Montag, 06 Januar 2014 01:00

Audeze LCD-XC

Auch wenn ich nicht zu den eingeschworenen Kopfhörer-Aficionados zähle: Auf den Audeze LCD-XC habe ich lange gewartet. Überall schwärmte man in den höchsten Tönen von den bisherigen magnetostatischen Modellen, für meine Anwendungen benötige ich aber einen geschlossenen Hörer: hier ist er nun – endlich!


Wie alle Audeze-Modelle ist auch der LCD-XC perfekt verarbeitet. Neben der Lammleder-Version gibt es wie üblich auch eine vegane Variante in Alcantara. Außer in Bubinga sind die Holzdeckel auch in Walnuss, Purpur und Iroko lieferbar
Wie alle Audeze-Modelle ist auch der LCD-XC perfekt verarbeitet. Neben der Lammleder-Version gibt es wie üblich auch eine vegane Variante in Alcantara. Außer in Bubinga sind die Holzdeckel auch in Walnuss, Purpur und Iroko lieferbar

Auch in Hifistatement konnte man über die Audeze nur Gutes lesen: Schon vor fast drei Jahren ging es hier um den LCD-2, und vor etwas mehr als einem Jahr versetzte der LCD-3 den Kollegen Kaey in Verzückung. Da dort – und zwar vor allem im erstgenannten Artikel – das Funktionsprinzip eines magnetostatischen Wandlers ausführlich beschrieben wurde, erspare ich mir und Ihnen eine Wiederholung. Außerdem kann ich mir nur schwer vorstellen, dass besagtes Antriebskonzept Hifistatement-Lesern völlig unbekannt sein sollte. Falls aber doch: Ein Klick auf den Link zum erwähnten Artikel und Sie sind im Bilde. Im Jahr 2011 bevorzugte man übrigens noch die Schreibweise Audez'e, um klarzumachen, dass der Firmenname „Odyssee“ ausgesprochen werden sollte. Inzwischen verzichtet man auf den Apostroph, entweder weil sich der Name samt gewünschter Aussprache durchgesetzt hat oder einfach nur, um das Schriftbild zu vereinfachen.

Wichtiger als diese Formalie ist jedoch, dass der LCD-XC ebenso wie der ebenfalls neue LCD-X mit einem dünneren und leichteren Membranmaterial und der neuen Fazor-Technologie ausgestattet ist, für die bereits ein Patent beantragt wurde. Die Fazor genannten Elemente liegen zwischen den Statoren mit ihren hochwertigen Neodym-Magneten und dem die gesamte Treiberkonstruktion abschließen Grill respektive der geschlossenen Abdeckung. Sie sollen für eine optimierte Schallführung im Kopfhörer sorgen, die sich in einem besseren Phasengang, einem größeren Frequenzumfang, einem noch linearerem Frequenzgang und einer dreidimensionalen, holographischen Abbildung niederschlagen.

Bei einem magnetostatischen Wandler wird die Membrane auf ihrer gesamten Fläche angetrieben. Ist die große Fläche der Grund für die ungewöhnlich „körperliche“ Wiedergabe?
Bei einem magnetostatischen Wandler wird die Membrane auf ihrer gesamten Fläche angetrieben. Ist die große Fläche der Grund für die ungewöhnlich „körperliche“ Wiedergabe?

Der LCD-X-Treiber wurde speziell darauf hin entwickelt, dass die mit ihm ausgestatteten Kopfhörer auch von mobilen Playern wie iPod, Astell & Kern oder dem neuen Calyx „The M“ angesteuert werden können. Zwar sollen auch die Audeze-Modelle mit der Bezeichnung „X“ im Namen von einen guten Kopfhörerverstärker enorm profitieren, allerdings ist auch an ganz gewöhnlichen Kopfhörer-Ausgängen ein problemloser Betrieb möglich. In Zahlen: Der Wirkungsgrad der X-Treiber liegt je nach Gehäuse, in das sie eingebaut sind, zwischen vier und sechs Dezibel über dem von LCD-2 oder -3. Zu meiner Verwunderung harmonierte der LCD-XC sogar mit dem wirklich nicht gerade „lauten“ Ausgang eines MacBook Pro, wie ich feststellen konnte, als ich während weihnachtlicher Abwesenheit von zuhause ein paar Musikdateien bearbeitete. Aber noch verblüffender als der reibungslose Betrieb war das klangliche Ergebnis: Ich hätte nie gedacht, dass die alles andere als audiophil ausgelegte Ausgangsstufe des Laptops so detailfreudig und druckvoll zur Sache gehen kann. Dieser Eindruck ist wohl nur möglich, weil der LCD-XC eine sehr einfach zu treibende Last darstellt.

Optisch und haptisch passt ein schnöder Computer aber nicht zum edlen Audeze. Auch der LCD-XC verwöhnt seinen Besitzer mit perfekt verarbeiteten Metallteilen und handschuhweichem Lamm-Nappa. Bei unserem Modell gesellt sich zu den feinen Materialien noch das hochglanzlackierte und -polierte Holz, das das Gehäuse zur Außenwelt hin verschließt. Schon das Verbinden des Kabels mit seinen vierpoligen Mini-XLRs mit den satten Armaturen am Kopfhörer ist die reine Freude. Außer einem Kabel mit dem üblichen 6,3-Millimeter-Klinkenstecker liegt dem Audeze auch eines mit einem vierpoligen XLR-Stecker für eine durchgehend symmetrische Ansteuerung bei.


Ein geradezu unzerstörbar wirkendes Flightcase gehört ebenfalls zum Lieferumgang, in dem weder der Adapter für 3,5.Millimeter-Klinkenbuchsen noch ein Holzpflegemittel fehlen. Nicht nur aus Angst um die Unversehrtheit der perfekten Holzoberflächen habe ich einen für Kopfhörer sonst unvermeidlichen Anwendungsfall beim LCD-XC ausgeschlossen: Um vor dem Einschlafen in Kooperation mit einem iPod classic wohlvertraute Rock- oder Popmelodien zu Gehör zu bringen, ist der Audeze einfach viel zu schade – und zu groß und daher im Liegen zu unbequem. Nein, so profane Anwendungen sind seine Sache nicht.

Mini-XLR-Buchsen an den Ohrmuscheln erlauben einen einfachen Kabeltausch. Eine symmetrische Verbindung gehört ebenso zum Lieferumfang wie die konventionelle Zuleitung mit 6,3-Millimeter-Klinkenstecker
Mini-XLR-Buchsen an den Ohrmuscheln erlauben einen einfachen Kabeltausch. Eine symmetrische Verbindung gehört ebenso zum Lieferumfang wie die konventionelle Zuleitung mit 6,3-Millimeter-Klinkenstecker

Vielleicht ebenso profan aus audiophiler Sicht, für mich aber von immenser Bedeutung ist es, ob sich der geschlossene Audeze als verlässlicher, möglichst linearer Monitor für Aufnahmen eignet. Die erste Hürde, nämlich keine unverschämten Anforderungen an den Kopfhörerverstärker zu stellen, hat der LCD-XC ja schon am Laptop genommen. Der im Aufnahme-Rack eingebaute Grapevine-Verstärker von SPL ist um Klassen besser als das, was hinter der Mini-Klinkenbuchse des Computers liegt. Und dennoch bleibt der Grapevine im Keller. Denn hier geht es vorrangig darum, was der neue Audeze als Genussmittel bei der heimischen oder vielleicht auch mobilen Musikwiedergabe zu bieten hat und nicht, wie gut er als Werkzeug bei Aufnahmen zu verwenden ist. Und deshalb habe ich mir von AudioNext gleich einen passenden Kopfhörer-Verstärker ausgeliehen, der sowohl über einen herkömmlichen als auch einen symmetrischen Ausgang verfügt und keinen Zweifel an seiner Kompetenz aufkommen lässt, auch Schallwandler von der (Preis-)Klasse des LCD-XC angemessen anzutreiben: den Auralic Taurus MKII.

Zum Vergleich mit dem Audeze stehen zwei bewährte Kandidaten bereit: einmal der mit einem Noise-Cancelling-System ausgestattete PSB M4U 4, den ich aktuell für alle Aufnahmen verwende, bei denen der Einsatz von Lautsprechern unmöglich ist, und zum anderen der Stax 4070 mit der hauseigenen Röhrentreiberstufe SRM-007t. Sowohl diese als auch der Auralic werden über XLR-Kabel direkt mit dem Mytek-Wandler oder der Einstein-Phonostufe verbunden, wobei beim Auralic ein Sunwire-Reference Verwendung findet, beim Stax-Vorverstärker aber ein selbst gelötetes Kabel mit Neutrik-Steckern und NF-Strippen aus dem Profi-Bereich, da die Stax-Vorstufe eine von der hierzulande geltenden Norm abweichende Pin-Belegung aufweist: Pin 3 ist hier der „heiße“ Leiter, während es bei Mytek, Einstein und Auralic Pin 2 ist. Die Do-It-Yourself-Strippe sorgt für die korrekte Phase. Der PSB wird vom symmetrischen Ausgang des Auralic Taurus versorgt.

Da die Treiber nicht leichter gebaut werden können, ist beim Kopfbügel Gewichtsreduktion angesagt. Auch so wiegt der LCD-XC satte 650 Gramm
Da die Treiber nicht leichter gebaut werden können, ist beim Kopfbügel Gewichtsreduktion angesagt. Auch so wiegt der LCD-XC satte 650 Gramm

Da ich in letzter Zeit relativ oft mit dem PSB gehört habe, beginne ich auch mit ihm und dem unsymmetrisch angeschlossenen Audeze: Bei Misha Alperin vertrauter „Heavy Hour“ bin ich positiv überrascht, welche Menge an Detailinformation der PSB rüberbringt und wie präzise er die mächtigen Pauken in den imaginären Raum stellt. Vorne-Ortung und die Illusion von Bühnentiefe kann er mir – wie bisher alle Kopfhörer, selbst in Verbindung mit dem Smyth Research Realizer – zwar nicht vermitteln, aber dennoch werde ich, wie es scheint, recht exakt über die Größe des Aufnahmeraumes informiert. Dass tonal keine Unregelmäßigkeiten auftreten und auch tieffrequente Impulse schnell und ohne jegliches Nachschwingen reproduziert werden, darf man bei Kopfhörern von der Qualität des PSB ja getrost voraussetzen. Ich habe ihn bisher übrigens mit aktiviertem Noise-Cancelling betrieben – nicht etwa, weil es in meinem Hörraum recht laut zugeht, sondern weil der M4U 2 in dieser Betriebsart den linearsten Frequenzgang bietet.


Die ersten Töne von „Heavy Hour“ über den LCD-XC sind dann nichts weniger als eine Sensation: Die Abbildung gelingt nun noch deutlich größer, die Instrumente stehen besser differenziert in einem größeren Raum und die Pauken kommen mit einer Wucht, die fast körperlich fühlbar ist. Von diesem Phänomen hatte ich zwar schon gehört und bei Kollegen gelesen, hielt das aber für eine übertrieben euphemistische Formulierung. Doch grade bei Pauken geht die Wiedergabe des Audeze ein Stück weit über die präzise Information über die Art des Fells, die Intensität des Schlages und seine Nachwirkung im Aufnahmeraum hinaus. Die Wiedergabe besitzt plötzlich auch eine fühlbare Komponente, zwar nicht in dem Maße, wie man es von Lautsprechern her gewöhnt, aber dennoch deutlich wahrnehmbar. Fragen Sie mich nicht, wie das funktionieren kann. Vielleicht gilt ja hier der alte Spruch über Hubraum in leicht abgewandelter Form: Membranfläche ist durch nichts zu ersetzen außer Membranfläche. Und davon hat der LCD-XC jede Menge.

Bei der „Improvisation Patrice Heral“ von Michel Godards Le Concert des Parfums klingen die großen Trommeln über den PSB in den unteren Frequenzen nicht ganz so druckvoll wie über den Audeze. Tonal ähneln sich die beiden Kopfhörer dann an, wenn das Noise Cancelling des PSB deaktiviert ist, die eingebauten Verstärker aber weiterhin in Betrieb bleibt. In diesem Fall füllt der Nachhall der tiefen Töne aber den gesamten Raum und überlagert auch ein wenig das Geschehen in den höheren Frequenzen. Anders beim Audeze: Hier werden die einzelnen Schallereignisse und auch ihr Nachwirken im riesigen halligen Raum präzise räumlich differenziert wiedergegeben. Und als Sahnehäubchen gibt es das fast körperliche Erleben der Klänge dazu!

Ein Pflegemittel samt Tuch für die herrlichen Holzoberflächen wird mitgeliefert
Ein Pflegemittel samt Tuch für die herrlichen Holzoberflächen wird mitgeliefert

Bevor ich nun den LCD-XC mit dem Stax vergleiche, probiere ich kurz, ob der Audize noch besser klingt, wenn er symmtrisch mit dem Auralic Taurus MKII verbunden ist: Bei Gianluigi Trovesis „Hercap“ vom Album Dedalo faszinieren in jeder der beiden Anschlussarten Klangfarben von Becken, Klarinette und Tuba sowie die ungemein feine Durchzeichnung, klare Vorteile für die symmetrische Verbindung vermag ich jedoch nicht zu erkennen. Vielleicht ist da ja bei Schostakowitsch' „Polka“ mehr herauszuhören: Hier habe ich den Eindruck, dass die symmetrische Verkabelung noch einen Hauch mehr Luft um die Instrumente zaubert. Dass ich die etwas aufwendigere Verbindung aber auch im Blindtest zweifelsfrei identifizieren könnte, möchte ich nicht beschwören. Vielleicht hätte ich doch auf Carsten Hicking hören sollen, der mir den Bakoon HPA-21 als optimalen Spielpartner für den Audeze empfohlen hatte – auch wenn dieser nur einen konventionellen, unsymmetrischen Kopfhörerausgang bietet. Zwar stellte sich auch bei diesem Vergleich bei mir keine Vorne-Ortung ein, aber der sonst so oft störende Effekt, die Musik im Kopf zu orten, trat erfreulicherweise auch nicht eine: Dafür liefert der Audeze einfach zu viele, präzise Informationen über die Aufnahmeumgebung. So räumlich habe ich noch nie über einen Kopfhörer Musik genießen können.

