Hersteller
Sombetzki-Elektrostaten
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Anschrift | Am Plättchen 29 35418 Buseck |
Telefon | +49 549 0240 |
info@sombetzki-elektrostaten | |
Web | www.sombetzki-elektrostaten.de |
Hier geht es um eine völlig neue Art von Schallwandlern, die das Beste von Kopfhörer- und Lautsprecherwiedergabe vereinen soll. Da ich Michael Sombetzkis Kreationen bei ihm und nicht bei mir zuhause gehört habe, wollte ich diesen Artikel erst mit Hörbericht überschreiben, aber dann wäre er in der Rubrik „Feuilleton“ gelandet. Da ist er unter den Tests besser aufgehoben.
Unzählige Stufen wuchteten wir Anfang der Neunziger Jahre die schwergewichtige Krone des schottischen Lautsprecherbaus nebst Elektronik in eine stylische Düsseldorfer Etagenwohnung. Akribisch und hochmotiviert wurde das Packgut in dem angedachten Hörraum positioniert, deutete doch der Interessent ernsthafte Kaufabsichten an. Das zwar übersichtliche, aber gehobene Interieur zerstreute zudem alle Zweifel an der potentiellen Zahlungsfähigkeit. Eine Stunde später war alles verkabelt, die Hörproben lagen bereit, das Gemetzel konnte beginnen. Unser hochwertiges Set-Up spielte in einem 80 Quadratmeter großen Raum mit altbautypischen hohen Decken. Möbel gab es so gut wie keine, ebenso fehlten Tapeten, Bilder, Vorhänge oder Regale an den Wänden. Einzig ein Flügel dominierte die Raummitte. In der Vorhölle konnten die akustischen Bedingungen nicht schlechter sein. Nach dem Abspielen von drei Musiktiteln endete die Demonstration folgerichtig abrupt, es tönte schlichtweg barbarisch. In diesem Umfeld Highendiges artgerecht zu etablieren, war damals ohne massive Korrektur der Räumlichkeiten unmöglich. Für uns junge ambitionierte Hifi-Händler eine nachhaltige Lektion in Sachen Raumakustik.
25 Jahre später eröffnen sich mit der zunehmenden Computerisierung unserer Musikanlagen neue Optionen, Systeme auch in solch widrigen Umgebungen ohne langwierige Diskussion über die optische Gestaltung der Spielstätte wohlklingend zu konstituieren. Digitale Signalprozessoren korrigieren Frequenzgänge, die Phasenlage wird angepasst, dem Nachhall wird in Grenzen Einhalt geboten. Ist das der ultimative Lösungsansatz? Verliert nicht der Charakterdarsteller, also ein exquisiter Schallwandler, so viel von seinen Charme, wegen dessen er ursprünglich ausgewählt wurde? Mutiert die wohlig klingende Verstärkerröhre womöglich auf diese Weise zu einem korrekten, aber sterilen Transistor? Wäre es nicht besser, einen Lautsprecher zu konstruieren, der praktisch unbeeindruckt von der Umgebung aufspielt, mit genau der Spielfreude, die ihm die vorgeschalteten Komponenten anbieten?
Nun, die gibt es schon seit vielen Jahren in unzähligen Varianten: Kopfhörer interessiert es nicht, in welchem Raum sie musizieren, ihr direkt abgestrahlter Schall überlagert jede Interaktion mit der Umgebung. Gänzlich unbeeinflusst von Raummoden gelingt den kleinen Schallquellen damit eine präzise hochaufgelöste Darbietung, die von klassischen Boxen praktisch nicht erreicht werden kann. Das ist die Habenseite. Ein Schallereignis so unmittelbar am Ohr lässt das Klangbild naturgemäß „im Kopf“ entstehen. Die Konzertbühne baut sich nicht vor dem Hörer auf, sondern er/sie wähnt sich mitten zwischen den Musikern auf dem Podium. Durchaus reizvoll aber realitätsfern. Daneben ist das Ausblenden aller Nebengeräusche mitunter ebenso unangenehm, wie die typischen „heißen Ohren“ nach einer längeren Hörsession.
