Hersteller
Audio Group Denmark
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Anschrift | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
Web | audiogroupdenmark.com |
Pro-Ject setzt seine Tradition von maximalem Klang aus kompakten Gehäusen fort und bringt den klangstarken Vollverstärker Pro-Ject MaiA DS3 und seinen „kleinen Bruder“, die Pro-Ject Stereo Box S3 BT. Und für Vinyl-Perfektionisten stellt Pro-Ject gleich zwei neue Einstell-Werkzeuge mit höchster Präzision vor: Align it DS3 und die Align it PRO.
Der Pro-Ject MaiA DS3 macht Musikgenuss auf höchstem Niveau zum Kinderspiel. Er vereint vier Geräte ein seinem kompakten Gehäuse aus hochwertigem, gegen Einstreuungen schützenden Vollaluminium: einen Vorverstärker, einen Endverstärker, einen Phonovorverstärker für MM und MC-Tonabnehmer und einen hochwertigen D/A-Wandler, der Abtastraten bis zu 192 Kilohertz und 24 Bit sowie DSD256 verarbeiten kann. Der Pro-Ject MaiA DS3 bietet neun analoge und digitale Eingänge inklusive USB und Bluetooth 5.0, um allen Ansprüchen an die Quellenvielfalt gerecht zu werden. Mit seinen kraftvollen 140 Watt pro Kanal können Sie Ihre Lieblingslautsprecher problemlos betreiben.
Die Pro-Ject Stereo Box S3 BT übernimmt viel vom Können des MaiA DS3 in einem nochmals kompakteren und doch nicht weniger hochwertigen Aluminiumgehäuse. Er kommt ohne Digitaleingänge aus, lässt sich aber wie der MaiA DS3 per Bluetooth 5.0 digital und kabellos mit Musik füttern – selbstverständlich auch mit dem audiophilen aptX® HD-Codec bis zu 24Bit / 48 Kilohertz. Zwei mal 40 Watt genügen vollständig, um so gut wie alle Lautsprecher zu Höchstleistungen zu bewegen.
Mit den Align it DS3 und die Align it PRO will Pro-Ject die wohl komfortabelsten und präzisesten Tonabnehmer-Einstellwerkzeuge aller Zeiten anbieten: Die Pro-Ject Align it DS3 bietet Überhang-, Azimut- und Tangential-Messplätze für Tonarme zwischen 8,6 und 12 Zoll. Der Clou: Die Align it DS3 bildet die gesamte Tonarmkurve vom äußeren bis zum inneren Nullpunkt ab. Sie müssen den Plattenteller Ihres Plattenspielers also nicht ständig drehen, wenn Sie beim Einstellen Ihres Tonabnehmers vom äußeren zum inneren Nullpunkt wechseln: Die Kurvenbewegung des Tonarms ist bereits eingerechnet. Die Pro-Ject Align it PRO ist die ultimative Einstelllehre für alle Pro-Ject-Tonarme und viele Tonarme anderer Hersteller zwischen 8,6 und 12 Zoll Länge. Sie bietet unübertroffene Präzision, ohne dass Sie zwischen innerem und äußerem Nullpunkt hin- und herwechseln müssen. Align it PRO verwendet die Baerwald-Geometrie, eine hervorragende Allround-Lösung, die eine ideale Balance zwischen Abtastung der inneren und äußeren Rillen bietet und gleichzeitig eine ausgezeichnete Linearität im mittleren Bereich der Schallplatte gewährleistet.
Vertrieb
ATR - Audio Trade
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Anschrift | Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH Schenkendorfstraße 29 D-45472 Mülheim an der Ruhr |
Telefon | +49 208 882660 |
email@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
Am 26. und 27. November veranstaltet die Analogue Audio Association das 1. Analog Symposium im Van der Valk Hotel Moers. Das ist eine neu konzipierte Veranstaltung zur analogen Musikproduktion. Den Besucher erwarten in zwangloser Atmosphäre die „Macher“ und Produzenten der teilnehmenden Label zu Treffen und Diskussionsrunden. Der Eintritt ist frei!
Der bekannte Musikjournalist Lothar Brandt hält Vorträge zur Rockmusik mit Musikbeispielen. Er ist auch Moderator der Schallplatten Konzerte im Rahmen des Symposiums. Die hochwertige Vorführanlage im Rahmen dieser Konzerte stellen die beiden Newcomer LUPHONIC LABS (Plattenspieler) und AUDIO CULTURE (hochwertige Röhrenelektronik) – beide aus Hessen – und HORNKULTUR (Hochwirkungsgrad-Schallwandler) aus Nordrhein-Westfalen.
Während der Abendveranstaltung und am Sonntagmorgen findet jeweils ein Live Mitschnitt des Konzerts eines Musikensembles mit puristischer Ausrüstung durch die Label DIRECT TO TAPE RECORDS und TAPE MUSIC statt. Bei Besuch dieses Konzerts ist der vorherige Erwerb eines Tickets (verbunden mit einer geringen Schutzgebühr) erforderlich. Das Ergebnis der Aufnahme kann dabei direkt im Anschluss an das Konzert mit dem Original verglichen werden. Die Aufnahmeleiter stellen ihr Aufnahme-Equipment vor, erläutern die einzelnen Produktionsschritte und beantworten die Fragen aus dem Publikum. Im „Labeldorf“ gibt es die Möglichkeit analoge Tonträger (Vinyl, Tonband und Cassette) direkt bei den ausstellenden Labeln und Tonträgerhändlern zu erwerben – ein „Muss“ für den Sammler audiophiler Raritäten.
Weitere Stände mit „analogem“ Zubehör und HÖRSTATIONEN zahlreicher namhafter Hersteller analoger Elektronik, auf denen das auf de Analogsymposium vorgestellte analoge Musikmaterial 1:1 zu hören ist, machen den Besuch zu einem spannenden Erlebnis.
Information
1. Analog Symposium
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Termin | 26. und 27. November 2022 |
Veranstaltungsort | Van der Valk Hotel Moers am Niederrhein Krefelder Str. 169, 47447 Moers |
Öffnungszeiten | Sa, 26.11.2022 von 10 bis 22 Uhr, So, 27.11.2022 von 10 bis 18 Uhr |
Veranstalter | Analogue Audio Association e.V. Karl-Oberbach-Straße 50 41515 Grevenbroich |
Bezeichnenderweise hört die neueste Evolutionsstufe des Röhrenvollverstärkers Ayon Crossfire nach den früheren römischen Ziffern I, II und III nun auf den Zusatz „Evo“. Mein Röhrenherz hüpfte vorfreudig, als ich erfuhr, diesen Klassiker mit seiner sehr speziellen Leistungstriode für einen Test nach Hause geliefert zu bekommen.
So ziemlich jeder einmal mit dem Röhrenbazillus infizierte HiFi-Freak kennt das Phänomen. Wie bei einem Junkie reicht die übliche EL34-Push-Pull Einstiegsdroge irgendwann einfach nicht mehr aus, früher oder später landet man schließlich bei Single-Ended-Trioden. Und von hier gibt es für diejenigen, die ihren süchtig machenden Eigenschaften erlegen sind – einschließlich dem Autor dieser Zeilen –, keinen Weg mehr zurück. Niemals. Wer kann sich auch schon dem musikalischen Charme einer 45, der unglaublichen Räumlichkeit einer 2A3, der knackigen Tieftonkontur einer 300B oder der fantastischen Klarheit einer RE604 entziehen? Nein, nein, der Weg zurück nach Sandhausen für ein kleines Quäntchen mehr Neutralität oder Linearität ist für uns Röhren-Junkies gar keine Option mehr.
Gleichwohl ist die Kehrseite dieser glanzvollen Medaille, dass sich mit zunehmender Triodensucht ein anderes, neues Problem immer mehr in den Vordergrund drängt: die Suche nach den passenden Lautsprechern. Mit Nennleistungen im einstelligen Wattbereich und de facto nicht existenten Dämpfungsfaktoren kannst du einfach keine Bäume ausreißen, sprich: Die Suche nach elektromechanisch leichter Kost für den Triodenverstärker, also geringen für diesen „sichtbaren“ Lautsprecherlasten, kann schnell zur Suche nach dem Heiligen Gral ausarten. Da hilft es auch nichts, sich selbst zu belügen mit der von Generation zu Generation weitergetragenen „Erkenntnis“, dass jedes Triodenwatt subjektiv locker mit dem Faktor fünf multipliziert werden könne. Ich weiß, wovon ich spreche. Klar, größere Trioden wie die 6C33C oder auch die 845 beziehungsweise die 211 sind im Eintaktbetrieb immerhin für fünfzehn bis zwanzig Watt gut. Fürderhin büßen diese größeren Trioden gegenüber ihren kleinen Kollegen meiner Wahrnehmung nach aber ein wenig der ihnen im Allgemeinen zugesprochenen Faszinationskraft ein und sie sind trotz etwas größerer „Leistungsreserven“ immer noch kein Allheilmittel für bockbeinige Lautsprecher. Achtzöllige, simpel beschaltete Vollbereichsbreitbänder, kleine Hörner, Open Baffle Lösungen, bei Wirkungsgraden ab 94 Dezibel pro Watt und Meter ist das alles generell kein Problem. Fundamentale Basswucht dagegen schon, denn das ist nicht gerade das Metier vorgenannter Schallwandler und bei zwölfzölligen Bassmembranen dagegen geht den mickrigen Kleinleistungstrioden einfach die Puste aus. Das ist halt dieses Spannungsfeld, mit dem Trioden-Maniacs sich meist ihr Leben lang rumplagen.
Hier kommt unser Ayon Crossfire Evo mit seiner Leistungstriode AA62B ins Spiel. Zu diesem gewaltigen Glaskolben erklärte mir Gerhard Hirt, Gründer, Chef und Inhaber von Ayon Audio, dass diese von Ayon selbst entwickelte Röhre auf dem Konzept einer 300B fußt. Sie wird von einer kleinen, feinen Truppe ehemaliger Tesla-Mitarbeiter gefertigt, die zum Beispiel auch die Emission-Labs-Röhren herstellt. Mit einer in der Praxis um die fünfundzwanzig Watt anzusiedelnden Ausgangsleistung bringt sie ungefähr drei Mal soviel Leistung an die Lautsprecherklemmen wie eine 300B, gleichwohl ist das gar nicht so sehr der entscheidende Faktor. Viel bedeutender wiegt die Tatsache, dass die AA62B schon fast brutal zu nennende vier Ampere Strom liefern kann! Der Vorteil dieser feisten, mit über zwei Ampere Gleichstrom geheizten Röhre von Ayon liegt klar auf der Hand: Auch große Tieftöner mit höheren Rückinduktionen über die Schwingspule, bedingt durch die Rückwärtsbewegung der Membran in Richtung Nullposition, bekommt diese Röhre dank ihrer Stromlieferfähigkeit und dem damit einhergehenden, relativ hohen Dämpfungsfaktor in den Griff. Die praktische Folge: saubere, straffe und klar konturierte Tieftöne anstatt sumpfig-subsonischem Gemurmel. So zumindest die graue Theorie.
Die Lebensdauer dieser Röhre beziffert Gerhard Hirt bei durchschnittlichem Betrieb auf mindestens fünfzehn bis zwanzig Jahre. Klar, das klingt womöglich etwas unspezifisch, jedoch kann man es auch anders herum betrachten: Von den zusammen mit seinen Verstärkern ausgelieferten AA62B Trioden hat er noch nie auch nur einziges Pärchen für einen Austausch von seinen Kunden zurückbekommen. Für den also äußerst seltenen beziehungsweise unwahrscheinlichen Fall, überhaupt jemals eine AA62B austauschen zu müssen, verfügt der Ayon über eine clevere Bias-Funktion, die den korrekten Arbeitspunkt der Röhre ohne jedes Schraubendrehergefummel automatisch einstellt. Nebenbei erfordert dieser Kniff nicht einmal mehr die Anschaffung eines gematchten Pärchens, sondern erlaubt sogar den Austausch nur einer der beiden Leistungstrioden.
Die anderen Röhren des Crossfire Evo sind jedoch kaum minder interessant. Als Eingangsstufe kommt eine NOS-Röhre des Typs 5687 von Sylvania zum Einsatz. Beide Systeme dieser kleinen Doppeltriode sind hier parallelgeschaltet, was den Innenwiderstand reduziert und die Stromlieferfähigkeit erhöht. Darauf folgt eine Verbundröhre des Typs ECL86, hier als NOS-Type von Philco. Dieser hochinteressante Glaskolben besteht aus einem kleinen Triodensystem, welches von der 5687 angesteuert wird, sowie einer Strahlenbündel-Endtetrode, welche wiederrum als Treiber für die AA62B dient. Ursprünglich wurde die ECL86 in den 1960er-Jahren als FM-Demodulator für den Radio- und TV-Empfang eingesetzt.
Darüber hinaus sitzt auf dem Chassis noch eine weitere Röhre, ein Klassiker, nämlich ein 5U4G Gleichrichter aus alter russischer Produktion. Halt, nur eine? Genau! Aufgrund der spiegelnden Oberflächen der verchromten Abdeckhauben fällt diese kleine optische Asymmetrie gar nicht weiter auf, aber tatsächlich ist diese auf der linken Seite des Verstärkerchassis sitzende Röhre lediglich für die Versorgung der Eingangs- und Treiberröhren zuständig (und hierfür reicht die eine vollkommen aus), für die AA62B wäre sie aber gnadenlos überfordert.
