Michael Jungbluts Passiver Multivokal Resonator soll für eine inspiriertere Wiedergabe im Raum sorgen, brachte unseren Fotografen Helmut Baumgartner aber auch auf die Idee zu diesem Aufmacherbild der besonderen Art. Wollte er damit schlicht daran erinnern, dass der Resonator aus 1200 Grad heißer Glockenbronze gegossen wird?
Wenn Sie das Gefühl haben, dem riesigen Resonator auf diesen Seiten schon einmal begegnet zu sein, liegen Sie richtig: Bereits im Jahr 2011 präsentierte ein fröhlicher Robert Czezany – der Inhaber der Hifi-Studios am Schlossberg in Graz – im Bericht über die klangBilder in Wien das Gussteil, dass er voller Sympathie die „Kavallerie“ unter den Klangschälchen oder auch die „Mutter aller Klangschalen“ nannte. À propos Klangschälchen: Beim Hörtest kamen zwar zwei Lautsprechermodelle zum Einsatz, was einen nicht geringen Transport-Aufwand bedeutete. Die Vielzahl von Resonatoren von Acoustic System, die ihr Entwickler Franck Tchang und Thomas Fast, der dessen Produkte in Deutschland vertreibt, in meinen Hörraum installiert hatten, blieben bei den Experimenten mit dem Passiven Multivokal Resonator jedoch an ihrem Platz – auch wenn ihre Entfernung im Vergleich zum Wechsel Boxen ein Kinderspiel gewesen wäre. Die Acoustic-System-Schälchen sind im Lauf der Jahre zu einer akustischen Konstante in meinem Raum geworden. Es geht mir hier beim Test des HighEndNovum also nicht um ein Entweder-Oder, sondern allein darum, ob der Resonator auch in einem bisher schon recht stimmigen Raum mit einer über eine lange Zeit immer weiter verbesserten Kette noch positive Effekte zeitigen kann. Wenn das gelingt, dürfte seine klangfördernde Wirkung in weniger fein abgestimmter Umgebung noch deutlich ausgeprägter sein.
Da ich – wie gesagt – von den akustischen Eigenschaften der Acoustic-System-Elemente restlos überzeugt bin, erspare ich Ihnen und mir die Wiederholung der schon so oft geführten Diskussion über den Sinn oder Unsinn des Einsatzes von Resonatoren zur Optimierung eines Hörraum. Bei mir wirken sie sich definitiv positiv aus. Da erübrigen sich weitere theoretische Abwägungen – oder wie Kollege Saile es formulieren würde: Wer heilt, hat recht.
Michael Jungblut beschreibt seine Kreation als „breitspektrales, hochschwingungsfähiges System, dessen Sinn und Ziel es ist, die unverfälschte Integrität bei der Reproduktion von Musiksignalen zu gewährleisten. Mit dem PMR erhielten Musikfreunde ein raumakustisches Werkzeug, um den wichtigen, durch technische Prozesse bei Aufnahme und Wiedergabe verlorenen oder reduzierten Obertongehalt ihrer Musik harmonisch zu ergänzen. Geometrie und Formgebung des PMR lägen die Gesetzmäßigkeiten des sogenannten Goldenen Schnittes zugrunde. Aber nicht nur dieses „alte Wissen“ würde bei der Entwicklung des PMR angewandt, die gewonnen Erkenntnisse hätten sich zusätzlich einer Prüfung mittels der Finite Elemente Methode stellen müssen.
Messungen belegten, dass der PMR Obertöne bis weit über zwanzig Kilohertz anzuregen vermag. Dabei erfolge die Schallabstrahlung im wichtigen Bereich zwischen 200 und 3000 Hertz mit PMR deutlich ausgewogener. Sowohl auf Achse, als auch unter 15 und 30 Grad gemessen, lasse sich eine gewisse Richtwirkung belegen, womit eine gesteigerte Ortung und eine bessere Raumdarstellung bei Verwendung eines PMR erklärbar werde.
Die Schalen bestehen aus einer speziellen Bronze-Legierung. Um die erwünschten Schwingungseigenschaften zu erreichen und die komplexe Bauart realisieren zu können, werden die PMRs im traditionellen Sandgussverfahren hergestellt. Dieser Prozess sei dem Guss einer Glocke sehr ähnlich, könne daher auch nicht automatisiert werden und mache es notwendig, jedes Exemplar ausgiebig „probezuhören“ und manuell zu bearbeiten, bis die klanglichen Eigenschaften mit den messtechnischen Anforderungen in Einklang stünden. Jedes Produkt ist eine Einzelanfertigung und wird ausschließlich in Deutschland in Handarbeit in enger Zusammenarbeit Christoph Oester (www.atelier-oester.de) hergestellt.
Um bei der Platzierung des PMR in Hörraum flexibel zu sein, hatte Andreas Jungblut, der Sohn des Entwicklers und Inhaber der Firma ahp. eine 76 Zentimeter hohe Holzsäule mitgebracht, die wir erst einmal mittig zwischen den Lautsprechern platzierten, etwa 20 Zentimeter hinter die Linie versetzt, auf der sich die Schallwände der LumenWhite befinden. Wir üblich hörte ich auch die erste Testscheibe dreimal, um nicht erst beim zweiten oder dritten Hören wahrgenommene Feinheiten der Veränderung der Kette zuzuschreiben, bevor der bisher mit der Öffnung auf dem Teppich liegende und damit so gut wie wirkungslose PMR auf die Säule gestellt wurde. Dabei muss man, wie ich lernte, darauf achten, dass die Schale, die beweglich auf einem Bolzen am oberen Ende des Dreifußes sitzt, recht weit nach vorne geschoben wird, so dass der Fuß sie nicht am freien Schwingen hindert. Mehr braucht man aber nicht zu berücksichtigen, um in den vollen Genuss der Wirkung des Passiven Multivokal Resonators zu kommen – und die ist nicht zu überhören: Der Raum wirkt nicht nur tiefer, sondern dehnt sich auch rechts und links der Lautsprecher noch aus. Dabei werden die Instrumente klarer umrissen und besser voneinander getrennt. Dass eine exaktere räumliche Differenzierung möglich ist, als ich sie über Jahre gewohnt war, konnte ich erstmal mit den Franc Ceramic Disc Classic erleben. Allerdings geht hier die deutlich bessere Definition mit einer leichten Abschwächung des Tieftonbereiches einher. Tonal haben zumindest im Zusammenspiel mit der LumenWhite die Harmonix Real Focus da mehr zu bieten. Dennoch haben sich aufgrund der präziseren räumlichen Informationen die Franc Ceramic Disc Classic unter meinen Lautsprechern behaupten können. Dank des HighEndNovum kann ich nun zu den Harmonix zurückwechseln und den etwas satteren Tieftonbereich genießen, ohne auf die exakte räumliche Platzierung verzichten zu müssen. Einfach großartig!
Die positivste Überraschung beim Einsatz des PMR war für mich, dass er die Vorteile bei der Ortung und Abbildung von Instrumenten und Stimmen sowie die großzügigere Raumdarstellung nicht mit wahrnehmbaren tonalen Veränderungen erkauft. Die Klangbalance bleibt vollkommen erhalten. In meinem Hörraum bringt der Passive Multivokal Resonator also ausschließlich Vorteile. Auch im Wohnzimmer, in dem ich über keinerlei Hifi-Hoheit verfüge und das wegen recht unsymmetrischer Boxen-Aufstellung alles andere als klanglich ideal ist, zeigt die Guss-Schale ihre segensreiche Wirkung: Sie fokussiert die Abbildung zwischen den Boxen, die unterschiedliche Abstände zu den Seitenwänden aufweisen. Dadurch gerät ansonsten das Gleichgewicht zwischen den Kanälen ein klein wenig aus dem Lot, obwohl das Sofa ein nahezu ideales Stereodreieck mit den Lautsprechern bildet. Der PMR rückt nun das musikalische Geschehen wieder in die imaginäre Mitte. Und dadurch gewinnt die Abbildung an Glaubwürdigkeit: Die Raumillusion gerät deutlich überzeugender. Der große Resonator hilft also auch, Umsymmetrien bei der Aufstellung in gewissen Rahmen zu kompensieren.
Auch wenn verschiedene Erfahrungen meinerseits einen Versuch in den eigenen vier Wänden vor dem Erwerb eines PMR keinesfalls überflüssig machen, habe ich den Resonator noch einmal mit anderen Lautsprechern als den LumenWhite in meinem Hörraum ausprobiert, um die bisherigen Erfahrungen zu überprüfen: Für einen Test in nicht allzu ferner Zukunft stehen bei mir seit zwei Wochen die schlanken und dennoch volltönenden AudioMachina Maestro GSE. Mit ihrer minimalen Schallwand, die nur wenig breiter ist als die dort montierten Chassis, ihrem geschlossenen und rigiden Aluminium-Gehäuse mit einer Tiefe von unter 20 Zentimetern verkörpern sie ein völlig anderes Konzept als die LumenWhite.
Bei einer der klassischen Testplatten der 80-er Jahre, dem Sheffield-Lab Wagner-Direktschnitt, entwerfen sie einen mäßig tiefen Raum, der an die Größe der Säle bei guten RCA- oder Decca-Einspielungen nicht heranreicht. Die Wiedergabe gefällt zwar mit einer Menge an Klangfarben, die Instrumentengruppen werden aber bei weitem nicht so klar differenziert wie bei den besten Aufnahmen aus den Sechzigern, wie die AudioMachina schnell deutlich machen. Die meisten kleinen Defizite der Einspielung kann der Passive Multivokal Resonator beheben. Da ich gerade eine in den 80-ern populäre Scheibe verwenden, kommt mir auch eine Formulierung aus dieser Zeit in den Sinn: Ich kann mich nur mit Mühe bremsen, von weggezogenen Vorhängen zu schreiben. Aber dieses Klischee würde als Beschreibung dessen, was der PMR bewirkt, gut passen: Er eröffnet einen klareren Blick auf das Orchester und seine Positionierung auf der imaginären Bühne, die nun auch ein gutes Stück größer wirkt. Die gesteigerte Durchzeichnung lässt die Musik auch ein wenig frischer und lebendiger erscheinen, ohne die Spritzigkeit durch eine Anhebung der höheren Frequenzen zu erzwingen. Selbst die dynamisch hervorragende, was die Abbildung anbelangt aber eher mittelmäßige Scheibe hört man dank des PMR mit mehr Genuss.
Am liebsten würde ich auf den PMR nicht mehr verzichten. Wenn nur die Holzsäule nicht den Blick auf den iMac voller Musik-Files verstellte! Aber Andreas Jungblut erwähnte da mal beiläufig eine Wandhalterung. Sollte sich der Passive Multivokal Resonator an der Dachschräge montieren lassen und an dieser Stelle ebenso effektiv wirken wie etwa einen halben Meter davor, komme ich um den Erwerb des PMR wohl nicht herum.
Gehört mit
| |
---|---|
Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | AMG Viella 12‟, Thales Simplicity |
Tonabnehmer | Einstein The Pickup, Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos |
Phonostufe | Einstein The Turntable’s Choice |
Computer | iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.9.2 |
Audioplayer | Amarra Symphony 2.6, Pure Music 2.0.2 |
CD-Laufwerk | Wadia WT3200 |
D/A-Wandler | Mytek 192-DSD-DAC, M2Tech Young und Van Der Graaf |
Vorverstärker | EAR Yoshino 912, Einstein The Preamp |
Endstufe | Ayon Epsilon mit KT 150 |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors, Audiomachina Maestro GSE |
Kabel | Precision Interface Technology, Sunwire Reference, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Audioquest, Swiss Cables Reference, Goebel High End Lacorde |
Zubehör | PS Audio Power Plant Premier, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus |
Herstellerangaben
HighEndNovum Passiver Multivokal Resonator PMR Premium MK II
| |
---|---|
Gewicht | 7kg |
Abmessungen (B/H/T) | 6/40/25cm |
Preis | 1700 Euro |
Vertrieb
Audiophile Hifi-Produkte
|
|
---|---|
Ansprechpartner | Andreas Jungblut |
Anschrift | Bahnhofstraße 24 57555 Brachbach |
Telefon | +49 2745 9322119 |
info@audiophiles-hifi.de | |
Web | www.audiophiles-hifi.de |
Die erfreuten Gesichter der Aussteller und Organisatoren am Sonntag erklärten sich schnell:Am Sonnabend sollen bereits mehr Besucher auf dem Analog Forum gezählt worden sein als an beiden Tagen des Vorjahres. Zu diesem Erfolg darf man dem Analogue-Audio-Association–Team um Rainer Bergmann gratulieren.
Aber nicht nur die Aktiven der AAA, sondern auch die Aussteller haben für ihre gelungene Präsentationen und freundliche Gespräche mit den Gästen Dank un Anerkennung verdient. Wie leider auf allen HiFi-Messen wurde der Klang den Produkten nicht immer ganz gerecht – das ist nun einmal den Räumlichkeiten geschuldet. Aber fast jeder versuchte, überzeugend vorzuführen. Und dieses Engagement sprang natürlich auf die Zuhörer über. Die Vorträge wurden bestens angenommen. Die besonderen Dienstleistungen, wie etwa die Prüfung des eigenen, mitgebrachten Tonabnehmers durch Altmeister van den Hul, nahmen viele gern in Anspruch. So war es dann auch am zweiten Tag, wegen der gut gefüllten Räume, für mich als Berichterstatter nicht einfach, meiner Pflicht nachzukommen.
Glück gehabt – der Wettergott ist analogfreundlich. Und so war die Reise nach Krefeld angenehm und dank des Feiertages in den meisten Bundesländern sehr entspannt.
Genau wie im Jahr zuvor war die untere Etage des Mercure Hotels in Krefeld Traar den zahlreichen Ausstellern vorbehalten. Hatte man durch das Vinyl-Spalier vor dem Eingang des Mercure das Foyer erreicht, empfingen freundliche Damen den Besucher. Sie statteten ihn mit dem kleinen, handlichen Informations-Flyer aus, der das Zurechtfinden leicht macht. Es gab viel zu sehen, sogar ein ganz klein wenig Digitales. Reichlich was das Angebot an analoger Hard- und Software. Die Themen der diversen Vorträge klangen höchst spannend. Mehrere Hersteller und Vertriebe nutzten diese etablierte HiFi-Show zur erstmaligen Vorstellung ihrer Neuheiten.