Ein Mittelding zwischen Lautsprecher und Kopfhörer muss her, das die Stärken beider Prinzipien vereinigt, dachte sich ein cleverer Entwickler aus Südhessen. Wobei die Ausführung als Nahbereichs-Monitor Fundament des Vorhaben war. Echos, Raumresonanzen, indirekter Schall reflektiert von Wänden und Decken, all diese Misslichkeiten der Raumakustik, so das Kalkül, können bei dieser Art der Aufstellung das direkte Schallereignis seines ESL Home getauften Entwicklungsprojektes nicht beeinflussen, ganz so wie bei einem Kopfhörer.
Nun heißt der findige Kopf Michael Sombetzki, und wer sich jemals in seinem highfidelen Leben intensiver mit Elektrostaten auseinander gesetzt hat, wird fast zwangsläufig seine Wege gekreuzt haben. Sei es, dass reparaturbedürftige Schallwandler durch seine Hände ein zweites Leben bekommen haben, oder man mit bei seinem vormaligen Arbeitgeber Quad Kontakt hatte. Über die Art der Schallerzeugung kann bei seinen Produkten kein Zweifel bestehen: Genügend gute Gründe Musiksignale per Elektrostaten in Töne zu wandeln gibt es obendrein. Das Funktionsprinzip eines Elektrostaten basiert auf einer hauchdünnen leichtgewichtigen Membranfolie, deren elektrische Leitfähigkeit die klassische Schwingspule als Antrieb ersetzt. Eingefasst in einem Rahmen wird sie zwischen zwei schalldurchlässige Statoren/Gitterelektroden platziert. Beide „Platten“ sind dabei gleichpolig elektrisch aufgeladen; auf der Folie wiederum fließt die gegenpolige elektrische Ladung. Auf diese Weise von gleichen Kräften vorgespannt, verharrt sie im Ruhezustand ruhig und präzise in der Mitte.
Das Tonsignal des Leistungsverstärkers wird nun im Gegentakt (Push-Pull) an die beiden Gitterelektroden angelegt. Die derart elektrisch beeinflusste Membranfolie – eine Elektrode zieht sie an, während die Andere sie mit derselben Stärke abstößt – wird so über ihre gesamte Fläche ebenso gleichmäßig wie exakt in Schwingung versetzt. Voila, schon haben wir einen perfekten Breitbandwandler der mit seiner sehr massearmen Membrane feinsinnig und hochaufgelöst musizieren kann – gäbe es da nicht ein paar klitzekleine Hürden.
Zum einen erfordert die Positionierung der Membranfolie zwischen den Elektroden eine hohe Polarisationsspannung, 6000 Volt und mehr dürfen es sein. Um diese Grundspannung zu überlagern, muss das anliegende Audiosignal adäquat hochtransformiert werden, wobei die benötigte Spannung unterhalb der Polarisationsspannung liegt. Alternativ könnten Hochspannungsverstärker wie beispielsweise Röhrenverstärker genutzt werden, nur würden dann mehrere 100 Volt in den Lautsprecherkabeln anliegen oder der Verstärker müsste in das Lautsprechergehäuse integriert werden. Begrenzt ist zudem der maximale Hub der Folie, denn die Distanz zwischen den Statoren und der Membran muss zur Erzielung einer brauchbaren Flächenkraft sehr klein sein, womit letztere aber andererseits nur zu kleinen Amplituden in der Lage ist. Wird die Schwingung zu groß, kann die Membrane an den Statoren anschlagen, entsprechende Misstöne wären die Folge. Für eine substantielle Basswiedergabe muss somit die Membranfläche entsprechend vergrößert werden. Damit kommen wir zum Kabinett. Ungefähr tausend Liter angekoppeltes Gehäusevolumen würde ein Vollbereichselektrostat als ideale Arbeitsumgebung ansehen – wohnraumfreundliche Abmessungen sind mit dieser Vorgabe nicht mehr erzielbar. Bleibt die Ausführung als Dipolstrahler. Zwar kennt diese Bauform keine gehäusetypischen Resonanzen, dafür aber den akustischen Kurzschluss: Der Schall wird nach vorne und mit invertierter Phase zeitgleich nach hinten abgestrahlt, was insbesondere im Tieftonbereich quasi zur Auslöschung des Schalldrucks führt.
