Die diesjährige Audio Video Show Warschau erreicht das zweitbeste Besucherergebnis aller bisherigen Shows. Im Vergleich zu 2019 gab es nur etwa 5 Prozent weniger Aussteller. Das Interesse an dem Event und an Audio ist und bleibt erfreulicherweise ungebrochen hoch.
In diesem zweiten Teil des Berichts möchte ich Ihnen einige ausgewählte Hersteller und Präsentationen im Detail näherbringen. Ohne weitere Umschweife wünsche ich Ihnen viel Spaß beim dritten und letzten Messebericht über die diesjährige Audio Video Show Warschau.
Eine besondere Geschichte bekomme ich bei Unitra zu hören. Die Reaktionen des Publikums auf diese Marke fallen sehr emotional aus. Dennoch hat Unitra nur einen Stand auf dem Flur und es wird nicht einmal Musik gespielt. Im Gespräch mit Adrian Krupowicz, zuständig für Forschung und Entwicklung, verstehe ich auch recht schnell weshalb. Seit den Sechzigern produzierte ein Zusammenschluss von gut 40 Produzenten unter dem Namen Unitra. In Polen ist er sicher jedem HiFi-Liebhaber bekannt. In Deutschland existierten viele Produkte unter anderer Herstellerbezeichnung, die aber aus der Feder Unitras stammten. Viele Firmen, die damals zu Unitra gehörten, existieren noch heute. Der Zusammenschluss und Unitra in der Form ist nicht mehr existent. 2014 wurde ein gescheiterter Neustart mit chinesischen Designs unternommen. Mit diesem hatte Adrian Krupowiczs, dessen größter Kindheitstraum es war, für Unitra zu arbeiten, nichts zu tun. Er erzählt mir, dass er über Kontakte zum Computerspiele-Vertrieb CD Project, dessen inzwischen berühmte Entwicklungsabteilung CD Project Red Computerspiele wie The Witcher oder Cyberpunk 2077 entwickelt hat, Michał Kiciński kennenlernte, den er für ein erneuten Unitra-Neustart als Investor gewinnen konnte. So geht ein Traum für Adrian in Erfüllung. Aktuell ist sein Team damit beschäftigt, die Produktionskapazitäten in Warschau aufzubauen, denn in jedem Fall soll in Polen entwickelt und gebaut werden. Die Messeauftritt ist insgesamt etwas verfrüht, aber die Begeisterung von Adrian über den Neubeginn von Unitra musste einfach geteilt werden. Die Reaktionen des Publikums haben ihm Recht gegeben.
Die Begegnung mit Falcon-Lautsprechern und Jerry Bloomfield wird mir sehr lange in Erinnerung bleiben. Ich kannte mich in der Geschichte der berühmten BBC-Monitore LS3/5a nicht sonderlich aus und plötzlich fand ich mich im mit Kartons und sonstigem Messebedarf vollkommen zugestellten Nebenzimmer des Vorführungsraums wieder. Jerrys Büro, wie er es augenzwinkernd nannte, bestand aus einer kleinen, nicht gänzlich vollgestopften Ecke mit einem Tisch, drei Stühlen und seinem Notebook. Hier erfahre ich wie er Falcon von seinem Freund und Gründer des Unternehmens Malcom Jones übernommen hat. Jerry erzählt, dass die BBC wohl gute 2,5 Millionen Pfund in die Entwicklung des ursprünglichen LS3/5 versenkt hat und 1974, als Lizenzen für die kommerzielle Produktion des Lautsprechers vergeben wurden, aufgrund von fehlender Werkzeuge zum Fertigen der Originaltreiber, eine Überarbeitung mit neueren Treibern notwendig war. So wurde aus dem LS3/5 der LS3/5a. Bis Falcon eine Lizenz zur kommerziellen Produktion erhalten sollte, gehen noch viele Jahre ins Land. Erst seit 2014 werden bei Falcon LS3/5a nach den strengen BBC-Spezifikationen gefertigt. Wer Jerry Bloomfields geballtes Wissen über diesen Lautsprecher erleben möchte, findet auf Youtube ein Video, in dem er die Geschichte des Lautsprechers auf dem Rocky Mountain International Audio Fest 2018 (RMAF) rekapituliert. Ich bin vollkommen von der Vorstellung des großen Standlautsprechers Falcon M50 aus der neuen M-Serie abgelenkt. Der abwechselnd gegenüber spielende Regallautsprecher M10 verfügt ebenfalls über den im LS3/5a eingesetzten Tieftontreiber B110. Der Falcon LS3/5a selbst spielte erst am letzten Tag der Messe am Abend. Ihn mit seiner unglaublich geschmeidigen Wiedergabe schlussendlich hören zu können, war ein krönender Abschluss der Messe.
Eine weitere Marke mit traditionellem Erscheinungsbild ist Audio GE aus Litauen. Der große Teddy, auf diesen Namen hört der Lautsprecher, kostet nur 3.000 Euro pro Paar. Er spielt ehrlich, aber nicht analytisch mit Autorität und einem sehr großen Sweetspot. Das genaue Konzept bleibt ein Geheimnis von Mastermind Gediminas Racevicus. Sicher ist, dass der Lautsprecher über eine unten liegende Bassreflexöffnung verfügt. Der Vollverstärker Valkyrie 36 von Rada kostet 2.200 Euro. Trotz des humanen Preises des Gesamtsystems eine der besten Vorführungen der Show.
Weshalb eine kleine, dänische sechs Mann Manufaktur den Namen Gato, portugiesisch für Katze, trägt und dann das Bild eines italienischen Lamborghini zeigen, erschließt sich mir nicht. Im humorvollen Gespräch konnten die Dänen mich dann aber doch aufklären. Sie wollten zeigen, dass sie ihre in der Nähe von Kopenhagen gefertigten Produkte in jeder erdenklichen Wunschfarbe anbieten können. Der Lamborghini bot sich lediglich für das Fotoshooting an. Wie wäre es also mit Lautsprechern in sternrubin oder bayside blue? Der PWR-222 Monoblock leistet 0,339905 PS an 4 Ohm. In Audiosprache sind das 250 Watt. Der neue Phono-Preamp PPA-1 kostet für Vorbesteller 3.130 Euro und soll dann im März 2023 geliefert werden. Für den DAC SDA-1 mit integriertem Kopfhörerverstärker gilt ebenfalls ein Vorbestellerrabatt. Er kostet somit aktuell 3.650 Euro. Für das Netzwerkplayermodul werden 550 Euro Aufschlag fällig.
Besonders überrascht war ich aufgrund des Preises von umgerechnet nur etwa 1.600 Euro, der für den Solidele Vollverstärker mit DAC aufgerufen wurde. Chef Mirosław Sobaszek hat bereits unter anderem für Motorola entwickelt und einige ungewöhnliche Ideen in dem Gerät verwirklicht. Es kommt ein in audiophilen Kreisen eher selten eingesetzter DAC von Texas Instruments zum Einsatz, der aber softwareseitig speziell angesteuert wird. Das Ergebnis überzeugt und zeigt, wie mächtig gute Softwarearchitektur sein kann. Der kleine Amp spielt ungewöhnlich dynamisch und hat mit seinen 50 Class-AB-Watt an 8 Ohm und 90 Watt an 4 Ohm die Lautsprecher voll im Griff. Mittels eigens programmierter App lassen sich die Empfindlichkeit der Eingänge verstellen und für den Phono-Eingang sogar zwischen RIAA-, Teldec- oder IEC-Entzerrung wählen. Das standardmäßig installierte Bluetooth-Modul kann gegen ein Streamermodul mit integrierter Festplatte für 550 Euro getauscht werden. Der Show-Einstand dieses 2019 gegründeten Unternehmens ist meines Erachtens geglückt.
Speziell an diese Marke dachte ich, als ich in der Einleitung des ersten Teils des Messeberichts von lebendigem polnischen High End sprach. Audio Phonique bewegt sich definitiv im gehobenen Preisbereich. Es spielten der Power Conditioner PC01 für 8.000 Euro, der DAC DHT für 40.000 Euro, ein Pärchen Mono PSE 1605 für einen Paarpreis von 80.000 Euro und der Music Server für 10.000 Euro. Netto versteht sich. Der Lautsprecher ist noch ein Prototyp, wird aber wohl im Bereich von 60.000 Euro für das Paar liegen. Diese Vorführung war ein gutes Beispiel für scheinbar viel zu groß geratene Lautsprecher für den Raum, die aber wider Erwarten nicht nur extrem tief, sondern auch mit trockenem und kontrollierten Bass spielten.
Bei Kaizen Art war die Sprachbarriere im Weg. Die Wiedergabequalität und die Verarbeitung der Lautsprecher war für den aufgerufenen Preis derart unglaublich, dass ich die Marke gesondert erwähnen möchte, obwohl ich nicht mehr erfahren konnte, als auf der Website zu finden ist. Das Modell Amphan mit drei Treibern kostet umgerechnet nur etwa 3.400 Euro. Das zweite zu sehende Modell Soma verfügt über einen aktiven Bass und soll umgerechnet etwa 4.700 Euro kosten. Der selbstgebaute Preamp sah eher rustikal aus. Die Lautsprecher aber sind echte – bisher leider zu wenig beachtete - polnische Perlen.
Die 8c von Dutch & Dutch sind vollaktive DSP-Lautsprecher. Dies lässt sich sofort durch ihren geringen Wandabstand im Hörraum erkennen. Nur mit DSP kann man Lautsprecher in einer solchen Position in den Griff bekommen. Die zwei Treiber auf der Rückseite werden akustisch direkt an die Reflektionsfläche der Rückwand gekoppelt. Die Frequenzen ab 100 Hertz sollen durch das Design der Front gepaart mit den „Laufzeitöffnungen“ an der Seite weitestgehend frontal und gebündelt abstrahlen. Die Anpassung der Lautsprecher an den eigenen Hörraum kann der Nutzer selbst mit der Messsoftware REW vornehmen. Diese Herangehensweise ist sehr ungewöhnlich. Normalerweise tun Hersteller von DSP-Lautsprechern alles dafür, den Nutzer „auszusperren“. Er soll besser nicht an Stellschrauben drehen, von denen er wenig oder keine Ahnung hat. Dutch & Dutch hingegen stiften uns geradezu dazu an, mit den Möglichkeiten des Lautsprechers zu spielen. Wer keine Erfahrung mit dem akustischen Vermessen von Räumen oder REW hat, kann für 500 Euro eine online assistierte Messsession inklusive UMIK-1 Messmikrofon buchen. So muss HiFi der Zukunft sein. Ein Paar 8c kostet 14.000 Euro. Wenn alles klappt, kann ich die 8c bald für Sie testen.
Bei der Audio Group Denmark ist mir ein Fauxpas unterlaufen. Dass der neue Standlautsprecher Børresen X3 mit 11.000 Euro auch in die Nähe meines finanziellen Rahmens kommt, hat mich derart erfreut und abgelenkt, dass ich die Børresen M1 nicht abgelichtet habe. Es ist aber wirklich schwer zu begreifen, wie ein Lautsprecher dieser Güte mit einer derartigen Verarbeitung und Kohlenstofffaser an allen Ecken und Kanten so günstig sein kann. Zu allem Überfluss teilt er auch noch die üblichen Børresen-Gene: Äußerste Präzision in der Wiedergabe, mächtig Druck und Präsenz im Bassbereich bei gleichzeitiger Eleganz. Da kann man schon mal den Über-Kompaktlautsprecher M1 für 94.000 Euro aus den Augen verlieren. Glücklicherweise finden sich zum M1 schon jede Menge Infos auf der Website der Audio Group und ein Link zu einem Youtube-Video, in dem Michael Børresen erklärt, was es mit diesen uneingeschränkt kompromisslosen Lautsprecher auf sich hat. Ein höchst beeindruckendes Merkmal ist der nach der Finite-Elemente-Methode konstruierte und aus Zirkonium 3D-gedruckte Korb des Lautsprechers. Mehr Innovation und High Tech geht nicht. Einen ähnlich bleibenden Eindruck hinterlässt der Vollverstärker Aavik I-880 mit seinem geschmackvollen Materialmix. Er soll 200 Class-A-Watt liefern. Niemand geringeres als Flemming Rasmussen, der seit einiger Zeit Gryphon hinter sich gelassen hat und eine neue Schaffenssphäre bei der Audio Group Denmark fand, hat an diesem Schmuckstück mitgewirkt. Der Verstärker soll 67.000 Euro kosten. Schlussendlich war die schwer zu fotografierende Gold Signature Kabelserie zu sehen.
Für Ferrum ist die Audio Video Show ein Heimspiel. Wie immer waren Firmeninhaber Marcin Hamerla und sein Team gut gelaunt. Noch am Donnerstag vor der Messe lud Ferrum zum Rundgang durch dir Firma ein. Diesen Termin habe ich aufgrund meiner späten Anreise am Donnerstagabend leider verpasst. Allerdings habe ich vor ziemlich genau einem Jahr bereits einen umfangreichen Bericht über einen Besuch bei HEM, dem Mutterunternehmen von Ferrum, in Teil 1 und Teil 2 geschrieben. Im Messeraum sind die bisher erschienenen Geräte von Ferrum ausgestellt. Das Hybridnetzteil Hypsos (1.200 Euro), der Kopfhörerverstärker OOR (2.000 Euro) und der DAC/Kopfhörerverstärker Erco (2.400 Euro) waren allesamt bereits bei uns im Test. Es fehlt aber im Portfolio ganz offensichtlich noch ein reiner Digital/Analog-Wandler. Wie üblich ist Marcin sehr offen und verrät bereits viel über Geheimprojekt Codename 060. Einzig der Name des neuen Ferrum Geräts ist und bleibt bis zum Launch geheim. In jeweils einer Vorführung am Samstag und am Sonntag brachte Marcin und sein Team dem Publikum mit Prototyp-Boards näher, wie bei der klanglichen Feinabstimmung bei Ferrum vorgegangen wird. Dazu wurden von Ferrum drei separate Platinen gefertigt. Eine mit dem Netzteil, eine Kontroll- und Steuerplatine, dessen Herzstück die universell einsetzbare Platine Serce, polnisch für Herz, ist und die verschiedenen Prototypen des auf dem ESS ES9038PRO SABRE Chip basieren Audioboards. Vom Audioboard wurden verschiedene Versionen angefertigt, die sich hauptsächlich im Bereich der den Wandler-Chip umgebenden Architektur unterscheiden. Zwei verschiedene Boards wurden dem Publikum im Vergleich vorgeführt. Eines hat bereits das Rennen gemacht und wird im fertigen Gerät zum Einsatz kommen. Wer sich für diese Thema interessiert, findet auf dem Youtube-Kanal von Ferrum Audio ein halbstündiges Video, das etwas mehr über die verschiedenen Audioboards verrät und in dem man die Entwickler bei der Hörevaluation begleiten kann. Selbstverständlich ist Projekt 060 bereits für einen ausführlichen Test bestellt. Den neuen ohrumschließenden Bändchenkopfhörer von RAAL-requisite an einer Kette aus OOR, Erco und Hypsos, das dank passendem Ferrum-Splitter beide Endgeräte mit Strom versorgen konnte, zu hören, war ein besonderes Vergnügen. Leider ist für den Bändchen-Kopfhörer prinzipbedingt ein Transformator notwendig, in dem sicher einige Prozent Wiedergabequalität des OOR stecken bleiben. Dennoch bleibt dieses Setup für mich eine Traumkombi.
Stichwort Bändchen: Die Diptyque DP107 haben bei mir Schockverliebtheit ausgelöst. Für meine Ohren haben diese Magnetostaten mit Bändchenhochtönern zum Besten gehört, was die Show zu bieten hatte. Ihre Impulsivität, Natürlichkeit und betörendes Timbre ließen sich kaum toppen. Dabei sind sie auch noch zeitlos elegant und nicht übermäßig riesig. Ihrem Bassdruck sind dementsprechend Grenzen gesetzt, aber es ist das Gesamtpaket, was diese Lautsprecher auf vielerlei Ebenden für mich so überaus ansprechend macht. Es ist lange nicht mehr passiert, dass der Haben-Wollen-Reflex derart groß war. Die Faszination rührt sicherlich auch daher, dass ich nie ein Paar Magnetostaten besessen habe, aber nicht zuletzt der humane Preis von etwa 6.000 Euro spielt eine Rolle. Die Elektronik von Kinki Studio hat mir den Rest gegeben. Der gesamte Raum trifft genau meinen Nerv.