Oliver Göbel quite harmlessly called me and asked if I would be interested in listening to his new cables. Since I am continuously impressed by his speakers, I spontaneously said yes to his question. He came over, we listened, I was enthusiastic and we arranged a review. We had not spoken about prices then.
Since I knew for what sum his sonically fascinating, milled from solid aluminum sculptures - vulgo Speakers - changed hands, I had not exactly expected low-cost cables. In addition, more than 20 years of high-end review writing has left its mark: No price shocks me too quickly. It didn’t bother me one bit that I was sharing my listening room for quite a period of time with a Continuum turntable and matching tonearm carrying a six-figure sum in the price list. It was only bad when the Continuum was picked up and taken away again. In addition, you can only be conditionally outraged when using a LumenWhite as a work machine (so-called oligarch hifi) if you want to remain reasonably credible. On the other hand, I am extremely satisfied, listening to my files through a D/A converter, which does not even cost as much as five meters of the best USB cable from Audioquest. The fear of products from the upper or lower end of the price scale are largely foreign to me. So we repress all thoughts of the filthy lucre, and take a closer look at the cables.
When Oliver Göbel brought over the balanced signal and speaker cables from the Lacorde Statement line to the test review, he didn’t give much away regarding questions about the construction of the conductor. At least I was able to get out of him that for both applications, a vast number of the same, individually insulated conductors with the same diameter were employed. Of course, for the speaker cables, significantly more strands of wire were used to reach a larger cross section. The alloy for the fine, drawn wires consist of copper, silver, and a third material, that Oliver Göbel does not want to name. Experiments had shown that a cryogenic treatment provided no sonic improvements to the alloy. The most difficult stage of development was to determine the most harmonious relationship between the measurements of resistance, inductance and capacity and to realize it through the cable’s geometry. The individual wires were specially woven to achieve the desired parameters. Almost as complicated was to ensure by the construction of the cable, that the geometry of woven wires would still last, even after years of use. Pressed Teflon was used as the dielectric. He used natural rubber and neoprene for damping and stabilization of the structure. The outer weaving is specially woven for Göbel High End. He also made sure that the cable is not being statically charged. That's why he did not employ any PVC. The cable is completely made in Germany - he only purchases the “raw wire” abroad. In order to “build” the cable in the standard lengths of three meters for the speaker cable and 1.2 meters for the XLR cable, 15 respectively five hours of work by hand was required, because the finished product was never just cut into pieces and terminated from the roll. The XLR connectors are heavily modified Neutrik models, the spades for the speaker cables are in-house developments, which were pressed on to the end of the cables with a force of 60 tons.
The Lacorde Statement is packaged in a fine box, which is adorned with an embossed Goebel family coat of arms. The speaker cables are much lighter than one would expect when seeing them. The majority of the weight is from the exquisitely made so-called split boxes, hiding the junction of the actual wiring to the connectors for plus and minus. It is also evident from the feel and presentation that the Lacorde Statements have the right to play in the highest league. The only small shortcoming: The XLR cable just doesn’t want to get along with the Mytek converter. It’s not at all about the sound, but only the mechanics: The connectors in the small DAC are just too close together for the hefty Lacorde Statement XLR's. No one would really be tempted to connect a pro-audio grade converter to high-end cables costing many times more than the component.
Cable tests are for many colleagues and myself not really popular because the findings are not easily transferable. The result strongly depends on the electrical parameters of the connected inputs and outputs. For that reason, I'm glad I tried connecting the Lacorde Statement speaker cables between the Ayon tube power amp and the LumenWhite speakers as well as from the Ayon to the Acapella Violon and the transistor Viola Concerto and the Lumen. And the result was still just as good - probably the understatement of the year! In the first brief encounter with the Göbel cable, the Acapella Violon stood in the listening room. Beside the power cable, the entire system was connected all with Swiss Cables that had inspired the previous test with superb transparency, distinctive detail and expansive spatial impressions. However, in conjunction with the Lumen it was missing a little warmth. With the Acapella, however, I didn’t miss anything at all in this part of the frequency spectrum.
The change over to the Lacorde Statement brought about more details and created a larger room with more realistic instruments. The low frequency range seemed to be minimally stronger, but thanks to the colorfulness and perfect definition, it was not too much of a good thing. The differences were so clear to comprehend that it needed no further changing of connections. Simply unbelievable that so much resolution can be accompanied by such strong tonality and such a rich foundation!
With this speaker cable you do not need to exchange advantages in certain disciplines for disadvantages in others. You definitely know this phenomenon as well: A cable or a component, which has slightly leaner bass or a slight accentuation in the upper midrange, subjectively has better transparency. On the other hand, a thoroughly enjoyable, slightly fatter upper bass reproduction takes away from openness. Not so with the Lacorde Statement: Here there is more fine detail and air, yet not the slightest hint of coolness or fatigue.
Since changing the Lacorde Statement XLR between pre and power amp, and later between pre amp and phono stage the same stunning results were true - in all disciplines a little more of the good and in none, less. It was clear to me that I will have to describe the Göbel cable to you in more detail. In the meantime, I asked about the price: The speaker cable costs € 10,000 Euros in the standard length, the XLR cable € 2,500. Although that is quite “cracking”, it is still overshadowed by the Audioquest Wild. I tried a little self-appeasement - until Oliver Göbel just casually remarked that his prices are, of course, per cable, not per stereo pair. But even that could not change my opinion after my first listening impressions while testing the noble cables.
When the Lacordes are found in my listening room the second time, the Lumen has resumed its rightful place again. It is quickly clear that an earthy, colorful and slightly comfortably warm bass does not have to be accompanied by a loss of information: With the Lacorde Statement, you do not have to choose between a huge imaginary space or melodic, refined, yet rich bass response. Here, you absolutely get both! The advantages of Lacorde Statement XLRs are also confirmed in various configurations: Between tube pre and power amp, between the Violas with their semiconductors, between Einstein’s The Turntable's Choice using van den Hul’s The Grail SB and the Viola Crescendo, but also, on the input side, the EAR 912 equipped with step-up transformers. I'm sorry, I can not see any basis for criticism with the Göbel Lacorde Statement – well maybe just one: The design of the XLR connectors unfortunately precludes use with equipment that have terminals placed very close together. Before you start raving with unfounded fanaticism about cables priced beyond good and evil, very briefly: The Lacorde Statement are the best cables I have ever heard with my system.
Listened with | |
---|---|
Turntable | Brinkmann LaGrange with tube power supply |
Tonearm | AMG Viella 12‟, Thales Simplicity |
Cartridge | Air Tight PC-1, Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos |
Phono stage | Einstein The Turntable’s Choice, van den Hul The Grail SB |
Computer | iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.9.2 |
Audio Player | Amarra Symphony 2.6 |
CD transport | Wadia WT3200 |
D/A converter | Mytek 192-DSD-DAC |
Pre amp | EAR Yoshino 912 |
Power amp | Ayon Epsilon with KT 150 |
Speakers | LumenWhite DiamondLight Monitors, Acapella Violon VI |
Cables | Precision Interface Technology, Sunwire Reference, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Audioquest, Swiss Cables Reference, Accessories PS Audio Power Plant Premier, Clearaudio Matrix, Sun Strip, Audioplan Power Star, HMS wall outlets, Acapella bases, Acoustic System feet and resonators, Finite Element Pagode Master Reference Heavy Duty and Cerabase, Harmonix Real Focus |
Manufacturer’s Specifications Goebel High End Lacorde Statement XLR | |
---|---|
Conducting material | High conductivity and highly pure special alloy |
Dielectric | Pressed Teflon® |
Connectors | Modified Neumann fittings for maximum contact pressure, lowest transition resistance and long term stability |
Construction | Multiple stranded construction, use of special materials in order to prevent static charges as well as to rule out microphoni effects produced by resonances |
Length | 1 x 1.2 m |
Price | Price Euro 5,000 Euro for a pair with 1.2 m length, each additional 40 cm for a pair Euro 1,400 |
Manufacturer’s Specifications Goebel High End Lacorde Statement Speaker Cable | |
---|---|
Conducting material | Hochleitfähige und hochreine Speziallegierung |
Dielectric | Pressed Teflon® |
Connectors | In-house manufactured spades made from tellurium copper and highly pure silver for maximum contact pressure, lowest transition resistance and long term stability |
Construction | Multiple stranded construction, use of special materials in order to prevent static charges as well as to rule out microphonic effects produced by resonances |
Length | 1 x 3 m |
Price | Price Euro 20,000 for a pair with 3.0 m length, each further or less 50 cm for a pair Euro 2,600 |
Manufacturer Goebel High End | |
---|---|
Address | Schabweg 4a 82239 Alling |
Phone | +49 8141 2255887 |
info@goebel-highend.de | |
Web | www.goebel-highend.de |
Die Analogue Audio Association e.V. (AAA) veranstaltet am kommenden Wochenende unter dem Motto „Analog verbindet“ das 28. Analogforum im Mercure-Hotel Krefeld-Traar. Der Eintritt ist wie immer frei
Da die Veranstaltung seit Jahren ein ungeteilt positives Echo bei Besuchern und Ausstellern findet, könnte das Motto auch lauten „The same procedure as every year“. Warum sollte man Erfolgreiches auch verändern? So gibt es wieder ein Händlerdorf mit Second Hand LPs, Phono- und Tuningzubehör, Sammlerstücken und gebrauchten Geräten, die beliebten Workshops im Raum „Ausdauer“, einen speziellen Raum für Hifi-Klassiker, die Möglichkeit, nach Voranmeldung Verstärker oder CD-Player an einem professionellen Messplatz durchmessen lassen, und auch der Ehrengast ist derselbe wie im letzten Jahr: Wally Malewicz: Der Pionier der modernen Tonarm- und Tonabnehmerjustage aus den USA, wird zu diesem Thema einen Workshop halten. Neu sind eine Ausstellung zum Thema Musikcassetten und ein spezielles Angebot der Firma sts-digital: Die offeriert Analog-Liebhabern eine sehr gut klingende 180-Gramm-LP für nur fünf Euro, die von amerikanischen Aufnahmen aus den 50-er-Jahren hergestellt wurde. Günther Pauler hat den Schnitt durchgeführt und gepresst wurde in Deutschland bei Optimal. Die LP gibt es im Raum „Vertrauen/Energie“ am Stand von sts-digital. Es wurden extra für diesen Anlass 500 Stück gepresst.
Trotz des umfangreichen (Rahmen-)Programms dürften für die meisten Besucher die Hörerfahrungen in den Vorführräumen im Mittelpunkt stehen. Daher hier die komplette Ausstellerliste:
Für hifistatement.net wird der Kollege Wolfgang Kemper vor Ort sein und möglichst zeitnah über die Messe berichten. Die neue LP von sommelier du son, Hans Theessinks Live At Jazzland, wird es am Stand von Lutz Precision geben. Wenn alles klappt können Sie dort auch schon eine Kopie des Masterbandes hören. Ein Reissue von Hans' Baby Wants To Boogie ist ebenfalls angekündigt.
An der Anschrift des Hotels und auch an den Öffnungszeiten wurde in diesem Jahr ebenfalls nicht gerüttelt:
Informationen
AAA Analog Forum Krefeld
| |
---|---|
Öffnungszeiten | Samstag, den 01.11.2014 von 10 bis 18 Uhr Sonntag, den 02.11.2014 von 11 bis 18 Uhr |
Ort | Hotel Mercure Tagungs- & Landhotel Krefeld Elfrather Weg 5 - Am Golfplatz 47802 Krefeld |
Veranstalter | Analogue Audio Association e.V. Ebertstraße 51 46045 Oberhausen |
Hersteller/Vertrieb
Wagner Audio
| |
---|---|
Anschrift | Jörg Wagner Zum Engelsknapp 9 58642 Iserlohn |
Telefon | +49 151 22047104 |
Web | www.wagner-audio.de |
info@wagner-audio.de |
Lautsprecher-Boxen bauen kann beinahe jeder. Manchmal klingen sie auch. Da ist ein Plattenspieler schon eine ganz andere Herausforderung. Dies ist der weltweit erste Testbericht eines Analog-Laufwerks von Wagner Audio
Brandneu sind sie nicht. Sie haben bereits wiederholt in der Öffentlichkeit für Furore gesorgt, die beiden Laufwerke aus Iserlohn mit den vielversprechenden und wohlklingenden Namen Concerto Grosso und Ardesio Duo – Ardesia bedeutet im Italienischen Schiefer. Die Entstehungsgeschichte der Laufwerke ist nicht so außergewöhnlich und deshalb kurz erzählt. Die langjährigen Musikliebhaber und HiFi-Enthusiasten Jörg Wagner und Karlheinz Vogler – letzterer ist dank seines Engagements für die Audio Analog Association in der Szene sicher kein Unbekannter – entwickelten über die Jahre im Umgang mit hochwertigen Plattenspielern renommierter Hersteller eigene Ideen und Vorstellungen. Jörg Wagner hat als begeisterter Pianist eine leidenschaftliche Beziehung zur Musik. Und so fassten die beiden, unzufrieden mit kauf- und bezahlbaren Plattenspielern, eines Tages den Entschluss, einige Geldbündel in die Hand zu nehmen, um selber ein Masse-Laufwerk für den eigenen Bedarf zu entwickeln. Dies wollten sie ohne jegliche Kompromisse und nach bestem Wissen gestalten. Dabei war Jörg Wagners ausgeprägter Perfektionismus eine optimale Voraussetzung. Dass es auf diesem Weg unerwartete Stolpersteine und überraschende Erkenntnisse gab, kann man sich ausmalen. Und so gingen auch einige Jahre ins Land, bis Jörg Wagner und Karlheinz Vogler zufrieden waren mit dem, was sie geschaffen hatten. Die Früchte ihrer Arbeit sind zwei sehr ähnliche Laufwerke.
