howdeepistheoceanKlangbibliothek.

How Deep Is The Ocean

Tonabnehmer EAT Yosegi
Tonarm SME V
Verkabelung Forceline
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (85 Ohm)
Musik „How Deep Is The Ocean“
Downloadgröße 115,8 mb
Recorder Nagra VI
 

duetKlangbibliothek.

Duet

Tonabnehmer EAT Yosegi
Tonarm SME V
Verkabelung Forceline
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (85 Ohm)
Musik „Duet“
Downloadgröße 131,3 mb
Recorder Nagra VI
 

griffKlangbibliothek.

Griff

Tonabnehmer EAT Yosegi
Tonarm SME V
Verkabelung Forceline
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (85 Ohm)
Musik „Griff“
Downloadgröße 157,9 mb
Recorder Nagra VI
 

griffKlangbibliothek.

Griff

Tonabnehmer EAT Yosegi
Tonarm Thales Simplicity mit durchgehender Verkabelung
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (85 Ohm)
Musik „Griff“
Downloadgröße 158,4 mb
Recorder Nagra VI
 
Sonntag, 30 Juni 2013 02:00

Klangbibliothek 2.0

In den letzten Monaten hat die Beschäftigung mit Analogem wieder – wie ich hoffe: erkennbar – zugenommen. Nur neue Klangbeispiele gab es bisher nicht. Das lag vor allem daran, dass keine Einzeltests von Tonabnehmern auf dem Plan standen, was sich mit dem Bericht über das EAT  ja nun geändert hat. Aber auch eine Umstellung beim digitalen Aufnahmeequipment sorgte für ein wenig Verzögerung.
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Die Nagra VI bildet die Fähigkeiten des EAT Yosegi sehr präzise ab
Die Nagra VI bildet die Fähigkeiten des EAT Yosegi sehr präzise ab

Soweit ich weiß, ist Hifistatement das einzige Magazin, dass Ihnen mit der Klangbibliothek die Möglichkeit gibt, sich zumindest einen ersten Eindruck von der Klangcharakteristik der getesteten Tonabnehmer zu verschaffen. Dazu erstellen wir von den drei immer gleichen Songs und unter definierten Bedingungen Musikdateien im wav.-Format mit 24 Bit und 96 Kilohertz zum freien Download. Tonarm, Laufwerk, Kabel und Phonoentzerrer sind dabei, wie schon in den Grundlagenartikeln über das Ende der Klangbeschreibung und zu den Klangbeispielen beschrieben, meist standardisiert. Und bisher galt das auch für die A/D-Wandler.

Für die digitalen Sicherungskopien bei der Arbeit für unser Platten-Label sommelier du son und für die Statements From Birdland, die kostenlos herunterladbare klingende Konzertkritik in diesem Magazin, setzen wir schon seit geraumer Zeit auf eine Nagra LB. Dieses feine Stückchen Technik kam bisher auch bei den Aufzeichnungen für die Klangbibliothek zum Einsatz. Die LB ist ausgesprochen handlich, leicht zu bedienen und klingt gut, wenn auch die nun immer häufiger zu findenden, aber deutlich teureren separaten A/D-Wandler wie etwa der Ayre QA-9 noch ein wenig mehr zu bieten.

Bei der Bedienung der Nagra VI mit ihren vielfältigen Aufnahme- und Monitoring-Funktionen helfen die Signalfuss-Diagramme auf dem Deckel
Bei der Bedienung der Nagra VI mit ihren vielfältigen Aufnahme- und Monitoring-Funktionen helfen die Signalfuss-Diagramme auf dem Deckel

Nicht zuletzt deswegen haben wir uns vor kurzem entschlossen, eine Nagra VI zu erwerben, das derzeitige Topmodell der traditionsreichen Schweizer Manufaktur für Professional Audio und High End, das bis zu sechs Kanäle parallel mit 192 Kilohertz aufzeichnen kann und auch über A/D-Wandler höherer Qualität verfügt als die LB. Beschränkt man sich auf 96 Kilohertz, kann die Sechser zusätzlich sogar noch einen Stereomix aus den sechs Kanälen speichern. Zum einen steht dafür eine 120 Gigabyte Festplatte und zum anderen schnell wechselbare SD-Karten zur Verfügung. Ich gebe gerne zu, dass uns nicht allein die zusätzlichen technischen Möglichkeiten, sondern auch die Anmutung der komplett in der Schweiz gefertigten und in der 60th Anniversary Edition mit einer massiven Alufront aufwartenden Maschine zum Wechsel verleiteten.

Da der Vergleich der mit den getesteten Tonabnehmern wiedergegebenen drei gleichen Songs nur dann halbwegs sinnvoll ist, wenn auch die Pegel annähernd gleich sind, habe ich mich beim ersten Einsatz der neuen Nagra nicht nur auf deren Anzeige verlassen, sondern auch noch einmal die Pegel der aufgenommenen Songs im Mastering-Programm kontrolliert – und um den Bruchteil eines Dezibels korrigiert. SoundBlade, das Mastering Programm des Amarra-Herstellers SonicStudio diente aber nur der Pegelkontrolle, die herunterladbaren Klangbeispiele stammen wie üblich direkt aus der Nagra. Die Anzeigen der Sechser und der LB scheinen um etwa ein halbes Dezibel zu variieren, was aber leicht zu kompensieren ist. Nach einigen Querversuchen ist also sichergestellt, dass sich auch die jetzt erstellten Aufnahmen nicht aus dem Pegelbereich entfernen, in dem die bisherigen 42 Beispiele unserer Klangbibliothek liegen. Exakt gleich sind die Pegel nur bei der Frequenz der Messplatte – in unserem Fall 3150 Hertz. Da die Systeme keinen lineal geraden Frequenzgang besitzen, ergeben sich bei den mit den unterschiedlichen Tonabnehmern wiedergegebenen Songs Pegeldifferenzen, die allerdings in einen Toleranzband von unter einen halben Dezibel liegen. Das war bei den bisherigen Songs so und ist nun auch für die kommenden sichergestellt.

IMG 2342
Die Vergleichbarkeit der neuen Klangbeispiele mit den ersten 42 ist dennoch nicht hundertprozentig gegeben, denn die Wandler der Nagra VI sind, wie gesagt, einfach besser als die der bisher benutzten LB. Wenn Sie also bei neuen Beispielen vielleicht das ein oder andere Detail mehr entdecken, muss das nicht unbedingt auf das Konto des gerade verwendeten Systems gehen. Um auf diese kleine Unschärfe in puncto Vergleichbarkeit hinzuweisen, werden wir bei den neuen Klangbeispielen auch die Aufnahmemaschine angegeben. Die zu entdeckenden Unterschiede zwischen den Systemen sind selbstverständlich noch viel stärker von der Qualität Ihrer digitalen Wiedergabekette abhängig. Da kann ein besserer Software-Audio-Player mindestens ebenso viel bewirken wie der nun bessere A/D-Wandler. Aber um es noch einmal zu klarzustellen: Unser Sound-Bibliothek soll Ihnen ja vorrangig einen Eindruck von der Klangcharakteristik eines Abtaster vermitteln und eine Vorauswahl, nicht aber eine Kaufentscheidung ermöglichen.

Ich kann Ihnen versprechen, dass die Nagra VI für längere Zeit die Aufnahmemaschine der Wahl bleiben wird: Erstens, weil sie auf wirklich hohen Niveau agiert, und zweitens, weil die prohibitiven Preise für die Schweizer Elektronik-Pretiosen einen häufigen Wechsel per se verbieten. Viel Spaß mit den vier neuen Klangbeispielen vom EAT Yosegi!

PS: Wenn Sie finden sollten, dass sich das EAT auch im Vergleich zu teureren Abtastern sehr wacker schlägt, schieben Sie es nicht allein auf die Nagra VI. Das Yosegi ist wirklich verdammt gut!

Weitere Informationen

  • Imagefolder basics/13-06-30_klangbibliothek
Es ist ein Lock-Angebot, im positiven Sinne. Eine limitierte Anzahl des Klangschalen-Resonatoren Jubiläums-Set von Franck Tchang, zu dem die neuen Phasen-Korrektoren gehören, bietet Thomas Fast zu einem Preis an, der breites Interesse wecken dürfte.
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Gesehen habe ich es auf der HighEnd, aufgestellt in einer Vitrine bei FastAudio, versehen mit einem Preisschild, welches in etwa sagte: statt 920 Euro, jetzt zum Aktionspreis von 499 Euro. Wer sich jemals mit dem Thema Klangschalen beschäftigte, weiß es: Die Teile sind teuer und in ihrer Funktion physikalisch kaum oder gar nicht erklärbar. Das macht skeptisch. Die physikalische, technische und akustische Beweisführung fehlt uns Audiophilen jedoch auch bei vielerlei anderen Bauteilen unserer HiFi-Anlagen. Ich erinnere hier nur an Kabel. Egal, denn letztlich entscheiden wir selber, inwieweit wir nachvollziehbare Klangverbesserungen erzielen können und wie viel uns die dann wert sind. Dabei weiß der erfahrene Hörer, dass Vorsicht geboten ist, wenn tonale Veränderungen eintreten. Wohl jeder von uns ist schon dem berüchtigten Aha-Effekt aufgesessen, der sich dann nach späterem Rückbau als Irrtum im musikalischen Sinne entlarvte.