Strom, Strom, Strom! Ich liefere dir Strom! Das scheint die ganze Schaltung förmlich herauszuschreien und diese Konzeption setzt sich im gesamten Verstärker bis in die Ausgangsübertrager fort. Diese für einen Röhrenverstärker so elementaren Bauteile werden von Ayon natürlich nicht von der Stange zugekauft, sondern man lässt sie nach eigenen Spezifikationen maßanfertigen. Außerdem sind im Inneren noch etliche Chokes zu entdecken, aber das nur am Rande. Schließlich gibt es für die Mehrzahl der HiFi-Fans noch viel Berichtenswerteres als langweilige Schaltungsdetails, nämlich Ausstattung und Verarbeitung. Der haptische Eindruck sowie die gesamte Qualität dieses knapp einen Zentner schweren Trumms sind schlichtweg superb, so, wie man das für ein 14000 Euro teures HiFi-Gerät eben auch erwartet. Punkt.
Der Verstärker bekommt eine solide Metallfernbedienung für die Lautstärkeregelung des motorgetriebenen ALPS-Potentiometers mitgeliefert, welche auch noch eine Mute-Funktion bereithält. Das war es dann auch schon, eine Umschaltung der Eingänge per Fernbedienung ist nicht möglich, aus meiner Sicht aber auch gar nicht nötig. Der Ayon Crossfire Evo verfügt über einen symmetrischen XLR Line-Eingang sowie drei weitere Cinch-Line-Eingänge. Darüber hinaus ist das Gerät auch als reine Endstufe zur Ansteuerung per separatem Vorverstärker ausgelegt, wofür ein mit Cinch-Buchsen bewehrter Direct-In Eingang bereitsteht. Das Pendant, ein Pre-Out Ausgang, steht ebenfalls zur Verfügung, um zum Beispiel einen aktiven Subwoofer oder eine weitere Endstufe anzusteuern.
Ein letztes Feature möchte ich nicht unerwähnt lassen, nämlich einen kleinen mit „DMP“ bezeichneten Kippschalter auf der Gehäuserückseite gleich neben den Lautsprecheranschlüssen, die sich übrigens sowohl mit Gabelschuhen als auch mit Bananas verbandeln lassen. Standardmäßig befindet sich dieser Schalter in der Off-Position und er sollte lediglich zur Anpassung des Verstärkers zum Einsatz kommen, wenn die angeschlossenen Lautsprecher eine Impedanz zwischen drei und vier Ohm aufweisen (Position 1) oder diese sogar unter drei Ohm fällt (Position 2). Eine solche Anpassungsmöglichkeit ehrt die Designer des Ayon Crossfire Evo natürlich, gleichwohl ich mich frage, wer denn wohl mit derart fehlkonstruierten Lautsprechern einen Gourmet-Verstärker dieser Güte quälen würde. Ein Class-A-Leistungsmonster zwar, aber der Crossfire Evo ist und bleibt immer noch eine Single-Ended-Triode! Um hier mal einen klaren Fingerzeig zu geben: Lautsprecherseitig ist für Trioden nach meinem Dafürhalten alles unterhalb von acht Ohm Nennimpedanz (mit allenfalls kleinen erlaubten „Einbrüchen“ bis maximal runter auf sechs Ohm) einfach Mist.
So gesehen sollte der Ayon Crossfire Evo mit meinen Dynamikks! Model 12 leichtes Spiel haben. In Sachen Rückinduktionssauereien wird der zwölf Zoll große Tieftöner schon von Haus aus durch einen Schaltungskniff in der Frequenzweiche ausgebremst, vielmehr kann dieses Teil mit PA-Genen einen ordentlichen (Strom-)Tritt in die Schwingspule gebrauchen. Und der Crossfire Evo dürfte leistungsmäßig mehr als genug Headroom haben, mit meinen Dynamikks! und ihren echten 96 Dezibel Wirkungsgrad die Wände ordentlich wackeln zu lassen.
Was mich dann schon unmittelbar nach der Warmlaufphase klanglich erwartete, ließ meine Kinnlade vor Verblüffung runterklappen. Der Tiefbass schien rein subjektiv noch einmal gut eine halbe Oktave tiefer in den Keller hinabzusteigen, als ich es bisher von meinen Lautsprechern gewohnt war. Dieser Effekt war sowohl bei niedrigeren als auch bei höheren Lautstärken signifikant; rein technisch kann die Erklärung nur lauten, dass der Ayon Crossfire Evo hier mit seiner Kombination aus hervorragenden Übertragern und hoher Stromlieferfähigkeit punktet. Diese schon schraubstockartige Kontrolle über die Tieftöner, die mich an brettharte Push-Pull-Designs erinnerte, ging übrigens nicht zu Lasten der mir so wohlvertrauten, fein federnden und spielerisch leichten Diktion im Bass. Schön auch, dass diese Souveränität in den unteren Frequenzgefilden keinesfalls mit tumber Hauf-Drau-Attitüde à la Thors Dampfhammer einherging. Faszinierend!
Das alles konnte ich besonders gut an Hand einiger Klassiker von AC/DC festmachen. Für mich ist die Rock-Ballade „Ride on“ (Dirty Deeds Done Dirt Cheap, Atlantic Records, 1976) ein immer wieder gern gehörter Evergreen. Der Crossfire Evo platzierte mich quasi in die vordersten Reihe des virtuellen Raums beziehungsweise er versetzte mich in die Rolle des Produzenten bei der Aufnahme. Bon Scott stand vier bis fünf Meter von mir entfernt und sang so glockenklar und authentisch, dass mir vor Gänsehaut die Haare zu Berge standen. Perfekte Sibilanten, feinste tonale Nuancen bei Vokalen und Konsonanten, Atemgeräusche, alles war da! Das bittersüße daran war nur, dass mir Bon Scotts viel zu früher Tod wieder schmerzlich bewusst wurde. Wir sehr hätte ich mir gleich ein ganzes Album in der Art dieses bis heute einzigen Bluesrock-Songs der australischen Hardrock-Haudegen gewünscht.
Auch die „Hells Bells“ von AC/DC (Back in Black, Atlantic Records, 1980) hatte ich in dieser Form so noch nie wahrgenommen. Die fest auf ihren angedachten Positionen zementierten Musiker befanden sich in einem förmlich überbordend großzügig dimensionierten Raum. Jeder hatte mehr als ausreichend Platz um sich herum, allerdings wirkte das Ensemble nie auseinandergerissen, sondern es interagierte perfekt und spielte als eine musikalische Einheit. Vor einem rabenschwarzen Hintergrund wirkte diese Szenerie schon fast holografisch. Eins darf man natürlich nie vergessen: Anders als bei Aufnahmen großer Orchester beispielsweise, bei denen der erfahrene Konzertbesucher sehr wohl die Authentizität der Wiedergabe hinsichtlich der Raumabbildung beurteilen kann, handelt es sich bei diesen Studioaufnahmen um künstliche, zum Teil durch Spielen mit Halleffekten erzeugte virtuelle Räume. Was der eigentlichen Faszination aber keinen Abbruch tut.
Auch grob- sowie feindynamisch konnte ich dem Ayon Crossfire Evo nicht im Geringsten am Zeug flicken. Gleichwohl fiel es mir aber schwer, typische HiFi-Kriterien, die mir sonst persönlich Orientierung geben, überhaupt zu erfassen: Spielt der Ayon Crossfire Evo eher analytisch oder euphonisch? Ist der tonale Charakter eher hell oder dunkel timbriert? All diesen Fragen schien er sich auf eine ganz eigene Art zu entziehen. Müsste ich seinen grundlegenden Charakter kurz und knapp auf den Punkt bringen, würde ich sagen: Der Ayon Crossfire Evo ist eine extrem spielfreudige Musikmaschine mit holografischer, überaus authentischer Wiedergabe, völlig unabhängig vom Musikmaterial.
Mit Superlativen sollte man stets vorsichtig umgehen, denn diese nutzen sich bei inflationärer Nutzung schnell ab, doch ich komme nicht umhin zu konstatieren, dass man einen Vollverstärker mit Single-Ended-Trioden-Design nach meinem Dafürhalten kaum besser bauen kann. Wo andernorts Gerätepreise durch den plumpen Einsatz teuerster Materialien verknüpft mit Voodoo-Attitüde in exorbitante Größenordnungen katapultiert werden, überzeugt Ayon durch bestechende elektrotechnische Ingenieurskunst, ein kluges Schaltungskonzept sowie ein sehr tiefes Verständnis dafür, worauf es beim Röhrenverstärkerbau wirklich ankommt. Alle relevanten Fertigungsparameter insbesondere bei den Übertragern und den Leistungsröhren hat Ayon ohnehin in der eigenen Hand, so dass der Vollverstärker Crossfire Evo konzeptionell spürbar aus einem Guss ist. Der eigentliche Schlüssel zum klanglichen Erfolg dieses Geräts scheint mir übrigens in der cleveren Auslegung sowohl der Eingangs- als auch der Treiberstufe zu liegen, ohne die weder die AA62B noch die Übertrager ihre Qualitäten in dieser Form zur Geltung bringen könnten. Der Verstärker verfügt einfach über keinerlei Schwächen und ist – das muss man so trotz des absolut gesehen natürlich hohen Preises auch einfach mal aussprechen dürfen – jeden Cent der aufgerufenen und vergleichsweise günstig erscheinenden 14000 Euro mehr als wert. Ein Traumverstärker!
Gehört mit
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Phonovorverstärker | Pro-Ject Phono Box S2 Ultra mit Pro-Ject Accu Box S2 |
Plattenspieler | Pro-Ject Debut PRO + Plattenpuck PRO |
Tonabnehmer | Pro-Ject Pick it PRO |
Lautsprecher | Dynamikks! Model 12 |
Zubehör | Dynamikks! Speakerlink I, Phono NF-Kabel Pro-Ject Connect-it RCA-E |
Möbel | Hi-Fi Racks Ltd |
Herstellerangaben
Ayon Crossfire Evo
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Geräteart | Röhren-Vollverstärker |
Röhren | 2x AA62B, 2x 5687, 2x ECL86, 1x 5U4G |
Netzspannung | 230V AC/50 Hz |
Eingänge | 3x Line (RCA), 1x Line (XLR), 1x Direct-In |
Eingangsempfindlichkeit | 350mV |
Ausgänge | 1x Pre-Out |
Eingangsimpedanz | 100kOhm (@1kHz) |
Impedanz Lautsprecherausgänge | 4-8Ohm |
Frequenzgang | 8Hz–40kHz (-3dB) |
S/N Ratio | 98dB |
Ausgangsleistung | 2x 30Watt |
Ausstattung | Metall-Fernbedienung |
Schaltung | Single-Ended, Class A |
Gehäusefarbe | schwarz, verchromte Abdeckungen für Trafos und Übertrager |
Frontblende | schwarz |
Abmessungen (B x T x H) | 52x42x25cm |
Gewicht | 46kg |
Maximale Leistungsaufnahme | 225 Watt |
Preis | 14000 Euro |
Hersteller/Vertrieb
Ayon Audio
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Anschrift | Hart 18 A-8101 Gratkorn |
Telefon | +43 3124 24954 |
ayon@ayonaudio.com | |
Web | www.ayonaudio.com |
Phonars passive Referenz Veritas P10 NEXT erhält mit der .2-Serie als Veritas P10.2 SE zusätzlich eine Veredelung zur Special Edition. Mit der Veritas P10 NEXT wurde vor circa fünf Jahren ein Klangmöbel mit Referenzcharakter geschaffen, das dennoch als bezahlbarer Lautsprecher gelten darf.
Die überzeugenden Tugenden des Standlautsprecher mit fünf Chassis in D'Appolito-Anordnung sind die realistische Abbildungshöhe und -tiefe sowie Natürlichkeit und Homogenität bei herausragenden dynamischen Qualitäten. Mit der SE hat sich Phonar uns zur Aufgabe gemacht, dieses bereits faszinierende Klangerlebnis nochmals zu steigern und dem Kunde gleichzeitig ein gewisses Maß an Flexibilität in Aufstellung und Raumakustik zu ermöglichen.
Alpekte der Aufwertung:
Verwendete Komponenten:
Die Pegelanpassung im Mittel- und Hochtonbereich erfolgt mittels hochwertiger vergoldeter Kontakte und Steckbrücken rückseitig am Terminal. Büschelkontakte sorgen für eine optimale Signalübertragung. Die Pegelverstellung liegt im Mittelton bei +0,75 bis -1,5 Dezibel und im Hochton bei ±1,5 Dezibel. Folgende Gehäuseausführungen sind erhältlich: Klavierlack Hochglanz weiss und Hochglanz schwarz, Hochglanz Nussbaum und mattschwarz. RAL-Farb-Ausführungen sind gegen Aufpreis erhältlich.
