Montag, 11 Juli 2016 23:07

Roon Music Player

Die Software Roon zur Verwaltung und zum Abspielen von Musik ist mir zum ersten Mal auf der HighEnd 2015 aufgefallen. Was mir in Erinnerung blieb, waren zum einen die schicke grafische Oberfläche des Programms und zum anderen die vielen Zusatzinformationen, die über die übliche Darstellung von Alben, Track-Titeln und Interpreten weit hinaus reichte.

Es gingen dann aber noch etliche Monate ins Land, bis ich schließlich im Frühjahr 2016 begann, mich ernsthaft mit Roon zu beschäftigen. Der Zeitpunkt fiel zufällig mit der Veröffentlichung des Releases 1.2 zusammen, das neben vielen Verbesserungen im Detail insbesondere die Erweiterung zu einem Netzwerk-Audiosystem auf Basis des hauseigenen Streaming-Protokolls RAAT (Roon Advanced Audio Transport) brachte. Nun gibt es ja zahlreiche Programme, mit denen man seine Musik verwalten und abspielen kann. Für Mac OS X gibt es Amarra, Pure Music oder Audirvana+, für Windows-Systeme Foobar, JRiver Media Center oder JPLAY, um nur einmal die bekanntesten Vertreter zu nennen. Darüber hinaus stehen an eine bestimmte Hardware gebundene Lösungen beispielsweise von Auralic, Lumin oder Aurender zur Verfügung.

Roon nimmt für sich in Anspruch, eine neuartige Lösung für die Verwaltung und zum Abspielen von Musik zu bieten, deren Ansatz sich erheblich von den vorstehend genannten Programmen unterscheiden soll. Statt einer Darstellung der Inhalte mehr oder weniger in Form einer Tabelle möchte Roon dem Benutzer auf der Basis von Verknüpfungen zwischen Künstlern, Genres, Texten, Bildern und anderen Elementen eine informative Navigation und Erkundung seiner Musiksammlung bieten. Dabei soll gerade auch die klangliche Qualität nicht auf der Strecke bleiben und die Verteilung über ein Netzwerk Maßstäbe setzen.

Ein nicht gerade bescheidener Anspruch. Aber bei den führenden Köpfen, die hinter Roon stehen, handelt es sich um keine Anfänger. Es sind die ehemaligen Entwickler von Sooloos, die seinerzeit ein audiophiles Musik-Serversystem auf den Markt brachten, das aufgrund der darin verpackten Innovationen inzwischen legendär ist und dann von Meridian übernommen wurde. Ich war daher mehr als gespannt. Vor der eigentlichen Installation von Roon ist es hilfreich, erst einmal die grundlegende Konzeption des Systems zu verstehen. Die Architektur von Roon ist zwar grundsätzlich ganz ähnlich aufgebaut wie andere digitale Audiolösungen auf Basis des UPnP-Standards, unterscheidet sich aber in der Konsequenz der Umsetzung und in der technischen Ausführung signifikant.

Roon Core (© Roon Labs)
Roon Core (© Roon Labs)

Jedes Roon-System besteht aus einem zentralen Media Server, der Core genannt wird. Dieser verwaltet die Musiksammlung des Anwenders, die aus den verschiedensten Quellen stammen darf, erstellt dann daraus eine digitale Bibliothek und reichert diese über das Internet mit weiteren Meta-Daten aus der Roon-eigenen Datenbank an. Der Core versorgt die Control Points mit Informationen und sendet die Musikdaten an einen oder mehrere Outputs (Renderer). Der Core kann auf einem Mac oder Windows PC installiert werden.


Roon Control Apps (© Roon Labs)
Roon Control Apps (© Roon Labs)

Die Control App, auch als Roon Remote bezeichnet, ist das User Interface, das die in der Datenbank gespeicherten Musikdaten visualisiert und über das die Musikwiedergabe durch den Benutzer gesteuert wird. Mit einem Core können beliebig viele Control Apps verbunden werden. Die Control App von Roon gibt es für Windows, Mac, Android und Apple iOS und sie basiert auf einem für alle Plattformen einheitlichen Programmcode. Damit soll die Benutzeroberfläche unabhängig vom verwendeten Gerät immer gleich aussehen und gleichzeitig der Pflegeaufwand für den Hersteller minimiert werden.

Roon Outputs (© Roon Labs)
Roon Outputs (© Roon Labs)

Der Media Renderer, bei Roon wird er Output genannt, empfängt die Audiodateien vom Core und wandelt diese in einen digitalen Datenstrom um, der dann von einem Digital-/Analogwandler weiterverarbeitet werden kann. Roon ist von Haus aus als Multi-Room-System konzipiert und kann beliebig viele Outputs verwalten. Die Verknüpfung über das Netzwerk erfolgt mit dem von Roon entwickelten Streaming-Protokoll RAAT (Roon Advanced Audio Transport). Der UPnP-Standard wird von Roon nicht unterstützt.

Vor der Installation von Roon muss man sich zunächst entscheiden, welcher Computer der zentrale Roon-Computer sein soll. Ich habe hierfür einen Laptop ausgewählt, auf dem unter Windows 10 bereits MinimServer mit JPLAY Streamer und JRiver Media Center 19 installiert waren und der damit beste Voraussetzungen für einen Vergleich bot. Der Computer ist mit einem Core i5 Prozessor und sechs Gigabyte RAM-Hauptspeicher bestückt und bietet ausreichende Hardware-Ressourcen. Roon ist, was die Anforderungen an die Hardware betrifft, erheblich anspruchsvoller als so manch anderes Programm. Für den Core empfiehlt Roon mindestens einen Intel Core i3 Prozessor und vier Gigabyte RAM-Hauptspeicher, wobei es bei sehr großen Musiksammlungen gerne auch deutlich mehr sein darf. Als Betriebssystem werden Windows 10 oder OS X 10.11 bevorzugt. Der Laptop ist über ein JCAT USB Reference Cable (Test folgt) mit dem Brooklyn DAC/Vorverstärker von Mytek sowie über ein Ethernet Kabel mit meinem Heimnetzwerk verbunden. Auf dem Laptop habe ich dann das Software-Paket Roon Server installiert, das nur aus den Programmen Core und Output besteht. Bei Roon ist die strikte Trennung der drei Bestandteile Core, Control App und Output Grundlage des Systems. Wenn man, wie ich, Roon über ein weiteres Gerät fernsteuern möchte, empfiehlt es sich deshalb, auf dem zentralen Gerät auch nur die Teile Core und Output zu installieren. Das hat den Vorteil, dass die grafikintensive Control App mit der Bedienungsoberfläche auf einem anderen Gerät läuft und der zentrale Roon Computer von den aufwendigen Grafikoperationen entlastet wird. Diese Konstellation bringt deutlich hörbare Vorteile gegenüber einer Vollinstallation von Roon. Dies gilt übrigens auch für andere Software, wie beispielsweise JRiver Media Center, bei dem es ebenfalls klanglich vorteilhaft ist, auf dem Hauptcomputer nur JRiver Server laufen zu lassen.


Auf weiteren PCs – ganz gleich ob Windows oder Mac ­– können beliebig viele zusätzliche Versionen von Roon installiert werden, die dann zu Roon Remotes (Control Apps) werden. Soll ein Tablet oder Smartphone als Roon Remote verwendet werden, lohnt ein Blick in die Liste der unterstützen Geräte, da beispielsweise ältere iPads, wie mein iPad Mini 1, nicht unterstützt werden. Roon ist hier für meinen Geschmack ziemlich wählerisch und setzt 64-Bit-Geräte und die Unterstützung des Grafik-Standards OpenGL 3.0 voraus. Ich habe deshalb die Control App auf meinem MacBook Pro 13“ aufgespielt, das über WLAN mit meinem Netzwerk verbunden ist. In dieser Konstellation konnte ich dann gleich auch das Zusammenspiel zwischen Windows- und OS-X-Installationen testen.

Ich habe also zuerst Roon Server auf meinem Windows-Rechner und dann Roon auf meinem MacBook Pro installiert. Diese Reihenfolge ist wichtig, da bei der Installation auf dem MacBook Pro dann festgelegt wird, dass dieser Computer als Remote fungieren und mit der Bibliothek auf dem Laptop unter Roon Server verbunden werden soll. Anschließend habe ich im Menü „Settings“ im Reiter „Storage“ Roon mitgeteilt, in welchem Verzeichnis sich meine Musikdaten befinden.

Auswahl des Verzeichnisses mit meinen Musikdateien auf meinem Laptop
Auswahl des Verzeichnisses mit meinen Musikdateien auf meinem Laptop

Roon scannt anschließend die Dateien, was je nach Größe der Musiksammlung einige Zeit dauern kann. Hierbei werden Informationen wie Artist, Album Tracks und Cover Art sowohl von den eingebetteten ID3 Tags eingelesen als auch die Verzeichnisstruktur ausgewertet und anschließend Online mit der Roon-Datenbank abgeglichen. Beruhigend ist, dass Roon die mühsam erfassten Metadaten nicht überschreibt, sondern die Informationen aus der Roon-Datenbank lediglich hinzufügt, wobei die Originaldateien nicht verändert werden. Anschließend versucht Roon, die Daten mit weiteren Informationen, wie Vita des Interpreten, Songtexten, Fotos, Kritiken, Konzertdaten und ähnlichem anzureichern und alles trickreich miteinander zu verknüpfen. Darüber hinaus kann der Benutzer noch zusätzlich beliebig viele eigene Tag-Felder hinzufügen, die ebenfalls voll such- und filterbar sind. Technisch gesehen entsteht im Ergebnis eine dreilagige, objektverknüpfte Datenbank. Den Nutzen dieser aufwendigen Datenaufbereitung für den Anwender werden wir uns im Folgenden anschauen.

Der Startbildschirm
Der Startbildschirm


Die erste Bildschirm, den man nach dem Start sieht, ist die „Overview“ Ansicht mit einer Zeile in der Mitte, die Informationen über die Bibliothek wie Anzahl der Alben, Tracks oder Interpreten enthält. Darunter werden die zuletzt hinzugefügten Alben angezeigt. Mit einem Klick auf „View ALL“ rechts in der Mitte gelangen wir in die Album-Ansicht der gesamten Bibliothek, sortiert nach dem Datum der Aufnahme in die Bibliothek. Ein weiterer Klick beispielsweise auf das Cover The Grand Passion von Al Di Meola bringt uns auf den Wiedergabebildschirm für dieses Album.

Der Wiedergabebildschirm für das Album The Grand Passion von Al Di Meola
Der Wiedergabebildschirm für das Album The Grand Passion von Al Di Meola

Rechts vom Cover finden sich nun Informationen zum Album und zum Künstler. Unterhalb vom Cover erkennt man eine Zeile, die Format (FLAC), Sampling-Rate (44 kHz) und Bit-Tiefe (16 Bit) der Aufnahme anzeigt und mitteilt, ob es sich um eine Zwei-Kanal oder Mehr-Kanal Aufnahme handelt. Diese Informationen empfinde ich in der täglichen Arbeit als ausgesprochen nützlich, besonders dann, wenn eine Aufnahme in mehreren Formaten in der Musikbibliothek vorliegt. Im unteren Teil des Bildschirms wird die übliche Track-Liste des Albums mit dem Namen des Stücks und seinem Komponisten angezeigt. Rechts daneben sieht man weitere Alben des Interpreten, die sich ebenfalls in der Bibliothek befinden. Die grafische Aufbereitung der Informationen ist für meinen Geschmack hervorragend gelungen und erinnert mich irgendwie stark daran, wenn ich beim Musik hören von Platte, das Album einer LP in der Hand halte. Aber die Möglichkeiten gehen noch weiter.

Der Bildschirm mit den Daten zum Komponisten Astor Piazolla und weiteren Kompositionen
Der Bildschirm mit den Daten zum Komponisten Astor Piazolla und weiteren Kompositionen

Ein Klick auf den Komponisten von Track 2 bringt uns zu Informationen über Astor Piazolla und einer Übersicht von weiteren Werken dieses Komponisten, die sich ebenfalls in der Musikbibliothek befinden.

Der Wiedergabebildschirm für das Album Barcelona Nights von Ottmar Liebert
Der Wiedergabebildschirm für das Album Barcelona Nights von Ottmar Liebert


Aber das ist noch lange nicht alles. Wir wählen nun von Ottmar Liebert das Album Barcelona Nights: The Best of Ottmar Liebert, Vol. 1 aus und schauen uns einmal in der mittleren Zeile die verschiedenen Genres an. Normalerweise kann ich mit dem Tag Genres nichts anfangen: Zu unterschiedlich sind hier die Einordnungen. Roon zerlegt mehre Einträge in diesem Feld in einzelne Tags, die nun alle einzeln auswählbar sind.

Der Bildschirm mit Informationen zur Stilrichtung Falmenco und weiteren Interpreten und Alben
Der Bildschirm mit Informationen zur Stilrichtung Falmenco und weiteren Interpreten und Alben

Wir klicken jetzt auf das Feld Flamenco und erhalten auf einem neuen Bildschirm Informationen über die Stilrichtung Flamenco sowie Interpreten und Alben aus der Musikbibliothek angezeigt, die dem Genres Flamenco zugeordnet sind. Wir können nun entweder direkt ein Album auswählen oder einen Interpreten, wie Paco de Lucia, und erhalten dann wiederum Informationen über diesen Künstler und zwei von seinen Alben angezeigt, die sich auch in der Musikbibliothek befinden.

