Thorens, ein führender Hersteller von High-End-Audiogeräten, freut sich bekannt zu geben, dass das Unternehmen in Deutschland und Österreich den exklusiven Vertrieb für alle Produkte von EMT-Tontechnik übernimmt.
Die enge Verbindung zwischen Thorens und EMT hat ihre Wurzeln im Gerätewerk in Lahr, in dem beide Unternehmen ihre Produktion und Entwicklung während fast 30 Jahren zusammengeführt hatten. Diese erfolgreiche Vergangenheit bildet das Fundament für die erweiterte Partnerschaft, die nun die Vertriebsübernahme für Deutschland und Österreich durch Thorens umfasst. Durch diese Zusammenführung werden die herausragenden Produkte von EMT-Tontechnik, bekannt für ihre Präzision und audiophile Exzellenz, nun über die etablierten Vertriebskanäle von Thorens in Deutschland und Österreich verfügbar sein. Dieser Schritt festigt die Position beider Unternehmen als Vorreiter im Bereich hochwertiger analoger Audiotechnologie.
„Unsere Geschichte mit EMT in Lahr war von Innovationsgeist und gemeinsamer Leidenschaft für erstklassige Audiotechnik geprägt“, sagt Thorens-Inhaber Gunter Kürten. „Die Übernahme des Vertriebs für EMT-Produkte ist ein bedeutender Meilenstein in unserer Partnerschaft und ermöglicht es uns, diese herausragenden Produkte einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.“ EMT-Inhaber Micha Huber freut sich über die Zusammenarbeit: „Mein oberstes Ziel ist es, die professionell hohe Klangqualität aller EMT-Produkte als audiophile Erfahrung für den Kunden in den eigenen vier Wänden erlebbar zu machen. Ich bin überzeugt, dass die strategische Partnerschaft mit Thorens uns alle auf diesem Weg einen guten Schritt weiterbringt.“
Die Produkte von EMT-Tontechnik werden ab sofort über ausgewählte Vertriebskanäle von Thorens erhältlich sein. Weitere Informationen zu den Produkten finden Sie auf der offiziellen Website von EMT-Tontechnik: www.emt-tontechnik.de und www.thorens-shop.de.
Hersteller
Thorens GmbH
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Anschrift | Lustheide 85 51427 Bergisch Gladbach |
Telefon | +49 2204 8677720 |
info@thorens.com | |
Web | www.thorens.com |
Auf vielen Messen, in anderen Magazinen und in meiner Geschichte über die Børresen M6 tauchte Aaviks, allein schon wegen seiner Physis beeindruckender Vollverstärker I-880 auf. Eine nähere Beschäftigung damit fand hier jedoch nicht statt. Aus gutem Grund: Lars Kristensen hatte mir ein Paar der ersten Exemplare von C-880 und P-880 zum Test versprochen.
Es könnte natürlich auch spannend sein herauszufinden, wie sich der Vollverstärker klanglich und technisch von der Vor/Endstufen-Kombination unterscheidet. Da die Kollegen und ich aber inzwischen wissen, dass beispielsweise die unterschiedlichen Qualitätsstufen der Ansuz-LAN-Switches und die der ebenfalls von der Audio Group Denmark (AGD) entwickelten und unter dem Markennamen Axxess angebotenen Vollverstärker/Streamer/Wandler-Kombinationen auf einer Grundschaltung beruhen, die dann durch immer mehr Maßnahmen gegen hochfrequente Einstreuungen und mechanische Resonanzen ergänzt werden, gehe ich davon aus, dass auch bei der neuen 880-Serie die technischen Gemeinsamkeiten bei den drei Verstärkermodellen überwiegen.
Um ermüdende Wiederholungen zu vermeiden, verzichtete ich daher an dieser Stelle auf die Vorstellung des Vollverstärkers, um mich nun um so ausführlicher der Vor/Endstufen-Kombination widmen zu können. Das fällt besonders leicht, da Michael Børresen, Chefentwickler und mit Lars Kristensen einer der beiden Gründer der AGD, Hifistatement einen Besuch abstattete, um Roland Dietl und mir seine nicht alltäglichen technischen Lösungen zu erläutern, die man in der Vorstufe C-880 und dem Stereo-Endverstärker P-880 findet. Da wäre zum Beispiel eine im Gegenkopplungszweig liegende Lautstärkeregelung mittels eines 12-Bit-D/A-Wandlers und eine ganz spezielle Class-A-Schaltung, die weder übermäßig viel Energie verbraucht noch Abwärme freisetzt. Aber ich will dem zweiten Teil des Artikels nicht vorgreifen.
Der C-880 ist eine unsymmetrische Vorstufe mit fünf Cinch-Eingängen, von denen einer per Menü für die Verwendung in Heimkino-Anlagen konfiguriert werden kann. Zum Anschluss an Endstufen stehen zwei paar unsymmetrische Cinch-Ausgänge zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es noch die sogenannten „High Pass“- und „Low Pass“-Ausgänge, deren Funktion Michael Børresen im Interview erläutern wird. Im Menü lässt sich auch einstellen, bei welchen Frequenzen die Filter für die High- und Low-Pass-Ausgänge einsetzen und welche relativen Pegel ihren Ausgängen zugeordnet sind, wie hoch die Verstärkung der Vorstufe ist, wie lange das frontseitige Display nach einer Einstellungsänderung aktiv ist und wie hell es leuchtet. Bei der Endstufe lässt sich im Menü die Helligkeit des Displays, die Zeit bis zu seinem Erlöschen und die Verstärkung einstellen, sowie die Temperatur im Inneren und wie bei der Vorstufe auch die Software-Version anzeigen. Für Updates gibt es an beiden Verstärkern eine RS-232-Schnittstelle. Ansonsten befinden sich auf der Rückseite der P-880 neben der Netzbuchse und je einem Paar Lautsprecher-Terminals pro Kanal nur noch jeweils ein Trigger-Ein- und Ausgang sowie die beiden Cinch-Buchsen für das Signal von der Vorstufe. Die Leistung gibt Aavik mit zweimal 250 Watt an acht und 500 Watt an vier Ohm an.
Vor- und Endstufe werden wie bei der AGD üblich von Resonant-Mode-Netzteilen versorgt, die Aavik zukauft. In den Verstärkern finden sich jeweils hunderte von Aktiven-Tesla-Spulen und die Anzahl der Aktiven-Quadratischen-Tesla-Spulen liegt jeweils über 400. Hinzu kommen noch 36 respektive 18 Dither-Schaltungen und zwei aktive Zirkonium-Anti-Aerial-Resonanz-Tesla-Spulen in der C-880 und vier Anti-Aerial-Resonanz-Spulen im der Endstufe. Da sollten Störung von Außen – seien sie nun hochfrequenter oder mechanischer Natur – keine Chance mehr haben. Vibrationen steht natürlich auch das rigide Gehäuse entgegen, für dessen Design vorrangig Flemming Erik Rasmussen, der Gründer von Gryphon Audio, verantwortlich zeichnet. Unter der äußeren Hülle, die ebenfalls Kupferelemente enthält, befindet sich ein Gehäuse aus Kompositmaterial auf natürlicher Basis, das innen mit Kupferplatten ausgekleidet ist. Lars Christensen und Michael Børresen beschäftigen sich ja schon seit langem mit Materialien und ihren akustischen Eigenschaften. Ihre Affinität zu Titan und Zirkonium zeigt sich vor allem bei den Ansuz-Füßen, den Darkz. Für die Verstärker der 880-er Serie griff man ganz oben ins Regal: Sie werden mit den Darkz Z2 Signatur aus Zirkonium und Kugeln aus Wolfram geliefert.
Schon während der Audio Video Show im Oktober letzten Jahres hatte mich der Kollege Wojciech Pacuła mit seinen Lobeshymnen auf den I-880, den er gerade testete, auf Michael Børresens Verstärkerkreationen neugierig gemacht. Darüber hinaus geben meine bisherigen Erfahrungen mit den Komponenten der AGD allen Grund zur Vorfreude auf den Test der beiden Boliden aus der 880-Serie. Die wird allerdings ein wenig durch das Gewicht der beiden in Flight Cases gelieferten Verstärker geschmälert. Aber auch als die gewichtige Vorstufe endlich auf dem obersten Boden des Artesania-Racks und die Endstufe auf einer d.C.d.-Base von Audio Exklusiv steht – abgesehen davon, dass die dem Klang zuträglich ist, wäre eine wackelfreie Aufstellung der P-880 mittels der Darkz auf dem Fliesenboden ohne sie nicht möglich –, muss ich mich noch ein wenig in Geduld üben. Denn bevor der erste Ton erklingt, sind erst einmal die Kabel vom Wandler und der Phonostufe zum Vorverstärker und von diesem zur Endstufe zu tauschen. Statt meiner symmetrischen Audioquest Dragon kommen nun Ansuz Signalz D-TC Supreme zum Einsatz, die aus dem PowerSwitch und der PowerBox versorgt werden. Egal, ob die beiden Verstärker schon auf Messen eingesetzt worden sind oder nicht, die Cinch-Kabel sind jedenfalls neu und benötigen eine angemessene Einspielzeit.
Auch wenn es ein auf Hifi-Messen viel zu oft gehörter Song ist, beginne ich mit Stevie Ray Vaughans „Tin Pan Alley“, den ich vor Jahrzehnten auch zum Testen nutzte, jetzt aber einfach goutieren kann, ohne gleich über Hifi-Kriterien nachdenken zu müssen. Dennoch hinterlässt auch das Nebenbei-Hören einen ersten Eindruck: Die nicht eingespielten Kabel – und Verstärker? – klingen keinesfalls schlechter als die mit den Dragons verbundenen Einsteins. Aber die Ansuz-verkabelten Aaviks zeigen auch keine spektakulären Auffälligkeiten. Und das ist gut so – selbst wenn man deshalb noch einige Tage voller Musik warten muss, bevor man C-880 und P-880 mit den üblichen Files und LPs konfrontiert. Nach knapp einer Woche sind dann keine größeren Veränderungen mehr wahrzunehmen und es kann losgehen.
Beim in letzter Zeit häufig gehörten und daher bestens vertrauten „Live Goes On“ von Carla Bleys gleichnamigen Album kommt der Flügel sehr sonor rüber. Man glaubt beinahe, die Interaktion der Saiten mit dem Resonanzboden hören zu können. Eindeutig nachvollziehbar sind die einzelnen Anschläge in ihrer unterschiedlichen Intensität und ihr Verklingen im großen Raum. Aber trotz aller Feininformationen ist es vor allem die stimmige Tonalität, die einen sofort begeistert. Sie sorgt auch mit für eine glaubwürdige Größendarstellung der Instrumente. Andy Sheppards Saxophon erklingt detailliert, voller Energie und doch ohne Schärfe. Steve Swallows E-Bass besitzt bei dieser Aufnahme in den tiefen Lagen ungewöhnlich viel Kraft und bleibt Dank der 880-er trotzdem gewohnt konturiert. So tief konnte ich in dieses Stück bisher nicht hineinhören. Es mag zwar auch anderen Verstärkerkombinationen gelingen, eine solche Fülle an Detailinformationen wiederzugeben, allerdings nur, wenn sie die entsprechenden Frequenzbereiche dazu ein wenig überbelichten. Das hat die Aavik-Kombination zum Glück nicht nötig. Sie spielt – wie erwähnt – tonal total ausgewogen. Die enorm feine Durchzeichnung und Detailfreudigkeit dürfte aus der absoluten Schwärze des Hintergrundes resultieren, vor dem sich das musikalische Geschehen entfaltet.
Natürlich war auch der Kollege Dietl als Besitzer einer Børresen 01 Cryo nicht nur an den technischen Details der Vor/Endstufenkombination interessiert, sondern auch an ihrem klanglichen Leistungen in meinem Hörraum – und was wäre aussagekräftiger als ein Vergleich mit meinem auch ihm bestens vertrauten Einstein-Duo? Dafür wählte er Leopold Stokowskis Album Rhapsodies: Liszt, Enesco, Smetana, Wagner aus. Liszt „Ungarische Rhapsodie Nr. 2“ ist so vorzüglich aufgenommen, dass man fast glaubt, die Instrumente des Orchesters auf einer sehr breiten und tiefen Bühne sehen zu können. Da kann man es ganz gut verschmerzen, dass Einsteins The Preamp die Dimensionen des Aufnahmeraumes ein wenig schrumpfen zu lassen scheint, zumal er den Hochtonbereich minimal verrundet, was bei massiven Streichereinsätzen durchaus gefällig wirkt. Der C-880 stellt einen größeren Aufnahmeraum dar, nicht etwa, indem er die Instrumente quasi in einer wabernden Klangwolke abbildet, nein, er fokussiert sie noch konturenschärfer als der Einstein, so dass sie scheinbar von mehr Luft umgeben werden. In Sachen Dynamik und Spielfreude agieren die beiden Vorstufen auf demselben extrem hohen Niveau.
Absolut überraschend, wie zwei Stücke ein und desselben Albums einen zu doch recht unterschiedlichen Einschätzungen bringen können: Während wir bei der „Ungarischen Rhapsodie“ beide das Stück trotz der besseren Raumdarstellung der C-880 auch mit The Preamp rundum genießen konnten, sah es bei Smetanas „Die Moldau“ ganz anders aus: Der etwas verhaltene und verspielte Beginn entfaltet seine Wirkung vor allem über die C-880 – die Endstufe ist übrigens bisher immer noch die P-880. The Preamp schafft es einfach nicht in gleichen Maße, die Instrumente so präzise zu differenzieren und ihnen einen derart konkreten Platz auf der Bühne zuzuweisen wie die Aavik-Vorstufe. Aber das kann man dem Einstein schon mit Blick auf den immensen Preisunterschied zum C-880 nicht zum Vorwurf machen. Grade zu Beginn der „Moldau“ ist die fantastische Durchzeichnung und die ebenso weiträumige wie exakte räumliche Abbildung der Aavik-Vorstufe der Schlüssel zum Genuss. Auch weitere Scheiben festigen die bisherige Einschätzung: Tauscht man bei der Aavik-Kombi die Vorstufe gegen Einsteins The Preamp muss man leichte Defizite in Sachen Raumdarstellung, Durchzeichnung und Auflösung in Kauf nehmen. Die Bühne beginnt dann auf Lautsprecher-Ebene, bei C-880 ein Stückchen weiter dahinter.
