Erstmals fanden die Norddeutschen HiFi-Tage in Hamburgs Nordosten im Steigenberger Hotel Treudelberg statt. Ich zählte 157 Marken, was im Vergleich zu den in der Spitze über 400 Herstellern zu seligen Holiday-Inn-Zeiten ein wenig überschaubarer anmutete. Wie schön, versprach der Besuch doch weniger stressig zu werden!
Sechs Grad Celsius, grauer Himmel, Dauerregen. Hamburger Schmuddelwetter, alles wie immer also. Die Anreise mit dem Auto gestaltete sich für mich zunächst erfreulich entspannt. Bei früheren Veranstaltungen war die Verkehrs- und Parkplatzsituation – damals in Hamburgs Zentrum – alles andere als vergnügungssteuerpflichtig und einen Parkplatz in der Nähe des Hotels oder gar in dessen Tiefgarage zu finden, war stets so gut wie unmöglich. Doch jetzt konnte ich, grob in Richtung Flughafen Fuhlsbüttel unterwegs, den Stadtkern locker links liegenlassen, und dann das: Als ich am Samstagvormittag gegen elf Uhr am Veranstaltungsort ankam und locker den Blinker links setzte, um auf den Parkplatz abzubiegen, stand dort bereits ein Ordner mit Schirm, versperrte den Weg und bedeutete mir, bitte geradeaus weiterzufahren. Hotelparkplatz wegen Überfüllung geschlossen. Na super, auch alles wie immer. Also Parkplatzsuche irgendwo im Nirgendwo und ein paar hundert Meter weit durch das Schietwetter stiefeln… Wer zu spät kommt, den bestraft der Regen. Egal! Der Eintritt war übrigens wie immer frei, daran hat sich nichts geändert.
In zweierlei Hinsicht war es aus meiner persönlichen Sicht notwendig, bei den Norddeutschen HiFi-Tagen (NDHT) wieder ein wenig zur Normalität zurückzufinden, allerdings nicht in Sachen Wetter oder Parkplatzangebot. Einerseits galt es nach dem durch Corona bedingten Ausfall im Jahr 2021 und der Verschiebung des Regeltermins 2022 vom Februar in den August, überhaupt wieder in den regulären Kalenderrhythmus zurückzufinden. Der Mensch ist schließlich ein Gewohnheitstier, ich zumindest. Die NDHT gehören in den Februar, Punkt. Andererseits fand ich 2020 sowie einige vorherige Jahre den Begriff „HiFi-Tage“ mittlerweile nicht mehr passend angesichts der Größe dieses Events, das hatte schon eher Messe-Charakter, mit allen widrigen Begleiterscheinungen. Es war zum Beispiel zeitlich leider völlig unmöglich, in den zwei zur Verfügung stehenden Tagen bei derart vielen Ausstellern in Kombination mit heftigen Besuchermassen wirklich überall einmal vorbeizuschauen, um überhaupt nur einen Blick auf die Geräte erhaschen, geschweige denn diese hören zu können. Eine solche Gefahr sah ich angesichts des Event-Downsizings in diesem Jahr nicht unbedingt und ehrlich gesagt verstärkte die Tatsache meine Vorfreude auf die diesjährigen NDHT erheblich.
Mir schien das gesamte Hotel mehr oder weniger in fester HiFi-Hand zu sein, freie Zimmer dürften an diesem Wochenende für normale Gäste wohl kaum noch zu kriegen gewesen sein. Alle Veranstaltungsräume im Erdgeschoss sowie der Großteil der Zimmer im ersten und zweiten Obergeschoss waren von den Ausstellern belegt. Service und Organisation durch das Hotelpersonal sowie den Veranstalter „NDHT Norddeutsche HiFi-Tage Verwaltungs UG“, namentlich Frau Ivonne Borchert-Lima mit ihrem Team, waren wirklich erstklassig: Der Besucherfluss war dank der klugen Anordnung der Aussteller und der weiten Verteilung im Hotel ausgesprochen gut, trotz regen Besucherandrangs gab es kaum sogenanntes „Crowding“ und selten verstopfte Gänge. In etlichen persönlichen Gesprächen habe ich den Eindruck gewonnen, dass die Stimmung sowohl bei Besuchern als auch bei Ausstellern ausgesprochen positiv war. „Schöne Atmosphäre“, „entspannte Vorführung“ oder „liebevolle Veranstaltung“ waren darüber hinaus nur einige der Wortfetzen, die ich auf den Fluren aufschnappte.
Wie immer gab es einige Aussteller, die für mich persönlich aus unterschiedlichen Gründen ein besonderes Highlight darstellten. Lautsprecherhersteller Cessario zum Beispiel führte sein neues Einstiegsmodell OPUS-I vor, ein Zweigweg-Hornlautsprecher mit 97,5 Dezibel Wirkungsgrad für schlappe 36000 Euro. Sehr lecker und sicherlich auch eine Option für Kleinleistungstrioden unter drei Watt Ausgangsleistung. Außerdem fand ich die von Symann Soundboards vorgestellten Schallwände sehr spannend. Michael Symann aus Ostwestfalen ist seit 30 Jahren als Klavier- und Cembalobaumeister aktiv und hat – inspiriert durch den Resonanzboden eines Klavierflügels – seine unter Spannung stehenden „Soundboards“ entwickelt. Damit verlässt er technisch und klanglich ausgetretene Pfade und stellt für mich neben dem üblichen Einerlei eine echte Bereicherung der Szene dar, zudem hat mich der ganzheitliche Klang dieser Lautsprecher sehr gefesselt. Schließlich habe ich mich persönlich gefreut, den umtriebigen, hochsympathischen und ideenreichen Andrejs Staltmanis wiedergetroffen zu haben. Er vertreibt unter anderem den Torsionsfeldvollverstärker von White Smoke Audio oder den Reibrad-Plattenspieler Reed Muse 1C mit lasergesteuertem Linear-Tonarm Reed Model 5T. Diese Geräte habe ich ja bereits für Hifistatement testen dürfen und er hatte sie zu Vorführung auch hier wieder mit im Gepäck. Für die Schallwandlung war ein voluminöses Horn mit Field-Coil Vollbereichsbreitbänder zuständig, das Staltmanis selbst entwickelt hat. Das gesamte Setup war im Zusammenspiel klanglich einfach der Hammer.
Ein dickes Lob an die Aussteller, die Organisatoren sowie das Steigenberger Hotel Treudelberg, das sich als Veranstaltungsort für die NDHT sehr empfohlen hat. Und schön zu erleben, dass wir nach drei intensiven Corona-Jahren bei derartigen Events wie den NDHT scheinbar so langsam wieder zur Normalität zurückkehren. Aber sehen Sie am besten selbst die diesjährigen Impressionen:
Gewonnen! Das Ranking der attraktivsten Komponente im Musikzimmer führt Cayins Kopfhörerverstärker HA-3A schon einmal an, ohne dass eine Note erklingt. Zu verführerisch glimmen die fünf Röhren auf der Oberseite des schwarzen Gehäuses. Die Assoziation, dass hier Musik in seiner natürlichsten Form entstehen kann, gelingt perfekt.
Eine Produktinszenierung die im gesamten Portfolio des Herstellers überzeugt. Zudem verbindet die chinesische High-End-Manufaktur das aus der Röhrentechnik resultierende Vintage-Flair mit einer Verarbeitung, die auch dem oft zitierten Panzerschrank gut zu Gesichte stünde. Neben der klanglichen Expertise und der vieljährigen konstanten Vertriebsarbeit des deutschen Statthalters Thomas Deyerling, ist dies ein weiterer Grund für die erfolgreiche Positionierung der Marke Cayin im deutschen Markt.
Eine schwarze, ein Zentimeter dicke Alu-Frontplatte beherbergt alle eindeutig benannten Bedienungselemente. Drei Ausgänge sind verfügbar, wobei der HA-3A ein Solist ist. Ein satt klickender Schalter bestimmt, ob an den beiden symmetrischen Ports, ausgeführt als XLR-Buchse und 4,4-Millimeter-Pentaconn-Anschluss, oder an der klassischen 6,35-Millimeter-Klinke das Ausgangssignal anliegt. Ein Parallelbetrieb ist nicht vorgesehen. Im Eingangsbereich bestimmt ein ähnliches Schaltermodell, ob die zu verstärkenden Signale symmetrisch oder via Cinch-Buchsen unsymmetrisch die Röhren erreichen. Ganz rechts auf der Front regelt ein gekapseltes Potentiometer aus dem Hause Alps mit seinem typischen sämigen Lauf die Lautstärke. Fernbedienbar ist es nicht, was nach meinem Dafürhalten bei einem Kopfhörerverstärker auch nicht zwingend erforderlich ist. Ein beleuchteter weißer Strich im Drehknopf signalisiert im Betrieb die Position. In der gleichen Farbe hinterleuchtet sind die beiden klassischen VU-Meter – Eyecatcher die Auskunft darüber geben, mit wieviel Energie die angeschlossen Kopfhörer versorgt werden. Der auf der schönen analogen Skala ausgewiesene rote Bereich sollte dabei durchaus ernst genommen werden, wie der Hörtest zeigen wird.
Um die Verstärkerröhren optimal auf die angeschlossen Last einzustimmen, gibt es einen Impedanzschalter, abermals mit drei Positionen: „Low“ für sehr niederohmige Wandler wie zum Beispiel mobile Hörer, „High“ für Modelle mit einem mehr als dreistelligen ohmschen Widerstand, der Testhörer Sennheiser HD 800 gehört zu dieser Gattung. Für alles dazwischen gibt es „Medium“. Es lohnt sich, ein wenig damit zu experimentieren, der Sennheiser lieferte in „Medium“ oder „High“ eine überzeugende Vorstellung, leichte Unterschiede inklusive.
Das für die Größe beachtliche Gewicht von zwölf Kilogramm wird auf drei Füße verteilt. So hat der Verstärker einen wackelfreien festen Stand. Vom Boden zurück zu der hochglanzlackierten Oberfläche und den fünf unübersehbaren Glaskolben. Mit den dazugehörigen Übertragern sind sie das technische Herz und die Seele des Verstärkers. Denn hier glimmen die Röhren nicht nur zum schönen Schein, derweil schnöde Transistoren die eigentliche Arbeit leisten. Dass aus Wechsel- ein Gleichstrom wird obliegt im Netzteil einer feinen Gleichrichterröhre 22DE4 aus dem Hause RCA. Den eigentlichen Leistungsröhren vorgeschaltet erhöht pro Kanal eine ECC82 Doppeltriode den Spannungspegel auf das Arbeitsniveau der folgenden 6V6S-Beam-Power-Pentode. In ihrem luftleeren Raum wird mittels Elektronenstrom fast ein Watt Ausgangsleistung pro Kanal erzeugt. Für die allermeisten Kopfhörer mehr als genug. Die beiden leistungssteigernden Röhren stammen jeweils aus slowakischer Produktion. Eine schnelle Internetsuche ergab unzählige Treffer für Ersatzkolben, so dass die Betriebssicherheit für viele Jahre gesichert ist.
In dieser Vielfalt lauert allerdings auch Ungemach. Aber von Anfang an. Wiewohl die Technik der Röhrenverstärkung wirklich sehr alt ist, ist sie alles andere als simpel. Schon im ausgehenden neunzehnten Jahrhundert wurde die Grundfunktion, die jeder Röhre innewohnt, entdeckt. Über die Jahrzehnte hinweg verfeinerte sich die Technologie und bis zur flächendeckenden Verbreitung der Transistoren in den späten 1950er Jahren war eine Verstärkung ohne Röhren in Audiogeräten nicht vorstellbar. Über die Zeit hinweg wurden die Schaltungen innerhalb des luftleeren Kolbens, das Gas Luft würde den Elektronenstrom behindern, immer zielgerichteter vulgo diffiziler. Zugleich wurde der Fertigungsaufwand mit jedem Fortschritt komplexer. Und so bildet sich für Entwickler ein vielfältiger Werkzeugkoffer, randvoll gefüllt mit hochspezifizierten Röhren. Um ein für den Einsatzzweck optimiertes Ergebnis zur erzielen, gilt es mithin, die richtigen Elemente zusammenzuführen. Wobei optimal der Schlüsselbegriff ist, denn die bemerkenswerte Resilienz der Glaskolben selbst nach einem groben Missgriff ins Regal noch Töne zu produzieren, öffnet Tür und Tor für Scharlatanerie. Also bitte Obacht beim Röhrentuning, der Umstand, dass (irgend)eine Röhre in den Sockel passt, heißt noch nicht das es auch gut ist. Während der Garantiezeit ist das Tauschen aber ohnehin ein No-Go.
Fast schon zwangsläufig wird den warm glimmenden Röhrenverstärkern ein Klangbild unterstellt, das mit der Optik korrespondiert. Stark bei Stimmen mit einem weichen Timbre, fein in den Höhen ohne nervende Schärfe sowie voll und rund in den Tiefen. Die in den frühen Entwicklungszeiten vorhandene Unwilligkeit im Hochtonbereich, ist sicher nicht ganz unschuldig für die Charakterisierung. Technisch begründet sind es, im Vergleich zu Transistorverstärkern, die anders geartet Verzerrungen, denen diese klanglichen Talente zugeschrieben werden. Im Cayin HA-3A verstärkt zudem eine Röhre beide Halbwellen, Übernahme-Verzerrungen treten mit dieser Schaltung gar nicht erst auf. Vor der Antwort auf die Frage, ob der HA-3A nur im engen Korsett der unterstellten Vorurteile performt, steht noch eine ästhetische Entscheidung. Ein gestecktes, leicht zu entfernendes Schutzgitter schützt die Röhren vor mechanischem Unbill, stört anderseits den optischen Auftritt. Da weder erlebnishungrige kleine Menschen noch nahrungsmittelsuchende Tiere im Umfeld des Cayins unterwegs sind, bleibt es beim freien Blick auf die Glaskolben. Das Gitter erfüllt auch nicht die Funktion eines faradayschen Käfigs, das heißt „oben ohne“ wirkt sich nicht auf die Strahlungsempfindlichkeit aus.
