tests/23-12-05_keces
 
Test.
Deutsch English|

KECES S4 Stereo

05.12.2023 // Carsten Bussler

KECES bringt mit seinem brandneuen S4 einen bezahlbaren High-Tech-Vorverstärker auf den Markt, der als spezielles Feature über einen optischen Eingang für Tonabnehmer von DS Audio verfügt. Darüber hinaus besticht er mit seinem von A bis Z stimmigen Gesamtkonzept, welches selbst einen Röhrenfreak wie mich vollends begeistert.

Kennen Sie KECES? Womöglich schon, mir hingegen sagte dieser Markenname bis dato wirklich gar nichts. Eine unverzeihliche Wissenslücke meinerseits, wie mir spätestens im Verlauf meiner intensiven Beschäftigung mit diesem Gerät klar wurde. Die Marke KECES wurde 2002 gegründet und gehört zur Huikang Electronic Co., Ltd., welche in Neu-Taipeh in Taiwan ansässig ist. Den einzelnen Buchstaben des Namens werden auf der Webseite die Attribute Key Components, Elegant Design, Cutting-edge technology, Excellent Acoustics und Superb Quality zugeordnet. Ob es sich dabei um die offizielle Herleitung des Markennamens oder eher um Marketing handelt, konnte ich indes nicht ergründen, immerhin würden die meisten Hersteller diese Eigenschaften für ihre Geräte als passend ansehen. Allerdings verfügen wohl die wenigsten HiFi-Manufakturen am Markt über die Fähigkeit, die wesentlichen Schlüsselkomponenten ihrer Geräte selbst zu produzieren – im Gegensatz zu KECES. Wer versteht, was er macht, hat mit einer hohen Fertigungstiefe und der damit verbundenen Möglichkeit, Bauteile maßgeschneidert für die eigenen Anforderungen auslegen zu können, natürlich große Vorteile.

Für meinen Geschmack verfügt der KECES S4 sowohl optisch als auch haptisch über ein nahezu perfektes Industriedesign mit hervorragender Verarbeitungsqualität
Für meinen Geschmack verfügt der KECES S4 sowohl optisch als auch haptisch über ein nahezu perfektes Industriedesign mit hervorragender Verarbeitungsqualität

Der Anspruch von KECES lautet, High End HiFi-Geräte zu produzieren, die im besten Sinne „Preis-wert“ sind. Der KECES S4 wechselt für 4000 Euro den Besitzer, dafür bekommt der Käufer tatsächlich eine Qualität und eine Ausstattung geboten, die beim Wettbewerb für dieses Preisniveau eher die Ausnahme, denn die Regel sind. Das Netzteil ist ausgelagert und in einem separaten Gehäuse untergebracht, was technisch ja unbedingt Sinn macht, um die empfindliche Phonosektion nicht etwaigen Streufeldern des Netzteils auszusetzen. Beide Gehäuse haben identische Maße und lassen sich ohne Weiteres aufeinanderstapeln, optisch ist das schon mal sehr gelungen. Das dreieinhalb Millimeter dicke Aluminiumblech der Frontblende sowie der Seitenteile ist aus einem Stück gefertigt. Links und rechts der Front biegt sich das Aluminiumblech mit einem Radius von circa einem Zentimeter und läuft als Seitenteil bis zur hinteren Gehäusekante weiter. Die haptische Anmutung der beiden Gehäuse sowie deren allgemeine Verarbeitung haben schon was von Tresorqualität! Es klappert rein gar nichts und die Gehäuse sind sehr verwindungssteif. Man könnte fast meinen, hier waren keine Elektrotechniker, sondern Maschinenbauer am Werk. Und auch optisch treffen diese dreißig Zentimeter schmalen Gehäuse mit ihrem eleganten Design (sic!) genau meinen Geschmack. Chapeau! Der KECES S4 ist übrigens noch so neu, dass der S4 auf der Webseite des Deutschlandvertriebs (kecesaudio.de) bei Erscheinen dieses Berichts noch nicht geführt wird. Wer weitere Hintergrundinformationen sucht, der muss die Firmenwebseite besuchen (kecesaudio.com).

