Noch nicht lange sind die Hifi-Komponenten des chinesischen Herstellers Eversolo Audio bei uns erhältlich und schon ist diese Marke auffällig positiv im Gespräch. Das liegt wohl auch an dem bemerkenswert hochwertigen Bauteile-Aufwand, den man zu dem aufgerufenen Preis eher nicht erwartet.
Der Eversolo DMP-8 ist nicht nur ein Streamer mit optionalem SSD-Speicher bis zur Zeit vier Terabyte und integriertem D/A-Wandler. Mit seinen analogen symmetrischen XLR- und unsymmetrischen Cinch-Eingängen ist er zudem als Vorverstärker nutzbar. Zur Lautstärkeeinstellung spedierten seine Entwickler dem aktuellen Spitzenmodell in der Streamer/Wandler-Linie ein per Relais gesteuertes Widerstandsnetzwerk, das selbstverständlich auch für die digitale Sektion zuständig ist, wenn man dies möchte. Verwendet man ihn ohne die Vorverstärker-Option, lässt sich der digitale Ausgangspegel fixieren.
Der Eversolo kostet 2000 Euro und kommt mit einer in dieser Preisklasse erstaunlichen Qualität in Konstruktion und Material-Einsatz daher. Auf der eigenen Website zählt Eversolo stolz die noblen Hersteller der handverlesenen Bauteile auf: Kondensatoren von Wima, Murata und Nichicon, Audio-Operationsverstärker von Texas Instruments, Relais von Omron aus Japan und AKM-Wandlerchips. Eversolo Audio Technology Co.Ltd ist eine Gründung von Zidoo Technology Co.Ltd. Dass die Mitglieder des Gründungsteams seit vielen Jahren in der Entwicklung und im Management der HiFi-Industrie tätig seien, kann man ebenfalls dort lesen. Sie entwickelten die Eversolo „Original sampling-rate audio engine“, kurz EOS genannt. EOS umgeht vollständig die Signalbegrenzung durch Android SRC, und verarbeitet stets die Musikdaten, die die jeweilige App ausgibt ohne jegliche Konvertierung. Neben den üblichen PCM Formaten bis 768 Kilohertz u d32Bit – also auch originäre DXD-Files mit 32 Bit, wie sie beispielsweise bei NativeDSD zu erwerben sind – verarbeitet der Eversolo DMP-A8, ebenso MQA und bis zu achtfaches DSD. Die Android basierte Software bietet nicht nur am großen 6-Zoll-LCD-Touchscreen sondern auch mit der für IOS und Android erhältlichen Eversolo Zidoo Plex App erstklassigen Bedienungskomfort und jede Menge Einstell-Möglichkeiten. Sie ermöglicht die Installation von Android konformen Apps wie Apple Music und anderem. Die Cast-Taste auf der Benutzeroberfläche des Tablets oder Smartphones bewirkt das Spiegeln des Touchscreens, so dass sämtliche Einstellungen nicht direkt am Gerät gemacht werden müssen.
Zum Kennenlernen integrierte ich den Eversolo in meine große Anlage, wo er als Streamer und Wandler gegen mein etatmäßiges Set aus Antipodes Oladra G4 und HoloAudio May KTE stand, die gemeinsam mit einem Audioquest Dragon HDMI für die I2S-Verbindung mit 40.000 Euro in der Preisliste stehen. Ein total unfairer Vergleichs-Ansatz, der so auch nicht ernsthaft stattfinden sollte – aber halt zum ersten Kennenlernen. Ich ließ den Eversolo ein paar Stunden stumm warmlaufen und hörte dann in einige wohlbekannte Musikstücke hinein, alles Qobuz-Streams, da die integrierte 4-Terabyte-Festplatte noch nicht gefüttert war: „Blue Skies“ von Eva Cassidys Live-Album Nightbird gefiel durch eine transparente, luftig-lebendige Darstellung und offenbarte glaubhaft die Raumakustik des Blues Alley in Washington D.C. Eric Claptons „Before You Accuse Me“ vom Album Unplugged (Live) beeindruckte dank einer vorzüglichen Klarheit, Dynamik und authentischen Klangfarben. Die Phillips-Aufnahme von Vivaldis Gitarren-Konzerten mit Los Romeros, Iona Brown und der Academy of St.Martin in the Fields entzückte geradezu durch die feine, plastische Darbietung der Gitarren, bei denen man nicht allein die Saiten wahrnimmt, sondern auch den Korpus hört. Gleichermaßen erfreut der schöne Schmelz der Streicher bei einer homogenen und plastischen imaginären Bühne. Hier empfand ich einen Hauch mehr Wärme in der Musik, was an dieser Stelle sehr angenehm klang. Diese ersten Eindrücke zeigten so bereits deutlich das hohe musikalische Niveau des Eversolo, der nur ein Zwanzigstel meiner Referenz-Kombination kostet. Da gerät man schon ins Grübeln. Aber bleiben wir ehrlich: Mein Standard-Set spielte noch leichtfüßiger und luftiger, nuancierter, ließ tiefer in die Musik hineinschauen, mit überzeugender räumlich Ordnung – für den Preis eines bestens ausgestatteten Kleinwagens.
Die vielfältige Ausstattung des Eversolo DMP-A8 zwingt mich zum Nachdenken darüber, welche Optionen ich testen sollte. Es macht eher keinen Sinn, den Streamer mit einem anderen D/A-Wandler auszuprobieren oder sogar zu eruieren, ob oder inwieweit der I2S-Ausgang daran besser klingt als S/PDIF koaxial oder Toslink. Auch dürfte es Sie kaum interessieren, ob Musik von einem per rückseitigem USB 3.0-Anschluss angeschlossenen Speichermedium anders klingt als von der optionalen internen M2-SSD, die mit den angebotenen bis zu vier Terabyte Platz für eine üppige Musik-Bibliothek bietet. Dieser Test wird sich mit den Qualitäten des DMP-A8 als integrierter Streamer/Wandler befassen und darüber hinaus auch seine Fähigkeiten als Vorverstärker erkunden, denn es wäre bei dem aufwändigen Lautstärke-Regelwerk eine Schande, es zu vernachlässigen – auch wenn Besitzer eines Vollverstärkers es nicht nutzen werden. Dann drängt sich auch auf, zu hinterfragen, wie gut die analogen XLR- und Cinch-Eingänge eine externe Phono-Vorstufe zur Geltung kommen lassen. All dies lässt ich prima in meiner großen Anlage testen, zumal die XLR- und Cinch-Anschlüsse am Eversolo gleichzeitig nutzbar sind. Auf Nachfrage beim Hersteller in China war zu erfahren, dass die Signalführung im Gerät symmetrisch erfolgt. Egal, ob Sie den Eversolo als Streamer-Wandler oder auch als Vorverstärker nutzen möchten, Inbetriebnahme und Ersteinrichtung sind unkompliziert und intuitiv zu machen. Denn nicht jeder will die optionalen Features nutzen wie etwa die etlichen DSP-Möglichkeiten mit den graphischen und parametrischen Equalizern. Die gibt es gleich zweimal, nämlich unter dem Menü-Punkt DSP oder EQ. EQ wirkt ausschließlich auf die digitalen Ausgänge, die Equalizer unter DSP ausschließlich bei Verwendung des internen D/A-Wandlers. Benutzt man also das Gerät ganzheitlich, wären Veränderungen per EQ nicht zu hören.
Der innere Aufbau des DSP-8A ist geordnet und übersichtlich. Im Herzen des Gerätes befindet sich unter Kühlrippen die Prozessorplatine für das modifizierte Android und die EOS. Darunter sieht man zwei Femto-Taktgeber für die Referenzfrequenzen 44,1 und 48 Kilohertz Oben liegen übereinander die Ein- und Ausgangsplatinen für alle digitalen Verbindungen. Rechts im Gerät ist die Stromversorgung mit getrennten Netzteilen untergebracht. Der gekapselte Ringkerntrafo versorgt die analoge Sektion und die D/A-Wandlung. Das Schaltnetzteil bedient den Prozessor, der kleine Trafo dient dem Standby, so dass der DMP-A8 ganz schnell per Fernbedienung, App oder Wake-on-Lan aktiviert werden kann. Links im Gerät befindet sich das analoge Lautstärke-Regelwerk mit den Festwiderständen und Relais, ein Teil der Stromstabilisierung und die Wandler-Einheit. Der unterste Chip, ein AKM7739VQ erledigt die DSP-Funktionen, der AKM4191EQ bereitet den digitalen Datenstrom auf und, wie ich vom AudioNext Mitarbeiter Christoph Zingel erfuhr, gibt ihn als einen maximal 7-Bit-Binärdatenstrom an den AKM4499EX weiter, der daraus das analoge Signal macht. Die Binärdatenverbindung dieser Chips wurde nach dem Brand des Asahi-Kasei-Werkes entwickelt und arbeitet asynchron. Somit können beide mit einer eigenen Clock getaktet werden. Diese AKM-Konfiguration scheinen mir klanglich tendenziell eher leicht angenehm warm, jedoch nicht in den hohen Tonlagen bedeckt, wie ich dies bei früheren AKMs oft empfand.
In Sachen Musikalität fällt die Stimmigkeit des Eversolo besonders positiv auf. Auch wenn sich im direkten Vergleich zeigt, dass mein Referenz-Setup klanglich überlegen ist, fällt dies nicht wirklich ins Gewicht, wenn ich wieder auf den DMP-A8 zurückwechsle. Dies gilt auch bei Nutzung seines Vorverstärkers. Selbst wenn ich ihn nur als analoge Vorstufe nutze und meine-Plinius Phono-Vorstufe an den XLR-Eingang anschließe, kann ich mich über die analytischen Fähigkeiten meines neu erworbenen Audio Technica ART 20 Tonabnehmers freuen. Denn der analoge Vorverstärker im Eversolo verschleiert nichts. Er malt das Klangbild sehr schön plakativ, nach hinten gestaffelt, aber nicht grenzenlos tief. Vor allem klingt er klar und feinzeichnend, so dass die Farben und vor allem die Energie der Stimmen der meisterlichen Sänger in Mozarts Don Giovanni ( EMI, 1959, Carlo Maria Giulini ) packend und begeisternd zum Vortrag kommen. Der Eversolo kommuniziert die Großartigkeit dieses Werkes und seiner Interpreten völlig überzeugend. Die Entwickler des DMP-8A haben vermutlich diesen klaren und transparenten Charakter des Vorverstärkers im Zusammenspiel mit der Tonalität des D/A-Wandlers abgestimmt und das ist ihnen prima gelungen. Am Beispiel von Jaques Offenbachs Orpheus in der Unterwelt in der amüsanten Gesamtaufnahme mit Anneliese Rothenberger, Adolf Dallopozza und Theo Lingen als Styx beim Vergleich meiner EMI-LP und dem Qobuz Streaming in CD-Qualität lässt sich feststellen, dass der digitale Weg ein wenig wärmer klingt, der analoge ein wenig offener, beide aber gleichermaßen musikalisch und genussreich. Wenn man weiß, dass der Qobuz-Stream sich in diesem Falle klanglich von der Vinyl-Alternative nur wenig unterscheidet, zeigt der Eversolo, wie unverfälscht sein Streamer/Wandler hier spielt.
Nochmal: Wir sind hier nicht auf dem Gipfel der Musikalität. Ein Antipodes Oladra G4 und Roon oder dem HQ-Player vermitteln eine noch schönere musikalische Aura mit mehr Klangfarbe und Fülle. Aber der Eversolo macht seine vergleichsweise weniger ausgeprägten Fähigkeiten als solche nicht erlebbar, solange man keinen Vergleich hat. Erfreulich ist: Selbst wenn ich darum weiß, bleibt das Hören mit dem DMP-A8 für mich ein Vergnügen. Bei anderen Tests ist es nicht selten, dass ich nach einem Vergleich den Testkandidaten sozusagen abarbeite und mich freue, dann wieder mit meinen eigenen Komponenten hören zu können. Bei diesem Eversolo ist das anders. Der bereitet stets Hörspaß, klingt nie aufdringlich und enthüllt doch so viele Details. Und dabei habe ich noch keinerlei DSP-Optionen eingebunden, mit denen ich klanglich Anpassungen an meinen Raum machen könnte, wie ich es mit Roon in vorsichtiger Dosierung tue. Die Software des DMP-8A bietet im Menüpunkt Source bei den Ausgangs-Parametern des D/A-Wandlers dem Benutzer eine Auswahl von sechs digitalen Filtern, die man dem eigenen Hörgeschmack entsprechend frei wählen kann. Die Filter bringen feine klangliche Veränderungen, bewahren aber den Charakter des Eversolo.
Betrachten wir den Eversolo von Außen, sehen wir seitlich, oben und von vorn keinerlei Verschraubung in dem sauber gearbeiteten schwarzen Aluminiumgehäuse. Auf der Front dominiert zentral das große Sechs-Zoll-LCD-Touch-Display. Der Drehknopf rechts daneben – er kann unterschiedlich hell illuminiert werden – dient der Lautstärkeeinstellung oder durch kurzes oder längeres Drücken, dem Starten und Ausschalten des Gerätes oder des Displays. Letzteres wird bei jeder Art von Bedienung, auch per App oder Dual-Mode Bluetooth/Infrarot-Fernbedienung wieder eingeschaltet und bleibt dann mindestens fünf Minuten oder länger eingeschaltet, je nachdem, was man im Menü gewählt hat. Schön ist deshalb ein Taster auf der Fernbedienung, der das Display sofort schwarz schaltet. Auch die Lautstärke regle ich hier gern, weil es mir sicherer und dosierbarer vorkommt als in der App, wo ein unplatzierter Touch schnell mal einen ungewollten Pegelsprung auslösen kann. Mein Ideal: Grundeinstellungen über die per Cast gewählte Spiegelung des Touchscreens auf Tablet oder Smartphone, Musikauswahl per App wie Qobuz, Tidal, Highreauduio.com oder was auch immer und Lautstärke per Fernbedienung.
Die Rückseite des Eversolo ist rechts mit den analogen Ein- und Ausgängen bestückt. Links über der Stromzufuhr und dem hartem Netzschalter befinden sich zwei WLan-Antennen, rechts daneben die Bluetooth-Antenne für den Empfang. Einen Bluetooth Sender etwa für Kopfhörer hat der DMP-8A nicht, womit ich bei der einzigen Schwäche des Gerätes wäre: Er hat keinerlei Kopfhöreranschluss. Den bietet oft der angeschlossene Vollverstärker, bei direkter Ansteuerung eines Endverstärkers oder aktiver Lautsprecher braucht der Kopfhörer-Freund einen separaten Kopfhörerverstärker. Dennoch, was der DMP-8A insgesamt mit dieser Software bietet, ist schon enorm viel, von seiner klanglichen Klasse ganz abgesehen. Aus der digitalen Anschlussvielfalt auf der Rückseite resultieren viele Möglichkeiten sinnvoller Nutzung.
Der bei ähnlichen Geräten sonst kaum zu findende ACR-HDMI-Eingang ermöglicht die Wiedergabe eines TV-Audiosignals in Stereo über den Eversolo. Wenn Sie an USB 3.0 OTG – steht für On the Go – ein CD-Laufwerk anschließen, können Sie die eingelegte CD sowohl über den Eversolo abspielen, als auch auf die integrierte Festplatten als Flac- oder Wav-File rippen. Christoph Zingel von AudioNext empfiehlt allerdings die Nutzung von dBpoweramp zum Rippen am Computer wegen der weitaus besseren Versorgung mit passenden Metadaten. Wer das Streaming-Signal des Eversolo an einen externen D/A-Wandler ausgeben möchte, kann dies per USB, S/PDIF Koax, Toslink oder sogar per I2S machen, wobei für das nicht genormte I2S sogar eine Anpassung an den DAC übers Menü möglich ist – Klasse! Wer eine Raumakustik-Korrektur einbinden möchte, die selbstverständlich nicht für die analogen Eingänge funktioniert, da diese ja direkt an den analogen Vorverstärker gehen, kann dies mithilfe der kostenlosen PC-Software Room EQ Wizard tun. Das genaue Prozedere ist per QR-Code in die Bedienungsanleitung einbunden. Neben dem erwähnten parametrischen Equalizer lassen sich im DSP auch eine individuelle Loudnes-Kurve oder eine Zeitkorrektur einstellen, falls man den linken und rechten Lautsprecher nicht in der gleichen Entfernung zum Hörplatz aufstellen kann. Sogar ein Dynamik-Kompressor ist im Angebot, zum Beispiel für leise Hintergrund-Musik. Alle DSP-Einstellungen lassen sich benennen und einer Quelle zuordnen; mehrere alternative Konfigurationen sind auch möglich. Hier der Link zur Bedienungsanleitung als PDF, wenn Sie noch mehr Details über den vielseitigen DSP erfahren möchten.
