Donnerstag, 21 September 2023 00:01

Sommerfest bei hifi bamberg

Seit 2014 ist hifi bamberg eine beliebte Anlaufstation für Freunde des guten Klangs in Nordbayern. Mit einem Umzug in größere Geschäftsräume wurde 2022 das nächste Kapitel der Erfolgsgeschichte aufgeschlagen: Im nahegelegenen Hirschaid stehen auf 280 Quadratmetern vier exklusive Hörräume zur Verfügung.

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hifi bamberg und IAD laden Kunden zu einer exklusiven Produktvorstellung ins fränkische Hirschaid ein. In den Räumlichkeiten von hifi bamberg stellen Christian Müller mit seinem Team sowie Produktexperten der jeweiligen Hersteller in entspannter Atmosphäre neue Produkte vor und stehen für Fragen und angeregte Diskussionen bereit.

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Es werden unter anderem gespielt:

  • audiolab 9000A / 9000N
  • buz Kabel
  • LINN Klimax DSM
  • Lumin L2 und U2
  • Luxman PD-191
  • Spatial Europe No. 2
  • Soulnote A-2, D-2, E-2
  • Westminsterlab Quest und Rei
  • Wharfedale Dovedale
  • Wilson Benesch Omnium

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Die Standbox „Omnium“ von Wilson Benesch stellt dabei ein Highlight im Ultra-Highend-Bereich dar. Diese ist bei hifi bamberg deutschlandweit exklusiv in der Vorführung und wir an diesem Tag an Elektronik von Westminsterlab und LINN spielen. Neben digitalen Quellen wird aber auch das Thema Vinyl in den vier Vorführräumen nicht zu kurz kommen.

Alle Kunden sowie Pressevertreter und ihre Leser sind herzlich eingeladen. Um an der Veranstaltung teilzunehmen, ist lediglich eine Anmeldung auf https://www.hifi-bamberg.de/event notwendig.

Adresse der Geschäftsräume
hifi bamberg
Industriestraße 13
96114 Hirschaid

Wir freuen uns auf einen tollen gemeinsamen Tag! Vergessen Sie bitte nicht, eigene Tonträger mitzubringen!

Kontakt
Christian Müller
Tel.: 0951/2091091
E-Mail: info@hifi-bamberg.de

Weitere Informationen

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Mittwoch, 20 September 2023 00:01

Audiolab High-End-Streamer 9000N

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Audiolab präsentiert den High-End-Streamer 9000N als neustes Mitglied der beliebten 9000er Serie; ausgestattet mit aktuellster Technik für modernen Musikgenuss der Referenzklasse. Die eigene, intuitive App macht es noch bequemer, aus den zahlreichen unterstützten Streaming-Anbietern zu wählen.

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Das smarte Gehirn des 9000N ist seine neu entwickelte Software. Eine maßgeschneiderte Linux-basierte Netzwerk-Streaming-Plattform, die von Grund auf für Audiowiedergabe entwickelt und für geringste Interferenzen und niedrigste Latenzzeiten optimiert wurde, um allen Musikliebhabern das bestmögliche Klangerlebnis zu bieten. Dies schließt eine weltweit führende DAC-Implementierung und die intuitive Benutzeroberfläche der 9000er-Serie ein.

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Genauso intuitiv ist die eigens entwickelte Audiolab 9000N-App. Sie ist sowohl für iOS- als auch für Android-Geräte verfügbar. Die App bietet bestes Streaming-Erlebnis auf allen bevorzugten Mobilgeräten und ermöglicht den direkten Zugriff auf Qobuz und Tidal mit vollem Hi-Res- und MQA-Inhaltszugang. Darüber hinaus bietet sie Unterstützung für Spotify, TuneIn Internetradio, UPnP-Musikserver und digitale Audiodateien von USB-Speichern. Die App selbst verfügt über intelligente Suchfunktionen mit voller Kontrolle über die Wiedergabe und die Möglichkeit zur Erstellung benutzerdefinierter Playlists, Ordnern und Albumgruppierungen. Um die umfangreiche Liste der Kompatibilität mit digitalen Audioplattformen zu vervollständigen, ist der 9000N auch Roon Ready. All diese Features und die Möglichkeit, sowohl Ethernet als auch WLAN zu nutzen, machen der Hi-Res-Streamer zur perfekten Allround-Lösung für unkomplizierte und hochwertige Audiowiedergabe.

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Die Hardware des Flaggschiff-Streamers basiert auf einem leistungsstarken Quad-Core-MCU mit 1,8 Gigahertz pro Kern und ist darüber hinaus mit dem hochwertigen ES9038PRO-DAC-Chip ausgestattet. Begleitet von einer proprietären Schaltung, die das Beste aus dieser Technologie herausholt, bietet diese Kombination einen unübertroffenen Dynamikbereich und minimale Verzerrung. Der 9000N bietet modernste Digital/Analog-Wandlung und ist mit analogen XLR- und Cinch-Ausgängen vielseitig einsetzbar.

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Der vollwertige MQA-Dekodierer spielt perfekt mit analog angeschlossenen Verstärkern oder Vorverstärkersystemen zusammen. Die Unterstützung von „MQA-Pass-Through“ über den digitalen Ausgang erlaubt flexible Anwendungsoptionen. Besitzer eines leistungsstarken DACs wie dem 9000A können mit dem 9000N ein unverfälschtes MQA-Signal von Diensten wie Tidal oder Qobuz streamen und weiterleiten, was maximale Flexibilität und Audioqualität garantiert. Zusätzlich führt der 9000N ein Upsampling digitaler Audiosignale auf 352,8 oder 384 Kilohertz durch, wenn MQA aktiviert ist, andernfalls kann das MQA-Signal für die Dekodierung durch einen externen DAC weitergeleitet werden. Als Krönung ist eine nahtlose Integration in Roon-Audioumgebungen möglich. Die Kombination aus modernster Technologie und langjähriger Erfahrung macht den 9000N zu einem herausragenden Streamer für anspruchsvolle Genießer.

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Der 9000N bietet die gleiche klare Eleganz wie der 9000A und der passende CDT. Dabei setzt Audiolab auf Drehregler statt Tasten und einen 4,3-Zoll-Farbbildschirm. Das Display sorgt für eine besonders ansprechende Darstellung von digitalen Musikdateien und allen anderen relevanten Informationen. Im Gegensatz zu vielen Streaming-Geräten, die auf Apps für Feedback und Steuerung angewiesen sind, bietet der 9000N eine vollständige Menüsteuerung, mehrere Sprachen und Anzeigeoptionen direkt am Gerät. Eine Besonderheit ist dabei die mitgelieferte Infrarot-Fernbedienung, die den Streamer auch bei Verwendung von Roon mitsteuert und die analogen XLR- und Cinch-Ausgänge regeln kann.

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Das Display zeigt Formatdaten, Wiedergabeinformationen und farbige Albumcover an. Es kann erweitert werden und sogar ein Echtzeit-VU-Meter für den linken und rechten Kanal in analoger oder digitaler Form darstellen. Für noch entspannteres Musikhören kann das Display auch gedimmt oder ganz ausgeschaltet werden.

Der neue Audiolab 9000N ist jetzt im Handel erhältlich, wahlweise in klassischem Schwarz oder elegantem Silber. Die Preis für den 9000N beträgt 2.800 Euro.

Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
Anschrift Johann-Georg-Halske-Str.11
41352 Korschenbroich
Telefon 02161/61783-0
Web www.iad-audio.de
E-Mail service@iad-gmbh.de

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Die Süddeutschen Hifi-Tage in Stuttgart gab es dreimal: 2018, 2019 und 2022. Heuer verlegte Ivonne Borchert-Lima die Veranstaltung ins Radisson Blu in Karlsruhe, und damit war klar, dass sich die Messe hier neu etablieren muss. Die Zimmer boten bessere Bedingungen, die Zahl der Aussteller stimmte, nur bei der der Besucher war noch Luft nach oben.

An beiden Tagen sah man kein Gedränge auf den Fluren, was bei den spätsommerlichen Temperaturen auch keinesfalls erstrebenswert gewesen wäre, aber immer gern als in ein Indiz für einen beträchtlichen Besucherandrang gewertet wird. In den Räumen fanden die Vorführungen besonders am Samstag jedoch guten Zuspruch. Nicht nur bei den bisherigen Süddeutschen Hifi-Tagen war ich froh, dass ich es mir angewöhnt hatte, in Ausstellungszimmern keine Klangeindrücke zu sammeln, denn zum einen kann man nicht sagen, wie viel Einfluss der Raum, die im Hotel sicherlich reichlich gestresste Stromversorgung, die Kette und speziell einzelne Komponenten am Endergebnis haben. Zum anderen wurde man nicht selten schon an der Zimmertür von einem Präsenz- und Hochtonbereich traktiert, der einem jegliches Zuhören verleidete. Das war überraschenderweise in den Räumen des Radisson in Karlsruhe-Ettlingen anders. Das dürfte nicht allein daran gelegen haben, dass in immer mehr Ketten DSPs eine Raumkorrektur ermöglichen und die Aussteller nun auch hierzulande verstärkt Akustikelemente zum Einsatz bringen. Auch wenn die Hotelzimmer nicht viel größer waren als etwa die in den Holiday Inns in Hamburg und Stuttgart, so schienen sie doch ein wenig besser bedämpft und damit für die Reproduktion von Musik besser geeignet.

Natürlich hat es in den knapp vier Monaten seit der High End keine Vielzahl von atemberaubenden Neuentwicklungen gegeben, aber die zu präsentieren ist ja auch nicht der vorrangige Zweck einer regionalen Veranstaltung. Erfreulich war, dass wieder einige Händler – und nicht nur solche aus der unmittelbaren Umgebung – die Gelegenheit nutzen, auf ihr Angebot aufmerksam zu machen.

 

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  • Social Introtext Die Süddeutschen Hifi-Tage in Stuttgart gab es dreimal: 2018, 2019 und 2022. Heuer verlegte Ivonne Borchert-Lima die Veranstaltung ins Radisson Blu in Karlsruhe, und damit war klar, dass sich die Messe hier neu etablieren muss. Die Zimmer boten bessere Bedingungen, die Zahl der Aussteller stimmte, nur bei der der Besucher war noch Luft nach oben.
Montag, 18 September 2023 00:01

iFi Audio GO pod

iFi Audio erweitert seine GO-Serie um einen tragbaren HD Bluetooth DAC mit Kopfhörerverstärker, der es ermöglicht, nahezu jeden kabelgebundenen In-Ear Kopfhörer drahtlos zu machen. Nachdem die ersten 1000 GO pod nur im Bundle mit Kopfhörern von ausgesuchten Herstellern zu bekommen waren, gibt es den GO pod nun separat zu kaufen.