Paarpreise: 9.600 Euro (Standardausführungen), RAL-Farben-Aufpreis nach Anfrage
Vor fast 50 Jahren begann die Geschichte der Firma Phonar, die als nördlichste HiFi-Manufaktur Deutschlands in den Anfangsjahren vor allem Lautsprecher für internationale, auch heute noch bekannte Unterhaltungselektronikmarken herstellte. Phonar-Lautsprecher machen immer wieder durch hervorragende Testergebnisse in renommierten Hifi-Magazinen auf sich aufmerksam und werden hoch gelobt. Mit den Serien Veritas „Style“ und der Veritas „NEXT“ hat Phonar Klangmöbel geschaffen, die Musikhörer durch ihren klanglichen Auftritt und ihre hohe Wertigkeit überzeugen. Neben den Phonar-Lautsprechern wird seit 2012 die Marke „Wireworld“ mit ihrem breiten Kabelsortiment für fast alle möglichen Audio-Anwendungen in Deutschland vertrieben. Die Bandbreite der Wirewold-Produkte reicht von preiswert bis „State of the Art“, von Lautsprecherkabeln bis hin zu CAT8-Audio-Verbindungen.
Vertrieb
Phonar Akustik GmbH
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Anschrift | Industriestr. 8 – 10 24963 Tarp |
Telefon | +49 4638 89240 |
info@phonar.de | |
Web | www.phonar.de |
Ich denke, es geht mir wie vielen Audiophilen: Es macht Spaß, mit Zubehör und Kabeln nach möglichen Verbesserung in der Kette zu suchen. Viel seltener tauscht man Verstärker und Quellgeräte, und fast niemand trennt sich auch nur versuchshalber von seinen Lautsprechern. Nahezu ein Tabu-Thema sind Racks. Ein Fehler, wie ein Besuch in Meschede zeigte.
Zumindest muss ich mir nicht vorwerfen, das Thema Geräteaufstellung sträflich vernachlässigt zu haben. Seit den späten 90-er Jahren standen meine Komponenten auf den feinen Pagode-Racks von Finite Elemente. Alle ein, zwei Jahre kam Luis Fernandes vorbei, um wieder eine Verbesserung zum Test zu präsentieren. Mal waren es Cera Base statt der serienmäßigen Füße, mal Rahmen mit Resonatoren, mal die Heavy-Duty-Variante für die Laufwerksebene. Da jeder postulierte Fortschritt klanglich auch tatsächlich leicht nachvollziehbar war, machte ich mir im Bewusstsein, meine Gerätschaften bestmöglich aufgestellt zu haben, um Racks keine weiteren Gedanken. Doch dann wurde es um Finite Elemente ruhiger und Luis Fernandes gehörte plötzlich nicht mehr zum Team. Updates bleiben aus. 2014 entdeckte ich dann bei einem Freund ein spannendes Hifi-Regal, das mich dank seines technischen Auftritts auch optisch beeindruckte. Als mir dann der Vertrieb, damals Jörg Kleins Hörgenuss für Audiophile, einen Test anbot, sagte ich nicht nein. In der Folge musste mein Master Reference 750 mit vier Ebenen sowie ein Master Reference Heavy Duty 600 mit ebenfalls vier Ebenen den Artesanias weichen.
Doch dann startete Finite Elemente wieder durch und Luis Fernandes lieferte innovative Ideen für den neuen Besitzer, die Kopf Möhring GbR. Inzwischen firmiert Finite Elemente wieder als GmbH mit Werner Möhring und Luis Fernandes als Geschäftsführern sowie Stefan Kopf als drittem Gesellschafter. Da Wolfgang Kemper die beiden ein wenig in die Jahre gekommenen Pagode-Racks nutzt, lag es nahe, dass er sie mit der aktuellen MKII-Variante vergleicht. Und wie immer, wenn Luis Fernandes klanglichen Zugewinn verspricht, war es auch hier so: Wolfgang Kemper attestierte der neuen Version ein beträchtliches Plus in Sachen Dynamik, Auflösung und Homogenität. Auch in meiner Kette findet sich wieder eine Finite-Elemente-Plattform: Die Einstein-Endstufe steht auf einer Carbofibre°-HD-Stellfläche. Seit einiger Zeit gibt es auch ein absolutes High-End-Modell von Finite Elemente: das Pagode MKII Carbon Edition. Wenn schon die Carbofibre°-HD-Flächen in einem „normalen“ MKII deutliche Klangvorteile bewirken, wie Wolfgang Kemper in einem weiteren Test festgestellt hat, sollte man sich die Carbon Edition eigentlich nicht entgehen lassen. Aber zur Beliebtheit von Rack-Vergleichen habe mich ja schon eingangs geäußert.
Außerdem dauert der Ab- und Wiederaufbau einer Kette inklusive der präzisen Ausrichtung der einzelnen Ebenen eine geraume Zeit. Da kann man nicht mal eben von A zu B und wieder zurück zu A wechseln, um vermeintliche, kleine Klangunterschiede zu verifizieren. Wenn es dann noch wie in meinem Hörraum kein verschwenderisches Platzangebot gibt, verzichtet man doch gern auf einen Test. Erst recht, wenn auf der Finite-Webseite die Carbon Edition ohne jeglichen Anflug von Understatement als „Simply The Best In The World“ beschrieben wird und man die Erfahrung gemacht hat, dass Luis Fernandes nicht zu leeren Versprechungen neigt: Da möchte man sich nach einem Blick auf die Preise der Carbon-Racks gar nicht erst in Versuchung führen. Wie gut, dass der Finite-Elemente-Entwickler bei einer Fachsimpelei über Netzteile für Streaming-Komponenten ganz nebenbei erwähnte, dass es in der Firma einen neu gestalteten Hörraum gibt, in dem sich ohne großen Aufwand die verschiedenen Generationen und Ausführungen der Pagode-Racks vergleichen lassen. Am Ende des Gesprächs war ein Firmenbesuch beschlossene Sache: So lassen sich die Fähigkeiten der Carbon-Racks entdecken, ohne die Gefahr, wie beim Ausprobieren in der eigenen Kette einen unwiderstehlichen Haben-Müssen-Impuls auszulösen.
Die Produktion von Finite Elemente befindet sich in der ersten Etage eines Rückgebäudes an einer der Hauptverkehrsstraßen in Meschede in unmittelbarer Nähe des Zentrums. Eine Laderampe und ein Lastenaufzug erleichtern die Anlieferung und den Versand. Großzügige Dachfenster sorgen für viel Tageslicht im ersten Stock. Nicht weit vom Eingang haben Werner Möhring und Luis Fernandes ein gemeinsames Büro. Es gibt eine Menge Lagerfläche für die Produkte der Cera-Familie und auch für Geräte, Kabel und Tonabnehmer aus dem Portfolio des G8-&-Friends-Vertriebs, dessen Geschäftsführung Werner Möhring ebenfalls inne hat. Herzstück ist, nein, nicht der Hörraum, sondern ein großer Raum mit einem ebensolchen, zentralen, elektrisch höhenverstellbaren Montagetisch, auf dem die Einzelteile zu einem Rack zusammengesetzt und dieses schließlich verpackt wird. Alle Racks werden komplett aufgebaut verschickt, da ansonsten nicht garantiert wäre, dass die feinen Holz- oder Carbon-Oberflächen und die auf Hochglanz polierten Aluminiumstreben beim Zusammensetzen nicht beschädigt werden und der klangliche Einfluss auf die Komponenten genau so ist, wie vom Entwickler beabsichtigt. Natürlich sind die Frachtkosten so um einiges höher, als wenn man die Racks als eine Art Bausatz ausliefern würde. Doch Luis Fernandes stellt an die Qualität seiner Produkte höchste Ansprüche. Kostenfragen sind da eher zweitrangig.
Übrigens arbeitet Finite Elemente seit seiner Gründung im Jahr 1997 noch immer mit derselben Schreinerwerkstatt und demselben Polierer zusammen. Anfangs wurden die Metallstreben verchromt, was aber an kritischen Stellen optisch nicht überzeugte. So entschloss sich Luis Fernandes, nur matt eloxierte und gegen Aufpreis hochglanzpolierte Seitenteile anzubieten. Wegen der großen Vielfalt der Varianten – es gibt allein sieben Farbvarianten mit jeweils zwei Ausführungen bei den Metallstreben – werden die Racks nur auf Bestellung gebaut. Dafür ist seit 16 Jahren Yvonne Burmann zuständig. Je nach Modell benötigt sie zwischen zwei und fünf Stunden für die Montage. Dabei kommen immer mal wieder Tücher, Folien und Styroporplatten zum Einsatz, um die Oberflächen vor Kratzern zu bewahren. Spezielle, selbst gefertigte Lehren finden ebenfalls Verwendung, beispielsweise um die Rahmen und die Seitenstreben exakt rechtwinklig zu verschrauben oder die Abstände der Streben penibel zu justieren. Bei einigen Arbeitsgängen sind auch Handschuhe Pflicht.
Da nur auf Bestellung gefertigt wird, kann Finite Elemente auch auf speziellere Wünsche eingehen: So habe man etwa für einen Kunden in Indien ein Rack farblich passend zu den Lautsprechern einer kompletten Burmester-Kette gebaut, verriet Luis Fernandes. Momentan habe Finite Elemente 25 Importeure und sei damit in 30 Ländern vertreten. Etwa 70 Prozent des Umsatzes entfielen auf die Pagode Racks, 20 Prozent machten die Füße der Cera-Familie aus und mit zehn Prozent seinen die Carbofibre°-HD-Plattformen daran beteiligt. Die Cera-Produkte bezieht Finite Elemente komplett verpackt von einem Hersteller, der gerade einmal 30 Kilometer weit entfernt ist. Allerdings wird der mit zuvor gepackten Tütchen mit Zubehör versorgt, deren Inhalt man in Meschede zusammenstellt, wenn mal keine größeren Aufträge anstehen und ansonsten Leerlauf drohte. So werden den Cerabase beispielsweise M6/M8-Gewindeadapter beigelegt.
Trotz aller Neuerungen und verschiedenen Ausführungen sind die wichtigsten Konstruktionsmerkmale der Racks gleich geblieben: Zum einen bestehen die Rahmen und die mit den seitlichen Streben verschraubte Grundplatte aus längere Zeit gelagertem und getrocknetem kanadischen Ahorn. Luis Fernandes hat sich für diese Holzart entschieden, da sie viel Sustain besitze und keinesfalls überbedämpft sei. Auf den Rahmen liegt der Einlegeboden auf, der bei der ersten Version noch aus zwei Schichten MDF mit dazwischenliegen Dämpfungsmaterial bestand und anschließend furniert oder lackiert wurde. Aus heutiger Sicht bezeichnet der Entwickler diese Böden als überbedämpft. In der aktuellen MKII-Variante bestehen die Böden aus einer Wabenstruktur, die rundum furniert oder in der Carbofibre°-Version mit Kohlefaserplatten umgeben wurde. Anfangs sorgten Spikes für die Ankopplung des Bodens an den Rahmen. In der jetzigen Ausführung übernehmen in Metall gelagerte Keramikkugeln diese Aufgabe. Die Rahmen werden nach wie vor rechts und links von je vier sogenannten Seitenspikes mit den Metallstreben verbunden, und seit rund 20 Jahren sorgen speziell auf die Anzahl und Größe der Böden abgestimmte Resonatoren dafür, dass die am deutlichsten ausgeprägten Resonanzen in Wärme umgewandelt werden. Diese Technologie entwickelte Luis Fernandes in Kooperation mit der Fachhochschule Dortmund. Weiterführende Informationen finden Sie hier. Die mit den Streben verschraubte Grundplatte ruht dann je nach Modell auf Edelstahl-Spikes mit angedrehten Tellern oder Cera Base.
Eine weitere Verbesserung der klanglichen Eigenschaften der Racks war nach Luis Fernades' Erfahrungen nur möglich, indem man die Steifigkeit der Konstruktion erhöht. Deshalb führte er als ersten Schritte die Carbofibre°-Böden für die aktuellen Racks ein und baute dann in letzter Konsequenz die Carbon Edition, bei der alle Ahornteile mit hart aushärtendem Kleber rundum mit einer Carbon-Schicht beklebt werden. Das ist zwar schon ein beträchtlicher Aufwand, aber Finite Elemente legt die Latte noch ein wenig höher: Zum einen ist laut Entwickler bei Carbon der Faserverlauf von Bedeutung, um die gewünschte klangliche Wirkung zu erzielen. Zum anderen widmet Finite Elemente auch dem Erscheinungsbild seiner Produkte höchste Aufmerksamkeit. So gibt es selbst an den von oben sichtbaren Spalten zwischen Rahmen und Einlegeböden an keiner Stelle auch nur den kleinsten Versatz im Faserverlauf: Ich wundere mich jedenfalls nicht mehr über die Preise, die bei 17.550 Euro für ein 71 Zentimeter breites Rack mit zwei Ebenen beginnen und bei 37.350 Euro für die 86-Zentimeter-Variante mit fünf Ebenen immer noch nicht enden. Schließlich gibt es noch eine 123 Zentimeter breite Version und Aufpreise für Heavy-Duty-Ausführungen einzelner Ebenen und hochglanzpolierte Seitenprofile.
