Ein Verstärker wandelt ein schwaches elektrisches Signal am Eingang in ein stärkeres elektrisches Signal am Ausgang um. Bei einem idealen Verstärker entspricht hierbei das Ausgangssignal exakt dem Eingangssignal. Es dürfen keine Störungen hinzugefügt und es darf auch nichts weggelassen werden; also das berühmte Stückchen Draht mit Verstärkung.
Die wesentlichen Qualitätskriterien für einen Endverstärker aus messtechnischer Sicht sind möglichst geringe Verzerrungen, eine hohe Bandbreite, ein möglichst geringer Innenwiderstand, möglichst geringes Rauschen und eine hohe Arbeitspunktstabilität der Leistungsbauelemente. Hört sich in der Theorie einfach an, ist aber in der Realität schwierig umzusetzen. Die zur Verstärkung eingesetzten elektronischen Bauteile wie Röhren oder Transistoren sind in vielfacher Weise verlustbehaftet. Ein wesentlicher Mangel sind die Verzerrungen. Hier wird im HiFi-Bereich oft zwischen „guten“, weil vom menschlichen Ohr als angenehmer empfundenen, und „schlechten“, weil als unangenehm empfunden Verzerrungen unterschieden. Als „gut“ gelten dabei geradzahlige Verzerrungen und als „schlecht“ ungeradzahlige Verzerrungen. Ein HiFi-Mythos? Nicht ganz: Auch in der Musik werden Oktavabstände zwischen zwei Tönen als harmonisch empfunden. Geradzahlige Harmonische eines Grundtons haben entweder einen Oktavabstand oder sind ein ganzzahliges Vielfaches einer Oktave dieses Tons.
Wenn Verzerrungen nicht zu vermeiden sind, dann sollten sie daher möglichst geradzahlige Obertöne erzeugen, also startend beim Grundton k1 die Vielfachen k2, k4, k6 und so weiter. Röhrenverstärker erzeugen ein solches Klirrspektrum eher als Transistorgeräte, aber das muss nicht zwangsläufig immer so sein, sondern hängt von der jeweiligen Schaltungstopologie ab. Bei manchen High-End-Geräten wird vor allem eine Verringerung der ungeradzahligen Verzerrungskomponenten angestrebt, während die geradzahligen Werte manchmal sogar durchaus erwünscht sind, da sie für den analogen, warmen Klang verantwortlich sein sollen. Es sollte uns aber bewusst sein, dass es sich immer um Verfälschungen des ursprünglichen Signals handelt! Als ich mich im Vorfeld meiner Beschäftigung mit dem EINSTEIN The Poweramp lange mit Rolf Weiler unterhielt, in dessen Händen die technische Entwicklung der EINSTEIN-Geräte liegt, wurde mir schnell klar, dass Kompromisse, wie geradzahlige Verzerrungen zur Erzeugung eines bestimmten Klangcharakters, so gar nicht der Firmenphilosophie entsprechen. Signale legen bei EINSTEIN-Geräten immer den kürzest-möglichen Weg zurück und das Signal bleibt dabei so rein wie möglich! Bei der Entwicklung des Stereo-Endverstärkers The Poweramp stand die Top-Monoendstufe The Silver Bullet OTL aus dem eigenen Hause Pate. Das charakteristische Merkmal der vollständig mit Röhren aufgebauten Silver Bullet OTL ist der Verzicht auf einen Ausgangsübertrager. Das dahinter stehende Schaltungskonzept ist unter dem Namen Circlotron bekannt und wird aufgrund des erforderlichen hohen Aufwands eher selten eingesetzt. Circlotron-Ausgangsstufen arbeiten in aller Regel im Gegentaktbetrieb und können nicht nur mit Röhren, sondern auch – was weniger bekannt ist - mit Halbleitern aufgebaut werden. Bei Halbleitern können zwei gleiche PNP- oder zwei NPN-Transistoren oder zwei P-Kanal- oder zwei N-Kanal-FETs oder MOSFETs eingesetzt werden. Die Möglichkeit, ohne die sonst üblichen komplementären Transistorpaare auszukommen, hat ihre Vorteile. Die in der Realität verwendbaren Paare komplementärer Transistoren sind bei näherer Analyse keineswegs echte Paare. So unterscheiden sich die komplementären Transistoren eines Komplementärpaares oft erheblich hinsichtlich des Stromverstärkungsfaktors bei Bipolartransistoren oder der Steilheit bei MOSFETs. Dies ist eine wesentliche Ursache für Nichtlinearitäten im Verstärkerverhalten. Die Verwendung von zwei Transistoren eines Leitfähigkeitstyps hat den Vorteil, dass die Kennlinien der beiden Transistoren sehr genau übereinstimmen und der sonst insbesondere bei kleinen Leistungen kritische Übergangsbereich zwischen den komplementären Transistorpaaren entfällt. Damit lassen sich auch im AB-Betrieb mit verhältnismäßig kleinen Ruheströmen sehr lineare Ausgangsstufen konzipieren.
Der große Nachteil der Circlotron-Schaltung liegt im erforderlichen Aufwand auf der Netzteilseite. Die Circlotron-Schaltung erfordert zwei „floatende“, also ohne Massebezug arbeitende Netzteile pro Kanal, während sonst nur ein Netzteil pro Kanal erforderlich ist. Stereoverstärker lassen sich beispielsweise nach diesem Prinzip nicht mit einem gemeinsamen Netzteil aufbauen. Im Ergebnis ist also doppelter Aufwand im Netzteil zwingend. Im Poweramp werden moderne N-Kanal-MOSFETs verwendet, die bis etwa drei, vier Watt im Class A-Betrieb laufen. Im Ausgang befinden sich keine Schaltkontakte im Signalweg. Beim Ein- und Ausschalten wird der Ausgang über einen Relaiskontakt „kurzgeschlossen“. Ebenso wurde auf stromlimitierende Schaltungen vollständig verzichtet. Im Ausgang sind lediglich aufgrund der symmetrischen Anordnung zwei Boucherot-Glieder zu finden, die die Stabilität des Verstärkers auch beim Anschluss von impedanzkritischen Lautsprechern gewährleistenund die so dimensioniert sind, dass im Audio-Übertragungsbereich keine Phasenfehler auftreten. Da die MOSFETs ziemlich hohe Gate-Kapazitäten von 800 bis 1200 Picofarad besitzen, wurde die Treiberstufe besonders niederohmig ausgelegt. Eingangsseitig kommt im Poweramp ein Differenzverstärker in Kaskodenschaltung mit ausgesuchten Doppeltrioden vom Typ EI PCC88 zum Einsatz. Durch Stromgegenkopplung im Kathodenkreis ist die Stufe extrem linear und weist ein für Röhren typisches abfallendes Klirrspektrum mit überwiegend geradzahligen Harmonischen auf.
Rolf Weiler ist davon überzeugt, dass sich sowohl mit Röhren als auch mit Transistoren hervorragende Schaltungen konzipieren lassen. Die Verwendung von Transistoren oder Röhren erfolgt deshalb eher danach, welches Bauteil für den jeweiligen Einsatzzweck besser geeignet ist. So sind im Bereich der Spannungsverstärkung Röhren oft der kürzere und einfachere Weg; hier kommt es auf eine hohe Bandbreite an, und Röhren sind sehr schnell und auch rauscharm, wenn der richtige Typ zum Einsatz kommt. Im Ausgangsbereich hingegen haben Transistoren gegenüber Röhren Vorteile, wenn es um hohe Leistungen geht. Das Netzteil besteht aus zwei großen chromgekappselten Ringkerntransformatoren mit zusätzlicher Schirmung zwischen Primär- und Sekundärwicklung und entsprechenden Siebkapazitäten. Der Poweramp ist bis auf die Netzleitung vollständig in Doppel-Mono-Technik aufgebaut.
Auf dem massiven Chassis fallen unter dem Abdeckgitter ein paar runde Aluminiumteile auf, die wie Kühlkörper aussehen. Diese Kühlelemente dienen schlicht als Kamine und befördern äußerst wirksam die heiße Luft aus dem Gehäuse nach außen. Die Frontplatte ist im EINSTEIN Design gehalten und hat keinerlei Bedienungselemente. Die drei blauen Leuchtdioden im Display zeigen den Einschaltzustand des Gerätes an. Die Stereoendstufe ist nach circa zwei, drei Minuten betriebsbereit und die beiden äußeren Leuchtdioden schalten sich dann selbständig aus, gleichzeitig ist das Klicken der Relais zu hören, die den Ausgang freigegeben. Der Netzschalter ist etwas verborgen seitlich links unter dem Gehäuse angeordnet.
Auf der Rückseite befinden sich die soliden Lautsprecherbuchsen für den rechten und linken Kanal. Für die symmetrische Ansteuerung sind die 3-poligen XLR-Buchsen vorgesehen. Zur unsymmetrischen Ansteuerung stehen pro Kanal jeweils zwei Chinch-Buchsen zur Verfügung. Wird die rote Chinch Buchse benutzt, wird das Eingangssignal nicht invertiert, wohingegen bei Benutzung der weißen Buchse das Signal invertiert. Wichtig ist nach meiner Erfahrung, dass bei unsymmetrischer Ansteuerung die jeweils nicht benutzte Chinch-Buchse unbedingt mit den beigelegten Steckern kurzgeschlossen wird. Für den Bi- Amping Betrieb oder den Anschluss eines Sub-Woofers, können die Chinch-Buchsen auch als Ausgang dienen, wenn das Signal in die XLR Buchse eingespeist wird; das hat in der Praxis zu meiner Überraschung sehr gut funktioniert. Aus klanglichen Gründen gibt es beim Poweramp keinen Pegelregler am Eingang. Für eine Pegelanpassung stehen aber zwei 4-polige XLR-Buchsen zur Verfügung, die im Auslieferungszustand mit einer Abdeckkappe versehen sind. Durch die EINSTEIN-Level-Plugs lässt sich die Verstärkung um maximal zehn Dezibel reduzieren. Ein Satz Level Plugs (-4dB) gehört zum Lieferumfang, abweichende Werte sind als Sonderzubehör lieferbar.
Für den Hörtest habe ich den Poweramp ausgangsseitig mit meinem Jota-System verbunden, bei dem die beiden Säulen im Tieftonbereich ohne Begrenzung nach unten betrieben werden. Als Vorverstärker verwendete ich den Brinkmann Marconi, mit dem ich den Poweramp voll symmetrisch ansteuern konnte. Meine Befürchtung, dass der Poweramp nur bei symmetrischer Ansteuerung sein volles Leistungspotential entfalten könnte, erwies sich in der Praxis als unbegründet. Auch bei Verwendung der Cinch-Eingänge und Ansteuerung mit dem Omtec Anturion veränderte der Poweramp seine klanglichen Eigenschaften nicht. Der Poweramp widerspricht allen gängigen Klischees: er klingt weder nach Röhre, noch nach Transistor im herkömmlichen Sinne. Er produziert keinen warmen Schönklang, er klingt nicht kalt oder superanalytisch, sondern bleibt immer im besten Sinne neutral, aber nicht belanglos. Das klingt beim ersten Reinhören so ganz und gar unspektakulär, erweist sich aber bei längerem Hören als höchst angenehm. Ich habe mit dem Poweramp stundenlang mit großem Genuss Musik gehört. Die klanglichen Eigenschaften der vorgeschalteten Geräte wurden dabei stets klar herausgearbeitet und nicht durch einen Eigenklang in irgendeiner Weise verdeckt. Ich bin mir klar, dass der EINSTEIN damit vielleicht nicht jeden Hörer ansprechen wird. Das Klangfundament ruht auf einem sauberen, exakt definierten Bass. Ein Pop Album wie Rumors von Fleetwood Mac (Fleetwood Mac: Rumors 24bit/96kHz) macht so richtig Spaß und lässt mich beherzt zum Lautstärkeregler greifen. Der Poweramp hat die angeschlossenen Lautsprecher jederzeit fest im Griff. Herausragend ist, wie sich mit dem Poweramp das Klangbild von den Lautsprechern löst. Dies gilt bei solistisch geprägten Aufnahmen, wie dem Album El Diablo Suelto mit John Williams, bei der der Solist klar fokussiert aus der Mitte zwischen beiden Lautsprechern kommt. Dies gilt für die Abbildung des Orchester und der Sologitarre im „Quintetto No. 4 in Re Maggiore "Fandango" per Corda e Chitarra, (G. 448) von Luigi Boccherini (Luigi Boccherini: Fandango, Sinfonie & La Musica Notturna Di Madrid: Le Concert Des Nations, Jordi Savall). Dies gilt für "Don't know why" von Norah Jones (Norah Jones: Come Away With Me; 96KHz), wo die Sängerin mit einer Intensität aus der Mitte zwischen den Lautsprechern erklingt, die einfach Spaß macht.
Lassen wir zum Abschluss EINSTEIN-Chef Volker Bohlmeier von zu Wort kommen: „Wenn die Musik ‚warm‘ oder ‚hart‘ klingt, so mag das dem persönlichen Geschmack eines Hörers vielleicht entsprechen, das Ziel einer realistische Wiedergabe ist damit allerdings verfehlt.“ Da spricht mir persönlich jemand aus der Seele!
Gehört mit
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NAS | Windows Home Server mit JRiver 19 |
Computer | JPlay Control PC: Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB Windows 10, Fidelizer 7, JPlay Audio PC: Intel Core Duo 2,2 GHz, 4 GB Windows 10, Fidelizer 7, Audioplayer JPlay 6.2 |
Vorstufestufe | Omtec Anturion, Brinkmann Marconi |
Lautsprecher | Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Kabel | Van den Hul, JCAT USB, JCAT Reference LAN |
Herstellerangaben
EINSTEIN The Poweramp
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Maße (HxBxT) | 17cm x 43cm x 41cm |
Gewicht | 21kg |
Ausgangsleistung | 90 Watt am 8 Ohm, 140 Watt an 4 Ohm |
Klirrwert bei 1 kHz | kleiner 0.01% |
Kanaltrennung | besser 85 dB |
Preis | 15000 Euro |
Hersteller / Vertrieb
EINSTEIN Audio Components GmbH
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Anschrift | Prinz Regent Straße 50-60 44795 Bochum |
Telefon | +49 234 9731512 |
info@einstein-audio.de | |
Web | www.einstein-audio.de |
Damit Ihnen Hifistatement.net als erstes Magazin überhaupt einen Bericht über den Mytek Brooklyn präsentieren konnte, habe ich darin erst einmal auf die Beschäftigung mit der Phonostufe, dem Kopfhörerausgang und dem Gleichstrom-Eingang verzichtet. Die wird hier nachgeholt und zudem gibt es noch einige Tuning-Tipps.
Nach den deutlich nachvollziehbaren Verbesserung durch SBooster-Netzteile beim Auralic Aries und Aries Mini bot es sich an, auch als Gleichspannungsquelle für den Brooklyn ein BOTW P&P Eco zu wählen. Zwar steht in der Kompatibilitätsliste von Sbooster.com, dass die 12-Volt-Version nicht passen würde, was aber wohl auf eine fehlerhafte Angabe im Manual des Brooklyn zurückzuführen sein dürfte. Eine Nachfrage bei Marcin Hamerla, einem der beiden Entwickler des Brooklyn ergab, dass der Wandler maximal drei Ampere verbrauche. Das Sbooster-Netzteil ist genau auf diese Leistung ausgelegt, Messungen der niederländischen Netzteilspezialisten ergaben für den Betrieb ohne Kopfhörer einen Wert um ein Ampere. Aber darauf brauchte ich mich nicht zu verlassen: Zusammen mit dem 12-Volt-Netzteil erhielt ich einen iKnow, ein Mini-Messgerät, das in die Zuleitung zum Verbraucher gesteckt werden kann und Spannung und Strom anzeigt. Auf einem unserer Fotos ist der Verbrauch des Brooklyn dokumentiert: Die SBooster-Gleichstromversorgung ist für den Mytek allemal kräftig genug. Und sie verhilft ihm zu einem deutlich luftigeren, und weiträumigeren Klangbild. Dabei war dessen Raumabbildung schon immer eine seiner Schokoladenseiten. Mit dem SBooster geht hier dennoch ein gutes Stück mehr. Einfach Klasse!
Doch kein Licht ohne Schatten: Zwar lassen sich dank des SBoosters Hallfahnen in natürlichen und virtuellen Räumen länger nachverfolgen, bevor sie im Nebengeräuschteppich verebben, wodurch der Eindruck von mehr Weite entsteht, aber dynamisch wirkt die Wiedergabe durch die sauberere Stromversorgung vor allem im Bassbereich ein wenig lustloser. Wer ausschließlich Rock- oder Popmusik hört, dürfte die – vermeintliche – Dynamik der größeren Raumillusion vorziehen. Wer aber die größere und luftiger Abbildung eines Orchesters oder einer Jazz-Combo erlebt hat, wird nicht wieder zur „Beengtheit“ zurückkehren wollen – besonders, wenn er schon einmal die Räume bei der Wiedergabe desselben Songs über großes Digitalequipment wie einen Chord DAVE oder einen Rockna genießen durfte. Lassen Sie mich noch kurz begründen, warum ich den Begriff „vermeintliche“ Dynamik verwendete: Schon in alten analogen Zeiten fiel mir auf, dass die akustischen Folgen einer saubereren Stromversorgung für Plattenspieler oft gegensätzlich gedeutet wurden: Was die einen als mehr „Schwärze“ oder einen ruhigeren Hintergrund interpretierten, wirkte auf andere – unter ihnen damals auffällig viele LP-12-Besitzer – als Einschränkung der Dynamik. Sie sehen, bei der Einschätzung der beschriebenen Effekte kommen Sie um ein eigenes Urteil nicht herum.
Noch schöner als sich zwischen mehr Dynamik und mehr Raum entscheiden zu müssen, ist es natürlich, nach Tuning-Maßnahmen zu suchen, die beides kombinieren. Daher probiere ich zwei sogenannte USB-Bridges aus, die das USB-Signal neu takten und in ein anders Format umsetzen. Die ersten Geräte dieser Art wie etwa das M2TECH/Manunta hiFace waren noch als Art Adapter zwischen dem USB-Ausgang einen Computers und einem Wandler ohne USB-Eingang gedacht und stellten eher Problemlösungen dar, die bei Wandlern mit USB-Eingang meist schlechter klangen als die direkte Verbindung. Inzwischen bereiten einige dieser Bridges das Signal aber so gekonnt auf, dass der Umweg durch die Bridge bessere akustische Ergebnisse liefert als der direkte Weg. Beim Audiobyte Hydra Z, den ich Ihnen zusammen mit dem hervorragenden Rockna-DAC vorstellte, wird das Signal neben Toslink, AES/EBU und S/PDIF per Cinch und BNC auch über I2S per HDMI ausgegeben – sicherlich die beste Variante, wenn der Wandler denn über diese Schnittstelle verfügt. Das tut der Brooklyn leider nicht, weshalb er seine Signale per AES/EBU über das Digisym Reference von Sun Audio bezieht. Das ist auch für den Vergleich mit dem Bryston BUC-1 von Vorteil, denn Brystons USB-Converter bietet als Ausgänge lediglich AES/EBU und S/PDIF über Cinch und BNC. Er wandelt Signale bis 24 Bit und 192 Kilohertz und verfügt über ein integriertes Netzteil. Der Hydra Z wird nach den Erfahrungen, die ich beim Test des Rockna machte, natürlich von einen Squeeze-Upgrade BOTW Linearnetzteil versorgt, das mit 120 Euro zusätzlich zu Buche schlägt.
Los geht’s mit Ravi Shankars „West Eats Meat“, das seit der Umstellung der Stromversorgung des Brooklyn auf das SBooster BOTW P & P ECO sehr offen und weiträumig, aber im Tiefbass ein wenig gebremst daherkommt. Auch in Kombination mit dem Mytek über die AES/EBU-Verbindung tut der Hydra Z das, was ich seit dem Rockna-Test von ihm erwarte: Er begeistert mit einem noch deutlich größeren virtuellen Raum und erfreulicherweise auch mit mehr, äußerst wohldosierter Energie im Tieftonbereich. Der Bryston hingegen ist hier für Bass-Fans erste Wahl: Er suggeriert zwar einen minimal kleineren Raum als der Audiobyte – bringt aber in dieser Disziplin im Vergleich zum direkt mit dem Mytek verbundenen USB-Kabel dennoch eine deutliche Verbesserung – und sorgt für jede Menge Druck im Bass. Da ich nach der Umstellung auf die Gleichstromversorgung des Mytek vor allem bei Jonas Hellborgs „Iron Dog“ tieffrequente Energie vermisste, musste der Song natürlich auch noch einmal beim Vergleich von Audiobyte und Bryston mit dabei sein. Hier ergaben sich auch wieder leichte Vorteile für den BUC-1, wenn es allein um Wucht in den unteren Frequenzbereichen geht. Einen kleinen Hauch mehr Definition lieferte der Hydra Z. Für Freunde von großen Räumen und Klangfarben gibt es noch einen besonderen Tipp: Verbinden Sie einmal den Wordclock-Ausgang des Hydra Z mit dem entsprechenden Eingang des Mytek und passen Sie in dessen Menu die Einstellung an. Die virtuelle Bühne erscheint nochmals tiefer, die Abbildung farbiger. So sehr nach „Draht“ klingen Jonas Hellborgs Saiten in keiner anderen Konfiguration. Allerdings verliert die Wiedergabe ein wenig an Dramatik, wenn der Hydra Z als Wordclock agiert.