Die Unterschiede zwischen meiner Vorstufe und der C-880 sind also klar zu fassen. Doch wie verhält es sich mit den Endstufen? Um das herauszufinden, wechsle ich zurück auf die Aavik-Kombi und nach zweimaligen Hören eines neuen Test-Track dann die P-880 gegen Einsteins The Poweramp. Der klingt eine Spur einschmeichelnder, aber im Tieftonbereich keinesfalls so exakt wie der Aavik und löst das musikalische Geschehen auch nicht ganz so fein auf. Die Vorzüge des C-880, die weit ausladende Raumdarstellung bei präzise fokussierten Instrumenten respektive Instrumentengruppen und seine nie überanalytisch wirkende Detailverliebtheit, kommen aber auch über The Poweramp zur Geltung. Die Vorstufe prägt den Klang der dänischen Kombination deutlich stärker als die P-880. Diese kommt dem Ideal des verstärkenden Stück Drahts ungemein nahe. Den Charakter oder vielleicht besser die Freiheit von jeglichem eigenen Klangcharakter hat aber vor allem die C-880 zu verantworten. Damit erlaubt sie es, viel tiefer in die Musik einzutauchen als alle mir bekannten Vorstufen und dennoch eine Fülle von Details – darunter sehr viele, die die Darstellung des Raumes betreffen – beinahe unmerklich in den musikalischen Fluss zu integrieren: nach meinen bisherigen Erfahrungen geradezu einzigartig!
Zum Schluss noch einmal „Tin Pan Alley“: Jetzt kann ich eine unglaubliche Fülle an Details, und die hervorragende Trennung vom eigentlichen Gitarrenton und dem aus den Effektgeräten wahrnehmen. Die von ihnen erzeugen Nebengeräusche werden dabei aber ebenso hörbar wie die feinsten Griffgeräusche. Den Sound des E-Basses prägt wohlige Wärme und dennoch eine enorme Präzision – und dann dazu dieser große, virtuelle Raum: ein Hochgenuss! Weil's so viel Spaß macht, springe ich zwei Titel zurück zu „Voodoo Child (Slight Return)“. Nach dem kurzen Gitarren-Intro gibt die Bass Drum den Groove vor: So realistisch und druckvoll habe ich sie von dieser Aufnahme nie gehört. Und auch das lange Gitarren-Solo strapaziert nicht wie sonst so leicht das Gehör des von Rock und Blues ein wenig entwöhnten Jazzhörers. Dank der hervorragenden Durchzeichnung des dänischen Duos erschließt sich mir Steve Ray Vaughns Virtuosität viel besser. Die beiden Aaviks besitzen die Gabe, einem Musik viel leichter zugänglich zu machen, die man bisher nicht unbedingt zu seinen Favoriten gezählt hat – was auf „Tin Pan Alley“ natürlich weit weniger zutrifft als zuvor auf Leopold Stokowskis Rhapsodies.
Gehört mit
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Laufwerk | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Thales Simplicity II, AMG 12JT, Ortofon 309 (klassisch und aktuell), Einstein The Tonearm 9“ und 12“ |
Tonabnehmer | Lyra Olympos, DS Audio W3, Ortofon Diamond und SPU Century, Tranrotor Tamino |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym), DS Audio, Gold Note PH-1000 lite |
NAS | Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil |
Streamer | Auralic G2.2 |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil |
LAN-Switch | Ansuz PowerSwitch D-TC Gold Signature, SOtM sNH-10G |
Vorstufe | Einstein The Preamp |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme, Signalz D-TC Supreme, Digitalz D-TC Gold Signature und Mainz D2 (2x), PowerBox, D-TC Supreme, Audiaz |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Waversa Isolator-EXT-1, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P6 und SBooster MK II, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silent Feet 20 |
Herstellerangaben
Aavik C-880 Vorverstärker
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Verstärkung der Eingänge 1-4 | 5-15dB; maximale Eingangsspannung 4,5V RMS |
Verstärkung Eingang 5 | 1-11 dB; max. Eingangsspannung 6,5V RMS |
Eingangsimpedanz | 10 kΩ |
Ausgänge | 2 x Cinch (Vorstufe), 1 x Cinch Low Pass, 1 x Cinch High Pass, 2 x Trigger Out |
Max. Ausgangsspannung | 7,5V RMS |
Verzerrung | <0,005% (THD bei 1 kHz, 1 V Eingang) |
Ausgangsimpedanz | 50Ω |
Lautstärkeregelung | 76dB in 1dB-Schritten |
Aavik Rauschunterdrückung | 314 aktive Teslaspulen, 663 aktive quadratische Teslaspulen, 36 Dither-Schaltungen, 2 aktive Zirkonium-Anti-Aerial-Resonanz-Tesla-Spulen |
Leistungsaufnahme | <1W (Standby), 12W (Leerlauf) |
Abmessungen (B/H/T) | 580/510/155 mm |
Gewicht | 35 kg |
Preis | 67.000 Euro |
Herstellerangaben
Aavik P-880 Stereoendstufe
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Eingänge | 1 x Cinch |
Verstärkung | 25 - 34dB |
Eingangsimpedanz | 6kͨΩ |
Ausgangsleistung | 2 x 250W an 8Ω, 2 x 500W an 4Ω |
Verzerrung (THD) | <0,007% (10W, 1kHz, 8Ω) |
Aavik Rauschunterdrückung | 182 aktive Teslaspulen, 411 aktive quadratische Teslaspulen, 18 Dither-Schaltungen, 4 Anti-Aerial-Resonanz-Spulen |
Leistungsaufnahme | <1W (Standby), 150W (Leerlauf) |
Abmessungen (B/H/T) | 580/510/155 mm |
Gewicht | 40 kg |
Preis | 67.000 Euro |
Hersteller
Aavik Acoustics
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Adresse | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
Telefon | +45 40 51 14 31 |
sales@aavik-acoustics.com | |
Web | aavik-acoustics.com |
Viele Kunden fragten nach einem kleineren EPOS-Modell. Deshalb wurde ein kleinerer Baby-EPOS Lautsprecher entwickelt. Dieser sollte ein echter Regallautsprecher sein, der so klein ist, dass er zum Beispiel in typische IKEA-Designs passt. Aber wie kann man das optimal machen?
Vor allem kleinere Lautsprecher bereiten den Entwicklern große Kopfschmerzen. Das hat etwas mit der Größe der vorderen Schallwand und dem Einfluss der kleinen Schallwand auf die Ansprechkurve eines Lautsprechers zu tun. Ein Design für einen freien Raum sollte sich von einem Design unterscheiden, das nahe an einer Wand oder in einem Bücherregal spielt.
Um in einem halbfreien Raum (in einiger Entfernung von einer Wand) und an einer Wand arbeiten zu können, kann bei der EPOS ES-7N der Frequenzweichenfilter mit einem Schalter auf der Rückseite geändert werden. Jetzt man den Standort seiner Lautsprecher frei wählen, ohne Kompromisse bei der tonalen Ausgewogenheit einzugehen.
Herstellerangaben
EPOS ES-7N
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Yes, you have already seen above lead picture here recently. But you certainly haven't read the associated new text. This is because Carsten Bussler didn't try out neither the input for the DS Audio cartridges, which operate with two light sources and light-sensitive resistors, nor the headphone output. I'll make up for that now.
Carsten Bussler, actually the tube specialist within the Hifistatement crew, owned a small Stax headphone model for a long time, but then lost sight of the subject a bit, even though his interest was recently rekindled: He currently has two promising representatives of this type of device at home. Of course, I could have sent him one or two headphones from my collection to use with the KECES preamplifier, but he preferred to concentrate on familiar territory and therefore left this aspect of the test to me, as I have been working with this type of transducer for years and also have a comparison object to hand in the form of the SPL Phonitor x.
However, things are a little different with the photoelectric cartridges from DS Audio: None of us have gathered any experience in this field. In view of the fact that DS Audio has officially published the specifications for the required phono equalizers, and more and more electronics specialists are now offering or at least announcing phono amps for this special type of cartridge system, it's time for Hifistatement to take up this topic too. But more on that later. So, let's stay with the KECES headphone output for now. This is designed as a 4-pin XLR socket, which leads to the assumption that there are two balanced amplifier sections feeding it. On the KECES website, there is no specific statement about the headphone output, only the rather generalized statement that the S4 has a "fully balanced design and a large selection of balanced (XLR) and unbalanced (RCA) inputs and corresponding outputs".
In any case, there is not the slightest problem when connecting the Sendy Audio Peacock with its balanced cabling to the KECES - on the contrary. The KECES is connected via the balanced Audioquest Dragon to the digital playback gear in the listening room, specifically to Chord Electronics' DAVE. On the record Ruta And Daitya, "Sounds Of Peru: Submerge / Awakening" would be the first track on the almost unheard second side. That's why I'm now skipping the familiar first four files in the digital version. S4 and Peacock do not only reproduce Jack DeJohnette's strikes on the tablas within a virtual room in a precise and dynamic manner, but also, shortly before Keith Jarrett enters on the grand piano, discloses a slight change within the sonic image. Here the sound engineer has just turned up the controls for the second instrument. Fortunately, even such fine details do not distract from the music itself. On "Algeria", Keith Jarrett switches to the flute and the rhythmic drive of these almost archaic instruments doesn't leave me untouched for a second.
"You Know, You Know" continues with a drum kit instead of tablas and a heavily distorted Fender Rhodes with wah-wah effect instead of the flute: This is a melodic indulgence in tonal colours, dynamics and groove. The album then comes to a calm and relaxed close with "Pastel Morning". I will certainly no longer neglect the "second side" as reprehensibly as before - at least if it sounds anywhere near as finely depicted and yet as emotionally appealing through speakers as it does through the S4 and the Peacock combo!
For some time now, I almost can't do without "Deep As Love" from the album Changing Places by the Tord Gustavsen Trio when testing headphones and amplifiers: The calm, melodic track fascinates with an almost hypnotic musical flow, especially with beautiful timbres of the cymbals and brushes on the snare drum, a pleasantly "woody" sounding double bass and extraordinarily dynamic strokes on the strings of the grand piano. All of this can also be enjoyed when played through the Peacock and the S4. But we're not only generally talking about fascinating sounds here, so therefore the KECES must now take up the comparison against the Phonitor x. Of course, it sounds different by a few nuances, but I can't detect any differences in quality with this track. With the SPL, the instruments seem slightly smaller, further away and therefore surrounded by more space, although I have to admit that I am far less convinced when it comes to any kind of spatial imaging with headphones than with good loudspeakers. The KECES shows marginal advantages over the Phonitor with regard to dynamics, especially with the grand piano.
Perhaps it’s Mahler's Symphony No. 5 with the Duisburg Philharmonic under Jonathan Darlington that can reveal more differences: The recording from the Living Concert Series conveys an astonishingly credible sense of spatiality - when played back through headphones. Tonality, vibrancy and transparency as well leave nothing to be desired. The KECES seems to concentrate on the more engaging, somewhat closer rendering of the instrument groups, while the SPL suggests a larger stage with a certain depth. Nevertheless, the differences are surprisingly small when you consider that the Phonitor is a dedicated headphone amplifier with rudimentary preamp capabilities, whereas the KECES is a full-featured preamp with merely a headphone output. Without a direct comparison, I don't miss a thing when listening to music via headphones through the S4.
Although it may be unlikely that anyone will make use of the KECES preamp with headphones that are more expensive than the S4 itself, I'm trying out the Dan Clark Audio Stealth - still my benchmark for closed and open headphones: I simply don't know of a more power hungry model than the Stealth. With "Help Me" from Ten Years After's album Recorded Live, the KECES' volume display shows a three-digit value for the first time during the quiet intro: 105 out of a possible 128. Yeah, now even a slight hiss is to be heard. However, a tap on the virtual pause button quickly makes it clear that the noise must be coming from the analogue master tape, because now sudden silence sets in. No, not even the extremely difficult to drive Stealth can put the KECES in any distress. I should now - during the loud passage of the song - quickly find my way back into the two-digit volume range, otherwise it will get difficult to deal with the upcoming assessment of the input for DS Audio cartridges…
As aforementioned, DS Audio has published the specifications required for phono equalizers to match their cartridges, so that other electronics manufacturers can also offer input stages for these special cartridges. But that's not the end of the line: DS Audio exams their designs and presents them on their website if they meet the requirements. Among such illustrious names as Soul Note, Westminster Lab, Soulution or EMM Labs, also the S4 can be found here. No wonder, since you can spend up to 13,000 euros on a cartridge without an equalizer. However, DS Audio now also offers a kind of entry-level model, the E1, which retails for 1,450 euros, but this is not yet part of the third generation.
Instead of a thin aluminum plate, a much lighter one made of boron is mounted on the cantilever in the modells of the third generation. The plate moves between the LEDs and two light-sensitive resistors, each of which modulates a constant current in time with the music, which equal the signals of the left and right channels. These currents are significantly stronger than those generated by moving magnet and moving coil systems. And since the small plate - even the aluminum version - is much lighter than coils on their cantilever or even magnets, the cantilever with its low mass and the diamond stylus can follow the groove deflections faster and more precisely. More on the theory and practice of DS Audio cartridges can soon be read here. The German distributor, High-Fidelity Studio in Augsburg, kindly made a DS-W3 available to me at short notice for a first approach to the - for me - new technology, and which the chief designer Aoyagi-san declared to be the new in-house reference, although it is listed at "only" 6,000 euros in their price list.
So, although I can explore what the DS Audio concept is sonically capable of in conjunction with the matching equalizer retailing for an additional 8,000 euros, I am ultimately working with a cartridge that is oversized for the S4. In order to be able to assess the capabilities of the KECES' special input reasonably well, I make it the centre of my listening room system by connecting one of its balanced inputs to the DS Audio equalizer first and connecting the tonearm cable directly to the S4's dedicated input later on. The first surprise was just around the corner, when I listened to the KECES in the system instead of Einstein's The Preamp. The imaging remains just as large and stable as before, there are no changes in dynamics and no restrictions in clarity. Well, the sound was a touch warmer with the Einstein. But I don't even want to calculate how many S4s with a phono input and - as I now know - a very good headphone output you can get for the price of one The Preamp.
Of course, you have to accept a few minor losses in terms of openness when the KECES' dedicated input takes on the W3's signals instead of the DS audio equalizers. However, its virtues - speed, resolution and good imaging - also come into their own via the KECES alone. It really doesn't have to be the W3: I strongly recommend to try out the DS Audio E1 or - bearing in mind the enormous sonic performance of the S4 - the 003 as well. What you save on the preamp could then be invested in a cartridge of an even higher quality.