Die Unterschiede zwischen dem Concerto Grosso und dem Ardesio Duo liegen erkennbar in der Optik und der abweichenden Integration der Tonarme. Der Concerto Grosso kann bis zu drei, der Ardesio Duo zwei Tonarme aufnehmen. Aber auch in Konstruktions-Details gibt es Unterschiede. Diese sind, so Wagner Audio, auch klanglich nachvollziehbar. Nun kam die zweite Idee der beiden Herren: Wenn es nun schon geschafft war, solche Spieler zu bauen und diese im Kreis von Freunden und Kennern reichlich Zuspruch fanden, warum soll man sie dann nicht auch anderen HiFi- und Musik-Begeisterten zugänglich machen? Also wurde Wagner Audio gegründet. Direkt an den Kunden möchte man verkaufen, ohne den Weg über den Handel. Dies wirkt sich positiv auf den Preis aus und gewährleistet einen dem Produkt gerechten Aufbau beim Kunden durch Wagner Audio persönlich. Denn dieser Service ist im Kaufpreis enthalten. Ausgeliefert wird ein Wagner Audio Laufwerk in drei beeindruckend verarbeiteten Holzkisten, die nur dem Zweck der Anlieferung dienen und nach Installation des Laufwerkes beim Kunden wieder in die Manufaktur zurückgehen. Für den Keller wären sie ohnehin zu schade. Ist die äußere Verpackung schon beeindruckend, wie ist es dann erst um den Inhalt bestellt? Für ein Laufwerk von Wagner Audio müssen Sie zwischen 13.650 und 17.250 Euro ausgeben. In diesem Bericht geht es um den Concerto Grosso in der Version mit einem 80 Millimeter hohen Teller. Es gibt den Concerto Grosso aber auch als Version MKII mit einem 100 Millimeter hohen Teller. Er kostet dann 730 Euro mehr.
Im Vorgespräch habe ich die 80-Millimeter-Version ausgesucht, weil ich davon ausging, dass ein niedriger Teller dem verwendeten Tonarm den Vorteil bietet, im Schaft nicht so weit aus der Basis gezogen werden zu müssen. Denn es ist klanglich nachvollziehbar besser, wenn der Tonarm möglichst wenig aus seiner Manschette herausragt. Zum Zeitpunkt der Bestellung war mir nicht bekannt, dass der MK II diesem Aspekt Rechnung tragend entsprechend anders konzipiert ist. Mein Vorbehalt ist also hinfällig. Nun steht also die preisgünstigste Ausführung eines Analog-Laufwerks von Wagner Audio in meinem Musikzimmer. Es war nötig, einigen Platz mehr zur Verfügung zu stellen, als es bisher bei anderen Laufwerken nötig war. Selbst mein bisheriges Lieblings-Laufwerk, der Kuzma Stabi M, benötigte deutlich weniger Stellfläche. Denn beim Concerto Grosso steht die massive Motor-Einheit separat und so sind knapp 70 Zentimeter Platz in der Breite und knapp 50 Zentimeter in der Tiefe bereit zu halten. Abhängig ist das gesamte Ausmaß des Spielers auch von den Ausladungen des oder der verwendeten Tonarme auf ihren Auslegern.
Der Anspruch, den Karlheinz Vogler und Jörg Wagner für ihr Laufwerk selbst formulierten, war klar und unbescheiden: Er darf nicht klingen. Dies ist selbstverständlich so zu verstehen, dass ein Wagner Plattendreher bitte keinerlei Artefakte erzeugen oder klangliche Eigenarten aufweisen soll. Er muss einfach perfekt ruhig und gleichmäßig die schwarze Scheibe unter dem Tonabnehmer drehen. Da war also erst einmal die Frage nach den Materialien zu klären. Im Ergebnis besteht die Basis der Laufwerke aus tieflagigem, spaltungstendenzfreiem Tonschiefer südeuropäischer Herkunft. Alle horizontalen und vertikalen Flächen sind präzisionsgeschliffen und die Oberflächen versiegelt. Diese Bearbeitung ist derart beeindruckend gelungen, dass ich den Schiefer als solchen nicht eindeutig identifizieren konnte, da er völlig strukturfrei ist. Die Tonarmbasen bestehen aus einer ausgesuchten Aluminiumlegierung, die akustisch so gut wie tot ist. Es sind drehbare Ausleger, die für alle gängigen Tonarme ab 9 Zoll bis über 12 Zoll erhältlich sind. Der massive Plattenteller mit einem Eigengewicht von um die 15 Kilogramm wird aus einer weichen Aluminiumlegierung gefertigt. Die Auflage ist ein getempertes Acryl-Inlay, dessen Oberfläche nach Verschraubung mit dem Plattenteller individuell präzisionsgeschliffen wird. Ungeheuer aufwendig ist die Konstruktion und Verarbeitung des Lagers. Das WADB-Lager ist aus hochfestem und gehärtetem Stahl und extrem eng toleriert und passgenau. Die Lauffläche des Lagerdorns ist mehrfach feingeschliffen, gleiches gilt für die Innenseite der Hülse. WABD steht für Wagner Audio Double Ball. Drehpunkt zwischen Hülse und Dorn sind zwei aufeinanderliegende, selbstzentrierende Kugeln. Der Drehpunkt der beiden Kugeln liegt in einer separaten Ölwanne. Die stehende Kugel besteht aus einem Polymer, die drehende Kugel aus Siliziumnitrid. Die Vertikalpassung zwischen Hülse und Dorn wird aus einer gesonderten Ölwanne versorgt. Der Antriebsriemen läuft exakt auf der Höhe des Kontaktpunktes dieser beiden Kugeln. Er wird nach Wagner Audio Spezifikationen aus einer dehnungsresistenten Faser gefertigt. Ziel ist eine sehr direkte Kraftübertragung unter Ausschluss von Schlupf.
Die Position des Motors ist zur individuellen Anpassung der Riemenspannung um circa 10 Millimeter horizontal auf direkter Linie zum Mittelpunkt des Plattentellers justierbar. Dieses Feature erlaubt die exakte Einstellung der Riemenspannung im laufenden Spielbetrieb. Hierbei kann die Position des Motor-Pucks durch ein in den Deckel eingelassenes Sichtfenster kontrolliert werden. Die Bearbeitungspräzision hier ist mit der der Laufwerkszarge identisch. Der Puck besteht aus einer Aluminiumlegierung und wird vor der Platzierung auf der Motorachse auf circa 1/1000 Millimeter Rotationstoleranz feingeschliffen. Die Verbindung zur Motorachse erfolgt klebefrei mittels thermischer Aufschrumpfung. Nach seiner Positionierung wird der Puck am Motor noch einmal endgültig geschliffen, um optimalen Rundlauf zu gewährleisten. Die Basis des Motorblocks besteht ebenfalls aus Tonschiefer.
Sowohl die Schieferzarge des Motorblocks als auch die des Laufwerks selber ruhen auf jeweils drei massiven Aluminium-Zylindern, die im unteren Teil als in der Höhe verstellbare Spikes ausgebildet sind. Die Spikes des Concerto Grosso können um fünf Millimeter in der Höher vestellt werden möglich. Ein größer dimensionierter Mittelspike im Zentrum des Laufwerks dient ausschließlich der Ankopplung des Plattentellers an den Untergrund, aber nicht der Gewichts-Verteilung. Die Spikes ruhen ihrerseits in Tellern, ebenfalls aus Aluminium. Zum Lieferumfang eines Concerto Grosso gehören drei Tonarmbasen nach Wahl und ein zylinderförmiger Plattenbeschwerer mit etwa 900 Gramm Eigengewicht. An dessen oberen Ende ist ein Zentrierpuck für Singles eingelassen. Bei Bedarf hat man ihn also schnell zur Hand – originell und praktisch. Seit 1980 bei Audiolabor in Detmold die Anpressklemme für das Masse-Laufwerk „konstant“ entwickelt wurde – dieser ist sozusagen der Urtyp aller späteren Laufwerke von Helmut Brinkmann – bin ich ein Anhänger dieser Art der Arretierung des Vinyls auf dem Plattenteller. Angenehm überrascht war ich, dass der viel leichter zu handhabende Wagner Audio Beschwerer ausgezeichnete Anpressergebnisse brachte. Auch leicht gewelltes Vinyl wurde besser auf den Teller gepresst, als das mit meiner Audioplan Klemmscheibe möglich war.
Der Motor ist eine nach Wagner-Audio Vorgaben gefertigte Variante eines renommierten Herstellers aus der Schweiz. Dieser wird über eine externe Steuereinheit spannungsgeregelt. Dieses Steuergerät in einem schwarzem Alu-Profil wird über ein mitgeliefertes, hochwertiges Netzkabel angeschlossen. Die Betriebsbereitschaft des Laufwerks wird per angenehm dezenter roter Hintergrund-Beleuchtung der beiden Doppelpotentiometer signalisiert. Die zwei Potis dienen der Geschwindigkeits-Einstellung. Das hintere arbeitet gröber, der vordere ist sechsfach untersetzt und reagiert extrem genau. Diese Regler sind so fein zu handhaben, dass es schade ist, sie praktisch nie benutzen zu müssen. In Verbindung mit der zum Lieferumfang gehörenden großen Acryl-Stroboskopscheibe ist die perfekte Einstellung der Geschwindigkeit ein vergnügliches Kinderspiel. Mittig zwischen den beiden Doppelreglern befindet sich der Schalter für die Wahl der Umdrehungen: 33 UpM – Stop – 45 UpM. Die Steuereinheit ist dank eines bedarfsgerecht langen Verbindungskabels zum Motorblock nach praktischen Aspekten bedienerfreundlich platzierbar. Den Motorblock verbindet ein dünnes Erdungskabel mit der Aufnahme-Scheibe unter dem zentralen Spike des Laufwerks. So ist das Laufwerk letztlich über den Netz-Schutzleiter geerdet.
Mein Laufwerk wurde von den Herren Vogler und Wagner persönlich ausgeliefert und aufgebaut. Es ist bestückt mit einem Dynavector DV 507 MKII Arm und dem Dynavector Te Kaitora Rua Tonabnehmer. Beide sind anerkannt höchstwertige Komponenten, die aber nicht Bestandteil dieses Tests sind. Der Grund für diese Bestückung ist der persönlichen Vorliebe von Herrn Wagner geschuldet. Daraus entstand eine Kooperation zwischen Dynavector und Wagner Audio.
Der Concerto Grosso besticht durch seine großartige Verarbeitung bis ins kleinste Detail. Er folgt in seinem Design absolut seiner Funktion. Überflüssiges wurde vermieden. Die einzige Ausnahme ist die Acryl-Abdeckung des Motorblocks, damit dieser dem Plattenteller gleicht, wenn kein Vinyl aufliegt. Das sei nicht nur verziehen, sondern meinerseits ausdrücklich begrüßt, weil es schlichtweg gut aussieht. Ich muss gestehen, dass ich den Concerto Grosso schon wegen seiner exorbitant sauberen Verarbeitung und dieses schnörkellosen und nachvollziehbaren Designs bewundere und deshalb nicht ganz unvoreingenommen, weil positivgestimmt, an den Hörtest gehe.
Um mit gewohnten Spielpartnern Aussagen treffen zu können, bat ich die Herren von Wagner Audio im Vorgespräch, mir eine Arm-Basis für den Kuzma 4Point mitzubringen, in dem ich mein Benz Glider low-output montiert habe. Über die Qualitäten des Kuzma 4Point brauche ich, so denke ich, kein Wort zu verlieren. Bezüglich des Benz Glider gilt, dass ich es seit Jahren in unterschiedlichen Sets immer wieder montiere und es mir ein wohl bekannter Maßstab ist. Wenn ein Laufwerk mit diesem relativ einfachen Mitspieler seine Fähigkeiten zeigt, wird es das mit den Super-Tonabnehmern dieser Welt umso mehr vermögen. Es fällt mir nicht leicht, eine dem Concerto Grosso angemessene klangliche Beschreibung zu liefern. Mein Freund und Hifistatement-Kollege Jörg Schimmel, der das Laufwerk auch ausgiebig bei mir gehört hat, meinte: „Schreib einfach: toll“. Recht hat er, damit wäre das Wesentliche gesagt.
Ich empfinde es als unangemessen, klangliche Details herauszupicken, weil der Grand Concerto ein musikalisches Statement ist, und zwar im Sinne seiner Entwickler. Er spielt unhörbar, unauffällig und lässt alles zu. Hochton-Dynamik definiert das Laufwerk für mich völlig neu. Versuche ich ihn mit dem exzellenten Kuzma Stabi M zu vergleichen, dann finde ich im Tiefst-Tonbereich und auch in den oberen Bässen sowie im Grundtonbereich keinen gravierenden Unterschied. Der Gesamteindruck ist jedoch anders. Lockerheit ist vielleicht der richtige Ausdruck für das Klangbild, das der Wagner Audio wie selbstverständlich und herrlich farbenreich in den großzügigen, klar umrissenen Raum stellt. Juliette Grécos erotische Stimme auf ihrer Et Ses Grandes Chansons ist unwiderstehlich. Aber Sie können auflegen, was immer Sie wollen – es klingt alles wie: so noch nie gehört. Exakte Konturen mit so glaubhafter Couleur – das ist Genuss pur. Nur, die Grenzen meines Tonabnehmers werden auch deutlich hörbar aufgezeigt – da verlangt der Grand Concerto doch mehr. Aber sogar mit diesem Spielpartner macht das Laufwerk süchtig. Eine meiner Lieblings-LPs ist The Jimmy Giuffre 3, Jazz Track 1028. Fantastisch, mit welcher Luftigkeit, welchem Schwung die Spielfreude der drei Musiker auf den Hörer überspringt. Das ist absolutes High End.
Gehört mit
| |
---|---|
Tonarm | Kuzma 4Point |
Phonoverstärker | Plinius Koru oder Primare R-20 |
Vorverstärker | T+A P-10 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern |
Equalizer für Bass | LA-Audio EQ 231G |
Endstufen | Primare A-32 (2 x) für Bass, Spectral DMA 100 S mit Enacom-Cinch für Mittelhochton oder Air Tight ATM-3 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern |
Lautsprecher | Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping), Quadral Platinum M 50 |
Zubehör | Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden |
Herstellerangaben
Wagner Audio Concerto Grosso
| |
---|---|
Gewicht | circa 50 kg |
Preis | 13650 Euro inklusive drei Tonarmbasen nach Wahl, Stroboskop-Scheibe Wagner Audio 300 Hz und hochwertigem Netzkabel |
Hersteller/Vertrieb
Wagner Audio
| |
---|---|
Anschrift | Jörg Wagner Zum Engelsknapp 9 58642 Iserlohn |
Telefon | +49 151 22047104 |
Web | www.wagner-audio.de |
info@wagner-audio.de |
Lerne Deutschland kennen mit Hifistatement! Nein, Sie sind nicht im falschen Film, aber so ähnlich kam es mir neulich vor. Nach der beeindruckenden Vorstellung des kleinsten Lautsprechers Chiara aus dem Hause Kaiser war es naheliegend, sich die Firma einmal näher anzusehen. So lernte ich auf der Fahrt dorthin auch einmal den bayerischen Wald kennen!