Noch ein Hörtipp zum Schluss: Qobuz bietet in der Highres-Qualität 44,1/24 die 13. Symphonie „Babi Jar“ von Schostakowitsch in einer Aufnahme mit Kirill Kondrashin und dem Moscow Philharmonic Orchestra. Es ist ein beeindruckend, ja auch bedrückend wirkendes Erlebnis, wie der Eversolo die kraftvollen Männerstimmen reproduziert, die zum Thema der Symphonie Texte von Jewgeni Jewtuschenko rezitieren. Ein paar Takte sind vielleicht nötig, um sich in diese ausdrucksstarke Musik hineinzufinden.
Gehört mit
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Musik-Server/Player | Antipodes Oladra G4 mit Roon Server und Signalyst HQ-Player |
Netzwerk | Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2 |
Digital/Analog-wandler | HoloAudio May Ketsuné Edition |
Plattenspieler | Brinkmann Bardo mit Performance-Netzteil, Tonarm Musical Life Conductor 10“, Audio-Technuca AT-ART 20 |
Phono-Vorstufe | Plinius Koru |
Vorverstärker | Audio-gd Master 1 Vacuum |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 |
Equalizer | LA-Audio EQ231G für Bass |
Lautsprecher | Triangle Grand Concert |
Zubehör | Audioquest Dragon 48 HDMI, Audioquest Diamond USB, Habst USB Ultra-3 und DIII AES/EBU, JIB Boaacoustic Black Edition Digital S/PDIF , Wireworld Eclipse 8 Silverund Platinum Cinch und XLR, Purist Audio Design Elementa Advance und Alzirr XLR, QED Genesis Silver Spiral Real-Cable HD-TDC mit Enacom, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC und Source Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, Synergistic Research Quantum Orange Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Franck Tchang Klangschalen, Levin Design Vinylbürste |
Geräte-Erdung | Huesmann Double-Earth-Conductor Copper Edition |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella Basis |
Herstellerangaben
Eversolo DMP-A8
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Geräteart | Streamer mit D/A-Wandler |
Display | 6" LCD Touchscreen |
Interne Speicher | 4GDDR4 +64GeMMC |
D/A-Wandlerchip | AK4191EQ+AK4499EX |
Audio Processor | XMOS XU316 |
Opamp-Chip | OPA 1612 |
Stromversorgung | linear + digital dual power supply |
SSD Speicher optional | M.2 NVME 3.0 2280 Protokol, bis to 4TB |
USB | Eingang USB-A 3.0*2 |
Lan | RJ-45(10/100/1000Mbps) |
WLan | 2.4G+5G dual band |
Wiedergabe und DAC-Dekodierung | bis zu DSD512, PCM 768KHz 32Bit |
Musik-Zugänge | Tidal, Qobuz, Highresaudio, Amazon Music, Deezer, Radio Paradise, WebDAV, UPnP |
Streaming | Roon Ready,Air Play, DLNA, Tidal Connect etc. |
Bluetooth Audio In | Bluetooth BT5.0, unterstützt SBC/AAC |
USB-B Audio In | unterstützt Windows (10, 11), Android, IOS bis DSD512, PCM 768KHz 32Bit |
Optischer/CoaxialerAudio In | Bis PCM 192KHz 24Bit, Dop64 |
HDMI ARC | bis PCM 192KHz 24Bit |
Vorverstärker In | analog symmetrisch XLR und unsymmetrisch RCA, maximum Gain +10dB |
USB Ausgang | bis DSD512, PCM 768KHz 32Bit |
I2S Ausgang | HDMI bis DSD512, PCM 768KHz 32Bit |
Optischer/CoaxialerAudio Ausgang | bis PCM 192KHz 24Bit, Dop64 |
Analoge Vorverstärker-Ausgänge | symmetrisch XLR und unsymmetrisch RCA; Ausgangsspannung XLR 4.2V; RCA 2,1V; Frequenzgang XLR und RCA 20Hz~20KHz(±0. 25dB); Dynamik XLR > 128dB; RCA > 125dB; SNR: XLR >128dB; RCA >125dB; THD+N: XLR <0.00009%(-120dB) @No-wt; RCA <0.00010%(-119dB) @A-WT; Übersprechen XLR und RCA >-121dB |
Geräte-Steuerung | Mobile App, Touchscreen Bedienung,IR+Bluetooth Fernbedienung |
Netzanschluss | AC 110~240V 50/60Hz |
Leistungsaufnahme | 16W |
Zubehör | Stromkabel, IR-Fernbedienung, Schraubenzieher, Bedienungsanleitung |
Abmessungen (B/T/H) | 388/248/90mm |
Preis | 1980 Euro; zzgl. optionalem M2-SSD-Speicher: 1 TB plus 85 Euro; 2 TB plus 130 Euro; 4 TB plus 240 Euro |
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Seit Mai 2024 hat die Live Act Audio GmbH aus München den Deutschland-, Österreich- und Schweiz-Vertrieb für die Lautsprecher des litauischen Herstellers Silent Pound übernommen. Deren Erstlingswerk, die Challenger 1, war bereits in vielen Ländern erhältlich. Die weiterentwickelte Version, die MK2, ist nun auch im deutschsprachigen Raum zu haben.
Weitere kleinere Modelle sind in der Entwicklung, wobei die Challenger 2 derzeit das Flaggschiff des Herstellers ist. Die Challenger 2 ist eine Standbox mit vergleichsweise kompakten Abmessungen und sehr interessanten Konstruktionsdetails. Die Silent Pound Challenger 2 richtet sich an Musikliebhaber mit höchsten Ansprüchen an eine „lebensnahe“ und dynamische Wiedergabe mit realistischen Klangfarben und räumlicher Darstellung. Sie kann in Räumen von 18 bis 80 Quadratmetern perfekt betrieben werden. Die beiden 30-Zentimeter-Hochleistungstieftöner arbeiten in einem Open-Back-Gehäuse und liefern eine extrem tiefe, schnelle und direkte Basswiedergabe, die nahtlos mit zwei Mitteltieftönern und dem Hochtöner zusammenarbeitet. Das einzigartige, zum Patent angemeldete Mitteltongehäuse der Challenger II sorgt für ein optimales akustisches Gleichgewicht zwischen mittleren und tiefen Frequenzen und bietet im Vergleich zu herkömmlichen Systemen ein deutlich detaillierteres Klangbild. Die Challenger II bietet eine beispiellose Richtwirkung über alle Frequenzbereiche und verfügt über ein Gradienten-Tiefpassmodul, das die Raummoden um den Faktor drei reduziert, ohne dass eine zusätzliche Behandlung erforderlich ist. Dies macht die Challenger II äußerst benutzerfreundlich, da keine Änderungen an der Innenausstattung des Hörraums erforderlich sind. Das Gehäuse ist aus hochfestem, gebogenem Stahlblech gefertigt und in zwei Standardfarben und zahlreichen optionalen Farben sowie mit einer aufpreispflichtigen Vollholzfront in Eiche erhältlich. Es gibt keine sichtbaren Schrauben. Eine optionale Frontabdeckung ist in Arbeit - die Tieftöner werden von hinten durch eine ästhetisch ansprechende Magnetabdeckung geschützt.
Das Design mit hoher Wohnraumakzeptanz stammt von einem erfahrenen Industriedesigner. Die passive Frequenzweiche mit feinsten Bauteilen ist unter einer getönten Glasscheibe zu bewundern. Bässe und Höhen lassen sich über Kippschalter an den Hörraum, den Geschmack oder das Hörvermögen anpassen. Die höhenverstellbaren, sehr massiven Füße lassen sich über M8-Gewinde an den Boden anpassen Auch Spikes oder Rollen können montiert werden. Die Silent Pound Challenger 2 beeindruckt mit einem sehr kraftvollen, bassstarken und luftigem Klangbild mit hoher Neutralität und sehr hoher Dynamik sowie einer fantastischen räumlichen Abbildung. Die Lautsprecher sind mit jedem kräftigen Röhrenverstärker oder Solid-State Verstärker ab 100 Watt aufwärts sehr gut anzutreiben. Der Paarpreis der Silent Pound Challenger 2 beträgt 28.000 Euro.
Vertrieb
LIVE ACT AUDIO GmbH
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Anschrift | Max-Planck-Straße 6 85609 München-Aschheim |
Telefon | +49 89 54028151 |
info@live-act-audio.de | |
Web | live-act-audio.de |
Phonoeinschübe für die im letzten Jahr mit dem Statement in High Fidelity-Award ausgezeichnete WestminsterLab Quest Vorstufe gibt es schon seit einiger Zeit. Jetzt hat Angus Leung eine Komponente mit einem aufwendigen Netzteil und ebensolchen Ausgangsstufen entwickelt, die mit einem der Einschübe zur eigenständigen Phonostufe wird: die Monologue.
Der Gedanke hinter der Konstruktion der separaten Phonostufe dürfte jedem Audiophilen einleuchten: Wenn ein und dieselbe Schaltung einmal eine von fünf Eingangssektionen – und noch dazu in Sachen Energiebedarf eine der anspruchsvollsten – ist, sollte sie deutlich besser klingen, wenn sie eine eigene Stromversorgung spendiert bekommt. Das gilt besonders, wenn in beiden Fälle ein sogenannter O-Type-Transformator, eine Sonderform eines Ringkerntransformators, bei der der Ring keinen quadratischen, sondern einen runden Querschnitt aufweist, mit einer Leistung von 260 Watt zum Einsatz kommt. Auch wenn die grundlegende Konzeption des Trafos dem im der Quest Vorstufe entspricht, wurde er für die Monologue auf einen möglichst niedrigen Rauschpegel hin optimiert. Nach der Siebung folgen dann sechs einzelne Spannungsregelungen, je drei pro Kanal, denn die Phonostufe ist strikt kanalgetrennt aufgebaut. Das Dual-Mono-Design soll eine größtmögliche Kanaltrennung garantieren. Die Ausgangsstufen sind wie die Phonoeinschübe voll symmetrisch ausgelegt. Auf Cinch-Buchsen im Ausgang hat WestminsterLab konsequenterweise verzichtet.
Angus Leung hebt besonders hervor, dass er, um die fragilen Phonosignale bei der Aufbereitung nicht durch Verluste durch im Signalweg unvermeidliche passive Bauteile weiter zu schwächen, in enger Zusammenarbeit mit spezialisierten Herstellern einen Signalverarbeitungskondensator entwickelt habe, der selbst bei kleinsten Signalen einen vernachlässigbaren Verlust aufweise, woraus vor allem extrem niedrige Verzerrungen resultieren sollen. Mehr Informationen zur Schaltung des Monologue gibt der Firmenchef und Entwickler aus Hongkong leider nicht preis. Bleibt nur noch anzumerken, dass die Front der Monologue in etwa die halbe Breite einer Quest besitzt. Für den Wechsel der Module für DS Audio-Systeme, MM- und MC-Tonabnehmer mit Cinch- oder XLR-Buchsen und Mono- MM- und MC-Tonabnehmer müssen die sechs Schrauben des Gehäusedeckels, die vier Schrauben für die Befestigung des Einschubs auf der Rückseite sowie die eine Schraube zur Fixierung des Moduls im Geräte gelöst werden. Um Einstellungen an den eingebauten Einschüben vorzunehmen, reicht es, den Karbonfaser-Deckel zu entfernen: ein wenig aufwändig, was aber nur merkt, wer häufig seine Tonabnehmer wechselt.
Praktischerweise hat mir Krey Baumgartl vom deutschen WestminsterLab-Vertrieb nicht nur die Monologue mit einen MM/MC-Einschub mit XLR-Eingängen und einem Modul für DS-Audio-Tonabnehmer zur Verfügung gestellt, sondern von letzterem gleich zwei, so dass ich auch einen in meiner WestminsterLab Vorstufe installieren kann, um zu überprüfen, ob sich auch für Quest-Besitzer der Erwerb eines Monologue lohnt. Ich installiere dazu das DS Audio-Modul als Eingang Numero 4 im Quest. Laut Produktinformation kommen dort die gleichen Koppelkondensatoren und dieselbe Signalverarbeitungstechnologie wie in den MM/MC-Einschüben zu Einsatz. Natürlich ist im DS-Audio-Modul eine eigene Stromversorgung für die LEDs des Tonabnehmers integriert, die konsistente Ergebnisse gewährleisten soll. Der von DS Audio zertifizierte Einschub verfügt über ein schaltbares Hochpassfilter, das bei 20 Hertz einsetzt und eine Flankensteilheit von sechs Dezibel aufweist, und daher bei welligen Schallplatten größere Membranbewegungen zulässt als die zum W3 gehörende EQ-Unit mit ihrem Filter ab 30 Hertz mit der einer Flankensteilheit von 12 Dezibel. Aber das sagt ja noch nichts über den Klang aus.
Das tut aber Art Farmer und Jim Halls Big Blues. Beim Test des DS Audio W3 hatten mich vor allem auf „Whisper Not“ die Transienten bei den Einsätzen des Flügelhorns und den Schlägen auf das Vibraphon beeindruckt. Das tun sie auch jetzt wieder, wo die W3-EQ-Unit die Signalaufbereitung übernimmt. Der Wechsel zum WestminsterLab-Einschub sorgt natürlich für klangliche Veränderungen, doch leider können mein hifi-erfahrener Mithörer und ich uns nicht spontan darauf verständigen, welcher Entzerrer seine Aufgabe besser erledigt. Also wechseln wir noch zweimal hin und her, bevor wir zumindest in der Beschreibung der Unterschiede Konsens erreicht habt. Mein Freund weist darauf hin, dass der Einschub für einen Hauch mehr Volumen und Wärme im Klangbild sorgt und dadurch für ihn mehr rhythmische Spannung in der minimal flüssigeren Wiedergabe erzeugt. Die DS-Audio-Entzerrer/Versorgungseinheit rückt für mich die besonderen Fähigkeiten des photooptischen Tonabnehmers stärker in der Vordergrund: Flügelhorn, Vibraphon und E-Gitarre erklingen mit stärkerer Attacke und mehr – durchaus instrumenten-typischem – Biss. Die Raumdarstellung lässt in beiden Kombinationen nichts zu wünschen übrig, auch wenn der WestminsterLab eine minimal größere Bühne suggeriert. Die hauseigene EQ-Unit arbeitet die besonderen Stärken des W3 stärker heraus: ein herrliches, aber überaus musikdienliches Klangspektakel. Der Einschub in der Quest gleicht den Charakter des DS Audio ein wenig mehr an Vertrautes an. Hier kann man keinesfalls von besser oder schlechter sprechen.
Bei Schostakowitschs Symphony Nr. 15 in der Interpretation der Duisburger Philharmoniker schuf dann die separate Entzerrer/Versorgungseinheit eine einen Hauch glaubwürdigere Raumillusion und fokussierte die Instrumente einen Tick schärfer. Bei diesem Teststück tendierten wir gemeinsam zum DS-Audio-Duo. Weiter ging's mit Keith Jarrett und Jack DeJohnettes Ruta And Daitya: Bei „Algeria“ einem Duo von Flöte und Percussion faszinierte das DS-Audio-Duo während des vehementen Anfangs mit seiner ungestümen Spielfreude. Der WestminsterLab-Einschub demonstriert aber, dass sich Attacke mit einer luftigen Abbildung ganz vorzüglich kombinieren lässt. Beim etwas ruhigeren Reste des Titels wirkt die Wiedergabe über Quest und Co. dann aber etwas stimmiger, subtiler und – ja, ich schrecke nicht vor diesem Wort zurück – natürlicher. Man sollte seinen Geschmack und den Rest seiner Kette also genau kennen, bevor man sich zwischen dem EQ-W3 und dem WestminsterLab DS-Audio-Modul entscheidet. Was aber auch heißt: Wofür man sich letztlich auch entscheidet, es wird kein Fehler sein.
