Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Lyra Etna |
Tonarm | SME V |
Verkabelung | Forceline |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (150 Ohm) |
Musik | „How Deep Is The Ocean“ |
Downloadgröße | 114,4 mb |
Recorder | Nagra VI |
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Lyra Etna |
Tonarm | SME V |
Verkabelung | Forceline |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (150 Ohm) |
Musik | „Griff“ |
Downloadgröße | 158,4 mb |
Recorder | Nagra VI |
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Lyra Etna |
Tonarm | SME V |
Verkabelung | Forceline |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (150 Ohm) |
Musik | „Duet“ |
Downloadgröße | 131,8 mb |
Recorder | Nagra VI |
Es war damit zu rechnen, dass das Lyra Etna, der Nachfolger des erfolgreichen Titan i, kurz nach seiner Vorstellung nicht gleich in großen Stückzahlen verfügbar sein würde. Aber auch jetzt noch bekommt Thomas Fast, der Chef des deutschen Lyra-Vertriebs, nicht so viele Etnas, wie er verkaufen könnte. Deswegen hat er uns sein privates, bestens eingespieltes Exemplar kurzzeitig überlassen
Das Etna nimmt hinter dem famosen Atlas – für mich der Tonabnehmer, der dem Ideal der klanglichen Wahrheit dank Spitzenleistungen in allen Disziplinen am nächsten kommt – den zweiten Platz in der Hierarchie von Lyra ein. Besonders interessant macht das Etna, dass Jonathan Carr es nach dem Spitzenmodell entwickelte, also auf die darin verwendete Technologie zurückgreifen konnte und in der Zwischenzeit noch weitere Erkenntnisse sammeln konnte. Trotz der Vorgabe, das Etna preislich unter dem Atlas anzusiedeln, muss es also keinesfalls schlechter sein. Beim Etna setzt Jonathan Carr wie beim Topmodell auf Asymmetrie beim Systemkörper, kontrolliert die Resonanzen aber nicht nur durch Hartmetallzylinder im Titankorpus, sondern durch einen Materialmix aus Titan, Duraluminium, Bronze und Edelstahl. Beibehalten wurde auch die reduzierte Kontaktfläche zum Headshell, die für einen höheren Anpressdruck und damit für eine effektivere Resonanzableitung sorgen soll. Natürlich kommt das New-Angle-Konzept zur Anwendung, bei dem asymmetrische Front- und Rückdämpfer dafür sorgen, dass sich der Nadelträger in der Ruhelage nicht im Zentrum des Magnetfeldes befindet, sondern dort erst seinen Platz einnimmt, wenn die Nadel in der Rille läuft und die Auflagekraft wirkt.
Der Nadelträger aus Diamant beschichtetem Boron ist bei den großen Lyras schon seit Jahren Standard und auch bei den Spulen setzt man seit geraumer Zeit auf hochreinen Kupferdraht. Zwei Lagen davon sind beim Etna auf den kreuzförmigen Spulenträger aus auf chemische Art von Verunreinigungen befreitem Weicheisen gewickelt. Das Kreuz bringt weniger Masse mit sich als ein quadratischer Spulenträger, besitzt daher eine bessere Impulswiedergabe und garantiert auch eine bessere Kanaltrennung. Aber erst das vom Atlas übernommene hocheffektive Generator-System ohne Joch und mit zwei Scheibenmagneten erlaubt den Verzicht auf den prinzipiell leistungsfördernden quadratischen Spulenträger. Mit einer Ausgangsspannung von 0,56 Millivolt bei fünf Zentimetern pro Sekunde bei einem Innenwiderstand von lediglich 4,2 Ohm steht der Generator des Etna dem des Atlas in nichts nach.
Größtes Augenmerk legte Jonathan bei ersterem auch wieder auf die Ableitung der bei der Rillenabtastung entstehenden Resonanzen. Dazu wird die Nadelträger-Einheit mit ihrer kurzen Einpunkt-Aufhängung über eine Messerkanten-Befestigung unter hohen Druck mit dem Systemkörper verbunden. Das war beim Atlas nicht anders. Die einzigen Stellen, an denen beim Etna der Rotstift angesetzt worden sein kann, ist demnach die Gehäusekonstruktion, die gewiss auch einen beträchtlichen Anteil zum Klang beiträgt. Jonathan Carr gehört erfreulicherweise nicht zu den Entwicklern, die in ihrer Modellpalette nur ein einziges Klangideal verfolgen. So hat er dem für damalige Verhältnisse sehr neutralen und sachlichen und dabei dennoch dynamischen und spannenden Titan (i) das deutlich emotionalere und auch minimal euphonische Olympos gegenübergestellt – für mich auch heute noch eine seiner Glanzleistungen. Ab einem gewissen, sehr hohen Niveau bot er dem Analog-Liebhaber bisher immer eine klangliche Alternative, bei der es müßig war, über besser oder schlechter zu sprechen. Da ging es letztlich um Geschmacksfragen.
Ich bin also schon reichlich gespannt, wohin die Reise mit Etna geht, und montiere es im Mini-Headshell des Thales Symplicity, der aber schon seit einer Weile seinen angestammten Platz auf dem LaGrange verlassen hat und nun auf dem LumenWhite Mystere residiert, den ich Ihnen noch vor der High End an dieser Stelle näher vorstellen werde und dessen luftiger, ätherischer und dennoch extrem dynamisch zupackender Spielweise ich mich schon seit einiger Zeit erfreue: Eine bessere Basis als Mystere und Thales kann ich dem Lyra momentan nicht bieten. Und schon bei meiner Einspiel-Scheibe, Art Farmer und Jim Halls Big Blues, zeigt das Etna, das mehrere Tage nicht benutzt wurde, dass es zwar mit beinahe denselben Tugenden aufwarten kann wie ein Atlas, aber noch eine ganze Portion mehr – vielleicht auch überschäumende – Spielfreude mitbringt. Zumindest während der ersten zehn, 15 Minuten kommt mir der Hochtonbereich minimal grobkörniger vor als der des Atlas, das ich nun aber leider schon fast zwei Jahre lang nicht mehr gehört habe. Ganz sicher aber ist, dass einen das Etna mit dem gewissen Etwas verwöhnt. Die wohlvertraute Scheibe plätschert nicht einfach entspannt dahin, sondern fasziniert immer wieder mit grob- und feindynamischen Akzenten, von denen sich in meiner Erinnerung keine Spuren mehr finden lassen. Gut, vor einer endgültigen Einschätzung muss ich das zweitgrößte Lyra noch intensiver hören und vor allem auch auf meinem LaGrange, aber das ist eine Aufgabe, auf die mich schon jetzt freue.
Aber erst einmal bleiben wir bei der absolut stimmigen Kombination aus Mystere, Thales und und Etna. Auf dem Teller liegt nach langer Zeit wieder Cloud Dance, eine ECM-Scheibe aus dem Jahre 1975 mit Colin Walcott, John Abercrombie, Dave Holland und Jack DeJohnette. In den letzten Jahren habe ich, wenn überhaupt, zu Testzwecken sträflicherweise leider nur „Prancing“ gehört, einen Dialog zwischen Tablas und Bass. Der beeindruckt dank des Etna mit einer dichten Intensität, voller Groove und ist dennoch aller feinstens durchhörbar: eine perfekte Synthese aus Spielfreude und Analyse, wobei das Pendel im Zweifelsfalls in die erste Richtung ausschlägt. Heute gönne ich mir aber auch den Rest der beiden Seiten und schwelge beispielsweise in den Unisono-Linien von Walcotts Sitar und Abercrombies E-Gitarre und weiß plötzlich auch wieder, woher meine damalige ECM-Begeisterung stammte: Auch heute ist ein so voller und dabei realistischer Kontrabass-Sound wie hier leider noch immer nicht Standard. Tonmeister Martin Wieland hat Dave Hollands Viersaiter sehr lebendig, warm und bestens differenziert eingefangen, wie das Etna nachdrücklich klarmacht.
Da der Thales mit seinem Mini-Headshell einen schnellen Tonabnehmer-Wechsel erlaubt, ist der auf dem Mystere montierte Arm die erste Wahl für den Vergleich des Etna mit dem Olympos: Letzteres spielt noch ein Stückchen offener, die Bühne wirkt minimal breiter und auch tiefer, und dennoch erscheint beim Etna der Blick darauf etwas besser fokussiert. Instrumente und Gruppen werden hier minimal randschärfer abgebildet. In punkto Klangfarben hat das Olympos noch ein Quäntchen mehr zu bieten: Beispielsweise erstrahlt der Hochtonbereich hier etwas goldener, verglichen mit dem eher silbrigen Glanz des Etna. Rhythmisch agiert das Etna einen Tick zupackender, es kommt direkter zur Sache, lässt die Instrumente im Raum aber weniger intensiv atmen. Diese Beschreibung suggeriert trotz aller Vorsicht größere Unterschiede als sie realiter zwischen den beiden Abtastern bestehen: Weder wirkt die Raumdarstellung des Etna auch nur einen Hauch eingeschränkt, noch vermisst man beim Olympos einen akzentuierten Groove. Ohne direkten Vergleicht fühlt man sich mit jedem der beiden Lyras wie im Analog-Himmel.
Das Folgende ist zwar sehr plakativ formuliert, macht aber die Richtung deutlich: Das Etna verwöhnt in erster Linie Vinyl-Fans, die ihre Scheiben auf höchstem Niveau genießen möchten, im Zweifelsfall einen Schuss mehr Drive und Spielfreude aber den letzten Millimetern des virtuellen Raums vorziehen. Das Olympos wendet sich an raum-verliebte Feingeister, denen satte Klangfarben noch wichtiger sind als das letzte Bisschen rhythmischer Emotionalität, und die ansonsten zurecht voraussetzen, dass ihr Tonabnehmer in allen erdenklichen Disziplinen Spitzenleistungen bringt. Keinen geringeren Anspruch hat die Zielgruppe des Atlas, die weder in puncto Spielfreude noch Wohlklang mehr erwartet, als in den Rillen verborgen ist und sich nur mit der Wahrheit und nichts als der Wahrheit zufrieden gibt.
Um auszuschließen, dass das Etna nur dank der Unterstützung des Mystere zu den beschriebenen klanglichen Höhenflügen ansetzte, montiere ich es noch einmal im SME V auf dem LaGrange: Und auch hier geht der Big Blues sofort unter die Haut, obwohl ich die Scheibe – wie gesagt – eigentlich immer zum entspannt gepflegten Einspielen nehme. Bei SME V fällt besonders das satte Plopp der Bass-Drum auf. Die Durchzeichnung ist nicht ganz so hoch wie zuvor, aber ein Fünfer eben ist auch kein Thales. Der – wohl imaginäre – Raum aus dem Mischpult gefällt besonders bei „Pavane For A Princess“, wo auch die Flügelhorn-Einsätze mit Macht rüberkommen. Nein, das Etna bedarf keines Mystere, um sein ungeheure Spielfreude zu offenbaren. Und auch seine anderen Fähigkeiten kommen mit SME und LaGrange fast vollständig zur Geltung – auch wenn der Thales und das LumenWhite-Laufwerk noch eine Spur nachdrücklicher zeigen, was das Etna alles zu bieten hat.
Es ist mir schon klar, dass die Aussage, eine Hifi-Komponente eigene sich besonders für eine ganz spezielle Musikrichtung, nicht gerade ein Kompliment darstellt. Deswegen habe ich das Etna bisher auch nicht nur mit Jazz, sondern auch mit einigen klassischen Living-Stereos gehört. Bei großen Orchestern konnte es ebenso überzeugen wie bei kleinen, swingenden Besetzungen. Aber der besondere, wenn auch leichte Akzent auf den Groove und die ungeheure Spielfreude verführen mich zum Griff nach, nein, nicht gerade einer alten Deep-Purple- oder Frumpy-Scheibe, aber doch nach einer etwas rockigeren Blues-LP, Alexis Korners 1974er Polydor-Album, das ohne Titel auskommen muss, aber durch Korners abgefahrene Brille auf dem Cover unverwechselbar ist: Bei „Wild Women & Desparate Men“ kann man selbst bei größter Disziplin die Füße nicht ruhig halten, die fünf Bläser und die Blues-Combo einwickeln einen unwiderstehlichen Drive, und dennoch entdecke ich hier und da ein bisher unbekanntes Detail. Auf „Geneva“ groovt Zoot Simss Elektrisches Piano, dass es eine Freude ist, und auf „Hey! Good Lookin'“ knallen die Drums, die Gitarre kommentiert schneidend Korners spezielle Stimme und der Bass treibt vorwärts: einfach Klasse. Nein, ich sage jetzt nicht, dass sich das Etna bei dieser Art Musik besonders wohl fühlt. Aber dass ich mich mit dieser alten Scheibe und dem Etna einfach pudelwohl fühle, kann ich beim besten Willen nicht verschweigen.