Diesmal war aber nicht unser Chefredakteur mitgefahren, sondern unser Fotograf Helmut Baumgartner. Möglicherweise kommt den älteren Lesern unter uns dieser Name bekannt vor, nämlich im Zusammenhang mit dem ehemaligen Hifi-Kultmagazin Das Ohr. Dort war er seinerzeit als Autor tätig. Helmut ist erklärter Transistorfan, und wundert sich eher, warum ich bei meinen Röhrengeräten seit Jahren noch keinen Ausfall hatte. So gesehen ging uns während der Fahrt nie der Gesprächsstoff aus, bis wir schließlich bei unserer ersten Station, Regensburg, angekommen waren.
Hier lebt der Entwickler und Konstrukteur der Kaiser Lautsprecher und Akustikelemente. Als erfahrener Akustik-Ingenieur ist er auch für die technische Ausführung der Optimierung von Aufnahmestudios oder Konzertsälen zuständig. Ein gut gelaunter Rainer Weber erwartet uns bereits und führt uns in sein Allerheiligstes, das vom eigentlichen Wohngebäude getrennt ist und einen separaten Eingang besitzt. In diesem Raum können sich auch Interessenten die Produkte der Firma anhören.
Wie bereits erwähnt, stellt Kaiser neben Lautsprechern auch Akustikpaneele und Diffusoren her, die zwar für den Einsatz im Profibereich gedacht sind, aber auch zuhause eingesetzt werden können. Wie man hier ganz deutlich sehen kann. Diese doch äußerst ungewöhnliche Architektur zieht natürlich sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Aber erst auf den zweiten Blick erkennt man, welch immenser Aufwand hier getrieben wurde. So wurden bereits die Dimensionen des Anbaus so gewählt, dass Raummoden möglichst wenig Unsinn anstellen können. Die Anordnung der Paneele folgt dem Konzept von LEDE ( Live End Dead End ), danach sollte ein möglichst großer zeitlicher Abstand zwischen dem Direktschall und der ersten Reflexion liegen. Und möglichst wenige Reflexionen von hinten kommen. Diese empfindet der Mensch seit Urzeiten als gefährlich, es hätte ja auch der Säbelzahntiger sein können. Jedenfalls ganz früher einmal. Mit den an die Wand genagelten Eierkartons aus Studentenzeiten hat das Ganze hier soviel zu tun wie ein Feuerwerkskörper mit der Saturn V. Nachdem das alles nicht unbedingt einfach zu realisieren ist, bietet Kaiser auch die Möglichkeit an, mit geeigneten Messungen und Berechnungen jeden Raum zu optimieren, nicht nur Rundfunkstudios. Zum Thema Messen meint Weber übrigens: Messen ist gut, die Frage ist nur, was man misst und wie man das Ergebnis dann interpretiert. Ob nun die beste aller Ehefrauen in jedem Fall mit so einer Komplettlösung einverstanden ist, muss jeder für sich ausprobieren. Jedenfalls hatte ich hier das erste Mal im Leben das Vergnügen, in einem akustisch optimierten Raum Musik zu hören. Und ich muss gestehen, ein toller Hörraum hat schon was!
Als Schallquelle dient das mittlere Lautsprechermodell Vivace, hier in der Ausführung Lamborghini orange. Diese Farbe hatte sich seinerzeit ein Kunde gewünscht. Kaiser hatte sich zunächst nach der Farbzusammensetzung erkundigt und diese dann entsprechend anmischen lassen. Allerdings war das Ergebnis nicht so zufriedenstellend, dass man den Lautsprecher in der Form ausliefern wollte. Was nun? Schließlich kam Weber auf die Idee, bei einem vor Ort arbeitenden Oldtimerrestaurator nachzufragen. Dieser hatte dann die Originalfarbe von damals verfügbar, so dass sich Vivace nun nicht mehr von einem Miura unterscheidet. Zumindest farblich. Die Farbe soll im UV Licht noch wesentlich intensiver leuchten, hatten wir aber nicht zur Verfügung.
Momentan arbeitet Weber an einem neuen, größeren Lautsprechermodell mit hohem Wirkungsgrad. Hierfür wurden bereits etliche Chassis ausprobiert, favorisiert werden momentan Treiber, die speziell für Kaiser in Deutschland hergestellt werden. Es bleibt spannend!
In der Mitte thront ein riesiger Kuzma Stabi XL4 Plattenspieler, allerdings auf einer Basis stehend, die ich so noch nie gesehen habe. Dies ist eine Sonderanfertigung für den Stabi, basierend auf den Leadingedge Basen, erklärt Weber. Kaiser Acoustics gilt ja als Spezialist für die Verarbeitung von Panzerholz, man trifft dieses Material mit metallähnlichen Eigenschaften bei den eigenen Modellen fast überall an. Das Holz hat übrigens eine so hohe Dichte, dass es im Wasser untergehen würde.
Als Digitalquelle dient ein Doppel-Computersystem, wie ich es in der Form noch nirgends gesehen habe. Dabei übernimmt einer der Rechner die eigentliche Audiofunktion, wobei der andere zur Ansteuerung des ersten dient. Dieser ist nämlich von den übrigen Funktionen her soweit heruntergefahren, dass er ohne fremde Hilfe nicht mehr laufen könnte. Die Hardware wurde ebenfalls verändert, sämtliche Schaltnetzteile wurden durch lineare Netzteile oder an manchen Stellen auch durch Akkus ersetzt. Dazu noch etliche andere Maßnahmen, die für den Hausgebrauch eher weniger empfehlenswert sind.
Jetzt wollen wir doch auch einmal wissen, wie sich das alles anhört. Als Elektronik dient eine Vor-Endkombi der bulgarischen High-End Firma Thrax und ein DA Wandler derselben Firma. Der erste Eindruck ist: spektakulär und dennoch mit einer unglaublichen Ruhe im Klangbild. Wie groß nun der Anteil der Raumakustik am Klangergebnis ist, kann ein Außenstehender natürlich nicht beurteilen, allerdings war eine Sache sehr bezeichnend: Während einer Pause wurde eines der Oberlichter gekippt und zum weiteren Musikhören dann vergessen wieder zu schließen. Bereits diese Veränderung war deutlich in einer Verschlechterung der Stimmwiedergabe zu hören! Alles relativ gesehen, natürlich.
Weber hat aber noch ein anderes Gerät in der Hinterhand, das er uns verschmitzt präsentiert: sieht aus wie ein stinknormaler Vollverstärker, ist aber ein Class D Verstärker der japanischen Firma Spec, wie ich anschließend erfahre. Nee, denke ich unwillkürlich, aber wir sind ja schließlich Gäste. Als das Ding aber angeschlossen war und Musik spielte, war ich doch sehr überrascht. Nicht weit weg von der Thrax Kombi, oder anders gesagt, klingt zwar irgendwie anders, aber sehr gut. Interessant, der erste „grüne“ Verstärker, der auch Musik macht! Vielleicht sollte man sich das Gerät einmal näher anschauen.
Interview mit Rainer Weber:
Jürgen Saile: Wie kam es dazu, dass Kaiser auch Lautsprechersysteme anbietet?
Rainer Weber: Ich wollte eigentlich beruflich schon immer etwas mit Lautsprechern machen. Zunächst aber hatte ich an der Uni Physik studiert. Um aber am Schluss nicht in OHU oder irgendeinem anderen Kernkraftwerk zu landen, bin ich zur FH gewechselt und habe dort Elektrotechnik studiert. Mein Doktorvater hatte damals sehr viel in der Psychoakustik geforscht, letztlich wie der Mensch bestimmte Schallereignisse empfindet. Dieses Wissen war die Basis für meine spätere Tätigkeit bei Continental. Hier stand mir auch professionelles Equipment zur Verfügung wie beispielsweise ein Laser Vibrometer oder der Kunstkopf. Hier hatte ich auch angefangen, meine ersten Lautsprecherprojekte zu bauen, benötigte aber dazu eine geeignete Schreinerei. Über einen guten Tipp bin ich dann zu Kaiser gekommen; wir hatten uns von Anfang an prima verstanden und bauen nun seit 1998 zusammen Lautsprecher.
J.S.: Welcher Entwicklungsaufwand steht hinter dem größten Modell Classic?
R.W.: Etwa sieben Jahre, die ersten drei Jahre für Konzept und Architektur, hier wurde auch das Konzept für die Gehäusematerialien umgesetzt, anschließend dann noch Komponentenauswahl, Feinabstimmung und finale Weichenabstimmung.
J.S.: Wie lange dauert es, bis eine Classic fertig gestellt ist?
R.W.: Das hängt davon ab, welche Oberfläche der Kunde wünscht, bei einer ganz normalen Oberfläche ohne großen Lackieraufwand brauchen wir etwa sechs bis acht Wochen. Bei Pianolack brauchen wir zwischen 12 und 14 Wochen, das liegt daran, dass hier wesentlich mehr Schichten aufgetragen werden und der Pianolack auch längere Zeit zur Aushärtung benötigt.
J.S.: Das heißt aber auch, Sie stellen die Lautsprecher individuell her und nicht in 10-er Serien?
R.W.: Wir machen normalerweise 4-Serien, wobei wir die restlichen drei dann auf Lager halten. Pianolack schwarz haben wir immer auf Lager, weil manche Kunden nicht warten können und den Lautsprecher sofort haben wollen.
J.S.: Ihre Lautsprecher sind vom Frequenzgang etwas anders ausgelegt als sonst üblich. Können Sie etwas dazu sagen?
R.W.: Der Frequenzgang sieht anders aus und das hat einen ganz bestimmten Grund, der mit dem räumlichen Hören zu tun hat. Rechts und links ist ja relativ einfach, das ist im Prinzip Zeitversatz und Intensitätshören. Wenn das Signal aus der Mitte kommt, ist es naheliegend, dass die Signale am linken und am rechten Ohr gleich sind. Wie können wir aber das Empfinden vorne/hinten oder hoch/tief abbilden? Dies hat Prof. Jens Blauert von der Uni Bochum untersucht, die sogenannten Blauertschen Bänder. Unser Kopf, unsere Ohrmuscheln und der Torso sind richtungsempfindliche Filter, die den Frequenzgang leicht verändern, je nachdem, aus welcher Richtung der Schall kommt. Beispielsweise kann man die Stimmen ein bisschen nach oben ziehen, wenn man den Bereich zwischen fünf und acht Kilohertz etwas anhebt. Allerdings sollte man dabei berücksichtigen, ob man das im Direktschall oder im Diffusfeld vornimmt.
J.S.: Neben den Lautsprechern bietet Kaiser in Zusammenhang mit Vertex AQ auch Produkte unter dem Begriff Leadingedge an. Worum geht es hier?
R.W.: Per Zufall sind wir mit Steve Elford von Vertex AQ in Kontakt gekommen, dieser hatte uns nach dem Gespräch ein unscheinbares Kästchen geschickt, das wir einmal ausprobieren sollten. Das ging an dem externen Hochtöner der Vivace relativ einfach und hat plötzlich für wesentlich mehr Klarheit gesorgt. Elford hatte uns dann im Laufe der Zeit mehr in seine Technologie eingeweiht, die wir dann in unserer dreidimensionalen Weiche auch umgesetzt hatten. Schließlich haben wir beschlossen, etwas zusammen zu machen, weil wir gemerkt haben, dass wir ziemlich gute Synergien haben. So wurden dann gemeinsame Produkte unter der Bezeichnung Leading Edge geschaffen.
J.S.: Die Splinediffusoren haben ja eine sehr interessante, unregelmäßige Oberfläche. Wie kommt man dazu?
R.W.: Die Grundlage ist ein komplizierter mathematischer Algorithmus, der zu dieser zufälligen, dreidimensionalen Oberfläche führt.
Gott sei Dank nimmt uns Rainer Weber diese Arbeit ab, wer beschäftigt sich schon gerne mit Rechenmethoden, bei denen sich schon mancher Computer die Zähne ausgebissen hat? Die Zeit vergeht wie im Flug, wir müssen aber weiter Richtung Untergriesbach, hier steht nämlich die Schreinerei, und damit auch der Hauptsitz von Kaiser Acoustics. Nachdem wir Passau hinter uns gelassen haben, wird es sehr ländlich, langsam beschleicht mich das Gefühl, dass wir Deutschland wahrscheinlich schon längst verlassen haben. Schließlich geht es eine Serpentinenstraße bergauf und nach einer Weile sieht man schon von Ferne ein Gebäude mit der Aufschrift Kaiser. Nicht schlecht, denke ich mir: arbeiten, wo andere Leute Urlaub machen! Vor dem Gebäude angekommen hat man einen gigantischen Blick auf den bayerischen Wald.
Der Empfangsbereich ist komplett mit Möbeln der Firma ausgestattet, der Lautsprecherbau umfasst nämlich lediglich 10 – 15 Prozent der Produktionskapazitäten, erklärt Hans-Jürgen Kaiser. Das Hauptgeschäft liegt im Möbelbau und dem Bau von akustischen Elementen. Ein Rundgang durch die wahrhaft riesige Schreinerei mit ihren vier Etagen zeigt jede Menge ebenso riesige Maschinen, von denen ich nichts verstehe. Spektakulär ist jedoch eine Fünf-Achs-CNC-Fräse, die Holzblöcke von 4,20 mal 1,10 mal 1,50 Metern bearbeiten kann. In allen erdenklichen Formen. Die Maschine holt sich sogar die erforderlichen Werkzeuge selbst. Das Ganze ist natürlich Computer gesteuert. Momentan wird sie gerade gewartet, deshalb kann ich sie leider nicht in Aktion sehen.