Gerade in Verbindung mit der Gleichstromversorgung für den Brooklyn sind die USB-Bridges ein Muss: Sie kompensieren die dadurch verursachte minimale Schwäche im Tieftonbereich und bringen eine noch deutlich luftigere und großzügigere Abbildung. Ob man diese Aufgabe dem Bryston oder dem Audiobyte plus Linear-Netzteil anvertraut, kann nur der eigene Geschmack entscheiden. Unzweifelhaft ist jedenfalls, dass die genannten Tuning-Tips den Brooklyn in eine höhere Liga katapultieren – wenn auch nicht in die Sphären eines Rockna oder Chord DAVE, die unter anderem mit einem geschmeidigeren und eleganteren Hochtonbereich betören.
Kommen wir zu den Kopfhörerausgängen: Wie schon bei der ersten Beschäftigung mit dem Brooklyn beschrieben, liegt an den beiden Buchsen unter dem Mytek-Logo einmal ein phasenrichtiges und einmal eine phaseninvertiertes Signal an. Das macht es bei Verwendung eines Spezialkabels möglich, einen Kopfhörer symmetrisch anzusteuern. Inzwischen ist das Adapterkabel, für das der Mytek-Online-Shop den stolzen Preis von 159 Euro nennt, eingetroffen, so dass ich den Audeze LCD-X symmetrisch anschließen kann. Magnetostaten mit recht niedriger Impedanz sind für den treibenden Verstärker keine leichte Last. Aber der Mytek hat keinerlei Probleme, dem LCD-X jede Menge Dynamik und Auflösung zu entlocken. Das wirkt alles völlig unangestrengt. Bei Keith Jarretts „Wrong Blues“ strahlen die Becken silbrig, der Bass kommt mit einer Menge Druck und der Flügel lässt die hochentwickelte Anschlagstechnik erkennen, die Jarretts Spiel auszeichnet. Das ist rhythmisch interessant und groovt. Auch bei Schostakowitsch' „Polka“ – Gold-CD der RCA LSC-2322 – lebt unter anderem von der rhythmischen Akzentuierung, hinzu kommen die klangfarbenprächtige Instrumentierung und die weite Ausdehnung der imaginären Bühne. Audeze und Brooklyn machen wunschlos glücklich – zumindest ohne direkten Vergleich. Dafür habe ich den superben Bryston BHA-1 mit den XLR-Ausgängen des Mytek verbunden. Der BHA-1 als reiner Kopfhörerverstärker bewegt sich preislich in ähnlichen Regionen wie Myteks Wandler-Vorstufen-Kopfhörer-Phono-Kombination. Dafür überzeugt er mit einer ein wenig besseren Durchzeichnung und einer etwas offeneren, farbigeren und minimal detailreicheren Abbildung. Das ändert aber nichts daran, dass ich beispielsweise bei Stevie Ray Vaughans „Tin Pan Alley“ am saft- und kraftvollen Kopfhörerausgang des Brooklyn nicht das geringste vermisse. Genauso macht dieser Blues-Klassiker – das ist er zumindest für Hifi-Fans – richtig Spass! Wie immer, geht auch in Sachen Kopfhörer mit großem finanziellen Aufwand noch ein Bisschen mehr, als der Brooklyn zu bieten hat. Aber wer nicht ausschließlich mit Kopfhörern Musik genießt, dürfte mit dem Mytek lange Zeit zufrieden leben können.
Für den Test des MC-Eingangs ziehe ich kurz ins Wohnzimmer um, denn beim Brinkmann Avance meiner Gattin gelangt das Signal eines Roksan Shiraz durch die Kabel des Breuer-Tonarm zu Cinch-Buchsen und ist somit unsymmetrisch verfügbar. Auf dem LaGrange im Hörraum sind momentan der Thales Simplicity 2 und der ungeheuer spannende Acoustical Systems Aquilar mit jeweils durchgängig symmetrischer Verkabelung aufgebaut. Da möchte ich mir einen Ab- und Wiederaufbau, nur um kurzzeitig einen Arm mir unsymmetrischer Verkabelung zu hören, gern ersparen. Deshalb verbinde ich die Cinch-Kabel vom Brinkmann mit dem Analogeingang des Mytek, den ich per Menu für MC-Systeme konfiguriert habe. Die Lautstärkeregelung ist überbrückt, der Ausgang des Brooklyn mit einem Line-In der Higher-Fidelity-Vorstufe verbunden: Der Mytek agiert als reine Phonostufe. Die Verstärkung ist deutlich höher als beim Lukaschek PP-1 Phono. Obwohl das Roksan Shiraz für ein MC-System eine recht hohe Ausgangsspannung liefert, wird der Mytek nicht übersteuert. Auf dem Plattenteller liegt das Titelstück von Steve Eliovsons Album Dawn Dance:, das ich über die Acapella mit ihren Ionen-Hochtönern besonders gern genieße: Kein anderer mir bekannter Lautsprecher bringt die Gitarren und die metallischen Perkussionsinstrumente so farbig und realistisch rüber – auch kein Diamant-Hochtöner. Daran ändert erfreulicherweise auch der Brooklyn nichts. Die Auflösung und Ablösung des Klangs vom Lautsprecher gelingen zwar nicht so perfekt wie beim PP-1, aber es wird ja wohl niemand ersthaft erwarten, dass die Phonostufe einer Wandler-Vorstufen-Kopfhörer-Phono-Kombination einem Brinkmann/Breuer/Shiraz-Plattenspieler ein adäquater Partner sein kann. Allein für das Shiraz ist deutlich mehr zu investieren als für den Brooklyn. Dennoch bleibt festzuhalten: Die Phonostufe des Mytek ist wirklich ordentlich, deutlich mehr als eine Alibi-Lösung.
Wo der Brooklyn nun schon neben dem betagten Higher Fidelity steht, stecke ich noch einmal kurz die symmetrischen Kabel zu Einsteins The Poweramp und die Cinch-Strippen vom Auralic Aries Mini um: Auch als symmetrische Vorstufe kann der Brooklyn überzeugen. Er agiert schneller, offener, luftiger als die Higher Fidelity, ohne dass es an Druck mangelte. Und auch in puncto räumliche Abbildung lässt er den Higher Fidelity so alt aussehen, wie er wirklich ist. Selbst wenn Sie den Brooklyn eigentlich nur als reinen Wandler einsetzen wollten: Geben Sie ihm mal eine Chance als Vorverstärker!
P.S. für einen wissbegierigen Leser: Wenn anstelle des eingebauten DACs der Brooklyn die Wandlung des digitalen Datenstroms des Auralic Aries Mini übernimmt, klingt's noch einmal eine Spur dynamischer und straffer. Auch der räumliche Eindruck ändert sich ein wenig. Diese Kombinationen ist allemal einen Versuch wert, besonders falls man vorher in Ermangelung einer analogen Vorstufe auf die digitale Lautstärkeregelung des Mini zurückgreifen musste.
Gehört mit
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NAS | Melco HA-N1A, WDMyCloud |
Wireless Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco und SBooster Ultra, Auralic Aries Mini mit SBooster BOTW P&P Eco und SBooster Ultra |
Network Player | Ayon S-3 |
D/A-Wandler | Rockna Wavedream |
Analoglaufwerk | Brinkmann Avance |
Tonarm | Breuer |
Tonabnehmer | Roksan Shiraz |
Phonoentzerrer | Benz Micro Lukaschek (T8) |
Vorverstärker | Einstein The Preamp, Higher Fidelity 2623 |
Endstufe | Ayon Epsilon mit KT150, Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors, Acapella Violon VI |
Kopfhörerverstärker | Bryston BHA-1 |
Kopfhörer | Audeze LCD-X |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Audioquest, Cinnamon, Carbon, Wild und Diamond, Swiss Cable Reference Plus |
Zubehör | PS Power Plant, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Audioquest Jitterbug, SOtM iSO-CAT6, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly Basen und Füße |
Herstellerangaben
Mytek Brooklyn D/A-Wandler, Vorstufe, Kopfhörerverstärker
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Analog |
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Analog-Ausgänge | 1 x symmetrisch (XLR), 1 x unsymmetrisch (Cinch) |
Auflösung des Wandlers | PCM 32bit, DSD bis zu 256 (11,2MHz) |
PCM-Abtastraten | 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4, 192, 384kHz |
Dynamikumfang | 130dB |
Ausgangsimpedanz | 75 Ohm |
Kopfhörerverstärker | mehr als 500mA, 6 Watts, hohe Stromlieferfähigkeit, hohe Anstiegszeit, extrem niedrige Verzerrungen, symmetrisch |
Eingebaute Vorstufe | Hochpegel-, Phono-MM- oder -MC-Eingang, Relais-geschaltet |
Digital |
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Computer-Audio-Ein-, -Ausgang | USB 2.0 Hi-Speed, Typ B, bis zu 480Mbits/384kHz, treiberlos |
AES/EBU-Eingang | XLR, 24Bits/192 kHz, DSDx64 (DoP) |
TOSLINK optischer Eingang | bis zu 192kHz single wire |
S/PDIF-Eingänge 1 & 2 | Cinch, bis zu 192kHz single wire, DSDx64 (DoP) |
SDIF-DSD-Eingang | DSD bis zu 256 |
ADAT-Eingang | bis zu 192kHz single wire |
Wordclock Ein-, Ausgang | BNC |
Clock | Mytek Femtoclock Generator™, Wordclock Eingang und Ausgang (erlaubt mehrere Brooklyn für Mehrkanalwiedergabe zu kombinieren, auch Mehrkanal DSD) |
Allgemein |
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Firmware | Upgrades über USB-Control-Panel, Updates online erhältlich, regelmäßige Upgrades von Funktionen |
Netzteil | internes Schaltnetzteil, 100 - 240V Wechselstrom |
Externe Stromversorgung | 12V, 4 - 6A |
Abmessungen (B/H/T) | 218/44/206 mm, ½ Rackeinheit |
Gewicht | 1,6kg |
Preis | 2000 Euro |
Vertrieb
Pro Audio Services
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Anschrift | E. Kröckel Kleiststraße 6 65187 Wiesbaden |
Telefon | 0611 205 60 31 / 32 |
e.kroeckel@pro-audio-services.com | |
Web | www.pro-audio-services.de |
Herstellerangaben
Bryston BUC-1 USB-Bridge
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Digital-Eingang | USB |
Digital-Ausgang | SPDIF (BNC und Cinch), AES/EBU (XLR) |
Abtastrate | bis zu 192kHz |
Wortbreite | 24 Bit |
Asynchronous USB receiver Controls master timing of the audio system Outputs transformer coupled Input sample rate indicators Ultra low noise linear power regulation |
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Varianten | silberne oder schwarze Frontplatte |
Abmessungen (B/H/T) | 57.15mm H x 142.88mm W x 203.2mm |
Preis | 950 Euro |
Vertrieb
AVI Tech
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Telefon | +43 1 21478701 |
office@avitech.at | |
Web | www.avitech.at |
Herstellerangaben
Audiobyte Hydra Z
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Eingang | USB-Buchse, Type B |
Ausgänge | S/PDIF (75Ω koaxial), AES/EBU (110Ω, XLR), BNC (75Ω), I2S over HDMI (LVDS), Toslink, Wordclock BNC |
Abtastraten PCM | 44,1kHz, 48kHz, 88,2kHz, 96kHz, 176,4kHz, 192kHz, 352,8kHz, 384kHz |
Abtastraten DSD | 2,8 MHz (DSD64) - DoP, native 5,6 MHz (DSD128) - DoP, native 11,2 MHz (DSD256) - native (via ASIO) 22,5 MHz (DSD512) - native (via ASIO) |
Wortlänge | 32 bit über I2S-Ausgang, 24 bit over S/PDIF, AES/EBU, Toslink |
Kompatibilität | Native MacOS 10.6 und höher, Native Linux mir UAC2 compliant kernel ASIO, WASAPI, KS, DS Treober für Win XP bis W8 32/64 bit |
Empfohlene Player | Foobar2000, Audirvana Plus, Jriver etc. |
Leistungsaufnahme | 0,7W |
Abmessungen (B/H/T) | 240/45/170mm |
Gewicht | 1,2kg |
Preis | 725 Euro |
Vertrieb
Tom Habke Audiovertrieb GmbH
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Anschrift | Bismarckstr. 48 28203 Bremen |
Telefon | +49 421 24199330 |
kundenservice@tomhabke.de | |
Web | www.tomhabke.de |
Herstellerangaben
S Booster Netzteil BOTW P&P Eco 12-13 Volt
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Abmessungen (B/H/T) | 12,5/22,0/7,5 cm ohne die Kabelfilter |
Preis | 250 Euro |
Vertrieb
digital-highend Higoto GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | +49 201 832 5825 |
info@digital-highend.com | |
Web | www.digital-highend.de |
Hersteller/Vertrieb
quadral GmbH & Co. KG
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Anschrift | Am Herrenhäuser Bahnhof 26-30 D-30419 Hannover |
Telefon | +49 511 79040 |
Web | www.quadral.com |
info@quadral.com |
Wer je die Berichte unserer Freunde von High Fidelity gelesen hat, weiß, dass es in Polen – und insgesamt im Osten Europas – eine enorm interessierte und interessante Hifi-Szene gibt. Einer der exponiertesten Entwickler dort ist Nicolae Jitariu, der Chef von Rockna. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen. Einer davon ist der Wavedream.
1999 wurde Rockna im rumänischen Suceava gegründet. Im darauffolgenden Jahr stellte man dann 120-Watt-Monoblöcke mit nur zwei Spannungsverstärkungsstufen vor. Im Lauf der Zeit spezialisierte sich Nicolae Jitariu mit seinem Team aber immer stärker auf die Digital-Technik. Momentan bieten sie unter dem Markennamen Rockna neben dem Wavedream DAC noch den Wavedream NET an, wobei das Kürzel für „Network Enhanced Transport“ steht. Das Gerät ist die wohl einmalige Kombination aus Netzwerkplayer und Digital-Laufwerk. Außer CDs spielt der NET auch DVDs und Bluerays. Aber die Aktivitäten Nicolae Jitarius beschränken sich nicht allein auf Rockna. Er steht auch hinter Audiobyte, einer Firma, die erschwingliche Digital-Technik entwickelt und produziert. Den Kollegen Matthias Jung hat die Kombination aus dem Wandler Black Dragon und der USB-Bridge Hydra Z jedenfalls nachhaltig überzeugt. Doch selbst die Tätigkeit für zwei Marken füllt Nicolae Jitariu nicht aus: Er entwickelte auch für sehr renommierte Hifi-Hersteller etwa aus den USA oder der Schweiz Digital-Komponenten.
Während es bei Audiobyte darum geht, mit allgemein verfügbaren Bauteilen beste klangliche Ergebnisse bei moderaten Preisen zu erzielen, sind die Ziele für Rockna höher gesteckt: Hier werden keine Baugruppen von der Stange verwendet, weil man die dadurch gesetzten Grenzen nicht akzeptieren will. Rockna entwirft eigene Lösungen und fertigt die damit ausgestatteten Geräte auch weitestgehend in der eigenen Firma. Aufgrund seiner Entwicklertätigkeit für andere Hersteller hat Nicolae Jitariu auch Zugriff auf klangentscheidende Komponenten, die man anfangs nicht selbst produzieren konnte: So war die erste Generation des Wavedream noch mit Wandler-Modulen von MSB bestückt, wahrlich keine schlechte Adresse. Inzwischen fertigt Rockna dem eignen Anspruch gemäß auch die Module selbst. Darin befinden sich diskret aufgebaute Widerstandsleitern, wohl eine der aufwändigsten Arten, digitale Daten in Musik zurückzuverwandeln – und eine der klanglich überzeugendsten, wie Jürgen Saile bei der Beschäftigung mit dem Totaldac und Wolfgang Kemper bei der mit dem MSB The Analog Dac erfahren durften. Rockna fertigt die Module in zwei Qualitätsstufen: Edition und Signature, wobei letztere einen um zehn Dezibel höheren Dynamikumfang und einen um demselben Wert größeren Fremdspannungsabstand bietet. Um diese Werte zu erreichen, ist ein enormer Bauteile- und Selektionsaufwand nötig, der den Preis dann beinahe verdoppelt. Das Testmodell, das mit 7850 Euro in der Preisliste steht, ist die symmetrische Edition-Variante, was bedeutet, das je Kanal zwei der „Discrete Ladder DAC Module“ verwendet werden. Wenn's nicht symmetrisch sein muss, kann man zwei Module und 3000 Euro sparen. Die Signature-Version ist konsequenterweise symmetrisch ausgelegt. Jedes Modul besitzt ein eigenes Field-programmable Gate Array (FPGA), in dem die komplexen Algorithmen zum Ansteuerung der Widerstandsleiter abgelegt sind. Damit ist auch garantiert, dass in Zukunft Firmeware-Updates möglich sind.
Ein noch leistungsstärkerer FPGA übernimmt in allen drei Versionen des Wavedream die Aufgaben, die bei konventionellen Lösungen vom Digital-Empfänger, den digitalen Filtern, dem Clock-Management und dem User Interface erledigt werden. Damit lassen sich nicht nur alle genannten Bereiche durch neue Firmware optimieren oder um neue Funktionen bereichern, sonders vor allem den Vorstellungen des Entwicklers entsprechend frei gestalten. Bei den – wie jeder erfahrene Hifi-Fan bestimmt schon einmal selbst gehört hat – klangprägenden Filtern setzt Nicolae Jitariu natürlich auf eigene Entwicklungen. Über das Menu kann man zwischen einem Linear-Phase-, einem Minium-Phase- und dem speziellen Rockna-eignen Hybrid-Filter wählen. Schon vor der Lektüre der Produktinformationen hatte ich mich nach einigen Hörvergleichen für dieses Filter entschieden, da die Wiedergabe damit für meinen Geschmack vor allem im Tieftonbereich am homogensten gelingt. Im Wavedream findet bei allen ankommenden Signalen ein Upsampling mit einem Parks-McClellan-Filter auf 705,6 respektive 768 Kilohertz statt. Nicolae Jitariu programmierte dazu ein Filter mit einer Länge von 4820 Taps. Dass eine große Anzahl von Taps zu besser klingenden Filtern führt, hat Rob Watts, Chords Entwickler, ja schon im Interview über den DAVE dargelegt. Für das Upsampling und die Filter programmierte Nicolae Jitariu 58 DSPs. Konzepte, die derart viel Rechenleistung erfordern, wären vor einigen Jahren einfach nicht umzusetzen gewesen. Weitere Prozessorkapazität wird benötigt, da sich mit einem sogenannten Ladder-DAC keine DSD-Signale wandeln lassen. Diese müssen zuvor in PCM umgerechnet werden. Auch die dafür nötigen Algorithmen wurden von Rockna selbst geschrieben. Der Wavedream akzeptiert DSD-Signale bis 11,3 Megahertz (256x).
Nicolae Jitariu betont in seiner Produktinformation, dass es zur Vermeidung von Jitter nicht ausreichte, nur eine hochpräzise Clock einzubauen. Mindestens ebenso wichtig sei es, auf welchem Weg deren Signal zu den zu taktenden Baugruppen gelange. Die Verteilungswege nennt er „Clock Tree“. Der kürzeste, am wenigsten von äußeren Einflüssen beeinträchtigte Pfad müsse von der Clock zum Wandler führen. Für den Wavedream setzt er auf eine Clock mit einer Genauigkeit von 300 Femtosekunden, deren Signale über einen „super symmetrischen“ Clock Tree zu den Empfängern gelangten, wobei die Taktung des Wandler natürlich oberste Priorität genieße. Zwar gebe es noch genauere Clocks, aber eher gehe davon aus, dass keine größere Genauigkeit benötigt werde.
