tests/17-12-18_stenheim
 

Stenheim Alumine Five

18.12.2017 // Dirk Sommer

Stenheims Alumine Two hatte ich schon gelegentlich auf Messen gehört: einen edlen Zwei-Wege-Monitor mit moderaten Abmessungen, aber natürlich mit den physikalisch bedingten Einschränkungen im Tieftonbereich. Von der ausgewachsenen Five erwartete ich den vollen Frequenzumfang und einen fein ziselierten, „audiophilen“ Klang. So kann man sich täuschen!

Ich gebe gerne zu, dass meine Erwartungshaltung auch ein wenig vom ein oder anderen Vorurteil geprägt ist: Bei einem Lautsprecher aus der Schweiz assoziiere ich eher Präzision, Durchhörbarkeit und Akkuratesse denn Klangfarbenpracht und Spielfreude. Auch das klassische Boxen-Design mit seinen klaren Linien und rechten Winkeln ohne jegliche Verspieltheit, dafür aber mit dem offensichtlichen Streben nach Perfektion – auf fünf der sechs Seiten gibt es keine sichtbaren Schrauben, die Oberflächen lassen keine Wünsche offen – passt meiner Meinung nach ganz hervorragend zu einem unbestechlichen Full-Range-High-End-Monitor. In dieselbe Richtung weist für mich die Wahl des Gehäusematerials: gerade Aluminium-Flächen statt handschmeichlerisch gerundetes (Massiv-)Holz. Aber wie in der Einleitung schon angedeutet, verhält sich die Five in einigen entscheidenden Kriterien ganz anders als angenommen. Und das ist gut so!

Die Alumine Five gibt sich optisch ausgesprochen dezent und zurückhaltend, klanglich glücklicherweise nicht
Die Alumine Five gibt sich optisch ausgesprochen dezent und zurückhaltend, klanglich glücklicherweise nicht

Doch bevor ich zur Beschreibung des Klanges komme, möchte ich Ihnen die Firma Stenheim ein wenig näherbringen und auch einen Blick auf die Konstruktionsmerkmale der Five werfen: Die Marke Stenheim wurde im März 2010 von der Swiss Audio Design SA in Bournens etabliert. Gegründet wurde diese Firma von Jean-Loup Afresne, Antoine Petroff, Maxime Perrin, Stéphane Benz und David Jilli, fünf Ingenieuren, die einige Jahre für Goldmund gearbeitet und dort eine Menge Erfahrungen gesammelt hatten. Stenheims bereits erwähnte Alumine Two wurde noch 2010 vorgestellt, im folgenden Jahr folgte The 3rd Way, ein Woofer, der die Two im Bassbereich ergänzte. 2012 entschieden sich die Gründer von Swiss Audio Design, bei Devialet einzusteigen und jemanden zu suchen, der die Marke Stenheim übernimmt. Nach mehrmonatigen Verhandlungen entschieden sich die Anteilseigner an Swiss Audio Design, die Marke Stenheim samt allen damit verknüpften Aktivitäten an Jean-Pascal Panchard zu verkaufen. Der gründete dann 2013 die Firma Swiss Audio Acoustics, um Stenheim weiter aufzubauen. Seit dem letzten Jahr heißt die Firma Stenheim Suisse SA.

Einen kleinen optischen Akzent setzen die farbigen Leisten auf den Seiten. Sie werden von Magneten gehalten und können leicht ausgetauscht werden
Einen kleinen optischen Akzent setzen die farbigen Leisten auf den Seiten. Sie werden von Magneten gehalten und können leicht ausgetauscht werden


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