Und diese Aussage muss ich auch nicht revidieren, nachdem ich Malcom Arnolds English Dances von CD auch noch einmal über die Stax-Kombination gehört habe: Auch wenn sie ebenfalls eine tolle Auflösung bei angenehm seidigem Hochtonbereich bietet, kommt sie an das Auralic-Audeze-Duo nicht heran: Und das liegt vor allem an dessen hervorragender Raumdarstellung. So offen und weiträumig können die Stax das Orchester einfach nicht präsentieren. Ich hatte mich schon auf ein längeres Kopf-an-Kop-Rennen eingestellt, aber schon bei der ersten Scheibe entscheidet der LDC-XC den Vergleich mit seiner luftigen, losgelösten Wiedergabe für sich.

Konsequenterweise wird ein Adapter auf 3,5-Millimeter-Klinke mitgeliefert. Eine fester Mini-Klinkenstecker plus Adapter auf 6,3 Millimeter macht bei einem High-End-Kopfhörer wenig Sinn
Konsequenterweise wird ein Adapter auf 3,5-Millimeter-Klinke mitgeliefert. Eine fester Mini-Klinkenstecker plus Adapter auf 6,3 Millimeter macht bei einem High-End-Kopfhörer wenig Sinn

 

Der Audeze ist wirklich ein Kopfhörer, der jeden Musikfreund ins Schwärmen bringen kann. Allerdings klingt er bei tiefen Frequenzen ein wenig wärmer und voller als meine LumenWhite. Und deshalb kann ich ihn – wie bisher auch jeden seiner Vorgänger – für Aufnahmen nur mit einer leichten Bass-Absenkung per Equalizer einsetzen, wenn ich denn vor dem Mischpult so hören möchte wie zuhause vor den Lautsprechern. Bevor ich mir nun das Unverständnis, den Widerspruch oder gar den Zorn aller musikliebenden und – zu Recht  – vom LCD-XC begeisterten Kopfhörer-Fans zuziehe: Streichen Sie in Gedanken einfach diesen Absatz – wenn Sie den Audeze nicht als Monitor verwenden wollen.

STATEMENT

Der Audeze LCD-XC ist schlicht der beste Kopfhörer, den ich je gehört habe. Einen nicht geringen Anteil hat daran seine Fähigkeit, die Musik körperlicher erfahrbar zu machen als alle mir bekannten möglichen Konkurrenten. Auflösung, Dynamik und Klangfarben machen ihn nicht nur zum begehrenswerten Genussmittel, sondern prädestinieren ihn auch zum unbestechlichen Arbeitsgerät. Für diese Anwendung wünschte ich mir allerdings einen minimal weniger opulenten Tieftonbereich. Aber der ist es ja gerade, der ihn für 99,9 Prozent all seiner musikliebenden Besitzer zum Traum-Kopfhörer gemacht haben dürfte.
GEHÖRT MIT
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm AMG Viella 12‟, Thales Simplicity
Tonabnehmer Air Tight PC-1, Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos
Phonostufe Einstein The Turntable’s Choice
Computer iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.8.5
Audioplayer Amarra Symphony 2.6, Audirvana
CD-Laufwerk Wadia WT3200
D/A-Wandler Mytek 192-DSD-DAC
Vorverstärker EAR Yoshino 912
Endstufe Ayon Epsilon
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kopfhörerverstärker Auralic Taurus, Stax SRM-007t, PSB M4U 2, Stax 4070
Kabel Precision Interface Technology, Sunwire Reference, SwissCable, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Audioquest Wild und Diamond
Zubehör PS Audio Power Plant Premier, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, bfly Basen und Füße

 

HERSTELLERANGABEN
Audeze LCD-XC
Bauform ohrumschließend, geschlossen
Prinzip magnetostatisch
Magnet hochwertiges Neodym
Aktive Membranfläche 9,8cm2
Maximale Belastbarkeit 15W für 200 ms
Schalldruck (SPL) >130 db bei 15 W
Frequenzgang 5 Hz bis 20 KHz
Harmonische Verzerrungen (THD) < 1% über den gesamten Frequenzbereich
Impedanz 22 Ohm, rein ohmsche Last
Wirkungsgrad 95dB/1mW
Empfohlene Verstärkerleistung 1-4 W
Gewicht 650g
Kabellänge 2,5 m
Preis 1800 Euro

 

VERTRIEB
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon +49 201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Internet www.audionext.de

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Nein, unsere Download-Reihe Statement From Birdland haben wir nicht eingestellt, wie wir hiermit beweisen. Zum Jahreswechsel präsentieren wir Ihnen ein musikalisches Schmankerl von Pianist Patrick Bebelaar und Multitalent Vincent Klink


Patrick Bebelaar hielt es oft nicht auf seinem Klavierhocker: Er griff auch direkt in die Saiten
Patrick Bebelaar hielt es oft nicht auf seinem Klavierhocker: Er griff auch direkt in die Saiten

Wenn Sie letzteren Namen zuerst mit kulinarischen Genüssen in Verbindung bringen, liegen Sie völlig richtig. Üblicherweise begeistert der Meisterkoch seine Gäste in der Wielandshöhe in Stuttgart. Aber literarisch und musikalisch ist er fast ebenso umtriebig – und erfolgreich. Seine Liebe zum Jazz lebt er wie hier im Duo oder, wie wir an dieser Stelle ja schon mit einem Download dokumentiert haben, mit dem Ensemble Stupor Mundi aus. Im Birdland gab es dann auch ein Mischung aus Lesung und Konzert, die Tobias Böcker so erlebte:

Vincent Klink faszinierte mit seinem warmen, vollen Ton
Vincent Klink faszinierte mit seinem warmen, vollen Ton

 

 

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Vincent Klink - Patrick Bebelaar (20.04.2013)



„Guten Abend. Ich freue mich in Neuburg zu sein. Das ist für mich was Besonderes, wär' ich doch um ein Haar hier weiter zur Schule gegangen. Ich war nämlich in der Schule in Donauwörth und mit Abitur wär's in Neuburg weiter gegangen. Weil das nicht geklappt hat, bin ich halt Koch geworden.“ Beileibe nicht irgendeiner! Über Sterne und ähnliche Trophäen seines Metiers ist Vincent Klink längst hinaus, kocht, lebt, liest und plaudert „immer dem Bauch nach“, wie sein aktuelles Buch heißt. Trefflich schreiben kann er nämlich auch und Musik machen, wo er doch eigentlich Kardinal werden sollte. Mangels schulischem Erfolg aber wurde seitens des gestrengen Vaters kurzerhand umdisponiert. Harte Zeiten waren das dann im Adler in Rastatt und vor allem im Münchner Nobelrestaurant Humplmayr, wo sich zwar ein toller Koch und Lehrmeister tummelte, die Lehrbuben aber von früh bis spät schlechtweg gequält wurden.

Ein Fluchtversuch an die Kunstakademie scheiterte an der Realität in Gestalt eines Personalchefs beim Feinkost Käfer und dessen Papagei, die Liebe zur Muse jedoch ließ den jungen Mann so wenig los wie der Ehrgeiz, ein guter Koch zu werden. Wobei letzterer in Windeseile Erfolg fand! Heute ist Vincent Klink ein bundesfernsehweit bekannter Küchenmeister und schwört die Nation ein auf die Verfeinerung des BodenständigenDer Abend im Birdland war mehr Plauderstunde als Konzert, bot Erzählungen aus einem bewegten Leben als Mensch, Koch und Reisender, mit Frühstück im Jemen und Abenteuern aus der Frühzeit des Jazz im biederen Deutschland der 50er. Die Geschichten, „kulinarischen Reisen“ und „gepfefferten Erinnerungen eines Kochs“ wurden dabei musikalisch kommentiert, ornamentiert und ausgemalt von Patrick Bebelaar, dem nicht nur überaus sensiblen Begleiter, sondern auch mit Feeling, Flair und Fantasie volltönend die Klangfülle des Bösendorfers ausnutzenden Solisten.
Wobei sich auch Vincent Klink musikalisch nicht lumpen ließ: Seit 2008 ist er von der Querflöte umgestiegen aufs Bassflügelhorn, ein selten zu erlebendes Instrument, das er mit sehr sonorem Sound und erstaunlicher Wendigkeit spielt: Kulimusikalisch! Und zum Schluss sowieso: All Blues!

Dr. Tobias Böcker

Hier die Pegelanzeige der Nagra bei einer Fünfkanal-Aufnahme. Das Konzert, aus dem der Download stammt, wurde aber im Gegensatz zu diesem mit 192 Kilohertz aufgezeichnet
Hier die Pegelanzeige der Nagra bei einer Fünfkanal-Aufnahme. Das Konzert, aus dem der Download stammt, wurde aber im Gegensatz zu diesem mit 192 Kilohertz aufgezeichnet

Die technischen Besonderheiten dieser Aufnahme sind auch Teil der Erklärung dafür, dass Sie solange auf einen weiteren Download in Hifistatement warten mussten: Wie schon in den Grundlagen berichtet, benutze ich seit Anfang des Jahres statt einer Nagra LB das aktuelle Topmodell der schweizer Nobelmarke: die Nagra VI. Die Zahl steht dabei nicht nur für die sechste Generation von mobilen Aufnahmemaschinen, sondern auch für die Anzahl der zur Verfügung stehenden Kanäle. Und beim Konzert von Vincent Klink und Patrick Bebelaar haben ich zwei Kanäle für das PianoMic-System vom Earthworks im Flügel genutzt, einen weiteren für ein DPA 4099 Anclip-Mikro am Bassflügelhorn und zwei weitere für das Neumann SM 69, das als Raummikrofon diente. Da die Nagra zwar auf sechs Kanäle aufzeichnet, aber nur vier Mikrofonverstärker an Bord hat, lief das DPA-Mikro über eine Bryston BMP2.

So sieht der virtuelle Mischer aus: sechs Einzel-Kanäle plus Stereo-Summenregler
So sieht der virtuelle Mischer aus: sechs Einzel-Kanäle plus Stereo-Summenregler

Diese Art der Aufnahme erlaubt es, das Verhältnis der beiden Instrumente zueinander und den Anteil des Raumhalls ganz bequem im heimischen Hörraum einzustellen – vorausgesetzt natürlich, man hat das entsprechende, mehrkanalig Programm dazu. Seit dem Sommer liegt dann auch ein soundBlade HD auf dem Desktop meines iMac, aber weder hatte ich die Zeit dazu, es zu installieren noch die über 300 Seiten des Manual durchzuarbeiten. Daher verstaubten die schönsten, vier- bis sechskanalig aufgezeichneten Konzerte – wie etwa der absolut fantastische Solo-Piano-Abend mit Joanne Brackeen – auf der Festplatte. Erst später fiel mir dann auf, dass der virtuelle Mixer in der Nagra nicht nur während der Aufnahme, sondern auch zum Mischen der aufgezeichneten Kanäle auf den Stereo-AES/EBU-Ausgang genutzt werden kann. An diesen habe ich dann den TASCAM DA-3000 angeschlossen und ganz normale wav-Files erstellt, die anschließend mit dem bewährten zweikanaligen soundBlade editiert wurden. Hier sind sie – endlich!


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Das Untermenü für einen einzelnen Kanal: links das Panorama-Poti zur Positionierung des Kanals im Stereo-Spektrum, rechts der Pegelregler
Das Untermenü für einen einzelnen Kanal: links das Panorama-Poti zur Positionierung des Kanals im Stereo-Spektrum, rechts der Pegelregler

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Freitag, 13 Dezember 2013 01:00

Die Klangbibliothek 2.0 wächst (2)

In den meisten Fällen müssen Sie wie bei allen Magazinen so auch bei Hifistatement auf die Hörerfahrung und Formulierungskunst des Autors vertrauen. Bei Tonabnehmern ist das anders: Unsere Klangbibliothek ermöglich es Ihnen, selbst Vergleiche anzustellen. Ab sofort können Sie dort auch das Charisma Audio MC-1 genießen.


Die Anzeige der Nagra VI gibt eine Vielzahl von Informationen zur Aufnahme wieder, mit welchem Tonabnehmer eine Platte abgespielt wurde, ist dort aber nicht zu erkennen. Dieses hübsche Bild verdanken wir unserem Webdesigner
Die Anzeige der Nagra VI gibt eine Vielzahl von Informationen zur Aufnahme wieder, mit welchem Tonabnehmer eine Platte abgespielt wurde, ist dort aber nicht zu erkennen. Dieses hübsche Bild verdanken wir unserem Webdesigner

Vorraussetzung dafür ist wie immer eine recht hochauflösende Kette, die aus dem Netz heruntergeladene Musik-Dateien mit 24 Bit und 96 Kilohertz wiedergeben kann. Die Unterschiede zwischen den analogen Pretiosen selbst erfahren kann also nur, wer auch fortschrittliche Digitaltechnik akzeptiert. So gesehen ist die Klangbibliothek auch ein Plädoyer für die friedliche Koexistenz von Digital und Analog. Das Schöne an unserer Sammlung von Klängen ist es, dass sie für Sie umso aussagekräftiger wird, je weiter Sie Ihre Computer-Hifi-Kette verfeinern. Darüber sollten Sie aber keinesfalls den analogen Zweig Ihrer Kette vergessen: Während hervorragende D/A-Wandler in den letzten drei, vier Jahren immer günstiger wurden, ging der Trend bei Tonabnehmern in die andere Richtung. Da ist das Charisma MC-1 eine löbliche Ausnahme, da es unverschämt viel Hörgenuss fürs Geld bietet. Wie die Aufnahmen beweisen, benötigt es dafür auch keinen Traum-Tonarm wie den Thales Symplicity. Der SME V und die preiswerteren Varianten dieser Baureihe sind dem Charisma fast ebenso angenehme Partner.