Schon die Positionierung im Rack wurde unbeabsichtigt zum Testszenario. Der Platz unmittelbar neben dem in der Vorstufe verbauten Schaltnetzteil, wurde mit einem dezenten Brummen quittiert. Ein paar Zentimeter Abstand beendeten die Misstöne. Verbunden wurde der Kopfhörerspezialist mit der Vorstufe symmetrisch wie unsymmetrisch. Durchgehend per XLR-Anschluss verkabelt war ein Sennheiser HD 800. Blickend signalisiert der Positionsstrich auf dem Lautstärkeregler die Startphase, in der die Kathode aufgeheizt wird und die Elektronen in Richtung Anode streben. Bis die Markierung dauerhaft leuchtet ist der Ausgang selbstredend stummgeschaltet. Nach weiteren zehn Minuten sind alle Bauteile stromdurchflutet und bereit für den Klangspaß. „Calling you“, live interpretiert von der Kanadierin Holly Cole, eröffnet den musikalischen Reigen. Ihre Stimme zuckersüß wie rauchig, die Phrasierung wunderbar nachvollziehbar, realistisch die übermittelte Rauminformation des Auftrittsortes – toll.
An dieser Stelle ein kleiner Einschub in Sachen Hören mit Kopfhörern. Die Unmittelbarkeit der Übermittlung der Schallinformation, die gänzlich unbeeinflusst von störenden Raumeinflüssen das Trommelfell erreicht, schafft im besten Sinne die Möglichkeit, eine Aufnahme zu sezieren. Das bedeutet leider auch, Fehler in der Produktion oder Mängel in der Aufbereitung werden aus dem Dunkel ins helle Licht gezerrt. Die Illusion, Hollys Kopf zu sehen, wie er bei der Aufnahme den Abstand zum Mikrofon variiert, hat allerdings überhaupt nichts Fehlerhaftes an sich. Ein perfektes Mitten-Drin-Gefühl vermittelt der Track „Yeppers“ vom Album Ray Barbee meets the Mattson 2: zwei Gitarren, Akustikbass sowie Schlagzeug, alles perfekt im Studio aufgenommen. Das Bühnenfeeling einer Liveaufnahme gibt es nicht, aber dafür die Möglichkeit, zwischen den Becken der HiHat hindurchzuschauen. Wie cool ist das denn, ging mir bei Abhören des gesamten Albums mehr als einmal durch den Kopf, bei dem die obengenannte Besetzung mal durch eine Trompete, mal mit einer Violine tonal erweitert wird. Mit Verve werden die Rhythmen zu Gehör gebracht, wunderbar schwingen die Bleche, ausdifferenziert streicht der Besen über das Fell der Snaredrum. Rauscht ein zugeschaltetes Effektgerät, dann hören wir genau das. Röhren können keine Dynamil? Die Kombination Cayin und Sennheiser beweist das Gegenteil.
Zugegeben, es gibt Musik, bei der eine hochklassige Wiedergabe wirklich nicht nötig ist. Andere Stücke benötigen für das tiefere Verständnis die perfekte Wiedergabe. Die Symphonie No. 3 des polnischen Komponisten Henryk Górecki ist so ein Werk. In der scheinbaren Monotonie der Streicherpassagen steckt mit einer feinen Nuancierung tiefe und unendliche Traurigkeit. Gute Komponenten, wie der HA-3A, lassen es zu, emotional in den Noten zu versinken, belanglose korrumpieren diese Musik. Schon lange nicht mehr in der Kirche gewesen? Mit „Christum wir sollen loben schon“ lässt sich zumindest der musikalische Teil zu Hause nachholen. Die Königin der Instrumente wird nebst Kirchenraum, hier ist es die Sint-Michaëlskerk in Zwolle, wunderbar zwischen den Ohren dargestellt. Der Ton der Orgel ist voller Leben, kraftvoll wie präzise in den tiefen Registern, schillernd in den Höhen. Kurz: Es spielt authentisch.
Nach der protestantischen Kirche in den Niederlanden wechseln ich Genre und Ort. Es geht mit Jean Michell Jarre auf den Amazonas. Sein Album Amazonia wurde speziell für das Hören mit dem Kopfhörer produziert. Es ist eine akustische Roadshow oder besser Schiffsreise auf dem Fluss in Südamerika. Im Fokus steht die Atmosphäre auf der Wasserstraße inmitten des Dschungels. Seine Musik, seine Toncollagen, unterlegen die Tour. Cayin und Sennheiser nehmen einen mit auf die Reise, auf der sich die beiden Schallwandler am Ohr immer mehr aufzulösen scheinen, so perfekt gelingt die Entführung in den virtuellen Raum.
Ein weiterer Spielpartner für den Cayin HA 3 kommt aus dem sonnigen San Diego. Klanglich souverän schwingt im Aeon aus dem Hause Dan Clark Audio eine hauchdünne Folie in einem Magnetfeld. Bauartbedingt ist er im Gegensatz zum Sennheiser niederrohmig und mit einem eher mauen Wirkungsgrad ausgestattet. Die ihm eigene sehr feine körperliche Stimmwiedergabe wird durch die Qualitäten des Röhrenverstärkers vollmundig erweitert, allerdings begrenzt der Leistungshunger der Wandler die maximale Lautstärke. Und so wanderten die Zeiger der VU-Meter in dieser Zusammenstellung ab und an in den roten Bereich. Wiewohl die gebotenen Dezibel so dicht vor dem Trommelfell einem Hals-Nasen-Ohrenarzt völlig zu Recht einen kritischen Blick entlocken würden, sollte die verfügbare Power einer solchen Kombi vor dem Kauf mit den eigenen Bedürfnissen überprüft werden.
Das Ergebnis eines weiteren Vergleiches steht noch aus: Ob der Cayin symmetrisch oder unsymmetrisch angesteuert wird, macht sowohl beim Dan Clark als auch beim Sennheiser einen Unterschied. Ein wenig präziser wird das Klanggeschehen, wenn sich Minus und Erde nicht einen Leiter teilen müssen.
Gehört mit
|
|
---|---|
Kopfhörer | Sennheiser HD 800, Dan Clark Aeon |
Vorverstärker / Musikstreamer | Linn Akurate DSM |
Plattenspieler | Thorens TD 1600 |
Netzaufbereitung | Furman Elite-16 Power Factor E i |
Kabel | LAN-Kabel Supra, Kopfhörerkabel Cardas Netzkabel & NF-Kabel Chord Company |
Möbel | Creaktiv |
Herstellerangaben
Cayin HA-3A
|
|
---|---|
Typ | Röhren-Kopfhörerverstärker |
Röhren | 2x JJ 6V6S, 2x ECC82, 1x RCA 22 DE4 |
Eingänge schaltbar | 1x Cinch unsymmetrisch, 1x XLR symmetrisch |
Ausgänge schaltbar | 1x Klinke 6,3mm unsymmetrisch, 1x Klinke 4,4mm symmetrisch, 1x XLR 4-polig symmetrisch |
Kopfhörerimpedanz | schaltbar: L: 8 bis 64 Ohm, M: 64 bis 250 Ohm, H: 250 bis 600 Ohm |
Ausgangsleistung | 2x 700 mW maximal bei Impedanz „H“ |
Abmessungen (H/B/T) | 170/306/260 mm |
Gewicht | 12 kg |
Ausführungen | Schwarz / Silber |
Lieferumfang | Bedienungsanleitung, Gitter, Netzkabel |
Preis | 2.300 Euro |
Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
|
|
---|---|
Anschrift | An der Kreuzheck 8 61479 Glashütten-Schloßborn |
Telefon | +49 6174 9554412 |
Fax | +49 6174 9554424 |
info@cayin.com | |
Web | www.cayin.de |
Silent Angel, ausgewiesener Spezialist für digitale Audioübertragungstechnologien, stellt mit Genesis GX und Bonn NX eine Wordclock und einen Netzwerk-Switch für allerhöchste klangliche Ansprüche vor. Darüber hinaus sorgt der Standalone-Streamer Bremen B2 für noch mehr Komfort beim Musikgenuss per Internet.
Bereits mit dem Netzwerk-Switch Bonn N8 Pro hat Silent Angel eindrucksvoll unter Beweis gestellt, welchen Einfluss Komponenten eines Netzwerkes auf die Audioqualität haben. Mit Bonn NX verfolgt der Hersteller die eingeschlagene Richtung konsequent weiter und präsentiert einen Switch, der bis zur letzten Schraube auf engelsgleichen Klang optimiert ist. Das akribisch auf perfekte Vibrationsdämpfung und ideale elektrische Abschirmungseigenschaften ausgelegte, zweiteilige Gehäuse aus galvanisiertem Stahl und einer Aluminiumlegierung beherbergt acht goldbeschichtete Ethernet-Ports. Die auf einem TXCO (Temperature Compensation Crystal Oscillator) basierende, ultrapräzise Wordclock sorgt für minimale Latenz- und Jitter-Werte an der Grenze des Machbaren. Gleichzeitig erlaubt der vergoldete Wordclock-Anschluss zusätzlich die Verwendung einer externen 25 Megahertz-Clock wie der Genesis GX von Silent Angel. Und auch bezüglich der Stromversorgung bietet der Bonn NX weitreichende Optimierungsmöglichkeiten: Steht das integrierte, sorgfältig abgeschirmte Schaltnetzteil bereits für eine herausragende Performance, so erlaubt die zusätzliche 12-Volt-Eingangsbuchse darüber hinaus die Verwendung von High-End Netzteilen der Silent Angel Forester Serie. Ein ebenfalls vergoldeter eigener Masseanschluss vermeidet Brumm-Einstreuungen aller Art wirkungsvoll und unterstreicht abermals die konsequent audiophile Ausrichtung des Bonn NX.
Dass die Qualität einer digitalen Übertragung von Audiodaten mit der Präzision der Wordclock steht und fällt ist inzwischen allgemein Konsens, aber kaum ein Hersteller bietet ein akkurateres Taktgefühl als Silent Angel mit der Genesis GX: Während bisherige Konzepte auf einer 10 Megahertz Taktung beruhten, die ursprünglich für GPS-Systeme entwickelt worden war, fußt Genesis GX auf TXCO-Chips mit einer Taktung von überragenden 10- und 25 Megahertz, wie sie auch für anspruchsvollste wissenschaftliche Mess-Aufgaben zum Einsatz kommt. Dabei bietet Genesis GX nicht weniger als vier unabhängige Wordclock-Ausgänge, von denen zwei als 25 Megahertz-Varianten ideal zum Zusammenspiel mit High End Geräten wie dem Bonn NX Switch geeignet sind. 10-Megahertz-kompatible Geräte können an anderen beiden Ausgängen angeschlossen werden. Wie der Bonn NX verfügt auch die Genesis GX Clock über ein aufwändig vibrationsgedämmtes Gehäuse und wirkungsvolle Dämpferfüße, so dass die Taktgeber-Einheiten völlig frei von jeglichen Störfaktoren ihrer Präzisionsarbeit nachgehen können. Und auch die Genesis GX bietet ungeachtet ihres für höchste audiophile Ansprüche entwickelten Radar-Grade Schaltnetzteils die Möglichkeit zu Anschluss eines externen linearen Forester F2 Power Supply.
Der konsequent auf Klang optimierte Standalone-Streamer Bremen B2 von Silent Angel macht High-Resolution-Streaming besonders flexibel und intuitiv, so dass er seine klangliche Faszination voll entfalten kann. Über analoge und digitale Audio-Ausgänge im S/PDIF- oder AES/EBU-Format beziehungsweise I2S verbindet sich Bremen B2 nahtlos mit Spielpartnern aller Art und kann in Verbindung mit Endstufen oder Aktivlautsprechern als völlig eigenständige HiFi-Anlage fungieren. Dabei empfängt der Bremen B2 seine Daten entweder per Ethernet oder über seine elegant ins Gehäuse integrierte Antenne mittels drahtloser WiFi-Übertragung, was seine Aufstellung erfreulich flexibel macht. Selbst NAS-Laufwerke lassen sich via DLNA problemlos und ganz ohne Konfigurationsaufwand einbinden. Die intuitiv bedienbare VitOS Lite App erlaubt die komfortable Verwaltung von Inhalten, darüber hinaus lässt sich Bremen B2 als erste Komponente von Silent Angel aber auch ganz ohne Mobilgerät direkt an der Frontplatte bedienen.
Der Netzwerk-Switch Bonn NX, der Wordclock-Generator Genesis GX sowie der Standalone-Streamer Bremen B2 von Silent Angel sind ab sofort im Fachhandel erhältlich. Die unverbindlichen Preisempfehlungen inklusive Mehrwertsteuer betragen jeweils:
Bonn NX: 3.500 Euro
Genesis GX: 3.300 Euro
Bremen B2: 900 Euro
Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
| |
---|---|
Anschrift | Johann-Georg-Halske-Str.11 41352 Korschenbroich |
Telefon | 02161/61783-0 |
Web | www.iad-audio.de |
service@iad-gmbh.de |
Ansuz Acoustics stellt mit Stolz seine neue Flaggschiff-Serie von Audiokabeln und Stromverteilern vor: Ansuz Gold Signature. Michael Børresen, CTO von Ansuz Acoustics, hat in Zusammenarbeit mit seinem Ingenieur- und Entwicklungsteam diese neue Serie entworfen, die jedes Audiosystem auf ein nie zuvor erreichtes Leistungsniveau hebt.