Jetzt ist mir übrigens auch klar, warum Lyra gar nicht so viele Etnas bauen kann, wie die Vertriebe gern hätten. Mal einfach die Produktion steigern geht nicht, da nach wie vor alle Systeme von Yoshinori Mishima ihren klanglichen Feinschliff erhalten. Und wer das Etna einmal selbst gehört hat, wird sich über die enorme Nachfrage gewiss nicht wundern
Gehört mit
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil, LumenWhite Mystere |
Tonarm | AMG Viella 12‟, Thales Simplicity, SME V |
Tonabnehmer | Einstein The Pickup, Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos SL |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Ayon Epsilon mit KT150 |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors, AudioMachina Maestro GSE |
Kabel | Precision Interfacer Technology, HMS Gran Finale Jubilee, Audioquest, Swiss Cables Reference, Goebel High End Lacorde |
Zubehör | PS Audio Power P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Lyra Etna
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Entwickler | Jonathan Carr |
Erbauer | Yoshinori Mishima |
Bauart | mittelschweres Moving-Coil-System mit mittlerer Nadelnachgiebigkeit und niedrigem Innenwiderstand |
Nadel | nackter Diamant mit von Lyra entwickeltem Line-Contact Schliff mit großer Kontaktfläche und variablem Radius, Profil: 3 x 70µ, Abmessungen des Blocks: 0,08 x 0,12 x 0,5mm |
Nadelträger | diamant-beschichtetes massives Boron-Stäbchen mit kurzer Ein-Punkt-Aufhängung, über eine Messer-Kanten-Konstruktion mit hohem Druck direkt in den Systemkörper montiert |
Spulen | zweilagig aus 6-N-Kupfer hoher Reinheit auf einem kreuzförmigen Träger aus auf chemischem Wege extrem gereinigtem Eisen |
Innenwiderstand | 4,2Ω |
Induktivität | 11µH |
Ausgangsspannung | 0,56 mV bei 5cm/sec, 45 Grad, Null bis Spitzenwert (CBS Testplatte, andere Platten können den Wert verändern) |
Frequenzgang | 10Hz - 50kHz |
Kanaltrennung | ≥35dB bei 1kHz |
Nadelnachgiebigkeit | circa 12 x 10 cm/dyne bei 100Hz |
Vertikaler Abtastwinkel | 20 Grad |
Systemkörper | aus selbst bedämpfendem Materialmix aus Titan, Duraluminium, Bronze und Edelstahl mit reduzierter Kontaktfläche zum Headshell für höheren Anpressdruck, überwiegend nicht-parallele Form, Resonanzkontroll-Mechanismus aufgrund von Phasenüberlagerungen, mit Gewinden für Montageschrauben |
Montageschrauben | 2,6mm mit 0,45 Steigung nach JIS-Standard |
Gewicht ohne Nadelschutz | 9,2g |
Abstand Montagelöcher bis Nadelspitze | 9,52mm |
Auflagekraft | 1,68 – 1,78g (1,72 g empfohlen) |
Empfohlene Last bei MC-Phonostufen | 104 - 887Ω (nach Gehör oder Tabelle in der Bedienungsanleitung) |
Empfohlene Last bei MC-Übertragern | 5 - 15Ω, Übertragerausgang mit 10 bis 47kΩ-MM-Phonoeingang verbunden, am besten mit kurzem, niedrigkapazitivem Kabel |
Empfohlener Tonarm | hochwertiger Dreh- oder Tangential-Tonarm mit spielfreien Lagern, einstellbarer Antiskating-Kraft und vorzugsweise auch der Möglichkeit zur VTA-Einstellung |
Preis | 6000 Euro |
Vertrieb
fastaudio
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Inhaber | Thomas Fast |
Telefon | +49 711 4808888 |
info@fastaudio.com | |
Web | www.fastaudio.com |
Vertrieb
fastaudio
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Inhaber | Thomas Fast |
Telefon | +49 711 4808888 |
info@fastaudio.com | |
Web | www.fastaudio.com |
Nicht nur am alljährlichen Record Store Day, diesmal am 18. April, wird deutlich, dass Vinyl zunehmend an Popularität gewinnt. Dabei geht es nicht allein um das altbewährte Tonträgerformat. Vinyl ist in unseren Zeiten auch ein Stück Lifestyle – ein Wort, das Sie in Hifistatement ansonsten glücklicherweise fast nie zu lesen brauchen. Und Vinyl ist auch das Material, um das sich in Zack Tiptons Manufaktur alles dreht
Doch bevor wir Zack in Budapest treffen und enthüllen, was er denn dort produziert, lassen Sie uns noch einen kurzen Blick auf die Zahlen werfen, die die Süddeutsche Zeitung in ihrer Ausgabe vom 18./19. April über das Vinyl-Geschäft veröffentlichte: Laut der Gesellschaft für Konsumforschung wurden im letzten Jahr 1,8 Millionen Vinyl-Alben verkauft und damit so viele wie seit 1992 nicht mehr. In Amerika wurden 2014, wie Nick Hornby in seinem Artikel in derselben Ausgabe der SZ anmerkt, über neun Millionen LPs umgesetzt. Der Vinyl-Marktanteil liegt hierzulande immerhin bei 2,6 Prozent. Ich finde, da ist noch reichlich Luft nach oben.
Doch nun zu Zack – oder wie es wohl in seinem Pass steht: Zachary – Tipton: Er ist Sohn eines Amerikaners und einer Ungarin und stellte eines Tages auf der High School fest, dass er nicht mehr alles, was an der Tafel stand, problemlos lesen konnte und daher eine Brille brauchte. Bei den örtlichen Optikern fand er nur wenige Brillengestelle, die ihm zusagten und das waren natürlich die teuersten. Und damit sind wir wieder bei der Geschichte, die wir auch in der Hifi-Welt schon so oft gehört haben: Unser Protagonist ist mit den auf dem Markt erhältlichen Produkten nicht zufrieden und beschließt, selbst aktiv zu werden und erst einmal für den Eigenbedarf etwas zu fertigen, das seinen Ansprüchen gerecht wird. Und daraus entwickelt sich – auf lange Sicht und im besten Falle – eine erfolgreiche Firma mit innovativen Produkten.
Bei Zack war, wie gesagt, die Erkenntnis, selbst eine Brille zu benötigen, die Initialzündung, sich mit dem Thema Fassungen zu beschäftigen. Da er eine Ausbildung in Holzbearbeitung absolviert hatte, verfügte er auch über die notwendigen handwerklichen Fähigkeiten für erste Experimente. Seit 2001 entwickelte er seine originellen Design-Ideen. Seine damalige ungarische Freundin und ein Ausbildungsplatz in einer Brillenfabrik waren für ihn dann gleich zwei Gründe, nach Europa überzusiedeln. In Ungarn fand er dann auch einen Hersteller, der nach seinen Entwürfen Prototypen fertigte. Im Jahr 2004 gründete er schließlich seine eigene Brillenmanufaktur. Bei einer ersten Kollektion zierten die Bügel Schmalfilme. Da sich die verwendeten Filmsequenzen voneinander unterschieden, waren die damit gefertigten Brillengestelle Unikate. Die Idee, keine zwei exakt gleichen Modell zu fertigen, verfolgte Zack auch bei seinen nächsten, wiederum sehr eigenständigen Modellen. Er wollte Brillengestelle aus Schallplatten fertigen.
Aber das ist deutlich leichter gesagt, als getan: Vinyl ist nämlich nicht immer ein und dasselbe Material, wie jeder Audiophile weiß. Zum einen experimentierten Schallplattenfirmen und vor allem kleinere engagierte Label wie Classic Records oder Speakers Corner aus klanglichen Gründen mit unterschiedlichen Mischungen. Denken Sie nur an die „nicht magnetischen“ halbdurchsichtigen Rezepturen von Classic Record, auf denen erfolgreiche Alben Jahre nach ihrer ersten Wiederveröffentlichung dann noch einmal herausgebracht wurden. Zum anderen ändert Vinyl wie die meisten Kunststoffe im Laufe der Zeit seine chemische Zusammensetzung und damit auch seine mechanischen Eigenschaften. Die Verwendung sehr alten Vinyls lehnt Zack daher auch ab. Es ist für seine Zwecke zu spröde. Es tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen: Ihr spontaner, leicht snobistischer Einfall, sich aus einer gesuchten 2000-er Decca oder einer frühen Living Stereo die nächste Brillenfassung machen zu lassen, ist leider nicht realisierbar.
Da selbst 180-Gramm-Scheiben viel zu dünn sind, um daraus eine stabile Fassung zu fertigen, muss die Schallplatte mit einem Trägermaterial verbunden werden. Die Wahl fiel Zack nicht schwer: Er entschied sich für Cellulose, das oft auch allein als Werkstoff für Brillen verwendet wird. Es ist wie Vinyl eine thermoplastisches Material. Die größere Herausforderung war es, einen passenden Klebstoff zu finden, der Cellulose und Vinyl langzeitstabil verbindet. Nach längerer Zeit und vielfältigen Experimenten glaubt Zack nun, den richtigen Stoff gefunden zu haben, gibt aber verständlicherweise nicht preis, worum es sich dabei handelt. Bei den als Korrekturfassungen oder Sonnenbrillen angebotenen Gestellen werden die Bügel nicht mit Schallplatten beschichtet. Zack berichtet, dass er das anfangs gemacht habe, die Verbindung den oft wenig sensiblen Bemühungen externer Optiker, die Bügel der Physiognomie der Brillenträger anzupassen, jedoch nicht widerstanden habe.
Wenn man auf Rillen auch auf den Bügeln nicht verzichten möchte, könne man sich ein Sondermodell fertigen und in Budapest mit Gläsern versehen und dort auch anpassen lassen. Seine Mitarbeiter besäßen das dafür notwendige Fingerspitzengefühl. Wenn man ein Gestell aus eigenen Platten fertigen lassen möchte, deren Materialeigenschaften ihm nicht vertraut seien, sei die Einarbeitung von Gläsern in der Manufaktur ebenfalls unumgänglich. Eine Brille aus individuell ausgewähltem Vinyl mit Rillen auch auf den Bügeln wäre allerdings, nicht nur was die Exklusivität anbelangt, das Ende der Fahnenstange, sondern auch preislich. Da fällt es fast schon nicht mehr in Gewicht, dass Zack bei ihm nicht bekannten Vinyl-Qualitäten auf der Anlieferung von zwei identischen Scheiben besteht.
Verabredet waren wir mit Zack in seinem sogenannten Showroom, einer großen Wohnung in der offiziell ersten Etage – die aber realiter in dritten Stock liegt – eines altehrwürdigen Wohnhauses direkt am Donauufer in Pest mit einem grandiosen Ausblick auf die Elisabethbrücke und die Burg in Buda. Dort hieß uns Zofie Gaes willkommen und führte uns in den Präsentationsraum, in dem eine spannende Bilderinstallation fast ein wenig vom der Wand mit den vielen verschiedenen Brillenmodellen in Schwarz ablenkte. Einige weitere ausgesuchte Exemplare wurden auf einer anderen Seite Raumes in raffinierten Displays zeigt: im Zentrum trichterartig verformter, vergoldeter LPs.
Im sich anschließenden Raum, dem mit dem erwähnten, sagenhaften Ausblick, findet sich eine einladende Sitzgruppe und an der Wand vier Boxen mit exklusiven Sondereditionen aus Scheiben Bob Marleys, Madonnas, Pink Floyds und der Prodigys. Weiter geht es mit einigen Büroräumen. Noch vor Monaten war hier auch die Werkstatt untergebracht, die, da die Fläche für die monatliche Produktion von über 400 Brillengestellen einfach nicht mehr ausreichte, ausgelagert wurde. So haben nun die für den Verkauf und die Administration zuständigen Damen und der Designer Simon Hukaya richtig viel Platz. Für die Fertigung von Prototypen kann Simon übrigens auf einen direkt neben seinem Schreibtisch aufgestellten 3-D-Drucker zugreifen. Man darf gespannt sein, wie seine ersten Entwürfe aussehen werden. Die etwa 50 Modelle der bisherigen Kollektionen wurden allein von Zack designed.
Dieser war zur Zeit unseres Besuchs gerade aus den USA zurückgekehrt und hatte daher noch einiges in der Werkstatt aufzuarbeiten, wohin wir uns dann unter der Führung von Zofie aufmachten. Auf etwa der halben Strecke trafen wir Zack dann vor der städtischen Markthalle, einer Touristenattraktion, deren Angebote aber auch von den Budapestern geschätzt werden, wie Zack erklärte. Auch die Werkstatt liegt nicht weit von der Donau entfernt in einem Stadtviertel, das durch Wohnhäuser, Restaurants, Kneipen und ein Museum geprägt wird. In der Manufaktur, die sich teilweise über zwei Etagen erstreckt, beschäftigt Zack sechs weitere Mitarbeiter, die die angelieferten Einzelteile montieren, die fertigen Gestelle beschriften, säubern, verpacken, lagern und versenden. Das Verkleben der LPs mit den Cellulose-Platten und das Ausfräsen der Brillen-Fronten auf einer CNC-Maschine wird außer Haus erledigt. Leider residiert der Zulieferer mehrere hundert Kilometer von Budapest entfernt, so dass wir Ihnen keine eigenen Bilder von diesem Teil des Produktionsprozesses zeigen können. Zack hat allerdings ein Video vom Produktionsprozess drehen lassen, dass Sie sich hier ansehen können.