Die letztlich in hohem Maße den Klang mitprägende Ausgangsstufe ist beim Wavedream mit verdrahteten, durch Bohrungen in der Platine kontaktierten Bauteilen diskret als Class-A-Schaltung aufgebaut, in der als aktive Bauelemente J-FETs und bi-polare Transistoren zum Einsatz kommen. Die Ausgangsimpedanz dieses High-Speed-Buffers liegt unter einem Ohm. Drei im Gehäuse intern geschirmte Transformatoren versorgen die Schaltungen, wobei natürlich für analoge und digitale Baugruppen jeweils eigene Stromversorgungen zur Verfügung stehen. Ingesamt sollen 20 lineare – oder analoge – Spannungsregler zum Einsatz kommen, wobei die für die DAC-Module von Grund auf neu entwickelt worden seien und sich durch ihre niedrige Impedanz und extrem niedriges Rauschen auszeichnen würden.
Der Wavedream kam gleich im doppelten Sinne nicht allein in den Hörraum: Zum einen begleite ihn – wie in der Überschrift bereits angekündigt – ein Audiobyte Hydra Z, der für eine zusätzliche Klangverbesserung sorgen soll. Zum anderen wurde er nicht durch einen Paketdienst geliefert, sondern von Cliff Baier vorbeigebracht, der im Tom-Habke-Vertrieb für Verkauf und Marketing zuständig ist. Er hatte dann auch noch einige Kabel von MPS dabei, einer Marke, die seit kurzem ins Vertriebsprogramm aufgenommen wurde und durch ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis auffällt. Aber noch deutlich besser wird die Preis/Klang-Relation beim ungemein interessanten und wohlklingenden Network-Player sein, wenn denn die Serienversion lieferbar ist. Der Prototyp spielte jedenfalls sehr überzeugend. Ebenfalls im Gepäck hatte Cliff Baier die Aktivator Digiplugs von Phonosophie, RCA-Stecker zum Abschluss von nicht benutzen S/PDIF-Eingängen, die auch wirklich für noch ein wenig besseren Klang sorgten. Tom Habke und Cliff Baier sind von der Wirksamkeit der Aktivator-Produkte überzeugt und hatten – wie sich beim Fototermin zeigte – einige Bauteile in Wavedream und Hydra Z mit transparenten Aktivator-Chips beklebt. Ein AKT2DCHIP 6MM KL kostet beim Einkauf größerer Mengen vier Euro. Da sich diese nicht mal eben entfernen und wieder anbringen lassen, habe ich die Chips gelassen, wo der Vertrieb sie haben wollte. Die Digiplugs habe ich allerdings nach dem gemeinsamen Hören entfernt, da ich den Wavedream so pur wie möglich hören wollten.
Bevor Cliff Baier und ich uns einen ersten Eindruck von den Fähigkeiten des Rockna samt Audiobyte in meiner Kette verschafften, hörten wir noch einmal kurz den Hugo TT, um einen Bezugspunkt zu haben. Nach dem Umstecken der USB-Verbindung in den Eingang des Audiobyte stand aber fest, dass das von Nicolae Jitariu entwickelte Duo nicht nur preislich, sondern auch klanglich in einer höheren Liga spielt als der TT: Audiobyte und Rockna suggerieren einfach größere Aufnahmeräume und tiefere Bühnen, als der Chord das zu tun vermag. Da erübrigen sich weitere Vergleiche. Interessanter wäre es da schon, die Leistungen der rumänischen Kombination mit denen des überragenden DAVE zu messen. Aber der ist ja leider schon längst wieder beim Vertrieb. Das Gute daran ist andererseits, dass ich jetzt erst einmal frei von kleinlichen Vergleichen den Klang des Rockna genießen kann: Statt von Arild Anderson, Ralph Towner und Nana Vasconcelos großartigem Album If You Look Far Enough nur der ersten Song „If You Look“ mit seinen perkussiven und elektronischen Sounds zu hören und mich in den riesigen virtuellen Klangräumen zu verlieren, gönne ich mir diesmal dies gesamte Platte: Die sparsame Instrumentierung in den offenen, weiten Räumen besitzt einen ganz eigenen Reiz. Das ruhige, aber umso intensivere „The Drink“ wirkt auch ohne einen Tropfen Alkohol beinahe hypnotisch. Das folgende „Main Man“ groovt unwiderstehlich. Aber auch wenn perkussives Blech, Cow-Bells und Shaker noch so treiben und vor Energie strotzen, bleibt der farbige, feinstens aufgelöste Hochtonbereich jederzeit frei von jeglicher Schärfe. Der Rockna verbindet hier ungeheuer elegant ein hohes Maß an Durchzeichnung mit Geschmeidigkeit und seidigem Glanz. Auch Abbildungsgröße und Raumillusion überzeugen hundertprozentig: Wunderbar!
Ganz komme ich um weitere Vergleiche dann aber doch nicht herum: Versuchshalber nehme ich einmal den Hydra Z, der übrigens über die I2S-Schnittstelle mit einen HDMI-Kabel vom MPS mit dem Wavedream verbunden ist, aus dem Signalweg und stecke das vom Auralic Aries Femto kommende USB-Kabel direkt in entsprechende Buchse des Rockna: Der reagiert auf den Verlust seines Spielpartner ausgesprochen sauer, was er durch eine räumlich minimal eingeschränkte Wiedergabe und etwas weniger Wucht im Tieftonbereich unmissverständlich klar macht. Der Hydra Z entscheidet zwar nicht über Gut und Böse. Auch ohne ihn bleibt der Rockna ein begehrenswerter High-End-Wandler. Aber es lohnt sich allemal, die nicht einmal zehn Prozent mehr zu investieren, um in den Genuss einer noch stimmigeren und selbstverständlichen Wiedergabe zu gelangen.
Statt übers Sparen an der falschen Stelle nachzudenken, frage ich mich, ob nicht vielleicht mit einem Squeeze-Upgrade BOTW Linearnetzteil für 120 Euro zur Versorgung des Hydra Z mit sauberem Strom statt mit Energie über das USB-Kabel noch ein wenig mehr Wohlklang zu erzielen ist. Momentan habe ich jedoch nur eines dieser Netzteile, und das versorgt ein Netgear-Switch für die Verbindung von Router, Melco NAS und Auralic Aries mit Energie. Das mitgelieferte Steckernetzteil des Netgear zu verwenden, um das BOTW für den Hydra Z zu nutzen, bedeutete, den Klang an einer Stelle mit Sicherheit stark zu beeinträchtigen, um ihn dann vielleicht an anderer Stelle zu verbessern, macht also keinen Sinn. Zielführender dürfte es sein, das Kabel vom Router direkt mit einem Ethernet-Anschluss des Melco zu verbinden und den Aries mit dem zweiten. Dieser Verzicht auf das Switch macht sich schon einmal ausgesprochen positiv bemerkbar: Die Wiedergabe wirkt noch einmal ein Stück frischer und weiträumiger vor allem aber dynamischer. Aber noch deutlich größer ist die Verbesserung durch die eigene Stromversorgung für den Hydra Z: Die Abbildung gerät ein Stückchen größer, es gibt noch mehr bestens in den musikalische Fluss eingebundene Details, die Grobdynamik ist geradezu erschreckend, und die Instrumente stehen ungeheuer plastisch in einem riesigen Raum. Ein Hochgenuss! Aber all die kleinen Verbesserungen bei der Signalaufbereitung, die sich zu diesem beeindruckenden Musikerlebnis summieren wären wenig wert, wenn der großartige Wavedream sie nicht hörbar machte.
Gehört mit
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NAS | Melco HA-N1A, WDMyCloud |
Wireless Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco und SBooster Ultra |
D/A-Wandler | Chord Hugo TT, Mytek Brooklyn |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Ayon Epsilon mit KT150 |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Audioquest, Cinnamon, Carbon, Wild und Diamond, Swiss Cable Reference Plus |
Zubehör | PS Power Plant, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Audioquest Jitterbug, SOtM iSO-CAT6, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly Basen und Füße |
Herstellerangaben
Rockna Wavedream Edition balanced
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Digitale Eingänge |
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S/PDIF | 24bit 44,1-192k PCM, DoP DSD64 |
AES/EBU | 24bit 44,1-192k PCM, DoP DSD64 |
USB | 32bit 44,1-384k PCM, DSD64-256 |
HD-Link1 (LVDS) | 32bit 44,1-384k PCM, DSD64-256 |
HD-Link2 (LVDS) | 32bit 44,1-384k PCM, DSD64-256 |
Ausgang |
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Gesamte Harmonische Verzerrung (bei -6dB) | 0,003% or -90 dB |
Fremdspannungsabstand (bei 0dB) | 122 dB |
Dynamikumfang | 122 dB |
Ausgangsimpedanz | 0,5Ω |
Maximale Ausgangsspannung | 6,6Vpp (Cinch), 13,2Vpp (XLR) |
Digitale Verarbeitung |
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Hochfrequente asynchrone Erfassung digitaler Eingänge | 560MHz |
Speicherbasierende Phasenregelungsschleife | 300fS Jitter (nur auf digitaler Ebene) |
Selbst entwickelte Digitalfilter | Linear-, Minimum- und Hybrid-Phase, 8- und 16-fach |
Filtertyp | Parks-McClellan, 4820 Taps |
Mathematische Genauigkeit | 68 bit Integer |
Sperrdämpfung | -145 dB |
Welligkeit im Filter-Durchlassbereich | 0,0001 dB |
Dither | 4 bit, Gaussian ultrasonic |
Lautstärkeregelung | selbst entwickeltes Multiplizierer-Array, 256 Stufen je 0,5dB |
Verschiedenes |
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Anzeige | gelbes OLED-Display (128x64), in 8 Stufen dimmbar |
Bedienungselemente | 4 Drucktasten, IR-Fernbedienung |
Firmware | Upgrade über USB |
Abmessungen (B/H/T) | 440/90/360mm |
Gewicht | 7,8kg |
Preis | 7850 Euro |
Herstellerangaben
Audiobyte Hydra Z
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Eingang | USB-Buchse, Type B |
Ausgänge | S/PDIF (75Ω koaxial), AES/EBU (110Ω, XLR), BNC (75Ω), I2S over HDMI (LVDS), Toslink, Wordclock BNC |
Abtastraten PCM | 44,1kHz, 48kHz, 88,2kHz, 96kHz, 176,4kHz, 192kHz, 352,8kHz, 384kHz |
Abtastraten DSD | 2,8 MHz (DSD64) - DoP, native 5,6 MHz (DSD128) - DoP, native 11,2 MHz (DSD256) - native (via ASIO) 22,5 MHz (DSD512) - native (via ASIO) |
Wortlänge | 32 bit über I2S-Ausgang, 24 bit over S/PDIF, AES/EBU, Toslink |
Kompatibilität | Native MacOS 10.6 und höher, Native Linux mir UAC2 compliant kernel ASIO, WASAPI, KS, DS Treober für Win XP bis W8 32/64 bit |
Empfohlene Player | Foobar2000, Audirvana Plus, Jriver etc. |
Leistungsaufnahme | 0,7W |
Abmessungen (B/H/T) | 240/45/170mm |
Gewicht | 1,2kg |
Preis | 725 Euro |
Vertrieb
Tom Habke Audiovertrieb GmbH
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Anschrift | Bismarckstr. 48 28203 Bremen |
Telefon | +49 421 24199330 |
kundenservice@tomhabke.de | |
Web | www.tomhabke.de |
Der Name Bryston klingt seit Jahrzehnten vielversprechend. Das kanadische Unternehmen hat einen guten Ruf, weil es sich immer wieder mit anerkannt gut klingenden und betriebssicheren Komponenten profiliert. Der D/A-Wandler BDA-3 will nicht nur diese Erwartungen erfüllen. In ihm steckt einiges mehr.
Seit 35 Jahren entwickelt und fertigt Bryston in Peterborough, Ontario Elektronik und Lautsprecher. Bis zu zwanzig Jahren Garantie auf die traditionellen Produktgruppen analoge Elektronik und Lautsprecher beweisen: Die Kanadier stehen überzeugt und selbstbewusst zu ihren Erzeugnissen. Immerhin fünf Jahre beträgt die Garantie auf moderne digitale Elektronik. Jedes Bryston-,Geräte wird sorgsam in Handarbeit gefertigt. Auch die Lötarbeiten erfolgen nicht maschinell sondern manuell. Bevor ein Produkt das Werk verlässt und die Reise zum Kunden antritt, erfährt es eine umfängliche Endkontrolle. Die Zielgruppe der Marke ist neben den Musik-Fans zuhause vor allem der professionelle Markt. Namhafte Tonstudios und Radio-Fernseh-Anstalten nutzen Bryston-Komponenten. Dass hier hohe Maßstäbe gesetzt werden, nicht nur an die Betriebssicherheit, ist keine Frage. Trotz des weltweiten Ansehens – Bryston veröffentlich auf seiner Website eine Liste bekannter Persönlichkeiten, die Bryston nutzen – gab es hier bei uns nie so etwas wie einen Hype um diese Marke. Sie war und ist etwas für Kenner.
Der BDA-3 unterscheidet sich von den heute gern und reichlich angebotenen D/A-Wandlern. Er dient einem einzigen Zweck, nämlich der Umwandlung des digitalen Signals in ein analoges. Er besitzt keinen Kopfhörer-Ausgang und bietet auch keine Lautstärkeregelung. Schaut man sich ihn in seinem schlichten, eleganten und stabil konstruiertem Gehäuse näher an, so fallen ungewohnte Anschlüsse auf. Gleich zehn Eingänge bieten sich an. So finden sich zwei USB-2.0-Buchsen und neben den üblichen SPDIF-Inputs auch einer im qualitativ überlegenen BNC. Ganz und gar ungewohnt bei einem audiophilen D/A-Wandler sind die vier HDMI Eingänge in Kombination mit einem HDMI Ausgang. Bei Stereo-Geräten ist HDMI sehr selten bis gar nicht im Angebot. Diese moderne Anschluss-Variante bleibt weitestgehend den Multikanal-Geräten vorbehalten. Wir sind gewohnt, Quellgeräte wie Blu-ray- oder DVD-Spieler über HDMI mit einem TV, Beamer oder Monitor zu verbinden. Hier steht in der Regel das Bild im Vordergrund. Dabei macht die HDMI-Schnittstelle auch für Stereo-Audio inzwischen Sinn und dürfte in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Momentan ist es wohl noch einer zurückhaltenden Nachfrage geschuldet, dass nur wenige Hersteller diese Schnittstelle für 2-Kanal-Audio offerieren. Über die HDMI-Schnittstelle kann aus optischen Datenträgern hoch aufgelöstes Stereo-Material in voller Auflösung gelesen und analog gewandelt werden.Vielleicht besitzen Sie DVD-Audio-Tonträger. Oder Sie interessiert das noch recht junge Blu-ray-Audio- Format? Highres-Material auf Blu-ray ist eine Alternative zu Highres-Downloads am Computer. Im Gegensatz zu letzterem hält man hier wieder etwas in den Händen. Noch ist das Angebot nicht riesig; Aber allein der Anbieter JPC bietet aktuell knapp 300 Titel aus allen Genres. DVD-Audio oder Blu-ray-Audio lassen sich mit jedem beliebigen Blu-ray-Player abspielen. Die internen Wandler genügen jedoch bekanntlich selten unseren Ansprüchen an die klangliche Qualität. Das digitale Signal, das diese Geräte am koaxialen oder Toslink Ausgang abgeben, enthält nicht die hohe Auflösung, die sich auf dem Tonträger befindet. Konkret ist dies PCM im 24-Bit/96- oder 24-Bit/192-Kilohertz-Format. Für den üblichen SPDIF-Ausgang, Koax oder Toslink, wird das digitale Signal im Player auf 48 Kilohertz herunter gerechnet, und damit geht ein Teil seiner eigentlichen Qualität verloren. Die hoch aufgelösten zweikanaligen Audio-Signale benötigen beim heutigen Stand der Technik die HDMI-Schnittstelle. Genau diese besitzt unser Bryston BDA-3. Er trennt aus jedem eingespeisten HDMI-Signal das zweikanalige-PCM oder DSD-Signal. Weshalb DSD, muss man sich an dieser Stelle fragen. Das DSD Format ist weder auf einer DVD noch auf einer Blu-ray zu finden. Jedoch benutzen einige SACD-Laufwerke verschiedener Hersteller ebenfalls die HDMI-Schnittstelle zur Weitergabe des digitalen Datenstroms an einen externen Wandler. Der wird immer auch vom selben Hersteller angeboten. Auch für das Zusammenspiel mit einem solchen separaten CD-SACD-Laufwerk kann der Bryston BDA-3 die richtige Wahl sein. Jedoch gilt es vor einem Kauf zu prüfen, ob die HDMI-Schnittstellen für SACD miteinander harmonieren. Diese Anwendung-Option dürfte, weil SACD-Laufwerke mit DSD Ausgabe über HDMI zur Zeit eher zu den seltenen Erscheinungen am HiFi-Himmel gehören, den Aufwand im BDA-3 nicht rechtfertigen. Ganz anders sieht dies bei DVD und Blu-ray aus. Preiswerte Blu-ray-Player finden sich inzwischen in sehr vielen Haushalten. Hochwertige Geräte mit hervorragenden integrierten D/A-Wandlern sind vergleichsweise sehr selten und vor allem kostspielig. Der allgemeine Anwendungsbereich von Blu-ray ist halt Video, und dem tragen die Hersteller Rechnung. Für den Preis eines aufwändigen Blu-ray Players mit eingebautem, hochkarätigem Wandler kann ich durchaus schon unseren Bryston und einen einfachen, aber ausreichenden Blu-ray Player bekommen, der auch DVD-Audio abspielen kann, wenn es gewünscht ist.
So einen Blu-ray-Spieler verbinde ich nun einfach über ein vernünftiges HDMI-Kabel mit einem der vier Eingänge des BDA-3. Den einzigen HDMI-Ausgang des Wandlers schließe ich an einen Monitor oder Fernseher an, der sich irgendwo im Raum befindet, um den Player über die Fernbedienung per Menü zu steuern. Nach dem Start des Musik-Programms kann ich den Bildschirm ja wieder ausschalten. Eine großformatige Bildfläche sollte aus klanglichen Gründen auch bitte nicht zwischen den Lautsprechern stehen. Im Menü ist es notwendig, das PCM-Stereo-Format zu wählen. Alles andere, wie beispielsweise Mehrkanal-DTS oder Mehrkanal-Dolby funktioniert nicht, da hier das Audiosignal für den Bryston unlesbar encodiert ist. Wichtig ist auch, im Blu-ray-Player dessen Audio Einstellungen einmalig zu überprüfen und eventuell zu korrigieren, damit das hoch aufgelöste Musiksignal auch am HDMI-Ausgang anliegt. Dieses Grundmenü ist bei den verschiedenen Herstellern natürlich unterschiedlich, aber nicht sonderlich schwierig einzurichten. Schließlich sieht und hört man ja auch das Ergebnis. Denn der Bryston zeigt auf seiner Frontplatte die zugespielte Datenrate per grüner LED an. Einmal richtig eingestellt, ist für künftige Hörsitzungen dann alles optimal vorbereitet. Das Ganze ist im Grunde sehr unkompliziert. Überhaupt macht der Bryston BDA-3 seinem Eigentümer das Leben keineswegs schwer, im Gegenteil. Während meine üblicherweise verwendeten D/A-Wandler von Antelope oder Audio-GD sich immer mal wieder unangenehm zickig benehmen und ein Reset benötigen, indem man sie kurz vom Strom nimmt, verhält sich der Kanadier vorbildlich. Stets erkennt er die per Knopfdruck über Relais geschalteten Eingänge und zeigt auch Format und Auflösung richtig an. Bei Bryston achtet man eben auf ausgereifte Funktionalität.
Neben den zehn digitalen Eingängen bietet der BDA-3 die Wahl zwischen zwei analogen Ausgängen: RCA oder symmetrisch XLR. Auch wenn Bryston in der Bedienungsanleitung den symmetrischen Ausgang empfiehlt, vor allem bei Leitungen mit mehr als drei Metern Länge, konnte ich im Hörtest keinen Klangunterschied feststellen. Allerdings waren die verwendeten Kabel maximal zwei Meter lang. Man muss also keine Einbußen fürchten, wenn der folgende Verstärker keinen symmetrischen Eingang besitzt und deshalb die Cinch-Verbindung wählt. Gleichzeitig können beide Ausgänge nicht verwendet werden. Sobald XLR angeschlossen ist, liegt das Signal allein an diesem Ausgang an.