Die Beletage liegt jedoch unter dem Dachgeschoss, hier gibt es etwas, was wahrscheinlich weltweit einmalig in einer Schreinerei zu finden ist: einen Hörraum! Schließlich möchte man ja während der Arbeit auch Musik hören und das offensichtlich nicht mit einem Ghettoblaster. Der Sinn des Ganzen ist natürlich primär, dass man damit einen neugebauten Lautsprecher anhören kann und beurteilen kann, ob er den Anforderungen genügt. Deshalb steht hier auch hochwertige Elektronik. Und ein Plattenspieler.
Auch hier wurde der riesige Raum mit akustischen Elementen optimiert. Sowohl bei Weber als auch bei Kaiser gewinnt man den Eindruck, dass hier Enthusiasten am Werk sind.
Schließlich können wir noch die Schatzkammer bewundern, ein riesiges Lager mit Furnieren von exotischen Hölzern. Hier scheint es wirklich alles zu geben, was grüne Blätter trägt. Oder einmal getragen hat.
Zwei Fotos, die den Aufwand verdeutlichen, den der Bau einer Classic erfordert:
Am Ende des Rundgangs bekommt man den Eindruck einer relaxten Atmosphäre, die 22 Mitarbeiter machen einen sehr zufriedenen Eindruck. Wie gesagt, hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Rainer Weber habe ich als Menschen kennen gelernt, der stets auf der Suche nach Verbesserungen und Innovationen ist und sich nie mit dem Erreichten zufrieden gibt. Auch unkonventionelle Lösungen sind kein Tabu und werden vorbehaltlos ausprobiert. Wer heilt, hat Recht! Ideal ergänzend dazu Hans-Jürgen Kaiser, der die Produktion in den Händen hält und die Gehäuse mit einer Akribie und Präzision fertigt, die ihresgleichen sucht. Zu später Stunde geht es wieder zurück nach München; irgendwie geht mir dabei ein Titel von Kraftwerk nicht aus dem Kopf: fahr’n, fahr’n fahr’n auf der Autobahn....
Schlichter geht es nicht: Weder Tasten noch Drehknöpfe am Vorverstärker, an den Endstufen-Monos nur ein Standby-Schalter. Das alles in einem warmen Weißton gehalten, als Schmuck lediglich ein paar Seitenwangen aus handschmeichlerischen Holz. Bei seiner Verstärkerkombination setzt van den Hul ebenso auf Understatement wie bei seiner Weltklasse-Phonostufe The Grail.
Eigentlich hätte ich mich ja schon längst daran gewöhnt haben müssen, dass eine Vorstufe heutzutage nicht mehr so aussieht wie etwa die ungemein sympathische EAR 912 mit ihren neun Schaltern, einem Potentiometer und zwei analogen Pegelanzeigen auf der Frontplatte. Da ich mich deren nostalgischen Charmes – und erdverbundenen Klanges – jedoch nun schon eine Weile erfreue, wirken moderne Konzepte wie beispielsweise das der Viola Crescendo mit ihrer iPod touch Fernbedienung für mich immer noch ein wenig fremd. Als ich beim Aufbau von van den Huls The Emerald schlicht vergessen hatte, das ausgelagerte Netzteil mit dem Netz zu verbinden und sich die Vorstufe daher einfach nicht einschalten lassen wollte, widmete ich mich erst einmal der Fernbedienung, um die Spannung der Batterie zu überprüfen. Das Gehäuse ist zwar schon fast ein wenig zu groß, um wirklich handlich zu sein, kann aber als pars pro toto für den Qualitätsanspruch von van den Hul gelten: Die obere Schale wurde aus dem Vollen herausgearbeitet und der Boden ist mit acht Schrauben befestigt. Hier hat man jedenfalls nicht gespart. Da die Batterie noch genügend Energie besaß, habe ich genauer hingeschaut, das Netzkabel eingesteckt und die Vorstufe dann doch in Betrieb nehmen können. Der „On/Off“-Druckknopf auf der Fernbedienung ist strenggenommen ein Standby-Schalter, da sich am Netzteilgehäuse der Hauptschalter befindet.
Auch bei den Gehäusen der Vor- und Endstufen setzt van den Hul auf Solidität: Sie werden aus sechs respektive zehn Millimeter starken Stahlplatten aufgebaut, die der magnetischen Abschirmung dienen sollen. Sie bewirken aber auch, dass selbst die Vorstufe knapp 20 Kilogramm auf die Waage bringt. Bei dem identisch aufgebauten aufgebauten Gehäuse der Phonostufe wirkte die schiere Masse auch Mikrofonie-Effekten entgegen. Die spielten aber bei den Signalspannungen in der Line-Vorstufe so gut wie keine Rolle mehr, erklärte Jürgen Ultee, der Entwickler der van-den.Hul-Elektronik, während eines Telefongesprächs.
Wie beim Grail kämen auch bei The Emarald Hochfrequenz-geeignete Platinen mit vergoldete Leiterbahnen, auf 0,1 Prozent selektierte Bauteile und das „Accumulator Simulation Power Supply“ zum Einsatz, das die Vorteile eines Akkus mit denen einer Netzversorgung kombiniere. Die Versorgungsspannung liege bei 36 Volt. Obwohl die vollsymmetrische Vorstufe mit ihrer kaskadierten Eingangsschaltung, die abermals einen doppelten Bauteileaufwand erfordere, ohne Gegenkopplung arbeite, besitze sie dennoch einen sehr geringen Klirrfaktor. Die MosFet-Ausgangsstufe erlaube es auch, längere Kabelstrecken verlustfrei zu treiben. Weder bei der Eingangswahl noch bei der Lautstärkeregelung kämen elektronische Schalter zum Einsatz. Relais arbeiteten einfach verlustfreier. Ein Vielzahl von diesen erlaubten in Kombination mit selektierten Widerständen sowohl eine sehr feine Pegeleinstellung in 128 Stufen von je 0,75 Dezibel als auch eine Balance-Regelung.
Die LCD-Anzeige informiert über den gewählten Eingang, die Lautstärke, die Balance und die Aktivierung des Mutings. Die Einstellungen lassen sich allein über die oben beschriebene Fernbedienung vornehmen. Anders als bei der Phonostufe bestimmt die Art des Eingangs – symmetrisch oder unsymmetrisch – nicht die Art des Ausgangs, den intern arbeitet die Vorstufe vollsymmetrisch. Das tut auch die Eingangsstufe der Endverstärker, die als reine Stromverstärker ausgelegt sind. Man müsse die aktiven Bauelement artgerecht verwenden, und ein Transistor verstärke eben Strom, merkt Jürgen Ultee an. Am Eingang des Excalibur verwende er eine Diamant-Verstärkerstufe oder Satri-Schaltung und lediglich die letzte Stufe, die mit MosFets arbeite, sei nicht symmetrisch, sondern massebezogen. Der Verstärker werde sozusagen von außen überwacht, die Schutzschaltungen gegen Kurzschluss und Gleichstrom am Eingang lägen nicht im Signalweg. Am Eingang werde das Signal auf 380 Kilohertz begrenzt, intern sei der Verstärker bis 10 Megahertz linear, damit Signale von 10 Hertz bis 100 Kilohertz mit derselben Geschwindigkeit verarbeitet würden, so dass die Phasenbeziehungen erhalten blieben. Ein hoher Selektionsgrad bei den Transistoren ermögliche niedrige Verzerrungen trotz sehr geringer Gegenkopplung.
Ich hatte The Emerald und Excalibur mehrere Wochen voller Genuss an den LumenWhite gehört, denn eine kurze Gegenüberstellung mit bekannten Komponenten mit ein paar Testscheiben kann meiner Erfahrung nach zu recht trügerischen Resultaten führen. Was beim direkten Vergleich kurzzeitig begeistert, kann auf Dauer langweilen oder nerven. Im Langzeitbetrieb konnten die van den Huls jedenfalls schon überzeugen: Sie gaben sich recht relativ unauffällig, agierten in sich stimmig und sorgen auch für die nötige Spannung. Die Vergleiche mit der EAR und den Ayon Monos dienen abschließend der genaueren Einstufung der Leistungen in den bekannten Hifi-Kriterien. Und diese Gegenüberstellung mache ich aus ganz pragmatischen Gründen statt an der LumenWhite an den Maestro GSE der amerikanischen Lautsprechermanufaktur Audiomachina, die zwar die Chassis von renommierten Herstellern bezieht, die aus dem Vollen gearbeiteten Aluminium-Gehäuse aber selbst fertigt. Die optisch so zierlichen Schallwandler hatte ich am Wochenende mit Volker Bohlmeier, dem Chef des deutschen Vertriebs, aufgebaut und wollte nun die jeweils knapp zwei Zentner schweren Monolithen nicht mehr aus dem Hörraum schaffen. Die Maestro glänzen mit einem straffen, aber dennoch etwas fülligeren Oberbass als die Lumen.
Beim Köln Concert entwirft The Emerald ein minimal klareres und offeneres Klangbild, bei dem Details ein wenig mehr in den Fokus gerückt werden. Die Dynamik der Anschläge kommt hier ebenso differenziert und fein rüber wie beim EAR 912, der die subjektive empfundene Temperatur im Saal allerdings um zwei, drei paar Grad erhöht. Wenn es um den musikalischen Fluss geht, nehmen sich die vollsymmetrische Transistor- und die an Ein- und Ausgängen mit Trafos versehene Röhrenschaltung allerdings nichts. Malcolm Arnolds English Dances in der Lyrita-Einspielung verlangt den Verstärkern ein Fülle von Klangfarben, eine weitläufige Raumdarstellung und gute Leistungen in puncto Grobdynamik ab. Doch bevor EAR und vdH hier gegeneinander antreten genießt letzterer noch ein wenig Zuwendung. Denn der Vergleich wäre in soweit etwas unfair, als dass die EAR auf einer bFly Audio BaseTwo Pro steht und auch an der ein oder anderen Stelle noch ein wenig getunt wurde. Daher bekommt The Emerald erst einmal einen Satz bFly Master 1 spendiert, der für eine etwas größere Abbildung sorgt. Nordosts Pulsar Points aus Titan sorgen allerdings noch zusätzlich für etwas mehr Raumtiefe und ein bisschen zusätzliche Spielfreude und bleiben deshalb während des Tests unter dem Emerald.
Und so sind es auch die gerade genannten Disziplinen, ein denen The Emerald einen Hauch Überlegenheit demonstriert. Dass der EAR 912 im Tieftonbereich ein wenig fülliger agiert, lässt ihn eine Spur langsamer erscheinen, sorgt aber auch für wärmere, sattere Farben. Ohne hier liebgewonnene Clichés reproduzieren zu wollen: Der van den Hul verwöhnt mit etwas mehr Raum, Auflösung und Schnelligkeit, der EAR mit Wärme und Wucht. Allerdings sind die unterschiedlichen Charakteristiken nur sehr leicht ausgeprägt, die Vorstufen klingen nicht so verschieden, wie die Beschreibung oben vermuten lassen könnte. Beide agieren auf einem recht ähnlichen, sehr hohen Niveau, sprechen aber Musik- und High-End-Fans mit leicht unterschiedlichen Vorlieben an.
Die LumenWhite sind den vorgeschalteten Verstärkern für jedes bisschen Unterstützung im obren Bassbereich dankbar. Da bildeten die Ayons und die EAR ein nahezu ideales Team. Dass sie hervorragend zusammenpassen, wird aber auch an den Audiomachina noch einmal kurz deutlich, als ich von den vdH-Endstufen auf die Röhrenmonos umstecke, ohne daran zu denken, dass diese statt mit The Emerald noch mit der EAR 912 verbunden waren. Die Röhren-Vor- und Endstufen-Kombination bezaubert mit einer sehr luftigen, breiten und tiefen Raumillusion, wirken mit ihrem satten Bass an der Maestro GSE aber eine Spur behäbig – eine Tendenz, die beim Vergleich der beiden Vorstufen in Kombination mit den Excalibur ja auch schon aufblitzte.
Wenn The Emerald wieder die Vorverstärkung übernimmt, gewinnt die Wiedergabe an Geschwindigkeit, aber auch noch einmal minimal an Offenheit. Es ist also die EAR 912, deren an der LumenWhite hochwillkommener Schuss Euphonie im Zusammenspiel mit der Audiomachina ein wenig Drive kostet. In dieser Konstellation führt der ehrlichere, offene Charakter der Emerald zu einem besseren Endergebnis. Der Wechsel von den Ayon zu den Excalibur macht klar, dass sich die beiden nichts schenken, wenn es um Schnelligkeit und Rhythmus geht. Die Röhren-Monos betören zwar mit einem etwas schmeichlerischen Bass, van den Huls Transistor-Amps können einen aber mit der besseren Durchzeichnung und einem noch ein Stückchen weiter ausgedehnten Raum für sich einnehmen. Auch das ein oder andere zusätzliche, ganz selbstverständlich in den musikalischen Fluss integrierte Detail unterstreicht die Klasse der so unpretentiös auftretenden Excalibur-Amps.