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Der GO pod ist dazu konzipiert, nahezu jeden In-Ear Kopfhörer drahtlos zu machen, diesem also die Signalübertragung per Bluetooth zu ermöglichen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der In-Ear Kopfhörer über ein abnehmbares Kabel verfügt. Der iFi Audio GO pod ermöglicht dies auf einem besonders hohen Qualitätsniveau, das klassischen Bluetooth-Kopfhörern überlegen ist. Der Grund liegt im Aufbau des GO pod. ifi setzt dabei auf neuste Technologien und streng selektierte Komponenten. Hier werden die gleichen Maßstäbe angesetzt, wie man sie von den etablierten Lösungen aus dem Hause iFi kennt.

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Natürlich stammt das Herz des iFi Audio GO pod vom Spezialisten Qualcomm. Als Bluetooth 5.2 Modul dient ein Qualcomm QCC5144 mit 32 Bit Quad-core Architektur, das für Qualcomm Snapdragon Sound zertifiziert ist und neben SBC und AAC auch aptX, aptX HD, aptX LL, aptX Adaptive sowie LHDC und LDAC unterstützt.

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Als D/A-Wandler verwendet iFi Audio zwei 32-Bit-Cirrus-Logic-Master-HiFi-DACs, jeweils einen pro Kanal, sowie eine höchst präzise Master Clock für geringsten Jitter und besonders geringe Verzerrungen bei gleichzeitig hoher Dynamik. Die Ausgangsstufe mit analoger Lautstärke-Regelung ist symmetrisch aufgebaut und liefert eine Leistung von 120 Milliwatt an 32 Ohm respektive. eine Ausgangsspannung von 4 Volt bei einer Impedanz von 300 Ohm. Um sicherzustellen, dass der Ausgang perfekt auf die jeweils eingesetzten Kopfhörer abgestimmt ist, wird automatisch die Impedanz erkannt und die Leistung entsprechend angepasst.

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Der iFi Audio GO pod verfügt über ein integriertes Mikrofon und kann damit auch als Freisprecheinrichtung genutzt werden. Der iFi Audio GO pod ist nach IPX5 zertifiziert und bringt es auf gerade einmal 12 Gramm pro Kanal. Geladen wird der integrierte Akku über das im Lieferumfang enthaltene Case, das wiederum einen 1.500 Milliamperestunden Lithium-Polymer-Akku hat. Das Case wird über Qi-Wireless-Charging oder USB-C geladen. Eine Ladung des GO pod reicht für eine Spieldauer von bis zu sieben Stunden. Das Case hält eine Ladekapazität für insgesamt 35 weitere Stunden Spieldauer bereit. Im Lieferumfang enthalten sind Anschlüsse für MMCX und 0,78 2 Pin. Optional erhältlich sind Steckverbinder für Pentaconn, T2 und A2DC.

Der GO pod ist ab sofort lieferbar und kostet 400 Euro.

Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
Anschrift Westendstr. 1a

61130 Nidderau
Telefon +49 6187 900077
E-Mail info@wodaudio.de
Web www.wodaudio.de

Weitere Informationen

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Freitag, 15 September 2023 08:01

Miyajima Laboratory Carbon

Miyajima Lab ist ein kleines Unternehmen um Noriyuki Miyajima, das in Fufuoka, Japan, ansässig ist. Mit seinen sechs Mitarbeitern produziert Miyajima unter anderem Tonabnehmer und Verstärker in exzellenter Qualität. Die Tonabnehmer sind klanglich grundsätzlich etwas Besonderes, denn sie faszinieren mit ihrer herrlich ungestümen Art.

Das Carbon ist ein Low-Output-MC-Abtaster, das Funktionsprinzip seines Generators unterscheidet sich jedoch deutlich von dem, was andernorts realisiert wird. Alle Stereo-Tonabnehmer von Miyajima Lab bedienen sich der sogenannten „Cross Ring“ Methode. Dabei wird das System aus Nadelträger und Spule nicht wie üblich mit einem Spanndraht fixiert. Der Spannfaden bringt laut Miyajima zwei potenzielle Probleme mit sich: Seine Spannung kann sich über die Zeit ändern, was die mechanischen Parameter der Aufhängung ändert. Außerdem verhindert er, dass der Spulenträger bei Auslenkung durch den Nadelträger an der wünschenswerten Stelle gekippt wird, die nämlich genau in seinem Zentrum wäre. Bei den Miyajima Tonabnehmern wandert ein Gummidämpfer vor den Spulenträger und der Nadelträger wird durch den Dämpfer geführt. Eine angespitzte Stellschraube, die von hinten in den Spulenträger ragt, fixiert ihn in einem fest definierten Punkt im Zentrum. Dadurch kann sich die Spule nur noch um den Drehpunkt bewegen und bleibt so im linearen Magnetfeld. Dazu kommt eine spezielle Wickeltechnik der Spulen (über Kreuz) auf ihren Träger. Die deutlich erhöhte Symmetrie gegenüber der klassischen Anordnung senkt Verzerrungen, der Wegfall des Spannfadens sorgt für Langzeitstabilität. Außerdem konnte der Hersteller so auf einen Metall-Spulenkörper verzichten und wickelt seine Spulen auf einen viel leichteren Kunstharzkern, wodurch Hystereseverzerrungen vermieden werden.

Das Gehäuse des Miyamjima Carbon besteht, anders als sein Name suggeriert, aus Satiné-Holz
Das Gehäuse des Miyamjima Carbon besteht, anders als sein Name suggeriert, aus Satiné-Holz

Zum Test stand mir das brandneue MC-Tonabnehmersystem „Carbon“ mit der Seriennummer 0009 zur Verfügung. Wie bei fast allen MCs der Miyajima Lab besteht das Gehäuse des Systems aus Holz, im Falle des Carbon kommt erstmals das exotische Satiné-Holz zum Einsatz und nimmt auf seine ganz eigene Art Einfluss auf den Klang des Tonabnehmers. Der geneigte Leser wird sich die gleiche Frage stellen wie ich mir auch: Wo kommt nun der Name Carbon her? Das Material des Gehäuses kommt ja nicht als Namensgeber in Frage. Nun, die Antwort liefert der sehr spezielle Aufbau des Nadelträgers. Es handelt sich um ein recht dünnes Aluminiumröhrchen, das bereits bei anderen Miyajima MC Modellen zum Einsatz kommt. Für das Carbon jedoch wollte Miyajima einen steiferen Nadelträger. Das erreichte er durch eine Füllung des Aluminiumträgers mit Carbon-Nano-Röhrchen. Diese glänzen mit sagenhaften Festigkeitswerten und erlauben ein deutlich verbessertes Abtastverhalten bei hohen Frequenzen. Um das zu nutzen, ist am Ende eine „Nude Line Contact“-Diamant-Nadel montiert. Deren geringe Masse ermöglicht es dem Carbon, einen weiten Frequenzgang von 20 Hertz bis 32 Kilohertz zu liefern.

Der Abtastdiamant besitzt einen Fine-Line-Schliff
Der Abtastdiamant besitzt einen Fine-Line-Schliff


16 Ohm Innenwiderstand sind bei Miyajima üblich, eine relativ geringe Ausgangsspannung von 0,21 Millivolt lässt auf ein eher leises System schließen. Der korrespondierende Abschlusswiderstand von 100 Ohm lässt sich an der Phonovorstufe Roksan Artaxerxes X über Mikroschalter problemlos einstellen. Die empfohlene Auflagekraft beträgt 2,3 Gramm. Miyajima empfiehlt als Träger des Tonabnehmers einen Tonarm mit mittlerer bis hoher effektiver Masse. Da mein Linn Ittok mit seinen 12 Gramm effektiver Masse genau in diese Kategorie passt, montierte ich das Carbon an den Linn Tonarm. Der Einbau des Systems erwies sich als nicht ganz trivial. Es gibt nirgends eine gerade Seitenkante, an der man sich bei der Ausrichtung im Headshell orientieren könnte. Der Nadelträger ist zudem recht gut unter dem Korpus versteckt, so dass er als Bezugsgröße auch nur bedingt taugt. Das Gehäuse besitzt eine sehr organische Form ohne Montageflansch. Das hat zur Folge, dass die Befestigungsschrauben durch den gesamten Systemkörper ragen und deshalb ziemlich lang sein müssen. Vier Paar vergoldete Befestigungsbolzen mit sorgsam abgestuften Längen liegen bei. Die ebenfalls beiliegenden Befestigungsmuttern sind in Sachen Außendurchmesser besonders klein, so dass die Montage doch recht anspruchsvoll war. Hilfreich war der ebenfalls mitgelieferte nicht magnetische Keramik-Kreuzschraubendreher, da man wegen des starken Magneten des Tonabnehmers keine magnetischen Metalle in seine Nähe bringen sollte.

Der Hohlraum im Aluminium-Nadelträger ist bei diesem Modell mit Nano-Röhrchen aus Carbon gefüllt
Der Hohlraum im Aluminium-Nadelträger ist bei diesem Modell mit Nano-Röhrchen aus Carbon gefüllt

Also, nun Butter bei die Fische und auf zum Hörtest. Aber: Miyajima sind keine Systeme für mal eben testen. Da die Systeme einen speziellen Aufbau haben, benötigen Sie auch eine deutlich längere Einspielzeit. Wer sich die Zeit nimmt und die Entwicklung in den ersten 100 Stunden abwartet, der erhält ein sehr musikalisches System, das lange Zeit Freude an der Musik bereitet. Das Carbon spielt farbig, enorm schnell, tief und dynamisch. Zuerst legte ich das In-Akustik-Album Great Cover Versions auf den Plattenteller des Audiolabor Konstant. Als Mastering-Ingenieur zeichnet sich kein Geringerer als Johannes Wohlleben verantwortlich. Ich spielte das Stück „Davy´s On The Road Again“ von Chris Thompson. Er nahm als Sänger den Titel bereits mit der legendären Manfred Mann's Earth Band auf. Bei dieser neueren Einspielung wird das Stück im ungewohnten Jazz-Kontext und mit Big-Band-Sound interpretiert. Die ausdrucksstarken Bläsereinsätze werden mit einer großen Strahlkraft wiedergegeben und kommen ohne jegliche Schärfe rüber. Die Snare-Drum knallt ordentlich – wie es sein soll – und der Gesang von Chris Thompson bringt genau die Emotionalität mit, die das Stück so auszeichnet. Das ist schon fast funky, nimmt einen mit und man hört begeistert zu.