Die neue Gold Signature-Serie baut auf einem soliden Fundament bekannter Ansuz-Technologien auf, nutzt aber, wie der Name dieser Serie schon sagt, auch die Materialeigenschaften von Gold. Ansuz war schon immer ein Pionier in der Entwicklung von High-End-Audiogeräten und strebte stets nach der ultimativen, unverfälschten Klangqualität und musikalischen Authentizität. In diesem Bestreben, das volle akustische Potenzial von Musik zu erschließen, ist die jüngste Initiative die Verwendung von Gold. Gold hat schon immer eine fast mythische Anziehungskraft auf die Menschen ausgeübt. Seit Menschengedenken hat Gold aufgrund seiner Seltenheit und seines glänzenden Aussehens einen inhärenten Wert. Noch wichtiger für Ansuz ist jedoch, dass Gold auch wegen seiner verschiedenen einzigartigen Materialeigenschaften begehrt ist.
Das Ansuz-Entwicklungsteam war sich der besonderen Eigenschaften von Gold und seiner erstaunlichen Wirkung auf die Klangqualität schon immer bewusst. Es war also nicht das “Goldfieber”, das Ansuz erfasste, sondern einfach eine natürliche Neugier, zu erforschen und zu untersuchen, wie man diese positiven Klangeigenschaften bei der Entwicklung neuer Audiogeräte am besten nutzen kann. Auf der Grundlage von Forschungen und systematischer Überprüfung durch empirisches Hören entdeckte man, dass Gold, wenn es in den richtigen Mengen und in Kombination mit Silber und Kupfer verwendet wird, das klangliche Potenzial aller Ansuz-Technologien drastisch verbessern kann. Das Ergebnis ist mehr Authentizität, die ein erstaunliches, lebensechteres, ganzheitliches Musikerlebnis ermöglicht.
Zirkonium ist ein weiteres Material, das das Ansuz-Entwicklungsteam vor kurzem erforscht und in verschiedenen Ansuz-Produkten getestet hat. Die Materialeigenschaften von Zirkonium verleihen den Ansuz-Produkten ein noch nie dagewesenes Maß an Resonanzkontrolle. Daher war es nur natürlich, Zirkonium in die Entwicklung der neuen Gold Signature-Serie einzubeziehen. In der folgenden Übersicht werden alle innovativen Technologien vorgestellt, die in der neuen Gold Signature-Serie zum Einsatz kommen. Welche dieser Technologien in den verschiedenen Produkten der Gold Signature Serie integriert sind, variiert von Produkt zu Produkt. Das Ansuz-Entwicklungsteam hat schon immer gewusst, dass Gold das Potenzial hat, die Klangqualität erheblich zu verbessern, aber leider kann Gold auch das Gegenteil bewirken. Die Herausforderung bestand darin, die genaue Menge an Gold in Kombination mit Silber und Kupfer zu finden. Es wurden mehrere Varianten entwickelt und in verschiedenen Kabeltypen getestet. So entstand das neue Ansuz Gold Signature Kabel, das Musik mit einem außergewöhnlich klaren, natürlichen und authentischen Klang präsentiert. Das Gold Signature-Kabel von Ansuz wird in verschiedenen Anwendungen eingesetzt: als Leiter, als Erdungsdraht oder als Basisdraht für die Doppelspulentechnik in bestimmten Kabeltypen.
Ansuz hat den Gold Signature-Draht in seine Doppelwendelspulen-Konstruktion für bestimmte Kabeltypen integriert. Dieser Zusatz hat zu einer weiteren Verbesserung der Resonanzkontrolle beigetragen und gewährleistet einen ungehinderten Signaltransport. Basierend auf der allgemeinen Neugier von Ansuz an den Eigenschaften verschiedener Materialien hat Ansuz einen Zirkoniumstab in sein Anti-Aerial-Resonanzspulendesign integriert. Dies ist eine weitere neue und beeindruckende Verbesserung der Anti-Luft-Resonanzspulen-Technologie von Ansuz. Die Eigenschaften dieses Zirkoniumstabs ermöglichen eine noch nie dagewesene Resonanzkontrolle, was zu einer herausragenden musikalischen Raffinesse führt, die eine natürliche Klangbühne schafft, die in ihrer Reinheit, Präzision und Aufmerksamkeit für musikalische Details unübertroffen ist.
Auf der Grundlage ihrer Studien über die Eigenschaften von Zirkonium und ihrer jüngsten Erfahrungen mit der Verwendung von Zirkonium hat Ansuz die Technologie der aktiven Zirkonium-Tesla-Spule entwickelt. Das neue Design umfasst nicht weniger als drei Zirkoniumstäbe. Dieses innovative Design verbessert die Signalverarbeitung drastisch - sowohl in Bezug auf die Rauschunterdrückung als auch auf die Resonanzkontrolle - und sorgt für einen kristallklaren Klang. Die aktive Zirkonium-Teslaspule des Kabels ist direkt um den äußeren Teil des Kabels gewickelt und schützt so das Signal vor der Absorption von HF-Störungen aus der Luft. Alle störenden Geräusche werden in der Teslaspule absorbiert. Die aktive Version ist etwa drei- bis viermal effizienter als die passive Kabel-Tesla-Spule. Das Gehäuse der Kabel ist mit der Ansuz Signature Beschichtung oberflächenbehandelt. Diese Beschichtung sorgt für eine absolut natürliche Klangwiedergabe. Die Ansuz Signature-Beschichtung wird mit dem HiPIMS-Verfahren (High Power Impulse Magnetron Sputtering) auf das Gehäuse aufgebracht. Bei diesem Verfahren werden ultrafeine und gleichmäßige Schichten aus Zirkonium und Wolfram erzeugt, gefolgt von einer Schicht aus Aluminium-Titannitrid und schließlich einer weiteren Schicht aus Zirkonium.
Das Gehäuse der Verteilereinheiten der Gold Signature Serie ist die bisher ehrgeizigste Konstruktion. Ziel ist es, alle Schwingungen, die von der Elektronik und den Schaltkreisen absorbiert werden könnten, auf ein absolutes Minimum zu reduzieren und sicherzustellen, dass die Resonanzen als natürliche und organische Ergänzung zum Gesamtklang wahrgenommen werden. Das Gehäuse besteht aus zwei Teilen: Das Hauptgehäuse, in dem sich die gesamte Elektronik befindet, ist so konzipiert, dass Klangverzerrungen vermieden werden. Verschiedene Materialtests führten zu einer Lösung mit einem innovativen Verbundmaterial auf natürlicher Basis, das den mechanischen Einfluss, insbesondere die Hysterese, reduziert. Das klangliche Ergebnis ist deutlich hörbar: Dieses Hauptgehäuse ist mit einer Bodenplatte verbunden, die als Sandwich-Lösung konstruiert ist. Das Grundmaterial ist eine schwere, kompakte Laminatplatte mit Titanschichten auf der Ober- und Unterseite. Das Hauptgehäuse ist außerdem mit einer Ansuz Darkz-Resonanzkontrolle ausgestattet - und die Bodenplatte ist mit Ansuz-Füßen befestigt, die für die Montage auf der Ansuz Darkz-Resonanzkontrolle vorbereitet sind.
Die analoge Dithertechnologie stammt aus dem Radarbereich, wo sie ein stärkeres Signal und damit eine viel größere Reichweite liefert. Aktive Teslaspulen senden pulsierende Signale mit genau definierten Frequenzen aus. Diese Signale werden gegenphasig gesendet. Dadurch wird das Musiksignal deutlich verstärkt und Hintergrundgeräusche werden eliminiert. Viele Ansuz-Audioprodukte sind mit dieser analogen Dithertechnik ausgestattet, da sie sich als erstaunlich klangverbessernd erwiesen hat. Kürzlich hat Ansuz die dritte Generation dieser Ansuz-Analog-Dither-Technik vorgestellt. Eine noch fortschrittlichere und ausgefeiltere Version, die diese Technologie durch eine noch genauere Kalibrierung der pulsierenden Frequenzen zu verfeinert. Das Ergebnis ist eine musikalische Authentizität, die sich in einem auffallend ausgewogenen und natürlichen Klangbild artikuliert. Natürlich verfügt auch die neue Gold Signature-Serie über diese neueste Version der analogen Dither-Technologie von Ansuz.
Diese innovative Audiotechnologie zielt darauf ab, so viel unerwünschtes Rauschen wie möglich aus jeder musikalischen Darbietung zu entfernen. Das Prinzip der Tesla-Spulen-Technologie basiert auf zwei gegeneinander gewickelten Spulen: einer Spule und einer Gegenspule. In Ansuz' Worten: „eine doppelte invertierte Spule“. Die beiden Spulen führen beide Spannung. Wenn die Teslaspule auf eine Spannungsspitze trifft, wird eine Gegenspule aktiviert, um das Rauschen zu eliminieren. Da Rauschspitzen reine Spannung sind und praktisch keine Ladung tragen, ist die Auslöschung recht gut, aber immer noch nicht 100 Prozent. Wenn jedoch mehrere P-TC-Spulen parallel geschaltet werden, erhöht sich die Fähigkeit zur Rauschunterdrückung erheblich, so dass der Rauschpegel auf ein noch nie dagewesenes Niveau gesenkt wird. Dadurch wird die wahrgenommene Schwärze des Musikhintergrunds deutlich verbessert. Es war naheliegend, diese sehr effektive Tesla-Spulen-Technologie auch in der neuen Gold Signature-Serie einzusetzen.
Um die bestmögliche Signalübertragung zu gewährleisten, hat Ansuz diese Technologie in alle seine exklusivsten Serien integriert, zu denen auch die neue Gold Signature-Serie gehört. Die Idee hinter dieser Audiotechnologie basiert auf der elektrischen Ladung der Isolierschicht, die aus Teflon besteht. Teflon ist eines der stärksten dielektrischen Materialien und sorgt für die Erzeugung eines internen elektrischen Feldes, wodurch es nun möglich ist, die gleiche Ladung bei einer geringeren Spannung zu erreichen.
Hersteller
Audio Group Denmark
|
|
---|---|
Anschrift | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
Web | audiogroupdenmark.com |
Die bei uns noch recht unbekannte japanische Marke Soulnote hat bei mir auf der letztjährigen High End einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Als mir dann unser Chef-Redakteur vor einiger Zeit angeboten hatte, den D-2 D/A-Wandler zu testen, habe ich mich nicht zweimal bitten lassen.
Wenn Ihnen Soulnote bislang nicht viel sagt, ist das nicht weiter schlimm, könnte sich aber mit dem Lesen der folgenden Zeilen ändern. Wer mehr über den Chefentwickler von Soulnote, Hideki Kato, erfahren möchte, dem empfehle ich das hoch interessante Interview in Hifistatement zur Lektüre. Wenn Sie sich noch tiefer mit der „Design-Philosophie“ des Entwicklers beschäftigen möchten, finden Sie einen in gutem Deutsch verfassten Bericht. Die Ideen und Erklärungen von Hideki Kato sind äußerst lesenswert und die praktischen Umsetzungen in aller Regel weit abseits ausgetretener Pfade. Doch was wirklich in der Praxis dahinter steckt, kann nur ein ausführlicher Hörtest klären. Machen wir uns an die Arbeit. Und die beginnt damit, die Geräte (!) aus der Redaktion in meinen Hörraum zu verfrachten. Unser Chef-Redakteur hat nicht erwähnt, dass die externe X-3-Master-Clock mit zum Lieferumfang gehört und der D-2 allein 17 Kilogramm auf die Waage bringt – mehr als so mancher ausgewachsene Verstärker.
Die Überraschung setzt sich zu Hause angekommen fort: ein „klapperndes“ Gehäuse – ja Sie lesen richtig. Nachdem ich beim Auspacken alle eingeklemmten Dämmstreifen entfernt habe, stelle ich zu meiner Überraschung fest, dass nicht alle Gehäuseteile wirklich fest miteinander verbunden sind. Ja geht’s noch? Doch dass die Verschraubungen der Deckplatte nicht festgezogen sind, ist ein Teil der Design-Philosophie. Im praktischen Betrieb klappert bei den Soulnote Geräten natürlich nichts, und stehen die Geräte erst einmal im Regal, ist diese Besonderheit schnell vergessen. Schneller anfreunden kann ich mich mit den Spikes, die in die Bodenplatte statt normaler Füße eingeschraubt werden können; auch dass ein Spike direkt unter dem Ringkerntransformator zur Ableitung möglicher Vibrationen platziert ist, überzeugt mich.
Der D-2 verfügt über einen USB-, zwei Cinch- (S/PDIF) und zwei XLR- (AES/EBU) Eingänge, also insgesamt fünf Eingänge. Der USB-Eingang akzeptiert PCM bis 32 Bit/ 768 Kilohertz und DSD512. Die übrigen Eingänge verarbeiten PCM bis 24 Bit/192 Kilohertz sowie DSD64. Auf der analogen Ausgangsseite stehen entweder ein unsymmetrischer Cinch-Ausgang oder ein symmetrischer, mit XLR-Buchsen ausgeführter Ausgang zur Verfügung. Mit einem kleinen Schalter kann die Belegung der Kontakte 2 („positiv“) und 3 („negativ“) bei den XLR-Buchsen umgedreht werden, um unterschiedlichen Arten der Pin-Belegung in Europa und USA Rechnung zu tragen und damit immer die korrekte Phasenlage zu gewährleisten. Die Auswahl der digitalen Eingänge erfolgt mit einem Drehschalter auf der rechten Hälfte der Frontseite, wobei der gewählte Eingang über sechs kleine rote Leuchtdioden visualisiert wird. In der oberen Mitte des Geräts sehen wir ein Display, das bei Verwendung des USB-Eingangs die Abtastrate des Eingangssignals anzeigt. Die Einheit der Sampling-Frequenz – Megahertz oder Kilohertz – wird durch zwei kleine rote Leuchtdioden neben dem Display angezeigt. Das Display können wir mit einem kleinen Druck-Schalter auch abschalten.