Ebenfalls dünne und beeindruckende Lautsprecher finde ich bei Popori Acoustics aus Ungarn. Der 43.120-Euro-Elektrostat WR1 legt in jeder Disziplin einschließlich des Preises noch eine Schippe drauf. Er spielt überwältigend direkt, ultraschnell, mit einer Instrumentenseparierung, von der man träumen kann, und vor allem mit einer realistischen Größe von Stimmen und Instrumenten. Besonders Perkussionsinstrumente sind atemberaubend. Entwickler oder wie es auf Ungarisch so schön heißt, Konstruktör Ottó Popori hat jahrelang sämtliche Elektrostaten aller Marken repariert und gewartet. Auf das gesammelte Wissen konnte er bei der Konstruktion der Lautsprecher zurückgreifen. Wie mir von einem seiner deutschsprachigen Mitarbeiter erklärt wurde, ist es ihm gelungen, einen anspruchslosen Lautsprecher zu designen. Seine Impedanz fällt nie unter 3,5 Ohm und er benötigt kaum mehr als 5 Watt. In Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung“ genehmigte sich der Lautsprecher bei Impulsen gerne mal 8 Volt. Somit ist ein Betrieb an einem 0,3 Quadratmillimeter dünnen Kabel möglich. Die Stereoendstufe Enceladus PX von Popori mit Koreangehäuse kostet 5.000 Euro. Endstufen sind ebenfalls als Protoyp zu sehen. Die Elektronik von 72audio, ebenfalls aus Ungarn, möchte ich natürlich nicht unterschlagen. Der 14“-Tonarm kostet 3.200 Euro, der 12“-Tonarm 2.200 Euro. Der Phono-Vorverstärker ist für 1.400 Euro zu haben, der Step-up-Transformer schlägt mit 1.200 Euro zu Buche und die Endstufe wechselt für 3.600 Euro den Besitzer.
Dass der Lautsprecher Pirol von Soundspace Systems etwas Besonderes ist, konnte Dirk Sommer bereits im Test feststellen. Mit einem selbstentwickelten Netzfilter spielt der Pirol jetzt noch feiner. Der Netzfilter ist in zwei Ausführungen erhältlich. Für bis zu 3.000 Watt kostet er 2.550 Euro und bis zu 6.900 Watt 3.100 Euro. Auch die aufwendigen Füße, die jetzt fest zum Konzept der Lautsprecher gehören, haben die Wiedergabe nochmals verbessern können, wie mir Dr. Michael Plessmann berichtete. Über seinen neuen Tonarm kann mir Janusz Sikora aufgrund meiner fehlenden Polnischkenntnisse leider nichts sagen, deshalb übernimmt dies sein Sohn auf Englisch. Der auf dem J. Sikora Reference spielende KV Max 12“-Tonarm stellt die maximale Ausbaustufe des bereits hochgelobten KV12 dar und feiert auf der Audio Video Show seine Premiere. Der Kevlararm konnte nochmals im Gewicht reduziert werden und erzielt trotzdem eine höhere Festigkeit. Das Lager ist in Zirkonium ausgeführt, was für noch größere Stabilität und Laufruhe beim Abtasten sorgen soll. Die meisten Aluminium-Bauteile wurden durch Bronze ersetzt. Aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften soll es Resonanzen noch weiter reduzieren. Das Tonarmkabel wird speziell für J. Sikora aus hochreinem, goldbeschichtetem Kupfer gefertigt.
David Laboga hat sich mit seinen Kabeln in der Musikerwelt bereits einen Namen gemacht. Teilweise werden seine Kabel von weltbekannten Musikern eingesetzt. Wer schon alles an Kabeln gesehen hat, findet bei David vielleicht doch noch das gewisse Etwas bei Preisen von 300 Euro bis knapp unter 10.000 Euro. Die üblichen Gewebemäntel sind nichts neues, Kabel in Ledereinband hingegen sieht man eher selten. Leider liegt der auf Kabel für die HiFi-Kundschaft ausgerichtete Teil der Website von David Laboga noch brach. Auf der Website von KlangLoft aus München findet man hingegen eine ganze Menge Infos und kann die Kabel auch gleich bestellen.
Noch ungewöhnlicher geht es bei WK Audio zu. Dort werden bei den Topkabeln alle Leiter getrennt geführt. Dem betriebenen Aufwand entsprechend kostet ein Stromkabel aus der Red Serie 4.500 Euro aufwärts. Das in der Kette ebenfalls spielende Black One mkII kostet 1.800 Euro oder mehr. Das günstigste Two mkII kostet ab 800 Euro. Alle Kabel werden mit Steckern von Furutech konfektioniert.
Sisound ist eine weitere polnische High-End-Marke, die sich auf dem europäischen Markt positionieren möchte. Auch hier gibt es alle Komponenten aus einer Hand. Das Zweiwege-Lautsprecher-Design mutet wieder eher klassisch an. Der große Tiefmitteltöner wurde optimal mit dem Kompressions-Hochtöner verheiratet. Der resultierende Lautsprecherbrocken spielt viel kultivierter als seine Optik vermuten lässt. Umgerechnet kostet er etwa 10.700 Euro. Das gesamte Showsystem wäre für einen Preis von etwa 75.000 Euro erhältlich gewesen. Neu liegt man wohl eher im Bereich von 90.000 Euro. Die Komponenten sind dann aber sehr frei anpassbar. Verschiedene Hölzer, lackiert oder unlackiert und sogar Kunststein ist möglich. Der Extraaudio DAC2 Quad R-2R Ladder ist vollkommen symmetrisch aufgebaut. Er ist aus insgesamt 2.400 Widerständen – 600 je „halbe Symmetrieachse“ – aufgebaut und wird mit insgesamt 60.000 Mikrofarad versorgt. Am Ausgang kann das Signal entweder direkt nach den Widerständen ganz ohne zwischengeschaltete ICs abgegriffen werden. Dabei stehen nur 0,6 Volt unsymmetrisch und 3,2 Volt symmetrisch zur Verfügung. Alternativ kann ein Class-A verstärktes Signal mit 3 Volt unsymmetrisch und 6 Volt symmetrisch abgegriffen werden. Die Liebe zum Detail ist hoch. Keine Information wird mir bei der Gerätevorstellung vorenthalten. Der Stahl hat Luftfahrtgüte und soll Resonanzen besonders gut absorbieren. Die Fernbedienung hat eine Reichweite von 80 Metern und das Gerät kostet 22.000 Euro.
Zum Abschluss des Artikels finden Sie noch einige Fotos mit Bildunterschrift.
iFi Audio erweitert seine NEO-Serie um einen äußerst flexiblen Musik-Streamer mit integriertem Digital-Analog-Wandler: Der von Grund auf neu konzipierte NEO Stream bietet eine hohe Flexibilität und hohe klangliche Performance. Er kombiniert die neueste Version der Netzwerk-Streaming-Engine von iFi Audio mit einem hervorragenden Digital-Analog-Wandler.
Zielgruppe des neuen NEO Stream ist der passionierte Musik-Liebhaber. Der NEO Stream unterstützt unterschiedliche Arten des Streamings, die dank seiner Open-Source-Architektur im Laufe der Zeit erweitert werden. Zum Verkaufsstart stehen folgende Optionen zur Verfügung: NAA, DLNA/UPnP, Apple AirPlay, TIDAL Connect, Spotify Connect und ROON Ready. Zudem erlaubt iFis Stream-App das Streamen von Musikdateien von einer angeschlossenen USB-Disk.
Der NEO Stream kann auf zwei unterschiedlichen Arten verwendet werden: zum einem über den eingebauten D/A-Wandler direkt an einen Verstärker oder Aktiv-Lautsprecher oder zum anderen über die Digital-Ausgänge an einen D/A-Wandler, im zweiten Fall als Streaming Bridge. Unabhängig davon, ob der integrierte D/A-Wandler benutzt wird oder nicht, ist die Hi-Res-Audio-Unterstützung des NEO Streams auf dem neuesten Stand der Technik: PCM bis 32-Bit / 768 Kilohertz, alle DSD-Formate bis DSD512 und DXD mit einfacher und doppelter Geschwindigkeit sowie MQA bis 384 Kilohertz (MQA-Decoder, MQA Passthrough). Bemerkenswert ist, dass dieses Niveau von Hi-Res-Audio nicht nur über die LAN- und USB-Eingänge, sondern auch über Wi-Fi unterstützt wird, wobei ein stabiles 5GHz-WiFi-Signal mit voller Stärke für 384 Kilohertz PCM, DSD256 und höher erforderlich ist.
Der NEO Stream bietet eine Anschlussvielfalt, die in dieser Preisklasse für einen Netzwerk-Musik-Streamer einzigartig ist, sowohl in Bezug auf den Umfang als auch die Spezifikationen. Folgende Eingänge stehen zur Verfügung: Dual-Band Wi-Fi (2.4 Gigahertzt and 5 Gigahertzt) 802.11a/b/g/n/ac, Gigabit Ethernet (LAN) 1x RJ45; 1x M12; 1x Optical LAN, 2x USB-A und 1x USB-C System Update Port (OTA – Over The Air – Updates). An Ausgängen stehen zur Verfügung: Analog 1x Stereo Cinch; 1x 4,4 mm, Ultra-Res Digital (PCM 768 Kilohertz, DSD512), 1x HDMI-I2S, 1x USB-A (USB3.0), Hi-Res S/PDIF Digital (PCM 192 kHz) 1x Toslink, 1x Koax, 1x AES/EBU.
Eine Besonderheit des NEO Stream sind der M12-Ethernet-Port sowie das optische LAN. Hierbei handelt es sich um eine von iFi Audio entwickelte Technologie, die über optische Leiter die Verbindung zur iFi „OptiBox“ herstellt, die wiederum die Verbindung zum herkömmlichen Netzwerk bildet. Innerhalb des optischen LAN ist eine störungsfreie Signalübertragung mit 10 Gbps möglich. Erzielt wird dies durch eine galvanische Trennung und „Reclocking“ der Netzwerksignale. Die Stromversorgung erfolgt über ein externes Ultra Low Noise Netzteil von iFi Audio. Die Front ziert allen voran ein OLED-Display, das alle relevanten Informationen einschließlich Cover-Artwork darstellt. Der NEO Stream ist ab sofort lieferbar und kostet knapp 1300 Euro.
Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
Telefon | +49 6187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Web | www.wodaudio.de |
Das legendäre, von (Profi-)Musikern weltweit geschätzt Instrumenten-Kabel Chord Cobra wird jetzt von der Chord Company als High-End-Instrumenten-Kabel wiederaufgelegt. Außerdem erweitert die Chord Company das Sortiment der Lautsprecher-Links und bietet nun auch Epic-Links an.
Chord verwendet für Cobra, ähnlich wie für das Chord-Cream-Instrumenten-Kabel, eine bewährte und strapazierfähige Folie mit einem hochdichten Metallgeflecht. Die signifikante Verbesserung liegt im doppelten versilberten OFC-Dielektrikum, das mit FEP isoliert ist. Klinkenstecker nach Industriestandard von Neutrik vervollständigen ein Instrumentenkabel, das eine echte klangliche Verbesserung mit sich bringt
Spezifikationen
Im Zuge der Einführung des überarbeiteten Cobra-Kabels wird sicher das ebenfalls von Musikern favorisierte Cream-Instrumenten-Kabel wieder viel Aufmerksamkeit finden.
Die Cream-Kabel sind mit Neutrik-Klinkensteckern, XLRs und Neutrik-TRS-Steckern für symmetrische Verbindungen erhältlich. Standardlängen sind drei und sechs Meter. Kundenspezifische Längen auf Bestellung. Kurze Patchkabel (30 Zentimeter) für Pedale und Pulte sind ebenfalls erhältlich.
Die Chord Company erweitert das Sortiment der Lautsprecher-Links und bietet nun ergänzend zu den Epic-Lautsprecherkabel zur perfekten Abrundung auch Epic-Links an: Die Links sind in vierer-Sets erhältlich und mit den neuen ChorAlloy-Steckern ausgestattet
Sie werden aus EpicXL-Kabeln hergestellt, die Elemente der Epic- und Signature Reference/XL-Lautsprecherkabel vereinen. Die neuen Links sind ein deutliches Upgrade
zu den oft standardmäßig mit den Lautsprechern mitgelieferten Kabel/Blechbrücken.
Spezifikationen
Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
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Anschrift | Mika Dauphin Kedenburgstraße 44 Haus D / 1. OG 22041 Hamburg |
mika.dauphin@drei-h.biz | |
Telefon | +49 40 37507515 |
Polnisches High End lebt, bezahlbares HiFi gleichermaßen. Während Dirk Sommer beim ersten Besuch der Audio Video Show Warschau im Jahr 2014 polnisches High End vermisste, gestaltete sich die diesjährige Show sehr ausgewogen. Durch die Präsentationen verschiedenster Preisklassen blieben meine Messetage durchgängig abwechslungsreich.
Für mich war es dieses Jahr der erste Besuch der Audio Video Show Warschau. Ein Besuch, auf den ich mich schon lange gefreut hatte. Immer wieder ließ sich in Gesprächen mit Birgit und Dirk, die seit 2014 regelmäßig die Messe besuchen, und Herstellern raushören, dass die AVS etwas Besonderes ist. Tatsächlich hat die Show einen ganz eigenen Charakter. Gleichermaßen erlebe ich die bekannte Geschäftigkeit und das Gedränge einer Hotelmesse im Hotel Sobieski, aber auch die angenehme Geräumigkeit des Golden Tulip Hotels, das nach der Renovierung mit viel Charme aufwartet, und die Weitläufigkeit des hochmodernen Nationalstadions. Die räumlichen Gegebenheiten lassen mich folglich in einer gewissen Vertrautheit wandeln, obwohl es durchaus eine Herausforderung war, mit dem Shuttle zwischen den an derselben Kreuzung gelegenen Hotels und dem Nationalstadion zu pendeln, um alle Räume zu besuchen, verschiedene Termine und einen guten Moment abzupassen, mit den jeweiligen Vertrieben oder Herstellern ins Gespräch zu kommen. Aufgrund des konstant hohen Besucherstroms und des großen Interesses an HiFi und Musik gestaltete sich dies nicht immer ganz einfach. Audiowiedergabe scheint mir nach den auf der Messe gesammelten Eindrücken in Polen noch einen anderen, besonderen Stellenwert zu haben. Derart angeregte und Begeisterung versprühende Diskussionen über HiFi bin ich von deutschen Messen nicht gewohnt. Besonders eindrücklich manifestierte sich dies in dem Workshop, in dem Michael Vorbau, der Leiter der Tonband-Gruppe der Analog Audio Association, gemeinsam mit dem Kollegen Wojciech Pacuła vom Magazin High Fidelity Tonband-Kopien vorstellte, die von Produktionen des Labels Sommelier du Son auf Kundenwusch erstellt wurden. Im Raum von Ayon Audio, Lumen White und Siltech führten Birgit Hammer-Sommer und Dirk Sommer dabei unter Messebedingung und daher ohne wissenschaftlichen Anspruch Hörvergleiche zwischen Viertel-Zoll-Tonband in 19 und 38 Zentimetern Abspielgeschwindigkeit pro Sekunde und zwei Platten vom selben Master durch, von denen eine kryogen behandelt wurde (Hyperlink: https://www.hifistatement.net/feuilleton/item/3379-ein-besuch-bei-cooltech). Die Demonstrationen lösten eine derart explosive Diskussion aus, dass Wojciech Pacuła mit dem Übersetzen ins Englische überhaupt nicht hinterherkam.