Diese zwei Resonatoren mit Kupfer- und Silber-Schälchen sind alte Bekannte und allein schon teurer als das Jubiläums-Set
Diese zwei Resonatoren mit Kupfer- und Silber-Schälchen sind alte Bekannte und allein schon teurer als das Jubiläums-Set

Über den Hintergrund von Franck Tchangs Klangschalen-Resonatoren ist in den 15 Jahren, seit dem es sie gibt und die nun der Anlass für dieses Jubiläumsangebot sind, viel geschrieben worden. Auch in den Reihen dieses Magazins gibt es zwei ausführliche Betrachtungen dazu. Die erste reicht zurück in die Zeit, als unser jetziger Herausgeber Dirk Sommer als Chefredakteur für die schon damals angesehene Image-HiFi schrieb. Sein Erlebnis mit Franck Tchang und seinen Resonatoren schilderte er in Heft 1/2004. Einige Zeit später äußerte Reinhold Martin bei Hifistatement sehr umfassend seine Einschätzung der Acoustic System Resonatoren und sprach von einer „Transformation seines Hörraums zum Konzertsaal“. Ich spare mir hier die Wiederholung der Beschreibungen und diversen Erklärungsversuche, über die an den genannten Stellen einiges geschrieben steht. In den Berichten kann man sich auch ein Bild von den Kosten machen, die entstehen, wenn man sich auf eine größere Lösung aus dem Hause von Franck Tchang einlässt. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache, meine auch nicht. Hinzu kommt die subjektive Schwierigkeit, die richtigen Material-Konfigurationen zu wählen, wenn man keinerlei Erfahrung hat. Die Herren Sommer und Martin bekamen ihre Sets seinerzeit von fachkundiger Seite installiert. Inzwischen bietet allerdings der FastAudio Vertrieb Besitzern eines iPhones mithilfe geeigneter Software eine Installation-Unterstützung vor Ort per Telefon. Das ist hilfreich und Grund zur Freude, weil unkompliziert. Bleibt das Problem mit den Euros. Die 499 Euro für das Jubiläum-Set sind eine Hürde, die viele von uns bereit sind zu nehmen, wenn sie dafür etwas nachvollziehbar Gutes bekommen. Um was handelt es sich also? Das Jubiläum-Set beinhaltet zwei Klangschalen-Resonatoren, und zwar die Modelle Basic und Silver. Diese allein stehen schon mit 570 Euro in der Preisliste von FastAudio. Zu dem enthält das Jubiläums-Set vier der brandneuen Phasen Korrektoren. Komplett wird das Set künftig 966 Euro kosten, so Thomas Fast. Da ist man geneigt, die Feiertags-Offerte zu nutzen und das Angebot zu probieren. Genau deshalb habe ich auf der HighEnd das Set geordert. Per Email erhielt ich parallel zur Lieferung eine Anweisung zum Umgang mit den sechs Bausteinen (zwei Resonatoren, vier Phasen-Korrektoren). Ich möchte an dieser Stelle auf einen Test aus dem vergangenen Jahr hinweisen. Dort habe ich mich mit dem Zilplex Acoustic Adaption System beschäftigt. Es handelte sich ebenfalls um ein Klangschalen-Komplettset und bot mir die Möglichkeit, nach Bedienungsanleitung vorzugehen und die Wirkung zu ermitteln. Ich habe also grundsätzliche Erfahrung mit dieser Art von Tuning undauch noch einige Erinnerungen an die klanglichen Auswirkungen von damals.

Die Phasen-Korrektoren möchte ich kurz beschreiben, da sie brandneu sind. Auf den ersten Blick ähneln sie den Trägern der Klangschalen. Jedoch sind sie nicht mit zwei Türkisen, sondern nur einem ausgestattet. Auch wirkt ihr Oberflächen-Finish nicht so fein. Es sind Werkzeugspuren erkennbar. Das wird nicht stören, da sie ohnehin meist unsichtbar am Boden platziert werden und erst beim Staubsaugen optisch wieder auffallen. Die Korrektoren bestehen aus Ahorn, sind innen hohl und  ein wenig dicker als die Schalenträger. Von hinten erkennt man deutlich einen eingetriebenen Kupferstift. Eine winzige Öffnung ist oben und unten im Holz erkennbar. Auch Thomas Fast konnte mir nicht sagen, wie die Phasen-Korrektoren aufgebaut sind oder zu funktionieren gedacht sind. Dies Geheimnis bewahrt Herr Tchang. Aber die Wirkung der korrektoren sei nicht zu überhören, meinte Thomas Fast. Und damit sollte er auch Recht behalten.

Die vier Phasen-Korrektoren sind einfacher im Finish als die sichtbar anzubringenden Resonatoren
Die vier Phasen-Korrektoren sind einfacher im Finish als die sichtbar anzubringenden Resonatoren

 

Ich installierte nach Anleitung das komplette Set. Dort gibt es ein paar Variationsmöglichkeiten. Mein Start war der Grundaufbau, nämlich der Basic-Resonator mit nach vorn geneigter Kupferschale mittig hinter den Boxen auf dem Fußboden dicht an der Wand, einfach hingestellt. Den Silber Resonator befestigte ich mit dem beiliegenden Bostik-Kleber (der übrigens problemlos wieder zu entfernen war und keinerlei Spuren hinterließ) über dem Basic, circa zehn Zentimeter unterhalb der Zimmerdecke. Ihn konnte ich beim Musikhören also stets sehen. Zwei der Phasen Korrektoren platzierte ich mit dem Türkis nach innen zeigend hinter den Lautsprechern etwa auf halber Strecke zwischen Wand und Box. Den dritten setzte ich mittig in der Flucht der beiden ersten, Türkis nach vorn zeigend, auf den Boden, also in einer Linie mit der Basic Klangschale, vom Hörplatz betrachtet. Der vierte Phasenkorrektor fand seinen Bestimmungsort in derselben Linie an der Wand hinter dem Hörplatz. Für die gesamte Installation des Acoustic System Sets vergingen weniger als zehn Minuten – brav der Anleitung von Thomas Fast folgend.

Die Klangveränderung war unüberhörbar, und zwar unzweifelhaft eine Verbesserung. Denn das Klanggeschehen fokussierte sich klar und standfest. Der Raum öffnete sich leicht nach hinten, und Stimmen wurden realistischer positioniert, klangen vor allem weniger diffus. Eva Cassidy, besonders ihr gefühlvolles „Stormy Monday“ aus ihrem Album Live At Blues Alley, wurde viel glaubwürdiger dargestellt, nämlich mit mehr Körper und besserer Ortbarkeit. Dieses Album hatte ich auch seinerzeit beim Test des Zilplex-Sets gehört und eine verbesserte Performance wahrgenommen. Im Unterschied zum Set aus den Niederlanden verändert sich bei den Bausteinen Franck Tchangs die tonale Balance nicht. Ein Zugewinn an Musikalität wird vor allem deutlich im Bass. Der wird exakter und etwas explosiver, was den Spaß beim Hören steigert. Unabhängig vom musikalischen Programm und der Lautstärke sind das Mehr an Genauigkeit im Bass und die bessere Fokussierung auf der Klangbühne der evidenteste Gewinn. Eine alternative Platzierung des silbernen Klangschälchens, nämlich statt vorn oben jetzt hinter dem Hörplatz oben, brachte zusätzlich Licht ins Klangbild, kostete aber die Griffigkeit von Eva Cassidy´s Stimme. Vielleicht Geschmacksache, von mir aber klar bevorzugt: Silber nach vorn und standfeste Stimme. Auch die Positionierung der Phasen-Korrektoren hinter den Lautsprechern habe ich verändert, aber keinen Vorteil zur Grundaufstellung wahrgenommen. Also blieb es bei dieser. Nachvollziehbar war eine Veränderung der Neigung der Schale im Basic-Resonator. Auch hier gefiel mir die empfohlene Neigung nach vorn in meinem Raum am besten.

Dies alles gibt es für eine begrenzte Zeit zum Jubiläums-Preis von 499 Euro
Dies alles gibt es für eine begrenzte Zeit zum Jubiläums-Preis von 499 Euro

So hörte ich dann über einige Wochen dieses Set, bevor ich den entscheidenden Schritt zur Wahrheitsfindung unternahm: den Abbau. Besonders weh tat mir der Verlust an Fokussierung, erst an zweiter Stelle der nicht mehr so aufgeräumte Bass. Aber noch etwas muss ich feststellen: Das ganze musikalische Geschehen scheint plötzlich weniger entspannt zu sein. Irgendwie hatte sich durch das Set die Atmosphäre im Musikzimmer geändert, nur leicht, aber wohltuend. Nach dieser Erfahrung mit dem preisgünstigen Jubiläum-Set würde ich gern wissen, was eine maximale Ausstattung mit den Resonatoren und Phasen Korrektoren Franck Tchangs bewirkt. Wird der Hörraum wirklich in einen Konzertsaal verwandelt? Das wäre mir einige Euros zusätzlich wert.

STATEMENT

Für 499 Euro ist das Jubiläum Set von Acoustic System allemal einen Versuch wert, in die Welt der Klangschalen hineinzuhorchen. Wer es nicht probiert, wird eine Erfahrung ärmer bleiben. Was ich nicht weiß…
GEHÖRT MIT
Computer Apple MacMini  / OS X 10.6.8 / Amarra 2.4 /Antelope Zodiac plus, Aualic Vega
CD-Player Primare DVD 30 /Antelope Zodiac plus, Auralic Vega
Phono Kenwood KD-990 mit Kunststeinauflage, Benz-Micro Glider L2, Primare R-20               
Vorverstärker T+A P-10 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern
Equalizer für Bass LA-Audio EQ 231G
Endstufen Primare A-32 (2 x) für Bass, Spectral DMA 100 S mit Enacom für Mittelhochton, oder Air Tight ATM-3 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern
Lautsprecher Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping)
Zubehör Audioquest Diamond und Carbon USB, Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, Audioquest GO-4, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden

 

HERSTELLERANGABEN
Acoustic System Resonatoren und Phase Correctors
Preis 920 Euro, limitiert jetzt für 499 Euro pro Set

 

VERTRIEB
fastaudio
Inhaber Thomas Fast
Telefon 0711 4808888
E-Mail info@fastaudio.com
Internet www.fastaudio.com

Weitere Informationen

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  • Imagefolder tests/13-06-27_acousticsystem
Bausünden unserer Altvorderen und ein Kopfhörerverstärker aus dem Hause Transrotor können zusammen bisweilen recht viel Sinn ergeben...
teaser


Im Jahre 1926 legten Bauherren bedauerlicherweise nicht viel Wert auf eine wirkungsvolle Geräuschdämmung. Ein Umstand der mir bitterlich bewusst wurde, als zur vorgerückter Stunde Telefongeläut eine Hörsession unsanft beendete. Bis dahin rotierte Genesis Seconds out auf dem Plattenteller und ich lauschte versonnen den Klängen. Nach Abschluss des Gespräches wusste ich, dass die Anschaffung eines Kopfhörers nebst Verstärker ansteht und dass meine Begeisterung für das Frühwerk von Phil Collins und Co. definitiv nicht von meinen Nachbarn geteilt wird.