Im Inneren ist der BDA-3 penibel und sauber aufgebaut. Die einzelnen Arbeitsbereiche haben eigene Platinen, insgesamt sind es sechs. Ein üppig dimensionierter Ringkerntrafo plus großzügig bemessene Siebkapazität versorgt die Schaltungen mit Energie. Das digitale Eingang-Signal wird sauber neu getaktet (re-sampling, re-clocking). Bemerkenswert ist die separate Aufbereitung von PCM- und DSD-Signalen. So durchlaufen PCM-Signale bis 32 Bit/384 Kilohertz und vierfach DSD 256 ihre eigenen Wege. PCM wird nicht hochgerechnet (Upsampling) und es geschieht keinerlei Konvertierung des nativen DSD Signals. Dies ist erwähnenswert, da es immer noch die Ausnahme darstellt. Aktuell von vielen anderen Herstellern gern verwendete Chips wandeln schon mal intern auf PCM, ohne dass diese Prozedur in der Beschreibung Erwähnung findet. Für die Reinheit des digitalen Signals kann das aber hörbare Konsequenzen haben. Zwei AKM 32-Bit-Wandler übernehmen im Bryston BDA-3 den Transfer ins Analoge. Die darauf folgende Ausgangsstufe ist diskret und symmetrisch in Class A aufgebaut. Nebenbei sei bemerkt, dass die HDMI-Eingänge in der Lage sind, 4K-Video zu akzeptieren. So ist auch im Video-Bereich höchste Übertragungsqualität gewährleistet. Zusätzlich ist der BDA-3 mit einem Netzwerkmodul mit Steuerungs-Anschlüssen wie RS-232, USB, Ethernet und einer Trigger-Buchse ausgestattet. Darüber lässt er sich sogar in eine moderne Haus-Elektronik integrieren. Eine optional erhältliche IR-Fernbedienung erhöht, wenn man möchte, den Bedienungskomfort des Gerätes.
Mein erster Hörtest beschäftigte sichmit dem HDMI-Eingang. Meine Pure-Audio Blu-ray vom Oscar Peterson Trio, Night Train, funktionierte technisch perfekt. Der BDA-3 zeigte mit seiner grünen LED die 96-Kilohertz-Auflösung an. Klanglich war´s allerdings kein besonderer Genuss, was aber eindeutig der Aufnahmequalität aus dem Jahre 1962 geschuldet ist. Ganz anders traten da David Crosby und Graham Nash auf Another Stoney Evening ins Rampenlicht. Diese DVD-Audio ist zwar in Stereo nur in 48 kHz aufgelöst, was so auch am SPDIF-Ausgang anliegt. Dennoch klang sie überaus gut. Die Live-Atmosphäre und das Raumgefühl dieses unbeschwerten Auftritts der beiden bestens gelaunten Musiker nimmt den Hörer beinahe mit in die Konzerthalle, ins Los Angeles des Jahres 1971. Audio über HDMI funktioniert also einwandfrei mit dem Bryston. Selbst mein simpler Blu-ray-Zuspieler ist da ausreichend, um begeisternden Klang zu genießen. Klanglich profilierte sich der BDA-3 zudem durch eine sehr angenehme, facettenreiche Hochton-Auflösung.
Zur CD-Wiedergabe war der Bryston mit meinem Primare-Laufwerk per AES-EBU verbunden. Auch hier gefiel der Kanadier auf Anhieb. Gregory Porter konnte sich bei Be Good in seiner ganzen Größe und stimmlichen Dynamik in Szene setzen. Die instrumentalen Feinheiten seiner Band arbeitet der BDA-3 präzise heraus und stellt sie großflächig und plastisch in den Raum. Die Bühnentiefe ist etwas weniger ausgeprägt als ich es sonst schon einmal gehört habe. Dennoch vermisse ich auch bei klassischer Musik nichts, wie etwa bei Stravinskys Pulcinella Suite mit dem BBC Symphony Orchestra unter Pierre Boulez. Die spielte ich dem Wandler von Qobuz gestreamt per USB zu. Die Darstellung des Klangkörpers ist durchsichtig und homogen. Klangfarben sind eine Stärke des Bryston. In der Wiedergabe der obersten Tonlagen hebt er sich wohltuend ab von vielen Wandler-Kollegen ab. Auch bei meinen eigenen DACs stellt sich häufig nach stundenlangem Hören das Gefühl ein: Es reicht. Ganz anders verhält es sich beim BDA-3. Den habe ich in diesen Wochen nur nach einem Blick auf die Uhr abgeschaltet. Er präsentiert sich und die Musik, ohne lästig zu werden. In diesem Punkte ist er klar besser als viele andere und schon deshalb sein Geld wert. Ich persönlich schätze diesen Aspekt des nicht ermüdenden Klangbildes wesentlich höher ein als etwa ein Bisschen mehr Tiefe bei der Räumlichkeit. Denn bei Konzertbesuchen frage ich mich immer wieder, wo denn diese Räumlichkeit eigentlich ist, die viele bei der heimischen Musikwiedergabe so favorisieren. So gesehen ist der Bryston für mich ein sehr ehrlicher Interpret. Sein Spaß- und Genuss-Faktor liegt in der angenehmen und zugleich akkuraten Wiedergabe. Diese ist keineswegs weich oder schmeichelhaft. Mit Vorsicht würde ich sie vielleicht sogar als trocken bezeichnen wollen, im positiven Sinne, wie bei einem guten Rotwein. Insgesamt ist seine klangliche Interpretation ebenso stimmig wie glaubhaft. Er artikuliert unaufdringlich und homogen. Mit diesen Qualitäten bevorzugt er kein musikalisches Genre, sondern bringt sein Können bei jeder Musikrichtung zur Geltung.
Etwas sollte nicht unerwähnt bleiben: Die Bedienung des BDA-3 ist wirklich ein haptisches Vergnügen. Die Taster lösen bei leichtem Druck das jeweilige Relais aus. Mit einer kurzen Verzögerung wird der gewünschte Eingang durchgeschaltet. Schade eigentlich, dass es am BDA-3 so selten durch den Benutzer etwas zu schalten gibt. Aber eines wäre da noch. Es gibt auf der soliden Aluminium Frontplatte noch einen Bedienknopf, der mit Upsampling beschriftet ist. Ich schalte jetzt zwecks CD-Wiedergabe auf AES/EBU. Dort wirkt die Upsampling Funktion. Sie wirkt nicht bei den HDMI und USB Eingängen, wohl aber auch bei koaxialen SPDIF, BNC und Toslink. Eingeschaltetes Upsampling rechnet 44,1kHz mit Faktor vier auf 176,4 kHz hoch. 48 kHz und 96 kHz werden auf 192 kHz transponiert. Noch meiner bisherigen Erfahrung ist wählbares Upsampling klanglich oft schwer nachvollziehbar. Auch kann ich mich an keinen Fall erinnern, wo es mir besser gefiel als das native Format. Anders ist es beim Bryston BDA-3: Gregory Porters Stimme gewinnt deutlich an Körper. Allgemein wird dem Grundtonbereich etwas Volumen hinzugefügt. Bei allen Musikstücken, besonders wenn über Kopfhörer gehört, ist der Unterschied klar und deutlich. Nur möchte ich diese Unterschiede nicht mit besser oder schlechter bewerten. Beide tonalen Varianten hatten stets etwas Attraktives. Somit ist das Upsampling nicht nur in Ordnung, sondern ein Gewinn, da man damit persönlichen Vorlieben gerecht werden kann.
Gehört mit
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Computer | Apple MacMini mit OS X El Capitan, Amarra, Audirvana Plus, Qobuz |
CD-Player | Primare DVD 30 |
Blu-ray Player | Panasonic DMP-BD30 |
Vorverstärker | Audio-gd Master 9 und MuSiCa NoVa Phoenix |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32 für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 |
Lautsprecher | Triangle Magellan Grand Concert |
Kopfhörer | Denon AH-D 2000 |
Zubehör | Audioquest Diamond oder Carbon USB, Inakustik Black&White NF-1302, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber, ifi-audio iPurifier2 |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Herstellerangaben
Bryston BDA-3
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Ausstattung | ein 32Bit AKM DAC-IC pro Kanal, diskrete Class-A-Ausgangsstufe, getrennte Signalwege und Stromversorgung für analog und digital, Unterstützung von verschiedenen PCM- und DSD-Auflösungen, Durchschleifen eines HDMI-Video-Signals (4K Video) und Aufbereitung des eingebetteten, hoch aufgelösten PCM Audiosignals |
Optionen | silberne oder schwarze Front, Frontplatte in der Breite von 432 oder 483mm erhältlich, Rack-Einbausatz (2 Höheneinheiten), BR2 Fernbedienung |
Eingänge | 4x HDMI, 2x USB 2.0 Type B, 2x S/PDIF (1x BNC, 1x RCA), 1x Optical (TOSLINK), 1x AES/EBU |
Ausgänge | HDMI, RCA, XLR |
Control | TCP/IP, IR, DC, RS-232 |
Abmessungen | 432/92/282mm (schmale Frontplatte) 483/92/282mm (breite Frontplatte) |
Gewicht | 6,8 kg |
Preis | 3965 Euro |
Garantie | 5 Jahre |
Vertrieb
AVI Tech
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Telefon | +43 1 21478701 |
office@avitech.at | |
Web | www.avitech.at |
Myteks 192-DSD-DAC beeindruckte mich vor etwa vier Jahren mit seinen klanglichen Leistungen derart, dass ich in puncto teure D/A-Wandler längere Zeit abstinent blieb. Und das ist in Zeiten sich beinahe überstürzender Neuentwicklungen nicht das schlechteste. Nach einem Ausflug in High-End-Gefilde stellen die Digitalspezialisten mit Wurzeln im professionellen Bereich nun den Brooklyn vor.
Auf den ersten Blick scheint der neue Wandler die gelungene Synthese aus dem vorrangig für den Einsatz im Studio konzipierten, optisch nüchternen 192-DSD-DAC, der trotz leichter Schwächen in puncto Menu-Führung und Bedienbarkeit wegen seines beinahe unschlagbaren Preis/Klangverhältnisses auch auf dem Hifi-Markt sehr erfolgreich war, und dem Manhattan zu sein. Dieser zielte mit seinem sehr individuell gestalteten Gehäuse, dem großen, gut ablesbaren Display und dem entsprechenden, höheren Preis eindeutig auf die Hifi/High-End-Klientel. Der Brooklyn hat vom Manhattan den mit dem Markenlogo geschmückten Deckel und die strukturierte Frontplatte geerbt. Allerdings sind hier die vier Druckknöpfe nicht mit derselben aufwendig gefrästen Oberfläche versehen worden, die sie beim Manhattan so dezent und unauffällig in die Frontplatte integrieren. Dafür schmückt den Brooklyn auf der linken Gehäuseseite ein Mytek-Logo, das von LEDs illuminiert wird, deren Farben sich über das nun ausgesprochen benutzerfreundliche Menu in weiten Bereichen dem eigenen Geschmack anpassen lassen. Die Farbenspiele sind in meinen Augen eine nette Spielerei, die neue Menu-Führung beseitigt hingegen den einzig gravierenden Schwachpunkt beim Vorgängermodell.
Im Display des Brooklyn werden vier der veränderbaren Parameter angezeigt und zwar mit ihrer Bezeichnung und aktuellen Einstellung, beispielsweise „Input“ und „USB“. Das Begriffspaar erscheint links im Display: Nach dem Druck auf den Knopf ganz links auf der Frontplatte ändert sich die Farbe der angezeigten Einstellung. Mit dem Drehknopf lässt sie sich nun variieren. Ein weiterer Druck auf den linken Knopf schließt den Vorgang ab. In diesem Modus bewirkt eine Drehung am großen schwarzen Knopf, dass die nächsten vier Menu-Punkte im Display angezeigt und nach dem Druck auf die entsprechende Taste auf der Frontplatte verändert werden können. Das Menu des Brooklyn umfasst 14 Einstellung, unter anderem die für Helligkeit und – wir erwähnt – die Hintergrundfarbe des Mytek-Logos. Dank der neuen, überlegten Menu-Führung weiß man jederzeit ganz genau, was man gerade tut: ein Riesenfortschritt gegenüber dem 192-DSD-DAC!
Aber der Brooklyn bietet auch in anderen Bereichen mehr als sein Vorgänger: So kann der analoge Eingang per Menu für Hochpegelquellen, Phono-MM- oder Phono-MC-Systeme konfiguriert werden. Damit wird aus dem Brooklyn in Verbindung mit der analogen Lautstärkeregelung eine vollwertige Vorstufe. Schade nur, dass man beim Wechsel von Phono zu Hochpegel das Kabel am einzigen Paar Cinch-Buchsen umstecken muß. Aber Platz für ein zweites oder gar drittes Paar gibt es auf der Rückseite des Mytek nun wirklich nicht. Beim 192-DSD-DAC musste man sich noch zwischen der Mastering- und Preamp-Version unterscheiden: Erstere bot einen SDIF-3-Eingang für DSD und eine recht grobe LED-Pegelanzeige, letztere einen Hochpegel-Analogeingang. Wie erwähnt besitzt der Brooklyn einen auch für Phonosignale geeigneten Analogeingang und zusätzlich den SDIF-3-Eingang. Der Platzmangel auf der Geräterückseite macht es aber nötig, dafür die beiden S/PDIF-Cinch-Eingänge zu nutzen. Im Menu-Punkt „Coax Function“ bestimmt man, ob die beiden Cinch-Buchen als zwei S/PDIF- oder jeweils als SDIF-3-Eingang für einen der beiden Stereokanäle fungieren. Der dazugehörige Wordclock-Eingang ist wie üblich als BNC-Buchse aufgeführt.
Eine weitere BNC-Buchse erlaubt es, die Clock des Brooklyn zur Synchronisation anderer Geräte zu verwenden. Und das wäre nicht die schlechteste Idee, sitzt beim Brooklyn doch in unmittelbarer Nähe zum ESS-Wandler-Chip Sabre 9018K2M der Mytek Femtoclock Generator™, bei dem der interne Jitter lediglich 0,82 Picosekunden betragen soll. Beim 192-DSD-DAC kam noch der Sabre-9016-Chip zum Einsatz, der 18-er besitzt laut Datenblatt des Herstellers drei Dezibel mehr Dynamikumfang und drei Dezibel weniger Harmonische Verzerrungen. In die Signalverarbeitung des Chips kann der Benutzer im Gegensatz zum Vorgängermodell nicht mehr eingreifen. Beim Brooklyn ist die Wahl zwischen verschiedenen Filtern und auch keine Upsampling-Option nicht möglich. Über Skype erklärte mir Marcin Hamerla, dass man hier den Vorgaben des Chip-Herstellers folge, und auch, dass er die analoge Ausgangsstufe neu konstruiert habe. Dabei hatte mich schon der Klang des 192-DSD-DAC beim damaligen Test unwillkürlich an den Wadia erinnert, dessen Entwickler seine Ausgangsstufe frei von jeglichem Understatement als „Sledgehammer“ bezeichneten.
Wie an dieser Stelle bereits in einem Firmenbericht dargestellt werden die Wandler und professionellen Monitoringsysteme von Mytek vorrangig im Großraum New York von Michal Jurewicz und in Warschau von Marcin Hamerla in Warschau entwickelt. Letzterer wird inzwischen von vier weiteren Ingenieuren unterstützt und leitet zusätzlich die Fertigung. Er zeichnet auch für das neue Schaltnetzteil verantwortlich, das den Brooklyn mit soviel Energie versorgt, dass der ebenfalls weiterentwickelte Kopfhörerverstärker nun bis zu sechs Watt Leistung bereitstellen kann. An den beiden Kopfhörer-Buchsen unter dem Mytek-Logo liegt einmal ein phasenrichtiges und einmal eine phaseninvertiertes Signal an. Das macht es bei Verwendung eines speziellen, leider nicht mitgelieferten Adapters oder Spezialkabels möglich, einen Kopfhörer symmetrisch anzusteuern. Noch einmal kurz zurück zum Netzteil: Wer der Stromversorgung mittels Schaltnetzteil eine konventionellen Energieversorgung vorzieht, kann die auf der Rückseite des Brooklyn untergebrachte Buchse nutzen und hier ein Netzteil nach Wahl anschließen.
Das recht große, hochauflösende und farbige Display macht nicht nur die Konfiguration des Brooklyn per Menu zu einem einfachen Angelegenheit. Es informiert gleichzeitig über die Pegel des gewandelten Musiksignals und zwar mit zwei Balkenanzeigen pro Kanal: Einmal wird der Spitzenwert, das andere Mal ein Durchschnittswert, der mit der empfundenen Lautheit korrespondiert, angezeigt. Alle vier Werte werden aber nicht nur durch die vier farbigen Balken dargestellt, sondern auf der rechten Seite des Displays auch noch einmal in Ziffern – eigentlich doppelt gemoppelt. Bei unserer Skype-Unterhaltung versprach Marcin Hamerla, dass die Ziffern nach dem nächsten Firmware-Update auf Wunsch auch permanent den Spitzenwert anzeigen würden, er also eine sogenannte Peak-Hold-Funktion zusätzlich integrieren werde. Aber auch an alle Musikfreunde, die diese Studio-Funktionen für unnütze Spielerei halten, hat Mytek gedacht: Ein kurzer Druck auf den Drehknopf und das Display zeigt in dezentem Schwarz/Weiß nur noch die Abtastrate und die Wortlänge des gewandelten Signals und den Ausgangspegel. Schön, dass man hier die Wahl hat!
Ganz vorne mit dabei ist der Brooklyn auch, wenn es um MQA (Meridian Quality Authenticated) geht. Das Streaming-Format ist abwärtskompatibel und verspricht HiRes-Qualität bei einer Datenmenge, die üblicherweise CD-Qualität entspricht. So hat der Streaming-Dienst Tidal angekündigt, in naher Zukunft Streams in MQA anzubieten, und zwar zum selben Preis wie momentan CD-Qualität. Doch bis es so weit ist, werden wir noch ein bisschen warten müssen. Ein wenig in Geduld üben müssen Sie sich auch, wenn Sie mehr über die Qualitäten des Phonoeingangs, des symmetrischen und unsymmetrischen Kopfhörerausgangs und den Einfluss eines Linear-Netzteils wissen möchten. Letzteres ist ebenso bestellt wie der Adapter für symmetrische Kopfhörer. Da wir freundlicherweise recht früh eines der noch raren Exemplare des Brooklyn erhalten haben, war es mir aber ein Bedürfnis, Sie möglichst schnell über die Features und Fähigkeiten des Brooklyn zu informieren – wenn vorerst auch nur in seiner Eigenschaft als reiner D/A-Wandler.
Über das neue Modell freut man sich schon beim Anschließen: Anders als sein Vorgänger benötigt der Brooklyn für das Zusammenspiel mit MAC- oder Linux-Systemen keinen Treiber mehr. Das macht auch den Anschluss an Melco, Auralic und Co. um einiges leichter. Bevor ich den Brooklyn mit einem anderen Wandler verglichen habe, hatte er fast eine ganze Woche, sich ein wenig einzuspielen, die paar Stunden im Fotostudio ausgenommen. Natürlich habe ich auch direkt nach dem Verkabeln schon einmal reingehört: Da war die Auflösung erwartungsgemäß noch nicht überwältigend, ich hatte bei der Scheibe schon mal einen größeren Raum vor mir „gesehen“. Dynamik und auch der Punch im Tiefbass verrieten aber schon, dass der Brooklyn die Mytek-Tradition in bester Manier weiterführen würde – zu dem Zeitpunkt wusste ich übrigens noch nichts von der neuen Ausgangsstufe.
Das Schreiben eines der ersten Kapitel begleite eine der wenigen Scheiben, die ich sowohl als LP als auch als von der CD-geripptes File besitze, eine meiner damals unverzichtbaren Testscheiben aus Analog-Tagen: Paul Motions Le Voyage. Bei „Folks Songs For Rosie“ knarzt und drückt J.-F. Jenny-Clarks Kontrabass, dass es eine Freude ist: scheinbar grenzenlose Tiefe und Dynamik. Das Sopransaxophon Charles Brakeens leuchtet durch einen weiten (Hall-)Raum. Die Becken flirren farbig und detailliert. Den Song muss ich unbedingt noch einmal über der mehr als doppelt so teuren Chord Hugo TT hören. Gesagt, getan: Hier erklingen die Becken noch minimal differenzierter, das Saxophon wird von noch einem Hauch mehr Luft umgeben – aber dem Bass fehlt das gewisse etwas. Dagegen klingt's mit dem Mytek eher wie eine Platte mit einem EMT-Tonabnehmer: unnachahmlich in den Tiefen, dafür mit etwas weniger Feinzeichnung in den Höhen. Zugegeben, der Hugo TT kommt dem Ideal der High Fidelity ein klein wenig näher, er macht Vieles ein Stückchen richtiger. Aber bei diesem Song habe ich als Kontrabass-Fan mit dem Mytek einfach mehr Spaß.