So fasziniert ich von der Optik der Carbon Edition auch bin, letztlich geht es vor allem um klangliche Aspekte und deshalb wird es Zeit, sich im Hörraum niederzulassen. Hier dient der DAVE von Chord Electronics als Wandler und Vorstufe. Er steuert zwei ASCENDO DNA 1000.2 HE an, die die Leistung für zwei Audiophysic Midex bereitstellen. Als Quellen fungieren ein Melco N100 samt D100 Laufwerk sowie ein Lyngdorf CD-2, die über einen vom einem Plixir Liniearnetzteil gespeisten M-Scaler mit dem DAVE verbunden sind. Die Komponenten stehen üblicherweise auf einem 123 Zentimeter breiten Carbon-Edition-Rack mit drei Ebenen. Das Kabel zwischen dem S/PDIF-Ausgang des CD-2 und dem BNC-Eingang des M-Scaler ist allerdings lang genug, um den allein als Datenlieferant dienenden CD-Player auf jedes der drei nebeneinander stehenden Racks stellen zu können.
Für einen ersten Eindruck nahm der CD-2 seinen Platz auf der oberen Ebene eines Pagode Edition der ersten Generation mit auf Spikes gelagerten MDF-Sandwich-Böden ein: Ich kannte weder den für den Vergleich ausgesuchten Song, noch die Kette, war aber vom klanglichen Ergebnis nicht sonderlich angetan. Die Musik floß eher träge aus den Midex und die Wiedergabe war alles andere als gut durchhörbar. Mir drängte sich unweigerlich der Begriff „sumpfig“ auf. Das sollte eigentlich nicht daran liegen, dass mich die Kette in meinem Hörraum seit Jahren auf höchstem Niveau verwöhnt, denn die Anlage im Finite-Elemente-Hörraum spielt gewiss auf einem deutlich höheren Level als meine kleinste Kombi aus Aries Mini, NAD und Dynaudio Emit M 20, mit der ich oft rundum zufrieden Musik höre. Welches Potential Lyngdorf, Chord, Ascendo, Audio Physic und die Kabel von Transparent wirklich besitzen, war sofort zu erkennen, nachdem der CD-2 auf die obere Ebene des Pagode MKII umgezogen war: Der Song erklang um vieles klarer und durchsichtiger – und man benötigt wirklich keine Fledermausohren, um diesen gravierenden Unterschied wahrzunehmen. Kein Wunder, dass Luis Fernandes die Sandwich-Böden der ersten Generation aus heutiger Sicht als überbedämpft bezeichnet.
Als nächstes tauscht er den serienmäßigen furnierten Wabenboden der MKII-Version gegen einen aufpreispflichtigen Carbofibre°-Boden aus. Auch hier ist der klangliche Fortschritt sofort ohrenfällig – und dazu braucht man nicht einmal im Sweetspot der Audio Physics zu sitzen: Der Zugewinn an Dynamik und Feinzeichnung ist überraschend groß! Aber damit nicht genug: Mindesten ebenso groß ist der Sprung, wenn der CD-2 statt auf dem Pagode Edition MKII mit dem Carbofibre°-Boden auf dem Pagode MKII Carbon Edition steht, bei dem die Carbon verkleideten Waben-Böden serienmäßig sind. Die Verkleidung aller Holzteile mit einer Carbon-Schicht hat einen genaueren, kräftigeren und farbigeren Bassbereich zur Folge. Die Artikulation der Stimme ist ein gutes Stück besser definiert. Plötzlich wirkt die Wiedergabe auf schwer zu beschreibende Art richtig. Man glaubt sofort, zu wissen, dass Instrumente und Stimme so und nicht anders klingen sollten. So langsam beginne ich daran zu zweifeln, ob die Entscheidung, die Carbon Edition nicht im heimischen Hörraum auszuprobieren, die richtige war…
Nach dem Mittagessen in einem an der Hennetalsperre gelegenen Restaurant besuchen wir dann die Schreinerei Gierse. Hier kommt der Ahorn nach der Anlieferung erst in eine Trockenkammer wird danach drei bis vier Monate abgelagert. Die Verarbeitung in den verschiedenen Fertigungsschritten dauert dann noch einige weitere Wochen. Aufgrund der langen Vorlaufzeit ist natürlich eine größere Vorratshaltung nötig. In der Schreinerei lagern daher größere Mengen an halbfertigen Holzteilen, die bei Bedarf montiert und anschließend lackiert werden. Jedes Teil wird zweimal grundiert, danach erfolgt ein Zwischenschliff, aber auch nach der sogenannten Endlackierung ist noch nicht Schluss. Erst nach weiterem Schleifen kommt dann die endgültige Lackierung. Natürlich werden auch die Carbon-Schichten in der Schreinerei mit dem Ahorn verklebt und anschließend oberflächenbehandelt. Was wir allerdings nicht zu sehen bekamen, war das Wabenmaterial, das den Kern der Einlegeböden bildet. Weitere Informationen darüber gibt Luis Fernandes nicht preis. Aber auch ohne dieses Detail war es beeindruckend zu sehen, welcher Arbeitsaufwand in den Racks von Finite Elemente steckt: extrem hohe Qualität made in Germany.
PS: Irgendwie bekomme ich den enorm positiven Effekt der Carbon Edition auf den Klang des CD-2 nicht aus dem Kopf. Wundern Sie sich also nicht, wenn in naher Zukunft doch noch ein Test erscheinen sollte.
Hersteller
Finite Elemente GmbH
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Anschrift | Am Heimekesberg 11 33106 Paderborn |
Telefon | +49 5254 64557 |
info@finite-elemente.eu | |
Web | www.finite-elemente.eu |
Lyravox stellt die Technik in den Dienst der Musik: Keramikmembranen, verlustfreier Direktantrieb und digitale Signalverarbeitung bieten ein ganz besonderes Hörerlebnis. Die integrierte Elektronik sorgt für eine bruchlose technische Symbiose und die Anpassung der Lautsprechersysteme an den Hörraum wirkt störenden Einflüssen der Raumakustik entgegen.
Wie diese drei Säulen perfekt zusammenspielen, demonstriert Lyravox im Rahmen einer ganz besonderen Leistungsshow. Diese findet am 19. November 2022 im CM-Audio Studio Neuss/Düsseldorf statt. Dabei werden mit Karlos, Karlina und Karl II drei Wiedergabesysteme verschiedenster Preisklassen demonstriert. Dadurch wird deutlich hörbar und leicht nachvollziehbar, welcher Aufwand in wie viel klanglichem Zugewinn resultiert. Persönlich durch die Präsentation führen die Lyravox-Gründer Jens Wietschorke und Dr. Götz von Laffert, die sich im Anschluss an das Programm zusammen mit dem CM-Audio Team auf interessante Gespräche und Fragen freuen.
Käufer eines Lyravox Systems, die sich für die Leistungsshow am 19. November als Besucher registrieren, dürfen sich über einen besonderen Bonus freuen: Sie erhalten eine Einmessung ihrer Lautsprecher für die individuelle Wohnsituation innerhalb Deutschlands kostenlos. Dieser individuelle Service ist ein großer Teil des Charmes einer Lyravox Lösung und bietet aufgrund der großen Expertise der beiden Lyravox-Gründer einen erheblichen Mehrwert: Jens Wietschorke und Dr. Götz von Laffert liefern alle Lautsprecher persönlich aus und messen diese professionell auf die individuelle Wohnsituation respektive Geschmackspräferenz des Kunden ein. Dabei können bis zu drei Setups abgespeichert und mit der Fernbedienung jederzeit abgerufen werden. So ist garantiert, dass es zu Hause ebenso gut klingt wie im Studio und die Lautsprecher ihre musikalischen Qualitäten voll entfalten können.
Die Lyravox Leistungsshow wird begleitet von einer Ausstellung mit einer kleinen Auswahl der Skulpturen des Bildhauers Wimbai Ngoma. Die Veranstaltung findet am 19. November 2022 im CM-Audio Studio Neuss/Düsseldorf in der Kölner Straße 46 in 41464 Neuss statt, Einlass ist ab 9:30 Uhr.
Das Programm sieht wie folgt aus:
10:00 Uhr
Lyravox Karlos (12.800 Euro), der Einstieg in die Lyravox High-End-Welt
Zuspieler Streamer Lumin U1 (7.000 Euro)
11:45 Uhr
Lyravox Karlina (19.200 Euro die Anlage für Aufsteiger
Zuspieler Musikserver K22 von Antipodes Audio (9.000 Euro)
13:30 Uhr
Lyravox Karl II (62.800 Euro), Weltklasse für Enthusiasten
Zuspieler Musikserver Oladra von Antipodes Audio (25.000 Euro)
Um sich einen der begrenzten Plätze für die Veranstaltung zu sichern, wird um vorherige Anmeldung per E-Mail an info@cm-audio.net gebeten. Lyravox und CM-Audio freuen sich auf ein spannendes Event gemeinsam mit allen Besuchern!
Information
CM-Audio
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Anschrift | Adlerstraße 48 41066 Mönchengladbach |
Telefon | +49 2161 6782451 |
info@cm-audio.net |
Ende 1982 wurde die High End Society gegründet und 1983 fand parallel zur Hifi-Ausstellung in Düsseldorf die erste High End als Hotel-Messe im Interconti statt, auf der die Rabox und die Audioplan Kontrapunkt für mich die Attraktionen waren. Zur Feier des Jubiläums hatte die Society letzte Woche nach Wuppertal eingeladen.
Hier eine kleine Nachbetrachtung der Feier aus Sicht der High End Socity e.V.: „Rund 160 Gäste aus der Audiobranche folgten am vergangenen Dienstag, dem 8. November 2022, der Einladung des in Wuppertal ansässigen HIGH END SOCIETY e.V., um das 40-jährige Jubiläum des Interessenverbandes zu feiern. Im festlichen Ambiente der Historischen Stadthalle Wuppertal kamen Vertreter:innen der Mitgliedsunternehmen, Journalist:innen sowie Fachhändler aus ganz Deutschland zusammen. Der Entertainer Jörg Knör, selbst geborener Wuppertaler und bekannt durch seine Parodien berühmter Persönlichkeiten, führte durch den Nachmittag und präsentierte eine auf die HiFi-Branche zugeschnittene, kurzweilige Show.
Nach der Begrüßung durch Jörg Knör übernahm Jürgen Timm, Vorstandsvorsitzender des HIGH END SOCIETY e.V., die Moderation des offiziellen Parts. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Tochterunternehmens HES Service GmbH, Stefan Dreischärf, leitete er den Rückblick auf 40 Jahre Verbandstätigkeit ein. Was vor vier Jahrzehnten mit einer kleinen Ausstellung von High-End-Geräten begann, entwickelte sich schnell zu einer internationalen Leitmesse. Die HIGH END Munich ist für die gesamte Audiobranche inzwischen unverzichtbare Leistungsschau und wichtiger Wirtschaftsmotor zugleich. Diese erste HIGH END war seinerzeit Auslöser für den Zusammenschluss der damals elf Gründungsunternehmen im Jahr 1982. „Mit der gemeinsamen Leidenschaft für eine unverfälschte hochwertige Musikreproduktion hat sich unser Verband zu einer weltweit anerkannten Interessenvertretung entwickelt,“ so Jürgen Timm. Er bedankte sich bei den Mitgliedern für die langjährige Unterstützung und deren Engagement. „Ohne Sie hätten wir das nicht geschafft,“ betonte der Vorstandsvorsitzende. Aktuell zählt der Verband 68 Mitgliedsfirmen, die eine heterogene Mischung aus Herstellern, Vertrieben, Händlern und Dienstleistern verkörpern. Als Kleinunternehmen, Mittelständler und Konzerntöchter internationaler Firmen bilden sie die Vielfalt der Audioindustrie ab. Die HIGH END SOCIETY Service GmbH wurde 1995 gegründet und ist seitdem verantwortlich für das operative Messegeschäft, zu dem neben der internationalen HIGH END auch regionale HiFi-Messen gehören.
Für seine langjährigen Verbandsverdienste erhielt Kurt W. Hecker die Urkunde als Ehrenvorsitzender. Auf der Bühne erinnerte er als Zeuge der Geburtsstunde an die Anfänge vor 40 Jahren. Rolf Gemein, ebenfalls einer der Gründungsväter, ergänzte den Rückblick auf die Anfangsjahre. Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war neben weiteren Ehrungen langjähriger Mitgliedsunternehmen die Auszeichnung der Top 40 Händler Deutschlands. Anhand verschiedener Kriterien, wie technische Kompetenz und Produktkenntnis, Servicequalität etc., wählen die Verbandsmitglieder die herausragenden Fachgeschäfte aus, die sich damit unabhängig von ihrem Markenangebot zu den Besten im Land qualifizieren. Fast alle Händler waren erschienen, um persönlich ihre Urkunden in Empfang zu nehmen.
Das festliche Ambiente der Historischen Stadthalle beeindruckte die aus der gesamten Republik angereisten Gäste und schuf eine perfekte Verbindung zum Thema der erstklassigen Musikwiedergabe. Die Konzerte im wunderschön restaurierten Festsaal haben seit der Einweihung des Hauses im Jahr 1900 Tradition. Die Jubiläumsfeier erwies sich als ein erfolgreicher Branchentreff, bei dem sich die Teilnehmenden aus Industrie, Vertrieb, Handel und den Medien nach dem offiziellen Teil in Ruhe austauschen konnten. Um die wichtige Netzwerkarbeit auch zukünftig zu unterstützen, plant die HIGH END SOCIETY in regelmäßigen Abständen eine Fortsetzung dieser Zusammenkünfte.“
Herstellerangaben
HIGH END SOCIETY e.V.
