„In vino veritas“ – im Wein liegt die Wahrheit. Ob auch ohne die Hilfe des gegorenen Rebensafts Phonars passive p6.2 NEXT überzeugen und somit reinen Wein einschenken können soll im folgenden Test evaluiert werden.
Als mich Dirk Sommer im Sommer 2022 anrief und mir vorschlug, einen Doppeltest von Phonars neuer aktiven Serie p6.2 Match Air und den passiven Schwestern Veritas p.6.2 NEXT durchzuführen war, ich gleich hin und weg. Nun sollte es doch noch bis zum Winter dauern und ich freue mich schon riesig meine Erfahrungen in den beiden kommenden Test zu teilen.
Vor mehr als 40 Jahren begann die Geschichte der Firma Phonar, die als nördlichste HiFi-Manufaktur Deutschlands in den Anfangsjahren vor allem Lautsprecher für internationale, auch heute noch geläufige Unterhaltungselektronikmarken herstellte. Anfangs noch unter dem Namen Scan Akustik verließen bis zu 1.000 Lautsprecherboxen pro Tag das Werk in Tarp. Anfang der 80er Jahre beschloss Firmengründer Klaus Henningsen eine eigene Marke unter dem Namen Phonar aufzubauen, um der Abhängigkeit von wenigen Großkunden entgegenzuwirken. 1983 war es dann soweit, und die Phonar Akustik GmbH wurde aus der Taufe gehoben und setzte sich zum Ziel, hochwertige Klangmöbel herzustellen, deren Wiedergabequalität sich stark an dem musikalischen Original orientieren sollte. Aufgrund eines gut ausgebauten deutschlandweiten Netzwerks mit circa 150 ausgewählten Fachhändlern konnte Phonar seine Markposition stetig ausbauen. 1998 übergab Klaus Henningsen die Leitung an seinen Junior Kai, der die Firma ins neue Jahrtausend führte und weiter ausbaute. In den letzten Jahren wurde der Umsatzanteil des Exports auf ungefähr 40 Prozent gesteigert, was zur internationalen Bekanntheit des norddeutschen Familienunternehmens führte. Nach über zwei Jahren Entwicklungszeit wurde im November 2018 die aktive Serie Match Air an den Start gebracht. So auch die beiden p6.2 Match Air, die mit Ihren passiven Schwestern der Veritas-Serie nun meinen Hörraum beschallen dürfen.
Mit großer Vorfreude wartete ich auf die Speditionslieferung meiner neuen Testkandidaten. Und obwohl mit Avisierung gebucht, wurde dann ganz unverhofft geklingelt, und eine Palette von insgesamt 117 Kilogramm Gewicht stand plötzlich vor unserer Haustüre. Nachdem ein älterer Nachbar mir erklärte, dass er schon genügend gepeinigt von den Klavierstunden des Bewohners über ihm sein Dasein fristete, erklärte ich ihm die Vorzüge einer schönen Musikanlage und wie er das Geklimper seines Nachbars gekonnt übertönen könnte. Als ich dann alle vier Speaker in den zweiten Stock hievte, erwartete mich schon meine allseits gut gelaunte Frau mit der Frage wo denn diese vier „Ungetüme“ einen angemessenen Platz in unserer Wohnung finden würden. Ich beließ es bei einem stillen Lächeln und verkniff mir jede weitere konfliktfördernde Antwort.
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