Carsten Hicking, einer der Inhaber von audioNEXT, dem deutschen Vertrieb von unter anderem Dan Clark Audio, Lotoo, Sendy Audio und Eversolo, hat in Kooperation mit sommerlier du son ein besonderes Schmankerl für die Besucher der High End vorbereitet: eine kostenlos erhältliche CD mit einer Einpunkt-Stereoaufnahme von Schostakowitschs Symphonie Nr. 11.

Ganz zu Beginn ein Hinweis: Am Ende dieses Artikels über die Entstehung der CD finden Sie den vollständigen Text aus dem Programmheft zum Symphoniekonzert vom 9. Juli 2023. Um Enttäuschungen vorzubeugen, sollte ich außerdem anmerken, dass die Produktion auf vorerst auf 500 Stück begrenzt ist und gewiss auch die 100 beteiligten Musiker ihr Exemplar davon bekommen haben. Es wäre jedenfalls nicht verwunderlich, wenn die CDs vor Ende der Münchener Messe vergriffen sein sollten. Doch von Anfang an: Die Geschichte dieser Silberscheiben begann Mitte letzten Jahres mit Carsten Hickings Einladung zum Symphoniekonzert des Universitätsorchesters Regensburg, in dem seine Tochter als Kontrabassistin aktiv ist. Spontan – und nicht hundertprozentig ernst gemeint – merkte ich an, dass meiner Gattin und mir statt reinen Zuhörens ein Mitschnitt noch deutlich mehr Spaß machen würde, zumal wir bei unseren bisherigen Aufnahmen als größtes Ensemble ein fünfzehnköpfiges Barockorchester vor den Mikrofonen hatten. Carsten Hicking gefiel die Idee, und bald darauf standen wir mit dem Universitätsmusikdirektor Arn Goerke in Kontakt, der seit dem Sommersemesters 2017 die drei klassischen Orchester der Universität – das Symphonieorchester, das Kammerorchester (KUR) und das Barockorchester (RUBIO) leitet. Schnell kamen wir überein, dass die Aufnahme erst einmal ein Versuch ohne gegenseitige Verpflichtungen sein sollte und wir uns nach positivem Ausgang des Experiments über die Verwertung des Mitschnitts Gedanken machen würden. Da wir weder das Repertoire, noch das Orchester noch die Akustik des Audimax kannten, wollten wir uns keinem Erfolgsdruck aussetzen.

Der Blick aus der achten Reihe auf das Orchester
Der Blick aus der achten Reihe auf das Orchester

Erschwerend kam hinzu, dass Arn Goerke keine Mikrofone auf der Bühne haben mochte, da er befürchtete, dass sie den Stress für seine Musiker erhöhen könnten. Da die Eintrittskarten eine freie Platzwahl erlaubten, bot er uns aber an, am bevorzugten Aufnahmeort eine Reihe von Sitzen mit unserem Equipment zu belegen. Unsere Wahl fiel auf die Mitte der achten Reihe. Und damit war die Art der Mikrofonierung auch schon vorgegeben: Es würde eine Einpunkt-Stereoaufnahme werden – was man ja nicht als Einschränkung, sondern beispielsweise mit dem Gedanken an die in dieser Technik aufgezeichneten Denon-Classic-CDs als Chance oder zumindest als Herausforderung sehen kann. Glücklicherweise haben wir zwei Einpunkt-Stereomikrofone in unserem Fundus, beide mit Großmembranen und per Fernsteuerung einstellbarer Richtcharakteristik: ein AKG 422 comb und ein Neumann SM 69 fet. Wir entschieden uns, beide zu verwenden und zwar für verschiedene Aufnahmetechniken: Beim Neumann schalteten wir eine Kapsel auf Kugel-, die andere auf Achter-Charakteristik, wie das für MS-Stereofonie sein sollte. Beide Kapseln des AKG arbeiteten in Achter-Charakteristik. Der Öffnungswinkel zwischen den Kapseln betrug 90 Grad, und das Mikro war so ausgerichtet, dass eine jede mit einem Versatz von 45 Grad auf das Orchester zielte: eine klassische Blumlein-Konfiguration. AKG und Neumann waren übereinander an einem Trittschall-isolierten Mikroständer montiert. Die beiden Stereosignale ließen wir von einer mit sehr guten Mikrofonverstärkern – und analogen Limitern – ausgestatteten Nagra VI Anniversary mit 192 Kiloherzt und 24 Bit. Üblicherweise lehnt sommelier du son den Einsatz von Limitern ja ab, in diesem Fall war das aber anders. Um einen ungefähren Eindruck von den Pegeln zu bekommen, konnten wir lediglich die Nagra schon im Stand-by während des dem Symphoniekonzert vorausgehenden Jugendkonzerts mitlaufen lassen und dann den ersten Teil des Symphoniekonzert, Sibelius' Violinkonzert, aufzeichnen. Da das Display der Nagra nur bis -24 Dezibel anzeigt, blieb es während längerer Passagen komplett dunkel – ein wenig befremdlich. Bei dieser Aufzeichnung hatten wir schließlich noch einen Headroom von etwas mehr als zehn Dezibel, bewegten uns also im völlig sicheren Bereich.

Die tiefen Streicher während des Jugendkonzerts
Die tiefen Streicher während des Jugendkonzerts

Für Schostakowitschs Symphonie hatte Arn Goerke aber Passagen mit deutlich höheren Pegeln angekündigt, was man spätestens dann glaubte, als sich nach der Pause mit ihm weitere 99 Musiker auf der Bühne einfanden. Aber schon vorher hatten wir entschieden, nicht nur den Pegel nicht zu erhöhen, sondern sogar ausnahmsweise die Limiter zu aktivieren, um im Fall der Fälle die Aufnahme nicht zu ruinieren. Die 100 Musiker – inklusive Dirigent und fünf(!) Schlagwerkern – machten die vier Sätze dann auch zu einem beeindruckenden dynamischen Erlebnis. Und bis auf die Schlussminuten mit ihrem furiosen Fortissimo blieb auch alles im grünen Bereich. Erst dort zeigten das Aufleuchten der Kontollleuchten der Limiter für Sekundenbruchteile, dass die Schaltungen ansprachen. Insgesamt blieb noch ein Abstand von 1,5 Dezibel bis zu Übersteuerungsgrenze. Herausgekommen bei den sonntägliche Aktivitäten ist eine Aufnahme in Blumlein-Konfiguration mit einer klaren Tiefenstaffelung der präzise fokussierten Instrumentengruppen und einer lebensechten Dynamik, wie ich sie von Tonträgern so nicht kenne. Gut, das Universitätsorchester agiert nicht so perfekt wie die Wiener Philharmoniker, unsere Ein-Punkt-HiRes-Aufnahme ist kein analoger audiophiler Decca-Klassiker und das Audiomax nicht mit dem Musikvereinssaal zu vergleichen. Letzteres ist der Grund dafür, dass die HighRes-Aufnahme in lauteren Passagen für meinen Geschmack ein wenig zu viel Biss hat. Ich fragte daher meinen Freund und Mastering-Ingenieur Christoph Stickel, in welchem Frequenzbereich ich für mehr tonale Ausgewogenheit sorgen könnte. Er verweigerte aber jeglichen Ratschlag, ließ sich die Files zuschicken und legte selbst Hand an. Das Ergebnis gefiel nicht nur mir, sondern auch Carsten Hicking so sehr, dass er spontan beschloss, die Aufnahme in vorerst limitierter Stückzahl auf CD pressen zu lassen.

Die beiden Stereomikrofone: AKG 422 comb oben und Neumann SM 69 fet unten
Die beiden Stereomikrofone: AKG 422 comb oben und Neumann SM 69 fet unten

Dazu mussten die Files aber noch einmal ins Mastering-Studio nach Wien. Erstens, weil Christoph Stickel einen aus der Aufnahmesituation resultierenden Makel minimieren wollte: Wer inmitten des Publikums aufnimmt, fängt sich auch dessen Husten und Räuspern recht prominent ein. Zweitens hat er die Files auch in Sachen Dynamik sanft nachbearbeitet, damit die CD keine Gefahr für die heimische Anlage darstellt. Das Ergebnis beschreibt der Mastering-Profi so: „Die Dynamik habe ich gegenüber Dirks (HighRes-)Version etwas eingegrenzt. Trotzdem haben wir immer noch eine sehr dynamische CD.“ Viel Spaß damit – wenn Sie ein Exemplar ergattern können!

PS: An der Klärung der Rechte für einen HighRes-Download mit unbeschnittener Dynamik arbeiten wir noch.

PPS: Hier der versprochene Text aus dem Programmheft

... über das Jahr 1905

Dimitri Schostakowitsch

11. Symphonie in g-Moll op. 103

Es war Sonntag, als sich im Jahr 1905 in St. Petersburg eine große Zahl an Menschen versammelte. Gemeinsam wollten Sie gegen Unterdrückung und Ausbeutung in den Fabriken demonstrieren. Mitsamt ihren Familien waren sie gekommen, in der Hoffnung, dass der Zar ihre Bitten erhören würde, die im Rahmen einer Petition unter der Federführung eines Priesters zusammengetragen worden waren. Kirchliche Choräle singend, schritt die Menschenmenge am Morgen des 5. Januars bei klirrender Kälte aus verschiedenen Richtungen kommend zum Palast des Zaren Nikolaus II. Bereits auf ihrem Weg dorthin wurden die Demonstranten von Soldaten empfangen. Was die Menschen nicht wussten, der Zar war tags zuvor abgereist und hatte viele Soldaten aufgrund des drohenden Protests in der Stadt zusammengezogen. Die zunächst friedliche Demonstration eskalierte, als Soldaten − zur Abwehr postiert − ihre Stellung verteidigten. Das Feuer ihrer Waffen kostete vermutlich hunderten von Menschen das Leben, noch mehr wurden schwer verletzt. Der Zar wurde zum Feindbild der Nation. Das tragische Ereignis ging als Petersburger Blutsonntag in die Geschichte ein und gilt als Schlüsselmoment für die 12 Jahre später folgende Oktoberrevolution.

Dimitri Schostakowitsch arbeitete diese Ereignisse in seiner 11. Symphonie programmatisch auf. Das zuvor knapp Dargestellte komprimierte der Komponist auf den zweiten von vier Sätzen. Herausragend ist neben dem außergewöhnlichen Programm auch die Verwendung von in Russland bekannten Volksliedern als maßgebliches Themenmaterial der Symphonie. Der Text der Lieder wird zwar nicht ausgesprochen, dennoch bildet er das semantische Fundament des Werkes. Wie Karen Kopp bereits treffend feststellte, spiegeln die Inhalte der zitierten Liedpassagen exakt die Stimmungsgehalte der einzelnen Sätze wider:

I. Der Platz vor dem Palast : Gefängnis/Nacht,
II. Der 9. Januar : Fürbitte/Hoffnung/Enttäuschung,
III. In memoriam : Trauer/Vision der Freiheit,
IV. Sturmgeläut : Kampf/Freiheit.

In dieser Zusammenfassung zeichnet sich eine Dramaturgie ab, die sehr früh zum Höhepunkt gelangt, gleichzeitig dadurch aber Raum schafft, die Geschehnisse zu verarbeiten und eine Zukunftsperspektive daraus zu entwickeln: Kampf für Freiheit.

Im Detail treten diesem groben Spannungsbogen weitere Facetten hinzu. Den ersten Satz nutzt Schostakowitsch, um den Hörer einzustimmen. Leer und fast erstarrt klingen die ersten Akkorde der Streicher – sie transportieren die eisige Atmosphäre des Januarmorgens. Die Melodie, vorgetragen von der ersten Violine, verläuft schlicht in kleinen Schritten und bietet doch großen Wiedererkennungswert. Dem flächigen Klang tritt bald der dumpfe Schlag der Pauke hinzu. Deren Triolenschläge, hier die kleine Terz der Grundtonart g-Moll spielend, stellen ein entscheidendes rhythmisches Motiv der Komposition dar. Dieses wird nach Ende der exponierten Pauke im Trompetensolo aufgegriffen. Mit Wiedereintritt des sphärischen Klangteppichs wiederholt sich das Schauspiel. Nach der zweiten Fanfare der Trompete, die durch die Seufzermotivik etwas Anklagendes an sich hat, folgt das erste Zitat. Herr, erbarme dich unser, ein kirchlich orthodoxer Choralgesang, wird homophon als mehrstimmiger Satz von den Streichern deklamiert – klanglich den beginnenden Takten des Satzes ähnlich, jedoch rhythmisch durch den konstanten Fortgang in Vierteln deutlich gleichförmiger. Erneut tritt die Pauke dem Geschehen hinzu. Sie leutet das erste Liedzitat ein. Als Flötenduett verpackt, wird luftig und weich die Melodie des Liedes Gib acht! exponiert. Wie eine Warnung ertönt es ein zweites Mal, kurz nachdem die Trommel mit harten schnellen Schlägen erklungen ist. Das melodische Material des Liedes dominiert das Klangbild über weite Strecken dieses Satzes. Es wird in verschiedene Klangcharaktere überführt, Motive werden abgespalten und sequenziell als Steigerungseffekt genutzt. Der Satz endet mit einer Reprise bereits bekannter Passagen. Eingeleitet vom Klangteppich der Streicher, dem wieder die Pauke samt ihrer markanten Triolenmotivik hinzugefügt wird, ertönt erneut die Fanfare der Trompete. Durch eine zweite Trompete als Kontrapart ergänzt, entsteht in Imitation ein effektvolles Gegeneinander der beiden Stimmen. Schließlich mündet das Duett in ein erneutes Zitat des Chorals Herr, erbarme dich unser durch die Streicher und schließlich durch die Blechbläser vorgetragen.

Durch den sphärischen Klang erzeugt Schostakowitsch eine düstere Grundstimmung, die wie eine Vorahnung der folgenden Ereignisse wirkt. Trompete und Schlagwerk sind historisch eng mit monarchischer Macht verbunden und repräsentieren den Zaren. Die Ausbreitung des Liedes Gib acht! hingegen vermittelt bereits eine klare Botschaft. Der verschwiegene Text gleicht einer Zusammenfassung des musikalischen Gehaltes: „Jeden Augenblick durchdringt die nächtliche Stille langgezogen und schwermütig wie ein Stöhnen der Ruf: − Gib acht!“.