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Der Bildschirm mit Informationen zum Interpreten Paco de Lucia und weiteren Alben von diesem Künstler
Der Bildschirm mit Informationen zum Interpreten Paco de Lucia und weiteren Alben von diesem Künstler


Darunter sehen wir jetzt noch einen Querverweis zu Al Di Meola, über den wir mit einem weiteren Klick zu diesem Künstler springen können. An beiden Beispielen lässt sich sehr gut das hinter Roon stehende Konzept erkennen, eine Vielzahl nützlicher Informationen anzubieten, die über die üblichen ID3-Tags weit hinausgehen, und alle diese Informationen in der Musikbibliothek soweit wie möglich miteinander zu verknüpfen und zu verlinken.

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Absprung zum Bildschirm mit Informationen zum Interpreten Al Di Meola und weiteren Alben von diesem Künstler
Absprung zum Bildschirm mit Informationen zum Interpreten Al Di Meola und weiteren Alben von diesem Künstler

Der Ehrlichkeit halber muss allerdings festgestellt werden, dass nur zu Alben, für die Roon Informationen in seiner Datenbank vorrätig hat, die vorstehend genannten Informationen auch angezeigt werden können, und das sind in der Praxis beileibe nicht alle Alben in meiner Musikbibliothek. Aber wenn man Roon glauben darf, wächst die Datenbank von Tag zu Tag und damit die zur Verfügung stehenden Informationen. Ich würde mir zusätzlich eine Funktion wünschen, mit der man auch selbst in PDF-Dateien gespeicherte Liner Notes elegant einbinden kann. Vielleicht kann das Roon-Team das ja in einem zukünftigen Release umsetzen.

Eine weitere Funktion von Roon, die ich nicht mehr missen möchte, ist der Umgang mit Dubletten. Wir wählen nochmals das Album Barcelona Nights: The Best of Ottmar Liebert, Vol. 1 aus und sehen oberhalb der Zeile mit den Genres ein Feld „Other Versions“. Ein Klick darauf informiert uns, dass das Album noch zwei weitere Male vorhanden ist und zwar jeweils im Format WAV in unterschiedlichen Verzeichnissen. Per Klick ist es möglich, die Dubletten aus der Datenbank zu entfernen, wobei natürlich keine Dateien gelöscht werden, oder eine bestimmte Version zur bevorzugten Version zu machen, die dann immer bei einem Klick auf das Album Cover ausgewählt wird. Zu Testzwecken habe ich das Album einmal im Format FLAC und einmal im Format WAV im gleichen Verzeichnis auf der Festplatte gespeichert. Bei allen mir bekannten Programmen ist das Ergebnis ein Desaster, da dann alle Titel doppelt angezeigt werden und das File-Format in der Regel nicht zu erkennen ist. Roon hat daraus automatisch zwei Alben gemacht. Extrem praktisch, wenn man, wie ich, ein- und dasselbe Album in verschiedenen Formaten oder Sampling Raten in einer Musikbibliothek haben möchte.


Anzeige der doppelten Alben von Barcelona Nights mit exakten Informationen zum Speicherort, Format und Sampling Rate
Anzeige der doppelten Alben von Barcelona Nights mit exakten Informationen zum Speicherort, Format und Sampling Rate

Ein weitere tolle Eigenschaft von Roon – wenn auch noch lange nicht perfekt – ist dessen Umgang mit klassischer Musik. Roon kennt so wichtige Informationen wie Komponist, Dirigent, Orchester, Solist und Instrumentierung. Nach allen genannten Informationen kann gesucht werden, es können aber auch komfortabel die in der Datenbank enthaltenen Werke eines Komponisten angezeigt werden. Ausgefeilte, einfach zu handhabende Suchfunktionen runden den positiven Eindruck ab. Es würde an dieser Stelle zu weit führen, alle Funktionen von Roon zu beschreiben. Das muss man an Hand der eigenen Musikbibliothek einfach einmal ausprobiert haben: Man wird dabei feststellen, dass sich alles sehr einfach und intuitiv bedienen lässt. Die Benutzeroberfläche ist trotz der Vielzahl an angebotenen Informationen erstaunlich aufgeräumt, klar und übersichtlich. Da steht plötzlich wieder die Musik im Vordergrund. Es macht einfach Spaß, so richtig tief in die eigene Musikbibliothek einzutauchen und diese zu erkunden. Manches verborgene oder vergessene Schätzlein tritt da wieder zu Tage. Hinzu kommt, dass das Programm äußerst geschmeidig, schnell und zuverlässig ohne irgendwelche „Hänger“ funktioniert. Programmabstürze hat es bei mir bislang nicht gegeben!

Wenn jetzt noch das klangliche Ergebnis stimmt, dann wäre Roon der Musikplayer meiner Wahl. Ich werde mich deshalb in Teil 2 mit den klanglichen Qualitäten und den Möglichkeiten, ein Multi-Room-System aufzubauen, noch ausgiebig beschäftigen.

STATEMENT

Als Zwischenfazit ist festzuhalten: Mit der herausragenden Bedienungsoberfläche, innovativer Funktionalität, der Vielzahl und der Qualität der angebotenen Informationen sowie nicht zuletzt aufgrund der extrem geschmeidigen und zuverlässigen Funktion des gesamten Programms spielt Roon für mich, was die Aufbereitung und Steuerung einer Musikbibliothek betrifft, in einer eigenen Liga.
Gehört mit
Computer Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB, Windows 10
Software MinimServer, JPLAY v6.2, JRiver Media Center 19
D/A-Wandler Mytek Brooklyn DAC/Vorverstärker
Endstufe Einstein – The Poweramp
Lautsprecher Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1
Kabel Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN
Herstellerangaben
Roon Music Player
Empfohlene Hardware Intel Core i3, Ivy Bridge+
4GB RAM
SSD Systemfestplatte
1440 x 900 Bildschirmauflösung
Unterstützte Systeme für Roon Core und Roon Remote Windows 7+ (10 empfohlen)
OpenGL 3.0 Unterstützung
Media Packs erforderlich für Windows Server 2012 R1/R2 oder Windows
N/K/NK Mac OS X 10.8+ (10.11 empfohlen)
Linux
Intel x86_64 builds Core and Output functions.
ARM builds only support Output functions.
Unterstütze Tablets als Remotes Android 4.4+ (5.0 empfohlen)
Apple iPad mit iOS 8.0+
Windows Tablets Surface 3 und Surface 3 Pro
Unterstütze Phones als Remotes Android 4.4+ (5.0 empfohlen)
Apple iPhone 5s oder höher mit iOS 8.0+
Testversion 14 Tage frei
Updates frei in der Aboperiode
Preis Abo 1 Jahr: 119 USD
Abo ohne zeitliche Begrenzung: 499 USD

Hersteller
Roon Labs LLC
Anschrift 6 Round Hill Dr, Briarcliff Manor, NY 10510
New York
Web https://roonlabs.com/

Weitere Informationen

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Dienstag, 11 Juli 2006 23:13

Roon Labs LLC

Hersteller
Roon Labs LLC
Anschrift 6 Round Hill Dr, Briarcliff Manor, NY 10510
New York
Web https://roonlabs.com/
Dienstag, 11 Juli 2006 04:07

FISCH Audiotechnik

Vertrieb
FISCH Audiotechnik
Anschrift Dominik Büttner
Bergstraße 92
12169 Berlin
Telefon +49 30 6248651
Fax +49 30 6248053
E-Mail info@fisch-audiotechnik.de
Web www.fisch-audiotechnik.de
Freitag, 08 Juli 2016 22:32

Hijiri 'Nagomi' X-DCH10

Auch wenn Ihnen – wie mir anfangs ebenfalls – der Name Hijiri noch nichts sagt: Ich stelle Ihnen hier kein Netzkabel eines Newcomers vor, sondern eines, das von einem erfahrenen Kabelspezialisten entwickelt wurde, nämlich von Kazuo Kiuchi, der bereits für die renommierten Harmonix X-DC-Studio-Master- und 'Million' verantwortlich zeichnete.

Die japanische Combak Corporation brachte ihre High-End-Komponenten, Lautsprecher, Tuning-Produkte und Kabel bisher unter den Markennamen Reimyo, Enacom, Harmonix und Encore auf den Markt. Als man sich entschloss, bei den Nachfolgern der bestens beleumundeten Studio-Master-Netzkabel neue Materialen zum Einsatz zu bringen, nahm man dies zum Anlass, für die Harmonix-Kabel eine eigene Marke ins Leben zu rufen: Hijiri, was laut Daluso-Journal soviel bedeutet wie „Strong Leader“ oder „Starker Führer“. Klasse, jetzt habe ich einen Namen erklärt, nicht ohne einen weiteren wahrscheinlich ebenfalls unbekannten ins Spiel zu bringen, Daluso. Das ist die Firma der Niederländers Ed Doggen, der sich nach 20-jähriger Tätigkeit in der Automobilindustrie in den Fachbereichen Korrosions-, Material-, Lackier- und Produktions-Technik der Entwicklung und Produktion von Lautsprechern zuwandte. Das waren keine „Me-Too“-Produkte, sondern im Jahre 2001 wohl die ersten High-End-Lautsprecher in stranggepressten Aluminiumgehäusen – und auf das Material verweist auch der Firmenname: Design ALUminium SOundsystems.

Nagomi könnte man mit „Frieden in seelenvoller Entspannung“ übersetzen. Die Kabel sorgen aber für mehr Spannung und Emotionalität, als der Name vermuten lässt
Nagomi könnte man mit „Frieden in seelenvoller Entspannung“ übersetzen. Die Kabel sorgen aber für mehr Spannung und Emotionalität, als der Name vermuten lässt

Im Jahre 2005 entschloss sich Ed Doggen, die Aktivitäten seiner Firma auszuweiten: Er übernahm den Vertrieb der Harmonix Produkte. Dabei half ihm auch, dass er während seiner Arbeit in der Automobilindustrie über Jahre die japanische Mentalität kennengelernt hatte. Inzwischen ruht die Lautsprecherproduktion, Ed Doggen widmet sich ausschließlich dem Vertrieb – und das ist auch nötig, denn Daluso vertreibt seit November 2015 die Marken der Combak Cooperation auch in Deutschland und Österreich. Die Zusammenarbeit gestaltete sich so erfolgreich, dass Kazuo Kiuchi eigens aus Japan anreiste, um Ed Doggen bei der Präsentation der Harmonix-, Reimyo-, Encore-, Enacom- und Hijiri Produkte auf der hifideluxe in München zu unterstützen.

Das 'Nagomi' ist das erste Netzkabel in der Hijiri-Linie und markiert mit einem Preis von 1300 Euro für anderthalb Meter, wie ein Vergleich mit den bisherigen Harmonix-Kabeln zeigt, noch nicht das Ende der Fahnenstange: In Kürze wird auch das 'Takumi' hierzulande zu haben sein, das Ähnlichkeiten zum 'Million' XDC SM aufweist. Das 'Nagomi' ist – wie gesagt – als Nachfolger des 'Studio Master' anzusehen, das allerdings noch ohne von außen sichtbare Resonanzabstimmung auskommen musste. Das 'Nagomi' umgibt etwa in der Mitte zwischen Stecker und IEC-Buchse ein sechseckiges Holzgehäuse von sechs Zentimeter Länge, das an seiner breitesten Stelle drei Zentimeter misst. Im Inneren befindet sich kein Ferrit-Ring, sondern eine Kombination Harmonix-typischer Elemente zur Resonanzabstimmung, die einen stabileren Elektronenfluss garantieren und auch einen positiven Effekt auf die angeschlossenen Geräte haben soll. Außer, dass man in der Schuko-Variante Wattgate 390iRH-Stecker verwendet und das Kupfer nach Hijiri eigenen Vorgaben produziert wird, war über das 'Nagomi' nichts in Erfahrung zu bringen. Die Frage, ob sich die Vorgaben für das Kupfer auf die Legierung, die Produktion – ziehen oder gießen – oder etwaige kryogene Behandlungen bezieht, wollte Ed Doggen ebenfalls nicht beantworten. Darin ist er sich mit Kazuo Kiuchi einig: Man möge die Harmonix und Hijiri Produkte nicht nach technischen Angaben, sondern allein nach ihrer klanglichen Wirkung in der Kette beurteilen.

In den Holzgehäusen finden sich keine Ferrit-Ringe, sondern Elemente zur Resonanzabstimmung
In den Holzgehäusen finden sich keine Ferrit-Ringe, sondern Elemente zur Resonanzabstimmung


Aber auch das ist nicht so einfach: Ein einfacher A/B-Vergleich kann für den Harmonix-Statthalter in Deutschland nicht die Methode der Wahl sein. Wenn es um Anlagen-Tuning geht, sei der erste Schritt die richtige, resonanzoptimierte Aufstellung von Lautsprechern, Endstufen, Vorstufen und schließlich Quellgeräten. Erst danach solle man sich den Kabeln zuwenden und später dann der Raumakustik. Die vierte und letzte Stufe erreiche man schließlich durch den Einsatz von „Tuning-Bases“ und Enacom „Noise Eliminators“. Dieser auch mir durchaus einleuchtende, ganzheitliche Ansatz steht allerdings meiner Gewohnheit, immer nur eine Komponente einer bekannten Kette zu verändern, diametral entgegen. Schließlich einigten Ed Doggen und ich uns darauf, dass ich zuerst einmal die 'Nagomi' gegen Kabel in meiner bestehenden Kette ausprobiere und auch darüber berichte. Kurz danach wird er mich dann mit einer Auswahl an Harmonix-Utensilien besuchen, um meine Kette und den Raum einer Resonanzabstimmung zu unterziehen, deren Ergebnisse ich Ihnen natürlich auch nicht vorenthalten werde. Falls sich dann dabei meine vorherige Einschätzung der Netzkabel ändern sollte, ist das ja auch kein Problem. Wie jeder Audiophile weiß, gilt für eine gute Kette jederzeit: Work In Progress. Und genau hier setzt Hamonix auch an: ein Vier-Stufen-Plan statt immer währenden Ausprobierens. Aber das ist momentan noch ein wenig Zukunftsmusik.