Mit seinen Bass-, Treble- und Balance- Reglern ist der Transrotor Kopfhörerverstärker auffallend umfangreich ausgestattet
Mit seinen Bass-, Treble- und Balance- Reglern ist der Transrotor Kopfhörerverstärker auffallend umfangreich ausgestattet

Diese Veränderung der Hörgewohnheiten hat sich zwischenzeitlich als Glücksfall erwiesen, denn das intime Hören mit den kleinen Schallwandlern an den Ohren kann überaus freudvoll sein. Genau diese „musikalischen“ Sinnesfreuden verspricht ein Kopfhörer-Amp, auf dessen Stirnseite der Name Transrotor eingraviert ist: Optisch ist das Gerät mit der unmissverständlichen Produktbezeichnung „Kopfhörerverstärker“ sofort als Mitglied der Transrotor-Familie zu erkennen: Zwei Inbusschrauben verbinden die edel verchromte zwölf Millimeter starke Alu-Frontplatte mit dem stabilen verrippten Gehäuse – alles ist bestens verarbeitet. Die 6,3-Millimeter Klinken-Ausgangsbuchse für den Kopfhörer befindet sich ebenso auf der Front wie eine für einen Kopfhörerverstärker ungewöhnlich große Anzahl von verchromten Drehreglern.

Neben dem obligatorischen Volumensteller, lassen sich hier noch die Balance, Treble und Bass justieren. Ein Drucktaster, der die Klangregelung bei Bedarf zuschaltet und gleichzeitig eine grüne LED leuchten lässt, sowie eine mittig installierte blaue LED, die den Betriebszustand signalisiert, komplettieren das Ensemble der Bedienungselemente. Die Rückseite teilen sich der Anschluss für die Stromversorgung und drei Paar Cinch-Buchsen mit den Bezeichnungen „in“, „fixed out“, „variable out“, wobei der letztgenannte Ausgang bei einen Kopfhörerverstärkern aus dem Rahmen fällt. Damit verdient er sich ebenso wie die Klangregelung eine nähere, spätere Betrachtung. Am mit „fixed out“ bezeichneten Ausgang wird das eingebrachte Signal auch im ausgeschalteten Zustand eins zu eins durchgeschleift. Bei den kompakten Gehäusemaßen sollte sich in jedem noch so vollen Audiomöbel ein adäquater Stellplatz für den Kopfhörerverstärker finden lassen.

Das Netzteil ist in ein solides dunkelgraues Kunststoffgehäuse ausgelagert, an dessen Oberseite der Netzschalter thront. Die Zuleitung zum Amp ist wie die Verbindung zur Steckdose fest montiert. Die Kabellängen sind so dimensioniert, dass die Spannungsversorgung fern von Komponenten positioniert werden kann, die empfindlich auf Einstreuungen reagieren. Inwieweit die Erreichbarkeit des Netzschalters – nur hier kann das Gerät ein- beziehungsweise ausgeschaltet werden – die Platzierung beeinflusst, wird jeder Nutzer mit sich und seinem Energieversorger ausmachen. Klanglich bietet die permanente Betriebsbereitschaft Vorteile.

Ein Blick ins Innere erfüllt die Erwartungen, die das Äußere geweckt hat. Der Aufbau mit überaus kurzen Signalwegen, die hochwertigen Bauteile und das durchdachte, aus der professionellen Studiotechnik abgeleitete Layout bieten theoretisch beste Voraussetzungen für großen Musikgenuss.

Außen hui, innen makellos
Außen hui, innen makellos

Mittels ICs werden direkt hinter dem Eingang die Lautstärke und auch die Balance eingestellt. Die Drehsteller auf der Frontseite steuern mittels einer Spannung die integrierten Schaltkreise. Feinfühlig lässt sich damit die Lautstärke kalibrieren, bis hin zu monströsen Pegeln. Statt ICs übernehmen ganz klassisch Transistoren die Aufgabe, ausreichend Leistung für den Ausgang zur Verfügung zu stellen. Die angegebenen technischen Daten lassen vermuten, dass selbst Kopfhörer, die aufgrund Ihrer Anschlusswerte schwer zu betreiben sind, am Transrotor problemlos zur Hochform auflaufen werden.


Inwieweit die Praxis der Theorie folgt, werde ich mit einem Sennheiser HD 800 Kopfhörer ergründen. Schon bei der Vorbereitung einer Musik-Demo für die HIGH END 2013 nutzte ich den Kopfhörer-Amp intensiv als Arbeitswerkzeug, und dabei fiel auf, wie herrlich stressfrei auch lange Hörsitzungen mit ihm seien können. Nach einer kurzen Aufwärmphase werden ungemein homogene Klangbilder an die Schallwandler der Kopfhörer entsandt. So fügen sich bei einem Song wie „She was“ von Camille die fragilen Element der Komposition und die bedrohliche Grundstimmung anrührend und nachvollziehbar zusammen. In einem so komplexen Musikwerk wie Le Sacre du Printemps in der Interpretation von Simon Rattle und den Berliner Philharmonikern mit seinen steten rhythmischen Brüchen zerfällt weder das Werk noch das Orchester in einzelne Gruppen, der Verstärker hält das Klanggeschehen stets perfekt zusammen. Anderseits lädt die detailreiche Darstellung geradezu dazu ein, einen virtuellen Rundgang durch die Musikerreihen zu starten. Alles steht am richtigen Platz und bei Bedarf – und einer adäquaten Einspielung – können die Noten der Partituren mitgelesen werden. Atmosphärisch dichte Aufnahmen wie Inga Rumpfs White Horses werden da zu Sternstunden.

Der Headamp verfügt über Ausgänge mit fixem und variablem Pegel und kann daher auch als Vorstufe verwendet werden
Der Headamp verfügt über Ausgänge mit fixem und variablem Pegel und kann daher auch als Vorstufe verwendet werden

Diese sehr durchdringende Art des Musikhörens offenbart mitunter auch Details, die eher zum Schmunzeln anregen. Erhöht etwa der Toningenieur deftig den Nachhall erhöht oder komplettiert eine leicht verrauschte Samplersequenz den Song, so wird dies deutlich wahrnehmbar und versinkt nicht im großen Meer der gespielten Töne. Obwohl sich beim Hören mit dem Kopfhörer das Geschehen im Kopf entwickelt, ist beim Transrotor die Wahrnehmung von Räumlichkeit ein Teil des Hörvergnügens. Die Dimension eines Konzertraumes wird beinahe sichtbar. In Bruno Cocsets wunderschöner Produktion mit Le Basses Réunies von Bachs „Nun komm, der Heiden Heiland“ glaubt man, den Aufnahmeraum mit geschlossenen Augen abschreiten zu können.

Tonal ist beim Transrotor alles im grünen Bereich. Becken schwingen je nach Anschlag silbrig glänzend oder sie scheinen zu explodieren. Violinpassagen klingen solo wie im Verbund klar und fein strukturiert. Schärfe oder Mattigkeit in den obersten Lagen? Fehlanzeige. Der so wichtige Mitteltonbereich vereint Wärme und Präzision. Kraftvoll und abgründig präsentiert sich die Abteilung Tiefton. Beispielsweise scheint der satte Bassteppich in „Time Laps“ von Ludovico Einaudi körperlich spürbar zu sein: Beim Hörtest habe ich wirklich kontrolliert, ob die Lautsprecher auch tatsächlich ausgeschaltet waren. Zwischenzeitlich hatte ich den Eindruck, Freunde der Grobdynamik könnten über das gesamte Klanggeschehen hin kleinere Mängel in ihrer Lieblingsdisziplin entdecken und dem Transrotor zuviel Feingeistigkeit vorwerfen – ein Annahme, die sich in den brachialen Chorpassagen der Grande Messe des Morts von Hector Berlioz dann aber in Luft auflöste. Wird die Klangregelung zugeschaltet, spielte der Verstärker verhaltener – nicht dramatisch, aber in Nuancen gut nachvollziehbar.

Damit biegen wir mit Verve auf den Sonderweg ab, den Transrotor mit seinem Kopfhörerverstärker beschritten hat. Eine Klangregelung an einem Verstärker der HIGH END Klasse: Der Aufschrei der Hüter des reinen Klang ist sicher auch auf den Höhen des Bergischen Landes vernehmlich wahrzunehmen. Auch meine Augenbraune bewegten sich deutlich in Richtung Haaransatz, als ich die Einstellmöglichkeit nach dem Auspacken erblickte. Doch schallt es von den Bergen nicht minder eindringlich zurück, dass die „Transrotorregelung“ mit der Klangregelung, wie wir sie aus früheren Zeiten kennen, nicht vergleichbar ist. Der Eingriff in das Frequenzspektrum erfolge nicht destruktiv großflächig, sondern durch den Einsatz von integrierten Schaltkreisen mit großer Präzision: Im Tieftonbereich arbeitet sie erst ab 100 Hertz abwärts, der Hochtonbereich lässt sich ab acht Kilohertz beeinflussen. Durch die eingangsnah platzierten Bauelement, bleibt den Signalen der lange Weg zu den frontseitigen Potentiometern erspart.

Seine Energie bezieht der Kopfhörerverstärker von diesem externen Netzteil
Seine Energie bezieht der Kopfhörerverstärker von diesem externen Netzteil

Doch wofür dieser Aufwand, wird der Purist einwenden? Verlassen wir für die Beantwortung der Frage den audiophilen Teil unserer Plattensammlung und begeben wir uns in die Niederungen der Musikindustrie. Viele alte und neue Musikproduktionen sind alles andere als optimal abgemischt, und eine dumpf oder grell klingende „Lieblingsscheibe“, die spontan den Wunsch nach klanglicher Beeinflussung entstehen lässt, hat sicherlich jeder. Im Hörtest funktionierte das „Regelwerk“ praxisgerecht: Natürlich können Fehler in der Aufnahme nur in Teilen korrigiert und nicht völlig eliminiert werden, aber bei vielen Scheiben, die aus dem Bereich der guten alten Rockmusik kamen, steigerte der sanfte Eingriff – zumeist eine Prise Hochton – das Hörvergnügen merklich.