Der Beginn des zweiten Satzes durchbricht die eisige Starre. Die schnellen Linien der Streicher erzeugen Unruhe, welche Grundlage für ein weiteres Melodiezitat wird. Heißa du, Väterchen Zar wird die Textpassage in Übersetzung des als Thema herangezogenen Ausschnitts genannt. Es stammt aus dem sechsten der 10 Poeme auf Texten revolutionärer Dichter op. 88, vertont von Schostakowitsch selbst und ist eines von zwei Themen, die er aus dieser Komposition entnimmt. Zunächst wird besagte Melodie von Fagott und Klarinette ein-, dann in kurzer Folge von anderen Instrumenten weitergeführt. Das Thema wird Grundlage eines sich langsam aufbauenden Steigerungsprozesses. Durch Abspaltung kleiner Motive und deren Wiederholung baut Schostakowitsch Spannung auf, die er durch die beständige Unruhe der Achtellinien weiter intensiviert. Das scheinbare Durcheinander kulminiert in einer orchesterübergreifenden Präsentation des Themas Heißa du, Väterchen Zar. Trommel und Pauke schlagen in Triolen dazu, melodieführend sind die Blechbläser – die Assoziation „Militär“, „Herrscher“, „Gewalt“ wird greifbar. Dem gegenüber steht das bittende Volk dessen Haltung das Melodiezitat symbolisiert. Nach Erreichen dieses Zwischenhöhepunktes, verläuft die Dynamik rückläufig, wobei durch das beständige Rattern der Trommel trotz leiserer Töne die Spannung aufrechterhalten wird. Das zweite Thema aus Schostakowitschs Poem folgt: Entblößt die Häupter heißt es und verweist auf die ehrerbietige Haltung der Überlebenden gegenüber den Gefallenen. Wie eine Antwort intonieren die Blechbläser diese Melodie. Der Ausgang der Ereignisse ist damit bereits vorweggenommen. Die Hoffnung der Menschen wird bitter enttäuscht.

Das Heißa-Thema bleibt ungeachtet des anderen Themeneinwurfes das bestimmende Material. Kleine Motive spaltet Schostakowitsch ab und entwickelt diese weiter, dennoch blickt die originale Melodie immer wieder durch. Aus dieser Durchführung des Themenmaterials heraus verdichtet sich der Satz nach und nach erneut und mündet in eine gewaltige Darstellung des Heißa du, Väterchen Zar, die zwischen triumphalem und tragischem Klangcharakter schwankt. Ohne Übergang schließt Schostakowitsch das zweite Poem-Thema Entblößt die Häupter an das Erste an. Im Wechsel werden beide Themen von unterschiedlichen Instrumenten gespielt, während die Stimmung immer düsterer wird. Wie die Ruhe vor dem Sturm sind zwischenzeitig nur das Zupfen der Streicher und die raschen Schläge der Trommel zu hören. Unvermittelt schließt sich der Adagio Klangteppich des ersten Satzes an. Die Reprise dieses Materials bildet eine kurze Zäsur im musikalischen Geschehen, die schließlich durch das Feuer der Trommel durchbrochen wird. Die unruhigen Achtelbewegungen erscheinen erneut – das Bild erst weniger, dann vieler Menschen, die sich hektisch bewegen, drängt sich auf. Der Steigerungsprozess, angetrieben auch von den Triolenschlägen des Schlagwerks, erreicht seinen Höhepunkt in der homophonen Vereinigung des gesamten Orchesters. Die Triolenmotivik regiert den Klangapparat – das Militär ermächtigt sich über das Volk. Widerstrebend löst sich der Gewaltmarsch auf bis nur noch die Schläge der Trommel kurz verweilen. Das Anfangsthema des ersten Satzes beginnt von neuem, doch Triller destabilisieren das musikalische Gefüge. Fast unheimlich klingt dadurch die abschließende Wiederholung der Melodie Gib acht!.

Aus dem flirrenden Akkord tritt eine gezupfte Melodie hervor. Der dritte Satz beginnt mit der Einführung eines Begleitmusters, gespielt von Kontrabässen und Celli. Rezitativisch umwebt dieses die Melodie des Liedes Unsterbliche Opfer, das von der Bratsche intoniert wird. Aus der Tiefe des Streicherapparates steigt das Thema langsam empor, indem allmählig auch die Violinen dem Geschehen hinzutreten. Mit Ausbleiben der sehnsüchtigen Melodie, die durch eine Tonwiederholung mit Punktierung kadenziert wird, beginnt der Trauermarsch. In memoriam – in Gedenken der Opfer der tragischen Geschehnisse schreiten die Bläser dahin, beklagt von den Seufzern der Klarinetten. Das Klangbild ist eng verwandt mit dem Beginn des ersten Satzes. Eine neue Perspektive erscheint, als die Streicher erneut die Stimmführung übernehmen. Sei gegrüßt, der Freiheit ungezwungenes Wort ist der Name des Liedes, dessen Melodie sie spielen. Schostakowitsch nutzt dessen Anlage für einen großen Steigerungsprozess. Wie eine Bestätigung klingt schließlich die vom gesamten Orchesterapparat gestützte Darbietung des Themas. Doch durch die Triolenschläge der Pauke wird die Stimmung getrübt und kippt schließlich. Die Steigerung mündet in Resignation. Der Satz endet, wie er begonnen hat. Die gezupfte Melodie der Streicher tritt aus der düsteren Stimmung hervor und noch einmal wird an die Unsterblichen Opfer erinnert.

Wütet nur, Tyrannen lautet die Antwort des vierten Satzes auf die Trauer des Dritten. Nahezu unisono deklamiert das Orchester diese Melodie. Wie eine Kampfansage klingt das Zitat. Kleine Ausschnitte daraus verarbeitet der Komponist weiter, erhöht nicht nur das Tempo, sondern auch die Spannung des musikalischen Geschehens. Das Orchester arbeitet auf einen Zwischenhöhepunkt hin, der mit zunehmender Vehemenz der Trommel erreicht wird. Ein Ausschnitt des Liedes Entblößt die Häupter markiert diesen. Aus den zuvor Tusch-ähnlichen Einwürfen der hohen Holzbläser entwickeln sich lange Sechzehntelketten, die dann abrupt von einer unisono Melodie der tiefen Streicher abgelöst werden. Die stark ausgedünnte Passage dient der Vorbereitung eines weiteren Liedzitats. Die Warschawjanka, ein aus Polen stammendes Lied, das für den Kampf um Freiheit steht, wird präsentiert. Es ist kämpferisch, fast marschierend inszeniert. Nach und nach entfernt sich die Motivik vom polnischen Lied und schafft Platz für die Melodie Wütet nur, Tyrannen. Entschlossen und kämpferisch wirkt die Themenpräsentation. Der großangelegte Steigerungsprozess, in den die Themen eingebunden sind, vereint viele Elemente der vorausgegangenen Sätze. Immer wieder leuchten bekannte Motivpartikel auf. Mit einem Tusch wird der Bogen des Rückblicks geschlossen. Die eisige Starre des ersten Satzes erstickt jede Bewegung. Über der Klangfläche der Streicher entfaltet sich die bekannte Melodie Entblößt die Häupter. Klagend klingt die Stimme des Englischhorns − wie die traurige Gewissheit, dass die Hoffnung der bittenden Menge enttäuscht wurde. Die Pauke schlägt zum Ende dieser kurzen Episode. Die schnellen Linien der Holzbläser bilden das unruhige Fundament, über welchem Entblößt die Häupter erneut von den Blechblasinstrumenten dargeboten wird. Das Lied steht im Zentrum der Schlusssteigerung. Dem Zerreißen nahe ist die Intensität der letzten Themenwiederholungen. Die Trommel feuert Gewehrsalven, während die Sturmglocke – Namensgeber der Satzes − warnend schlägt.

Wie angedeutet wurde, gehen die Sätze fließend ineinander über. Doch durch plötzliche Umbrüche der Textur entsteht der Eindruck vieler kleiner Episoden, die dennoch in einem übergeordneten Spannungsbogen eng zusammengehalten werden und ein Netz dramaturgisch verwobener Charaktere bilden.

Der Entstehungszeitraum des Werkes erstreckt sich über insgesamt ein Jahr. Zum ersten Mal erwähnt Schostakowitsch sein Vorhaben – eine Symphonie in Gedenken der Opfer des Petersburger Blutsonntags 1905 − innerhalb eines Schreibens anlässlich seines 50. Geburtstages im Jahr 1956. Verzögert wurde der Kompositionsprozess aufgrund der zweiten Vollversammlung des Sowjetischen Komponistenverbandes Ende März 1957, zu dessen hochrangigen Mitgliedern er zählte. Vollendet wurde die Komposition vermutlich Anfang August, in vierhändiger Fassung uraufgeführt im September desselben Jahres. Die Uraufführung der eigentlichen Orchesterfassung fand im Rahmen der Feierlichkeiten des 40jährigen Jubiläums der Oktoberrevolution am 30. Oktober in Moskau statt. Es spielte das Staatliche Symphonieorchester der UdSSR unter der Leitung Nathan Rachlins. Die Symphonie wurde im eigenen Land ein großer Erfolg und stützte die Rehabilitierung des Komponisten in seiner Heimat, nachdem viele seiner Werke unter der Regierung Stalins verboten und diffamiert worden waren. Die Elfte wurde zum Paradebeispiel dessen, was unter der kulturleitenden Doktrin des Sozialistischen Realismus unter der neuen Regierung Chruschtschows verstanden werden sollte: eine den Massen zugängliche Musik, die sich auf die literarisch gebundene Gattung des Liedes stützt – eine Liedsymphonie. Gerade deshalb erntete dieses Werk im Westen zunächst viel Kritik, man sah darin ein reines Propaganda-Werk. Heute wird das Werk eher aus einer anderen Perspektive betrachtet. Wegweißend für diese Deutung ist das Zitat der Warschawjanka im finalen Satz der Symphonie. „Auf nun zum blutigen, heiligen Kampfe“ heißt es unter anderem in diesem Lied. Wie eine Antwort auf die blutige Enttäuschung ertönt diese Melodie als Kampfansage im finalen Satz der Symphonie. Es wird vermutet, dass Schostakowitsch im Verborgenen mithilfe des polnischen Liedes auf die sowjetische Aggression in Ungarn im Jahr 1956 verweist. Mit Gewissheit kann diese Behauptung leider nicht vertreten werden. „Insoweit liegt der Reiz und die Eigentümlichkeit von Schostakowtischs Musik vielleicht gerade im offenen, das durch den Hörer erst gefüllt werden muss“, subsumiert Andreas Wehrmeyer treffend. Ungeachtet der Deutungsunwägbarkeiten aber, sind die Themen, die Schostakowitsch in seiner 11. Symphonie verarbeitet, „Gewalt“ und „Unterdrückung“, universell und zeitlos. Gerade in heutiger Zeit erfährt diese Musik wieder höchste Aktualität.

Susanne Behringer, B. A.

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Donnerstag, 02 Mai 2024 00:41

Der Thorens TP 160

Der deutsche Analogspezialist Thorens konstruiert seine Plattenspieler und Tonarme selbst. Einen besonders ikonischen Arm gibt es jetzt auch als separates Produkt: Der TP 160, zuerst vorgestellt auf dem TD 1600, kombiniert klassisches Design mit innovativer Technologie und kompromissloser Verarbeitung zu einem erstaunlich fairen Preis.

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Der TP 160 ist ein Neunzoll-Radialarm der mittelschweren Gewichtsklasse. Seine günstige Masseverteilung und enorme Festigkeit machen ihn zum idealen Träger für hochwertige MC-Systeme. Diese finden im serienmäßigen Original-Headshell Platz, das zusammen mit dem Arm neu designt wurde. Alternativ nimmt der TP 160 auch jedes andere Headshell mit SME-Bajonett oder integrierte Tondosen wie das Ortofon SPU auf. Da die effektiven Längen verschiedener Tondosen etwas variieren können, hat Thorens sogar an eine axiale Verstellung des Armrohrs gedacht, um stets einen perfekten Überhang zu gewährleisten.

Thorens-Designer Helmut Thiele hat dem TP 160 eine kraftvolle, klare Form gegeben, die an die legendären Studioarme erinnert und auf alten wie neuen Laufwerken bestechend aussieht. Für die horizontale Bewegung ist der Arm mit extem hochwertigen japanischen Kugellagern bestückt, die auf perfekten Leichtlauf und Spielfreiheit justiert werden und diese Eigenschaften auch im harten Alltag beibehalten. Vertikal bewegt sich das Armrohr in einem komplett neu entwickelten Schneidlager, auf das Thorens-CEO Gunter Kürten besonders stolz ist: „Schon die historischen Vorbilder diverser Tonarme mit Schneidlager brachten mit ihrem typischen, extrem feinen Ansprechverhalten und ihrer Freiheit von Stick-Slip-Effekten eine neue Qualität in das Abtastverhalten der feinsten Tonabnehmer. Aber sie hatten auch Schwächen, die wir beim TP 160 systematisch und gezielt beseitigt haben.“

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Im neuen Thorens-Lager trifft eine gehärtete Stahlkante auf eine zweiteilige, neu konstruierte Lagerschale, die praktisch linienförmigen Kontakt ermöglicht und axial keinerlei Spiel aufweist. Ein altes Problem von Schneidlagern ist deren undefinierte laterale Begrenzung. Hier hat Helmut Thiele eine neue magnetische Seitenführung entwickelt, die das Schneidlager berührungs- und reibungsfrei exakt mittig in seiner Schale hält. Zudem wird die Klinge über vier Magnete in die Lagerschale gezogen, was zu einer deutlichen Minimierung von möglichen Vibrationen im Lager führt. Weltklasse-MCs spüren diese exakt definierte, kräftefreie Zentrierung und bedanken sich mit gesteigerter Abtastfähigkeit und lockerer, stressfreier Performance.

Einen großen Stellenwert misst Thorens traditionell den optimalen Praxiseigenschaften seiner Tonarme zu. Der TP 160 macht da keine Ausnahme und begeistert Musikfans wie professionelle Nutzer mit umfangreicher, reproduzierbarer Einstellbarkeit und robustem Handling. Die VTA-Anpassung erfolgt über ein Feingewinde am Tonarmsockel definiert und sicher. Die Skatingkraft wird mit einem geschlossenen, kalibrierten, stufenlos einstellbaren Federmechanismus kompensiert. Für eine allfällige Azimuthkorrektur ist die Headshell verdreh- und arretierbar ausgeführt. Die Auflagekraft schließlich entsteht traditionell mit statischer Balance. Dabei kommt der Arm dank seines zweiteiligen Gegengewichts mit schweren wie leichten Abtastern und Headshells gleichermaßen gut zurecht.