In diesem Test belassen wir es beim klassischen A/B-Vergleich: Seit der Beschäftigung mit dem Swisscable Reference plus beziehen die beiden Ayon-Epsilon-Monos und die Einstein-Vorstufe ihre Energie über die hervorragenden Schweizer Netzstrippen. Da Harmonix empfiehlt, mit Tuning-Maßnahmen immer am Ende der Kette – also eigentlich bei den Lautsprechern – zu beginnen, wechsele ich erst die Netzkabel der Endstufen: Natürlich sind sofort Unterschiede zu hören – und zwar vor allem in der Perspektive. Der erste Eindruck war, dass man das Verklingen von Instrumenten dank der 'Nagomi' besser nachvollziehen kann und dadurch die Illusion eines tieferen Raumes entstünde. Nach zwei, drei Songs bin ich mir aber sicher, dass die Tiefenanmutung bei beiden Netzkabeln ähnlich ausgedehnt ist. Mit den 'Nagomi' ist man aber ein Stück näher am Geschehen: Die Abbildung gerät ein Stückchen größer und daher sind auch Details einen Tick schärfer wahrzunehmen. So kann ich mich beispielsweise nicht erinnern, das Blech im zweiten Teil von „West Eats Meat“ je so differenziert gehört zu haben. Da gibt es zwischen dem ein oder anderen Ton eine Schwebung, die vorher nicht in Erscheinung trat. Die Auflösung im Hochtonbereich ist ganz hervorragend, ohne dass diese Frequenzen besonders betont oder gar dominant wirkten. Bei den Klangfarben, bei Spielfreude und Dynamik schenken sich die beiden Kabel nichts. Das Reference Plus sorgt für einen Hauch mehr Druck in den untersten Oktaven, erscheint dadurch aber auch einen Tick weniger schnell.

Der Aufdruck auf den Schrumpfschläuchen verheißt außergewöhnliche Dynamik und Klarheit. Eine superbe Auflösung und eine große, plastische Abbildung wären ebenfalls eine Erwähnung wert
Der Aufdruck auf den Schrumpfschläuchen verheißt außergewöhnliche Dynamik und Klarheit. Eine superbe Auflösung und eine große, plastische Abbildung wären ebenfalls eine Erwähnung wert

Was die imaginäre Bühne angeht, war ich mir sicher genau zu wissen, wo meine Vorlieben liegen: Für mich kann's gar nicht genug Tiefe geben – egal, wo die Bühne anfängt. Aber gerade ist das Hijiri dabei mir zu vermitteln, wie faszinierend eine enorm große Abbildung ist, die gar nicht so weit vom Hörplatz entfernt beginnt. Dazu sollte ich vielleicht anmerken, dass ich vornehmlich Combos oder Orchester gehört habe, die keine Anlage der Welt in realistischer Größe in mein Arbeitszimmer zaubern kann. Hier ist die Darstellung mit den 'Nagomi' ein kleines Stückchen näher an der Wahrheit. Bei Arild Andersens „If You Look“, einer Melange aus elektronisch und akustischen Klängen, nehmen die Hijiri mit ihrer enorm feinen und luftigen Durchzeichnung im Mittelhochtonbereich für sich ein, besonders da der Song vor allem von diesem dichten rhythmischen Geflecht lebt. Die Pauken kommen allerdings über die Swisscable einen Hauch dramatischer rüber. Dennoch: Hier bringen einen die 'Nagomi' dem Song emotional näher.

Bei Einsteins The Preamp geht der Wechsel von den Swisscables zu den Hijiris in dieselbe Richtung wie zuvor beim den Ayons: Die Abbildung kommt ein Stücken näher, ohne absolut betrachtet an Tiefe zu verlieren, und wirkt dadurch größer und ungeheuer plastisch. Bei Schostakowitschs „Polka“ könnte man versucht sein, aus dem Hörsessel aufzustehen und mal eben um den Perkussionisten mit der Triangel herumzugehen. Dazu kommt eine dynamische Direktheit und Schnelligkeit, die ganz besonders bei Jazz und elektronischen Instrumenten begeistert. An diese Nähe zur Musik könnte ich mich gewöhnen – wohl auch deshalb, weil die 'Nagomi' trotz aller Feinzeichnung nicht den Anflug von Härte oder in Nervosität ins Klangbild bringen.


Da ich nicht wusste, ob die Kabel bereits eingespielt waren, als ich sie bekam, habe ich drei der vier etwa 100 Stunden am Stück bei wechselnden Lautstärken benutzt, womit zumindest die vom Hersteller geforderte Mindestzeit garantiert wäre. Zum Schluss probiere ich das vierte Kabel mit unbekanntem „Reifegrad“ noch am Chord DAVE aus, wo zuvor ein Charismatech die Energie anlieferte. Hier ist die Verbesserung enorm: Der Raum wirkt breiter und deutlich tiefer, Dynamik, Klangfarben und Schnelligkeit legen noch einmal ein gutes Stück zu. Wirklich beeindruckend!

Stecker und IEC-Buchsen stammen von Wattgate
Stecker und IEC-Buchsen stammen von Wattgate

STATEMENT

Auch wenn diese Aussage nicht in das ganzheitliche Harmonix-Konzept passen sollte: Die 'Nagomi' überzeugen auch in anderen gut abstimmten Anlagen völlig – und das ist gut so. Denn so können auch Klanggourmets mit Ketten ohne Harmonix-Tuning in den Genuss der Netzkabel kommen, die mit ihrer hohen Auflösung und luftigen Durchzeichnung in allen Frequenzbereichen brillieren. Dabei ist die Fülle farbiger Details bestens in den musikalischen Fluss integriert. Eine weitere Schokoladenseite der 'Nagomi' ist ihre große, plastische Bühnenillusion. Ich freue mich schon auf mehr Hijiri respektive Harmonix!
Gehört mit
NAS Melco HA-N1A, WDMyCloud
Wireless Streaming Bridge Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco
D/A-Wandler Chord DAVE, Mytek Brooklyn mit SBooster BOTW P&P Eco
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Thales Simplicity, Acoustical Systems Aquilar
Tonabnehmer Lyra Etna, Transrotor Tamino
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150
Lautsprecher Kaiser Acoustics Kawero! Classic, LumenWhite DiamondLight
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon, Cardas Audio Clear Network
Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste,Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Hijiri 'Nagomi' Netzkabel
Preis 1300 Euro für 1,5m

Vertrieb
Daluso
Anschrift Ed Doggen
Op den Dijk 30
NL-6102 EX Echt
Telefon +31 611 354725
E-Mail info@daluso.de
Web www.daluso.de

Weitere Informationen

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Freitag, 07 Juli 2006 23:05

Daluso

Vertrieb
Daluso
Anschrift Ed Doggen
Op den Dijk 30
NL-6102 EX Echt
Telefon +31 611 354725
E-Mail info@daluso.de
Web www.daluso.de
Dienstag, 05 Juli 2016 23:10

Bryston 4B³

40 Jahre und kein bischen leise – so lange gibt es die High End Ikone Bryston 4B bereits und auch das aktuelle Modell der brandneuen Cubed Serie hat wiederum 20 Jahre Garantie. Eine Ewigkeit in unserer schnelllebigen Welt.

Es gibt sie noch die zeitlosen Klassiker, die niemals alt werden und deren jeweils aktuelles Modell die Käufer immer wieder begeistert. Wenn wir an Autos denken, dann gehört ein Porsche 911 sicher dazu, aber auch im High End Bereich ist es möglich, sich immer wieder neu zu erfinden und trotzdem Kontinuität zu beweisen. Das gelingt auch der kanadischen Firma Bryston mit der Endstufe 4B, die bereits 40 Jahre auf dem Markt ist. Grund genug für Heinrich Schläfer, den gelernten Tonmeister und beim Bryston Vertrieb AVITECH unter anderen zuständig für Kommunikation, ein Gewinnspiel der besonderen Art ins Leben zu rufen: Unter dem etwas zweideutigen Motto „Her mit Deiner Alten“ bietet er dem Besitzer der nachweislich ältesten Bryston 4 noch bis zum 30. April 2017 den Umtausch gegen das aktuell hier getestete Modell 4B³.

Der Vertrieb AVITECH, der 1998 von Edvard Potisk in Wien gegründet wurde, steht auf zwei soliden Beinen und hat neben dem klassischen High End Bereich auch den Profibereich mit Rundfunk, TV, Tonstudios und komplexe Beschallungsanlagen im Visier. Die Bryston 4B war 1976 das erste Produkt, das die damals noch junge Firma sowohl für private HiFi Konsumenten wie auch für professionelle Studios anbot. Auch jetzt ist die Nachfrage dieser beiden Zielgruppen bei Bryston in etwa gleich hoch. Die Kanadier bieten deshalb eine sogenannte C-Serie und auch eine PRO-Version an. Während die für den Consumer Markt bestimmten C-Modelle in 17 und 19 Zoll Breite und wahlweise in silber oder schwarz ausgeliefert werden, sind die die für professionelle Benutzer gedachten PRO-Modelle ausschließlich in schwarz und in 19 Zoll Breite erhältlich.

Das Auge isst mit: Auch eine professionelle Endstufe darf gut aussehen und ihre Rundungen zeigen
Das Auge isst mit: Auch eine professionelle Endstufe darf gut aussehen und ihre Rundungen zeigen

Neben der 4B³ hat Bryston 2016 noch fünf andere Modelle der sogenannten Cube Series neu auf den Markt gebracht, die alle von einem Ingenieur-Team unter der Ägide von CEO Christopher Russel neu entwickelt wurden. Die Preise dieser Serie beginnen bei 4.105 Euro für die kleine 2,5B³ und enden bei 11.159 Euro für das Topmodell 28B³. Die Leistung an 8 Ohm variiert dabei von 135 Watt bis zu 1000 Watt. In dieser Hierarchie liegt das hier getestete Modell ziemlich in der Mitte und kostet 5.978 Euro bei einer Leistung von 300 Watt an 8 Ohm. Wenn Bryston eine neue Serie auf den Markt bringt, dann passiert das nicht einfach so wie bei vielen anderen Produkten, wo eine Mark-II-Serie schon ins Leben gerufen wird, wenn ein paar Schräubchen anders koloriert werden. In den 40 Jahren seit der Vorstellung des ersten Modells ist dies nun der sechste Relaunch des Modells und bei aller Kontinuität gab es jeweils deutliche Verbesserungen. Neben der guten Produktqualität ist natürlich die außergewöhnlich lange Garantie von 20 Jahren mitentscheidend für den Markterfolg. Wie man von Händlern und Kunden hört, ist darüber hinaus das Kulanzverhalten bei Bryston auch über die extrem hohe Garantiezeit hinaus noch sehr großzügig.

Gut gegliedert, aufgeräumt und äusserst funktionell zeigt die Bryston 4B³ ihre Rückansicht
Gut gegliedert, aufgeräumt und äusserst funktionell zeigt die Bryston 4B³ ihre Rückansicht


Mit der Ablösung des Vorgängermodells 4B SST², die 2009 auf dem Markt kam, hat man vor allem bei der Verzerrungsarmut und den Störgeräuschen deutliche Verbesserungen erzielt. Extrem niedrige Verzerrungen erreichte man insbesondere in der Eingangsstufe, die messbare Verzerrungen von weniger als ein tausendstel Prozent aufweist. Einen besonderen Fortschritt verzeichnete Bryston auch bei der Unterdrückung der durch elektromagnetische und Funkstörungen bedingten Störgeräusche. Damit soll ein offeneres Klangbild mit mehr Abbildung von Nuancen und generell mehr Detailreichtum einhergehen. Das patentierte Schaltungsdesign, das zusammen mit Dr. Alexandru Salomie entwickelt wurde, soll darüber hinaus für eine realistische räumliche Abbildung verantwortlich sein. Die sogenannte „Quad Complementary“-Ausgangsstufe imitiert die Charakteristik einer Class-A-Schaltung bei extrem niedrigeren Verzerrungen und beherbergt pro Kanal vier Paar bipolare Transistoren. Jeder Kanal besitzt eine eigene Stromversorgung mit separaten Trafo: ein klassischer Doppelmonoaufbau.

Erstaunlich ist, dass die Bryston 4B³ im Standby-Betrieb nur 500 Milliwatt Leistung konsumiert und damit auch dazu beiträgt, dass deutsche Stromversorger aus der Energiewende keinen nennenswerten Profit erzielen. Ein echter Gewinn ist dagegen die neue Optik und Haptik. Rein optisch hat sie sich gegenüber dem Vorgängermodell – wie ich finde – klar verbessert. Klare Linien der zwölf Millimeter dicken Frontplatte und gute Verarbeitung gehen Hand in Hand.

Neben dem Wahlschalter für normalen und gebrückten Betrieb gibt es noch die Wahl zwischen symmetrischen und unsymmetrischen Eingängen sowie einen speziellen Gain Schalter, mit dem die Verstärkung um sechs Dezibel erhöht wird
Neben dem Wahlschalter für normalen und gebrückten Betrieb gibt es noch die Wahl zwischen symmetrischen und unsymmetrischen Eingängen sowie einen speziellen Gain Schalter, mit dem die Verstärkung um sechs Dezibel erhöht wird

Bevor die Bryston das Werk im kanadischen Ontario verlässt, muss sie sich einem hundert Stunden dauerden Burn-In-Test unterziehen, bei dem thermischer Stress wechselweise durch volle Belastung und Standby-Phasen in dreißig Minuten Intervallen geprüft wird. Jeder Verstärker der Cubed Series wird zudem mit einem umfassenden individuellen Leistungszertifikat und Messprotokoll ausgeliefert. Die Leistungsangaben von Bryston sind absolute Mindestwerte und werden in der Praxis regelmäßig übertroffen. Unsere Bryston 4B³ mit einer angegebenen Leistung von 300 Watt an 8 Ohm hatte laut Messprotokoll tatsächlich 332 Watt. Im gebrückten Modus, der mit nominal 900 Watt zu Buche steht, standen tatsächlich 1080 Watt zur Verfügung.