Zur Klangbibliothek...

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Freitag, 03 Januar 2014 01:00

Spendor A5

Um herauszufinden, wie sich die moderne Bauform eines Klassikers schlägt und ob sich gängige Vorurteile wirklich bewahrheiten, wurde die Spendor A5 ausführlich unter die Lupe genommen. Das Ergebnis dürfte für einige überraschend sein.


Hört man den Namen Spendor, denken die meisten Leute erst mal an Studiomonitore und gleich darauf an die BBC, die legendäre BC1 und natürlich Neutralität. Stimmt natürlich alles, versperrt aber auch ein wenig den unverklärten Blick auf die modernen Produkte der Traditionsmarke. Neben den Modellen der Classic-Reihe, die sich dem Erbe der alten Modelle verpflichtet sieht, gibt es mehrere Baureihen, die zumindest optisch so gar nichts mehr mit den Quadern auf Ständern zu tun haben. Nicht falsch verstehen, ich selbst benutze solche Kästen von Rogers und liebe sie heiß und innig. Trotzdem ist es nicht jedermanns Sache, solche Geräte frei im Wohnzimmer stehen zu haben, zumal die Stereoanlage heute selten den Mittelpunkt der medialen Unterhaltung im Wohnzimmer darstellt.

Die schlanken Säulen haben nichts mehr mit den traditionellen Quaderformen zu tun. Die fast zierliche Optik verschleiert im ersten Moment den großen Auftritt der A5
Die schlanken Säulen haben nichts mehr mit den traditionellen Quaderformen zu tun. Die fast zierliche Optik verschleiert im ersten Moment den großen Auftritt der A5

Da kommen die Spendor A5 wie gerufen. Sie sollen großen Klang mit kleinen Abmessungen verbinden, leicht aufzustellen sein und darüber hinaus auch noch das Auge das Betrachters erfreuen. Bei den neuen handelt es sich um den kleinsten Standlautsprecher von Spendor mit dem sogenannten Linear Flowport-System. An sich ein Bassreflexsystem, bei dem der zusätzliche Schall im Tieftonbereich rückwärtig über einen breiten Kanal knapp über dem Boden abgestrahlt wird. Dieser tritt oberhalb eines Metallgestells aus, das den Lautsprecher unten einrahmt und sockelt, was zusätzliche Stabilität verleiht. In diesen Metallrahmen sind zwei hochwertige und kontaktsichere WBT-Polklemmen für den Anschluss der Lautsprecherkabel eingelassen. Direkt hinter den Anschlüssen sitzt die Weiche. Deutlich mehr Wert legen die Entwickler auf die Ableitung von Resonanzen als auf deren Dämpfung. Die Gehäuseverstärkungen sind asymmetrisch und mit Öffnungen versehen, um stehende Wellen zu vermeiden. An kritischen Stellen verbaut Spendor dämmende Polymerelemente mit geringer Masse. Diese sollen Resonanzen quasi umwandeln.

Durch die Anordnung des Bassreflexkanals soll der Lautsprecher auch beim Einsatz vor einer Wand aufstellungsunempfindlich werden und trotzdem ein kräftiges Bassfundament bekommen. Für diesen Bereich stehen in der gerade mal 790 mal 165 mal 250 Millimeter messenden Konstruktion gleich zwei Systeme parat, von denen eines zusätzlich den Mitteltonbereich bearbeitet. Die beiden bei Spendor selbst gefertigten 150-Millimeter-Chassis haben beide eine Membran aus Polypropylen, hier ep 38 genannt. Beim unteren, das hinauf bis 700 Hertz, also bis weit in den Mitteltonbereich, arbeitet, ist die Membran schwarz beschichtet, der darüber liegende Tiefmitteltöner hat eine durchsichtige Membran und statt einer Staubschutzkalotte im Zentrum der Membran einen Phaseplug. Abgelöst wird er erst bei 4,5 Kilohetz von einer 22 Millimeter messenden Kalotte mit Gewebemembran und Ferrofluidkühlung. Die breite Aufhängung soll mit abstrahlen und so das Rundstrahlverhalten verbessern. Die Lautsprecher werden auf eine Paargleichheit von mindestens 0,5 Dezibel abgeglichen, was selbst für Studioequipment ein ausgezeichneter Wert ist. Etwas ernüchternd ist der Wirkungsgrad von gerade mal 85 Dezibel, die die Lautsprecher im Abstand von einem Meter bei Einsatz eines Watt von sich geben.


Die breite Sicke trägt zum guten Rundstrahlverhalten des Hochtöners bei
Die breite Sicke trägt zum guten Rundstrahlverhalten des Hochtöners bei
Die mitgelieferten massiven Spikes sollten benutzt werden, durch sie bekommt die A5 die richtige Höhe. Auf dem Holzboden in meinem Hörraum mussten Ein-Cent-Stücke darunter, da keine Antispikes greifbar waren. Die Münzen konnte man hinterher nur noch bedingt als Zahlungsmittel einsetzen. Trotz seiner zierlichen Abmessungen bringt ein Lautsprecher satte 16 Kilogramm auf die Waage. Neben dem Metallrahmen tragen das massive Gehäuse und resonanzoptimierenden Maßnahmen zum Gewicht bei. Vorbei die Zeiten, als dünne, definiert schwingende Gehäuse die Performance unterstützt haben.

Steht sie dann so vor einem, hat die Spendor A5 tatsächlich nicht mehr viel mit den klassischen Vorgängern zu tun. Makellos verarbeitet reckt sie sich fast zierlich in die Höhe, ich persönlich finde sie sogar bildschön. Allerdings kommen einem spontan Zweifel an der Bassfähigkeit, fast möchte man die Spendor A5 als Miniaturstandlautsprecher bezeichnen.  Auch sitzt der Hochtöner erheblich unterhalb der Ohrhöhe, ob da eine realistisch hohe Bühne gezeichnet werden kann?

Einige Worte zu Einspielzeit und Aufstellung: Allen Spendor gemein ist ein quälend langwieriger Einspielprozess. Stefan Becker von der B&T hifi vertrieb GmbH hat dankenswerterweise eine eingespielte A5 geschickt. Trotzdem musste sich die Spendor nach dem Transport zwei, drei Tage einruckeln. Wer eine eingespielte Spendor beim Händler hört und dann eine neue kauft – was ja normal ist –, möge diese nicht sofort wieder zurückgeben, sondern etwas Geduld haben, es lohnt sich in jedem Fall. Zur Aufstellung: Trotz Flowport-System fühlt sich die A5 am wohlsten, wenn sie nicht direkt vor einer Wand stehen muss. Und wenn, dann bitte vor einer freien Wand ohne Regale, nicht zu nah an den Ecken. Trotz der unauffälligen Abmessungen benötigt die Spendor eine Basisbreite von mindestens 2,5 Metern, besser drei oder mehr, um ihr volles Potential entfalten zu können. Ein ganz leichtes Einwinkeln zum Hörplatz hin reicht, um den Klang einrasten zu lassen. Haben sich die Lautsprecher dann wieder frei gespielt, kann es mit dem Hörtest losgehen. Und auch, wenn die Konstruktion modern und die Optik zeitgemäß ist, bleiben die A5 klanglich klar erkennbar ihrer langen Ahnenreihe verpflichtet. Dazu gehört bei Spendor traditionell ein sehr klarer, natürlicher Mitteltonbereich ohne jeden aufgesetzten Effekt. Zur Neutralität, ein Begriff der in Spendor-Tests gern gebetsmühlenartig wiederholt wird, gesellt sich in diesem Fall aber auch noch eine Menge Spaß.

Der Phaseplug in der Mitte der milchigen Membran hält diese während der Vorwärtsbewegung in der Spur, beim Tiefmitteltöner verzichtet Spendor auf eine zusätzliche Beschichtung
Der Phaseplug in der Mitte der milchigen Membran hält diese während der Vorwärtsbewegung in der Spur, beim Tiefmitteltöner verzichtet Spendor auf eine zusätzliche Beschichtung

Aber der Reihe nach. Ganz am Anfang stand Mozarts Klavierkonzert Nr. 9 mit Alfred Brendel und den Wiener Philharmonikern unter Sir Charles Makkeras. Die A5 stellt bei dieser Live-Einspielung das Klavier in seiner ganzen Dynamik und Fülle vor Lautsprecher und Orchester, das dahinter völlig frei links und rechts über die Grenzen der Boxenfronten hinaus spielt. Was die Spendor dabei so anstellt, ist nur schwer in Worte zu fassen. Viele Schallwandler widmen sich hingebungsvoll dem genauen Umriss der Klangskizze, in dem sich dann alles abspielt. Die A5 lässt den Umriss weg, dafür tritt der Inhalt um so besser zu Tage. Feindynamisch greifbar, gefühlvoll und sehr realistisch spielen die plötzlich gar nicht mehr klein wirkenden Lautsprecher auf. Dabei gibt es keinerlei auffällige Analytik oder aufgesetzte Höhen. Diese sind nicht laut und „crisp“, dafür extrem sauber. Schon wieder ein Lautsprecher im Haus, der meinen alten Schlachtschiffen die Grenzen aufzeigt. Der Mitteltonbereich ist offen und frei. Dir Ortung ist hervorragend, die Raumabbildung realistisch. Also nicht ein Instrument, dass von vorne nach hinten in einen ganz tiefen Raum aushallt, sondern ein Instrument im Raum, das nicht messerscharf vom nächsten abgegrenzt ist. Beide Klänge laufen ineinander und haben dazwischen wenig Luft, den Hall erledigt der ganze Klangkörper. Wie in der Realität – aber eben auch nicht mehr.


Obwohl keine Details in den Vordergrund gezogen werden, fehlt da gar nichts. So etwas nennt man dann wohl homogen. Sehr faszinierend die Pause zwischen dem ersten und zweiten Satz, wo das Publikum bei der Aufnahme nicht runtergeblendet wurde. Man hört nicht nur das unvermeidliche Rascheln, Murmeln und Husten, das sich immer dann Bahn bricht, wenn Menschen mal 15 Minuten am Stück nicht reden dürfen, der ganze Raum ist mit seiner tieffrequenten Antwort präsent. Äußerst beeindruckend. Ach ja, die Abbildungshöhe ist genau richtig. Es ist eher der Kopf, der einem einen Streich spielt. Sieht man die Lautsprecher beim Hören an, denkt man, dass die Bühne ja tief ist. Guckt man gerade nicht hin oder denkt nicht drüber nach, stimmt alles. Böse Autosuggestion!

Kein Terminal, keine Resonanzen. Ganz nebenbei sind die hochwertigen Polklemmen von WBT eine perfekte Lösung, um Lautsprecherkabel anzuschließen
Kein Terminal, keine Resonanzen. Ganz nebenbei sind die hochwertigen Polklemmen von WBT eine perfekte Lösung, um Lautsprecherkabel anzuschließen

Lambchop mit „Four pounds in two days“ von der AWCMON füllt den Raum zwischen, hinter und neben den Lautsprechern aus. Die befürchtete Bassschwäche löst sich in Wohlgefallen auf. Nicht nur gemessen an der Größe baut die Spendor A5 ein völlig unerwartetes Fundament im Bass auf. Die Abbildungsgröße und räumliche Aufteilung sind enorm realistisch, man guckt in den Aufnahmeraum rein. Die Band agiert sehr geschmeidig und flüssig, die Stimme von Kurt Wagner schwebt vor dem Ensemble als Organ, nicht nur als Mund. Die reichlich vorhandene Basspotenz springt einen nicht an und ist auch nicht besonders prägnant. Trotzdem wird eine Fülle an Feininformationen transportiert. Der Bass ist überaus farbig und durchhörbar und das auch bei gehobenen Lautstärken. Während man sich noch fragt, ob das Nachschwingen der Basssaite nicht etwas nuancierter ausfallen könnte, fällt einem ein bis dato nicht gehörter Nachhall ins Ohr. So etwas ist Erbsenzählerei, aber Bestandteil meines Jobs. Auch an dieser Stelle muss die außergewöhnliche Homogenität im Mittelhochtonbereich hervorgehoben werden. Völlig stressfrei lässt die A5 einen tiefen Einblick in musikalische Strukturen zu, ohne auch nur ansatzweise an den Nerven zu sägen. Das ist im Grunde das Gegenteil von Analytik im besten Sinne.

Obwohl von vorne durch Beschichtung und Phaseplug sehr unterschiedlich, kann man von hinten gut erkennen, dass es sich bei den Tief- und Tiefmitteltönern der Spendor A5 konstruktiv um die gleichen Chassis handelt
Obwohl von vorne durch Beschichtung und Phaseplug sehr unterschiedlich, kann man von hinten gut erkennen, dass es sich bei den Tief- und Tiefmitteltönern der Spendor A5 konstruktiv um die gleichen Chassis handelt

Richtig knallen lassen kann man es mit der Spendor zwar auch, aber hart angeschlagene Snares und Toms zeigen bei höheren Lautstärken dann doch irgendwann die Grenzen der  kleinen Basschassis auf. Lustigerweise haben die A5 mit massiven, tiefen elektronischen Bässen keinerlei Probleme. Hier wird ein wenig aufgeweicht, aber immer fröhlich nachgeschoben. Trotz der erwähnten kleinen Einschränkungen klingt sie immer locker und unangestrengt. Erwähnte ich schon die Langzeittauglichkeit? Selbst mehrstündige, laute Hörsessions ermüden nicht. Andere Lautsprecher mögen bei den ersten Takten mehr anmachen. Wenn man dann allerdings nach 30 Minuten schweißgebadet eine Pause braucht, ist das auf Dauer nur anstrengend.