Der Markt für separate, universelle Tonarme ist exklusiv und in den letzten Jahrzehnten auch sehr hochpreisig geworden. Kein Wunder also, dass Thorens nach der Vorstellung des TP 160 auf dem Laufwerk TD 1600 augenblicklich auch mit Nachfragen nach einzelnen Armen überhäuft wurde. Diesen Wunsch können wir unseren Fans nun erfüllen, und zwar zu einem äußerst attraktiven Preis. „Thorens steht seit Generationen für Feinmechanik im Dienst der Musik, aber auch für faire und realistische Konditionen“, so Kürten. Der TP 160 hält auch diese Tradition hoch: Der Tonarm ist ab sofort für 1.900 Euro erhältlich.

Herstellerangaben
Thorens TP 160
  • Herstellerangaben: TP 160
  • Headshell: SME Anschluss
  • Länge: 9“
  • Montageabstand: 215mm
  • Effektive Länge: 232,8mm
  • Überhang: 17,8mm
  • Kröpfungswinkel: 23,66°
  • Nulldurchgang innen: 66,0mm
  • Nulldurchgang aussen: 120,9mm
  • Effektive Masse: 16g
  • Max. Verzerrung: 0,63% zwischen Nulldurchgängen
  • Geometrie: Baerwald/Löfgren „A“
  • Besonderheit: Lagerung Schneidlager mit magnetischer Stabilisierung
  • Gewicht: 560 g inkl. Gegengewicht und Headshell
  • Anschluss: 5 Pol DIN
  • Montagebohrung: 30mm
  • Antiskating: Feder
  • Preis: 1.900 Euro

Hersteller
Thorens GmbH
Anschrift Lustheide 85
51427 Bergisch Gladbach
Telefon +49 2204 8677720
E-Mail info@thorens.com
Web www.thorens.com

Weitere Informationen

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Mittwoch, 01 Mai 2024 12:25

Volumio Motivo

Die in Florenz ansässige Musikstreaming-Marke Volumio stellt den Motivo Streamer, Transport & Kopfhörerverstärker vor, der italienische Handwerkskunst mit echter Audio-Innovation verbindet. Der Motivo verkörpert den Slogan von Volumio: „Für Musikliebhaber, von Musikliebhabern“ und wurde mit Blick auf audiophile Menschen künstlerisch konstruiert.

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Mit seinem 8-Zoll-Touchscreen und dem roten Bedienknopf macht der Motivo das Musikstreaming zu einem noch intensiveren Erlebnis. Er verfügt über die Software- und Hardware-Konnektivität, um mit jedem Streaming-Dienst zusammenzuarbeiten und sich nahtlos in jedes Home-Entertainment-System integrieren.

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„Der Motivo ist ein großer Schritt vorwärts für das alltägliche Musik-Streaming-Erlebnis“, sagt Michelangelo Guarise, Gründer und CEO von Volumio. „Durch die Kombination von Stil, Einfachheit und einer unglaublich leistungsstarken Schnittstelle wird der Motivo den Streaming-Genussfaktor für jeden Nutzer erhöhen. Dies ist der Beginn der nächsten Streaming-Revolution, und der Motivo ist ein Muss für das Home-Entertainment-System jedes Musikliebhabers.“

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Trotz seines unverwechselbaren, kompakten Designs ist der Motivo mehr als nur äußerlich ein Konkurrent für herkömmliche, kastenförmige Geräte. Es ist mit einem SABRE ES9038 DAC ausgestattet, der hochauflösende Musikdateien bis zu PCM mit 384 Kilohertz unterstützt und zusätzlich zu den beiden analogen symmetrischen XLR- und unsymmetrischen Cinch-Ausgängen einen USB-Audioausgang bis zu PCM 768 Kilohertz bietet.

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Der Stereo-Kopfhörerverstärker des Motivo ist für hoch- und niederohmige Kopfhörer optimiert. Weitere Ausgänge sind koaxial und optisch digital bis zu PCM mit 192 Kilohertz und I2S über HDMI digital bis zu PCM mit 384 Kilohertz und DSD256. Und dank der speziell angepassten Volumio-Software, die das gesamte System steuert, können die Nutzer eine leicht zugängliche KI-Musikentdeckung genießen, die über eine einfach zu bedienende App gesteuert und konfiguriert wird. Der Motivo setzt neue Maßstäbe für die Benutzerfreundlichkeit, den Komfort und die Qualität von Streamern.

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Um den Bedürfnissen und Vorlieben aller modernen Musikliebhaber gerecht zu werden, bietet das Motivo auch Spotify, Tidal, Tidal Connect, Qobuz, Roon ready, YouTube, Bandcamp, Pandora und Fusion DSP – verfügbar über die im Gerät enthaltene Volumio Premium Software und Plugins. Und mit dem Casting zu Sonos und Google Cast, High Res Audio und Bluetooth 5.0-Diensten, die dem Benutzer zur Verfügung stehen, ist die benutzerfreundliche Anpassungsfähigkeit des Motivo einzigartig. Voll integriert mit Web-Radios Directories, Airplay über Shairport Sync und der Unterstützung von DSD, WAV, FLAC, Alac, Mp3, Cue sowie CD-Wiedergabe und -Ripping wurde der Motivo so konzipiert, dass er genau den Bedürfnissen und Vorlieben des Nutzers entspricht.

Funktionen im Überblick

  • Touchscreen Streamer, Transport- & Kopfhörerverstärker
  • Kompromisslose Bit-perfekte Audiowiedergabe
  • Hochauflösendes 8" IPS Multipoint Touch Display
  • Haptische Lautstärkeregelung mit Knopf aus gebürstetem Aluminium
  • Hochwertiges eloxiertes Aluminium-Unibody Gehäuse
  • Wiedergabesteuerung und Konfiguration über App, Browser und Touch-Display
  • Mehrsprachig
  • Volle Multiroom-Wiedergabesteuerung
  • Musikerkennung mit AI DJ: Supersearch und Infinity-Wiedergabe
  • Entdeckung von Musik-Metadaten: Album, Künstler und Track-Credits und Geschichte
  • Wiedergabe auf jedem SONOS oder Chromecast Audio Endpunkt
  • Alarm- und Schlaffunktion

Audio Übersicht

  • Analoger Ausgang gespeist von SABRE ES9038 DAC (PCM 384kHz/24bit, DSD256)
  • Analoger unsymmetrischer Ausgang an RCA-Anschlüssen: 2Vrms
  • Analoger symmetrischer Ausgang an XLR-Anschlüssen: 4Vrms
  • Integrierter Stereo-Kopfhörerverstärker, dualer Ausgang optimiert für hohe und niedrige Impedanzen
  • Koaxiale und optische S/PDIF-Audioausgänge, bis zu PCM 192kHz/24 bit
  • |2S über HDMI-Audioausgang, bis zu PCM 384kHz/24bit und DSD256
  • USB-Audioausgang, bis zu PCM 768kHz/32bit und DSD512 (USB-DAC erforderlich)

Hardware Spezifikationen

  • CPU: Broadcom BCM2711, Quad Core 1,5 Ghz
  • RAM: 2 GB DDR4
  • Interner Speicher: 16 GB EMMC
  • LAN: Gigabit 10/100/1000M
  • Drahtlose Vernetzung: Wi-Fi 802.11a/b/g/n/ac (2.4G und 5G)
  • Bluetooth 5.0
  • USB: 2x USB 2.0, Stromstärke bis zu 900mA pro Anschluss

Musikdienste & Formate

  • Tidal Connect, HIGHRESAUDIO, Tidal, Qobuz, Roon ready, YouTube, Bandcamp, Pandora und Fusion DSP
  • Unterstützt Dateien: DSD, WAV, FLAC, Alac, Aac, Vorbis, Cue, Mp3 und mehr
  • CD-Wiedergabe und -Ripping (USB CD/DVD Laufwerk erforderlich)
  • UPNPIDLNA und CIFS/SMB und NFS für NAS-Unterstützung
  • Integrierte Web-Radios Verzeichnisse
  • Airplay über Shairport Sync. Youlube, bandcamp, OC Fusion DSP

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Dienstag, 30 April 2024 08:37

JCAT XACT S1

Alle Streamer sind letztlich Computer. Daran kann auch JCAT-Gründer und -Inhaber Marcin Ostapowicz nichts ändern. Aber er ist der Lage, ein Motherboard zu entwickeln, dessen einziger Zweck die möglichst naturgetreue Wiedergabe von Musik ist. Dieser wohl einzigartige Computer mit seinem Linearnetzteil ist das Herz des XACT S1.

Marcin Ostapowicz wuchs als Sohn eines Professors an der Musikhochschule auf und erhielt selbstverständlich eine musikalische Ausbildung, die ihn für den Klang natürlicher Instrumente sensibilisierte. Kein Wunder, dass reproduzierte Musik für seine Ohren nie richtig klang, was allerdings auch damit zu tun haben könnte, dass er als Computerfreak und Tüftler, wie er sich selbst bezeichnet, Computer als Quelle bevorzugte. Seine Geschichte unterscheidet sich also nur in Nuancen von der so vieler Hifi-Entwickler: Unzufrieden mit dem Klang seiner Wiedergabekette beschloss er, erst einmal für sich bessere Gerätschaften zu entwickeln, die er dann später nach der Firmengründung einem breiteren Kreis von Interessenten zugänglich machte. Was bei der Konstruktion von Verstärkern und Lautsprechern gewiss kein Einzelfall ist, dürfte in Sachen Computer-Hifi doch ausgesprochen selten sein. Wer ist schon in der Lage, ein Motherboard von Grund auf für einen speziellen Anwendungsfall zu entwickeln?

Die Front des XACT ziert nur ein einziges Bedienungselement
Die Front des XACT ziert nur ein einziges Bedienungselement

Marcin Ostapowicz hat natürlich nicht gleich mit der Hauptplatine angefangen. Es begann im Jahr 2013 mit PCI-Karten für Computer mit USB-Schnittstellen, die für audiophile Anwendungen optimiert wurden. Vier Jahre später stellte JCAT dann die erste audiophile Netzwerk-Karte vor. Hinzu kamen Netzwerk- und später USB-Kabel sowie USB-Isolatoren, bei denen JCAT auf die Technik von Intona zurückgriff. Im Portfolio befand sich auch das Telegärtner M12 Switch Gold und aktuell gibt es die verbesserte Version, das M12 Switch Premium. Auf der kommenden High End soll dann ein komplett von Marcin Ostapowicz konstruiertes Switch seine Premiere feiern. Eine Reihe von selbstentwickelten Netzteilen und Netzteil-Modulen runden das Angebot von JCAT ab. Maßgeblich beteiligt ist Marcin Ostapowicz aber auch an der Entstehung der JPLAY App, die den Kollegen Roland Dietl rundum überzeugte. Das liegt unter anderem daran, dass man in der App ihren Netzwerkverkehr für bestmöglichen Klang auf das unvermeidliche Minimum beschränken kann, was den Prozessor des mit der App kontrollierten Servers entlastet.

Der S1 kann auch als Netzwerk-Switch dienen. Das Betriebssystem befindet sich auf der SD-Card
Der S1 kann auch als Netzwerk-Switch dienen. Das Betriebssystem befindet sich auf der SD-Card


Leider habe ich die wichtigsten Fakten über den XACT S1 schon in der Einleitung vorweggenommen: Marcin Ostapowicz hat den Server von Grund auf neu konstruiert. Er hat nicht auf einen bestehenden Computer wie etwa einen Intel NUC zurückgegriffen, sondern – wie gesagt – die Hauptplatine optimal allein für die Musikwiedergabe konstruiert. Das Ergebnis nennt er „Zero Noise Architecture“. Natürlich erfolgt auch die Energieversorgung des Motherboards völlig analog. Im Netzteil stellen Nichicon Muse- und Fine-Gold-Kondensatoren eine Siebkapazität von 140.000 Mikrofarad bereit und für die Stabilisierung der unterschiedlichen Spannungen werden ausschließlich analoge Regler und keine DC-DC-Wandler verwendet. Sogar das SATA-Kabel, das die selektierte Vier-Terabyte-SSD mit der Hauptplatine verbindet, ist eine Eigenentwicklung, die auf den Erfahrungen mit den diversen JCAT-LAN- und USB-Kabeln beruht. Für die Taktung des Servers ist ein „Oven Controlled Crystal Oscillator“ – oder kurz OCXO – mit sehr geringem Phasenrauschen und einer Stabilität von fünf Parts per Billion zuständig. Auf seiner Homepage führt Marcin Ostapowicz aus, dass die Entwicklung des Motherboards drei Jahre in Anspruch genommen habe und das anschließende Feintuning noch einmal ebenso lange. Dabei habe er jede Hardwarekomponente, jedes Betriebssystem-Update und jede Änderung der Einstellungen selbst getestet, protokolliert und ausgiebig angehört.

Selbst wenn der per USB angeschlossene D/A-Wandler keine 5-Volt-Spannung benötigt, empfiehlt Marcin Ostapowicz, den linken DAC-Ausgang zu benutzen
Selbst wenn der per USB angeschlossene D/A-Wandler keine 5-Volt-Spannung benötigt, empfiehlt Marcin Ostapowicz, den linken DAC-Ausgang zu benutzen

Viel einfacher hat es da der Besitzer eines XACT S1: Der ist nur mit dem Netz, per Ethernet mit dem Netzwerk und per USB mit einen Wandler zu verbinden und einzuschalten. Dann hat man die Wahl, Daten auf die interne Festplatte zu überspielen, was per USB oder das Netzwerk möglich ist, oder auf einen netzwerkgebundenen Speicher zuzugreifen. Zwischen den Speichern im Netzwerk und dem im Server eingebauten kann man bequem per JPLAY wählen. Natürlich ist es auch möglich, sich in der App die Inhalte mehrerer Speicher anzeigen zu lassen und daraus auszuwählen. Dabei ist es besonders für Vergleiche sehr hilfreich, dass in JPLAY für jedes Album sein Lagerort angezeigt wird. Doch dazu bald mehr. Natürlich lässt sich per App auch bestimmen, über welchen Weg der XACT die Daten ausgibt. Mehr muss – und kann – der Besitzer des JCAT-Servers auch nicht tun. Anders als etwa beim Roon Nucleus+ gibt es beim XACT weder ein Upsampling noch etwa die Möglichkeit, alle Arten von Files auf DSD umzurechnen. Wie schon bei der JPLAY App dürfte Marcin Ostapowicz auch bei seinem Server darauf geachtet haben, dass der Prozessor möglichst wenig von für die Musikwiedergabe nicht unbedingt nötigen Belastungen frei bleibt.