Das Miyamjima Carbon wird in einer repräsentativen Schatulle geliefert
Das Miyamjima Carbon wird in einer repräsentativen Schatulle geliefert

Eine meiner Lieblingsplatten stammt vom Label Vital Records aus Chino in Kalifornien, produziert von David Manley, dem Gründer von VTL, Vacuum Tube Logic. Sie heißt Todd, das Stück „The River Bends“. Das Album wurde „live“ eingespielt und komplett analog unter ausschließlicher Verwendung von Röhrenmikrofonen auf einem 2-Spur-Studer C37 Tonbandgerät aufgenommen. Dies verspricht eine hohe Dynamik und eine Räumlichkeit, die ihresgleichen sucht. Die Band ist ein klassischen Piano-Trio, auf dem gehörten Stück ergänzt durch eine akustische Gitarre und Congas. Das Stück hat einen ganz eigenen Rhythmus, der einen sofort packt. Ganz im Zeichen des Songtitels spielt das Klavier eine plätschernde Melodie, unterbrochen von überraschenden Wendungen, die eben auch Flusswindungen bieten können. Die Stahlseiten der Gitarre lassen mich an kleine Wellen im Fluss denken, auf die man mit einem Kanu dahin gleitet. Spätestens wenn Michael O'Neill das Solo auf der Gitarre spielt, wird man vom Fluss der Musik und der Wiedergabequalität mitgerissen. Die Gitarre klingt, als ob O´Neill direkt vor einem sitzen würde und die Seiten anreißt. Man hört das Piano klar und deutlich, nimmt wahr, dass die Tasten für die hohen Töne rechts und die der tiefen Töne links angeschlagen werden. Schlagzeug und Congas sind hinter den Leadinstrumenten positioniert, das Schlagzeug etwas links von der Mitte, die Congas rechts. Dies alles dermaßen plastisch darstellen zu können, verlangt eine sehr gute Wiedergabekette, an deren Spitze das Tonabnehmersystem steht. Das Carbon macht hier seine Arbeit so gut, dass sich Hersteller deutlich teurerer Systeme eine kräftige Scheibe abschneiden können.

Das Carbon wird mit langen Schrauben, die durch den gesamten Holzkorpus gehen, und passenden Muttern befestigt. Ein nicht magnetischer Schraubendreher gehört auch zu Lieferumfang
Das Carbon wird mit langen Schrauben, die durch den gesamten Holzkorpus gehen, und passenden Muttern befestigt. Ein nicht magnetischer Schraubendreher gehört auch zu Lieferumfang


Weiter geht’s mit Klassik. Ich wählte J.S. Bach Brandenburgische Konzerte „Konzert Nr. 1 F-dur“ und das wohl bekannteste Stück der Brandenburgischen Konzerte „Konzert Nr. 3 G-dur“. Eingespielt wurde das Album 1964 vom damals wohl weltbesten Kammerorchester „I Musici“. Als erstes fällt die homogene, aber trotzdem hochauflösende Wiedergabe der Musik auf. Man kann den heiteren, fast volkstümlichen Grundton des Konzerts Nr. 1 gut nachvollziehen. Die Bläser, besetzt mit zwei Jagdhörnern, drei Oboen und einem Fagott kommen kraftvoll und klar im Raum ortbar rüber. Die Violino piccolo spielt munter und führt durch das Konzert, ohne aufdringlich zu sein. Das Konzert Nr. 3 ist nur für Streichinstrumente plus Continuo Cembalo geschrieben. Die drei Streichergruppen, bestehend aus je drei Violinen, Bratschen und Violoncelli, sind klar voneinander zu unterscheiden und klingen ungemein musikalisch.

Erfreulicherweise wird ein Nadelschutz mitgeliefert
Erfreulicherweise wird ein Nadelschutz mitgeliefert

Als letzte Testscheibe landete eine ausgesprochene Rarität auf dem Plattenteller: Pirates von Rickie Lee Jones. Es ist das zweite veröffentlichte Album von Rickie Lee Jones und verhalf ihr zur wohlverdienten internationaler Anerkennung. Meine Version ist ein in limitierter Auflage produziertes Half-Speed-Mastering vom original Master Tape, realisiert durch MFSL (Mobile Fidelity Sound Lab) und vermittelt die hohe Dynamik der Aufnahmen direkt und unverblümt. An dieser Stelle muss ich gestehen, dass mir beim Carbon ein klitzekleiner Nachteil zu meinem Lieblingstonabnehmer Benz Micro Glider aufgefallen ist: Das Carbon ist für meinen Geschmack bei der Höhenwiedergabe ein kleines bisschen zu zurückhaltend im Vergleich zum Glider. Was sich im Falle der Wiedergabe von Rickie Lee Jones charismatischer Stimme aber eher als Glücksfall erweist, denn die ist zuweilen etwas schrill, was vor allem bei männlichen Zuhörern zu einer leichten Verzerrung der Gesichtszüge führen könnte. Diese Spitzen in der Stimme vermag das Carbon der Aufnahme zu nehmen, hier hört man ganz deutlich die Ausgewogenheit des Systems. Infolgedessen klingt die Musik voluminös und knackig in der Basswiedergabe. Wenn beim Stück „We Belong Together“ das Schlagzeug endlich einsetzt, denkt man: Das ist es! So knallig, so fett, so schnell, so müssen diese Drums klingen. Beim Up-tempo Stück „Woody and Dutch on the Slow Train to Peking“ wird der perkussive Charakter des Stückes optimal transferiert, hier kann man eine etwaige Verzerrung der Gesichtszüge durchaus als „Verzückung“ bezeichnen.

Der Chefredakteur sagte mir, dass auch das Carbon demnächst in der Klangbibliothek zu hören sein wird, damit Sie sich im Vergleich mit den anderen Tracks ein akustisches Bild von den klanglichen Eigenschaften des Systems machen können.

STATEMENT

Wer ein Tonabnehmersystem der Spitzenklasse zu einem bezahlbaren Preis sucht, der ist mit dem Carbon von Miyajima Laboratory bestens bedient. Zum moderaten Preis von 3400 Euro bekommt man ein sehr ausgewogenes System, das viel Spaß bereitet, vor allem bei der Wiedergabe von Jazz und Rock Musik.
Gehört mit
Plattenspieler Audiolabor Konstant mit beheiztem Tellerlager
Tonarm Linn Ittok LV II mit Ekos Lagern
Tonabnehmer Benz Micro Glider
Phonostufe Roksan Artaxerxes X mit Roksan ROK DS1.5 Netzteil
Vorverstärker VTL TL 2.5
Endstufen QUAD II
Lautsprecher Consensus Audio Lightning
Kabel Einstein Green Line, SME RCA Audioquest K2, Ortofon 8N TSW 1000, Audioplan Power Cord
Zubehör Sun Leiste, HMS-Wandsteckdosen, AHP Klangmodul IV G
Herstellerangaben
Miyajima Laboratory Carbon
Ausgangsspannung 0,21mV
Verstärkeranschluss Phono MC
Frequenzgang 20 - 32.000Hz
Nadelnachgiebigkeit, lateral 9µm/mN
Empf. Tonarm-Typ mittel bis schwer
Abtastdiamant nude Line Contact
Empf. Auflagekraft 23mN (2,3g)
Impedanz 16 Ohm
Empf. Abschlusswiderstand 100 Ohm
Abmessungen Breite 18.8mm × Tiefe 21.9mm (ohne Anschlüsse)
Gewicht 8,9g
Sonstiges Gehäuse aus Satineholz
Preis 3.400 Euro

Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
Anschrift Westendstr. 1a

61130 Nidderau
Telefon +49 6187 900077
E-Mail info@wodaudio.de
Web www.wodaudio.de

Weitere Informationen

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  • Social Introtext Miyajima Lab ist ein kleines Unternehmen um Noriyuki Miyajima, das in Fufuoka, Japan, ansässig ist. Mit seinen sechs Mitarbeitern produziert Miyajima unter anderem Tonabnehmer und Verstärker in exzellenter Qualität. Die Tonabnehmer sind klanglich grundsätzlich etwas Besonderes, denn sie faszinieren mit ihrer herrlich ungestümen Art.
Donnerstag, 14 September 2023 00:01

PS Audio AirLens Streamer

Viele Audiophile nehmen wahr, dass die digitale Wiedergabequalität von einem sehr guten CD-Laufwerk im Vergleich zum Streaming immer besser war, egal, woher die Digitaldaten stammen –NAS, PC, Musikplattformen et cetera – oder wie diese „aufgearbeitet“ wurden.

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Das ist im Prinzip unverständlich und kaum nachvollziehbar, da ja alle Signale da sein müssen, egal ob auf CD oder einem anderen Speichermedium. Aber es ist für unsere Ohren und unser Empfinden eine Tatsache. Diese Feststellung war korrekt, bis heute!

Woher kommen diese wahrnehmbaren Unterschiede? Egal, ob man Musik über Roon, Audirvana, JRiver, Tidal Direct, Spotify, ein NAS, die Festplatten des PCs oder einen anderen DLNA-kompatiblen Server streamt, man wird stets unerwünschte, hörbare Störungen in den empfindlichen DAC einbringen. So ist beispielsweise die USB-Verbindung vom Computer zum DAC bei weitem die – unter audiophilen Gesichtspunkten – schlimmste Methode, dicht gefolgt von einer Verbindung über Ethernet oder WiFi. Die mitreisenden „Schädlinge“ der Digitaldaten wie Rauschen, Jitter und EMI-Einflüsse gilt es vollständig zu beseitigen. Wie wird dies erreich ? Durch zwei Besonderheiten im Design der AirLens: durch galvanische Trennung und sauberes Reclocking! Galvanische Trennung bedeutet die vollständige Beseitigung jeder physischen elektrischen Verbindung zwischen Eingang und Ausgang. Dazu muss jede elektrische Verbindung zwischen dem Computer, seinem Netzwerk und dem DAC eliminiert werden. Die PS Audio AirLens verfügt sowohl über eine Eingangsstufe als auch über eine galvanisch getrennte Reclocking-Ausgangsstufe. Die beiden sind nur „über die Luft“ miteinander verbunden. Durch die Verwendung separater Stromversorgungen gibt es keine physischen Verbindungen, was eine hundertprozentige Isolierung und eine rauschfreie Übertragung perfekter digitaler Audiosignale gewährleistet.

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Darüber hinaus sind digitale Audiosignale auf ein stabiles Timing angewiesen, damit sie optimal klingen. Im Inneren des AirLens befindet sich die berühmte PS-Audio-Digital-Lens- Technologie. Basierend auf einem variablen RAM-Puffer werden die Daten erfasst und gespeichert, bevor sie mit einem hochpräzisen, jitterarmen Takt an den DAC gesendet werden. Dieses Reclocking der Daten in Verbindung mit der Eliminierung von jeglichen Störgeräuschen liefert dem DAC das sauberste, jitterärmste digitale Audiosignal, das möglich ist.

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Soweit die uns bekannte Theorie. Der deutsche PS-Audio-Vertrieb war wirklich ein wenig geschockt, als er die AirLens zum ersten Mal in Betrieb nahmen: Einmal an einen DAC angeschlossen, bringt die AirLens außergewöhnliche Transparenz, Auflösung, klanglichen Realismus und eine breite Dynamik zum PS Audio DirectStream, aber auch jeden anderen D/A-Wandler, der über einen digitalen Cinch-Eingang verfügt. Plötzlich kann die gestreamte Musik mit einem Laufwerk, egal wie aufwendig es ist, mithalten und teilweise sogar überflügeln! Und wer über ein altes DAC Schätzchen wie zum Beispiel einen Wadio verfügt und nicht davon lassen kann, der hat jetzt die einfache Möglichkeit, auf höchstem Niveau in die Welt des Streamings einzusteigen.

