Grundlagen von Audio-Netzwerklösungen – Teil 1

12.10.2015 // Roland Dietl

Computer-Audio und Streaming über ein Netzwerk kann viel Spaß machen und zu ausgezeichneten klanglichen Ergebnissen führen. Allerdings ist der Einstieg in Audio-Netzwerklösungen aufgrund der Menge unterschiedlicher Begriffe, die zu allem Überfluss oft auch noch für ein und die gleiche Funktion verwendet werden, und angesichts der großen Vielfalt an erhältlicher Hard- und Software in den unterschiedlichsten Ausprägungen anfangs sehr verwirrend und alles andere als leicht.

Dies führt immer wieder zu großer Unsicherheit und Missverständnissen. Auch HifiStatement Autoren sind davor nicht gefeit: So haben Dirk Sommer und ich, als wir uns im Vorfeld über mögliche Setups mit den Auralic Geräten unterhalten haben, teilweise kräftig aneinander vorbeigeredet und es hat eine Weile gedauert, bis wir ein gemeinsames Verständnis hatten. Um hier etwas Licht ins Dunkel zu bringen, werde ich mich in Teil 1 meines Grundlagenartikels zunächst mit den Begrifflichkeiten beschäftigen und in Teil 2 exemplarisch verschieden Audio-Netzwerklösungen vorstellen.

Überblick

In einer digitalen Audio-Netzwerklösung sind verschiedene Komponenten (Hard- und Software) eingebunden. Für eine reibungslose Zusammenarbeit müssen sich die Komponenten gegenseitig erkennen und untereinander verstehen. Hierzu bedarf es Regeln und einer gemeinsamen Sprache, technisch ausgedrückt einem standardisierten Kommunikationsprotokoll, wie UPnP (Universal Plug and Play) oder Apple Airplay (DAAP). Aufgrund seiner Offenheit ist UPnP im Audio-Bereich derzeit das am weitesten verbreitete Protokoll und ich werde meine Ausführungen auf diesen Standard beschränken. Im UPnP-AV-Teil des besagten Standards ist festgelegt, wie multimediale Inhalte gesteuert und ausgetauscht werden. Eine digitale Audiolösung auf Basis dieser Architektur besteht aus den Komponenten

  • Media Server
  • Control Point
  • Media Renderer

Auf dem Media Server werden die Daten, in unserem Fall die Musikdateien, gespeichert. Der Control Point greift auf die Musikdateien zu und veranlasst den Server, die Musikdateien an einen Renderer zu senden. Der Media Renderer empfängt die Musikdateien und wandelt sie in einen digitalen Audio-Datenstrom um, der dann an den Digital-Analogwandler (DAC) gesendet wird.

b_850_0_16777215_10_images_content_basics_15-10-12_streaming_grafik-2.png

Die nachfolgende Übersicht gibt – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – einen Überblick über die bestehende Begriffsvielfalt für diese Komponenten:

Media Server Control Point Media Renderer
Server Controller Media Player
UPnP Media Server Digital Media Controller (DMC) Streamer
Digital Media Server (DMS) UPnP Media Server Control Point Streaming Bridge
  UPnP Remote User Interface (RUI) Digital Media Renderer (DMR)
  UPnP AV Client Devices UPnP Media Renderer

Bei den Komponenten Media Server, Control Point und Media Renderer handelt es sich um Software, die auf einer Hardware (PC/Mac, Tablet, NAS) mit dem entsprechenden Betriebssystem (Windows, OS X, Linux, Apple iOS, Android) läuft. Diese Architektur ist sehr flexibel und ermöglicht das Zusammenspiel von Geräten, die unterschiedliche Hardware und Betriebssysteme als Plattform nutzen.