Bei Olivier Messiaens Turangalîla-Symphonie unter Riccardo Chailly mit dem Concergebouw Orchestra öffnet die A5 wieder das Tor zum Orchester und lässt es ausnahmsweise mal richtig fetzen und knallen, so dass es im Hochtonbereich durchaus auch mal weh tun kann. Dabei gibt es keine epischen Tiefen und Weiten zu bestaunen, dafür viel Grob- und Feindynamik. Klavieranschläge werden fein mit bis in die letzten Verästelungen aufgelösten Anschlägen dargestellt. Dabei – trotz der teilweise etwas sperrigen Musik – mit zwingendem Rhythmus. Bei den großen Pauken geht der Spendor ein klein wenig die Luft aus, dafür bekommt das Ondes Martenot und die mächtigen Gongs einen fast bedrückenden Schub mit auf den Weg.

Bei jedem Musikmaterial macht sich der sorgsame Paarabgleich der Lautsprecher bemerkbar. Neben der erwähnte Homogenität wirkt es, als wenn die Lautsprecher nicht existieren, so wenig sind sie als einzelne Schallquelle zu orten.


Die Dämpfungselemente sollen zusätzlich zu den Verstrebungen stehende Wellen im Gehäuse bekämpfen, die Innenkabel bestehen aus versilbertem Reinkupfer
Die Dämpfungselemente sollen zusätzlich zu den Verstrebungen stehende Wellen im Gehäuse bekämpfen, die Innenkabel bestehen aus versilbertem Reinkupfer

Wer jetzt glaubt, Spendor hätte sich mit seinen modernen Lautsprechern vom Pfad der Tugend, nämlich der Neutralität verabschiedet, liegt völlig daneben. Ist kein Bass auf der Aufnahme, macht die Spendor keinen. Der Raum eng und klein? Schade, das. Freiheitsgrade erlaubt sie sich ein wenig im Mitteltonbereich. Auch bei richtig öden und schlechten Aufnahmen vermittelt sie einen Rest Spaß, den die Kollegen aus dem rein professionellen Lager erbarmungslos unterdrücken. Während der Testphase liefen auch diverse Kinderhörspiele, die aufgrund der ausgezeichneten Sprachverständlichkeit, zum Entzücken der Eltern, leiser als sonst abgespielt werden konnten.

Es sind oft die kleinen Dinge, die das Hören mit den Spendor so angenehm und manchmal auch überraschend machen können. Isaak Hayes benutzt in der Filmmusik zu Shaft gern mal eine Orgel, der die Spendor wie aus dem Nichts eine wunderbare Klarheit und Intensität verleiht, die man bisher gar nicht so wahrgenommen hatte. Der musikalische Fluss ist bemerkenswert, ebnet dabei aber keinesfalls dynamische Abstufungen ein.

Handgearbeitet, gegen Resonanzen lackiert und mit genau auf die Chassis abgestimmten handgewickelten Spulen. Die Frequenzweiche der Spendor A5 ist ein Beispiel für gelungene Feinarbeit
Handgearbeitet, gegen Resonanzen lackiert und mit genau auf die Chassis abgestimmten handgewickelten Spulen. Die Frequenzweiche der Spendor A5 ist ein Beispiel für gelungene Feinarbeit

Trotz des bereits erwähnten niedrigen Wirkungsgrades ist die Spendor A5 gutmütig anzutreiben. Für die vorgeschaltete Elektronik wirkt sie zwar nicht als Lupe, reicht aber die Eigenschaft von Quellgeräten und Verstärker durch und gibt sich nicht anspruchslos. Auch wenn sie schon mit vergleichsweise bescheidenem Antrieb hervorragend klingen kann, goutiert sie auch Elektronik, die ein vielfaches von ihr kostet. In anderen Testberichten, besonders aus Deutschland, lese ich immer wieder, dass Spendor Lautsprecher besonders für Klassik- oder Kammerjazzhörer interessant und gewöhnungsbedürftig bis schwierig bei anderem Musikmaterial seien. In meinen Augen machen diese Lautsprecher aus jeder ihnen vorgeworfenen Konserve Musik. OK, wer die Charts hören möchte, Teenie-Pop liebt und bei Speedmetal ab und zu die Sau raus lassen möchte, der braucht sie nicht. Jeder andere Musikhörer sollte zumindest einmal eine Spendor gehört haben, um sich ein Bild von der Art ihrer Musikreproduktion zu machen. Es sollte mich wundern, wenn nicht der eine oder andere dabei hängen bleibt.

STATEMENT

Die Spendor A5 sind hervorragende gefertigte Allrounder, die neben dem delikat farbig und offen spielenden Mitteltonbereich neutrale Höhen und ein für die Größe sagenhaftes Bassfundament liefern. Musikalischer Fluss, Homogenität und Selbstverständlichkeit gepaart mit Neutralität. Das alles im schönen, aber dezenten Gehäuse für kleines Geld. Wer sie erst einmal eingespielt hat, wird sie freiwillig nicht wieder hergeben.
GEHÖRT MIT
Analoglaufwerk Rossner & Sohn Pertinax, Dr. Fuß-Steuerung
Tonarm Rega RB 300
Tonabnehmer Goldring G-1022GX, Linn Asaka
Phonopre AMR ifi iPhono, Graham Slee Audio Era Gold V + PSU1
CD-Spieler Denon DCD-1290, NAD C 516BEE
Verstärker music hall a15.2, NAD C 326BEE
Lautsprecher Rogers Studio1, Dynaudio Excite X14
Kabel Funk Tonstudiotechnik BS-2, TaraLabs, RG142, Vovox, Sommer, Baumarkt

 

HERSTELLERANGABEN
Spendor A5
Prinzip 2½-Wege Standlautsprecher
Gehäusetyp Spendor Linear Flowport Reflexsystem
Hochtöner 22 mm ferrofluidgekühlte rundum strahlende Kalotte
Tiefmitteltöner Spendor 150 mm ep38 Konuslautsprecher
Tieftöner Spendor 150 mm ep38 Konuslautsprecher
Wirkungsgrad 85dB @ 1W/1m
Übernahmefrequenzen 700 Hz, 4.5 kHz
Frequenzgang 60 Hz – 20 kHz ±3dB (echofrei)
Frequenzumfang - 6dB@45 Hz (echofrei)
Impedanz nominal 8 Ohm
Impedanzminimum 4 Ohm
Musikbelastbarkeit 150 W unverzerrt
Anschlüsse WBT Singel-wiring-Terminal
Maße (HxBxT) 790 x 165 x 250 mm
Gehäusevarianten Esche schwarz, Kirsche, Eiche hell, Walnuss dunkel
Gewicht pro Stück 16 kg
Paarpreis 2190 Euro

 

HERSTELLER/VERTRIEB
B&T hifi vertrieb GmbH
Anschrift Hauptstr. 14
40699 Erkrath
E-Mail team@bthifi.com
Internet http://www.bthifi.com

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  • Imagefolder tests/14-01-03_spendor
Gute Laune und Zufriedenheit bei allen, die ich fragte, sind ein ausgezeichnetes Resümee dieser vielseitigen Veranstaltung. Jungen und gereiften Besuchern gefiel dieser Mix aus Nostalgie und moderner Technik in allen Preisklassen.

Auch das Angebot an Tonträgern und Zubehör war reichlich. Die Workshops hatten höchst spannende Themen und waren bestens besucht. Der Ü-Wagen mit seiner Demonstration von Live-Aufnahmen vor dem Hotel kam sehr gut an. Auch die Service Points waren stets frequentiert. Einige Aussteller hatten interessante Offerten für den Kauf auf der Messe oder an den folgenden Tagen. Die Räumlichkeiten waren, wie bei Hotel-Ausstellungen üblich, sehr unterschiedlich. Wer nicht in einem der großzügigen Tagungsräume vorführte, sondern im Standard Hotelzimmer, gab sich Mühe, dem angemessen aufzutreten. Dies gelang, es war nirgends zu laut. So klang es überall angenehm und lud zum Verweilen ein. Das Einzige, was manchmal fehlte, war Sauerstoff – aber auch da war man aufmerksam und legte hin und wieder eine kleine Belüftungspause mit geöffnetem Fenster ein, bevor es mit abwechslungsreichem Musikmaterial weiterging. Sowohl das Hotelpersonal als auch das Team der Analogue Audio Association empfing die Gäste ausgesprochen freundlich. Jeder Besucher bekam einen kleinen Übersichts-Katalog mit wenig Werbung aber ungemein viel Information. So konnte man sich problemlos durch die Ausstellung bewegen und bei Bedarf nachschlagen, falls etwas nicht mehr parat war – so wie bei mir einmal der Vorname eines Ausstellers. Auch für dieses kleine, literarische Meisterwerk danke ich Herrn Bergmann und seinem AAA-Team. Die Veranstaltung hat vielen Menschen viel Freude gemacht, Ausstellern wie Besuchern und hat ein dickes Kompliment verdient für all die Mühen der Analogue Audio Association und der Mitarbeiter der ausstellenden Firmen. 2014 wird Hifistatement gerne wieder dabei sein.

 

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  • Imagefolder events/13-11-04_aaa
Nein, ich habe diesen etwas schmalzigen Song nicht erwähnt, weil mir jeder Abschied von Wien schwerfällt, sondern weil die klangBilder sich im nächsten Jahr eine neue Heimat suchen müssen: Das Hilton Plaza wird renoviert.


Die klangBilder setzten auch diesmal wieder auf eine bunte Mischung aus Hifi, High End, ein ganz klein wenig Bild, viel (Live-)Musik und eine Reihe von Workshops. Auch Studiotechnik nahm diesmal einen nicht geringen Anteil ein: Seien es nun Vorträge über mehrkanalige Aufnahmeverfahren oder Geräte aus der Studioszene, die auch in der heimischen Kette einen Platz finden könnten. Dazu zählen auch die Komponenten, die Horst Pfaffelmayer unter dem Namen seines Studios, Goldchamber, vorstellte. Da ich den heutigen Kollegen, bei dem ich mich vor Jahren mit dem Tonbandmaschinen-Virus infizierte, zusammen mit seinen Geräten aufs Bild bannen wollte, ihn aber leider immer wieder verpasste, müssen Sie in diesem Falle leider selbst aktiv werden und ein wenig unter www.goldchamber.at recherchieren.

 

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  • Imagefolder events/13-11-12_klangbilder
Hand auf Herz – was fällt Ihnen ein beim Thema High-End aus China? Niedrige Preise? Dreiste Kopien? Miese Qualität? Falsch, alles falsch. China ist auf dem Weg zur ernsthaften High-End-Nation. Und das aus eigener Kraft.


Eigentlich war ich auf einem geschäftlichen Besuch in Südchina, aber da am Wochenende nur Freizeit für mich angesagt war, fragte mich ein chinesischer Kollege, ob ich nicht Lust hätte, mal eine chinesische High-End-Messe zu besuchen. Klar, warum nicht? Guangzhou ist nur knapp anderthalb Stunden mit dem Zug von Shenzhen entfernt und ich hatte – wie schon gesagt – eh' nichts anderes vor.

Um so größer war dann die Überraschung: Die größte chinesische Fachmesse fand über mehrere Etagen in einem großen Hotel statt, und wenn es auch nicht möglich war, genau herauszufinden, wie viele Aussteller es tatsächlich waren, fühlte sich die Messe mindestens so groß an wie die in München. Neben den bekannten westlichen Marken, ausgestellt von ihren Distributoren, waren es vor allen Dingen die vielen einheimischen Firmen, die mit gut gemachten Vorführungen glänzten.

Überhaupt scheint High-End in China ziemlich gefragt zu sein. Viele junge Leute und ganze Familien pilgerten von Raum zu Raum, um konzentriert der Musik zu lauschen. Das war dann besonders häufig klassische Musik! Während in den USA oder in Europa eher musikalisch leichte Kost die Vorführung dominiert, bevorzugen die Chinesen klassische Musik in großen Besetzungen.

 

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  • Imagefolder events/13-12-27_china
Röhre versus Transistor, Analog gegen Digital: Diese Debatten hatten sicherlich ihren Reiz, sind für mich aber spätestens seit der rasanten Entwicklung der Hochbit- und DSD-Technik Schnee von gestern. Völlig ideologiefrei geht es hier um Wohlklang aus Röhren, nicht zuletzt dank einer guten Portion High-Tech. Kurz: Es geht um Ayons Epsilon – und die neue KT150.
teaser


Die 6SJ7 Pentoden-Röhren im schwarzen Metallgehäuse arbeiten als Treiber für die KT150 und sind als Trioden geschaltet. Es handelt es sich um NOS Ware
Die 6SJ7 Pentoden-Röhren im schwarzen Metallgehäuse arbeiten als Treiber für die KT150 und sind als Trioden geschaltet. Es handelt es sich um NOS Ware

Je länger ich mit Hifi beschäftige, desto weniger traue ich mich, einem Schaltungskonzept oder -detail bestimmte klangliche Eigenschaften zuzuschreiben. Und nicht zuletzt deshalb ist es mit prinzipiell völlig egal, welche aktiven Bauelemente in meinen Hifi-Komponenten für die Verstärkung zuständig sind. Die erste Endstufe meiner Hifi-Geschichte, die zusammen mit einer Audiolabor-Vorstufe einen mächtigen Onkyo-Vollverstärker ablöste, war eine Michaelson & Austin TVA-1, bei der zwei KT-88 Gold Lion im Push-Pull-Betrieb 75 Watt leisten sollten. Dass sie später einem Transistor-Verstärker weichen musste, lag allein daran, dass sie nicht mit meinen neuen Traum-Lautsprechern harmonierte. Obwohl ich nun schon seit Jahrzehnten ein Analoglaufwerk mit Röhrennetzteil und eine Vorstufe, bei der Röhren zumindest partiell die Verstärkung übernehmen, verwende, bin ich nie in den Ruf gekommen, ein Röhrenfan zu sein. Wer gerne mal richtig laut hört und dazu einen Lautsprecher mit einem gar nicht einmal so niedrigen, für Hochwirkungsgrad-Lautsprecher-Enthusiasten aber dennoch geradezu lächerlichen Wirkungsgrad von 91 Dezibel benutzt, fände zwar auch eine Menge Röhrenamps, die die nötige Leistung haben, aber meine Geräteauswahl war nie von der Frage Röhre oder Transistor bestimmt.