Wenn einem die Klangcharakteristik des Einschubs mehr zusagt, stellt sich allerdings die Frage, ob es damit dann getan ist oder ob man doch lieber zu einem Monologe mit dem entsprechendem Modul greifen sollte. Da Ruta And Daitya noch nicht wieder im Regal steht, drehe ich die Scheibe einfach um, und wir beginnen mit „Overture – Communion“: Der erste Teil mit dem farbig schimmernden Becken lässt zwischen den Einschüben in den unterschiedlichen Umgebungen noch so gut wie keine Unterschiede erkennen. Als es im zweiten Teil dann ein wenig heftiger wird, überlagert das angezerrte Fender Rhodes mit dem Wah-Wah nach kurzer Zeit die recht fette Bass Drum, wenn der Einschub im Quest Dienst tut. Kann er aber auf jede Menge Enerigie aus dem aufwändigen Netzteil des Monologue zurückgreifen, bleibt die Bass Drum durchgängig akustisch präsent. Aber nicht nur das: Die Wiedergabe gelingt hier luftiger und freier. Für meinem Geschmack spricht alles für den Monologue, auch wenn ich meinem Kollegen nicht ganz folgen würde, wenn er dem Einschub in der Quest auch noch eine gewisse rhythmische Laxheit unterstellt.
Eine unter Jazz- (und KLangspektakel-)affinen Audiophilen extrem populäre Scheibe war in den 80-ern das Album Blow Up des Isao Suzuki Trios respektive Quartets, Three Blind Mice tbm-2515: Auch heute noch zieht mich die Melange aus vehement gestrichenem Cello, Kontrabass, E-Piano und explosiver Percussion auf „Aqua Marine“ sofort wieder in ihren Bann. Dieser auf einen einstürzenden, schieren Energie kann man sich einfach nicht entziehen. DS Audio und der Phonoeinschub in der Quest stellen den Zuhörer rundum zufrieden. Wenn da nur nicht der Monologe wäre: Er verwöhnt mit einer luftigeren Präsentation in einem größeren virtuellen Raum, einer besseren Durchzeichnung, feineren Klangfarben und einer absolut ansatzlosen Dynamik. Ich gebe gern zu, dass die Unterschiede in jeder einzelnen Disziplin nicht weltbewegend sind, sich aber nicht zu addieren, sondern eher zu multiplizieren scheinen: Wer das Optimum aus seinem W3 herausholen möchte, kommt um die Investition in einen Monologue, ein weiteres Netzkabel und zusätzliche XLR-Verbindungen nicht herum. Einziger Trost: Den Phonoeinschub für den Quest kann man einfach weiterverwenden.
Nachdem ich mit großem Genuss Holsts Die Planeten mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta als Stereo-Laboratory-Reissue über den Monologue gehört habe und mich über die feine Auflösung, den immensen Energiefluss und einen großen Aufnahmeraum gefreut habe und dann zum Einschub im Quest wechselte, glaubte ich anfangs, meine obige Einschätzung revidieren zu müssen. Beim extrem leisen Beginn von „Merkur“ schienen die Instrumente, wie sie das Modul im Quest reproduziert, minimal konkreter und greifbarer zu sein. Sobald das Stück dann aber an Intensität gewann, wurde klar, dass dieser Eindruck nur entstehen konnte, weil der Einschub in der Vorstufe das Gefühl vermittelte, man sei etwas näher am musikalischen Geschehen – und zwar dadurch, dass ein paar Rauminformationen nicht so deutlich zur Geltung kamen und der Klang sich nicht so perfekt vom Schallwandler löste, wie das der Fall war, als der Monologue die Signalaufbereitung übernahm. Auch in puncto Dynamik und Feinzeichnung hatte der externe Phonoentzerrer wieder mehr zu bieten. Wenn man nur mit dem besten zufrieden ist, sollte man seinem DS-Audio-Tonabnehmer schon die Monologue zur Seite stellen – was zumindest ein Quest-Besitzer bedauert.
Über die intensive Beschäftigung mit dem W3 und den Einschüben für DS-Audio-Abtaster hätte ich beinahe vergessen, dass die Monologue mit dem entsprechenden Modul ja in erster Linie als Phonostufe für „ganz normale“ MM- und MC-Systeme konzipiert worden sein dürfte. Laut Produktinformation auf der Website des Herstellers kommt beim MM-/MC-Modul eine unkonventionelle dreistufige Verstärkerschaltung zum Einsatz, bei der jede einzelne Stufe an der Entzerrung ihren Anteil habe. Um ein Höchstmaß an Klangtreue zu gewährleisten, sei eine Reihe von maßgeschneiderten Kondensatoren speziell für diese Anwendung entwickelt worden. Mehr lässt WestmisterLab zum MC-/MM-Einschub nicht verlauten. Ich tausche diesen gegen den für die DS Audios, wähle die höchste Verstärkungsstufe mit 70 Dezibel und mit 60 Ohm die niedrigstmögliche Abschlussimpedanz, da das Transrotor Tamino mit Einsteins The Turntable's Choice mit 40 Ohm noch besser klang als mit 85 Ohm.
Zum Einspielen des Einschubs wählte ich Egberto Gismontis Doppelalbum Sanfona, habe aus Versehen aber statt der ersten die zweite Scheibe in die Degritter gesteckt. Wenn die LP, auf der Gismonti an verschiedenen Gitarren, Harmonium – hier Indian Organ genannt – und mit seiner Stimme zu hören ist, schon frisch gewaschen ist, landet sie auch auf dem Plattenteller. Ich hatte die Scheibe immer als ein wenig langweilig in Erinnerung, mit dem im kurzen Einstein-Arm montierten Tamino und dem Monolog kann davor aber keine Rede sein. Vor allem die im Amerika Haus München von Martin Wieland aufgenommene Gitarre klingt in diese Raum – egal ob dank der natürlichen Akustik oder entsprechender Effekte – ganz vorzüglich. Das hört sich keineswegs so an, als bräuchte das Modul noch Einspielzeit, die ich ihm aber trotzdem gerne noch gewähre, zum Beispiel mit der ersten Scheibe von Sanfona: Das Quartett aus einem Saxophonisten, der ebenfalls an der Flöte zu hören ist, einem Bassisten, einem Drummer und Gismonti, der neben den bereits erwähnten Instrumenten auch noch einen Flügel spielt, bezaubert besonders mit dem beschwingten „Lôro“, das die zweite Seite eröffnet. Bei so viel Spielfreude ist es eigentlich ein Frevel, auf einzelne Klangdisziplinen zu achten. Dennoch: Die Kette überzeugt in Sachen Durchzeichnung, Platzierung der Musiker auf der imaginären Bühne so wie Grob- und Feindynamik rundum. Das nicht in allen Teilen alltägliche Instrumentarium auf dem folgenden vierteiligen Titel beweist, wie klangfarbenstark der Monologue zu Werke geht. Aber was sollen Sie mit all den lobenden Worten anfangen, solange ein Bezugspunkt fehlt?
Seit gut 20 Jahren dürfte ich Jacques Offenbachs Gaîte Parisienne mit dem Boston Pops Orchestra unter Arthur Fiedler als Classic-Records-Reissue nicht mehr aufgelegt haben: ein schwerer Fehler – zumindest, wenn es so klingt wie mit Tamino, Einstein, Monologue und Co. Ich wollte für den Vergleich mit Einsteins The Turntable's Choice eigentlich nur die Ouvertüre anspielen. Aber bei dieser Folge leichter, süffiger Melodien, schillernder Klangfarben, ansteckender Spielfreude und kleiner dynamischer Spektakel mussten die Einsteins erst mal eine Plattenseite lang warten. Beim Umstecken der Phonokabel zwischen Einstein und WesterminsterLab und Hochregeln des Pegels auf einen recht beträchtlichen Genusspegel fällt als erstes auf, dass in der Nähe der Lautsprecher bei der Monologue nicht völligee Stille herrscht wie beim Einstein. Bei ersterer ist ein leichtes, allerdings keinesfalls störendes Rauschen zu hören. In puncto Lebendigkeit, Durchhörbarkeit, Klangfarbenfülle und Rhythmus agiert die Monologue mindesten auf dem sehr hohen Niveau der Einstein. Die Phonostufe aus Hongkong hat allerdings einen Hauch mehr Schub im Tieftonbereich zu bieten. Weitere Differenzierungen zwischen den beiden würde schnell in Erbsenzählerei münden, weshalb ich darauf verzichte.
Lieber lege ich noch eine meiner Lieblings-ECMs auf: Zakir Hussains Making Music. Schon der ruhige Beginn von „Anisa“ mit John McLaughlins akustischer Gitarre und Jan Garbarek Saxophon im ECM-typischen, von Jan Eric Kongshaug geschaffenen Raum lassen mich ins Schwärmen geraten. Das folgende Tabla-Solo Hussains zeichnet sich durch die Feindynamik und die extrem gute Durchzeichnung aus. Einfach klasse, wenn dann die Stimme des Perkussionisten mit seinen Tablas in einen intensiven, temporeichen Dialog eintritt, bevor wieder Garbarek und McLaughlin übernehmen. Ich kenne den Song extrem gut, habe ihn aber vielleicht schon ähnlich bezaubernd, aber nie besser gehört. Und daran hat der Monologue einen entscheidenden Anteil!
Gehört mit
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Laufwerk | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil, Bergmann Galder-Odin Signature |
Tonarm | AMG 12JT, Einstein The Tonearm 9“, Bergmann Odin Signature, Thales Simplicity II |
Tonabnehmer | Transrotor Tamino, Lyra Etna und Olympos SL |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Vorstufe | WestminsterLab Quest, Audio Exklusiv R7 |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Force Lines, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme und Mainz D2, Ortofon TSW-5000 Silver |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Acapella Basis, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME |
Herstellerangaben
WestminsterLab Monolog
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Verzerrung | <0,0001% @ 1kHz |
Signal-Rausch-Verhältnis | >120dB, ungewichtet |
Eingang | 1 optionales Modul |
Frequenzgang | 2Hz bis 100kHz, 0,1dB |
Ausgänge | 1 Paar symmetrische XLR-Ausgänge |
Ausgangsspannung | bis zu 12Vrms |
Kanaltrennung | >110dB |
Abmessungen (B/H/T) | 232/110/392mm |
Gewicht | 12kg |
Preis | 7.500 Euro ohne Modul |
Herstellerangaben
DS Audio-Equalizer
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Eingang | 1 Paar unsymmetrische RCA-Eingänge |
Verstärkung | 27dB |
Kompatibilität | alle DS Audio-Tonabnehmer, DS Audio zertifizierter Equalizer |
Ausgang | 19polige proprietäre Buchse |
Preis | 6.500 Euro |
Herstellerangaben
MC/MM Phono
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Eingang | 1 Paar symmetrische XLR-Eingänge oder 1 Paar unsymmetrische RCA-Eingänge |
Eingangsimpedanz | 60 Ohm bis 47 Kilooohm in 18 Stufen |
Belastungskapazität | 22pF bis 322pF in 5 Stufen |
Verstärkung | 40dB bis 70db in 4 Stufen |
Kompatibilität | eine Vielzahl von MC/MM/MI-Tonabnehmern |
Ausgang | 19polige proprietäre Buchse |
Preis | 6.500 Euro |
Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
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Anschrift | Johann-Georg-Halske-Str.11 41352 Korschenbroich |
Telefon | 02161/61783-0 |
Web | www.iad-audio.de |
service@iad-gmbh.de |
Vor fast 40 Jahren wurde der AIR TIGHT ATM-1 als erstes Verstärkermodell von Atsushi Miura vorgestellt. Zu einer Zeit, als das Konzept Röhre bei fast allen Herstellern ad acta gelegt wurde. Miura-san's Idee war es, Röhrenverstärker zu erschaffen, die keine der damals üblichen schwankenden Qualitäts-, Material- und Klangqualitäten aufweisen.
AIR TIGHT schafft bekanntermaßen echte Klassiker, stellt sich immer neuen Herausforderungen auf der Suche nach Perfektion und begeistert mit einzigartigen Lösungen: Hier ist er nun, der ultimative Push Pull EL 34 Röhrenverstärker, wie jeher im eleganten, unverwechselbaren, aus einem Stück geformten Gewand. Der AIR TIGHT ATM-1 E (Edition 2024) Stereo-Endverstärker übernimmt die Nachfolge des beliebten ATM-1s, der seit 20 Jahren produziert und weltweit hervorragend wahrgenommen wurden. Die AIR TIGHT Entwickler sind technisch und klanglich deutlich über die Grenzen des Vorgängermodells gegangen. Die Materialgüte der Bauteile und der Klang dieses neuen Modells definieren ein neues klangliches Niveau.
Die neuen Ausgangsübertrager werden von TAMURA für AIR TIGHT hergestellt und erfüllen allerhöchste Ansprüche und Zuverlässigkeit. Der mit Ölpapier umwickelte Netztrafo wird wie die Drosselspule von AIR TIGHT im eigenen Hause entwickelt und produziert. Alle Veränderungen resultieren in einer differenzierteren, weiträumigeren und präsenten Klangbühne mit höherer Dynamik und einemnatürlicherem Klangbild. Vor allem aber wird die Kontrolle der unteren Register enorm ausgedehnt. Ein schwungvoll konturierter und farblich nuancierter Tiefton mit mehr Punch ist das Ergebnis dieser Entwicklung. Der AIR TIGHT ATM-1E Stereo-Endverstärker ist wie alle regelbaren AIR TIGHT Endverstärker optimal an den Vorverstärker anpassbar und mit leicht anzutreibenden Lautsprechen auch als Vollverstärker einsetzbar. Die Ausgangsleistung beträgt 35 Watt je Kanal.
Besonderheiten
Herstellerangaben
AIR TIGHT ATM-1
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Infos unter axiss-europe.de oder +49(0)61 92-2 96 64 34.
Für den Test des mit dem Statement in High Fidelity ausgezeichneten Keces S4 stellte mir der deutsche DS-Audio-Vertrieb, das Hifi Fidelity Studio in Augsburg, ein W3 zur Verfügung, da der S4 über einen Eingang für photoelektrische Tonabnehmer verfügt. Nach meinen Erfahrungen mit dem W3 wollte ich mich nicht mehr davon trennen und habe es erworben.
Es ist nicht so, dass sich im meinem Fundus zuvor zu wenige begeisternde Tonabnehmer befunden hätten: Lyra Olympos SL und Etna, Transrotor Tamino, Einstein The Pickup, Brinkmann EMT ti und SPU Century lassen wenige Wünsche offen. Allenfalls wäre ein Ortofon MC Diamond noch eine willkommene Ergänzung. Warum dann also ein DS Audio W3? Dafür gibt es gleich drei Gründe. Zum ersten den Klang: Das W3 hat Qualitäten, die man anderswo nicht, oder zumindest nicht so ausgeprägt findet. Zum zweiten arbeiten die DS-Audio-Tonabnehmer nach dem photoelektrischen Prinzip, sind also weder Moving-Coil-, Moving-Magnet- oder Moving-Iron-Abtaster. Da kann es kein Fehler sein, ein System mit diesem Funktionsprinzip zu besitzen. Drittens hat DS Audio die Spezifikationen für die benötigten Entzerrer veröffentlicht, und nun bieten immer mehr High-End-Hersteller spezielle Phonoteile für diese Tonabnehmer an. Bisher sind Soulution, EMM-Labs/Meitner, Keces, Soulnote und WestminsterLab mit von der Partie. Die beiden letztgenannten Hersteller bieten sogar jeweils zwei Lösungen für diese besondere Art von Tonabnehmersystem an. Da sollte ein Magazin mit dem Anspruch von Hifistatement jederzeit in der Lage sein, auch diese Entzerrervarianten beurteilen zu können. Für die Wahl des W3 spricht, dass der DS-Audio-Chefentwickler Aoyagi-san es zur neuen hauseigenen Referenz erklärte, obwohl es – ohne Entzerrereinheit – mit „nur“ 6.000 Euro in der Preisliste steht und damit nicht einmal halb so teuer ist wie das Topmodell Grand Master mit seinem Diamant-Nadelträger.