In der Manufaktur werden dann die Oberflächen der Gestelle fein nachbearbeitet, von Hand die Scharniere für die Laser-beschrifteten Bügel aufgenietet und mit handgeführtem Schleifmaschinchen und Feilen für die perfekte Passung der Bügel zur Front des Gestells gesorgt. Zwischen den einzelnen Arbeitsgängen müssen die Werkstücke natürlich immer wieder im Ultraschallbad gereinigt werden. Es ist also durchaus berechtigt, die Vinyl-Brillen als Manufaktur-Produkte zu bezeichnen. Die Korrektur-Fassungen werden übrigens in äußerst originellen Boxen ausgeliefert: Eine Single mit kleinem Mittelloch – ich wusste bisher nicht, dass es so etwas überhaupt gibt – wird zu einer Art „U“ gebogen, in das dann eine mit einem Reißverschluss versehene Stofftasche geklebt wird. Ich konnte dem Anblick dieser Vinyl-Accessoires jedenfalls nicht widerstehen und warte nun ungeduldig auf den Anruf meines Optikers…
Die Vinylize Sonnenbrillen, die in einem etwas einfacheren Case natürlich auch aus Vinyl geliefert werden, und die Korrekturfassungen sind über ausgewählte Optiker zu beziehen. Adressen finden Sie unter dem Menüpunkt „Shops“ auf vinylize.com
Showroom
Tipton Szemművek
Belgrad Rakpart 26,
Budapest, 1056, Ungarn
zsofi@tipton.hu
Auf den PS Audio DirectStream DAC (DS) war ich aus mehreren Gründen sehr gespannt: PS Audio löst mit dem DS das bisherige, bestens beleumundete Topmodell PerfectWave DAC II, durch einen technisch vollständig anderen Wandler, rein auf DSD Basis, ab. DSD ist ja derzeit unter Audiophilen weltweit in aller Munde
Bei Hifistatement beschäftigt sich Dirk Sommer schon seit längerem ganz intensiv mit dem Thema. Reitet hier also jemand aus Gründen des Marketing auf der DSD-Welle? Zumal wenn Paul McGowan, der Chef von PS Audio, für den DS reklamiert, dieser könne insbesondere auch aus CD bislang vermisste Informationen und Feinheiten freilegen. Darüber hinaus verlässt der DS bei der technischen Umsetzung in vielen Punkten die eingetretenen Pfade.
Das Gehäuse des DS ist gegenüber dem PerfectWave DAC II unverändert geblieben. Die Front besteht aus einem eleganten Touch-Screen-Display auf der rechten Seite und dem PS Audio Logo auf der linken Seite, das gleichzeitig als Stand-by-Schalter dient. Auf der Rückseite finden sich von links nach rechts eine Kaltgerätebuchse für das Netzkabel und der Netzschalter sowie ein SD-Karten Slot, der für etwaige Firmware-Updates Verwendung findet und das Gerät zukunftssicher macht. Danach folgen sechs digitale Eingänge: XLR (AES/EBU), RCA (S/PDIF), TOSLINK (S/PDIF), USB und zwei I2S Eingänge, die als HDMI-Buchsen realisiert sind. Alle Eingänge mit Ausnahme des TOSLINK akzeptieren PCM bis 24 Bit/192 Kilohertz sowie DSD 64 und DSD 128; TOSLINK ist auf PCM 24 Bit/96 Kilohertz beschränkt. Die I2S Eingänge verarbeiten auch „raw“ DSD, die anderen verwenden das DoP-Protokoll (DSD-over-PCM).
Ein Erweiterungsschacht nimmt die gegen Aufpreis erhältliche Network Bridge auf, die eine Integration des DS in ein Heimnetzwerk ermöglicht. An Ausgängen stehen XLR (symmetrisch) und RCA (unsymmetrisch) zur Verfügung. Beim Ausgangspegel kann zwischen den Einstellungen „low“ und „high“ gewählt werden, wobei die letztere Einstellung für eine Konfiguration ohne Vorstufe mit direkter Ansteuerung der Endstufen vorgesehen ist. Über eine Fernbedienung, die auch zur Bedienung anderer Komponenten von PS Audio gedacht ist und deshalb mehr Bedienelemente enthält als für die Steuerung des DS erforderlich, können alle Einstellungen bequem vorgenommen werden.
Die im gesamten PS verwendeten Bauteile sind durchgängig von sehr hoher Qualität mit 0,1-Prozent-Dünnschicht-Widerständen und eng tolerierten Folienkondensatoren – zwei Prozent an besonders kritischen Stellen im gesamten Signalweg. Eine sorgfältig konzipierte Stromversorgung mit großem Ringkerntransformator sowie mehrfache Stabilisierung und Filterung schaffen stabile Arbeitsverhältnisse für das Herz des DS und die eigentliche Neuerung im Vergleich zu den Vorgänger-Modellen.
Der geistige Vater des DS ist Ted Smith, ein begnadeter Software-Designer und leidenschaftlicher Audiophiler, der von der klanglichen Überlegenheit des DSD-Formats gegenüber dem PCM-Format überzeugt ist. Als Software-Spezialist verwendet Ted Smith im DS, abgesehen von dem bewährten XMOS Chip für den asynchronen USB Eingang, keine der üblichen Standard-Chips, sondern setzt auf ein frei programmierbares FPGA (Field-programmable Gate Array) vom Typ Spartan-6 von Xilinx, das alle von ihm eigenhändig programmierten Rechenoperationen, wie Umrechnung, Filterung und Wandlung durchführt. Die Verwendung eines FPGA bietet den Vorteil der völligen Flexibilität in der Konzeption und ermöglicht, auf einfache Weise Weiterentwicklungen der Firmware umzusetzen.
Alle im DS eingehenden Daten werden im ersten Schritt in ein DSD-Signal mit einer Wortlänge von 30-Bit und einer Datenrate von 28,224 Megahertz hochgerechnet. Die irrwitzig hohe Sampling-Frequenz von 28,224 Megahertz wurde gewählt, weil sie das erste gemeinsame, geradzahlige Vielfache sowohl der gängigen PCM-Formate (44,1/48, 88,2/96, 174,4/196 Kilohertz) als auch von DSD 64 (2,822 Megahertz) und DSD 128 (5,644 Megahertz) ist und so Rundungsfehler bei der Umrechnung am Einfachsten vermieden werden können. Nach der Umrechnung und der dabei erforderlichen Filterung erfolgt ein Down-sampling auf 5,6448 Megahertz mit anschließender voll digitaler Lautstärkeregelung. Hinter der Lautstärkeregelung wird schließlich in ein 1-Bit Signal mit doppelter DSD-Rate (5,644 Megahertz) gewandelt. Die doppelte DSD-Rate erlaubt den Einsatz eines einfachen Tiefpassfilters mit einer Einsatzfrequenz oberhalb von 80 Kilohertz, um das bei DSD unvermeidliche hochfrequente Rauschen auszufiltern. Das Tiefpassfilter selbst wird mit einem passiven Ausgangsübertrager realisiert, der gleichzeitig die sonst übliche aktive Ausgangsstufe ersetzt. Der Übertrager soll genügend Stromlieferfähigkeit besitzen, um auch niederohmige Lasten treiben zu können. Die schaltbare Ausgangsabschwächung wird durch einen einfachen Shunt-Widerstand nach Masse realisiert, der über ein Relais zugeschaltet wird, dessen Schaltkontakt sich nicht im Signalpfad befindet.
Spätestens jetzt werden Puristen die Stirn runzeln und fragen: Ist das noch „reines“ DSD? Man kann argumentieren, dass die Verarbeitung im DS, wo 1-Bit-DSD in 30 Bit und 28 Megahertz konvertiert und dann wieder auf DSD 128 heruntergerechnet wird, eine nicht direkte, „native“ DSD-Verarbeitung ist. Umgekehrt lässt sich natürlich fragen, ob eine „native“ DSD-Verarbeitung ein Wert an sich ist. Fest steht jedenfalls, dass eine digitale Lautstärkeregelung im 1-Bit-DSD-Format technisch nicht machbar ist. Ted Smith sieht in der Erweiterung der Wortbreite auf 30-Bit keine Nachteile, da der DSD-Charakter des Signals erhalten bleibt. Das 1-Bit-Format ist für ihn erst an der Stelle zur Analogwandlung wichtig, da es hier dann möglich ist, den Wandler in Form eines einfachen Tiefpassfilters zu konzipieren.
Nach dem Einschalten erfolgt eine Initialisierung des DS. Ein Firmware-Update kann an dieser Stelle einfach von einer SD-Karte geladen werden, die in den SD-Karten Slot gesteckt wird. In meinem Fall war auf der mitgelieferten SD-Karte die derzeit neueste Version „Pikes Peak“ enthalten. Bei der Verwendung eines Windows-PC ist zusätzlich noch der erforderliche USB-Treiber für den DS von der PS Audio Website herunterzuladen und zu installieren. Ich habe den DS zunächst mit meinem JPLAY dual PC Setup verbunden, bei dem JRIVER 19 als reiner Medienserver fungiert und mit dem iPad über JRemote gesteuert wird. Die Verbindung funktionierte sowohl für PCM-Dateien als auch für DSD-Dateien einwandfrei. Zu beachten ist, dass der DS keine DXD-Dateien im PCM-Format mit 352,8/384 Kilohertz wiedergeben kann. Hier erfolgt eingangsseitig eine Umrechnung auf 174,4/192 Kilohertz; eigentlich schade, da die technischen Voraussetzungen für eine direkte Verarbeitung vorliegen. In einem zweiten Setup habe ich zum Vergleich den DS an ein MacBook mit einem speziell getunten Betriebssystem und Amarra 3.0.2 als Audioplayer angeschlossen. Alle im Folgenden geschilderten Höreindrücke treffen uneingeschränkt auf beide Konfigurationen zu. Ausgangsseitig habe ich den DS zunächst mit meiner Omtec Vorstufe verbunden, um einen Vergleich mit anderen Wandlern und eine gewisse Orientierung zu haben. Es hat sich dann aber sehr schnell herausgestellt, dass der DS in meiner Anlagenkonfiguration auch hervorragend ohne Vorstufe funktioniert und dass durch den Verzicht auf die Vorstufe die Eigenschaften des DS noch besser zur Geltung kommen.
Um Paul McGowans Aussage zu überprüfen und all die angeblich verborgenen Informationen auf meinen digitalen Medien zu entdecken, habe ich anfangs ausschließlich auf Festplatte gerippte CD gehört, wobei ich zunächst bewusst keine audiophilen Aufnahmen ausgewählt habe. Ich beginne mit Mozart: Konzert für Klarinette und Orchester mit Benny Goodman und dem Boston Symphony Orchestra, einer Monoaufnahme von 1957, und bin erstaunt: Die Aufnahme besticht nicht gerade durch Transparenz und Räumlichkeit, aber was ich jetzt höre, ist eine gewisse Räumlichkeit, obwohl es sich um eine Monoaufnahme handelt, und der klare Umriss des Soloinstruments. Neugierig geworden fahre ich mit Haydn: Symphonies No. 91 & 92 "Oxford" - Scena di Berenice in der Aufnahme mit dem Freiburger Barockorchester unter René Jacobs fort. Die schlackenlose Interpretation Jacobs zusammen mit der Aufnahmetechnik macht diese Aufnahme für mich nicht immer zum reinen Hörvergnügen. Aber jetzt ist das anders. Wieder ist es nicht die Räumlichkeit an sich, die mich beeindruckt, sondern die natürliche Staffelung der einzelnen Instrumente, die zusammen mit der auf völlige Durchhörbarkeit angelegten Interpretation Jacobs mir neue Einblicke in den Feinaufbau und die einzelnen Linien der Symphonien eröffnen. Dieser Eindruck bestätigt sich bei vielen anderen CD-Aufnahmen. Bei „España“ von Emmanuel Chabrier mit Ataulfo Argenta und dem London Symohony Orchestra auf Decca Legacy Volume Two - FIM UHD 90 wird mir klar, was mich am DS fasziniert. Es ist die Fähigkeit, feindynamische Abstufungen innerhalb eines Raumes wiederzugeben: bei einem crescendo des Orchesters höre ich fasziniert den nacheinander folgenden forte Einsatz einzelner Instrumentengruppen, während andere noch im piano verweilen, was die räumliche Platzierung besonders klar erkennbar macht. Dabei werden einzelne Instrumente völlig natürlich wiedergegeben: Violinen samtig und geschmeidig, Blechbläser strahlend ohne Schärfe, Holzinstrumente je nachdem holzig knarrend oder weich und rund.
Diese Eigenschaften bringt der DS bei guten Hoch-Bit-Aufnahmen noch deutlicher zum Ausdruck. Besonders gut lässt sich das bei MOZART Violin Concertos mit Marianne Thorsen & TrondheimSolistene nachvollziehen. Die Aufnahme ist in einer Kirche ursprünglich im Format DXD 352,8 Kilohertz aufgenommen und lag mir als Version in DSD 128 vor. Der DS gibt die Räumlichkeit der Kirche und das Wechselspiel zwischen Solistin und Orchester gepaart mit stupender Feindynamik in bestechender Weise wieder. Von Michel Godards Soyeusement in der DSD-Version suche ich mir „Trace Of Grace“ – den Song können Sie hier für eigenen Experimente herunterladen – aus und staune einmal mehr über die Räumlichkeit der Aufnahme an sich und die superbe Abbildung der Instrumente innerhalb des Raumes. Liegt der hervorragende Klang des DS nun an der Wandlung aller Quellen in das DSD-Format oder ist der DS einfach ein hervorragender Wandler? Diese Frage lässt sich so einfach nicht beantworten.
Um die Qualität der eigentlichen DSD-Wandlung im PS noch genauer beurteilen zu können, werde ich Aufnahmen im PCM-Format auf dem PC mit verschiedenen Programmen ins DSD-Format umrechnen und mit der direkten Wandlung derselben PCM-Dateien direkt im DS vergleichen. Dies führt jedoch an dieser Stelle zu weit. Ich werde mich deshalb mit dem Thema DSD und PCM und deren Unterschieden in einem weiteren Artikel gesondert befassen.