Gehört mit
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Turntable | Brinkmann LaGrange with tube power supply |
Tonearms | Thales Symplicity II, AMG 12JT |
Cartridges | Lyra Olympos, DS Audio W3 |
Phono preamp | Einstein The Turntable's Choice (balanced), DS Audio |
NAS | Melco N1Z/2EX-H60 with external AudiaZ linear power supply |
Streamer | Auralic G2.1 with 2TB SSD |
Up-sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler with Ferrum Hypsos |
D/A converter | Chord Electronics DAVE with linear power supply |
LAN switch | Ansuz PowerSwitch D-TC Gold Signature, SOtM sNH-10G |
Pre amp | Einstein The Preamp |
Power amp | Einstein The Poweramp |
Headphones amp | SPL Phonitor x |
Loudspeaker | Børresen 05 SSE |
Headphones | Audeze EL-8 Titanium, Sendy Audio Peakcock, Dan Clark Audio Stealth |
Cables | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC and Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme, Digitalz D-TC Gold Signature and Mainz D2 (2x), Rossaudio cable, SOtM dCBL-BNC75 |
Accessories | AHP sound module IV G, Audioquest Niagara 5000 and 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS wall sockets, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Resonators, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, finite elemente Carbofibre° HD, Harmonix Room Tuning Disks, Waversa Isolator-EXT-1, ADOT media converter (2x) with KECES P6 and SBooster MKII, Single-mode Duplex optical fibre cable, Ansuz Sparkz, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silent Feet 20 |
Manufacturer's Specifications
KECES S4 Stereo Preamplifier
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Device category | Pre-amplifier with MM/MC/optical phono sections |
Gain | MM: 52dB; MC: 72dB; optical: 32dB |
THD | MM: <0,02%; MC: <0,05%; optical: <0,04%; RCA: <0,0015%; XLR: <0,0015% |
Signal-to-noise ratio | MM: 78dB (A-weighted); MC: 70dB (A-weighted); optical: 75dB (A-weighted); RCA: 110dB (A-weighted); XLR: 110dB (A-weighted) |
Inputs | 1x RCA MM/MC; 1x RCA optical; 1x RCA Line; 2x XLR Line |
Outputs | 2 x RCA Line; 1x XLR Line; 1x 4-pin XLR for headphones |
Input impedance | MM: 47kohms; MC: 56/100/220/470 ohms / 47kohms; Optical: >10kohms; RCA/XLR: 170kohms |
Housing colour | Black (Material: Aluminum) |
Dimensions (WxDxH) | 300 x 279 x 66mm (both devices) |
Weight | 4,5kg (Power supply); 3,5kg (Pre amp) |
Max. power consumption | 90W; 0,5W (in standby mode) |
Others | Remote control |
Price | 4000 euros |
Distribution
Robert Ross Audiophile Produkte GmbH
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Address | Alemannenstr. 23 85095 Denkendorf GERMANY |
Phone | +49 8466 905030 |
r.ross@robertross.de | |
Web | www.robertross.de |
Die A700 Limited Edition steht ab sofort zur Vorbestellung bereit. Diese Sonderedition verkörpert Buchardt Audios unermüdliche Hingabe an akustische Perfektion und dänische Handwerkskunst, gepaart mit innovativen technologischen Fortschritten in der Audiowelt.
Die A700 LE hebt sich durch mehrere bemerkenswerte Innovationen hervor:
HifiPilot bietet allen Vorbestellern einen Rabatt von 200 Euro an. Die Auslieferung der A700 LE startet im Laufe des März, damit die Interessenten ohne lange Wartezeiten in den Genuss herausragender Audioqualität kommen können. Hier (https://www.hifipilot.de/Buchardt-Audio-A700-LE) geht's zur Vorbestelleraktion.
Vertrieb
HifiPilot GmbH
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Anschrift | Höhenstr. 7 75239 Eisingen |
Telefon | +49 7232 3640155 |
kontakt@hifipilot.de | |
Web | www.hifipilot.de |
Vertrieb
Ortofon Deutschland
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Anschrift | Mendelstrasse 11 48149 Münster |
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Als Jelco vor einigen Jahren die Produktion von Tonarmen einstellte, war auch Ortofon davon betroffen, da die unter eigenen Namen angebotenen Arme dort gefertigt wurden. Aber Leif Johannsen wäre nicht Ortofons Chief Officer Acoustics and Research, wenn er nicht neue, qualitativ hochwertigere Arme entwickelt hätte. Die sind jetzt verfügbar.
Schon auf der letzten High End waren die ersten beiden Vorabversionen zu sehen: der AS-212R und der AS-309R, zwei Arme mit den klassischen Neun- und Zwölfzollmaßen. Für den Test habe ich die längere Version ausgesucht, da ich über eine speziell angefertigte, exzentrische Tonarmbasis für meinen Ortofon RMG 309i verfüge, mit dem ich schon seit Ende des letzten Jahrhunderts gute Erfahrungen machte. Dessen Armrohr bestand aus Stahl, beim AS-309R dürfte es Aluminium sein, wie dessen effektive Masse von nur elf Gramm vermuten lässt. Die neuen Arme sollen ja nicht nur mit den schweren SPU-Klassikern kompatibel sein, sondern auch mit vielen anderen Tonabnehmern aus den Portfolio von Ortofon und anderen Herstellern. Daher spendierten die Dänen ihrem „Static Balanced Reference Tonearm“ auch zwei unterschiedlich schwere Gegengewichte, damit diese auch bei sehr unterschiedlichen Gewichten der Abtaster – und den nötigen Auflagekräften – möglichst nah am Lagerpunkt justiert werden können.
Ein recht gutes Tonarmkabel mit Kupferadern hoher Reinheit – das Ortofon 6NX-TSW 1010 – gehört ebenfalls zum Lieferumfang, war aber nur kurz während des Einsatzes des SPU Century Bestandteil des Test, da ich für Einsteins The Turntable's Choice mit seinen symmetrischen Eingängen ein Phonokabel mit XLR-Steckern verwenden muss. Befestigungsmaterial für die Armaufnahme und die für die Justage benötigten Inbusschlüssel, Justage- und Montage-Schablonen befinden sich ebenfalls in der Box des AS-309R. Die Lehre, die besonders bei Laufwerken mit verschiebbaren oder verdrehbaren Basen die Abstandseinstellung zum Kinderspiel macht, besteht zwar wie beim RMG 309i aus einen Metallstift und dem Kunststoffzylinder, der in die Armaufnahme passt, die Entfernung zum Tellermittelpunkt gibt hier aber ein Streifen aus Karton statt wie beim alten Modell einer aus Metall vor – was für die meisten Käufer des AS-309R ja auch völlig ausreichen und nur beim häufigen Tonarm-Umbauten mit der Zeit ein wenig auf Kosten der Präzision gehen dürfte. Apropos Kosten: Die hatte man bei Ortofon natürlich auch im Blick, als man sich entschied, die neuen Tonarme ohne Headshell auszuliefern: Die meisten Kunden verfügten wohl ohnehin über ein solches oder könnten je nach Anspruch im Zubehörangebot von Ortofon das passende finden, merkt Leif Johannsen dazu an. Auch mit der Preisgestaltung der beiden Arme – die Zwölfzoll-Version ist gerade einmal 100 Euro oder etwas mehr als drei Prozent teurer als die kurze – machen die Dänen klar, dass sie für die Tonarme nicht nur die Käufer ihrer „Exclusive Series“ als Zielgruppe sehen, schließlich haben sie auch ein MC für gerade einmal 350 Euro im Angebot, und das günstigste SPU steht mit 700 Euro in der Preisliste.
Laut Leif Johannsen war es das Ziel, zwei Tonarme zu einem „vernünftigen“ Preis, aber ohne die geringste Qualitätseinschränkung zu entwickeln und fertigen zu lassen. In Japan habe er dafür einen Partner gefunden, der höhere Standards erreiche als zuvor Jelco. Er fertige beispielsweise Hochglanz-Komponenten für Kamerafirmen, produziere Teile für ein sehr renommiertes japanisches Laufwerk und sei auch bei der Neuauflage einer bekannten Tonarmmarke federführend gewesen. Nach seinem Besuch dort sei er vom Maschinenpark und den Gerätschaften zur Qualitätssicherung „hin und weg“ gewesen. Beim neuen Zulieferer würden nicht nur alle Teile – die aus Kunststoff-Spritzguss ausgenommen – hergestellt, sondern auch ROHS zertifiziert.
Das gesamte gemeinsame Projekt sei auf ein längerfristige Zusammenarbeit angelegt, und in den kommenden Jahren seien weitere Modelle und nachrüstbare Upgrades für beiden neuen Tonarme nicht auszuschließen. Ich vermute mal, dass es sich bei letzteren um eine Silberverkabelung und vielleicht auch eine besondere Höhenverstellung handeln könnte. Bisher muss man den vertikalen Abtastwinkel nach dem Lösen von zwei Inbusschrauben per Hand einstellen. Kleiner Tipp dazu: Wenn man eine kleine Plastikwasserwaage so auf den Lagerblock legt, dass ihre Mitte sich über der mittleren Einkerbung befindet und dann die Nadel auf eine 180 Gramm-Pressung absenkt, kann man den Arm leicht parallel zur Platte ausrichten – ohne das System mit einer zu hohen Auflagekraft zu belasten. Letztlich ging die Höheneinstellung leichter als befürchtet von der Hand, wozu gewiss auch beigetragen hat, dass Leif Johannsen anmerkte, dass die Veränderung der Höhe um einen Millimeter eine Zu- oder Abnahme des Abtastwinkels von gerade mal um 0,2 Grad bewirke. Wer die Tonarmhöhe nicht für jede Schallplatte individuell justiert, braucht sich um diese Abweichung gewiss keine Sorgen zu machen. Übrigens: Für alle, die lernen möchten, dass der Aufbau eines Tonarmes kein Hexenwerk ist, hat Ortofon eine Reihe von Videos ins Netz gestellt, in denen Leif Johannsen den Aufbau und die Montage seiner Kreationen erklärt. Das erste finden Sie in der Mitte dieser Seite.
Da ich den Arm nicht mit irgendeinem Headshell ausprobieren wollte und in einer Ortofon-Werbung in einem Englischen Hifi-Magazin ein optisch leicht extravagantes – das LH-10000 – entdeckte, bat ich Leif Johannsen um die Zusendung eines solchen. Zum einen trägt ein Schlitz in umgedrehter S-Form, der zur Dämpfung mit einem von Ortofon entwickelten, weißen thermoplastischen Elastomer gefüllt ist, und zum anderen der Verzicht auf Langlöcher zur Überhang-Justage zum satten Erscheinungsbild bei. Das Headshell funktioniert also nur mit Tonabnehmern, bei denen der Abstand von den Befestigungsgewinden zur Nadelspitze für die Einbauposition passt. Das ist natürlich bei einer Vielzahl von Ortofon-Modellen der Fall, so auch beim MC Diamond, das mich beim Test vor etwa einem Jahr nachhaltig begeisterte, weshalb ich das Angebot, mir für die Beschäftigung mit dem AS-309 noch einmal ein Exemplar zuzusenden, einfach nicht widerstehen konnte.
Eigentlich hatte ich gedacht, die für den RMG 309i justierte Basis unverändert für den AS-309R nutzen zu können. Dem ist aber nicht so, und zwar aus gleich zwei Gründen: Der Schaft des klassischen Arms besitzt einen Durchmesser von 20 Millimetern, der des neuen einen von 18 Millimetern. Also muss ich die Armaufnahmen auf der Basis tauschen, was aber leicht geht, da beide mit drei Schrauben auf einem Lochkreis von 40 Millimetern befestigt werden. Zudem trägt der neue Arm die Bezeichnung 309 nur noch aus traditionellen Gründen. Leif Johannsen hat die Geometrie nach Baerwald für den AS-309R noch einmal neu berechnet und ist auf einen idealen Abstand von Teller- zu Tonarmdrehpunkt von 311 Millimetern gekommen. Ich muss die Tonarmbasis auf dem LaGrange demnach ein ganz klein wenig drehen, was dank der Abstandslehre schnell und präzise zu machen ist. Wenn man das Headshell LH-10000 und einen Tonabnehmer mit passendem Abstand zwischen den Befestigungsbohrungen und der Nadelspitze wie zum Beispiel das MC Diamond verwendet, wird eine Überhangeinstellung obsolet: Das System ins Headshell schrauben und das Headshell mit dem Arm verbinden – und schon passt alles perfekt. Man braucht lediglich noch den vertikalen Abtastwinkel, die Auflage- und die von einer Feder erzeugte Anti-Skatingkraft einzustellen und schon kann's losgehen.
Das Diamond aus dem Vorführbestand von Ortofon ist natürlich schon eingespielt, die Innenverkabelung des AS-309R jedoch noch nicht. Eher zufällig ziehe ich LA4s Album Just Friends, einen Direktschnitt von Concord Jazz, aus dem Regal. Das Ortofon-Trio aus 309R, LH-10000 und Diamond entlockt der seit Jahren nicht gehörten Scheibe eine enorme Fülle von Detailinformationen, die aber in keiner Weise den musikalischen Fluss stört. Das Klangbild ist tonal total stimmig, farbstark und verwöhnt mit fein- und grobdynamischen Akzenten: Da sind sie wieder, die schon vor einem Jahr hochgelobten Fähigkeiten des Diamond – mit dem kleinen Unterschied, dass die damals im Test verwendeten Tonarme mindestens zweieinhalb mal teuer waren, als es der AS309R nun ist: sehr attraktiv. Wo ich schon einmal bei einem Direktschnitt gelandet bin, mache ich mit einem zweiten weiter: Auch bei Dave Grusins Discovered Again! aus dem Hause Sheffield Lab bringt der Zwölfzöller die bekannten Vorzüge des Diamond – eine Homogenität, die aus gleichen Spitzenleistungen in allen Disziplinen resultiert – souverän zur Geltung. Ich bleibe noch eine weitere LP lang bei Dave Grusin, nicht aber bei vorrangig akustischen Instrumenten: Auf dem Album Mountain Dance, dessen Cover ein goldener Sticker mit dem Hinweis „JVC Digital“ ziert, geht es eher elektrisch und funky zu. Bei aller Ausgewogenheit und Auflösung beweisen Arm und System, dass sie keine Kinder von Traurigkeit sind. Sie lassen in Sachen Dynamik und Rhythmus nichts anbrennen: Drums, E-Bass, Fender Rhodes und auch ein paar Synthesizer verbreiten einen mitreißenden Groove. Für mich machen AS-309R und Diamond schon jetzt klar: Auch wenn ein Tonabnehmer letztlich ein Verschleißteil ist, legt es diese so überzeugende High-End-Kombination nahe, in Sachen Investition beim Tonarm Vernunft walten zu lassen und dafür beim Tonabnehmer verschwenderischer zu Werke zu gehen! Der 309R spornt auch deutlich teurere Abtaster zu Höchstleistungen an.
Zu der Zeit, in denen ich die gerade genannten Alben als meine Testscheiben für private Zwecke nutzte, erwarb ich auch die Philips-LP 9500563 mit dem Concierto de Aranjuez und dem Concierto Andaluz mit der Academy of St. Martin-in-the Fields unter Neville Marriner und Pepe Romero oder den Los Romeos als Solisten. Inzwischen höre ich das Speakers-Corner-Reissue noch lieber als das Original, wenn ich die Klangfarben sowie die Auflösung und räumliche Abbildung einer Komponente beurteilen möchte. Aber es war nicht die Frage „Wie gut sind die vier Gitarristen beim Concierto Andaluz voneinander zu unterscheiden und wie sind sie zum Orcherster positioniert?“, die mich jetzt umtrieb. Ich hatte einfach eine wohlbekannte Scheibe aufgelegt, um der Innenverkabelung des Tonarms noch ein bisschen Einspielzeit zu gönnen. Schon bei der ersten Seite, dem Concierto de Aranjuez überraschte mich die ungemein luftige Wiedergabe und die auch in der Höhe raumgreifende Abbildung. Ich hatte das Stück bei meiner ersten Beschäftigung mit dem Diamond nicht gespielt, aber ich bin mir sicher, es nie so rhythmisch packend, lebendig und fein durchgezeichnet gehört zu haben wie jetzt.