Mit dem Schalter oberhalb der 12AX7 kann die Betriebsart der KT88 respektive der KT150 gewählt werden. Die Pentoden besitzen im Trioden-Modus einen ganz besonderen Reiz
Mit dem Schalter oberhalb der 12AX7 kann die Betriebsart der KT88 respektive der KT150 gewählt werden. Die Pentoden besitzen im Trioden-Modus einen ganz besonderen Reiz
Dass jetzt eine Ayon Epsilon bei mir gelandet ist, liegt nicht daran, dass Jürgen Saile, der – wie ich gerne sage – jede Röhre mit Vornamen kennt und dementsprechend als Monopolist für alle Glaskolben bestückten Geräte in Hifistatement fungiert, für einen Amp dieser Leistung nicht die richtigen, sprich „wirkungsgradschwachen“ Lautsprecher besitzt, sondern, dass ich nach dem Malheur mit den exquisiten, aber impedanzkritischen Göbel-Schallwandlern noch immer auf der Suche nach neuen Endstufen für meinen Hörraum Ayon-Chef und LumenWhite-Vertrieb Gerhard Hirt nach einem bewährten Spielpartner für die DiamondLight fragte. Er empfahl die damals brandneuen Epsilons und brachte kurzentschlossen ein Pärchen nach Gröbenzell. Dort würden sie dem Autor auch heute noch ohne jeden Gedanken an einen Test eine Menge Freude bescheren – wenn nicht inzwischen die KT150 für jede Menge Unruhe unter den Röhrenfreunden gesorgt hätte. Da lag der Gedanke nahe, auch die Epsilon für die neuen Endröhren umzurüsten. Eine bisher in keiner anderen Publikation vorgestellte Ayon-Endstufe, die zudem mit einer der spannendsten Röhren-Neuentwicklungen der letzten Jahre bestückt ist, allein zum Arbeiten und Genießen in meinem Hörraum zu haben, schien mir dann doch zu egoistisch. Doch bevor ich über meine Erfahrungen mit der Epsilon berichte, lasse ich Jürgen Saile zu Wort kommen, der Ihnen die technischen Besonderheiten von Verstärker und Röhre weit kompetenter schildern kann als ich.

Die Epsilons überzeugen nicht nur klanglich, sie begeistern auch optisch: Die Töpfe für die Trafos sind satt verchromt, die Beschriftungen graviert und der Firmenschriftzug gefräst
Die Epsilons überzeugen nicht nur klanglich, sie begeistern auch optisch: Die Töpfe für die Trafos sind satt verchromt, die Beschriftungen graviert und der Firmenschriftzug gefräst

 

Jürgen Sailes Technik-Exkurs


Die Ayon Epsilon kann in verschiedenen Varianten bestellt werden, einmal mit KT88 Leistungsröhren ausgerüstet oder auch mit der neuen KT150. Bei der KT 150 handelt es sich um einen neuen Röhrentyp, der von der russischen Firma Tung-Sol entwickelt wurde und auch hergestellt wird. Sie gehört zur Familie der Beam Power Tetroden und ist somit mit der berühmten KT88 verwandt, oder besser gesagt, aus ihr hervorgegangen. Mit einer Anodenverlustleistung von 70 Watt stellt sie allerdings ein anderes Kaliber dar und ist momentan die leistungsstärkste Strahlbündeltetrode. Eine gedopte KT88 sozusagen. Wenn man genau hinschaut, sieht man an der Anode kleine angebrachte Spoiler. Die sollen die Tetrode noch schneller machen... Quatsch, dienen natürlich zusätzlich der Wärmeableitung.
    
Die etwas ungewöhnliche Form erinnert irgendwie an Ostern, und wurde von den Russen entwickelt, um eine bessere Wärmeabstrahlung zu gewährleisten. Außerdem verspricht sich Tung-Sol von dieser Bauform eine geringere Neigung zu Mikrophonie. Die KT150 ist zwar pinkompatibel mit anderen KT-Typen wie beispielsweise der KT88, benötigt aber höhere Heizströme gegenüber einer gewöhnlichen KT88. Ein einfaches Umstecken ist also nicht so ohne weiteres möglich. Die Epsilon ist vollsymmetrisch aufgebaut, wobei pro Gerät sechs KT150 zum Einsatz kommen. Damit lässt sich die Ausgangsleistung gegenüber der KT88 Version noch einmal steigern, nämlich auf 180 Watt. Wem diese Leistung immer noch nicht ausreicht, der sollte sich ernsthafte Gedanken über seinen Lautsprecher machen.

Die Schaltung ist mit mehreren kleinen Platinen aufgebaut. Die kleinen silbernen Würfel rechts unten und oben sind Chokes (also Drosseln), die zusammen mit den Elkos die Netzfilterung realisieren. Die Überwachungselektronik für die Ausgangsröhren ist in an den Seitenwänden angebracht, in unmittelbarer Nähe der KT150 Röhren
Die Schaltung ist mit mehreren kleinen Platinen aufgebaut. Die kleinen silbernen Würfel rechts unten und oben sind Chokes (also Drosseln), die zusammen mit den Elkos die Netzfilterung realisieren. Die Überwachungselektronik für die Ausgangsröhren ist in an den Seitenwänden angebracht, in unmittelbarer Nähe der KT150 Röhren

Wie bei Ayon üblich, wird auf eine üppige Netzversorgung großen Wert gelegt. Dies ist bei der Epsilon nicht anders, die drei verchromten Töpfe enthalten zwei Netztrafos, jeweils einen für die Anodenspannung und einen für die Heizspannung. Der dritte enthält den Ausgangsübertrager. Die Töpfe sind mit einer Epoxy-Vergussmasse ausgefüllt, die noch den letzten Vibrationen den Garaus machen soll. Im Inneren des Gehäuses existiert noch ein weiterer Trafo für die Versorgungsspannung der Steuerelektronik. Damit noch nicht genug, die Anodenspannung wird zusätzlich über zwei Chokes und eine Kondensatorbank in einer CLCLC Konfiguration gefiltert. Die Kondensatorbank kann über 1700µF an Siebkapazität aufweisen; dies mag einem Transistor-Fan mickrig vorkommen, wir dürfen allerdings nicht vergessen, dass hier Spannungen von 400 Volt und mehr anliegen. Die Treiberstufe enthält ebenfalls einen Choke zur Filterung. Das ist schon sehr aufwändig gemacht!

Potente Kondensatorbänke mit jeweils 1760µF Gesamtkapazität. Hier werden die Anodenspannung sowie die Spannung für die Treiberstufe gefiltert. Transistorfreaks werden vielleicht angesichts der 1760 µF müde grinsen, vergessen aber dabei, dass hier Spannungen von über 300 Volt anliegen und damit die gespeicherte Energie ganz erheblich ist
Potente Kondensatorbänke mit jeweils 1760µF Gesamtkapazität. Hier werden die Anodenspannung sowie die Spannung für die Treiberstufe gefiltert. Transistorfreaks werden vielleicht angesichts der 1760 µF müde grinsen, vergessen aber dabei, dass hier Spannungen von über 300 Volt anliegen und damit die gespeicherte Energie ganz erheblich ist

Neben der Armada von KT150 Röhren findet man noch vier vergleichsweise winzige Röhren, zwei 6SJ7 Pentoden mit amerikanischem Oktalsockel sowie eine 12AX7 und eine12AU7 mit dem in Europa geläufigen Novalsockel. Diese beiden Röhren sind das amerikanische Pendant zu ECC83 und ECC82. Bei den 6SJ7 Pentoden (dies sind die Röhren in dem schwarzen Metallgehäuse) handelt es sich um NOS Ware, also Röhren, die früher produziert wurden und bisher unbenutzt in irgend einem Lager ihr Dasein gefristet haben. Der Einsatz dieser Röhren hat nichts mit Geldsparen zu tun, ganz im Gegenteil, diese alten Röhren haben einen Qualitätsstandard, der bei den Produktionen heutzutage kaum noch erreicht wird.

Die Endstufe ist vierstufig aufgebaut. Zunächst läuft das Signal über die Eingangsröhre, welche die notwendige Spannungsverstärkung des NF-Signals bewerkstelligt; diese Aufgabe übernimmt bei der Epsilon die 12AU7 Doppeltriode. Da der Verstärker vollsymmetrisch ausgelegt ist, ist jeweils eine Hälfte der Triode für Plus und für Minus zuständig. Danach geht es über eine 12AX7 Doppeltriode zur Treiberstufe. Hier wird eine kräftige Treiberröhre benötigt, die bei den KT150 nicht schlapp macht. Ayon setzt hier die 6SJ7 ein, die aus klanglichen Gründen als Triode geschaltet ist. Die KT150 im Dreierpack arbeiten in Push-Pull Konfiguration.



Im Bild die Platine mit den Anschlüssen für die Eingangs- und Treiberröhren. Die Platinen sind vergoldet, um sie langfristig vor Korrosion zu schützen. Rechts der Umschalter für Trioden- oder Pentodenbetrieb
Im Bild die Platine mit den Anschlüssen für die Eingangs- und Treiberröhren. Die Platinen sind vergoldet, um sie langfristig vor Korrosion zu schützen. Rechts der Umschalter für Trioden- oder Pentodenbetrieb

Eine weitere Spezialität ist die BIAS-Einstellung. Wir erinnern uns, jede Röhre benötigt eine bestimmte Gittervorspannung, mit der sie im optimalen Arbeitspunkt arbeiten kann. Dieser ändert sich im Laufe des Lebens einer Röhre und muss immer wieder nachgeregelt werden. Bei manchen Geräten funktioniert dies manuell über Einstellpotentiometer, teilweise wird dies auch automatisch geregelt. Letzteres hat natürlich den Vorteil, dass man sich um gar Nichts mehr zu kümmern braucht. Leider gehen diese Schaltungen oftmals mit Klangverlusten einher, so dass sich Ayon etwas anderes ausgedacht hat. Unter der Bezeichnung auto-fixed-bias funktioniert die Regelung ebenfalls automatisch, soll aber ohne die angesprochenen Klangverluste funktionieren. Die Regelung greift nicht in den Signalweg ein und regelt auch nicht während des Betriebs nach. Mehr war nicht zu erfahren, Ayon möchte sich hier verständlicherweise nicht in die Karten schauen lassen.


Die Ayons verbrachten eine längere Zeit in meinem Hörraum, allerdings nicht mit den neuen KT150. Gerhard Hirt brachte mir vor einigen Monaten auf die Schnelle die serienmäßige Version mit den KT88 vorbei. Auf die Schnelle heißt ganz konkret, dass er die beiden Epsilons inklusive eingesteckter Röhren ohne weitere Verpackung in sein schon nahezu gänzlich volles Auto packte – was nicht alle Endstufenröhren wirklich goutierten. Ohne über diesen nicht ganz sachgemäßen Transport weiter nachzudenken, habe ich dann freudig die beiden optisch so ansprechenden Verstärker angeschlossen und war von ihrem Klang auch gleich begeistert: Da sorgte ein Hauch zusätzliche Fülle im Oberbass dafür, dass die LumenWhite ein bisschen weniger streng zu Werke gingen. Plötzlich machten auch nicht hundertprozentig perfekt aufgenommene und produzierte Tonträger Spaß, bei denen man zuvor allzu unnachgiebig auf ihre Fehler aufmerksam gemacht wurde. Und das beste dabei: Trotz dieser kleinen Extraportion Wärme büßten die DiamondLight so gut wie nichts von ihrer fantastischen Durchzeichnung und der enormen Detailfreudigkeit ein. Die räumliche Abbildung gelang sogar noch ein klein wenig überzeugender als bei der Vielzahl der bisher in meiner Kette verwendeten Endstufen.

Insgesamt vier 30-Ampere-Relais schalten die einzelnen Spannungen und dienen im Störungsfall zum Schutz der Schaltung. Oben erkennbar der 45H Choke für die 6SJ7 Treiberstufe
Insgesamt vier 30-Ampere-Relais schalten die einzelnen Spannungen und dienen im Störungsfall zum Schutz der Schaltung. Oben erkennbar der 45H Choke für die 6SJ7 Treiberstufe

Die Freude währte allerdings nur ein, zwei Tage, bevor sie mit einem Paukenschlag endete. Das war aber leider keine wirkliche Pauke, sondern der Knall einer Röhre, die während des Spielbetriebs das Zeitliche segnete. Sie können sich meinen Schrecken vorstellen. Dabei ging es gar nicht um die Ayon, sondern erst einmal um meine Lautsprecher mit ihrer nicht gerade günstigen Chassis-Bestückung. Also schloss ich schnell die Cello-Monoblöcke an – und konnte erleichtert feststellen, dass die Schutzschaltungen der Epsilon schnell genug waren, um die DiamondLight vor zu viel Strom zu bewahren. Die Lautsprecher hatten den Zwischenfall unbeschadet überstanden. Ich stellte mich innerlich schon auf eine länger Reparaturzeit für die Epsilons ein, als ich Gerhard Hirt anrief. Er meinte jedoch völlig gelassen, dass es äußerst unwahrscheinlich sei, dass durch die defekte Röhre ein Schaden am Verstärker entstanden sei. Ich solle einfach eine Ersatzröhre einstecken, mit einem Minischraubenzieher das Röhrenprüf- und Einmessprogramm starten und abwarten, was passiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Widerstand in Mitleidenschaft gezogen worden wäre, läge im Promillebereich. Und so war es: Nach ein paar Minuten, in denen die Ayon ihre Prüfroutine abarbeitete, schaltete sie in die normale Betriebsart um und spielte so faszinierend wie zuvor. So viel Alltagstauglichkeit hätte ich mir auch von einer neuen, aufwendigen Röhrenkonstruktion nicht träumen lassen.