Gehört mit
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Computer | JPlay Control PC: Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB Windows 7 JPlay Audio PC: Intel Core Duo 2,2 GHz, 4 GB Windows 7 MacBook 13”, Intel Core i5 2,5 GHz, 4 GB, OSX 10.9.5 |
Audioplayer | JPlay 5.2.1, Amarra 3.02 |
D/A-Wandler | M2Tech Young |
Vorverstärker | Omtec Anturion |
Endstufe | Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Kabel | Van den Hul |
Herstellerangaben
PS Audio DirectStream DAC
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Maße (B/H/T) | 44/10/36 cm |
Gewicht | 19 kg |
Eingänge (digital) | I2S (2x), Coax, XLR Balanced, TOSLINK, USB, Network Bridge slot |
Sampling Raten | 44.1kHz bis 192kHz 16bit, 24bit, DSD 64, DSD 128 (I2S, S/PDIF und USB), 44.1kHz bis 96kHz 16bit, 24bit (TOSLINK) |
Ausgänge (analog) | RCA (unsymmetetrisch), XLR (symmetrisch) |
Garantie | 3 Jahre |
Preis | 7600 Euro |
Vertrieb
HiFi2Die4
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Anschrift | Austrasse 9 73575 Leinzell |
Telefon | +49 (0) 7175 909032 |
hifi2die4@gmx.de | |
Web | www.hifi2die4.de |
Die Audio Selection creaktiv GmbH ist in der HiFi Szene ein recht bekannter Hersteller, nicht zuletzt, weil dieses findige Unternehmen immer wieder für Aufsehen sorgt. Das vielfältige Sortiment beinhaltet auch Produkte, die zu Diskussionen anregen. Ich habe mir die neuesten Absorber-Böden angehört. Das Ergebnis ist eindeutig
Ich habe mich nicht allein um Wahrheitsfindung bemüht, sondern zwei Menschen aus meinem audiophilen Umfeld mit einbezogen. Sicherheitshalber. Das tue ich immer wieder gern, um meine subjektiven Eindrücke bestätigt oder relativiert zu bekommen. Es ist nicht so, dass ich mir die Beurteilung allein in meinem Geräte-Umfeld nicht zutrauen würde – bestimmt nicht. Aber die Aussagefähigkeit eines Tests ist erheblich relevanter, wenn mehrere Personen mit unterschiedlichen Anlagen und Hörgewohnheiten ihre Eindrücke einbringen. So haben wir jeweils für uns allein die Creaktiv-Basen probiert und konnten frei von Zeitdruck unsere Einschätzungen finden. Um es vorweg zu nehmen: Beide in den Test involvierten Personen haben diese Absorberbasis gekauft. So etwas gab's noch nie.
Als ich 2007 begann, meine aktuelle Anlage aufzubauen, war einer der Grundbausteine ein Rack von Creaktiv. Damals entschied ich mich für die Audio Line, die ich zudem noch durch je einen Creaktiv-Absorberboden aus Holz pro Gerät aufwertete. Auf dieser soliden Grundausstattung wählte und ergänzte ich in der folgenden Zeit meine Audio-Komponenten. Dieses Rack ist seither eine feste Größe in meiner Audio-Anlage und floss auch stets in die Bewertung von Geräten mit ein. Mit anderen Worten: Die klangliche Beurteilung aller HiFi Komponenten geschah all die Jahre stets auf diesen Creaktiv-Set. Niemals habe ich beispielsweise bei einem klanglichen Vergleich zweier CD-Spieler versucht, durch Austauschen des Unterbaus zu einem anderen Ergebnis zu kommen. Wenn eine akustisch solide Konstruktion vorhanden ist, auf der auch alle klanglichen Beurteilungen basieren, wohin führt dann der Austausch eines Elements bei einem Gerät? Ich habe die neue Creaktiv-Basis gleich dreimal bestellt, um nach dem ersten auch ein oder zwei weitere Geräte in der Audio-Kette mit der Basis aufstellen zu können. So lässt sich erkennen, inwieweit Klangauswirkungen sich addieren vielleicht weiter zum Positiven oder ins Negative kippen. Insgesamt eine interessante und spannende Thematik.
In meiner Anlage startete ich den Testablauf mit der Positionierung des CD-Laufwerks auf der neuen Basis, und zwar zusätzlich aufgestellt auf der vorhandenen Holzbasis. Dies tat ich deshalb, weil so die Einflüsse des hölzernen Absorberbodens nicht weggenommen, sondern nur den Einfluss der Glas-Basis hinzugefügt wurde. Somit ist der klangliche Unterschied einzig der Glas-Basis zuzuschreiben. Und dieser Klangeinfluss war deutlich. Die Musikdarbietungen wurde im Bassbereich schlanker, ohne dass Informationen untergingen. Vielleicht ist Entschlackung die richtige Beschreibung. Mitten und Höhen gewannen deutlich an Energie. Der Gesamteindruck war mehr Durchhörbarkeit und Agilität.
Aber lassen Sie mich erst etwas zum Aufbau und zur Wirkungsweise der gläsernen Creaktiv-Absorberböden sagen: Es handelt sich um ein dreilagiges System, das in Aluminium gerahmt ist. Beim Entpacken der Pakete wirkten die Basen wie Bilderrahmen. Der in meinem Falle silberne Aluminium-Rahmen – auch schwarz steht zur Auswahl – fasst eine schwarze, weiße oder silberne Glasplatte mit Creaktiv Schriftzug ein. Der Aufbau ist folgender: MDF, zwölf Millimeter stark, bildet die untere Lage, auf der ebenfalls zwölf Millimeter Terostat, eine zähweiche Masse, ähnlich wie Knetgummi, aufgetragen ist. Dieses Terostat erfährt eine ci2p Veredelung – dazu gleich mehr. Ebenso ist die darüber liegende acht Millimeter starke Glasplatte mit der ci2p Technologie behandelt. Damit sich das zähe Terostat auch bei dauerhafter Belastung nicht zusammendrücken lässt, sind zwischen MDF und Glas im Terostat fünf Distanzhalter aus akustischem Filz integriert.
Ci2p steht für „Creaktiv integrated information process“. Alles klar? Mir auch nicht. Deshalb telefonierte ich mit Arno Selker, dem Vordenker und Chef des Unternehmens Audio Selection creaktiv GmbH, der mir auch gerne Auskunft erteilte. Ein wichtiger Partner von Audio Selection creaktiv ist das hessische Unternehmen Gabriel-Tech. Das befasst sich mit Maßnahmen zur Unterdrückung von Elektro-Smog, vornehmlich an der Störquelle selber. Gabriel-Tech haben eine in den USA patentrechtlich geschützte, seit zehn Jahren angewandte Technik entwickelt. Diese nennt sich Informierung und ist das einzige vom TÜV zertifizierte Verfahren, das elektrische und elektromagnetische Störfelder deutlich verringert. In Kombination mit der bei Audio Selection creaktiv GmbH entwickelten Aktivierungs-Technologie entsteht die ci2p Behandlung. Dabei soll die Aktivierung in der Lage sein, den Wirkungsbereich der Technologie von Gabriel-Tech räumlich zu erweitern. So überträgt sich diese Information auf alle kristallinen Produkte. Denken Sie sich einen Schraubenzieher, den Sie an einen Magneten halten. Der Magnetismus überträgt sich auf das Werkzeug und magnetisiert es in Abhängigkeit von der Dauer der Behandlung so durch, dass der Schraubenzieher für eine Weile magnetisch bleibt, selbst wenn der Magnet entfernt wird. So ungefähr können Sie sich die Wirkung der ci2p behandelten Materialen auf die darauf aufgestellten Geräte vorstellen. Über die Zeit würde eine ci2p Basis auch zwei übereinander stehende HiFi-Komponenten durchwirken und auch deren klanglichen Eigenschaften beeinflussen. Um welche Störfelder geht es und wie entstehen sie? Das ist einfach zu erkennen. Denn in jedem HiFi-Gerät entstehen Vibrationen durch Schalleinwirkung von außen oder durch Bewegungen im Gerät selber. Beim Plattenspieler oder meist noch viel mehr im CD-Spieler wird konstruktiv reichlich Unruhe im Gerät erzeugt. Wenn auf diese sehr, sehr kleinen Schwingungen reagieren Platinen und metallische Bauteile. Und schon haben wir die elektrischen und elektromagnetischen Störungen, weil die eben durch die kleinsten Bewegungen der metallischen Teile generiert werden. Ci2p wirkt nachhaltig dagegen und reduziert massiv die Störfelder. Ci2p schafft eine Eliminierung dieser Störfelder von beinahe einhundert Prozent, so Arno Selker.
Unterseitig stehen die Absorberbasen auf Aluminium-Füßen, die bei den künftigen endgültigen Serien-Ausführungen in der Höhe verstellbar sein werden und mit rutsch-sicherem synthetischem Kautschuk versehen sind. Die Füße sind dann mit einem M8 Gewinde eingeschraubt und können dreifach oder vierfach am Boden der Basis eingeschraubt werden. Mittels des M8 Gewindes lassen sich nach Belieben auch die Kegel aus dem Creaktiv Sortiment alternativ einsetzen. Diese komfortable Ausstattung hatten meine Test-Objekte noch nicht. Die Basen sind mit ihrer Technologie im Portfolio von Creaktiv nicht allein. Auch in den kompletten Racks der Aluline sind ci2p veredelte Glasböden integriert. Den gleichen oder einen ähnlichen Aufbau wie unsere Test-Absorber haben die Rack-Systeme Midi-Reference und Big-Reference. So lassen sich also auch für deutlich weniger Geld Grundsteine mit der ci2p Technologie für eine solide Aufstellung der Audio-Elektronik schaffen.
Zusammen mit diesen ci2p – Basen erhielt ich von Creaktiv einige der neuen ci2p behandelten gläsernen Gerätefüße. Dabei handelt es sich um Glaswürfel mit drei Zentimeter Kantenlänge. Auf eine der sechs Flächen ist ein Twister Stop mit zwölf Millimeter Durchmesser aufgeklebt. Die Twister Stops sind schon lange im Programm von Creaktiv und sollen durch ihre ci2p Veredelung an Geräten, aber auch an Glasflächen Stör-Verwirbelungen unterbinden.
Dazu eine kleine Geschichte: Es ist einige Jahre her, da habe ich hin und wieder für die High End Society auf ihren regionalen Veranstaltungen – damals „World of HiFi“ genannt, jetzt in veränderter Form als „High End on Tour“ durch deutsche Städte unterwegs – als Moderator Anlagen vorgeführt. Es war bei einer World of HiFi in Wiesbaden im Jahr 2009, als ich Lautsprecher von Focal, Röhren-Elektronik von Thorens mit einem Plattenspieler von VPI vorführte. Das Ganze stand in einem Reference Rack von Creaktiv. Zwei Mitarbeiter von Creaktiv waren auch zugegen. Sie fragten mich, ob sie einige ihrer Twister Stops im Raum platzieren dürften. Ich willigte ein unter der Bedingung, dass sie nicht so auffällig angebracht sein dürfen, um nicht darauf angesprochen zu werden. Genau so machten es die Beiden. Was mich an den zwei Vorführtagen dann erstaunte: Drei Besucher erwähnten im Laufe der zweitägigen Veranstaltung unabhängig voneinander, dass in unserer Vorführung eine besonders entspannte Atmosphäre herrsche und in keinem der anderen Räume ihre Befindlichkeit so angenehm gewesen sei. Drei Menschen haben mir dies in ähnlicher Weise gesagt. Ich weiß nicht, wie viele mehr ebenso empfunden haben, ohne es zu äußern.
Also, so ein Twister Stop ist Bestandteil des Gläsernen Gerätefußes, den man drei- oder viermal unter dem Geräteboden mit dem Twister Stop nach oben auf unseren Glasabsorbern platzieren soll. Dabei sollen die Glasfüße möglichst nicht so weit außen am Geräte-Boden stehen, sondern mehr zur Mitte hin, damit durch die kürzeren Abstände so wenig wie möglich schwingfähige Flächen des Geräte-Bodens gegeben ist. Die Glasfüße sollen also den Boden beruhigen und ihre ci2p Kräfte zusätzlich zur Glasbasis wirken lassen und fest, da aus demselben Material an diese ankoppeln. Unabhängig von der Wirkung durch ci2p würde auf diese Weise das Gerät mechanisch ruhiger. Laut Arno Selker wird der Platzierung von Geräte-Füßen seitens der Hersteller unter diesem Aspekt leider viel zu wenig Beachtung geschenkt. Das leuchtet mir grundsätzlich auch ein. Im Rahmen dieses Tests sehe ich die Glas-Füße als Erweiterung oder Ergänzung zu den ci2p Glas-Basen und probiere die Basen ohne und mit.
In meiner Anlage habe ich die Glas Absorber-Böden unter dem Primare CD-Spieler, meinem Kenwood Plattenspieler und der Spectral Endstufe nacheinander und gleichzeitig ausprobiert. Dabei war der hörbar nachvollziehbare Effekt bei der Spectral weit weniger deutlich als bei CD-Laufwerk und Plattendreher. Unter denen platziert strahlten die Höhen und Mitten mit Kraft und Farbe, der Tiefbass und Grundtonbereich wurde verschlankt und die Musik wirkte gesäubert und transparenter. Stimmen klangen manchmal schlanker, weniger körperlich. Dies war aber nicht immer der Fall. Mehrfach erlebte ich das Gegenteil von dem, was ich erwartete und der Grundtonbereich war sogar kräftiger, sowohl bei Stimmen als auch bei Klavier-Aufnahmen.