Im inneren des Streamers hat neben dem Motherboard, dem Ringkerntrafo und der Platine mit den Siebkondensatoren und linearen Spannungsreglern auch noch eine SSD für die Musikdateien Platz
Im inneren des Streamers hat neben dem Motherboard, dem Ringkerntrafo und der Platine mit den Siebkondensatoren und linearen Spannungsreglern auch noch eine SSD für die Musikdateien Platz

Die Inbetriebnahme des XACT S1 ist – wie beschrieben – denkbar einfach. Die Verbindung zum Netzwerk stellte ich wie bei meinem etatmäßigen Streamer, dem Auralic Aries G2.2, über das Ansuz PowerSwitch D-TC Signature Gold und ein Ethernet Kabel derselben Qualitätsstufe her, wobei vor dem Streamer ein Waversa Isolator EXT-Reference eingeschleift ist. Diese Anschlussvariante garantiert zwar exakt gleiche Bedingungen beim Vergleich zwischen Aries und XACT, lädt aber auch zu Spekulationen darüber ein, ob man bei der Versorgung mit einem möglichst sauberen Signal erkennen kann, wie gut Marcin Ostapowicz' Streamer gegen Verunreinigungen aus dem Netz geschützt ist. Während eines kurzen Telefonats stellte der Entwickler aber klar, dass es nahezu ummöglich sei, einen Streamer gegen Einflüsse aus dem Netz zu immunisieren, und deshalb nichts gegen die Verwendung eines sehr guten Switch' und eines ebensolchen Filters spreche. Bei der Gelegenheit haben wir dann auch gleich den Test des ersten von ihm entworfenen und gebauten Switch' vereinbart.


Alle Anschlussbuchsen sind mit schirmendem Tape abgedeckt
Alle Anschlussbuchsen sind mit schirmendem Tape abgedeckt

Über das Netzwerk habe ich einige meiner Teststücke auf die Festplatte geladen, aber erst einmal ein paar Songs per Ethernet vom Melco gehört. Schon nach den ersten Tönen von Ralph Towners Album My Foolish Heart steht fest, dass der XACT mindestens auf dem Niveau meines Aries spielt. Nein, der große imaginäre Raum, die Energie in den tieferen Frequenzbereichen, die Transienten beim Anreißen der Saiten und die bestens in den musikalischen Fluss integrierten Griffgeräusche lassen vielmehr vermuten, dass der JCAT-Streamer noch ein wenig mehr zu bieten hat als mein G2.2. Doch den Vergleich verschiebe ich noch ein wenig, um weiter Towners eigenen Kompositionen sowie den für das Album titelgebenden Standard zu genießen. Aber auch nach dem letzten Song habe ich von Ralph Towners ebenso lyrischer wie virtuoser Spielweise noch nicht genug und höre nochmals „Two Poets“ von der Festplatte des Melco, auf die ich My Foolish Heart, als High-Res-Download mit 96 Kilohertz und 24 Bit von Qobuz geladen hatte. Anschließend erklingt derselbe Track noch einmal, dieses Mal aber direkt von Qobuz gestreamt. Die Unterschiede sich nicht riesig, doch auch bei der Solo-Gitarre eindeutig herauszuhören: Die Wiedergabe wirkt von der Festplatte atmosphärisch dichter, obwohl der imaginäre Raum hier sogar noch eine Spur größer erscheint. Der gestreamte Track lässt im direkten Vergleich auch eine Spur Intensität vermissen. Die klanglichen Unterschiede zwischen Stream und gespeichertem File kann auch der XACT S1 nicht nivellieren. Meine Lieblingsalben werde ich auch weiterhin erwerben und abspeichern.

Auf dem Board zur Spannungsaufbereitung finden sich Nichicon Muse- und Fine-Gold-Siebkondensatoren. Digitale DC-DC-Wandler zur Stabilisierung sind hier verpönt. Marcin Ostapowicz verwendet ausschließlich lineare Spannungsregler
Auf dem Board zur Spannungsaufbereitung finden sich Nichicon Muse- und Fine-Gold-Siebkondensatoren. Digitale DC-DC-Wandler zur Stabilisierung sind hier verpönt. Marcin Ostapowicz verwendet ausschließlich lineare Spannungsregler

Für den Besitzer eines XACT S1, der serienmäßig mit einer eingebauten Vier-Terabyt-SSD geliefert wird, stellt sich natürlich die Frage, wo er seine Musik-Files am besten lagert. Kommt die „Improvisation“ Patrice Herals auf Michel Godards Album Le Concert des Parfums vom Melco, wirkt das Refektorium des ehemaligen Klosters von Noirlac noch einen Tick größer. Die Impulse der verschiedenen Perkussionsinstrumente klingen noch eine Spur länger nach. Die Wiedergabe wirkt luftiger, die Luft flirrender und das Spiels Patrice Herals noch ein ganz kleines bisschen engagierter. Dem steht gegenüber, dass die Instrumente bei der Reproduktion der Daten von der internen SSD minimal schärfer fokussiert zu sein scheinen. Auch ein weiteres wohlbekanntes Test-File, der erste Satz von Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 mit den Duisburger Philharmoniker unter Jonathan Darlington bestätigt die bisherige Einschätzung der Qualität der Wiedergabe von den Festplatten des Melco und der des JCAT-Streamers. Insgesamt sind die Unterschiede hier aber ein wenig geringer als die zwischen dem Streaming aus dem Netz und von der Festplatte. Die beiden Teststücke verfestigen aber meinen ersten Eindruck: Der XACT spielt – mal ganz abgesehen vom Lagerort der Files – sehr dynamisch, rhythmisch ungemein involvierend, verfügt über ein grundsolides Tieftonfundament und begeistert mit Transienten, die denen bei realen Konzerten zu hörenden teils schon erschreckend nahe kommen!

Der XACT wird serienmäßig mit einer selektierten 4-Terabyte SSD von Samsung geliefert
Der XACT wird serienmäßig mit einer selektierten 4-Terabyte SSD von Samsung geliefert


So sehr mich der S1 ohne Vergleich auch begeistert, wenn ich ihn nicht gegen den Aries G2.2 gehört habe, bleibt meine Einschätzung recht wage. Also höre ich mit Freude mal wieder Ravi Shankars „West Eats Meet“ – und nicht nur einmal – bevor ich das USB- und Ethernetkabel vom JCAT-Streamer auf den Aries umstecke – und bin erst mal beruhigt: Letzterer kann sich durchaus hören lassen. Zwar hat der XACT in Sachen extremer Tiefbass und Raumtiefe noch ein wenig mehr zu bieten. Da sich die beiden auch preislich deutlich voneinander unterscheiden, gehen die klanglichen Unterschiede für mich aber in Ordnung, zumal der Auralic einen hauch knalliger und plakativer zu Werke geht: Bei diesem Track passt das einfach richtig gut. Mit dem Umweg über die „Improvisation“ lande ich dann wieder bei Schostakowitschs Symphonie Nr. 15. Und die macht sofort alles klar: Die Tiefenstaffelung der Instrumentengruppen auf der noch etwas größeren Bühne gelingt dem XACT klar besser. Dazu kommt ein wenig mehr Tiefbassenergie und bei den lauteren Passagen neigt der S1 erfreulicherweise weniger zur Schärfe als der G2.2. Hier sind die Verhältnisse eindeutig: Für mich ist der XACT der klar bessere Streamer, und das rechtfertigt auch seinen nicht unbeträchtlichen Preis. Während der erste Wechsel vom Aries zum JCAT wenig spektakulär erschien, fällt es enorm schwer, wieder zu ersterem zurückzukehren, wenn man sich eine Weile an den S1 gewöhnen durfte.

STATEMENT

Ich habe in meiner Kette bisher keinen besseren reinen Streamer gehört als den JCAT XACT S1!
Gehört mit
NAS Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil
Streamer Auralic Aries G2.2
Up-Sampler Chord Electronics M-Scaler mit Ferrum Hypsos
D/A-Wandler DAVE mit Linearnetzteil
LAN-Switch Ansuz PowerSwitch D-TC Gold Signature, SOtM sNH-10G
10-MHz-Clock SOtM sCLK-OCX10
Vorstufe Audio Exklusiv R7
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Børresen 05 SSE, Wilson Audio Alexia V
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme, Digitalz D-TC Gold Signature und Mainz D2 (2x), Rossaudio Kabel, SOtM dCBL-BNC75
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P6 und SBooster MK II, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silent Feet 20, Waversa WLAN-Isolator-EXT-1 und -EXT-Reference
Herstellerangaben
JCAT XACT S1
  • 100% eigenes Motherboard, das ausschließlich für die High-End-Musikwiedergabe entwickelt wurde (das weltweit erste Motherboard mit vollständig linearer Stromversorgung)
  • OPTIMO™ X1 lineares Netzteil mit 140.000µF
  • Ein hochmoderner ofengesteuerter Oszillator (OCXO) mit einer Stabilität von ±5 ppb liefert das stabilste Timing bei Umgebungseinflüssen wie Luftstrom, Temperaturschwankungen, Vibrationen, Stößen und elektromagnetischen Störungen (EMI)
  • Digitale Ausgänge: 2 x USB Audio 2.0 (Haupt- und ohne 5V-Power-Bus) über vergoldete, EMI-geschirmte USB-Anschlüsse mit hoher Lebensdauer
  • Speziell ausgewähltes 4TB SSD-Laufwerk für Audioleistung (8TB Kapazität auf Anfrage erhältlich)
  • XACT LINK™, ein exklusiv für den S1 entwickeltes SSD-Laufwerkskabel
  • LAN-Eingänge: 6x Gigabit Ethernet für audiophile Netzwerk-Switches und Router (alternative Funktionalität) S1
  • Vergoldete, EMI-geschirmte RJ-45-Stecker mit hoher Lebensdauer und eingebauten 12-Kern-Transformatoren für verbesserte Isolierung
  • LED-Off-Funktion für LAN-Ports, um Rauschen entgegenzuwirken
  • Gehäuse aus Aluminium; lüfterloses Design
  • Speziell angefertigtes XACT OS™, das von einer ausgewählten SLC-SD-Karte geladen wird
  • JPLAY™-Wiedergabesoftware mit Unterstützung der Streaming-Dienste TIDAL und Qobuz sowie lokaler Dateien wie etwa von der internen SSD
  • Native, bitgenaue Wiedergabe von DSD bis DSD512 und PCM Hi-Res bis zu 768 kHz, 16-32 Bit
  • Unterstützte Dateitypen: DSD: DSF, DFF, PCM: FLAC, Apple Lossless (ALAC), WAV, AIFF; verlustbehaftet: MQA (Durchleitung)
  • Fernsteuerung: JPLAY™ iOS App (lebenslange Lizenz enthalten)
  • Abmessungen (B/T/H): 439/315/86mm
  • Gewicht: 9kg
  • Preis: 12.000 inkl. Expressversand

Hersteller
JCAT
Web xact.audio

Weitere Informationen

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Montag, 29 April 2024 08:11

Neue Axxess-Produktpalette

Letztes Jahr hat die Audio Group Denmark erfolgreich die Axxess Forté Streaming-Verstärkerserie eingeführt. Nun wird die Produktpalette von Axxess Audio Equipment erweitert: Audio Group Denmark ist stolz darauf, die Einführung von zwei Lautsprechern, einer Reihe von Kabeln und schließlich Zubehör zur Resonanzkontrolle anzukündigen.

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Der übergreifende Traum und die Vision für Axxess ist es, emotionale musikalische Momente mit noch mehr Menschen zu teilen. Basierend auf der innovativen technologischen Entwicklung und den Designtraditionen von Ansuz, Aavik und Børresen stellt Axxess hochwertige Lautsprecher, Verstärker, Audiokabel und HiFi-Zubehör her, die von den Händlern der Audio Group Denmark zu einem erschwinglichen Preis verkauft werden können, um so High-End-HiFi für mehr Menschen zugänglich zu machen. Trotz des moderaten Preises erreichen die Axxess-Produkte den Standard an musikalischer Leistung und ästhetischem Design, für den Ansuz, Aavik und Børresen bekannt sind.

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Die beiden neuen Axxess-Lautsprechermodelle sind der Standlautsprecher Axxess L1 und der Standlautsprecher Axxess L3. Sie wurden beide vom Børresen-Ingenieurteam unter der Leitung von Michael Børresen und Flemming Erik Rasmussen entwickelt und entworfen. Die Lautsprecher wurden nach denselben Kriterien in Bezug auf Klang und Designphilosophie entwickelt wie die Børresen-Lautsprecher. Die in der L1 und L3 verwendeten Komponenten und Technologien wurden sorgfältig entwickelt und in beiden Modellen eingesetzt.

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Diese Axxess-Lautsprecher versprechen nicht nur ein authentisches Musikerlebnis, sondern auch eine tiefere Verbindung zur Musik, die es ihrem Besitzer ermöglicht, sich voll und ganz in die Musik hineinzuversetzen und den Zenit der Musikwiedergabe zu erleben.

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Die Membran des neuen Axxess Bändchenhochtöners besteht aus Kapton - einem sehr leichten Material. Im Vergleich zu einem Kalottenhochtöner ist er 25-mal leichter und aufgrund des Bändchenprinzips ist die Fläche doppelt so groß. Die Bändchenhochtöner-Technologie sorgt für ein intensiveres Hörerlebnis und bringt einen näher an die Musik heran. Im Axxess-Lautsprechermagnetsystem der Tief/Mitteltöner werden doppelte

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Kupferkappen an den Polringen verwendet, um einen hohen Fluss und eine geringe Induktion zu erreichen. Der Einsatz von Kupferkappen wurde aus der Børresen X-Serie übernommen. Die sorgfältige Konstruktion des Tiefmitteltöners soll dafür sorgen, dass man Musik mit außergewöhnlicher Klarheit und Tiefe erleben kann. Die Membranen der Axxess-Lautsprecher wurden von erfahrenen Ingenieuren im eigenen Haus entworfen und entwickelt, um maximale Steifigkeit bei minimalem Rauschen zu erreichen.

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Das Gehäuse und die Schallwand der Axxess-Lautsprecher L1 und L3 sind aus einem Verbundwerkstoff auf natürlicher Basis gefertigt. Diese Materialwahl ist ein wichtiges Merkmal und wurde entwickelt, um Klangverzerrungen zu eliminieren, damit man Musik in ihrer reinsten Form genießen kann. Die Oberfläche der Lautsprecher ist entweder in satiniertem Schwarz oder Weiß erhältlich. Der Axxess L1-Lautsprecherständer ist wie das Gehäuse aus einem Verbundwerkstoff auf natürlicher Basis gefertigt. Der Axxess L1 Ständer enthält sowohl funktionelle als auch visuelle Elemente, die von Ansuz, Aavik und Børresen inspiriert sind, was sich positiv auf den ästhetischen Ausdruck, aber auch auf die Leistung des Lautsprechers auswirkt. Der Regal-Lautsprecher L1 kostet pro Paar 2.500 Euro, die Ständer 1.000 Euro zusätzlich. Der Standlautsprecher steht mit 5.000 Euro in der Preisliste.