Für die Hörtests sollte die tatsächliche Leistung durchaus noch eine wichtige Rolle spielen. Zunächst hörte ich zwei Tage mit den zuletzt getesteten kompakten XTZ Divine 100.33, dann musste sich die Bryston einem Belastungstest der besonderen Art stellen. Da ein Freund von mir für zwei Jahre nach Singapur geht, kaufte ich ihm vor Kurzem seine mächtigen jeweils 180 Kilogramm schweren Wilson Audio MAXX Lautsprecher ab. Für eine Endstufe ist das Betreiben dieser Schallwandler wahrlich keine einfache Aufgabe, und Besitzer solcher Kaliber orientieren sich bei der Endstufensuche üblicherweise in extremen Hochpreisregionen. Sollten die vergleichsweise günstigen Bryston das Schwergewicht zum Fliegen bringen? Sie sollten, denn nicht nur ein österreichisches, stark zuckerhaltiges Getränk verleiht Flügel, sondern offenbar auch die neue Bryston-Elektronik der Cubed Series.


Die aus dem Profi-Bereich stammenden Neutrik-Buchsen beherbergen sowohl symmetrische XLR- als auch Klinkenstecker. Natürlich gibt es auch RCA-Buchsen
Die aus dem Profi-Bereich stammenden Neutrik-Buchsen beherbergen sowohl symmetrische XLR- als auch Klinkenstecker. Natürlich gibt es auch RCA-Buchsen

Nicht nur im übertragenen Sinn gelang der Bryston bei Patrice Herals „Improvisation“ gleich ein Paukenschlag. Einen derart druckvollen, mächtigen und dabei sehr durchzeichneten Bass, der mit einer sehr guten Tiefenstaffelung einhergeht, hatte ich selten gehört. Dieses Stück kann viele Details ans Tageslicht bringen, aber auch unglaublich nervig klingen, wenn die Elektronik nicht stimmt. Die Tatsache, dass ich mir diesen Song noch mehrmals anhörte, sagt schon viel aus über den Spaßfaktor der neuen Bryston.

Eine deutliche Verbesserung zur vorhergehenden SST Serie sind die neuen Lautsprecherterminals. Links davon ist der Anschluss einer Remote-Control-Einheit möglich
Eine deutliche Verbesserung zur vorhergehenden SST Serie sind die neuen Lautsprecherterminals. Links davon ist der Anschluss einer Remote-Control-Einheit möglich

Bei der EM 2016 durften die Holländer nicht mitmachen, aber Hans Theessinks „Call Me“ ist gerade für den Bassbereich ein willkommener Mitspieler. Wenn die Endstufe hier schlapp macht, dann hört es sich einfach sumpfig an. Die Bryston 4B³ war aber hellwach und brachte Theessinks tiefe Stimme sehr sonor und ungemein kräftig rüber.

Sauberer modularer und servicefreundlicher Innenaufbau
Sauberer modularer und servicefreundlicher Innenaufbau


Für das andere Ende der Frequenzen wählte ich Radka Toneffs „The moon is a harsh mistress“, bei der sowohl ihre überaus klare und offene Stimme aber auch glasklare Klavieranschläge den geneigten Hörer in Entzückung versetzten. Dieselbe Tendenz ergab sich auch bei Sophie von Otters „Mariengesängen“, bei denen zudem klangfarbenstarke Streicher das Mittelohr labten.

Insgesamt acht Stück dieser Elkos pro Kanal ergeben eine Pufferung von fast 90.000 Mikrofarad
Insgesamt acht Stück dieser Elkos pro Kanal ergeben eine Pufferung von fast 90.000 Mikrofarad

Paco Lucia mit „Live in America“ durfte dann seine hohe Kunst und seine enorme Schnelligkeit zeigen. Mit der Bryston Endstufe war man live dabei und erlebte tolle Dynamiksprünge und rhythmische Kastagnetten. Auch bei Schostakowitsch The Age Of Gold auf Living Stereo ist Dynamik Trumpf. Schwierig sind hier auch die Blechblasinstrumente, die von der kanadischen Endstufe sehr realistisch gemeistert wurden. Sie schaffte es auch, Instrumente gut voneinander zu trennen und nicht übertrieben groß darzustellen.

Mit guten Augen erkennt man die bipolaren MJL 21193 (PNP) und MJL 21194 (NPN) Endtransistoren von ON Semiconductor. Jeweils vier Paar pro Kanal kommen zum Einsatz
Mit guten Augen erkennt man die bipolaren MJL 21193 (PNP) und MJL 21194 (NPN) Endtransistoren von ON Semiconductor. Jeweils vier Paar pro Kanal kommen zum Einsatz

Klavieranschläge sind eine Königsdisziplin in der Musikwiedergabe. Hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen. Deshalb ließ ich Monty Alexander mit „Send For Ne“ auftreten und erlebte Boogie Woogie vom Feinsten. Musik, die atmet, und viel Luft um die Instrumente sorgten dafür, dass ich auch diesen Song mehrmals genoß.


Zum Schluss hatte aber noch Muddy Waters mit „Big Leg Woman“ einen großen Auftritt, denn seine Stimme löste sich wunderbar von den Lautsprechern, es stimmte die mir besonders wichtige Höhe bei der Stimmenabbildung und auch die präzise Ortbarkeit des Sängers. Was gibt es eigentlich an der neuen Bryston 4B³ zu bemängeln oder anders gefragt, was macht denn eine drei- bis viermal so teure Endstufe noch besser? Natürlich hängt das stark von der Kette ab, aber die Bryston hatte mit der großen Wilson Audio beileibe keine leichte Aufgabe. Natürlich geht alles immer noch ein bisschen besser bei entsprechendem Budget. Wenn man ganz tief in die Tasche langt, ist vielleicht noch eine extremere Räumlichkeit möglich und noch ein Quentchen mehr Auflösung. Die Bryston 4B³ mit Genen aus dem Profibereich hat eigentlich gar nicht den Anspruch, eine typisch audiophile Endstufe zu sein und dennoch übertrumpft sie gerade in dieser Disziplin so manchen Wettbewerber.

Die beiden übereinander angeordneten Trafos für die Doppelmono Anordnung der Stromversorgung
Die beiden übereinander angeordneten Trafos für die Doppelmono Anordnung der Stromversorgung

STATEMENT

Für die allermeisten Musikliebhaber ist die neue Bryston 4B³ Endstufe der Cubed Series ein großer Sprung nach vorne. Kraft und Kontrolle gehen einher mit Detailreichtum und starken Klangfarben. Ihr universeller Einsatz und nicht zuletzt zwanzig Jahre Garantie sind weitere Pluspunkte, die die Kaufentscheidung leicht macht.
Gehört mit
Plattenspieler Le Tallec Stad S
Tonarme Clearaudio Souther, Eminent 1
Tonabnehmer Van den Hul Grashopper
Musikserver Aurender N100
D/A Wandler MYTEK Brooklyn mit Audiobyte Hydra Z USB Bridge
Vorverstärker Classé Audio Omega
Endstufen mt-audio-design Monoblöcke
Lautsprecher Wilson Audio MAXX, XTZ Divine 100.33
Kabel Audioquest, HABST, Sun Wire Reference
Zubehör Copulare Aural Endstufenständer, Copulare Laufwerkstisch
Herstellerangaben
Bryston 4B³
Leistung 300 Watt (pro Kanal) bei 8 Ω
500 Watt (pro Kanal) bei 4 Ω
900 Watt (pro Kanal) bei 8 Ω (Mono gebrückt)
Klirrfaktor ≤.005% von 20Hz bis 20kHz bei 300W
Rauschabstand bei voller Ausgangsspannung: -110dB unsymmetrisch, -113dB symmetrisch
Anstiegrate >60V/µS
Leistungsbandbreite 5Hz bis >100kHz
Dämpfungsfaktor >500 bei 20Hz (8Ω)
Schaltbare Verstärkung 23dB oder 29dB
Abmessungen (BHT) 432x160x411mm
Gewicht 28,6kg
Preis 5978 Euro
Garantie 20 Jahre

Vertrieb
AVITECH
Anschrift Czerningasse 16
A-1010 Wien
Österreich
Telefon +43 1 21478701
Fax +43 1 21478700
E-Mail office@avitech.at
Web www.avitech.at

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Egal welche Gerätegattung gerade besonders für Furore sorgt, seien es Kopfhörer oder netzwerkbasierende Speicher: Kurz darauf haben die einschlägig bekannten Firmen die benötigten Kabel im Programm. Kein Wunder also, dass auch Cardas Audio hochwertige Netzwerkkabel anbietet. Und die besitzen – soweit ich weiß – ein Alleinstellungsmerkmal.

In seinem Bericht über das Cardas Audio Clear Headphone Cable erwähnte Bert Seidenstücker, dass die Leiter aus „Cardas-Kupfer“ beständen. Das bedeutet nichts anderes, als dass Cardas seine Kupfer- und Silberleiter selbst herstellt. Als Grund dafür geben die Kabelspezialisten an, dass Mitte der 80-er Jahre Industriekupfer dank Massenproduktionstechniken wie dem Widerstandsglühen leicht verfügbar und billig gewesen sei. Sehr reines und ultra-weiches Kupfer hingegen sei aber so gut wie nicht zu bekommen gewesen. Einige Hersteller wichen auf ausländische Produzenten aus, aber deren Produkte hätten trotz astronomischer Preise starke Qualitätsschwankungen aufgewiesen. Deshalb habe man sich gezwungen gesehen, die benötigten Leiter selbst zu produzieren. Längere Zeit sei man sein einziger und kritischster Kunde gewesen. Inzwischen – so hört man – beliefert Cardas einen nicht unbeträchtlichen Teil der Audio-Kabelhersteller. Natürlich geht man nicht mit seiner Kundenliste hausieren, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass auch das Ausgangsmaterial einiger an dieser Stelle getesteter Kabel von Cardas stammt. Das ist ja auch keinesfalls ehrenrührig, wenn man seine für ideal erachteten Kabelgeometrien mit den besten erhältlichen Materialien realisiert.

Das kann auch das beste Foto nicht zeigen: Cardas zieht und veredelt die Leiter für seine Kabel selbst
Das kann auch das beste Foto nicht zeigen: Cardas zieht und veredelt die Leiter für seine Kabel selbst

Zudem gibt Cardas an, dass die am häufigsten nachgefragte Qualität das sogenannte „Grade 1 (Ultra)“-Kupfer sei, beim dem die Leiter nach jedem Ziehen unter einer Wasserstoff-Atmosphäre gereinigt und geglüht würden. Eine spezielle Beschichtung garantiere, dass das Kupfer zwischen den Bearbeitungsschritten nicht verhärte und oxidiere. Außerdem würde die Oberfläche der Kabel nach jedem Ziehen in einer eigens angefertigten Vorrichtung von Diamanten poliert. Die von Cardas für die eigenen Kabel verwendeten Leiter würden mit Urethan umhüllt, um einen Langzeitschutz vor Oxidation zu erreichen. Ausgangsmaterial für die Leiterherstellung seien Kupferbarren höchster Qualität mit einem Recycling-Anteil von null. Mir ist kein anderer Hersteller bekannt, dessen Kabel mit derselben Fertigungstiefe hergestellt werden wie die bei Cardas.

Das Cardas Clear Network verfügt über acht Massivleiter aus Cardas' ultra-reinem Kupfer mit einen Querschnitt von etwa 0,2 Quadratmillimeter, die von geschäumtem Polyethylen umgeben und in geschirmten Paaren mit jeweils eigenem Erdungsdraht zusammengefasst werden. Die vier Paare umgibt erst ein Folienschirm, dann ein Schirmgeflecht. Die äußere Hülle bildet ein weiches, flexibles thermoplasisches Elastomer. Es ist übrigens kein Wunder, wenn Ihnen die massiven Ethernet-Stecker bekannt vorkommen: Die Telegärtner-Verbinder verwendet auch Audiquest bei den Topmodellen Vodka und Diamond. Auch bei den von der Rolle zu konfektionierenden Kabeln wie dem Audioquest Carbon sind die Stecker der deutschen Edelschmiede als Option zu haben. Momentan verbindet in meiner digitalen Kette ein etwa 15 Meter langes Carbon den Router mit dem Melco NAS und ein Diamond diesem mit dem Auralic Aries Femto.

Cardas verwendet die hochwertigen Stecker des deutschen Herstellers Telegärtner
Cardas verwendet die hochwertigen Stecker des deutschen Herstellers Telegärtner


Bei Cardas gibt es keine Längenbeschränkungen für die Ethernetkabel und deshalb orderte Jan Sieveking, der Inhaber des deutschen Cardas-Vertriebs, ein 15 und ein 1,5 Meter langes Cardas Clear für den Test. Auch für den temporären Aufenthalt in meinem Hörraum habe ich vier Regale verrückt, um das lange Cardas direkt neben dem Carbon zu verlegen – damit nicht einmal eine etwaige räumlich bedingte Einstreuung den Vergleich verfälschen könnte.