Ähnlich angeregte Diskussionen konnte ich auch in einigen Hörräumen miterleben. Erfreulich war für mich dabei der respektvolle Umgang miteinander. Zumindest soweit ich aus dem Kontext schließen konnte, ging es nicht ums „Recht haben“, sondern einen ehrlichen, interessierten Austausch von Argumenten, aber auch kontrastierenden Auffassungen. Neben dieser Auffälligkeit konnte ich außerdem feststellen, dass das Publikum der Messe insgesamt jünger war als bei vergleichbaren Messen in Deutschland. Nicht nur schien der Altersdurchschnitt allgemein niedriger, sogar sehr junge Besucher, teilweise deutlich unter 20, waren nicht nur vereinzelt anzutreffen. Leider spiegelte sich der Altersdurchschnitt überwiegend nicht in der Musikauswahl der Vorführungen wider. Neben den audiophilen Klassikern, von denen ich glücklicher- und überraschenderweise noch eine Menge ertragen kann, wurde viel dahinplätschernder Vokaljazz und nichtssagendes Popgedudel gespielt. Dynamisch packendes Material war für mein Gefühl deutlich im Hintertreffen. Das könnte daran gelegen haben, dass noch überdurchschnittlich viel von Platte und CD vorgeführt wurde. Natürlich hat dies auch einen besonderen Reiz, aber bei Streaming-Vorführungen gerät die Vielfalt meiner Erfahrung nach deutlich größer. Eine gewisse Tradition scheint vom polnischen Publikum geschätzt zu werden und gewünscht zu sein. Viele höherpreisige polnische Hersteller boten dementsprechend ausladend große Systeme mit riesigen Tieftontreibern an. Die Anzahl an heimischen Herstellern, die gleich sämtliche Komponenten aus einer Hand anboten, überraschte mich. Allgemein war ein gewisser Hang zu HiFi im Vintage-Stil der 70er, 80er und frühen 90ern zu erkennen.
Interessanterweise ließen sich die Vorführungen selbst nicht wirklich kategorisieren. Mal fielen sie in akustisch stark behandelten Räumen weit unter die Erwartungen ab, in anderen Fällen klangen „Monstersysteme“ in kleinen Räumen um ein Vielfaches besser als vermutet. Teilweise spielten ganz simple, nur aus wenigen Komponenten bestehende Anlagen, Materialschlachten in anderen Räumen an die Wand. Die Vielfalt an vorgestellten Komponenten war durchgängig groß. Gleichzeitig ließen sich nicht nur heimische Kleinhersteller finden, sondern auch deutlich mehr Hersteller aus dem Baltikum oder beispielsweise Ungarn und Serbien als auf deutschen Messen. Oft haben sich mehrere Hersteller aus einem Land zusammengetan, um einen Raum zu mieten. Besonders im Sobieski Hotel ging es bei weitem nicht nur um die teuersten Top-Produkte, sondern viele sehr erschwingliche Produkte konnten mich für sich gewinnen. Außerdem war ich überrascht, wie viele polnische Hersteller dann doch einen kleinen Vertrieb oder einige kooperierende Händler in Deutschland aufweisen konnten oder auch direkt nach Deutschland verkaufen. Für Experimentierfreudige, die auf der Suche nach individuellem, aber bezahlbarem HiFi sind, kann sich diese Messe als sehr lohnend erweisen. Mal ganz davon abgesehen, dass auch Warschau einen ausgedehnten Besuch wert ist, ist es die Messe allemal.
In diesem Artikel finden Sie eine subjektive Auswahl von Marken und Produkten, die mich angesprochen haben. Die recht umfangreiche, im Nationalstadion eingebundene Kopfhörermesse habe ich leider stark vernachlässigt, da zum einen die übrige Messe unheimlich viel zu sehen bot und ich mich andererseits mobilem Audio bereits auf der CanJam 2022 (Hyperlink: https://www.hifistatement.net/event/item/3374-canjam-london-2022) gewidmet habe.
Mit dem HA-3A präsentiert Cayin einen umfangreich ausgestatteten Röhren-Headphone-Amp für die Verstärkung nahezu jedes Kopfhörers. Selektierte 6V6S-Ausgangsröhren und eigens entwickelte Ausgangstransformatoren unterstützen symmetrische wie unsymmetrische Kopfhörerausgänge.
Als erstes fällt das exzellent verarbeitete, tief glänzende Gehäuse ins Auge. Sehr ansprechend ist die gebürstete Aluminium-Platte massiver Bauart, in die sämtliche Anschlüsse und Bedienelemente eingelassen sind. Obenauf sitzt die massive, aufwändig veredelte Deckelplatte mit ihren präzise ausgeschnittenen Öffnungen. Der absolute Blickfang sind aber zweifelsfrei die Röhren, die in Keramiksockeln stecken: Davon hat dieser Kopfhörerverstärker gleich fünf an Bord: Zwei 12AU7/ECC82-Treiber-Tuben, zwei große 6V6S-Ausgangs-Glimmkolben und eine 22DE4-Gleichrichter-Röhre sorgen im Betrieb für die faszinierende optische Illumination und die akustische Verstärkung. Während die Treiberröhren den Spannungspegel der eingehenden Signale verstärken, sorgen die Ausgangsröhren dafür, dass die Musik auf einem linearen Pegel verarbeitet wird. Die Gleichrichter-Tube ist indes damit beschäftigt Störungen, die bei der Wandlung in Gleichstrom auftreten können, auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Der in edlem Schwarz gehaltene Käfig schützt die hochwertigen Röhren vor mechanischer Beschädigung und ist mit wenigen Handgriffen abnehmbar. Passend dazu hat Cayin seinen HA-3A gleich auf drei schockabsorbierende und selbstnivellierende Alu-Füße gestellt.
Wie von Cayin gewohnt, ist auch der HA-3A für die Verstärkung einer möglichst breiten Kopfhörer-Range vorbereitet. So benötigen Besitzer unterschiedlicher Headphones für verschiedene Musikrichtungen nur einen einzigen Amp und erleben immer die gleiche, neutrale und präzise Klangsignatur. Dafür stehen impedanzangepasste Ausgänge mit unsymmetrischem dreipoligem Klinkenstecker, symmetrischem vierpoligem Mini-Klinkenstecker und symmetrischem vierpoligen XLR-Stecker bereit. Mit einem kleinen Kippschalter, über den Buchsen positioniert, erwählt man den entsprechenden Ausgang. Ist der gewünschte Ausgang gewählt, werden die anderen automatisch stummgeschaltet. Damit die Musik auch ohne Einschränkung ankommt, setzt Cayin auch im HA-3A auf den Einsatz eines hochwertigen ALPS-Potentiometers für die Lautstärkeregelung
Bei Kopfhörern niemals zu unterschätzen: Die Impedanz. Dabei handelt es sich um einen Widerstandswert, der immer vom Wandlungsprinzip und der Bauart des Headphones abhängt. Um an leistungsschwächeren Zuspielern betrieben werden zu können, sind Kopfhörer für den mobilen Einsatz in der Regel auf niedrige Impedanz getrimmt. Ganz im Gegensatz zu Modellen, die für den anspruchsvollen HiFi-Einsatz konzipiert wurden. Sie sind dagegen meist hochohmig und lösen entsprechend auch feiner auf. Das wiederum verlangt dem Verstärker aber auch mehr Leistung ab. Der HA-3A ist für beide Welten ausgelegt. Sein Impedanzbereich reicht von 8 Ohm bis 600 Ohm. Wie beispielsweise beim HA-300MK2 wird die Kopfhörerimpedanz auch hier in drei Bereiche unterteilt: Low (L) gilt für Modelle von 8 bis 64 Ohm, Mid (M) für Kopfhörer zwischen 65 und 250 Ohm und High (H) für Headphones von 251 bis zu einem Widerstand von 600 Ohm. Der gewünschte Impedanzbereich wird dabei ganz einfach über den kleinen Kippschalter oberhalb der XLR4-Buchse gewählt. Anschließend offeriert der HA-3A für jede gewählte Einstellung das benötigte Leistungsspektrum. Das Ergebnis lässt sich über die sich rechts neben den Ausgängen befindlichen VU-Metern ablesen: Ihr Zeigerausschlag gibt Auskunft über den aktuellen Pegel. Diese analogen, im Bullaugen-Design gehaltenen und in klarem Weiß beleuchteten Anzeigen sind mit ihren sanft zuckenden Zeigern ein echter Hingucker. Sie runden die Erscheinung des HA-3A stilsicher ab. Dazu passt auch die weiße LED-Beleuchtung, die den An/Aus-Schalter umgibt.
Die auch in diesem Modell angewandte Punkt-zu-Punkt-Verkabelung stellt die Einhaltung kürzester Signalwege sicher. Der eigens entwickelte Premium Netz-Ringkerntransformator steht unterstützend bei der Leistungsaufbereitung zu Verfügung. Seinen Platz findet er links hinter den Röhren. Rechts davon platziert, sind die beiden etwas kleineren - von den 6V6S Ausgangsröhren angetriebenen - Ausgangsübertrager für den linken und rechten Stereo-Kanal. Selbstverständlich kommen auch hier ausschließlich streng selektierte Transformatoren zum Einsatz, sie gehören schließlich zu den qualitätsbestimmenden Bauteilen des HA-3A. Zu sehen ist von alledem aber nichts. Alle drei Trafos sind unter markanten Haubensäulen versteckt. Diese Abdeckungen dienen zum einen als Abschirmung, damit die elektromagnetischen Felder, die jeder Trafo beim Betrieb aufbaut, nicht die empfindlichen Röhren stören. Zum anderen runden diese Verdecke die visuelle Erscheinung ab. Die Haubenseiten sind in dem gleichen hochwertigen Lack gehalten, in den auch das Gehäuse gekleidet ist.
Auch eingangsseitig zeigt sich der HA-3A als bestens ausgerüstet: So finden sich hier Zugänge die Zuspielung symmetrisch ausgebender Quellen per XLR. Dazu kommen unsymmetrische Eingänge in Cinch-Ausführung. Entsprechend findet jede hochwertige Quelle an diesem Kopfhörer-Verstärker Anschluss.
Der Cayin HA-3A ist in vollständig schwarzer Ausführung ab sofort verfügbar. Alternativ ist der HA-3A aber auch mit silberfarbener Front und einem Gehäuse in Anthrazit-Metallic zu haben. Letztgenannte Variante wird bereits ab Anfang November 2022 lieferbar sein. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 2.300 Euro.
Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
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Anschrift | An der Kreuzheck 8 61479 Glashütten-Schloßborn |
Telefon | +49 6174 9554412 |
Fax | +49 6174 9554424 |
info@cayin.com | |
Web | www.cayin.de |
Die Audio Video Show Warschau mit den drei Standorten Hotel Sobieski, Golden Tulip und dem Nationalstadion wird unmittelbar um das Zentrum Warschaus ausgetragen. So ist sie in zweierlei Hinsicht reizvoll. Nicht nur Audio aus Polen und aller Welt, sondern auch die tolle Stadt Warschau lassen sich gleichermaßen erkunden.
Die erste unkommentierte Fotoserie nach dem ersten Messetag konzentriert sich auf das Nationalstadion und das Hotel Sobieski. Ausführliche Berichte und eine nähere Betrachtung interessanter Produkte folgen nach der Messe. Jetzt bleibt mir nur noch, Ihnen einen schönen Freitagabend und viel Spaß beim Fotorundgang zu wünschen.
Glückliches Dortmund! Für Hannover wurde die Finest Audio Show November 2022 abgesagt. In Dortmund findet sie am Samstag dem 5. und Sonntag dem 6. November statt.
Auf der Homepage der High End Society finden Sie alle wichtigen Informationen, auch über den Vorab-Erwerb eines kostenloses Eintrittskarte. Auf 1,800qm Ausstellungsfläche wird viel geboten. Audio-Komponenten von 120 Marke sollen zu sehen und zu hören sein. Matthias Böde wird an jedem der beiden Ausstellungstage fünf Workshops zu interessanten Themen veranstalten. Sehr informativ dürfte auch der Vortrag von Christian Rechenbach zum Thema HiRes-Streaming im Raum 123A bei audioNEXT sein. Er findet dort am Sonnabend um elf Uhr und am Sonntag um 16 Uhr statt. Auch die SoundsClever-Idee der High End Society werden einige Hersteller aufgreifen und unter dem SoundsClever-Logo Preis-attraktive Gesamtanlagen-Konzepte präsentieren, die nicht mehr als 5000 Eure kosten. Für die Vinyl-Freunde und Sammler parkt der Vinyl-Bus vor dem Tageszentrum und offeriert ein umfangreiches LP-Angebot zum Kauf.
Wer sein kostenloses Ticket vorab online bestellt, bekommt als Dankeschön ein dreimonatiges Abo bei Qobuz oder für die Zeitschrift Stereo geschenkt. Zur Stärkung hält das Bistro des TOP Tagungszentrums für Sie Leckeres an Speis und Trank bereit. Das Markenverzeichnis und Ausstellerverzeichnis auf der Website der High End Society hilft Ihnen bei der Planung der für Sie interessantesten Vorführungen. Einen zusätzlichen Überblick über die Räumlichkeiten auf den zwei Etagen kann Ihnen der Etagenplan verschaffen. Selbstverständlich werden Sie bei Hifistatement einige Tage nach der Finest Audio Show auch diesmal wieder einen Bericht und Fotos finden. Mir ist zu Ohren gekommen, dass einige enttäuschte Hannoveraner den Weg nach Dortmund für dieses Event auf sich nehmen. Also: Viel Vergnügen!
Austragungsort
TOP Tagungszentrum Dortmund
Emil-Figge-Str. 43
44227 Dortmund
Web: top-tagung.de
Geöffnet ist die Finest Audio Show am Samstag von 10:00 bis 18:00 Uhr und am Sonntag von 10:00 bis 17:00 Uhr.
Ansuz Acoustics feiert zehn Jahre bahnbrechende Innovationen, eine unvergleichliche Leidenschaft für Musik und eine unerschütterliche wissenschaftliche Neugier, um neue Bereiche der Audiotechnologie zu erschließen.
Vor zehn Jahren wurde Ansuz Acoustics von Lars Kristensen und Michael Børresen gegründet. Nach mehr als 20 Jahren im Audiokabelgeschäft hatte sich Lars eigentlich geschworen, nie wieder in das Kabelgeschäft einzusteigen. Doch als Michael Lars seine bahnbrechenden Ideen für Audiokabel präsentierte, war er von der Idee absolut begeistert. Beide hatten sofort das Potenzial dieser innovativen Kabel erkannt. Kurze Zeit später begannen sie mit der Entwicklung der notwendigen Produktionsanlagen, und schließlich war Ansuz Acoustics geboren. Sie gründeten Ansuz aus dem Wunsch heraus, Kabel zu produzieren, die die Musik viel natürlicher und authentischer klingen lassen würden. Sowohl Michael als auch Lars waren der Meinung, dass herkömmliche Kabel, wenn sie an ein Audiosystem angeschlossen sind, nicht die gesamte Musik durchlassen und den Klang komprimieren. Durch Tests und gründliche Untersuchungen fanden sie heraus, dass Induktion, schlechte mechanische Stabilität und unerwünschtes Rauschen einen großen Teil des Problems ausmachen. Ihr Ziel war es daher, Kabel und andere Audiogeräte zu entwickeln, die die Resonanzkontrolle verbessern, unerwünschte Geräusche reduzieren und die Induktivität verringern würden.