Sie merken schon, hinter jedem der aufgezählten Erschwernisse stehen weitere Aufgabenstellungen. Denen hat sich Michael Sombetzki bei der Projektierung seines Konzeptes – so viel sei schon mal verraten – erfolgreich gestellt: Nämlich einen Elektrostaten zu entwerfen, der für den Nahbereich perfektioniert, trotz geringer Abmessungen ein vollwertiges transparentes und überaus natürliches Klangbild nachbildet. Ein wesentlicher Baustein für die Realisierung der im Lastenheft festgelegten Leistungen, ist die von ihm genutzte extrem dünne Polyesterfolie. Statt eines üblichen 6 - 12 Mikrometer starken Materials, besitzt das Bauteil im ESL Home eine Stärke von 1,5 Mikrometer (= 0,0015 mm). Bei meinem Besuch hatte ich Gelegenheit, die Membrane „anzuheben“, haptisch lag das „Gewicht“ an der Grenze der Wahrnehmung, oder in Zahlen ausgedrückt sie ist 0,3 Gramm leicht. Leitfähige Kunststofffolien in dieser Dimension wurden bisher bestenfalls in elektrostatischen Kopfhörern eingesetzt, da die mechanische Arretierung einer größeren Fläche hohe produktionstechnische Risiken birgt. Der kurze Hörabstand von maximal 100 Zentimetern erlaubt außerdem den maßvollen Eingriff in den Frequenzgang, um dem Problem des akustischen Kurzschlusses gezielt zu begegnen.
Entstanden ist so ein Lautsprechersystem, dessen Elektronik in einem soliden MDF-Gehäuse Platz im Fuss findet. Jeweils ein Anschlussfeld für den Verstärker und die Stromversorgung befindet sich auf der Vorder- respektive Rückseite, wobei das ungenutzte Terminal mit einer Abdeckung versehen ist. Aus diesem Fuss ragt ein verchromtes Stahlrohr, an dessen Ende der eigentliche Wandler befestigt ist. Sowohl die Höhe als auch die Neigung des 50 mal 30 Zentimeter großen Schallelementes kann individuell auf einen Hörplatz eingestellt werden – Skalen helfen bei der korrekten Justage. Und die ist wichtig, gilt es doch, die Elemente genau auf den/die Hörer/in auszurichten. Der optimale Hörabstand beträgt 60 bis 80 Zentimeter, wobei die flachen Strahler gleichwinkelig eingestellt werden sollen. Eine Wand beziehungsweise. festes Mobiliar im Rücken des Musikliebhabers beeinflusst das musikalische Ergebnis positiv.
Im Hörraum von Michael Sombetzki waren diese Voraursetzungen natürlich schon erfüllt. Ruhige Töne, zugespielt von einer Festplatte, perlten während des Vorgespräches im Hintergrund aus den Lautsprechern. Der Raum war angenehm, wenn auch ein wenig diffus von Musik erfüllt. Das änderte sich schlagartig, sobald der Platz auf dem Hörplatz eingenommen wurde. Das Klanggeschehen rastete so intensiv ein, dass ich auf ein entsprechendes mechanisches Geräusch wartete. In dieser Position war darüber hinaus der Schalldruck deutlich höher, so dass aus Hintergrundmusik eine Hörsession wurde.
„If I only could" von der Blues Company eröffnete den Reigen. Ohrenblicklich entstand der Eindruck, Teil des Aufnahmeteams zu sein, so eindrücklich gelang die Darbietung. Feinste Nebengeräusche des Sängers Toscho Todorovic wurden hörbar, jedes Instrument war klar definiert, kein Detail schien unterzugehen. Der akustische Bass im nächsten Stück, „Mars is no fun" von der CD Ilo Veyou, knarzt einfach wunderbar, während Camilles extrovertierter Gesang leb- und körperhaft erklingt. Mit jedem weiteren Song wurde klar, dass der ESL Home das Gebotene wie ein guter Kopfhörer seziert. Da komme ich um den abgedroschenen Satz „Ich höre Dinge, die ich vorher noch nicht wahrgenommen habe“ einfach nicht herum. Schummeleien der Tontechniker respektive deren schlampige Aufnahmen können sich damit aber auch nicht hinter einem weichzeichnenden Vorhang verstecken. Tonal spielt der ESL Home sehr offen ohne jegliche Schärfe. Das Schlagzeug bei „Waiting for what“ (Soundtrack Birdman) tönt damit ungeheuer direkt, kein Dröhnen der Bassdrum, kein Zischeln der Becken. Bei großen Chören wie in dem Monumentalwerk Grande Messe des Morts von Berlioz gelingt so der Spagat, die Sänger/innen zu differenzieren, ohne damit dem gesamten Klangkörper sein Volumen zu rauben. Phasenspielereien bei dem Elektropop-Titel „Kunlarim Sensiz" der usbekischen Sängerin Sevara Nazarkhan werden souverän wiedergegeben, wie auch der dazugehörige Bass. Und mit jedem Stück steigt ganz unbewusst die Abhörlautstärke – ein Indiz für die Verzerrungsfreiheit des Vortrages.