Auf der linken Hälfte der Frontplatte finden wir drei weitere kleine Druck-Schalter. Der mit „INV“ beschriftete Schalter lässt uns die analoge Ausgangsphase invertieren. Mit dem daneben liegenden Schalter „LPF“ können wir einen einfachen analogen Tiefpassfilter über ein Relais zuschalten, der Signale bei 100 Kilohertz um acht Dezibel abschwächt. Allerdings kann dieser Schalter nur verwendet werden, wenn sich der Tiefpassfilterschalter auf der Rückseite in der Position „MAN“ befindet. Dann wirkt der Filter aber auch bei der Wiedergabe von PCM-Daten. Wenn wir das nicht möchten, bringen wir den Tiefpassfilterschalter auf der Rückseite des Geräts in die Position „ON (DSD)“; damit wird der analoge Tiefpassfilter automatisch nur dann eingeschaltet, wenn ein DSD Signal eingespeist wird. Über den Schalter „OSF“ können wir zwischen dem Oversampling (FIR)- und dem Non-Oversampling (NOS)- Modus wählen. Im NOS Modus leuchtet eine grüne und im FIR Modus eine rote Leuchtdiode.
Der D-2 ist ein klassisches Doppel-Mono-Design mit vollständig getrenntem Aufbau. Die Trennung geht soweit, dass es auf der Rückseite einen kleinen Schalter gibt, mit dem von Stereo auf Mono links oder Mono rechts umgeschaltet werden kann für den Fall, dass man die Kanaltrennung mit einem zweiten D-2 auf die Spitze treiben möchte. Pro Kanal ist die Signalführung von Anfang bis Ende symmetrisch aufgebaut. Das Herzstück des D-2 ist der ESS9038 PRO Wandler-Chip von ESS Technology. Sie runzeln die Stirn: Habe ich nicht gerade etwas von jenseits ausgetretener Pfade geschrieben. Ja es stimmt, der ESS9038 PRO ist weit verbreitet, aber es kommt immer darauf an, was man aus so einem komplexen Bauteil macht. Im D-2 kommen gleich vier Exemplare dieses Chips zum Einsatz: jeweils ein kompletter ESS9038 PRO für den positiven und einer für den negativen Zweig der symmetrischen Signalführung, macht zwei Chips für den linkem und zwei für den rechten Stereo-Kanal.
Eigentlich würde dafür ein einziger ESS9038 PRO locker ausreichen, da dieser acht integrierte Wandler enthält. Soulnote steuert dagegen alle acht internen Wandler parallel an und führt deren Ausgangsströme zusammen. Damit erhält man satte 120 Milliampere am Ausgang. So kann Soulnote die folgende Strom-Spannungswandlung mit einem simplen Widerstand ausführen und die puristisch, vollkommen diskret aufgebaute Ausgangsstufe ohne globale Gegenkopplung direkt ansteuern. Kürzer und einfacher kann man den Signalweg nicht designen. Zum puristischen Konzept passt auch, dass auf eine wie auch immer geartete Lautstärkeregelung auf digitaler oder analoger Ebene verzichtet wurde. Dafür ist nach Meinung von Soulnote ein Vorverstärker zuständig. Ach ja, auf eine Fernbedienung müssen wir ebenfalls verzichten.
Aber der Purismus geht noch wesentlich weiter. Im D-2 wird nur ein Bruchteil der im ESS9038Pro enthaltenen Funktionalitäten genutzt. So beschränkt man sich bei den angebotenen Oversampling-Filtern auf ein Fast Roll-Off Linear Phase Filter (FIR1) und ein Fast Roll-Off Minimum Phase Filter (FIR2), die nur über den „FIR“-Schalter auf der Rückseite des Geräts umgeschaltet werden können. Häufiges Wechseln der Filter ist also nicht vorgesehen und macht nach meiner Erfahrung auch keinen Sinn. Die eigentliche Besonderheit aber ist der NOS-Modus (Non-Oversampling), bei dem die internen Digital-Filter umgangen werden. Diese Variante war mir beim ESS9038 PRO bisher nicht geläufig, doch ein Blick in das Datenblatt zeigt, dass es diese Möglichkeit tatsächlich gibt.
Durch das Weglassen der Digitalfilter wird nach Meinung von Hideki Kato die zeitliche Präzision der Musikwiedergabe hörbar verbessert. Der Vorteil liegt sozusagen darin, dass die (unvermeidbaren) Nachteile der Digitalfilter, wie Ringing-Effekte, eliminiert werden. Damit werden Artefakte vermieden, die im Ursprungssignal nicht vorhanden sind. Im Endergebnis soll sich so ein Wandler-Konzept mit minimalem Bauteileaufwand, kürzesten Signalwegen und geringst-nötiger Signalbeeinflussung realisieren lassen. Es soll an dieser Stelle aber nicht verschwiegen werden, dass die Messdaten von NOS-Konzepten direkt aus dem Gerät kommend und ohne die letzte Filterstufe, das menschliche Gehör, gemessen naturgemäß schlechter sind als die von Konzepten mit Oversampling, insbesondere was den Signal/Rausch-Abstand und Verzerrungen betrifft. Der Hörtest verspricht spannend zu werden. Ein weiterer Nachteil des NOS-Modus und dem damit einhergehenden Verzicht auf jegliche Filter ist, dass die Präzision des Wandler-Chips noch weit mehrals sonst von der Präzision des Taktgebers abhängt. Auch darauf werde ich im Hörtest gleich noch einmal zurückkommen.
Der interne Taktgeber des D-2 basiert auf einem hochleistungsfähigen TCXO mit 10 Megahertz Taktfrequenz und sehr niedrigem Phasenrauschen. Um aus dem 10-Megahertz-Takt die für den D/A-Wandler benötigten Taktfrequenzen zu erzeugen, benötigt man einen „Umwandler“. Hier kommt ein digitaler Frequenz-Synthesizer zum Einsatz, dessen Funktion besteht darin, eine beliebige Taktfrequenz auf der Grundlage eines Referenztaktes zu erzeugen. Es ist unmittelbar einleuchtend, dass der dem D/A-Wandler auf dieser Basis zur Verfügung gestellte Takt nicht nur von der Präzision der Clock selbst, sondern eben auch von der Qualität der Synthetisierung abhängt. Gerade Jitter und das daraus resultierende Phasenrauschen sind stark von der Leistung des digitalen Frequenz-Synthesizer abhängig. Im D-2 kommt deshalb an dieser kritischen Stelle ein ganz spezieller Synthesizer-Baustein von Texas Instrument zum Einsatz, der hauptsächlich in der Mobilfunk-Infrastruktur, in Radar-Anwendungen sowie in Test- und Messgeräten eingesetzt wird und der mit ultraniedrigen Jitter-Werten glänzt.
Darüber hinaus bietet der D-2 die Möglichkeit zum Anschluss einer externen 10-Megahertz-Masterclock. Bei Verwendung eines externen Taktgebers wird die interne Taktversorgung des D-2 abgeschaltet, um mögliche Vibrationen und das Risiko einer gegenseitigen Beeinflussung vollständig auszuschließen. Die Umschaltung erfolgt mit einem kleinen Schiebeschalter auf der Geräterückseite. Da man aber Frequenzen im Megahertz-Bereich nicht mal einfach so mit jedem x-beliebigen Schalter schalten kann, erfolgt die eigentliche Umschaltung über ein spezielles Hochfrequenzrelais. Soulnote bietet auch eine passende externe 10-Megahertz-Masterclock, den Taktgenerator X-3, an. Hier ist der Purismus auf die absolute Spitze getrieben. Das Gerät besteht nur aus einem großen Netzteil und einer kleinen Platine mit dem Takt-Generator. Alle unnötigen Schaltungsteile wie LEDs, Relais, wurden entfernt, um mögliche Störquellen auszuschalten. Deshalb gibt es auch nur einen einzigen Ausgang mit einer Buchse in SMA-Ausführung mit einer Spezifikationen bis über 20 Gigahertz. Das Herzstück des X-3 ist ein SC-Cut-OXCO (Thermostatic Bath Type Crystal Oscillator) mit extrem niedrigem Phasenrauschen, der für seine außergewöhnliche Klangqualität ausgewählt worden sein soll. Für die Ausgangswiderstände, die ebenfalls einen großen Einfluss auf die Klangqualität des Taktgebers haben sollen, werden extrem hochwertige Präzisions-Folienwiderstände ohne Gehäuse (naked foil resistor) verwendet. Der für den Quarzoszillator benötigte Strom wird von einem überdimensionierten 200VA-Ringkerntransformator, extrem schnellen Gleichrichterdioden und einer Vielzahl kleiner, parallel geschalteter Kondensatoren geliefert. Der Spannungsregler ist ein Design ohne Gegenkopplung ganz im Sinne der Philosophie von Soulnote.
Ich habe den D-2 über USB und das SOt-USB-Hub tX-USBultra an meine Diretta Lucia Piccolo Bridge angeschlossen, welche die Musikdaten über ein eigenes LAN-Netzwerk von meinem bewährten Windows-Server mit JPLAY bezieht. Als erstes geht es mir um die Frage: Oversampling oder Non-Oversampling. Für derartige Fragestellungen greife ich immer wieder gerne auf das „Intermezzo from Goyescas“ von Enrique Granados mit dem New Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Rafael Frübeck des Burgos (Decca Legacy Volume One - FIM UHD) zurück. Die ausdrucksstarken Streichereinsätze zu Beginn und in der Mitte werden mit verschiedenen Filtern mit mehr oder weniger Strahlkraft und Schärfe gezeichnet, die Bläser erklingen mal mehr oder weniger diffus im Raum stehend oder sind hinsichtlich ihrer Größe und Platzierung im Orchester klar umrissen und die Räumlichkeit der Aufnahme kommt mehr oder weniger tief mit Klarheit und Prägnanz oder eben ohne.
Mit „FIR 1“ (Fast Roll-Off, Linear Phase) ergibt sich eine große räumliche Tiefe und die Bläser stehen gut geordnet im Raum. Den Streichern fehlt vielleicht ein Tick Geschmeidigkeit, aber das ist Geschmackssache. Mit dem „FIR 2“-Filter (Fast Roll-Off, Minimum Phase) dagegen klingt der D-2 jetzt etwas klangfarbenstärker sowie rhythmisch und dynamisch mit der gewissen Portion Feingeist. Die räumliche Tiefe ist in etwa die Gleiche wie mit dem „FIR 1“-Filter, nur dass sich in den musikalisch dichten Passagen nun eine gewisse Luftigkeit um die einzelnen Instrumente einstellt, die den D-2 stets durchhörbar, aber niemals aufdringlich klingen lassen.
Damit könnte man wirklich zufrieden über viele Stunden Musik hören - wenn, ja wenn da nicht der NOS-Modus wäre. Denn damit wirkt die räumliche Abbildung im Intermezzo das „Intermezzo from Goyescas“ auf mich noch einmal wesentlich natürlicher, gerade die Bläser-Einsätze in der Mitte des Stücks sind plötzlich dermaßen klar zu verorten, wie ich es so nicht gewohnt bin. Hinzu kommen Feinheiten, die ich bisher so klar nicht gehört habe. Klingt der D-2 im NOS-Modus deshalb „analytischer“, also etwas kälter und härter, als mit den Oversampling-Filtern? Nein, das pure Gegenteil ist der Fall! Die Streicher höre ich ungemein strahlend, aber ohne den geringsten Anflug von Härte, Celli und Kontrabässe erklingen sonor und mit viel Körper und die Bläser wirken kräftiger und klarer umrissen. Allerdings scheint mir der Oversampling-Modus einen Tick dynamischer. Bei dem ruhig getragenen Intermezzo spielt dieser Unterschied eher keine Rolle. Bei der Live-Aufnahme von „Heart Still/Beating - 2 The Night“ von Otmar Liebert und seiner Begleitband Luna Negra (Ottmar Liebert & Luna Negra – Viva!) empfinde ich das etwas anders. Die Live-Version klingt ziemlich anders als die Studio-Aufnahme und gerade das Schlagzeug steht mehr im „Vordergrund“ und treibt das Stück nach vorne. Hier hat der Oversampling-Modus etwas mehr „Attacke“ zu bieten, was dem Charakter des Stücks für meinen Geschmack besser entspricht. Doch ganz gleich, für welchen Modus ich mich entscheide, Fakt ist, dass ich plötzlich viel mehr von all den kleinen Feinheiten höre, die der Aufnahme erst richtig den Live-Charakter verleihen. Interessant ist, dass dieser Unterschied bei Aufnahmen mit höherer Sampling-Frequenz vollständig verschwindet. Hören wir die exzellente Aufnahme der „Habanera: Fantasia From Carmen“ (2L), die mir in 352 Kilihertz vorliegt. Von fehlender Dynamik im NOS-Modus kann jetzt nicht mehr die Rede sein. Der Klang wird als Ganzes gestrafft und nochmals runder und der räumliche Eindruck ist superb. Das Wechselspiel zwischen den vielfältigen Schlaginstrumenten und dem übrigen Orchester wird so zu einem spannenden Erlebnis.