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Anschrift | Vorm Eichholz 2g 42119 Wuppertal |
Telefon | +49 202 408 649 52 |
info@verband.highendsociety.de | |
Web | verband.highendsociety.de |
Cayin ergänzte kürzlich sein Angebot an Music-Playern um ein ungewöhnlich aufwändiges Flaggschiff: den N8ii. Der bietet mehrere Möglichkeiten, eingesetzt zu werden. Bemerkenswert ist neben dem technischen Aufwand jedoch in erster Linie sein Klang. Auch an dieser Stelle dient Variabilität dem angeschlossenen Kopfhörer und dem persönlichen Geschmack.
Der Cayin N8ii kann erheblich mehr, als nur als Highres-Player für unterwegs zu dienen. Mein persönliches Interesse an einem Music-Player resultierte bislang aus der Lust, auf Reisen Musik zu hören. Dafür reichte mein Smartphone und mein betagter Cowon D2 MP3-Player Aber zunehmend wuchs das Bedürfnis, auch zuhause unabhängig von meinen Lautsprechern auf hohem Niveau Musik zu genießen, ohne meine Mitmenschen daran zwangsweise zu beteiligen.
Als ich mich auf den diesjährigen Norddeutschen Hifi-Tagen in Hamburg für den Hifistatement-Messebericht bei den Ausstellern umschaute, war am Cayin-Stand der N8ii zu sehen. Die beiden sehr aufmerksamen und zuvorkommenden Mitarbeiter boten mir eine Hörprobe an, die ich dann auch gerne machte. Der In-Ear-Hörer Fantasy YD01 wurde nach Reinigung der Silikon-Adapter im Ultraschallbad angeschlossen, und ich wurde gefragt, ob ich im Röhren- oder Transistor-Modus, mit Class A oder AB Verstärkung hören möchte, nachdem Musik meiner Wahl von der Ein-Terabyte Micro-SD-Card ausgesucht wurde. Die erweitert den integrierten 128GB großen Speicher des N8ii optional. Ich fühlte mich ob dieser Auswahl etwas überrascht, wenn nicht gar überrumpelt, da ich zu dem Zeitpunkt keine Ahnung von der Vielseitigkeit des N8ii hatte. Na klar, mit dem Hifi-Wissen etlicher Jahrzehnte entschied ich mich schnell für Class A mit Röhre und bat um die vergleichende Umschaltung auf die Alternative Transistor. Das ist in diese Richtung unverzüglich möglich. Beim Wechsel von Transistor auf Röhre dauert es fünf Sekunden, die als Countdown angezeigt werden, bis die Röhren spielbereit sind. Beide Betriebsarten beeindruckten mich klanglich derart, das ich den N8ii zum Test bestellte.
Der In-Ear Fantasy YD01 ist Cayins bestes Stück und bietet sich somit als Kopfhörer zum Test an. Mein relativ preisgünstiger RHA T20 und mein Denon Over-Ear AH-D2000 dienen als gewohnte Referenz, auch wenn zumindest der RHA hier musikalisch etwas unterdimensioniert scheint. Dirk Sommer stellte mir noch seinen Audeze LCD-X zur Verfügung. Mit den vier Kopfhörern lässt sich einiges zum Klang des N811 ermitteln und sehr schnell die Erkenntnis gewinnen, dass man hinsichtlich des Kopfhörers des Guten bestimmt nicht zu viel tun kann. Bevor Dirk Sommer das Cayin-Duo nach dem Fotografieren zum Test an mich verschickte, probierte er den leistungshungrigen Dan Clark Stealth und war überrascht, dass der N8ii in der Lage ist, sogar diesen Kopfhörer im Modus Röhre/Class A mit genügend Lautstärke zu versorgen. Der Stealth wird leider von etlichen Ausgängen hochwertiger Audio-Geräte schlichtweg unterversorgt. Der N8ii lässt sich in jeder Betriebsart dank der drei Verstärkungsstufen, low, mid und high, an die Situation anpassen. Zusätzlich bietet der Musik-Player eine Leistungsverstärkung von P zu P+, verbunden mit einem minimal satteren Sound, dies jedoch nur bei Class AB. Bei einigen Musikstücken gefiel mir diese Einstellung sehr, zum Beispiel dem Chris Rea-Song „Auberge“. Dank dieser variable Ausgangsleistung hat man auch stets einen passenden Regelbereich mittels des schmuckvoll gravierten, vergoldeten, manuellen Lautstärkedrehreglers. Dieser lässt sich in seiner Wirkung umkehren, je nach dem, ob man gefühlt lieber im oder gegen den Uhrzeiger dreht. Alternativ kann der Hörpegel auch im Touchdisplay eingestellt werden, wo ohnehin auch beim Betätigen des goldenen Pegelstellers die Veränderung groß numerisch abzulesen ist.
Alle für die Wiedergabe bedeutsamen Einstellungen lassen sich leicht durch das am oberen Rand zu öffnende Pull-Down-Menü finden und bedienen. Durch diesen komfortablen Zugang ist selbst das Ändern der Wiedergabecharakteristik für nur einen Song oder zur Probe gar nicht umständlich und lässt sich schnellstens wieder rückgängig machen. Ein Anwendungs-optimiertes Android 9 ist die Basis für das Betreiben der Player-Apps. Auf meinem Testgerät, das schon mehrfach Vorführzwecken diente, waren neben dem Cayin Player auch HiBy Music und Qobuz installiert, neben dem Playstore oder dem Web-Browser VIA. Der N8ii ist also nicht nur zum Musikhören geeignet. Das große OLED-Display ist im Spielbetrieb prima ablesbar.
Sobald die beiden symmetrisch arbeitenden Doppelt-Trioden des Profi-Musikgeräte-Herstellers Korg aktiv sind, ein Kopfhörer angeschlossen ist und die Play-Taste die Wiedergabe startete, wird die Röhren-Aktivität durch vier grüne Leuchtfelder an der linken Seite des N8ii auch optisch dokumentiert. Diese Illumination sieht man auch, wenn man die edle, petrolfarbige Lederhülle zum Schutz benutzt. Goldfarbenen Metall-Aplikationen dienen nicht nur dem schmucken Dekor sondern vor allem der Kühlung. Denn der N8ii entwickelt schon etwas Wärme. Die vier Bedientasten für die Steuerung und Ein/Aus, oberflächenbündig im N8ii-Gehäuse auf der rechten Seite bequem zu greifen, lassen sich auch durch das chice Leder-Case einwandfrei handhaben. An der Unterseite des N8ii finden sich fünf vergoldete Anschlüsse: ein 4,4-Millimeter-Klinkenausgang für eine symmetrische Verbindung zum Kopfhörer oder auch Verstärker, daneben die gängige asymmetrische 3,5-Millimeter-Klinke und ein weiterer analoger 3,5-Millimeter-Ausgang für Verstärker oder Aktiv-Lautsprecher. Der USB-C-Anschluss dient zur Verbindung mit einer externen Quelle wie einem Computer, für den der Cayin dann auch als D/A-Wandler nutzbar ist. Die Musik-Übertragung von Daten von einem externen Speichermedium ist per USB-C ebenso möglich wie das Aufladen des fest integrierten Zehn-Ampere-Akkus, der bis zu elf Stunden Musik am Kopfhörer zur Verfügung stellen kann. Der USB-C-Ausgang dient weiterhin der Verbindung zu einem externen DAC und stellt das digitale Signal neben USB auch als S/PDIF zur Verfügung. Das entsprechendes Kabel CS-30TCR gibt es im Cayin-Shop für 79 Euro. Der I2S-Ausgang bietet den Anschluss an einen kompatiblen D/A-Wandler wie die aus dem Hause Cayin. In der Praxis werden diese digitalen Anschluss-Optionen, so denke ich, eher ausnahmsweise genutzt. Die Qualität des N8ii legt nämlich nahe, ihn als Ganzes für den Musikgenuss einzusetzen.
Die Cayin Website gibt sehr umfassend Auskunft über das technische Konzept des N8ii. Imposant ist das Gehäuse, das mit seinen Proportionen und auch dank des Geräte-Gewichts von 442 Gramm nicht in Hemds- oder Blusentaschen und auch nicht in jeder Hosentaschen unterzubringen ist. Von der Wärme mal abgesehen. Es besteht aus CNC-gefrästem Aluminium mit einer eigenen, gedämmten Kammer für die zwei Korg Nutube 6P1 Doppel-Trioden. Durch eine entkoppelnde Aufhängung ihres Silikon-Gehäuses werden die Röhren vor Erschütterungen bewahrt. Zwei jeweils für Mono konfigurierte Rohm Mus.ic BD34301EKV Chipsätze, die hier erstmalig in einem portablen Highres-Player verbaut sein sollen, wandeln das digitale Signal ins Analoge. Mittels zweier Low-Pass-Filter für PCM und drei DSD-Filtern ist der Klangcharakter fein justierbar. Zwei Femto-Oscillatoren sorgen für minimalen Jitter und zweimal zwei Strom-Spannungswandler für eine rauschfrei Versorgung der Wandler-Chips. Auf der sechslagigen Platine werden sensible Bauteile voneinander distanziert positioniert, um das Störsignalverhalten zu optimieren. Aufwändig wird der diskret mit JFETs und BJTs aufgebaute Verstärker teils in Handarbeit gefertigt, nachdem die Komponenten individuell aufeinander abgestimmt wurden. So wird die gleiche Verstärkung für die insgesamt vier symmetrischen Signalwege gewährleistet. Die analoge symmetrische Lautstärke-Regelung erfolgt über vier Widerstands-Reihen. Für die stabile Funktion sorgen ein 64-bit Qualcomm Snapdragon 660 mit sechs Gigabyte DDR4 RAM sowie ein leistungsstarkes FPGA für die eigene Programmierung. Der Home-Button unterhalb des Displays leuchtet je nach Auflösung des digitalen Signals in sechs unterschiedlichen Farben.
Den ersten klanglichen und begeisternden Eindruck vom N8ii bekam ich wie gesagt auf den Norddeutschen Hifi-Tagen. Zum Vergleich bot man mir auf dem Cayin-Stand einen deutlich preisgünstigeren Musik-Player, es war wohl das Erfolgsmodell N3-Pro, sowie auch alternativ zum in-Ear Fantasy YD01 den YB04 für 598 Euro an. Die klanglichen Unterschiede der beiden Kopfhörer ließen sich schnell und klar nachvollziehen. Der Fantasy bot eine intensivere Strahlkraft in den oberen Tonlagen und offenbarte klar und deutlich die Feinheiten in der Musik. Dies gelang ihm farbenfroh und ohne unangenehme Härte. Im Vergleich wirkte der YD01 wärmer und weniger transparent. Man gab mir beim Fantasy sogar durch einen schnellen Wechsel der Kopfhörerkabel die Möglichkeit, den symmetrischen mit dem unsymmetrischen Ausgang zu vergleichen. Den Unterschied empfand ich damals nicht so deutlich, dass ich ihn heute aus der Erinnerung wirklich benennen könnte. Was ich aber eindeutig erkennen konnte, war die Musikalität des N8ii. Der viel gelobte N3-Pro hat dank seiner Größe und seines niedrigeren Gewichts sicherlich Vorteile in Sachen Portabilität, und natürlich spricht auch der Preis für ihn. Aber das war´s dann auch, und zwar ganz deutlich. Der Klangunterschied zum N8ii ist enorm, und ich glaube, man tut gut daran, letzteren nur zu probieren, wenn man seinen stattlichen Preis bezahlen will. Ich hatte jedenfalls keinerlei Lust, zum Vergleich noch einmal auf den Kleinen zu wechseln. Vielmehr interessierte mich dann mit dem Fantasy YD01 im Ohr, welche klanglichen Einflüsse der Wechsel von Röhre zu Transistor und die Betriebsart Class A zu Class AB mit sich bringt. Das Ergebnis dieser ersten Kennenlern-Phase war: Irgendwie hat alles seinen Sinn, weil die Musik in keinem Falle darunter leidet, sondern mit anderer Diktion kommuniziert wird. In der Kürze der Zeit war da kein Urteil möglich. Aber auch heute, nachdem ich etliche Stunden mit dem Cayin-Topmodell verbrachte, bin ich vorsichtig mit einer Bewertung.
Dank der Möglichkeit, mit vier Kopfhörern vergleichend zu hören, sehe ich eher das Zusammenspiel von N8ii und dem jeweiligen Kopfhörer als relevant. Dazu kommt in hohem, wenn nicht sogar im entscheidenden Maße der persönliche Geschmack und dieser auch wieder in Abhängigkeit von der Musik ins Spiel. Ich würde noch nicht einmal sagen mögen, dass diese oder jene Betriebsart für Klassik, Jazz, Frauenstimmen oder Hörspiele besonders geeignet ist. Persönlich habe ich am liebsten mit dem Fantasy im Röhren-Modus und Class A gehört. Die Präzision dieses In-Ears harmoniert ausgezeichnet mit dem leicht wärmeren Timbre in diesem Setup. Bei Jazz oder Rock mit dem Audeze gebe ich durchaus oft dem Transistor den Vorzug und auch gerne im knackigen Class AB. Diese Variabilität ist ein enormes Plus für diesen Luxus-Player. Sein Besitzer dürfte für seinen Kopfhörer, bei dessen Wahl ihm dank der Leistungsfähigkeit des N8ii nichts im Wege steht, für die bevorzugte Musik und für seine momentane Stimmung wohl jederzeit der richtige Klangcharakter einstellbar sein, um genussvoll in der Musik zu schwelgen. Und ich gestehe, obwohl ich eigentlich kein Kopfhörianer bin: Schwelgen kann ich mit dem N8ii und den Kopfhörern beinahe besser als über mein x-mal teureres Lautsprecher-System.