Das Wort Ansuz stammt aus der nordischen Mythologie und ist ursprünglich eine von Odins Runen und bedeutet Weisheit. Für Ansuz Acoustics impliziert die Bedeutung des Wortes Weisheit das Wissen, das man besitzt, aber auch die Neugier und das Streben, neues Wissen zu erlangen und dadurch noch weiser zu werden. Vor über 100 Jahren baute der Däne Peter L. Jensen einen der ersten Lautsprecher der Welt und legte damit den Grundstein für die jahrzehntelange dänische Vorherrschaft im Bereich Klang und Audio. Seitdem hat Dänemark eine stolze Tradition in der Herstellung von Audio- und HiFi-Geräten höchster Qualität. Dies basiert auf jahrelanger Erfahrung, die zu einem großen Wissensschatz auf dem Gebiet der Entwicklung und Produktion von Audiogeräten in Dänemark geführt hat. Da Lars Kristensen und Michael Børresen einen großen Teil ihres Lebens in der dänischen Audio- und HiFi-Industrie verbracht haben, sind sie mit der dänischen Design- und Entwicklungskultur von Audiogeräten bestens vertraut. Beide sind von Natur aus neugierig und suchen daher immer nach neuen Erkenntnissen, um noch besser zu werden, wenn es darum geht, innovative Audiogeräte zu entwerfen und zu entwickeln. Ihr Bestreben, neue Bereiche der Audiotechnologie zu erschließen, indem sie neue Erkenntnisse in der Materialwissenschaft gewinnen und das Potenzial innovativer Elektronik freisetzen, ist ein grundlegendes Element der Philosophie und Vision von Ansuz. Eine Philosophie und Vision, die darauf abzielt, den Menschen Musik näher zu bringen, indem sie Zugang zu großartigen, authentischen und emotionalen Musikerlebnissen schafft. „Wenn man neugierig ist und wirklich wissen will, was vor sich geht, ist es unmöglich, nicht zu entwickeln. Ein Produkt zu entwickeln, ist die Grundlage für zehn neue Ideen… Die Grundidee von Ansuz, von den Anfängen bis zu dem, wo wir heute stehen, ist dieselbe. Aber die kleinen Details, auf die es ankommt, sind für uns viel klarer" (Michael Børresen).
In den letzten zehn Jahren ist Ansuz kontinuierlich gewachsen, sowohl in Bezug auf die Produktionskapazität als auch auf den Umfang neuer Produktentwicklungen. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich stetig erhöht und liegt mittlerweile bei über 30. Seit 2019 hat Ansuz Acoustics seinen neuen Hauptsitz in Aalborg, Dänemark, zusammen mit Aavik Acoustics und Børresen Acoustics. Hier befinden sich auch die Produktionsanlagen, die Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die Testlabore und die Geschäftsverwaltung. Ansuz verfügt über mehrere Audio-Showrooms, in denen die Produkte Kunden, Partnern und HiFi-Enthusiasten aus der Region und der ganzen Welt präsentiert und vorführgeführt werden. In den letzten 10 Jahren hat Ansuz sein Händlernetz kontinuierlich ausgebaut, um unsere Audioprodukte in weiten Teilen der Welt anbieten zu können. So könnte man die Begeisterung für herausragende und authentische Musikerlebnisse mit mehr Menschen über Grenzen und Kulturen hinweg teilen. Ende 2020 wurde die Audio Group Denmark als Dachgesellschaft für Ansuz-, Aavik- und Børresen Acoustics gegründet, um alle drei Marken zu stärken, da man gelernt hatte, dass die technologische Entwicklung und Innovation, die in der Produktentwicklung jeder der drei Marken, Ansuz, Aavik und Børresen, stattfindet, oft markenübergreifend genutzt werden kann. Das Ziel für die Zukunft ist es, den Wachstumskurs von Ansuz fortzusetzen und die bestehenden Grenzen in der Audiotechnik immer wieder neu zu definieren. Denn man ist der festen Überzeugung, dass man in unserem Bestreben, das volle akustische Potenzial von Musik zu erschließen, bisher nur an der Oberfläche gekratzt hat. Unter dieser Oberfläche liegt ein riesiges, noch unerforschtes Gebiet, das nur darauf wartet, zugunsten einer herausragenden musikalischen Authentizität entdeckt zu werden. Dies zu tun, macht das Wesen von Ansuz aus: Neues Wissen zu gewinnen und dieses Wissen in Audiogeräte zu implementieren, um den Menschen Musik näher zu bringen, die absolut natürlich und authentisch klingt. „Wir, Michael und ich, haben das Gefühl, dass wir nur an der Oberfläche dessen gekratzt haben, was wir tun können. Und das ist ein schönes Gefühl.“ (Lars Kristensen).
Zur Feier des 10-jährigen Bestehens hat Ansuz eine limitierte Auflage eines speziellen Ansuz Darkz entwickelt. Die Darkz ist eines der absolut meistverkauften Audioprodukte von Ansuz und repräsentiert die Essenz der Produktentwicklungsphilosophie in Bezug auf die Resonanzkontrolle. Der Ansuz Darkz besteht aus 3 Scheiben. Jede der beiden oberen Scheiben schwimmt auf drei Kugeln, die für eine hervorragende Handhabung und Absorption von Schallschwingungen sorgen. Ansuz Darkz absorbieren Schwingungen, die nicht direkt mit dem Signalweg zusammenhängen. Die Absorption führt zu einer hörbaren Vibrationsrückkopplung, die die Klangqualität beeinträchtigt. Es ist der natürliche und authentische Klang, den die Ansuz Darkz-Resonanzkontrollgeräte bewahren sollen. Es gibt keine Veränderung der authentischen Klangwiedergabe, die den Klang oft unnatürlich kalt und hart erscheinen lässt, wenn herkömmliche Erdungsmaterialien verwendet werden. Diese limitierte Auflage des Anniversary Darkz enthält sowohl eine exklusive Auswahl an Materialien, die in unseren aktuellen Darkz-Varianten noch nicht verwendet wurden, als auch ein einzigartiges Aussehen, das diesen Darkz optisch von den anderen Varianten unterscheidet. Die drei Scheiben des Darkz sind mit einer einzigartigen Beschichtung aus Zirkonium und Wolfram akustisch optimiert, gefolgt von einer exklusiven Schicht aus Zirkoniumnitrid. Die Zwischenlagenkugeln schließlich bestehen aus Wolfram, einem erstklassigen Material in Bezug auf Stabilität und Resonanzkontrolle. Diese Wolfram-Zwischenlagenkugeln werden normalerweise nur in unserem Darkz-Spitzenmodell, dem Ansuz Darkz Z2 Signature, verwendet, wurden aber in dieses limitierte Jubiläumsmodell eingebaut, um es noch einzigartiger zu machen. Die Discs der Anniversary Darkz werden durch die Ansuz-Jubiläumsbeschichtung akustisch weiter optimiert. Diese Beschichtung wird in einer Hi-PIMS-Maschine (High Power Impulse Magnetron Sputtering) auf die Scheiben aufgebracht, um eine möglichst feine und gleichmäßige Schicht aus Zirkonium und Wolfram zu erzeugen, gefolgt von einer Schicht aus Zirkoniumnitrid. Bei der Auswahl der Materialzusammensetzung und der Abmessungen des Anniversary Darkz hat sich Ansuz ausschließlich von seiner Kernphilosophie leiten lassen, die darin besteht, stets nach der ultimativen Klangqualität zu streben. „Wir streben danach, unsere Kunden in eine Situation zu versetzen, in der sie ein magisches Lächeln auf dem Gesicht haben.“ (Lars Kristensen). Der Preis der Ansuz anniversary Darkz D2W liegt bei 640 Euro pro Stück.
Hersteller
Ansuz Acoustics
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Anschrift | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
Web | ansuz-acoustics.com |
Ich erinnere mich mit gemischten Gefühlen an meinen Test des Soundastic Reference Vollverstärkers im Dezember letzten Jahres. Denn ich hätte dieses fantastische Gerät damals kaufen sollen. Mein Fehler. Jetzt stehen hier zwei Reference Power zum Test, Endstufen, die auf diesem Vollverstärker basieren. Ich bin sehr gespannt.
Inzwischen hat sich bei Soundastic einiges getan – leider auch in der Preisgestaltung. Der Reference Vollverstärker kostet nun 8100 Euro, ist aber auch nicht mehr ganz derselbe. Denn die stets kreativen Entwickler in Warschau haben die nicht symmetrischen Eingänge dahingehend verbessert, dass deren Impedanz jetzt so ausgelegt ist, dass es wohl keine Anpassungsprobleme mehr mit dem vorgeschalteten Gerät geben kann. Hiervon profitiert auch der Reference Power-Leistungsverstärker, denn er bietet sowohl symmetrische XLR-Eingänge wie auch asymmetrische RCA-Anschlüsse. Ein weiterer Anschluss in beiden Ausführungen dient dem Betrieb im Brücken-Modus, also praktisch als Mono-Endstufe. Deshalb schickte mir Adam Bielewicz, der sich in der Marketing-Abteilung, für die Aleksandra Wesołowska verantwortet, um Vielerlei engagiert kümmert, gleich zwei Exemplare. Gehört habe ich die Endstufen schon auf der diesjährigen HighEnd, jedoch an mir unbekannten, recht preisgünstigen amerikanischen Standautsprechern und mit Musik, die ich bis dahin ebenfalls nicht kannte. Moderator Wojciech Mazurkiewicz hatte sehr schöne, auch ruhige und feinsinnige Musikstücke für seine Präsentation ausgewählt, und so erfüllten die Soundastic Komponenten und ihre Mitspieler überzeugend ihren eigentlichen Zweck: Musik emotional berührend zu vermitteln. Dies gelang ihnen nach meinem Dafürhalten weit besser als vielen bekannteren Herstellern auf dieser Show.
Wer sich für die neuen Power Reference interessieren sollte, steht gleich vor einem Dilemma, wenn er nicht bereits Eigner eines guten Vorverstärkers ist. Denn eine passende Vorstufe befindet sich bislang nicht im Portfolio der polnischen Manufaktur. So besteht leicht die Gefahr, bei der Suche nach Vor- und Endverstärker bei einem Anbieter „hängen“ zu bleiben, der beides offeriert. Das wäre mindestens schade, wenn nicht gar eine Fehlentscheidung. Aber dazu mehr, wenn es um den Klang geht.
Der Reference Power ist wie der Vollverstärker ein Doppelt-Mono-Konzept. Die Stromversorgung beider Kanäle geschieht absolut getrennt. Zwei 500VA-Ringkerntrafos versprechen bei Bedarf reichlich Stromnachschub. Der Verstärker selber ist symmetrisch aufgebaut. Ein asymmetrische Eingangssignal wird entsprechend umgesetzt. Der Schaltung des AB-Verstärkers liegt das Patent Nr. 176514 zugrunde. Dabei werden laut Soundastic bei dynamischer Belastung mathematisch undefinierte Wellenformen eliminiert. Spannungsschwankungen wirken sich hier nicht als Instabilität aus. So sollen nichtlineare Verzerrungen minimiert und der Frequenzgang verbessert werden. Keinerlei Kondensatoren liegen im Signalweg. Im symmetrischen Aufbau dienen ausschließlich JFE-Transistoren der Verstärkung. Wie schon beim Reference Vollverstärker besteht das Gehäuse, in dem die Elektronik untergebracht ist, aus einer antimagnetischen Metalllegierung, die gegen störende Einflüsse von außen isoliert. Die Aluminium-Legierung der Frontplatte entspricht den Normen der Luftfahrtindustrie. Die technischen Details gleichen denen des Reference Vollverstärkers. Ich habe bei Soundastic nachgefragt, inwieweit sich der Reference Vollverstärker und die Reference Power Endstufe voneinander unterscheiden. Denn die Leistungsangaben auf der Sondastic Website stimmen nicht ganz überein. Man teilte mir mit, bei technischer Gleichheit von Reference Vollverstärker und Power, lieferten beide an acht Ohm 140 Watt. An vier Ohm leiste die Reference Power jedoch 280 Watt und somit 20 Watt mehr als der Vollverstärker mit 260 Watt. Die Leistung der Reference Power im Mono-Brückenbetrieb beträgt an acht Ohm 280 Watt. An vier Ohm stehen stattliche 560 Watt zur Verfügung. Dass der Betrieb als Mono-Verstärker aber nicht nur mehr Leistung bietet, sondern musikalisch überlegen ist, sollte sich im Hörtest bald herausstellen. Auf den Fotos könne Sie den Aufbau des Reference Vollverstärkers mit dem des Reference Power vergleichen. Auffällig ist der kleinere Kühlkörper des Vollverstärkers. Hier benötigt man Platz für mehr Eingänge und deren Bedienung, die Phonostufe und die passive Lautstärkeregelung.
Als ich die beiden Verstärker in Betrieb nehmen wollte, lag die Bi-Amping -Verkabelung zu den Epsylon Bändchenlautsprechern noch vom Test des Rose RA-180 bereit, und so nutzte ich sie, um beide Reference Power gleichmäßig einzuspielen. Nach wenigen Stunden konnte ich Spielfreude, Schnelligkeit und Klangfarben entdecken, wie ich sie vom Reference Vollverstärker noch in Erinnerung zu haben glaubte. Jedoch klang die Musik etwas weniger lebendig, dafür mit etwas weicher, einschmeichelnder Diktion. Ich nahm den Audio-gd Röhrenvorverstärker aus dem Spiel, der sein Signal vom Antelope DAC per symmetrischer Siltech-Classic-Legend-680i-Verbindung erhalten hatte und es per Siltech Classic Legend 680i Cinchverbindung an den Cinch-Mono-Eingang der Verstärker weitergab. Dies ließ tatsächlich die für den Reference untypische Weichheit verschwinden und bot mir die Möglichkeit, die Cinch- gegen die XLR-Verbindung zu vergleichen. Das Siltech CL ist in beiden Versionen symmetrisch aufgebaut, die Zusammenführung von Minus und Masse erfolgt am RCA-Stecker. Trotz des Pegelunterschieds von stattlichen vierzehn Dezibel an den jeweiligen Ausgängen des Antelope ließ sich dank dessen numerischer Anzeige die Lautstärke auf gleiches Niveau bringen. Im Ergebnis war der symmetrische Weg minimal vordergründiger, aber wirklich nur einen Hauch. So habe ich es mit „Lady“ von Hugh Masekelas Hope gehört. Dieser marginale Unterschied ist den Eingangsstufen, sprich den Symmetrierstufen des Soundastic Reference mit SFETs, ebenso wahrscheinlich oder auch nicht zuzuschreiben wie den unterschiedlichen Ausgängen des Antelope oder letztlich doch den Kabeln. Mir wäre es wirklich gleich, welchen Weg ich benutzen sollte. Somit ist man an dieser Stelle maximal flexibel. Was mir nicht so sehr gefiel, war die Haptik des kleinen Umschalters für XLR zu Cinch auf der Rückseite der Endstufen, den man problemlos im Spielbetrieb bedienen darf. Bei der sonstigen, auch mechanischen Qualität der Verstärker aus Warschau und auch mit Blick auf den Preis wünsche ich mir an dieser Stelle ein edleres Bauteil.
Optisch wirkt der Reference Power schlicht vornehm und eher bescheiden. Seine dezente Erscheinung lässt die ihm eigene Musikalität nicht erahnen, eher zeigt sie vornehmes Understatement. Die mattschwarze Front zieren zwei senkrechte glänzend polierte Metalllinien. Auf der linken bietet optisch gelungen integriert der dreistufige Drehschalter die Wahl zwischen Mono-Eingang, Ausgeschaltet und Stereo-Eingang. Der Mono-Eingang ist auch im Stereo-Bi-Amping-Modus zu wählen, damit beide Kanäle dasselbe Signal bekommen. Rückseitig gibt es neben den drei durch den erwähnten Schiebeschalter anwählbaren Eingängen links, rechts und mono, jeweils in Cinch und alternativ in XLR, acht hochwertige WBS-Lautsprecherterminals. Hier lassen sich auch zwei Lautsprecher parallel anschließen, was auch für Bi-Wiring beim Betrieb nur einer Reference Power ideal ist. Für den Betrieb als Mono-Endverstärker ist deutlich gekennzeichnet, wie die Lautsprecher anzuschließen sind. Auch bei Mono ist Bi-Wiring oder der Anschluss zweier Lautsprecher möglich. Nur die notwendige Kaltgerätebuchse mit integrierter Sicherung ergänzt noch die Ausstattung. Meinen Reference Power lag übrigens kein Netzkabel bei. Vielleicht steht dahinter die zweckdienliche Überlegung, man möge sich doch gleich um ein adäquates Kabel kümmern.