Und dann passiert etwas Faszinierendes. Ich habe zwischenzeitlich die Clock X-3 mit dem D-2 über das speziell dafür vorgesehene Soulnote RCC-1 Kabel verbunden und sitze staunend vor meiner Anlage. Der NOS-Modus ist eingeschaltet und der D-2 erklingt völlig unspektakulär, aber von den ersten gespielten Tönen an fließt die Musik mit einer nie gehörten Leichtigkeit durch meinen Hörraum, die süchtig macht. Der zuvor noch wahrgenommene Unterschied in der Dynamik bei Aufnahmen in Red-Book -Qualität, wie dem gerade gehörten „Heart Still/Beating - 2 The Night“, ist vollständig verschwunden. Ich frage mich unwillkürlich, ob das denn noch die gleiche Aufnahme sein kann, was sie natürlich ist. Und so langsam dämmert mir, warum der Top DAC D-3 von Soulnote nur den NOS-Modus anbietet und ohne externe Clock überhaupt nicht betrieben werden kann.
Doch was fasziniert mich an der D-2/X-3-Kombi so? Je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir, dass ich mit den üblichen Klangbeschreibungen, wie Bass- und Höhenwiedergabe oder Räumlichkeit nicht weiter komme. Diese Bereiche sind mit dem D-2 herausragend, aber irgendwie anders. Lassen Sie mich am Beispiel Bass exemplarisch beschreiben, was ich meine: Bei dem Intro zu dem All-Time-Hit „Hotel California“ von den Eagles (Eagles: Hell Freezes Over - XRCD) beeindrucken viele DACs mit einem wuchtigen Bassbereich. Im Vergleich dazu empfinde den Bass beim D-2 als etwas schlanker, dafür aber wirklich abgrundtief. Natürlich ist der Frequenzgang bei allen DACs gleich, so dass eigentlich kein Unterschied bestehen dürfte. Das kann auch nicht mit einem höheren Pegel an meinen Subwoofern ausgeglichen werden, da dies offensichtlich keine Frage der Lautstärke ist. Hier geht es ganz ohne Zweifel um „Timing“. Auch im Intro zu „Cold Cold Heart" (Norah Jones: ’Til We Meet Again (Live)) kommen Bass und Schlagzeug mit dem D-2 dermaßen druckvoll in den tiefsten Lagen, dass ich fast glaube, die Musiker säßen vor mir.
Genauso beeindruckend ist, wie mit dem D-2 in der Einleitung zu „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauß (Richard Strauss - Michel Schwalbé / Berliner Philharmoniker · Herbert von Karajan - Also sprach Zarathustra) die tiefen Bassinstrumente zu einem eindrucksvollen Bassteppich verschmelzen und welchen kraftvollen inneren Druck der große Paukenwirbel entfaltet. Was die Räumlichkeit dieser Aufnahme angeht, vermittelt der D-2 nicht wesentlich mehr Ausdehnung in der Tiefe als andere DACs und trotzdem ist der Raumeindruck ein völlig anderer. Das kommt mir so vor, als käme man nicht über die Eingangstür zum Konzertsaal hinaus, bestenfalls zu einem der hinteren Plätze. Mit dem D-2 sitzen wir dagegen auf einem hervorragenden Platz mitten im Saal. Jetzt können wir hören und fühlen, wie im Teil „Das Grablied“ die anschwellenden ersten Geigen aus dem Körper des Orchesters heraus zu schweben scheinen und ihre Geschmeidigkeit dann durch das übrige Orchester mit beachtlicher Robustheit durchbrochen wird. Das können Sie sich in etwa so vorstellen, wie wenn man sich in einem 3D-Film eine 3D-Brille aufsetzt und damit die räumliche Tiefenwirkung sichtbar wird.
Hören wir zum Abschluss den dritten Satz aus dem „Concierto de Aranjuez“ von Joaquín Rodrigo in der exzellenten Aufnahme mit Narciso Yepes als Solist und dem Orchester Orquesta Sinfónica De La R.TV. Española unter der Leitung von Odón Alonso (Joaquín Rodrigo: De Aranjuez & Fantasía Para Un Gentilhombre - HDTT5307/352kHz). Mit dem D-2 ergibt sich eine Dreidimensionalität, die alle Instrumente auf der Bühne greifbar werden lässt. Gerade in den wundervollen Dialogen der Solo-Gitarre mit den anderen Soloinstrumenten des Orchesters befördert dies den Eindruck einer besonders großen Tiefe der Aufnahme. Die Substanz und Farbe der Instrumente, insbesondere die der zehnsaitigen Konzertgitarre von Yepes, begeistern. Einfach großartig!
Gehört mit
|
|
---|---|
Computer | Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil Diretta Lucia Piccolo Bridge, LattePanda Alpha 864s mit Intel 8th m3--8100y mit Diretta Target Bridge oder Volumio mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil |
Software | JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, JPLAY iOS App, Upplay, JRiver Media Center 24, MinimServer, Roon Server, Volumio |
LAN Switch | SOtM sNH-10G i |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 |
USB | SOtM USB Hub tX-USBultra |
D/A-Wandler | PS Audio DirectStream DAC |
Plattenspieler | Platine Verdier |
Tonarm | Souther TRIBEAM |
Tonabnehmer | Clearaudio Veritas |
Vorstufe | Erno Borbely, Omtec Anturion |
Endstufe | Stax DA-80m, Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Børresen 01 Cryo Edition, 2 x Velodyne Subwoofer DD-10+, Audioplan Kontrapunkt IV |
Kabel und Zubehör | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000 |
Herstellerangaben
D-2 D/A-Wandler
|
|
---|---|
Digital-Eingänge | S/PDIF (AES/EBU, RCA bis 24/192kHz und DSD64); USB-PC “B” Type (bis 24/768kHz und bis DSD512) |
Clock Eingang | 10MHz (BNC50 Ohm) |
Analog-Ausgänge | 1x XLR symmetrisch, 5,6 Vrms; 1x RCA unsymmetrisch, 2,8 Vrms |
Gewicht | 17 kg |
Abmessungen | 430(B) × 160(H) × 405(T)mm |
Preis | 8.500 Euro |
Herstellerangaben
X-3 Clock / Taktgenerator
|
|
---|---|
Clock Ausgang | 1 x SMA |
Ausgangsfrequenz | 10MHz |
Ausgangsimpedanz | 50 Ohm |
Ausgangspegel | 1,0Vp-p |
Gewicht | 7,5 kg |
Abmessungen | 430(B) × 111(H) × 376(T)mm |
Preis | 5.000 Euro |
Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
| |
---|---|
Anschrift | Johann-Georg-Halske-Str.11 41352 Korschenbroich |
Telefon | 02161/61783-0 |
Web | www.iad-audio.de |
service@iad-gmbh.de |
Seit den letzten, Pandemie bedingt verspäteten Norddeutschen Hifi-Tagen sind knapp sieben Monate vergangen und schon stehen die nächsten an: Am kommenden Wochenende, den 18. und 19. Februar, findet die diesjährigen Veranstaltung im Steigenberger Hotel Treudelberg statt.
Ivonne Borchert und ihr Team haben eine neue Heimat für ihre Messe gefunden, die sie so beschreiben: „Im wunderschönen Naturschutzgebiet Alstertal gelegen finden Sie das Steigenberger Hotel Treudelberg. Citynah, mit guter Anbindung zum Flughafen, und doch im Grünen. Sie erreichen es dank einer Bushaltestelle direkt vor dem Hotel sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Bei Anreise mit dem Auto stehen Ihnen Parkplätze im Außenbereich zur Verfügung.“ Aber der neue Ort ist nicht der einzige Veränderung in Sachen regionale Hifi-Messen. Die Süddeutschen Hifi-Tage, die am 16. & 17. September stattfinden werden, ziehen heuer von Stuttgart nach Karlsruhe um, und zwar in das Radisson Blu Hotel in Karlsruhe. Und damit nicht genug: Am 28. und 29. Oktober 2023 werden erstmalig die Frankfurter HiFi-Tage 2023 im Kempinski Hotel Frankfurt am Main veranstaltet.
Doch zurück nach Hamburg. In 50 Räumen werden Produkte folgender Marken vorgestellt: Aavik, Absolue Créations, Acapella Audio Arts, Acousence, Acoustic Quality (Aqua), Airtech, Ansuz, Apertura Audio, ARAKAS Akustische Spiegel, Aries Cerat, ASCENDO, Atelier Rullit, Atoll, Audes, Audia Flight, AUDIAZ, Audio Analogue, audioquest, Audiovector, audium, AUDREAL, AVM, Axmann Audio, Ayon, B.AUDIO, Balanced Audio Technology (BAT), Bassocontinuo, Benchmark Media, Bergmann Audio, Børresen Acoustics, Bricasti Design, Bruder Jacob Kabel, C.E.C., Canton, Cardas Audio, Cessaro, Chord Company, Chord Electronics, Circle Labs Audio, Cito-Audio, Clic, Creek Audio, Cube Audio, Dan D’Agostino, DARTZEEL, David LaBoga, Deutsches Schallplattenmuseum, Diapason, Econik-Speakers, Einstein Audio, ELAC, Electrocompaniet, ESOTERIC, Fabs-fabulous earphones, Fenn Music, FEZZ, Fischer & Fischer, Graham Audio, Grandinote, Gutwire, Harbeth Audio, Hegel, HiFi Studio Bramfeld, Horns, iFi Audio, in-akustik Kabel, Innuos, INTRADA, KAD AUDIO, KEF, Kleeny, KLEI, Krell, Kubala Sosna, Lange Loudspeakers, Lehmannaudio, LEHR | AUDIO SOLUTIONS, LinnenberG Audio, Lumin, Luxman, Lyngdorf Audio, Lyravox, Manger, Manley Laboratories, MBL, Melco Audio, Meridian Audio, Meters Music, Millennium Audio Vision, Miller & Kreisel, Miyajima Lab, Moonriver Audio, Mudra Akustik, MUSIC HALL, MUSICAL FIDELITY, Neo High End, Nessie Vinylcare, nextgen, Nordost, NuPrime, Oephi, Parasound, Perlisten Audio, Phonar, Phonosophie, PMC, PowerGrip, Pre Audio, Prima, Luna, Primare, Puritan, Pylon Audio, QLN, Quadraspire, Qualio Audio, RCM, Reed, REKKORD, Rogers HiFi, Sbooster, Scheu Analog, SETA-AUDIO, Silberkabel, Silberstatic, Skyanalog, SME, Soulnote, Spendor Audio, SPL, Starke Sound, Stereo, STS-digital, STUdo, SUPRA CABLES, SYMANN SoundBoards, Symphonic Line, ThivanLabs, THORENS, ToneTool, TOP Wing, Transrotor, TRIANGLE, TRIGON, TW Acustic, Uberlight Flex, Ultraudio.de, Valeur Audio, Veddan, Velodyne Acoustics, Vicoustic, Vitus Audio, VPI, VTL, WBT-PlasmaProtect, Weiss Engineering, Westminsterlab, Westone Audio, Wilson Audio, Wilson Benesch, WireWorld, WS Audio, Ypsilon Electronics
Information
Norddeutsche HiFi–Tage 2023
|
|
---|---|
Ort | Steigenberger Hotel Treudelberg Lemsahler Landstraße 45 22397 Hamburg |
Telefon | +49 40 608220 |
info@treudelberg.com | |
Web | www.treudelberg.com |
Ob bei Tonabnehmern, die so unspektakulär und homogen spielen, weil sie in allen Disziplinen auf allerhöchstem Niveau agieren, eine Auswahl von nur drei Stücken ausreicht, um ihre Vorzüge zu dokumentieren? Aber beim Lyra Atlas habe ich mich auch nicht gescheut, die drei Aufnahmen für die Klangbibliothek zu machen. Hier die des Ortofon MC Diamond.
Falls Sie sich fragen, wie ich ausgerechnet auf das Atlas komme, ist das schnell erklärt: Es ist auch eines der raren Tonabnehmersysteme, die so stimmig klingen, dass man sie leicht unterschätzen kann. Ein Tonabnehmer der nur in einem Teilbereich Herausragendes leistet, drängt sich damit weitaus mehr in den Vordergrund und zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Zu dieser Kategorie zählen weder das Atlas noch das MC Diamond. Sie stehen für High Fidelity im besten Sinne und garantieren langen Musikgenuss: einerseits, weil sie auch bei ausgedehnten Hör-Session nicht im geringsten ermüden, und andererseits, weil man ihrer auch nach Jahren nicht überdrüssig werden wird.
Im Bericht über das Ortofon hatte ich ja darüber berichtet, dass ich einige meiner Lieblings-, nicht aber Test-Stücke benötigte, die enormen Fähigkeiten des MC Diamond zu erkennen. Nein, ich werde sie jetzt nicht noch einmal nennen, um Sie nicht zu beeinflussen. Aber obwohl die Files nur mit 96 Kilohertz aufgezeichnet wurden – beim Start der Klangbibliothek konnten nur sehr wenige Wandler Abtasten von 192 oder mehr Kilohertz verarbeiten – und ich für die Wiedergabe weder meinen modifizierten DAVE noch den M-Scaler verwendet habe, sondern einfach den Analogausgang der Nagra VI mit der Vorstufe verbunden habe, waren die vielen Vorzüge der MC Diamond auch in den Files leicht zu entdecken. Wenn sich Ihnen die Ausnahmestellung des Ortofons nicht beim ersten Hören erschließen sollte, geben Sie ihm eine zweite Chance. Ich bin sicher, dass Ihre Mühen mit einem außergewöhnliche Musikerlebnis belohnt werden.