Auf der Website des deutschen Vertriebs wird das Funktionsprinzip der DS-Audio-Tonabnehmer, wie bereits erwähnt, als „photooptisch“ beschrieben. Das hat aber nichts mit den „Laserplattenspielern“ gemein, die erstmals auf der 57. Versammlung der Audio Engineering Society Thema waren, beständig weiterentwickelt wurden, aber nie in größeren Stückzahlen produziert wurden. Deren Vorteil sollte die völlig berührungslose Abtastung der in den beiden Seiten der Rille enthaltenen Informationen sein. Einer der Gründe dafür, dass sich das Prinzip nicht durchgesetzt hat, dürfte darin liegen, dass der Laser nicht zwischen der Modulation der Rille und feinsten Staubpartikeln unterscheiden kann, so dass selbst frische gewaschene LP nicht völlig störungsfrei reproduziert werden konnten. Im Vergleich dazu arbeiten die Tonabnehmer von DS Audio in dieser Hinsicht völlig konventionell: Eine Diamantnadel wird von der Rille in Bewegung gesetzt und leitet diese über einen Nadelträger weiter, wobei die Nadel wie bei jedem MM- oder MC-System kleinste Schmutzpartikel so gut wie geräuschlos vor sich herschieben oder sammeln kann. Auf dem Nadelträger, der beim W3 wie bei vielen herkömmlichen High-End-Tonabnehmern aus Boron besteht, sitzt aber kein Spulenkörper mit Wicklungen aus Kupfer-, Silber- oder Golddraht oder aus Legierungen dieser Metalle, sondern nur eine sogenannte „Shading Plate“, die bei den frühen Modellen aus Aluminium, bei der dritten Generation der DS-Audio-Tonabnehmer wie dem W3 aber aus 99,9 Prozent reinem Beryllium besteht und gerade einmal 0,74 Milligramm wiegen soll. Die bewegte Masse ist beim DS Audio also um eine Vielfaches geringer als die von Spulen auf ihrem Träger oder gar Magneten, weshalb der nur mit wenig Masse behaftete Boronträger mitsamt dem Diamanten mit Line-Contact-Schliff den Rillenauslenkungen schneller und präziser folgen kann, was der Dynamik und Feinauflösung zugute kommen sollte.
Ein bewegtes Beryllium-Plättchen liefert jedoch noch kein Signal für den rechten und linken Kanal. Dafür ist ein wenig mehr Aufwand nötig: Im Gehäuse des W3 sitzen je eine LED und ein lichtempfindlicher Widerstand pro Kanal. Das mächtige Speise- und Entzerrerteil schickt eine Gleichspannung von 70 Millivolt über die Tonarmkabel zum Abtaster, die durch den lichtempfindlichem Widerstand fließt. Das auf dem Nadelträger angebrachte Beryllium-Plättchen sitzt zwischen LED und Widerstand. Abhängig davon, in welche Richtung es sich bewegt, erreicht mehr oder weniger Licht den Widerstand, der entsprechend die anliegende Spannung moduliert. Das von der Rille bewegte Shading Plate sorgt also für eine entsprechend variierte Spannung: das Musiksignal.
Falls Ihnen das Prinzip, bei dem ein variabler Widerstand einen Gleichstrom respektive eine Gleichspannung moduliert und so ein Signal erzeugt, bekannt vorkommt, dürften Sie an das Soundsmith Strain Gauge denken, bei dem der Nadelträger einen Dehnungsmessstreifen unter Druck oder Zug setzt und so dessen Widerstandswert ändert. Das Strain Gauge ist ebenso wie die Abtaster von DS Audio ein sogenannter Wegeaufnehmer, während die üblichen Systeme Beschleunigungsaufnehmer sind. Warum ich das erwähne? Weil die unterschiedlichen Funktionsweisen völlig andere Entzerrer für die Signalaufbereitung erfordern. Ein DS Audio kann an einem üblichen Phonoeingang nicht betrieben werden, nicht nur, weil dieser keine Spannung für die beiden LEDs bereitstellt. Welche Frequenzgangkorrekturen ein photooptischer Tonabnehmer benötigt, um eine lineares Signal abzugeben, hat DS Audio, wie oben bereits erwähnt, veröffentlicht, damit Elektronikhersteller für die DS-Audio-Modelle kompatible Phonoeingänge oder -stufen anbieten können, was der weiteren Verbreitung der photooptischen Tonabnehmer gewiss zugute kommen dürfte.
Auch wenn die Entzerrung der Signale eines photooptischen Tonabnehmers technisch weniger anspruchsvoll ist als die bekannte RIAA-Entzerrung, treibt DS Audio dafür einen erheblichen Aufwand, wie man leicht an der Physis der Versorgungsteile und ihren Preisen erkennt: Außer beim Einsteigermodell DS-E1, bei dem beide Teile des Sets dieselbe Investition erfordern, sind die Entzerrer deutlich kostspieliger als die eigentlichen Abtaster. So hat DS Audio dem bereits erwähnten Grand Master eine zweiteilige Entzerrer/Versorgungseinheit für 43.000 Euro zur Seite gestellt. Die sogenannte EQ-Unit für das W3 misst rund 120 mal 450 mal 435 Millimeter, bringt über 13 Kilogramm auf die Waage und steht – beim Einzelkauf – mit 8.800 Euro in der Preisliste. Für eine ultrastabile und saubere Energieversorgung sorgen zwölf 56.000-Mikrofarad Kondensatoren. Da dürfte so manche Endstufe neidisch werden. Da die DS-Audio-Systeme bauartbedingt eine recht starke Tieftonanhebung aufweisen, sind Subsonic-Filter zum Schutz der Tieftöner in den Lautsprecher ein Muss. Bei der Elektronik für das W3 stehen nicht nur die beiden Einsatzfrequenzen bei 30 und 50 Hertz zur Verfügung, sondern in Cinch- und XLR-Ausführung jeweils zwei Ausgänge. Bei der Numero 1 besitzt das Filter eine Flankensteilheit von sechs Dezibel pro Oktave, beim „OUTPUT 2“ sind es rund zwölf Dezibel pro Oktave. Damit sollte man selbst bei verwellten LPs allzu ausufernde Membranauslenkungen in den Griff bekommen.
Bei der Auswahl des Tonarms für das W3 steht man vor dem Problem, dass DS Audio weder auf seiner Website noch in der englischen Bedienungsanleitung Angaben zur Nadelnachgiebigkeit macht. Gerald Jakob, der Inhaber des Hifi Fidelity Studios, fragte freundlicherweise in Japan nach und nannte anschließend einen ziemlich niedrigen Wert, der die Verwendung eines eher schweren Armes nahelegte, berichtete aber nicht nur von seinen positiven Erfahrungen mit DS-Audio-Abtastern im AMG 12JT, sondern merkte auch an, dass auch Aoyagi-san unter anderen einen AMG.Arm bei seinen Entwicklungen verwende. Also folgte ich seiner Empfehlung, installierte das W3 in meinem 12JT, legte Carla Bleys Album Life Goes On auf und erschrak: Die Tiefmitteltöner der Børresen 05 SSE bewegten sich heftig. Das hatte gleich mehrere Gründe. Ich hatte – ganz puristisch audiophil – die niedrige der beiden Einsatzfrequenzen für das Subsonic-Filter verwendet und den „OUTPUT 1“ der EQ-Unit mit der Vorstufe verbunden, und bei dem arbeitet das Filter wie erwähnt mit einer Flankensteilheit von lediglich sechs Dezibel. Zudem ist die LP nicht perfekt plan und zu Beginn auch recht leise, so dass ich eine recht hohe Lautstärke eingestellt hatte. Außerdem war das W3 noch nicht eingespielt und das Dämpfungsgummi entsprechend hart. Vielleicht haben ja auch die LEDs im Gehäuse des Tonabnehmers einen Einfluss auf die Nadelnachgiebigkeit: Wenn sie längere Zeit leuchten, könnten sie zumindest für eine geringe Erwärmung des Gehäuses und damit des Gummis sorgen.
Erste Abhilfe brachte der Wechsel zu „OUTPUT 2“: Die Membranen bewegten sich nun nur noch minimal und ich konnte mich etwas entspannter dem Klang des W3 zuwenden: Absolut verblüffend, welch eine ausgedehnte und luftige Illusion des Aufnahmeraumes es in mein Arbeitszimmer zauberte und wie druckvoll Steve Swallows Elektrobass rüberkam. Trotz der anfänglichen Irritationen stand für nicht schon nach einer Plattenseite fest, dass nicht nur das Funktionsprinzip, sondern auch der Klang des W3 etwas ganz besonderes ist. Nachdem das DS Audio nun reichlich Betriebsstunden gesammelt hat und auch meist über längere Zeiträume eingeschaltet bleibt, gibt es auch mit Life Goes On keinerlei Problem mehr, solange ich den Ausgang mit dem Filter mit höherer Flankensteilheit verwende. Der Versuch mit einem schwereren Arm, Einsteins kurzem The Tonarm mit etwas über 18 Gramm effektiver Masse, erbrachte lediglich die Erkenntnis, dass das W3 darin ebenso überzeugend spielt wie im AMG mit seinen knapp 14 Gramm. Das Verhalten im subsonischen Bereich änderte sich durch die verschiedenen Massen der Tonarme nicht. Alle weiteren Eindrücke habe ich mit dem W3 im AMG 12JT gesammelt, wobei die Entzerrer/Versorgungseinheit über den „OUTPUT 2“ mit dem Vorverstärker verbunden war und die Einsatzfrequenz des Subsonic-Filters bei 30 Hertz lag.
Üblicherweise hole ich zum Einspielen von Tonabnehmern und zu meiner Gewöhnung an sie Art Farmer und Jim Halls Big Blues aus dem Regal, was ich jetzt nachhole: Beim DS Audio gewöhne ich mich innerhalb von Sekunden an die extrem gut zu verfolgende, knarzenden Bass-Linie und die Menge an Luft um die Instrumente. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, das Flügelhorn und Mike Mainieris Vibraphon so vor Energie strotzend gehört zu haben. Dabei kommen die beeindruckenden Transienten völlig unvermittelt und absolut ansatzlos. Trotzdem wirkt das DS Audio dabei nie nervös oder gar effekthascherisch. Die Musik fließt entspannt dahin, aber die Instrumenteneinsätze kommen denen in einem Konzert überraschend nahe. Das Fehlen jeglicher Unruhe bei großer musikalischer Spannung hat natürlich auch damit zu tun, dass sich das Klangbild des W3 vor einen tiefschwarzen Hintergrund aufbaut. Gäbe es bei viel benutzten Scheiben nicht hin und wieder einen Knackser, könnte man, was die Freiheit von unerwünschten Nebengeräuschen angeht, fast meinen, man lauschte einem High-Res-File. Aber das kommt gewiss nicht derart nahe an ein Live-Erlebnis heran wie eine mit dem W3 reproduzierte LP.
Bevor ich noch ins Schwärmen gerate, sollte ich auf einen Schwachpunkt des W3 hinweisen: seinen per 3D-Druck hergestellten Nadelschutz. Ich habe mir schon vor Jahren angewöhnt, jeden Tonabnehmer mit der schützenden Abdeckung zu versehen, wenn er nicht in Betrieb ist. Schließlich geht es in meinem Hörraum in der Nähe des Plattenspielers recht eng zu und man muss über die beiden Tonarme greifen, um etwa an das dahinter liegende Fenster zu gelangen. So schiebe ich bei den beiden Lyras schon ganz automatisch den Nadelschutz von vorn auf seine Führung im Systemkörper. Beim W3 hätte die gewohnte Bewegung unweigerlich die Zerstörung des Nadelträgers zur Folge, denn am hinteren Ende des Plastikteils befindet sich mittig eine Art Ausleger, der dafür sorgt, dass sich der Schutz zwischen den Anschlusspins auf der Rückseite „festkrallt“. Hier wünsche ich mir beispielsweise zwei Ausleger, die rechts und links der Mitte eine ähnliche Funktion erfüllen. Das ist natürlich mein ganz persönlicher Kritikpunkt, nicht jeder hantiert ständig mit dem Nadelschutz herum…
Also lieber weiter mit Musik: Schon seit einiger Zeit habe ich Frühbeck de Burgos Orchesterfassung von Albéniz' Suite Espagñola nicht mehr aufgelegt, was ich jetzt nachhole. Gut, in der Zwischenzeit hat sich in meiner Kette so einiges zum Besseren gewendet, aber so lebendig, dynamisch und klangfarbenstark habe ich die erste Seite der Scheibe bisher nicht erleben können. Auch dank des W3 werden die Instrumentengruppen millimetergenau im großen Saal platziert. Selbst bei den heftigen Tuttipassagen bleibt das fein strukturierte Klangbild extrem gut durchhörbar. Das DS Audio verbindet intensive Spielfreude gekonnt mit hoher Präzision: sehr überzeugend! Natürlich will ich auch hier nicht auf Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 aus der Living Concert Series verzichten, die es leicht macht, die Fähigkeiten eines Tonabnehmers in puncto Raumdarstellung zu beurteilen. Die Illusion einer breiten und tiefen Bühne, die das W3 vermittelt, ist schlichtweg fantastisch. Die Instrumentengruppen werden scharf fokussiert und gut gegeneinander abgegrenzt. Einfach klasse, wie weit hinten die kleine Trommel nach etwa mehr als zwei Minuten erklingt und dennoch voller Kraft den großen Raum füllt. Dass das DS Audio in Sachen Dynamik auch hier keine Wünsche offen lässt, brauche ich bestimmt nicht noch einmal zu betonen. Die Darstellung des Orchesters gelingt dem W3 ungemein präzise und wohl geordnet. Klarheit und Akkuratesse rangieren hier vor einschmeichelndem Glanz, ohne dass das System auch nur ansatzweise in die kühle oder gar überanalytische Richtung abdriften würde. Rundum stimmig.
Auch wenn ich die Scheibe bereits im Test der AVM SA 8.2 Master Edition erwähnt habe, wo bei fast allen Klangbeispielen die lichtempfindlichen Widerstände des DS Audio mit im Spiel waren, komme ich noch einmal auf Charlie Haden und Christian Escoudés Gitane zurück, denn jetzt wird das Signal ja von der EQ-Unit des DS Audio statt vom Phonoeinschub im WestminsterLab Quest aufbereitet. Und auch jetzt wieder begeistern mich bei „Django“ die mitreißende Spielfreunde, die Lebendigkeit und die extrem akribische Durchzeichnung der Wiedergabe. Die Instrumente und die Spieltechnik der Musiker werden so detailverliebt in den Hörraum projiziert, dass man fast glaubt, sie sehen zu können. Großes akustisches Kino!
Gehört mit
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Laufwerk | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil, Bergmann Galder-Odin Signature |
Tonarm | AMG 12JT, Einstein The Tonearm 9“, Bergmann Odin Signature, Thales Simplicity II |
Tonabnehmer | Transrotor Tamino, Lyra Etna und Olympos SL |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym), WestminsterLab Monologue |
Vorstufe | WestminsterLab Quest mit DS-Audio-Phono-Einschub, Audio Exklusiv R7 |
Endstufe | Einstein The Poweramp, AVM SA 8.2 SE |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Force Lines, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme und Mainz D2, Ortofon TSW-5000 Silver |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Acapella Basis, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME |
Herstellerangaben
DS-W-3 optischer Tonabnehmer
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Funktionsweise | Photoelektrische Wandlung |
Kanaltrennung | 27db (1kHz) |
Gewicht | 7,9g |
Ausgangsspannung | 70mV |
Nadelnachgiebigkeit | 7.0× 10-6cm/dyne @125Hz |
Nadelträger | Boron |
Gehäusematerial | Aluminum |
Nadelschliff | Line contact |
Herstellerangaben
DS-W3 Entzerrer für den optischen Tonabnehmer
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Ausgangspannung | 500mV(1kHz) |
Ausgangsimpedanz | mehr als 120Ω |
Eingangsimpedanz | mehr als 10kΩ |
Eingangsbuchsen | Cinch |
Ausgänge | 2 x Cinch, 2 x XLR |
Abmessungen (B/H/T) | 45/12/43,5cm |
Gewicht | 13.5kg |
Preise | 14.000 Euro (Komplettsystem), 6.000 Euro (Tonabnehmer) 8.800 Euro (Entzerrer) |
Vertrieb
High-Fidelity Studio
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Anschrift | Dominikanergasse 7 86150 Augsburg |
Telefon | +49 821 37250 |
Mobil | +49 170 3303343 |
Fax | +49 821 153634 |
info@high-fidelity-studio.de | |
Web | www.high-fidelity-studio.de |
Custom Design ist ein traditionelles englisches Familienunternehmen, das seit über 35 Jahren stabile Lautsprecherständer – universell oder lautsprecherspezifisch –, modulare Hi-Fi-Möbel in mannigfaltigen Ausführungen und innovatives Zubehör wie Acoustic Steel und den Inert Filler herstellt. Alles in Großbritannien entworfen und montiert.