Fügte ich dann die Glasfüße hinzu, verstärkte sich dieser Effekt nicht, sondern es gesellte sich mehr Reinheit hinzu und es klang noch angenehmer. Die Instrumente und Stimmen erlebten in ihren Feinheiten eine Befreiung von einer gewissen restlichen minimalen Sprödigkeit. Es handelt sich hier nicht um Nuancen, sondern klar nachvollziehbare Veränderungen. In der gesamten musikalischen Abstimmung meiner Audio-Kette war dieser Eindruck frappierend. Dennoch war in meiner Anlage diese Säuberung des Grundton-Vereiches zu viel des Guten. Herr Selker möge dies bitte durchaus als Kompliment verstehen für das gelungene Konzepts seines Audio Racks und der Holz-Absorbern. Diese sind eben in meiner Anlage, wie oben beschrieben, fester Bestandteil bei der musikalischen Abstimmung. Zu den Glasfüßen muss ich kritisch anmerken, dass bei von vorn zu bedienenden Geräten wie meinem CD-Spieler vorsichtiges Handling zwingend wird, da die glatten Glasflächen, das Gerät leicht verrutschen lassen – das ist nicht so schön. Nach den Versuchen in meiner Kette kann ich folgendes resümieren: Wessen Anlage im Grundtonbereich zum Voluminösen neigt, wo der Bass die Mitten sozusagen eindickt, sind die Glasabsorber eine vielversprechende Option. Dabei macht es Sinn, sie zuerst unter Geräten mit bewegten Teilen und dann auch unter weiteren Komponenten auszuprobieren. Ich kenne viele Anlagen, die durch diese Glas-Basis erheblich an Spielfreude gewinnen würden.
Und genauso kristallisierte sich dies auch bei meinem Freund T. heraus, der eine drei-wege, aktive Anlage mit sechs externen Mono-Endstufen von Helmut Brinkmann besitzt. Unter seinem Meitner CD-Spieler brachte die Creaktiv-Basis gegenüber einer wesentlich teureren Luftkissen/Holz Basis mal klangliche Vorteile in Richtung Transparenz und Hochton-Energie, mal erschien der Klang etwas ins Harte zu rutschen. Hingegen war der Klanggewinn unter seiner aktiven Frequenzweiche aus dem Profi-Bereich nicht wegzudiskutieren. Die Glasfüße präzisierten auch hier in Richtung zusätzlicher feiner Reinheit und Genauigkeit. Die Folge war die Frage: „Kann ich die gleich hier behalten?“ Kein Problem, für unseren Fotografen sind zwei Basen ausreichend und schließlich hat mir der Kollege ja bei der Beurteilung erheblich geholfen.
Zuvor hatte T. eine der Basen nach Rücksprache auch seinem Freund H. zur Verfügung gestellt. Dort fand sie Anwendung auf einem Granitblock unter einem A-1 CD-Spieler von Musical Fidelity. Sie ersetzte auf dem Granit eine mit Spikes aufgestellte Multiplex-Basis auf der wiederum Coral Lifter von Copulare unter dem A-1 standen. H. beschrieb mir seinen Klangeindruck so, dass der Gewinn an präziser, klarer Abbildung, gepaart mit direkterer und ansprechenderer Darstellung und einer etwas schlankeren Stimmwiedergabe überzeugte. Die Glasfüße gehörten für ihn zur stimmigen Ergänzung. Weil auch seine Ehefrau genau diesen Klangeindruck als Verbesserung der ebenfalls drei-wege Aktiv-Anlage empfand, rief man tags drauf beim Hersteller an und bestellte die Kombimation aus Absorberboden und Glasfüßen im Sondermaß. Auch dies geht bei Audio Selection creaktiv.
Gehört mit
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CD-Spieler | Primare DVD 30 mit Antelope Zodiac plus |
Plattenspieler | Kenwood KD-990 mit Kenwood Kunststein-Auflage |
Tonabnehmer | Audio Technica AT33PTG/II |
Phonoverstärker | Plinius Koru |
Vorverstärker | T+A P-10 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern |
Equalizer für Bass | LA-Audio EQ 231G |
Endstufen | Primare A-32 (2 x) für Bass, Spectral DMA 100 S mit Enacom-Cinch für Mittelhochton, Air Tight ATM-3 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern |
Lautsprecher | Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping) oder Quadral Platinum M 50 |
Zubehör | Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Audio Exklusiv d.C.d. Base |
Herstellerangaben
Creaktiv Systems Geräte-Basen Alu-Glas ci2p
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Absorberplatte mini | 525 x 405 x 38 mm 599 Euro |
Absorberplatte midi | 585 x 455 x 38 mm 699 Euro |
Absorberplatte maxi | 550 x 430 x 40 mm 749 Euro |
Ausführungen | Rahmen aus Aluminium schwarz oder silber Glasplatte in schwarz, weiss oder silber Glas-Geräte-Füße 5 x 5 x 5 cm zuzüglich Twister Stop auf einer Fläche |
Hersteller/Vertrieb
Audio Selection creaktiv GmbH
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Anschrift | Drieschweg 9 53604 Bad Honnef |
Telefon | +49 2224 949950 |
info@robertsradio.de | |
Web | www.creaktiv-hifi.com |
Hersteller/Vertrieb
Audio Selection creaktiv GmbH
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Anschrift | Drieschweg 9 53604 Bad Honnef |
Telefon | +49 2224 949950 |
info@robertsradio.de | |
Web | www.creaktiv-hifi.com |
Hersteller/Vertrieb
Audio Selection creaktiv GmbH
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Anschrift | Drieschweg 9 53604 Bad Honnef |
Telefon | +49 2224 949950 |
info@robertsradio.de | |
Web | www.creaktiv-hifi.com |
Vertrieb
RWA Akustik Systeme
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Ansprechpartner | Rainer Weber |
rwa-akustik@web.de |
Hersteller
VertexAQ Ltd.
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Anschrift | LLandrindod Wells Wales |
info@vertexaq.com | |
Web | www.vertexaq.com |
Der Austausch von Kabeln läuft für viele unter dem Begriff „Tweaking“, in Anbetracht der zu erwarteten Ergebnisse. Oder anders ausgedrückt, dies ist etwas, wo sich jeder Nicht-Audiophile an den Kopf greift. Zum Beispiel die Ehefrau. Andererseits würde der einen oder anderen Musikanlage durchaus eine Art Generalüberholung gut tun
Eine schlechte Infrastruktur einer Musikanlage wird immer ein limitierender Faktor sein. Im Zusammenhang mit der Verkabelung gibt es nun einige grundlegende Schritte die man einhalten sollte und die sich in jedem Fall bewährt haben. Unabhängig vom Preis oder irgendwelchen Herstellern. Trotzdem hat sich die ungünstigste Vorgehensweise irgendwie eingebürgert: ich nehme für die einzelnen Komponenten das jeweils beste Kabel. Was immer das auch sein mag. Oder noch schlimmer, den Testsieger.
Mit dem passenden Kabel lässt sich dann wunderbar eine Art Feintuning betreiben. Dies bedeutet dann beispielsweise für einen hell und spitz klingenden Tonabnehmer nehmen wir ein Tonarmkabel, das einen eher warmen, dunkleren Klang erzeugt. Auf welchem Weg auch immer. Klingt doch logisch? Ist aber trotzdem falsch, denn hier wird nur der eine Fehler durch einen anderen kompensiert. Wenn wir nun das ganze System so aufbauen, dann landen wir irgendwann im Urwald. Bildlich gesprochen. Es hat sich also bewährt, die gleiche Verkabelung im ganzen System zu verwenden. Deshalb sollte man sich auch vorher überlegen, ob es nun unbedingt das superteure Netzkabel sein muss; möglicherweise benötigt man nämlich fünf Stück davon. Der Wechsel von einem Misch-Masch Cocktail zu einer einheitlichen Verkabelung bringt einen Riesen Schritt in Richtung Kohärenz und besserer Performance. Das wird natürlich immer evidenter, je mehr Komponenten man im System hat. Ich muss gestehen, dass ich mich bisher auch nicht an die reine Lehre gehalten hatte und es bei mir auch nicht anders ausgesehen hatte, als bei den meisten von uns. Allerdings war die komplette Verkabelung mit den Swiss Cables für den Test vom 31.3.2014 sehr lehrreich und hatte einen enormen Schub nach vorne gebracht. Mit der Aussage, die gleichen Kabel im Setup zu benutzen, meine ich nun nicht, dass alles von einem Hersteller stammen muss. Obwohl dies natürlich ein sehr einfacher Weg wäre, der gute Erfolgsaussichten hätte. Wichtig ist vielmehr, dass die Leiter aus demselben Material bestehen, gleiche Isolation besitzen und vom technischen Aufbau her vergleichbar sind. Also möglichst nicht an einer Stelle Kupfer-Litze mit Baumwollisolierung und an einer anderen Silber-Solidcore mit Teflon Isolierung verwenden.
Wo fangen wir nun am Besten an? Idealerweise nicht mit einem NF Kabel, wozu man spontan vielleicht geneigt ist, sondern außerhalb des Signalweges, bei der Stromversorgung. Das Kabel, das aus der Steckdose kommt ist das wichtigste in unserem System! Diese Tatsache wird oft unterschätzt. Der Wechselstrom aus der Steckdose ist gewissermaßen das Rohmaterial, mit dem unsere Anlage die Musik formt. Allerdings ist in unserem Computerzeitalter der Wechselstrom weit entfernt von einer einen reinen 50 Hertz Sinusschwingung und zudem noch mit irgendwelchen Störimpulsen verseucht. Für diese Störenfriede gibt es auch einen Namen: Radio Frequenz Interferenzen (RFI). Zu Radio Frequenz Interferenzen sagt das Lexikon: Funkstörung: Störung des Bild u. Tonempfangs durch elektromagnetische Schwingungen. Muss aber nicht zwangsläufig etwas mit Radio Eriwan zu tun haben.
RFI kann bei niedrigeren Frequenzen durch verschiedene Quellen entstehen, beispielsweise durch schlecht konzipierte Elektromotoren, die einen nicht unbeträchtlichen Betrag RFI wieder an das Netzteil zurücksenden. Im Hochfrequenzbereich haben wir mit der Digitaltechnik Unmengen an Geräten, die nicht nur RFI wieder an das Netz zurücksenden, sondern obendrein auch noch abstrahlen. Handys wären auch solche Kandidaten. Na und, werden jetzt viele sagen, diese Frequenzen hören doch sowieso nur Fledermäuse. Stimmt, aber: RFI erhöht in analogen Schaltkreisen das Grundrauschen und bewirkt damit einen Verlust an feinen Details und Phaseninformationen, die wieder zu einer Verschlechterung der Abbildung führen. Durch Intermodulationen mit Mittel- und Hochtonfrequenzen wird die Wiedergabe harscher, eckiger und zweidimensionaler. Gerade im Digitalbereich führen diese Störungen zu flacherer und weniger ansprechender Wiedergabe: Digitalsound!
In diesem Zusammenhang müssen wir uns auch von dem Gedanken trennen, aus der Steckdose komme nur Strom, in 50 Hertz Sinuswellen. Das natürlich auch, aber sowie wir unser Hifi-System an die Steckdose angeschlossen haben, haben wir damit ein äußerst effektives Netzwerk geschaffen, um elektrische Störungen (und damit auch Vibrationen) in unserem System zu verbreiten. Diese Störungen fangen an, Schaden anzurichten, wenn sie ins Innere unserer Geräte gelangen. Nun haben wir die Situation, dass Wechselstrom mit 50 Hertz über den Leiter ins System gelangt und über den Nullleiter dieses wieder verlässt. Bei wesentlich höheren Frequenzen nehmen sowohl Leiter als auch Null und Schutzleiter den ganzen Mist von Handys, Computern, Schaltnetzteilen auf und verteilen ihn liebevoll in unseren Geräten. Wobei zu bedenken ist, dass Systeme mit internen Störgeneratoren wie CD Spieler, D/A-Wandler oder Schaltnetzteilen in Hinsicht auf RFI wesentlich schwieriger in den Griff zu bekommen sind. Was nicht bedeuten soll, dass es in rein analogen Systemen die Probleme nicht in anderer Form auch geben kann. RFI sind gewissermaßen eine Art hochfrequente Oberwellen, die sich im Netz über Leiter, Null und Erde überlagern. Es kann sich auch um kleine Spikes handeln, alles zufällig verteilt. Der Einfluss von RFI/EMI Störungen ist ein Effekt, der bisher in der Hifi-Industrie irgendwie ignoriert wurde, erst in letzter Zeit hat man sich vereinzelt Gedanken gemacht, wie man das Problem angehen kann.
Was kann man also tun? Ideal wäre hier natürlich eine eigene Leitung vom Verteilerkasten zur Musikanlage. Gleichzeitig dann noch ein Sicherungsmodul, beispielsweise das Klangmodul von AHP, in den Sicherungskasten einbauen lassen. Damit wäre schon einmal ein erster, wichtiger Schritt gemacht. Die Performance der Hifi-Anlage fängt bei der Steckdose an! Um tatsächlich alles auf Null zurückzustellen, habe ich die hervorragenden Swisscables aus dem System entfernt und durch Standard-Netzkabel vom Baumarkt oder aus der Wühlkiste im Keller ersetzt. Klingt zum abgewöhnen. Es ist natürlich nicht so, dass man damit nicht Musik hören könnte und ich bin nach wie vor der Meinung, ein Gerät muss so konzipiert sein, dass es zunächst auch ohne irgendwelche Maßnahmen ordentlich Musik macht. Aber wenn man einmal Nägel mit Köpfen machen will, dann kommt man um einen ordentlichen Systemaufbau nicht herum. So, wie wollen wir nun dieses Problem angehen? Steve Elford von Vertex AQ hat nun einen Weg in mehreren Schritten vorgeschlagen, der sich in praxi bewährt hat und den er auf seiner Homepage unter „Systematic Approach“ sehr ausführlich beschreibt. Wobei er natürlich die eigenen Produkte verwendet. Diese sind allerdings durch spezielle Techniken so konstruiert, dass sie obengenannte Probleme minimieren.