Natürlich hatten die beiden Cardas-Kabel ausreichend Zeit, ein paar Daten hin und her zu transportieren, bevor ich sie nach und nach gegen die Audioquests austauschte. Als erstes war die lange Strippe an der Reihe, die die Verbindung zwischen Router und dem Melco herstellt, der in meiner Kette trotz USB-Ausgangs und eigenen Renderes lediglich als audiophiler, netzwerkgebundener Datenspeicher fungiert. Obwohl nicht durchgängig mit akustischen Instrumenten eingespielt höre ich in der letzten Zeit wegen seiner Fülle an Informationen und den Raumeffekten gerne „If You Look“ von Arild Andersons If You Look Far Enough: Nana Vasconcelos perkussiver Teppich klingt dank des Cardas minimal klarer strukturiert, und das eingewobene Blech strahlt dennoch eher golden als silbern. Die Klangfarben schillern einen Hauch wärmer. Ralph Towners sphärische Synthy-Sounds wabbern nun ein Stückchen tiefer in den imaginären Raum und die Pauken kommen trotz ihrer vermeintlich größeren Distanz zum Hörer mit jeder Menge Druck. Sehr überzeugend! Auch bei Ravi Shankars unvermeidlichem „West Eats Meet“ nimmt mich das Cardas für sich ein – vor allem wegen der Energie der Pauken und ihrer präziseren Platzierung im Raum.

Beim Transport oder Nichtgebrauch werden die Kontakte der Stecker durch Plastikkappen geschützt
Beim Transport oder Nichtgebrauch werden die Kontakte der Stecker durch Plastikkappen geschützt

Ich finde es schon erstaunlich, dass diese, wenn auch geringen Unterschiede überhaupt hörbar sind. Da kein ausgemachter Netzwerkspezialist bin, vermag ich nicht zu sagen, ob über die Verbindung zwischen Melco und Router nur Steuerungsbefehle oder auch Musikdaten ausgetauscht werden. Wenn nicht, dürfte es nur darum gehen, welches Kabel aufgrund seines Aufbaus und seiner Schirmung weniger Schmutz mit dem Signal an die Komponenten liefert. Aber was die mögliche Immunisierung gegen HF-Verunreinigungen anbelangt, wird erstens schon beim Melco eine hoher Aufwand betrieben. Zum zweiten kommt vor dessen Ethernet-Buchse für die Verbindung zum Router noch der SOtM iSO-CAT6-Filter zum Einsatz. In einfacheren Konfigurationen dürfte die Wirkung gut geschirmter Ethernet-Kabel wie des Cardas Clear daher noch deutlicher zutage treten.

Auf dem kürzeren Weg vom Melco zum Aries Femto sind aber mit Gewissheit Musik-Daten unterwegs. Und hier bekommt es das Cardas Clear mit dem mehr als dreifach teureren Audioquest Diamond zu tun: Bei Keith Jarretts „Wrong Blues“ ist letzteres im Hochton einen Quentchen offener und suggeriert einen minimal größeren Raum. Deshalb ging ich davon aus, dass es auch beim bei meiner Räumlichkeits-Testscheibe par excellence, Patrice Herals „Improvisation“ aus dem Le Concert De Parfums, für eine spektakulärere Abbildung sorgen würde. Aber das Cardas liefert eine so homogene, in sich stimmige Illusion des Refektoriums des ehemaligen Kloster in Norlac, dass man die minimal tiefere, aber dabei auch sezierendere Darstellung des Audioquests keine Sekunde vermisst. Das Clear kommt dem mehrfach teureren Diamond verboten nahe: In einigen Disziplinen kann man beim besten Willen nicht von „besser“ oder „mehr“ reden, da geht es eher um Geschmacksfragen.


Da hochwertige Kabel wird mit einem Echtheitszertifikat geliefert. Die Preise beginnen bei 290 Euro für 50 Zentimeter
Da hochwertige Kabel wird mit einem Echtheitszertifikat geliefert. Die Preise beginnen bei 290 Euro für 50 Zentimeter

Statt weiter nach – über die meisten Anlagen – vernachlässigbaren, minimalen Klangunterschieden zu suchen, verliere ich mich lieber in den großen virtuellen Räumen, in denen Carlo Crameri, zwölfsaitige Gitarre und Stimme, Arild Andersen am Kontrabass, Marc Halbheer, Schlagzeug und Paolo Vinaccia, Perkussion, ihre meist ruhigen Klänge zelebrieren. Diese Musik entzieht sich jeglichem Schubladendenken und lässt den Hörer in Sounds schwelgen – statt in Melodien. Dennoch empfinde ich sie in keiner Weise sperrig. Das ist nur der Name des Quartetts: Plastic Art Foundation. Der Titel der CD, Andorra – Part Two, ist beim Genuss der CD respektive der Musik-Files auch nicht gerade selbsterklärend. Dennoch: Mich hat in den letzten Monaten keine andere Scheibe derart in den Bann gezogen wie diese, die lange Zeit im Verborgenen schlummerte. Die ungeheure Faszination kann bei dieser Art von Musik aber nur entstehen, wenn die Anlage auf extrem hohem Niveau agiert. Das tun der Melco, der Aries und der DAVE ganz gewiss. Und das Cardas Clear ist den dreien absolut ebenbürtig: Schnelligkeit, Durchzeichnung, Raumillusion, Tieftonenergie und Dynamik der Wiedergabe lassen keine Wünsche offen.

STATEMENT

Die Zeiten, in denen Audiophile hofften, die Digitaltechnik machte alles einfacher, sind leider längst vorbei: Auch bei hochwertigen Streaming-Lösung sind entsprechende Kabel Pflicht. Cardas Audio bietet mit dem Clear Network Cable jede Menge klanglichen Zugewinn zu vergleichsweise moderatem Preis – man muss Router und Streamer nicht gerade 15 Meter voneinander entfernt aufstellen. Unbedingt selber hören!
Gehört mit
NAS Melco HA-N1A, WDMyCloud
Wireless Streaming Bridge Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco
D/A-Wandler Chord DAVE, Mytek Brooklyn mit SBooster BOTW P&P Eco
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors, Kaiser Kawero! Classic
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Audioquest, Carbon und Diamond, Swiss Cable Reference Plus, Habst Ultra III
Zubehör PS Power Plant, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Audioquest Jitterbug, SOtM iSO-CAT6, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly Basen und Füße
Herstellerangaben
Cardas Audio Clear Network (CAT 7) Ethernet-Kabel
Preis 380 Euro (1,5m)
1.595 Euro (15m)

Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
Ansprechpartner Jan Sieveking
Anschrift Plantage 20
28215 Bremen
Telefon +49 421 6848930
E-Mail kontakt@sieveking-sound.de
Web www.sieveking-sound.de

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Dienstag, 28 Juni 2016 00:31

Audeze LCD-4

Ich denke, der iPod war Schuld: In der letzten Dekade ist mobiler Musikgenuss wieder ungemein populär geworden. Das verwundert nicht, wenn man sich an den früheren Erfolg von Walkman und Co. erinnert. Überrascht hat mich aber der Trend zu „High End To Go“. Einer der exponiertesten Vertreter der Nobel-Kopfhörer ist Audezes Topmodell LCD-4.

Ich weiß noch genau, wann und wo ich den ersten Audeze gehört habe: im Head-Fi/CanJam-Raum des Rocky Mountain Audio Fests im Jahre 2009. Der Klang war auch für einen eingefleischten Lautsprecher-Hörer wirklich beeindruckend, die Verarbeitung des gezeigten Prototyps eher weniger. Damals fand ich den Aufwand und den damit verbundenen Preis recht ambitioniert und konnte mir nur schwer vorstellen, dass neben Stax – die einzige mir Ahnungslosen damals bekannte High-End-Kopfhörer-Schmiede – noch andere Marken in diesem Marktsegment ihr Auskommen finden würden. Eine grobe Fehleinschätzung, die auch darauf beruhte, dass ich bis dahin mit der regen amerikanisch Kopfhörerszene nicht in Kontakt gekommen war. Inzwischen hat auch hierzulande bereits zum dritten Mal eine CanJam stattgefunden – und zwar nicht nur als Teil einer größeren Hifi-Messe, sondern als eigenständige Veranstaltung: Es gibt heutzutage mobile Abspielgeräte, die ganz selbstverständlich DSD128 verarbeiten, Kopfhörer symmetrisch treiben und auch bei niederohmigen, wirkungsgradschwachen Exemplaren nicht kapitulieren. Für den Heimbereich werden Kopfhörerverstärker angeboten, die man mit Röhrenendstufen verwechseln könnte, und ProAudioGear, ein Händler und Vertrieb mit Wurzeln im Pro-Bereich, schreckt nicht davor zurück, spezielle, rein silberne Kabel zum Preis über 800 Euro für Kopfhörer anzubieten. Nur auf spezielle Klangschälchen für ohrumschließende Gehäuse muss der High-End-Fan noch immer warten.

Der LCD-4 wird mit einem sehr hochwertigen Pelican-Travel-Case und einem Lee-Weiland-Kabel geliefert
Der LCD-4 wird mit einem sehr hochwertigen Pelican-Travel-Case und einem Lee-Weiland-Kabel geliefert

Aber nicht nur das Marktsegment hat sich entwickelt, der Autor ebenfalls. Zwar habe ich schon in Studienzeiten den kleinsten Stax besessen, Kopfhörern aber erst wieder mehr Beachtung geschenkt, als ich vor einigen Jahren mit Musikproduktionen begonnen habe und dabei nicht immer auf Monitore zurückgreifen konnte. Während sie mir erst als unvermeidliches Übel oder bestenfalls als Werkzeug der Wahl erschienen, haben iPod, mobile Audioplayer und die neue Gattung von Wandler/Kopfhörerverstärker-Kombinationen zu immer mehr Berührungspunkten mit dem Thema geführt. Weiterhin haben der Test des SPL Phonitor 2 und des Bryston BHA-1 zur der Einsicht geführt, dass ein hochwertiger Kopfhörer für die Berufsausübung unverzichtbar ist. Nach der intensiven Beschäftigung mit dem Audeze LCD-XC, EL-8 Closed Back und dem LCD-X, für den sich der Mastering-Ingenieur Christoph Stickel entschied, mit dem ich die ein oder andere Produktion gemeinsam machte, brachte ich es dann schließlich doch nicht über mich, den minimal weniger offen klingende LCD-XC zu erwerben, den ich wegen seiner geschlossenen Bauform auch bei Aufnahmen hätte nutzen können: Seit Mitte letzten Jahres bin ich stolzer Besitzer eines LCD-X – und bei Aufnahmen verwende ich den EL-8 Closed Back.

Für den Vierer wurde ein neues, komfortableres Kopfband entwickelt. Die Kohlefaser-Leder-Konstruktion besitzt eine größere Auflagefläche als die bisher in der LCD-Serie übliche. Keine schlechte Idee bei einen Gesamtgewicht von etwa 680 Gramm ohne Kabel
Für den Vierer wurde ein neues, komfortableres Kopfband entwickelt. Die Kohlefaser-Leder-Konstruktion besitzt eine größere Auflagefläche als die bisher in der LCD-Serie übliche. Keine schlechte Idee bei einen Gesamtgewicht von etwa 680 Gramm ohne Kabel

Da hat es mich dann doch ein wenig nervös gemacht, als Carsten Hicking, einer der Chefs des deutschen Audeze-Vertriebs audioNEXT, ein neues Topmodell von Audeze ankündigte: den LCD-4. Der unterscheidet sich rein äußerlich vom dreier durch einen Gehäusering aus Makassar-Eben- stattt Zebranoholz, ein noch aufwändigeres Pelican-Travel-Case und momentan noch durch die blauen, von Lee Weiland entworfenen Anschlusskabel. Da die Vorräte aber zur Neige gehen, werden diese Kabel bei im Juli ausgelieferten Modellen durch ein von Audeze in enger Zusammenarbeit mit einem renommierten Kabelhersteller entwickelten „Premium Cable“ ersetzt. Dessen Litzen aus versilbertem, monokristallinem OCC-Kupfer besitzen einen Gesamtquerschnitt von etwas mehr als 0,5 Quadratmillimeter und wurden kryogen behandelt. Das neue Kabel wird übrigens auch einzeln zum Preis von über 700 Euro zu haben sein. Eine weitere Neuerung ist das breitere Carbon-Leder-Kopfband, das zum Preis von 240 Euro im audioNEXT-Shop separat zu erwerben ist und auch für alle übrigen LCD-Modelle verwendet werden kann. Es sorgt zumindest auf meinem Schädel für noch mehr Tragekomfort und täuscht dadurch darüber hinweg, dass der LCD-4 etwa 80 Gramm schwerer ist als mein LCD-X.


Grund für die Gewichtszunahme dürfte die einzigartige „Double Fluxor“-Magnet-Anordnung des Vierers sein, die einen Magnetfluss von 1,5 Tesla bereitstellen soll. Die „Fluxor Magnetic Structure“ in einfacher Form wurde übrigens erstmals im EL-8 eingeführt, beim Vierer kommt sie gleich in doppelter Ausführung zum Einsatz. Eine weitere Neuerung ist die extrem dünne Nano-Membran. Audezes Topmodell besitzt einen Innenwiderstand von 200 Ohm und hat einen um sechs Dezibel geringeren Wirkungsgrad als ein LCD-X. Das sollte man aber keinesfalls als Nachteil sehen: Wer will schon einen Kopfhörer für 4800 Euro an iPhone oder iPad betreiben? Da wären ein Calyx oder ein Astell&Kern geeignetere Spielpartner.