Wenn ich den Anteil des AS-309R an dieser klanglich so überzeugenden Darbietung einschätzen möchte, komme ich wohl nicht darum herum, das Stück noch einmal mit demselben Tonabnehmer in einem anderen Arm zu hören. Hat man alles gut vorbereitet, braucht man kaum 10 Minuten, um das Diamond vom AS-309i in den deutlich teureren AMG 12JT umzubauen, woran auch die clever konstruierte Überhanglehre des Armes aus Bayern ihren Anteil hat. Die klanglichen Unterschiede zwischen ihm und dem Ortofon sind marginal: Ersterer umgibt die Instrumente mit ein wenig mehr Luft, fokussiert sie aber auch einen Hauch weniger scharf. Der AS-309R verleiht den Instrumenten hingegen einen Tick mehr Körperhaftigkeit. In Sachen Tonalität, Dynamik und Detailauflösung tun sich beiden Arme aber so gut wie nichts. Die vielfältigen, präzisen Einstellhilfen des 12JT haben eben ihren nicht unbeträchtlichen Preis.
Doch genug mit audiophilen Haarspaltereien, denn die sind so ziemlich das Letzte, was die wahren SPU-Liebhaber interessiert. Die Hard-Core-Fraktion unter ihnen dürfte zwar auch das Century schon für zu modernistisch halten, aber für mich ist es schlicht das beste SPU, das ich kennenlernen durfte, weil es die bekannten Tugenden wie Spielfreude und musikalischen Fluss auf perfekte Art mit sehr guter Durchzeichnung und Raumdarstellung verbindet. Also muss der AMG wieder für den AS-309R Platz machen. Mit dem schweren Gegengewicht lässt sich das nicht gerade leichte Century fein ausbalancieren und die Auflagekraft präzise einstellen. Das geht beispielsweise beim RMG 309i nicht so einfach, wenn man die Auflagekraft per Feder einstellen möchte. Aus Erfahrung weiß ich, dass ein SPU mit dem SPU-T100 Silberübertrager an den meisten Phonostufen am MM-Eingang besser klingt als direkt am MC-Eingang. Deshalb verzichte ich nun auf Einsteins The Turntable's Coice und verbinde den T100 mit einem der beiden unsymmetrischen Eingänge des Soulnote E2, der für MM-Systeme konfiguriert ist.
Um das Century nach einer längeren Ruhephase wieder ein wenig aufzulockern, spiele ich ein paar mit diesem SPU oft gehörten Scheiben. Auch hier fällt wieder auf, dass der AS-309R für Feininformation ungemein durchlässig ist, ohne dadurch den SPU-typischen Sound zu schmälern. In der Direktschnitt-Ära war einer meiner ganz normalen Testscheiben Bilder einer Ausstellung in der Interpretation des Chicago Symohony Orchestras unter Carlo Maria Giulini. Ich weiß nicht mehr, bei wie vielen Veränderungen in meiner Kette ich mir Aufschlüsse über deren Qualität von „Die Hütte der Baba Jaga“ und „Das Große Tor von Kiew“ versprach. Wucht und Dynamik der Deutsche-Grammophon-Produktion sprechen mit auch heute sofort wieder an, aber inzwischen habe ich viele Aufnahmen kennengelernt, die eine größere, vor allem tiefere Bühne suggerieren. Dennoch schwelge ich ein wenig weiter in Nostalgie und höre die beiden Stücke dreimal, bevor ich das Century in den RMG 309i umbaue. Der sorgt wirklich dafür, dass die eher mediokre Aufnahme einen Hauch mehr Tiefe bekommt, aber leider nur, was die Raumanmutung betrifft. Der RMG verschiebt auch ein klein wenig die tonale Balance: Es fehlt ein Tick Druck im Tieftonbereich und die Streicher erklingen nun etwas energiereicher, um nicht zu sagen einen Hauch rauher. So sehr mir die etwas tiefere Bühne dank des RMG auch gefällt, eine in sich stimmigere Wiedergabe gelingt dem AS-309R. Ich ziehe ihn auch in der Kombination mit dem Century vor.
Gehört mit
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Laufwerk | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Einstein The Tonearm 9“, AMG 12JT, Ortofon RMG 309i |
Tonabnehmer | Ortofon Diamond und SPU Century, DS Audio DS-W3 |
Übertrager | Ortofon SPU-T100 |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym), Soulnote E-2, DS Audio DS-W3 |
Vorstufe | Einstein The Preamp |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, ForceLines, Ansuz Speakz D-TC Supreme und Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Acapella Basis. Thixar Silence MK III, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, PowerBox D-TC SUPREME |
Herstellerangaben
Ortofon AS-309R
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Gewicht des Tonabnehmers | 18 bis 26 g.(Standardgewicht, inkl. Headshell), 26 bis 38 g (schweres Gewicht, inkl. Headshell) |
Montageabstand | 311 mm |
Effektive Länge | 323,5 mm |
Überhang | 12,5 mm |
Kröpfungswinkel | 16,75 Grad |
Durchmesser der Armschafts | 18 mm |
Empf. Lochdurchmesser für Armschaft | 22 mm |
Gewicht des Tonarms | 680 g mit Standardgewicht, 730 g mit schwerem Gewicht |
Höhe über der Montagefläche | 59 – 79 mm (bis zur Oberseite des Tonarms) |
Radialer Abstand des Gegengewichts | 85 mm für Standardgewicht, 93 mm für schweres Gewicht (gemessen vom Drehpunkt) |
Abstand der Montagefläche bis zur Oberseite des Plattentellers | 20 – 48 mm |
Effektive Masse | 11g |
Preis | 3100 Euro |
Herstellerangaben
Ortofon LH-10000
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Montageabstand | 42,4 mm |
Material des Headshell | hochwertige Aluminiumlegierung mit Zink |
Gewicht ohne Schrauben | 14,5 g |
Länge des Headshell | 52,0 mm |
Breite des Headshell | 19,4 mm |
Preis | 500 Euro |
Hersteller
ORTOFON A/S
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Anschrift | Stavangervej 9 DK-4900 Nakskov Denmark |
support@ortofon.dk | |
Web | ortofon.com |
Vertrieb
Ortofon Deutschland
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Anschrift | Mendelstrasse 11 48149 Münster |
Telefon | +49 251 9801450 |
Anlässlich des 30.Jubiläums stellt Cayin seinen neues Top-Produkt vor: Der Röhrenvollverstärker Pearl 30i ist mit dedizierten Gehäuseeinheiten für die Stromversorgung und die Verstärkersektion ausgestattet. Er vereint traditionelle Röhrentechnologie und innovative Prinzipen in Design und Technik zu einem Meilenstein in Sachen High-End Audio.
Die beiden Einheiten des Pearl 30i können wahlweise aufeinander oder nebeneinander platziert werden. In der Turmanordnung kommt das einzigartige Design des neuen Cayin-Flaggschiffs besonders zur Geltung. Die schwarze Front und die gefächerte Verkleidung der Verstärkersektion verleihen dem Perl 30i eine Optik, die sofort im Gedächtnis bleibt und den Eindruck vermittelt, hier etwas Besonderes vor sich zu haben. Mittig befindet sich der Lautstärkeknopf, der in 106 Schritten stufenlos justierbar ist. Der interne JRC-Muses-72320V-Regler sorgt für die präzise Pegel. Direkt darüber befindet sich die edle Holzvertäfelung. In ihr sind vier Kippschalter und ein VU-Meter eingelassen. Diese Schalter dienen zum Ein- und Ausschalten des VU-Meters und dessen Hintergrundbeleuchtung, Umschalten des Timbre und des Betriebsmodus sowie der Wahl des Eingangskanals. Abgerundet wird die Front durch ein Display, das über den aktuell gewählten Kanal informiert.
Für den optimalen Antrieb der Komponenten haben die Cayin-Entwickler die Energieversorgung für diesen exklusiven Verstärker in ein separates Gehäuse ausgelagert. Hier wird der Strom für den linken und rechten Kanal aufgeteilt von jeweils zwei Leistungstransformatoren effektiv verarbeitet. So werden die leistungshungrigen auf Hochspannung ausgelegten Verstärkerstufen genauso wie die auf Niedrigspannung ausgelegten Komponenten optimal versorgt. Aus besagter Energie-Einheit wird der aufbereitete Strom dann über die entsprechenden Outputs und über die mitgelieferten, eigens für diesen Zweck konzipierten Kabel an die Verstärkereinheit weitergeleitet. Ausgestattet mit SF20 Steckern, einer 7-Pin-Konfiguration, und versilbertem 6N-Kupferkabel liefert Cayin hier optimale Voraussetzungen, um den Pearl 30i effektiv und leistungsgerecht zu versorgen.
Die Röhren des Pearl 30i thronen auf der Gehäuseoberseite. Sie sind das akustische Herzstück und optische Highlight des Vollverstärkers. Zwei Mullard-CV4004/12AX7-Röhren sorgen für die Vorverstärkung des Signals. Auf der Treiberstufe kümmern sich vier TungSol-6SN7GTB-Einheiten auf Porzellansockeln um die Weiterverarbeitung des Signals. Erst dann wird es an die Endstufe weitergeleitet. Den letzten Schliff übernehmen gleich acht Röhren des Typs KT-170. Hier wird im Class AB1-Push-Pull-Verfahren das Signal auf Ausgabepegel gebracht. Die Wicklungen der hochreinen Kupferlitzen in den Ausgangstransformatoren umgeben Z11-Audioqualitäts-Siliziumstahlbleche, um eine hervorragende Signalreinheit zu gewährleisten. Für die perfekte Bias-Einstellung sorgt eine aufwendige Auto-Bias-Schaltung. So wird ein optimaler Betrieb und eine möglichst lange Lebensdauer der Röhren erzielt. Überwacht wird der Betrieb durch einen optischen Bias-Monitoring-Indikator. Entdeckt dieser Unregelmäßigkeiten, wechselt der Verstärker in einen gesicherten Betriebsmodus, damit ohne Gefahr nach Fehlern gesucht werden kann.
Bei der Ausgabe des Signals kann zwischen zwei Operationsmodi gewählt werden: Der Triodenmodus bietet einen harmonischen, weichen Klang. Diese Voreinstellung empfiehlt sich besonders für Instrumentalmusik und Stücke in denen Stimmen und Gesang besonders im Mittelpunkt stehen. Für ein höheres Leistungspotenzial empfiehlt sich hingegen der Ultralinearmodus, er ist für dynamische Musik besser geeignet. Weitere Anpassungen des Klangs sind mit der Auswahl des Timbres möglich. Der dynamische Modus verspricht einen dichteren, volleren Sound, während die Soft-Einstellung ein weicheres Klangbild bietet. Selbstverständlich entscheidet am Ende auch immer der persönliche Geschmack. Die beschriebenen Optionen laden allerdings zum Entdecken des persönlichen Lieblingssounds ein. All diese Einstellungen inklusive Eingangsauswahl und Lautstärkeregelung können natürlich auch vom Sofa aus über die zum Lieferumfang gehörige Fernbedienung vorgenommen werden.
Um den Pearl 30i zur umfassenden Zentrale eines HiFi-Setups zu machen, stellt Cayin eine Vielzahl an Anschlüssen bereit. Über die insgesamt vier Paar Line-Inputs oder den symmetrischen XLR-Input zugeführte Signale laufen durch die komplette Signalverarbeitung. Wer hingegen gern seinen eigenen Vorverstärker einsetzen möchte, findet dafür jeweils einen Cinch-Pre-In und einen symmetrischen XLR-Pre-In vor. Welcher Eingang aktuell gewählt ist, wird auf dem großen Dot-Matrix-Display angezeigt. Ausgangsseitig stellt der Pearl 30i zudem zwei Ports für die Verbindung mit aktiven Subwoofern bereit. Neben den Buchsen für die Verbindung der beiden Bausteine sind die Speaker-Outputs für Lautsprecher mit vier oder acht Ohm Impedanz platziert. Die Ausgangsleistung liegt bei 145 Watt RMS/Kanal im Trioden-Modus. Im ultralinearen Modus werden 230 Watt pro Kanal bereitgestellt.
Die unverbindliche Preisempfehlung des Cayin Pearl 30i in schwarzer Ausführung liegt bei 22.000 Euro.
Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
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Anschrift | An der Kreuzheck 8 61479 Glashütten-Schloßborn |
Telefon | +49 6174 9554412 |
Fax | +49 6174 9554424 |
info@cayin.com | |
Web | www.cayin.de |
Bekannt für die Verbindung von außergewöhnlicher Klangqualität und stilvollem Design, präsentierte LYRAVOX auf den Norddeutschen HiFi-Tagen mit KARLMANN MONOLITH ein aktives 3-Wege-Lautsprechersystem, das in Sachen Mechanik und Akustik Maßstäbe setzen soll.
Im Bassbereich setzt die KARLMANN dabei auf die Kraft eines außergewöhnlichen Tieftöners der Kategorie 38 Zentimeter – das für viele Audiophile immer noch das Nonplusultra in Sachen Basserlebnis darstellt. „Nachdem wir alle in Frage kommenden Chassis getestet haben, haben wir uns für einen modernen Hightech-Treiber entschieden, der mit seiner vierfach Schwingspule und einem Doppelantrieb technologisch seinesgleichen sucht“, schwärmt Jens Wietschorke, Chefentwickler bei LYRAVOX. Ein aufwändiges Helmholtz-Resonanzabsorber-Konzept, das in die Hohlräume des doppelwandig ausgeführten MONOLITH Gehäuses sowie zusätzlich in dessen Sockel integriert wurde, eliminiert störende Resonanzen noch vor ihrem Entstehen. Den beeindruckend souveränen Bass paart LYRAVOX in KARLMANN mit der keramikbestückten Mittel-Hochtoneinheit des vielfach ausgezeichneten Spitzenmodells KARL, die in Bezug auf Klangreinheit und Durchhörbarkeit Maßstäbe setzt. Hier kommt als Mitteltöner die aus dem Ultra-Highend bekannte Inverskalotte C 168-990 von Accuton zum Einsatz.
Das Design der KARLMANN ist eine Hommage an die goldene Ära des HiFi, in der Lautsprecher stolz Präsenz zeigen durften. Mit einem Gehäuse aus akustisch optimiertem, feingeschliffenen Kunststein, den Maßen 45 mal 115 mal 45 Zentimetern und einem Gewicht von stolzen 113 Kilogramm ist das Klangmeisterwerk durchaus imposant, bleibt jedoch elegant. Dr. Götz von Laffert gibt zu, dass das Konzept als „Herrenlautsprecher“ ohne Kompromisse angelegt war. "Wir haben dann aber gestalterisch nicht vor dem Gehäusevolumen kapituliert, sondern auf eine Leichtigkeit der Silhouette hingearbeitet, die Damen ebenfalls anspricht."