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Herstellerangaben
PS Audio AirLens Streamer
  • Gewicht: 2,2 kg
  • Abmessungen: 25,4 x 17,8 x 3,8 cm
  • Farboptionen: silber oder schwarz
  • Stromverbrauch: 5 W (normal), 10 W max.
  • Preis: 2.500 Euro
  • Eingänge: Ethernet 10/100/1000 Ethernet), WiFi (WPS) IEEE 802.11 b/g/n/ac (2.4 & 5GHz dual band)
  • Ausgänge: 1 x RCA / Cinch / Coax, 1 x HDMI für I2S
  • PCM-Signale: bis zu 352.8 kHz/32 bit
  • Native DSD: bis zu DSD256 (I2S Ausgang)
  • DoP (DSD over PCM): bis zu DSD128 (Coax Ausgang)
  • Eigenschaften / Funktionen: DLNA 1.5 & UPnP AV 1.0 Digital Media Renderer, Spotify Connect, Roon Ready, TIDAL Connect, Qobuz (mittels Roon), Dropbox (mittels Roon), MQA, Roon, JRiver und weitere Dienste

Vertrieb
HiFi2Die4
Anschrift Austrasse 9
73575 Leinzell
Telefon +49 (0) 7175 909032
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Mittwoch, 13 September 2023 00:01

Cayin Jazz 80: Bluetooth Röhren-Amp

Der Cayin Jazz 80 ist ein handgefertigter Röhren-Verstärker, der das Portfolio um die kabellose Musikzuspielung ergänzt. Der hochwertig verarbeiteteJazz 80 richtet sich an High-End-Aufsteiger mit modernem Anspruch. Dafür stehen das clevere Bias-Feintrimming und ein integriertes Bluetooth-Modul mit LDAC-Übertragung.

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Das exzellent verarbeitete, tief glänzende Gehäuse ist wohl das erste, das dem Betrachter positiv auffällt. Dieses metallene Kleid sieht gut aus, sorgt zugleich aber auch für den nötigen Schutz der wertvollen Elektronik. Die Aufmerksamkeit fällt zunächst auf die insgesamt acht Röhren. Im hinteren Bereich wären das gleich vier KT88-Ausgangsröhren. Sie sorgen für die Leistungsverstärkung. In der Reihe davor sitzen vier identisch aussehende, kleinere Glimmkolben. Bei genauerem Hinsehen wird aber deutlich, dass es sich um zwei verschieden Modelle handelt: Zwei außen sitzende 12AU7 und die beiden mittig platzierten 12AX7. Während die 12AX7 als Vorstufen-Röhren fungieren und den Spannungspegel der eingehenden Musiksignale verstärken, dienen die 12AU7 als Phasensplitter und Treiber für die KT88. Passend dazu haben die Entwickler Wert auf einen Käfig gelegt, der in Gehäusefarbe lackiert wurde. Der erscheint etwas moderner als man es üblicherweise kennt und schützt die hochwertigen Röhren vor mechanischer Beschädigung. Zudem steht der Jazz 80 auf vier schockabsorbierenden Füßen.

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Wie von Cayin gewohnt, ist auch der Jazz 80 fein spezialisierter Allrounder. Das bedeutet: Er ist so ausgelegt, dass er möglichstnjeden Lautsprecher zur Höchstleistung antreibt. Die aktuelle Ausgangsleistung wird dabei ganz klassisch über zwei orangefarbig hinterleuchtete VU-Meter angezeigt. Egal welcher Schallwandler auch angeschlossen ist, der Nutzer erlebt immer die gleiche, neutrale und präzise Cayin-Klangsignatur. Um das auch in jedem Raum und mit jedem Lautsprecher zu gewährleisten, ist der Jazz 80 so abgestimmt, dass er sowohl Mitspieler mit einer Impedanz von 4 Ohm wie 8 Ohm mit ausreichend Leistung versorgt. Der Cayin verfügt dafür auf seiner Rückseite über massive vergoldete Schraubklemmen, die sowohl Kabelschuhe, Bananas wie auch unkonfektionierte Kabel aufnehmen. Über drei Analoge-Eingänge finden Musiksignale den Weg in den Jazz 80. Ein frontseitiger 6,5-Millimeter-Ausgang für einen Kopfhörer ist ebenfalls vorhanden.

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Dazu kommt ein Bluetooth-Modul, dank dessen dieser Röhrenverstärker auch in der Lage ist, kabellos mit entsprechenden Zuspielern wie Smartphone, Tablet, Laptop oder auch dem Fernseher zu kommunizieren. So wird aus dem HiFi-Spezialisten eine moderne Audiozentrale. Der Verbindungsaufbau ist denkbar einfach: Ist die Eingangsquelle „Bluetooth“ gewählt, blinkt die kleine blaue LED. Zugleich gibt sich der Cayin seinen möglichen Spielpartnern als „Cayin HD BT“ zu erkennen. Jetzt genügt ein Fingertipp, um Zuspieler und Jazz 80 kabellos miteinander zu verbinden. Die Übertragung erfolgt hier per LDAC-Codec. LDAC steht für „Low Delay Audio Codec“ und erlaubt den kabellosen Transfer hochauflösender Audioinhalte bis zu einer maximalen Übertragungsrate von bis zu 990 kBit/s. Das dürfte vor allem Smartphone-Besitzer mit Android-Betriebssystem ab Version 8.0 erfreuen.

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Um wirklich allen Ansprüchen gerecht zu werden, kann der Jazz 80 sowohl im Ultralinear- wie im Trioden-Modus betrieben werden. Das macht den Verstärker nochmals flexibler. Beide Betriebsarten haben jeweils eine eigene Klangcharakteristik. Mit seinen vorinstallierten KT88-Ausgangsröhren gibt der Cayin im Trioden-Modus 2x20 Watt aus. Im Ultralinear-Modus sind es hingegen satte zweimal 40 Watt an Leistung. Die Umschaltung erfolgt ganz einfach über einen kleinen Kippschalter, der seinen Platz direkt vor den beiden 122AX7-Röhren findet. Gleich nebenan gibt es drei weitere Kippschalter, einer links und zwei rechts. Sie helfen bei der Kontrolle der korrekten Bias-Einstellung. Diese lässt sich individuell für jede Ausgangsröhre per Trimm-Potentiometer anpassen. Die drei besagten Hebel dienen anschließend der Überprüfung der vorgenommenen Änderungen. Der mittige Kippschalter macht aus dem linken VU-Meter das Kontrollelement zur Bias-Einstellung. Über den linken Hebel (A1/A2) werden die Röhren für den linken Kanal und über den rechten (A3/A4) die des rechten Kanals kontrolliert. All das dient der perfekten Ansteuerung jeder Röhre und zugleich dem sauberen Abgleich aller Kanäle. Zum Netzteil: Auch wenn es der Verkaufspreis nicht unbedingt vermuten lässt, haben die Cayin-Entwickler hier aus dem Vollen geschöpft und dem Jazz 80 ein aufwändig konzeptioniertes Netzteil inklusive Siebdrossel spendiert.

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Wie von Cayin gewohnt, ist die Bedienung dieses Röhren-Vollverstärkers intuitiv und selbsterklärend. Eingeschaltet wird der Jazz 80 über einen kleinen Schalter in der linken Seitenwange. Ein sanftes Klicken und das Aufleuchten der VU-Meter verrät grundsätzliche Einsatzbereitschaft. Solange der kleine LED-Indikator im Lautstärkesteller blinkt, läuft der Softstart. Der Cayin wärmt also erstmal auf. Leuchtet die LED dauerhaft, kann es auch schon losgehen. Die Eingangswahl erfolgt nun wahlweise über den links in der Front befindlichen Drehregler oder über die Input-Taste der hochwertigen Aluminium-Fernbedienung. Die Lautstärkewahl. funktioniert entweder über den rechts befindlichen Pegelsteller oder via Infrarot-Fernbedienung.

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Der Cayin Jazz 80 ist ab sofort mit schwarzer und silberfarbener Front verfügbar. Gehäuse und Käfig kommen dagegen immer in Anthrazit-Metallic. Der Preis liegt bei 2.200 Euro. Bis zum 31.10.2023 werden beide Varianten im Cayin-Shop zum Einstiegspreis von 2.000 Euro angeboten.

Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
Anschrift An der Kreuzheck 8
61479 Glashütten-Schloßborn
Telefon +49 6174 9554412
Fax +49 6174 9554424
E-Mail info@cayin.com
Web www.cayin.de

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Dienstag, 12 September 2023 09:18

Axxess Forté1

Die Audio Group Denmark will mit ihrer neuen Marke Axxess neue Kundschaft erschließen. Die drei All-In-One-Geräte namens Forté sind dafür ein deutliches Zeichen und profitieren von den kostspieligen Komponenten der Marken Aavik und Ansuz, weil sie viele derer technischen Raffinessen beherbergen.

Auch wenn sich über Geschmack nicht streiten lässt: Der neue Axxess Forté kommt im gediegenem Design daher. So lässt er sich rein optisch auch in eine weit höhere Preisklasse einordnen. Aber bereits beim Auspacken und Aufstellen kann man sich möglicherweise ein wenig darüber grämen, dass man dem Forté die für Aavik und Ansuz typischen Füße spendiert hat, die zur Aufnahme der klanglich gewinnbringenden Ansuz Darkz auffordern. Nun denke ich, dass man einem Käufer eines klanglich noch so vielversprechenden All-In-One Forté1 nicht zumuten sollte, weitere mehr als 1.000 Euro für ein Vierer-Set dieser wirklich guten Füße zu investieren. Ich schätze diese unter meinem Ansuz PowerSwitch A2 sehr. Vielleicht wäre es möglich, dass sich im Zubehör nicht nur Baumwoll-Handschuhe sondern künftig auch vier Filz- oder Gummischeiben befänden, damit ein Forté auf einem edlen Möbelstück ohne Probleme platziert werden kann. In meinem Falle spielt das keine Rolle, da ich ohnehin ein Freund von harten Ankopplungen bin, und in diesem Test ein oft genutzter Ikea Lacktisch der Stellplatz für den Forté1 ist.