Mit der Kreativität seiner Designer und seiner Jahrzehnte langen Erfahrung in Entwicklung und Manufaktur-Herstellung hat Custom Design ein einzigartig umfassendes Angebot an Lautsprecherständern und Hi-Fi-Möbeln mit ergänzendem Zubehör geschaffen. Und in Newcastle-upon-Tyne ist man zurecht stolz darauf, wirklich jedem Kunden die perfekt passende Lösung anbieten zu können! Custom Design setzt in seinen Produkten auf den selbst entwickelten Acoustic Steel bei vielen Standflächen, Fußplatten, Basen und Ständersäulen. Acoustic Steel hat die außergewöhnliche Fähigkeit, Resonanzenergie zu neutralisieren, indem es sie in vernachlässigbare Wärme umwandelt, und stellt die perfekte Plattform für die Lautsprecherisolierung dar. Die Resonanzenergie wird von einer patentierten viskoelastischen Polymerschicht, die sich zwischen zwei unterschiedlich starken CR4-Stahlplatten befindet, umgewandelt und so gedämpft.
Die Ergebnisse von hauseigenen Messungen zeigen eine bemerkenswerte Verringerung der resonanzinduzierten Schwingungsreaktion, die sonst den Klang färben würde. Die Acoustic-Steel-Top-Plate reduziert diese Schwingungen über einen Großteil des Frequenzbereichs um den Faktor 100 und mehr. Durch Hinzufügen einer Acoustic-Steel-Bodenplatte wird die verbleibende Resonanz um einen weiteren Faktor von bis zu 100 reduziert.
Custom Design hat mit seinen Lautsprecher-Stands und Racks unzählige Awards gewonnen und begeistert und beeindruckt Tester und Kunden weltweit gleichermaßen. Dennoch hinterfragt die Mannschaft der Engländer die eigenen Ideen und fordert sich selbst immer wieder heraus. Egal, ob es um das Design geht, oder um Verbesserungen im kleinsten Detail. Custom Design legt größten Wert auf einen herausragenden Kundenservice, höchste Produktqualität und ein elegantes Design. Dank moderner Fertigungstechniken, der Verwendung der optimalen Materialien und der Kombination von modernen Elementen mit klassischem Design schafft Custom Design etwas Besonderes: Echte Möbel zum Leben, die selbst den höchstwertigen HiFi- und AV-Komponenten zu ihrer maximalen Performance verhelfen. In jedem Raum. Kurz gesagt: Großartiger Klang hat noch nie besser ausgesehen.
Alle Echtholz-Designs werden aus Holz hergestellt, das ausschließlich aus FSC- zertifizierten und nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt, in denen während der letzten 30 Jahre mehr Harthölzer gewachsen sind, als geerntet wurden. Die Laubholz-Ressourcen werden kontinuierlich regeneriert, ordnungsgemäß abgeholzt und für eine langfristige Nutzung wiederaufgeforstet. Selbst die Kartonverpackungen von Custom Design bestehen zu mindestens 76 Prozent aus recyceltem Material und können zu 100 Prozent wiederverwertet werden.
Alle Produkte von Custom Design findet man auf der Webseite.
Vertrieb
ATR - Audio Trade
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Anschrift | Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH Schenkendorfstraße 29 D-45472 Mülheim an der Ruhr |
Telefon | +49 208 882660 |
email@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
In Hifistatement gibt es zwar immer mal News, in denen Geräte der Audio Video Manufaktur aus dem Badischen vorgestellt werden. Der letzte Test einer AVM-Komponente liegt aber inzwischen über elf Jahre zurück. Gleich nach der Neuheitenpräsentation während der High End haben wir deshalb die neue Stereo-Endstufe SA 8.2 ME zum Test bestellt.
Als AVM-Inhaber und Geschäftsführer Udo Besser eines der ersten Exemplare des Endverstärkers nach Gröbenzell brachte, erklärte er eher beiläufig, dass man das Modell 8.2 hauptsächlich auf Kundenwunsch aus den Vereinigten Staaten entwickelt habe. Dort hätten sich vor allem Betreiber von Heimkino-Anlagen einen Stereo Amp – daher das Kürzel „SA“ – mit ähnlichen Qualitäten wie denen des SA 8.3 zu einem erschwinglicheren Preis gewünscht. Der 8.3 ist der zweitgrößte Endverstärker in AVMs Top-Linie Ovation. Er wird nur noch von den Monos MA 8.3 übertroffen, die sich rein äußerlich so gut wie nicht von der Zweikanal-Variante unterscheiden. Der größte Unterschied zwischen der dreier und zweier Variante ist der Verzicht auf die beiden Röhreneingangsstufen bei letzterer. Bei der kommen vollsymmetrische, komplett DC gekoppelte Eingangsschaltungen zum Einsatz, die das Signal für die Treiberstufe bereitstellen. Weiteres Einsparpotential fanden die AVM-Entwickler beim Netzteil. Zwar spendierten sie auch dem 8.2 zwei Transformatoren, aber nur einen 1000-VA-Ringkerntrafo, von denen die 8.3 zwei besitzt. Der zweite Transformator im günstigeren Modell speist ausschließlich die Prozessoreinheit.
Der Hauptgrund für den günstigen Preis des neuen Modells ist jedoch die Verwendung von zahlreichen sogenannten „Gleichteilen“: So konnte zum Beispiel die Gehäusestruktur samt der verwendeten Bauteile komplett von der 8.3 übernommen werden. Außerdem fielen bei den Endstufenplatinen keinerlei Entwicklungskosten an, da diese fast völlig denen der 8.3 entsprechen. Lediglich die Siebkapazität, die mit AVM-eigenen Kondensatoren aufgebaut wird und auf der Ausgangsplatine montiert ist, wurde auf den immer noch beeindruckenden Wert von 136.000 Mikrofarad pro Seite reduziert. Das Netzteil versorgt die Hochstrom-Endstufe mit plus/minus 65 Volt, so dass kurzzeitige Impulsspitzen von 450 Watt an acht respektive 900 Watt an vier Ohm möglich sind. Den nötigen Strom dafür liefern 24 MOSFETs pro Kanal. In einer Vorabversion der Produktinformation zu SA 8.2 ME weist AVM darauf hin, das man diesen Transistortyp bereits seit Bestehen der Firma bei der Konstruktion und dem Bau ihrer Endstufen verwende. Diese lange Tradition liege darin begründet, dass man mit dieser Technologie seine klangliche Linie in den Endstufen umsetzen könne: kräftig im Klang, fein in den Details, musikalisch und niemals nervig – wir werden es hören.
Die Front der SA 8.2 ME schmückt ein Display in moderater Größe mit sehr klarer, weißer Anzeige. Über die darunter angeordneten fünf Tasten lässt sich per Menü die Helligkeit des Displays, die Impedanz der angeschlossenen Lautsprecher, die Art der Aktivierung der Endstufe und die Art der Pegelanzeige auswählen. Das Einschalten aus dem Standby-Betrieb kann manuell durch den Druck auf die Taste unten rechts auf der Frontplatte, automatisch durch ein an den Eingängen anliegendes Signal, eine Triggerspannung oder ein Infrarotsignal erfolgen. Die momentane Leistungsabgabe wird durch einen Balken pro Kanal oder einen numerischen Wert oder beides visualisiert. Da dieser Wert natürlich auch von der Impedanz der angeschlossenen Lautsprecher abhängt, sollte man im zweiten Menüpunkt angeben, ob der Nennwiderstand der verwendeten Schallwandler eher bei zwei, vier oder acht Ohm liegt. Bei der Bedienung wurde an alles gedacht, die Endstufe ist extrem gut verarbeitet und wirkt deutlich kostspieliger, als sie es in Wirklichkeit ist.
Die schiere Größe und der beträchtliche Materialaufwand schlagen sich natürlich auch im Gewicht der 8.2 nieder. Bei den fast 30 Kilogramm erscheint es mir sicherer, sie für den Transport vom Fotostudio in den Hörraum wieder im zum Lieferumgang gehörenden Flightcase zu verstauen und für den Weg eine Sackkarre zu benutzen. Wie durchdacht das Gehäuse konstruiert ist, zeigt sich dann beim Herausheben des Geräts aus seiner schützenden Verpackung: Die Rückseite mit den teils speziell für AVM gefertigten Anschlüssen wurde etwa drei Zentimeter nach innen versetzt montiert. Das schützt zum einen etwa die Lautsprecherterminals und bildet zum anderen eine Art Griffleiste, die das Handling des Schwergewichts um einiges erleichtert. Der SA 8.2 ME findet einen Platz direkt vor Einsteins The Poweramp auf einer SSC Big Magic Base. Wie meine etatmäßige Endstufe ist auch der AVM über ein langes Tornado HC mit dem Audioquest Niagara 5000 verbunden, so dass auch er vom Stromspeicher des Netzaufbereiters profitieren kann.
Da ich während der Beschäftigung mit der imposanten Endstufe parallel noch eine Phonostufe und -platine für mein Vorstufe einspiele, verzichte ich erst einmal auf in Vergessenheit geratene oder eher vertraute Tracks von der Festplatte und stöbere ein wenig im LP-Regal – ein leider viel zu seltenes Vergnügen –, um Material für die Akklimatisierung der AVM in meinem Hörraum zu finden. Ich lande erst einmal in der Blues-Abteilung und lege das 180-Gramm-Reissue von The London Howlin' Wolf Sessions auf: Auch ohne einen Vergleich fällt der grundsolide, satte Tieftonbereich der SA 8.2 ME auf. Die fabrik- – oder in diesem Falle korrekter – manufaktur-neue Endstufe lässt aber auch erkennen, dass sie noch ein wenig Einspielzeit benötigt: Den Hochtonbereich der Scheibe hatte ich ein wenig geschmeidiger in Erinnerung. Tonal erweist sich die gerade einmal warm geworden Endstufe aber schon als überraschend stimmig: Steve Winwoods Hammond auf „Who's Been Talking?“ überzeugt mit dem so charakteristischen Mix aus einschmeichelnder Fülle und dem unverzichtbaren Biss. So macht schon die Einspielzeit Spaß!
Ich bleibe noch ein wenig beim Blues, und zwar beim Sampler The Story Of John Mayall. Auch wenn ich diese Art von Alben üblicherweise lieber links liegen lasse, gibt es auf dieser Doppel-LP einige Schmankerln zu entdecken: Das beginnt mit dem 1969 augenommenen „Room To Move“, einem Up-Tempo-Song mit sparsamer Instrumentierung und einem perkussiven Mittelteil – eine sehr frühe Beat-Box-Variante –, der es unmöglich macht, die Füße ruhig zu halten. Die AVM transportiert nicht nur den unwiderstehlichen Drive des Stücks – diese Leichtfüßigkeit ist beileibe keine Selbstverständlichkeit bei leistungsstarken Endstufen –, sondern verwöhnt auch mit einer Menge Details, seien es nun Publikumsreaktionen oder die vielfältigen rhythmischen Äußerungen der Musiker. Die AVM lässt weder in Sachen Spielfreude noch Feinauflösung das Geringste anbrennen, und das schon nach wenigen Betriebsstunden. Auch das erste Stück auf der zweiten LP zählt zu meinen Favoriten: „The Laws Must Change“, bei selbem Konzert aufgenommen wie „Room To Move“, wird von einen treibenden Bass-Riff getragen, dazu kommen John Mayalls Mundharmonika und Johnny Almonds Saxophon und Flöte, mit der er beste Erinnerungen an Ian Anderson weckt: eine spannende Melange von Klangfarben und Groove, die über DS Audio W3, WestminsterLab mit Phonoeinschub, AVM SA 8.2 ME und Børresen 05 SSE so richtig Freude macht.
Schon sehr lange habe ich eine meiner absoluten Lieblingsplatte der 80-er nicht mehr gehört: Charlie Haden und Christian Escoudés Gitane. Das Duo von akustischer Gitarre und Kontrabass zog mich wegen des „natürlichen“, unverkünstelten Klanges mindestens ebenso stark in seinen Bann wie durch die spannende Interpretation der Kompositionen Django Reinhardts und John Lewis'. So mitreißend, dynamisch, lebendig und dennoch extrem fein definiert habe ich die Scheibe zuvor nie erlebt, woran gewiss auch der opto-elektrische Tonabnehmer und der im Quest integrierte, spezielle Phonoeinschub ihren Anteil haben, aber der AVM muss deren Signale ja auch unverfälscht für die Lautsprecher aufbereiten. Und das tut er völlig unangestrengt und mit Bravour.
Ich wechsle kurz zur digitalen Wiedergabekette, um mithilfe von Patrice Harals „Improvisation“ von Michel Godards Album Le Concert Des Parfums genauer herauszufinden, was der AVM in Sachen Raumdarstellung zu bieten hat, denn bisher lässt er so gut wie keine Wünsche offen. Nur kurz nach der ersten Inbetriebnahme fand ich den Hochtonbereich ja nicht ganz so einschmeichelnd: Er zeigte hier und da einen Anflug von Härte. Davon kann nun keine Rede mehr sein. Patrice Herals Spiel mit den diversen perkussiven Instrumenten ist zwar feinstens differenziert, aber die hohen Rasseln erklingen völlig frei von Schärfe – so wie ich es auch von Einsteins The Poweramp her gewohnt bin. Der suggeriert allerdings einen noch ein kleines Stückchen weiter in die Tiefe reichenden Aufnahmeort. Das soll aber keinesfalls heißen, dass die Raumdarstellung des SA 8.2 ME eingeschränkt wäre und geht spätestens beim Blick auf die wirklich nicht unbeträchtliche Preisdifferenz zwischen den beiden Endstufen aus deutscher Produktion völlig in Ordnung.
Weiter geht’s mit dem Classic Records Reissue der LSC-2322 und der „Polka“ aus Schostakowitschs Ballet Das Goldene Zeitalter. Dabei begeistert die analoge Kette mit einer solchen Fülle von Klangfarben, einer so luftigen und räumlich präzisen Abbildung, dass ich mir vornehme, bei Tests wieder öfter auf die LP zurückzugreifen. Selten habe ich das Stück so dynamisch und emotional ansprechend genießen können, woran der AVM gewiss einen nicht unbeträchtlichen Anteil hat. Zum Abschluss genehmige ich mir noch die erste Seite von Ralph Towners Album Blue Sun, auf dem er dank Studiotechnik mit Percussion, einer klassischen und einer zwölfsaitigen Gitarre, am Flügel und Synthesizer sowie auf Waldhorn und Cornet zu hören ist. Jan Eric Kongshaug hat die im Talent Studio in Oslo aufgenommenen Instrumente großzügig in einem leicht halligen, für ECM-Produktionen so typischen, virtuellen Raum arrangiert. Da kann man herrlich in den verschiedensten Klangfarben schwelgen und immer wieder andere Schallereignisse auf der imaginären Bühne fokussieren. Das Titelstück habe ich ja hin und wieder schon bei Tests verwendet. Auch über die SA 8.2 ME kommen die Pauken mit viel Druck und verklingen lange im Raum. Dass sich das Klangbild auf einem soliden Tieftonfundament aufbaut und rhythmisch rundum überzeugt, brauche ich nach den bisherigen Klangbeschreibungen gewiss nicht noch einmal hervorheben, wohl aber, dass der AVM alle meine Erwartung an eine Endstufe diese Preiskategorie übertroffen hat!