Dank der verschiedenen Anschlussmöglichkeiten kann der Kopfhörerverstärker dieses Feature in ein bestehendes Musiksystem einbringen und dort als Klang- und/oder Balanceregeler genutzt werden. Womit wir beim Balance-Regler wären: Nicht jeder Musikenthusiast hört mit beiden Ohren gleich gut, schon eine leichte „Unordnung“ in unserem Nasen-Ohr-System kann gefühlt ein paar Dezibel Lautstärkeunterschied verursachen. Nicht jeder Lautsprecher – siehe "der variable Ausgang" – steht optimal, und so sind Ungleichheiten im Pegel eher die Regel als die Ausnahme. Ein sogenanntes „Must-Have“ ist der Balance-Regler nicht, aber höchst praxisnah.

Sie sehen: Eine puristische Vorstufe mit einem überragenden Kopfhörerausgang
Sie sehen: Eine puristische Vorstufe mit einem überragenden Kopfhörerausgang

Wird mit dem „variable out“-Ausgang eine Endstufe oder ein Paar Aktiv-Lautsprecher verbunden, so mutiert der Kopfhörerverstärker, das vermeintliche Peripheriegerät, plötzlich zum Herzstück einer kleinen sehr feinen Musikanlage. Vielleicht war das bei  Transrotor ja von Anfang an der Plan, nämlich eine puristische Vorstufe mit einem effizienten Klangregelwerk und einem überragenden Kopfhörerausgang zu entwickeln. Soll dann zur späten Stunde, zwecks Schonung der Nachbarschaft, doch nur der Kopfhörer angetrieben werden, so schaltet der eingesteckte Klinkenstecker den Ausgang zur Endstufe stumm.

STATEMENT

Es ist eine Ohrenweide, mit diesem Verstärker Musik zu hören. Überaus homogen, detailverliebt und mit dem nötigen Sinn für Dramatik treibt der Amp die angeschlossenen Ohrhörer an. Auch die markanten Features konnten in der Praxis überzeugen. Verglichen mit dem stattlichen Betrag, der für ein ähnlich anspruchsvolles Musikerlebnis über Lautsprecher gezahlt werden müsste, ist der Anschaffungspreis als geradezu sensationell günstig einzustufen.
GEHÖRT MIT
Computer Audio NAS-Laufwerk Qnap 109
Phono AMG Laufwerk & Tonarm, Ortofon black
Phonoentzerrer Trigon Vanguard II & Volcano III
Netzwerkspieler, Verstärker Linn Majik I DS
Kopfhörer Sennheiser HD 800
Kabel Linn NF, NAIM Audio Lautsprecherkabel, Music Line Netzleiste
Möbel Phonosophie Tripod

 

HERSTELLERANGABEN
Transrotor Kopfhörerverstärker
Typ Kopfhörerverstärker mit Klangregelung, Vorverstärker für eine Quelle
Kopfhörerausgang 200mA
Impedanz ab 5Ohm
Verzerrungen < 0,02 %
Einstellbereich Bass +/-10 dB unterhalb 100 Hz
Einstellbereich Höhen +/-10 dB oberhalb 8000 Hz
Einstellbereich Balance +/- 10 dB
Einstellbereich Lautstärke -80 dB bis +20 dB
Kanalgleichheit besser 0,4 dB
Stromaufnahme max. 10 Watt
Abmessungen (H/B/T) 75/170/220mm
Preis 1300 Euro

 

VERTRIEB
Räke HIFI Vertrieb GmbH
Anschrift Irlenfelder Weg 43
51467 Bergisch Gladbach
Telefon 02202 31046
E-Mail transrotorhifi@t-online.de
Internet www.transrotor.de

 

Weitere Informationen

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Mittwoch, 19 Juni 2013 00:08

Bergmann Audio Sleipner

Nowadays many high-end turntables seem like analog altars. Quite the contrary when it comes to the top model from Bergmann: The Sleipner is quite close to the classical form, even if it proves to be a little bit larger than Thorens, Linn and others. An unequivocal indication that we are not dealing with everyday technology is the air compressor that belongs to this system. The Sleipner not only provides complex solutions, but is a secret tip for all analog fans.
teaser


The Sleipner comes pretty close to the appearance of a classic turntable, while coming across a bit larger. The rather short connection cable of the motor control demands this setup option.
The Sleipner comes pretty close to the appearance of a classic turntable, while coming across a bit larger. The rather short connection cable of the motor control demands this setup option.
Even if I am repeating myself: As a young hi-fi fan, it was important for me to get to know the people behind the products. For I am totally convinced that one recognizes one or another character trait of its developer and often even its distributor in each piece of equipment. I claim sometimes, for example, that fun-loving, music-loving loudspeaker designers create speakers that are especially fun to listen to without worrying at all about having a totally flat frequency response. As the longtime owner of a Roksan Darius, my assumption was confirmed when I met its creator years after making my purchase. Even though I prefer a more neutral loudspeaker today, it does not change the fact that the Darius provided me with many years of musical enjoyment.

Tonearm tube and headshell are manufactured in one piece. The armtube is internally damped, the counter weight decoupled.
Tonearm tube and headshell are manufactured in one piece. The armtube is internally damped, the counter weight decoupled.
But back to the Sleipner and Johnnie Bergmann, who quite simply used his family name for the company name.  He used trips into Nordic mythology for the names of his models: Sleipner was thus the first horse, in fact an eight-legged one. But the term also means weightless gliding. And that's precisely what the platter of the drive should do: While the two smaller models have air bearings in the more classic design with air flowing around its axis, the lower edge of the Sleipner’s platter sits on a fixed block with air flowing from its surface lifting up the 9.2 kg platter. Laterally in the bearing block side air vents ensure a counterforce to the tension of the drive belt and a centering of the platter. This delicate setting -     we are talking about an area in the double-digit μ range - can be adjusted on the back of the chassis. Fortunately, the customer does not need to worry about these fine adjustments - even the amount of air for the arm and the horizontal bearing can be set here. The turntable is perfectly setup at the factory. Fortunately, I did  not even have to concern myself with mounting the cartridge, a Lyra Titan i, because the developer set up the Sleipner in my listening room himself. While the Danes shared their ancestry with the Germans - who would have believed that with the name? – there was not even the hint of any marketing talk. Even regarding technical details, he only divulged that after repeated requests. It was not because he was afraid of anyone copying his designs, but because he made neither a big deal about himself nor his products.


The tonearm is very finely adjustable in every way. The possibilities for this are rather hidden. The solid construction assures no chance of unwanted vibrations.
The tonearm is very finely adjustable in every way. The possibilities for this are rather hidden. The solid construction assures no chance of unwanted vibrations.
Since the Westphalian author is blessed with a certain stubbornness - some also call it pig-headedness, Johnnie Bergmann could not help but reveal a little about himself. He had his first hi-fi experience at a tender age when he visited his best friend , whose father was - as one would say today – an Audiophile. His stereo system fascinated Johnnie Bergmann so much that he spent as much time in the listening room as he did with his friend. Even as a kid, he could tell that this system brought the music to life, revealed a lot of details as well as suggesting an astonishing sound stage. He was especially fascinated with the STD 305. As a teenager, Johnnie Bergmann then studied Danish hi-fi and high-end magazines and invested the first money he earned himself in audio equipment. His first turntable was a Micro Seiki DDX 1500. At this time he also read about air bearing technology and was immediately convinced that this was the best approach for the design of a turntable. So he thought intensely about this type of bearing and possibilities of its further development. At the age of 22, he made a sketch of the bearing employed in the Sleipner today. But then, the great era of the CD began and turntables seemed to be a dying species, so for the time being, Johnnie Bergmann's design idea vanished into oblivion.

The vacuum suction of the record works absolutely safely and simply: All you need to do is stick the little puck over the center spindle and the vacuum is immediately produced.
The vacuum suction of the record works absolutely safely and simply: All you need to do is stick the little puck over the center spindle and the vacuum is immediately produced.
Twelve years ago, he remembered again about his plans and finally wanted to find out whether the idea of ​​an air-bearing and self-centering turntable would work. As a mechanical engineer, he was naturally able to produce a prototype by himself. The first sample worked well and thus Bergmann Audio was born. Meanwhile, the company produced all the mechanical parts itself and procured the other parts from a few Danish suppliers. Johnnie Bergmann shared in an e-mail that Bergmann Audio consists of 100% Danish handmade products.

In his e-mail, he didn’t expose any other technical aspects than in the specification section of the owners manual. The brief facts are given, as always, at the end of the review. Briefly, Johnnie Bergmann goes into his product’s basic philosophy: Simplicity is the key word when it comes to his self-centering,  belt-driven, air bearing turntable with a linear tracking air bearing carbon tonearm. He is looking for well thought-out, simple technical solutions that can be implemented with as few parts made of solid materials, so that no unwanted resonance can develop and optimal stability is guaranteed.

The bearing unit is solidly connected to the plinth. Air flows out of the top and side to lift and center the platter.
The bearing unit is solidly connected to the plinth. Air flows out of the top and side to lift and center the platter.

 

When Johnnie Bergmann had finished setting up the Sleipner, Helmut Baumgartner and I could not wait to listen to the turntable immediately using the same record that just played on the LaGrange with the Thales Simplicity and Lyra Olympos, even though it was clear that after a few moments of rest, the Titan i would need at least a half an hour to play with total openness. The qualities of the Sleipner were instantly evident: In terms of soundstage depth,  image stability, transparency and dynamics, the Danish-Japanese trio currently became my favorite combination. More precisely, my favorites up until now were already behind, regarding room and detail reproduction - even though I think the Olympos is clearly superior to the Titan. I do not have to start mounting one or another cartridge from here to there: It is already crystal clear to me now that the Sleipner belongs to the two or three best turntables that ever stood in my listening room. Anyhow, one of them was the Continuum costing more than double the price!