Für den folgenden Test hat der Vertrieb dieser Firma verschiedene Komponenten zur Verfügung gestellt. Verschiedene Netzkabel, eine Verteilerdose und ein Shuntfilter. Das Netzkabel hört auf den Namen HiRez Roraima. HiRez hat wohl etwas mit hoher Auflösung zu tun, aber Roraima? Wer ist das denn? Ein Berg in Südamerika? Egal, jedenfalls handelt es sich hier um ein sogenanntes Kästchenkabel, allerdings hat das Kästchen hier eine ganz andere Funktion und enthält auch nicht die üblichen seriellen Filterelemente. Zunächst einmal bestehen die Zuleitungen zu dem Kästchen aus reinem 4n-Silbermaterial. Das Kästchen selbst enthält eine der Spezialitäten von Vertex, nämlich ein akustisches Labyrinth. Damit sollen Vibrationen, die über den Leiter direkt ins System gelangen, ausgeschaltet werden. Nachdem es sich hier um das Topprodukt aus dem Hause Vertex handelt, hat das Labyrinth eine wesentlich komplexere Struktur als bei den einfacheren Modellen und ist besonders aufwändig aufgebaut. Hiermit können Frequenzen bis in den Ultraschallbereich absorbiert werden. Um die Wirkungsweise einmal zu testen, habe ich – ganz im Sinne von Jugend forscht – mein gutes altes Littmann Stethoskop wieder ausgegraben. Zunächst musste ein „normales“ NF Kabel herhalten, hier habe ich mit einem Schraubenzieher auf das metallische Ende des einen Steckers geklopft und am anderen Ende gehört, was passiert.
Nun hört man zwar keinen Herzklappenfehler, aber das Klopfen haut einem das Littman ziemlich deutlich um die Ohren. Wenn man nun ein Vertex NF Kabel mit Kästchen benutzt, ist so gut wie nichts mehr zu hören. Die Absorption der Vibrationen scheint also sehr gut zu funktionieren. Dieses Prinzip wird bei sämtlichen Kabeln der Firma Vertex angewendet, also auch bei den Lautsprecherkabeln beispielsweise. Zurück zum Netzkabel: Zusätzlich enthält das Kästchen ein Shuntfilter, um Radio Frequenz Intermodulationen (RFI) zu eliminieren. Das Filter ist parallel geschaltet, liegt also nicht im Leitungsweg. Während der Entwicklung dieser Filter hat man zusätzlich noch herausgefunden, dass eine Schirmung gegen Elektro Magnetische Interferenzen (EMI) ebenfalls wichtig ist und entsprechende Maßnahmen ergriffen. Nebenbei, RFI Einstreuungen können sehr heimtückische Verschlechterungen der Performance bewirken, die man nicht so einfach lokalisieren kann wie beispielsweise Verfärbungen.
Gemäß der Empfehlung von Elford habe ich mit dieser Konstruktion zuerst das CD Laufwerk angeschlossen. Interessanterweise ist – wie bei den LeadingEdge Basen – auch hier eine Verbesserung sofort zu hören und die gehen interessanterweise auch in eine ähnliche Richtung. Allerdings sollte man dem Kästchen eine gewisse Akklimatisationszeit geben, direkt ausgepackt und angeschlossen erscheint die Wiedergabe zunächst ein bisschen dunkler zu sein. Klingt nach Voodoo, ich weiß. Nun sollte man sich in dem Zusammenhang vor Augen führen, dass wir bei der Musikwiedergabe im Grunde genommen drei Dinge hören: neben der Musik auch noch Rauschen und Verzerrungen. Letztere erscheinen in unseren Ohren laut, weil sie harsch klingen und als unangenehm empfunden werden. Eine Reduktion dieser Verzerrungen im Hochtonbereich kann im ersten Moment als zurückhaltendere Hochtonwiedergabe erscheinen. Dies darf man auch nicht mit einem anderen Effekt verwechseln, wenn das System nämlich nur über geringe Auflösung verfügt, dann erscheint dies oftmals als zu geringer Hochtonpegel.
So, mit dem HiRez Netzkabel im System wird man nach kurzer Zeit feststellen, dass die Musik viel intensiver und spannender wirkt. Und dies vor allem auch bei geringen Lautstärken. Das hat nun nicht nur etwas mit Grobdynamik zu tun, sondern ist beispielsweise sehr deutlich bei Gitarrenmusik zu hören. Das Ganze hat mehr Grip und Drive bekommen. Der Raum dehnt sich deutlich nach hinten aus, alles wirkt viel besser strukturiert. Die Musiker werden plastischer abgebildet und deutlicher im Raum positioniert. Der vorher vorhandene leichte Nebel ist verschwunden. Wobei einem die Existenz des Nebels überhaupt erst bewusst wird, wenn man es einmal ohne Nebel gehört hat. Bei der Einspielung Nina Simone at Townhall hörte man bisher immer eine Sängerin mit Klavierbegleitung. Jetzt verschmilzt das Ganze zu einer Einheit, Simone sitzt selbst am Klavier und singt dazu.
Mir stand noch ein zweites HiRez Kabel zur Verfügung, mit dem ich die Vorstufe angeschlossen habe. Auch hiermit wieder die gleichen Verbesserungen, offensichtlich addieren sich die positiven Effekte. Bei besagter Nina Simone-Aufnahme kommt nun eine wesentlich bessere Wahrnehmung der Konzerthalle dazu. Auch kann man nun leicht hören, dass die Schweinebacken für die CD-Überspielung einfach eine Schallplatte abgespielt hatten. Was aber jetzt unglaublich gut rüberkommt, ist die Stimmung in der Town Hall und Ninas sehr emotionale, ausdrucksstarke Stimme. Die tiefe Alt-Stimme von Simone hat ja einen sehr eigenen Charme. Einen anderen Effekt hat das Ganze aber auch, ich höre jetzt wesentlich genauer, wenn die Aufwärmphase der Röhrenverstärker noch nicht ganz abgeschlossen ist. Es handelt sich hier also nicht um irgendeinen kosmetischen Effekt.
Weiter gehts, neben diesen Kabeln existiert noch eine Stromverteilerleiste, die nach den gleichen Prinzipien aufgebaut ist. Eine Verteilerleiste ist ja ein zentrales Element in jeder Stereoanlage und bei herkömmlicher Bauweise prädestiniert dafür, die Vibrationen auf alle Komponenten zu verteilen. Die Vertex Verteilerleiste enthält also ein Shuntfilter und ein akustisches Labyrinth zur Absorption von Vibrationen. Hört auf den Namen Taga (wo der Name herkommt weiß ich nun wirklich nicht, vielleicht auch wieder irgend so ein Berg), und ist mit sechs Steckdosen ausgestattet. Diese sind sternförmig verdrahtet, damit jedes Gerät „gleichberechtigt“ angeschlossen werden kann. Zu diesem Zweck werden in der HiRez Version etwa 15 Meter Teflon isolierter Silberdraht im Inneren verbaut. Zusätzlich wird in dieser Ausführung das Labyrinth mit einer EMI absorbierenden Masse vergossen. Ich möchte mich nun nicht wiederholen, aber es passiert immer das gleiche wie oben beschrieben, mehr Fokus, Drive und Transparenz, jede Veränderung ist leicht nachvollziehbar. Das Ausmaß der Verbesserung nimmt offensichtlich mit jeder zusätzlichen Komponente zu.
Mittlerweile gibt es hiervon eine verbesserte ( und leider auch teurere ) Variante unter der Bezeichnung HiRez Balanced Taga. Diese ist zusätzlich mit einem Transformator versehen, der an vier Steckplätzen eine symmetrische Stromversorgung bereithält. Also +115 Volt und –115 Volt, zusammen ergeben sich dann die erforderlichen 230 Volt. Mit dieser Konstruktion entfällt auch das Suchen nach der richtigen Polarität der Steckverbindung. Der Transformator ist auf 300VA Leistung ausgelegt, hier sollten also keine großen Endstufen angeschlossen werden. Deshalb existieren für Endstufen zwei Steckplätze, die nur mit dem akustischen Labyrinth und nicht mit dem Trenntrafo verbunden sind.
Nachträglich wurde vom Vertrieb noch ein Shuntfilter geliefert, das auf den Namen Jaya hört. Dies ist nun kein Produkt aus der Winkelgasse, wie böse Zungen vielleicht bemerken könnten, sondern mit diesem Element hat Vertex im Jahre 1999 die Produktion angefangen. Eigentlich sollte man die Optimierung mit diesem Filter beginnen, so Steve Elford, allerdings stand es mir anfangs nicht gleich zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um ein steckbares Filter, das einfach in eine freie Dose der Netzleiste gesteckt wird. Und obwohl in den HiRez Plus Kabeln sowie in der Taga Netzleiste bereits derartige Filter eingebaut sind, wird mit dem Jaya die Wiedergabe noch einmal klarer und besser fokussiert.
Als nächstes habe ich eine Scheibe von Miles Davis aufgelegt, The New Miles Davis Quintett, aus einer Zeit, als er von der Bebop Ära zu einem modalen Jazzstil wechselte. Üblicherweise erscheinen Instrumente, die dunkler klingen, automatisch etwas mehr im Hintergrund. Mit diesen Komponenten bleibt die natürliche Positionierung erhalten. Beispielsweise ist beim Titel „Just squeeze me“ aus besagtem Album das Klavier dunkler aufgenommen als das Saxophon von John Coltrane, bleibt aber trotzdem räumlich vor diesem platziert. Es handelt sich hier um eine alte Monoeinspielung, die in der CD Version eher ein bisschen verstaubt daherkommt. Trotz der technischen Mängel bleibt die Musik spannungsgeladen, was sich auch darin äußert, dass sie bei geringer Lautstärke nicht an Ausdruck und Intensität verliert.
Es geht hier nicht um irgendwelche Nuancen, was da kommt, sind substantielle Verbesserungen. Um das zu hören, muss man nicht seine Meditationshaltung einnehmen, „Omm“ wird auch nicht gebraucht, es ist alles relativ einfach nachvollziehbar. Trotzdem darf man bei aller Begeisterung natürlich nicht vergessen, dass die Musik von der Elektronik gemacht wird, in diesem Fall aber laufen die Mayer Verstärker oder die Shindos zu ungeahnter Form auf. Die Vertex Kabel und Filter gibt es in drei verschiedenen Qualitätsstufen, Standard, Silver und HiRez. Diese unterscheiden sich im verwendeten Leitermaterial, im Aufbau des akustischen Labyrinths, in der Konstruktion der Filter und darin, ob eine EMI Absorptionsschicht eingesetzt wurde.
Die hier vorgestellte HiRez Version ist nicht unbedingt billig und eigentlich nur für hochwertige Musikanlagen gedacht, die Qualität der Komponenten sollte dann auch auf dem gleichen Level sein und beispielsweise ein adäquates Netzteil besitzen. Jedenfalls gibt es für einfachere Musikanlagen die Standard und Silver Ausführungen. In Kombination mit den LeadingEdge Komponenten entsteht eine äußerst realistische Wiedergabe; der kürzlich verstorbene Harry Pearson hatte seinerzeit einmal den Begriff „magic“ kreiert, der hier ausnahmslos zutrifft. Wie das Ganze nun funktioniert, weiß ich nicht, jedenfalls steckt eine geniale Idee dahinter. Neben den Netzkomponenten gibt es auch noch eine Vielzahl von anderen interessanten Elementen, Vertex AQ ist in der Hinsicht sehr innovativ. Nach den bisherigen Erfahrungen lohnt es sich, diese in einem eigenen Test näher zu betrachten. Bei abschließender Betrachtung fällt mir immer die geballte Weisheit eines deutschen Schlager-Sternchens aus dem Jahre 1963 ein: Wars der Mondschein? Oder wars der Wein? Wie kann das sein? Oder so ähnlich. Jedenfalls kann ich das mit dem Mondschein schon einmal ausschließen.
Gehört mit
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Digitallaufwerk | Ayon CDT |
D/A Wandler | Borbely Audio |
Laufwerk | Apolyt |
Tonarm | Triplanar |
Tonabnehmer | Clearaudio Goldmund, Van den Hul Grashopper |
Vorstufe | Shindo Monbrison, Thomas Mayer 10Y |
Endstufe | Thomas Mayer 211SE Elrog, 6HS5 PSE, Shindo Cortese |
Lautsprecher | Wolf von Langa, Ancient Audio Studio Oslo |
Kabel | Audio Consulting Reference RCA, Swisscables Reference NF, Swisscables Reference LS, Auditorium23 LS, Swisscables Netz |
Zubehör | LeadingEdge Gerätebasis, LeadingEdge Minipaneele |
Herstellerangaben
Vertex AQ
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HiRez Jaya, HiRezRoraima Box | 220mm x 105mm x 45mm |
HiRez Taga | 365mm x 132mm x 120mm |
Preise | auf Anfrage wegen des schwankenden Kurses Euro/Pfund |
Hersteller
VertexAQ Ltd.