Auch bei einer der überstrapazierten Testscheiben, die ich mich schon gar nicht mehr zu nennen traue, hat der Hugo TT in puncto Raumgröße über meine hochauflösende Kette eindeutig nachvollziehbar ein Quäntchen mehr zu bieten. Aber der nun eingespielte Brooklyn kommt ihm schon reichlich nahe, wenn es um die Abmessungen und die Plastizität der Bühne geht. In puncto Dynamik, Tiefbass und Klangfarbenpracht braucht sich der Mytek dann keinesfalls zu verstecken. Aber statt weiterer Vergleiche höre ich lieber mal, was der Brooklyn bei Stücken mit jeder Menge Bass so macht. Jonas Hellborgs The Silent Life liefert da ja genug Material: „Iron Dog“ erklingt trotz der Dichte der in hohem Tempo aufeinander folgenden Impulse bestens differenziert. Das Stück kann dem Mytek seine Grenzen nicht aufzeigen: Seine enormen dynamischen Fähigkeiten machen es zu einem Hochgenuss. Beim eher verhaltenen „Purple Mind“ beeindrucken Farbigkeit und die wenigen heftigeren Attacken. Bei „Wounded Knee“ kann ich jedenfalls die Füße nicht mehr stillhalten. Einfach mitreißend!
Ähnlich ergeht es mir bei Marty Krystalls „Davy The Baby“ vom Album Seeing Unknown Colours: Das Quartett strotz nur so vor Spielfreude. Trotz Wiedergabe beinahe in Live-Lautstärke kippen Trompete und Saxophon nie ins Unangenehme, ganz im Gegenteil: Diese Spektakel wird zum hoch emotionalen Erlebnis. Die polternde Bass-Drum und der sonore Kontrabass bieten ein solides Fundament und ausreichendes Gegengewicht zu gleißenden Blech. Mit einem solchen Pegel kann man diesen Song nun wirklich nicht mit jedem Wandler oder CD-Player genießen. Aber nicht nur wenn es um Jazz und Artverwandten geht, kann der Brooklyn brillieren: Auch beim vierten Satz der Symphonie Fantastique in der Reference Recording-Aufnahme mit dem Utah Symphony Orchestra unter Varujan Kojian überzeugt er mit seiner lebendigen, inspirierten Spielweise, der großräumigen, luftigen Abbildung und seinen ungeheuerlichen Tiefbass-Fähigkeiten. Grandios!
Gehört mit
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NAS | Melco HA-N1A, WDMyCloud |
Wireless Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco und SBooster Ultra |
Network Player | Ayon S-3 |
D/A-Wandler | Chord Hugo TT, Rockna Wavedream mit Audiobyte Hydra Z |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Ayon Epsilon mit KT150 |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Audioquest, Cinnamon, Carbon, Wild und Diamond, Swiss Cable Reference Plus |
Zubehör | PS Power Plant, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Audioquest Jitterbug, SOtM iSO-CAT6, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly Basen und Füße |
Herstellerangaben
Mytek Brooklyn D/A-Wandler, Vorstufe, Kopfhörerverstärker
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Analog |
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Analog-Ausgänge | 1 x symmetrisch (XLR), 1 x unsymmetrisch (Cinch) |
Auflösung des Wandlers | PCM 32bit, DSD bis zu 256 (11,2MHz) |
PCM-Abtastraten | 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4, 192, 384kHz |
Dynamikumfang | 130dB |
Ausgangsimpedanz | 75 Ohm |
Kopfhörerverstärker | mehr als 500mA, 6 Watts, hohe Stromlieferfähigkeit, hohe Anstiegszeit, extrem niedrige Verzerrungen, symmetrisch |
Eingebaute Vorstufe | Hochpegel-, Phono-MM- oder -MC-Eingang, Relais-geschaltet |
Digital |
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Computer-Audio-Ein-, -Ausgang | USB 2.0 Hi-Speed, Typ B, bis zu 480Mbits/384kHz, treiberlos |
AES/EBU-Eingang | XLR, 24Bits/192 kHz, DSDx64 (DoP) |
TOSLINK optischer Eingang | bis zu 192kHz single wire |
S/PDIF-Eingänge 1 & 2 | Cinch, bis zu 192kHz single wire, DSDx64 (DoP) |
SDIF-DSD-Eingang | DSD bis zu 256 |
ADAT-Eingang | bis zu 192kHz single wire |
Wordclock Ein-, Ausgang | BNC |
Clock | Mytek Femtoclock Generator™, Wordclock Eingang und Ausgang (erlaubt mehrere Brooklyn für Mehrkanalwiedergabe zu kombinieren, auch Mehrkanal DSD) |
Allgemein |
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Firmware | Upgrades über USB-Control-Panel, Updates online erhältlich, regelmäßige Upgrades von Funktionen |
Netzteil | internes Schaltnetzteil, 100 - 240V Wechselstrom |
Externe Stromversorgung | 12V, 4 - 6A |
Abmessungen (B/H/T) | 218/44/206 mm, ½ Rackeinheit |
Gewicht | 1,6kg |
Preis | 2000 Euro |
Hersteller
Mytek Digital
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Anschrift | 148 India Street 1FL Brooklyn, NY 11222 USA |
Telefon | +1 347 384 2687 |
highend@mytekdigital.com | |
Web | www.mytekdigital.com |
Vertrieb
Pro Audio Services
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Anschrift | E. Kröckel Kleiststraße 6 65187 Wiesbaden |
Telefon | 0611 205 60 31 / 32 |
e.kroeckel@pro-audio-services.com | |
Web | www.pro-audio-services.de |
Absurd, völlig absurd! Ob eines Preisschild jenseits der 1000 Euro wird manch einer genau das gedacht haben, als vor einigen Jahren die ersten Sennheiser HD 800 in den Schaufenstern platziert wurden. Lagen doch in Reichweite Hörer von Markenherstellern, die für ein paar Euros klangliche Offenbarungen beim Einsatz am Handy versprachen.
Als der Premiumhörer in unseren Hörraum einzog, waren die Reaktionen meiner Liebsten gleichfalls eindeutig. Vorbehalte, die sich ob seiner Qualitäten erfreulicherweise mit ein wenig Musik recht unkompliziert aus der Welt schaffen ließen. Nun sind ein paar Jahre vergangen und der Kopfhörer hat sich als exzellentes Abhörmedium bewährt. Egal ob die Güte einer Aufnahme oder eines vorgeschalteten Audiogeräten einzuordnen sind – apodiktisch präzise fällt sein Urteil aus. Obendrein führen geräuschvolle Hörsitzungen bei den Anrainer und leichte Unzulänglichkeiten des Hörraumes nicht ins Gewicht. Und ganz nebenbei, etablierte Sennheiser mit dem HD 800 ein Marktumfeld, in dem weitere Hersteller erfolgreich hochwertige Kopfhörer, passende Verstärker und dienliches Zubehör platzieren konnten.
Gibt es da noch etwas zu verbessern? Und ob, verspricht Jan Sieveking von Sieveking Sound und lässt Taten folgen. Sennheisers Bester wird nämlich, wie einige seiner Mitstreiter, mit steckbaren Kontakten an den Schallwandlern ausgestattet. Die Gefahr, aus Unachtsamkeit Kabel aus den Ohrmuscheln herauszureißen, ist damit gebannt. Zudem kann die Zuleitung problemlos getauscht werden. Edel verpackte drei Meter Kopfhörerkabel lagen dann auch in der Box, die uns wenige Tage später aus Bremen, dem Stammsitz von Sieveking Sound, erreichten. Wobei die Reise des elektrischen Leiters viel weiter im Westen begann. Ganz genau in Bandon, einer Kleinstadt an der amerikanischen Westküste im Bundesstaat Oregon, dem Firmensitz von Cardas Audio. Es gibt wahrlich schlechtere Orte auf dieser Welt zum Leben und Arbeiten, wie ein kleiner Film auf der Cardas Homepage sehr sympathisch illustriert.
Seit 1987 werden hier unter der Leitung von George Cardas und seiner Tochter Angela hochwertige Audio-Verbindungen erdacht und produziert. Das Sortiment ist ebenso hochklassig wie breitgefächert. Lautsprecher- sowie NF-Kabel werden in verschiedenen Qualitätsstufen angeboten, darüberhinaus befinden sich im Portfolio digitale Verbindungen oder Stromzuleitungen. Die Produktfamilie der Kopfhörerkabel zählt drei Mitglieder. Unser Testmuster Clear Headphone ist, um im Bild zu bleiben, das Familienoberhaupt.
In der Top-Linie verzweigt sich direkt hinter dem verstärkerseitigen Anschlussstecker die Verbindung, so dass jeder Kanal durch ein eigenes Kabel angesteuert wird. Bei dem Design der eingesetzten elektrischen Leiter greift George Cardas auf die bewährten Lösungen des Cardas Clear Lautsprecherkabel zurück. Somit befinden sich inmitten eines flexiblen aber dennoch robusten Nylongeflechts vier Leiterstränge von einzeln gelackten Litzen, die gegenläufig miteinander verseilt werden. Als leitendes Material kommt Cardas-Kupfer zum Einsatz.
Die installierten Stecker sind mit einer dünnen Schicht Rhodium überzogen. Eine silbrig glänzend, fast schon unverwüstliche Oberfläche steht am Ende dieses Bearbeitungsprozesses. Oxidation kann dieser Kontaktfläche nichts mehr anhaben. Aber nicht nur der Einsatz eines selten Metalls macht die Steckverbinder erwähnenswert, sondern auch die angebotene Vielfalt an Varianten. Beide Seiten des Kabels lassen sich mit den unterschiedlichsten Verbindern ausstatten, so dass annähernd jede Verbindung zwischen Verstärker und Kopfhörer realisierbar ist. Im Anhang des Textes finden Sie eine kleine Auswahl der angeboten Möglichkeiten. Ungetrübten Genuss für viele Jahre signalisiert zudem die erstklassige Zusammenführung der verschieden Komponenten.
Wie jedes hochkarätige Kabel möchte auch das Cardas Clear eingespielt werden. Obwohl der Vertrieb 48 Stunden empfiehlt, habe ich den Sennheiser bereits nach einem Tag WDR-3-Radio wieder in Betrieb genommen. Es war mehr ein lässiges Reinhören, denn eine konzentrierte Hörsitzung und dennoch ausreichend, ein breites Grinsen auf mein Gesicht zu zaubern.
Viele Stunden Kulturprogramm später startet das fokussierte Hören. Ich empfinde es immer wieder als Genuss, so unmittelbar in das musikalische Geschehen eingebunden zu werden. Jede Aufnahme kann seziert werden. Immer wieder entsteht beim Hören die Illusion, dem Toningenieur bei der Arbeit zu zuschauen. Dort ein bißchen mehr Timbre, hier etwas mehr Lautstärke beim Gitarrensolo. Gitarrenverstärker brummen, Verzerrer rauschen, ganz so wie auf der Konzertbühne – herrlich. Jeff Buckleys grundehrlicher Blues „Strange fruit“ löst St. Germain „Realblues“ ab. Jean-Michell Jarre lässt seine computergesteuerten Synthesiser auf seinem aktuellen Album Electronica 1 The Time Machine musizieren. Wohlgesetzte zarte Klavieranschläge setzt Ludovico Einaudi auf dem Album Whitetree / Cloudland. So unterschiedlich die Musikrichtungen, so ganzheitlich gerät die Abbildung. Einaudi und Buckley kommen mit viel Emotion zum Gehör, die elektronischen Verlautbarungen des Franzosen haben den nötigen technoiden Verve. Die famose gerade fünfundsiebzig Jahre jung gewordene Buffy Sainte-Marie ergänzt mit Diana Krall die Playlist um die weibliche Stimme. Begleitet von Herbie Hancock rezitiert Leonard Cohen den Text von Joni Mitchell „River“, mehr als dass er ihn singt. Aber egal, ob femininer oder maskuliner Gesang die leichtgewichtigen Membranen in Schwingungen versetzt, die Gänsehaut wird Teil des Erlebens. Bach und Telemann steuern nicht nur die klassischen Akzente bei, sondern zudem den Eindruck einer superben Räumlichkeit. Bring me home von Sade bringt Konzertatmosphäre satt, zudem lässt allerlei Kriegsgetöse zu Beginn des Openers „Soldier of love“ keinen Zweifel an der Baßtüchtigkeit aufkommen. Es sind überaus vergnügliche Stunden, denn jede Aufnahme tönt entspannt und dennoch bei Bedarf mit der nötigen Dynamik. Unverfälscht und makellos die Wiedergabe akustischer Instrumente, zudem finden eine Vielzahl zarter Nebengeräusche und feinste Information über die Beschaffenheit des Aufnahmeraumes ungebremst ihren Weg zum Trommelfell. Aber welchen Teil der überzeugenden Darbietung steuert der Sennheiser, welchen die Verkabelung bei?
Über die Veredelung der Töne durch das Cardas Clear soll Bill Callahan exemplarisch Auskunft geben: Das hervorragend produzierte Album Dream River des Lo-Fi-Meisters –Lo-Fi steht hier für Musik, die mit einfachsten technischen Equipment aufgenommen wurde respektive so klingt – ist 2013 erschienen und im Gegensatz zu seinen Debüt Apokalypse kommt es ziemlich leichtfüssig daher. Beim ersten Titel „The sing“ bilden zwei Gitarren das musikalische Gerüst, Besen streichen über die Felle, eine einzelne Violine nimmt die Melodie auf. Eingebettet in die sparsame Instrumentierung ist Callahans melancholische Stimme. Mit dem Cardas Clear gerät die Darbietung vollmundig, mit viel Glanz, ohne dass fragile Details in einem wolligen Sumpf abtauchen. Die sonore Stimme verfügt hier über das Rechte Maß Brustraum, überdies bleibt das diskret beigemischte Quentchen Hall nicht verborgen. Auch die Saiten der Geige tönen feinaufgelöst mit dem adäquaten hölzernen Resonanzraum. Glaubhaft ergänzen die E-Gitarren mit ihren nachgeschalteten Effektgeräte und Verstärkern den Vortrag. Ja so muss der Song klingen signalisieren die Synapsen dem Gehirn! Verlässt das Kabel aus Oregon die Kette, weicht das Körperhafte, es zieht Härte – und schlimmer – Lustlosigkeit in die Performance ein. Reproduzierbar ist der Zugewinn an Realismus durch das Cardas Clear mit jeder Aufnahme, mal mehr mal weniger, aber immer nachvollziehbar. Gute Arbeitsbedingungen führen also auch im äußersten Westen der vereinigten Staaten zu bemerkenswerten Ergebnissen!
Gehört mit
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Computer Audio | NAS-Laufwerk Qnap HS 210 / Minim Server / UpnP Kontroll Lumin |
Phono | AMG Laufwerk & Tonarm, Ortofon black, Benz Ruby |
Phonoentzerrer | Trigon Vanguard II & Volcano III |
Netzwerkspieler, Vorverstärker | Linn Majik I DS |
Kopfhörerverstärker | Lake People G 100 |
Kopfhörer | Sennheiser HD 800 |
Netzaufbereitung | Furman Elite-16 Power Factor E i |
Kabel | Linn Silver Interconnect, Naim Audio Lautsprecherkabel, Netzleiste Music Line |
Möbel | Phonosophie Tripod |
Herstellerangaben
Clear Headphone Cable
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Typ | Kopfhörer-Anschlusskabel, eine Zuleitung pro Wandler |
Anschlussstecker Eingang | rhodinierte Cardas-Stereo-Klinke 6,3mm (Standard), Stereo-Klinke 3,5 mm, XLR-Stecker in verschiedenen Ausführungen (andere Konfigurationen auf Nachfrage beim Vertrieb möglich) |
Anschlussstecker Ausgang | Erhältlich für Kopfhörer: Sennheiser HD 800, HD 700, HD 600/650, HD 580, Audeze und Hifi Man, diverse AKG-Pro und Beyerdynamic-Pro-Hörer, weitere Optionen können beim Vertrieb erfragt werden |
Kabel / Durchmesser | Zwei x 0,45 cm, Außenschirmung geflochtenes Nylon |
Abmessungen / Länge | 3 m (andere Längen auf Nachfrage beim Vertrieb möglich) |
Preis | 800 Euro |
Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
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Ansprechpartner | Jan Sieveking |
Anschrift | Plantage 20 28215 Bremen |
Telefon | +49 421 6848930 |
kontakt@sieveking-sound.de | |
Web | www.sieveking-sound.de |
Es würde mich nicht wundern, wenn Ihnen selbst als ausgewiesenem Analog-Fan die Firma Blue Amp bisher unbekannt sein sollte – obwohl sie schon seit 20 Jahren bestens beleumundete Phonostufen anbietet. Zum einen ist die feine Elektronik ein rares Luxusprodukt, zum anderen verzichtet Blue Amp auf jede Art von Marketing.
Blue Amp ist der Ausdruck von Rolf Beckers Leidenschaft für Musik und ihre analoge Wiedergabe. Als gelernter Radio- und Fernsehtechniker und Ingenieur für Bio-Medizinische Technik entwickelt er seine Phonostufen natürlich selbst und auch die Herstellung gibt er aus Qualitätsgründen nicht aus der Hand. Selbstverständlich werden die Gehäuse zugekauft, aber die Platinen bestückt und verlötet Rolf Becker nach wie vor eigenhändig. Eine solche Nähe zum eigenen Produkt ist in unseren auf Stückzahlen und Umsatzsteigerungen fixierten Zeiten ausgesprochen selten und daher um mehr hervorzuheben – besonders, weil die hochprofessionelle Fabrikation der Blue Amps neben einem anspruchsvollen Vollzeitjob stattfindet und damit praktisch unter Freizeitvergnügen fällt. Wer je mit Rolf Becker über seine Produkte oder auch nur über analoge Musikreproduktion gesprochen hat, dürfte – wie ich – fest davon überzeugt sein, dass ihm die Beschäftigung mit diesen Themen eine Herzensangelegenheit ist. Bei allem Spaß an der Sache gibt es aber ein paar Dinge, über die Rolf Becker nicht mit sich diskutieren lässt: Seine Phonostufen sind ausschließlich für Moving-Coil-Tonabnehmer konzipiert und besitzen symmetrische Eingänge. Das gilt auch schon für seine „Einsteiger“-Offerte zum Preis von 2400 Euro, das Model Blue MK II. Über das Model Surzur, das auf der Website „Aufsteigern“ empfohlen wird, gelangt man dann zu Blue Amps Bestem, dem Model 42, das seit Anfang des Jahres in der MK-III-Version erhältlich ist und über symmetrische Ausgänge verfügt.
Noch einmal kurz zurück zur Symmetrie: Zu unserem ersten Treffen hatte Rolf Becker nicht nur eine 42 – damals noch eine MK II – mitgebracht, sondern auch ein einzelnes MC-System und einen kompletten Thorens plus einer Menge langer Kabel, mit denen er mir dann anschaulich und ohrenfällig die Vorteile einer symmetrischen Signalaufbereitung demonstrierte. Und mit seiner kleinen, pädagogisch wertvollen Show hätte er mich wirklich von den immensen Vorteilen der Symmetrie bei der Verstärkung sensibler Signale überzeugt – wenn ich das nicht schon seit Jahrzehnten gewesen wäre! Brummprobleme, Einsprechen von Radioprogrammen in die Anlage und Knackser beim Betätigen von Netzschaltern beispielsweise von Lampen in der Nähe des Plattenspielers gehören in meiner Kette der Vergangenheit an, seit dort Einsteins The Turntable's Choice in der symmetrischen Version die Verstärkung übernommen hat. Zudem ist ein MC-Tonabnehmer eine der wenigen von sich aus symmetrischen Quellen. Zwar verlangt eine symmetrische Schaltung den doppelten Bauteile- und einen erheblich höheren Selektionsaufwand – denn nur wenn beide Schaltungszweige weitestgehend identisch sind, kann eine hohe Gleichtakt- und damit Störsignalunterdrückung erreicht werden – als eine unsymmetrische. Dem stehen aber die genannten klanglichen Vorteile gegenüber. Mit seinem Bekenntnis zur symmetrischen Signalverarbeitung rannte Rolf Becker bei mir offene Türen ein.
Auch seinem Vorschlag, mit dem Test einer 42 solange zu warten, bis eines der ersten Modelle der MK-III-Baureihe fertiggestellt sein würde, stimmte ich sofort zu. Im Herbst letzten Jahres verbrachte ich dann einige Tage im Elsass und am Kaiserstuhl und nutzte die Gelegenheit, einmal bei Rolf Becker vorbeizuschauen: Die kleine Werkstatt ist wirklich eine Manufaktur. Die Herstellung von größeren Serien wäre hier gar nicht möglich, aber die ist ja auch nicht beabsichtigt. Beachtlich ist allerdings der Park an Messgeräten. Rolf Becker gehört zu den Entwicklern, die hören und messen: Werkstatt und Hörraum sind lediglich durch eine Tür getrennt. Und schon nach ein, zwei Songs wird klar, dass der Fan von Flächenstrahlern zwar bei der Gewichtung einzelner Hifi-Kriterien etwas andere Akzente setzt, als ich das tue, seine Kette aber sehr transparent spielt und kleinste Veränderungen akribisch aufzeigt. Ich konnte auch kurz noch eine interessante Neuentwicklung im Prototypenstadium hören, von der ich jedoch lediglich verraten darf, dass sie nicht zur Gattung der Phonoentzerrer zählt.
