Der Cayin Jazz 80 ist ein handgefertigter Röhren-Verstärker, der das Portfolio um die kabellose Musikzuspielung ergänzt. Der hochwertig verarbeiteteJazz 80 richtet sich an High-End-Aufsteiger mit modernem Anspruch. Dafür stehen das clevere Bias-Feintrimming und ein integriertes Bluetooth-Modul mit LDAC-Übertragung.
Das exzellent verarbeitete, tief glänzende Gehäuse ist wohl das erste, das dem Betrachter positiv auffällt. Dieses metallene Kleid sieht gut aus, sorgt zugleich aber auch für den nötigen Schutz der wertvollen Elektronik. Die Aufmerksamkeit fällt zunächst auf die insgesamt acht Röhren. Im hinteren Bereich wären das gleich vier KT88-Ausgangsröhren. Sie sorgen für die Leistungsverstärkung. In der Reihe davor sitzen vier identisch aussehende, kleinere Glimmkolben. Bei genauerem Hinsehen wird aber deutlich, dass es sich um zwei verschieden Modelle handelt: Zwei außen sitzende 12AU7 und die beiden mittig platzierten 12AX7. Während die 12AX7 als Vorstufen-Röhren fungieren und den Spannungspegel der eingehenden Musiksignale verstärken, dienen die 12AU7 als Phasensplitter und Treiber für die KT88. Passend dazu haben die Entwickler Wert auf einen Käfig gelegt, der in Gehäusefarbe lackiert wurde. Der erscheint etwas moderner als man es üblicherweise kennt und schützt die hochwertigen Röhren vor mechanischer Beschädigung. Zudem steht der Jazz 80 auf vier schockabsorbierenden Füßen.
Wie von Cayin gewohnt, ist auch der Jazz 80 fein spezialisierter Allrounder. Das bedeutet: Er ist so ausgelegt, dass er möglichstnjeden Lautsprecher zur Höchstleistung antreibt. Die aktuelle Ausgangsleistung wird dabei ganz klassisch über zwei orangefarbig hinterleuchtete VU-Meter angezeigt. Egal welcher Schallwandler auch angeschlossen ist, der Nutzer erlebt immer die gleiche, neutrale und präzise Cayin-Klangsignatur. Um das auch in jedem Raum und mit jedem Lautsprecher zu gewährleisten, ist der Jazz 80 so abgestimmt, dass er sowohl Mitspieler mit einer Impedanz von 4 Ohm wie 8 Ohm mit ausreichend Leistung versorgt. Der Cayin verfügt dafür auf seiner Rückseite über massive vergoldete Schraubklemmen, die sowohl Kabelschuhe, Bananas wie auch unkonfektionierte Kabel aufnehmen. Über drei Analoge-Eingänge finden Musiksignale den Weg in den Jazz 80. Ein frontseitiger 6,5-Millimeter-Ausgang für einen Kopfhörer ist ebenfalls vorhanden.
Dazu kommt ein Bluetooth-Modul, dank dessen dieser Röhrenverstärker auch in der Lage ist, kabellos mit entsprechenden Zuspielern wie Smartphone, Tablet, Laptop oder auch dem Fernseher zu kommunizieren. So wird aus dem HiFi-Spezialisten eine moderne Audiozentrale. Der Verbindungsaufbau ist denkbar einfach: Ist die Eingangsquelle „Bluetooth“ gewählt, blinkt die kleine blaue LED. Zugleich gibt sich der Cayin seinen möglichen Spielpartnern als „Cayin HD BT“ zu erkennen. Jetzt genügt ein Fingertipp, um Zuspieler und Jazz 80 kabellos miteinander zu verbinden. Die Übertragung erfolgt hier per LDAC-Codec. LDAC steht für „Low Delay Audio Codec“ und erlaubt den kabellosen Transfer hochauflösender Audioinhalte bis zu einer maximalen Übertragungsrate von bis zu 990 kBit/s. Das dürfte vor allem Smartphone-Besitzer mit Android-Betriebssystem ab Version 8.0 erfreuen.
Um wirklich allen Ansprüchen gerecht zu werden, kann der Jazz 80 sowohl im Ultralinear- wie im Trioden-Modus betrieben werden. Das macht den Verstärker nochmals flexibler. Beide Betriebsarten haben jeweils eine eigene Klangcharakteristik. Mit seinen vorinstallierten KT88-Ausgangsröhren gibt der Cayin im Trioden-Modus 2x20 Watt aus. Im Ultralinear-Modus sind es hingegen satte zweimal 40 Watt an Leistung. Die Umschaltung erfolgt ganz einfach über einen kleinen Kippschalter, der seinen Platz direkt vor den beiden 122AX7-Röhren findet. Gleich nebenan gibt es drei weitere Kippschalter, einer links und zwei rechts. Sie helfen bei der Kontrolle der korrekten Bias-Einstellung. Diese lässt sich individuell für jede Ausgangsröhre per Trimm-Potentiometer anpassen. Die drei besagten Hebel dienen anschließend der Überprüfung der vorgenommenen Änderungen. Der mittige Kippschalter macht aus dem linken VU-Meter das Kontrollelement zur Bias-Einstellung. Über den linken Hebel (A1/A2) werden die Röhren für den linken Kanal und über den rechten (A3/A4) die des rechten Kanals kontrolliert. All das dient der perfekten Ansteuerung jeder Röhre und zugleich dem sauberen Abgleich aller Kanäle. Zum Netzteil: Auch wenn es der Verkaufspreis nicht unbedingt vermuten lässt, haben die Cayin-Entwickler hier aus dem Vollen geschöpft und dem Jazz 80 ein aufwändig konzeptioniertes Netzteil inklusive Siebdrossel spendiert.
Wie von Cayin gewohnt, ist die Bedienung dieses Röhren-Vollverstärkers intuitiv und selbsterklärend. Eingeschaltet wird der Jazz 80 über einen kleinen Schalter in der linken Seitenwange. Ein sanftes Klicken und das Aufleuchten der VU-Meter verrät grundsätzliche Einsatzbereitschaft. Solange der kleine LED-Indikator im Lautstärkesteller blinkt, läuft der Softstart. Der Cayin wärmt also erstmal auf. Leuchtet die LED dauerhaft, kann es auch schon losgehen. Die Eingangswahl erfolgt nun wahlweise über den links in der Front befindlichen Drehregler oder über die Input-Taste der hochwertigen Aluminium-Fernbedienung. Die Lautstärkewahl. funktioniert entweder über den rechts befindlichen Pegelsteller oder via Infrarot-Fernbedienung.
Der Cayin Jazz 80 ist ab sofort mit schwarzer und silberfarbener Front verfügbar. Gehäuse und Käfig kommen dagegen immer in Anthrazit-Metallic. Der Preis liegt bei 2.200 Euro. Bis zum 31.10.2023 werden beide Varianten im Cayin-Shop zum Einstiegspreis von 2.000 Euro angeboten.
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