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Anschrift | LLandrindod Wells Wales |
info@vertexaq.com | |
Web | www.vertexaq.com |
Vertrieb
RWA Akustik Systeme
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Ansprechpartner | Rainer Weber |
rwa-akustik@web.de |
Wojciech Pacula testete in einer der letzten Ausgaben von HighFidelity.pl den Netzaufbereiter und die -kabel von GigaWatt, dem polnischen Spezialisten für saubere Stromversorgung. Da wir schon länger geplant hatten, uns des Themas anzunehmen, haben wir mit freundlicher Genehmigung des Kollegen seinen Artikel aus dem Englischen übersetzt
Es ist verwunderlich, dass so viel Menschen eines gewissen Alters anfangen, die Phrase „Ich erinnere mich, dass…“ öfter und öfter benutzen. Ich kann mich nicht nicht erinnern, dass eine solche Formulierung, wann immer sie mir vor einigen Jahren in einem Text begegnete, eine gewisse Art von Abneigung gegenüber dem Autor von offensichtlich fortgeschrittenem Alter entfachte. Warum sollte jemand andauernd seine Erinnerungen und Rückbesinnung zur Sprache bringen, wenn das hier Hier und Jetzt zählt? Aber kürzlich stellte ich fest, dass meine eigenen Texte heute immer häufiger mit ähnlichem wie „Ich erinnere mich, dass…“ anfangen. Aber ich stellte ebenfalls fest, dass die Benutzung dieser Phrase nichts mit meinem Alter, sondern mit der im Lauf der Zeit erworbenen Erfahrung zu tun hat, die mir hilft, viele Dinge besser zu verstehen.
So möchte ich mit großer Freude und Zuversicht sagen, dass ich mich sehr wohl an den Moment vor einigen Jahren erinnere, an dem ich für Sound & Vision arbeitete und eine Anzeige einer total unbekannten Firma namens Power Audio Laboratories entdeckte. Das Gehäuse- und das Schaltungsdesign ihrer Geräte war wirklich beeindruckend – viel ansehnlicher und besser als das der anderen Filter und Power-Conditioner auf dem Markt zu dieser Zeit. Damals konkurrierte PAL direkt mit den Marktführern auf diesem Gebiet, von denen einige heute schon nicht mehr existieren. Tatsächlich existiert Power Audio Labs heute auch nicht mehr. Aber in diesem speziellen Fall entschied sich zu unserem Glück einer der Gründer von PAL, Adam Szubert, seine Arbeit allein fortzusetzen und eine neue Firma zu gründen: GigaWatt. Einige von Ihnen mögen sich nicht an PAL erinnern, aber GigaWatt ist heute eine renommierte Marke.
Die Verwendung von Innenansichten der PAL-Produkte für Werbeanzeigen war kein Zufall. Es war damals ein ungewöhnlicher Ansatz und ist es heute immer noch. Aber PAL fürchtete sich nicht, das Innere seiner Geräte zu zeigen, da die Bauteile- und Verarbeitungsqualität einfach erstaunlich war. Auch heute setzt sie noch Standards, denen andere Marken folgen. Vielleicht nicht gerade für GigaWatt, da man dort die besten Ideen der PAL-Produkte nahm und darauf basierend eigene Lösungen und das charakteristische Design der Geräte entwickelte. Es ist klar, dass Adams – ich benutze hier den Vornamen nicht aus mangelndem Respekt, sondern weil wir uns seit Jahren kennen – Produkte einen ebenso wichtigen Teil einer Audio-Anlage darstellen wie die übrigen Komponenten. Deshalb tragen sie stolz eine massive, wundervoll verarbeitete Frontplatte mit einem Display, das Informationen über die aktuelle Spannung liefert, und ein solides, kräftiges Gehäuse mit Anti-Vibrations-Füßen zur Schau. All diese Elemente machen klar – und da stimme ich mit ganzem Herzen zu –, dass die Bedeutung dieser Geräte für die gesamte Kette ebenso hoch anzusetzen ist wie die einer Quelle oder eines Verstärker. Und dem entsprechend kann ihr Preis auch dem anderer Komponenten vergleichbar sein. Damals, im Jahr 1998, als PAL begann, wurden solche Gedanken als Spinnerei abgetan, aber heute sind sie beinahe schon Standard in der Audio-Industrie.
Eine der entscheidenden Fragen für unsere Firma ist momentan unsere große Investition, die kurz vor dem Abschluss steht: unsere neue Firmenzentrale inklusive Werkstätten. Sie sollen Anfang März fertig sein. Du kannst das Gebäude auf dem Bild unten sehen. Es wurde neu errichtet und bietet auf 290 Quadratmetern Fläche Büros, einen Konferenzraum, eine kleine Werkstatt, ein kleines Lager und – am wichtigsten – einen 40-Quadratmeter-Hörraum für Stereo und THX, den Krzysztof Pajor von der in Lodz ansässigen Firma Audile gestaltet hat. Ein größeres Lager befindet sich im Nachbargebäude und das größte Lager, in dem auch die Karton untergebracht sind, haben wir in Stryków.
Wir haben für den Test die aktuelle Version unseres PC-4 Evo Power Conditioners geliefert, die ein neues Ausstattungsmerkmal besitzt, den DCB Offset Blocker. Das ist eine Schaltung, die unerwünschte Gleichstromanteile eliminiert, die das Stromnetz leider auch mitliefert. Sie erlaubt einen verlustfreien Energie-Transfer und hält auch hohen Belastungen stand. Das is eine wichtige Aussage, weil viel unserer Kunden von billigen Steckdosenleisten mit DCB gehört haben, die in Flammen aufgegangen sind, weil sie die Belastung nicht ausgehalten haben. Das ist bei unsere Schaltung nicht der Fall! Abgesehen vom zusätzlichen Schutz der Geräte sorgt unser Conditioner mit DCB dafür, dass die nachfolgende Kette besser klingt. DCB ist nun als Option für alle EVO Conditioner – natürlich gegen Aufpreis – erhältlich. Ein anderes neues, im letzten Jahr in unser Portfolio aufgenommenes Produkt ist das Top-Stromkabel, das LS-2. Es ist bereits auf vielen ausländischen Märkten sehr erfolgreich. Seine Entwicklung nahm besonders viel Zeit in Anspruch, bis wir schließlich entschieden, dass es produktionsreif war. Aber das Produkt und übereinstimmende Meinungen von Vertrieben und Kunden beweisen ohne Zweifel, dass all die Zeit und der Aufwand nicht umsonst waren. Es war die richtige Entscheidung, das LS-2 so lange fein zu tunen, bis wir mit seiner Leistung absolut zufrieden waren.
Eine andere Neuigkeit in unserem Angebot ist eine Sicherung, die für uns von Carling gefertigt wird. Sie komplettiert unser „Installationsprogramm“, das bereits das Unterputzkabel LC-Y beinhaltet. Letzteres halten viele heute schon für ein „Kult“-Produkt. Krzysztof Pajor, der unseren neuen Hörraum von Grund auf gestaltete, installierte kürzlich unser LC-Y Kabel für einen wohlbetuchten Kunden, der einige separate Stromversorgungssysteme für seine Anlage hatte, von denen einige auf LC-Y und andere auf Furukawa-Kabeln basierte. Stell dir Krzysztofs Überraschung vor, als der Kunde ihn nach dem Vergleich dieser beiden Kabel mitteilte, dass das Furukawa seiner Meinung nach „ein wenig besser“ sei. Um sich zu gegenwärtigen, was das bedeutet, muss man den Preis des Furukawa-Kabels kennen, der rund zehnfach höher ist als der unseres LC-Y!
Für Mitte Februar erwarten wir die Vorstellung unserer neuen erschwinglichen Steckdosenleiste PF-1e. Bei der Entwicklung versuchten wir, möglichst die gleichen positiven Eigenschaften zu erreichen, wie sie eine „normale“ PF-1 besitzt. Das war eine schwierige Aufgabe und es wird offensichtlich einige Unterschiede in der Leistung geben. Aber wir glauben, wir haben unsere Aufgabe wirklich gut erledigt! Wir schafften es, die Kosten zu senken, indem wir andere, kostengünstigere Komponenten verwendeten. So wird die Version ohne Netzkabel lediglich 250 Euro kosten. Dieses Produkt ist der Beweis dafür, dass es möglich ist, ein gutes Produkt für Leute zu machen, die auf ihr Budget achten müssen, auch wenn wir als Hersteller nicht sehr viel daran verdienen werden. Es ist in der Tat eine Art Geste an unsere Kunden, die nicht so viel für Netz-Zubehör ausgeben können.
Hörsitzungen mit einem speziellen Produkt oder Vergleiche zwischen zwei oder mehr von ihnen liefern fast alle Informationen, die notwendig sind, sie zu beschreiben und zu beurteilen. Bezieht man sein Wissen über die Schaltung, die Technik sowie die angewandten Lösungen mit ein und erwägt auch die Reputation des Herstellers – das ist ein wichtiger Faktor für den Wert des Produkts –, ist man in der Lage, präzise zu beurteilen, welche Art von Veränderungen das Produkt im Klang einer Kette bewirkt – wenn überhaupt. In einem Audio-System trägt jedes Element mit zum Ergebnis bei, jedes „verzerrt“ den originalen Klang. Einige Gerätschaften erfüllen ihre Aufgabe besser, einige schlechter. Jeder Nutzer muss für sich selbst diejenigen heraussuchen, die seine Erwartungen bestmöglich erfüllen.
Die Stunde der Wahrheit kommt, wenn der Nutzer mit einer Entscheidung konfrontiert wird und sich die Frage beantworten muss: Will ich die nächsten – egal viele – Jahre mit diesem Verstärker, diesen Lautsprechern, diesem Zubehör und so weiter verbringen? Bieten sie, was ich brauche, um jeden Tag meine Musik zu genießen? Für mich persönlich sind die Zeiten, in denen ich jedes zweite gehörte Gerät haben wollte, lange vorbei. Sicherlich empfinde ich immer noch Begeisterung, wenn ich ein neues Gerät auspacke, wenn ich es zum ersten mal einschalte und wenn ich damit Musik höre – ich bin ein Audio-Fan, wirklich ein Audiophiler. Aber es passiert immer seltener, dass ich ein getestetes Produkt in meiner Kette behalten möchte. Ja, es gibt immer noch einige Endstufen, digitale und analoge Quellen, mit denen ich liebend gern meine derzeitigen Geräte ersetzen würde. Wenn es aber um die Netzversorgung geht, bin ich mit dem, was ich habe, glücklich und zufrieden.
So bewunderte ich einerseits jedes Mal, wenn ich eines der GigaWatt Produkte testete, die Arbeit Adam Szuberts: Er schuf Weltklasse-Komponenten, die perfekt zu vielen hochwertigen Audio-Systemen passen. Andererseits erledigen die Revieve RTP-4eu Ultimate und Arcolink Mexcel 7N-PC9500 Netzkabel in meiner Kette ihre Aufgabe so fantastisch und erfüllten so exakt meine Erwartungen, dass ich nie die Notwendigkeit sah, sie gegen etwas anderes auszutauschen.
Den neuen Top-Produkten von GigaWatt gelang es, dies zu ändern. Es ist nicht so, dass ich die Japanischen Steckdosenleisten und Netzkabel plötzlich leid bin und in meinem Zimmer nach einem Platz für dem PC-4 EVO suche. Aber zum ersten mal hörte ich etwas, das bei der Stromversorgung eine neue Referenz zu sein scheint, die mir mir genau zeigt, was die Acoustic Revive und Arcolinks mit dem Klang meiner Kette machen. Vor diesem Test war aus meiner Sicht alles, was sie taten eindeutig positiv. Aber das ist der Fortschritt bei Audio-Produkten: Alles, was an einem Moment das beste ist, wird es nicht mehr sein, wenn etwas neues, noch besseres – oder auf demselben Niveau anderes – auftaucht.
Ich werde die Dinge natürlich auch erwähnen, die nicht eindeutig besser waren. Aber ich werde mit den Disziplinen beginnen, die das Polnische Gerät sehr gut macht, auch wenn es der Fall sein sollte, dass es sie eher anders als besser macht als mein Japanisches System. Ich möchte mit den Eigenschaften des PC-4 EVO samt LS-2 beginnen, die eine Anlage hoher Qualität eindrucksvoll klingen lassen. Lassen Sie mich sozusagen „ mit ein paar einfachen Worten“ beginnen: GigaWatts System bietet mehr Dynamik als das Japanische. Der Klang wirkt damit auch offener. Die Proportionen zwischen dem mittleren Bassbereich und dem Rest des Frequenzspektrums sind hier akkurater. Die Staffelung der Bühne gelingt besser und so ist es auch an den Extremen des Frequenzbereiches. Ich denke auch, dass GigaWatt die Trennschärfe meine Anlage auf eine höhere Stufe brachte.
Der größte Nachteil von Power Conditionern ist eine gewisse Limitierung der Dynamik der mit ihnen verbundenen Verstärker. Die Soulution 710 zeigt sich in dieser Hinsicht besonders sensibel, da sie eine ungewöhnlich dynamische Endstufe ist. Jede Veränderung der Dynamik ist jederzeit klar zu hören. Zu meiner Überraschung gab es kein Anzeichen irgendeiner Limitierung durch den GigaWatt. Und was noch wichtiger ist: Ich hatte den Eindruck, dass dieser Power Conditioner die Dynamik des Verstärker sogar weiter verbesserte.