Als ich den N8ii zuhause in Betrieb nahm, probierte ich zuerst meinen RHA T20 In-Ear, den ich wegen des angenehmen Sitzes des Edelstahl-Gehäuses sehr schätze. Am N8ii musizierend kannte ich den RHA nicht wieder, er blühte förmlich auf. Das war ungefähr so, als würden Sie einen guten 1000-Euro-Lautsprecher an einen 20.000-Euro-Verstärker anschließen. Die beginnen dann auch zu „tanzen“ und geben klanglich alles, was in ihnen steckt. So erging es mir mit den preiswerten In-Ears. Der Cayin Fantasy saß übrigens noch besser als der RHA, nachdem ich aus der großen Auswahl die richtigen Silikon- respektive Schaumstoff-Adapter gewählt hatte. Auch sein Edelstahl-Korpus passte sehr gut und ermöglichte sogar angenehmes Hören, wenn ich mal auf dem Ohr lag. Neben der überzeugenden klanglichen Performance machte das verdrillte Kupfer-Silberkabel einen prima Eindruck. Mir ist es nicht gelungen, Störgeräusche zu provozieren – besser geht’s nicht. Auch der N8ii-Player selber scheint immun gegen Störungen. Allerdings gelang es mir manchmal versehentlich, die Wiedergabe zu stoppen, weil ich die Pause/Play-Taste in der Reihe der vier Bedientasten berührt hatte. Nicht nur mein RHA-In-Ear, sonder noch ausgeprägter gewann mein Denon Over-Ear an musikalischer Fähigkeit. Alle Hörer habe ich im Test ausschließlich über den unsymmetrischen Ausgang betrieben. Den Bluetooth Kopfhörer-Test musste ich leider ausfallen lassen, weil meine Gattin mit den Bluetooth In-Ears aktuell an einem südlichen Strand weilt. Die grundsätzlichen Vor- und Nachteile von Bluetooth kennen Sie ja, und die gelten auch hier. Dennoch ist zu sagen, dass Bluetooth im N8ii mit ausgezeichneten technischen Voraussetzungen daherkommt. Natürlich drängt sich mir auf, den Cayin auch an meine Lautsprecheranlage anzuschließen und ihn als Tonquelle für das Musik-Streaming vom integrierten Speicher oder über WLAN von Qobuz zu erleben. Bei der symmetrischen oder wie in meinem Falle unsymmetrischen Line-Verbindung zu einem Aktiv-Lautsprecher oder Verstärker wird die Kopfhörer-Verstärkerstufe komplett umgangen. Die Verstärkungs-Optionen low, mid und high bleiben zur Anpassung verfügbar. Es diente ein vergleichsweise simples 3,5mm-Klinke-auf-Cinch-Kabel von Cordial als Verbindung zum Vorverstärker.
Und ja, im Vergleich zur etatmäßigen stationären digitalen Quelle für knapp 30.000 Euro waren Unterschiede klar zu hören – wäre ja auch noch schöner. Jedoch Hinsichtlich der Tonalität musizierte der N8ii jedoch vergleichbar, allein Raum und Detailzeichnung machten den spürbaren Unterschied. Viel entscheidender ist allerdings: Wenn ich mal dieses Hin- und Her-Vergleichen lasse und mich länger und entspannt auf den Cayin einlasse, dann bleibt eigentlich kein Wunsch offen. Auch als stationäre Tonquelle ist der N8ii ein geeigneter Partner in einer hochkarätigen Anlage. Meinem persönliches Anliegen, dem Gedanken, im N8ii vielleicht eine Alternative zu Lautsprechern zu finden, mit der ich abgeschottet und umweltfreundlich Musik genießen kann, entspricht das Cayin Flaggschiff voll und ganz. Neben dem klanglichen Vergnügen freue ich mich über die frei Wahl eines Hörplatzes, mal weg vom Stereo-Sweetspot. Einfach relaxen und Musik in Top-Qualität genießen, das macht dieser Cayin möglich. Mit ihm stört mich auch das Fehlen von Körper-Schallempfinden nicht mehr, ein Defizit, das ich bislang stets als nicht akzeptabel empfunden habe. Kein Problem auf Reisen, aber daheim ein No-Go. Allein die Im-Kopf-Lokalisation bleibt. Auch wenn der Fantasy YD01 ein prima In-Ear für unterwegs ist, würde ich mich für das Hören zuhause auf den Weg machen, den besten On-Ear oder Over-Ear für meinen Geschmack zu entdecken. Vielleicht ist es der geschlossene Stealth von Dan Clark. So wie Lautsprecher zum Raum, sollten Kopfhörer hinsichtlich des Tragekomforts subjektiv passen. Dem N8ii dürfte die Wahl egal sein. Dass dieser portable Musikplayer in seiner Ausgangsleistung mittels der variablen Verstärkung so anpassbar ist, hebt seinen Wert zusätzlich. Auf der erstklassig gemachten, informativen Cayin-Website finden Sie die Leistungsdaten für sämtliche Betriebsarten. Auch das verdient Lob. Zum Lieferumfang des N8ii in der schmucken Schatulle gehören übrigens neben der Echtleder-Hülle zwei Winkel-Adapterstecker von 3,5 und 4,4 Millimeter auf 2,4-Millimeter-Klinke, ein USB C-Kabel und ein Temper-Glass Display-Schutz.
Gehört mit
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Musik-Server/Player | Antipodes K50 mit Roon Server und HQ-Player |
Netzwerk | Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2 und Audioquest CAT700 Carbon |
DA-Wandler | PS Audio Direct-Stream-DAC mit Trafo-Tuning und Plixir Elite BDC Linearnetzteil für die Analog-Platine |
Vorverstärker | Audio-gd Master 9 |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 |
Equalizer | LA-Audio EQ231G für Bass |
Lautsprecher | Triangle Grand Concert |
Kopfhörer | In-Ear RHA T20, Over-Ear Denon AH-D2000 und Audeze LCD-X |
Zubehör | Audioquest Dragon 48 HDMI; Cordial 3,5mm Klinke auf 2 x Cinch, Wireworld Eclipse 8 Silver und Platinum Cinch und XLR, Purist Audio Design Elementa Advance und Alzirr XLR, QED Genesis Silver Spiral und Supra XL Annorum LS mit Enacom LS, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC, Source und NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, Synergistic Research Quantum Orange Sicherung, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Franck Tchang Klangschalen |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Herstellerangaben
Cayin N8ii
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Geräteart | High Resolution Player |
MCU | Snapdragon 660 |
System | Customized Android 9 |
Memory | 6 GB LPDDR4X |
Interner Speicher | 128 GB eMMC, erweiterbar mit Micro-TF-Card um 1 TB |
Googleplay | vorinstalliert |
Display | 5“ (1280 x 720) OLED Multipoint Touchscreen |
Bedienelemente | Lautstärkeregler, Power, Wiedergabe-Steuerung |
USB | Typ C3.0, OTG, QC3.0, Digital Audio |
Gehäuse | sandgestrahltes CNC Aluminium |
Röhren | zwei Korg Nutube 6P1 Doppel-Trioden |
DAC | zwei Rohm BD34301 |
Lautstärkeregelung | RC NJW1195A - 4-kanalig |
Bluetooth | BT v5.0 mit verschiedenen Codices LDAC bis 96kHz, UAT bis 192kHz, AAC bis 48kHz, SBC bis 48 kHz |
WiFi | 2,4G/5G IEEE 802.11 a/b/g/n/ac |
Kopfhörer | 3,5mm Single-Ended, 4,4mm symmetrisch |
Line Ausgänge | 3,5mm Single-Ended, 4,4mm symmetrisch |
Digital Ausgänge | I2S Mini-HDMI für PCM bis 32Bit/768kHz und DSD512, S/PDIF USB-C 75Ohm für 24Bit/192kHz und DSD DoP64, USB-C für PCM bis 24Bit/768kHz und DSD512 oder DoP256, nicht 64kHz |
DAC-Eingang | USB-C asynchron 2.0 für 32Bit/768kHz und DSD512 oder DoP256 |
Player-Software | Cayin Music, HiBy Music, HiByLink support |
Lossless | DTA Bypass Android SRC |
Akku | 3,8V 10.000mAh (38Wh) |
Abmessungen (H x B x T) | 177 x 77,5 x 25 mm |
Gewicht | 442 Gramm |
Preis | 3680 Euro |
Herstellerangaben
Cayin Fantasy YD01
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Typ | In-Ear Kopfhörer |
Gehäuse | Edelstahl |
Treiber | zwei Wege Magnete im Doppel-Hohlraum mit Beryllium beschichteter 10.3mm Bio-Cellulose Membran |
Empfindlichkeit | 108 dB bei 1kHz |
Impedanz | 37 Ohm |
Frequenzgang | 20Hz bis 40kHz |
Geräuschdämmung nach außen | -26dB |
Kabel | 1,3 Meter mit vier Adern bestehend aus jeweils 38 einzelnen OCC-Kupfer und silberbeschichteten Leitern, vergoldete 3,5mm Stecker |
Preis | 898 Euro |
Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
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Anschrift | An der Kreuzheck 8 61479 Glashütten-Schloßborn |
Telefon | +49 6174 9554412 |
Fax | +49 6174 9554424 |
info@cayin.com | |
Web | www.cayin.de |
Am Samstag den 19.11.2022 ab 10 Uhr lädt das Team von HiFi Bamberg alle Musik- und HiFi-begeisterten zu einem besonders informativen Event ein. Unterstützt wird der Tag unter anderem durch Audio Reference und weitere hochkarätige Hersteller und Vertriebe.
Ihre Gastgeber sind:
Neben der Möglichkeit zum Probehören einiger hochkarätiger Audio-Ketten können sich Besucher in drei Workshops um 11, 13 und 15 Uhr über folgende Themen informieren:
Mit dabei:
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich und der Eintritt ist kostenfrei. Fragen vorab bitte an info@hifi-bamberg.de oder telefonisch: 0951 2091091
Information
HiFi Bamberg: Hörtest- und Workshop-Tag
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Veranstaltungsort | HiFi Bamberg Industriestr. 13 96114 Hirschaid |
Vor inzwischen 36 Jahren begann Davis Acoustics mit dem Treiberbau und ist seit jeher OEM-Zulieferer für einige bekannte Firmen. Noch immer werden alle Treiber, auch für die eigenen Lautsprecherserien, direkt bei Davis Acoustics in Frankreich gefertigt.
So wie es aussieht, habe ich eine französische Phase. Nicht nur ein Besuch in Paris, sondern gleich zwei Tests von verschiedenen französischen Lautsprechern liegen hinter mir. Obwohl beide Modelle Kompaktlautsprecher mit zwei Wegen und einer Bassreflexabstimmung sind und nahezu gleich viel kosten, unterscheiden sie sich deutlich. Jedes der beiden Modelle hat seinen ganz eigenen Reiz. Zwar versorgt mich auch Stefan Becker vom deutschen Vertrieb B&T Hifi immer bestens mit Infos, aber in diesem Fall war er im Betriebsurlaub. Kurzerhand habe ich Olivier Visan, Davis-Geschäftsführer und Sohn des Firmengründers, angerufen. Eine bessere Einführung zum Lautsprecher hätte ich nicht erhalten können. Das Jubiläumsmodell Olympia One Master 35 ist insgesamt die dritte Version der Olympia One. Der verwendete Fünf-Zoll-Kevlar-Treiber ist gleichermaßen Davis Aushängeschild und Herzstück des Lautsprechers. Seine seit der Firmengründung bestehende Urform erfuhr über die Jahre immer wieder Überarbeitungen. Dazu gehören unter anderem leicht unterschiedliche Kevlarausführungen und Beschichtungen. Er kam nicht nur in den bisherigen Olympia One zum Einsatz, sondern werkelt auch in anderen Davis-Serien. Schon vor Beginn des Pandemie-Lockdowns hatte sich Olivier eine verbesserte Olympia One Master für sich selbst zusammengestellt. Höherwertige Mundorf-Kondensatoren, die WBT-Terminals und eine Innenverkabelung mit Kabeln des befreundeten Kabelspezialisten HIFI cables aus Paris sind der Kern der Verbesserungen. Nachdem die aufgebohrten Olympia One Olivier über die gesamte Lockdown-Zeit musikalisch begleitet hatten, war 2021 klar, dass sie die ideale Grundlage für ein Jubiläumsmodell zum 35-jährigen Firmenbestehen darstellen.