Kennen Sie Per Anhalter durch die Galaxis, den ersten von fünf Teilen der vierbändigen Triologie von Douglas Adams? In dieser amüsanten Sience-Fiction-Parodie errechnete der Computer „Deep Thought“ auf die Frage „nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“ die Zahl 42. Sieht Rolf Becker seine Phonostufe also als Antwort auf die Frage nach der besten Phonoverstärkung, dem maximalen Wohlklang und dem Rest? Wenn ja, dann erfreulicherweise mit einem Augenzwinkern, wie die Namenswahl ebenfalls verrät: Bei Douglas Adams dauerte die Computer-Berechnung nämlich so lange, dass sich niemand mehr an den exakten Wortlaut der Frage erinnern konnte, auf die die Antwort 42 passt…
Mit dem Augenzwinkern ist es – wie erwähnt – vorbei, wenn es um Symmetrie geht: Das führt so weit, dass alle Blue Amps ohne Erdungsklemme auskommen müssen. Na gut, die statische Aufladung von Platten und Plattenteller kann man auch über eine Klemme an der Vorstufe abführen, wenn diese denn über eine solche verfügt. Rolf Becker fertigt auf Anfrage auch eigene Kabel für die Verbindung von Tonarm und Phonostufe – und zwar solche ohne jegliche Abschirmung, denn diese führt seiner Meinung nach zu einer Erhöhung der Kapazität in den Signalleitern und dadurch zu einer – wenn auch geringen – Beeinträchtigung des schwachen Ausgangssignals des Tonabnehmer. Damit ich dies selbst erfahre – und vielleicht auch um zu zeigen, dass man ohne die noblen Verbindungen in meiner Kette sehr gut Musik hören kann –, packte er seiner 42 ein selbst gefertigtes Kabel bei, allerdings mit fünfpoligem SME- respektive DIN-Stecker. Aber sowohl mein Thales Simplicity II als auch der bereits für einen Test aufgebaute Acoustical Systems Aquilar besitzen eine durchgehende Verkabelung. Und der Black Beauty auf dem Kronos Pro übergibt die Signale an einer Box mit Cinch-Steckern. So bleibt mir nur, auf diese Alternative zu den extrem hochpreisigen Kabeln der einschlägigen Anbieter hinzuweisen, und vielleicht eine kleinen Nachtrag zu schreiben, falls die 42 noch bei mir steht, wenn der SME V mal wieder aufgebaut ist.
So angeregt man mit Rolf Becker – nicht nur über Musik und Hifi – auch plaudern kann, so zurückhaltend gibt er sich, wenn er konstruktive Details seiner Verstärker enthüllen soll. Dabei geht es nicht einmal vorrangig darum, dass er sein Know-how vor Nachahmern schützen will. Auf die erste Nachfrage bekam ich die flapsige Antwort: „Bei den Verstärkern ist doch nicht die Technik entscheiden, man soll damit schön La-La hören.“ Ich übersetzte das mal marketing-tauglich mit: „Meine Verstärker sollen nicht um ihrer selbst willen im Mittelpunkt stehen, sondern einzig und allein dem Musikgenuss dienen.“ Mit westfälischer Beharrlichkeit, um den Begriff Sturheit zu vermeiden, gelang es mir dann, einer etwa zehn Jahre alten Produktinformation habhaft zu werden, in der Rolf Becker seiner 42 eine hohe Kanaltrennung durch Doppelmono-Versorgung bescheinigt und verrät, dass vier Referenzspannungsquellen für höchste Temperaturstabiltät sorgten, die Hilfsfunktionen über eine unabhängige Spannungsversorgung verfügten, die Relaiskontakte bei jedem Einschalten eine Selbstreinigungssequenz durchliefen, die Ausgänge nach dem Einschalten erst verzögert freigeschaltet würden und der Eingangsbereich des Verstärkers gegen statische Aufladung geschützt sei.
Beim Thema kapazitätskompensierte Ausgangsstufe gibt sich der Entwickler dann auskunftsfreudiger: An seinem Messplatz könne er zeigen, dass ein Rechtecksignal auch dann ein perfektes Rechtecksignal bleibe, wenn man zum Ausgang Kondensatoren bis zu einer Kapazität von 40 Nanofarad parallel schalte. Und das bedeute, dass ein noch so hochkapazitives Kabel am Ausgang keinen negativen Einfluss auf das Signalverhalten respektive den Klang haben kann. Seine Verstärker brauchten also keine speziellen Kabel, um ihre Vorzüge zur Geltung zu bringen.
Sehr viel Wert legt Rolf Becker auf die Kanalgleichheit der Eingangsimpedanzen. Dabei ist es, wie er betont, völlig unerheblich, ob der absolute Wert nun exakt 500 oder 504 Ohm beträgt. Wichtig ist ihm, dass die Werte der beiden Kanäle sich maximal im Promillebereich unterscheiden. Um dies zu erreichen, selektiert er selbst die hochgelobten Vishay-Widerstände noch einmal akribisch mit Hilfe einer sehr hochwertigen Hewlett-Packard-Messbrücke. Das erfordert laut Entwickler eine Menge Zeit, gute Nerven und ein paar Sortierboxen mit vielen Fächern. Aber auch in puncto Weiterverarbeitung der selektierten Bauteile unterscheidet sich ein manuell aufgebauter Blue Amp von einem Produkt aus der Massenfertigung: Zum einen kommen in ersterem verdrahte und keine SMD-Bauteile zum Einsatz und erstere werden beim Verlöten deutlich weniger Temperaturstress ausgesetzt. Zudem biegt Rolf Becker die Anschlussdrähte der Bauteile manuell auf einer Biegelehre. Durch den größeren Biegeradius wird die mechanische Belastung der Drähte an den Kontaktierungskappen der Bauteilekörper verringert. Das führe zwar nicht zu besserem Klang, erhöhe aber die Lebenserwartung der Blue-Amp-Phonostufen signifikant. So langsam versteht man, wie der Preis des eines Model 42 zustande kommt.
Als ich den absolut neuen Blue Amp anstelle von Einsteins The Turntables Choice in meine Kette integrierte, war ich zwar zufrieden, aber keinesfalls euphorisch: Er spielte zwar mindestens auf demselben Niveau wie die Einsteins, deren Ablösung durch eine neues Modell übrigens noch in diesem Jahr stattfinden soll, ließ aber auch keine auffälligen Verbesserungen erkennen. Natürlich blieb die 42 weiterhin aktiv, um Betriebsstunden zu sammeln, so auch bei meiner ersten Annäherung an das monumentale Kronos-Pro-Laufwerk in seinen beiden gegenläufigen Tellern. Und das beeindruckte mich mit seiner enorm offenen, extrem dynamischen und räumlich großzügigen Spielweise von Tag zu Tag mehr. Den Anteil des Blue Amp an diesem klanglichen Hochgenuss hatte ich fast völlig vergessen. Erst als ich dann mal wieder zu LaGrange, Thales Simplicity II und Einsteins The Pickup wechselte, wurde mir bewusst, dass die nun langsam eingespielte 42 einen großen Anteil an den analogen Genüssen der letzten Wochen hatte.
Daher behauptete sie ihren Platz in meiner Kette auch, als Dietrich Brakemeier den Acoustical Systems Aquilar auf der entfernteren der beiden Basen des LaGrange montierte. An zwei aufeinander folgenden Abenden hörten meine Gattin und ich dann mit LaGrange, Aquilla und Lyra Etna einige vertraute Scheiben wie Eddie Gomez und Jeremy Steigs Music For Flute & Double Bass oder Egberto Gismontis Sanfona. Dabei war meine Gattin ganz besonders von der Auflösung dieser Kombination angetan: Einige Details höre sie in dieser Klarheit zu ersten Mal. Mich faszinierte vor allem die mitreißende Dynamik dieses Trios, das trotz der Spitzenleistung in den genannten Disziplinen ungeheuer stimmig und wie aus einem Guss musizierte. Genaueren Aufschluss über die immensen Fähigkeiten der 42 kann aber nur eine systematischere Beschäftigung inklusive des ein oder anderen Vergleichs bringen. Bisher waren meist zwei oder mehr Unbekannte im Spiel, und auf eine Optimierung der Wiedergabe per Impedanzanpassung hatte auch verzichtet: Die genannten Kombinationen ließen auch bei wohlbekannten Scheiben so viel Neues entdecken, dass ich – zumindest fürs entspannte Hören – an weiteren Verbesserungen nicht wirklich interessiert war.
Nun, gut ich gebe zu, dass ich mir nach dem Aufbau des Aquilar noch ein wenig mehr Druck im unteren Frequenzspektrum gewünscht hatte, was aber auch an den wenigen Betriebsstunden liegen könnte, die das Etna bisher sammeln konnte. Tut es aber nicht. Ein wenig mehr Wucht in den Tiefen ist einen Schalterklick entfernt: An 100 statt 500 Ohm spielt des Etna im Bass ein gutes Stück sonorer, klangfarbenstärker und auch voluminöser. Klasse! Darauf hätte ich eigentlich eher kommen können, fühlen sich die Lyras doch auch an Einsteins The Turntable's Choice an 85 Ohm am wohlsten. Der Einstein agiert in den oberen Mitten minimal runder und fülliger als die 42, macht auch dynamisch jede Menge Druck, besitzt aber ein Quentchen weniger Feinzeichnung und platziert die Musiker auf einer geringfügig kleineren Bühne, was dem Titelstück von Jack DeJohnette's Special Edition auf Tin Can Alley jedoch nichts von seinem unwiderstehlichen Drive nimmt. Emotional überzeugen beide Entzerrer hundertprozentig, nach Hifi-Kriterien liegt der Blue Amp knapp vorn: Er verbindet die für dieses Stück entscheidende Spielfreude mit noch einem Hauch mehr Feinzeichnung und Luftigkeit. Bei „Maracatu“ von Egberto Gismontis Sanfona ist dann eher Durchzeichnung gefragt: Hier brilliert die 42 mit ihrem enormen Auflösungsvermögen und der freier atmenden Raumdarstellung. Ich habe deshalb auch noch einmal den Abschluss mit 500 Ohm ausprobiert, der zwar bei den genannten Kriterien noch eine Spur mehr bringt, dafür aber auch ein minimal kühleres Klangbild zur Folge hat. Für das Etna erscheinen mir die 500 Ohm ideal. Auch Einsteins in Kooperation mit Ortofon entwickelter Tonabnehmer The Pickup harmoniert ganz hervorragend mit der 42: Das Duo zieht einen mit seiner filigranen Spielweise und der ausgedehnten Raumdarstellung in seinen Bann. Noch mehr von all dem gibt’s dann bei 845 Ohm, an denen The Pickup zwar auch ein ganz klein wenig Druck im Bass einbüßt, was es aber leichter verkraften kann als beispielsweise das Etna, da Einsteins Tonabnehmer von Haus aus einen kräftigeren Tief/Mittelton-Bereich und sattere Klangfarben mitbringt. Hier fällt es schwer, sich für einen der beiden Abschlusswiderstände zu entscheiden.
Sie fragen sich, wie Rolf Becker ausgerechnet auf 845 Ohm gekommen ist? Jan Allerts fordert exakt 845 Ohm für seine Tonabnehmer. Lange Zeit war ich von seinem MC 2 Finish total begeistert, doch dann störte mich zunehmend dessen extrem geringe Ausgangsspannung, die gewiss nicht dem in der Produktinformation genannten Wert entspricht und die meisten Phonostufen an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit bringt. Doch bevor ich nun eines der sorgfältig justierten Systeme gegen das MC 2 Finish tausche und anschließend alles wieder zurückbaue, schwelge ich lieber noch einmal in den Weiten der Bühne, auf der das London Symphony Orchestra unter Jean Martinon Schostakowitschs Das Goldene Zeitalter (Reissue der LSC-2322) aufführte: Einfach fantastisch, welch breiten und tiefen Raum Etna, Aquilar und Blue Amp hier im Hörraum entstehen lassen. Und eine solche Fülle von Details ohne jeglichen Anflug von Kühle oder Härte kann man nur in Ausnahmefällen genießen. Nahezu einzigartig!
Gehört mit
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil, Kronos Pro |
Tonarm | Thales Symplicity II, Acoustical Systems Aquilar, Kronos Black Beauty |
Tonabnehmer | Lyra Etna, Einstein The Pickup |
Phonostufe | Einstein The Turntable’s Choice symmetrisch |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Ayon Epsilon mit KT150 |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Audioquest Wild, Swiss Cable Reference Plus |
Zubehör | PS Power Plant, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly Basen und Füße |
Herstellerangaben (vom Autor ergänzt)
Blue Amp Model 42 MKIII
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Eingang | 1 x symmetrisch (XLR) |
Ausgang | 1 x symmetrisch (XLR) |
Ausgangsimpedanz | 20, Kabelkapazität kompensiert |
Verstärkung | 58, 64 oder 70dB |
Eingangsimpedanz | 100, 500 oder 845 |
Besonderheiten | Mono-Schalter, Phasenumkehr-Schalter, Netzphasen-Anzeige |
Abmessungen (B/H/T) | 155/120/320mm |
Gewicht | 5kg |
Preis | 13600 Euro |
Hersteller
BLUE AMP
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Anschrift | Vogesenstraße 6 D-79276 Reute |
Telefon | +49 7641 9543296 |
Fax | +49 7641 9543297 |
mail@blueamp.de | |
Web | www.blueamp.de |
Hersteller
BLUE AMP
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Anschrift | Vogesenstraße 6 D-79276 Reute |
Telefon | +49 7641 9543296 |
Fax | +49 7641 9543297 |
mail@blueamp.de | |
Web | www.blueamp.de |
When you are looking for a way to comfortably manage your collection of digital music, enjoy it with the best sound quality possible and without the need to mess around with computers in your scarce spare time, the Melco N1A is just what you need.
Just nine years ago to include a computer into my Hi-Fi system was completely and utterly unthinkable. A short while later the arrival of the iPod suddenly forced me to rip my CDs and to start building an iTunes library. And when a DAC with USB input found its way into my rack it was an easy thing to connect that to my new iMac so that I could play part of my music collection with a lazy mouse click. Like using the iPod before, this had an unhealthy effect on my musical habits. Time and time again I found myself skipping through my collection, just playing one or two songs from a certain album, completely ignoring the fact that the recording artist might have seen the album as one piece of art, with each track purposefully located at exactly the position it needed to be in. If you need music to test gear a playlist made up of songs from various albums is fine. But especially with so called 'concept albums' tearing out one or two favourite songs border on sacrilege. Maybe someonewho grew up with the CD, remote control always ready in hand, might have a diff erent view on this. But as vinyl records played the major part in my musical socialisation, closely followed by a Metz tape machine, I have always despised skipping from title to title, even in the CD era. If that now changes with the iPod and the computer I can't blame the technologies for that. It's simply a lack of self-discipline, I guess.
But now for the Melco which arrived in my world in the form of the brand's representative Alan Ainslie. When Alan, General Manager Audio NAS with Buffalo Technology, Inc., first contacted me and asked for a meeting to introduce two new Network Attached Storage devices (or 'NAS' in computer-speak), I was tempted to delegate that meeting to a colleague more versed in streaming and network technologies than I am. Because I really prefer to send my digital music directly to the DAC via USB. But already during our first conversation Alan made it clear that the Melco units would work well in that 'simple' setup, effectively replacing the computer in the chain. So I invited him over to have a quick listen to his products. But it turned out differently because I soon realised that using that meeting to have a chat with Alan was much more interesting. After all, I would be able to listen to the product later, on my own.
Alan has a long track record in hi-fi. He used to sell Technics in the UK, worked for Chord Electronics, developed IP-based multiroom audio systems for Naim, sat on the board that defined the Red Book Standard for the The CD. He also had a hand in the multi-award-winning CD recordings of the London Symphonic Orchestra, Paul McCreesh and Andrzej Panufik. With this background, he's currently looking into the use of DSD as a download format, provided it's a carefully produced native file. As a reader of hifistatement.net this will ring a bell, and you'll be able to imagine that Alan and I had a lot to talk about.
Those of us with a long experience in hi-fi (and the old age that inevitably comes with it) may dimly remember the name Melco. They will associate it with a rather interesting turntable from Japan that caused quite a stirin the 1970-ies. Driven by a Pabst motor that was originally designed to be used in Swiss tape machines andwith a modular setup it certainly served as an inspiration for many other heavy mass-loaded designs, like the Audiolabor Konstant, for example. This turntable was the brainchild of one Makoto Maki from whose name derived the name of his company Maki Electronic Laboratory Company, or short: 'Melco'. After that start in hi-fi, Melco changed its direction slightly and went on to design and manufacture other electronics. Probably better know under their brand name Buffalo, they grew into being Japan's largest manufacturer of computer peripherals and a world-market leader for network routers, Ethernet switches and of course storage solutions. But Mr Maki never gave up his love for music and hi-fi and so naturally was on board when the new trend of computer hi-fi emerged. Dissatisfied with the sound quality of his own private hires audio system he then asked his engineers to come up with ideas for a truly audiophile NAS drive. This was the start of a new project that led to the development of the Melco N1A and N1Z and brought back the Melco brand.
The development project had two main goals: to create a digital music system that offered the best sound quality possible and that was very easy to set up and to use. The user was supposed to be able to use the system without ever having to connect a computer – not even when importing files or when making a backup of the stored data. To make this possible, the Melco comes with dedicated USB ports for import, backup and expansion of storage space. To meet audiophile expectations, the Melco system engineered from the ground up as a true hifi component, not as a computer. This can be seen in the way the Melco uses its ethernet ports but as I will concentrate on the use together with a USB DAC. I will leave a more detailed description of that to my colleague Roland Dietl in the secondpart of this review. Other efforts to improve the sound performance can be seen in the use of a 'Audio-grade Ultra-low Jitter Data Clock', the robust metal chassis with a massive aluminium front plate and the bespoke resonance-dampening feet courtesy of TAOC. An industry-grade power supply rated at 60W and elaborately suspended mounts for the hard disk drives complete the picture. But the true secret lies in the way that data is being handled provided for output. For this, Melco use their own software that is partially based on a heavily customized version of the Twonky UPnP server and ensures a bit-perfect transport of data with the least possible amount of jitter.
The N1A unit that I had received from Melco's German distributor, G8 & friends, came with a pre-configured wireless nano router from TP-Link (TL-WR702N). After connecting this to the ethernet port marked 'LAN' on the back of the N1A I ended up with a private wireless network that I could connect my mobile device in order to use my control app of choice. Melco recommends a number of apps to use with their devices. Unfortunately, my first generation iPad is still on iOS 5 so I ended up using my trusty Linn Kinsky app which worked like a charm. The unit had come with some gigabytes of music on the disks already so I was able to jump right in. And because that collection included a few rock gems in DSD – Tubular Bells, Dire Straits, Stevie Ray Vaughan, The Band or Pink Floyd to name just a few – my first encounter with the N1A proved to be an acoustically very satisfying trip down memory lane. But to say that I had never heard these old favouritesof mine as good as then is not really saying much at all because I never had a chance to listen to them in this format. So this was certainly a good start but there was no way around it, I needed my usual selection of music for testing. To copy this onto the Melco turned out to be no challenge at all, neither over the Wi-Fi nor via a USB pen drive. And those tracks too sounded amazing when played from the N1A. To be able to judge about how good this setup actually sounds I then went on comparing it directly with the iMac that I use for music.
But this of course not only meant comparing the Melco to the Apple computer, as the software player used has at least the same influence on the over-all sound quality as does the hardware. For the first song I used the 2.6 (4500) version of Amarra Symphony. The iMac still runs on OS X 10.9.5 and because it is a stable, reliable and well-sounding environment for all my music editing and playback needs I don't intend to change that any time soon! But that certainly wasn't the reason why Ravi Shankar's 'East Meets West' sounded noticably more crisp and clear when played from the Melco. There seemed to be a better flow to the music, and an enormous soundstage opened up in front of me. In comparison, the performance from the iMac/Amarra combination was more constricted, even a little listless, maybe. It also presented a slightly richer bass but personally I would prefer the airy and joyous enthusiasm ofthe Melco any day.