Fortunately, I had a whole lot of time to either just enjoy listening to music with the Sleipner whenever I felt like it or to use the relevant test records to check its performance in different sub-criteria. In everyday use, it is striking that the simple design with its high-gloss surfaces also has its drawbacks: With probably no other turntable was the microfiber cloth more often used. Particular attention should be paid to the platter. It should be kept completely dust free, so no tiny particles of dirt get pushed into the grooves when the record is sucked on. As a potential buyer, I would opt for the alternatively offered record clamp. Of course I have also done the tap test: The stylus is lowered onto the record, that is not turning. By knocking on the plinth and the shelf, it quickly becomes evident how well the design protects the sensitive signal pickup from outside influences. The Sleipner is 100 percent successful! Knocking on the housing and the top shelf of the Pagoda Rack can not be heard through the speakers!

In the version with the vacuum hold down, the only connection between the plinth and platter is represented by the rubber ring under the stainless steel plate and the bearing – besides the belt. In the version with the record clamp, there is no contact at all in this area.
In the version with the vacuum hold down, the only connection between the plinth and platter is represented by the rubber ring under the stainless steel plate and the bearing – besides the belt. In the version with the record clamp, there is no contact at all in this area.
But back to more musical signals: I remember one tough evening after a very busy day when Hajo Weber and Ulrich Ingenbold’s Winterreise (ECM 1235) was on the turntable again for the first time in a while. The quiet songs for two guitars and occasionally an additional flute fascinated me with a number of naturally integrated details and far away imaginary spaces. However, the great achievements of the analog trio was not what was so special in these individual disciplines, but the amount of fine information – and they are relatively tiny signal particles, that give us the size and position of the instruments in the room.  Even at this “evening” listening level, it clearly stood out. When testing, I usually listen at a rather high volume. But, as I said this time it was different during this pleasurable evening listening session. However, the usual effect that fine information is not clearly reproduced at lower listening levels was not the case with the Sleipner and Titan. If you looking for an explanation, the closest reason is that the frictionless, almost coming into contact,  and therefore, totally silent bearing of the Sleipner is responsible.

The Sleipner’s motor control: At the push of a button the selected speed can be finely adjusted.
The Sleipner’s motor control: At the push of a button the selected speed can be finely adjusted.
With the indispensable Elegant Punk (Day Eight Music DEMLP 004 TS), it becomes clear that the Sleipner does not drift into the esoteric from sheer fine resolution, transparency and spatial imaging: The reproduction of deep bass and impulses goes without saying as well. Certainly, I can not remember ever having heard deep vibrations so clean, yet powerful as in the song "Drone". The bass attacks on "It's The Pits, Slight Return" come with the usual force, and the incoming vibrations, then decay suddenly come more into consciousness. Even in the wildest musical fray you still have the impression of hearing more information. However, the enormous resolution of the Sleipner also has its dark side: Any fret buzz, or string noises are now so meticulously documented, that you would like to warn Jonas Hellborg to play with a bit more precision.


No special test record is required to register that Sleipner and Co. elicit more room information than most competitors with well known recordings: The sound emanating from the speakers is happening even more naturally, imaginary rooms seem even more sweeping - I really have to pull myself together to avoid the obvious term "airier",  otherwise it would have been too close to a corny pun about the bearing technology of the Sleipner. The tonearm and turntable convey the music completely without any spectacle or effects. The Sleipner keeps the sound of the record in the foreground - the turntable is far too reserved to impose its own stamp on the whole thing. However, the quality of the tonearm and turntable steered clear of reproducing any mechanically induced artifacts like few others - again a parallel to the Continuum. This freedom from noise not usually detectable on the record, is first produced during the playback operation. It enables the Sleipner to apparently extract more information from the grooves. Of course, other turntables also pick this up. However, they do mask tiny fine information with only the slightest bearing noise.

Available by request, the tonearm is supplied with either RCA, XLR, or DIN connectors. The amount of air emitted for the arm as well as the horizontal and the vertical bearing is adjustable from outside.
Available by request, the tonearm is supplied with either RCA, XLR, or DIN connectors. The amount of air emitted for the arm as well as the horizontal and the vertical bearing is adjustable from outside.
Just for fun, I put on the stereo laboratory version of the London/Decca SXL 6529: Holst “The Planets” with an orchestra array like in a widescreen format picture, full of dynamics and emotion, and yet so refined as never before. Of course, there are Japanese audiophile pressings with slightly less operating noise than German or even American pressings. But, if my memory serves me correctly, the silence in the record grooves with no signal, thanks to the Sleipner, is once again even more intense. The instruments of the Los Angeles Philharmonic Orchestra shine more impressively and with stronger tonal colors than ever before. No wonder that I didn’t have to activate the tonearm cueing mechanism as I am used to doing during the sound spectacle "Mars", but let the record play through to the end. No, I do not want to invoke the cliché that you will re-discover your record collection with the Sleipner. But even if you have previously enjoyed your records with extremely good equipment, you are likely to discover even more room information and some additional detail with the Sleipner. Too bad that Johnnie Bergmann is going to pick up his top model soon to demonstrate it at the High End show in Munich. I can not say how well the rest of the system there will harmonize with the room or whether the neighboring exhibitors will be limited to volume levels that allow the great skill of the Sleipner to be experienced. If it plays there the way it did in my listening room, this experience alone justifies a visit to the trade show.

Briefly back to my initial thesis:  Thanks to its very special platter bearing technology, the Sleipner keeps itself sonically out of  the music more than almost any other turntable known to me. And this restraint is shared with its developer: There aren’t any showmen at work here.

The compressor is well damped and really very quiet. I would still set it up it in a room next door.
The compressor is well damped and really very quiet. I would still set it up it in a room next door.

 

STATEMENT

The Sleipner turntable/tonearm duo is, thanks to the airbearing technology, perfectly isolated from its surrounds and doesn’t mix any self-generated noise into the signal while playing a record. For that reason, it produces fine details and information tremendously well. Peak performance is reached in all other hi-fi criteria: The Bergmann Sleipner is one of two best turntables I've ever had in my listening room.

LISTENED WITH
Turntable Brinkmann LaGrange with tube power supply
Tonearm AMG Viella 12‟, Thales Simplicity
Cartridge Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos SL, Lyra Titan i
Phono stage Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Preamplifier Brinkmann Marconi
Power amplifer Ayon Epsilon
Speakers LumenWhite DiamondLight Monitors
Cables Precision Interface Technology, Audioquest Wild Blue Yonder und Wild Wood, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S
Accessories PS Audio Power Plant P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan, Powerstar, HMS power strip, Acapella bases, Acoustic System feet and resonators, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty and Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv d.C.d Base, feet and Silentplugs AHP fuses

 

TECHNICAL SPECIFICATIONS
Bergmann Audio Sleipner
Turntable Airbearing design. Vacuum hold down or clamp. High precision digital controlled DC motor. Belt driven.
Plinth Outer layer 12mm Polyvinyl. Painted and hand polished. Inner part is a 6-layer sandwich construction of different materials for optimum resonance control
Platter/Bearing aluminum platter supported and centered by air. Bearing/air supply creates a thin air-film, both vertically and horizontally between platter and bearing - no mechanical noise - no friction.
Platter weight 9.2kg
Record Mat 21mm, 3 layer construction. 2 layers of polycarbonate. 1 layer of acrylic.
Feet adjustable aluminum/ceraball construction.
Dimensions (W/D/H) 495/440/230mm
Total weight 35kg

Tonearm

 
Tonearm Linear tracking airbearing Tonearm. Carbon armtube and headshell molded in one piece for optimum stiffness. Armtube damped inside. Counter weight decoupled from armtube. Adjustable in all angles.
Wire Internal tonearm wire in pure silver
Clips Silver plated copper
Connectors XLR, RCA or DIN
Effective Mass 11g

Motor control

 
Motor control High precision digital controlled DC motor, with hallsensor and encoder Supported by an ultra and oversized power supply 33 & 45rpm. Fine tuning by microprocessor controlled push buttons.
Dimensions (W/D/H) 99/440/105mm
Weight 3,6kg

Air Supply

 
Air Supply Silent, clean, dry and smooth airflow. Easy accessible dust filter for easy cleaning or replacement
Dimensions (W/D/H) 226/440/232mm
Weight 17,2kg

Price

44000 Euro

 

GERMAN DISTRIBUTOR
Werner Obst Datentechnik
Address Westendstraße 1A
61130 Nidderau
Phone +49 6187 900077
Email info@wodaudio.de
Website www.wodaudio.de

Weitere Informationen

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Sonntag, 16 Juni 2013 13:53

EAT Yosegi

Das feine Holzgehäuse des Yosegi löste schon bei der High End on Tour in Nürnberg im Raum von Audio Reference bei mir den Haben-wollen-Impuls aus. Aber eine Reihe anderer Analog-Themen waren schuld daran, dass erst jetzt ein Platz im Headshell des Thales frei wurde. Ich hoffe, der Bericht kommt nicht zu spät, denn das Yosegi ist weltweit auf 300 Exemplare limitiert.
teaser


Nicht nur das Gehäuse des Tonabnehmers ist ein Blickfang: Die Verpackung ist beinahe ebenso hübsch
Nicht nur das Gehäuse des Tonabnehmers ist ein Blickfang: Die Verpackung ist beinahe ebenso hübsch

Schade eigentlich, dass ich das System im damaligen Messebericht erwähnt habe – und noch dazu mit Nennung seines Preises. Nach der High End, auf der der Trend – von klanglich absolut überzeugenden und dennoch erschwinglichen Wandlern einmal abgesehen – auch heuer weiter in Richtung größer, exklusiver und teurer ging, wäre es reizvoll gewesen, Ihnen das Yosegi mit seinen Besonderheiten in Text und Bild vorzustellen und Sie lange Zeit über den Preis im Unklaren zu lassen. Ich möchte wetten, die meisten von Ihnen hätten ein Mehrfaches der geforderten 1500 Euro vermutet. Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Das ist gewiss eine Menge Geld für ein einem natürlichen Verschleiss unterliegendes Stückchen High End. Aber wenn man vor nicht allzu langer Zeit auf der Messe Lautsprecher im sechs- und Tonarme im fünfstelligen Eurobereich bestaunen konnte, wirkt die Preisgestaltung des Yosegi mit Blick auf das wohl ziemlich einzigartige Gehäusematerial recht moderat.