Dieses Jubiläumsmodell macht auf mich einen traditionellen Eindruck. Schlichte, viereckige Form, 13-Zentimeter Kevlartieftöner, 28-Millimeter Seidenkalottenhochtöner, Singlewiring-Terminals und eine von Hand direkt verdrahtete Frequenzweiche ohne Platine. Das Gehäuse misst 18 ma 35 mal 25 Zentimeter, der Frequenzgang ist mit 55 bis 25.000 Hertz bei minus dre Dezibel angegeben. Die Übernahmefrequenz zwischen Tief- und Hochtöner liegt bei 3.500 Hertz. Es sind zwei verschiedene, hochwertige Furniere erhältlich. Japanische Esche, besser bekannt als Tamo, und die mir für den Test zur Verfügung stehende Ausführung in Ebenholz. Bekanntermaßen sagen mir Echtholzfurniere farblich eher selten zu, obwohl ich Holz als Werkstoff sehr schätze. Auch bei Ebenholz war ich anhand von Fotos skeptisch, in Natura ist dieses Furnier aber genau mein Ding. Es ist sauber umlaufend auf den Seitenwänden und dem Deckel verlegt, so dass sich die Maserung gleichmäßig durchzieht. Die Oberfläche ist perfekt geglättet und verleiht dem Holz einen natürlichen seidenmatten Glanz. Die Staubschutzabdeckung ist schwarz und wird magnetisch befestigt.
Die Positionierung der Lautsprecher in meinem recht kleinen Hörraum ist schnell erledigt. Auch sie arbeiten auf meinem Standard_Lautsprecherstellplatz am besten mit meinem Raum zusammen. Lediglich kleine Justierungen sind nötig. Sie stehen 1,8 Meter auseinander und im gleichseitigen Dreieck auf den Hörplatz eingedreht. Bisher habe ich keinen Lautsprecher erlebt, bei dem diese Aufstellung in meinem Raum nicht die optimale Stereoabbildung bei gleichzeitig optimal vom Lautsprecher gelösten Klang erzielt hat. Die Lautsprecherfront ist wie üblich mit etwa 50 Zentimetern nicht sonderlich weit von der Rückwand entfernt. Ziehe ich sie nur wenige Zentimeter vor, werden meine Raummoden sogar etwas weniger angesprochen. Der Bassbereich wird dadurch nicht merklich schlanker, aber sehr wohl präziser. Um ein noch besseres Ergebnis zu erzielen, müsste ich sie deutlich weiter von der Wand abziehen, als es mein Raum hergibt.
Gleich vorab, damit dieses Thema vom Tisch ist: Die Olympia One Master 35 spielt nicht mit der größten räumlichen Tiefe, die ich bisher gehört habe, und bewegt sich in dieser Disziplin eher im guten Mittelfeld. Beim ersten Hören gibt sich der Lautsprecher dementsprechend eher unauffällig. Ich kann mir gut vorstellen, dass er von potenziellen Käufern im HiFi-Geschäft vorschnell aussortiert werden könnte. Deshalb bin ich umso glücklicher, dass ich mehr Zeit hatte, genau hinzuhören und Sie möglicherweise davor bewahren kann, sich diesen besonderen Lautsprecher entgehen zu lassen. Oft, und in diese Feststellung schließe ich mich selbst mit ein, wird bei Lautsprecherfragen von den beiden Extremfrequenzbereichen Tief- und Hochton geschwärmt oder über sie geflucht. Ich denke in diesem Bereich gehen die Geschmäcker naturgemäß einfach weiter auseinander und somit bietet sich hier besonders viel Gesprächsstoff. Der mittlere und somit wichtigste Frequenzbereich für unsere Ohren ist oft einfach nur irgendwie auch da. Dennoch habe ich das Gefühl, dass hier doch größere Einigkeit darüber besteht, wie er beschaffen sein muss. Dementsprechend gibt es kaum Lautsprecher, die in diesem Bereich vollkommen versagen. Umgekehrt fallen Lautsprecher, die hier besonders gut performen weniger auf, insbesondere wenn sie so unprätentiös auftreten wie die Master 35.
Bei Florence + the Machines „King“ vom aktuellen Album Dance Fever wird unmissverständlich klar, dass der kleine 5-Zoll-Treiber nicht umsonst das Aushängeschild der Marke ist. Florence Stimme wird mit angenehmer, zu keinem Zeitpunkt übertriebener oder künstlicher Wärme perfekt ausgewogen wiedergegeben. Im Bereich der oberen Mitten, wenn schon längst der Hochtöner mitspielt, bleibt die Stimme präsent, detailreich und durchhörbar, ohne unnatürlich hoch aufgelöst zu wirken. Sibilanten werden der Aufnahme entsprechend ungeschönt reproduziert. Genau diese Ausgewogenheit sorgt dafür, dass die Stimme plastischer, glaubwürdiger, einfach organischer wirkt. Die Abbildung von Details, auch sämtlicher anderer Instrumente, insbesondere in der Stereoebene, also die Lokalisationsschärfe in horizontaler Ausdehnung, ist insgesamt vorzüglich. Es entsteht ein Spannungsfeld, dem eine gewisse Paradoxie innewohnt: Durch die eher kompakte Tiefenstaffelung wirken alle Instrumente auf der Stereoachse gleichberechtigt. Dennoch entfalten Stimmen durch die makellose Mittenwiedergabe eine besondere Anziehungskraft. Ich habe durchgängig das Gefühl von Unmittelbarkeit, Leichtigkeit und Reinheit. Jedes Stimmdetail ist hörbar, aber nie wird mir etwas aufgedrängt. Besonders in den mehrstimmigen Passagen des Songs erfreue ich mich in mich hinein lächelnd an der stimmlichen Anmut von Florence Welch. Dabei bin ich nicht mal ein großer Fan. Genau genommen ist dies einer der wenigen Songs von Florence + the Machine, der mich so richtig anspricht. Nicht nur bei dieser Band fühle ich mich immer wieder vom scheinbar anwesenden Vokalisten aufgefordert mitzusingen. Fast so, als wären wir schon ein Leben lang gute Freunde und ich wäre mal eben schnell im Proberaum vorbeigekommen, um zu sehen, was die Band so anstellt und um gemeinsam ein Getränk zu genießen.
In der zweiten Hälfte des Songs wird die Instrumentierung dichter, doch der Kompaktlautsprecher behält die Oberhand. Der Hochton darf sich mal richtig ausleben, denn Becken und Streicher zeigen sich durchaus von ihrer aggressiven Seite. Es wird ebenfalls nicht geschönt und wenn sie sollen, dann scheppern die Becken durchaus gepflegt vor sich her – wunderbar. Der Hochton ist kein Kind von Traurigkeit und das trotz üblicherweise eher gutmütiger Seidenkalotte. Trotzdem ist auch nach mehrstündigem Hören keine Spur von nerviger Härte oder Hochtonschärfe feststellbar. So habe ich, wenn es mal lauter wird, nicht das Bedürfnis doch lieber wieder leiser zu drehen. Für mich ist somit auch der Hochton perfekt austariert. Weder zu bissig noch zu weichgespült. Der Bassbereich ist zunächst einmal dadurch auffällig, dass er eher zurückhaltend ausfällt. Der Olympia One Master 35 ist ein Kompaktlautsprecher, der auch Kompaktlautsprecher sein darf. Über diese Entscheidung könnte ich nicht glücklicher sein. Hätte man den 5-Zoll Treiber bei Davis bis zum Letzten ausgequetscht, um eine möglichst tiefe untere Grenzfrequenz zu erreichen, würde er wohl kaum diese Offenheit und Leichtigkeit in der Mittenwiedergabe an den Tag legen. Zusätzlich gerät der Bassbereich durch die eher sachte Bassreflexabstimmung extrem schnell, reich an Attack und beweglich. Der E-Bass des Songs ist dadurch wunderbar deutlich herauszuhören. Keine Ahnung, ob für die Aufnahme wirklich ein Ampeg zum Einsatz kam, aber dies ist die sofortige Assoziation, die der E-Bassklang bei mir auslöst: metallisch, knackig präzise und kernig. Wie die brachiale Eleganz eines Ampeg-Bassverstärkers eben. Klar, vom Druck eines Full Stack E-Basslautsprechers mit insgesamt 8 Treibern ist die kleine Olympia One nicht nur meilenweit entfernt, sondern stellt das krasse Gegenteil dar. Dennoch klingt sie nicht weniger deliziös – auch ohne echten Tiefbassdruck.
Ich muss an das kurze Bass-Solo im Song „Unbreakable“ von einem meiner liebsten progressiven Konzeptalben „Mercy Falls“ der Band Seventh Wonder denken. Stellenweise schrammt das Album zwar hart am Kitsch vorbei, dennoch ist die Story ergreifend, wenn man sich darauf einlässt. Der Umgang mit Melodien und Rhythmik gehört für mich zum Interessantesten, was die Sparte zu bieten hat. Wenn Sie also mal einen Abend nichts vorhaben… Da ich das Album physisch besitze, spiele ich es als Flac-File von meinem Melco Server. Die Produktion ist technisch gut, aber nicht überragend. Der Olympia One lässt dies auch durchscheinen. Der Sound der Bass Drum würde schon aufnahmeseitig etwas mehr sauberes Tiefbassfundament gut vertragen. Auf den Olympia One verstärkt sich dieser Eindruck noch. Zwar beweisen sie insbesondere beim eingangs erwähnten Bass-Solo, dass ein Grundtonfundament hörbar und im Ansatz durchaus auch spürbar vorhanden ist, die mittenlastige Bass Drum abzurunden gelingt ihnen allerdings nicht gänzlich. Es macht sich auch bemerkbar, dass die Dynamikfähigkeit der Lautsprecher endlich ist. Sie halten nicht mit der Selbstverständlichkeit eines Standlautsprechers Schritt und auch einige Mitbewerber ähnlicher Größe agieren autoritärer. Das soll überhaupt nicht heißen, dass sie nicht laut, verzerrungsfrei und mitreißend spielen könnten, nur eben mit flinkem, leichtfüßigen Bassfundament und weniger großspurig als andere Kandidaten. In ihrer Musikalität stehen die Olympia One den technischen Instrumentenfricklern von Seventh Wonder in nichts nach. Spätestens wenn Gitarren und E-Bass unisono schnelle Läufe schmettern und die Lautsprecher dem Klangcharakter beider Instrumente minutiös folgen, fehlt mir rein gar nichts. Die kleinen Treiber agieren wirklich unheimlich schnell. Dabei bleibt selbst im Riff-Dschungel die Stimme von Sänger Tommy Karevik beeindruckend lebensecht. Die Lautsprecher verstehen es, alle Instrumente kommentarlos zu reproduzieren und doch geben sie ihnen eine individuelle Note mit. Frei heraus, scheinbar ohne nachzudenken, wenn man genau hinhört aber eben doch weitaus feinsinniger als zunächst gedacht. Wie ein Produzent, der den Musikern ermutigend „Macht mal einfach!“ zuruft, aber insgeheim schon ganz genau weiß, wo er mit dem Sound des Albums hinmöchte. Wenn er ein guter Produzent ist, wäre die Band möglicherweise ohne seine Vision an einem aussagekräftigen Albumsound vorbeigeschrammt. Nach dem Prozedere fragt man sich schlussendlich aber doch, was denn jetzt eigentlich seine Rolle war. Schließlich sind es die Musiker, die sowohl die Instrumente spielen als auch die Songideen herbeischaffen und obendrein auch die Lorbeeren abräumen. Die Rolle dieses zumeist unsichtbaren und doch in jedem Ton anwesenden Produzenten nehmen die Olympia One ein. Dauerhaft habe ich das Gefühl von globaler Gleichberechtigung. Weder spielt die Jubiläumsedition mit unnatürlicher großer Raumausdehnung noch zu flach und eindimensional. Weder trägt sie im Bassbereich zu dick auf noch bleibt sie ohne Grundtonfundament. Weder spielt sie analytisch noch verfärbt. Weder extrem direkt noch als ferner Beobachter der Musiker. Das Gehörte scheint genauso zu gehören wie es dargeboten wird.
Deshalb möchte ich ihr zum Abschluss noch einmal mit extremem Material zu Leibe rücken und herausfinden, ob sie auch hier musikalisch bleibt. Endlich Musik aus französischer Feder. Der Musiker Gautier Serre mischt in seinem Projekt Igorrr gemeinsam mit anderen Musikern so ziemlich jeden erdenklichen Musikstil, wobei elektronische Breakcore- und Metal-Elemente oft im Fokus stehen. Neben folkloristischen Anleihen aus aller Welt mischen sich immer wieder mitteleuropäisch-barock anmutende Melodien und Operngesang in Igorrrs Werke. So auch in „Opus Brain“ vom Album Savage Sinusoid. Obwohl ich sonst nicht unbedingt ein Lauthörer bin, dieses Stück muss laut gehört werden. Ich erinnere mich noch gut an den Live-Auftritt sehr spät in einer Festivalnacht im Sommer, dessen Mix mich sehr beeindruckt hat. Viele Elemente dieser Musik sind zwangsläufig vorproduziert und dementsprechend weniger mixkritisch als Liveinstrumente. Gesang, Schlagzeug und Gitarre wurden aber sehr wohl live gespielt. Die markerschütternde Snare ist mir besonders im Ohr geblieben. Von der brutalen Livelautstärke mal abgesehen kann ich klanglich keinen Unterschied auf dem Album ausmachen. Die fiesen Synthsounds gleich zu Beginn des Stücks gehen tief in den Frequenzkeller. Die Master 35 lassen die tiefste Oktave vermissen, trotzdem liefern sie genügend Material, um mir zu vermitteln, was im Frequenzkeller noch lauert. Die flächig verteilten Synthsounds werden etwas stärker zusammengehalten, aber doch effektvoll im Stereopanorama umhergeworfen. Der E-Bass ist wieder so präsent und markig, wie ich es inzwischen gewohnt bin. Kurz darauf folgt ein Höhepunkt: Die energetische Entladung des China-Beckens auf dem rechten Kanal will ich einfach immer wieder hören. Ein perfekter kleiner Moment. Dann macht das Stück direkt einen Umweg über indische Sitar zu Konzertgitarre mit Sopranistin. Dass die Sängerin auf den Olympia One fantastisch klingt, muss ich – glaube ich – nicht mehr erwähnen. Die Konzertgitarre wird weniger als Soloinstrument im klassischen Sinne genutzt, sondern stark zusammenkomprimiert als Grundlage für die gesamte Passage. Losgelöst und scheinbar aus dem Nichts spielend steht sie fordernd im Raum. Mir wird nochmals klar, dass die etwas weniger tiefe Raumabbildung der Lautsprecher nach mehreren Hörstunden unheimlich authentisch wirkt und einen großen Anteil an ihrer organischen Wiedergabekomponente ausmacht. Instrumente selbst werden nämlich durchaus mit einer für Kompaktlautsprecher beachtlichen Größe reproduziert. Der folgende Songabschnitt zeigt, dass sie außerdem doch ganz schön anschieben können, wenn es darauf ankommt. Ein Trip durch das geniale oder doch wahnsinnige Gehirn eines französischen Musikers. Am Ende möchte ich sofort wieder an den Anfang springen. Der Härtetest war erfolgreich. Der Lautsprecher setzt die von der Endstufe generierte Energie effizient und unmittelbar in Klang um.