Eine elegante Formgebung wie originelle Design-Elemente machen jeden Forté zu einem Hingucker
Eine elegante Formgebung wie originelle Design-Elemente machen jeden Forté zu einem Hingucker

Was mir Freude machte, war die Tatsache, dass man für ein Musik-Erlebnis mit dem Axxess Forté nicht mehr benötigt als ein Paar Lautsprecher und die Verbindung zu einem Router oder dessen Repeater per LAN-Kabel, um in einem Portal wie Spotify oder einem kostenpflichtigen wie Tidal oder Qobuz zu stöbern. WLAN ist wegen der ihm anhaftenden Einstreu-Problematik nicht an Bord, ließe sich aber leicht durch einen WLAN-Empfänger, den man dann einfach an die RJ45-Buchse anschließt, oder einen USB-WLAN-Dongle ergänzen. Empfehlen würde ich aber immer einen Repeater, den man dann mittels eines guten LAN-Kabels an den Forté anschließt und so die WLAN-Störquelle auf Distanz hält. Jeder der drei aktuell erhältlichen Forté ist eine Integration von Netzwerkstreamer, Bit-Stream-D/A-Wandler, Vorverstärker, Class-D-Endstufe und einem Kopfhörerverstärker. Wir haben hier also eine vielseitig nutzbare Komplettlösung, die im Vergleich zu Einzelkomponenten die mühsame Wahl von Kabelverbindungen obsolet macht und Fehlinvestitionen an dieser Stelle verhindert. Zudem wird nur wenig Stellfläche benötigt. Mit 37 Zentimeter Breite ist ein Forté sogar schmaler als der HiFi-Komponenten-Standard. Die drei Modelle unterscheiden sich erheblich im Preis und der Ausstattung mit den aus Ansuz- und Aavik-Geräten bekannten und von der Danish Audio Group entwickelten klangrelevanten Bauteilen zur Minimierung von elektrischen Störungen. Dieses technische Konzept ist in dieser Form weltweit einzigartig und nur bei den Produkten der Danish Audio Group zu finden. Ganz konkret geht es um die Anzahl der „Aktiven Tesla Spulen“, der „Aktiven Square Tesla Spulen“, der Dither-Schaltkreise und der „Anti Areal Resonanz Spulen“. Unser Forté1 hat von alle dem am wenigsten implantiert, jedoch genau die gleiche Ausgangsleistung wie der Forté2 für 7.500 Euro oder der Forté3 für 10.000 Euro, nämlich zweimal 100 Watt an acht Ohm. Forté2 und Forté3 wurden neben der umfangreicheren Bestückung mit den genannten Elementen zusätzlich noch mit je vier aktiven Zirkonium-Tesla-Spulen optimiert und das Topmodell zudem noch mit einer Bodenplatte aus Kupfer. Ansonsten sind die drei „Starken“ gleichwertig ausgestattet.

Die speziellen Füße eines Forté ermöglichen eine Klangverbesserung mit Ansuz Darkz
Die speziellen Füße eines Forté ermöglichen eine Klangverbesserung mit Ansuz Darkz


Beinahe die ganze Vorderseite nimmt das LED-Matrix-Display ein und informiert mit roten Punkten über Titel und Interpret beim Streaming oder PCM- oder DSD-Format des Musik-Files beim Zuspielen zum Beispiel von Roon über USB oder per S/PDIF in BNC-Ausführung von einem CD-Spieler. Veränderungen der Lautstärke werden ebenfalls kurz angezeigt, wenn eine andere Info das Display ausfüllt. Die Lautstärke ist in ein-Dezibel-Schritten von Null bis -76 Dezibel fein abgestuft. Rechts auf der vorgesetzten, zur gediegenen Eleganz des Forté beitragenden Acryl-Front befinden sich untereinander drei Taster und daneben das große Stellrad für die Lautstärke oder Menü-Auswahl. Unterhalb der drei Tasten fällt die ebenfalls schwarze Kopfhörer-Klinkenbuchse optisch kaum auf. Der obere der drei Taster belebt den Axxess aus dem Standby, was aber auch bequem über die Fernbedienung möglich ist. Darunter angeordnet ist die Muting-Taste, die auch bei entsprechender Voreinstellung die Lautsprecher bei Kopfhörerbetrieb stumm schaltet. Mit dem unteren der drei Knöpfe ruft man das Menü auf, dass sich dann über den griffigen großen Drehknopf bedienen lässt.

Der Blick in den Forté1 zeigt den übersichtlichen Aufbau
Der Blick in den Forté1 zeigt den übersichtlichen Aufbau

Da gibt es nützliche Optionen, wie das Aktivieren von Kopfhörer- und Vorverstärker-Ausgang. Letzterer ist für einen aktiven Subwoofer oder auch eine weitere Endstufe gedacht. Vor allem lässt sich aber das große Display in seiner Helligkeit variieren oder so programmieren, dass es wenige Sekunden nach einer Bedienung abschaltet. Das große Display informiert bestens lesbar auch auf große Entfernung und kann aus der Nähe etwas zu hell sein, was durch entsprechendes Dimmen kompensiert werden kann. Originell ist, dass es auch die Betriebstemperatur des Forté in Grad Celsius und Fahrenheit gleichzeitig anzeigen kann. So erfährt man, wie cool dieser Verstärker mit seiner besonderen Leistungs-Technologie bleibt. Selbst bei längerem Hören mit großen Pegeln wird der Forté selten wärmer als Raumtemperatur. Verantwortlich hierfür ist einerseits die proprietäre Netzteiltechnologie, die sich auch in den teuren Produkten der Danish Audio Group findet und die UMACTM-Leistungsstufe von Pascal. Dass diese niedrigen Stromverbrauch, praktisch keine Wärmeverluste und besondere klangliche Fähigkeiten vereint, wird sich im Hörtest beweisen.

Das Matrix-Display gefällt dank veränderbarer Helligkeit, zeitvariabler Verdunkelung und vor allem wegen nützlicher Informationen
Das Matrix-Display gefällt dank veränderbarer Helligkeit, zeitvariabler Verdunkelung und vor allem wegen nützlicher Informationen

Die Netzteil-Technologie stammt ebenso wie das UMACTM Endstufen-Konzept aus der Aavik 180/280/580 Serie. Das Resonanzmodus-Netzteil ist gleichzeitig leise und leistungsstark. Die Aavik-Linie wurde mit dem Ziel entwickelt, massive Leistungsressourcen bei niedrigem Rauschen zu gewährleisten. Laut den Dänen arbeitet dieses Resonanzmodus-Design mit Sinuswellen im Gegensatz zu den Rechtecken herkömmlicher Schaltnetzteile. Sobald mehr Leistung abgerufen werde, erhöhe sich die Arbeitsfrequenz. Damit verbunden sei der Vorteil, dass die Leistungsdichte ebenfalls steigt, was eine höhere Spitzenleistung bereitstelle. Das Grundrauschen der Stromversorgung soll schon extrem niedrig sein, habe aber durch die extrem rauscharmen Regler, die die verschiedenen Sektionen der Schaltung versorgen, noch weiter gesenkt werden können. Das Rauschen dieser Regler liege deutlich unter dem Rauschpegel herkömmlicher Regler, erfuhr ich aus Dänemark.


UMACTM steht für „Unmached Audio Control“. Diese Technologie soll die Nachteile herkömmlicher Schaltverstärker vermeiden, denn UMACTM generiert die Pulsweitenmodulation nicht mit der häufig angewandten Triangle-Modulation, sondern mit einer Sinuswellenmodulation. Diese Sinuswellen sollen das Signal weit weniger mit hochfrequentem Rauschen belasten als Dreiecke, haben keine scharfen Ecken und benötigen deshalb entscheidend weniger Filterung am Ausgang. Die geringe Induktivität am Ausgang ermögliche dem Verstärker, so die Dänen, einen besseren Dämpfungsfaktor und eine sehr gute Kontrolle der Lautsprecher. Zum hervorragenden Dämpfungsfaktor trage weiterhin die Dual-Mixed-Mode-Rückkopplung bei. Die strenge Kontrolle der Lautsprecher dank des hohen Dämpfungsfaktors ist eine der deutlich wahrzunehmenden Klangeigenarten des Forté1, die sich schon beim ersten Hören erschließt.

Diese Bedienelemente ermöglichen alle Einstellungen. Die Auswahl der Musik geschieht über die App
Diese Bedienelemente ermöglichen alle Einstellungen. Die Auswahl der Musik geschieht über die App

Die Inbetriebnahme eines Forté ist kinderleicht, auch wenn sich die mitgelieferte Fernbedienung als wenig intuitiv erweist, was man aber auch als denksportliche Herausforderung goutieren kann. Nach dem Hochfahren und, wenn Sie wollen, erstem Update-Check kann es im Streamer-Modus losgehen. Dazu bietet die Denmark Audio Group eine mit iPads kompatible Software gleichen Namens an. Sie basiert auf Mconnect. Benutzt man ein iPhone oder ein Android-Gerät zur Steuerung des Streamers wird Mconnect Control vorgeschlagen. Eine Ansteuerung des Forte per USB mit Roon ist ebenfalls eine Option. Hier wird der Forté als D/A-Wandler erkannt. Aber auch Roon in Verbindung mit dem Streamer wird möglich sein, sobald dem Hersteller die Roon-Ready-Lizenz erteilt wird, was ein paar Monate in Anspruch nehmen kann. Ob dies klanglich einen Vorteil mit sich bringt, ist dann sicher spannend und leicht auszuprobieren. Der Forté verarbeitet sowohl als D/A-Wandler als auch als Streamer PCM bis 384 Kilohertz DSD128 nativ.

Die Hauptplatine ist reichlich mit ausgesuchten Bauteilen bestückt
Die Hauptplatine ist reichlich mit ausgesuchten Bauteilen bestückt

Das Gehäuse ist nicht nur ästhetisch gelungen, sondern durch seinen Materialmix auch akustisch optimiert. Dabei fällt neben der eleganten Front die massive Bodenplatte aus einem speziellen Compound-Material auf, dessen Fassung auch zur attraktiven optischen Wirkung beiträgt. Die beiden mit jeweils vier X markant dekorierten Seiten sind aus pulverbeschichtetem Aluminium gefertigt. Entfernt man den ebenfalls aus dem Verbundwerkstoff bestehenden dünneren Deckel, nach Lösen der vier mit je drei runden und länglichen Vertiefungen dekorierten Verschluss-Tellern aus grausilbern eloxiertem Aluminium, findet sich darunter zur Abschirmung eine achtfach verschraubte, abschirmende Stahlplatte, die es auch abzunehmen gilt, will man einen Blick ins Innere werfen. Das lohnt sich schon allein, um sich über den akkuraten Aufbau zu freuen. Klar und sauber sind Netzteil und andere Baugruppen voneinander getrennt und man erkennt sofort die Platine mit den 36 aktiven Tesla-Spulen vorn im Gerät in gebührendem Abstand zur üppig bestückten Display-Platine, auch wenn das LED-Display per se eine störungsarme Technologie ist.