Die Wandlerelemente verfügen über Membranen in Nano-Technologie und eine „Double-Fluxor Magnetic Structure“, die für einen Magnetfluss von 1,5 Tesla sorgt
Die Wandlerelemente verfügen über Membranen in Nano-Technologie und eine „Double-Fluxor Magnetic Structure“, die für einen Magnetfluss von 1,5 Tesla sorgt

In letzter Zeit habe ich auf der Suche nach dem idealen, geschlossenen Kopfhörer für Aufnahmen auch immer mal wieder Schallwandler anderer Hersteller gehört, auch solche, die sich im Preisbereich eines LCD-X bewegten. Da gab es durchaus den ein oder anderen, der eine bessere Auflösung und mehr Luftigkeit bot als mein geschlossener EL-8. Aber keiner von ihnen konnte mit einem solch soliden Bassfundament verwöhnen wie der Achter. Zum Quervergleich musste dann immer mal wieder der LCD-X herhalten, der aufs Feinste ein sehr hohes Maß an Durchzeichnung mit Druck im unteren Frequenzbereich verbindet. Wenn ich in der geschlossen Abteilung einmal mehr will als der EL-8 bietet hat, dürfte die Wahl wohl auf den LCD-XC fallen.

Der modulare Aufbau macht es möglich, das neue Kopfband des Vierers auch bei den übrigen LCD-Modellen zu verwenden
Der modulare Aufbau macht es möglich, das neue Kopfband des Vierers auch bei den übrigen LCD-Modellen zu verwenden

Sie sehen schon, in Sachen Audeze herrscht bei mir eine gewisse – wenn auch positive – Voreingenommenheit. Mit einer umso größeren Erwartungshaltung näherte ich mich dem LCD-4. Und war ein wenig enttäuscht – selbst wenn ich es aufgrund von über 20 Jahren intensiver Beschäftigung mit High End hätte besser wissen müssen: Auch wenn ich nicht sagen könnte, was der LCD-X großartig besser machen sollte, hatte ich beim LCD-4 eine ähnlich große Verbesserung erwartet, wie sie etwa der Wechsel vom EL-8 zum LCD-X bringt. Aber dafür spielt der LCD-X einfach auf einem viel zu hohen Niveau. Viel Luft nach oben lässt er dem Vierer nicht mehr. Gehört habe ich die beiden Audezes übrigens am symmetrischen Ausgang des großartigen Bryston BHA-1, indem ich das blaue Lee-Weiland-Kabel direkt am Kopfhörer umgesteckt habe. Damit wird zwar der LCD-X – man könnte sagen: unfairerweise – ein wenig aufgewertet, andererseits kann ich so wirklich nur die beiden Schallwandler vergleichen. Den Unterschied im Wirkungsgrad zwischen X und Vierer gibt Audeze mit sechs Dezibel, und genau um diesen Betrag ändert sich die Verstärkung des Bryston, wenn man den „Gain“- oder Verstärkungs-Schalter von „low“ auf „high“ umlegt – ideale Testbedingungen.


Das Travel-Case des Vierers ist deutlich höher als das bisher mitgelieferte. Dadurch gibt es eine Etage exklusiv für den Kopfhörer
Das Travel-Case des Vierers ist deutlich höher als das bisher mitgelieferte. Dadurch gibt es eine Etage exklusiv für den Kopfhörer

Bevor ich auf altbekannte Teststücke zurückgegriffen habe, stöberte ich ein wenig durch die Festplatten des Melco und stieß auf James Learys Album James auf VTL: jede Menge schwingende Kontrabässe plus Piano und Schlagzeug. Die audiophile Einspielung mit den fünf Tieftönern groovt – besonders bei Thelonius Monk und Denzil Bests „Bemsha Swing“ – einfach mitreißend und wirkt trotz des Gedrängels in den unteren Oktaven offen und sehr gut differenziert. Die Bass-Drum macht richtig Druck, und dennoch hört man den Raum drumherum. Snare und High-Hat kommen lebendig, aber ohne jede Schärfe rüber. Ein Genuss! Daran ändert sich nichts, wenn dann der „Gain“-Schalter auf „high“ steht und der LCD-4 die Signale in Schall wandelt: Gut, die Wiedergabe wirkt noch einen Hauch luftiger, lockerer und minimal engagierter. Aber das sind Nuancen. Nur kurz vor dem Part, in dem die Drums in den Mittelpunkt rücken und die Bass-Drum mit ihrem Druck begeistert, waren im dichten Tieftongeflecht über den LCD-X einige abgrundtiefe Impulse zu hören, die nicht sehr konturiert rüberkamen. Beim Vierer ist dieses fast subsonische Gegrummel eindeutig als eine Folge von leichten Schlägen auf die Bass-Drum zu identifizieren. Im aller tiefsten Frequenzbereich bietet der LCD-4 deutlich mehr Präzision. Der fast körperlich fühlbare Bassbereich ist seit jeher eine der Schokoladenseiten aller LCDs. Der des Vierers ist einen Hauch weniger fett, dafür aber ganz unten deutlich konturierter.

In der unteren Ebene des Cases findet neben weißen Handschuhen das Kabel Platz. Noch ist es ein Lee-Weiland-Kabel, ab Juli wird ein von Audeze mitentwickeltes „Premium Cable“ geliefert
In der unteren Ebene des Cases findet neben weißen Handschuhen das Kabel Platz. Noch ist es ein Lee-Weiland-Kabel, ab Juli wird ein von Audeze mitentwickeltes „Premium Cable“ geliefert

Ich höre mal wieder in Stevie Ray Vaughans „Tin Pan Alley“ rein und bin überrascht, wie deutlich der LCD-4 die leichten Störgeräusche vom gewollt verzerrenden Röhrenverstärker und den Effektgeräten darstellt. Die nimmt man zwar auch über hochauflösende Lautsprecher wie die LumenWhite oder die Kawero! wahr, mit dem LCD-4 kann man die Nebengeräusche aber besser im Klangbild lokalisieren und ihren Charakter exakter bestimmen. Mit dem LCD-X gelingt das natürlich ebenfalls besser als über die Lautsprecher, aber nicht ganz so klar wie mithilfe des LCD-4. Aber dieser hat nicht nur Vorteile, wenn man in Tonmeistermanier Störungen auf der Spur ist oder an den Frequenzextremen letzte Feinheiten aufspüren möchte. Bei meinen mehr perkussiven Testsongs wird schnell klar, dass beim Vierer weniger Masse zu beschleunigen ist und dafür zudem mehr Kraft zu Verfügung steht: Auch in puncto Schnelligkeit hat das Topmodell die Nase vorn. Bei Ravi Shankars „West Eats Meats“ beispielsweise wirkt das Tabla-Intro nicht nur wie mit minimal höherem Tempo gespielt: Trotz der zusätzlichen sechs Dezibel Verstärkung kommt mir der LCD-4 ein klein bisschen leiser vor, ich drehe also den Pegelsteller des Bryston ein wenig nach rechts, und das hat zur Folge, dass der lautere Hauptteil mit dem treibenden Bass und den tief im Raum stehenden Pauken nun ein gutes Stück druckvoller rüberkommt. Die Spanne zwischen laut und leise ist beim Vierer ein Stückchen weiter ausgedehnt. Er spielt einfach dynamischer.

Der LDC-4 kommt mit einem individuellen Echtheitszertifikat
Der LDC-4 kommt mit einem individuellen Echtheitszertifikat


Vor Jahren Jahren war für mich das Störendste beim Musikgenuss über Kopfhörer die Im-Kopf-Lokalisation. Ich will nicht behaupten, dass der vermehrte Umgang mit hochwertigen Schallwandlern und den entsprechenden Verstärkern mir nun eine Vorne-Ortung wie bei Lautsprechern ermöglicht. Beim in diesem Artikel erwähnten hochwertigen Equipment klebt der Klang aber nicht mehr auf einer Linie zwischen den Ohren. Bei entsprechender Aufnahmetechnik wie beispielsweise bei Schostakowitschs „Polka“ von Opus 3s Test Record 1 vermittelt der Audeze mir nun recht überzeugende Informationen über die Größe des Aufnahmeraumes. Und der wirkt beim Vierer luftiger und größer als beim LCD-X. Auch hier ist es wie bei vielen anderen eher subtilen statt sofort ohrenfälligen klanglichen Verbesserungen: Wechselt man vom Guten zu Besseren, scheinen die Unterschiede recht gering. Sobald man sich aber an das Bessere gewöhnt hat, fällt der Weg zurück zum Guten recht schwer. Und nicht anders verhält es sich beim LCD-4 und LCD-X.

STATEMENT

Wie alle High-End-Fans wissen, ist zum Erreichen der letzten paar Prozente Wohlklangs ein unverhältnismäßig hoher Aufwand nötig. Der hat leider seinen Preis. Dennoch: Alle, für die nur das Beste gut genug ist, kommen um den LCD-4 einfach nicht herum. Einen dynamischeren, offeneren, feiner auflösenden Kopfhörer mit dieser Audeze-eigenen fast körperhaften Tieftonwiedergabe habe ich zuvor nie gehört. Hinzu kommt, dass der Vierer dieses spezielle Bass-Erlebnis mit aller höchster Präzision zu verbinden weiß. Ein Traum-Kopfhörer!
Gehört mit
NAS Melco HA-N1A, WDMyCloud
Wireless Streaming Bridge Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco
D/A-Wandler Chord DAVE, Mytek Brooklyn mit SBooster BOTW P&P Eco
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Thales Simplicity, Acoustical Systems Aquilar
Tonabnehmer Lyra Etna, Transrotor Tamino
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Kopfhörerverstärker Bryston BHA-1
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150
Lautsprecher Kaiser Acoustics Kawero! Classic
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon
Zubehör PS Audio Power P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste,Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Audeze LCD-4
Typ offen, ohrumschließend
Schallwandler magnetostatisch
Magnetanordnung Doppel-Fluxor Magnete
Magnetart Neodym
Schallwandler-Durchmesser 106 mm
Maximale Belastbarkeit 15 W (für 200ms)
Max. Schallpegel > 130 dB bei 15W
Frequenzgang 5 Hz – 20 kHz ausgedehnt bis 50 kHz
Verzerrungen < 1% im gesamten Frequenzbereich
Impedanz 200 Ohm
Wirkungsgrad 97dB / 1 mW
Optimale Verstärkerleistung 1 – 4 W
Material Korpus Makassar-Ebenholz, Bügel aus Kohlefaser
Preis 4800 Euro

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

Weitere Informationen

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Donnerstag, 23 Juni 2016 19:39

Mytek Brooklyn

About four years ago, the Mytek 192-DSD-DAC impressed me with its sound in a way that caused me to abstain from purchasing expensive D/A converters for quite a while. This is not bad at all in times of rapid new developments. After a venture into high-end territory, these digital experts with roots in the pro audio realm are now introducing the Brooklyn.

At first glance, this new converter seems to be the perfect synthesis of the plain looking 192-DSD-DAC which was designed primarily for studio use, but became very popular with the hi-fi crowd due to its almost unbeatable price-performance ratio in terms of sound, despite its slight weaknesses in menu navigation, and the Manhattan. This model, with its very individual chassis design, its large and easily readable display, and consequently a higher price tag was clearly aimed at a hi-fi/high-end clientele. The Brooklyn ($1995) inherited its top cover emblazoned with the company logo and the structured front panel from the Manhattan. However, the four push buttons do not have the same carefully milled surface that discreetly and inconspicuously made them integrate into the Manhattan's front surface. Instead, the Brooklyn sports an LED-lit Mytek logo in the left corner of the chassis, whose colours can be customised via the now incredibly easy-to-operate user menu. While the colour customisation is a nice gimmick, the new menu navigation eliminates the only real weakness of the previous model.

The two headphone jacks allow balanced connection of a pair of headphones via an adapter. The amplifier is capable of delivering up to six watts of output power.
The two headphone jacks allow balanced connection of a pair of headphones via an adapter. The amplifier is capable of delivering up to six watts of output power.

In the Brooklyn's display, four user selectable parameters are shown, including their current value and a description such as "USB" or "Input". The parameter and its name appear on the left part of the display. When pressing the leftmost button on the front panel, the colour of the shown setting changes. The rotary knob can then be used to adjust it. Another push of the button ends the procedure. In this mode, turning the large black rotary encoder causes the next four menu items to be displayed, which can then be adjusted upon pressing the appropriate button on the front panel. The Brooklyn's menu offers access to 14 settings, including brightness and—as previously mentioned—the background colour of the Mytek logo. Thanks to the new, well thought-out menu navigation, you always know what you are doing. This is a major improvement over the Stereo 192-DSD-DAC!

But also in other areas, the Brooklyn has more to offer than its predecessor. In the menu, the analogue inputs can be configured for line, phono MM, and phono MC sources. In combination with its analogue volume control, this makes the Brooklyn a complete preamplifier. The only drawback is that you have to swap cables on the single pair of RCA inputs when switching between line and phono sources. There is simply no space left for a second or third pair on the back panel of the Mytek. With the Stereo 192-DSD-DAC you still had to choose between a mastering and a preamp version. The former offered a SDIF-3 input for DSD and a fairly coarse LED level meter, while the latter was equipped with a line-level analogue input. As previously mentioned, the Brooklyn offers an analogue input that is also suitable for phono sources as well as the SDIF-3 input. However, the lack of space on the rear panel makes it necessary to use the two S/PDIF RCA inputs for this. In the menu item "Coax Function" you can set either of the two RCA sockets to function as two S/PDIF or SDIF-3 for one of the two stereo channels. As always, the corresponding word clock input is present in the form of a BNC socket.

The success of the Stereo 192-DSD-DAC has given Mytek more self-consciousness. The top cover and the front panel are now emblazoned with the company logo; the one on the front has coloured back-lighting. The LED's shade can be determined by the user.
The success of the Stereo 192-DSD-DAC has given Mytek more self-consciousness. The top cover and the front panel are now emblazoned with the company logo; the one on the front has coloured back-lighting. The LED's shade can be determined by the user.