Another software player I tried was Pure Music in version 1.89g but as 'Improvisation Patrice Heral' from the album 'Le Concert de Parfums' showed clearly, with it the iMac also didn't stand a chance against the Melco. It only took a few seconds of listening to determine that the N1A provides a more believable illusion of room and space, better transparency and – in this case – even a little more punch in the lower frequencies. All these listening tests I did with the M2Tech DSD DAC, by the way, which compared to the rest of the system is actually very moderately priced. But with the Melco as a source it was driven to an acoustical performance that I would have never thought possible. But I had to give my trusty iMac one last chance and now chose Audirvana Plus 1.5.2 as player software. But again the result was immediately clear. With the Melco, the music just has more flair to it, more suspense. It's more colourful, more detailed and more dynamic. It breathes and lives. The old saying from the age of analogue hi-fi that it is the source that matters most still holds true, apparently. Should this be the end of 'Computer Hi-Fi' for me?
Listened with
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Computer | iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.9.5 |
Audioplayer | Amarra Symphony 2.6, Audirvana, Pure Music |
D/A-Converter | M2TECH Young DSD and Van der Graaf, Chord Hugo |
Preamp | Einstein The Preamo |
Power Amp | Ayon Epsilon with KT150 |
Loudspeakers | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Cables | HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Audioquest Wild / Diamond, Swiss Cable Reference Plus |
Accessories | PS Power Plant, Sun Multiple Socket, Audioplan Powerstar, HMS-InWall Power Outlets, Acapella Bases, Acoustic System Feet and Resonators, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly Bases and Feet |
Specifications
Melco HA-N1A
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LAN Interface | IEEE 802.3ab (1000BASE-T) IEEE 802.3u (100BASE-TX) IEEE 802.3 (10BASE-T) |
LAN Speeds | 1000 Mbps Full Duplex (Auto-Negotiation) 100 Mbps Full Duplex/ Half Duplex (Auto-Negotiation) 10 Mbps Full Duplex/ Half Duplex (Auto-Negotiation) |
Ethernet Ports | 2 RJ-45 Ports (Auto-MDIX supported) |
LAN-Verbindungstyp | RJ-45 8-polig |
Network Protocol | TCP/IP |
Network Access Method | CSMA/CD |
USB Terminals | 1 X USB 2.0 (front panel) 3 X USB 3.0-Anschluss (rear panel) |
Integrated harddisks | HDD (2 TB x2) |
Dimensions (W/H/D) | 436/70/352 mm |
Weight | ca. 7 kg |
Power Supply | 100–240 VAC, 50/60 Hz |
Power Consumption | 60 W (max.) |
Working Environment | Temperature 5–35°C, Humidity 20-80% (non-condensing) |
Price | 2000 Euro |
Distributor
G8 & friends GmbH – High Quality Distribution
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Address | Robert-Koch-Str. 30 D-59227 Ahlen |
info@g8friends.de | |
Web | www.g8friends.de |
If you are into music streaming and especially into hires music there is one question you can't avoid: where to store all these files? Until now the way to go was either to keep the music on your PC or laptop computer or to use a Network Attached Storage Device (NAS).
There are cheap NAS drives and there are expensive ones, but generally speaking they all work the same. Basically they are simple computers (yes, computers!) that use one-chip processors that combine the CPU with SATA USB and Ethernet controllers. They usually run on some kind of Linux operating system, sometimes customised by the manufacturer for use in their devices. That operating systems manages the data on the hard disks, organises them in one or more logical drives and manages user rights to determine who can access the stored data. In addition to that these devices use a streaming server software that is able to stream the music over the network when asked to do so by another device.
The NAS streams the music through the same local network (LAN) that usually also has many other devices plugged in. There is your Smart TV streaming a movie from the internet, your computer surfing the web and any number of mobile devices using the network for various tasks. It doesn't come as a surprise then that music streamed over this crowded network doesn't sound as good as you'd wish when it arrives at your high-end music system. Most often there is a huge discrepancy in the amount of effort (and money) that goes into the hi-fi system compared to how little people seem to care about the actual source and the network. This is where the Melco HA-N1A comes into play, because it is supposed to be more than just another NAS in a fancy box. While its main purpose is still to store music and serve it to the network it goes about this job in a rather different way.
One main concern when developing the N1A – besides the sound quality, of course – was to make it as easy to use as possible. It was designed to offer a way into the world of music streaming without the need to use a computer – and without the need for an engineering degree to be able to set everything up. This meant that importing files, expanding the storage capacity and backing up data all needed to be very easy, indeed.
This requirement led to some interesting solutions. There are three USB sockets at the back of the unit, each serving a specific purpose. The socket labeled 'Expansion' can be used to plug in additional drives, effectively allowing for potentially unlimited total storage capacity. To save the stored data onto other devices one can use the 'Backup' socket. And finally, the third USB socket is there to connect the N1A directly to any USB Class 2 compatible USB DAC. These three USB sockets are controlled internally by a separate USB controller which means they can't interfere (much) with other parts of the system.
Another unusual solution within the N1A is how the unit can be connected to the network and to the streaming player. There are two ethernet ports instead of the usual one at the back. They are also especially filtered and run on their own voltage supply. The port labeled 'LAN' is meant to connect the N1A with the router and the local network. The socket labeled 'Player' will then be used to connect the streaming player directly to the Melco unit. This setup, which in technical words means the N1A acts as a network bridge, is there to remove the player as much as possible from whatever is going on in the rest of the network while at the same time keep it accessible for other devices in the network, for example additional NAS drives. Of course this also means that any music stored in the Melco N1A can also be streamed to other devices within the network, for example in other rooms.
The N1A's sturdy enclosure is thoroughly grounded, as is its power supply. A mains filter behind mains inlet connector helps in cleaning the mains noise. A relay is used to delay and control the powering down of the system so that the operating system and hard disks can shut down properly after the power button has been pressed. Power is being suppled by a powerful 60W switch-mode power supply and voltage regulators on the mainboard. The one-chip processors Marvell Armada 370, the two Seagate hard disks with 2TB capacity each and other parts are fairly standard components and could also be found in other, 'ordinary' NAS drives. The N1A runs on Linux as an operating system and uses a modified Twonky Server 7 to manage stored media data. It comes with an easy-to-understand illustrated manual so that anyone should be able to have the system up in running in no time at all. And once you've done that, you can put it into your hi-fi rack and forget about it.
For this test, I integrated the N1A in my own audio network setup, which included the outstanding Ayon S3 as a streaming player. To control everything I used the well-know PlugPlayer App on my iPad. First, I tried to find out if the Melco’s integrated bridge really made a dif erence in sound. And it does. Maybe not dramatically so but certainly noticeable. The music seemed to be somewhat clearer and more lucent with the Ayon hooked up to the Melco, so I decided to keep that setup for the remainder of the test. I copied some of my favourite tracks from my NAS onto the N1A and spent a lot of time listening. And with every track I played the Melco managed to convince me even more. It's not easy to exactly describe the change in sound quality but it can be compared to a curtain being pulled away in front of the music. It doesn’t matter if you are playing Rock, Jazz or Classic, neither does the bitrate you are using. The N1A will always bring out the best in your components. Not by changing their characteristic sound but by elevating it it to a new, better level and subtly adding a splash of refinement.
For me the ability to play crisp and crystal clear high pitch sounds without adding any amount of harshness was maybe the most noticeable change. This was especially obvious when playing the first set of the Scottish Chamber Orchestra's recording of Sergei Profiev's Symphony No 1 (Scottish Chamber Orchestra, Prokofiev: Symphony No. 1; Violin Concerto No. 2; Five Melodies for Solo Violin & Strings). This excellent recording conveys this special interpretation by the Chamber Orchestra with precise focus and amazing spaciousness. Especially the bassoons that at the beginning play together with the strings stand out better, and can be heard clearer than before. The amount of detail that the Melco N1A manages to reveal together with the Ayon S3 is simply astonishing. Equally impressive is the clear and very natural rendering of voices with every track I tried. With 'And The Boy' (Angus & Julia Stone: Down the way) Julia Stone's fragile voice doesn't drown in the full-bodied low end, on the contrary. The very distinct qualities of her voice are clearly audible all the time. I heard a similar effect, but even more noticeable, when listening to Diana Krall's crystal clear vocals in 'Tempatation'. (Diana Krall: Girl In The Other Room).
The Melco N1A proved to be very relieable and extremely versatile in every-day use. For example I temporarily connected a PS Audio Direct Stream DAC via USB. My PlugPlayer App made it extremely easy to switch playback between the Ayon and the DirectStream, as well as play music from my own server instead of from the N1A. I tried this in all combinations I could think of and they all worked flawlessly. And, more importantly, it was always immediately obvious wether or not the N1A was in some way part of the playback chain. The limpid purity that the Melco adds to any musical performance was always clearly noticeable at once. There is no doubt in my mind – even in the age of digital music streaming good sound still starts at the source. If you thought all kinds of storage sound the same because it's digital, the Melco N1A will make you think again. It combines NAS junctionality, ease-of-use and sound quality in a truly impressive way!
Listened with
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NAS | Windows Home Server with JRiver 19 |
Streamer | Ayon S3 |
Power Amp | Omtec CA 25 |
Loudspeaker | Outsider Jota with Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Cables | Van den Hul |
Specifications
Melco HA-N1A
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LAN Interface | IEEE 802.3ab (1000BASE-T) IEEE 802.3u (100BASE-TX) IEEE 802.3 (10BASE-T) |
LAN Speeds | 1000 Mbps Full Duplex (Auto-Negotiation) 100 Mbps Full Duplex/ Half Duplex (Auto-Negotiation) 10 Mbps Full Duplex/ Half Duplex (Auto-Negotiation) |
Ethernet Ports | 2 RJ-45 Ports (Auto-MDIX supported) |
LAN-Verbindungstyp | RJ-45 8-polig |
Network Protocol | TCP/IP |
Network Access Method | CSMA/CD |
USB Terminals | 1 X USB 2.0 (front panel) 3 X USB 3.0-Anschluss (rear panel) |
Integrated harddisks | HDD (2 TB x2) |
Dimensions (W/H/D) | 436/70/352 mm |
Weight | ca. 7 kg |
Power Supply | 100–240 VAC, 50/60 Hz |
Power Consumption | 60 W (max.) |
Working Environment | Temperature 5–35°C, Humidity 20-80% (non-condensing) |
Price | 2000 Euro |
Distributor
G8 & friends GmbH – High Quality Distribution
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Address | Robert-Koch-Str. 30 D-59227 Ahlen |
info@g8friends.de | |
Web | www.g8friends.de |
Vertrieb
Noll & Deyerling GbR
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Anschrift | Struthweg 6 D-36381 Schlüchtern |
Telefon | +49 6661 1538413 |
contact@lyric-audio.de | |
Web | www.lyric-audio.de |
Die hessische Marke Lyric ist die Konsequenz aus über viele Jahre Entwicklung und Vertrieb von Röhrenverstärkern gewachsener Erfahrung. Hohe Ansprüche nicht nur an den Klang lassen hier ein Geräte-Sortiment entstehen, das unter Kennern großes Interesse weckt.
Das Portfolio von Lyric Audio ist überschaubar: Es besteht aktuell aus dem bemerkenswerten zweiteiligen Phonovorverstärker PS 10 und nunmehr drei Vollverstärkern. Thomas Deyerling und Entwickler Stefan Noll stellen Qualität vor Produktvielfalt. Schließlich sind sie mit der chinesischen Marke Cayin am deutschen Markt breit aufgestellt und besten etabliert. Während Thomas Deyerling sich vorrangig um den kaufmännischen Part kümmert, unterstützte Dipl.-Ing. Stefan Noll das fernöstliche Cayin-Team in der Vergangenheit bei der Entwicklung. Auch Geräte der noblen Berliner Marke Voxativ tragen seine Handschrift. Wenn auch Lyric schon seit mehr als zwei Jahrzehnten immer wieder hörenswerte Audio-Geräte auf den Markt brachte, ist die seit gut zwei Jahren bestehende Firma ein Neubeginn, der die Marke eindeutig profiliert.
Wer von Ihnen, liebe Leser, Ende März vergangenen Jahres an dieser Stelle den detaillierten Bericht von Jürgen Saile über Lyrics neuen Vollverstärker Ti 100 gelesen hat, konnte sich wohl ein Bild von den musikalischen Vorzügen des Single-Ended Konzepts machen. Die Beschreibung mag Begehrlichkeiten geweckt haben. Doch möglicherweise hat der eine oder andere von Ihnen gedacht: Den hätte ich gern, aber die etwa 20 Watt sind mir dann doch zu wenig. Der Lyric Ti 140 löst dieses Leistungsproblem souverän und verspricht darüber hinaus eindrucksvollen Klang.
Die Beschäftigung mit einem Gerät, das so daherkommt wie der Lyric Ti 140, ist ein seltenes Vergnügen. Der erste Blick nach dem Entpacken aus dem schlichten Transportkarton lässt das Herz höher schlagen. Gut, ich muss da schon mal sehr tief Luft holen, um die 34 Kilogramm auf den vorgesehenen Platz zu hieven. Die Verarbeitung ist bestechend. Mein schwarz eloxiertes Testgerät ist ein Muster an Fertigungs-Präzision. 5600 Euro soll es kosten? Da schaue ich lieber noch einmal nach, ob die fünf nicht eine acht war. Kein Irrtum – beachtlich, was hier rein äußerlich für´s Geld geboten wird. Entwickelt und gebaut werden die Lyric Verstärker in Deutschland, um dem Anspruch der beiden Firmeninhaber an bestmögliche Fertigungsqualität zu genügen. Dies gilt erst recht für den Innenaufbau der Lyric Verstärker: Hier ist Sorgfalt ja klangrelevant.
Eine Besonderheit, die mein Tester-Herz höher schlagen lässt, ist das Vorhandensein sehr unüblicher Schalter. Die Lyric-Audio-Vollverstärker bieten dem Nutzer Optionen, die er bei anderen Herstellern sehr selten oder gar nicht findet. Schon beim Studium der Lyric-Website erfährt man über den Ti140, dass er mit vier verschiedenen Röhrentypen geliefert werden kann. Besonders attraktiv macht das Ganze, dass der Besitzer die vier angebotenen Bestückungs-Varianten mit EL34, KT88, KT120 oder KT150 jederzeit problemlos wechseln kann. Wer mag, kann sich mit vier unterschiedlichen Röhrensätzen bevorraten und diese nach Belieben einsetzen. Der Wechsel ist spielend leicht vollzogen: Nach dem Abnehmen des aufgesetzten, nicht verschraubten, sondern solide aufgesteckten Schutzkäfigs, ist alles Wichtige zugänglich. Die Röhren können leicht aus ihren Keramik-Fassungen gezogen werden. Sodann wählt man am Stellknopf mit der Bezeichnung „Tube Selector“ rechts neben den Leistungsröhren den neu implantierten Typ.
Nach dem Einschalten des Verstärkers gilt es dann, den für die Röhren passenden Ruhestrom einzustellen. Dazu ist der Ti 140 mit vier den einzelnen Röhren zugeordneten, sauber laufenden Potentiometern ausgestattet, die mit einem Schraubendreher bedient werden wollen. Der Bias ist dann korrekt eingestellt, wenn die grüne und die rote LED vor der jeweiligen Röhre gleichzeitig leuchten. Auf der linken Seite neben den Leistungsröhren liegt als Gegenstück zum „Tube Selector“ der Drehknopf „Bias Indicator“. Er schaltet die Bias Kontroll-Option ein oder aus. Aber nicht nur beim Wechsel der Endstufenröhren ist die regelmäßige Kontrolle des Ruhestroms angeraten. Sie erfolgt zweckmäßigerweise im erwärmten Betriebszustand, um sicher zu sein, dass sich der Arbeitspunkt der Röhre stabilisiert hat. Natürlich sollte man an dieser Stelle keinesfalls übertreiben: Vor jedem Hören den Bias zu kontrollieren, ist ganz sicher überflüssig.
Ich gebe gern zu, dass mich die Option, die Röhrensätze zu wechseln, etwas vom rechten Weg der knappen Gerätebeschreibung abgelenkt hat. Aber Testgeräte, die diese Möglichkeit bieten, bekommt man halt nicht alle Tage. Bei seiner Entwicklung hat Stefan Noll aber nicht in erster Linie experimentierfreudige Röhrenfans im Kopf gehabt: Mithilfe der unterschiedlichen Röhrentypen lässt sich das Zusammenspiel der Lyric Ti 140 mit den angeschlossenen Lautsprechern optimieren, denn jeder Röhrentyp bringt einen anderen Dämpfungsfaktor mit. Die größere Stromfähigkeit führt bei den leistungsstärkeren Röhren zu einer besseren Kontrolle der Chassis. Was die Leistung der verschiedenen Typen anbelangt, darf man in jedem Falle von 70 bis 80 Watt ausgehen. Um die richtige Bestückung zu finden, wurde der Lyric-Audio-Fachhändler entsprechend geschult. Er weiß um die Merkmale der einzelnen Typen und wie sich deren Charakter auf den angeschlossenen Lautsprecher auswirkt. Darüber hinaus ist man auch bei Lyric selber gern bereit zu helfen, falls Unklarheiten bleiben.
Preislich liegen die verschiedenen Röhren-Bestückungen nicht allzu weit auseinander: Mit etwa 5400 Euro ist ein Lyric Ti 140 mit EL-34 am günstigen. Mit einem Quartett KT-150 liegt der Preis bei 5900 Euro, mit vier KT-88 Gold Lion bei 5600 Euro. Für unser Testmodell mit den KT-120, denen Stefan Noll ein ausgezeichnetes Preis-Qualität-Verhältnis zuspricht, werden 5500 Euro aufgerufen. Für welche der Varianten man sich entscheidet, dürfte also in der Regel nicht am Preis, sondern an der Harmonie der jeweiligen Bestückung mit der übrigen Kette liegen. So ist man selbst dann auf der sicheren Seite, wenn irgendwann einmal andere Lautsprecher angeschafft werden: Die Ti 140 lässt sich durch eine entsprechende Röhren-Bestückung optimal an die veränderten Verhältnisse anpassen.
Auf der Rückseite unseres Ti 140 findet sich ein großer Dreh-Schalter, der die Variation der Gegenkopplung in jeweils drei Ein-Dezibel-Schritten für den Acht- und Vier-Ohm-Anschluss ermöglicht, um den Ti140 noch besser an den verwendeten Lautsprecher anzupassen. Fehlbedienungen sind nicht möglich, so dass man problemlos nach persönlichem Eindruck variieren kann. Je nach Lautsprecher kann eine stärkere Gegenkopplung das Klanggeschehen kontrollierter oder eine niedrige die Musik ein wenig runder wirken lassen. Dabei sollen die persönlichen Gegebenheiten und Hörgewohnheiten der Maßstab sein.
Unterhalb der drei mächtigen Trafogehäuse sind fünf Paar Cinch-Eingänge für hochpegelige Quellen zu finden. Darüber hinaus lassen sich einzeln oder gemeinsam zwei weitere Anschlüsse für ein Aufnahmegerät (Fixed Out) oder einen eine weitere Endstufe oder einen Subwoofer ordern. Der Pre-Out ist auch für lange Kabelverbindungen bestens geeignet. Sechs Lautsprecher-Terminals erlauben den Abgriff der Leistung hinter der Acht- oder der Vier-Ohm-Wicklung der mächtigen Ausgangsübertrager. Der Vier-Ohm-Anschluss wird für Lautsprecher mit sehr niedrigem Impedanzverlauf bis hinunter zu zwei Ohm empfohlen. Ansonsten bevorzugt Stefan Noll den Anschluss am Acht-Ohm-Abgriff. Die Ausgangstrafos beeindrucken durch ihren massigen Aufbau und ihre saubere Signal-Durchlässigkeit. Ihr üppiges Volumen verdanken sie dem großen Eisenkern, geschichtet in Ei Formation. Nur durch diesen großen Materialeinsatz ist die Breitbandigkeit des Frequenzganges von 15 Hertz bis 45 Kilohertz zu schaffen. Eine stabile Feder- Aufhängung hält die Trafos auf Abstand vom Gehäuse, damit der Verlauf der Feldlinien nicht abgelenkt wird. Solide Kunststoffelemente in der Umgebung garantieren ein magnetisch sauberes Umfeld. Zu den bei Lyric verwendeten, qualitativ hochwertigen Bauteilen im Inneren des Verstärkers hat sich Kollege Jürgen Saile seinerzeit bereits kenntnisreich und anerkennend geäußert.