Unter der Abdeckplatte aus einem speziellen Compound-Material, das man in der Danish Audio Group aus klanglichen Aspekten lieber verwendet als das übliche Aluminium, dient die Stahlplatte der Abschirmung
Unter der Abdeckplatte aus einem speziellen Compound-Material, das man in der Danish Audio Group aus klanglichen Aspekten lieber verwendet als das übliche Aluminium, dient die Stahlplatte der Abschirmung

Schließen wir das erstklassig gearbeitete Gehäuse wieder mit den beiden Abdeckungen und widmen wir uns der Musik: Nachdem ich out of the box eine leichte Rauigkeit im Klangbild wahrgenommen zu haben glaube, sieht es nach einer Woche in Standby an der ungefilterten Netzdose meiner Mudra Max und etlichen Stunden beiläufigen Musikhörens diesbezüglich ganz anders aus. Obwohl: Dieses klar gezeichnete Klangbild ist schon etwas ungewöhnlich und beeindruckend zugleich. Ich hatte in den vergangenen Monaten etliche hochkarätige Verstärker in der Preisklasse oberhalb von 6000 Euro an meinen Vollbereich-Bändchen-Lautsprechern zum Test. Sie unterschieden sich klanglich alle voneinander. Aber nur ganz wenige von Ihnen konnten einen derart kontrollierten und konturierten Bass generieren wie der Forté1. Meinen Analysis Audio Epsylon erlaubt er offenbar keinerlei unkontrolliertes Nachschwingen. Dies macht nicht nur die Basswiedergabe präzise und tiefgreifend. Es wirkt sich auch auf die Transparenz und Feinzeichnung im gesamten Frequenzspektrum aus. Da freue mich über klare saubere Klänge, wie ich sie von einem Gerät dieser Preisklasse überhaupt nicht erwartet hatte. Als ich das Album Life Goes On vom Qobuz-Portal in CD-Qualität gestreame, erklingt der Flügel von Carla Bley sehr schön körperhaft hölzern, klar ohne jedwede Aufdickung und völlig frei von unliebsamen Artefakten. Mit Wucht und gleichermaßen filigran lässt der Forté den Flügel glaubwürdig proportioniert tönen. Die Instrumente der zwei Mitmusiker Steve Swallow an der Bassgitarre und Andy Sheppard mal mit Tenor- mal mit Sopransaxophon gesellen sich farbenprächtig und wohlkonturiert dazu. Der Forté1 lässt die Musik fließen und sie den Hörer trotz aller Präzision umschmeicheln. Das ist eine Fähigkeit, die man eigentlich bei einer so preisgünstigen Komponente nicht erwarten kann – auch wenn 5000 Euro kein Pappenstiel sind. Im Vergleich mit meinen Erfahrungen im selben Umfeld mit ganz anderen Kalibern sollte ich aber anmerken, dass der Forté sicher nicht in allen Punkten mit diesen mithalten kann.

Die 36 Tesla-Spulen auf der eigenen Platine tragen erheblich zur Musikalität des Axxess bei. Beim Forté2 gibt es zwei dieser Platinen übereinander, beim Forté3 sind es drei
Die 36 Tesla-Spulen auf der eigenen Platine tragen erheblich zur Musikalität des Axxess bei. Beim Forté2 gibt es zwei dieser Platinen übereinander, beim Forté3 sind es drei

So umarmt der Forté den Hörer nicht mit der anheimelnden musikalischen Wärme wie es beispielsweise ein Cayin CS-805A vermag und das Großartige von Marco Manuntas Larson Monoendstufen erreicht er sicher ebenfalls nicht. Wie soll er auch, bei den Preisunterschieden? Aber selbst wenn man die gerade genannten als Maßstäbe nimmt, ist da etwas Besonderes, Erfreuliches, klanglich Ansprechendes im tonalen Charakter der kleinsten Axxess. Es ist diese Exaktheit, die sich vor allem in den Tiefen und im Grundton besonders eindrucksvoll darstellt. Sie geht nicht mit einer besonderen räumlichen Staffelung einher. Die ist vorhanden, aber nicht so, dass sie in Staunen versetzt: Der Forté umreist die imaginäre Bühne konturiert und glaubwürdig. Mehr muss auch nicht sein. Entscheidend ist für mich bei allen Audiokomponenten der Spaßfaktor und die Antwort auf die Frage: Berührt mich die Musik emotional? Das kann ich beim Forté1 mit Freude bejahen.

Auch als ich mein Wadia-CD-Laufwerk per Toslink verbunden und The In Crowd vom Ramsey Lewis Trio eingelegt hatte, blieb der musikalische Grundcharakter des Forté gleich, und es machte Spaß, der Musik zu lauschen. Er überzeugt mich durch seine Spielfreude und die Unmittelbarkeit, mit der er die Musik wiedergibt. Seinen hauptsächlichen Einsatz hatte er bei mir als Streamer oder als vom Roon-Rechner gespeister DAC. Letzteres machte das Klangbild eine Spur wärmer, runder, was mir persönlich sehr gut gefiel, aber nicht zwingend als besser gelten darf. Als Stand-Alone-Komponente im Netzwerk zeigt der Forté1 seine Stärken voll und ganz und unabhängig vom Musik-Genre. Imposant und ungemein farbenprächtig, kräftig und entschieden, tonal minimal instabil changierend, wie wohl vom Komponisten gewünscht, ertönen die acht Hörner im Intro der Symphonie Nr. 3 von Gustav Mahler mit dem Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks und Mariss Jansons. Diese hervorragende Aufnahme lässt das tiefe Schlagwerk anschließend druckvoll von hinten in den Raum rollen. Die Akkuratesse des Forté1 nimmt überhaupt nichts von Farbenpracht und Klangfülle der Instrumente. Exaktheit und tonale Pracht finden im Forté1 eine begeisternde Synthese, und zwar ganz besonders bei „klassischer“ Musik. Diese Symphonie habe ich selten mit so viel Spannung genossen. Auch die Dynamik lässt hier nichts zu wünschen übrig, und die räumliche Darbietung gestaltet sich zwar nicht übermäßig tief, aber groß auf einer sauber umrissenen, breiten Bühne.

Die Fernbedienung diente mir in erster Linie zur Einstellung der Lautstärke, zum Ein/Ausschalten oder für's Muting
Die Fernbedienung diente mir in erster Linie zur Einstellung der Lautstärke, zum Ein/Ausschalten oder für's Muting


Der Bass in „Krakatoa Moon“ aus Of Moons and Dreams vom Cécile Verny Quartet explodiert beinahe wie Seifenblasen. Der Axxess macht es enorm leicht, einzelne Instrumente zu verfolgen. Dabei präsentiert er dennoch eine harmonische Geschlossenheit, die Stimmen und Instrumenten Körper und ihren Raum lässt. Mit diesen klanglichen Fähigkeiten macht natürlich auch Rock richtig Spaß wie etwa Sticky Fingers von den Rolling Stones. Den draufgängerischen Sound von „Brown Sugar“ lässt der Forté1 unmittelbar spüren. Dennoch ist mein persönliches Resümee, dass dieser Forté sein Können bei klassischer Musik und bei Jazz deutlicher hörbar macht als bei Rock-Musik, wo es wegen derer tonalen Abstimmung manchmal doch ein wenig präsenzbetont zugeht. Der Axxess ist beileibe kein Schönfärber und zeigt somit auch schon mal Schwächen auf.

Last not least gilt es, dem Kopfhörer-Ausgang ein wenig Beachtung zu schenken. Mein Denon-Hörer harmonierte extrem gut mit dem auch hier sauberen und kontrollierten Klangbild. Die bei anderen Quellgeräten schon mal etwas zu fetten Bässe gibt’s hier nicht. Stattdessen erfreuen Kraft und Kontur in diesem Frequenzspektrum. Bei der Version des Depeche Mode Hits „Personal Jesus“ von den Jazzystics mit Karen Souza klingen die Schlagzeugbecken weich, metallisch, farbig, die Basslinien malen ihre Melodie ins Ohr. Die flüsterzarte Stimme von Karen Souza klingt ebenso artikuliert wie schmeichelhaft. Piano und Vibraphone gestalten diesen „Personal Jesus“ mit ihren Klangbögen und machen ihn ebenso spannend wie schön.

Auch hinten perfekte Ordnung: Die Lautsprecheranschlüsse machen außenliegend Sinn. Der S/PDIF-Koax-Eingang ist in BNC und nicht wie üblich in Cinch ausgeführt. Das ist konsequent, denn BNC schafft zuerst den Massekontakt, was möglicherweise schädliche Störsignale unterbindet
Auch hinten perfekte Ordnung: Die Lautsprecheranschlüsse machen außenliegend Sinn. Der S/PDIF-Koax-Eingang ist in BNC und nicht wie üblich in Cinch ausgeführt. Das ist konsequent, denn BNC schafft zuerst den Massekontakt, was möglicherweise schädliche Störsignale unterbindet

STATEMENT

Der Axxess Forté1 bietet ein erstklassiges Preis/Leistungs-Verhältnis. Er gefällt durch sinnvolle Ausstattung, so dass kein Wunsch unerfüllt bleibt. Seine Musikalität überzeugt voll und ganz: weit mehr, als ich erwartet hatte. Geradezu faszinierend empfand ich diese klare Tonalität bei Klassik und Jazz, gepaart mit seidig-schönen Klangfarben. Das elegante Outfit macht das positive Gesamtbild perfekt. Wer eine klangstarke All-in-One-Lösung sucht, sollte sich die Axxess Forté unbedingt anhören.
Gehört mit
  • CD-Laufwerk: Wadia WT 3200
  • Computer: Dell i7 mit Windows 10 Pro, AudiophileOptimizer 3.0, Roon
  • Streaming-Portal: Qobuz
  • Lautsprecher: Analysis-Audio Epsylon
  • Kopfhörer: Denon AH-D2000
  • Zubehör: Audioquest Diamond USB, Habst USB Ultra-3, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik,
  • Audioquest Fog Lifters
Herstellerangaben
Axxess Forte 1
  • Line Eingang: Maximale Eingangsspannung 4.5V RMS Eingangsimpedanz 10kohm
  • Digitale Eingänge: BNC S/P-DIF: PCM 24-bit 44-192kHz und MQA, TOSLINK optisch: PCM 24-bit 44-192kHz und MQA, USB UAC 2: PCM 32-bit 44,1-384kHz, MQA, DSD64, DSD128
  • Vorverstärker-Ausgang: 1 Paar RCA: maximale Ausgangsspannung 7,5Vrms
  • Verzerrung der Hochpegelstufe: <0,005% (THD bei 1kHz, 1V Eingang)
  • Ausgangs-Impedanz: 50 Ohm
  • Lautstärkeregelung: 76 Stufen je 1dB
  • Lautsprecher-Ausgang: 2 x 100 Watt an 8 Ohm
  • Verzerrungen (THD+N): <0,003% (1W, 1kHz, 8Ohm), IMD <0,006% (10W, 8Ohm), TIM <0,003% (10W, 8Ohm)
  • Streaming: UPnP AV 1.0, DLNA 1.5, Spotify Connect, Tidal Connect, Qobuz (vom Autor ergänzt)
  • Aavik Rauschunterdrückung: aktive Tesla Spulen: 36, aktive Square Tesla Spulen: 72, Dither Schaltungen: 3, Anti Areal Resonanz Spulen: 0
  • Kopfhörer-Ausgang: Klinke 1/4“
  • Impedanz: 32-600 Ohm
  • Max. Ausgangsleistung: 120mW bei 600Ohm, 240mW bei 32Ohm
  • THD: 600ohm: THD: <0.01% bei 120mW, 32ohm: THD: <0.005% bei 240mW
  • Leistungsaufnahme Standby: <1W
  • Leerlauf: <30W
  • Gewicht 7,9kg
  • Abmessungen B 370 x T 420 x H 110mm
  • Preis 5.000 Euro