Verfeindete Bauteile wie Transistoren und Röhren leben hier in friedlicher Koexistenz beieinander. Die ausgeklügelte Steuerung für das Röhrentestprogramm oder die Schutzschaltung lässt sich nun nicht mit Röhren erledigen
Verfeindete Bauteile wie Transistoren und Röhren leben hier in friedlicher Koexistenz beieinander. Die ausgeklügelte Steuerung für das Röhrentestprogramm oder die Schutzschaltung lässt sich nun nicht mit Röhren erledigen

 

Als Folge des etwas rüden Transports über 500 Kilometer hat sich dann noch eine weitere Röhre verabschiedet, allerdings völlig unspektakulär: Bei der üblichen Bias-Strom-Messung nach dem Ausschalten der Endstufen wurde ein Fehler entdeckt, eine der sechs LEDs auf der Rückseite des Verstärkers signalisierte, welche Röhre auszutauschen sei und die Illumination des Ayon-Schriftzuges blinkte, statt zu erlöschen. Ich trennte die Epsilon vom Netz, ersetzte die inkriminierte Röhre, stellte die Netzverbindung wieder her und startet nach dem Einschalten wieder das Prüf- und Einmessprogramm. Nach ein paar Minuten musizierten die Epsilon, als sei nichts gewesen. Falls Sie sich fragen, warum ich diese beiden kleinen Zwischenfälle überhaupt schildere, wo doch sonst fast überall nur von den positiven Erlebnissen mit Testgeräten zu lesen ist: Erstens, weil ich noch einmal ganz nachdrücklich darauf hinweisen möchte, dass es für die sensiblen Glaskolben in keiner Weise zuträglich ist, im Verstärker statt in der schützenden Pappschachtel transportiert zu werden – auch über kurze Strecken hinweg. Und zweitens, um all jene, die den Klang von Röhren-Amps dem von Transistorverstärkern vorziehen, aber dennoch nicht in erstere investieren aus Angst, Röhren seien besonders anfällig und damit wenig alltagstauglich, zu ermutigen, ihren klanglichen Vorlieben zu folgen und die Bedenken hintanzustellen – zumindest, wenn die Objekte der Begierde von Ayon stammen oder ebenso gut abgesichert sind wie die österreichischen High-Tech-Amps. Die auf die KT150 umgebauten Epsilons transportierte ich übrigens in der Originalverpackung von Graz nach Gröbenzell – und bis jetzt hat es nicht das geringste Problem mit einer der Röhren gegeben.

Das Rot in den Röhren hat unser Fotograph an diese Stelle gezaubert. Die KT150 strahlen während des Betriebs recht wenig anheimelndes Licht ab. Als optischer Kamin-Ersatz eignen sich die Endstufenröhren weniger
Das Rot in den Röhren hat unser Fotograph an diese Stelle gezaubert. Die KT150 strahlen während des Betriebs recht wenig anheimelndes Licht ab. Als optischer Kamin-Ersatz eignen sich die Endstufenröhren weniger

Es hatte also einige Wochen gedauert, bis die Epsilons wieder in meinen Hörraum zurückkehrten. Da reicht selbst die beste akustische Erinnerung nicht aus, um die durch den Röhrenwechsel bedingten klanglichen Veränderungen im Detail beschreiben zu können. Insgesamt spielen die leistungsstärkeren Röhren noch eine Spur souveräner und entspannter, um bei Impulsen um so heftiger zur Sache zu gehen. Dass die Endstufen selbst bei recht saftigen Pegeln noch absolut unangestrengt agieren, manifestiert sich auch in einem räumlich weiten und enorm stabilen Klangbild, in das eine Fülle von Details spielerisch und völlig selbstverständlich integriert werden. Aber Bestwerte in einer Vielzahl von Hifi-Disziplinen erreichen viele sehr gute Verstärker. Die hervorragenden Einzelleistung zu einem stimmigen, emotional fesselnden Erlebnis werden zu lassen, vermögen allerdings nur die aller besten Vertreter ihrer Gattung. Die Ayon Epsilon ist einer von ihnen.

Was mich so sehr für die Epsilons einnimmt, ist der druckvolle Oberbass-Bereich und dieser gewisse Hauch Wärme. Das sind zwar Eigenschaften, die man Röhrenverstärkern gern nachsagt, aber um Missverständnissen vorzubeugen: Die Epsilons sind weit entfernt von dem, was man landläufig als Röhrenklang bezeichnet: Sie erlauben sich keinerlei Weichzeichnereffekte, haben die Bass-Chassis fest im Griff und neigen auch nicht zur Euphonie. Sie verwandeln schlechte gemachte Scheiben nicht in Drogen für Audiophile, sind allerdings auch nicht ganz so gnadenlos streng wie einige ihrer Transistorkollegen. Für mich sind die Ayon die nahezu perfekte Ergänzung meiner bestehenden Kette.

Solange keine dieser sechs LEDs leuchtet, ist alles in Ordnung: Sie signalisieren, welche Röhre bei einem Defekt ausgetauscht werde muss. Über den USB-Anschluss lassen sich wichtige Einstellung ändern. So wäre mit den sechs KT150 eine deutlich höhere Leistung als 180 Watt zu erreichen
Solange keine dieser sechs LEDs leuchtet, ist alles in Ordnung: Sie signalisieren, welche Röhre bei einem Defekt ausgetauscht werde muss. Über den USB-Anschluss lassen sich wichtige Einstellung ändern. So wäre mit den sechs KT150 eine deutlich höhere Leistung als 180 Watt zu erreichen

Da ich mit dem Klang der Epsilons wunschlos glücklich bin, weiß ich nicht so recht, warum ich die KT150-Pentoden als Trioden verwenden sollte. Aber erstens bieten die Ayon diese Betriebsart an und zweitens war der Kollege Schimmel beim Test des Cayin-Vollverstärkers vom Trioden-Modus derart begeistert, dass ich ich diese Spielart nicht einfach ignorieren kann. So mache ich mich dann nicht ganz vorurteilsfrei an den Vergleich, wobei wegen der Aus- und Einschaltprozedur der Epsilon zwischen den beiden Versionen desselben Stückes bis zu fünf Minuten vergehen. Bei Ravi Shankars „West Eats Meat“ wirken die Instrumente im Raum bei Trioden-Betrieb etwas plastischer, die Wiedergabe gerät einen Hauch luftiger. Die tiefe Pauke und der E-Bass besitzen jedoch bei der Pentoden-Schaltung mehr Druck und Kontur. Hier sind die KT150 in ihrer angestammten Betriebsart für mich erste Wahl. Bei Keith Jarretts Köln Concert fällt die Entscheidung dann schon schwerer: Die Trioden-Schaltung lässt den Flügel einfach intensiver singen, das Klangbild erscheint geschlossener, Jarretts Spiel emotional noch packender. Dafür lassen die Pentoden im bestimmungsgemäßen Modus die einzelnen Töne in ihrer Positionierung im Raum und in der Dynamik noch differenzierter erklingen. Das kommt dem etwas nüchterneren Vortrag, den ich über Jahre von Transistoren gewohnt war, ein gutes Stück näher. Aber nach einigen Monaten mit den KT88 bestückten Epsilon kann ich nicht mehr ruhigen Gewissens behaupten, die – nennen wir es mal: – intellektuell-analytische Spielart der emotionaleren vorzuziehen.


Heute stellt sich mir eher die Frage, ob mich die Röhrenendstufen im Pentoden- oder Trioden-Betrieb mehr faszinieren. Da die Kette in meinem Arbeitszimmer vor allen Dingen Werkzeug-Charakter besitzen sollte, bleibe ich aber vorerst bei den Pentoden – kann und will jedoch keinesfalls ausschließen, immer öfter dem Charme der Trioden-Schaltung zu erliegen. Wie schön, dass die Ayons einem hier die Wahl lassen. Der Umschalter ist also doch nicht so überflüssig, wie auf den ersten Blick angenommen.

Bin ich nach diesen ungemein positiven Erfahrungen mit den Epsilons ab sofort Röhrenfan? Für mich eine eher müßige Frage: Ich bleibe auch in Zukunft allen Schaltungskonzepten gegenüber aufgeschlossen – Digitalendstufen vielleicht ausgenommen, denn vor der zwangsweisen A/D-Wandlung feinster analoger Signale von Plattenspieler und Tonbandmaschine schrecke ich immer noch zurück –, würde mich momentan aber widerspruchslos als Epsilon- und KT150-Fan bezeichnen lassen.

Da die Epsilon vollsymmetrisch aufgebaut ist, macht hier die Verkabelung über die XLR-Verbindung durchaus Sinn
Da die Epsilon vollsymmetrisch aufgebaut ist, macht hier die Verkabelung über die XLR-Verbindung durchaus Sinn

STATEMENT

Vollkommen unabhängig davon, ob Sie sich bisher der Spezies der Röhrenfans zugehörig fühlten oder nicht: Wenn Sie Endstufen mit ohrenfällig unerschöpflichen Kraftreserven, einer auffällig weitläufigen Raumdarstellung, großer Detailverliebtheit und trotz aller Fähigkeit zur Analyse einem charmanten Hauch Wärme suchen, ohne dabei auf Alltagstauglichkeit und Zuverlässigkeit verzichten zu wollen, könnten die Epsilon für Sie die erste Wahl sein. Für mich sind sie es.
PS: Perfektionisten kommen um die Bestückung mit den KT150 nicht herum, aber auch mit den serienmäßigen KT88 garantieren die Ayon enorm viel Musikgenuss.
GEHÖRT MIT
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm AMG Viella 12‟, Thales Simplicity
Tonabnehmer Air Tight PC-1, Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos
Phonostufe Einstein The Turntable’s Choice
Computer iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.8.5
Audioplayer Amarra Symphony 2.6, Audirvana
CD-Laufwerk Wadia WT3200
D/A-Wandler Mytek 192-DSD-DAC
Vorverstärker EAR Yoshino 912
Endstufe Cello Encore 50
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kabel Precision Interface Technology, Sunwire Reference, SwissCable, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Audioquest Wild und Diamond
Zubehör PS Audio Power Plant Premier, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus

 

HERSTELLERANGABEN
Ayon Epsilon mit KT150
Betriebsarten Trioden-* oder Pentoden-Modus, Class-A*
Röhrenbestückung KT150
Lastimpedanz 4 und 8 Ohms
Ausgangsleistung Pentoden-Modus 1 x 180W
Ausgangsleistung Trioden-Modus 1 x 100W
Frequenzgang 10 Hz - 60 kHz
Eingangsimpedanz 47 KΩ
Eingangsempfindlichkeit für Vollaussteuerung 900mV
Fremdspannungsabstand bei Vollaussteuerung 98 dB
Gegenkopplung 0dB
Eingänge RCA und XLR
Abmessungen (B/T/H) 35/55/25 cm
Gewicht 40 kg
Garantiezeit 15000
Preis 15000 Euro, 13000 Euro mit KT88

 

HERSTELLER
Ayon Audio
Anschrift Hart 18
A-8101 Gratkorn

 

VERTRIEB
Audium
Anschrift Catostr. 7b
12109 Berlin
E-Mail urban@audium.de
Internet www.ayonaudio.de

Weitere Informationen

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„3D Holographic Sound“, „Enjoy the magic of tube sound", „Digital Antidote Plus®“,  „The iFi iTube is the swiss army knife of audio“. Die schmucke Verpackung meines aktuellen Testgerätes kommuniziert selbstbewusst die zahlreichen Fähigkeiten des Inhaltes. Nicht nur der Name iFi iTube weckt deutliche Assoziation zu den Gadgets aus Cupertino, auch das Vorbild der Verpackungs-Designer ist mühelos zu erraten.
teaser


Die Dimensionen des iFi scheinen auf den ersten Blick im Widerspruch zu den vielen aufgeführten Vorzügen zu stehen, denn das mattsilberne Kästchen ist kaum größer als die Fernbedienung meiner Vorstufe. Betrachtet man es eingehender, so fällt neben der tadellosen Verarbeitung die konsequente Nutzung der verfügbaren Flächen ins Auge: Auf der Oberseite geben drei LEDs Auskunft über den gewählten Betriebszustand, zudem dürfen wir durch eine kleine Öffnung einen Blick auf eine sanft glimmende Röhre werfen.

Das übersichtliche Kontrollzentrum
Das übersichtliche Kontrollzentrum

Zwei Kippschalter und ein Regler, der die Regelung der Lautstärke mit dem Ein- und Ausschalten verbindet, füllen die Front. Der linke Schalter aktiviert den „3D Holographic Sound“, dem zweiten Hebelchen fällt die Aufgabe zu, das „Digital Antidote Plus®“ zuzuschalten. Auch das Heck ist komplett ausgefüllt, zwei Paar Clinch Buchsen (Input / Output) teilen sich die knappe Fläche. Üppige Stecker werden hier Beklemmungen bekommen. Die Energie für den iFi T iTube stellt ein kompaktes Steckernetzteil zur Verfügung, der dazugehörige Anschluss befindet sich auf der rechten Seite des Aluminium-Gehäuses. Für den Fall, dass die Zuleitung an dieser ungewöhnlichen Position störend weit aus dem Gehäuse ragt, legt der Hersteller einen Adapter bei, der mit seinem Winkelanschluss Breite spart.