Yosegi ist eine traditionelle japanische Technik, kleinste quadratische Stäbchen aus verschiedenen Hölzern mit speziellen Harzen zu verkleben und daraus kleine Kunstwerke herzustellen – Juwelen aus Holz, wie sie in der Produktinformation des Systems treffend genannt werden. Dort wird auch darauf hingewiesen, dass bei deren Fertigung höchste Präzision notwendig sei, zu der nur bestens ausgebildete Spezialisten mit langjähriger handwerklicher Erfahrung fähig seien. Natürlichen seien Yosegi-Produkte nicht gerade billig, dafür aber von außergewöhnlicher Schönheit und extremer Langlebigkeit. Und daher erschien es Jozefina Lichtenegger, der Chefin und treibenden Kraft des EuroAudioTeams (EAT) naheliegend, in bewährter Yosegi-Technik hergestellte Gehäuse und moderne Tonabnehmer-Fertigung miteinander zu verbinden: So könne man dem Audiophilen ein jeweils einzigartiges Objekt angewandter Handwerkskunst und gleichzeitig höchsten klanglichen Genuss bieten.

Den japanischen Hersteller des Generators wollte EAT nicht nennen. Der Nadelträger des Yosegi besteht aus Boron, die Nadel besitzt einen Shibata-Schliff
Den japanischen Hersteller des Generators wollte EAT nicht nennen. Der Nadelträger des Yosegi besteht aus Boron, die Nadel besitzt einen Shibata-Schliff

Denn der Rückgriff auf die Yosegi-Technik sei beim gleichnamigen Tonabnehmer kein Selbstzweck: Gerade bei den mikroskopisch kleinen Auslenkungen der Plattenrille und den daraus erzeugten Signalen im Millivolt-Bereich gelte es, Resonanzen gar nicht erst entstehen zu lassen oder zumindest möglichst schnell zu bedämpfen. Bei Herstellern von Audio-Equipment wäre Holz zwar immer schon ein beliebtes Material gewesen, aber jedes Holz habe nun einmal seine spezielle Dichte und damit seinen charakteristischen Sound. Selbst hölzerne Verbundmaterialien wie MDF hätten einen gewissen Eigenklang und der sei für Tonabnehmergehäuse zu schwer und dumpf. Außerdem benötige MDF spezielle Oberflächen, da es ohne diese zu wenig attraktiv sei. Auch ließen sich kleinere Strukturen nicht mit der gewünschten Präzision fertigen. Yosegi verbinde nun Hölzer verschiedener Dichten und „Klänge“ und besitze selbst keine ausgeprägte Resonanzfrequenz, könne die bei der Plattenabtastung angeregten unerwünschten Schwingungen aber hervorragend bedämpfen. Einziger, winziger Nachteil des so feinen Holzgehäuses: Gewinde in diesem Material sind einfach zu anfällig, und deshalb befinden sich zur Befestigung des Systems darin nur zwei Bohrungen. Zur Montage werden hier wie vor einigen Jahren auch bei Top-Tonabnehmern und heute bei einfachen Systemen immer noch üblich Schrauben und Muttern verwendet.

So explizit in der Produktinformation auch die Vorzüge des Gehäusematerials beschrieben werden, so einsilbig gibt sich das EuroAudioTeam bei Information zum verwendeten Generator. Dieser stamme aus bester japanischer Fertigung, und der Nadelträger sei ein massives Stäbchen aus Boron. Darüber hinaus konnte ich gerade noch in Erfahrung bringen, dass ein Shibata-Nadelschliff verwendet wird.


Bei der Wahl des Tonarmes sind wir dann schon wieder beim Gehäuse: Da es vorne im mittleren Bereich über der Nadel keine gerade Kante aufweist, an der man sich bei der Justage orientieren kann, entschied ich mich für einen Arm, bei dem die Ausrichtung des Systems dem Nadelträger folgt. Das stellt prinzipiell die bessere Variante dar, da man ja nicht ungeprüft davon ausgehen kann, dass der Nadelträger – und auf diesen sowie den Abtastdiamanten kommt es schließlich an – exakt parallel oder im 90-Grad-Winkel zu einer Gehäusekante steht.

Das Yosegi wurde in einer Auflage von 300 Stück gefertigt. Die Holzkästchen wurden per Hand nummeriert
Das Yosegi wurde in einer Auflage von 300 Stück gefertigt. Die Holzkästchen wurden per Hand nummeriert

Diese Justage-Variante stellte Graham vor, sie findet sich daher auch beim neuen E-Go-Arm, wobei E-Go für EuroAudioTeam - Graham Original steht. Da dieser schmucke Zwölfzöller nicht zum Lieferumfang des Tonabnehmers zählt, entschied ich mich, das Yosegi in das Mini-Headshell des Thales einzubauen, meinen momentanen Tonarm-Favoriten, bei dem die Justage des System ebenfalls mit Blick auf den Nadelträger erfolgt. Das rudimentäre Headshell verlangt nach Tonabnehmer-Befestigungsschrauben mit relativ flachem Kopf, damit es problemlos in den Kopf des Arms eingeschoben werden kann. Erfreulicherweise passen die dem Yosegi beigelegten Schrauben so gerade. Alle weiteren Einstellungen gehen dann ebenso leicht wie schnell von der Hand, so dass nach kurzer Zeit – wie so oft – Art Farmer und Jim Halls Big Blues die Nadel in Bewegung versetzt. Die Scheibe verwöhnt mit fließend melodiösen Jazz und überrascht hin und wieder mit kräftigen Impulsen des Flügelhorns, während das Vibraphon in Klangfarben schwelgt. Die Platte gehört keinesfalls zu den üblichen Testscheiben, da sie keine speziellen Aufschlüsse in einem der einschlägigen Beurteilungskriterien liefert. Ich nehme sie eher als erste Lockerungsübung für den Tonabnehmer und zum privaten Genuss: Und davon vermittelt das Yosegi eine ganze Menge. Es spielt ungemein stimmig und geschlossen, kein Frequenzbereich zieht besondere Aufmerksamkeit auf sich, die Musik strömt ohne Ecken und Kanten, ganz so wie die Scheibe es vorgibt. Die Basslinien kommen sonor, geschmeidig und rund, die Abbildung wirkt recht groß, die Musiker wie in den Hörraum projiziert. Allein die Becken habe ich schon einmal ein wenig filigraner schwirren hören. Aber auch das ist schnell erklärt: Ein Anruf beim Vertrieb macht klar, dass das Yosegi lediglich für ein paar Fotos seiner Schachtel entnommen wurde, aber noch keine einzige Betriebsstunde auf den Spulen hat.

Zum Einspielen greife ich dann zu etwas Naheliegendem oder -stehenden. Im Plattenregal entdecke ich direkt neben dem Big Blues Pierre Favres schon längst in Vergessenheit geratene LP Singing Drums, ECM 1274, die der Schlagzeuger mit seinen Kollegen Paul Motian und Fredy Studer sowie dem Percussionisten Nana Vasconcelos eingespielt hat. Dank Toningenieur Martin Wieland und des Yosegi kommt das mannigfaltige Schlagwerk des Ensembles bestens differenziert, energiegeladen und dennoch frei von Effekten rüber, die bei reinen Perkussionsscheiben sonst oft den musikalischen Fluss überlagern. Und deshalb lege ich die LP nach einer längeren Einspielzeit dann auch gleich noch einmal auf den Teller des LaGrange: Schon beim „Rain Forrest“, dem ersten Song mit einer Vielzahl schimmernder, flirrender und schwebender Sounds, zeigt sich, dass die Auflösung im Hochtonbereich nun locker das hohe Niveau erreicht, das das Yosegi in den übrigen Disziplinen schon von Anfang an offenbarte: Lassen Sie sich etwa bei „Edge Of The Wing“, dem letzten Stück der Seite, von jeder Menge tieffrequenter Energie und einer tiefen imaginären Bühne faszinieren. Dank der enormen Breite der Darstellung werden die vier Akteure räumlich bestens differenziert abgebildet, so dass das Klangbild auch dann sehr gut durchhörbar bleibt, wenn sich die Rhythmen verdichten.

Das Yosegi und sein Zubehör: Indivielle Frequenzschriebe gehören leider schon seit einigen Jahren nicht mehr mit zum üblichen Lieferumfang. Da Gewinde im Holz leicht Schaden nehmen könnten, geht EAT auf Nummer sicher und setzt auf Schrauben mit Muttern
Das Yosegi und sein Zubehör: Indivielle Frequenzschriebe gehören leider schon seit einigen Jahren nicht mehr mit zum üblichen Lieferumfang. Da Gewinde im Holz leicht Schaden nehmen könnten, geht EAT auf Nummer sicher und setzt auf Schrauben mit Muttern

Das Yosegi musiziert nicht nur auf einen für seinen Preis überraschend hohen Niveau, sondern macht es einem auch nahezu unmöglich, den kleinsten Ansatzpunkt für Kritik zu finden, denn seine Fähigkeiten sind aller bestens austariert: Es spielt völlig aus einem Guss und erlaubt sich keine Auffälligkeit, in dem es etwa in einem Teilbereich Unter- oder Überdurchschnittliches leistet. Und daher stellt sich auch einem verwöhnten Analogfan wie dem Autor nie die Frage, was ein mehrfach teureres System noch mehr zu leisten im Stande wäre. Die Homogenität der Wiedergabe des Yosegi steht einer – zumindest in einem Test nicht unangebrachten – Bewertung von Teilbereichen entgegen. Da könnten höchstens die einschlägigen Testplatten und der Vergleich mit einem deutlich teuren Tonabnehmer seine Grenzen aufzeigen.