Gehört mit
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Laufwerk | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil, Bergmann Galder-Odin Signature |
Tonarm | AMG 12JT, Einstein The Tonearm 9“, Bergmann Odin Signature |
Tonabnehmer | DS Audio W3, Transrotor Tamino, Lyra Etna |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym), DS Audio DS-W3, WestminsterLab Monologue |
NAS | Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil |
Streamer | Auralic Aries G2.2 |
Up-Sampler | Chord Electronics M-Scaler mit Ferrum Hypsos |
D/A-Wandler | DAVE mit Linearnetzteil |
LAN-Switch | Ansuz PowerSwitch D-TC Gold Signature, SOtM sNH-10G |
10-MHz-Clock | SOtM sCLK-OCX10 |
Vorstufe | WestminsterLab Quest mit DS-Audio-Phono-Einschub |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Force Lines, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme, Digitalz D-TC Gold Signature und Mainz D2 (2x), Rossaudio Kabel, SOtM dCBL-BNC75, Ortofon TSW-5000 Silver |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Acapella Basis, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P6 und SBooster MK II, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silent Feet 20, Waversa WLAN-Isolator-EXT-1 (2x) |
Herstellerangaben
AVM Ovation SA 8.2 Master Edition
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Leistung | 200 Watt / 8 Ω, 390 Watt / 4 Ω |
Verzerrungen (THD) | < -78dB(25 W / 4 Ω) |
Störabstand | 97 dB(A) (25 W / 4 Ω) |
Eingangsempfindlichkeit | 330 mV (25 W / 4 Ω) |
Rauschen | < 180μV / -75dBV |
Frequenzgang | DC - > 100 kHz |
Klirrfaktor | < 0,01% (25 W/4 Ohm) |
Dämpfungsfaktor | >200 |
Hochpegeleingänge | 1 x XLR, 1 x Cinch schaltbar |
Eingangsempfindlichkeit | 1,35V (8 Ω), 1,32V( 4 Ω)t |
Eingangsimpedanz | 22 kΩ (Cinch), 45 kΩ (XLR) |
Einschaltmöglichkeit | Eingänge signalsensitiv (Einschaltautomatik), 1 x Trigger In (5-20V DC), Anschluß für externen IR Empfänger |
Display | große, weiß leuchtende Grafikanzeige |
Gehäusevarianten | Aluminium silber oder schwarz, Chromfront optional |
Verpackung | stabiles Flight Case |
Netzspannung | 230V / 50 Hz, 120 / 60 Hz |
Leistungsaufnahme | 1000 W max, Standby < 0,5 W |
Abmessungen (B/H/T) | 430/135/410 mm |
Gewicht | ca. 29 kg |
Garantie | 2 Jahre + 2 Jahre bei Online Registrierung |
Preis | 13.000 Euro |
Vertrieb
BESSER DISTRIBUTION GmbH
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Anschrift | Holbeinstr. 8 12205 Berlin |
Telefon | +49 30 856065010 |
info@besserdistribution.com | |
Web | pmc-speakers.com |
Die Planar-Magnet-Kopfhörer der LCD-Serie von Audeze sind mittlerweile legendär und begeistern Musikliebhaber und professionelle Toningenieure weltweit. Die Ohrpolster spielen eine wichtige Rolle für den Erfolg dieser Kopfhörer. Aufgrund ihres Komforts und ihrer Klangeigenschaften sind die veganen Ohrpolster von Audeze ein großer Erfolg.
Audeze hat die Produktion der veganen Ohrpolster jedoch vor einem Jahrzehnt eingestellt. Dank Dekoni Audio kann man die zusätzlichen Vorteile und den bedeutenden Einfluss dieser Ohrpolster auf die Kopfhörer, mit denen sie ausgestattet sind, nun wieder erleben.
Dekoni hat schon immer einen sorgfältigen Ansatz bei der Entwicklung von Ohrpolstern verfolgt. Dabei wird darauf geachtet, die Eigenschaften des Kopfhörers zu berücksichtigen und gleichzeitig einen Mehrwert durch sorgfältig ausgewählte Materialien und dezente Klangverbesserungen zu schaffen. Die veganen Ohrpolster von Dekoni bleiben den Klangeigenschaften der Originalversion von Audeze treu. Im Vergleich zu den Ohrpolstern aus Leder oder Kunstleder bietet die Vegan-Option einen offeneren Klang mit mehr Basskontrolle und weicheren Höhen. Diese Ohrpolster sind bequemer und ermöglichen längeres, ermüdungsfreies Hören. Um das beste Ergebnis zu erzielen, hat Dekoni die Erfahrung des renommierten Audiophilen und bekannten YouTubers DMS in Anspruch genommen. Gemeinsam haben Dekoni und DMS dafür gesorgt, diese beliebten Ohrpolster neu zu gestalten und sie einem modernen Publikum unter Verwendung der neuesten Technologie und der besten Materialien zugänglich zu machen.
Die veganen Ohrpolster von Dekoni verwenden ein weiches und äußerst strapazierfähiges, lederfreies Mikro-Wildleder-Material für den Bezug der Ohrpolster. Dieses Material wurde so ausgewählt, dass es dem Original so nahe wie möglich kommt. Es ist atmungsaktiv und bietet im Vergleich zu Alternativen aus Leder oder Kunstleder einen höheren Tragekomfort. Im Gegensatz zum braunen Original wird die Version von Dekoni nur in Schwarz erhältlich sein.
Die Polsterung erfolgt durch einen hochwertigen, langsam zurückgehenden Formgedächtnis-Schaumstoff, der vom Dekoni-Team speziell ausgewählt wurde. Dieses Material und das abgeschrägte Design, das für Audeze typisch ist, sorgen für langanhaltenden Komfort bei langen Hörsitzungen. Dekonis vegane Ersatz-Ohrpolster für Audeze-Kopfhörer sind bei WOD-Audio.com und ausgewählten Händlern für 90 Euro erhältlich.
Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
Telefon | +49 6187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Web | www.wodaudio.de |
iFi Audio, ein Vorreiter im Bereich der Hifi-Audiokomponenten, stellt den leistungsstarken Kopfhörerverstärker ZEN CAN 3 vor. Die neueste Generation der ZEN CAN-Serie verbindet Vielseitigkeit mit Leistung und Präzision und bietet einen xMEMS-Mikro-Lautsprecher-Verstärkungsmodus, mehrere EQ-Modi sowie eine Ausgangsleistung von bis zu 2.000 Milliwatt.
Der iFi ZEN CAN 3 unterstützt In-Ear-Monitore mit xMEMS, einer innovativen Lautsprechertechnologie, die die Grenzen der Kopfhörerleistung erweitert. Die xMEMS-Lautsprechertechnologie implementiert sowohl den Antrieb als auch die Membran in Silizium, wodurch die weltweit schnellsten und präzisesten Lautsprecher für In-Ear-Monitore entstehen. Bei diesen Lautsprechern der nächsten Generation gibt es praktisch keine Phasenverschiebung und sie sind fast 150 mal schneller als herkömmliche mechanische Treiber. Durch die Integration dieser Technologie in den neuen ZEN CAN 3 können Hörer eine überragende Klarheit und Klangtreue bei Hörsessions genießen und eine neue Dimension der Audioqualität erreichen.
Der iFi ZEN CAN 3 ist für mehr als nur Musik geeignet. Er verfügt über zwei neue analoge EQ-Modi, die auf Spiele und Filme abgestimmt sind. Der Filmmodus verbessert die Klarheit der Dialoge, so dass man bei seinem Lieblingsfilmen keinen Moment verpasst, während der Spielmodus leise Soundeffekte kristallklar macht, damit man seinen Gegnern immer einen Schritt voraus ist _ zu jeder Zeit. Diese beiden Modi ergänzen die beeindruckenden zusätzlichen EQ-Modi des ZEN CAN, die ein maßgeschneidertes, persönliches Erlebnis für den Hörer bieten. Die Optionen XBass+ und XSpace des Geräts sorgen für eine präzisere Basswiedergabe und ein weiträumiges Klangfeld.
Der neue iFi ZEN CAN 3 bietet eine Dauerausgangsleistung von bis zu 2.000 Milliwatt, um ein außergewöhnliches Klangerlebnis für nahezu jeden Kopfhörer auf dem Markt zu ermöglichen. Der ZEN CAN 3 verfügt außerdem über eine von 0 bis 18 Dezibel einstellbare Verstärkung mit Sechs-Dezibel-Schritten, um sich perfekt an den jeweiligen Kopfhörer anpassen zu lassen.
Der ZEN CAN 3 folgt der jüngsten Designauffrischung der anderen Produkte der ZEN 3-Serie von iFi. Sein modernes, zweifarbiges Design hebt sich von den „schwarzen HiFi-Kistchen“ ab, während die überarbeitete Lautstärkeanzeige und die in Sunlit-Bronze gehaltene Hardware zu einem erstklassigen Erscheinungsbild beitragen. Und schließlich sind die Tasten auf der Vorderseite in einer lächelnden Formation angeordnet, die dem ZEN CAN 3 einen besonderen Charakter verleiht.
Die Schaltungen sind mit hochwertigen Komponenten von Panasonic, TDK, MELF, Texas Instruments und muRata bestückt. In der Verstärkerstufe kommen die iFi/AMR-eigenen Operationsverstärker der Serie OV zum Einsatz, die die Leistung kommerzieller Chips mit minderwertigem Kupfer und billigem Aluminiumdraht übertreffen. Der iFi ZEN CAN 3 ist zum Preis von 229 Euro erhältlich.
Herstellerangaben
iiFi ZEN CAN3
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Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
Telefon | +49 6187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Web | www.wodaudio.de |
Clearaudio freut sich, das neue Performance Plattengewicht anzukündigen. Dieses hochwertige Zubehör wurde speziell für die Performance Serie entwickelt und besticht durch sein stilvolles Design sowie herausragende Funktionalität. Selbstverständlich kann dieses Gewicht auch bei anderen clearaudio-Modellen und anderen Fabrikaten eingesetzt werden.
Das Performance Plattengewicht zeichnet sich durch eine integrierte Teflonbuchse auf der Unterseite aus, die ein geschmeidiges Aufsetzen garantiert und die Handhabung deutlich erleichtert. Gleichzeitig wird das Gewicht vom Mitteldorn weich entkoppelt. Mit einem präzise abgestimmten Gewicht von 332 Gramm, das auf Laufwerke mit CMB-Lager und clearaudio-DC-Motoren zugeschnitten ist, stellt es die perfekte Ergänzung für diese Systeme dar.
Darüber hinaus ist das in silber oder schwarz eloxiertem Aluminium erhältliche Plattengewicht mit allen Radialtonarmen sowie dem TT5-Tonarm kompatibel, was es zu einem vielseitig einsetzbaren Zubehör für Audiophile und professionelle Anwender macht. Es ist sofort zum Preis von 250 Euro ab Lager verfügbar.
Hersteller
clearaudio electronic GmbH
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Anschrift | Spardorfer Str. 150 91054 Erlangen |
Telefon | +49 9131 40300100 |
info@clearaudio.de | |
Web | www.clearaudio.de |
In der Welt ausgewachsener Kopfhörer sind planare, also magnetostatische Treiber schon lange keine Unbekannten mehr. Im In-Ear-Sektor dominierten dynamische und Balanced-Armature-Treiber. Magnetostatische Treiber fristeten ein Randdasein, bis sie vor einigen Jahren als erschwingliche Alleskönner einen regelrechten Hype auslösten.
So gesehen ist Kefine eigentlich denkbar spät dran mit ihrem Klanar-Planar-Magnetostaten In-Ear. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass man für einen vergleichsweise günstigen Preis eine ganze Menge Sound bekommt. Da bei einem Magnetostaten die gesamte, mit Leiterbahnen versehene Membranfläche gleichzeitig auch der Antrieb ist, wird ihnen gemeinhin ein schneller Antritt und eine hohe Auflösungsfähigkeit bis zu höchsten Frequenzen nachgesagt. Um ihnen tiefe Frequenzen zu entlocken, ist meist einen größere Fläche notwendig als beispielsweise bei konventionellen dynamischen Treibern. Außerdem brauchen sie meist etwas mehr „Saft“, um in Schwung zu kommen. Deshalb habe ich mich für den Test gegen die Ausführung mit normalem 3,5-Millimeter-Klinkenstecker und für einen 4,4-Millimeter-Pentaconn-Anschluss entschieden. So kann ich die Klanar am symmetrischen Ausgang meines FiiO M11 Plus ESS betreiben und profitiere von dessen Mehrleistung in diesem Modus.
Neben dem Kabel der Wahl umfasst der Lieferumfang noch eine kleine Tasche und eine Auswahl verschieden großer Silikonaufsätze. Das Design des Klanar ist nicht weiter der Rede wert: Schlicht und funktional mit kleinen, schönen Details wie der ornamentierten Schallöffnung. Die Verarbeitung ist, wie nicht anders zu erwarten war, sehr gut. Dieses Preissegment haben die chinesischen Produzenten im Griff und erlauben sich keine Fehltritte. Nach Kefines Philosophie, der Name setzt sich übrigens aus dem Namen des Gründers Ke und dem Wort „refine“ zusammen, wird das Gros des Budgets in den Klang und die Verarbeitung investiert und dafür auf überflüssiges Chichi verzichtet. Ich habe sowohl kleine Ohrmuscheln als auch sehr schmale Gehörgänge, und die Passform der In-Ears ist exzellent. Sie liegen, ohne zu drücken oder aufzutragen, in meinen Ohrmuscheln. In dieser Hinsicht punktet Kes refinement bei mir auch ohne ausgefallene Aufsatztips, deren „rolling“, also reges Durchtauschen zum Erreichen der besten Passform, in der In-Ear-Szene eigentlich zum guten Ton dazugehört. Ich sehe hier keinen Bedarf. Bei mir hat selten ein In-Ear werkseitig so gut gepasst. Zwar sind die Kefine nicht unbedingt ultraleicht, aber das fällt nicht weiter negativ ins Gewicht.
Ich beginne die Hörsession mit einem Schuss ins Blaue. Jan Garbareks „Twelve Moons“ vom gleichnamigen Album deckt, als zufällig gewählter Track, gleich mehrere Kernfähigkeiten des Treibers auf: eine – wie erwartet – hohe Auflösungsfähigkeit und eine überraschend großzügige holografische Abbildung. Insbesondere macht sich dies beim elektronischen Keyboard-Sound, der entfernt an eine Celesta oder ein imposant geratenes Toy-Piano erinnert, bemerkbar. Es lässt sich nicht nur ein Klangcharakter, sondern gleich eine Melange an Abstufungen des Instruments ausmachen, die sich über das Stück hinweg teilweise isoliert oder ineinander wabernd entfalten. Ergänzt um einige noch flächigere Synthsounds, Rasseln und Schlagwerk webt die Instrumentierung einen Klangteppich, in dessen Zentrum sich das Saxophon befindet. Die besondere Spielweise Jan Garbareks nebst Aufnahmetechnik fokussiert das Rohrblatt als Klangerzeuger überdeutlich. In dieser Aufnahme scheint der Korpus des Saxophons eher Beiwerk als Klangkörper zu sein.