Der Polnische Conditioner beschreibt ein präziseres Bild, so dass der Hörer tiefer auf die Bühne sehen kann. Einerseits schein alles, was vorne auf der Bühne passiert, näher zu sein als üblich, andererseits blickt man weiter in die Tiefe der Bühne. Es ist, als wäre der Raum zwischen Vorder- und Hinterbühne klarer und transparenter geworden, so dass man weiter sehen kann. Bei meinen Acoustic Revive und Arcolinks vermisse ich diese Perspektive nicht, auch jetzt nicht, wo mir die GigaWatt gezeigt haben, dass es besser geht. Es nicht so, dass etwas, das ich für einige Zeit für gut hielt, sich nun als nicht so gut erwies. Wenn das passiert, bedeutet es, dass die vorherige Anlage nicht wirklich so gut ist, wie ich dachte. Andererseits waren die Eigenschaften, die die GigaWatts zeigten, etwas neues für mich, und zwar etwas, das mir wirklich gefiel.
„EVO“ bewies mir, dass Acoustic Revive und Arcolinks Netzversorgung den Klang leicht „andicken“. Nicht sehr viel, und auch im richtigen Frequenzbereich, den unteren Mitten, aber dennoch. Das Klangbild schien voller zu sein, hintergründiger, aber eben auch „dicker“. Es geht nicht um künstlich aufgebauschte Klänge, schließlich sind die Acoustic Revive Steckdosenleisten und Arcolink Netzkabel auch eine der Top-Lösungen, sorgen aber mit kleinen Veränderungen dafür, dass Aufnahmen angenehmer klingen. Mit Acoustic Revive und Arcolinks ist der Klang erstaunlich hoch aufgelöst, und die Differenzierung ist ebenfalls fantastisch. Es ist so, als seinen die Japanisch Stromzuleitungen und meine Harbeth M40.1 Lautsprecher beste Freunde geworden, die sich gegenseitig kleine Gefallen tun. Die GigaWatts andererseits stellen sich selbst als Autorität dar, zwar eine freundliche, aber eine, die weniger bereit ist, Kompromisse einzugehen, um einem Freund zu helfen. Für sie hat Vorrang, was aus den Lautsprechern kommt und zwischen ihnen passiert und nicht, irgendwelchen anderen Komponenten der Anlage einen Gefallen zu tun. Ich bin mir nicht sicher, ob eine solch ausführliche, vermenschlichende Beschreibung dieser metallischen Kiste hier das richtige ist, aber manchmal sind solche Vergleiche und Metaphern wirklich der beste Weg, bestimmte Informationen rüberzubringen.
Power Conditioner bringen oft unerwünschte Eigenschaften in den Klang: Anlagen die mit den Netzaufbereitern verbunden sind, neigen dazu, trocken zu klingen, der Bass verliert ein wenig an Gewicht. Das Polnische Gerät hat keinen solchen Einfluss auf den Klang. Die Synergistic Research Tesla Power Conditioner und K abel offenbarten etwas anderes: Sie reicherten den Sound an, machten ihn spektakulärer, jedoch auf Kosten von Klarheit und Transparenz. Auch die ISOL-8 Conditioner – absolut fantastische Geräte – neigen dazu, die Darstellung weich zu zeichnen, so wie mein Stromversorgungssystem das tut.
GigaWatt liefert eine Vorstellung ab, die über den gesamten Frequenzbereich geht. So waren selbst die tiefsten Töne von Laurie Andersons „Falling“ vom Album Homeland präzise definiert, besaßen das richtige Gewicht und die entsprechende Energie. Das klang nicht so warm wie mit Acoustic Revive und Arcolinks – offensichtlich können diese beiden Eigenschaften wirklich nicht kombiniert werden. Aber die Differenzierung der tiefsten Noten war nur besser – auch räumlich. Ich dachte auch, dass der untere Teil des Bassbereichs nun klarer und transparenter war, was zu dem Eindruck führte, dass er auch weiter hinabreichte. Das war nur ein Eindruck. Aber die ganze Wahrnehmung von Musik beruht ja auf Eindrücken, oder?
Das GigaWatt System beeinflusst den Klang der Anlage in geringerem Maße als alle Stromversorgungssysteme, die ich in meinem Raum ausprobiert habe. Aber um ehrlich zu sein, es war auch das teuerste. Bei Top-High-End ist der Preis aber fast irrelevant oder zumindest weniger wichtig als bei Anlagen in unteren oder mittleren Preislagen. Was zählt, ist, wie ein bestimmtes Produkt klingt. Lassen Sie mich noch einmal daran erinnern, dass „wie es klingt“ dasselbe bedeutet, wie und in welchem Maß ein Gerät dem Audio-Signal Verzerrungen hinzufügt, wie es das Signal verändert. Wie auch immer – GigaWatt ist das beste Stromversorgungssystem, das ich jemals in meiner Anlage beurteilen durfte. Beim Musikhören mit GigaWatt in der Kette konnte ich keine Nachteile entdecken, die man üblicherweise mit dieser Gerätegattung in Verbindung bringt.
Etwas widerstrebend muss ich zugeben, dass die Art, in der meine Japanische Referenz-Stromversorgung aufgrund ihres volleren Mitteltonbereichs Klangbilder entwirft, genau das ist, was ich wirklich daran mag. Nun muss ich feststellen, dass es in dieser Hinsicht etwas von sich aus hinzufügt. Es ist weniger ehrlich, weniger richtig als GigaWatt. Dennoch spricht diese Art der Wiedergabe mein Empfinden wirklich immer noch an. Um vollständig ehrlich zu sein, muss ich zugeben, dass das Polnische System eine ehrlichere Wiedergabe liefert, ohne von sich aus etwas hinzuzufügen. Es spielt trotzdem nicht zu trocken, der Klang ist voll genug und besser differenziert. Die imaginäre Bühne gewinnt an Tiefe und Trennschärfe. In einer perfekten Welt würde Gigawatt noch einen Klang mit etwas mehr Schmelz bieten. Aber woran sollte Adan Szubert dann arbeiten?
GigaWatt ist erst eine relative kurze Zeit am Markt. Es wurde erst vor acht Jahren gegründet. Wie schon erwähnt entstand die Firma aus ihrem Vorgänger, Power Audio Laboratories, und diese beiden Firmen besitzen zusammengenommen 17 Jahr Erfahrung. Fast vom ersten Tag an schreckten sie die Konkurrenz mit der Qualität ihrer Produkte auf und jedes neue Jahr brachte neue Geräte, Ideen und Lösungen. Die Produkte sahen immer gut aus, ihre Technik war eindrucksvoll und klanglich waren sie noch eindrucksvoller.
GigaWatt ist die erste Polnische Firma und eine der wenigen überhaupt, die wir mit unserem GOLD Fingerprint auszuzeichnen beschlossen haben. Das ist eine Auszeichnung für die mit zwei aktuellen Produkten angesammelten Leistungen dieser Firma: Der Power Conditioner PC-4 EVO und die Netzkabel LS-2 stellen den Gipfel der bisherigen Leistungen dar. Für uns ist es eine große Freude, diesen Preis zu verleihen, für den Empfänger eine große Verpflichtung. Wir glauben fest, dass dies für GigaWatt nicht das Ende, sondern der Beginn eines hoffentlich sehr erfolgreichen Weges in die Zukunft ist.
Der PC-4 EVO ist die neueste Version von GigaWatts Topmodell bei den Power Conditionern. Mit Conditioner meine ich ein Gerät, das die aus dem Stromnetz gelieferte Energie filtert und die angeschlossenen elektrischen Geräte schützt. Auch wenn der Name dies nicht vermuten lässt, ist das aktuelle Produkt nach PC-4 und PC-4 EVO die dritte Version. In diesem speziellen Fall haben wir einen passiven Conditioner mit einer zusätzlichen aktiven Schaltung vor uns. Ab dieser Version stattet GigaWatt das Spitzenmodell mit dem DCB Offset Blocker aus, der Gleichstromanteile aus dem Netz eliminiert. Man könnte dieses Modell auch PC-4 EVO DCB nennen.
Dieser Conditioner ist ein großes Gerät, er sieht einer ausgewachsenen Endstufe sehr ähnlich. Die Front wurde aus einer dicken Aluminium-Platte hergestellt. In ihrer Mitte befindet sich eine Acrylplatte über einem alphanumerischen Display, das die momentane Spannung des Stromnetzes anzeigt (die effektive Spannung). Unser Testexemplar besaß eine blaue Anzeige, aber die Standard-Version hat eine rote. Eine blaue oder grüne Anzeige kostet zusätzlich 45 Euro – falls man ohne eine solche nicht leben kann. Ganz nebenbei: Ich würde die Anzeige gerne abschalten können, was in dieser Version nicht möglich ist. Das Gehäuse besteht aus dicken, abgekanteten Blechen. Das Gerät schmückt sich mit schönen Anti-Vibrations-Füßen aus Aluminium und Gummi.
Die Rückseite bietet zwei Reihen vom Steckdosen, die in Vierergruppen zusammengefasst sind: für digitale Quellen, für analoge Quellen und Leistungsverstärker mit geringem Strombedarf und schließlich die dritte Gruppe für leistungshungrige Endstufen. Jede dieser Gruppen besitzt ihre eigenen Filter. Die Steckdosen – G-040 Schuko – werden für GigaWatt hergestellt und tragen daher das entsprechende Logo. Die Messing-Kontakte der Steckdosen werden in der Fabrik silberplattiert, und zwar direkt, ohne andere Metalle dazwischen. Später werden sie in zwei Prozessen veredelt, die von angesehenen Japanische Produkten her bekannt sind: kryogener Behandlung und einer Entmagnetisierung. Die Geräterückseite bietet auch noch Platz für eine ausgesuchte hydraulisch/magnetische Sicherung hoher Qualität (für alle Ausgänge) und eine rote LED, die eine falsche Polarität der Netzzuleitung anzeigt. Die wird mit dem Conditioner über eine PowerConNAC3FC-HC Buchse von Neutrik verbunden. Das ist eine Version für hohe Ströme mit silberbeschichteten Kontakten.
Wie ich schon sagte, ist das Innere des Gerätes aber noch beeindruckender, zumindest für jemanden, der sich jeden Tag mit Audio-Geräten beschäftigt: Jede Sektion ist sorgfältig durchdacht. Drei Hochstromfilter wurden nah der Rückseite platziert. Jeder ist der jeweiligen Steckdosengruppe zugeordnet. Vorne im Geräte befinden sich unter einer Abschirmung weitere Filterelemente. In der Nähe des Netzeingangs wurde die aktive Gleichstrom-Unterdrückungsschaltung eingebaut. Eine ähnliche Lösung habe ich schon in den ISOL-8 Conditionern gesehen: Das sind Pi-Filter mit Drosseln in der Mitte und Polypropylen-Kondensatoren auf beiden Seiten. Die Bauteile sind auf Platinen verlötet, deren kupferne Leiterbahnen sehr viel dicker sind als üblich.
Die einzelnen Stufen sind mit massiven Stromleiterschienen aus poliertem und silberplattierten Kathodenkupfer hoher Reinheit verbunden. Laut Hersteller ist dies die zweite Generation von Kupferschienen, die vorherige war nicht silberplattiert. Mehr Einzelheiten über das Gerät, die angewandten Technologien und Lösungen finden Sie auf der Website des Herstellers.
Das LS-2 ist das teuerste Netzkabel im Portfolio von GigaWatt. Alle Bestandteile werden entweder im Haus oder nach GigaWatts Spezifikationen von ausgesuchten Zulieferern hergestellt. Das Kabel besteht aus sechs Strängen mit einem Querschnitt von je 1,3 Quadratmillimetern. Die Leiter werden aus reinstem sauerstofffreien Kupfer hergestellt, das poliert und silberplattiert wird. Teflon wird als Dielektrikum benutzt. Die Kabel besitzen eine Kupferschirmung und verschiedene Lagen Dämpfungsmaterial. Die äußere Schicht wird aud Polyolefin hergestellt, ein Material, das auch Oyaide oft verwendet. Auch der Geflechtschlauch ist Teil der elektrischen Konzeption.
In der Mitte der Kabel ist ein Metallzylinder angebracht, der ein doppeltes, passives Filter aus Nano-Kristall-Legierungen beinhaltet. Der Zylinder ist ebenso wie die Abdeckungen der Stecker aus hochwertigem Aluminium hergestellt. Die Kontakte der Stecker bestehen aus rhodiumplattiertem Messing. Alle Metallteile werden einer Cryo-Behandlung und einer Entmagnetisierung unterzogen. Das Netzkabel ist auch in einer Hochlast-Version (LS-2HC) erhältlich, die beim Stromanschluss eines Conditioners zum Einsatz kommt.
Herstellerangaben
GigaWatt PC-4 EVO
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Erhältliche Steckdosentypen | EU (Schuko) US (Nema 5 – 20R) AU (AS/NZS 3112) |
Netzspannungen | 220-240V, 50 Hz oder 110-120V, 50/60 Hz |
Maximale Ausgangsleistung | 3650W |
Maximale Strombelastung | 16 A |
Absorbtion von Stromstößen | 22.000 A |
Abmessungen (B/H/T) | 440/160/400 mm |
Gewicht | 20,5 kg |
Preis | 6000 Euro |
Herstellerangaben
GigaWatt LS-2
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Länge | 1,5m |
Preis | 3150 Euro |
Vertrieb
Hörgenuss für Audiophile
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