Hersteller
Audio Group Denmark
Anschrift Rebslagervej 4
DK-9000 Aalborg
Web audiogroupdenmark.com

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  • Flags
    Deutsch English|
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  • Social Introtext Die Audio Group Denmark will mit ihrer neuen Marke Axxess neue Kundschaft erschließen. Die drei All-In-One-Geräte namens Forté sind dafür ein deutliches Zeichen und profitieren von den kostspieligen Komponenten der Marken Aavik und Ansuz, weil sie viele derer technischen Raffinessen beherbergen.
Montag, 11 September 2023 04:25

Süddeutsche Hifi-Tage in Karlsruhe

Für mich schien festzustehen, dass die Messesaison des zweiten Halbjahres mit den Süddeutschen Hifi-Tagen im Holiday Inn in Stuttgart beginnt. Aber in diesem Jahr ist alles anders: Den Messereigen eröffnete die World of Headphones in Essen, und Ivonne Borchert-Lima zieht mit den Süddeutschen Hifi-Tagen ins Radisson Blu in Karlsruhe-Ettlingen um

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Am kommenden Wochenende, am Samstag, den 16., und Sonntag, den 17. September, findet die erste Messe der zweiten Jahreshälfte statt, bei der es um alle Hifi-Komponenten geht und nicht nur um Kopfhörer. Hifistatement wird natürlich vor Ort sein und zeitnah über die Ausstellung berichten. Vorab schon einmal die Liste aller Marken, die in Ettlingen präsentiert werden:

Absolare, Absolue Créations, Albedo Audio, AMC, Aries Cerat, Atohm, Audes, AudiaZ, Audio Optimum, Audreal, B.Audio, Backes & Müller, Bassocontinuo, Bruder Jacob Kabel, C.E.C., Canton, Cardas Audio, Cayin, Cito-Audio, Closer Acoustics, Creek Audio, Cube Audio, Dan D’Agostino, David Laboga, Deutsches Schallplattenmuseum, Diapason, Die Schallplatte, DynamiKKs! SoundCraftsmen, Echole, Econik Speakers, ELAC, EliAcoustic, Esoteric, Fischer&Fischer, Grandinote, Grimm Audio, Harbeth Audio, Hornfabrik, HumminGuru, indiana line, Intrada, Kad Audio, Kaiser Acoustics, Klangfarben, Klimo, Krell Industries Lehr | Audio Solutions, Len HIFI, Linn, LinnenberG Audio, Lyravox, Magaudio, Majestic-Serie, Manger, Manley Labs, Melodika, Meridian Audio, merovinger Audio, Michell, Musik Hall, Musical Fidelity, Neuron Acoustic, Nordost Cables, Octave Audio, OstalbAudio, Parasound, Perlisten, Perpetuum-Ebner, Phonar Akustik, Phonosophie, Pier Audio, PowerGrip, Pre Audio, Puritan, Pylon Audio, Quadraspire, Qualio Audio, Reed, Rekkord, RME, Rogers HiFi, Scheu Analog, SGAkustik, Sieveking Sound, Silberstatic, Sonitus, SoundspaceSystems, SPL, Staltmanis Lab, STUdo, Symann SoundBoards , Symphonic Line, ToneTool, Triangle, Trinnov, TW-Acustic, Velodyne Acoustics, Verity Audio, Vincent, VPI, VTL, Wilson Audio, WireWorld, WS Audio

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Die Süddeutschen Hifitage finden am 16. und 17. September 2023 statt im:

Radisson Blu Hotel Karlsruhe
Am Hardtwald 10
76275 Karlsruhe-Ettlingen
Tel. +49 07243 3800
E-Mail: info.karlsruhe@radissonblu.com

Öffnungszeiten
Samstag, 16.09.2023 von 10-18 Uhr
Sonntag, 17.09.2023 von 10-16 Uhr

Weitere Informationen

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Freitag, 08 September 2023 00:01

Weiss DAC204 und PSU102

Mit dem Namen Weiss verbindet der Kenner digitale Wandler der Spitzenklasse. Der neue D/A-Wandler DAC204 lässt die Herzen der audiophilen Gemeinde höher schlagen. Nicht allein, weil er der zur Zeit preisgünstigste Weiss DAC ist, sondern auch weil er ausgesprochen gut klingen soll.

Der Schweizer Daniel Weiss gilt in der Audio-Szene als einer der bedeutendsten Digital-Gurus. Der studierte Elektro-Ingenieur gründete sein Unternehmen Weiss Engineering im Jahre 1984, nachdem er zuvor fünf Jahre bei Studer beschäftigt war und dort unter anderem eine zweikanalige DASH-Bandmaschine mitentwickelte. Von Beginn an konzentrierte er sich auf die Entwicklung und Produktion von professionellen Digital-Audio-Geräten für Mastering-Studios. Auf der ganzen Welt werden Weiss Produkte in den Studios für Mastering Produktionen eingesetzt. Ab dem Jahr 2000 wurden die ersten High- End-Geräte für das audiophile Klientel entwickelt. Die hervorragende Arbeit von Daniel Weiss wurde 2021 mit dem Technical Grammy Award gewürdigt.

Der Weiss DAC204 ist ein professioneller 24 Bit / 384 kHz USB-D/A-Wandler. Er kann an praktisch jede digitale Quelle angeschlossen werden, zum Beispiel an einen Computer, einen Medienserver, einen CD-Player oder einen Netzwerk-Streamer, was ihn zu einer vielseitigen Ergänzung des Audio-Setups macht. Der DAC204 kann ebenfalls DSD-Audio in PCM umwandeln und bietet einen digitalen Ausgang im AES/EBU-Format. Wie bei Weiss Engineering üblich wurde auch für den DAC204 die Firmware in der eigenen Firma entwickelt. Als Wandler-Chips kommen Oversampling-Sigma-Delta-D/A Wandler zum Einsatz. Es werden nicht weniger als vier parallel arbeitende D/A-Wandler pro Kanal verwendet. Dies sorgt für ein sehr gutes Signal-Rausch-Verhältnis. Für eine hohe Jitter-Unterdrückung werden mehrere Verfahren zur Re-Taktung von Signalen kombiniert, zum Beispiel die Verwendung von PLLs (Phase Locked Loops) und die Nutzung von asynchronen Resamplern (ASRC). Folgerichtig bietet der DAC auch keine Anschlussmöglichkeit für eine externe Word Clock, da durch die interne Jitter Unterdrückung der Anschluss einer externen Clock nicht notwendig erscheint.

Die kleine Frontplatte des DAC204 ist mit einen Ein/Aus-Schalter und einem zur Eingangwahl bestückt. Die beiden übrigen Kippschalter bestimmen, in welches PCM-Format DSD-Files konvertiert werden: für den internen Wandler und gleichzeitig für die Digitalausgänge
Die kleine Frontplatte des DAC204 ist mit einen Ein/Aus-Schalter und einem zur Eingangwahl bestückt. Die beiden übrigen Kippschalter bestimmen, in welches PCM-Format DSD-Files konvertiert werden: für den internen Wandler und gleichzeitig für die Digitalausgänge

An digitalen Eingängen bietet der DAC zwei S/PDIF-Anschlüsse an: Cinch- und Toslink. Die unterstützten Sampling-Frequenzen sind 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4 oder 192 Kilohertz. Zusätzlich gibt es einen USB-Eingang, der darüber hinaus die Frequenzen 352,8 und 384 Kilohertz plus DSD64 und DSD128 unterstützt. Das USB-Eingangssignal wird wie folgt behandelt: Abtastfrequenzen zwischen 44,1 und 192 Kilohertz werden unverändert wiedergegeben, Frequenzen von 352,8 oder 384 Kilohertz werden auf die Hälfte ihres Wertes herunter gesampelt, also. auf 176,4 oder 192 Kilohertz. DSD64- oder DSD128-Signale werden entsprechend den Einstellungen der zwei Schalter auf der Gehäusevorderseite konvertiert: Es kann eine Abtastfrequenz von 88,2 oder 176,4 Kilohertz gewählt werden und eine Wortlänge von 16 oder 24 Bit. Diese Auswahlschalter können sinnvoll sein, wenn ein weiterer D/A-Wandler an die digitalen Ausgänge des DAC204 angeschlossen ist. Wenn der interne D/A-Konverter verwendet wird, wird die Einstellung 176,4 Kilohertz und 24 Bit empfohlen. Als Analog-Ausgänge dienen symmetrische XLR-Anschlüsse und unsymmetrische Cinch-Anschlüsse. Die XLR-Ausgänge haben einen um 6 Dezibel höheren Pegel als der Cinch-Ausgang. Hinzu kommen drei digitale Ausgänge, einmal im AES/EBU-Format auf XLR sowie im zwei im S/PDIF-Format mit Cinch- und BNC-Anschlüssen. Zwei Schalter auf der Rückseite des Gehäuses ermöglichen das Einstellen von vier verschiedenen Ausgangspegeln in Zehn-Dezibel-Schritten.


Auf der Rückseite gibt es symmetrische und unsymmetrische Analogausgänge mit zwei Schaltern zu Wahl des dort anliegenden Pegels sowie jeweils drei digitale Ein- und Ausgänge. Hinzu kommt der Eingang für Gleichspannung zur Energieversorgung
Auf der Rückseite gibt es symmetrische und unsymmetrische Analogausgänge mit zwei Schaltern zu Wahl des dort anliegenden Pegels sowie jeweils drei digitale Ein- und Ausgänge. Hinzu kommt der Eingang für Gleichspannung zur Energieversorgung

Daniel Weiss hat den DAC204 so konstruiert, dass trotz des relativ geringen Preises seine legendären Standards in der Musikwiedergabe erreicht werden. Zu einem minimalistischen Gehäusedesign kommt die Beschränkung auf die reine Wandlerfunktion. Das heißt, es sind keine Möglichkeiten zu nachträglichen Klangveränderungen wie De-Esser oder Equalizer vorhanden, wie es beim DAC502 der Fall ist. Der DAC verfügt über ein solides quaderförmiges Aluminiumgehäuse mit einer quadratischen Vorder- und Rückseite, das mechanisch von externen Vibrationen schützt und elektromagnetische Störungen abschirmt. Auf der Vorderseite finden sich neben dem Ein-/Ausschalter ein Schalter zur Auswahl des aktiven Eingangs (USB, Toslink oder Cinch), zwei Schalter für die Konvertierungseinstellungen von DSD in PCM und acht LEDs zur Statusanzeige und zur Anzeige der jeweiligen Abtastfrequenz. Auf der Rückseite sind die digitalen Eingänge, die analogen und digitale Ausgänge, zwei Kippschalter zur Einstellung des Ausgangspegels und der Anschluss für das externe Netzteil untergebracht. Der DAC204 ist der größere Bruder des DAC205. Die beiden Geräte bieten die gleiche Konvertierungsqualität, aber der DAC204 verfügt über einen USB-Eingang und kann DSD- in PCM-Audio konvertieren. Der etwas preisgünstigere DAC205 und der DAC204 sind relativ erschwingliche Alternativen zu den höherwertigen Geräten von Weiss Engineering wie dem DAC 501 und dem HELIOS. Sie verfügen weder über die integrierten digitalen Verarbeitungsfunktionen dieser Geräte noch über Kopfhörerausgänge oder Fernbedienungen.