  • Die Klangbibliothek 2.0 wächst (19)

    Als ich noch die Vorabversion dieses Traum-Tonabnehmers zur Verfügung hatte, kam ich leider nicht auf die Idee, damit unsere drei Klangbibliotheksstücke aufzunehmen, um zumindest für mich Vergleichsmaterial zur Serienversion zu haben. Die Aufnahmen der drei Songs mit dem endgültigen Tessellate Ti-S für Ihre Vergleiche habe ich nicht vergessen. Apropos vergessen: Vor der Erstellung dieser Aufnahmen ist mir aufgefallen, dass seit der Veröffentlichung der drei Klangbeispiele vom Sumiko Palo Santis Presentation auf diesen Seiten drei Tonabnehmer…
    10.01.2025
  • Vergleich des NAD Masters M50.2 mit dem Bluesound Vault 2

    Auf der Suche nach einer preisgünstigeren Alternative zum erstklassigen aber auch kostspieligen NAD Masters M50.2 als digitale Universal-Tonquelle bietet sich aus verwandtem Hause der Bluesound Vault 2 an. Beide haben viel gemeinsam. Aber wie unterschiedlich sind sie? Nach dem Test des NAD Masters M50.2 war ich von der Klangqualität dieses vielseitigen High-End-Streaming-Players angetan. Auch die BluOS-App zur Bedienung der Streaming- und CD-Player-Funktionen hatte einen ausgesprochen positiven Eindruck hinterlassen, weil sie vielfältig und gleichzeitig übersichtlich in…
    29.06.2018
  • AURALiC ARIES G2

    Den Auralic Aries Femto möchte ich in meiner Kette nicht missen, auch wenn er sich nicht an die Formalien für Hifi-Komponenten hält: Boden und Deckel weisen keine rechten Winkel auf, bestehen aus Kunststoff und sind auch nicht plan. Die zweite Aries-Generation im soliden Metallgehäuse mit hochauflösendem Display verströmt hingegen High-End-Flair. In meiner Anlage mag Auralics Streaming-Bridge, zu der es zumindest für Besitzer von 384- oder 768-Kilohertz-fähigen Wandlern im Folgenden noch einen kostenlosen Tuning-Tipp gibt, ein…
    23.01.2018
  • AQVOX AQ-SWITCH-8

    Beim Aufbau einer Streaming-Lösung wird den Netzwerkkomponenten nach meiner Erfahrung meist wenig Beachtung geschenkt. Man nutzt das meist ohnehin vorhandene heimische Ethernet-Netzwerk und am ehesten wird noch mit speziellen Ethernet-Kabeln experimentiert. Vor kurzem stellte AQVOX nun mit dem AQ-Switch-8 einen „audiophilen High-End Gigabit Netzwerk-SWITCH“ vor. Das lässt aufhorchen, befasst sich doch die in Hamburg ansässige Firma AQVOX seit vielen Jahren intensiv mit der Verbesserung der digitalen Musikwiedergabe. Gerade was die USB-Verbindung betrifft, ist AQVOX sicherlich…
    13.02.2017
  • AURALiC POLARIS

    Wer es kompakt liebt und hohen Anspruch an Vielseitigkeit und Qualität stellt, für den kann der brandneue AURALiC POLARIS Streaming-Vollverstärker genau das Richtige sein. Er bietet seinem Benutzer eine Vielzahl digitaler Optionen. Dabei vernachlässigt er keineswegs das Analoge und besitzt sogar eine MM-Phono-Stufe. Wir durften von der chinesischen Marke AURALiC in den vergangenen Jahren manche positive Überraschung erleben. In der analogen Signal-Aufbereitung und auch bei digitalen Komponenten wie dem Aries, zeichnen sich AURALiC Geräte durch…
    16.01.2017
  • Audio-Streaming mit dem Melco Netzwerkspeicher

    Er hat mich sehr irritiert mit seinen ständig wiederkehrenden positiven Aussagen über die beiden Melco Netzwerkplayer, die er, Dirk Sommer, in den letzten Monaten testete. Damit meine ich nicht die Berichte an sich. Immer wieder erwähnte er in unseren Gesprächen die Klangqualität der Melcos. Da ich mit Dirk Sommer seit Jahrzehnten befreundet bin und seine tiefe Verbundenheit zur analogen Musikreproduktion kenne, machte mich seine Begeisterung für dieses digitale Medium neugierig. Mit meinen Beruf als Journalist…
    14.11.2016

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.