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Im Bestreben, ein komplettes Axxess-Setup aufzubauen, führt die Audio Group Denmark eine neue Kabelserie ein. Basierend auf dem Design- und Entwicklungserbe von Ansuz lag der Fokus auf Rauschunterdrückung und Resonanzkontrolle zur Entwicklung von exquisiten HiFi-Kabeln. Diese bieten den Einstieg in das Universum von Ansuz zu einem günstigen Preis. Die Gehäuse der Axxess-Kabelserie sind aus einem mineralgefüllten Verbundmaterial gefertigt, das die Erhaltung des Musiksignals ohne Beeinträchtigung der Klangqualität gewährleistet. Um ein reichhaltiges und gedämpftes Musiksignal zu liefern, wurden die Kabel aus abgeschirmtem versilbertem Kupferleitern konstruiert. Axxess-Kabel sind in den folgenden Kabeltypen erhältlich:

  • Netzkabel ab 350 Euro
  • NF-Kabel ab 240 Euro
  • Lautsprecherkabel ab 750 Euro
  • Digitalkabel ab 175 Euro
  • Ethernetkabel ab 320 Euro

Die Axxess Noir Resonanzkontrollgeräte sind nach den gleichen Prinzipien aufgebaut wie die Ansuz Darkz-Geräte. Die AGD hat hart daran gearbeitet, das richtige Material zu finden, das die musikalische und energetische Qualität bewahrt. Die Axxess Noir Füße bestehen aus einem speziellen, mit Mineralien gefüllten Verbundmaterial und verbessern das Hörerlebnis, indem sie unerwünschte Vibrationen minimieren, so dass der Hörer ganz in die Musik eintauchen kann. Ein Vierer-Set kostet 550 Euro.

Hersteller
Audio Group Denmark
Anschrift Rebslagervej 4
DK-9000 Aalborg
Web audiogroupdenmark.com

Weitere Informationen

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Freitag, 26 April 2024 01:25

Quad Artera Pre und Mono

Das gibt es noch: Bezahlbares High-End. Und zwar in Form des Quad Artera Vorverstärkers und der Mono Endstufen aus der gleichen Serie. Zum Preis von insgesamt 4200 Euro bekommt man eine noble Verstärkerkombi im edlen Design, die es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hat.

QUAD gab seinem Designer- und Ingenieurteam bei der Entwicklung der Artera Serie eine spezielle Aufgabe mit auf den Weg: Die Qualitäten, die QUAD seit Jahrzehnten zu einer der in Großbritannien angesehensten HiFi-Marke gemacht haben, mit frischem Industriedesign und den allerneuesten Hochleistungs-Audiotechnologien zu kombinieren. Der Ursprung der Quad Electroacoustics Ltd. – oder mittlerweile gebräuchlicher einfach Quad – geht zurück bis in die 1930er Jahre. Quad hieß damals jedoch noch nicht Quad, sondern S.P. Fidelity Sound Systems und wurde im Jahre 1936 von Peter Walker in London gegründet. Noch im selben Jahr benannte die Firma sich dann jedoch schon in Acoustical Manufacturing Co. Ltd. um. Ursprünglich noch primär auf die Herstellung von Public Adress Systemen ausgerichtet, sattelte der Hersteller nach dem Ende des zweiten Weltkrieges zunehmend auf Geräte für den Heimgebrauch um, nach denen eine immer größere Nachfrage bestand. Zu den Meilensteinen der Firmenhistorie gehören ohne Frage die Verstärker QUAD I und QUAD II – QUAD steht dabei übrigens für Quality Unit Amplified Domestic – sowie die Entwicklung des 1956 vorgestellten ersten elektrostatischen Vollbereichslautsprechers. Elektrostaten des Herstellers fanden unter anderem sogar Einzug bei der BBC, bevor diese dann durch die legendären LS3/5A abgelöst wurden. 1983 waren dann die QUAD-Verstärker so bekannt, dass sich die Firma schlicht in Quad Electroacoustics Ltd. umbenannte und nach ein paar Eigentümerwechsel und einem Umzug der Produktion nach Shenzhen nun im Hause der IAG untergekommen ist und in Deutschland von der IAD GmbH aus Korschenbroich vertrieben wird. Was trotz all dieser Veränderungen geblieben ist, ist der Firmenethos: „For The Closest Approach To The Original Sound“. Das soll natürlich auch für die Produkte der Artera-Serie gelten.

Die Front des Artera Pres wirkt sehr aufgeräumt, auch weil die Lautstärke durch Berühren des Displays oben und unten verändert wird
Die Front des Artera Pres wirkt sehr aufgeräumt, auch weil die Lautstärke durch Berühren des Displays oben und unten verändert wird

Die Komponenten der Artera Serie gibt es sowohl in einer silbernen Ausführung, bei der die Außenseiten in klassischem Schwarz gehalten sind und an der Front eine silberfarbige Aluminiumplatte angebracht ist, als auch in komplett schwarzem Finish. Der QUAD Artera Pre ist ein rein analoger Vorverstärker, der innovatives, modernes britisches Design mit den Traditionen der QUAD-Sound-Signatur kombiniert. Die Philosophie ist laut Hersteller gekennzeichnet durch das pure, rein analoge Signal. Der Artera Pre kombiniert minimalistisches Design mit hochwertigen Komponenten, um kurze, direkte Signalwege zu gewährleisten, die die Klangreinheit maximieren sollen. Einzig die Kontrolle seiner Parameter erfolgt digital, sonst heißt es in jeder Hinsicht: analog pur! Entsprechend verzichtet der Artera Pre auch auf jede Form von digitaler Konnektivität. Ergo kein Bluetooth, kein koaxialer oder optischer Anschluss und auch kein USB. Auch schon rein äußerlich verströmt der Vorverstärker entschlossenen Minimalismus. Kein großer Volumenregler, keine Reihen von Knöpfen. Lediglich zwei Drucktaster und ein Display sind die einzigen auf den ersten Blick erkennbaren Bedienelemente. Wenn man genau hinschaut, finden sich am Display noch universell verständliche Symbole für die Einstellung der Lautstärke. Um sie zu verändern, berührt man das Display entweder oben zur Lautstärkeerhöhung oder unten zur Lautstärkeminderung. Auf der rechten Seite der Frontplatte sitzen Taster für die Standby Schaltung und zur Eingangswahl. Der Rest der Bedienung erfolgt jedoch komplett über die mitgelieferte Fernbedienung. Aber dazu später mehr. Die Verarbeitung des Artera Pre ist über jeden Zweifel erhaben. Das Aluminiumgehäuse ist sauber verschraubt, die massive Frontplatte und die Seiten der Vorstufe säumenden Kühlrippen versprühen einen sportlichen Charme.

Deutlich mehr Einstellungen lassen sich über die Fernbedienung vornehmen
Deutlich mehr Einstellungen lassen sich über die Fernbedienung vornehmen


Auf der Rückseite finden wir eine Vielzahl verschiedenster analoger Anschlüsse inklusive XLR-Ein- als auch -Ausgänge. Betreibt man den Artera Pre im XLR Direct Mode, bleibt der Signalweg konstant symmetrisch. Abgesehen davon finden wir eingangsseitig noch drei Stereo-Cinch-Anschlüsse für analoge Line-Level-Signale. Der Aux 3 Input verfügt über einen sogenannten AV-Bypass, der durch Umgehen der Pegelkontrolle des Artera Pres die Verwendung mit AV-Receivern ermöglicht. Ein Phono-Eingang ist ebenfalls mit von der Partie. Dessen Eingangsstufe ist komplett als Class-A-Schaltung ausgelegt und sowohl für MC- als auch MM-Systeme geeignet. Die Betriebsmodi stellt man im Menü über die Fernbedienung ein. An Ausgängen findet sich neben den XLR-Buchse sowohl ein Pre-Out via Cinch, ein Aux-Ausgang, ebenfalls über Cinch, als auch die 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse des Kopfhörerverstärkers, die auf der Vorderseite des Vorverstärkers zu finden ist. Und bevor ich es vergesse: Jeweils ein Ein- und Ausgang im 3,5-Millimeter-Klinkenformat für 12-Volt-Trigger-Signale sind ebenfalls vorhanden. Soviel zur Konnektivität.

Die Vorstufe bietet einen symmetrischen und – sehr nahe beieinander liegende – unsymmetrische Eingänge. Auch ein Plattenspieler mit MM- oder MC-System findet hier Anschluss
Die Vorstufe bietet einen symmetrischen und – sehr nahe beieinander liegende – unsymmetrische Eingänge. Auch ein Plattenspieler mit MM- oder MC-System findet hier Anschluss

Kommen wir nun zu den restlichen Funktionen. So gibt es zum Beispiel bei der Klangregelung ein kleines Comeback zu feiern. Denn mit dem Artera Pre bringt Quad die sogenannte Tilt Control zurück, die erstmals im 1982 erschienenen QUAD 34 zum Einsatz kam. Dabei werden etwa nicht wie bei den klassischen Zweiband-Equalizern Bässe und Höhen separat geregelt, sondern der Frequenzgang wird wie eine Wippe um eine Mittenfrequenz gekippt. Werden Bässe abgesenkt, werden die Höhen gleichzeitig angehoben und umgekehrt. Diese Art von Equalizer wird auch gerne im Pro-Audio-Bereich verwendet, um den Klang eines Signals wärmer oder offener zu gestalten, und ihr wird nachgesagt, dabei besonders natürlich zu wirken. Die EQ-Wippe des Artera Pre kann inklusive der neutralen Einstellung in sieben Stufen geregelt werden. Zusätzlich steht noch ein Bass-EQ zur Verfügung, der sowohl Anhebungen wie Absenkungen erlaubt und mit der Tilt Control kombiniert werden kann. Die Einstellungen können übrigens pro Eingang gespeichert werden.

Die Platine des Artera Pre ist größtenteils mit SMD-Bauteilen bestückt
Die Platine des Artera Pre ist größtenteils mit SMD-Bauteilen bestückt

Die Artera Monoblöcke passen wie zu erwarten optisch perfekt zum Artera Pre, wirken aber schon allein ob ihrer größeren Abmessungen natürlich um einiges mächtiger. Sie stehen in Sachen Verarbeitungsqualität der Vorstufe in nichts nach. Auch hier ist der innere Aufbau tadellos und überzeugt mit kurzen Signalwegen und einem sehr übersichtlichen Layout. Es war der Chefentwickler Peter Walker, der mit dem berühmten Bonmot vom perfekten Verstärker als einem Stück Draht mit Verstärkung ein definitives Statement in Sachen Verstärkertechnologie setzte. Der Anspruch, den Signalweg so rein wie möglich zu gestalten, war damals zeitgemäß, und er ist es bis heute. Peter Walker war es auch, der der Audio Engineering Society auf ihrer 50. Jahrestagung 1975 ein Papier präsentierte, in dem er eine neue Schaltungstopologie vorstellte. Die bald patentierte Currentdumping-Technologie liegt auch den hier vorgestellten Geräten zugrunde. Diese nutzt, um eine möglichst saubere Verstärkung zu erzielen, zwei Verstärkerstufen pro Kanal. Ein möglichst akkurat arbeitender Class A Verstärker mit niedriger Leistung und eine weitere Verstärkerstufe mit hoher Leistung werden dabei durch ein Netzwerk so miteinander verbunden, dass die Verzerrungen des Verstärkers mit hoher Leistung – dieser ist der sogenannte Current Dumper – effektiv eliminiert werden sollen. In den Artera-Monos liefert ein Class-AB-Verstärker mit nur geringer Leistung gleichsam nur die Signaldetails, während zusätzliche Transistoren in der Currentdumping-Sektion ihre Leistung abgeben, ohne das sich Probleme wie Ruhestrom-Einstellungen oder die leidigen Übernahmeverzerrungen im Class-B-Betrieb auswirken.


Die Monos haben wie die Vorstufe eine Breite von nur 32 Zentimetern
Die Monos haben wie die Vorstufe eine Breite von nur 32 Zentimetern

Bei den Anschlüssen gibt es zwar keine Überraschungen, aber es ist alles vorhanden was ein Endverstärker braucht. Sprich einn symmetrischer XLR-Anschluss ist genauso vorhanden wie ein Cinch-Eingang pro Kanal. Die obligatorischen Lautsprecheranschlüsse nehmen sowohl Bananenstecker als auch Kabelschuhe problemlos auf. Optisch strahlen die Monos die Kraft des Understatements und Eleganz aus. Mit 32 Zentimetern nehmen sie gut zwei Drittel der üblichen Gerätebreite ein. Mit den 13 Kilogramm Gewicht pro Stück lässt sich gut hantieren. Understatement auch auf der schwarzen Frontplatte aus massivem Aluminium: Sie zeigt nur die nötigen Features, den Standby Schalter und eine schlanke, den Betriebszustand anzeigende Leuchtsäule. Zuerst wunderte ich mich über die separat verpackte Glasplatte, die auch dem Pre beiliegt. Sie sieht ein wenig wie eine Personenwaage aus, besitzt aber keine Wägezellen und auch kein Display, schließlich hat sie eine ganz andere Funktion. Mittels Entkopplungsfüßen liegt sie passgenau auf dem etwas tiefer liegenden Gehäusedeckel und kann durch ihr Gewicht unerwünschte Schwingungen verhindern. Ebenfalls soll sie, wenn HiFi-Komponenten gestapelt werden, eine sehr gute Entkopplung gewährleisten sowie für den für die Kühlung notwendigen Abstand sorgen. Für die Ausgangsstufe, das betont Quad, wurde eine Verkabelung aus monokristallinem Kupfer gewählt. OCC (Ohno Continuous Cast) ist von einem patentierten Verfahren abgeleitet, das entwickelt wurde, um Glühprobleme in Kupfer oder Silber zu vermeiden. Bei der OCC-Gießmethode werden spezielle beheizte Formen verwendet, um einen „Einkristall“ mit einer Länge von bis zu 125 Metern zu ziehen. Da nur ein einziger „Kristall“ in sehr großen Längen gezogen wird, soll es einen ungehinderten freien Weg für die Signalübertragung geben. Ebenfalls bietet das OCC-Verfahren die Möglichkeit, Kupfer- und Silberleiter mit geringstmöglichen Oxiden und anderen Verunreinigungen herzustellen. Mit einer Leistung von 300 Watt pro Kanal an 8 Ohm ist der QUAD Artera Mono in der Lage, auch sehr anspruchsvolle Systeme anzutreiben. Die Verstärkerschaltung soll sofortige Überlastungswiederherstellung und vollen Schutz gegen Übersteuerung bieten, ohne auf Ausgangssicherungen oder Relais zurückgreifen zu müssen.