Gehört mit
| |
---|---|
Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | AMG Viella 12‟, Thales Simplicity |
Tonabnehmer | Einstein The Pickup, Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos |
Phonostufe | Einstein The Turntable’s Choice, van den Hul The Grail |
Computer | iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.9.2 |
Audioplayer | Amarra Symphony 2.6, Pure Music 2.0.2 |
CD-Laufwerk | Wadia WT3200 |
D/A-Wandler | Mytek 192-DSD-DAC, M2Tech Young und Van Der Graaf |
Vorverstärker | EAR Yoshino 912 |
Endstufe | Ayon Epsilon mit KT 150 |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors, Audiomachina Maestro GSE |
Kabel | Precision Interface Technology, Sunwire Reference, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Audioquest, Swiss Cables Reference, Goebel High End Lacorde |
Zubehör | PS Audio Power Plant Premier, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus |
Herstellerangaben
van den Hul The Emerald
| |
---|---|
Eingänge | 2 x XLR, 2 x Cinch, gleichzeitig zu nutzen, wenn die Gesamt-Lastimpedanz über 10 kOhm liegt |
Eingangsimpedanz | 10 kOhm gegen Masse |
Ausgänge | 1 x XLR, 1 x Cinch |
Ausgangsimpedanz | 350 Ohm |
Ausgangsspannung | > 6 Vss (XLR) |
Frequenzgang | 5 Hz – 20 kHz ±0,2 dB |
Verzerrungen | < 00,1% bei 1 kHz und 1 Vrms am symmetrischen Ausgang |
Gewicht | 19 kg ohne externes Netzteil |
Garantie | 2 Jahre |
Preis | 13900 Euro |
Herstellerangaben
van den Hul Excalibur
| |
---|---|
Leistung | 110 Watt an 8 Ohm, 150 Watt an 4 Ohm |
Eingang | XLR |
Eingangsimpedanz | 33 kOhm |
Ausgang | WBT nextgen, XLR durchgeschleift |
Verzerrungen | < 0,1% bei 50 Watt an 8 Ohm, faktisch nur K2 |
Gewicht | 26 kg |
Garantie | 2 Jahre |
Paarpreis | 19900 Euro |
Vertrieb
B&T hifi vertrieb GmbH
| |
---|---|
Anschrift | Hauptstr. 14 40699 Erkrath |
team@bthifi.com | |
Web | www.bthifi.com |
Lemgo, An der Bega 10: Diese Adresse ist hifidele Geschichte. Dieter Fricke ist der Mann, der an diesem Ort seit Jahrzehnten seine audiophilen Gedanken in Taten umsetzt. Heute befindet sich in diesem Haus die Klangmeister MT HiFi HandelsGmbH
Seit 1972 werden hier hochwertige HiFi-Komponenten entwickelt und gefertigt. Begonnen hat es 1975/76 mit der ersten Vorverstärker-Endstufen-Kombination von Audiolabor. Die berühmten VV 2020 und ES 2075 gefielen nicht nur wegen ihrer klanglichen Klasse, sondern waren auch über eine mechanisch-elektrische Schnittstelle zusammensteckbar – eine ausgefallene Idee. Vater dieser hochgelobten Audiolabor Erstausgabe war damals Helmut Brinkmann mit der Unterstützung von Dieter Fricke, der über reichlich High-End-Erfahrung verfügte. Er hatte bereits für angesehene Hersteller gearbeitet. Dazu gehörten Marken wie Acoustic Research, Phase Linear oder New Acoustic Dimension, später kurz NAD.
Der Klangmeister-Firmensitz liegt im Gewerbegebiet am Rande der ostwestfälischen Stadt mit ihrem sehenswerten Altstadtkern. Äußerlich wirkt das Anwesen eher bescheiden und auch in den unzähligen Räumen des mehrstöckigen Firmengebäudes findet man weder Prunk noch Protz, sondern Kreativität und reichlich Arbeit. Gleich im Eingangsbereich warten frisch angelieferte Lautsprecher auf ihre Bearbeitung.
Unbekannt sind die Klangmeister in der Szene keineswegs. Seit der Firmengründung in Lemgo im Jahr 2004 wurde in der Fachpresse, aber auch in Tageszeitungen wie der Berliner Morgenpost oder im Technik-Teil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über sie berichtet. Diese Publicity hat erfreulicherweise Früchte getragen, und man beklagt sich An der Bega 10 wirklich nicht über einen Mangel an Arbeit. Grund dafür sind jedoch vornehmlich die stetig zunehmenden Weiterempfehlungen zufriedener Kunden.
Die Tatsache, dass Georg Stracke zu den Klangmeistern stieß und dann in der GmbH gemeinsam mit Karin Sundermann die Geschäftsführung übernahm, war für die aktuelle Ausrichtung des Unternehmens maßgeblich. Sein technisches Know-how als Diplom-Ingenieur der Nachrichtentechnik und seine praktische Erfahrung vor allem bei der Entwicklung von aktiven Lautsprechern im Hause Quadral machen ihn zu einem kompetenten, ergänzenden Partner für Dieter Fricke. Auch wenn dieser inzwischen mit über siebzig Jahren verdientermaßen die Verpflichtungen, die eine Unternehmensführung abverlangt, in jüngere Hände gelegt hat, bleibt er der Mastermind der Klangmeister. In Georg Stracke hat er nach Jahren des Suchens einen Gleichgesinnten an seiner Seite, der sein aus Erfahrung gesammeltes Wissen mit jungem, modernem Technik-Know-how ergänzt.
Die Klangmeister beschäftigen sich, kurz gesagt, mit Service, Tuning, Entwicklung, Raumakustik, Informationsveranstaltungen und Handel. Der Service ist der Grundstein des Firmenkonzepts und in der Szene weitgehend bekannt. Es geht hier um die Reparatur defekter Chassis oder die Überholung ganzer Lautsprecher. Damit sind die Klangmeister für jeden interessant, der einen defekten Lautsprecher hat – zumindest solange dieser nach dem dynamischem Prinzip arbeitet.
Lohnt es sich, ein altes, defektes Chassis zu reparieren? Nahezu immer, zumindest aber, wen es aus einer hochwertigen Lautsprecherbox stammt – mag sie auch noch so in die Jahre gekommen sein. Man könnte das defekte Chassis ausbauen und zwecks Reparatur oder Austausch an den Hersteller oder an seinen Vertrieb schicken. Das bedeutet aber in der Regel einen sehr viel höheren Preis als den, den die Klangmeister berechnen, die angeben, um bis zum Faktor drei günstiger zu sein. Zum Erhalt der Kanalgleichheit empfiehlt sich natürlich die Aktualisierung beider Chassis. Fehlerquellen bei Lautsprecherchassis gibt es mehr als allgemein bekannt. Augenfällig ist natürlich eine zerbröselte Schaumstoffsicke, die sich im Laufe ihres Lebens langsam, stetig und unmerklich auflöst und oftmals erst beim Abnehmen der Frontverkleidung mit Entsetzen bemerkt wird. Da sollte selbstredend das Pendant im anderen Kanal gleich mit gewechselt werden, denn auch dort wird der Fehler über kurz oder lang auftreten.
Aber auch Defekte am Antrieb, der Schwingspule und an der Membran, wenn sie beispielsweise rissig ist, sind Dinge, die die Klangmeister wieder richten. Problematisch sind schleichende Fehler, die kaum bemerkt werden und optisch nicht wahrnehmbar sind. Sie kennen diese mit Flüssigkeit gekühlten Hochtonkalotten? Da ist die Wahrscheinlichkeit nicht zu unterschätzen, dass sich die Viskosität des Fluids mit der Zeit verändert. Dies hat eklatante Auswirkungen auf den Frequenzgang, und es kann lange dauern, bis dies zum Totalausfall führt. So kann es passieren, dass man lange Zeit einen Frequenzverlauf hört, der mit dem Original nur noch wenig zu tun hat, weil der Hochtöner die ihm zugedachten tieferen Frequenzen durch die zähe gewordene Kühlflüssigkeit nicht mehr adäquat überträgt.
Dies ist nur ein Grund, seinen Lautsprecher nach langer Benutzungsdauer einmal komplett checken zu lassen. Beim Auto sieht das jeder ein – zugegeben, da können die Folgen mangelnder Wartung fataler sein. Sicherlich ist ein Lautsprecher-Check oftmals mit erheblichem Aufwand verbunden. Aber das gute Gefühl, seinen geliebten Schallwandler in einwandfreiem Zustand zu wissen, sollte doch auch etwas wert sein. Schließlich steht seit der Anschaffung der Lautsprecher oftmals schon das vierte neue Auto in der Garage. Von Gleichbehandlung kann da keine Rede sein. Die Technologie im Lautsprecherbau hat sich in der Vergangenheit nur wenig entwickelt und auch nicht immer nach vorn. Somit gehört eine betagte Box nicht auf den Schrott, sondern kommt besser einmal zur Inspektion. Der Lautsprecher hat ja auch im Wohnraum schon seinen festen Platz. Anders als bei einer Neuanschaffung fällt bei einer Aufarbeitung die Diskussion im Familienkreis bezüglich der optischen Akzeptanz erfreulicherweise komplett unter den Tisch. Also nicht nur im Falle eines sichtbaren oder hörbaren Defekts ist eine Reise oder ein Abstecher nach Lemgo mit den Boxen im Kofferraum im Sinne des audiophilen Genusses eine gute Sache.
Die Klangmeister tun erheblich mehr, als nur zu reparieren. Die Box wird in allen akustisch relevanten Punkten überprüft. Konkret bedeutet dies: Sind die Chassis noch auf ihrem ursprünglichen qualitativen Niveau? Ist an der Frequenzweiche eine schädliche Alterungserscheinung auszumachen? Lässt sich die Weiche mit modernen Mitteln optimieren, um eine Klangverbesserung zu erreichen? Gehen wir einmal kritisch an die Sache ran. Wenn ich eine Box von Firma „X“ besitze und die defekten Mitteltöner durch zwei neue von „X“ austausche, ist in diesem Bereich wieder alles original. Der Klangmeister hingegen tauscht zum Beispiel die alte, marode Schaumstoffsicke gegen eine langlebigere Gummisicke – für deutlich weniger Geld. Schön, aber habe ich dann noch den gleichen Klang? Besser als vorher klingt es immer, da die Sicke ja defekt war und reichlich akustische Schweinereien zugelassen und selber verursacht hat. Nur ändert so eine Reparatur nicht auch die elektrischen und mechanischen Parameter, die in Fachkreisen Thiele-Small Parameter heißen? Genau hierauf achten die Klangmeister und sorgen dafür, dass eine Abweichung von den Sollwerten des Herstellers nach der Reparatur garantiert ausgeschlossen ist. Oftmals ist der Toleranzbereich des Herstellers deutlich größer als beim überarbeiteten Chassis. Hier gibt es also nichts zu befürchten.
Wirklich interessant wird es bei einer kompletten Durchsicht des gesamten Lautsprechers. Während dies einige Zeit des Schraubens und Messens in Anspruch nimmt, überbrückt Georg Stracke dem Besucher die Wartezeit mit einer eindrucksvollen Demonstration: Im Erdgeschoss liegt ein Hörraum, in dem eine HiFi-Anlage mit CD-Spieler als Tonquelle und normaler, eher bescheidener Elektronik, nämlich einem ganz gewöhnlichen Vollverstärker aus Japan, an einem präparierten Lautsprecher spielt. Das Besondere an dieser Écouton LQL 50 ist die außen liegende Frequenzweiche, die schnell durch Umstecken der Bauteile verändert werden kann. Damit führt Georg Stracke die klanglichen Auswirkungen unterschiedlich aufwendiger Frequenzweichen-Konzepte vor.
Eine uralte Frequenzweiche kann unter Umständen mit qualitativ ähnlichen Bauteilen anders aufgebaut werden, um den Impedanzverlauf, die Frequenz- oder Phasen-Linearität zu verbessern. Hier wird gezeigt, was passiert, wenn man zusätzlich höherwertige bis extrem aufwendige Bauteile verwendet. Im Spiel sind die Marken Mundorf und Jensen. Es ist absolut frappierend, wie deutlich das Klangbild gewinnt, sobald besseres Material zum Einsatz kommt. Branchen-Insider wissen, dass hochqualitative Bausteine, wie sie heute existieren, vor 20 bis 30 Jahren in dieser Güte nicht kaufbar waren. Aber wozu das Ganze? An dieser Stelle geht es um die Frage, ob man seinen guten alten und zuhause etablierten Lautsprecher musikalisch in einer höheren Liga spielen lassen möchte. Georg Stracke führt bis zu vier Ausbaustufen vor. Die maximale Lösung ist seine, mit bestem Material bestückte symmetrische Weiche. Gegenüber einer Neuanschaffung spart man viel Geld, da als solide Basis die Box ja bereits vorhanden ist. Hat man diese Klangsprünge in der recht einfachen Kette einmal gehört, kann man sich von dem Gedanken kaum lösen. Und genau deshalb, lieber Leser, schreibe ich diesen Firmenbericht. Denn eine so eindrucksvolle Verbesserung an einem gegebenen Lautsprecher hielt ich nicht für möglich.
Die Unterschiede liegen keineswegs in einer Veränderung der tonalen Balance. Die soll ja beibehalten werden. Vielmehr wachsen Schritt für Schritt die Transparenz, die räumliche Darstellung und die Leichtigkeit der Darbietung. Dabei begeistern mehr und mehr die scharfen Konturen im Tiefbass genau wie die seidige Violine und das Verklingen des Orchesters im Raum am Ende des Konzerts.
Natürlich kostet der Spaß auch. Die Klangmeister beraten im eigenen Interesse selbstverständlich dahingehend, welche Ausbaustufe im Einzelfall musikalisch Sinn macht. Leider ist dieses Lautsprecher-Tuning nicht sichtbar, die Box bleibt wie sie ist, lediglich ein Aufkleber an der Rückseite des Gehäuses gibt einen dezenten Hinweis. Da ist Auto-Tuning was anderes. Spoiler, Felgen und wohlklingende Namen lassen jeden wissen, dass man investiert hat. Uns Musikliebhabern bleibt das gute Gefühl und der Stolz auf eine kluge Entscheidung. Die Klangmeister denken gerade darüber nach, ob sie in Zusammenarbeit mit einem ausgesuchten Kreis von Fachhändlern diese Optimierungen von Weichen besser publik machen können. Man müsste dann nicht unbedingt nach Lemgo pilgern, um sich beeindrucken zu lassen.
Die Art und Weise, wie die Klangmeister für sich werben, ist ungewöhnlich. Natürlich schalten auch mal sie die eine oder andere Werbung. Weitaus imposanter sind jedoch die Veranstaltungen und Workshops An der Bega 10. In den nächsten Monaten darf man sich auf Vorträge und Vorführungen zur Verbesserung der Raumakustik, zur Optimierung der Lautsprecher- und Geräte-Aufstellung, zu Bassmoden im Hörraum, auf Interpretationsvergleiche von Schuberts „Winterreise“ und viele Themen mehr freuen. Einmal jährlich, im vergangenen September bereits zum zehnten Male, findet in Lemgo „Der Klangmeister-Experience-Day“ statt: Um die sechzig Besucher hatten sich an einem Sonnabend in den akustisch und atmosphärisch prima geeigneten Räumlichkeiten des Spiegelbergzentrums eingefunden. Sie hörten eindrucksvolle HiFi-Komponenten im Vergleich. An diesem Tag standen hochwertige Phono-Vorstufen im Focus.