Nach etwa zehn Stunden der Akklimatisierung mit unterschiedlichen Jazz-CDs, was von Stunde zu Stunde mit zunehmendem Wohlklang, vor allem hinsichtlich Klangfarben, räumlicher Darstellung und musikalische Geschlossenheit einherging, diente die „Symphonie Fantastique“ von Hector Berlioz in der DG-Einspielung mit Marc Minkowski, dem Mahler Chamber Orchestra und den Musiciens du Louvre der ersten musikalischen Einschätzung. Die Darbietung erfreute mit ihrem zarten Schmelz bei gleichzeitig perfekter Definition und Ordnung. Feinzeichnung und Wucht verknüpfen die Reference Power in harmonischer und emotional ergreifender Klarheit. Das Schlagwerk im vierten Satz definieren sie konturiert und ordnen es wohldosiert in die Komplexität des Orchesters ein. Ich bin geneigt zu behaupten, dass ich die Reference im Grunde gar nicht höre, denn sie hinterlassen keinen für mich erkennbaren klanglichen Fingerabdruck, sonder scheinen ausschließlich der Musik dienlich – ein Genuss, der sicher auch der Schnelligkeit dieses Konzepts mit JFETs zu verdanken ist.
We Get Request vom Oscar Peterson Trio liegt im Wadia-Laufwerk und soll nun Aufschluss bringen über den Klangunterschied zwischen Stereo Bi-Amping mit zwei Reference Power und Bi-Wiring im Mono-Modus der Endstufen. So wird in jedem Falle die Frequenzweiche der Epsylon-Lautsprecher getrennt angesteuert und wir haben faire Bedingungen. „The Girl from Ipanema“ war der Titel meiner Wahl und machte Unterschiede deutlich: Nach dem Umstecken der acht Bananenstecker in die für die Mono-Brückenschaltung geforderte Anordnung dauerte es wenige Sekunden, bis jede Endstufe mit dem zeitgleichen leisen Klicken der Relais den Signalweg freigab und mich mit einer deutlich höheren Lautstärke überraschte. Die Darbietung wirkte nun ein klein wenig geschlossener, was mir ausgesprochen gut gefiel. Feindynamisch schien mir die Wiedergabe ebenfalls mehr zu bieten. Das erste Album der Chicago Transit Authority in der Mobile Fidelity CD-Edition kam als nächstes und hieraus Robert Lamms „Does Anybody Really Know What Time It Is?“ Der Unterschied war ausgeprägter als beim Oscar Peterson Trio. Schon das Intro des Klaviers erklang mit mehr Prägnanz und ohrenscheinlich mehr Fülle. Die räumliche Darbietung erlebte ich nicht nur stimmig geschlossener sondern auch mit überzeugender Anordnung. Hier ziehe ich die Mono-Alternative eindeutig vor. Adam Bielewicz hatte mir auf der HighEnd bereits gesagt, dass seine Reference Power im gebrückten Spielbetrieb besonders musikalisch seien. Dem stimme ich zu. Abgesehen von der Leistungsverdoppelung, die an meinen Lautsprechern eher bedeutungslos ist, überzeugt der Gewinn an Musikalität in mehreren Aspekten. Bei längerem Hören ist es immer wieder die feindynamische Explosivität, die das Hörvergnügen steigert. Als Mono-Endstufe vermittelt die Reference Power die Musik in einer Weise, wie dies so nur ganz wenigen Verstärker überhaupt gelingt. Scheinbar ohne auch nur die geringste eigene tonale Einflussnahme lassen zwei Soundastic den Hörer sich an Klangfarben und nuancierter Zeichnung erfreuen und ebenso die musikalische Homogenität genießen, die die Darbietung so wirklichkeitsnah macht – beeindruckend und emotional mitreißend.
Nun stellt sich die Frage, wie viel davon verloren geht, wenn man sich nur eine Endstufe anschafft. Nehmen wir dazu das übernächste Stück vom CTA-Album, weil es mit dem Reference Power bislang so hervorragend klingt: „Questions 67 and 68 “. Was ich nun erlebe, ist dann doch eine kleine, durchaus erfreuliche Überraschung. Nur eine Reference Power ist so viel schlechter nicht. Es fehlt halt an Allem ein bisschen, aber der Spaß an der Musik bleibt. Das liegt in den Genen des technischen Konzepts von Soundastic. Somit würde ich das Ergebnis dieses Hörvergleich so beschreiben: Wer sich den klanglich überzeugenden Luxus von zwei Reference Power keinesfalls leisten will, sollte nicht eine Endstufe erwerben sondern den Vollverstärker für 8100 Euro. Der bietet für den Mehrpreis gegenüber nur einer Endstufe eine passive Lautstärkeregelung und für diese eine sehr wertvoll anmutende Fernbedienung. Der gute Phono-MM-Eingang kann ein zusätzlicher Pluspunkt sein. Eine Reference Power allein wäre für mich der richtige erste Schritt zur Doppelt-Mono Ideallösung mit zwei Reference Power und einem geeigneten Vorverstärker. Mit dieser Einschätzung möchte ich keineswegs der einzelnen Reference Power ihre Attraktivität absprechen. Würde ich den Vollverstärker nicht kennen, wäre meine Begeisterung für die Endstufe wahrscheinlich eine ähnliche wie für den Vollverstärker. Und bei allem Bemühen um Objektivität: Der Reference Vollverstärker hat mich seinerzeit mit seinem Klangvermögen enorm beeindruckt. Da war meine Erwartungshaltung hinsichtlich der Reference Power entsprechend hoch und diesen Überraschungseffekt wie beim Vollverstärker gab es natürlich nicht mehr bei einem einzelnen Endverstärker. Denn dessen Klang wird durch den kombinierten Vorverstärker beeinflusst, was sich mit dem Reference Vollverstärker und dessen passiver Lautstärkeregelung vermeiden lässt. Auch wenn Adam Bielewicz mich verbal darauf vorbereitet hatte, ich hätte nicht erwartet, dass zwei Reference Power als Monoverstärker derart großartig klingen.
Gehört mit
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CD-Laufwerk | Wadia WT 3200 |
Computer | Intel Nuc Pentium Silver 1,5 GHz, SSD mit Ferrum Hypsos, Volumio 3.3 und Qobuz |
Reclocker | Mutec M-3+ Smartclock USB |
DA-Wandler | Antelope Zodiac plus |
Vorverstärker | Audio-gd Master 1 Vacuum oder Antelope Zodiac plus |
Endstufe | AirTight ATM-3 |
Lautsprecher | Analysis-Audio Epsylon |
Zubehör | Siltech Royal Signature Golden Universal II USB, Habst USB Ultra-3 und DIII AES/EBU, JIB, Boaacoustic Silver Digital Krypton AES/EBU, Siltech Classic Legend 680i Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS, MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Audioquest Fog Lifters |
Herstellerangaben
Sondastic Reference Power
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Sinusleistung | stereo mode: 140 W / 8 Ω (CLASS AB), mono (bridge) mode: 280 W / 8 Ω (CLASS AB) |
Mindestlast | 1 Ω kurzzeitig |
Leistungsaufnahme | 40 VA, Spitze bis 1200 VA |
Nichtlineare Verzerrung – THD | 0.05% bei 1 W / 8 Ω, 0.02% bei 120 W / 8 Ω |
Frequenzgang | 5 Hz – 100 kHz – 3 dB / 1 W / 8Ω |
Nichtlinearität im Band | 10 – 30.000 Hz: ± 0.01 dB |
Anstiegszeit | 150 V/μs |
Eingänge | Stereo 2 x RCA oder 2 x XLR umschaltbar, Mono 1 x RCA oder 1 x XLR umschaltbar |
Empfindlichkeit der Eingänge | 500 mV für XLR und RCA |
Eingangsimpedanz | 100 kΩ für RCA, 22 kΩ für XLR |
Anstiegszeit | 150 V/µs |
Erweitertes Schutzsystem | gegen Kurzschluss der Lautsprecher und gegen das Auftreten von Gleichspannung am Ausgang |
Netztransformatoren | 2 x Ringkerntransformator, je 500 VA |
Netzteil-Kapazität | 4 x 12.000 µF – Nippon Chemi-Con |
Gewicht | 19 kg |
Abmessungen | 430 x 95 x 358 mm BxHxT |
Herstellergarantie | 24 Monate mit Registrierung zusätzliche drei Jahre |
Preis | 7500 Euro |
Herstellerangaben
Soundastic sp. z o.o.
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Anschrift | Aleja Komisji Edukacji Narodowej 36/112B 02-797 Warschau Polen |
Telefon | +48 509 709 703 |
ab@soundastic.eu | |
Web | www.soundastic.eu/de |
Nach zwei Jahren Zwangspause beginnt am Freitag dieser Woche um 12 Uhr die zweitgrößte Hifi-Messe Europas: die Audio Video Show in Warschau. In den letzten Jahren waren es jeweils rund 15.000 Interessenten, die die Veranstaltung besuchten. Im Nationalstadion, dem Hotel Sobieski und dem Golden Tulip sind die Ausstellungsräume 26 Stunden geöffnet.
Auch in diesem Jahr gibt es wieder eine Menge Workshops und viel Live-Musik. Veranstalter Adam Mokrzycki verspricht, dass die Produkte von Marken 600 zu sehen sein werden. 150 Aussteller sind in 160 Ausstellungsräumen zu finden. Am Abend des ersten Ausstellungstages werden mein Kollege Wojciech Pacuła und ich Crystal Cable und Raidho die Statement in High Fidelity-Awards verleihen. Zuvor am Nachmittag werden der Kollege, Michael Vorbau von der Tonbandgruppe der AAA und meine Gattin und ich als Vertreter von sommelier du son zwei Alben in verschiedenen Formaten vorstellen. Damit Sie trotzdem nicht auf erste Fotos von der Messe sowie zwei ausführliche Berichte verzichten müssen, ist in diesem Jahr erstmals der Kollege Finn Corvin Gallowsky mit von der Partie. Denn wenn man noch anderen Aktivitäten nachgeht, ist es so gut wie unmöglich, allen Ausstellungsräumen die gebührende Aufmerksam zuteil werden zu lassen. Die beiden Hotels liegen nur ein paar Schritte voneinander entfernt, und zwischen dem Sobieski und dem Stadion gibt es einen kostenlosen Bus-Shuttle.
Wenn Sie sich bisher nicht zum Besuch der Audio Video Show entschließen konnten, vermag dies vielleicht die enorm umfangreiche Liste der ausgestellten Marken zu ändern. Die finden Sie hier. Von Berlin aus ist der Weg nach Warschau übrigens ein Stückchen kürzer als der zur High End in München.
Veranstaltungsorte in Warschau
Stadion PGE Narodowy, Al. Ks. J. Poniatowskiego 1
Radisson Blu Sobieski Hotel, Plac Artura Zawiszy 1
Golden Tulip Hotel, Towarowa 2
Öffnungszeiten
Freitag, 28. Oktober: 12.00–20.00 Uhr
Samstag, 29. Oktober 2017: 10.00–20.00 Uhr
Sonntag, 30. Oktober 2017: 10.00–18.00 Uhr
Eintrittspreise
Tagesticket: 50 PLN (etwa 10,50 Euro)
3-Tagespass: 75 PLN (etwa 15,70 Euro)
Veranstalter
Adam Mokrzycki Services
ul. Bolkowska 2D, 01-466 Warszawa
Tel.: +48 602 26 86 20
email: info@audioshow.pl
www.avshow.pl
Kontaktperson
Adam Mokrzycki
„Faszinierend“ wäre wohl der Ausruf des langohrigen Wissenschaftsoffiziers der Enterprise, wenn er den kompakten, futuristisch anmutenden Volumio Rivo begutachten würde. Ob der kleine italienische Streamer nicht nur designtechnisch, sondern auch klanglich ins nächste Jahrhundert passt, gilt es herauszufinden.
Als mein werter Kollege Wolfgang Kemper mich fragte, ob wir gemeinsam den neuesten Digitalstreamer Rivo aus der toskanischen Kulturstadt Florenz testen wollen, war ich gleich Feuer und Flamme, schließlich freut sich meine Kette seit geraumer Zeit über die Anwesenheit des kleinen Bruders Primo Hifi Edition. Im ersten Teil unseres Tests beleuchtete Wolfgang schon äußerst detailliert die technischen Vorzüge des Rivos, deshalb möchte ich hier nicht zu sehr in die Tiefe gehen und werde den Schwerpunkt auf den Bedienkomfort der Software und den musikalischen Vergleich mit dem für rund 500 Euro erschwinglichen Primo der ersten Generation legen.
Nachdem ich den Rivo seiner mattschwarz gehaltenen Umverpackung entledigte, entdeckte ich nach genauerem Studium, dass die beiden 2,4/5 Gigahertz-WLAN-Antennen gut versteckt in dem Karton inkludiert sind. Schnell ist die Streaming-Bridge an meinem DAC angeschlossen, hier bleibt die Qual der Wahl: Ein USB 2.0 mit fünf Volt Stromversorgung mit Low-Noise-Filter, ein koaxialer S/PDIF-Ausgang oder ein symmetrischer Digitalausgang AES/EBU. Ich entscheide mich zunächst für den digitalen Cinch-Ausgang. Da hier bei PCM nur eine maximale Auflösung von 24 Bits bei 192 Kilohertz erfolgen kann, werde ich später für höhere Samplingraten auf den USB-Anschluss zurückgreifen. Schließlich ermöglicht der italienische „Sturzbach“ bis zu 768 Kilohertz bei 32 Bit und ist seinem „ersten“ Bruder somit ebenbürtig. Eingangstechnisch gibt es im Vergleich zum Primo wesentlich mehr Auswahl. Wo dieser mit viermal USB 2.0 eher spartanisch daherkommt erfreut der Rivo mit einem Memory-Card-Slot, einem USB 3.0-und einem USB 2.0-Port und einem aktuell nicht verwendeten USB-C-Anschluss – mal sehen was sich die findigen Florentiner hier für die Zukunft einfallen lassen. Bei der Installation über das WLAN-Netzwerk suche ich den Rivo vergebens, weder über mein Smartphone noch das Tablet finde ich ihn. Auch über die lokale Domain http://volumio.local lässt sich sogar über den Browser meines Note-Books nichts finden. Frustriert greife ich zu einer kleinen Allzweckwaffe: Nach dem Genuss meines Lieblingsrums, bin ich dann doch ein wenig gelassener und erinnere mich an die von Wolfgang vermissten Wifi-Antennen. Schnell ist ein Ethernet-Kabel angeschlossen und siehe da, der Rivo erscheint auf dem Desktop der Volumio-App. In den Netzwerkeinstellungen gibt es die Möglichkeit das drahtlose Netzwerk zu deaktivieren, was Auswirkungen auf den Klang haben kann, hier konnte ich nur einen marginalen Unterschied feststellen. Zusätzlich lässt sich die IP-Adresse über DHCP beziehen oder manuell festlegen. Mal sehen, mit welchen Einstellungen ich den Rivo wieder losschicke, wenn ich mit dem Testen durch bin.
Weitere Einstellungsmöglichkeiten im Netzwerk sind die automatische Generierung eines Hotspots, sobald die Verbindung mit dem Funknetzwerk getrennt ist. Aktiviert man diese Funktion, kann zur Sicherheit ein Passwort sowie ein Kanal gewählt werden. Um Probleme bei der Internetverbindung zu beheben besteht die Möglichkeit, den DNS-Server manuell einzurichten. Die Quellenwahl lässt kaum Wünsche offen. Der Rivo gibt Musik von internetbasiertem Radio und Streamingdiensten wie Shairport Sync, Spotify & Spotify Connect, TIDAL, TIDAL Connect und Qobuz wieder. Darüber kann man Netzlaufwerke integrieren oder eine USB-Festplatte als Quelle zu nutzen. Um eine Verbindung mit den mit dem Heimnetz verbunden Musikservern aufzubauen, beinhaltet der Rivo das Universal Plug and Play Protokoll, kurz UPnP. Dies hat den Vorteil, dass Nutzer mit dem Protokoll die Geräte unterschiedlicher Hersteller über ein IP-basiertes Netzwerk ansteuern können und die Kommunikation hierbei vereinfacht respektiver automatisiert wird.