Ein Markenzeichen von LYRAVOX ist das Ambience-Konzept mit dem zur Decke abstrahlenden AMT-Hochtöner. Für KARLMANN wurde das Konzept ausgebaut zu einem panoramischen Diffusfeld aus einem rückseilgen, vielfach größeren Dipol-Magnetostaten. Das Ergebnis ist ein Musikerlebnis, das das vielbeschworene Attribut „immersiv“ tatsächlich verdient. „Vom ersten Takt an lässt einen der KARLMANN ins Musikgeschehen eintauchen“, verspricht Götz von Laffert.
Mit der Möglichkeit der individuellen klanglichen Anpassung an den Hörraum, der komplett integrierten Elektronik samt fernbedienbarer Vorstufe sowie des potenten Antriebs durch multiple NCore-Endstufen mit 1100 Watt pro Lautsprecher setzt LYRAVOX einen weiteren Meilenstein in der Audiotechnik. Auf den Norddeutschen Hifi-Tagen am 3. und 4. Februar in Hamburg war KARLMANN MONOLITH erstmals zu erleben. Der Preis für das spielferlge System beträgt 40.000 Euro.
Über LYRAVOX: Seit der Gründung im Jahr 2013 durch Dr. Götz von Laffert und Jens Wietschorke hat sich LYRAVOX durch herausragendes Design und innovative Technologie einen Namen in der Audiowelt gemacht. Die Verwendung der hochwertigsten Komponenten und das Streben nach einem in sich geschlossenen, verlustarmen Klangsystem sind zentrale Aspekte der Unternehmensphilosophie. Zur Einbeziehung des Hörraums in das akustische Gesamtsystem werden LYRAVOX Lautsprechersysteme beim Kunden installiert, eingerichtet, kanalgetrennt eingemessen und anschließend nach Gehör und Kundenpräferenz individuell abgestimmt.
Für weitere Informationen und eine individuelle Beratung wenden Sie sich bitte direkt an Dr. Götz von Laffert:
vonlaffert@lyravox.de
www.lyravox.com
Tel. +49-40-3208 9798-1
Mobil +49-163-6287491
Hat sich der Besuch gelohnt? Wie so oft bei Audio-Shows in Hotels gab es auch dieses Mal Enttäuschungen und erfreuliche Erlebnisse. Mit dem Veranstalter hat letzteres wenig zu tun, da weder eine Hotelmesse noch ein Forum wie die HighEnd im Münchener MOC gleich gute Raumbedingungen für alle bietet.
Enttäuschungen basieren meist auf zu hohen Erwartungen. So präsentierte sich der eine oder andere Vertrieb mit seinen Marken etwas bescheidener als in der Vergangenheit und zeigte nur einen kleinen Teil seines Portfolios. Erfreut hat mich, dass sehr häufig kleinvolumige Boxen musizierten, was den Hotelzimmern angemessener war als großes Besteck. Die Aussteller müssen, das ist wohl verständlich, bei der Vielzahl von regionalen HiFi-Shows dieser Art, wie es sie inzwischen landesweit gibt, ihren Aufwand auch im Rahmen halten. Da ist das Budget pro Auftritt natürlich kleiner. Der Handel macht momentan auch nicht mehr die Umsätze wie zu Zeiten von Corona. Um so erfreulicher ist es, feststellen zu können, dass diese Norddeutschen Hifi-Tage sehr gut besucht waren. Auch viele junge Menschen befanden sich unter den Besuchern. Auf dem etwas entfernt liegenden und unkomfortabel zu erreichenden Parkgelände sah man an den Kennzeichen, dass die Gäste teils eine erhebliche Menge von Kilometer zu reisen hatten. Ich war nicht der einzige aus dem Raum Hannover.
Ich gestehe, dass ich nicht die Zeit hatte, in allen Räumen einen Hörplatz zu suchen und Musik zu hören. In erster Linie suchte ich das Gespräch mit den Ausstellern, meist vor dem Vorführraum, wenn dort Musik lief, um nicht zu stören. So auch bei Phonar, wo die Veritas P 9.2SE vorgeführt wurde, die ich ja gerade testete. Da hätte mich schon interessiert, wie sie auf dieser Ausstellung klangen. Aber auch hier fiel auf, in welchem Dilemma die Aussteller sich befinden. Nach meiner Hörerfahrung hätte ich die Veritas etwas mehr nach innen angewinkelt. Wenn man jedoch mehrere Sitzreihen bedienen will oder muss, sucht man nach dem Kompromiss, der hier eher die hinteren Reihen bediente.
Genau anders herum war es mit den drei Sitzreihen bei Lyravox, wo mir die Präsentation der neuen aktiven DSP-Lautsprecher für 40.000 Euro ausnehmend gut gefiel, in der wandnahen dritten Reihe der Tiefbass aber eindeutig überbetont war. In der ersten und zweiten Reihe waren die neuen Karlmann Monolith ein Genuss. Neben der Tonalität beeindruckte mich vor allem die homogene Schnelligkeit des Systems. Entwickler Jens R. Wietschorke hat hier schallschluckendes Dämmmaterial weitestgehend weggelassen, um die Energie nicht auszubremsen. Die unvermeidbaren Resonanzen werden im Gehäuse durch dreizehn unterschiedlich und bis zu 45 Zentimeter lange absorbierende Kammern eliminiert. Das bedeutet einen erheblichen Aufwand mit musikalisch deutlich hörbarer Wirkung. Die 55 Millimeter starken Seitenwänden des Gehäuses bestehen aus einem speziellen Aluminium-haltigen, hochdichten Kunststein, der aus Portugal zugeliefert wird und zwar in fester wie flüssiger Form, so dass die Verschmelzung der Wände miteinander möglich ist. Spezielle Werkzeuge erlauben die Bearbeitung des auf den ersten Blick zweiteiligen Gehäuses. Dem ist jedoch nicht so. Die beiden Würfel bilden eine Einheit als nach unten geöffnetes Gehäuse für den 15-Zoll Tieftöner, dessen Antrieb über zwei Luftspalte und vier Magnete erfolgt. Im oberen Würfel sorgt in einer rückseitigen, nach hinten offenen und mit Stoff verkleideten Kammer ein Magnetostat mit dazugehörigem Pegelregler für den die Raumabbildung unterstützenden indirekten Schall. Die von Lyravox bekannte Öffnung zur Hochtonabstrahlung nach oben ist hier eine Luftzufuhr für den Sieben-Zoll Keramik-Mitteltöner von Accuton, der in einem nach vorn breiteren, Trapez-förmigen Gehäuse arbeitet und mit einer Accuton Hochton-Kalotte kombiniert ist. Der Philosophie von Lyravox entsprechend ist das musikalisch imposante, pro Box 115 Kilogramm wiegende neue Modell aktiv mit DSP-Weiche, auch zur optimalen Integration in den Hörraum aufgebaut. Wie effektiv diese Raumanpassung möglich ist, war hier zu erleben. Vorgeführt wurden LPs auf dem AMG Giro Plattenspieler. Im Rack stand aber auch ein Vorserien-Exemplar des neuen eigenen Server/Streamers, an dem Dr. Götz von Laffert seit langem arbeitet, der aber schon sehr bald erhältlich sein soll. Karlsson, der Lyravox-Lautsprecher, der meinen Kollegen Finn Gallowsky seit seinem Test nachhaltig – ich erlebe ihn immer wieder darüber schwärmen – begeisterte, stand dekorativ im Vorführraum. Auf dem zweiten Foto erklärt Jens R. Wietschorke (rechts) dem Autor die neuen Karlmann.
Ein Erlebnis anderer Art bot Thijs Helwegen bei Audioquest. Ich liebe diese Art von Aktionismus auf Ausstellungen, weil so Wissen um die Geräte vermittelt wird. Er führte die neuen Netzfilter PowerQuest 303 für 600 Euro, 505 für 800 Euro und 707 für 1.300 Euro im Vergleich vor. Bei allen drei Modellen gehört eine Audioquest Stromzuleitung im Wert von 300 Euro zum Lieferumfang. Das ist besonders beim preisgünstigen 303 bemerkenswert. In der Vorführanlage mit den neuen, teilaktiven Lautsprechern von Audioquests eigener Lautsprecher-Marke Golden Ear, war ein Sugden Vollverstärker als einziges Gerät an einem der drei PowerQuests angeschlossen. Thijs Helwegen steckte ausschließlich den Sugden abwechselnd in die drei neuen Stromkonditionierer und man konnte die Unterschiede hören und bewerten. Tolle Sache! Auch die GoldenEar Lautsprecher weckten mein Interesse. Sie sind das erste unter AudioQuest-Regie entwickelte Modell der Marke. Die bisherigen Modelle, die aus der Zeit vor dem Kauf des amerikanischen Herstellers Golden Ear durch AudioQuest stammen, werden ausverkauft und ersetzt. Das teilaktive Konzept, das den Verstärker für die Tieftöner integriert, erlaubt die Kombination mit einem relativ leistungsarmen Verstärker, da dieser ja nur die Mitten und Höhen versorgen muss. Ein Testbericht steht in Aussicht.
Einer meiner ersten Besuche galt Werner Obst und seinen von WOD angebotenen Marken: Auffällig nicht nur klanglich, sondern auch optisch wegen der an vielen Details erkennbaren tollen Verarbeitung waren die Lautsprecher Opus vom deutschen Hersteller Cesaro. Die 70 Kilogramm schwere Opus ist mit einem Paarpreis von 40.000 Euro leider kostspielig, macht aber selbst in dem kleinen Raum den Eindruck, ihr Geld wert zu sein. Der aufgesetzt Berrylium Hochtöner sorgt für weiträumige Abstrahlung. Im Gehäuse agiert ein schneller Tieftöner mit Papiermembran und Alnico-Magnet. Bei 98 Dezibel Wirkungsgrad kann man vielleicht bei der Leistung des Verstärkers wieder etwas sparen. Ein Bergmann-Audio-Gelder-Plattenspieler mit seinen praktisch geräuschfreien Teller- und Tonarm-Luftlagern lieferte die Signale. Originell ist die Mini-Version von Cesaros bekanntem Wagner Modell. Ein fein verarbeiteter Klein-Lautsprecher von circa 30 Zenitmeter Höhe, bestückt mit einem Breitbandchassis, für 2100 Euro das Stück. WOD zeigte weitere neue Produkte von ifi-Audio. Besonders erwähnenswert finde ich den Bluetooth-DAC für hochwertige Kopfhörer. Er ersetzt am Hörer das Kabel und sorgt so für Bewegungsfreiheit. Das Paar ifi Go Pod kostet 400 Euro. Eine etwas reduzierte Variante für 200 Euro soll kommen.
Hauptberuflich ist der Inhaber von TN-Akustik Frank Kleber Uhrmacher mit eigenen Kreationen, wie er auf dem ersten Foto zeigt. Sein Transkripter-Neo-Platttenspieler mit Koshin-Tonarm im Gehäuse aus Glas ist per Smartapp variabel illuminierbar. Dieses optische und wohl auch akustische Vergnügen kostet relativ bescheidene 5900 Euro. Kontakt: www.tn-akustik.de. Extras, wie die Verzierung mit Brillis, gibt es auf Wunsch auch. Im Zusammenspiel mit den alten Infinity Kappa klang der Transkripter Neo ganz erfreulich.
SPL stellte zusammen mit Manger aus. SPL zeigte seine Geräte aus der Professional-Fidelity Linie, die ja von den weltweit angesehenen Profi-Komponenten stark beeinflusst sind und vor allem auch wegen SPLs Voltair-Technologie so gut klingen.
Bei Inakustik spielten die kleine Lautsprecher R 1 Arreté von Audiovector aus Dänemark an Primare. Sebastian Fromm zeigte mir das neue Air 2405 Silberkabel, bei dem nun als Innovation gegenüber früheren Serien der Air-Aufbau nicht nur bis zum Splitter sondern konsequent bis zum Stecker geführt ist.
AudioTrade zeigte nur einen kleinen Ausschnitt seines umfangreichen Programms, dafür aber mit einer schönen musikalischen Vorführung: Der Pro-Ject Debut Pro ganz in Weiß (White Edition) lieferte die Musik an den Rotel-Streaming-Verstärker RAS-5000 für 3.000 Euro. Die kleinen ATC SCM-7 für 1.380 Euro das Paar auf den Pro-Ject-Tristands für 400 Euro machten daraus beachtlich gute Musik. Übersehen sollte man dabei bestimmt nicht die Thixar Absorber unter den Ständern. Dirk Sommer berichtete hier ja bereites über deren Klangqualitäten. Unten im Rack sorgten ein symmetrischer Plixir-Trenntrafo und ein Plixir-Netzteil für sauberen Strom.
Udo Besser, Vertriebschef für diverse Fabrikate und Inhaber von AVM, war an beiden Tagen persönlich anwesend. In einer glänzenden Präsentation – auch das Sideboard trug dazu bei – wechselte die Vorführung zwischen PMC-Lautsprechern und der AVM eigenen B 2.3, die man mit matter Aluminium-Front für einen Paarpreis von 3000 Euro erwerben kann oder für weitere 1000 Euro in der spiegelnden Chrom-Variante bekommt. Sehr neugierig macht mich der Gold-Note-Mediterraneo-X-Plattenspieler, den Udo Besser mir gut gelaunt erklärte. Der riemengetriebene Spieler kostet mit Tonarm 7.500 Euro und reizt mit einem verstellbaren Drehmoment. Das schwere und formschöne Gehäuse ist ein Dreifach-Sandwich aus Alumium, Edelstahl und italienischem Nussbaum. Der Plattenteller wiegt sieben Kilogramm und ist eine Synthese aus Aluminium und POM. Im Display lässt sich nicht nur das Drehmoment ablesen, sondern auch die Anzahl der Betriebsstunden für die Nadel des Tonabnehmers.
Der Drei H Vertrieb aus Hamburg zeigte einen kleinen Teil seines umfangreichen Marken-Portfolios unten im Foyer und im Raum 232. Die originell gestalteten Lautsprecher von Lyngdorf machten Musik. Daran sicher maßgeblich beteiligt war der neue Chord Vollverstärker Ultima Integrated, der in meinem Hörraum aktuell zum Test steht und der, soviel vorab, fantastisch klingt und alles, was ich hier bis zu 10.000 Euro – das ist leider sein stolzer Preis – kennenlernte, klanglich in die zweite Reihe versetzt. Zudem bekommt man ein einzigartiges Design. Über ihn wurde in der Vorführung der D/A-Wandler Dave stylisch platziert.
Großes „Kino“ bot im Erdgeschoss die Audio Group Denmark mit den noblen Marken Børresen, Ansuz, Aavik und Axxess. An den Börresen M-3 konnten sich Aaviks Topmodelle, der Vollverstärker I-880 und der neue Streamer-Wandler SD-880 entfalten. Die Stromoptimierung und Verkabelung geschah mittels entsprechend hochwertigen Ansuz-Komponenten. Auch bekam man einen Einblick in die in den kostspieligen Lautsprechern verwendeten Bauteile und konnte so deren hohen technisch Entwicklungsstand kennen lernen.
Raidho und ScansonicHD präsentierten im gleich großen Raum nebenan abwechselnd Lautsprecher an Elektronik von Moon.