Vorträge von kompetenter Seite, wie von Gerd Sauermann oder Pierre Wittig, interessierten jeden. Bei letzterem ging es um die Aufarbeitung von Oldtimer-Elektronik, um sie wie neu erklingen zu lassen. Gerd Sauermann plauderte aus dem Nähkästchen über seine Verstärker-Entwicklungen. Dabei stellte er auf eindrucksvolle Weise die Bedeutung der Verkabelung in Audio-Geräten dar und widerlegte in seiner Theorie die verbreitete These „je kürzer desto besser“, um sie durch die Frage zu ersetzen, „wie lang muss die Verkabelung mindestens sein, damit es gut klingt“. Dieser Denkansatz war für viele, mich eingeschlossen, neu. Der Tag war lang und prall gefüllt mit Hörenswertem. Das Open-End wurde ab circa 20 Uhr durch Auflegen von Vinyl und Musizieren über eine Top-Kette eingeleitet. Natürlich spielte eine Écouton LQL 200 der Klangmeister mit bestmöglicher, nämlich symmetrischer Frequenzweiche.
Begleitet wurde der ganztägige Ohrenschmaus von einer liebevollen Bewirtung durch Margret und Stephanie-Babette Fricke. Als kulinarischen Höhepunkt aus meiner Sicht möchte ich die exzellente Kürbissuppe bezeichnen. Das alles, die aufwendige Veranstaltung und auch die nette Bewirtung, waren für die Teilnehmer kostenfrei. Es wurde jedoch um eine Spende für den Kinderschutzbund in Lemgo gebeten. Dieser Bitte kamen wohl alle freudig nach und honorierten so ihren erlebnisreichen Tag mit einer großzügigen Gabe für einen guten Zweck. Wer in seinem Terminkalender im September 2015 noch freie Wochenenden hat, sollte einen Spätsommer-Ausflug ins Lipperland zum 11. Klangmeister-Experience-Day schon jetzt einplanen. Die Besuche der Workshops erfordern jedoch eine Anmeldung, da die Besucherzahl begrenzt ist. Kontakt-Informationen finden sich auf der Website der Klangmeister. Die ist übrigens extrem vielseitig und aufschlussreich, nicht nur weil sie eine Menge Informationen zum Thema Lautsprecher bereithält.
Viele Details erfährt man dort auch über die jüngste Kreation der Klangmeister, die Écouton TransAr, die ob ihrer Musikalität aufs höchste gelobt wird. Wenn man im fünfstelligen Bereich investieren kann, sollte man sich die Écouton TransAr einmal anhören. Es handelt sich hierbei um einen Vollbereichs-Dipol. Das von den Klangmeistern konstruierte Wave-Guide für den Air-Motion-Transformer von Mundorf besitzt eine auf 25 Millimeter reduzierte Öffnung, und die aktive Bass-Konzeption ist ebenfalls außergewöhnlich.
Neben Frequenzweichen und Lautsprechern werden in Lemgo auch neue dynamische Chassis entwickelt. Dieter Fricke zeigte mir einige Muster und technische Skizzen. Diese Chassis sollen nicht nur in eigenen Produkten eingesetzt werden, sondern werden auch anderen namhaften Herstellern zugänglich gemacht. Es tut sich einiges in Lemgo, An der Bega 10. Aber auch außerhalb dieser Adresse. Denn die Klangmeister besuchen Sie als Kunden auch zuhause, um in Sachen Raumakustik zu beraten und Verbesserungen anzubieten.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass sich die Klangmeister mit drei weiteren Hifi-Spezialisten zu einem Verbund zusammengeschlossen haben: Da ist zum einen Dr. Burkhardt Schwäbe aus Isernhagen bei Hannover, der unter der Flagge „audioclassica“ hochwertige Oldtimer wie beispielsweise McIntosh oder Audio Research oder Bandmaschinen von Telefunken oder Ferrograph restauriert. Pierre Wittig arbeitet in seiner HiFi-Zeile in Worpswede ebenfalls HiFi-Schätzchen wieder auf. Das dürfen auch bescheidenere Geräte sein, die man ins Herz geschlossen hat und für das weitere Leben perfekt überholt haben möchte. Vierter im Bunde ist Gerd Sauermann, der neben seiner Verstärker-Produktion auch ein Digital-Analogwandler-Tuning anbietet, soweit der Wandler Potential nach oben bietet. Alle vier Adressen verbindet die sympathische Idee, vorhandene, wertvolle HiFi-Komponenten durch Restauration und Optimierung für die kommenden Jahrzehnte aufzubereiten, damit sie Ihrem Besitzer noch mehr Freude machen als zuvor – auch weil sie oftmals deutlich besser klingen als Neuanschaffungen.
Firmendaten
Klangmeister MT HiFi HandelsGmbH
| |
---|---|
Anschrift | An der Bega 10 + 14 32657 Lemgo |
Telefon | +49 5261 5810 |
Web | www.klangmeister.de |
info@klangmeister.de |
Vertrieb
ONKYO EUROPE Electronics GmbH
| |
---|---|
Anschrift | Liegnitzer Straße 6 82194 Gröbenzell |
Telefon | +49 8142 420810 |
support_de@teac-audio.eu | |
Web | www.teac-audio.eu |
Es regnet, in der Ferne grollt ganz ohne Membranen erzeugtes göttliches Bassgewitter. Warren Haynes stimmt „Blue Radio“ an, der Nachmittag verspricht unterhaltsam zu werden...
Schon die ersten Gitarrenriffs von Mr. Haynes offenbaren die Ambitionen des Kopfhörerverstärkers aus dem Hause TEAC, er möchte ganz vorne mitspielen. Ein Anspruch, den auch die anderen Mitglieder der jüngst eingeführten Reference 501 Serie schon im Namen tragen. Neben dem Testgerät und dem bereits von uns erprobten Vollverstärker mit Wandler AI-501DA komplettieren der Wandler UD-501 und der CD-Spieler PD-501HR das Ensemble. Stilsicher zitiert das Erscheinungsbild der Linie das robuste Design der Schwestermarke TASCAM, die mit ihren Portfolio tief in der professionellen Audiowelt verwurzelt ist.
Eine feine Skalierung trifft auf praktische Kippschalter und die Haptik der Drehschalter versprechen ewig währende Funktion. Ein weiterer Fingerzeig in Richtung Profi-Abteilung sind die „Ohren“ an den stabilen Seitenpanellen aus Stahl, wenn auch die kompakten Maße deutlich das 19-Zoll Raster unterbieten. Aber es ist nicht nur der äußere Schein, der liebevoll gepflegt wird, auch der Blick unter die Motorhaube lässt eine kundige Hand erkennen.
Um Übersprechen zu minimieren, ist auf einer Platine vereint jeder Verstärkerkanal separat aufgebaut. Als leistungsgerechter Kraftspender für dieses Duo wird ein ordentlicher Ringkerntrafo eingesetzt und das Regiment über die damit erzeugte Verstärkerleistung übernimmt ein standesgemäßes – nicht fernbedienbares – Potentiometer aus dem Hause Alps. Dass TEACs HA-501 zudem nicht sklavisch von einer Quelle abhängig ist, beweist der Eingangswahlschalter. Zwei der insgesamt vier schaltbaren Hochpegelanschlüsse sind ganz klassische Chinch-Kontakte, die Dank großen Abstands auch eine ausladende High-End Verkabelung aufnehmen. Der dritte Eingang auf der Rückseite ist symmetrisch: XLR-Buchsen von Neutrik sorgen für den entsprechenden Kontakt. Mobiles Entertainment wiederum findet seine Heimat an der frontseitigen 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse, Digitales bleibt mangels Wandler aussen vor. Wer über so viele Pforten gebietet, ist konsequenterweise auch mit einem zuschaltbaren variablen Ausgang ausgestattet. Einer Bewerbung als Vorstufe steht damit nichts mehr im Wege.
Der primäre Ausgang ist allerdings die 6,3 mm Klinkenbuchse für den Ohrhörer. Anhand der technischen Daten schreckt dieser Anschluss vor keinem Vertreter der Kopfhörergemeinde zurück. Und so harmonierte der Sennheiser HD 800 nicht nur wunderbar mit dem TEAC, überdies ließen sich mit ihm auch markerschütternde Lautstärkehöhen erklimmen. Um andererseits empfindliche Hörnerven zu schützen, schaltet ein cleveres Tool namens AutoMute die Buchse augenblicklich stumm, sobald der Klinken-Stecker herausgezogen wird. Die Sperre bleibt so lange aktiv, bis der Volumeregler wieder in die Minimal-Stellung zurück gedreht wird. Mit der Fähigkeit, den Dämpfungsfaktor in fünf Stufen auf den angeschlossenen Kopfhörer abzustimmen ist ein ungewöhnliches Feature in das technische Layout implantiert worden.
Physikalisch beschreibt der Dämpfungsfaktor das Verhältnis der Eingangsimpedanz zu der Ausgangsimpedanz zweier miteinander verbundenen Komponenten. So entsteht aus jeder Kombination von Verstärker und Kopfhörer (oder auch Lautsprecher) ein individueller Wert. Vertiefen lässt sich das Thema übrigens in einen unserer Grundlagen-Artikel. Diese elektrische Größe geht nicht spurlos an der Klangentstehung vorbei, da sie direkte Auswirkung auf das Schwingungsverhalten der Membrane hat.
Signalisiert durch eine Anzeige (High, Mid, Low) und befehligt durch einen Drehschalter greift der TEAC bei Bedarf korrigierend in die physikalische Gleichung ein. Der Sennheiser HD 800 bevorzugte die Einstellung Low/Mid bzw. Mid, eine Anpassung in Richtung High quittierte der Hörer mit einem leicht gepressten Klangbild, zudem litt die räumliche Darstellung. Die Justage auf Low füllte den Raum zwar wieder mit reichlich Luft, jedoch litt die Hochtonauflösung.
Optimal eingestellt hängt sich Mr. Haynes nun wieder die Les Paul um, gleichzeitig greift der Drummer zu seinen Sticks. Der Mann an der Schießbude steigt mit einem leisen Trommelwirbel und einer treibenden Bassdrum in den Song ein. Nach und nach gesellen sich die Orgel und Warrens Gitarre dazu. Die Kombination aus TEAC und Sennheiser formt daraus ein glaubhaftes Ganzes in dem jeder HiHat Anschlag mit dem richtigen Timing gesetzt wird, jedes Gitarrensolo den nötigen Drive hat und so ist schon in den ersten bedächtigen Takten die Energie zu spüren, die der Titel entwickeln wird.
Boz Scaggs unterlegt die wunderbare Ballade „Thanks to you“ durchgehend mit einem satten Symthesizer-Baßteppich der wunderbar knorrig und fest umrissen wiedergegeben wird. Seine sonore Stimme und die sparsame Instrumentierung setzen präzise die gewünschten Glanzlichter. Die exzellente Einspielung von Johann Sebastian Bach „Nun kommt, der Heiden Heiland“, die Bruno Cocset, Bertrand Cuiller und Richard Myron für das Label Alpha eingespielt haben, beginnt mit dem feinen Ventilationsgeräusch der Orgel, bevor die ersten Anschläge das Spiel der Viola ergänzen. Die Aufnahme vermittelt einen glaubhaften Eindruck von dem Konzertraum und dem warmem Ton des Streichinstrumentes – nichts davon geht in dieser Übertragungskette verloren. Heiß und innig liebe ich Georg Soltis Interpretation der Zweiten Symphonie von Gustav Mahler. Der bisweilen mit „Totenfeier“ untertitelte erste Satz vereint lyrische Elemente mit vorwärtsdrängenden Streicherpassagen und dramatischen Höhepunkten – kurz: großes Kino! Mit Klangfarben, die frei von Schönfärberei oder Härte sind, vereinen sich in meinem Kopf Bläser, Streicher und Percussionisten zu einem großen Orchester, dem HA-501 sei Dank.
Wie ein roter Faden zieht sich durch alle Musikgenre die Neutralität und Abgeklärtheit der Darbietung. Diese Tugend war die Basis, um den verregneten Nachmittag mit Musik vollendet genießen zu können. Aber auch das Dirigieren von Lautsprechern gelingt mit dem HA-501: Höchst achtbar ist der Auftritt von TEACs Kopfhörerverstärker, sobald er als Vorstufe in Anspruch genommen wird. Überaus rauscharm verwaltet er die Eingänge, die Dosierung der Lautstärke gelingt Dank des hochwertigen Stellers sehr feinfühlig und mit einem präzisen Gleichlauf der Kanäle.
Klanglich macht die Option ebenfalls Sinn: Das Geschehen wird auf der imaginären Bühne exakt und stabil platziert, und in Sachen Klangfarben verhält sich der HA-501 am Vorstufen Ausgang ebenso untendenziös, wie es nach der Vorstellung der Kopfhörersektion zu erwarten war. Für höchste High-End Weihen fehlen mitunter die letzten Finessen, aber auch eine reine Vorstufe ohne Kopfhörersektion in dieser Preisklasse bringt die großen Boliden ja nicht ernsthaft in Verlegenheit. Das i-Tüpelchen auf dem ansonsten tadellosen Auftritt als Preamp wäre die Stummschaltung des Vorverstärkerausganges, sobald der Stecker des Kopfhörer Kontakt aufnimmt.
Gehört mit
| |
---|---|
Computer Audio | NAS-Laufwerk Qnap 109 / Twonky Media Server5.1.6, Control: iPhone 4s |
Phono | AMG Laufwerk & Tonarm, Ortofon black |
Phonoentzerrer | Trigon Vanguard II & Volcano III |
Netzwerkspieler, Verstärker | Linn Majik I DS |
Kopfhörer | Sennheiser HD 800 |
Kabel | Linn NF, NAIM Audio Lautsprecherkabel, Monster Cable LAN-Verbindung, Music Line Netzleiste |
Möbel | Phonosophie Tripod |
Herstellerangaben
TEAC Reference HA-501
| |
---|---|
Typ | Kopfhörerverstärker, Vorverstärker für bis zu vier Quellen |
Ausführungen | schwarz, silber |
Kopfhörerausgang | 6,35 mm Stereo-Klinke |
Impedanz | 16 bis 600 Ohm |
Verzerrungen | < 0,01 % (600 mW bei 32 Ohm) |
Ausgangsleistung | 2x 1.400 mW (bei 32 Ohm) |
Analogeingänge | 1x XLR , 2 x Cinch, 1 x 3,5-mm-Buchse (Front) |
Analogausgänge | Lineausgang (Chinch), Pegel schaltbar (fest / variabel / aus) |
Stromaufnahme | 22 Watt (Standby 0 Watt) |
Abmessungen (H/B/T) | 81/290/244 mm |
Preis | 800 Euro |
Vertrieb
ONKYO EUROPE Electronics GmbH
| |
---|---|
Anschrift | Liegnitzer Straße 6 82194 Gröbenzell |
Telefon | +49 8142 420810 |
support_de@teac-audio.eu | |
Web | www.teac-audio.eu |
Überraschungen gibt es noch in der HiFi-Welt. Ayres neuer Vollverstärker AX-5 ist eine. Mit diesem Vollverstärker habe ich Ungewöhnliches erlebt.
