Kein Wunder, wenn Ihnen das Cover bekannt vorkommt. Vor sieben Jahren hatte ich über die Entstehung der Dephazz-LP Garage Pompeuse berichtet und drei Files zum kostenlosen Download angeboten. Inzwischen hat sich in Sachen digitaler Aufnahme- und Wiedergabetechnik einiges getan. Deshalb gibt es den Titel „Trashbox“ jetzt in DSD256 und PCM 384/32.
Wie schon im Artikel über den Cen.Grand erwähnt, habe ich mich wieder mit dem Mastertape von Garage Pompeuse beschäftigt, da ich eine DSD-Version für das Download-Portal nativedsd.com erstellt habe. Zudem hat sich die Analoque Audio Association entschlossen, das Album auch als Tonbandkopie mit 19 respektive 38 Zentimetern pro Sekunde zugänglich zu machen. Heute ist es für einige Analog/Digital- und sehr viele Digital/Analog-Wandler ja kein Problem mehr, Files mit hohen Bit- und Abtastraten zu verarbeiten. Und bei DSD akzeptieren die DACs oft ein Mehrfaches dessen, was nativ – also ohne Rechentricks – erzeugt werden kann. Mir ist jedenfalls kein A/D-Wandler bekannt, der mehr als DSD256, das heißt einen 1-Bit-Datenstrom mit 11,3 Megahertz, produzieren kann. Aber was nützen die immensen Fähigkeit der Wandler, wenn es nur sehr wenig Material gibt, um ihr Potential entsprechend auszureizen? Hier stehen nun zwei Files zum kostenlosen Download bereit, mit denen Sie Ihren Wandler ein wenig fordern können.
Die Files hier anzubieten, ist nur möglich, weil Pit Baumgartner, der Mastermind von Dephazz und Rechteinhaber an Garage Pompeuse, dies freundlicherweise passend zum 25-jährigen Bandjubiläum erlaubt hat. Ihn trafen Michael Vorbau, der Leiter des Tonband-Projektes der AAA, und ich in Ladenburg. Da ich es für zu risikoreich halte, Tonbänder zu verschicken – man kann sich ausmalen, was passiert, wenn das Paket neben einem mit Lautsprechern zu liegen kommt –, hatten Michael Vorbau und ich verabredet, uns die Bänder für die AAA-Produktionen persönlich zu übergeben. Die Mitte der Strecke war nicht weit vom Wohnort Pit Baumgartners entfernt, und so wählten wir drei Ladenburg als gemeinsamen Treffpunkt. Alle Informationen zur großartigen Musik und ihrer Aufnahme finden Sie übrigens hier.
Bei der Erstellung der Files habe ich einen gewissen Aufwand getrieben: Als erstes mussten natürlich die Tonköpfe und Bandführungen der Studer A820 gereinigt und entmagnetisiert und dann die Entzerrungen auf die Pegeltöne des Masterbandes eingemessen werden. Die Maschine verband ich anschließend mit den Lacorde-Statement-NF-Kabeln von Göbel High End mit einen aktiven Neumann-Fader, der von einem Funk-Netzteil mit sauberer Energie gespeist wird. Von dort ging es wieder per Göbel-Kabel zum Mytek Brooklyn ADC, den ein Ferrum Hypsos mit Energie versorgte. Der Mytek arbeitete abwechselnd im Stand-Alone- und PC-Modus. Im ersteren Fall war er mit drei Audioquest BNC-Kabeln mit dem Tascam DA-3000 verbunden, der den DSD64-Datenstrom diesmal jedoch nicht in ein File umwandelte. Es wurde lediglich die Peak-Hold-Funktion des DA-3000 benutzt, um dem maximalen Pegel des Albums zu bestimmen und den Neumann-Fader so zu justieren, dass die Aussteuerung so etwa ein Dezibel unter null blieb.
Dann aktivierte ich den PC-Modus, und der Mytek schickte per Habst-Ultra-III-USB Daten an ein Notebook, auf dem Playback Designs' Sonoma-Software lief, die die ankommenden Musikdaten in ein File schreibt. Dieses Programm funktioniert nur mit einem Windows-Betriebssystem, wobei die fertige Datei jedoch besser klingt, wenn man Windows Server inklusive Audiophile Optimizer statt beispielsweise Windows 10 verwendet. Noch besser wird die Qualität der Files, wenn das Notebook statt vom eingebauten Akku von einem externen Powerpack versorgt wird. Das hört sich für Sie abenteuerlich an? Dann überzeugen Sie sich hier von den klanglichen Unterschieden – eine hochauflösende digitale Wiedergabekette natürlich vorausgesetzt. In diesem Artikel finden Sie auch Bilder der meistern beteiligten Gerätschaften, die übrigens alle außer der Studer ihren Strom von einem PS Audio Power Plant bezogen.
Sobald die Bänder bei der AAA – erste Exemplare sollen am 20. und 21. August bei den Norddeutschen Hifi-Tagen zu hören sein – und die Dateien bei nativedsd.com verfügbar sind, werde ich Sie in einer News kurz darüber informieren und auch verraten, welche weiteren Alben außer Garage Pompeuse noch im analogen und digitalen Format aufbereitet und angeboten werden. Bis dahin viel Spaß mit den Files, die Sie diesmal wegen der großen Datenmengen nicht direkt abspielen, sondern nur herunterladen können!