In einem der beiden Räume des Berliner Vertrieb Audium fanden sich die Röhrengeräte von Ayon, worüber auch schon Carsten Bussler berichtete, im zweiten die anderen Marken des Vertriebs. Vor allem der polnische Röhrenspezialist Fezz Audio gefällt dank exzellenter Verarbeitung seiner schicken Geräte, die mit teils variabler Ausstattung und verschiedensten Farbgebungen zu fairen Preisen angeboten werden. Der amerikanische Hersteller Nuprime hat sich mit seinen gut klingenden Class-D Konzepten einen Namen geschaffen. Hier sah man unter anderem den nagelneuen AMG-DAC-Vorverstärker, der auf Wunsch jedes Signal vor dem Wandeln ins Analoge zu DSD konvertiert, und die 700kHz Schaltendstufe Nuprime AMG STA mit 2 x 200 Watt und linearem Netzteil und mit einer Kombination aus Class A und Class D Modulen. Die musizierende Kette bestand aus einem Plattenspieler von New Horizon aus Italien, dem Atoll-Vollverstärker IN-400 und dem Phono-Pre-AM-200. Daneben stand im Rack der Streamer Atoll S-300. Die Audium Säulen Comp 9.3 bildeten den klangvollen Abschluss.
Bei Sieveking Sound moderierte Jan Sieveking in munterer Manier; Die Anlage, war aus der feinen Elektronik seines Portfolios und den Apertura Edena Evolution zusammengestellt. Die klangen hier ähnlich, wie ich sie vom Test her in Erinnerung hatte. Im zweiten Raum konnte man Hifiman-Kopfhörer ausprobieren, die entweder am EF-600 DAC-Kopfhörerverstärker oder dem neuen netzwerkfähigen Streamer Serenade von Golden Wave angeschlossen waren.
In einem der größeren Konferenzräume konnte man die Triangle-Lautsprecher aus der Champagne mit ihren typischen Ein-Spike Basen an Musical Fidelity erleben. Auch der neue Nu-Vista-D/A-Wandler spielte mit.
Am dezenten Stand von Supra Cables sorgte sich am späten Samstagnachmittag Inhaber Stefan Eisenhardt, weil derart viel Kabel verkauft waren, dass er fürchtete, am Sonntag kaum noch etwas zeigen zu können. Keine bedauernswerte Situation, finde ich.
Eine attraktive Vielfalt sah und hörte man auch im Raum 327. Die Musik spiele bei unserem Besuch gerade aus den Pylon-Jade-20-Lautsprechern. Leider nur sehen konnten wir die kleinen Silberstatic 3-Wege Boxen mit rückseitigem Kalotten-HT. Faszinierend finde ich immer wieder die langen Einpunkt-gelagerten Holztonarme von STUdo, wovon zwei auf dem Tone-Tool-Laufwerk montiert waren.
Altmeister der Hifi-Szene Rolf Gemein erklärte die Entstehung seines neuen Stromkabels und führte dann, wieder hinter seinen Symphonic Line Anlage Platz nehmend, seine Belcanto-Lautsprecher vor. Hier gefiel mir die Musik sehr gut.
Bei Lake People, Violectric und Iso Acoustics gab es neben den Hörproben mittels Kopfhörer und dem Einblick in die Elektronik den Vergleich von zwei Triangle Lautsprecherpaaren, einmal mit und einmal ohne die IsoAcoustics Gaia Isolatoren.
Letzte Fotos machte mein Kollege Finn Gallowsky bei Audio-Offensive von der Anlage mit den Graham Audio LS5/5, dem mächtigen Vitus Audio SIA-030 Vollverstärker mit optionalen Phono- und DAC-Modulen, den Isolatoren von Graphite Audio unter dem Aqua und dem BAT 80i Trioden-Verstärker.
Abschließend möchte ich noch einmal meinen Besuch bei Eternatal Arts kurz schildern. Fotos von dieser Präsentation hat ja schon mein Kollege Carsten Bussler am Montag gezeigt. Erwähnen möchte ich Eternal Arts, weil mich diese Präsentation musikalisch am meisten angesprochen hat. Dr. Burkhardt Schwäbe, der in seinem Unternehmen neben dem Hifi-Studio in Hannover-Isernhagen drei ganz herausragende Themen bedient, spielte Musik, die mich emotional berührte. Man kümmert sich bei Eternal Arts erstens um die Restaurierung und den Weiterverkauf hochwertiger klassischer Tonbandmaschinen, zweitens um die Manufaktur der Eternal Arts OTL-Verstärker, allesamt moderne und verfeinerte Geräte auf der Basis der Technologie von Julius Futterman, die dieser in den 1950er Jahren entwickelte, und drittens um den Verkauf und die Herstellung erlesener Masterband-Kopien. Eine neue Kreation hiervon präsentierte er. Verschiedene Interpreten spielen auf dem Tonband, das in 19 cm/s oder 38 cm/s erhältlich ist, Piano solo bekannte Stücke der Beatles. Über die Dipol-Lautsprecher klang das wunderschön. Der Besuch hat sich gelohnt.
Mit der vollständigen Neuprogrammierung der ERCO-Software in Kombination mit entscheidenden Änderungen an der analogen Schaltung führt Ferrum einen neuen, besseren ERCO ein. ERCO Gen 2 wird den Einsteiger-DAC einen Schritt näher an die Leistungsfähigkeit des Flaggschiffs WANDLA heranbringen, und das zu einem Preis von 1.800 Euro.
Ferrum hat sogar ein Programm für bestehende ERCO-Besitzer entwickelt, mit dem sie ihre Originalgeräte auf die ERCO-Gen-2-Spezifikationen aufrüsten können, in den meisten Fällen sogar ohne zusätzliche Kosten*.
Die vollständige Neuprogrammierung des ursprünglichen ERCO beinhaltet die Implementierung einer komplett neuen Firmware-Struktur und geht weit über ein normales Firmware-Update hinaus. Ferrum hat den aktuellen Code von SERCE verwendet und die Erfahrungen aus der Entwicklung seiner SERCE-Plattform genutzt, um den ursprünglichen ERCO auf ein Niveau zu heben, das dem seines größeren Bruders WANDLA nahe kommt. Der DAC der Einstiegsklasse bringt einen näher an die Musik heran als je zuvor. Der DSP des ERCO Gen 2 ist dem des WANDLA ebenbürtig und bietet unter anderem eine 768-Kilohertz-Unterstützung, DSD512, eine verbesserte DAC-Leistung und den von den Nutzern bevorzugten WANDLA-Digitalfilter.
Nach der Entwicklung des neuen Strom/Spannung-Wandlers für WANDLA hat Ferrum viel Erfahrung gesammelt und viele Entdeckungen in diesem Bereich gemacht. Der in ERCO Gen 2 verwendete ESS-DAC-Chip ist eine kleinere Version (ES9028PRO) als der in WANDLA verwendete (ES9038PRO), aber der ursprüngliche ERCO verwendet einen Strom/Spannung-Wandler im „Vor-WANDLA“-Stil. Der ERCO Gen 2 verfügt über wichtige Aktualisierungen des Strom/Spannung-Wandler-Wandlers, die auf den Erfahrungen mit WANDLA basieren und ihm eine detailliertere und natürlichere, einnehmende Klangsignatur verleihen.
Da die digitale Hardware in ERCO der Hardware in Ferrums SERCE-Board sehr ähnlich ist, konnte man den gesamten SERCE-Software-Stack auf ERCO portieren. Das bedeutet, dass sich ERCO Gen 2 genau so verhält, als ob es auf SERCE basieren würde. Ferrum hat den HQ-Apodizing-Digitalfilter hinzugefügt, der auch in WANDLA verfügbar ist und von den derzeitigen WANDLA-Benutzern bevorzugt wird. Ferrun hat die Filter im ESS-Chip umgangen, einschließlich MQA für alle Nicht-MQA-Signale, und die USB-Wiedergabe von 768-Kiloherzt-Signalen implementiert. Darüber hinaus hat man Intermodulations- und Intersample-Verzerrungen reduziert und die Ausgangspegel so angepasst, dass sie dem RED-Book-Standard am Line-Ausgang und der maximalen Ausgangsleistung an den Kopfhörerausgängen entsprechen.
Da Ferrum möchte, dass auch die derzeitigen ERCO-Besitzer von den Verbesserungen der Gen 2 profitieren, hat man dafür gesorgt, dass der ursprüngliche ERCO auf ERCO Gen 2 aufgerüstet werden kann! Der Aufrüstungsprozess umfasst eine vollständige und tiefgreifende Neuprogrammierung und Aufrüstung der Schaltkreise des ERCO auf Gen 2, die von Ferrum-zertifizierten Technikern durchgeführt werden muss. Durch das Upgrade eines ERCO wird dieser DAC der Einstiegsklasse nicht nur auf den neuesten Stand gebracht, sondern bietet auch die gleiche Leistung wie der ERCO Gen 2, der jetzt im Handel erhältlich ist. Nach der Aufrüstung wird sogar der ursprüngliche ERCO ähnlich leistungsfähig sein wie Ferrums Flaggschiff, der D/A-Wandler WANDLA.
Um auf Gen 2 aufgerüstet zu werden, müssen die ERCO-Geräte an den lokalen Distributor oder an den europäischen Hauptsitz von Ferrum geschickt werden. Die Besitzer erhalten Anweisungen, wohin sie ihren ERCO schicken müssen, nachdem sie das Upgrade online unter www.ferrum.audio beantragt haben. Wenn der ERCO nach dem 1. Juli gekauft wurde, wird das Upgrade ohne zusätzliche Kosten durchgeführt, mit Ausnahme der Kosten für den einfachen Versand und die Bearbeitung. Ferrum sendet den Besitzern ihre aktualisierten ERCO kostenlos zurück. Der empfohlene Preis für das Upgrade für ERCOs, die vor dem 1. Juli 2023 gekauft wurden, beträgt 195 Euro.mWeitere Informationen unter www.ferrum.audio
Das Upgrade des ursprünglichen ERCO auf ERCO Gen 2 umfasst:
Herstellerangaben
Ferrum ERCO Gen 2
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Vertrieb
HEM Electronics Marcin Hamerla
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Anschrift | Aleje Jerozolimskie 475 05-800 Pruszków Poland |
Telefon | +48 22 823 7238 |
info@hem-e.com | |
Web | ferrum.audio |
Børresen bringt den Standlautsprecher Børresen X1 auf den Markt. Dieser Zwei-Wege-Lautsprecher ist das kleinste Modell der X-Serie. Die X1 markiert den Einstieg in das Børresen-Lautsprecheruniversum und ist ein Beweis für die Überzeugung von Chefdesigner Michael Børresen, dass „jeder diese Art von emotionalen musikalischen Momenten verdient“.
Die X1 mit ihrem kompakten Design macht keine Kompromisse bei Qualität und herausragender Musikalität. Die Børresen X1 ist das jüngste Mitglied der preisgekrönten X-Serie, die für ihre außergewöhnliche Klangwiedergabe und ihre markante Ästhetik bekannt ist, und richtet sich an Liebhaber von außergewöhnlich gestalteten Standlautsprechern. Mit ihrem schlanken, kompakten Profil verspricht die X1 ein unvergleichliches Klangerlebnis und fügt sich nahtlos in jede Wohnumgebung ein. Der Børresen X1 führt das Erbe der X-Serie fort und verfügt über dieselben bemerkenswerten Technologien, die alle Lautsprecher der X-Serie auszeichnen, und verkörpert so die Markenphilosophie der Präzisionstechnik und Audio-Innovationen.
Das Herzstück der Børresen X1 ist eine Mischung aus Spitzentechnologien, die von den hochgelobten M-, O- und Z-Lautsprecherserien übernommen und sorgfältig in die neuen X1-Lautsprecher integriert wurden, um ein authentisches und absolut natürliches Musikerlebnis zu ermöglichen. Die kompakte Größe des Lautsprechers täuscht über seine außergewöhnliche Leistung hinweg, denn er enthält den exklusiven Børresen X-Series Bändchenhochtöner und einen 4,5-Zoll-Lautsprecher der Børresen X-Series, die zusammen für ein reiches, detailliertes und dynamisches Klangbild sorgen.
Der Ständer des X1-Lautsprechers ist mit einem klaren ästhetischen Bezug zu Designelementen von Børresens Schwesterfirma Aavik gestaltet. Der Ständer und der Fuß des X1-Lautsprechers bestehen aus einem Verbundwerkstoff auf natürlicher Basis, um eine Resonanzkontrolle zu gewährleisten, die den Designprinzipien von Børresen kompromisslos treu bleibt.
„Die X1 ist ein Beweis für unser Bestreben, die Grenzen der Audioqualität immer weiter zu verschieben: Wir haben einen kompakten Lautsprecher entwickelt, der keine Kompromisse macht, wenn es darum geht, ein immersives und emotionales Musikerlebnis zu liefern", sagt Michael Børresen. Im Einklang mit Børresens Engagement für ein raffiniertes Klangerlebnis verkörpert die X1 eine Kombination aus Handwerkskunst, künstlerischem Stil und Innovation und bietet Musikliebhabern, die Standlautsprecher bevorzugen, einen Einstieg in das unvergleichliche Klanguniversum der Børresen-Lautsprecher. Der neue X1 wird ab März in schwarzem oder weißem Klavierlack erhältlich sein
Herstellerangaben
Børresen X1
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Hersteller
Audio Group Denmark
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Anschrift | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
Web | audiogroupdenmark.com |
Zum zweiten Mal wurden die Norddeutschen HiFi-Tage im Steigenberger Hotel Treudelberg in Hamburgs Nordosten ausgerichtet. Nach dem Debut dieser Lokation im letzten Jahr mit 157 Ausstellern, fanden 2024 sogar 200 Vertriebe und Hersteller den Weg in diesen hübschen und nach meinem Dafürhalten bestens geeigneten Veranstaltungsort.
Samstagmorgen, acht Grad Celsius, grauer Himmel, Nieselregen. Hamburger Schmuddelwetter, alles wie immer also. Ich habe diesen Einleitungssatz doch glatt aus dem Vorjahresbericht übernommen und eigentlich nur die Temperatur anpassen müssen. Klimawandel hin oder her, auf Hamburg ist in dieser Hinsicht Verlass. Auch die Anreise mit dem Auto war verkehrstechnisch wieder einigermaßen entspannt, von Bauerndemos und Trecker-Korsos wie von mir befürchtet weit und breit keine Spur. Und selbst auf dem Veranstaltungsgelände waren offenbar noch freie Parkplätze zu ergattern, doch ich hatte mir schon im Vorwege einen Geheimtipp ausbaldowert, den ich auch zu nutzen gedachte. Im letzten Jahr hatte ich meinen etwas zu kreativ gewählten Parkplatz doch glatt mit einem dreistelligen Bußgeld bezahlt, im wahrsten Sinne des Wortes. Selbst schuld.