Beim intern Groove-Test genannten „God Bless The Child“ in der Interpretation des Keith Jarrett Trios sieht es in puncto Kritik weiterhin schlecht aus: Das Yosegi unterschlägt auch rein gar nichts vom mitreißenden Drive des Songs. Auch die Differenzierung der Instrumente lässt keine Wünsche offen. Und die Abbildung? Das um ein Vielfaches teurere Lyra Olympos suggeriert eine etwas tiefere Bühne, dafür stehen die Musiker beim Yosegi ein Stückchen größer und zum Greifen plastisch im Raum. Was aber bei dieser Scheibe viel wichtiger ist als Abbildungsgrößen: Die bei einigen Systemen recht aggressive und dabei eintönige Hi-Hat klingt hier differenziert und kein bisschen nervig. Im Tiefstbass-Bereich, wie er nur äußerst selten, aber auf Jonas Hellborgs Elegant Punk vorkommt, bringt das Olympos einen Hauch mehr Druck ganz untenrum, was aber über Boxen die nicht auch noch 30 Hertz ohne Pegelabfall in den Raum drücken, absolut vernachlässigbar sein dürfte. Die Schnelligkeit, die Detailfreude und der warme, aber nie zu dicke Oberbass des Yosegi machen auch diese den Tonabnehmer und den Rest der Kette gleichermaßen fordernde Scheibe zu einem Erlebnis.

Auch die Wiederauflage einer alten LSP – Sie wissen schon, womit ich üblicherweise Raumdarstellung, Klangfarben und Dynamik bewerte – lässt eine noch so kleine Schwachstelle des Yosegi erkennen: Ein minimal kleinerer, aber irgendwie fassbarerer Raum als beim Olympos, eine anspringende Dynamik und wirklich strahlende, satte Klangfarben nehmen mich endgültig für das EAT ein.

Hier noch einmal der Tonabnehmer in seiner ganzen Pracht
Hier noch einmal der Tonabnehmer in seiner ganzen Pracht

STATEMENT

Auch sehr verwöhnte Analoghörer werden beim Yosegi nicht das geringste vermissen: Es brilliert mit einer Stimmigkeit und Geschlossenheit, wie man sie nur selten findet: Die Leistungen in allen Teilbereichen liegen auf demselben hohen Niveau. Und deswegen stellt sich erst gar nicht die Frage, ob – deutlich teurere – Mitbewerber in der ein oder anderen Disziplin vielleicht noch einen Hauch mehr könnten. EATs Erstlingswerk ist der perfekte Tonabnehmer, um Technik zu vergessen und einfach nur Musik zu genießen. Hier hält der Klang, was das attraktive Äußere verspricht: Sie sollen sich beeilen, denn – wie gesagt – das Juwel aus Holz ist limitiert.


PS: Selbstverständlich werden wir Ihnen in Kürze auch den Klang des Yosegi in unserer Klangbibliothek vorstellen. Aufgrund einer Umstellung im digitalen Gerätepark kann dies aber nicht zeitgleich mit der Veröffentlichung dieses Textes passieren.

GEHÖRT MIT
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm AMG Viella 12‟, Kuzma 4point
Tonabnehmer Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos SL
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Brinkmann Marconi
Endstufe Ayom Epsiölon
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kabel Precision Interface Technology, Audioquest Wild Blue Yonder und Wild Wood, Audioplan Powercord S
Zubehör PS Audio Power P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv d.C.d Base, Feet und Silentplugs

 

HERSTELLERANGABEN
EAT Yosegi
Generatorprinzip Moving Coil
Frequenzgang 15 – 50k Hz
Ausgangsspannung 0,4mV bei 1kHz bei 5cm/sek
Kanaltrennung 30dB bei 1kHz
Kanalgleichheit 0,5dB bei 1kHz
empfohlene Auflagkraft 1,8-2,2g
Impedanz der Spule 12Ω bei 1kHz
Gleichstromwiderstand der Spulen 12Ω
Induktivität der Spulen 26µH bei 1kHz
Statische Nadelnachgiebigkeit 35x10-6cm/dyne
Dynamische Nadelnachgiebigkeit 18x10-6cm/dyne
Vertikaler Abtastwinkel 23º
Gewicht 6g

 

VERTRIEB
Audio Reference
Anschrift Alsterkrugchaussee 435
22335 Hamburg
Telefon +49 40 533 203 59
E-Mail info@audio-reference.de
Internet www.audio-reference.de

Weitere Informationen

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Eines haben alle Produkte aus Commugny in der Schweiz gemeinsam: sie sind erfrischend weit entfernt von irgendwelchen ausgelutschten Standardlösungen. Bei dem NF Kabel ist das auch nicht anders.
teaser


Das hat auch nichts damit zu tun, um jeden Preis irgendetwas anders zu machen; Serge Schmidlin überlegt sich sehr genau, was er macht und warum er das macht. Und das bis ins kleinste Detail. Das hat auch nichts mit Voodoo oder Peter Belt zu tun. Kennen Sie nicht? Damals ging es darum, dass ein Eimer Büffelurin in der linken Ecke die Höhen luftiger erscheinen lässt. Oder so ähnlich. Ich weiß, ich weiß, luftig kommt von lüften! Aber lassen wir den Quatsch.

Nun sind Kabeltests immer ein undankbares Unterfangen. Einfach weil die Aussagen nicht allgemein gültig sind und sich in einer anderen Konstellation ein ziemlich anderes Ergebnis einstellen kann. Ein Leser, der sich das Kabel beim Internethändler ohne Hörprobe gekauft hat und dann enttäuscht ist, wird dem Autor im besten Fall einen guten Ohrenarzt empfehlen. Oder noch Schlimmeres.

Der Pfeil als Markierung zeigt keine Laufrichtung an. Man soll lediglich beide Richtungen ausprobieren
Der Pfeil als Markierung zeigt keine Laufrichtung an. Man soll lediglich beide Richtungen ausprobieren

Der einfachste Weg, um die schwierige Thematik zu umgehen, ist sich hinter der Wissenschaft zu verschanzen. Den Klang macht die Elektronik, nicht das Kabel! Die Theorie sagt, Kabel stellen nur eine Art Filter dar, die somit den Klang nie verbessern können, sondern im besten Fall nicht verschlechtern. Was ist hier schon alles gemessen und geforscht worden, um dem Phänomen auf den Grund zu gehen. Ein schlüssiges Ergebnis kam dabei nie heraus. Deshalb glauben Sie keinem sogenannten Experten, sondern nur Ihrem eigenen Gehör! Letztlich hat sich eine simple Vorgehensweise als optimal herauskristallisiert: in der eigenen Kette ausprobieren! Und zwar nicht nur für zehn Minuten, sondern besser über Tage. Grundsätzlich sollte aber eine Musikanlage so zusammengestellt sein, dass sie auch mit einem Stück Klingeldraht ordentlich spielt. Mit einem geeigneten, besseren Kabel lässt sich dann die Performance optimieren. Sämtliche Kabel der Schweizer Manufaktur benutzen Silber als Leiter.

Dieses Leitermaterial hatte seinerzeit der Japaner Hiroyasu Kondo für den Audiobereich salonfähig gemacht. Sein Credo war, Silber für sämtliche Verbindungen herzunehmen und Kontakte mit anderen Materialien möglichst zu vermeiden. Wenn man dann schon das schnöde Kupfer verwenden musste, dann bitte nicht am Frontend! Zudem hatte er die Silberdrähte jahrelang gelagert, um den bei der Herstellung entstehenden Spannungsprozess abzubauen. Böse Zungen hatten sich ja seinerzeit einen Spaß daraus gemacht, zu behaupten, er habe die Kabel nur deshalb 20 Jahre gelagert, weil er sie nicht vorher verkaufen konnte.

Zurück zum Reference RCA. Aus vielen Diskussionen mit dem Hersteller, Serge Schmidlin, weiß ich, dass sich der Schweizer sehr viele Gedanken macht, wie eine möglichst harmonische Wiedergabe erreicht werden kann. Und dies meistens mit technisch unkonventionellen Lösungen. Bestes Beispiel ist die seinerzeit an dieser Stelle getestete, batteriebetriebenen Endstufe MIPA 30.

Optisch wirken Serge Schmidlins Reference RCA Kabel eher unauffällig in ihrem beigefarbigen Baumwoll-Mäntelchen. Sie sind auffallend flexibel, wie weich gekochte Macaroni. Al dente. Man braucht also erfreulicherweise die Vorstufe im Rack nicht ständig festzu halten, damit sie nicht vom Kabel gezogen zu Boden geht. Schmidlin versucht generell, Teflon oder ähnliche Isolationsmaterialien zu vermeiden, weil er die Erfahrung gemacht hat, dass diese den Klang verschlechtern. Deshalb dient unbehandelte Baumwolle als Dielektrikum. Mit der Baumwollverpackung sollen auch Mikrophonieeffekte mehr oder weniger ausgeschlossen werden.

Als Stecker werden „getunte“ Eichmann Bullet Plugs in Silberausführung eingesetzt. Die serienmäßig verwendete Plastikhülse wird durch einen Korpus aus Cocobolo-Holz ersetzt. Audiophile in Japan haben bei Steckern mit Plastikkorpus einen „Plastiksound“ bemängelt, wobei ich mir natürlich nicht sicher bin, ob dies nicht eher ein psychoakustischer Effekt ist.

