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AVM Ovation SA 8.2 Master Edition

02.07.2024 // Dirk Sommer

In Hifistatement gibt es zwar immer mal News, in denen Geräte der Audio Video Manufaktur aus dem Badischen vorgestellt werden. Der letzte Test einer AVM-Komponente liegt aber inzwischen über elf Jahre zurück. Gleich nach der Neuheitenpräsentation während der High End haben wir deshalb die neue Stereo-Endstufe SA 8.2 ME zum Test bestellt.

Als AVM-Inhaber und Geschäftsführer Udo Besser eines der ersten Exemplare des Endverstärkers nach Gröbenzell brachte, erklärte er eher beiläufig, dass man das Modell 8.2 hauptsächlich auf Kundenwunsch aus den Vereinigten Staaten entwickelt habe. Dort hätten sich vor allem Betreiber von Heimkino-Anlagen einen Stereo Amp – daher das Kürzel „SA“ – mit ähnlichen Qualitäten wie denen des SA 8.3 zu einem erschwinglicheren Preis gewünscht. Der 8.3 ist der zweitgrößte Endverstärker in AVMs Top-Linie Ovation. Er wird nur noch von den Monos MA 8.3 übertroffen, die sich rein äußerlich so gut wie nicht von der Zweikanal-Variante unterscheiden. Der größte Unterschied zwischen der dreier und zweier Variante ist der Verzicht auf die beiden Röhreneingangsstufen bei letzterer. Bei der kommen vollsymmetrische, komplett DC gekoppelte Eingangsschaltungen zum Einsatz, die das Signal für die Treiberstufe bereitstellen. Weiteres Einsparpotential fanden die AVM-Entwickler beim Netzteil. Zwar spendierten sie auch dem 8.2 zwei Transformatoren, aber nur einen 1000-VA-Ringkerntrafo, von denen die 8.3 zwei besitzt. Der zweite Transformator im günstigeren Modell speist ausschließlich die Prozessoreinheit.

Der SA 8.2 ME ist eine imposante Erscheinung, nicht allein aufgrund ihrer Physis, sondern auch wegen der grundsoliden Verarbeitung
Der SA 8.2 ME ist eine imposante Erscheinung, nicht allein aufgrund ihrer Physis, sondern auch wegen der grundsoliden Verarbeitung

Der Hauptgrund für den günstigen Preis des neuen Modells ist jedoch die Verwendung von zahlreichen sogenannten „Gleichteilen“: So konnte zum Beispiel die Gehäusestruktur samt der verwendeten Bauteile komplett von der 8.3 übernommen werden. Außerdem fielen bei den Endstufenplatinen keinerlei Entwicklungskosten an, da diese fast völlig denen der 8.3 entsprechen. Lediglich die Siebkapazität, die mit AVM-eigenen Kondensatoren aufgebaut wird und auf der Ausgangsplatine montiert ist, wurde auf den immer noch beeindruckenden Wert von 136.000 Mikrofarad pro Seite reduziert. Das Netzteil versorgt die Hochstrom-Endstufe mit plus/minus 65 Volt, so dass kurzzeitige Impulsspitzen von 450 Watt an acht respektive 900 Watt an vier Ohm möglich sind. Den nötigen Strom dafür liefern 24 MOSFETs pro Kanal. In einer Vorabversion der Produktinformation zu SA 8.2 ME weist AVM darauf hin, das man diesen Transistortyp bereits seit Bestehen der Firma bei der Konstruktion und dem Bau ihrer Endstufen verwende. Diese lange Tradition liege darin begründet, dass man mit dieser Technologie seine klangliche Linie in den Endstufen umsetzen könne: kräftig im Klang, fein in den Details, musikalisch und niemals nervig – wir werden es hören.

Der AVM zeigt die Ausgangsleistung numerisch und/oder als Balkendiagramm an. Um verlässliche Werte zu erhalten, muss man die Impedanz der verwendeten Lautsprecher im Menü angeben
Der AVM zeigt die Ausgangsleistung numerisch und/oder als Balkendiagramm an. Um verlässliche Werte zu erhalten, muss man die Impedanz der verwendeten Lautsprecher im Menü angeben


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