Ganz anders verhält sich dies beispielsweise bei Dire Straits „Your Latest Trick“ vom leider oft sehr überstrapazierten Album Brothers in Arms, um mal beim Saxophon zu bleiben. Hier tritt das Rohrblatt als Klangerzeuger deutlich hinter einem runden, fetten Korpus-Sound zurück. Die Instrumente sind gleichermaßen in großzügiger Tiefenstaffelung aufgegliedert, auch wenn ich genretechnisch in einen eher anderen Bereich abgedriftet bin. Bei Rasseln, Congas, der mit Sidestick gespielten Snare, Tambourin, Hi-Hats und bei der Gitarre sowieso lassen sich verschiedene Hallräume wunderbar heraushören. Meine Vision Ears VE7 offenbaren vergleichsweise einen gänzlich anderen Maßstab an Feinauflösung insbesondere in der Stimme Mark Knopflers, aber wir sprechen hier von über dem zehnfachen des Preises der Klanars. Mit ihnen bleibt Mark gewohnt markig, geschmeidig und ist dabei eher in den gesamtmusikalischen Kontext eingebettet als prominent herausgehoben. Wer glasklar herausstechende Stimmen sucht, ist nicht ganz an der richtigen Adresse. In Sachen Glaubwürdigkeit der Instrumente und Stimmen sind die Kefine allerdings weitaus weniger als zehn Mal so weit von meinen Vision Ears entfernt, obwohl sie eine ganz leicht artifizielle Note in den Mitten nicht verbergen können und ihre Abstimmung eine gänzlich andere ist.
Der E-Bass verrät, dass bei tiefen Frequenzen etwas dicker aufgetragen, aber eben nicht geschmacklos übertrieben wird. Entweder ich bin in dieser Hinsicht über die Jahre unempfindlich geworden oder die Hersteller verstehen es immer besser, eine Bassbetonung anzubieten, ohne dass andere Frequenzbereiche zu stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Insbesondere Stimmen bleiben unangetastet und werden nicht künstlich aufgedickt. E-Bass, Bassdrum und tief gestimmte Toms hingegen werden mit einem schönen Punch reproduziert und lassen sich nicht nur durchs Identifizieren ihrer Obertöne, sondern akustisch auch anhand von Frequenzen nachverfolgen, die man live wohl eher als Körperschall wahrnehmen würde. Das untere Frequenzspektrum ist definitiv eines der Glanzlichter der Abstimmung. Am obersten Ende hingegen mangelt es etwas an Auflösung, aber das ist mir lieber, als wenn übertrieben wird. Im Gegenzug weisen die Hochmitten eine deutliche Betonung auf. Die Klanars machen das alles in allem aber so charmant, dass man ihrem Charakter sofort aufgeschlossen gegenübersteht. Sie sprechen Hörer wie mich, für die ein Etymotic ER4SR ein ungeschlagener Klassiker ist, und denjenigen, für die es im Tieftonbereich gar nicht genug rumpeln kann, gleichermaßen an. Damit sind sie definitiv kein ausgewiesener Spezialist, sondern eher ein Allrounder mit Spaßfaktor. Bei „Beyond The Territories“ aus Atli Örvarssons Sundtrack zu The Eagle, können die Treiber zeigen, was in ihnen steckt. Anspruchsvollere Musik bereitet ihnen folglich keine Schwierigkeiten. Sie vermögen tiefste Bässe wiederzugeben und gleichzeitig das Sirren der Becken und Saiteninstrumente mit Präzision und Akkuratesse zu reproduzieren. Diese Eigenschaft macht den Hype um magnetostatische In-Ears aus und kommt auch bei den Klanars nicht zu kurz.
Kombiniert mit moderner, oft von extrem dichten Basslines dominierter und ohnehin stark komprimierter Musik, ist dies nochmals anziehender als bei anderen Genres. Der Bassbereich bekommt eine Extraportion Durchzug, ohne aber den Rest des Frequenzbereichs komplett abschreiben zu müssen, wie es leider bei der Großzahl der Bluetooth-Lautsprecher da draußen der Fall ist. Gerade beim jungen HiFi-Publikum dürfte Kefines In-Ear folglich Anklang finden. Bei Popsongs aus den Jahrzehnten jenseits des Milleniums fällt es hingegen oftmals gar nicht auf, dass die Klanars im Tiefbassbereich großzügig zulangen, da das Ausgangsmaterial teilweise gar keine Frequenzen dieser Größenordnung anbietet. Der Rest des Frequenzspektrums bleibt dabei stets leicht zugänglich und es ist eigentlich egal, welche Musik ich wähle, die Abstimmung der In-Ears passt immer. Dabei haben sie insbesondere in Sachen Bühne anderen Technologien etwas voraus. Weder spielen sie zu eindimensional, noch ziehen sie Instrumente zu weit auseinander, so dass sie ihre Beziehung zueinander verlieren.
Gehört mit
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Router & Zubehör | Fritzbox 7530 (mit SBooster BOTW), Silent Angel Bonn N8 (mit Keces P3) |
Server | PrimeCore Audio A7 |
Reclocker | Mutec MC-3+ USB |
DAC | Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+) |
Pre-Amp | Violectric Pre V630 |
Endstufe | NAD C 275BEE, IOTAVX PA3 |
Lautsprecher | Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A |
DAP | FiiO M11 Plus ESS (FiiO Music App, Qobuz) |
Smartphone | Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 10 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp) |
Kopfhörerverstärker | iFi Micro iDSD Black Label |
Kopfhörer | Sennheiser HD 800 s, Beyerdynamic dt 880 black edition |
In-Ears & Zubehör | Vision Ears VE7, Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match |
Kabel | Audioquest, Chord Company, Belden, Boaacoustic, Furutech, Glockenklang/Eupen, Sommer |
Herstellerangaben
Kefine Klanar
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Treibertyp | Planar/Magnetostat-Treiber |
Treiberdurchmesser | 14,5 mm |
Frequenzgang | 20 Hz – 40 kHz |
Empfindlichkeit | 105 dB +/-3 dB |
Impedanz | 16 Ω +/-15% |
Kabellänge | 1,2 m +/-0,2 m |
Stecker | 3,5 mm SE oder 4,4 mm BA |
Gewicht | 12.6 g |
Preis | 160 € |
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Während der High End veröffentlichte Leslie Mandoki die neue Vinyl-Doppel-LP seiner Soulmates: A Memory Of Our Future. Schon die Liste der Mitwirkenden – unter anderen Ian Anderson, Al Di Meola, Mike Stern, Randy Brecker, Bill Evans, Till Brönner, Tony Carey und John Helliwell – macht sie zu etwas Einmaligem. Ebenso exquisit war die Aufnahmetechnik.
DS: Hallo, Herr Mandoki. Wir haben gestern bei der Pressekonferenz erfahren, dass Sie das letzte Album komplett analog aufgenommen haben. Da würden mich natürlich Details interessieren.
LM: Das war eine spontane Entscheidung und nicht einmal konzeptionell, sondern wir waren auf Tour, unserer Jubiläumstour, und Ian Anderson sagte bei einem Gespräch: „We are all aging different“. Ich schrieb diese Lieder, weil die Verhältnisse so in Unruhe sind, wir in eine Krise geraten sind: So ein Dunkel wie im Tunnel und ohne Licht am Ende des Tunnels. Und irgendwann kam Tony Carey (Rainbow) und sagte, „Puh, I really hate you for that, you did our best songs ever. Es ist eigentlich so, dass man solche Lieder mit 25 oder 22 schreibt, aber die müssen wir aufnehmen.“ Bei diesen Gesprächen redeten wir auch darüber, dass wir von unseren Vätern aus Woodstock gelernt haben, in der Rockmusik Verantwortung wahrzunehmen. In dieser Tradition sollte man eine Platte machen. Einer der Musiker, es könnte Mike Stern gewesen sein, fragte, ob ich noch die alten Analog-Maschinen im Lager habe. Ich habe ein großes Lager im Keller und sagte: „Ja, ich habe sie anständig eingemottet.“ Die habe ich dann auf den Lastenlift bei uns im Studio geschoben und – wow! – wieder nach oben geholt und wieder alles entmottet. Aber, mein Gott, wenn die Maschinen 20 Jahre nicht gelaufen sind, dann muss man die ein oder andere Röhre tauschen und auch Lötstellen ausbessern. Aber es war eine wunderschönes Zeit. Nach zwei Tagen habe ich dann den sich eigentlich im Ruhestand befindlichen Techniker wieder dazu geholt,
dann braucht es nur noch die richtige Mikrofonierung, den richtiger Raum, die richtigen Musiker, da braucht man weder Equalizer noch Kompressor. Wir haben alles puristisch auf die Zweizoll-Maschine aufgenommen.
DS: Was war das für ein Modell?
LM: Eine Studer A 800 MK III, und dann habe ich die 24 Kanäle auf eine Halbzoll-Maschine gemischt. Bei Greg Calbi New York bei Sterling Sound in New York haben wir dann das Mastering gemacht. Das ist eigentlich die Geschichte.
DS: Welche Halbzoll-Maschine haben Sie benutzt?
LM: Eine Studer A80.
DS: Ein bisschen ist ja auch das Band ein Kompressor, wenn ich in die Übersteuerung fahre.
LM: Ja natürlich! Wegen der Bandsättigung brauche ich keinen Kompressor. Aber ich habe auch noch alte Fairchilds. Ich habe noch alles. Aber die waren nicht wirklich im Einsatz.
DS: Einen so puristischen Ansatz finde ich klasse. Warum gibt's dann hinterher einen Immersive Mix?
LM: Nicht weil Dolby so viel Geld hat. (Lacht)
DS: Oder auch Apple.
LM: Also. Ich habe gesagt ich mache keinen Immersiv-Mix, weil der Mensch nur zwei Ohren hat, daher Stereo reicht und so weiter. Dann kamen Abgesandte auch von Apple und Dolby und versuchten mich zu überzeugen. Aber ich habe vermeintlich überzeugend erklärt, dass ich das nicht mache, weil ich nicht wollte, dass für unser Publikum irgendwas ohne einen Mehrwert entsteht, was nur so ein akustisches Gadget ist. Ich habe aber auch gesagt, wenn es eine Idee gibt, einen musikalischen, künstlerischen oder audiophilen Mehrwert zu erschaffen, dann mache ich das. Diesen Mehrwert habe aber ich nicht gesehen. Ich habe viele elektronische Alben produziert: Eine Sequenz einfach kreisen zu lassen, von oben nach unten, von rechts nach links macht für mich keinen Sinn. Wenn John Helliwel mit seinem Saxophon dort steht und der Hamond Spieler da und das Schlagzeug dahinter, ist das ein klares Stereo-Signal. Dann hatte ich aber die Idee: Wie ist das, wenn ich unser Publikum einlade, um mich herum zu sein. Und so kam es. Da gibt es einen Mehrwert. Das ist okay.
DS: Sind Sie bei der Aufnahme locker mit 24 Spuren ausgekommen?
LM: Das war nicht locker, aber dies Limitierung ist eine wunderbare Bereicherung, Weil man nur ein Gitarrensolo hat und nicht 20. Das mischt sich dann einfach, denn dann gibt es keine Nachbearbeitung mehr.
DS: Sind Sie völlig ohne Nachbearbeitung ausgekommen?
LM: Da gibt es ja keine Möglichkeit.
DS: Aber man könnte doch eine Spur noch einmal aufnehmen.
LS: Nicht unbedingt, wenn die Kapelle einmal zusammen gekommen ist und danach wieder über die ganze Welt verstreut lebt.
DS: Sind die Stücke alle First Takes oder durchgängige Aufnahmen?
LM: Nein. Die Magie entsteht durch lange Sitzungen, sogenannte „Reading Rehersals“. Wir entwickeln die Dinge. Durch dieses „Reading Rehersal“ entsteht das im Kopf und im Herzen, das Ganze. Und wenn wir dann spielen, dann gelingt es sehr häufig beim ersten Mal. Aber das setzt voraus, dass wir uns bei einem so komplizierten Song wie zum Beispiel „Enigma Of Reason“ anderthalb Tage darauf eingestimmt haben, an den Instrumenten sitzend, aber nicht wirklich spielend.
DS: Was für Mikrofone haben Sie verwendet?
LM: Die Klassiker, Neumann U87 natürlich, 414 von AKG. Große Klassiker eben. Ich habe auch sehr viele Röhrenmikros. Wie gesagt, alles irgendwo Klassiker, die eigentlich jeder verwendet.
DS: Wieviel Musiker waren jetzt insgesamt an der Platte beteiligt?
LM: In der Pressemappe zur Platte werden Sie sehen, dass es genau 24 sind.
DS: Als ich einen Kollegen, der gerade mal 30 Jahre alt ist, vor diesem Interview fragte, ob er Sie kennt, erzählte er, dass er Sie in einem Video während der Corona-Zeit gesehen hat, das er als sehr aufmunternd und musikalisch spannend in Erinnerung hat. Wie wichtig war Ihnen die Aktion? Sehen die das eher als politisches oder allgemein menschliches Engagement?
LM: Also bei Covid war die Welt von einem Wahnsinn heimgesucht, und ich stand dafür, dass jeder eine individuelle Entscheidung treffen kann, wie er mit dem eigenen Körper umgehen will. Ich hatte Covid kurz vor der Impfung. Meine Frau ist Ärztin und meinte ich werde sterben. Ich hatte da extremst hohe Belastungen und hätte nach allen medizinischen Erkenntnissen sterben müssen, aber ich hatte nicht einmal Kopfschmerzen. Ich wurde ziemlich am Anfang erwischt, durch eine Undiszipliniertheit eines Mitarbeiters, der die Kinder trotz klarer Absprachen zum Kindergarten gebracht hatte. Ich habe dann entsprechend lange damit gehadert, ob ich mich impfen lasse oder nicht. Die erste Impfung hatte ich ja sozusagen schon mal weg. Ich habe mich dann aus sozialen Überlegungen impfen lassen. Ich war aber gegen den absoluten Wahnsinn, der hier ausgebrochen war: Dass ein Mensch nicht mehr alleine auf einer Bank im Park sitzen darf. Moment mal!
DS: Sie leben ja auch in Bayern...
ML: Ich habe am Anfang ja auch diese Covid-Infektion gehabt, aber keine Erkrankung. Ich wurde von der Polizei überwacht. Die kamen alle paar Stunden vorbei, damit ich in meinem Haus bleibe. Das fand ich schon ein bisschen übertrieben. Klar, wir sollten schon eine höhere Verantwortung für uns selbst und auch für andere haben. Aber darum ging es mir nicht. Bei dem Online-Konzert während Covid ging es um etwas anderes: Erstens fand ich es sehr charmant, dass wir das auf so breiter Basis gemacht haben. Damals konnte man das noch machen, weil damals noch kein Mensch geahnt hat, dass wir hier, mitten in Europa, Krieg kriegen werden. Damals waren russische, chinesische und japanische Künstler involviert. Obwohl, möchte mich jetzt korrigieren, ich würde heute auch die russisch Opposition einbeziehen. Es ist der größte Quatsch, russischen Künstlern zu unterstellen, dass sie den Krieg unterstützen.
DS: Hundertprozentig!
LM: Also ich bin ja auch in einer Diktatur aufgewachsen und ich war Gegner dieser Diktatur und man hätte mir unfassbar Unrecht getan, wenn man gesagt hätte, er darf nicht auftreten. Die haben mich eh nicht gelassen, ich hätte keinen Pass bekommen, weil ich eben ein Gegner der Diktatur war. Insofern muss man ein bisserle differenzierter umgehen mit Oppositionellen von Diktaturen, sage ich aus eigener Erfahrung. Aber zurück zur Musik: Wenn man das jetzige Album betrachtet, dann ist es völlig analog, basierend auf der britischen Prog-Rock Ideologie und auch auf amerikanischem Fusion-Jazz. Die harmonische Komplexität, die gesamte Produktionskomplexität der poetischen, gesellschaftspolitisch relevanten Texte, das ist eher der Teil von Prog-Rock, aber dieser virtuose solistische Wahnsinn ist eher der amerikanische. Diese beiden Richtungen zu vermengen, darum ging's schon vor Jahrzehnten, darum geht es immer noch. Wenn man in diesen ungemütlichen, schwermütigen Zeiten versucht, sie zu reflektieren in Songs wie „Liquid“, „Enigma Of Reason“, „A Memory Of My Future“, „We Stay Loud“, dann ist es doch ist ganz glasklar, dass dabei eine analoge Aufnahme herauskommt. Wir setzen ein Zeichen. Bei dem Online-Konzert während Covid, war exakt das Gegenteil der Fall. Das war total digital und es war die Idee, diese Übertragungszeit-Problematik, wenn man auf der ganzen Welt zusammen musiziert, zu überwinden und online mit so einer Art von Musik die Menschen zu erreichen. Das ist uns gelungen. Wir haben beinahe eine Million Besucher gehabt. Und das war schon eine schöne Sache, dass sie nicht nur in New York, Los Angeles, London und Tutzing am Starnberger See sondern, in dem Fall auch in Tokio und Peking und Moskau mit von der Partie waren und sogar auch in Neu-Dehli. Das ist eine komplette, weltumspannende Geschichte. Wir sagen: „Music Is The Greatest Unifier!“, insbesondere jetzt, wo wieder Kriegszeiten sind, wo der populärste deutsche Politiker, unser Verteidigungsminister, sagt, wir müssen kriegsfähig werden. Ich sage, wir müssen eher friedensfähig werden, wir müssen etwas für die Bildung tun. (Leslie Mandokis Sohn bringt eine Pressemappe.)