Bei den Wiedergabemöglichkeiten bietet Volumio mannigfache Einstellungsoptionen: Unter dem Menüpunkt DSD-Abspielmodus hat man die Wahl zwischen DSD Direkt und DSD über PCM (DoP): DSD Direkt verwendet auf unterstützter Hardware natives DSD. Sollte auf der verwendeten Hardware DSD nicht unterstützt werden, wird DSD on-the-fly zu PCM konvertiert. Weiterhin kann die automatische Lautstärke aktiviert werden. Hier sollte beachtet werden, dass bei der Verwendung von DSD die Lautstärke auf 100 Prozent gesetzt wird. Mahnend ploppt ein Hinweis auf, dass diese Option nur mit äußerster Vorsicht zu verwenden ist – hach ich liebe diese Warnhinweise. Um Unterbrechungen beim Streaming zu beheben, kann die Größe des Audiopuffers zwischen einem und zwölf Megabyte gewählt werden. Auf dem Rivo lassen sich mehrere Playlisten erstellen. Um auf diese nach einem Neustart zurückgreifen zu können, sollte im Menü die entsprechende Option aktiviert werden.
Bei den Lautstärkeeinstellungen stehen „keine Lautstärkeregelung“, „Software“ mit Einschränkung der Tonqualität und „Hardware“ mit einem Lautstärkeregler ohne Verlust beim Klang zur Wahl. Ein sehr schönes Feature ist das Re-Sampling. Bei der Anwendung von lokalen Audiodateien lässt sich dieses aktivieren, bei Shairport oder Drittanbietern wie Roon bleibt es außen vor. Wem das Angebot von Ziel-Bit-Tiefe und -abtastrate nicht ausreicht, kann zusätzlich die Qualität des Resampling-Algorithmus bestimmen. Ein wenig Fingerspitzengefühl ist hier gefordert, da der Rivo aufgrund seiner vierkernigen CPU-Einheit mit 1,9-Gigahertz-Taktung und einem Arbeitsspeicher von zwei Gigabyte DDR4 nicht jede Kombinationsmöglichkeit liebt. Generell läuft die Software des Rivo sehr flüssig, hier fällt die verbesserte Rechenleistung gegenüber dem Primo auf. Voller Erwartung freue ich mich schon auf den Release der zweiten Generation des Primo. Erweitern lässt sich die Open-Source-Software durch diverse Plugins von findigen Programmierern. Hier bekommen die an an Abulie Leidenden richtig Stress – die Puristen werden dieses Angebot hingegen bewusst ignorieren.
Nun zur Hörsession: Um mir hierfür ein wenig Freiraum zu verschaffen, wird die beste Frau von allen zusammen mit meiner herzallerliebsten Tochter mal wieder zu den Schwiegereltern verbannt. Schließlich wurde die Anlage in letzter Zeit hin und wieder für Disney- und Kinderlieder missbraucht – aber im Alter von knapp zwei Jahren war auch mein musikalischer Geschmack noch nicht völlig ausgeprägt: Es sei ihr verziehen. Das zukunftsträchtige Design des Rivo lässt eine Reminiszenz an den Science-Fiction-Blockbuster TRON Legacy aufkommen. Ob mein Testkandidat mich in Kombination mit dem Soundtrack des französischen Elektronika-Duos Daft Punk in die digitale Welt des Kevin Flynn entführen kann? Ich beginne mit der „Overture“ und schon die ersten mit anschwellenden Streichern unterlegten Hörnerklänge klingen sehr sonor. Vor allem die Dynamik des zweieinhalbminüten Tracks gibt der elegante Streamer gekonnt wieder. Bei „Adagio For Tron“ zieht mich der Rivo in seinen Bann, oder soll ich sagen in neue Dimensionen. Das Zusammenspiel des Cellos mit den elektronischen Synthi-Klänge gelingt perfekt. Im Vergleich zu seinem kleinen Bruder Primo ist hier der Unterschied sofort zu erkennen. Wo der Primo kompakt und mit Druck überzeugt, entwickelt der Rivo eine natürliche Räumlichkeit und transportiert dadurch die Emotionalität des Tracks. Nachdem ich den Soundtrack über mehrere Stunden nicht nur mir, sondern aufgrund der Lautstärke auch meinen Nachbarn zu gemüte führte, betrachte ich das Upsampling als klaren Gewinn. Vor allem CD-Tracks mit ihren 44,1 Kilohertz erhalten mit den nun errechneten 192 Kilohertz und 24 Bit sofort mehr Tiefe und Detailreichtum.
Nach einer kleinen Hörpause wechsele ich auf den USB-Ausgang und jage den Tilelsong aus Henrick Freischladers Debutalbum The Blues durch die Schaltkreise des Rivo: Henricks Les Paul groovt mir mit 352,8 Kilohertz heterogen entgegen, mal glatt, mal düster, mal hart aber immer klar definiert. Bei „Nothin‘ To Lose“ schreit mich die Paula schon fast an, es ist, als hätte sie das Tuning eines erfahrenen und genialen Luthiers genossen. Oliver Schmellenkamps Slapping am Viersaiter hat den gewünschten Punch. Gepaart mit Dirk Sengottas treibenden Drums swingen die Blues Sounds durch den Raum, und der toskanische Streamer liefert einen voluminösen und griffigen Bass.
Da der Rivo aus der Heimat der Dolce Vita stammt, gehört auch ein wenig Musica Italiana zu meiner Session. Gianna Nannini erfüllt meinen Hörraum mit ihrer einzigartigen Stimme. Das Piano-Intro von „Ragazzo dell’Europa“ erklingt mit unglaublicher Präsenz und Physis. Dem Rivo gelingt es, eine Symbiose aus der rauhen, facettenreichen – böse Zungen sprächen hier wohl von Reibeisen- – Stimme Signora Nanninis und dem Pianoforte zu erzeugen und jede Klangfarbe differenziert darzustellen. Zu guter Letzt noch ein wenig härtere Gitarrenklänge: The Black Parade der New Yorker Alternative-Rocker My Chemical Romance. Bei „Dead“ verwandelt der italienische Streamer meine Anlage in eine PA und das Wohnzimmer in eine Moshpit. Der nötigte Kick ist vorhanden und bei der Rock N‘ Roll Nummer „Teenagers“ gibt es kein Halten mehr. Fun-Faktor zehn!
Gehört mit
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Streamer | Volumio Primo Hifi Edition |
Endstufe | DENON PMA-535 R |
Router & Laufwerk | Fritz!Box 7490, FRITZ!OS: 7.29, WD_BLACK P10 Game Drive 2 TB |
Tablet | Samsung Galaxy Tab 8 |
DA-Wandler | Cambridge Audio DacMagic |
Lautsprecher | Aperion Audio Verus III Grand Bookshelf |
Smartphone | Honor 10 Motorola One Zoom, 64GB, 4GB RAM, Android 10 |
Computer | Acer Aspire ES 15,6‟, 1,10 GHz Intel Pentium N4200, 8 GB, Microsoft Windows 10 Home, Version 21H1 |
Audioplayer | Foobar2000 v.1.6.8 |
Kabel/Zubehör | Chord Company Clearway Series: Speaker Kabel, Stereo RCA Kabel, in-akustik 00404007, Mogami 2313, AudioQuest GroundGoody PSC, Micromega MyCable Speaker Kabel, Nobsound Speaker Selector Switch, Dynavox HiFi-Netzfilter X7000B |
Herstellerangaben
Volumio Rivo
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Audio-Ausgang | Bit-Perfect bis zu 768 kHz 32 bit, DSD256 über DoP oder DSD Nativ |
Video-Ausgang | HDMI 2.1/HDCP 2.2 bis zu 4K 60fps |
Digitale Audio-Ausgänge | SPDIF, AES/EBU |
USB DAC Port | 1 x USB 2.0 |
USB | 1 x USB 3.0, 1 x USB 2.0 |
Lan | Gigabit 10/100/1000M |
Wi-Fi | 802.11a/b/g/n/ac, 2X2 MIMO with RSDB |
Bluetooth | 5.0 APT-X, APT-X LL |
UPNP DLNA | Renderer mit Open Home Unterstützung |
Unterstützte Dienste | Airplay über Shairport Sync, Spotify, Tidal, Qobuz |
Erhältliche Plugins | Youtube, Squeezelite, Radio Paradise, Podcasts, Pandora, Fusion DSP, Roon Bridge, Soundcloud, Mixcloud |
Unterstützte Formate | DSD, WAV, FLAC, Alac, Aac, Vorbis, Cue, Mp3 und andere |
CPU | Amlogic S905D3-NONx4, Quad Core Cortex A55, 1,9GHz |
RAM | 2GB, 32bit |
Interner Speicher | 16GB eMMC |
Micro-SD-Karten-Slot | SDSC/SDHC/SDXC Unterstützung |
Stromversorgung | 5 Volt, 3 Ampére |
Abmessungen | 270 x 150 x 50 mm (B x T x H) |
Herstellergarantie | 2 Jahre |
Preis | 1.000 Euro |
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Sechs Jahre nach seiner Markteinführung erhält der D/A-Wandler QX-5 Twenty von Ayre ein neues Streaming-Modul mit besseren Leistungsdaten und höherer Klangqualität. Das schlicht NET2 genannte Upgrade ist ein Musterbeispiel für die kosteneffiziente Aufrüstbarkeit vieler Ayre-Produkte der Elektronikspezialisten aus Colorado.
Wie viele Ayre-Produkte ist der QX-5 Twenty modular aufgebaut, so dass Kunden die Basisversion mit S/PDIF- und AES/EBU-Eingängen um einen USB-Audioeingang oder ein Streaming-Modul ergänzen können. Letzteres macht den QX-5 zu einem vollwertigen Netzwerkplayer für Streamingdienste wie TIDAL und Qobuz sowie für die Musikplayersoftware Roon. Das NET2-Modul unterstützt PCM-Auflösungen bis 32 Bit / 384 Kilohertz und DSD256 nativ. Dank neuer Schaltungen und einer deutlich verbesserten Spannungsregelung ermöglicht es zudem noch klarer und präziser klingendes Musikstreaming als das Modul der ersten Generation.
Der vollsymmetrisch ausgelegte QX-5 Twenty ist das Top-Modell von Ayre und der erste D/A-Wandler, in dem der ES9038PRO-Chip von ESS Technology zum Einsatz kam. Zu den Features des QX-5 gehören zwei Ayre-eigene Digitalfilter, ein SC-geschnittener Oszillator von Morion, eine deaktivierbare digitale Lautstärkeregelung und drei Kopfhörerausgänge.
Das NET2-Upgrade ist ab sofort über autorisierte Ayre-Händler erhältlich und kostet 1.650 Euro für Kunden, die einen QX-5 Twenty mit dem Streaming-Modul der ersten Generation besitzen.
Preise
NET2-Upgrade: 1.650 Euro im Austausch/1.950 Euro als Nachrüstoption
QX-5 Twenty: ab 11.150 Euro
Vertrieb
Bauer Audio
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Anschrift | Pollinger Straße 4 81377 München |
Telefon | +49 89 7194265 |
Web | www.bauer-audio.de |
Analoges Stereo-HiFi ist echtes musikalisches Leben – die neuen, perfekt farblich, technisch und klanglich aufeinander abgestimmten Colourful Audio Systems von Pro-Ject sind wahre All-in-One-Systeme für hochwertigen Klang, die digitale Mono-Lautsprecher vor Scham grau anlaufen lassen.
Kein Stereo? Kein HiFi! Die allgegenwärtigen kabellosen Standard-Streaming-Systeme mit Lautsprecher, Verstärker und Streaming in einem Gehäuse bieten digital veränderten Mono-Ton: Ein so kleines Gehäuse aus Kunststoff lässt keinen echten Bass zu. Daher muss die eingebaute digitale Elektronik den Ton künstlich aufblasen. Das mag für die Hintergrundberieselung noch okay sein – doch Musik ist kein Fastfood, und so lässt sich Musik nicht voll genießen. Um Instrumente und Stimmen originalgetreu und emotional vollwertig zu hören, braucht man eine Klangbühne, einen linearen Frequenzgang und echte Dynamik. Und dazu benötigen Sie eine Stereo-HiFi-Anlage mit zwei Lautsprechern.
Das Pro-Ject Colourful Audio System bietet alles:
Das Pro-Ject Colourful Audio System besteht aus:
Pro-Ject Debut Carbon EVO
Der Debut Carbon EVO konzentriert sich auf die Kernaspekte, die einen Plattenspieler großartig machen. Technisch korrektes Design, qualitativ hochwertige Materialien - handgefertigt in der EU. Dieser Plattenspieler hält für die Ewigkeit!
Pro-Ject MaiA S3
Die MaiA (My Audio Integrated Amplifier) S3 ist die optimale integrierte Verstärkerlösung für eine HiFi-Anlage. Mit den acht Eingängen, dem D/A-Wandler und Bluetooth 5.0 ist man für jede Art von Quellgerät bestens gerüstet.
Pro-Ject Speaker Box 5 S2
Die zu 100 Prozent in Europa gefertigte Speaker Box 5 S2 zeichnet sich durch ihren weiträumigen und detailreichen Klang aus. Eine 25-Millimeter-Seiden-Kalotte sorgt für kristallklare Höhen, der 130-Millimeter-Fiberglas-Konus liefert volle, körperhafte Mitten und satten, kräftigen Bass.
Pro-Ject Connect it LS S2
Das Connect it LS S2 ist ein hochwertiges Lautsprecherkabel mit vier 0,96 Quadratmillimeter Volldraht-Einzelleitern (Solid Core) und kreisförmiger Hohlleiterstruktur. Die Einzelleiter bestehen aus hochreinem sauerstofffreiem Kupfer (HP-OFC).
Pro-Ject Damp it
Die Damp it sind besonders gut für Regallautsprecher geeignete Untersetzer und verhindern die Körperschallübertragung bis 500 Hertz. Die Wirkung ist elektronischen Tieftonfiltern ähnlich, allerdings ganz ohne deren klangliche Nachteile.
Das Colourful Audio System ist im Oktober 2022 bei Pro-Ject-Händlern zu haben. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 1.800 Euro.
Vertrieb
ATR - Audio Trade
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Anschrift | Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH Schenkendorfstraße 29 D-45472 Mülheim an der Ruhr |
Telefon | +49 208 882660 |
email@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
Crystal Cable ist eine Marke, die zusammen mit Siltech zur International Audio Holding gehört. Es handelt sich um einen spezialisierten Kabel-Hersteller. Der Chefingenieur beider Marken ist Edwin Rynveld. Das „Gesicht“ von Crystal Cable ist jedoch Gabi Rynveld. Wir testen das teuerste Kabelsystem: das da Vinci, das zur Art Series gehört.
Seit Jahren werden die Produkte der Marke Crystal Cable mit Gabi Rynveld in Verbindung gebracht. Sie ist Miteigentümerin der Marke und hat einen großen Einfluss darauf, wie diese Kabel klingen und aussehen. Wie aus dem Interview hervorgeht, das sie uns gegeben hat, wurde und wird die Technik jedoch von ihrem Ehemann Edwin Rynveld betreut. Die Zuordnung der Marke Crystal Cable zu Gabi und Siltech zu Edwin war zum einen beabsichtigt und wurde zum anderen von den Händlern und der Presse, einschließlich mir selbst, aufgegriffen, weil es für uns eine bequeme Vereinfachung war. Die Dinge sind jedoch komplexer. Gabi und Edwin sind an beiden Marken beteiligt und engagieren sich gleichermaßen für sie. Die Kabel beider Marken werden in derselben Fabrik von denselben Mitarbeitern und nach denselben Standards hergestellt. Sie sind in ähnlichen Preisklassen anges class="introtext"iedelt. So kostet beispielsweise das Spitzenkabel von Siltech, das Triple Crown, 21.500 Euro und das entsprechende Crystal Cable da Vinci aus der Art-Serie 19.000 Euro pro Meter. Das Wichtigste ist jedoch, dass sie von ein und demselben Mann, Edwin, entworfen wurden.