Natürlich habe ich auch hochauflösende Aufnahmen sämtlicher Genres gehört und die Wiedergabequalität skaliert erwartungsgemäß dementsprechend. Dass ich aber auch mit durchschnittlichen und gar schlechten Aufnahmen so viel Spaß hatte, spricht vollumfänglich für die ausgewogenen Grundfähigkeiten der Olympia One Master 35. Sollen mir die Lautsprecher schlussendlich so gut gefallen, weil Olivier Visan und ich einen ähnlich breit gestreuten Musikhorizont haben und unser Herz gleichermaßen für rohe Gitarrenmusik schlägt?
Gehört mit
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Router & Zubehör | Fritzbox 7530, Netgear ProSAFE GS108 (mit Keces P3) |
Server | Melco N1 AH 60/2 |
Reclocker | Mutec MC-3+ USB |
DAC | Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+) |
Pre-Amp | Violectric Pre V630 |
Endstufe | NAD C 275BEE, IOTAVX PA3 |
Lautsprecher | Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A |
DAP | HiBy R6 (HiBy Music App, BubbleUPnP, Qobuz) |
Smartphone | Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 10 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp) |
Kopfhörerverstärker | iFi Micro iDSD Black Label |
Kopfhörer | Sennheiser HD 800 s, Beyerdynamic dt 880 black edition |
In-Ears & Zubehör | Vision Ears VE7, Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match |
Kabel | Audioquest, Chord Company, Belden, Boaacoustic, Furutech, Glockenklang/Eupen, Sommer |
Herstellerangaben
Davis Acoustics Olympia One Master 35
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Maße (BxHxT) | 18 x 35 x 25 Zentimeter |
Versandgewicht pro Paar (inkl. Karton) | 18 Kilogramm |
Prinzip | 2-Wege Monitorlautsprecher |
Hochtontreiber | 28 Millimeter Seidenkalotte |
Tief-/Mitteltontreiber | 1 x Davis 13 cm Kevlar |
Empfindlichkeit | 90 dB bei 1 Watt/1 Meter |
Impedanz | 4-8 Ohm |
Farbe | Ebenholz, Tamo |
Maximale Belastbarkeit | 120 Watt |
Übergangsfrequenz | 3500 Hz |
Frequenzgang (+/-3dB) | 55-25.000 Hertz |
Gehäuse | Bassreflex rückseitig |
Preis | 2.490 Euro |
Vertrieb
B&T hifi vertrieb GmbH
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Anschrift | Hauptstr. 14 40699 Erkrath |
team@bthifi.com | |
Web | www.bthifi.com |
Der ATH-WB2022 ist der erste kabellose Kopfhörer von Audio-Technica, der dank seiner Holzgehäuse ein überragendes Hörerlebnis bietet. Der Kopfhörer ist Teil einer neuen Produktreihe, mit der Audio-Technica das 60-jährige Firmenjubiläum feiert.
Dank seiner neu entwickelten 45-Millimeter-HD-Treiber bietet der WB2022 eine studiotaugliche Klangqualität für unterwegs, die es dem Hörer erlaubt, so tief wie nie zuvor in Klangwelten einzutauchen. Über den LDAC-Codec wird eine hochauflösende Klangwiedergabe über einen großen Frequenzbereich unterstützt. Alternativ stehen auch Codecs für AAC und SBC zur Auswahl.
Zum ersten Mal überhaupt bietet der ATH-WB2022 eine wirklich unabhängige Links-Rechts-Balance mit separaten Akkus für jeden Kanal. Dadurch wird eine nie dagewesene Klangtrennung erreicht, die weder durch Klangeinstreuungen noch durch Übersprechen beeinträchtigt wird. Ein Paar audiophiler ESS-DAC-ES9038Q2M Digital-Analog-Wandler verfeinert die Akustik weit über die Grenzen hinaus, die man von kabellosen Kopfhörern erwartet. Eine einzige Aufladung erlaubt eine Hi-Fi-Wiedergabe für bis zu neun Stunden. Sobald die Akkus entladen sind, kann das Hörerlebnis über den USB-Anschluss fortgesetzt werden. Nach fünf Minuten ohne Verbindung zu einem Gerät schaltet sich der Kopfhörer automatisch aus, um den Akku zu schonen.
Der ATH-WB2022 überzeugt aber nicht nur durch seine inneren Werte, sondern auch durch sein markantes Design. Der WB2022 hebt sich nicht nur optisch durch den Einsatz von Holzeinlagen von der Masse ab, sondern erzielt zudem durch ihre Fähigkeit, Vibrationen zu absorbieren, ein noch besseres Hörerlebnis. Durch die Verbindung aus praktischer Widerstandsfähigkeit und modischer Ästhetik sorgt der Werkstoff Alcantara für ein erstklassiges haptisches Erlebnis. Mit seiner weichen Textur und dem eleganten Erscheinungsbild empfiehlt sich dieser Stoff als nachhaltige Alternative zu traditionellen Materialien.
Jedes Kopfhörerpaar ATH-WB2022 wird in einem robusten Designer-Koffer geliefert, der in Zusammenarbeit mit Zero Halliburton gefertigt wird: Dieser Hersteller kann auf eine lange Geschichte beim Transport wertvoller Fracht – darunter das Mondgestein der Apollo-11-Mission – zurückblicken.
Merkmale
Hersteller
Audio-Technica Niederlassung Deutschland
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Anschrift | Lorenz Schott Strasse 5 55252 Mainz-Kastel |
Telefon | +49 6134 257340 |
info@audio-technica.de |
Die Apertura-Entwickler Christian Yvon und Eric Poyer haben mit dem Modell Stela einen neuen Standlautsprecher konstruiert, der viel cleverer aufgebaut ist, als man auf den ersten Blick meinen mag. Wie so oft steckt das Geheimnis des guten Klangs im Lautsprecherbau auch hier in den Details.
Stela nimmt die guten Anlagen des Modells Sensa und macht aus dem zierlichen Lautsprecher für kleinere Räume einen universellen Lautsprecher für kleine und mittlere Räume. Die Entwickler von Apertura konstruierten einen Lautsprecher, der von gängigen Verstärkern angetrieben werden kann, aber gleichzeitig auch bei weniger perfekter Aufstellung schon ein fulminantes musikalisches Vergnügen bietet. Dazu bedient man sich einer Reihe an Tricks.
Ein paar davon dürfen wir verraten: Stella hat zwei Basstreiber, die zwar aussehen wie die der kleineren Sensa, doch lässt man diese beiden Chassis mit einer speziellen 15-Ohm-Schwingspule fertigen, um sie noch einen Tick schneller zu machen. Die Verdopplung der Chassis bedeutet weniger Membranbewegung und geringere Verzerrung bei gleicher Lautstärke und natürlich auch ein souveräneres Auftreten im Bass. Damit sich aus dem größeren Innenvolumen nicht nur eine Hallkammer bildet, wird das Gehäuse mithilfe von gleich vier Innenversteifungen in fünf verschiedene Bereiche abgetrennt und mit vier verschiedenen Absorptionsmaterialien bedämpft. Der Hochtöner mag aussehen wie bei den kleineren Modellen, doch verwendet er einen aufwändigeren Doppelmagneten für bessere Linearität. Natürlich wurde auch die Frequenzweiche an die geänderten Gegebenheiten angepasst. Auch die Anschlussterminals sind eine Stufe hochwertiger ausgefallen als bei den kleineren Modellen und akzeptieren nunmehr auch klaglos Kabelschuhe.
Die Stela ist genau der richtige Lautsprecher für Musikhörer, die ein detailliertes und homogenes Klangbild ohne Nervigkeit wünschen und beim Musikgenuss nicht auf genau den einen Punkt im Hörraum festgenagelt sein möchten. Sie agiert auch mit nur rund 30 Zentimeter Abstand zur Rückwand völlig frei und mag gerne gut klingende Verstärker ab mittlerer Leistung.
Herstellerangaben
Apertura Stella
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Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
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Ansprechpartner | Jan Sieveking |
Anschrift | Plantage 20 28215 Bremen |
Telefon | +49 421 6848930 |
kontakt@sieveking-sound.de | |
Web | www.sieveking-sound.de |
In den letzten Tagen haben wir Sie mit drei ausführlichen Berichten über die diesjährige Audio Video Show in Warschau informiert. Heute geht es um ein vergleichsweise überschaubares Event in der Ruhrmetropole Dortmund, der Finest Audio Show, die als Regionalkonzept an ausgesuchten Standorten von der High End Society Service GmbH veranstaltet wird.
Sie wissen, die High End Society Service GmbH ist die Veranstalterin der weltgrößten Hifi-Messe, der High End in München, die in diesem Jahr ihren vierzigsten Geburtstag feiert. Die Finest Audio Shows bieten dem interessierten Musikfreund ohne großen Reiseaufwand interessante Vorführungen von Hifi-Komponenten, die er anschließend auch im Fachhandel erwerben kann. Wie mein Kollege Finn Corvin Gallowsky aus Warschau berichtete, war der Besuch dieser Messe zwar höchst interessant, weil es Geräte und Lautsprecher zu erleben und Hersteller kennenzulernen gab, von denen man noch nie gehört hatte und die in Deutschland im Handel nicht zu finden sind. Das war in Dortmund nun völlig anders. Es begann damit, dass man sich bereits vorab im Internet für den Besuch anmelden konnte und dafür beim Eintritt einen Gutschein für wahlweise drei Monate kostenlosen Zugang zum Streaming-Portal Qobuz oder zum Digital-Abo von Stereo erhielt. Geschäftsführer Stefan Dreischärf berichtete mir erfreut von etwa 1800 Vorab-Registrierungen. Das zeigt, dass der Standort Dortmund mit seinem bevölkerungsreichen Einzugsgebiet genau richtig ist. Und so füllte sich dann auch am Samstag der für die Show genutzte Bereich des TOP-Tagungszentrums schnell. Aber drängelig oder überfüllt war es sehr selten, weil die Räumlichkeiten großzügig waren. Das bot Potential für gelungene Präsentationen, führte aber in Einzelfällen auch dazu, dass diese nicht wohnzimmertypisch gestalteten Räumlichkeiten etwas hart reflektierten, wenn kein Aufwand zur akustischen Aufbereitung getrieben wurde. Das hatten jedoch fast alle Aussteller getan, teils mit ansprechend dekorativen Elementen. Ich fand es erfreulich, dass man im Vorfeld schon bei der Registrierung oder spätestens durch den Flyer am Einlass, wo man den Gutschein einlösen konnte, bereits wusste, dass man sich in jeder Präsentation Zeit nehmen konnte, weil das Angebot eben nicht so übergroß war. Von raumakustischen Bedingungen völlig unbehelligt und erstklassig präsentiert waren die hochkarätigen Kopfhörer bei T+A und in großer Zahl bei Audionext. Beiderorts konnte man an geeigneter Elektronik vergleichen, bei Audionext standen sogar Stühle bereit. Audionext beteiligte sich mit den Kopfhörer-Gesamtsets auch an der SoundsClever-Idee des Veranstalters, wo eine Anlage höchstens 5000 Euro kosten darf. Optischer Sieger war für mich auf dieser Show die Audio-Video Multi-Channel Vorführung bei McIntosh. Elektronik wie auch das 7.1 Lautsprecher-Setup stammten von McIntosh. Nur der mächtige Subwoofer war ein JL Audio. Ein 20.000 Euro-Woofer Gotham sorgte hier mühelos für das Tiefstton-Fundament. Ihn und die kleineren Modelle gibt es hierzulande bei Audiotra.de. Hier nun für Sie meine Fotos in der Folge meines Rundgangs mit kurzen Anmerkungen. Ich glaube, ich habe nichts ausgelassen.