Der Eintritt zur Messe war wie immer frei, und in der Lobby angekommen schnappte ich mir zunächst eins der ausliegenden Raumplan-Heftchen, um mich erst einmal zu orientieren. Die allgemeine Organisation schien mir wieder sehr gelungen, Garderobe, Wegweiser, Service und Freundlichkeit des Hotelpersonals, das alles war doch sehr einladend. Mein erster Eindruck war, dass sich dieses Jahr nicht ganz so viele Besucher durch die Gänge und Räume der Aussteller zu drängeln schienen wie im Vorjahr, was ich persönlich mit Blick auf meinen Berichterstattungsauftrag als angenehm empfand. Crowding sucks. Beim Schlendern durch die Gänge der drei Veranstaltungsebenen fiel mir allerdings auf, dass sich das Besucherverhältnis zwischen Männern und Frauen noch weiter zu Ungunsten der weiblichen Fraktion verschoben zu haben schien, scheinbar ist HiFi doch eher ein Männerhobby. Bliebe ich jetzt politisch korrekt, würde ich auch die „diversen“ Besucher anführen, die jedoch nicht als solche zu erkennen waren.
Insgesamt war die Stimmung sowohl bei Besuchern, als auch bei Austellern sehr positiv, wie ich in vielen Gesprächen erfahren habe. Jedenfalls verriet mir mein trockener Mund im Laufe des Nachmittags, dass ich vielleicht mal mehr – Musik? – hören und weniger sabbeln sollte. Die meisten Aussteller der vergangenen Jahre waren wieder vertreten, man kennt sie ja als regelmäßiger Besucher, die üblichen Verdächtigen. Aber ich mache mich immer gerne auf die Pirsch, um interessante Newcomer zu entdecken und neue, spannende Gerätschaften, natürlich auch gerne abseits vom Mainstream. Allerdings wird zu meinem Bedauern die beinharte Fraktion der Hersteller von Kleinleistungstrioden und Hochwirkungsgrad-Lautsprechern scheinbar immer überschaubarer, das ist übrigens ein allgemeiner Trend, den ich nicht nur an diesem Event festmachen möchte. Zeit also, die Scheuklappen abzulegen und mal etwas über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, und tatsächlich wurde ich hier und da fündig!
Gleich am Samstagvormittag blieb ich eine ganze Weile im Raum 250 bei den NDHT-Debütanten Storgaard & Vestskov aus dem auf der dänischen Insel Bornholm gelegenen Örtchen Rønne hängen. Diese junge Firma stellte ihre beiden Lautsprecher „Frida“ und „Gro“ vor, von denen gerade der kleinere Zweiweger spielte und mich nachhaltig begeisterte. Frida klang äußerst lebendig und die Musik löste sich sehr gut von den Lautsprechern, die akustisch quasi unsichtbar wurden. Sie spielten sehr klar und neutral, mit erstaunlich kräftigen, schön konturieren und knorrigen Bässen. Meine Frage, ob irgendwo ein versteckter Subwoofer Unterstützung leisten würden, wurde verneint, und wie jeder weiß: Dänen lügen nicht! Sehr beeindruckend, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass die umfunktionierten Hotelzimmer ohnehin schwierige akustische Bedingungen bieten.
Natürlich war auch ein Besuch bei EternalArts obligatorisch. Kürzlich hatte ich ja das Vergnügen, den technisch besonderen EternalArts OTL Mk III Stereo testen zu dürfen, der ohne Ausgangsübertrager daherkommt. Zu den NDHT 2024 hatte Dr. Burkhardt Schwäbe diese Endstufe auch wieder mitgebracht, die auch in diesem Umfeld klanglich sehr überzeugend aufspielte, was für mich keine Überraschung war. Vorgeführt wurde mit Musik von der Bandmaschine und Dr. Schwäbe persönlich erläuterte dem Auditorium vor jedem Stück, welche Musiker an welchen Instrumenten jetzt als nächstes spielen würden. Das nenne ich mal liebevolle Fürsorge durch den Chef persönlich! Und für mich war dies eine willkommene Gelegenheit, endlich mit Dr. Schwäbe persönlich plaudern zu können anstatt wie bisher nur fernmündlich.
Fast gegenüber war Uwe Heile von der Audio Offensive (Hifistudio Falkensee) anzutreffen mit Marken wie Vitus Audio, Acoustic Quality (Aqua), BAT, Graham Audio, Oephi oder NEO High End. Die Performance insbesondere des großen LS5/5f Monitor Lautsprechersystems mit seinen mechanischen Diffraktionsfiltern, sprich: mit teilabgedeckten Chassis, war für mich beeindruckend. Derartige Beugespalte können das Abstrahlverhalten größerer Chassis verbessern, gleichwohl hatte ich den Eindruck, der eine oder andere Besucher hätte die Chassis adhoc gerne mit einer kleinen Stichsäge komplett freigelegt. Aber vielleicht habe ich die aufgeschnappten Gesprächsfetzen auch nur falsch interpretiert. Die vorgeführte Rockmusik kam jedenfalls auch bei sehr hohen Vorführlautstärken blitzsauber und nie anstrengend rüber, für mich war das eine der besten Performances auf den NDHT 2024.
Wieder spannend zu erleben und aufgrund des außergewöhnlichen Konzepts erwähnenswert sind die Schallwände von Symann Soundboards. Der Klavier- und Cembalobaumeister Michael Symann aus Ostwestfalen hat diese „Soundboards“ in Anlehnung an den Resonanzboden eines Klavierflügels entwickelt. Für mich ist ihr ganzheitlicher, involvierender und natürlicher Klang eine echte Bereicherung der Szene. Ich finde es immer schön, wenn Fachleute ausgetretene Pfade verlassen und mit technischen neuen Ansätzen völlig neue Akzente setzen, die meinen persönlichen klanglichen Horizont erweitern, jedenfalls war die Vorführung unglaublich spannend und angenehm in der Gesamtcharakteristik.
Auch der kreative Kopf Andrejs Staltmanis (Staltmanis LAB) war erneut vertreten. Er hatte wieder seinen Reibrad-Plattenspieler Reed Muse 1C mit lasergesteuertem Linear-Tonarm Reed Model 5T im Gepäck, den ich ja schon vor einiger Zeit bei mir zu Hause für einen Test zu Gast hatte. Die Gesamtperformance des vorgestellten Setups war sehr überzeugend und das ausgeprägte Besucherinteresse insbesondere am technisch außergewöhnlichen Plattenspieler augenfällig. Offen gestanden hatte ich gehofft, er hätte seine fetten Retro-Hörner aus dem vergangenen Jahr wieder mitgebracht, gleichwohl war die musikalische Darbietung in diesem Jahr noch reifer. Für mich ebenfalls ein klares Highlight der NDHT 2024.
Ein weiterer Höhepunkt war für mich der brandneue Lautsprecher „Menhir A“ von Dynamikks!, den Entwickler Ulf Moning mitgebracht hatte und der noch nicht einmal auf der Herstellerwebseite zu finden ist. Dabei handelt es sich um einen extrem aufwändigen Dipolstrahler mit Koaxialtreiber aus Papier-/Karbonfasermembran für den Bass-/Mitteltonbereich, angetrieben durch zwölf extrastarke Neodymmagneten. Das Hochtonhorn kommt in Druckkammertechnik daher und rückseitig agiert zusätzlich ein Air Motion Transformer. Im Bassbereich werkeln zwei Zwölfzöller. Pfiffigerweise stellte Ulf Moning für den linken und rechten Kanal jeweils eine andere Farboption vor, der Paarpreis liegt bei 29000 Euro. Stilecht wurden die neuen Lautsprecher mit einem fetten UM Labs Röhrenverstärker mit EL156 Endröhre angetrieben. Offen gestanden sorgte die musikalische Darbietung dieses Setups bei mir für Gänsehaut pur und das Herz des Röhren-Maniacs in mir schlug gleich ein paar Schläge schneller.
Abschließend gibt es von mir wieder ein dickes Lob für die Aussteller, die Organisatoren sowie das Steigenberger Hotel Treudelberg, das den letztjährigen positiven Eindruck als Veranstaltungsort bestätigt hat. Alle haben sich sehr viel Mühe gegeben, Corona als einschränkender Faktor ist vorüber, die Normalität gefühlt wieder zurück. Dieses Event war selbst für mich als HiFi-Redakteur alles andere als ein Pflichttermin, sondern viel mehr ein kurzweiliges und willkommenes Event in der grauen Winterzeit und ich weiß jetzt schon, dass ich nächstes Jahr gerne wiederkomme.
Natürlich dürfen direkte Impressionen nicht fehlen, here we go:
Eher dem Kenner als dem breiten Publikum ist die norddeutsche Lautsprecher-Manufaktur Phonar ein Begriff oder sogar ein Inbegriff für viel Musik zu sehr fairem Preis. Dies gilt auch für die wohnraumfreundliche Standbox Veritas P9.2 SE, die zur Top-Linie der Modelle aus Tarp gehört. Der Blick auf das Preisschild überrascht und erfreut auch hier.
Es waren nur noch wenige Tage bis Weihnachten, als die Palette mit dem Paar Phonar Veritas P9.2 SE in schwarzem Klavierlack vom Spediteur vor meinem Haus abgestellt wurde. Der Plan war, die Lautsprecher in meinem Hörraum in der oberen Etage zu testen. Denn in meiner großen Anlage im Erdgeschoss stehen die Triangle Grand Concert mit ihren 100 Kilo pro Stück unverrückbar an ihrem Platz. Eine jede der verpackten P9.2 SE wiegt auch ihre stattlichen 40 Kilo, was an diesem Tag zu meiner Entscheidung führte, die Phonar erst einmal im Hörraum unten einfach vor der Triangle aufzustellen und sie in den kommenden Tagen wohl überwiegend mit weihnachtlicher Musik einzuspielen.
Dazu gesellte ich meinen neuen Soulnote A2 Vollverstärker, der seinerseits auch noch ein paar Einspielstunden vertragen konnte. Es ergab sich ein Abstand zwischen den beiden Veritas von gerade mal zwei Metern und auch eine annähernd gleiche Entfernung zum üblichen Hörplatz in der ersten Sitzreihe. Karsten Grämkow, mein Ansprechpartner bei Phonar, hatte die Lautsprecher im Werk bereits zwei Tage einspielen lassen, was laut der beiliegenden, ausführlichen Bedienungsanleitung auch der empfohlenen Mindesteinspielzeit entspricht. Mein Wunsch war, ein Lautsprecherkabel von Wireworld dazu zur Verfügung gestellt zu bekommen, und zwar sollte es das Equinox 8 sein, weil ich dies mit seinem Preis von 850 Euro für drei Stereo-Meter hinsichtlich des Paarpreises der Veritas SE von 7600 Euro angemessen fand. Dies war jedoch gerade nicht am Lager und so packte Karsten Grämkow ein Paar Wireworld Helicon16 OCC-7N mit auf die Palette, ein Kabel, für das gerade mal 280 Euro zu bezahlen sind. Das von mir gewünschte Equinox 8 sollte nachgeliefert werden. Die LS-Kabel waren leider nagelneu und nicht eingespielt, was auch zu hören war: der Bass anfangs leicht polternd, die Höhen leicht stählern. Das kennt man und übt sich in Geduld, in diesem Fall nicht lange. Nach wenigen Stunden hatte das Klangbild bereits ein hohes Maß an Homogenität erreicht, und ich war bei der ersten konzentrierten Hörprobe doch etwas überrascht von dem, was das Gespann aus Soulnote A2 und Veritas P9.2 SE klanglich auf die Beine stellte.
Trotz der kurzen Distanzen klang die Musik völlig losgelöst von den Lautsprechern. Noch frappierender empfand ich die Darstellung der imaginären Bühne, weil sie sich erfreulich in die Tiefe erstreckte, in der Breite deutlich über die Boxen hinausging und zudem und, das ist das Wichtigere, nicht sphärisch den Raum füllte, sondern die Instrumente und Stimmen gestaffelt und standfest ordnete. Die Musik gefiel mir so, wie gesagt, es war erst einmal Weihnachtsmusik und noch keines der üblichen Teststücke. Dennoch störte mich nach einiger Zeit doch die Intensität der oberen Tonlage und ich machte von einem der möglichen Justage-Features, die ein Phonar-SE-Lautsprecher bietet, Gebrauch: Auf dem Bi-Wiring-Anschluss-Panel sind vier schwarze Kontakte auf der einen Seite und vier rote Kontakte auf der anderen Seite zugänglich, in denen jeweils ein Jumper umgesteckt werden kann. Die rote Reihe sorgt bei der Verbindung der beiden mittleren Kontakte durch den Jumper für einen gleichmäßigen Hochtonfrequenzgang im Sinne der werksseitigen Abstimmung, bei der Kontakt-Kombination der oberen zwei für eine Anhebung um 1,5 Dezibel und bei der Verbindung der unteren Kontakte für eine Absenkung der Höhen um 1,5 Dezibel.
Letztere probierte ich aus und war nun sehr zufrieden mit der tonalen Balance unter meinen Hörbedingungen. Auch unter der Weihnachtsmusik fand ich audiophil ansprechende Musik, wie zum Beispiel verschiedene Aufnahmen von Händels Messiah Oratorium, die die Veritas nicht nur räumlich groß, sondern auch detailreich und mit authentischen Klangfarben widergab. Auf Wunsch der Familie war der Hörpegel oft leise; Das tat den positiven Eigenschaften der P9.2 SE keinen Abbruch. Das Klangbild blieb auch in Flüster-Lautstärke räumlich gestaffelt und voll, auch was die tiefen Tonlagen anbelangt. Die optionale Mittelton-Korrektur ist mit den Werten plus 0,5 Dezibel oder minus 1,5 Dezibel beschrieben. Hier war in meinem Raum aber keine Änderung des werksseitig vorgegebenen Wertes sinnvoll und so beließ ich diesen Jumper da, wo er war. Das doppelte Anschlusspanel der Veritas-Modelle ist mit hochwertigen Polklemmen von WBT zur Aufnahme der üblichen Bananas, Gabelschuhe oder blanken Kabelenden ausgestattet. Zum Lieferumfang gehört eine hochwertige Kabel-Verbindung, wenn der Lautsprecher, wie auch hier im Test, nicht im Bi-Wiring oder Bi-Amping betrieben wird. Die Veritas gibt es in einer Next- und einer SE-Version, die eine aufwändige Detail-Optimierung Next darstell. Hier hat man, so darf man vielleicht sagen, den Rotstift beiseite gelegt. Besonderes Merkmal der beiden Veritas SE-Modelle ist der seit Jahren bestens beleumundete 26-Millimeter-Hochtöner R3004 aus der Illuminator-Reihe von Scan Speak, der mit seinem starken Antrieb und patentierten zentralem Kegel-Aufsatz eine hohe Phasen-Stabilität verspricht und so bestens zu dem d´Appolito-Konzept der 9er und 10er Veritas passt. Er ist auf der Front der P9.2 SE in einer Höhe von etwa 75 Zentimetern eingebaut und wird nach oben wie unten von je einen 100-Millimeter-Mitteltöner sowie 160-Millimeter-Tieftöner flankiert. Diese vier Lautsprecher stammen aus dem Hause Peerless und sind identisch mit denen in den Next-Modellen. Die Chassis sind nahe zueinander montiert wie es die d´Appolito Konfiguration erfordert, um die ihr eigene homogene Abstrahlung zu ermöglichen. Mittel- und Tieftöner besitzen konkave Staubschutzkalotten. Die Veritas P9.2 SE ist nach dem Bassreflex-Prinzip konstruiert und besitzt rückseitig zwei Ventilier-Öffnungen, die 63 Zentimeter voneinander, etwas oberhalb des Anschluss-Terminals und 16 Zentimeter unterhalb des oberen Gehäuse-Abschlusses angeordnet sind. In beiden Ventilier-Rohren aus Kunststoff stecken Dämpfungs-Zylinder aus Schaumstoff, die man einzeln oder zusammen entfernen darf, um auf diese Weise den Bass-Charakter an seinen Hörraum zu anpassen. Ich habe sie erst einmal drin gelassen, weil das Klangbild mir so absolut zusagte, ja sogar mehr als erwartet ansprach, weil die Phonar trotz oder dank – das gilt es noch zu überprüfen – der sehr freien Aufstellung im Raum durch ihre emotional packende Musikalität überzeugte.