Es ist aber auch so, dass die Differenzierung bereits in der Ideenphase stattfindet. Wie mir der Designer bei meinem Besuch in der Fabrik sagte, sind Siltech und Crystal Cable wie zwei Seiten derselben Medaille. Mit dem einen verfolgt er Ideen, die eine bestimmte Gruppe von Ergebnissen hervorbringen, mit dem anderen eine andere. Beide sind für ihn jedoch gleichwertig. Die nächste Stufe der Markendifferenzierung ist das Hören. Beide Ehepartner sind an den endgültigen Abstimmungen beider Marken beteiligt, aber in diesem Stadium, so scheint mir, beginnen die Meinungen auseinanderzugehen. Je näher wir dem fertigen Produkt kommen, desto mehr wächst die persönliche Verantwortung von Gabi und Edwin für Crystal Cable respektive Siltech-Produkte. Um dies zu unterstreichen, ist auch die visuelle Gestaltung ihrer Verpackungen anders. Im Falle der Kunstserie enthält jede Schachtel außerdem eine Karte mit einer Reproduktion eines Werks des jeweiligen Malers mit einer handgeschriebenen, äußerst freundlichen Botschaft und einem Dank an den Käufer. Diese werden von Gabi geschrieben und signiert. Ich habe mich selbst davon überzeugt, dass sie mit ganzem Herzen bei der Sache ist und nicht weniger als eine Stunde am Tag dafür aufwendet. Nennen Sie mir bitte einen anderen High-End-Hersteller mit diesem Produktionsvolumen, der etwas Ähnliches macht, und ich werde ehrlich gesagt erstaunt sein.
Ein paar Worte mit dem Entwickler Edwin Rynveld
Wojciech Pacuła: Wie entscheiden Sie, welche Technik Sie für Siltech-Kabel und welche für Crystal Cable verwenden?
Edwin: Das ist eine interessante Frage. Siltech feiert nächstes Jahr sein 40-jähriges Bestehen – eine Marke, die seit vier Jahrzehnten für Innovationen, Technik und Erfindungen bekannt ist. Crystal Cable, die Schwestermarke von Siltech, wird ihr 20-jähriges Bestehen ein Jahr später, im Jahr 2024, feiern. Die wichtigsten sichtbaren Unterschiede zwischen den beiden Marken sind natürlich Größe und Design. Was nicht so offensichtlich ist, sind die Technologien, die in ihnen benötigt werden, um die höchste Qualität, den musikalischsten Klang und ein cooles Aussehen zu erreichen… Die meisten Unternehmen bieten große, schwere Kabel an, weil sie auf diese Weise die Dämpfungsmaterialien, die Isolierung und andere Konstruktionselemente verbergen können, die für vernünftige Ergebnisse erforderlich sind. Bei Siltech verbergen die großen Abmessungen und das beeindruckende Aussehen nichts, sondern sind das Ergebnis der Verwendung von Leitern mit großem Durchmesser und einer Hightech-Isolierung. Bei den Produkten von Crystal Cable müssen wir, um die Klangqualität und das Aussehen zu erreichen, die komplexesten Technologien einsetzen, um superdünne Dielektrika zu bekommen und die Kabel flexibel und damit leicht handhabbar zu machen. Es gibt keinen Platz, um etwas zu verstecken, man bekommt genau das, was man sieht. Bei Crystal Cable brauchen wir mehr Präzision bei der Produktion und mehr Finesse – und das ist eine Anforderung an den Designer bei der Entwicklung eines solchen Kabels.
WP: Wie unterscheidet sich die Art-Serie von den bisherigen Spitzenkabeln von Crystal Cable?
Edwin: Der Hauptunterschied besteht darin, dass die Konstruktion jedes Kabeltyps für seinen Zweck optimiert ist. Aus diesem Grund haben die NF-, Lautsprecher- und Netzkabel alle ein unterschiedliches Design, während die Kabel der Ultimate-Dream-Serie sehr ähnlich aufgebaut waren. Da-Vinci-Verbindungen haben zum Beispiel mehrere Erdungsleitungen, die der Verzerrung des Signals entgegenwirken, das nur durch ein (Cinch) oder zwei (XLR) Koaxialkabel fließt. Dies führt zu einer viel niedrigeren Kabelerdungsimpedanz, was sich in einem geringeren Hintergrundrauschen niederschlägt. Die da-Vinci-Lautsprecherkabel verwenden iCS-Leiter (Infinite Crystal Silver), die in das Koaxialkabel eingefaltet sind, um die schnellste und beste Energieübertragung zu den Lautsprechern zu erreichen. Das Stromkabel hat schließlich eine zusätzliche Abschirmungsschicht, die wir Triax genannt haben. Dies bietet einen besseren Schutz gegen HF- und EM-Signalstörungen sowie eine höhere Dynamik und ein geringeres Rauschen.
Die Marke Crystal Cable wurde im Jahr 2004 gegründet. Ihre Produkte sehen anders aus, klingen anders und sind auch anders verpackt als Siltech-Kabel. Sie zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht, ihren kleinen Querschnitt und ihr juwelenartiges Aussehen aus. Aber lassen Sie sich davon nicht täuschen: Ihre Technik ist äußerst fortschrittlich und ihre mechanische Konstruktion ist perfekt. An der Spitze der Produktpalette steht die Art-Serie. Sie ist in drei Stufen unterteilt: Monet, van Gogh und, ganz oben, da Vinci. Wie Gabi sagt, spiegeln die Namen die Natur ihres Klangs wider, der mit der Maltechnik des jeweiligen Künstlers und den „revolutionären Veränderungen, die sie in der Malerei bewirkt haben“, verbunden ist. In diesem Zusammenhang soll da Vinci die vollste, wunderbarste Kombination all dessen sein, was Kunst zu bieten hat.
Technik
Bei Siltechs geht es um Masse und Gewicht, bei Crystal Cable um Leichtigkeit und Flexibilität. Der Hauptunterschied im Design besteht darin, dass alle Crystal-Cable-Produkte koaxial und abgeschirmt sind. Außerdem haben sie transparente Außenmäntel, durch die man das Silber der darunter liegenden Kabel sehen kann. Denn alle diese Kabel werden aus Silber hergestellt, das speziell für die Muttergesellschaft der beiden Marken veredelt und von dieser verarbeitet wird. Der in der Art-Serie verwendete Leiter besteht aus Silber, einem einzigen langen Kristall. Seit Jahren verwendet Crystal Cable dieses Metall. Zuvor füllte man die Grenzflächen zwischen den Kristallen mit Gold und dann kam die Technologie des Gießens von monokristallinem Silber (MCS = mono-cystal silver) zum Einsatz. Wie wir in der Broschüre zur Art-Serie gelesen haben, hat es eine sehr gute Leitfähigkeit und einen geringen Widerstand. Und doch: Selbst so genannte „Langkristall-Leiter“, ob Silber oder Kupfer, minimieren nur die Anzahl der einzelnen Kristalle in einer bestimmten Kabellänge und damit die Barrieren zwischen ihnen. Das verbesserte metallurgische Verfahren der iCS-Kabel beseitigt diese Hindernisse vollständig. Bei Kabeln der Art-Serie ist jeder Leiter wie ein einziger, durchgehender Kristall aufgebaut.
Das ist für mich nicht schwer zu glauben. Da ich Edwins berufliche Vergangenheit kenne und weiß, welchen Fanatismus er an den Tag legt, wenn es um die Reinheit von Leitern geht, ist dies für mich eine verbindliche Information. Wir haben also Koaxialkabel aus Silber mit Einkristallen entlang ihrer Länge. Alle Kabel haben eine komplexe innere Struktur. In der Produktinformation wird von drei Arten von Bündeln gesprochen, die in den Kabeln verwendet werden: COAX, TRIAX und GROUND. Meistens treten diese nicht unabhängig voneinander auf, sondern werden in den einzelnen Kabeltypen miteinander kombiniert. COAX ist ein einfaches Koaxialkabel mit einem massiven Draht im Inneren und einer Abschirmung aus dünnen Drähten. Diese Drähte werden mit ausreichender Kraft um den Kern verdrillt. Dazwischen gibt es dielektrische Materialien: Kapton und PTFE (Handelsname Teflon). Der Außenmantel aus Teflon ist ebenfalls transparent. TRIAX ist ebenfalls ein Koaxialkabel mit einem massiven Kern, aber mit zwei koaxialen Abschirmungen, die gegenläufig um den Kern gewickelt sind; Crystal Cable bezeichnet diese Technik als „Cross Balanced Construction“, die Verzerrung aufheben soll, ohne Phasen- und Zeitverzerrungen in das Signal einzuführen. Und schließlich gibt es GROUND, ein Koaxialkabel, aber mit drei massiven Adern statt einer in einem Drahtbündelschirm.
Die da Vinci Cinch-Verbindung besteht aus einem Koax-Bündel für das Signal und vier Bündeln, die die Masse bilden. Der Hersteller bezeichnet diese Topologie als „Super Ground“, da es bis zu 15 einzelne Drähte pro Masse gibt. In der Produktinformation heißt es, dass der Masse besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde, da sie in hohem Maße für die Ableitung von Verzerrungen in Form von Rauschen verantwortlich ist. Der Aufbau aller Kabel basiert auf der Ummantelung der einzelnen Bündel um einen inneren Hohlkern. Die Verwendung eines einzigen Leiters für die Signalübertragung wurde von der Notwendigkeit diktiert, Verzerrungen, aber auch die Kapazität zu reduzieren. Nach Angaben des Herstellers ging es darum, Energieverluste zu verringern und die Signalamplitude zu erhalten, aber auch, um Verzerrungen zu reduzieren, die in der firmeneigenen Nomenklatur als „Crossing Distortion“ bezeichnet werden. Dies ist ein Maß für das Signal, das geopfert werden muss, um den Widerstand des Kabels zu überwinden. Wie Edwin sagt, je weniger Verzerrungen dieser Art, desto besser ist die Übertragung von Signalen mit geringem Pegel. Das Lautsprecherkabel dieser Serie hat sechs Masseleiter, drei im positiven Zweig und drei im negativen Zweig. Das Stromversorgungskabel ist ähnlich aufgebaut, nur dass hier zusätzlich zum iCS-Silber versilbertes Kupfer verwendet wird. Eine zusätzliche äußere Abschirmung besteht aus dem gleichen Material, um die Kabel vor HF-Störungen zu schützen.
Siltech und Crystal Cable haben, so lange ich mich erinnern kann, etwas auf ihren Kabeln verwendet, das in der englischen Audioszene als „Box“ bezeichnet wird. Es handelt sich um ein Element, das auf dem Kabel angebracht ist und – anders kann man es nicht nennen – wie eine kleine „Box“ aussieht. In Lautsprecherkabeln, bei denen Plus- und Minusleitung zusammengeführt werden, dient sie als so genannter „Splitter“, ein mechanisches Element, in das ein Kabel hinein- und zwei herausgeführt werden. Manchmal, wie etwa bei den Produkten von Transparent Audio oder MIT, sind in die Gehäusen passive Filter eingebaut, die aus Widerständen, Kondensatoren und Spulen bestehen. Diese Filter sollen die Parameter des betreffenden Kabels verbessern. Die meisten Hersteller behandeln sie lediglich als dekoratives Element, die „Dosen“ auf Siltech- und Crystal Cable-Kabeln werden für etwas anderes verwendet.
Herr Stanislaw Przybylski, seit kurzem Inhaber von Katharsis Technology, ist seit Jahren von diesem Thema fasziniert. Wie er sagt, wirken die „Dosen“ auf den Kabeln dieser Unternehmen wie Mikrowellenresonatoren, die die Amplitude der Oberwellen verstärken und abschwächen. Ihre Formen – außen und innen – ihre Platzierung und Größe seien kein Zufall. Dies würde die Worte von Edwin bestätigen, der auch sagte, dass bei den von ihm entworfenen Kabeln eine der wichtigsten Aufgaben darin besteht, elektromagnetische Phänomene zu beherrschen. Die fraglichen Komponenten, die in da Vinci-Kabeln montiert sind, bestehen aus goldeloxiertem Aluminium und sehen großartig aus. Sie setzen sich aus zwei verschraubten Elementen zusammen, zwischen denen sich ein Gummidistanzstück befindet. Wie Sie auf dem Foto sehen können, ist die Form des Messers im Inneren nicht zufällig. Sie werden bei NF- und Netzkabeln in der Nähe eines Steckers angebracht, bei Lautsprecherkabeln auf beiden Seiten.
Stecker
Eine der wichtigsten Eigenschaften der Triple-Crown-Kabel von Siltech sind die hausintern hergestellten, äußerst komplexen Stecker: Ihre Silberstifte sind mit den Kabeln verschmolzen, so dass sie mit diesen eine elektrische und mechanische Einheit bilden. Diese Stecker sind jedoch groß und schwer. Die Produkte von Crystal Cable haben eine andere elektrische und mechanische Struktur und erfordern daher andere Stecker. Hier greift man auf die bewährten, minimalistischen Produkte anderer Spezialisten zurück. So kommen bei Cinch-Verbindungen Oyaide Genesis-Stecker, bei Lautsprecherkabeln WBT-0610 Cu (Bananen) und WBT-0661 Cu (Gabeln), beide aus der nextGen WBT-PlasmaProtect-Serie, und beim Netzkabel wiederum Oyaide-Stecker, diesmal die Modelle M1 und F1, zum Einsatz.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kabel der Art-Serie von da Vinci hervorragend verarbeitet und schön verpackt sind. Hinter ihrer Konstruktion stecken jahrelange Erfahrung, hohe Investitionen und fundiertes Wissen. Aber vor allem sind bestimmte Menschen, die ich schon lange kenne und respektiere, für ihren Sound verantwortlich. Hier wird sich um alles gekümmert.
Wie wir gehört haben
Die Cystal Cable da-Vinci-Verkabelung wurde in meinem Referenzsystem getestet. Ich habe den Test in zwei Teile aufgeteilt. Im ersten habe ich mir angehört, wie sich die Kabel auf den Klang auswirken, wenn man sämtliche Kabel in der Anlage ersetzt. Das macht Sinn, denn ich verwende auch überall Siltech Triple-Crown-Kabel. Im zweiten Teil habe ich Siltech-NF-Leitungen und zwei Crystal Cables, da Vinci und Absolute Dream, miteinander verglichen, also erstens Triple Crown gegen da Vinci und zweitens Absolute Dream gegen da Vinci. Die Ergebnisse dieses Hörens lassen sich auch auf die Lautsprecher- und das Netzkabel übertragen. Denn sie verfügen alle über die gleiche Technik. Dies ist eine Methode, die als pars pro toto bekannt ist und sowohl in der Kunst als auch in der Technik verwendet wird. Sie ermöglicht es, ein Ganzes durch eine Beschreibung seines Fragments zu charakterisieren, wobei davon ausgegangen wird, dass die Eigenschaften des Ganzen dieselben sind wie die des Fragments.
Das Crystal Cable NF verband den Ayon Audio CD-35-HF-Edition-SACD-Player und den Spheris-III-Vorverstärker des selben Herstellers. Sowohl der Player als auch der Vorverstärker verwenden vergoldete WBT Nextgen-Buchsen. Das Lautsprecherkabel verband die Soulution 710-Solid-State-Endstufe und die Harbeth- M40.1-Lautsprecher. Und schließlich das Netzkabel: Es wurde an den Ayon Audio-Player angeschlossen. Alle drei da-Vinci-Kabel wurden mit ihren Siltech Triple-Crown-Pendants verglichen. Beide Netzkabel wurden an eine Acoustic Revive RPT-4EU-Absolute-Steckdosenleiste und diese über ein 2,5 m langes Acrolink Mexcel-7N-PC9500-Kabel an eine spezielle Furutech NFC-Wandsteckdose angeschlossen, zu der eine separate Stromleitung mit eigener Sicherung führt. Verglichen wurde zwischen bekanntem A und B. Die angehörten Titelausschnitte waren zwischen ein und zwei Minuten lang. Da der Ayon ein Röhrengerät ist, erfolgte das Umschalten nicht sofort, sondern in Abständen von etwa 30 Sekunden.