Ungewöhnlich spannend geht es auf der Gehäuseunterseite zu. Umfangreich wie in einer Bedienungsanleitung werden hier noch einmal die einzelnen Talente des iTube aufgezählt. Daneben befindet sich ein achtstufiges Mäuseklavier – technisch korrekt: DIP Schalter – und eine schematische Darstellungen zu dessen Nutzung. Hier wird die Integration in ein bestehendes Musik-System festgelegt. Zur Wahl stehen die Modi Buffer und Preamp, jeweils optional mit einer zusätzlichen Verstärkung von 6 Dezibel kombinierbar.

Hier werden die substanziellen Einstellungen vorgenommen, ein filigraner Schraubendreher liegt als praxisgerechte Bedienungshilfe bei
Hier werden die substanziellen Einstellungen vorgenommen, ein filigraner Schraubendreher liegt als praxisgerechte Bedienungshilfe bei

In der Einstellung Buffer wird der iFi iTube entweder in die Verkabelung zwischen Vor- und Endstufe eingesetzt oder es erfolgt die Integration zwischen einer Quelle wie zum Beispiel einem CD-Spieler und dem Verstärker. Alternativ wäre eine Verbindung über die „Monitor-Schleife“ möglich. Die Lautstärke-Regulierung würde in dieser Einstellung nach wie vor in den Schaltkreisen des Verstärkers erfolgen. Arbeitet unser „Swiss army knife" als Preamp, so obliegt ihm auch die Regelung der Lautstärke. Damit kommen wir zur Kernfrage: Warum sollte man den iTube in seineMusikanlage eingliedern? Für die Beantwortung der Frage ist es hilfreich, die Macher hinter dem iFi iTube mit Ihrem gesamten Programm vorzustellen.    

Unser Testgerät ist Teil der sechs Geräte umfassenden iFi-Micro-Serie, die vom britischen Hersteller Abbingdon Music Research (AMR) entwickelt wurde. Ziel des iFi Entwicklungsteams ist es, den Markt um eine Linie von spezialisierten Produkten zu bereichern, die audiophile Meriten mit fair kalkulierten Preisen kombiniert. Die dabei entstandenen, sehr unterschiedlichen Module sind gemeinsam oder einzeln ebenso in High End- wie auch in Computer-Audio-Set-Ups einsetzbar. So spannt sich der Produktreigen von einem Kopfhörerverstärker (iCan) über einen HD-USB-D/A Wandler (iDac) sowie einer sauberen Spannungsversorgung für USB-Geräte (iUsb) bis zu einem Phonovorverstärker (iPhono), der meinen Kollegen Matthias Jung bereits zu begeistern vermochte.


Dass sie die selbst gewählten Ansprüche kompetent umzusetzen vermögen, haben die Entwickler P. Wayne und Thorsten Lösch in der digitalen wie auch in der analogen Welt mit ihrem AMR-Produktportfolio nachhaltig bewiesen. Ein Blick auf das Oeuvre von AMR belegt zudem die große Affinität der AMR-Crew zur Röhrentechnik, wobei die Verwendung der Glaskolben ausschließlich aus klanglichen Gründen geschieht und nicht als verkaufsfördernde Marketingmaßnahme dient.

Die Entwicklungsarbeit fusst auf klar definierten, bewährten Klangidealen und -theorien. So wird im Zusammenhang mit den „3D Holographic Sound“ auf die Arbeiten von Alan Downer Blumlein verwiesen, einen der großen Vordenker der stereophonen Aufnahmetechnik. Eine vor 20 Jahren von Anthony Taddeo entworfene Schaltung bildet die Basis für „Digital Antidote Plus®“. Das kleine Kästchen soll mit seiner speziellen Class-A-Röhren-Schaltung Musiksysteme analoger und natürlicher klingen lassen. Die Zuschaltung von „Digital Antidote Plus®“ nimmt einem überanalytischen „digitalen“ Klang die Schärfe und der „3D Holographic Sound“ stabilisiert und erweitert die imaginäre Bühne – soweit die Theorie.

Der Kontakt zur Aussenwelt
Der Kontakt zur Aussenwelt

In meinem highfidelen Leben durfte ich auf einigen Messerveranstaltungen die unterschiedlichsten Musiksysteme in mitunter klangverhindernden Konferenzräumen demonstrieren. In einigen dieser Situationen, wäre iFi iTube – soviel kann ich schon zu Beginn verraten – genau das passende Tool gewesen, um die Situation zu retten!

Mein Hörraum hingegen entspricht mit seinem dicken Teppich sowie einigen üppigen Polstermöbeln fraglos mehr dem durchschnittlichen deutschen Hörraum. Hier wird iTube flugs mit den Verstärkern verbunden. Veränderungen an den DIP-Schalter sind nicht nötig, denn werkseitig ist der Buffer-Modus ohne Verstärkung konfiguriert. Für diesen Nachmittag steht ein Wirbelwind am Flügel ganz oben auf der Playlist. Die Japanerin Hiromi hat mit Simon Phillips, Drums, und Anthony Jackson, Bass, kongeniale Partner in Ihrem Jazz-Rock-Trio vereint. Ihre Version von „Beethoven's Piano Sonata Nr. 8“ schließt das vortreffliche Album Voice von 2011. Seidig klingen die leisen Töne aus den Lautsprechern, „3D Holographic Sound“ und „Digital Antidote Plus®“ sind nicht zugeschaltet und dennoch stellt sich mittels iTube bereits ein heimeliges Hörvergnügen ein – und ja, es klingt nach Röhre! „A Case Of You“ komponiert von Joni Mitchell und wunderbar interpretiert von Diana Krall folgt dem Jazz-Kleinod. Dianas Stimme hat Körper und Schmelz, die Anschläge des Flügels sind wunderbar feingliedrig. Es dominiert die Natürlichkeit über das letzte Dezibel Dynamik. Okay, das Gefühl „Enjoy the magic of tube sound“ stellt sich wie versprochen ein. Bei den ersten Takten von „Aqua Marine“ aus Viva Santana aktiviere ich den „3D Holographic Sound“: Gelöst von den Schallwandlern steht die umfangreiche Besetzung auf der Bühne, gleichzeitig öffnet sich der Raum deutlich nach hinten, ohne dass das Klangbild faserig wird. Im Gegenteil, die Präsentation wirkt merklich stabiler, Details treten klarer aus dem Klangereignis hervor, während sich das Geschehen stärker in der Mitte konzentriert. Gesangsstimmen profitieren in der Testkonfiguration unzweifelhaft von dem Schaltungskniff, der die „Dinge auf den Punkt“ bringt. Bei großen Orchesterbesetzung wird es etwas kniffeliger: Der erste Satz von Malers Zweiter Symphonie, Die Auferstehung beginnt mit Streichern, die das Motiv des Satzes so leidenschaftlich intonieren, dass mit jedem Takt wird die Größe und die Macht des Orchesters greifbar wird. Der „3D Holographic Sound“ nimmt dem Kollektiv der Musiker allerdings ein wenig die Breite und ein bisschen von ihrem Zauber.

Nun stehen die Musiker von The Chieftains gemeinsam mit Joni Mitchell im Studio und spielen gemeinsam das anrührende „The Magdalene Laundries“ ein: Dieser Satz geht an den „3D Holographic Sound“. Versuchsweise hörte ich mir die Stücke auch noch in der „verschärften“ zweiten Schalterstellung an, die AMR explizit nur für Computer-Lautsprechersysteme empfiehlt. Derart gepimt ist der Vortrag in einer „erwachsenen“ Musikanlage zu mächtig.

Ist hier das Geheimnis verborgen?
Ist hier das Geheimnis verborgen?

 

Als Kind der Achtziger dürfen in meiner Musiksammlung die Produktion nicht fehlen, die im Wirkungsbereich des Fotographen Jim Rakete entstanden sind. Die Rolle der Sonne in diesem Musikeruniversum fiel lange Zeit der Gruppe Spliff zu, die sich und andere Tonkünstler hochprofessionell produzierte. Ihr Werk hat selbstverständlich auch seinen Weg auf die NAS-Platte gefunden, wobei einigen Titeln die digitale Wandlung überhaupt nicht bekommen gut ist. So kann man die sechs Minuten zehn vom „Rand der Welt“ schon fast als klanglich fies einstufen. AMR bezeichnet solche Sounds als „Digitis“ und verspricht mit dem „Digital Antidote Plus®“ Abhilfe. In der Tat sind die Veränderungen signifikant: Die Stimme von Reinhold Heil bekommt dank DAP mehr Fülle, das Schlagzeug mehr Substanz – es klingt „analoger“, aber den speziellen Charme der Schallplatte erreicht die digitale Version auch mit den „Digital Antidote Plus®“ nicht ganz.  

Nun muss mein Reserve-CD-Spieler ran, der noch nie durch besondere Lieblichkeit und Akkuratesse aufgefallen ist. Mit Lambs Live at Koko rotiert eine Aufnahme im Inneren, die elektronische Samples und die etwas sperrige Stimme von Lou Rhodes zusammen fügt. Wieder steht die Darbietung auf einer festeren Basis, die Stimme wird glaubhafter. Spröder, dafür aber auch mit mehr Feinheiten gesegnet wird das Geschehen, sobald „Digital Antidote Plus®“ deaktiviert ist.

Datenreduziert und ausgeworfen über den Kopfhörerausgang eines iPhones geht der Countertenor Philippe Jaroussky an den Start, als es gilt, das Niveau des Preamp-Modus' zu ergründen. Nach den ersten Arie präferiere ich die Kombination aus „Digital Antidote Plus®“ und „3D Holographic Sound“. Erwartungsgemäß perlen nun zwar keine high-endigen Klanggebilde aus den Lautsprechern, aber das Ergebnis ist tonal ausgewogen, in Maßen räumlich gut sortiert, und für diesen sehr speziellen Testaufbau überraschend gut. Die Möglichkeit, die Verstärkung um sechs Dezibel zu erhöhten, erweist sich als ebenso praxisgerecht wie der Gleichlauf des Lautstärkepotentiometers.

Allen Funktionen gemein ist die hohe Rauschfreiheit der Schaltungen, nur bei voll aufgedrehten Volumenregler sind leichte Störgeräusche wahrnehmbar.

Es lohnt sich, sich dieses Logo zu merken
Es lohnt sich, sich dieses Logo zu merken

Die Auseinandersetzung mit den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des iTube war  sehr kurzweilig, und so habe ich viele Male die Kabel umgesteckt, denn wie bei einem guten Taschenmesser entwickelten sich während des Gebrauches immer neue Einsatzmöglichkeiten: Da war zum Beispiel die Nutzung als spartanische HiFi-Vorstufe oder die Verbindung mit einem Kopfhörerverstärker. Ob die unbestreitbaren Qualitäten des ifi iTube auch als Retter in Ihrer Musikanlage taugen, müssen Sie jedoch selbst ausprobieren. die Chancen dafür stehen aber ausgesprochen gut.

STATEMENT

Die firmeneigene Charakterisierung des iTube als Schweizer Armee Messer trifft den Nagel auf den Kopf: Wie sein eidgenössische Vorbild kann ifis  iTube in vielen Situationen ein segensreicher Problemlöser sein, insbesondere wenn es gilt, aseptische klingende Ketten zu kurieren. Dennoch kann ich hier nur noch nachdrücklicher als sonst empfehlen: Unbedingt in der vertrauten Anlage testen.
GEHÖRT MIT
Computer Audio NAS-Laufwerk Qnap TS 109,MinimServer, UpnP Kontroll Linn Kinsky
Laufwerk AMG
Tonarm AMG
Tonabnehmer Ortofon black, Grado Reference
Phonoentzerrer Trigon Vanguard II & Volcano III
Netzwerkspieler, Vorverstärker Linn Majik I DS
Endverstärker Linn Majik 2100
Kopfhörerverstärker Lake People G 100
Kopfhörer Sennheiser HD 800
Kabel Linn NF, Naim Audio Lautsprecherkabel, Netzleiste Music Line
Möbel Phonosophie Tripod

 

HERSTELLERANGABEN
AMR Ifi iTube Röhren Buffer - Vorverstärker
Eingangsspannung AC 100-240 V, 50/60 Hz
Leistungsaufnahme < 4 W
Eingangsimpedanz Buffer 1000 kOhm
Eingangsimpedanz Vorverstärker 100 kOhm
Ausgangsimpedanz < 1 Ohm
Abmessungen (H/B/T) 28/68/175 mm
Preis 300 Euro

 

VERTRIEB
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
Anschrift Westendstr. 1a             
61130 Nidderau
Telefon 06187 900077
E-Mail info@wodaudio.de
Internet www.ifi-audio.de

Weitere Informationen

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Was macht ein Hifi-Schreiber im November, wenn es draußen immer dunkler und ungemütlicher wird? Na klar, er besorgt sich Röhrengeräte zum Testen, damit der Hörraum immer gut geheizt ist und ihm warm ums Herz wird…
teaser


Cayin A-88TMK2 Selection und CS-24CD passen perfekt zueinander
Cayin A-88TMK2 Selection und CS-24CD passen perfekt zueinander

Herr Deyerling von Cayin Deutschland hatte dann Mitte November passendes Equipment zum Test parat. Er hat mir freundlicherweise den durchaus schon gut bekannten und beleumundeten Cayin A-88T in der MK2-Selection-Version überlassen. Allerdings in diesem Fall nicht mit den üblichen KT88 Röhren, sondern mit den seit einiger Zeit erhältlichen, aufpreispflichtigen KT120 Röhren, die auf jeden Fall schon mal mehr Leistung als die KT88 bereitstellen. Der „normale“ KT88 Röhrensatz kam aber zum Vergleichen auch noch mit. Im zweiten Paket befand sich dann der brandneue Cayin CS-24CD CD-Player, der nicht nur mit Röhren- und Transistor-Ausgang, sondern auch mit einem asynchronen USB-Eingang ausgestattet ist und damit als vollwertiger Hochbit-Wandler dient. Die für Windows benötigten USB Treiber befinden sich auf einer beiliegenden CD. Beide Geräte werden mit Alu-Fernbedienung ausgeliefert, wobei die des CD-Players auch als Systemfernbedienung ausgelegt ist. Wenn das keine guten Vorraussetzungen für einen interessanten Herbst sind.