Kopfhörer-Freunde bekommen einen qualitativ hochanständigen 4-PIN-XLR-Ausgang geboten. Per Kippschalter lässt sich der reguläre Vorverstärker-Ausgang zu- oder abschalten
Kopfhörer-Freunde bekommen einen qualitativ hochanständigen 4-PIN-XLR-Ausgang geboten. Per Kippschalter lässt sich der reguläre Vorverstärker-Ausgang zu- oder abschalten

Ich bin zwar nicht gerade ein Erbsenzähler, aber dürfte ich einen Wunsch äußern, dann wäre es folgender: Ich wünsche mir die Gehäusefüße sowie den Lautstärkeregler gold- und nicht silberfarben, passend zu den goldenen KECES-Logos in der Mitte der Fronten. Das ist aber auch schon das einzige Haar, das ich in der Suppe gefunden habe. Versprochen.


  • Canor Virtus I2 Premium Line

    Über den slowakischen Audio-Spezialisten Canor las und hörte ich bislang nur Gutes. Der Vollverstärker Virtus I2, ein Class-A-Röhrenvollverstärker ist das erste Gerät von Canor in meinem Hörraum. In mehrerlei Hinsicht hebt er sich ab von dem, was ich kenne. Das gilt nicht nur für seine Optik oder sein Innenleben, sondern besonders für seinen Klang. Armin Kern, der in Norddeutschland als Repräsentant für anspruchsvolle HiFi-Marken unterwegs und in der Branche als erfahrener Audio-Spezialist gern gesehen ist,…
    11.03.2025
  • Lotoo PAW GT2

    Mit ihrem Mjölnir hat Lotoo eine gänzlich neue Kategorie von portablem Audio etabliert, die sich auf dem heimischen Schreibtisch allein aufgrund des Formfaktors eigentlich wohler fühlt. Der GT2 erbt technische Gene des Mjölnir, bleibt dabei aber portabler. Auch er spielt in seiner eigenen Kategorie der vollpuristischen DAPs mit Twist. In der Entwicklung steht bei Lotoo der Klang an allererster Stelle. Dafür sind die Entwickler bereit, auch ungewöhnliche Wege zu gehen. Anstatt eines Android-Betriebssystems wie bei…
    04.03.2025
  • Vertere XtraX

    Meine ersten Moving-Coil-Tonabnehmer waren EMTs, die aus der Tondose ausgebaut wurden. Dann folgte das ein oder andere Roksan Shiraz, eine von Touraj Moghaddam veredelte EMT-Variante. Inzwischen gründete er Vertere und entwickelt und produziert Plattenspieler, Tonarme, Systeme und Phonostufen. Hier geht es um das Topmodell der Tonabnehmer. Das Roksan Shiraz bestand aus einem klassischen EMT-Generator, der mit drei Edelstahlschrauben in einem sehr reduzierten Aluminiumgehäuse mit wenig parallelen Flächen fixiert war, um es weniger anfällig für Resonanzen…
    25.02.2025
  • English Electric EE1 Plus

    Schon wieder ein Netzwerk-Isolator von English Electric? Vor erst einer Woche stellte ich hier den EE1 vor, nun geht es um die Plus-Version. Ja, zweimal English Electric nacheinander, weil wir gern aktuell sind: Die Chord Company wird den EE1 Plus auf der am 21.02. beginnenden Bristol Hifi Show präsentieren. Gleichzeitig geht dieser Artikel online. Das konnte natürlich nur klappen, weil Mika Dauphin, dessen Drei-H-Vertrieb hierzulande die Produkte der Chord Company – und damit auch die…
    21.02.2025
  • Göbel High End Divin Comtesse

    The Divin Comtesse had been introduced by Oliver Goebel at last year's High End show: The two speakers, which are petite by Goebel High End standards, filled the large room impressively with sound in conjunction with a subwoofer. Series production has now taken off, so a pair also found its way into my listening room – but it had to wave farewell soon. The Comtesse is the smallest model in the Divin series and thus…
    20.02.2025
  • Ortofon SPU GTX E

    Die ersten Bilder der Prototypen der beiden SPUs mit integriertem Übertrager und sphärischer respektive elliptischer Nadel waren an dieser Stelle nach der High End 2023 zu sehen. Doch die akustischen Eigenschaften der ersten Gehäuse kollidierten mit Ortofons Perfektionismus. Nun hat eine stark überarbeitete Version Serienreife erlangt. Auch wenn ich glücklicher Besitzer des ein oder anderen SPUs bin, bin ich kein so beinharter und traditionell orientierter Fan dieser Analog-Legenden, dass es für mich gleich ein sphärischer…
    18.02.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.