Auf die Gehäusedeckel aufgelegte Glasplatten sollen Resonanzen mindern – und werten das Erscheinungsbild der Komponenten enorm auf
Auf die Gehäusedeckel aufgelegte Glasplatten sollen Resonanzen mindern – und werten das Erscheinungsbild der Komponenten enorm auf

Nun war ich gespannt, wie die Quad Kombi in meinem Wohnzimmer klingt. Zuvor kam
natürlich die obligatorische Einspielzeit, aber dann ging es richtig ab. Die Kombi rockt und grooved, als ob es kein Morgen gäbe. Der Bass wird gut kontrolliert, klingt knackig und bietet ein solides Fundament für die gut aufgelösten Mittel- und Hochtöne. Klanglich gibt sich das Duo wie zu erwarten ausgezeichnet aufeinander abgestimmt. Der Grundklang der Kette ist akkurat und transparent und verkörpert mit seiner Musikalität die bekannten Quad Tugenden. Ich startete den Hörtest mit „Have you ever seen the Rain“ vom 1983 erschienenen Album Faster Than The Speed Of Night von Bonnie Tyler. Das Vinylalbum lag auf meinem Konstant auf, das Tonarmkabel war direkt an dem MM/MC Eingang des Quad Vorverstärkers angeschlossen. Die Quad Komponenten spielen hier richtig gut auf. Die Stimme von Bonnie erklingt neutral und präzise aus den Schallwandlern, wirkt aber zu keiner Zeit aggressiv. Auch die verwendeten Instrumente werden mit Nachdruck im Hörraum abgebildet und lassen es nicht an Präzision fehlen. Die Wiedergabe ist mit einer ausgezeichneten Auflösung über den gesamten Frequenzbereich versehen und bietet eine echt wirkende Räumlichkeit. Auf der virtuellen Bühne wird die Stimme Bonnies sehr gut von den instrumentalen Anteilen getrennt, ohne dass die Wirkung des Liedes als homogenes Ganzes negativ beeinträchtigt wird.

Die Rückseite der Artera-Entstufe bietet keine Überraschungen
Die Rückseite der Artera-Entstufe bietet keine Überraschungen


Als nächstes wählte ich den Song „Jubilee Street“ vom Album Push The Sky Away von Nick Cave and the Bad Seeds. Die Aufnahme kam von der Festplatte des Melcos und wurde vom Mytek Manhattan II in analoge Signale umgewandelt. Die Basswiedergabe gibt sich hier auffällig klar und konturiert und transportiert dennoch ordentlich Tiefgang und Wärme. Auch ist die flinke Ansprache der Artera Kette hervorzuheben. Das wird besonders bei den fantastisch aufgenommenen Drums des Stücks deutlich, deren Transienten absolut unverzerrt übertragen werden. Die präzise Räumlichkeit tut dabei ihr Übriges. So kann auch die Tiefenstaffelung zwischen den Backingvocals und des Meisters Stimme verzücken. Und wo wir gerade dabei sind: Nick Caves Gesangsdarbietung wird ebenfalls wunderbar detailliert reproduziert, so dass man jede Nuance der teils exzentrischen Artikulation von Herrn Cave vernimmt. Auch sonst gibt es nur Positives zu berichten: Das Frequenzspektrum ist absolut ausgewogen. Die Mitten werden fein aufgelöst, was man spätestens an diesen herrlich dreckigen Gitarren feststellt, und auch der teils subtilen Dynamik des Tracks folgt die Kombination aus Artera Pre und Artera Monos durchaus präzise.

Die Endstufe ist symmetrisch aufgebaut
Die Endstufe ist symmetrisch aufgebaut

Danach spielte ich den Jazz Standard „Too Darn Hot“ in einer modernen Interpretation des Jan Harbeck Quartets vom Album Copenhagen Nocturne, einer Aufnahme, die höchsten Standards entspricht. Diese Aufnahme liegt auf der Festplatte des Melcos in einer Auflösung von 348 Kilohertz und 32 bit vor. Das Stück wird von der Quad Kombi mit einer sehr guten Räumlichkeit wiedergegeben, das Stück swingt und klingt sehr rhythmisch. Nach sehr guter Pop-, Rock- und Jazzwiedergabe testete ich die klanglichen Eigenschaften der Wiedergabe von klassischer Musik. Dazu hörte ich Schuberts Unvollendete und seine große C-Dur-Symphonie in der in keiner Weise spektakulären, aber umso tiefer wirkenden, von größter Musikalität und Partiturtreue gekennzeichneten Neuaufnahme der Dresdner Philharmonie unter Marek Janowski. (Pentatone). Und schon geht mir auf, wie sehr sich die Tugenden des Interpreten und die der Komponenten gleichen. Janowski ist jede Partiturstimme wichtig. Aber er schlägt sie einem nie um die Ohren, niemals markiert er die vermeintlich wichtige Nebenstimme nur um des Neuigkeitswerts willen. Vielmehr lässt er die Vielstimmigkeit der Komposition quasi aus sich selbst heraus entstehen. Da ist Behutsamkeit zu hören, tiefer Respekt für die Musik, kongeniale Sorgfalt und eine einfühlsame Phrasierung, die in jedem Moment ohne aufgesetzte Rhetorik den Sinn der Musik erhellt. Wie Aquarelllasuren liegen die Farbschichten eines Akkords übereinander. Das sind Charakterzüge, die auch das Zusammenspiel von Monos und Pre kennzeichnen: Die Kombi spielt ohne jeden falschen Druck auf, sie malt naturgetreu leuchtende Farben und sie zeichnet nach, was es auf dem Tonträger zu hören gibt. Aber sie drängt es nicht auf, sondern zieht den Hörer in die Musik hinein. Abschließen möchte ich den Hörtest mit der Aserbaidschanischen Künstlerin Aziza Mustafa Zadeh. Ich spielte das Titelstück des Albums Seventh Truth und was gleich zu Anfang des Titel geschieht, ist grandios: Das Klavier ertönt mit klar definierter Struktur, die Anschlagdynamik wird passend betont. Azizas Stimme erklingt im Anschluss so gefühlvoll und zart, dass ich hellauf begeistert bin - für einen Gesamtpreis von rund 4200 ist eine derartige Performance alles andere als selbstverständlich. Nicht nur das schon erwähnte Klavier, auch die Percussion, die Aziza selber spielt, erklingen absolut glaubwürdig und liefern zusammen mit der natürlichen Räumlichkeit und der tonalen Ausgewogenheit ein tolles Hörerlebnis ab.

Hier die sechs Endstufentransistoren zur Verstärkung einer Halbwelle
Hier die sechs Endstufentransistoren zur Verstärkung einer Halbwelle

Sicherlich gibt es Ketten oder integrierte Verstärker, die hier noch eine Spur explosiver reagieren oder höher auflösen, aber die spielen in der Regel in einer gänzlich anderen Preiskategorie. Alles in allem machen die Testprobanden gerade wegen ihres unaufgeregten und natürlichen Charakters jede Menge Spaß.


STATEMENT

Die Arteras musizieren rund, lebendig und involvierend, durchaus gemäß dem Firmenethos: „For The Closest Approach To The Original Sound“. Das ist klassisches High-End zu einem sehr günstigen Preis. Kompromisse im Klang oder in der Ausstattung vermag ich gleichwohl nicht zu erkennen. Wer eine hochwertige HiFi-Kette zur Wiedergabe von allerlei analogen Zuspielern oder digitalen Quellen mit eigenem D/A-Wandler sucht, ohne dabei im höheren vierstelligen Preissegment zu landen, kann mit der eleganten Kombination aus Quad Artera Pre und Quad Artera Monos ohne Weiteres glücklich werden.
Gehört mit
Plattenspieler Audiolabor Konstant mit beheiztem Tellerlager
Tonarm Linn Ittok LV II mit Ekos Lagern
Tonabnehmer Benz Micro Glider
Phonostufe Roksan Artaxerxes X mit Roksan ROK DS1.5 Netzteil
Streamer Melco N1 EX
D/A-Wandler Mytek Manhattan II
Vorverstärker VTL TL 6.5
Endstufen QUAD II
Lautsprecher Consensus Audio Lightning
Kabel Einstein Green Line, Audioquest K2, Ortofon 8N TSW 1000, Audioplan Power Cord
Zubehör Sun Leiste, HMS-Wandsteckdosen, AHP Klangmodul IV G
Herstellerangaben
Quad Artera Pre Vorverstärker
Eingänge 3x Cinch (AUX1, 2 & 3), 1 x Phono MM/MC , 1 x XLR, 1 x 3,5 mm Klinke (12 V Trigger)
Ausgänge 1x Cinch (PRE OUT), 1x Cinch (AUX), 1x XLR, 1 x 6,35mm Kopfhörer Klinke,1 x 3,5 mm Klinke (12 V Trigger)
Gain (max.), Volume = 100 +8dB (Line/XLR), +53,5dB (Phono MM), +73,5dB (Phono MC)
Ausgangsimpedanz 120Ω
Eingangsimpedanz 10kΩ (Line/XLR), 47kΩ//100pF (Phono MM), 100Ω//1,7nF (Phono MC)
Frequenzgang +0, -0,2 dB 20 Hz – 20 kHz, in 5 kΩ 1000 pF Last
Maximale Ausgangsspannung <0,1 % THD 2,3Vrms
Fremdspannungsabstand >100dB @ 10kHz
Standby Leistungsaufnahme <0,5W
Gewicht 7,8 kg
Abmessungen 32,0 x 32,0 x 10,5 cm (BxTxH)
Preis 1.200 Euro (schwarz oder silber/schwarz)
Herstellerangaben
Quad Artera Mono Endverstärker
Eingänge 1x Cinch, 1x XLR, 1 x 3,5 mm Klinke (12 V Trigger)
Ausgänge 1 x Single-Terminal
Nennausgangsleistung 300 Watt an 8 Ohm (THD=1%,1kHz)
Harmonische Gesamtverzerrung <0,006% (100W, 1kHz), <0,03% (100W, 20Hz-20kHz)
Eingangsimpedanz 10kΩ (Line/XLR)
Eingangsempfindlichkeit 0,98Vrms (unsymmetrisch), 2,1Vrms (symmetrisch)
Frequenzgang +/-0,3dB (20Hz-20kHz, ref.B31kHz)
Signal-Rausch-Verhältnis (S/N) 112dB (A-bewertet, ref.300W)
Standby Leistungsaufnahme 0,5W
Bedarf Maximale Leistungsaufnahme 750W
Gewicht 13 kg
Abmessungen 32,0 x 33,8 x 15,8 cm (BxTxH)
Preis/Stück 1.500 Euro (schwarz oder silber/schwarz)

Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
Anschrift Johann-Georg-Halske-Str.11
41352 Korschenbroich
Telefon 02161/61783-0
Web www.iad-audio.de
E-Mail service@iad-gmbh.de

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  • Social Introtext Das gibt es noch: Bezahlbares High-End. Und zwar in Form des Quad Artera Vorverstärkers und der Mono Endstufen aus der gleichen Serie. Zum Preis von insgesamt 4200 Euro bekommt man eine noble Verstärkerkombi im edlen Design, die es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hat.
Donnerstag, 25 April 2024 00:39

Jubiläums-Edition der Lyravox Karlos

Die Hamburger Lautsprechermanufaktur Lyravox, Pionier im Bereich integrierter aktiver Lautsprechersysteme, feiert ihr zehneinhalbjähriges Bestehen mit einem Sondermodell ihres vielfach ausgezeichneten Klassikers Karlos, in Gestalt der Modellvariante Karlos Monolith.

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Während der ikonische Karlos aufgrund seines eigenständigen akustischen Konzeptes bekannt geworden ist für eine besonders involvierende, hochmusikalische Spielweise, steht die mit den Modellen Karlsson, Karlsson Tower und zuletzt Karlmann eingeführte Gehäusebauweise in massivem Kunststein ('K-Material') für eine frappierende Echtheit der Musikwiedergabe. In Karlos Monolith vereinen sich diese Eigenschaften nun in idealer Weise.

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Neben dem extrem schweren, akustisch überlegenen Gehäuse aus K-Material erhielt Karlos Monolith zusätzliche klangsteigernde Aufwertungen. Als Hochtöner kommt mit dem C30 nicht weniger als das Sptzenmodell der CELL®-Serie des Keramikmembran-Spezialisten Accuton® zum Einsatz. Verstärkerseitig finden leistungsstärkere Endstufen der neuesten NCore®-Varianten aus dem Hause des niederländischen Spezialisten Hypex® Verwendung. Ein exklusives OLED-Display, wie es bei den größeren Lyravox-Modellen zu finden ist, rundet das Jubiläumspaket ab.

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Zu einem gemessen an seiner Ausstattung abraktiven Aufpreis bietet Karlos Monolith nicht nur eine physische und technische Wertigkeit weit oberhalb seiner Preisklasse, sondern auch eine klangliche Vollständigkeit und Leistungsfähigkeit in audiophilen Schlüsseldisziplinen, die ihn für viele Kenner zum idealen Lautsprechersystem für alle Arten von Musik machen dürften. Unabhängig davon besticht Karlos Monolith mit den bekannten Vorzügen des Lyravox-Konzeptes, nämlich der fast vollständigen Integration der Elektronik einschließlich einer fernbedienten Vorstufe, dem zusätzlichen Ambience-Hochtöner für eine gesteigerte Live-Athmosphäre der Darbietung sowie der Anpassbarkeit des Systems an die akustischen Eigenschaften des Hörraums – ein gemäß der Philosophie von Lyravox entscheidendes Element für den kompromisslosen Musikgenuss auf dem heutigen Stand der Technik.

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„Karlos Monolith vereint die Spielfreude und akustische Griffigkeit des Standardmodells mit der verblüffenden Klangreinheit unserer Stein-Modelle“, erklärt Geschäftsführer Dr. Götz von Laffert, Mitbegründer von Lyravox. Er fügt hinzu: „Mit der Karlos Monolith Edition bündeln wir zum Jubiläum die Quintessenz unserer Innovationen und Erfahrungen in einem noch kompakten, wohnraumfreundlichen Klangkörper zum Verlieben.“

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Das Jubiläumsmodell Karlos Monolith ist ab sofort im ausgewählten HiFi-Fachhandel und bei Lyravox Hamburg zum Einführungspreis von rund 20.000 Euro erhältlich. Das Standardmodell bleibt zum Preis von 15.000 Euro unverändert im Programm.