Der Cayin A-88TMK2 Selection ist meinen seinen fast 30 Kilogramm „Kampfgewicht“ schon eine beeindruckende Erscheinung
Der Cayin A-88TMK2 Selection ist meinen seinen fast 30 Kilogramm „Kampfgewicht“ schon eine beeindruckende Erscheinung

Aber erst mal zu den Geräten selbst. Der A-88TMK2 macht mit seinen fast 30 Kilogramm Gewicht einen äußerst soliden Eindruck. Es gibt ihn schon seit vielen Jahren, in denen er immer weiter verfeinert wurde. Der aktuelle A-88TMK2 Selection ist ein durch und durch moderner Röhrenvollverstärker, sehr hochwertig innen und außen gemacht und einfach zu bedienen. Der Ruhestrom der Leistungsröhren ist leicht von außen einzustellen. Das nötige Messinstrument thront in der Mitte zwischen den Vorstufenröhren. Damit ist jede einzelne Röhre einfach einzumessen. Man benötigt nur einen Schraubenzieher. Der Zeiger des Messinstruments muss nur in der Mitte stehen. Das war’s.

Röhrentausch leicht gemacht: Einfach die Schraube neben den Leistungsröhren drehen, bis das Bias-Messinstrument in der Mitte steht. Fertig!
Röhrentausch leicht gemacht: Einfach die Schraube neben den Leistungsröhren drehen, bis das Bias-Messinstrument in der Mitte steht. Fertig!

Der große, satte Lautstärkeknopf, der mittig auf der zentimeterdicken Aluminium-Frontplatte platziert ist, bewegt ein hochwertiges Alps-Potentiometer, das auch über die Alu-Fernbedienung gesteuert werden kann. Der A-88T kann zwischen Trioden- und Pentoden-Betrieb umgeschaltet werden. Das ist auch während einer Hörsession mit der Fernbedienung möglich.


Im gegenkopplungsfreien, reinen Class A Trioden-Betrieb leisten die KT120 Ausgangsröhren von Sovtek fast 2 x 30 Watt. Im gegengekoppelten Pentoden-Betrieb verdoppelt sich diese Leistung. Der Verstärker besitzt drei Hochpegeleingänge, einen Pre-In und einen bei Röhrenverstärkern üblichen Abgriff für Boxen mit vier oder acht Ohm Impedanz. Die dafür erforderlichen Anschlüsse auf der Rückseite sind von exzellenter Qualität. Soweit zum A-88T.

Die Übersichtliche Rückseite des Cayin A-88TMK2 Selection. Interessant: Sogar eine Umschaltung für den Betrieb mit EL34 Röhren ist möglich.
Die Übersichtliche Rückseite des Cayin A-88TMK2 Selection. Interessant: Sogar eine Umschaltung für den Betrieb mit EL34 Röhren ist möglich.

Auch der CD-Player ist mit 12 Kilogramm nicht gerade ein Leichtgewicht. Die Frontplatte ist in ihrer Gestaltung an die Front des A-88T angepasst und ebenfalls aus beeindruckend dickem Aluminium gefertigt. Auch hier herrscht große Übersichtlichkeit. Neben den wesentlichen Bedienelementen für das stabile CD-Laufwerk gibt es nur einen Source-Umschalter, um den USB Eingang anzuwählen. Das Display zeigt die notwendigen Informationen im CD-Betrieb und die Samplingraten im USB-Modus. Mehr nicht. Unterschiedliche Filter, auf Wunsch aktivierbares Upsampling oder ähnliche Gimmicks gibt es nicht.

Zum Cayin CS-24CD gehört eine hochwertige Fernbedienung, mit der sich auch der Vollverstärker bedienen lässt
Zum Cayin CS-24CD gehört eine hochwertige Fernbedienung, mit der sich auch der Vollverstärker bedienen lässt

Dafür bringt der Cayin aber wie eingangs schon erwähnt zwei absolut high-endig aufgebaute Ausgangsstufen mit. Denn auch die mit Transistoren bestückte Ausgangsstufe ist kein Notnagel und fällt gegenüber dem hochwertigen, mit russischen Electro Harmonix EC 6922 Kleinsignalröhren bestückten Ausgang keinesfalls ab. Auch hier ist alles durchdacht und die Bauteile-Bestückung wurde auf beste Performance ausgerichtet. Wohin man auch schaut, findet man auch hier beste Verarbeitung.

Das Innere des Cayin CS-24CD ist eine Augenweide. Da erübrigt sich jeder weitere Kommentiar …
Das Innere des Cayin CS-24CD ist eine Augenweide. Da erübrigt sich jeder weitere Kommentiar …

Und wie klingt sie nun, die Cayin Kombination? Ob ein Geräte respektive eine Gerätekombination nun gut, sehr gut, exzellent klingt oder mich gar fesselt, dass mache ich in der Regel daran, wann ich nach der ersten Hörsitzung auf die Uhr schaue. Bei den Cayins hat es über drei Stunden gedauert. Das passiert mir selten. Die Kombination aus A-88T mit KT120 und der röhrenbewehrten Ausgangsstufe des CS-24CD hat mich regelrecht in die Musik hineingezogen.


Es gibt wirklich sehr viele, sehr gute Hifi-Geräte, aber wie ich immer wieder feststellen muss, wenige, die mich wirklich mitnehmen, mich die Umgebung und alles Technische vergessen lassen. Geräte, mit denen ich Musik emotional erleben darf, ähnlich einem guten Konzerterlebnis, sind rar. Hier habe ich es mit einer solchen Gerätekombination zu tun. Und das Schönste dabei: Sie ist bezahlbar! Ich habe mit meinen Myro Rebell und den Platinum M50 Boxen von Quadral gehört. Beide Lautsprecher funktionierten auch im von mir klar bevorzugten Triodenbetrieb hervorragend mit dem A-88T.

Der Cayin A-88TMK2 ist genauso penibel aufgebaut wie der CS-24CD. Highendige Zutaten, wohin man auch schaut!
Der Cayin A-88TMK2 ist genauso penibel aufgebaut wie der CS-24CD. Highendige Zutaten, wohin man auch schaut!

Die weniger Leistung fordernde Quadral ging dabei sogar noch besser, obwohl ich etwas Sorge wegen des vermeintlichen „Röhren-Basses“ hatte. Aber die M50 weist einen sehr gutmütigen Impedanzverlauf auf, und der Cayin hatte den Bass gut im Griff. Faszinierend war die Ausdehnung des Raumes in alle Richtungen. Überhaupt habe ich bisher noch keine Verstärkerelektronik in meinem Hörraum gehabt, die in der Lage war, eine natürliche Raumakustik so „lebensecht“ zu transportieren. Sehr gut nachvollziehen ließ sich das mit der CD Trinity Sessions von den Cowboy Junkies, die mit einem einzigen Stereo-Mikrofon live in einer Kirche in Toronto aufgenommen wurde.

Da während des Tests die Adventszeit begann, kramte ich auch meine immer wieder gern und oft gehörten, in einer Stockholmer Kirche live eingespielten CDs Christmas with my Friends I und III von Nils Landgren heraus und war nachhaltig beeindruckt. Noch keine Verstärker-/ CD-Kombination hat mich so in die Akustik dieser Stockholmer Kirche hineingezogen wie die Cayins. Interessant dabei ist, dass sich das auch nicht änderte, als ich auf den Transistorausgang des CD-Players wechselte. Das Klangbild straffte sich etwas und ich hatte das Gefühl, dass über diesen Ausgang bei großorchestralen Besetzungen wie zum Beispiel den Carmina Burana (Telarc CD) etwas mehr Durchzeichnung und Ordnung da war. Schlechter war es auf keinen Fall. Schön, dass man die Wahl hat!

 Auf diesem Bild sind der XMOS-Eingans-Receiver und der BurrBrown PCM 1792 Wandler des CS-24CD gut zu erkennen. Beide genießen einen hervorragenden Ruf
Auf diesem Bild sind der XMOS-Eingans-Receiver und der BurrBrown PCM 1792 Wandler des CS-24CD gut zu erkennen. Beide genießen einen hervorragenden Ruf

Der USB-Eingang des Cayin CS-24CD kam zu guter Letzt dran. Er verarbeitet im asynchronen Modus Signale bis 24bit/192Khz. Die oben beschrieben klanglichen Eigenschaften kann man konsequenterweise auch hier finden: Toll nachzuvollziehen war das zum mit Gregory Porter, meiner persönlichen Entdeckung des Jahres, oder immer wieder gern auch mit Aufnahmen von Diana Krall (beide als Hochbit-Downloads bei highresaudio.de erhältlich). Gegenüber der CD legten Auflösung und Dynamik noch einmal ein ganzes Stück zu. Ein separater Wandler erübrigt sich in diesem Fall. So wird der CS-24CD für mich zur eigentlichen Überraschung dieses Tests. Für einen unverbindliche Preise von 1.800 Euro bietet diese CD-Player/ Wandler-Kombination eine überragende Leistung!

Hier mal ein Blick auf den erstklassigen Aufbau des Transistorausgangs des Cayin CS-24CD: Gesockelte Operationsverstärker LM43710, hochwertige Kondensatoren etc. …
Hier mal ein Blick auf den erstklassigen Aufbau des Transistorausgangs des Cayin CS-24CD: Gesockelte Operationsverstärker LM43710, hochwertige Kondensatoren etc. …

 

Ich möchte natürlich auch nicht unerwähnt lassen, dass ich zwischendurch zwei Tage auf den KT88 Röhrensatz gewechselt habe. Länger habe ich es nicht ausgehalten. Der A-88T klang zwar auch mit den KT88 ausgesprochen gut, aber aus meiner Sicht längst nicht so audiophil wie mit den KT120. Die sowieso schon guten dynamischen Qualitäten des A 88T legen mit den neuentwickelten Röhrentypen noch einmal deutlich zu. Das gilt auch für die Auflösung über den gesamten Frequenzbereich. Die 150 Euro Mehrpreis für die KT 120 würde ich auf jeden Fall investieren!

Im Röhrenausgang des Cayin CS-24CD stecken exzellente Kleinsignalröhren von Electro Harmonix
Im Röhrenausgang des Cayin CS-24CD stecken exzellente Kleinsignalröhren von Electro Harmonix

STATEMENT

Die Kombination aus Cayin A-88TMK2 Selection mit KT120 Leistungröhren und dem CD-Player/Wandler Cayin CS-24CD hat mich vollständig überzeugt. Punkt!
GEHÖRT MIT
Vollverstärker AVM A3NG
CD-Player AVM CD3NG
Lautsprecher Myro Rebell, Quadral Platinum M50
Phono-Preamp Otto-Musikant
Plattenspieler Musical-Life Jazz Reference
Tonarm Musical-Life Conductor Vocalitas
Tonabnehmer Musical-Life Denon DL 103
Kabel Inakustik Black & White NF und LS 1202, Whitezombieaudio Zeropointzero XLR Reinsilber Kabel, Sommer Epilogue NF, Audioquest Digital Audio Carbon USB, Audioquest Wild Digital S/PDIF, Vovox link direct SD AES/EBU

 

HERSTELLERANGABEN
Vollverstärker Cayin A-88TMK2 Selection mit KT120 Leistungsröhren
Frequenzbereich 10Hz bis 42kHz (-3dB)
Klirrfaktor (THD) 1% (1kHz)
Fremdspannungsabstand 93 dB
Eingangsimpedanz 100kOhm
Eingangsempfindlichkeit 300mV RMS Line-Eingang, 1000mV RMS Pre-In
Röhrenbestückung 2 x 6SL7 2 x 6SN7, 4 x KT88 (KT120 gegen Aufpreis)
Ausstattung Fernbedienung, Integriertes Bias-Messinstrument
Eingänge 3 x Line, 1 x Pre-In
Schaltung Class A/B
Gehäusefarbe Schwarz
Frontblende Silber oder Schwarz
Lautsprecher-Impedanzabgriffe 4 Ohm, 8 Ohm
Ausgangsleistung (RMS) an 4 und 8 Ohm 25W+25W Triode, 45W + 45W Ultralinear mit KT88
Maximale Leistungsaufnahme 280VA
Netzspannung 230V AC/50Hz
Abmessungen (B/T/H) 420/382/195mm
Gewicht 28 kg
Garantie 2 Jahre; bei Registrierung 3 Jahre
Preis 2.400 Euro mit KT88 Röhrensatz, 150 Euro Aufpreis für KT120 Röhrensatz

 

HERSTELLERANGABEN
CD-Player Cayin CS-24CD
Ausgangsspannung 2V ± 1dB
Frequenzbereich 20Hz~20kHz ± 0.5dB
THD ≤70dB
Fremdspannungsabstand 90dB
Dynamikbereich 118dB
Röhrenbestückung 2 x 6922
Digitalausgang IEC958 Standard
USB Audio Kompatibel mit Audio Class 1.0 und Audio Class 2.0
Wortlänge 16 – 24 bit
Samplingraten 44.1, 48, 88.2, 96, 176.4 and 192kHz
Betriebssystem Windows XP®, Windows Vista®,Windows 7, 8®, und Mac OS (10.6.3 und darüber)
Leistungsaufnahme 230VAC, 50Hz
Gewicht 12kg
Maße (B/H/T) 440/350/100mm
Leistungsaufnahme 30W
Garantie 2 Jahre; bei Registrierung 3 Jahre
Preis 1.200 Euro

 

VERTRIEB
Cayin Audio Distribution GmbH
Anschrift An der Kreuzheck 8
61479 Glashütten- Schloßborn
Telefon +49 6174 259788-0
Fax +49 6174 259788-9
Mobil +49 171 6110502
E-Mail info@cayin.com
Internet www.cayin.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/13-12-16_cayin

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