In der Mitte der schön schlichten Front des Lyric Ti 140 ist der Lautstärkeknopf positioniert, mit dem man das hochwertige blaue Alps-Poti betätigt. Das ist motorisch angetroeben und kann ebenso wie Eingangswahl und Muting über die mitgelieferte Fernbedienung gesteuert werden kann. Recht folgen fünf grüne LEDs, die den gewählten Eingang anzeigen. Die rote LED daneben signalisiert, ob das Gerät stumm geschaltet ist, wie etwa dreißig Sekunden lang nach Einschalten des Verstärkers. Diese Zeit braucht der Ti 140, um sich intern zu stabilisieren. Heute ist es längs nicht mehr selbstverständlich, ein Gerät ohne Fernbedienung in allen Funktionen bedienen zu können. Bei Lyric Verstärkern ist dies möglich. Die elegante, silberne Fernbedienung gehört zum Lieferumfang. Sollten sie jedoch bereits Eigentümer einer System-Fernbedienung sein und keinen weiteren Infrarotgeber herumliegen haben wollen, auch kein Problem: Der Ti 140 versteht den RC5 Code. Da hat man nachgedacht im hessischen Schlüchtern.
Über die verschiedenen möglichen Endstufenröhren-Varianten hätte ich fast die übrige Röhrenbestückung vergessen. Als erstes durchläuft das Musiksignal zur pro Kanal eine 12AX7. Danach erledigt eine zweite 12AU7 die beim Gegentakt-Konzept benötigte Phasenumkehr. Vor den Endröhren sorgt je eine 6SN7 Doppeltriode für deren optimalen Antrieb. Der Ti 140 arbeitet als AB-Verstärker und realisiert so reichlich Watt, um für das überwiegende Angebot an Lautsprechern genügend Reserven zur Verfügung zu stellen. Die Voraussetzung dafür liegt im superben Netztrafo, der die zwei Ausgangstrafos sichtbar an Größe übertrifft. Allein der Abgriff für die Anodenspannung mit über 600 Watt ist mehr als großzügig dimensioniert. Der Netztrafo ist ebenfalls er in klassischer EI-Schichtung aufgebaut.
In den ersten Stunden des Einhörens habe ich mehrfach vom Feedback-Schalter Gebrauch gemacht, um die richtige Einstellung für meine Quadral M50 zu ermitteln. Da es sich ja um eine Feinjustierung handelt, war der Unterschied in Abhängigkeit von der Musik nicht immer gleich deutlich. Letztendlich empfand ich die Position eins, die maximale Gegenkopplung an acht Ohm, als beste Wahl. Wie mein Kollege Jürgen Saile im Test des Ti 100 bereits sagte, sollte der Feedback-Steller nicht dazu verleiten, bei jedem neuen Musikstück seine klangliche Wirkung zu erproben. Deshalb hat er auf der Rückseite auch seinen richtigen Platz. So lehne mich also entspannt zurück und öffne mich genusssüchtig den musikalischen Offerten. Der Lyric spielt so, wie ich es erwartet oder erhofft hatte, legt aber in einigen Aspekten noch eine Schippe drauf. Der Tiefbass kommt kraftvoll und plastisch, wobei es eigentlich unangemessen ist, Teilbereiche des Frequenzspektrums hervorzuheben. Denn die plastische Darbietung ist absolut homogen und unaufdringlich. Dabei erschließen sich alle erwarteten Feinheiten. Die Klangfarben schillern so schön aufgefächert, dass es eine wahre Freude ist. Der Lyric verbindet Auflösung und Detailreichtum mit dieser sympathischen offenen Leichtigkeit, deretwegen man sich überhaupt für einen Röhrenverstärker entscheidet. Seine Leistungsreserven erlauben es ihm selbst bei entsprechend fordernder Musik, diese Leichtigkeit auch in größere Lautstärken mitzunehmen. Die Verführung, laut zu Hören, hält sich aber in Grenzen, da er bei ruhiger Gangart bereits nicht das geringste vermissen lässt. So gelingt es ihm ohne Mühe, orchestrale Darbietungen entweder filigran sensibel oder druckvoll und durchgezeichnet wiederzugeben. Den Blick ins musikalische Geschehen öffnet er mit harmonischer Tiefenstaffelung, ohne zu übertreiben. Er klingt so, dass mir das spätabendliche Ausschalten nicht leicht fällt. Egal, ob es um Stimmen, Einzelinstrumente oder komplexe Strukturen geht, der Lyric beweist sein Können durch ermüdungsfreien und gleichzeitig mitreißenden Klang. Er neigt nicht zur Schönmalerei. Authentische Darstellung ist sein Metier. Er kann den Hörer locken, tief in die Musik hineinzuhorchen, weil er es versteht, Nuancen plastisch herauszuarbeiten. Dieser Verstärker gefällt mir ohne Wenn und Aber; und deshalb verspüre ich nicht die geringste Lust, die anderen Röhren-Varianten im Vergleich zu hören. Das überlassen ich gerne Ihnen.
Gehört mit
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Computer | Apple MacMini mit OS X El Capitan, Amarra 3.0.3 und Audirvana Plus |
DA-Wandler | Antelope Zodiac plus oder Audio-gd Master 7 |
CD-Player | Primare DVD 30 |
Plattenspieler | Brinkmann Bardo mit Musical Life Conductor 10 Zoll |
Tonabnehmer | Audio Technica AT33PTG/II, Clearaudio Da Vinci |
Phono-Vorstufe | Plinius Koru oder Primare R-20 |
Lautsprecher | Quadral Platinum M 50 |
Zubehör | Audioquest Diamond oder Carbon USB, Inakustik Black&White, NF-1302, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Herstellerangaben
Lyric Ti 140
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Leistung | 2 x 70 Watt |
Ausgangsimpedanz | 4 und 8 Ohm |
Klirrfaktor | 1 % |
Fremdspannungsabstand | 92 dB |
Betriebsart | Class AB |
Frequenzgang | 15 Hz bis 45 kHz (-1dB) |
Eingänge | 5 x Line |
Optional | regelbarer Vorverstärker-Ausgang und Tape-Out |
Gehäuse | Aluminium gebürstet, silber oder schwarz |
Abmessungen | 440 B x 382 T x 232 H mm |
Gewicht | 34 kg |
Röhrenbestückung | 2 x 12 AX7, 2 x 12AU7, 2 x 6SN7 4 x EL34 oder KT88 oder KT120 (Testgerät) oder KT150 |
Preis | 5500 Euro mit KT120 |
Vertrieb
Noll & Deyerling GbR
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Anschrift | Struthweg 6 D-36381 Schlüchtern |
Telefon | +49 6661 1538413 |
contact@lyric-audio.de | |
Web | www.lyric-audio.de |
An Computer Audio scheiden sich die Geister: Die einen schätzen den hohen Bedienungskomfort und die Flexibilität, die ein Computer bietet, die anderen können sich einen Computer in ihrer Audio-Kette nicht vorstellen und verweisen auf die Schwierigkeiten, damit ein gutes Klangergebnis zu erzielen.
Meine Erfahrung ist, dass neben der Hardware insbesondere das Betriebssystem entscheidenden Einfluss auf die mit Audioplayern zu erzielende Klangqualität hat. Die Audiowiedergabe muss sich den Computer mit vielen anderen Prozessen und Programmen teilen. Auf einem durchschnittlichen Windows-PC laufen gut und gerne 70 und mehr Prozesse und mehr als 1000 Threads. Die Prozesse laufen jedoch nicht simultan, sondern jeder Prozess wird nach einer bestimmten Abarbeitungszeit unterbrochen. Dann ist der Prozess inaktiv und andere Prozesse werden bearbeitet. Erhält der Prozess nach einer Weile wieder seine CPU-Zuteilung, ist er erneut aktiv und setzt seine Arbeit fort. Jedem Prozess wird also vom Betriebssystem eine bestimmte Zeitscheibe zugeteilt, entweder mit fester Dauer oder die Länge der Zeitscheibe wird in Abhängigkeit der Priorität des Prozesses immer wieder neu bestimmt. Das Hin- und Herschalten zwischen den verschiedenen Prozessen geschieht so schnell, dass wir davon nichts merken und glauben, die Prozesse würden gleichzeitig ausgeführt. Nur wenn mehrere Prozessorkerne vorhanden sind, können Prozesse und Threads wirklich gleichzeitig ausgeführt werden; zusätzlich werden jedem Prozessorkern dann für sich nochmals im Zeitscheibenverfahren verschiedene Prozesse und Threads zugeteilt.
Man kann sich leicht vorstellen, dass dieses Hin- und Herschalten nicht gerade ideal ist für einen kontinuierlichen Prozess, wie es die Audiowiedergabe nun einmal ist. Andererseits ist unstrittig, dass gerade im Digitalbereich „timing“ eine wesentliche Anforderung für eine optimale Audiowiedergabe ist. Es ist also ganz offensichtlich, dass je weniger Rechenarbeit ein Computer zu verrichten hat, desto besser ist er für die digitale Audiowiedergabe geeignet. Das Internet ist voll mit Hinweisen und Anleitungen, das Betriebssystem, sei es Windows, Mac OSX oder Linux, entsprechend zu modifizieren. Allerdings ist hier große Vorsicht geboten, denn die wahllose Deaktivierung von Prozessen kann leicht dazu führen, dass der ganze Rechner instabil wird und nicht mehr zuverlässig funktioniert. Es ist auch nicht jedermanns Sache, sich in den jeweiligen Tiefen der Systemeinstellung des Betriebssystems zu Recht zu finden. Gefragt ist also ein Programm, das uns die ganze Arbeit abnimmt und zu den gleichen oder besseren Ergebnissen führt. Genau das macht das Programm Fidelizer, das ich Ihnen nachfolgend vorstellen möchte.
Der Entwickler von Fidelizer ist Keetakawee Punpeng, der auf seiner Website und in Foren unter dem Pseudonym Windows X auftritt. Fidelizer ist ein Programm, das Computer mit dem Betriebssystem Windows für die Audiowiedergabe mit jedem beliebigen Media-Player optimiert. Das Programm funktioniert ohne Einschränkungen von Windows Vista bis Windows 10 und von Windows Server 2008 bis Windows Server 2016. Fidelizer gibt es in drei Versionen: Die Basisversion ist frei erhältlich; Fidelizer Plus bietet weitergehende Verbesserungen und mehr Komfort. In beiden Versionen muss das Programm vom Anwender nach dem Hochfahren des Computers aber jedes Mal manuell gestartet werden. Die hier getestete Version Fidelizer Pro führt die Optimierungen nach dem Start des Computers automatisch aus und bietet noch weitergehende Maßnahmen und Einstellungen zur Verbesserung der Klangqualität.
Allen Versionen von Fidelizer ist gemeinsam, dass am PC keine dauerhaften Veränderungen vorgenommen werden und jederzeit zum Ausgangszustand zurückgekehrt werden kann. Wer nun aber glaubt, dass Fidelizer einfach nur bestimmte, nicht für die Audio Wiedergabe benötigte Prozesse vorübergehend abschaltet, irrt gewaltig. Fidelizer geht mit Optimierungen von MMCSS, Audio-Thread Priorisierung, Kernel timer und Isolierung von Non-Audioprozessen auf einem eigenen Prozessorkern einen teilweise völlig anderen Weg. Sie haben noch nie von MMCSS, dem Multimedia Class Scheduler Service in Windows Betriebssystemen gehört? Kein Problem: MMCSS ist ein Dienst des Betriebssystems, der es Multimedia Anwendungen ermöglicht, priorisierten Zugang zur CPU für zeitkritische Vorgänge zu erhalten. Fidelizer sorgt im Zusammenspiel mit MMCSS dafür, dass Audio Prozesse bevorzugt und kontinuierlich behandelt werden. Zusätzlich nutzt Fidelizer mit Hilfe der wenig dokumentierten Programmierschnittstelle „Native API“ eine Möglichkeit in Windows, die Priorität von Audio Threads direkt auf der untersten Betriebssystemebene anzupassen. Ferner erhöht Fidelizer die standardmäßige Timer-Auflösung in Windows von 15,6 ms auf 0,5 ms, um die Latenzen zu optimieren. Und schließlich nimmt Fidelizer noch eine Core-Allocation vor, also die gezielte Zuordnung von Audio und Non-Audio Prozessen zu unterschiedlichen CPU-Kernen, um auf diese Weise die gegenseitige Beeinflussung zu minimieren.
Wenn Fidelizer nach der Installation zum ersten Mal geöffnet wird, hat man drei Ebenen der Optimierung – „Optimization Level“ genannt – zur Auswahl: Workstation, Audiophile und Extremist. Mit jeder Ebene wird stufenweise die Priorität für die Audio-Prozesse erhöht und gleichzeitig die Zuteilung von Ressourcen für die übrigen Programme und die Netzwerkdienste reduziert. In den Einstellungen „Audiophile“ und „Extremist“ werden zusätzlich die Non-Audio-Prozesse einem eigenen Prozessorkern zugeordnet und der Audioplayer automatisch gestartet, sobald die Optimierungen abgeschlossen sind. Der „Extremist“-Modus stoppt darüber hinaus noch bestimmte, nicht benötigte Dienste.
Im nächsten Schritt werden die drei Optimierungsebenen von Fidelizer noch feinfühliger auf den jeweiligen Einsatzzweck des PC im Einzelfall angepasst. Je nach Verwendungsart werden dann gezielt bestimmte Prozesse stärker priorisiert als andere. Das „Machine Configuration“ genannte Auswahlmenü ermöglicht fünf verschiedene Einstellungen. „Music Server“ wird verwendet, wenn mit einem PC von dessen interner oder externer über USB angebundener Festplatte Musik abgespielt wird, ohne dass die Notwendigkeit für eine Netzwerkverbindung besteht. In dieser Einstellung werden deshalb alle Netzwerkdienste deaktiviert. Dies könnte ein PC sein, auf dem ein Media Player, wie Foobar oder JRiver, läuft und der direkt über USB mit einem DAC verbunden ist. „Music Server with Network Support“ entspricht der vorhergehenden Einstellung, nur dass jetzt die Netzwerkdienste aktiviert sind. Foobar oder JRiver aus dem vorstehenden Beispiel können dann über entsprechende Apps ferngesteuert werden kann. „Network Transport“ ist für Konfigurationen gedacht, in denen der PC als reiner Media Server betrieben wird. Denkbar wäre ein PC mit JRiver im Server Mode, von dem die Musik über das Netzwerk zu einem Netzwerkplayer übertragen wird. Diese Einstellung wird auch für den Control PC in einem JPLAY Dual PC Setup verwendet. „Network Renderer“ wird benutzt, wenn der PC als Renderer oder JPLAY Audio PC dient. „Media Center“ ist speziell für die Video Wiedergabe gedacht.
Ich gebe gerne zu, dass mich derart viele Auswahlmöglichkeiten anfangs etwas verwirrt haben. Nach genauerer Beschäftigung ist die Logik dahinter aber schnell klar: Man entscheidet sich zuerst für den Grad der generellen Optimierung und macht dann das Fine-Tuning gemäß dem beabsichtigten Verwendungszweck. Das Schöne daran ist, man kann nichts kaputt machen. Jede gewählte Einstellung kann rückgängig gemacht werden und wenn Fidelizer ganz deinstalliert wird, erfolgt beim nächsten Neustart die Rücksetzung des PCs in den Ausgangszustand.
Für den Test verwendete ich meine beiden Laptops, auf denen Windows 10 läuft. Nach der problemlosen Installation von Fidelizer habe ich zunächst die verschiedenen Optimierungsebenen ausprobiert. Zuerst noch sehr vorsichtig, stellte ich nach einigem Probieren fest, dass auf meinen beiden Maschinen der „Extremist“ Modus mit allen Varianten der „Machine Configuration“ einwandfrei funktionierte. Im weiteren Verlauf meiner Beschäftigung mit Fidelizer habe ich deshalb nur noch diesen Modus benutzt. Als Media Player verwendete ich JRiver 19 und JPLAY und als Media Server im Netzwerk diente der Melco N1A. Auf meinem iPad liefen JRemote zur Steuerung von JRiver und Kazoo zur Steuerung von JPLAY. Als DACs kamen abwechselnd der PS Audio DirectStream DAC und der M2Tech Young zum Einsatz.
Den Hörtest startete ich zunächst mit nur einem Laptop, auf dem JRiver lief und auf den ich einen Teil meiner Musikbibliothek kopiert hatte. Diese Konfiguration hatte mich in der Vergangenheit nicht vollständig überzeugt: Die räumliche Abbildung war für mein Empfinden etwas zu flach und das Klangbild zu grobkörnig. Verantwortlich gemacht habe ich hierfür zum einen JRiver selbst und zum anderen den Umstand, dass sich in dieser Konfiguration Betriebssystem und Musikbibliothek eine gemeinsame Festplatte teilen. In Fidelizer wählte ich im Menü „Machine Configuration“ zunächst „Server“ ohne Netzwerkverbindung. Die klanglichen Verbesserungen sind sofort deutlich zu hören. Die räumliche Abbildung wird breiter und wesentlich tiefer. Die Musik spielt vor einem schwärzeren Hintergrund, klingt entspannter und leichte Härten im Mitten- und Hochtonbereich sind weit weniger ausgeprägt. Die zusätzliche Aktivierung der Netzwerkunterstützung in Fidelizer ändert an diesem Eindruck nichts. Allerdings ist auf meinem PC das Wlan abgeschaltet, da in meiner Anlage alle Geräte mit Ausnahme des iPads ausschließlich über LAN-Kabel miteinander verbunden sind.
Im nächsten Schritt habe ich mich dann mit Fidelizer in meinem JPLAY-Dual-PC-Setup beschäftigt. Fidelizer lief auf beiden PCs. Für den Audio-PC verwendete ich in der „Machine Configuration“ die Einstellung „Renderer“ und für den Control-PC „Network Transport“. Die Musik wurde über den Melco N1A zugespielt. Mit den Einstellungen „Throttle“ und „Hibernate“ besitzt JPLAY ja eigene Einstellungen zur Optimierung des Zusammenspiels mit dem Betriebssystem. Zunächst einmal konnte Fidelizer seine Flexibilität in den Einstellungen zeigen. Da ich für den Audio-PC und den Control-PC jeweils eine ganz bestimmte Timer-Auflösungen in Windows in der Registry von JPLAY eingestellt hatte, wählte ich die Option „OS timer resolution for low latency audio optmizations“ in Fidelizers ab, um zu verhindern, dass Fidelizer die JPLAY Einstellungen überschreibt.
Da mein Audio-PC ohnehin im Hibernate-Modus läuft, bei dem eine Vielzahl von Prozessen gestoppt wird, konnte ich mir weitere Verbesserungen durch Fidelizer nicht so richtig vorstellen. In der Breite und Tiefe der räumlichen Abbildung ändert sich dann auch erwartungsgemäß eher wenig. Aber die Änderung in den Klangfarben ist unüberhörbar. Instrumente gewinnen an Wärme und Körperhaftigkeit. Alles klingt wesentlich entspannter, aber nicht weich gespült. Damit einher geht ein deutlicher Zugewinn an Transparenz und Klarheit. In dem berühmten Solokonzert für Gitarre und Orchester, dem „Concierto de Aranjuez“ von Joaquín Rodrigo, eröffnen sich in der Aufnahme mit Pepe Romero und dem Orchester Academy of St. Martin in the Fields unter der Leitung von Neville Marriner (Joaquin Rodrigo: Complete Concertos for Guitar and Harp – Philips Classics) neue Einblicke. Im ersten Satz mit seinen kraftvollen Rhythmen sind es die hart angeschlagenen Saiten des Soloinstruments, die nicht verwischt, sondern glasklar wiedergegeben werden. Im Gegensatz dazu erklingt im langsamen zweiten Satz der nachdenkliche Dialog zwischen der Gitarre und dem Englisch-Horn wunderschön rund und einfühlend. Im „Intermezzo from Goyescas“ von Enrique Granados mit dem New Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Rafael Frübeck des Burgos (Decca Legacy Volume One - FIM UHD) entfalten die Streicher eine bisher nicht gehörte Strahlkraft und verleihen dem Stück in ihrer gleichzeitigen Geschlossenheit eine Intensität, die unter die Haut geht. Ich habe Fidelizer seitdem nicht wieder von meinen PCs entfernt!
Gehört mit
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Computer | Control-PC: Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB Windows 10 Audio-PC: Intel Core Duo 2,2 GHz, 4 GB Windows 10 |
Audioplayer | JPlay 6.2, JRiver 19 |
D/A-Wandler | PS Audio DirectStream DAC, M2Tech Young |
Vorverstärker | Omtec Anturion |
Endstufe | Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Kabel | Van den Hul |
Herstellerangaben
Fidelizer Pro
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Voraussetzungen | Windows 10/8.1/8/7/Vista/XP* Windows Server 2016, 2012 R2, 2012, 2008 R2, 2008, 2003* (* Some NT6 core optimization features aren’t available in these marked Windows versions) |
Testversion | Fidelizer (siehe Text) |
Lizenz | Single PC license |
Preis | 69,95 USD |