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Über Lyravox: Seit der Gründung im Jahr 2013 durch Dr. Götz von Laffert und Jens Wietschorke hat sich Lyravox durch herausragendes Design und kompromisslose Aktiv-Technologie einen Namen in der Audiowelt gemacht. Der ganzheitliche Ansatz in Form integrierter Lautsprechersysteme und das Streben nach einem harmonischen Klangsystem sind zentrale Aspekte der Unternehmensphilosophie. Lyravox Lautsprechersysteme werden üblicherweise im Wohnzimmer des Kunden installiert, eingerichtet, kanalgetrennt eingemessen und anschließend nach Gehör individuell abgestimmt.

Für weitere Informationen und eine individuelle Beratung wenden Sie sich bitte direkt an:

Dr. Götz von Laffert
vonlaffert@lyravox.de
www.lyravox.com
Tel. +49-40-3208 9798-1
Mobil +49-163-6287491

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IOTAVX freut sich, eine besondere Vorbesteller-Aktion für seine neuesten Produkte, den Vollverstärker SA40 und die Endstufe PA40, anzukündigeb. Ab dem 26. April sind diese Produkte mit einem Rabatt von 20 Prozent vorbestellbar, bevor sie ab dem 31. Juli offiziell ausgeliefert werden.

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Der IOTAVX SA40, ist ein Stereo-Vollverstärker mit einer Leistung von zweimal 300 Watt. Ausgestattet mit einem großen Ringkerntransformator liefert er eine kraftvolle und dennoch präzise Audiowiedergabe, die selbst die anspruchsvollsten Hörer begeistern soll. Der SA40 brilliert als vielseitige Schaltzentrale für die Audioanlage mit einer umfangreichen Auswahl an analogen und digitalen Anschlussmöglichkeiten, einschließlich XLR-Eingängen für eine hochwertige, verlustfreie Signalübertragung. Für Vinyl-Enthusiasten ist der SA40 mit einem Phono-Eingang ausgestattet, der sowohl Moving Magnet (MM) als auch Moving Coil (MC) Tonabnehmer akzeptiert. Darüber hinaus bietet der SA40 moderne Verbindungssoptionen wie einen integrierten Bluetooth-Eingang (Bluetooth 5.0) für einfaches Streaming vom Smartphone oder Tablet sowie HDMI ARC (Audio Return Channel), der eine erstklassige Audioübertragung direkt von einem Smart-TV ermöglicht.

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Der Vorverstärkerausgang (Pre-Out) eröffnet die Möglichkeit, den SA40 als reine Vorstufe zu nutzen oder ihn gebrückt in Kombination mit unserem PA40 zu betreiben, um im Mono-Mode beeindruckende 600 Watt pro Kanal zur Verfügung zu stellen. Dank des Amp-In Eingangs kann der SA40 auch als reine Endstufe fungieren. Der SA40 bereichert das Audiosystem durch die Möglichkeit, zwei Paar Lautsprecher anzuschließen, und bietet somit eine herausragende Flexibilität in der Konfiguration der Anlage. Diese Vielseitigkeit ermöglicht den Betrieb unterschiedlicher Lautsprechersets, um je nach Vorliebe und Raumakustik das optimale Klangerlebnis zu schaffen. Ein Subwoofer-Ausgang ergänzt diese Klanglandschaft perfekt, indem er die nahtlose Einbindung eines Subwoofers ermöglicht, um dem Sound tiefgreifende, resonante Bässe hinzuzufügen. Der SA40 zeichnet sich zudem durch seinen innovativen „Amp In“-Eingang aus, der eine außergewöhnliche Flexibilität in der Gestaltung eines Audio-Setups bietet. Diese Funktion erlaubt es, einen externen Digitalen Signalprozessor (DSP) für eine noch individuellere Klanganpassung einzuschleifen oder den SA40 alternativ als reine Endstufe im System zu nutzen. Diese Option eröffnet neue Möglichkeiten für Audiophile, die ihre Klanglandschaft mit präzisen, maßgeschneiderten Klangeinstellungen verfeinern oder die robuste Leistung des SA40 in Kombination mit anderen Vorverstärkern oder spezialisierten Audioquellen ausschöpfen möchten.

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Der SA40 Vollverstärker bietet eine ausgeklügelte Klangregelung, die eine präzise Anpassung des Audiosignals an die spezifischen Gegebenheiten des Hörraums und die persönlichen Vorlieben seines Besitzers ermöglicht. Die Feinabstimmung der Klangqualität ist mit einer präzisen 1-Dezibel-Schrittweite möglich, wobei die Möglichkeit besteht, die Bass- und Höhenfrequenzen individuell um bis zu 10 Dezibel zu erhöhen oder zu verringern. Darüber hinaus ermöglicht die Balancesteuerung eine akkurate Einstellung des Klangbilds zwischen dem linken und rechten Lautsprecher, mit einer Einstellbreite von jeweils 10 Stufen nach links oder rechts, um eine optimale Stereowiedergabe zu gewährleisten.

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Die IOTAVX PA40 ist eine Stereo-Endstufe, die audiophile Klangqualität mit beeindruckender Leistungsfähigkeit kombiniert. Mit iher hohen Ausgangsleistung ist die PA40 dafür konzipiert, um auch anspruchsvollste Lautsprecher präzise anzutreiben und dabei ein Hörerlebnis von außergewöhnlicher Klarheit und Tiefe zu liefern. Herzstück der PA40 ist ein großer Ringkerntransformator, der eine stabile und rauscharme Stromversorgung garantiert, um eine durchweg hohe Klangqualität unter allen Betriebsbedingungen sicherzustellen. Diese solide Basis ermöglicht es der Endstufe, selbst bei hohen Lautstärken eine präzise Kontrolle über die Lautsprecher zu bewahren und dabei stets ein natürliches Klangbild zu erzeugen.

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Zusätzlich zur beeindruckenden Stereo-Leistung von zweimal 300 Watt bietet die IOTAVX PA40 eine besondere Funktion: den gebrückten Modus (Mono-Mode). In dieser Konfiguration kann sie als leistungsstarke Mono-Endstufe betrieben werden, die bis zu 600 Watt liefert. Diese Option eröffnet neue Möglichkeiten für anspruchsvolle Audioanwendungen, bei denen extreme Leistung und Präzision gefragt sind. Ob für highfidelen Musikgenuss oder für dynamische Heimkino-Setups: im Mono-Mode entfaltet die PA40 ihr volles Potenzial und sorgt für ein noch intensiveres Klangerlebnis.

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Die Vielseitigkeit der PA40 zeigt sich in ihren Anschlussmöglichkeiten: Sie bietet sowohl Cinch- als auch XLR-Eingänge, um eine optimale Kompatibilität mit der bevorzugten Audioquelle zu gewährleisten. Ob man einen Vorverstärker oder direkt eine Audioquelle anschließen möchte: die PA40 integriert sich nahtlos in ein bestehendes HiFi-System. Durch die Möglichkeit, zwei Lautsprecherpaare anzuschließen, eröffnet die PA40 eue Dimensionen der Klanggestaltung für eine Audioanlage. Diese Option bietet die Freiheit, verschiedene Lautsprechersets je nach Anlass oder akustischen Anforderungen einzusetzen. Ergänzt wird diese Anpassungsfähigkeit durch einen Subwoofer-Ausgang, der eine einfache Integration eines Subwoofers erlaubt, um den Klang mit voluminösen, tiefen Bässen zu bereichern.

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Die IOTAVX Verstärker vereinen hochwertige Bauteile mit einer durchdachten Konstruktion, um ein Hörerlebnis zu schaffen, das sowohl leidenschaftliche Audiophile als auch professionelle Anwender überzeugt. Ihre robuste Bauweise verspricht Langlebigkeit und zuverlässige Leistung, während ihr elegantes Design sicherstellt, dass sie auch optisch in jeder Hörumgebung eine gute Figur machen.

Vertrieb
HifiPilot GmbH
Anschrift Höhenstr. 7
75239 Eisingen
Telefon +49 7232 3640155
E-Mail kontakt@hifipilot.de 
Web www.hifipilot.de

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Dienstag, 23 April 2024 00:01

Merason Reuss

Bisher habe ich mit Daniel Frauchiger, dem Chef von Merason, nur eine sehr interessante und angenehme Unterhaltung auf einer High End der letzten Jahre geführt. Jetzt freue ich mich deshalb umso mehr, mit dem Merason Reuss endlich einen seiner „made in Switzerland“ Wandler zu testen.

Lange Zeit war der Merason DAC1 das einzige Produkt der kleinen Schweizer Manufaktur. Im Test hat sich Wolfgang Kemper von seiner Musikalität begeistern lassen. Beim Nachfolger DAC1 Mk II hat Merason-Macher Daniel Frauchiger den Bauteilaufwand nochmals hochgeschraubt. Somit fällt sein Preis auch deutlich höher als noch der des DAC1 aus. Da der kleine, erschwingliche frérot nur über einen einzigen BurrBrown 1794A-Wandler verfügt, klaffte im Portfolio eine Lücke, die jetzt der Reuss ausfüllt. Er verfügt wie der DAC1 und DAC1 Mk II ebenfalls über einen 1794A-Wandlerchip pro Kanal und einen vollsymmetrischen Aufbau. Allein daran lässt sich schon erkennen, dass von dem Grundkonzept, das den besonderen Klang der Merason-Wandler ausmacht, auch mit dem Reuss nicht abgewichen, nur eben der Bauteilaufwand nicht ganz so auf die Spitze getrieben wird wie beim DAC1 MkII.

Das Bedienkonzept ist ebenso selbsterklärend wie funktional
Das Bedienkonzept ist ebenso selbsterklärend wie funktional

Vom deutschen Vertrieb CM-Audio erreicht mich der Wandler in einer stabilen wiederverschließbaren Plastikkiste, die in dieser Form auch für Kundentestpakete bei CM-Audio Anwendung findet. Torsten Fink hat mir ein CM-Audio Testpaket geschnürt, dem er vorsorglich gleich eine Auswahl an passenden Lab12-Kabeln beigelegt hat, die sich nebenbei bemerkt im Testverlauf als zuverlässige und würdige Spielpartner für den Reuss erwiesen. Diesen Service bietet der Vertrieb jedem interessierten Kunden an. In einem Telefongespräch oder per E-Mail wird vorab geklärt, an welchem Gerät der Kunde Interesse, welche Erwartungen er hat, und was er genau in seiner Anlage verändern oder verbessern möchte. Passend dazu wird dann ein kostenloses Testpaket mit allem Notwendigen gepackt. Bei Musikservern können das beispielsweise sogar Testaccounts für Streamingdienste, roon oder ein vorkonfiguriertes iPad zur Bedienung sein.CM-Audio betreibt diesen Aufwand, weil man davon überzeugt ist, dass nur zu Hause wie zu Hause klingt. Außerdem ist dem CM-Audio-Team der direkte Kontakt zum Kunden enorm wichtig. So kann oftmals bereits ein Telefonat Fehlkäufen vorbeugen oder ein Testpaket vollumfänglich Klarheit schaffen.

Aber zurück zum Reuss. Er ist ein klassischer Wandler ohne interne regelbare Vorstufe, der äußerlich einen eher reduzierten Eindruck macht, aber bei dem im Inneren ein größerer Aufwand betrieben wurde, als ich dachte. Einerseits wird überwiegend auf SMD-, also von oben auf die Leiterplatte aufgelötete, Bauteile statt klassische Durchsteckbauteile gesetzt, da sie unempfindlicher gegen Einstrahlungen sein sollen. In dieser Hinsicht hebt sich der Reuss vom Ur-DAC1 ab. Für die SMD-Bauteile gilt dennoch, dass sie sich in Hörtests ebenso beweisen müssen wie vorher die Durchsteckbauteile und sowieso alles, was bei Merason an Schaltungsvarianten auf den Tisch kommt. Andererseits wird die Stromversorgung verschiedener Baugruppen über eigene Transformatoren realisiert. Die Bedienung wiederum ist denkbar einfach, neben dem Einschalter auf der Front findet sich nur noch ein Drucktaster zum Durchschalten der Quellen, das wars. Auch die Formatvielfalt fällt eher spartanisch aus. PCM bis 192 Kilohertz bei 24 Bit, mehr als das gibt der Wandler nicht her. MQA und DSD stehen nicht auf der Fähigkeitenliste des Reuss. Die wenigen hochauflösenderen Aufnahmen, die ich besitze, kann ich mir von Roon runterrechnen lassen. Dementsprechend hat mich diese Limitierung nicht gestört.


Der Wandler bietet jeweils einen S/PDIF-, AES-, Toslink- und USB-Eingang
Der Wandler bietet jeweils einen S/PDIF-, AES-, Toslink- und USB-Eingang

In einer ersten Annäherung betreibe ich den Merason Reuss bewusst über den Analog-Eingang meines Mytek Brooklyn DAC+ Wandlers. Da ich auch den Brooklyn DAC+ für gewöhnlich über seinen internen Vorverstärker direkt an meiner Endstufe betreibe, kann ich den Merason so besser in das gewohnte Hörumfeld einordnen. Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass dies einen Flaschenhals darstellen kann, aber ich möchte herausfinden, wie sich der Reuss ohne einen dedizierten Vorverstärker verhält. Denn oft ist es ja so, dass eine bessere Quelle sich trotz weniger aufwendigen nachfolgenden Komponenten durchsetzt – so auch in diesem Fall. Sowohl der Brooklyn DAC+ als auch der Reuss bekommen ihr Signal von meinem Mutec-Reclocker: AES/EBU für den Reuss und S/PDIF für den Brooklyn, womit ich letzterem zusätzlich einen Vorteil verschaffe, denn diese Schnittstelle halte ich am Brooklyn für musikalischer als den AES/EBU-Anschluss.