Die Stecker sind so, wie sie sein sollen: Metall nur für den Leiterkontakt, die Plastikhülse wurde durch Cocobolo-Holz ersetzt
Die Stecker sind so, wie sie sein sollen: Metall nur für den Leiterkontakt, die Plastikhülse wurde durch Cocobolo-Holz ersetzt

 

Der Leiter besteht aus 99,99 prozentigem Silber, die Drähte aus eigener Herstellung. Das Material wird zusätzlich noch cryogenisiert. Nach Anbringen der Steckverbinder wird das gesamte Kabel ein zweites Mal cryogenisiert. Davon verspricht sich Schmidlin einen ähnlichen Effekt, wie ihn seinerzeit Kondo durch ausgiebige Lagerung erreicht hat. Sämtliche Kabel werden in Handarbeit hergestellt. Zudem empfiehlt der Hersteller eine Einspielzeit von 100 bis 200 Stunden. Normalerweise würde ich denken, damit soll eher das Gehör eingespielt werden. Aber ich habe schon einige ungewöhnliche Effekte mit Produkten aus Commugny erlebt, so dass ich hier sehr vorsichtig geworden bin und dies einfach unvoreingenommen ausprobiere.

Dazu kommt noch etwas: Das Kabel ist ungeschirmt, man sollte es also nicht in unmittelbarer Nähe eines Netztrafos verlegen. Bei meiner Anordnung gab es mit Einstreuungen oder Brumm keinerlei Probleme. Und bei 97 Dezibel Kennschalldruck der Lautsprecher wird ein leichter Brumm ganz schnell zum ausgewachsenen Schiffs-Diesel! Nach eigenen Angaben hat der Hersteller mit verschiedenen Schirmmaterialien experimentiert, vom Graphitgeflecht bis zum silberbedampften Polyamidgewebe und jedes Mal die ungeschirmte Variante tonal vorgezogen.

Die Stecker haben eine Richtungsmarkierung, die normalerweise bei zweiadrig aufgebauten Kabeln auf den nur einseitig befestigten Schirm Rücksicht nimmt. Hier gibt es aber keinen Schirm, trotzdem empfiehlt Schmidlin beide Richtungen zu probieren. Hm, nach Rücksprache mit meinem HiFi-Psychiater meinte dieser: Denk nicht darüber nach, probier es einfach aus! Tja, wie komm’ ich nur aus dieser Nummer wieder raus? Aber es existiert tatsächlich ein minimaler Unterschied. In eine Richtung angeschlossen ist die Wiedergabe etwas heller, aber weniger plastisch, die Darstellung verliert an Faszination. Man merkt sofort, welche Richtung die bessere ist. Ich schreibe das sehr ungern, weil ich ein ausgeprägtes Kausalitätsbedürfnis habe und hier nicht weiß, warum das so ist. Aber es ist so. Sind Sie noch da?

Keine Schlangengrube, das RCA Reference ist hochflexibel
Keine Schlangengrube, das RCA Reference ist hochflexibel

Manche hassen Silber, manche lieben es. Bei Silberverbindungen besteht ja immer die Befürchtung, dass der Hochtonbereich zu metallisch, „silbrig“ wiedergegeben wird und dies einem nach anfänglicher Begeisterung über sagenhafte Hochtondetails schnell lästig wird. Insbesondere bei der Wiedergabe von Violinen. Nun gibt es keine eindeutige wissenschaftliche Erkenntnis, warum Silber für den Audiobereich besser geeignet sein soll. Außer, dass es gegenüber Kupfer ein etwas besserer elektrischer Leiter ist. Ob diese Tatsache allein in diesem Einsatzbereich eine entscheidende Rolle spielt, will ich einmal dahingestellt sein lassen.

Jedenfalls war ich sehr gespannt, ob das NF Kabel tonal auch in die helle, silbrige Richtung geht. Ich sag’ jetzt einfach das Kabel „klingt“, weil ich die Leser nicht ständig mit irgendwelchen verschwurbelten Satzkonstruktionen nerven will, um auf den wissenschaftlichen Sachverhalt hinzuweisen. Zunächst habe ich das Kabel zwischen Vor- und Endstufe geschaltet. Der erste Eindruck war, keine Ahs und Ohs, kein Schenkelklopfen: Das gibt’s doch nicht, sondern einfach nur Musik! Die Wiedergabe wird plötzlich sehr flüssig, homogen und organisch. Der Fokus liegt eindeutig auf Grundton und Mitten. In den ersten Minuten hat man vielleicht das Gefühl, es fehlt etwas Luft im Hochtonbereich. Das wirkt dann augenblicklich weniger spektakulär. Nach einer Weile und wieder zurückstecken auf das gewohnte Kabel (auch Silber) wirkt dessen ausgedehntere, allerdings auch dünnere Hochtonwiedergabe eher artifiziell aufgesetzt und stört irgendwie beim Musikhören.

Dennoch ist man mit dem Reference RCA nicht versucht, durch Lauter-Drehen mehr Details zu hören. Was sowieso nicht funktioniert. Die Details sind alle da, nur sind sie jetzt organisch in die Musik eingebunden. Wenn das Kabel dann seine Einspielzeit hinter sich gebracht hat, ist auch der Hochtonbereich nicht mehr so zurückhaltend. Das weiß ich deshalb so genau, weil ich das Kabel zum Einspielen an die Ancient Audio Oslo gehängt hatte und zunächst den Hochtonregler etwas aufgedreht hatte. Dieser wurde dann im Laufe der Zeit immer weiter zurück in Normalstellung gebracht. Abhängig von den restlichen Komponenten bleibt der Hochtonbereich aber trotzdem einen Tick zurückhaltender.  

Sehr dünne Silberdrähte als Leiter, dies hat sich schon vielfach als optimal erwiesen
Sehr dünne Silberdrähte als Leiter, dies hat sich schon vielfach als optimal erwiesen

 

Die homogene Wiedergabe über das Reference führt bei technisch komplizierten und interpretatorisch anspruchsvollen Aufnahmen dazu, dass man sich viel besser auf die Musik konzentrieren kann. Zum Beispiel beim Masabumi Kikuchi Trio mit dem Album Sunrise, erschienen bei ECM. Die Improvisationen sind wahrlich keine leichte Kost, Kikuchi spielt hier, wie er Musik hört und sie gerne spielen würde. So sagt er jedenfalls. Das Album ist ein Aufbruch zu eigener freier Improvisation und weg von der Interpretation der Werke Anderer. Im Alter von 70 Jahren! Trotz der teilweise sehr an Free Jazz erinnernden Passagen wirkt die Musik nun entspannt und lässig. Das filigrane Schlagzeugspiel von Paul Motian fügt sich völlig harmonisch in den Kontext der anderen beiden Musiker ein. In dieser Konstellation konnte ich die gesamte Scheibe genießen, ohne dass ich nach einer gewissen Zeit zum Notschalter greifen musste.

Was auch sofort auffällt, ist die unheimlich plastische Darstellung der Instrumente. Der Kontrabass kommt schnell und druckvoll mit sehr vielen Nuancen und Klangfarben. Nun ist die Wiedergabe nicht einfach warm weich, jeden Fehler verzeihend. Deutlich kann man dies bei Jean-Philippe Rameau, Six Concerts en sextour hören. Die CD ist im Hochtonbereich eher nervig hell, das hat auch nichts mit historischer Aufführungspraxis zu tun. Wenn ein Analogfan die CD-Wiedergabe von Violinen in negativer Form charakterisieren will, könnte er diese CD hernehmen. Zu meiner Überraschung bleibt dieser leicht metallische Charakter auch mit dem Reference RCA erhalten, es wird also nichts geschönt. Aber der Hochtonbereich bekommt wesentlich mehr Substanz, die Instrumente mehr Körper und Klangfarben.  Aber auch hier wird der Fokus mehr auf den Inhalt gelenkt, auf die Interpretation und Artikulation der Künstler. Weniger auf die Fehler der Aufnahme.

Den „full monty“ gibt es dann mit einem Spektakel wie España, mit Ataulfo Argenta und dem London Symphony Orchestra.  Gleich das erste Stück „Cappriccio Espagnol“ von Rimsky-Korsakov. Eine Show Nummer aus den Glanztagen der Decca, ich weiß, aber unheimlich gut aufgenommen. Argenta war hier auf dem Zenith seines Könnens angelangt. Wie der Spanier hier den Briten die spanische Rhythmik beigebracht hat, ist schon bemerkenswert. Die CD gibt es in einer hervorragenden Überspielung als XRCD24 von JVC. Über Inhalte der Musik möchte ich jetzt nicht sprechen, aber mit dem Reference RCA kommt die farbenprächtige, rhythmische Spielweise des LSO rüber, wie noch nie. Wie Urlaub in Spanien! Na ja fast.

Nach all den Ausführungen kommt dann schließlich die HiFi-Polizei mit der ersten Verwarnung: Die Musik macht die Anlage, nicht das Kabel! Da muss ich an Friedrich Nietzsche denken: „Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben“. Ich werde einen Teufel tun! Mit dem Reference RCA zwischen Vor- und Endstufe spielt meine Anlage auf einem bisher ungekannten Level. Oder, damit die Theoretiker zufrieden sind, macht endlich das, was sie eigentlich kann. Das Kabel  gibt es offensichtlich schon seit fast 20 Jahren, was der Hersteller mit großem Erfolg bisher in Deutschland geheim gehalten hat! Das muss sich unbedingt ändern!

STATEMENT

Ich muss leider gestehen, mit dem RCA Reference spielt meine Anlage auf einem höheren Niveau. Ich hätte nicht gedacht, dass mit der CD eine derartige Fülle an Klangfarben und homogener Wiedergabe möglich ist.
GEHÖRT MIT
Laufwerk Ayon CD-T
DAC Borbely Audio
Vorstufe Shindo Monbrison
Endstufe Shindo Cortese, Thomas Mayer 6HS5 PSE, 45 SET
Lautsprecher WVL A100i, Ancient Audio Studio Oslo

 

HERSTELLERANGABEN
Audio Consulting Reference RCA
Leitermaterial 99.99% Silber
Dielektrikum ungebleichte Baumwolle
Steckverbinder Eichmann Bullet Plugs, Korpus aus Cocoboloholz
Preis 2.350 CHF pro Stereometer 

 

HERSTELLER
Audio Consulting
Anschrift 1291 Commugny
Chemin de Vignes 14B
Schweiz
E-Mail info@audio-consulting
Internet www.audio-consulting.ch
VERTRIEB
RmA Audio
Anschrift Rainer Auernhammer    
Alfershausen 130
91177 Thalmässing
Internet www.rma-audio.de

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