Das Herzstück des Wandlers ist ein Sabre ES9018S-Wandler-Chip. Links auf der oberen Platine befinden sich drei Low-Dropout-Spannungsregler
Das Herzstück des Wandlers ist ein Sabre ES9018S-Wandler-Chip. Links auf der oberen Platine befinden sich drei Low-Dropout-Spannungsregler

Mit dem 204 wird ein externes Standard-Schaltnetzteil geliefert, so dass der DAC nach dem Auspacken sofort einsatzbereit ist. Zusätzlich schickte mir Werner Obst, der die Produkte von Weiss Engineering in Deutschland vertreibt, noch ein hochwertiges Linear-Netzteil als Upgrade. Das Netzteil PSU102 ist ein universell einsetzbares Linear-Netzteil mit einstellbaren Ausgangsspannungen von 5, 6, 9 und 12 Volt bei maximal 1,5 Ampere. Die verwendeten Spannungsregler sind aus diskreten Bauteilen analog aufgebaut. Sie sind sehr rauscharm und dennoch in der Lage, komplexe Lasten zu versorgen. Der kurzschlussfeste DC-Ausgang liegt auf zwei parallel geschalteten Fischer Buchsen höchster Qualität an. Die verwendeten Siebkondensatoren besitzen einen sehr kleinen inneren Verlustwiderstand (ESR). Als Transformator wird ein strahlungsarmer Ringkerntransformator mit niedrigem Rauschen verwendet. Das doppelwandige Gehäuse besteht aus einer äußeren Hülle aus Aluminium und einem inneren Mantel aus rostfreiem Stahl, der als Schirmung dient. Der integrierte Kühlkörper ist großzügig dimensioniert.

Der DAC204 wird serienmäßig mit einem kleinen, externen Schaltnetzteil ausgeliefert. Weiss Engineering hat aber auch das Linearnetzteil PSU102 im Angebot
Der DAC204 wird serienmäßig mit einem kleinen, externen Schaltnetzteil ausgeliefert. Weiss Engineering hat aber auch das Linearnetzteil PSU102 im Angebot

Nach einer angemessenen Einspielzeit von etwa 100 Stunden lasse ich zum Auftakt des Hörtests den Weiss DAC in meinem Setup gegen den Mytek Manhattan II DAC antreten.
Der Weiss DAC muss für den ersten Vergleich mit seinem beiliegenden Schaltnetzteil zur Stromversorgung auskommen. Weiss DAC und Manhattan waren jeweils mit dem Vorverstärker TL 2.5 von VTL verbunden. Als Musikbibliothek und Zuspieler wurde der Melco N1 EX mittels Siltech USB Kabel mit den DACs verbunden. Zuerst spielte ich den Jazz Standard, „Too Darn Hot“ in einer modernen Interpretation des Jan Harbeck Quartets vom Album Copenhagen Nocturne, einer Aufnahme, die höchsten Standards entspricht. Diese Aufnahme liegt auf der Festplatte des Melcos in einer Auflösung von 348 Kilohertz, 32 Bit vor. Das Stück wird vom Weiss DAC mit einer sehr guten Räumlichkeit wiedergegeben, swingt und klingt sehr rhythmisch.


Allerdings besitzt der Manhattan hier mehr „Punch“ im Bassbereich und groovt ein klein wenig intensiver. Als Nächstes höre ich ein klassisches Musikstück: „Rondo all´Ungarese“ von Haydn, dargeboten vom Norwegian Chamber Orchestra auf dem Album Haydn: Piano Concertos 3,4 & 11. Hier zeigen sich die Qualitäten des Weiss DAC: Die Auflösung der Wiedergabe ist hervorragend, die Höhenwiedergabe exzellent und die Ortbarkeit der Instrumente auf der imaginären Bühne ist sehr gut. Hier gibt es kaum Unterschiede zum Manhattan II, außer dass die Aufnahme hier ein wenig mehr Volumen besitzt. In Sachen Auflösung reicht der Manhattan aber nicht ganz an den Weiss heran. Bis hierher lässt sich also festhalten, dass der Weiss in Punkto Räumlichkeit, Auflösung und Höhenwiedergabe nichts zu wünschen übrig lässt, und das alles mit dem mitgelieferten Standard Schaltnetzteil.

Das Netzteil verfügt über zwei Ausgänge. Die Spannung kann in vier Schritten von fünf bis zwölf Volt eingestellt werden
Das Netzteil verfügt über zwei Ausgänge. Die Spannung kann in vier Schritten von fünf bis zwölf Volt eingestellt werden

Nun lacht mich die ganze Zeit schon dass separat gelieferte Linear-Netzteil PSU102 an und ich verspreche mir davon einen Zugewinn an Klang und Qualität der Musikwiedergabe. Auch dem Netzteil gebe ich ein paar Tage, um sich einzuspielen. Und tatsächlich umgibt die Instrumente jetzt noch ein wenig mehr Luft, bei Bläsersätzen sind feine Anblasgeräusche hörbar, satte Klangfarben, messerscharfe Breaks und ein mächtig grummelnder E-Bass sind ebenfalls wahrnehmbar. Grob- und Feindynamik vom Feinsten – ein Hochgenuss! Die Höhen gewinnen an Geschmeidigkeit, das so wichtige Timing ist wesentlich straffer. Auch in Sachen Räumlichkeit gibt es klare Veränderungen. Die Höhenwiedergabe des Weiss DAC ist fantastisch, die Höhen werden klar akzentuiert aber nie überspitzt wiedergegeben. Gut nachzuvollziehen bei „España, Rhapsody For Orchestra“ von Emmanuel Chabrier mit Anhaltische Philharmonie Dessau, 192 Kilohertz, 24 bit. Die ausdrucksstarken Streichersätze zu Beginn und in der Mitte des Stücks gewinnen erheblich an Strahlkraft und kommen ohne jegliche Schärfe rüber. Nun spielte ich noch ein Stück aus dem Album All the Birds von Marilyn Mazur, und zwar den Opener „Coming Into Life“, 192 Kilohertz, 32 bit.


Der zu Beginn des live aufgenommenen Stückes erklingende Gesang besteht hauptsächlich aus lautem Atmen, Hauchen und Stöhnen. Durch eine exzellente Aufnahmetechnik besitzt die Stimme ein reiches Obertonspektrum. Dieses macht der DAC204 hörbar und der die Bühne umgebene Raum wird geradezu spürbar. Stimme und die einsetzenden Instrumente scheinen völlig frei im Raum zu stehen und sind von einer Luftigkeit umgeben, die einen staunen lässt. Die Instrumente sind scharf akzentuiert, die Attacke beispielsweise vom Saxophon und akustischen Bass werden gut herausgearbeitet. Der Manhattan bietet im Vergleich zum Weiss DAC immer noch ein wenig mehr „Punch“, allerdings löst der Weiss feiner auf und verleiht den Instrumenten mehr Luftigkeit. Welchem der DACs man den Vorzug geben soll, ist letztendlich Geschmackssache: Auf der einen Seite die „Rampensau“(Mytek), auf der anderen Seite der „Feingeist“ (Weiss).

Unter dem Kühlblech des Netzteils befindet sich eine Schirmung für den Ringkerntrafo und die Siebelkos
Unter dem Kühlblech des Netzteils befindet sich eine Schirmung für den Ringkerntrafo und die Siebelkos

Bei all den gehörten Musikstücken, egal welcher Musikrichtung, zeigt sich wieder einmal wie wichtig eine gute Stromversorgung der einzelnen Komponenten einer High-End Kette ist. Mein Tipp: Wenn man sich für den Kauf des Weiss DAC204 entscheidet und aus Budgetgründen zuerst einmal das mitgelieferte Standard-Netzteil verwendet, sollte man unbedingt das PSU102 erwerben – sobald es das Budget wieder zulässt.

STATEMENT

Dass ein Weiss DAC hoch auflösend, ungemein räumlich und lebendig musiziert, darf man inzwischen erwarten. Dass ein derart gut klingender DAC zum Preis von 3.350 Euro zu erwerben ist, schien bisher kaum möglich, hat sich aber erfreulicherweise mit dem 204 geändert. Wer also den Weiss Sound sein eigen nennen möchte, sollte nicht lange zögern und hier zugreifen. Noch besser klingt der DAC204 allerdings, wenn das lineare Netzteil PSU 120 zur Stromversorgung verwendet wird.
Gehört mit
Streamer Melco N1 EX
D/A-Wandler Mytek Manhattan II
Vorverstärker VTL TL 2.5
Endstufen QUAD II
Lautsprecher Consensus Audio Lightning
Kabel Einstein Green Line, Audioquest K2, Siltech Classic Legend USB, Audioplan Power Cord
Zubehör Sun Leiste, HMS-Wandsteckdosen, AHP Klangmodul IV G
Herstellerangaben
Weiss DAC204
Digital-Eingänge 2 x S/PDIF über Cinch und Toslink - 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4 oder 192 kHz, 1 x USB - 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4, 192, 352,8, 384 kHz sowie DSD64 und DSD128
Digital-Ausgänge AES/EBU über XLR, S/PDIF über Cinch und BNC
Analog-Ausgänge XLR (symmetrisch +6 dB gegenüber Cinch), RCA (unsymmetrisch)
Ausgangspegel über Schalter einstellbar in 4 Schritten zu 10 dB
Abtastfrequenzen 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4, 192, 352,8, 384 kHz / 24 Bit - DSD64 und DSD128
Gewicht 2 kg
Abmessungen 16,5 × 10,5 × 9,5 cm
Preis 3.350 Euro
Herstellerangaben
Weiss PSU102
Eingangsspannung 115 (100) / 230 VAC
Ausgangsspannungen 5 V, 6 V, 9 V, 12 V – max 1,5 A
Ausgang DC Ausgang auf zwei parallel geschalteten Fischer Buchsen
Gewicht 2,3 kg
Abmessungen 22,5 x 10,5 x 9 cm
Preis 2.600 Euro

Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
Anschrift Westendstr. 1a

61130 Nidderau
Telefon +49 6187 900077
E-Mail info@wodaudio.de
Web www.wodaudio.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/23-09-08_weiss
  • Social Introtext Mit dem Namen Weiss verbindet der Kenner digitale Wandler der Spitzenklasse. Der neue D/A-Wandler DAC204 lässt die Herzen der audiophilen Gemeinde höher schlagen. Nicht allein, weil er der zur Zeit preisgünstigste Weiss DAC ist, sondern auch weil er ausgesprochen gut klingen soll.

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