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Ortofon MC Diamond |
Tonarm | SME V |
Verkabelung | Forceline |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (85 Ohm) |
Musik | „How Deep Is The Ocean“ |
Downloadgröße | 111,8mb |
Recorder | Nagra VI |
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Ortofon MC Diamond |
Tonarm | SME V |
Verkabelung | Forceline |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (85 Ohm) |
Musik | „Griff“ |
Downloadgröße | 155mb |
Recorder | Nagra VI |
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Ortofon MC Diamond |
Tonarm | SME V |
Verkabelung | Forceline |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (85 Ohm) |
Musik | „Duet“ |
Downloadgröße | 127,8mb |
Recorder | Nagra VI |
Audio Reference übernimmt den Vertrieb für dCS und stellt die neueste Generation des Bartòk APEX vor. Die dCS-Ingenieure erforschen kontinuierlich, wie bestehende Produkte verbessert werden können. Dieser Prozess ist durch das Bestreben motiviert, unübertroffene Messwerte und das beste daraus resultierende Musikerlebnis zu liefern.
Oft kommt die Innovation in Form von Software. Mit dem jüngsten Bartók 2.0 Software-Update hat dCS das DSD-Upsampling verbessert und neue Filteroptionen hinzugefügt. Mapper, die ursprünglich für Vivaldi APEX und Rossini APEX entwickelt wurden, sind jetzt im Bartók verfügbar. Die Mapper steuern, wie die Daten dem Ring DAC™ präsentiert werden. Bartók enthält nun drei Mapper-Einstellungen. Bartók bietet auch DSD128-Fähigkeit und eine zusätzliche Filtereinstellung für DSD.
Darüber hinaus zeichnen sich die dCS-Produkte durch eine modulare Bauweise aus. Das Design ermöglicht eine zukünftige Aufrüstbarkeit, was dCS in die Lage versetzt, neue Hardware für bestehende Besitzer anzubieten. Das war bereits beim Vivaldi APEX und Rossini APEX der Fall. Jetzt freut sich dCS, den Besitzern die Möglichkeit zu geben, ihre Bartóks aufzurüsten. Die zum Bartók APEX aufgerüsteten Geräte sind in jeder Hinsicht identisch mit dem neuen Modell, einschließlich des APEX-Schildes auf der Rückseite.
Der Bartók APEX behält die kraftvolle, dynamische und detaillierte Klangwelt des Originals bei und verfeinert die Auflösung auf ein Niveau, das bisher nur mit dem Rossini oder Vivaldi APEX erreicht werden konnte. dCS hat den Bartók APEX entwickelt, um zu informieren und zu inspirieren. APEX setzt einen neuen Maßstab für Transparenz. Es löst die feinsten Details organisch auf und deckt nie zuvor gehörte Texturen und Feinheiten auf. Von den größten dynamischen Schwankungen in der Lautstärke bis hin zu subtilsten Klangveränderungen offenbart der Bartók APEX jeden Aspekt einer Aufnahme mit einem Gefühl von müheloser Raffinesse und Kontrolle.
Der dCS Ring DAC ist integraler Bestandteil aller dCS DACs und integrierten Musikplayer. Diese neuartige Erfindung – eine von mehreren maßgeschneiderten Technologien, die von dCS entwickelt wurden – ist einer der Gründe, warum dCS-Systeme weltweit für ihre Transparenz und Wiedergabetreue gelobt werden. Sie wurden von Grund auf von dCS entwickelt und sind eine Kombination aus proprietärer Hardware und Software, die über drei Jahrzehnte hinweg sorgfältig verfeinert wurde, um eine überlegene klangliche Leistung zu erzielen. Im Jahr 2022 brachte dCS APEX heraus, ein bedeutendes Update der Ring DAC-Hardware, mit dem man die musikalische Leistung des Vivaldi DAC, Rossini DAC und Rossini Player weiter verbessern konnte. Das Bestreben, stets an der Spitze der Mess- und Musikleistung zu bleiben, bedeutete, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis man ein APEX-Upgrade für Bartók-Besitzer entwickeln würden. Die neueste Generation der Ring DAC APEX-Hardware bringt mehrere Vorteile mit sich. Rauschen und Verzerrungen wurden weiter reduziert, und die Linearität wurde um über 12 Dezibel erhöht. Hörer erleben damit verbesserte Dynamik, Rhythmus und Timing, eine größere Auflösung der Klangbühne und Detailschärfe, schwärzere Hintergründe und einen gesteigerten Sinn für Realismus.
Für APEX hat das Entwicklungsteam umfangreiche Änderungen an der Hardware des Ring DACs vorgenommen. Mit Ausnahme des Widerstandsarrays, das unverändert bleibt, ist die Hardware des Ring DAC der neuesten Generation komplett neu. Die Verbesserungen umfassen:
Bartók APEX ist das Ergebnis akribischer Handwerkskunst, gründlicher Entwicklung und obsessiver Liebe zum Detail – ein Streben nach musikalischer Reinheit, das dCS dazu inspiriert hat, die Grenzen der Klangwiedergabe neu zu definieren. Mit der gleichen Elektronik wie die Vivaldi- und Rossini-Systeme ausgestattet, verfügt es über die neuesten Generationen des Ring DAC™ APEX, der Clocking-Architektur und der digitalen Verarbeitungsplattform – eine einzigartige Kombination aus Hard- und Software, die in ihrer klanglichen und technischen Leistung konkurrenzlos ist.
Der Bartók APEX verbindet Präzisionstechnik mit einer eleganten und zeitlosen Ästhetik. Bartók APEX liefert bei allen Lautstärkeeinstellungen und an allen Ausgängen zuverlässig hervorragende Klangqualität. Dank flexibler und aufrüstbarer Soft- und Hardware kann Bartók APEX mitwachsen und sich weiterentwickeln und so über Jahre hinweg ein hochmodernes Hörerlebnis bieten.
Vertrieb
Audio Reference GmbH
|
|
---|---|
Anschrift | Alsterkrugchaussee 435 22335 HAMBURG |
Telefon | +49 40 53320359 |
Fax | +49 40 53320459 |
Web | audio-reference.de |
Der Lyravox Karlos ist der preisgünstigste Lautsprecher der Hamburger Manufaktur, jedoch nicht der kleinste. Das typische, eigenwillige Design von Lyravox in Verbindung mit dem aktiven Konzept und einem DSP zur Raumanpassung macht neugierig. Es wird sich zeigen, dass bei Lyravox noch etwas Besonderes hinzukommt, das viel zum Klangerlebnis beiträgt.
Erinnern Sie sich noch an den Testbericht des kompakten Lyravox Karlsson, der meinem Kollege Finn Corvin Gallowsky, der im Hauptberuf täglich mit professionellem Audio und Akustik zu tun hat, ausnehmend gut gefiel? Der Karlsson unterscheidet sich durch seine kleinen Abmessungen und seinen Monitor-Charakter vom Karlos, einem reinrassigen, aber dennoch in den Abmessungen nicht wirklich großen Hifi-Lautsprecher für normale Wohn- und Hörräume bis etwa 40 Quadratmeter, wie auf der Lyravox Website zu lesen ist. Die optisch wahrgenommene Größe ist bei allen Lyravox Modellen abgesehen von dem kleinen Karlsson allerdings nicht gering. Denn bei recht wenig Tiefe ist das 40 Zentimeter breite Gehäuse unseres Testkandidaten durchaus auffällig. Dies allerdings in recht sympathischer Art, wie ich finde, da der Ständer den Karlos nach hinten neigt und so zur gefälligen Optik beiträgt. Technisch und akustisch ist der Standfuß aus Esche, einem Holz, das auch im Instrumentenbau gern genutzt wird, ebenfalls von Bedeutung, da sich unten im Gehäuse eine Belüftungsöffnung für die Aktiv-Elektronik und der Bassreflex-Ausgang befinden.
Eigentlich wollte man mir eines der großen Modelle zum Test zur Verfügung stellen, aber mein Hörraum unter dem Dach mit einer Grundfläche von gut zwanzig Quadratmetern bietet Karlos beste Voraussetzungen. Hinzu kommt, dass ich mich sehr gerne mit nicht allzu kostspieligen Komponenten beschäftige. Karlos kostet immerhin 13.800 Euro inklusive der Einmessung im Hörraum durch einen Lyravox-Experten. Dieser Preis beinhaltet praktisch ein komplettes Audio-System abgesehen von der oder den Tonquellen. Eine wertvoll anmutende Fernbedienung aus Metall für alle wichtigen Funktionen und auch einige Anschlusskabel sind im Preis enthalten. Egal, ob Sie analoge oder digitale Tonquellen anschließen möchten, es stehen etliche Eingänge an den Lautsprechern zur Verfügung. Je ein analoger Cinch- und XLR-Eingang erlauben die direkte Verbindung von einem CD-Spieler, Phono-Vorverstärker, Bandgerät oder, wenn man es denn doch möchte, auch einem analogen Vorverstäker. Digitale Eingänge warten in Form von S/PDIF Koax, Toslink oder AES/EBU zum Beispiel auf die Verbindung mit einem Musikplayer oder Streamer. Bis vor einiger Zeit bot Lyravox den Karlos als Modell Karlos-Komplett mit integriertem Streamer an, wovon man inzwischen wieder Abstand genommen hat. Denn die recht schnellen technischen Entwicklungen bei Streaming-Hardware machen eine Produkt-Konstanz beinahe unmöglich, wenn man nicht veraltete Module verwenden will. Die hier zum Test stehenden Karlos tragen noch immer die Zusatzbezeichnung Pure, was jedoch inzwischen keine Bedeutung mehr hat.
Das serienmäßig weiße Gehäuse aus schwerem MDF ist nur 18,5 Zentimeter tief. Die Tiefe über alles von 35 Zentimetern ergibt sich aus der Neigung durch den fest verschraubten Standfuß. Dank der geringen Tiefe braucht der Karlos nur wenige innere Versteifungen, um einen stabilen und ruhigen Korpus zu haben, wie Chefentwickler Jens R. Wietschorke und sein Partner Dr. Götz von Laffert erläutern. Zur Optimierung wurde das MDF-Gehäuse an bestimmten Stellen doppeltschichtig verarbeitet. Wer jemals Lyravox Lautsprecher gesehen hat, weiß, dass ein nach oben abstrahlender Hochtöner zum Konzept gehört. Er ist dank der Schallentfaltung gegen die Raumdecke und deren diffusen Reflektionen verantwortlich für eine räumliche Darstellung, die das Klangbild gänzlich von der recht breiten Gehäusefront löst und Karlos in der Darstellung der musikalischen Bühne in seiner Ortbarkeit verschwinden lässt. Im Karlos erfüllt ein mittig oben im Gehäuse montierter AMT L50 diese Aufgabe. Wie positiv seine Wirkung ist, kann man leicht herausfinden, indem man die beiden AMTs mit einer aufgelegten CD-Hülle oder ähnlichem an ihrer Aufgabe hindert. Der Unterschied hinsichtlich räumlicher Tiefe, Losgelöstheit und auch der Größenzeichnung dürfte auch für gänzlich ungeübte Ohren nicht zu überhören sein.
Nun mag man denken, dass die breite Gehäusefront nachteilig auf das Abstrahlverhalten wirkt. Denn allgemein sind schmale Gehäusefronten angesagt und dies auch aus gutem Grund. Denn sie bieten dem Schall weniger Reflektionsfläche. Einmal abgesehen von der mehr als kompensierenden Wirkung des Ambience-Hochtöners, hat die Breite des Korpus auch positive Auswirkung. Dr. Götz von Laffert schilderte mir, dass bei entsprechender Auswahl geeigneter Chassis das Schallerlebnis direkter und lebendiger würde. So sei denn auch der Accouton Keramik-Hochtöner mit seinem Neodym-Antrieb wegen seines Waveguide-Hornvorsatzes hier genau richtig. Das Tiefmittelton-Spektrum bedient ein ScanSpeak-26W-Zehn-Zöller mit Aluminium-Membran. Besonders dieses Chassis profitiert von der vergleichsweise ausladenden Front, denn es besitzt die Eigenschaft, sehr schnell, beinahe ansatzlos anzusprechen und sei somit für die im positiven Sinne anspringende Dynamik des Karlos mitverantwortlich. Das ScanSpeak-Serien-Chassis erfährt bei Lyravox ein Feintuning hinsichtlich seines Resonanzverhaltens. Die Membran ist mit wenigen an relevanten Stellen aufgeklebten Pads beruhigt. Der Accouton-Hochtöner agiere wegen seines Waveguides aber auch deshalb mit dem Tiefmitteltöner sehr harmonisch, weil er nach Lyravox-Spezifikationen bei Accouton gefertigt wird. Hier handelt es sich also nicht um ein Standard-Chassis. Er wird ohne Waveguide auch in einem höherpreisigen Lyravox-Modell eingesetzt. Dazu kommt die aktive DSP-Weiche, die es ermöglicht, eine exakte Feinabstimmung der Anpassung vorzunehmen, was passiv gar nicht oder nur mit mehr oder weniger leistungsbremsenden Bauteilen möglich ist. Verstärkerleistung ist hinreichend vorhanden, um die zwei frontalen Chassis anzutreiben und auch große Pegel zu realisieren. Eine Class-D Endstufe vom Typ Hypex NCore® der vierten Generation mit 400 Watt treibt den ScanSpeak an. Eine 100-Watt-Class-D gleichen Typs bedient den Keramikhochtöner. Hieran ist der AMT Diffus-Hochtöner passiv angekoppelt. Er arbeitet ab 5000 Hertz praktisch als Superhochtöner. Der DSP ist mit Wandlerchips von AKM bestückt. Bei Lyravox hat man es geschafft, den langen Lieferengpass, der durch den Brand der Produktionsstätte von Asahi Kasei entstanden war, zu überbrücken, so dass man nicht, wie viele andere Hersteller, auf andere Wandlerchips umstellen musste.