A second BNC socket allows the Brooklyn to act as master clock for other equipment. And this isn't the exactly a bad idea, since the Brooklyn has a Mytek Femto clock Generator™ with a claimed internal jitter of only 0.82 picoseconds in the direct vicinity of the ESS Sabre 9018K2M converter chip. The Stereo 192-DSD-DAC was still equipped with the Sabre 9016 chip. The 9018—according to its data sheet—has 3dB more dynamic range and 3dB less harmonic distortion. Contrary to the predecessor model, the user can no longer make changes to the signal processing within the chip. The Brooklyn neither supports different filters nor an up-sampling option. Marcin Hamerla explained to me via Skype that they simply followed the chip manufacturer's specifications in this respect, and also that he redesigned the analogue output section. When testing the 192-DSD-DAC at that time, its sound already automatically reminded me of the Wadia—whose output stage was described by its developer as a "sledgehammer" without exaggerating.

As already reported here in a company profile, Mytek's converters and professional monitoring systems are primarily designed by Michal Jurewicz in New York and Marcin Hamerla in Warsaw. Marcin is now being supported by four other engineers, and he also oversees manufacturing. In addition, he is responsible for the new switching power supply, which gives the Brooklyn the capacity to now supply up to six watts of output power through the redesigned headphone preamp as well. The two headphone sockets underneath the Mytek logo provide an in-phase and a phase-reversed signal, making balanced headphone operation possible with a special adapter or cable (that unfortunately isn't supplied with the product). Back again to the power supply: if you prefer to use a conventional power supply rather than the switching unit, you can connect one of your choice to the optional DC power input on the backside.

In default mode, the display shows the peak and average levels of the input signal in form of bar graphs and numeric values. Below this, four menu items with their currently selected parameters are displayed.
In default mode, the display shows the peak and average levels of the input signal in form of bar graphs and numeric values. Below this, four menu items with their currently selected parameters are displayed.

The fairly large hi-res colour display not only makes configuration of the Brooklyn via the menu an easy task, it also informs the user about the levels of the converted audio signal using two bar graphs per channel: one to display the peaks, and one for the average level corresponding to the perceived loudness. In addition to the bar graphs, all four values are also displayed as numeric values on the right hand side of the display, which I find a bit redundant. During our Skype conversation, Marcin Hamerla promised that the next firmware update would optionally allow for the numeric values to permanently display the highest peak level, making it a so-called peak-hold meter. But Mytek also thought of all the music lovers that find this studio functionality to be unnecessary. A single push of the rotary knob causes the display to only display the sample rate and bit depth of the converted signal plus the output level; all in discreet black and white. Nice to have a choice!

At a push of the large rotary knob all hectic activity disappears from the display. Only bit rate, sample rate, and output volume are displayed.
At a push of the large rotary knob all hectic activity disappears from the display. Only bit rate, sample rate, and output volume are displayed.


The Brooklyn is also at the cutting edge when it comes to MQA (Meridian Quality Authenticated). This streaming format is downward compatible and promises hi-res quality at a volume of data that usually corresponds to that of CD quality. The streaming service Tidal has announced it will support MQA streams in the near future at the same price point as CD quality audio at the moment. But we will probably still have to wait a while for that, though. You will also need to be a little patient if you want to find out more about the quality of the phono input, the balanced and unbalanced headphone output and the effect of using a linear power supply. The latter is on order, as well as the balanced headphone adapter. Since we kindly received one of the still rare Brooklyn converters at a very early time, I still felt the need to tell you about its features and capabilities as soon as possible; even though I can only speak of its function as mere D/A converter at the moment.

The new model is a delight, even when connecting it. Contrary to its predecessor, the Brooklyn does not require a driver to work with Mac or Linux systems. That also considerably simplifies connecting up to Melco, AURALiC, and others. Before comparing the Brooklyn to another converter, I gave it almost a whole week to burn in; with the exception of a few hours at the photo studio. Of course I still listened to it right after I was done hooking up the cables. As expected, at the beginning the resolution was not stunning, yet. I had "seen" a bigger room appear in front of me when listening to that same record before. Nonetheless, dynamics and low frequency punch told me that the Brooklyn would continue the Mytek tradition in the best possible way—and at that time I was not yet aware of the new output stage.

No more inputs and outputs could have been squeezed into this space. The vast range of connectivity options was only made possible by the option to configure some RCA sockets to line, phono MM, or phono MC level via the menu. The predecessor's Firewire port is no longer available.
No more inputs and outputs could have been squeezed into this space. The vast range of connectivity options was only made possible by the option to configure some RCA sockets to line, phono MM, or phono MC level via the menu. The predecessor's Firewire port is no longer available.

My writing of one the first chapters was accompanied by one of the few albums I own both on vinyl and as files ripped from CD, one of my then-indispensable test records from the analogue days: Paul Motian's Le Voyage. With "Folk Songs for Rosie," the double bass of J.-F. Jenny-Clark snarls and pushes delightfully with seemingly endless depth and dynamics. Charles Brakeen's soprano saxophone shines through a wide (reverberant) space. The cymbals have a colourful, detailed sizzle. I definitely need to listen to this song again through the more than twice as expensive Chord Hugo TT. Said and done. Here, the sound of the cymbals is slightly more nuanced, the saxophone has a touch more air to it—but the bass is somewhat lacking. The Mytek, in comparison, sounds more like a vinyl record through an EMT pick-up: peerless in the bass frequencies but with a little bit less detail in the highs. I have to admit that the Hugo TT is slightly closer to the high fidelity ideal. It reflects many things just a little bit better. As a lover of the double bass, however, I find this song to be a lot more fun through the Mytek.

Also, with one of the overused test records that I don't dare to name anymore, the Hugo TT clearly has a tiny bit more to offer through my high-resolution listening chain. Still, the by now burnt-in Brooklyn is really close in terms of dimensions and plasticity of the stage. When it comes to dynamics, low bass, and splendour of tonal colours, there is no need for the Mytek to hide. Instead of performing more comparisons, I preferred to listen to some tracks with plenty of bass through the Brooklyn. Jonas Hellborg's The Silent Life offers enough material in that regard. In spite of the density of the rapidly occurring impulses, "Iron Dog" plays back with ample differentiation. This track is not able to reveal the Mytek's limits. Instead, its tremendous dynamic abilities make it rather delightful to listen to the piece. The more subtle "Purple Mind" has impressive colour and the Mytek shines during the few forceful onsets. Listening to "Wounded Knee" I can't keep my feet still. Absolutely thrilling!


The power for the numerous different modules and relays are provided by a switching power supply. The converter preamp gets quite warm during operation, even when no headphones are being driven.
The power for the numerous different modules and relays are provided by a switching power supply. The converter preamp gets quite warm during operation, even when no headphones are being driven.

I get a similar feeling from Marty Krystall's "Davy the Baby" from the album Seeing Unknown Colours. The quartet is bursting with excitement. Even when listening at near-concert levels, trumpet and saxophone never tip towards the unpleasant. Quite the contrary: This spectacle becomes a highly emotional experience. The rumbling bass drum and the sonorous double bass form a solid foundation and sufficient counterbalance to the glistening brass. At such a volume you can't enjoy this track with just any converter or CD player. The Brooklyn doesn't only shine when listening to Jazz or similar. On the fourth movement of the Symphonie Fantastique in the reference recording by the Utah Symphony Orchestra directed by Varujan Kojian, its lively and inspiring style of playing, its wide and airy reproduction, and its unbelievable capabilities in the lowest register are very convincing. Terrific!

In close vicinity to the Sabre 9018K2M chip is the Mytek Femtoclock Generator™.
In close vicinity to the Sabre 9018K2M chip is the Mytek Femtoclock Generator™.

STATEMENT

Even if the new, "small" Mytek, due to the improved functionality, has become more expensive than its predecessor, the Brooklyn's price-sound relationship makes it almost irresistible. And if you are more into excitement, dynamics, and incredibly low bass than that last drop of spatial width, you will not be able to bypass the Mytek—neither in its price category nor also quite a bit beyond that.

Listened with
NAS Melco HA-N1A, WDMyCloud
Wireless Streaming Bridge Auralic Aries Femto with SBooster BOTW P&P Eco and SBooster Ultra
Network Player Ayon S-3
D/A Converter Chord Hugo TT, Rockna Wavedream with Audiobyte Hydra Z
Pre-Amplifier Einstein The Preamp
Power Amplifier Ayon Epsilon with KT150
Loudspeakers LumenWhite DiamondLight Monitors
Cables HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Audioquest, Cinnamon, Carbon, Wild and Diamond, Swiss Cable Reference Plus
Accessoires PS Power Plant, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS wall outlets, Audioquest Jitterbug, SOtM iSO-CAT6, Acapella bases, Acoustic System feet and resonators, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly bases and feet
Manufacturer's Specifications
Mytek Brooklyn D/A-Converter, Preamplifier, Headphone Amplifier

Analogue
 
Analogue Outputs 1 x balanced (XLR), 1 x unbalanced (RCA)
Conversion Resolution PCM 32-bit, DSD up to 256 (11,2MHz)
PCM Sample Rates 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4, 192, 384kHz
Dynamic Range 130dB
Output Impedance 75 Ohms
Headphone Amplifier more than 500mA, 6 watts, high power output, high rise time, extremely low distortion, balanced
Built-in Preamp Line-level, phono MM, or phono MC input, relay controlled

Digital
 
Computer Audio Input, Output USB 2.0 Hi-Speed, Type B, up to 480Mbits/384kHz, driverless
AES/EBU Input XLR, 24Bits/192kHz, DSDx64 (DoP)
TOSLINK Optical Input up to 192kHz single wire
S/PDIF Inputs 1 & 2 RCA, up to 192kHz single wire, DSDx64 (DoP)
SDIF DSD Input DSD up to 256
ADAT Input up to 192kHz single wire
Wordclock Input, Output BNC
Clock Mytek Femtoclock Generator™, Wordclock input and output (allows cascading of several Brooklyn units for multi-channel output, including multi-channel DSD)

Miscellaneous
 
Firmware Upgrades via USB control panel, Updates available online, regular functionality upgrades
Power Supply internal switching power supply, 100 - 240V AC
External Power Input 12V, 4 - 6A
Dimensions (W/H/D) 218/44/206 mm, ½U
Weight 1,6kg
Price 2000 Euro
Manufacturer
Mytek Digital
Address 148 India Street 1FL
Brooklyn, NY 11222
USA
Phone +1 347 384 2687
E-Mail highend@mytecdigital.com
Web www.mytekdigital.com
Distributor
Pro Audio Services
Address E. Kröckel
Kleiststraße 6
65187 Wiesbaden
GERMANY
Phone +49 611 2056031 / 32
E-Mail e.kroeckel@pro-audio-services.com
Web www.pro-audio-services.de

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Keine Sorge, Sie haben nicht aus Versehen die Homepage von „Spielzeug für den hochbegabten Dreijährigen“ aufgerufen. Auch wenn die Uniques aussehen wie eine Mischung aus UFO und Bauklötzchen. Auf den ersten Blick.

Diese sollen nämlich quasi durch „Handauflegen“ den Klang unserer HiFi-Gerätschaften verbessern. Schwieriges Thema! Wenn ich da so an meine Musikerkollegen denke, Netzkabel für 40 Euro? Bauklötzchen unter dem Verstärker? Sonst noch alles ok? Allerdings hat das Thema mit Voodoo oder Feng Shui nichts zu tun. HiFi tweaks fallen ja in zwei Kategorien: solche mit plausiblen Erklärungen und solche ohne. Und hier geht es um relativ einfache physikalische Zusammenhänge. Bei näherem Betrachten haben die Uniques mit dem Bauklötzchen als solchem auch nicht mehr viel gemein. Es ist auch wenig Geheimnisvolles zu sehen, das verwendete Holz hat sehr eng liegende Jahresringe, was bedeutet, dass es sehr langsam gewachsen ist. Ähnlich dicht gewachsenes Holz wird auch für den Instrumentenbau verwendet, also eigentlich keine schlechte Voraussetzung. Das Holz besteht aus einer seltenen Holzart aus der Schweiz, wie mir der Hersteller erklärte. Zusätzlich findet man an der Unterseite drei eingesetzte Scheiben, offensichtlich aus unterschiedlichen Holzarten. Das können natürlich auch Kegel oder Zylinder oder sonst etwas sein, dies ist von außen nicht erkennbar. Näheres wollte der Hersteller, Anton Suter, aus verständlichen Gründen nicht verraten. Die Uniques gibt es in zwei verschiedenen Größen, die kleinere Variante im Dreiersatz sowie die größere Version einzeln als Unique plus. Beide Systeme haben den gleichen Aufbau, die Uniques sind einfach nur kleiner.

Gut erkennbar die unterschiedlichen Holzsorten bei den eingesetzten Scheiben
Gut erkennbar die unterschiedlichen Holzsorten bei den eingesetzten Scheiben

Die Frage ist jetzt natürlich wozu das Ganze? Jedes unserer geliebten HiFi-Geräte fängt im Betrieb an zu Schwingen, sei es durch den Schalldruck der Musik, sei es durch Brummeigenschaften des Netztrafos oder anderer stromdurchflossener Bauteile. Manche mehr, manche weniger, letztlich abhängig von dem getriebenen Konstruktionsaufwand. Ganz weg bekommt man diese nie, das lehrte uns schon das Physikbuch Seite 356. Wurde natürlich auch schon probiert, ältere Leser unter uns können sich vielleicht noch an die seinerzeit beliebten Beton-U-Blöcke erinnern, die als optimale Unterlage für den Plattenspieler galten. Damit hatte sich dann tatsächlich nicht mehr viel bewegt und das in jeder Hinsicht. War irgendwie auch keine Lösung von Dauer. Gummifüße? Damit kann tatsächlich für einen Moment die Vibrationsenergie gespeichert werden, die dann dummerweise zeitlich verzögert wieder an das System zurückgegeben wird. Zusätzlich noch vermischt mit den Resonanzen der Gummifüße. Was nun? Let it swing? Das Unangenehme dabei ist, dass diese Resonanzen auch das Musiksignal beeinflussen können. Nun reagiert der Mensch unterschiedlich auf verschiedene Frequenzen, ich denke da nur an den Sound des Zahnarztbohrers...