Eine entscheidende Veränderung gegenüber dem Next-Basismodell stellt bei der P9.2 SE laut Phonar die Optimierung der Frequenzweiche dar. Hier wurde die Güte des Hochtonbereichs verbessert, und dem Bass spendierte Phonar-Entwickler Gerd Lommersum besonders widerstandsarme Bassspulen, die zum sauberen Impulsverhalten in Tief- und Grundtonbereich entscheidend beitragen. Die Tieftöner lässt er bis zur Trennfrequenz von 280 Hertz arbeiten. Dort werden Tief- und Mitteltöner mit einer Flankensteilheit von beidseitig zwölf Dezibel voneinander entkoppelt. Die Übergangsfrequenz zum Scan Speak Illuminator liegt bei 2700 Hertz. Hier erfolgt die akustische Trennung steilflankiger mit 18 Dezibel in beide Richtungen. Die Veritas P9.2 SE gibt es in den Gehäuse-Ausführungen Wallnuss, hochglänzendem Weiß oder Schwarz und gegen Aufpreis in einer RAL-Farbe nach Wunsch. Der 110 Zentimeter hohe Lautsprecher steht auf Spikes aus massivem Aluminium, die per Feingewinde in über die Seiten der Gehäuse hinausragenden schwarz eloxierten Traversen aus Aluminium eingeschraubt werden und in der Höhe justierbar sind, um, wie in meinem Falle auf Fliesen platziert, Unebenheiten ausgleichen zu können. Die Traversen sind bei den SE-Modellen im Lieferumfang enthalten, bei den Next-Standard-Modellen kann man sie für ein paar 100 Euro separat erwerben. Das formschöne Gehäuse ist leicht nach hinten geneigt, was nicht allein der Optik, sondern besonders der Laufzeit-Optimierung der fünf Chassis zueinander dient. Das Gehäuse ist am Übergang von der Front zu den Seiten deutlich angefast. Diese Fasung wird nach oben und unten großflächiger, wodurch das Gehäuse, je nach Blickwinkel, leicht gerundet wirkt. Die mitgelieferte Frontbespannung kann auf Wunsch die Chassis verbergen. Nimmt man sie ab, fallen die vier aus der Front ragenden schwarz eloxierten Befestigungsstifte nicht auf. An der Verarbeitung dieser Lautsprecher finde ich keinerlei Makel.
Inzwischen habe ich die Veritas P9.2 SE mit üblicher Musik kennengelernt und bleibe bei meiner positiven Einschätzung, möchte aber nun wissen, welchen Beitrag der Soulnote A2 bislang an diesem Hörvergnügen hat. Also schloss ich statt seiner die Kombination aus Audio-gd Röhrenvorstufe und Spectral DMA-100 Endstufe an. Schnell zeigte sich, dass der Klangeindruck der Phonar Veritas hierdurch nicht erheblich verändert war. Die eindrucksvolle räumliche Ordnung vergrößerte sich sogar noch um eine Kleinigkeit, weil die imaginäre Bühne sich weiter nach hinten öffnete, nach wie vor konturiert und geordnet. Allerdings blieb die ansprechende Vordergründigkeit und die Lebendigkeit in der Darstellung, die im Zusammenspiel mit dem A2 zum Musikgenuss doch erheblich beitrug, etwas auf der Strecke. Dadurch geriet das Musikerlebnis jetzt etwas weniger packend und ja, für meinen Geschmack etwas zu laid back. Das bedeutet, dass die Veritas P9.2 SE ihren musikalischen Charakter auch hier erfreulicherweise hörbar macht, man sich bei der Auswahl des Verstärkers aber doch etwas Mühe machen sollte, um für den persönlichen Hörgeschmack die ideale Kombination zu finden, wie es bei allen hochwertigen Lautsprechern sinnvoll ist.
Jetzt gilt es, die Veritas ins obere Stockwerk zu transportieren und mit nun praxisgerechter Aufstellung ein wenig zu experimentieren. Mit etwa sechzig Zentimetern Abstand jeweils zur Rückwand und zum benachbarten Möbelstück fand ich eine Platzierung, wie sie in vielen Wohnräumen ähnlich realisierbar sein dürfte. Zwischen den nun gut drei Meter voneinander entfernten Veritas waren die Audiokomponenten auf Ikea-Tischen platziert. Weil sonst auch meist vorteilhaft, habe ich die Veritas P9.2 SE leicht zum knapp vier Meter entfernten Hörplatz angewinkelt. Zuvor probierte ich mehrere Standplätze im Hörraum, die weniger dicht an der Wand waren. Daraus ergab sich stets ein geringerer Hörabstand. Zwar klang die Veritas in jeder Aufstellung gut und hätte auch dort bleiben können, aber die Bühnengröße und die Stereoperspektive waren in meinem Hörraum mit den 60 Zentimetern Abstand vor der Wand am gefälligsten. Wenn ich dann die Schaumstoff-Pfropfen aus den Ventilier-Kanälen nahm, intensivierte sich der obere Tiefbass, was bei einigen Musikstücken ganz passend schien, bei anderen etwas zu dick aufgetragen wirkte. Auch hier ist die Feinabstimmung eine Frage von persönlichen Präferenzen. Den Jumper für die Hochton-Korrektur hatte ich übrigens wieder in die Linear-Position gesteckt, was zu den Hörbedingungen jetzt gut passte. Weil das preisgünstige Wireworld Helicon16 OCC-7N mir so ausnehmend gut gefallen hatte, kam es auch hier zuerst zum Einsatz. Natürlich wollte ich erfahren, ob das von mir gewünschte Wireworld Equinox 8 noch mehr konnte. Und so war es dann auch. Das Equinox verlieh der Wiedergabe mehr Luft und Leichtigkeit und förderte in passender Manier die Energie im Bass. Insgesamt diente das Equinox 8 noch mehr dem musikalischen Fluss und brachte das Klangerlebnis näher. Das günstige Wireworld Helicon16 OCC-7N halte ich aber für einen ganz heißen Tipp, wenn man nicht so tief ins Portmonee greifen will. Der Soulnote A2 diente als Spielpartner und als Tonquelle wählte ich mal CDs, mal Files vom Oladra-Server über die Bridge des PS Audio-DACs. Die Kette insgesamt klang auf Anhieb sehr stimmig und auch besser als im Hörraum unten. Allein die räumlichen Begebenheiten – es stand kein weiterer Lautsprecher im Raum – machten bei der Präzision im Tiefton einen imponierenden Unterschied. Schon jetzt ließ sich feststellen, dass die Veritas ihrem Namen gerecht wird, dicht an der Wahrheit spielt und mit Effekthascherei nichts zu tun haben will.
So ein Lautsprecher ist auch für verwöhnte Tester-Ohren ein Vergnügen. Zwar kann mein großes Setup im unteren Raum noch mehr an feinsten Informationen kommunizieren und arbeitet noch etwas berührender die Seele in der Musik heraus. Vermissen tue ich dies aber bei Phonars Veritas 9.2 SE überhaupt nicht. Sie verbindet in ihr homogenen Darstellung ein angenehmes Klangbild mit einem so beachtlichen Nuancenreichtum, dass das Hören so oder so Spaß macht. So kann man in die Musik hineinlauschen und sich an den Tonfolgen der Instrumente oder der sauberen Artikulation der Stimmen erfreuen. So kann man sich aber auch dank der angenehmen und dabei nichts verschleiernden Tonalität entspannt zurücklehnen und im Wohlklang baden. Diese Synthese von Entspannung und detailreicher Spielfreude findet man nicht häufig, ganz sicher nicht in dieser Preisklasse – eine bewundernswerte Leistung von Gerd Lommersum und den Mitverantwortlichen. „Body And Soul“ von Nnenna Freelons Album Live weist sonst gerne auf manche Stärke oder Schwäche bei der Auflösung im Bassbereich und in Sachen der glaubwürdigen Reproduktion ihrer Stimme hin. Mit den Veritas war jetzt nichts zu hören als Musik. So, wie dieser Live-Auftritt nun zu erleben war, fehlte es an nichts. Die Bässe mal knackig, mal aus der Tiefe rollend, Nnenna Freelons Stimme klar artikuliert, aber weiblich und nicht mager, alle Instrumente mit realistischer Couleur und räumlich geordnet und differenziert in einem harmonischen Gesamtbild. Da wähle ich gerne das nächste Album und freue mich bei „The Sea and Sindbads Ship“ aus Rimsky-Korsakovs Sheherazade mit dem Orchestre De La Suisse Romande, dirigiert von Ernest Ansermet beim Qobuz-Streaming in CD-Qualität über die Wucht des Orchester-Einsatzes. Noch erbaulicher, ja beinahe atemberaubend ist neben dieser Kraftentfaltung die Klangfarbenpracht und Transparenz, mit der dieser erste Satz groß auf weiter Bühne präsentiert wird. Bei der folgenden „Story of the Calender Prince“ ist es die Schönheit der Solovioline, die bezaubert. Es ist wirklich bemerkenswert, was dieser Lautsprecher mit seiner homogenen Diktion zu leisten vermag.
Phonar schreibt in der Bedienungsanleitung, die Veritas 9.2SE „sind feine Geräte, die für eine originalgetreue Musikwiedergabe konstruiert wurden, weniger jedoch für einen Dauereinsatz als Partybeschallung“. In meinem gut 25 Quadratmeter großen Dachzimmer hatte die Veritas keinerlei Probleme, das neue Album der Rolling Stones Hackney Diamonds raumfüllend und lautstark hören zu lassen. Wer in einem großen Raum mehr will, sollte vielleicht einen Blick auf die Veritas P10.2 SE werfen. Noch mehr beeindruckte mich das bei Qobuz in Highres gestreamte Live-Konzert Pictures At An Exhibition von Emerson, Lake & Palmer in der Remaster-Version von 2016. Die Energie von Keith Emersons Keybords- und Orgel-Spiel verbunden mit einer fantastischer Durchsichtigkeit war emotional packend. Die schrillen, hellen Töne drangen klar und durchdringend ,aber überhaupt nicht scharf oder unangenehm ans Ohr: ein enormes lautes Hörvergnügen mit Live-Feeling. Bei normalen Hörlautstärken und auch darüber hinaus spielt die P9.2 so wunderbar schön, ehrlich und lebendig, dass man sich gerne der Musik hingeben mag. Wenn man dies möchte, musiziert diese Phonar Im Gegensatz zu vielen anderen hochauflösenden Systemen auch im Hintergrund, ohne sich anzubiedern. Für mich klingt dieser Lautsprecher begeisternd musikalisch und emotional berührend, so dass ich heute, nach diesem Kennenlernen nicht mehr Geld für einen anderen Schallwandler ausgeben würde, sondern der Phonar Veritas P9.2 SE lieber beste Spielpartner zur Seite stellen würde.
Gehört mit Anlage 1
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Musik-Server/Player | Antipodes Oladra G3 mit Roon Server und Signalyst HQ-Player |
Netzwerk | Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2 |
CD-Laufwerk | Primare DVD-30 |
Reclocker | Mutec M-3+ Smartclock USB |
Digital/Analog-wandler | HoloAudio May Ketsuné Edition |
Plattenspieler | Brinkmann Bardo mit Performance-Netzteil, Tonarm Musical Life Conductor 10“, Audio-Technuca AT-ART 9 |
Phono-Vorstufe | Plinius Koru |
Vollverstärker | Soulnote A2 |
Vorverstärker | Audio-gd Master 1 Vacuum |
Endstufe | Spectral DMA-100 |
Zubehör | Audioquest Dragon 48 HDMI, Habst USB DIII AES/EBU, JIB Boaacoustic Silver Digital Krypton AES/EBU, Wireworld Platinum Cinch, Purist Audio Design Elementa Advance und Alzirr XLR, Wireworld Helicon16 OCC-7N oder Equinox 8 LS-Kabel, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC und Source Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, Synergistic Research Quantum Orange Sicherung, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Franck Tchang Klangschalen, Levin Design Vinylbürste |
Geräte-Erdung | Huesmann Double-Earth-Conductor Copper Edition |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Gehört mit Anlage 2
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CD-Laufwerk | Wadia WT 3200 |
Netzwerk-Server | Antipodes Oladra G3 mit Roon Server |
Streamer | PS Audio BridgeII |
DA-Wandler | PS Audio Direct-Stream-DAC mit Trafo-Tuning und Plixir Elite BDC Linearnetzteil für die Analog-Platine |
Vollverstärker | Soulnote A-2 |
Zubehör | DH-Labs D-150 S/PDIF, Audio-gd NF XLR, Wireworld Wireworld Helicon16 OCC-7N oder Equinox 8 LS-Kabel, MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, AHP Reinkupfer- und Synergistic Research Quantum Blue Sicherungen, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Audioquest Fog Lifters |
Herstellerangaben
Phonar Veritas P9.2 SE
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Konzept | 3 Wege dÁppolito |
Belastbarkeit | 185 / 240 Watt |
Wirkungsgrad | 89 dB (1 W/1m) |
Übertragungsbereich | 24 - 30000 Hz |
Trennfrequenz | 280 / 2700 Hz |
Nennimpedanz | 4 Ohm |
Hochtöner | 26 mm Scan Speak Illuminator R3004 |
Tief-Mitteltöner | 2 x 100 mm |
Bass | 2 x 160 mm |
Pegelanpassung | Hochtöner +/- 1,5 d |
Dimension | H x B x T 110 x 20,5 x 30 cm |
Gewicht | 34 kg / Stück |
Ausführungen | Walnussfurnier, Hochglanz Schwarz, Hochglanz Weiß, gegen Aufpreis RAL-Farben |
Herstellergarantie | 60 Monate |
Einspielzeit | 48 Stunden |
Paarpreis | 7600 Euro |
Vertrieb
Phonar Akustik GmbH
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Anschrift | Industriestr. 8 – 10 24963 Tarp |
Telefon | +49 4638 89240 |
info@phonar.de | |
Web | www.phonar.de |