Anlage
In der Vergangenheit haben verschiedene Personen den Klang von Crystal Cable beschrieben. In allen Tests, die ich kenne, wird jedoch überwiegend die Meinung vertreten, dass sie heller sind als Siltech-Kabel. Ich verwende seit Jahren die Absolute Dream-Verbindung dieser Firma, die einst zu den Spitzenprodukten gehörte; ein Netzkabel aus derselben Serie war ebenfalls mehrere Jahre lang in meinem System angeschlossen. Ich kann die genannten Einordnungen nicht teilen. Stattdessen hörte ich Wärme, Fülle und eine leichte Abrundung des Anschlags, was eher in Richtung eines verzeihenden Klangs ging, der wohl mehr dem Geist der Aufnahme als ihrem Buchstaben entsprach. Die Unterschiede in der Wahrnehmung rühren meines Erachtens daher, dass es verschiedene Auffassungen darüber gibt, wie sich eine hohe Auflösung äußert. Wo Kollegen Details sahen, sah ich Geschmeidigkeit, was sie als Helligkeit wahrnahmen, erschien mir als Geschwindigkeit, und so weiter. Ich bin also gespannt, wie dieselben Leute die neue Generation der Art-Series-Kabel von Crystal Cable wahrnehmen. Für mich sind das Kabel, die schnell, sauber, transparent und mit einer hervorragenden Auflösung gesegnet sind. Die Auflösung verleiht dem Klang eine leichte Wärme und eine unglaubliche Tiefe.
Im Vergleich zu den Siltechs ist die Übertragung des da Vinci direkter und mit weniger Nachhall. Das Klavier von DANIEL VARSANO, der die Werke Saties spielt, klang über Crystals Topmodell dynamischer und offener – als ob der Tontechniker die Mikrofone zehn Zentimeter näher an die Saiten des Instruments gebracht hätte. Das mag nicht viel erscheinen, aber es ändert viel am Klang. Das Klavier war also näher an mir dran. Vielleicht sogar um einen Meter. Als ich diese wunderschöne Aufnahme hörte, hatte ich den Eindruck, alles noch genauer und kraftvoller sehen zu können. Was die Siltechs besser konnten, war die Abbildung des Raums um das Instrument herum. Es war kein großer Unterschied, aber er war deutlich genug. Andererseits machen es die da-Vinci Kabel selbst so perfekt, dass nur wenige Konstruktionen mit ihnen mithalten können – wie eben die mir bestens vertrauten Siltechs. Die da Vinci klingen zwar auch extrem räumlich, nur dass die Energie der Übertragung durch sie auf die Instrumente im Vordergrund fokussiert wird. Zugleich spielt das Crystal Cable bemerkenswert geschmeidig. Die Siltechs bringen die feinen Informationen besser zur Geltung, ohne sie zu betonen oder zu grell zu beleuchten. Im Gegensatz dazu klingt die mit Crystal Cable verbundene Anlage eher legato: Der Klang ist glatt, fast fließend. Es gibt keine harten Trennungen zwischen den Instrumenten und auch keine übermäßig detaillierten Texturen.
Als Tomasz Pauszks Album mit elektronischer Musik erklang, achtete ich auf die Botschaft als Ganzes. Das heißt, alles war schön arrangiert, hatte Schwung, einen fantastischen Bass und perlende, goldenen Höhen. Während das Siltech das Äquivalent eines analogen Masterbandes sein könnte, wirkt das Crystal Cable wie eine phänomenale DSD256-Aufnahme. Sie müssen wissen, dass ich schon seit geraumer Zeit mit Überlegungen beschäftigt bin, um für mich selbst herauszufinden, welche dieser Aufnahmemethoden eine glaubwürdigere Illusion der Musik vermittelt. Ich bin mir immer noch nicht sicher, aber das zeigt bereits, dass es sich um vergleichbar hochwertige Wege handelt, wenn auch nicht um dieselben. Die da Vinci haben dieses musikalische Ereignis auf eine Art und Weise wiedergegeben, die ein langes Zuhören ermöglicht und den Zuhörer ein wenig von der Arbeit entlastet, die die die Kombination von Klängen zu Musik macht. Sie lenken unsere Aufmerksamkeit nicht auf das „Hier und Jetzt“, sondern auf größere Zusammenhänge. Das ist interessant, denn wie ich bereits schrieb, hat man den Eindruck, näher an der Klangquelle zu sein. Es handelt sich um bemerkenswert schnelle und dynamische Kabel. Wie es scheint, geht es darum, dass sie bei der Schaffung des „musikalischen Bildes“ das wir vor uns haben, zu etwas anderen Mitteln greifen.
Eines davon besteht darin, unsere Aufmerksamkeit auf die Harmonie der Klänge zu lenken. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum sowohl Satie, mit dem ich angefangen habe, als auch Pauszek und dann auch Steely Dan vom Gaucho-Album, gespielt von der einzigartigen Test-Press-SACD-Scheibe, so klangen, als gäbe es noch einen langen Weg zu gehen. Und da er lang ist, gibt es keinen Grund zur Eile. Nochmals: Die Dynamik und Geschwindigkeit von Crystal Cable war bei diesen Scheiben unglaublich, was über die Schnellligkeit und Analyse des Klangs Bände spricht. Aber ich denke, wenn wir uns erlauben, über das bisher vertraute Paradigma hinauszugehen, stellt sich heraus, dass alles etwas anderem dient und dass wir zuvor ein Amalgam aus verschiedenen Tendenzen gehört haben.
Da Vinci überschreitet Begrenzungen in ähnlicher Weise wie ein hochwertiges Messsystem, das eine oder zwei Größenordnungen genauer ist als das zu messende Objekt. Wir hören nicht mehr eine Mischung aus Signal und Verzerrung, sondern nur noch das unverzerrte Signal selbst. Dies ist wahrscheinlich der Grund, warum Donald Fagens Stimme im ersten Stück des Albums, die von den Produzenten sehr weit hinten auf der Bühne positioniert und relativ leise war, mit den getesteten Kabeln stärker und größer klang. Oder besser gesagt, es schien so. Das liegt daran, dass die Proportionen der Aufnahme erhalten wurden, die ich von der Anlage, in der die Siltechs die Signalübertragung übernehmen, kenne. Das Crystal Cable verband die Stimme einfach stärker mit den anderen Instrumenten und dem Background-Gesang, wodurch der gesamte Sound kohärenter wurde, alles spielte mehr zusammen. Das ist eine fantastische Neuigkeit für alle, die High-End-Audiosysteme haben, die nicht das mindeste falsch machen, die aber dennoch einzelne musikalische Komponenten kohärenter reproduzieren sollten. Die Kabel von Crystal Cable sind so etwas wie ein Super-Kleber, der die Teile des Puzzles zu einem organischen Ganzen zusammenfügt. Dies geschieht durch alles, was ich bereits erwähnt habe, nämlich Geschwindigkeit und Dynamik, wobei die Auflösung im Vordergrund steht.
Sie würden sich irren, wenn Sie nach der Lektüre dieses Tests zu dem Schluss kämen, dass das getestete Kabelsystem warm klänge und dass es die Anlage „harmonisiere“, indem es störende Elemente ausblendet. Das ist absolut nicht der Fall! Beim Anhören von We Get Request vom Oscar Peterson Trio und unmittelbar danach von Stan Getz & João Gilberto, sowohl im Remastering von First Impression Music als auch von den Master-CDs, war ich mir sicher, dass der Schwerpunkt ihres Klangs höher liegt als bei den Siltechs der Triple Crown-Serie, und gleichzeitig, dass der Gesamtklang fülliger ist. Es geht also nicht um Aufhellung des Klangs. Solche Kategorien gelten nicht für extreme High-End-Produkte wie diese. Darum geht es nicht. Ihre Nutzer interessieren sich nicht für Höhen, Bässe oder Klangbühne. Diese sind nur Hilfsmerkmale, die der Natürlichkeit der Wiedergabe untergeordnet sind. Wenn diese Grundanforderungen bei einem Produkt nicht erfüllt werden, ist es eine Schande, Zeit damit zu verschwenden. Erst wenn sie das Fundament für etwas „darüber“ legen, kann man anfangen, dem zuzuhören, was auf ihnen aufgebaut ist und wie sie sich in der Natürlichkeit der Wiedergabe niederschlagen.
Die Natürlichkeit der Wiedergabe ergibt sich aus der Auflösung, der Präzision, der Bildgebung et cetera. Ein auflösendes Kabel ist für mich nicht dasjenige, das detaillierter ist, sondern dasjenige, das im Vergleich zu einem „normalen“ Kabel dunkler klingt. Denn echte Musik wird gerade in der Dunkelheit geboren. Die da-Vinci-Kabel sind in dieser Hinsicht unglaublich gut. Genauso gut wie die von Siltech. So etwas wie die da Vinci habe ich noch nie gehört – abgesehen von den Triple Crown. Trotz allem handelt es sich dabei um zwei unterschiedliche Spielphilosophien. Sie haben eine gemeinsame Grundlage und führen dennoch zu einem unterschiedlichen Ergebnis. Das Siltech ist noch dunkler und tiefer. Es scheint ein wenig auflösender zu sein. Es zeigt die Ereignisse weiter hinten in der Bühne und mit noch besserer Skalierung. Crystal Cable hingegen können etwas tun, was die Siltech nicht zu tun vermögen: Sie fügen den Klang funktional zusammen und bringen die Aufnahmen zum Leuchten. Ein Glanz, der aus ihrem Inneren kommt. Sie machen etwas mit der Musik, das sie absolut kohärent klingen lässt. Das macht sie wunderbar zugänglich. Die Siltechs aus der Top-Serie tun dies nicht, sie sind schonungsloser. Sie dringen tiefer in die Struktur des Klangs ein, während die Crystal Cables tiefer in die Struktur der Musik eintauchen.
NF-Kabel: Siltech vs Crystal Cable
Der Vergleich der Siltech- und Crystal-Cable-NF-Kabel wirkt wie eine Linse, die die Charakteristika der da Vinci bündelt, die ich oben beschrieben habe: Der Klang ist fokussiert, kompakt und besitzt leicht abgerundete Kanten. Die vordere Ebene ist recht nah am Hörer. Das Klangbild wirkt nicht vergrößert oder gar aufgeblasen, es scheint nur so, als säßen wir ein wenig näher bei den Ausführenden. Die Ebenen hinter der Verbindungslinie zwischen den Lautsprechern werden wunderbar klar aufgebaut, wodurch die Stereophonie breit und ziemlich tief erscheint. Es handelt sich jedoch um eine sanfte Stereophonie, die unsere Aufmerksamkeit nicht so stark auf einzelne Schallereignisse lenkt, sondern vielmehr eine Art Hintergrund für das Geschehen im Vordergrund bildet.
Die Tonalität des NF-Kabels zeichnet sich durch eine tiefe Sättigung aus. Die Siltechs scheinen im Vergleich mit dem da Vinci etwas strenger zu spielen. Die Bässe sind beim Crystal Cable angenehm voll und gut kontrolliert. Auch bei Charlie Haden und Pat Methenys Album Beyond The Missouri Sky, das kürzlich bei UHQCD erschien, ist das so. Jahrelang war ich der Meinung, dass der Bass zu kräftig war und dass der Toningenieur es ein wenig übertrieben hatte. Aber als mein Equipment besser wurde und sich die Raumakustik verbesserte, wurde klar, dass das Problem nicht der Bass war, sondern die Elektronik und die Akustik, was nichts daran ändert, dass es auf dem Album wirklich viel Bass-Energie gibt. Das holländische NF-Kabel zeigte dies auf brillante Weise, da es den Klang einerseits voll und satt machte, ihn andererseits aber bestens kontrollierte. Es war eine andere Kontrolle als die des Siltech, weil sie weniger restriktiv und runder war.
Das andere Ende des Frequenzbandes wird durch das da Vinci stark und ohne Schleier rübergebracht, stärker als beim Siltech. Der Nachhall auf George Michaels Gesang in der gerade veröffentlichten neuen BSCD2-Version von Older ist stark und sehr lang. Er dehnt sich sehr weit nach hinten aus und trägt Zischlaute mit sich, die längst verklungen sind. Dieser Nachhall, und damit die Zischlaute, waren beim da Vinci stärker und länger. Und doch war es immer noch eine sehr geschmeidige Wiedergabe – ein wahres Paradoxon. Und schließlich die Dynamik: Sie ist unglaublich. Die Geschwindigkeit bei der Ausführung eines Anschlags und die Effizienz bei der Energieverwaltung sind beim da Vinci die Referenz. Das Siltech ist auch ganz hervorragend, aber das Crystal Cable scheint mir in dieser Hinsicht um ein Haar besser zu sein.
CRYSTAL vs CRYSTAL
Der Vergleich zwischen da Vinci und Absolute Dream war für mich eine äußerst aufschlussreiche Erfahrung. Obwohl die in beiden Kabeln verwendeten Techniken ähnlich zu sein scheinen und die Kabel selbst auch ähnlich aussehen, unterscheiden sie sich klanglich signifikant. Ich nenne die Unterschiede aus Pflichtgefühl „signifikant“, obwohl ich eigentlich etwas krasseres schreiben wollte. Es ist nämlich so, dass das Absolute Dream ein großes Kabel ist. Ich mag es und benutze es. Ich weiß auch, dass das da Vinci doppelt so teuer ist. Der Unterschied zwischen diesen Kabeln ist jedoch nicht doppelt so groß, sondern noch viel, viel größer.
Das neue Kabel löst um ein Vielfaches höher auf. Es hat auch bessere Klangfarben, die weicher und stimmiger miteinander verbunden sind. Der Raum des Absolute Dream wirkt ein wenig komprimiert und axial fokussiert, während der des da Vinci ein echtes 3D-Spektakel bietet. Und schließlich scheint die Energie – die des absoluten Traums – im Vergleich zum da Vinci zurückgenommen zu sein. Im Vergleich zu jedem anderen Kabel in dieser Preisklasse würde das ältere Crystal Cable umwerfend klingen. Bei diesem Vergleich war der Unterschied jedoch frappierend.
Zusammenfassung
Ich habe ein paar Träume im Leben: Ich hätte gerne mehr Haare. Ich möchte meiner Tochter eine Wohnung in Krakau kaufen und meinem Sohn helfen, eine größere Wohnung zu kaufen, als er jetzt hat. Ich hätte gerne ein weiteres Siltech Triple-Crown-NF-Kabel zwischen Vorverstärker und Endstufe in meiner Anlage. Und ich hätte auch gerne eine komplette Crystal Cable da-Vinci-Verkabelung.
Die Realisierung einiger dieser Träume ist leichter vorstellbar: Zum Beispiel könnte das Haar auf meinem Kopf auf magische Weise seine Vitalität wiedererlangen. Es ist schwerer vorstellbar, dass es in meiner Stadt bezahlbaren Wohnraum geben wird. Ich wünschte, dass in Zukunft die Aufnahme eines kompletten Kabelsatzes der da-Vinci-Art-Series in meine Anlage Realität würde – als zweiter Satz neben dem Triple Crown von Siltech. Denn wer hat gesagt, dass Träume nicht wahr werden können? Das wünsche ich mir auch für Sie alle.
Den Kabeln verleihen wir gemeinsam mit dem Magazin Hifistatement.net die Auszeichung STATEMENT in High Fidelity | Polish Edition 2022. Der Award wird am 28. Oktober während der Audio Video Show in Warschau überreicht.
Die Preise
NF-Kabel 19.000 Euro für 1m
Lautsprecherkabel 36.590 Euro für 2m
Netzkabel 18.400 Euro für 2m