DS: (nach dem Blick auf die gerade erhaltene Mappe) Beeindruckend, wer auf Ihrem neuen Album mitgespielt hat. Das ist ein sehr spannende Querschnitt von Musikrichtungen.
LM: Sag ich ja. Es ist die Mischung von Prog-Rock und Fusion. Also die Mischung.
DS: Ich finde es wirklich interessant, dass man heute noch Musiker trifft, die ein politisches Anliegen haben und die politische Aussagen machen in ihren Songs. Das ist, bei vielem von dem, was ich heute so höre, nicht mehr so üblich.
LM: Ich würde jetzt nicht meine Musiker-Kollegen danach bewerten wollen, ob sie das tun oder nicht. Aber bei mir ist es eine Verpflichtung: Denn, wenn man dieses Privileg hat, sich selbst jahrzehntelang auf der Basis der Zuneigung des Publikums entfalten zu dürfen, dann ist es natürlich eine ganz wichtige Sache, Stellung zu nehmen. Auch wegen dieser Liebe des Publikum, wegen seines Vertrauens und seiner Zuneigung.
DS: Vielen Dank für dieses offene Gespräch.
LM: Gerne.
MK Analogue, bekannt für seine MC-Übertrager, hat nun auch einen Tonabnehmer im Programm: Das DPU-103 ist eine Reminiszenz an die legendären Ortofon-Tondosen und eine Hommage an den Dauerbrenner Denon 103 zugleich. Es soll die Tugenden des Letzteren pflegen und ihn klanglich, aber auch visuell aufwerten.
Der Body aus Nussbaum mit der clever integrierten blauen Libelle sticht sofort ins Auge. Es ist aber der Mix aus Echtholz mit Metall, der laut Hersteller für die hervorragenden Dämpfungseigenschaften verantwortlich ist: Ein selektiertes Denon 103 sitzt hauteng in einem CNC-gefrästen und anodisierten Alu-Rahmen. Dieser ist mit dem integrierten Headshell verschraubt, das wiederum von zwei ebenfalls CNC-gefertigten Nussbaum-Elementen umgeben ist.
Die spezielle Gehäuse-Konstruktion des DPU-103 soll klangliche Vorteile bringen: einen präziseren, konturierteren Bass; mehr Klangfarben und Körperhaftigkeit im Grund- und Mittelton; eine verbesserte Feindynamik und Auflösung. Die Urtugenden eines Denon 103 – seine entspannte Grundabstimmung, seine große Musikalität und Dynamik – sollen auch beim DPU-103 voll zur Geltung kommen.
Der Tonabnehmer ist mit seinem Gewicht von 32 Gramm für schwere Tonarme mit SME-Anschluss gemacht. MK Analogue betont, dass ein Denon 103 erst an einem schweren Arm sein ganzes Potenzial entfaltet. Es liegt nahe, dass die Slowenen für den Betrieb des DPU-103 den hauseigenen Übertrager SUT-1M empfehlen. Dank zweier Übersetzungsverhältnisse (1 : 10 und 1 : 5) sowie Anpass-Widerständen ist dieser auch für andere Tonabnehmer ein geeigneter Spielpartner.
Das DPU-103 ist ab sofort bei ausgewählten Fachhändlern für 980 Euro erhältlich. Auch vorhandene Denon-103-Systeme können auf ein DPU-103 upgegradet werden – zu einem Preis von 730 Euro.
Herstellerangaben
MK Analogue DPU-103
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Vertrieb
Audio-Freak – Markus Wierl GmbH
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Anschrift | Wacholderweg 10 86836 Klosterlechfeld |
Telefon | +49 151 22316655 |
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Auf der High End war bei Chord Electronics ein Prototyp des „Quartet M Scaler“ zu sehen, einer aufwändigen Lösung mit fünf (!) FPGAs und ausgelagertem Netzteil im Format des bekannten DAC DAVE. Dirk Sommer und Roland Dietl wollten aus erster Hand erfahren, was da genau kommen wird. Entwickler Robert Watts nahm sich freundlicherweise die Zeit für ein Interview.
Dirk Sommer: Rob, vielleicht ist das eine gute Frage für den Einstieg. Was hast Du eigentlich in den letzten sechs Jahren seit unserem letzten Interview mit Dir gemacht?
Rob Watts (lacht): Der größte Teil dieser Zeit war der Entwicklung des „Quartet M Scaler“ gewidmet. Es war zum Teil auch eine Forschungsstudie mit dem Ziel, Interpolationsfilter vollständig zu verstehen und zwar insbesondere, wie sie im Hinblick auf eine viel genauere Rekonstruktion von Transienten funktionieren. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ich mit dem Kopf gegen eine Wand stieß. Und es gab in dieser Zeit auch viele verschiedene Hardware-Lösungen. Ich glaube, aktuell arbeiten wir inzwischen mit der fünften Version der Boards (der Leiterplatten). Und ich habe die sechste Version bereits zum Testen, wenn ich von der Messe zurückkomme. Es gab viele Hardware-Änderungen und eine enorme Menge an Änderungen am Programm auf der FPGA-Seite. Der „Quartet“ war wirklich herausfordernd, aber in Bezug darauf, was ich gelernt habe und in Bezug auf die Klangqualität oder die musikalische Leistung, die ich jetzt erreicht habe, ist er ein großer Erfolg.
Dirk Sommer: Du hast fünf FPGAs verbaut? Warum dann der Name „Quartet“?
Rob Watts: Weil er vier Millionen Taps hat!
Dirk Sommer: Und bekommst Du damit eine höhere Auflösung als mit dem „M Scaler“?
Rob Watts: Ja. Beim „M Scaler“ kann man sagen, dass er garantiert besser ist als eine 16-Bit-Rekonstruktion. Mit dem „Quartet“ ist es natürlich noch besser als das, aber es hat sich herausgestellt, dass das ganze Thema viel komplizierter ist, als ich es mir jemals vorgestellt habe. Jetzt versuchen wir, das Timing der Transienten viel genauer zu rekonstruieren. Die Transienten sind für die Klangqualität oder Musikalität entscheidend. Mit Musikalität meine ich, dass man emotional angesprochen wird, wenn man Musik hört. Das Gehirn nutzt das Timing von Transienten für viele verschiedene Dinge. So nutzt es das Timing, um einzelne Instrumente voneinander zu trennen, um diese Instrumente im Raum zu lokalisieren, um die Klangfarbe dieser Instrumente wahrzunehmen, ob beispielsweise ein Saxophon satt und eine Trompete hell klingt, und um den Beginn und das Ende der Töne wahrzunehmen. Und nicht zu vergessen, die Wahrnehmung von Bässen, insbesondere die Tiefe des Basses. Das Ohr ist eigentlich ein sehr schlechter Wandler für tiefe Töne, denn wenn man bis 27 Hertz runtergeht, ist das Hörvermögen wirklich schlecht. Aber es sind die Obertöne, die das Gehirn zur Berechnung verwendet und die Anfangstransiente sagt dem Gehirn, was dieser Grundton ist. Man hat psychoakustische Tests durchgeführt, bei denen die Oberwelleninformationen einer Bassgitarre entfernt wurden, worauf man der Tonhöhe des Basses nicht mehr folgen konnte. Die Transienten sind also auch für die Basswahrnehmung wichtig.
Rob Watts: Das Problem mit digitalem Audio, und das ist das größte Problem von digitalem Audio, ist, dass es völlig anders ist als analoges Audio. Es wird abgetastet. Man hat also eine Abtastung und dann 22 Mikrosekunden später eine weitere Abtastung. Was der DAC tun muss, und was alle DACs tun, ist, die fehlende Wellenform zu interpolieren. Es geht nicht um fehlende Informationen, sondern um die fehlende Wellenform von einem Punkt zum nächsten Punkt. Und dabei bekommt man immer Timing-Fehler. Die Transienten sind also ein bisschen zu früh oder zu spät dran. Und was passiert, ist, dass damit die Transienten der kommenden Periode und die Transienten der vorhergehenden Periode in den Filter eingebettet werden und die Transienten der aktuellen Periode modulieren. Die Transienten werden also ständig vorwärts und rückwärts moduliert. Diese Modulation des Transienten-Timings hat zur Folge, dass das Gehirn Schwierigkeiten hat, Instrumente zu unterscheiden, Klangfarben wahrzunehmen, Basstonhöhen zu erkennen, Instrumente im Raum zu lokalisieren und Beginn und Ende der Töne zu erfassen. All diese Faktoren sind entscheidend dafür, dass man beim Hören von Musik emotional angesprochen wird. Ein weiterer Faktor ist, dass das Gehirn härter arbeiten muss, wenn es mit der Wahrnehmung dieser Dinge zu kämpfen hat. Wenn das Gehirn härter arbeitet, kommt es zu einer Ermüdung beim Hören. Man versaut sich also die Musikalität und man wird schneller müde. Ich habe mich damit beschäftigt, herauszufinden, wie viel Rechenleistung wir tatsächlich brauchen. Deshalb haben wir sechs Jahre damit verbracht, Forschung zu betreiben und diese Fragen zu beantworten. Die Antwort auf diese Frage ist: Es spielt keine Rolle, wie klein der Timing-Fehler ist, er ist wahrnehmbar. Wir müssen also nach Perfektion streben, damit man eine Veränderung hören kann, wenn man die Filter verbessert. Deshalb hat es so lange gedauert und deshalb war es eine so aufregende Reise, all diese Dinge zu entdecken und zu verbessern. Um Euch eine Vorstellung von der technischen Komplexität zu geben: Es gibt fünf FPGAs, es gibt zweieinhalbtausend diskrete Komponenten, es gibt eine 75-Ampere-Stromversorgung und es gibt zwei Millionen Zeilen Code, die ich selbst programmieren musste. Es ist bei weitem das komplexeste Projekt, an dem ich je gearbeitet habe. Und ich denke, es ist wahrscheinlich das lohnendste, was die Klangqualität angeht. Mein Sohn, der eine Ausbildung zum Tontechniker macht, besucht gerade den Tonmeister Kurs an der Universität Surrey. Er hat einen „DAVE“, er hat einen „M Scaler“ und er benutzt diese für seine Aufnahmen und das Mastering. Er ist der Meinung, dass der „Quartet“ das wichtigste Projekt ist, an dem ich je gearbeitet habe. Als ich das hörte, sagte ich, nein, der „DAVE“ ist das Wichtigste. Aber man selbst sieht das manchmal nicht so klar, wenn man so nah am Projekt dran ist.
Rob Watts: Vor ein paar Wochen integrierten wir den „Quartet“ das erste Mal außerhalb unserer Familie bei einem Bekannten in Singapur in dessen System. Man benutzt ja den Ausdruck „Tag und Nacht“ und das, was wir hörten, war wirklich ein Unterschied wie „Tag und Nacht“. Wir haben einen Coltrane Track aus dem Jahr 1957 gespielt. Und plötzlich erwachte alles zum Leben, es klang einfach echt. Weil man augenblicklich die Instrumente im Raum wahrnehmen konnte. Und vorher war es nur ein Durcheinander. Vielleicht hat mein Sohn also Recht, dass der „Quartet“ das Wichtigste ist, was ich je gemacht habe. Aber wer weiß - wenn die Leute es dann tatsächlich selbst hören, können sie sich ihr eigenes Urteil bilden.
Dirk Sommer: Hast Du bereits eine Preisvorstellung für den „Quartet“?
Rob Watts: Nein, das einzige, was ich weiß, ist, dass er teurer sein wird als der „DAVE“, weil er mehr und teurere Komponenten als der „DAVE“ hat. Ein anderes Problem, das wir haben, ist die Isolierung des durch den „Quartet“ erzeugten HF-Rauschens, damit dieses Rauschen den DAC nicht stört. Außerdem muss verhindert werden, dass das Rauschen aus dem Stromnetz in den „Quartet“ und dann weiter in den „DAVE“ gelangt. Um das zu erreichen, musste ich ein separates Netzteil konstruieren. Dieses Netzteil hat eine einzigartige Filterstruktur. Ich habe diese neuen Filter „Pinch Off Filter“ genannt. Damit kann man das HF-Rauschen ausfiltern, so dass es nicht nach außen dringt und man Stromschleifen innerhalb der Struktur des Produkts erhält. Das bedeutet, dass man das Gerät effektiv vollständig isoliert. Ich habe dazu eine so genannte Spice-Simulation erstellt. Bei einer Spice-Simulation modelliert man analoge Komponenten und man kann eine Spice-Simulation so genau machen, wie man will. In diesem Fall nimmt man also einen Kondensator, berechnet die interne Induktivität, berechnet die Serienverluste, nimmt die Leiterbahnen auf der Platine und addiert deren Induktivität dazu und die Kapazität der Leiterbahnen gegen Masse. Und dann kann man ein HF-Filter wirklich genau modellieren. Ich habe versucht, den Eintritt von einem Volt an zufälligem HF-Rauschen mit einer Bandbreite von 10 Gigahertz zu simulieren. Denn 10 Gigahertz ist die höchste Frequenz, die ein FPGA erzeugen kann. Und ein Volt ist viel, viel höher, als man in Bezug auf den Masseausgleich innerhalb des Produkts bekommen würde. Man macht es größer, als es sein sollte. Und das Designziel war, dass am Ende des Filters nur PicoVolts übrig bleiben sollten. Bei der Spice-Modellierung mussten viele komplexe Lösungen durchgespielt werden, und das Ende war schließlich ein HF-Filter mit mehreren hundert Komponenten. Und dieses Filter ist in die Stromversorgung eingebaut. Und es ist auch in den Eingang des „Quartet“ eingebaut. Dadurch wird der „Quartet“ wirklich vom Rest des Systems isoliert. Das Ergebnis ist, dass die Dinge als Folge davon viel wärmer und weicher klingen.
Roland Dietl: Handelt es sich bei dem Netzteil um ein Schaltnetzteil?
Rob Watts: Ja, es ist ein Schaltnetzteil, weil die Spannungsversorgung des Core mit einem Volt auf 75 Ampere ausgelegt sein muss. Wenn man das mit einem linearen Netzteil machen würde, käme man auf eine Gesamtverlustleistung von 1,8 Kilowatt. Linear ist das also nicht machbar. Und es würde schlechter klingen, weil es mehr HF-Störungen erzeugt. Wenn man ein Schaltnetzteil verwendet, ist das lokale HF-Rauschen tatsächlich geringer. Ein lineares Netzteil erhöht dagegen das Hochfrequenzrauschen. Und Studios haben natürlich keine eingebauten HF-Filter. Das gesamte Netzteil ist nichts von der Stange, sondern etwas, das ich speziell für die Probleme im Audiobereich entwickelt habe. Und es löst diese Probleme.
Roland Dietl: Wie erfolgt die Verbindung zwischen „Quartett“ und „DAVE“? Mit Kupfer- oder Glasfaserkabeln?
Rob Watts: Die Verbindung erfolgt – wie beim „M Scaler“ – über BNC-Kabel. Aber ich habe die Isolierung von den FPGAs verbessert. Es gibt jetzt drei Isolationsstufen, während es beim „M Scaler“ nur eine Isolationsstufe gibt. Und das bedeutet, dass der „Quartet“ weniger empfindlich auf die Verkabelung reagiert. In Verbindung mit der Isolierung der Stromversorgung muss man sich keine Gedanken mehr über die BNC-Kabel machen, was beim „M Scaler“ nicht der Fall ist.
Dirk Sommer und Roland Dietl: Vielen Dank für das Gespräch!