Die Rückseite ist gleichermaßen übersichtlich wie die Front
Die Rückseite ist gleichermaßen übersichtlich wie die Front

Ich starte mit Musik, die mir einfach gut gefällt. Peter Gabriels „Mercy Street“ vom Album So ist so ein Stück. Ab den ersten Tönen macht der Reuss klar, was in ihm steckt. So musikalisch ansprechend und unbeschwert dahinfließend habe ich das Stück auf meiner Anlage noch nicht gehört. Gleichzeitig arbeitet er eine ganze Menge Raum und Abstand zwischen den Instrumenten heraus, ohne das gesamte Instrumentengefüge dabei auseinanderzureißen. Dadurch wird die Wiedergabe, auch wenn sie unheimlich ruhig, angenehm und auf eine gewisse Weise entschleunigt wirkt, nicht im geringsten langweilig, sondern vielmehr eindringlich und faszinierend. Die verschiedenen Gesangsstimmen des Stückes werden mit hoher Präzision herausgearbeitet, wirken dabei aber nie unangenehm exponiert. Obwohl die einzelnen Instrumente extrem konzentriert, energiereich und mit minutiöser Impulsgenauigkeit abgebildet werden, gilt es für sie gleichermaßen. Der Reuss spielt präzise und detailreich, klingt dabei aber nicht im Geringsten nach einem analytischen Studiowerkzeug, sondern steht stets im Dienste der Musik – unangestrengt, seidig sanft und geschmeidig. Ich habe das Gefühl, dass er die verschiedenen Frequenzbereiche der Musik mit einer größeren Gleichberechtigung behandelt, als dies beispielsweise mein eigener Wandler vermag. Auch dies spielt der Emotionalität der Wiedergabe in die Karten, denn insbesondere Peter Gabriels Stimme wirkt noch natürlicher, als ich es von dieser Aufnahme gewohnt bin.

Bei einem Blick ins Innere lassen sich die getrennten Trafos und die vier identischen Pfade des symmetrischen Aufbaus ausmachen
Bei einem Blick ins Innere lassen sich die getrennten Trafos und die vier identischen Pfade des symmetrischen Aufbaus ausmachen


Weiter geht es mit einer Klavieraufnahme. Ich höre Liszts Réminiscences de Norma in der Einspielung von Marc-André Hamelin, 2020 auf dem Album Liszt & Thalberg: Opera Transcriptions & Fantasies erschienen. Die Tiefe und Dreidimensionalität, mit der der Flügel in dieser Aufnahme vom Merason dargestellt wird, ist fantastisch. Die Feinfühligkeit für die Obertöne des Klaviers, besonders wenn sich Töne mischen und das Obertonspektrum dadurch kleinschrittig beeinflusst wird, ist beeindruckend. Einzelne Klänge wirken unglaublich rein, freischwebend, ohne auch nur einen Hauch von Härte oder Irritation. Trotzdem klingt die Wiedergabe alles andere als weichgespült oder übermäßig milde. Der Flügel wirkt organisch, strahlend und hochenergetisch. Der Wandler schafft es, die Größe und Eleganz des Instruments als Einheit zu vermitteln und zeichnet nicht nur isolierte Töne der jeweils angeschlagenen Saiten nach.

Unten im Bild sind die beiden identischen BurrBrown 1794A-Wandler zu sehen
Unten im Bild sind die beiden identischen BurrBrown 1794A-Wandler zu sehen

Ich verstehe so langsam, was die Merason-Philosophie ausmacht. Die anachronistische Wandlerwahl resultiert tatsächlich in einer Klangcharakteristik, die mich unmittelbar anspricht. Aus Friedemann Witeckas Album The Concert lässt sich nicht unbedingt ein konkretes Beispiel nennen, denn gerade die Langzeitwiedergabe mit dem Reuss offenbart seine Anziehungskraft. Die Genauigkeit und besondere Energiefülle kleiner Schallereignisse, der Wohlklang des Ensembles, dieser ruhige, ja fast beruhigende, Fluss der Musik, die große Offenheit des Klangbildes, die präzise und weitgreifende Raumabbildung, all diese Faktoren münden in einer geradezu leidenschaftlichen Qualität, der ich mich nicht entziehen kann und nach kurzer Zeit schon gar nicht mehr entziehen möchte.

Die in der Ausgangsstufe verwendeten Folienkondensatoren kommen von Vishay
Die in der Ausgangsstufe verwendeten Folienkondensatoren kommen von Vishay

Noch eindrucksvoller wird die Wiedergabe, sobald ich vom Analogeingang des Brooklyn DAC+ auf meine Mini-Vorstufe Violectric PRE V630 umsteige, die normalerweise die Signale für die Neumann KH120 auf meinem Schreibtisch vorsortiert. Im Vergleich zum Betrieb am Brooklyn verschwindet das letzte bisschen Hintergrundrauschen in absoluter Stille. Und die Klänge, die sich aus dieser Stille erheben, sind nochmals um ein Vielfaches schöner als bisher. Ohne Frage, eine gute Vorstufe ist dem Reuss vollumfänglich zuträglich. Beim oft von mir gehörten „Jinete viento“ von Renaud Garcia-Fons Album Le souffle des Cordes bin ich mir mit dem Reuss und PRE V630 ganz sicher, dass ich dieses Stück so vorher noch nicht auf meiner Anlage gehört habe. Diese Kombi arbeitet einfach noch mehr Raumtiefe und Instrumentendefinition heraus. Die Bogenstriche der verschiedenen Instrumente wirken leidenschaftlicher, noch meisterhafter geführt. Und obwohl der Reuss so überaus musikalisch und organisch agiert, ist er doch ein beeindruckend auflösender und detailreicher Wandler. Bei diesem Stück kann er zusätzlich ein hohes Maß an Kontrolle über das komplexe Arrangement beweisen, denn es neigt in anderen Konstellationen dazu, überladen und etwas unpräzise dargestellt zu werden – nicht mit dem Reuss. Ich kehre noch einmal zurück zu dem Stück „Passion and Pride“ aus Friedemanns The Concert. Auch hier lässt die ins Spiel gebrachte Vorstufe den Reuss noch stärker glänzen. Der Konzertsaal wirkt noch greifbarer, das Publikum im Raum genauer verortbar. Gleiches gilt für das Schlagzeugsolo: Schon vorher ist es als besonders impulsiv und dynamisch aufgefallen. Aber gerade gegen Ende, wenn zunächst Keyboarder Kurt Eisfeld tief in die Synth-Klischee-Trickkiste greift und ein Klatschsolo folgt, herrscht einfach noch einmal ein anderes Level an Authentizität, Attacke und Separation der Instrumente.


Oben rechts befinden sich Mikrokontroller, programmierbare-logische-Schaltungs-Einheit und Clock-Oszillatoren der auf Amanero-Technik basierenden USB-Schnittstelle
Oben rechts befinden sich Mikrokontroller, programmierbare-logische-Schaltungs-Einheit und Clock-Oszillatoren der auf Amanero-Technik basierenden USB-Schnittstelle

Abschließend möchte ich noch den USB-Eingang testen, denn nicht wenige Merason-Begierige werden hauptsächlich diesen Anschluss nutzen. „Song To An Old Friend“ von Jakob Bro und Joe Lovanos Album Once Around the Room: A Tribute to Paul Motian wirkt auf mich über diese Schnittstelle gespielt etwas nüchterner, aufgeräumter, auf eine Art vielleicht sogar etwas weniger effekthascherisch. Die enorme Tiefe der Aufnahme ist über die USB-Schnittstelle weniger stark wahrnehmbar als durch den Mutec. Gerade die Trompete büßt ihre holografische Plastizität ein und wirkt nicht mehr wie ein in sich abgeschlossener Klangkörper im Raum, mit einer Tiefenausdehnung, sondern ein bisschen vordergründig und eher flach. Im Gegenzug quittiert der Reuss Formatwechsel im USB-Betrieb nicht mehr mit einem kurzen Rauschen während der Umschaltung, so wie es mit dem Mutec der Fall ist. Dass die USB-Schnittstelle gegenüber dem Umweg über den Mutec abfällt, zeugt schlicht und ergreifend vom positiven Einfluss des Reclockers. Der nicht weiter optimierte USB-Ausgang des PrimeCore Servers und der USB-Eingang des Wandlers, respektive das Zusammenspiel beider Schnittstellen könnte durchaus unschuldig sein. Beim Ausprobieren des Reuss ist es demnach dennoch sehr lohnend, verschiedenen Schnittstellen zu testen.

Alles in allem konnte mich der Reuss auf ganzer Linie für sich gewinnen. An seiner Formatlimitierung störe ich mich nach wie vor keinesfalls, denn er macht sie um ein Vielfaches mit seiner musikalischen Performance wett. Er scheint technisch sowohl Gene des DAC1 als auch des DAC1 Mk II in sich zu tragen. Ohne die beiden anderen Geräte in persona gehört zu haben, sehe ich ihn als Bindeglied zwischen ihnen und somit ebenfalls als direkten Nachfolger des alten DAC1.

STATEMENT

Ein DAC für Puristen und alle, für die eine geschmeidig musikalische Wiedergabe bei gleichzeitig hoher Detailauflösung oberstes Gebot ist. Diese Mischung beherrscht der Wandler in einer Manier, die einen nicht wieder loslässt, sobald man sie einmal gehört hat.
Gehört mit
Router & Zubehör Fritzbox 7530 (mit SBooster BOTW), Silent Angel Bonn N8 (mit Keces P3)
Server PrimeCore Audio A7
Reclocker Mutec MC-3+ USB
DAC Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+)
Pre-Amp Violectric Pre V630
Endstufe NAD C 275BEE, IOTAVX PA3
Lautsprecher Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A
DAP FiiO M11 Plus ESS (FiiO Music App, Qobuz), HiBy R6 (HiBy Music App, Qobuz)
Smartphone Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 10 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp)
Kopfhörerverstärker iFi Micro iDSD Black Label
Kopfhörer Sennheiser HD 800 s, Beyerdynamic dt 880 black edition
In-Ears & Zubehör Vision Ears VE7, Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match
Kabel Audioquest, Chord Company, Belden, Boaacoustic, Furutech, Glockenklang/Eupen, Sommer
Herstellerangaben
Merason Reuss
Output max. 3 V RMS (symmetrisch), max. 1.5 V RMS (asymmetrisch)
Frequenz 20 Hz bis 20 kHz +/- 0.5 dB
THD+N < 0.015 %
SNR > 115 dB
DAC 2mal BurrBrown 1794A, diskrete I/V-Stufe
Ausgang diskreter Aufbau
Stromversorgung 230V AC/50 bis 60 Hz, 30 W
Umgebungstemperatur 10 °C bis 30 °C
Luftfeuchtigkeit max. 80 %, nicht kondensierend
Audioformate 44.1 kHz@16 Bit, 44.1 kHz@24 Bit; 48 kHz@16 Bit, 48 kHz@24 Bit; 88.2 kHz@24 Bit, 96 kHz@24 Bit; 176.4 kHz@24 Bit, 192 kHz@24 Bit
Abmessungen (BxHxT) 45 x 5 x 29 cm
Gewicht 6 kg
Preis 4.900 Euro

Vertrieb
CM-Audio - Flöter Technology Service
Ansprechpartner Torsten Fink
Anschrift Kölner Straße 46
41464 Neuss
Telefon +49 2161 6782451
E-Mail info@cm-audio.net
Web www.cm-audio.net

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/24-04-23_merason
  • Social Introtext Bisher habe ich mit Daniel Frauchiger, dem Chef von Merason, nur eine sehr interessante und angenehme Unterhaltung auf einer High End der letzten Jahre geführt. Jetzt freue ich mich deshalb umso mehr, mit dem Merason Reuss endlich einen seiner „made in Switzerland“ Wandler zu testen.
Montag, 22 April 2024 00:01

Cayin N3-Ultra mit Röhren-Technik

Im August 2020 stellte Cayin den N3-Pro DAP vor. Mit der innovativen Nutzung der JAN 6418 Röhren von Raytheon definierte der N3-Pro den Begriff des ultimativen Digital-Klangs mit analogem Flair neu. Die Kombination von Röhren- und Solid-State-Timbres bei hoher Portabilität, langer Akkulaufzeit und moderatem Preis machte den N3-Pro zum Bestseller.

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Jetzt, dreieinhalb Jahre später, ist Cayin stolz darauf, den N3-Ultra zu präsentieren, den neuesten Sproß seiner High-Resolution-Digital-AudioPlayer-Reihe. Offiziell auf der Canjam New York 2024 vorgestellt und im HeadFI-Forum angekündigt, baut der N3-Ultra auf den Errungenschaften seines Vorgängers auf, indem er die bewährten JAN 6418-Röhren nutzt und gleichzeitig von einem optimierten Schaltungs- und Strukturkonzept profitiert. Dieses Konzept verbessert die Nutzung der Röhren in tragbaren Geräten signifikant, indem es die Herausforderungen bezüglich Mikrofonie-Effekten und Interferenz-Anfälligkeit meistert.

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Der N3-Ultra ermöglicht es den Nutzern, zwischen zwei Röhrentimbres – Classic und Modern – zu wechseln, die sowohl am Kopfhörer-, als auch am Line-Level-Ausgang verfügbar sind, ein deutlicher Vorteil gegenüber dem N3-Pro. Jetzt gibt es die Möglichkeit, den symmetrischen 4,4-Millimeter-Ausgang und auch aus den 3,5-Millimeter-Line-Ausgang im Röhrenmodus anzusteuern, eine Funktion, die beim Vorgängermodell nicht gegeben war. Darüber hinaus erreicht der N3-Ultra die gleiche Ausgangsleistung mit den Röhren- und Transistortimbres, ein Meilenstein, der das Ergebnis jahrelanger Forschung und Entwicklung darstellt.

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Ausgestattet mit zwei AKM 4493S DAC-Chips im MONO-Modus für einen vollständig differentiellen Ausgang und einem analogen NJW1195A Volumenregler von JRC, stellt der N3-Ultra eine maximale Ausgangsleistung von 600 Milliwatt am symmetrischen 4,4-Millimeter-Kopfhörerausgang zur Verfügung.

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Der N3-Ultra basiert auf Android und bietet eine verbesserte Benutzererfahrung durch einen 4,1-Zoll-HD-TFT-LCD-Touchscreen und ein neues, reines Audio-UI-System. Mit einer 4500-Milliamperestunden-Batterie, die eine QC3.0-Schnellladefunktion unterstützt, verspricht der Player bis zu zwölf Stunden Akkulaufzeit über den 3,5-Millimeter-Kopfhörerausgang im Transistormodus und über acht Stunden über den 4,4-Millimeter-Ausgang im Röhren-Classic-Modus. Mit nur 200 Gramm Gewicht und kompakten Abmessungen ist der N3-Ultra ideal für den mobilen Einsatz geeignet.

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Zur Markteinführung wird der N3-Ultra zu einem Preis von 650 Euro erhältlich sein, wobei Frühentschlossene bis 31.05.2024 das Gerät zu einem Aktionspreis von rund 600 Euro erwerben können.

Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
Anschrift An der Kreuzheck 8
61479 Glashütten-Schloßborn
Telefon +49 6174 9554412
Fax +49 6174 9554424
E-Mail info@cayin.com
Web www.cayin.de

Weitere Informationen

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