Mit Namen verknüpfen sich Erfahrungen und Erwartungen. Ayre – bitte das Kunstwort wie air = Luft aussprechen – gilt als Hersteller hochwertiger und sehr musikalischer HiFi-Komponenten mit immer wieder unüblich attraktivem Preis-Gegenwert-Verhältnis. Reichlich Testberichte aus aller Welt, auch bei Hifistatement, belegen dies über Jahre. Natürlich sind die Ayres nicht billig zu haben: Kein Wunder bei dem beachtlichen Material-Aufwand, der schon beim ersten Blick auf oder in die Geräte erkennbar wird. Bei Ayre das Beste ist an Bauteilen gerade gut genug.
Seit einiger Zeit musiziert bei mir ein hochpreisiges Satelliten-Lautsprecher-System aus dem Hause Cygnus. Zwei aufwendige Vollbereich-Satelliten werden durch einen besonderen Subwoofer ergänzt. Die Cygnus Quasar plus aktivem Woofer ist wegen des technischen Aufbaus und ihres musikalischen Könnens anspruchsvoll im Hinblick auf ihre Spielpartner, besonders den Verstärker. So blieb bei den Hörproben hier Einiges, auch was sonst zum Feinsten zählt, auf der Strecke. Nur zwei Verstärker bestanden das Test-Partner-Casting mit Bravour: meine Air Tight Röhren Mono-Endstufen für etwa 17.000 Euro plus Vorverstärker T+A P-10 und der Ayre AX-5 Vollverstärker! Der kostet mit 10.800 Euro weniger als die Hälfte der Röhren-Kombination.
Nur eine halbe Stunde nach dem Einschalten hatte ich ihm zum Warmwerden für seinen Erstauftritt in meinem Hörraum gewährt und dennoch geriet der so imposant, dass ich in nachhaltiges Staunen versetzt wurde. „Wie klingt das denn?!“ ging es mir durch den Kopf. Der Ayre AX-5 behandelt die Quasar Lautsprecher, als wären sie keine echte Last, ja überhaupt nicht anwesend. Die Musik ergießt sich mit einer unerhörten Leichtigkeit und Liebenswürdigkeit in den Raum.
Doch bevor ich die Klangeigenschaften näher beschreibe, möchte ich einiges zur Ausstattung und zum Aufbau des Ayre AX-5 sagen. Denn da gibt es wirklich Bemerkenswertes. Schlicht und hochwertig präsentiert er sich. Auf der symmetrisch aufgeteilten, über 12 Millimeter dicken Front aus massivem Aluminium dienen zwei Drehregler der Eingangswahl und der Lautstärke-Einstellung. Dazwischen liegen in der Mitte zwei Taster: einmal zur Aktivierung des Tape-Output, der im Normalbetrieb aus Reinheitsgründen kein Signal bekommt, und zum Zweiten: Standby, Mute oder Betriebsmodus. Das mittige, große, blau leuchtende, alphanumerische Display ist sehr klar lesbar, lässt sich dimmen oder ganz abschalten. Es ist zur strikten Entkopplung vom Audio-Verstärkungs-Trakt mit einer eigener Spannungsregelung versehen. Das Display zeigt den gewählte Eingang, den Pegel und einige weitere Einstellungen. Die Eingänge lassen sich vom Benutzer im Menü dreistellig beliebig benennen oder auch, wenn sie nicht belegt sind, ganz abwählen, so dass nur die belegten Eingänge zur Wahl stehen. Der Ayre AX-5 bietet insgesamt sechs Inputs, allesamt hochpegelig. Eine Phono-Sektion oder einen Digital-Eingang gibt eshier nicht. Das scheint absolut sinnvoll, schaut man einmal auf das Portfolio des Herstellers aus Boulder, Colorado. Exzellente Phonostufen und DA-Wandler ermöglichen eine bedarfsgerechte Erweiterung. Gegenüber der Einschub-Variante anderer Anbieter bietet dies ohnehin den Vorteil, dass man im Falle einer Neuanschaffung beispielsweise eines Wandlers, für den dann ausrangierten viel leichter Verwendung findet als bei einem Einschub, dessen Weiternutzung anderweitig nicht möglich ist. Vier der sechs Eingänge am AX-5 sind symmetrische XLRs, dazu kommen zwei Cinch-Anschlüsse. Sollte man mehr als zwei Geräte mit Cinch-Ausgängen anschließen wollen, ist dies problemlos über Cinch – XLR Kabel oder Adapter möglich.
Die Signalverarbeitung im AX-5 erfolgt durchgehend absolut symmetrisch. Somit werden unsymmetrische Eingangssignale gleich in einer ersten Stufe symmetriert. Die gesamte Rückseite des AX-5 ist spiegelbildlich gegliedert und gibt damit einen deutlichen Hinweis auf den inneren technischen Aufbau als Doppel-Mono-Konzept. Folglich sind die sechs Eingänge links auf der einen Seite angeordnet, andererseits die rechten. In der Mitte sitzt oben der harte Netz-Schalter, den man nur bei längerer Nicht-Nutzung betätigen muss. Darunter finden sich zwei RJ-Buchsen, die für das Ayre Link zur Verbindung mit anderen Ayre Komponenten gedacht sind. Dann dient die beiliegende hochwertige, beleuchtbare Fernbedienung als Schaltzentrale für alle Ayre Geräte wie CD-Player oder DA-Wandler. Die Lautsprecheranschlüsse sind von besonderer Art und erwarten bevorzugt Lautsprecherkabel mit Gabelschuhen. Bananen-Stecker sind nicht willkommen. Die Terminals kommen vom Edel-Hersteller Cardas und ihre Besonderheit ist darin zu sehen, dass die Klemm-Mechanik nicht gleichzeitig Kontakt ist. Eine robuste Edelstahl-Verschraubung verklemmt die Gabelschuhe auf die Kontaktfläche. Diese ist auf Leitfähigkeit optimiert. Sie besteht aus mit Rhodium beschichtetem, hochreinem Kupfer.
Schaltet man den Verstärker über den rückseitigen Netzschalter in den Standby-Modus und aktiviert ihn anschließend über den frontseitigen Einschalter oder die Fernbedienung, regelt der AX-5 sich mit deutlich vernehmbaren motorischem Antriebsgeräusch auf die zuvor eingestellte Lautstärke, deren Pegelwert angezeigt wird. Diese wird auf gleich Art rekonstruiert, wenn man aus Mute beziehungsweise. Standby wieder in den Spielbetrieb geht. So hat man stets seine gewünschte Grundlautstärke. Im benutzerfreundlichen Menü lassen sich die Eingänge in ihrer Empfindlichkeit angleichen. So entstehen keine gerätebedingten Lautstärkesprünge beim Umschalten auf eine andere Quelle. Für alle , die höchstwertiges Zwei-Kanal Audio und Heimkino miteinander verbinden möchten, bietet der Ayre AX-5 das seltene Feature der Umgehung des eigenen Lautstärkestellers. Der Vollverstärker lässt sich so programmieren, dass im Kinobetrieb die Lautstärke über den Mehrkanal-Prozessor geregelt wird. Das nenne ich eine durchdachte und bedarfsgerechte Ausstattung auch für ein puristischen Gerät. Denn dieser Weg bringt keinerlei Nachteile für die reine stereophone Nutzung.
Von allen Vollverstärkern, die Sie kaufen können, unterscheidet sich der AX-5 technisch grundlegend. Denn er ist keine Hintereinander-Schaltung von Vor- und Endverstärker mit Lautstärkerregler dazwischen. Vielmehr arbeitet in ihm nur eine einzige signalverstärkende Stufe mit kürzesten Signalwegen in vollsymmetrischem und absolut gegenkopplungsfreiem Aufbau. Für eine stabile Stromversorgung sorgt der streu- und verlustarme E-I-Kern-Transformator mit 1000 VA aus der Nobel-Schmiede Mercury Magnetics und das mit so geringen Störeigenschaften, dass er einem Ringkerntrafo deutlich überlegen ist. Vor dem Trafo erfolgt über ein eisenloses Netzfilter die kapazitive Siebung hochfrequenter Störungen. Nach der Strom-Gleichrichtung puffern eigens für Ayre hergestellte 105-Grad-Longlife-Kondensatoren mit 180.000 Mikrofarad die Netzteil-Energie. Im Gegensatz zu anderweitig gebräuchlichen Elkos haben diese keine mäßig leitenden, magnetischen Stahl-Pins, sondern nicht magnetische Reinkupfer-Anschlüsse.
Durch den Aluminium-Gehäusedeckel sieht man durch die vier länglichen, vergitterten Aussparungen grün leuchtende LED-Ketten. Sie geben dem Gerät zwar auch ein besonderes optisches Flair, ihr Sinn ist aber die rauscharme Erzeugung der Referenzspannung für die Spannungsregelung. Eine weitere Besonderheit ist die allpolige Eingangsumschaltung im AX-5. Es wird nicht nur der signalführende Leiter, sondern auch die Masseverbindung geschaltet. Dadurch sind nicht benötigte Quellen völlig getrennt. Der Übertragungsbereich der absolut gegenkopplungsfreien Schaltung beträgt mehr als 250 Kilohertz und die angeschlossenen Quellen werden durch extrem hohe Eingangsimpedanzen von zwei Millionen Ohm bei XLR und ein Megaohm bei Cinch minimal belastet. Sehenswert aber – bedauerlicherweise nicht sichtbar – ist der Lautstärkeregler, nein, besser das Lautstärke-Stellwerk: einmalig in der Welt bei Vollverstärkern und sonst nur im Ayre Referenz Vorverstärker KX-R zu finden ..
Es ist fraglos imposant, was an diesem Verstärker für ein Detailaufwand zu verzeichnen ist. Auch die hochwertige Verschraubung des massiven Gehäuses erfreut das Herz. Der deutsche Importeur Sun Audio spendiert jedem AX-5 zusätzlich ein adäquates SUN-Netzkabel mit dreimal 2,2 Quadratmillimeter OFC-Leitern. Und Sie sollten auch beim Kauf des Lautsprecherkabels gewissenhaft wählen, denn der Ayre machte die Eigenschaften der von mir ausprobierten Kabel schonungslos klar.
Was der AX-5 akustisch zu vermitteln vermag, ist pures Hörvergnügen. Er unterscheidet sich in einem Maße vom gewohnte Equipment, dass ich von einer echten Überraschung sprechen möchte. Er ist kein Schönfärber, der jedes Musikstück gefällig in Farben tüncht. Vielmehr seziert er messerscharf, um gleichzeitig die Musik holographisch aufzubereiten. Er spielt grundehrlich und besticht durch eine phänomenale Transparenz in Einheit mit einzigartiger Explosivität und bestechend graziler Feindynamik. Die Symphonie Fantastique, live mit Marc Minkowski, dem Mahler Chamber Orchestra und Les Musiciens du Louvre öffnet sich in exakt gestaffelten Instrumentengruppen und wird geradezu von Luftigkeit durchströmt. Emil Gilels Einspielung der Beethoven Klaviersonaten auf DG lässt den Atem stocken beim Anschlag dieses feinfühligen Virtuosen. Jennifer Warnes hätte ihr The Well, auch live kaum griffiger in meinem Wohnraum aufführen können; So wunderbar aufgelöst klangen Stimmen und Instrumente. Bei Chie Ayados Live Konzert vom Dezember 2000 in der Sapporo Konzert Hall Kitara wurde die Atmosphäre so authentisch in mein Musikzimmer transponiert, dass ich glaubte, beim Konzert dabei zu sein. Bei sämtlichen guten Aufnahmen stellte sich eine gewisse Spannung im Raum ein, die geradezu zum begeisterten Hinhören zwang – einmalig faszinierend. Dieter Ilgs solo gespielter Kontrabass auf sds 0013-1 schien körperlich anwesend – so klar und perfekt dimensioniert kam jeder Ton.
Gehört mit
| |
---|---|
Computer | Apple MacMini, OS X 10.6.8 |
Audioplayer | Amarra 2.4, Audirvana Plus |
DA-Wandler | Antelope Zodiac plus |
CD-Player | Primare DVD 30 mit Antelope Zodiac plus, Icos Fado Elsberg |
Laufwerk | Kuzma Stabi M |
Tonarm | Kuzma 4point |
Tonabnehmer | Clearaudio Da Vinci |
Phonostufe | Pro-Ject Phono Box RS |
Lautsprecher | Cygnus Quasar + DiSub X15 |
Zubehör | Audioquest Diamond USB, Inakustik Black&White, NF-1302, Shunyata Constellation Series Andromeda LS, QED Genesis Silver Spirial LS-Kabel, MudrAkustik Max Netzleiste, MudrAkustik und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Tonmöbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden |
Herstellerangaben
Ayre AX-5
| |
---|---|
Ausgangsleistung | 2 x 125 Watt an 8 Ohm, 2 x 250 Watt an 4 Ohm |
Abmessungen (B/H/T) | 43,5/12,5/44 cm |
Gewicht | 22 kg |
Garantie | 5 Jahre |
Preise | 10800 Euro in silber, 10980 Euro in schwarz |
Vertrieb Sun Audio Vertriebs GmbH | |
---|---|
Anschrift | Schneckenburgerstraße 30 81675 München |
Telefon | +49 (0) 89 479443 |
info@sunaudio.de | |
Web | www.sunaudio.de |
Vertrieb
AUDIUM / VISONIK
|
|
---|---|
Anschrift | Inh. Frank Urban Catostr. 7B 12109 Berlin |
Telefon | +49 30 6134740 |
Fax | +49 30 7037939 |
kontakt@audium.de | |
Web | www.audium.com |