Der digitale Signalprozessor erfüllt drei Aufgaben: Erst einmal fungiert er als digitale Frequenzweiche. Dabei trennt er die Frequenzbereiche nicht nur präziser als eine passive Weiche, sondern tut dies mit einer Phasenreinheit, die analog nicht machbar ist. Dr. Götz von Laffert ist selbst begeisterter Vinyl-Hörer- Für ihn steht die für den Einsatz eines DSPs nötige Analog/Digital-Wandlung analoger Signale nicht im Widerspruch zu seine Vinyl-Begeisterung – im Gegenteil, er sieht sie als ideale Ergänzung. Auch der französische Vertrieb, so erfuhr ich, verkaufe neben Lyravox ausschließlich analoge Audio-Komponenten.
Die zweite Aufgabe des DSP ist die Linearisierung des Wiedergabefrequenzganges und die Optimierung der Phase im Raum durch das Einmessen mithilfe eines externen Mikrofons. Dieses wird stets von einem Lyravox-Experten durchgeführt. Das gilt übrigens auch für den Export: Die Vertriebe im Ausland besitzen diesbezüglich umfassende Kenntnisse. Und dann kommt der dritte Aspekt: die klangliche Feinabstimmung durch den Experten vor Ort nach Gehör. Die ist meiner Erfahrung nach das Entscheidende. Darüber wird noch mehr zu sagen sein, weil es musikalisch so bedeutsam ist.
Der Autor hatte in seiner beruflichen Vergangenheit schon in den 90er Jahren sehr viele Gelegenheiten, digitale Lautsprechersysteme in Wohnräumen einzumessen. Die Vorzüge der Berücksichtigung einer individuellen Raumakustik sind unüberhörbar, aber nicht immer musikalisch von Vorteil. Automatische Korrektur-Systeme kompensieren in der Regel mit hörbarem Erfolg den welligen und tonal verfälschten Frequenzgang in den tiefen Tonlagen und auch im Grundtonbereich. So wird den Raummoden effektiv begegnet. Diese Prozedur kann jeder Laie durchführen, dazu bedarf es keiner besonderen Kenntnisse, sondern nur einer Bedienungsanleitung und des fast immer zum Lieferumfang gehörenden Messmikrofons. Der Haken an der Sache ist jedoch, dass das Ergebnis sehr oft ein zwar messtechnisch lineares, aber irgendwie steriles, unmusikalisches Klangbild zeigt. Ich möchte sogar behaupten, dass dabei das Emotionale, das Berührende der Musik auf der Strecke bleiben kann. Das hat auch etwas damit zu tun, dass diese Systeme das gesamte Frequenzspektrum zu linearisieren versuchen. Wir brauchen zum Genuss jedoch keinen linearen Frequenzgang, sondern eine tonale Ausgewogenheit, die zum Hörraum und auch zu unserem Hörempfinden passt. Dafür ist die Linearität einer Einmessung nur eine Prämisse. Dies gilt insbesondere, wenn dank der verwendeten Filter mit der Frequenzgang-Verbesserung bezüglich des Raumes auch gleichermaßen eine Phasen-Optimierung einhergeht, wie dies bei Lyravox Lautsprechern stets der Fall ist. Diese Linearisierung ist zwar Voraussetzung, jedoch nicht genug, um musikalisch wirklich zu überzeugen und beim Hören Emotionen und Spaß zu vermitteln.
Was Lyravox-Lautsprecher zusätzlich so wertvoll macht, ist das Know-How des Experten. In meinem Falle waren es gleich beide genannten Herren, die die zwei werksseitig eingespielte Karlos bei mir anlieferten. Ich wohne halt nicht weit von Hamburg entfernt, und man überzeugt sich bei Lyravox auch gerne von einer tauglichen Test-Umgebung. Jens R. Wietschorke nahm die Einmessung zur Linearisierung mit Hilfe wobbelnder Signaltöne vor. Anschließend erzählte ich den Beiden etwas über meine Hörgewohnheiten, wie zum Beispiel, dass ich es nicht mag, wenn ich bei Streichern, sei es eine Violine oder ein Cello, nur die Saiten, jedoch nicht den Korpus des Instrumentes wahrnehme. Und da geht’s schon los. Das ist nämlich gar nicht einfach. Der kräftige, warme Körperschall eines Cellos wird ausgeprägter, wenn die Höhen zurückgenommen werden. Aber gerade das will man ja nicht. Denn dann würden im nächsten Musikstück ein Ride-Becken oder Hi-Hat stumpf und ohne jeglichen Glanz ertönen, vom Strahlen des Metalls ganz zu schweigen. So eine Feinabstimmung setzt Erfahrung und Wissen um die Wirkung von verschiedenartigen Filtern innerhalb des Frequenzspektrums voraus. Eine einfache Wahrheit ist allein schon, dass es fast immer sinnvoll ist, Spitzen im Frequenzbild abzuschwächen statt das benachbarte Tal aufzufüllen. Und da ist noch etwas Relevantes, was auch mein Kollege Finn Corvin Gallowsky in seinem Bericht über den Erlkönig xMeMs Montara berichtete: Audiophiles Material in welcher Form auch immer, ob CD, Vinyl oder HighRes-File, ist nur wenig hilfreich. Denn hier hat bereits der Tontechniker oder Mastering-Ingenieur Entscheidendes geleistet, um für ein Maximum an Musikalität zu sorgen. Hiermit lassen sich die nuancierten Schwächen eines Systems nur schwerlich entlarven. Weniger perfekte Aufnahmen sind besser geeignet, solche feinen Schwachstellen auszuloten. Die Wiedergabe audiophiler Aufnahmen leidet anschließend nicht darunter, weil diese ohnehin in sich stimmig sind und sich durch die Feinabstimmung daran nichts ändert.
Zuerst arbeiteten beide meiner Lyravox-Gäste an der Feinjustage nach der Linearisierung gemeinsam, was ungefähr so ablief: Dr. G.v.L.: „Nimm mal bitte bei 750 Hertz zwei Dezibel zurück“ J.R.W.: „Ja, aber vielleicht etwas flacher und leicht breitbandiger“. So in etwa ging das hin und her, über das gesamte Frequenzspektrum bis Jens.R. Wietschorke uns verließ, weil er noch einem Kunden in Hannover einen Besuch versprochen hatte. Ich nahm nun seinen Hörplatz ein und wir lauschten dem ersten klassischen Stück. Und einem Zweiten. Ich beschrieb Dr. Götz von Laffert, was mir noch nicht so richtig gefiel. Kein Problem für ihn, der jetzt das Notebook von Jens Wietschorke vor sich hatte und zielführend mit zwei, drei leichten Veränderungen meinen Wünschen entsprach. Respekt! Wie gesagt, hier ist Wissen und Erfahrung wertvolle und unabdingbare Voraussetzung, um derart effektiv im Dienste der Musikalität einzugreifen. Mithilfe der Fernbedienung konnte ich durch Umschalten die lineare Raumeinmessung und die Experten-Abstimmung vergleichen. Der Unterschied ist nicht riesig, wenn man nur schnell hin- und herschaltet. Aber er ist hörbar und entscheidend und bringt das gewisse Etwas. Ich war geradezu erschreckt bei dem Gedanken, was man üblicherweise an Klangqualität verschenkt, wenn man so ein Potential nicht nutzt – und das ist ja leider meist der Fall. Ist es da nicht konsequent und erlaubt, zu fragen, ob es beim Kauf eines Lyravox-Lautsprechers nicht in erster Linie um diese beeindruckende Dienstleistung geht? Für dieses Einmessen und Optimieren auf Raum und Höranspruch verlangt Lyravox 1000 Euro, für den Karlos selber 12.800 Euro. Hinsichtlich des aus der Feinabstimmung nach Gehör resultierenden musikalischen Mehrwerts dürften sich nach meinem Eindruck diese Preise tendenziell auch anders gewichten.
Für den Betrieb wird ein Karlos – in diesem Fall war es die linke Box – per S/PDIF-Leitung mit dem digitalen Ausgang des Musikplayers verbunden. Das mitgelieferte Kabel verbindet diesen als Master fungierenden Karlos mit dem rechten, der im Slave-Modus auf diese Weise sowohl das digitale Musiksignal als auch die Steuerungs-Informationen erhält. Beide Lautsprecher beinhalten komplett die gleiche Technik, also auch DSP und Endstufen. Man könnte die Master/Slave-Zuordnung ebenso andersherum machen. Bei analoger Ansteuerung werden beide Lautsprecher in klassischer Weise links wie rechts direkt angesteuert. Als Tonquelle diente mein Wadia CD-Transport. Alternativ spielte der im anderen Hörraum stehende Antipodes Oladra als reiner Roon-Server, der per WLan mit einem brandneuen Lyravox Custom Streamer verbunden war. Letzterer ist ein nach Kundenanforderung in Hard- und Software konfigurierbarer Universal-Streamer mit ausschließlich digitalen Ausgängen, in diesem Fall konfiguriert als Roon Endpoint. Diese Version hat ein doppeltes Linearnetzteil für Prozessor und Audiosektion, beide mit Supercap-Pufferbank und ein internes Subchassis aus Bronze für die Elektronik.
Wenn ich nun Klang und musikalisches Können des Karlos zu beschreiben versuche, geschieht dies anhand der Abstimmung, wie ich sie mir in meinem Hörraum wünschte. Es gab diesbezüglich zwischen Dr. Götz von Laffert und mir keine Meinungsverschiedenheiten. Er war mit meinen Klangvorstellungen durchaus einverstanden. Aber: Wenn jemand eine etwas andere Abstimmung vorzieht, vielleicht weil er eine bestimmte Musikrichtung präferiert und deren Charakter tonal unterstreichen möchte, ist das kein Problem. Sollte sich im Laufe der Zeit daran etwas ändern oder auch im Falle eines Umzugs, ist eine erneute Experten-Einmessung für derzeit eintausend Euro in Deutschland möglich. Eine gute Nachricht in diesem Zusammenhang ist, dass die Fernbedienung drei Programmierungen abrufbar macht, von denen eine der Linear-Einmessung vorbehalten ist. Auf Platz drei darf man also durchaus noch eine weitere, den persönlichen Gegebenheiten Rechnung tragende Einstellung einrichten lassen. Dr. Götz von Laffert sagte mir, es gäbe immer wieder Kunden, die Lyravox Lautsprecher auch in ihrem Heimkino-Setup nutzen wollen. Es sei kein Problem, eine entsprechende Abstimmung mit hierfür optimaler Charakteristik und Fokussierung, um vielleicht einen Center-Speaker zu vermeiden, abzuspeichern.
Wenn ich Musik mit Karlos höre, egal ob von meinem Wadia-Laufwerk oder dem besser klingenden Setup aus Antipodes Oladra und dem neuen Lyravox Streamer, gefällt es mir schon in der Linear-Einstellung. Mit jedem so klingenden passiven Lautsprecher in Kombination mit einem geeigneten Voll- oder Endverstärker wäre ich wahrscheinlich halbwegs zufrieden. Aber nicht wirklich glücklich, weil in meinem Raum der Bass etwas zu zurückhaltend und der Präsenz-Bereich für mein subjektives Empfinden zu ausgeprägt wäre: das Ergebnis der Linearisierung. Dafür habe ich keine Überbetonungen durch Raummoden mehr im Tief- und Grundton, was zu hervorragender Durchhörbarkeit führt, auch ein Ergebnis der Linearisierung. Gänsehaut spüre ich da nur bei wenigen Musikstücken, die mir ohnehin stets unter die Haut gehen. Wenn ich nun auf der Fernbedienung die musikalische Feinabstimmung durch den Lyravox-Experten aufrufe, ändert sich zwar das Klangbild nicht enorm, aber die Musikalität in einem Maße, dass ich auf keinen Fall auf Linear zurückschalten will. Jetzt fangen auch meine Füße an, sich im Rhythmus mitzubewegen. Ich merke, dass Stimmen mehr Körper bekommen, ohne dass das Klangbild zusammenschmilzt und seinen Nuancen-Reichtum verliert. Die Musik bleibt nicht nur transparent, sie gewinnt an Authentizität und das Klanggeschehen bildet sich auf der großen Bühne homogener und ansprechender ab. Die Standorte einzelner Instrumente sind klar umrissen und wirken wie angenagelt. So vermittelt Karlos emotional ein weit schöneres, packenderes Erlebnis und überzeugt rational mit Wahrheitstreue.