Die Idee bei den Uniques ist nun folgende: Wenn man die Resonanzen aus physikalischen Gründen schon nicht eliminieren kann, dann verschieben wir diese eben in einen für das menschliche Empfinden angenehmen, harmonischen Frequenzbereich. Und irgendwie geht es ja darum, das Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine in Einklang zu bringen. Beim Instrumentenbau hat ja das verwendete Holz einen entscheidenden Einfluss auf den Klang des Instrumentes, so gesehen kann ich mir durchaus vorstellen, dass sich durch Ankopplung dieser Resonatoren klanglich etwas verändert.

Bei dem größeren Unique plus sieht man sehr schön die eng liegenden Jahresringe, das Holz ist also sehr langsam gewachsen, möglicherweise in höheren Berglagen
Bei dem größeren Unique plus sieht man sehr schön die eng liegenden Jahresringe, das Holz ist also sehr langsam gewachsen, möglicherweise in höheren Berglagen


Nachdem ich größere Umbaumaßnahmen wegen des Kampfgewichts meiner Röhren-Elektronik immer versuche zu vermeiden, habe ich zunächst einmal zwei der Scheiben auf die Ausgangstrafos meiner Endstufen gelegt. Quick and dirty, sozusagen. Macht `nen schlanken Fuß, bemerkt meine Frau im Vorbeigehen. Ok, ok, sieht ein bisschen komisch aus, passt aber größenmäßig ganz gut zusammen. Mit einer aufgelegten Klassik-CD tut sich allerdings nicht sehr viel. Offensichtlich sind die alten Tango-Trafos so gut isoliert, dass sich irgendwelche Tuning Maßnahmen kaum noch auswirken. Auch auf den Abdeckhauben der Netztrafos hat sich nicht wahnsinnig viel getan.

Also setzen wir die Unique plus – so wie es als zweite Anwendungsmöglichkeit gedacht ist – unter die Endstufen, als Ersatz für die vorhandenen Gerätefüße. Die Scheiben haben eine plane und eine leicht gewölbte Seite, man kann sie also unterschiedlich einsetzen. Hier sind Experimenten natürlich Tür und Tor geöffnet, Mathematik-Freaks können jetzt im Vorfeld schon einmal ausrechnen, wie viele Möglichkeiten es bei drei Pucks dann gibt. Zunächst einmal habe ich nur eine Disk pro Endstufe mit der gewölbten Seite nach oben untergelegt. Die restlichen beiden Auflagepunkte bestanden aus den herstellerseitig eingesetzten Gummifüßen. Der Versuch, alle drei Pucks unter die Endstufen zu stellen ist an der Größe der Unique plus gescheitert, weil dann die Luftzirkulation behindert würde. Die kleineren Uniques wären bei meinen Geräten nicht ausreichend hoch gewesen.

Jedenfalls tut sich jetzt einiges. Besagte Klassik-Scheibe war eine Aufnahme aus der Münchener Philharmonie, deren Akustik ich sehr gut kenne. Gespielt wurde Beethovens Egmont mit den Münchener Philharmonikern. Als erstes fällt ein wesentlich verbesserter Raumeindruck auf. Damit meine ich nicht, dass es jetzt noch 20 Meter weiter nach hinten geht, sondern die Illusion, in der Konzerthalle zu sitzen hat sich noch einmal deutlich verbessert. Auch wirken die Violinen entspannter und natürlicher, insbesondere bei Tutti-Passagen. Was für eine HiFi-Anlage meistens schwierig wiederzugeben ist.

Szenenwechsel, Michel Godards Soyeusement – Live in Noirlac. Diese Einspielung benutze ich bei jedem meiner Tests, weil ich die Gruppe einmal live gehört habe und die Vielfalt der Musikinstrumente eine gute Möglichkeit bietet, das Gehörte einzuordnen. Und nein, dies ist nicht von oben angeordnet! Bass spielt hier der altbekannte Steve Swallow, auf seiner akustischen fünfsaitigen Citron-Bassgitarre. Die Saiten werden hier lediglich über Piezo-Abnehmer abgegriffen und Swallow spielt mit einem Plektrum aus Kupfer. Ich erwähne das deshalb, weil mit diesem Instrument und der ungewöhnlichen Spieltechnik ein sehr eigener, unverwechselbarer Sound kreiert wird. Das Instrument liefert einen sehr klaren, trockenen akustischen Ton, mit relativ hartem Anschlag. Mit Hilfe der Uniques kommt dies unheimlich prägnant rüber. Auch wird das Instrument viel plastischer abgebildet. Interessant auch das Sopransaxophon, dessen Ton mir seit den Eskapaden von Kenny G und Konsorten ziemlich auf die Nerven geht, es klingt hier sehr voll und harmonisch, eben wie im Konzert seinerzeit.

Durch die leicht gewölbte Oberseite der Scheiben ergeben sich unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten
Durch die leicht gewölbte Oberseite der Scheiben ergeben sich unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten


Meine Röhrenelektronik ist im konventionellen „Landschaftsbau“ aufgebaut, also Trafos, Kondensatoren und Röhren auf der Chassisoberseite. Sozusagen im Freien. Dadurch ergeben sich hier keine vielfältigen Möglichkeiten, die Pucks als Resonatoren auf den Geräten einzusetzen. Deshalb muss der DAC herhalten. Hier war ich sehr gespannt, was passieren würde, weil das Gehäuse von mir sehr in Hinblick auf Resonanzoptimierung aufgebaut wurde. Bringt mittlerweile auch über 20 Kilogramm auf die Waage. Mit einem Unique plus auf dem Deckel habe ich zunächst den Klopftest gemacht, das Ganze erinnert mich irgendwie an David und Goliath. Gewichtsmäßig. Überraschenderweise hört sich das Geklopfe tatsächlich anders an. Im Zusammenhang mit Musikwiedergabe stellen sich ähnliche Effekte ein, wie oben bei den Endstufen beschrieben. Allerdings nicht ganz so ausgeprägt, wie mit den Disks unter den Verstärkern. Zu diesem Thema meint der Hersteller, dass sich gerade preisgünstigere DACs mit den Uniques auf ein höheres Niveau heben lassen. Was ich mir sehr gut vorstellen, mangels geeignetem Gerät aber nicht testen kann. Jetzt könnte man natürlich auf die Idee kommen, den gleichen Effekt erziele ich ganz einfach mit einem Türstopper aus dem Baumarkt. Das habe ich natürlich auch probiert, aber Leute, vergesst es! Damit erhöht man zwar die Masse des Gehäusedeckels, was mitunter bei dem einen oder anderen Gerät mit schepperndem Deckel nicht schlecht sein kann, aber die Musik wird einfach nur dumpfer. Kein Vergleich!

Nun stand noch ein Satz der kleineren Uniques zur Verfügung, die ich zusätzlich als Gerätefüße unter den DAC platziert habe. Hier muss ich leider feststellen, so gut wie in dieser Variante hat mein DAC noch nie geklungen. Es tritt nun kein neuer Effekt auf, sondern die oben genannten Verbesserungen addieren sich einfach. Eine Sopranstimme, wie die von Johanette Zomer beispielsweise, klingt ungewöhnlich geschmeidig und natürlich. Die Dame steht mit den Händen zu greifen im Raum. Hätten wahrscheinlich unsere Juristen gesagt.

Als nächstes habe ich die neuen Füße umgedreht, mit der gewölbten Seite nach unten. Damit wird die Wiedergabe etwas heller mit ein bisschen weniger Grundton. Zwischen besser oder schlechter kann man hier nicht entscheiden, das hängt von den Komponenten ab. Und vom persönlichen Geschmack. Ich bleibe jedenfalls bei der ersten Version. Man kann auch mit den Positionen der Füße experimentieren, eine leichte Verbesserung ergab sich, wenn einer der Uniques direkt unter den Netztrafos stand. Entsprechend kann man den Resonator an verschiedenen Stellen des Deckels platzieren, hier ergeben sich auch noch kleine Unterschiede, bei mir hat es mittig am besten funktioniert. Wenn man nun den Unique plus gegen den kleineren Unique auf dem Gehäusedeckel tauscht, ist der Effekt bei weitem nicht so groß. Auch drei von den kleineren haben nicht die Wirkung wie ein großer.

Ein Zertifikat bekommt man ebenfalls
Ein Zertifikat bekommt man ebenfalls

Es gibt eine Aufnahme vom Altmeister des Latin Jazz, Eddie Palmieri mit Michael Brecker am Tenorsaxophon. Brecker war ja bekannt für seinen druckvollen, ausdrucksstarken Ton, der teilweise ein bisschen an John Coltrane erinnert hatte. Bei dieser Einspielung klingt das Saxophon in vielen mir bekannten Konstellationen dünn und wie aus Plastik. Bevor man nun den Toningenieur verteufelt, sollte man es einmal mit den Uniques versuchen. Ach ja, der Rest der Anlage sollte hier schon auch mithalten können. Jedenfalls hat das Saxophon jetzt wesentlich mehr Körper und Volumen und kann sich gegen die dominante Percussionsgruppe viel besser in Szene setzen.


Nun können auch die Uniques aus einem Schweinebauch keinen seidenen Geldbeutel zaubern, aber für den damit erzielbaren Effekt haben High-Ender schon ganz andere Summen auf den Tisch gelegt. Wenn die Musikanlage allerdings grobe Fehler macht, bleiben diese auch mit den Disks hörbar. Auf den ersten Blick kann die Hochtonwiedergabe etwas zurückhaltender erscheinen, bis man bemerkt, dass es jetzt einfach viel natürlicher und detailreicher klingt. Wenn nun jemand auf die Idee käme, auf jede freie Fläche über und unter den Geräten einen Resonator zu platzieren, kann es sein wie mit dem Leberkäs ( für unsere Leser nördlich des Weißwurschtäquators: bayerische Standard Brotzeit), zuviel ist dann irgendwann eben zuviel. Letztlich sollte man versuchen, ein harmonisches Gleichgewicht zu schaffen, was durch die individuellen Vorlieben natürlich sehr unterschiedlich ausfallen kann.

Die dunklere, fast schwarze Holzsorte könnte Ebenholz sein
Die dunklere, fast schwarze Holzsorte könnte Ebenholz sein

Es ist auch keineswegs so, dass nun alles wie glattgebügelt, ohne Attacke und Punch wirkt; wenn dem so wäre, hätten die Uniques bei mir keine Überlebenschance. Wenn bisher lautere Musikpassagen mitunter ermüdend gewirkt haben, ist dies hiermit vorbei. Vorausgesetzt natürlich, dass die Musikanlage nicht grundsätzlich mit dieser Thematik überfordert ist. Ein gewisses Mindestmaß an Auflösung sollte die Anlage schon auch bieten, sonst hört man wahrscheinlich nicht viel. Auch haben die Disks bei mir nicht überall gleich gut funktioniert, beispielsweise auf dem CDT-Laufwerk platziert war es mir dann ein bisschen zuviel des Guten. Das kann aber bei anderen Geräten wieder völlig anders sein. Das Gehörte bezieht sich natürlich auf die Komponenten meiner Musikanlage, ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass die Uniques auch mit anderen Geräten gut harmonieren. Ausprobieren ist auf jeden Fall zu empfehlen. Letzte Instanz ist immer das Ohr. Die entscheidende Frage ist ja: Klingt es nun besser, oder einfach nur anders? In meinem Aufbau würde ich sagen: Es klingt besser.

Tja, was soll ich jetzt machen? Mich aus dem Fenster stürzen, nur weil ich hier etwas höre, was gar nicht sein darf und worüber meine Musikerkollegen einen Lachanfall kriegen würden? Tu ich nicht und lege die nächste Scheibe auf! Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf... (Christian Morgenstern)

STATEMENT

Kein Voodoo, die Dinger funktionieren tatsächlich! Ich jedenfalls, möchte die Uniques nicht mehr in meinem Setup missen.
Gehört mit
Digitallaufwerk Ayon CDT
D/A Wandler Borbely Audio
Laufwerk Apolyt
Tonarm Triplanar
Tonabnehmer Clearaudio Goldmund, Van den Hul Grashopper
Vorstufe Thomas Mayer 10Y
Endstufe Thomas Mayer 211SE Elrog
Lautsprecher Wolf von Langa, Ancient Audio Studio Oslo
Kabel Audio Consulting Reference RCA, Swisscables Reference NF, Swisscables Reference LS, Auditorium23 LS, Swisscables Reference und Reference Plus Netz, VertexAQ Jaya Netzfilter, VertexAQ Taga Verteilerdose, VertexAQ Roraima Netzkabel
Zubehör LeadingEdge Gerätebasis, LeadingEdge Minipaneele
Herstellerangaben
Swisscable Unique
Durchmesser Unique plus 90 mm
Höhe 36 mm
Durchmesser Unique 50 mm
Höhe 20 mm
Preis Unique plus 159 Euro einzeln
Preis Unique 299 Euro dreier Set

Hersteller / Vertrieb
Swisscables GmbH
Anschrift Bahnhofstr. 2A
CH-6162 Entlebuch
Telefon +41 41 566 77 11
E-Mail info@swisscables.com
Web www.swisscables.com

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