Egal ob Blasinstrument, Streichinstrument oder Schlagwerk: Sie alle vermittelt Karlos mit einem sehr hohen Maß an Echtheit. Wir dürfen bitte nicht vergessen, dass wir es hier mit dem preisgünstigsten Modell der Hamburger Manufaktur zu tun haben. Ich weiß, dass noch mehr Auflösung und Klangfarbe möglich ist. Auch wenn der hier aufgerufene Preis mehr als Kleingeld ist: Die Musikalität des Karlos liegt deutlich über dem, was man für den Preis erwarten darf. Denn zu den eben genannten Eigenschaften kommt ein dynamische Verhalten und die in dieser Weise nur bei Breitbändern oder Hornlautsprechern zu findende losbrechende Energie, die selbst bei kleinen Besetzungen mit natürlichen Instrumenten deutlich spürbar ist. Cecilias Bartoli erlebte ich mit ihren Liedern vom Album St. Petersburg enorm kraftvoll und ansprechend. Ihr Mezzosopran geriet dabei niemals überzeichnet oder gar nervig, auch nicht bei hoher Lautstärke. Nach meiner Erfahrung liegt das große Defizit aller Hifi-Anlagen im Vergleich zur Live-Musik gleich welchen Genres darin, dass die Direktheit und Körperlichkeit von Instrumenten nicht wirklich vermittelt wird. Das kann Karlos auch nicht voll umfänglich. Aber Karlos fasziniert auch deshalb, weil er es schafft, dieses Defizit kleiner zu machen, ohne die konstruktiven Nachteile von Breitbändern und Hornsystemen einzubringen. Karlos klingt ehrlich. Das ist schon sehr viel und rechtfertigt seinen Kaufpreis. Was er aber bei optimaler Einstellung an Hörvergnügen bereitet, hebt ihn aus dem Gros der Konkurrenz hervor. Vergesst den Rest der Welt und genießt Musik mit ihm, möchte ich sagen. Aber Wermutstropfen gibt es dennoch: Karlos macht klar hörbar, wie gut die Tonquelle ist. Man kann einen Bluetooth-Empfänger anschließen und per Smartphone Musik zuspielen. Für den Anfang mag´s gehen, aber es geht eben viel mehr. Was Karlos sehr gut kann, ist leise spielen. Schon bei sehr niedrigen Hörpegeln ist spürbar, dass auch am unteren Frequenzband-Ende Dynamik da ist. Das ist wichtig, weil es möglicherweise schwer fällt, zu später Stunde den Karlos durch einfachen Tastendruck auf der eleganten Metall-Fernbedienung auszuschalten.
Gehört mit
|
|
---|---|
CD-Laufwerk | Wadia WT 3200 |
Musikserver | Antipodes Oladra |
Musikplayer | Lyravox Custom Streamer mit doppeltem Linearnetzteil |
Zubehör | MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, Boaacoustic Evo.black Power für Karlos, Puritan Ultimate Mains für Lyravox Streamer, SPDIF.Kabel Lyravox LyraLink Coax (identisch mit der zum Lieferumfang gehörenden digitalen Verbindung zwischen Karlos Master und Slave), DH-Labs D-750 Coax, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Audioquest Fog Lifters |
Herstellerangaben
Lyravox Karlos
|
|
---|---|
Bauart | Dynamisch, 2 Wege plus Diffusfeld-Hochtöner, Bassreflex (downfire), vollaktiv 2 x Class D mit DSP-Signalverarbeitung und integrierter Vorstufe. Master-Slave-Konfiguration mit digitalem Interlink |
Frequenzgang | 28 – 28.000 Hz raumabhängig |
Konstruktionsprinzip | 2 Wege plus Ambience-Tweeter, Bassreflex (unten) |
Elektronik | 1 x 400 Watt und 1 x 100 Watt Class D NCore® der 4. Generation. Mehrkanal- Hi-Res-DSP mit integrierter, fernbedienbarer Vorstufe für digitale und analoge Quellen (update-fähig)AES digital XLR (über Hauptlautsprecher) SPDIF digital RCA Koax (über Hauptlautsprecher) Toslink digital Lichtleiter (über Hauptlautsprecher) XLR analog symmetrisch (jeweils rechts / links) RCA analog (‚Cinch‘) (jeweils rechts / links) |
Anschlüsse | AES digital XLR (über Hauptlautsprecher) SPDIF digital RCA Koax (über Hauptlautsprecher) Toslink digital Lichtleiter (über Hauptlautsprecher) XLR analog symmetrisch (jeweils rechts / links) RCA analog (‚Cinch‘) (jeweils rechts / links) |
Gehäusekonzept | Gehäuse aus Schwer-MDF, teilweise gedoppelt, gezielt versteift, mehrkomponentige Schallkammerdämmung. Baßreflex bodenseitig. Standkufen (verschraubt) aus Stativholz (Esche), tiefschwarz geölt. Oberfläche Mehrschicht-Nanocoating matt ultrasmooth (ringfest, Möbelqualität) in Reinweiß NCS-S 0500N. Individuelle RAL- oder NCS-Farbtöne gegen Aufpreis |
Klangeinstellungen | Bis zu drei Custom-Klangpresets nach Experten-Einmessung im Hörraum. Z.B. zusätzliche Presets für ältere Quellen, historische Aufnahmen oder Kino-Ton mit virtuellem Center. |
Hochtöner | Accuton® Vollkeramik 30 mm Neodym |
Diffusfeld-Hochtöner | AMT L50 |
Tiefmitteltöner | Tiefmitteltöner ScanSpeak® 26W Aluminium 10“ |
Innenverkabelung | Reinstkupfer OCC mit jeweils angepassten Querschnitten |
Empfohlene Raumgröße | 12 - 40 m2 (bei normaler Wohnraumhöhe bis 2,8 m) |
Empfohlener Hörabstand | 2 - 5 m |
Empfohlener Wandabstand | 0,5 - 1,5 m (mit Raumeinmessung ab 0,15 m) |
Maße (B/H/T) | 40 x 87,5 x 37cm mit Ständer |
Gewicht | 22 Kilogramm |
Garantie | 3 Jahre auf Elektronik, 5 Jahre auf Mechanik, 10 Jahre Ersatzteilgarantie |
Preis | 13.800 Euro inklusive Einmessung (innerhalb Deutschlands) und Fernbedienung |
Lieferumfang | Aluminium-Fernbedienung zur Steuerung aller Funktionen inkl. Quellenwahl und Klang-Presets; 2 x Netzkabel; 4,5 m Lyra-Link SPDIF-Verbindungskabel Haupt- und Sekundärlautsprecher; Staubschutzhüllen; Bedienungsanleitung |
Produktvarianten | Karlos Analog nur mit analogen Eingängen, zum Betrieb an externen Vorstufen, ohne Fernbedienung und Interlink-Kabel. Karlos Monolith mit Massiv-Kunststeingehäuse und Accuton® Cell® C25 Hochtöner |
Hersteller
Lyravox Gerätemanufaktur GmbH & Co. KG
|
|
---|---|
Anschrift | Jaffestraße 6 21109 Hamburg |
Telefon | +49 40 320897980 |
info@lyravox.de | |
Web | lyravox.com |
Mit der Einführung der neuen 7000 Serie erweitert Audiolab seine HiFi-Familie um drei beeindruckende Mitglieder: Der Vollverstärker 7000A, der CD-Transport 7000CDT und der Streaming-Player 7000N Play sind zwischen der vielfach ausgezeichneten 6000 Reihe und der 9000 Referenzreihe angesiedelt.
Die Audiolab 7000 Serie tritt in große Fußstapfen: Die 6000 Reihe begeisterte Anwender und Fachpresse gleichermaßen, mit der 9000 Serie hat Audiolab zudem neue Maßstäbe gesetzt. Das Team um Chefdesigner Jan Ertner hat es sich dementsprechend zum Ziel gemacht, die neuen Modelle mit denselben Tugenden auszustatten und sie zwischen den erfolgreichen Vorgängern zu positionieren. Aufbauend auf der 6000 Serie wurden 7000A, 7000CDT und 7000N Play in jeder Hinsicht weiter verbessert und auf den aktuellsten Stand der Technik gebracht – klanglich, aber auch mit neuen Features und modernem Bedienkonzept. Dazu gehört unter anderem das intuitive IPS LCD Display mit grafischer Benutzeroberfläche, wie es auch bei der 9000 Serie zum Einsatz kommt. So werden Einstellungen und Wiedergabeinformationen glasklar und elegant dargestellt.
Der neue Vollverstärker 7000A präsentiert sich ganz klar in der Tradition des erfolgreichen 6000A, geht aber bei Klang, Vielseitigkeit und Bedienung noch einen großen Schritt weiter. Ausgestattet mit einem eigens entwickelten, massiven 250VA-Ringkerntrafo bietet der Class-AB-Leistungsverstärker satte 70 Watt pro Kanal an 8 Ohm respektive 110 Watt an 4 Ohm. Dabei kommt eine CFB (Complementary Feedback) Topologie zum Einsatz, die sowohl für überragende Linearität als auch Temperaturstabilität sorgt. Im Herzen des 7000A sitzt der wegweisende ESS-ES9038Q2M-32-bit-DAC-Chip mit patentierter HyperStream® II Architektur. Das Ergebnis all dieser Bemühungen ist ein kompromissloses Klangerlebnis voller Dynamik, das jede Nuance des Quellmaterials zum Leben erweckt.
Musik kommt heutzutage aus vielen Quellen. Dieser Tatsache trägt Audiolab beim 7000A Rechnung und sorgt für besten Klang – egal, wo die Lieblingsmusik herkommt. Neben drei analogen Cinch-Eingängen für Zuspieler wie beispielsweise CD-Player stehen auch je zwei Coax- und SPDIF-Anschlüsse zur Verfügung. Eine hochwertige MM-Phono-Vorstufe lässt Vinyl-Schätze in voller klanglicher Pracht erstrahlen. Aber auch die unkomplizierte Wiedergabe von Mobilgeräten ist dank Bluetooth aptX im Handumdrehen möglich. Darüber hinaus trägt Audiolab dem Trend Rechnung, hochwertige Audiokomponenten im Heimkino-Wohnzimmer zu integrieren: Über einen HDMI ARC Anschluss lässt sich der 7000A ganz einfach mit modernen Smart TVs verbinden, um diese in neue Klangdimensionen zu katapultieren. Per USB kann auch Musik vom Computer zugespielt werden. Neben der „Roon Tested“-Zertifizierung hat der Vollverstärker noch ein Ass im Ärmel: Als vollwertiger MQA-Decoder ist er perfekt für das Zusammenspiel mit dem Tidal „HiFi Plus“ Service geeignet.
Dem Audiolab 7000CDT CD-Transport ist seine Herkunft deutlich anzumerken: Optisch an den 6000CDT angelehnt hat Audiolab ihm zahlreiche Qualitäten des 9000CDT mit auf den Weg gegeben. Neben dem IPS-LCD-Farbdisplay kommt auch ein Read-Ahead-Buffer zum Einsatz, der vom Flaggschiff-Modell inspiriert ist. Das Aluminiumgehäuse eliminiert zuverlässig störende Vibrationen, das CD-Laufwerk ist zudem elektromagnetisch abgeschirmt und mit einer eigenen Stromversorgung ausgestattet. Die Master Clock mit hochpräzisem Kristalloszillator sorgt für minimalen Jitter sowohl über den optischen als auch über den Coax-Ausgang. Ein USB-A-Anschluss erlaubt auch die Wiedergabe aller gängigen Formate wie WAV, AAC, WMA und auch MP3. Mit elegantem Design, Funktionsvielfalt und exzellenter Signalübertragung ist der Audiolab 7000CDT nicht nur der perfekte Spielpartner für den 7000A, sondern auch für jedes hochwertige HiFi-Setup.
Der Audiolab 7000N Play bringt kabelloses Audiostreaming mit höchster Qualität ins HiFi-Setup. Dank DTS-Play-Fi steht jederzeit die ganze Welt der Musik zur Verfügung – von der eigenen Musikbibliothek über Streamingdienste wie Spotify, Tidal, Deezer, Qobuz und Amazon Music bis hin zu tausenden Radiosendern. Darüber hinaus ist der 7000N Play für noch mehr Flexibilität auch mit Apple Airplay 2 kompatibel und erlaubt die einfache Wiedergabe von Apple Music. Zusätzlich zur perfekt synchronen, verlustfreien Übertragung kabellos per WLAN über DTS-Play-Fi steht auch ein Ethernet-Anschluss für die Verbindung per Netzwerkkabel zur Verfügung. Ob Android, iOS, Kindle Fires oder Windows, ob von Computer, Tablet, Smartphone oder sogar Smartwatch – der Audiolab 7000N Play bringt Musik aus jeder Quelle ins ganze Haus. Und das völlig unkompliziert im Handumdrehen: Einfach die DTS-Play-Fi App herunterladen und innerhalb von Minuten Musik genießen, ohne umständliche Login-Prozeduren oder aufwändige Einrichtung.
Die neue Audiolab 7000 Serie ist jetzt im Handel erhältlich, wahlweise in klassischem Schwarz oder elegantem Silber. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 1.300 Euro für den Vollverstärker 7000A, 650 Euro für den CD-Transport 7000CDT und 650 Euro für den Streamer 7000N Play.
Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
| |
---|---|
Anschrift | Johann-Georg-Halske-Str.11 41352 Korschenbroich |
Telefon | 02161/61783-0 |
Web | www.iad-audio.de |
service@iad-gmbh.de |
Nominated for a Grammy in the category "Best Engineered Album, Classical" was the team that recorded and mastered John Williams' 2nd Violin Concerto with Anne-Sophie Mutter and the Boston Symphony Orchestra conducted by the composer: Bernhard Güttler, Shawn Murphy, Nick Squire and Christoph Stickel. Congratulations!
Hifistatement has taken the award as an opportunity to publish the interview with Christoph Stickel, which we did before we knew about the nomination, today again in written form a bit streamlined and linguistically smoothed in German and also in English. I readily admit that I would have spared the work of turning the audio recording of the interview published in German some weeks ago into text if our cooperation partners Highfidelity.pl and positive-feedback.com had not also been interested in this interview. But even Luis Fernandes, who as a graduate translator firmly rooted in the hi-fi scene is responsible for most of our English texts, declined a simultaneous translation. That let only the written form.
But back to the Grammys: last night the awards for the productions released in 2022 were handed out. In the category "Best Engineered Album, Classical", a total of five albums were nominated. One of them was the one mentioned above, which unfortunately was not the winner. But the nomination alone may be considered a special award.