Gehört mit
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D/A-Wandler | Audiolab M-Dac |
(Röhren-)Vollverstärker | Croft Series Six Elite modifiziert |
Herstellerangaben
Sombetzki ESL Home
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Typ | Elektrostatischer Breitbandwandler |
Übertragungsbereich | 37 Hz - 21 kHz +/- 3 dB / 60 cm Hörabstand |
Impedanz | 4 - 8 Ohm |
Anschluss / Ausführung | Zwei gleichrangige Eingänge / 4mm Paar Polklemmen vergoldet und Kleingeräte Einbaustecker C8 |
Max. Verstärkerleistung | 75 - 80 Watt |
Max. Schalldruck | 100 dB / 1 m Hörabstand (100 Hz - 8 kHz) |
Stromaufnahme | kleiner 0,5 Watt |
Betriebsspannung | 230 VAC 50/60 HZ |
Abmessungen (H/B/T) | 115/44/14,5 cm |
Gewicht | ca. 21 kg |
Preis | 6900 Euro Paar |
Gehäuseausführung | MDF basaltgrau lackiert / Seitenflächen in div. Holzarten |
Lieferumfang | Netzkabel / Bedienungsanleitung |
Hersteller
Sombetzki-Elektrostaten
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Anschrift | Am Plättchen 29 35418 Buseck |
Telefon | +49 549 0240 |
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Web | www.sombetzki-elektrostaten.de |
Nachdem ich mich in Teil 1 meines Artikels mit den eher theoretischen Grundlagen einer digitalen Audiolösung auf der Basis des UPnP Standards beschäftigt habe, werde ich nun in Teil 2, wie versprochen, an Hand von praktischen Beispielen verschiedene Konfigurationen vorstellen. Dabei werden uns die Grundlagen aus Teil 1 beim Verständnis sicherlich helfen. Die aufgezeigten Lösungen sind bei Hifistatement in der letzten Zeit zum Einsatz gekommen und haben sich in unserer täglichen Praxis bewährt.
Der Aufbau einer digitalen Audio-Netzwerklösung ist leider nicht „Plug and Play“ wie bei einem CD-Spieler. In meinen ersten Beispielen verwende ich bewusst Komponenten aus dem HiFi-Bereich, da die Hersteller dieser Komponenten in aller Regel einen hohen Aufwand betreiben, um Einrichtung und Bedienung dem Anwender so leicht wie möglich zu machen. Anschließend werden wir schrittweise, die eine oder andere Komponente durch Geräte aus dem Computerbereich ersetzen, bis wir schließlich bei einer reinen PC-Lösung landen.
Bevor es losgehen kann, brauchen wir ein Netzwerk, um die verschiedenen Komponenten miteinander zu verbinden. In vielen Haushalten ist ein Netzwerk über den Router für den Internetzugang bereits vorhanden. Allerdings empfehle ich für eine Audio-Netzwerklösung dringend, ein eigenes Netzwerk über einen separaten WLAN-Router, wie beispielsweise die Airport Express Station von Apple, aufzuspannen. Wenn nämlich mehrere Geräte dasselbe Netzwerk verwenden, teilen sie sich die verfügbare Bandbreite. Wenn also gleichzeitig die Ehefrau im Internet surft, die Kinder per Streaming einen Film ansehen und vielleicht noch im Hintergrund ein Backup gefahren wird, braucht man sich nicht wundern, wenn für die Audio-Wiedergabe nur noch wenig Bandbreite zur Verfügung steht. Soweit möglich sollten Media Server und Media Renderer über Ethernet-Kabel (LAN) mit dem Router verbunden werden, da WLAN-Netze oft gestört sind und bei schlechtem Empfang die verfügbare Bandbreite einfach zu gering ist. Dagegen erweist sich die WLAN-Anbindung des Media Controllers meist als unproblematisch und ermöglicht eine komfortable Fernbedienung vom Hörplatz aus. Für unsere Zwecke gut geeignet sind ein WLAN-Router mit Gigabit-Ethernet Unterstützung und Kabel mit CAT5e, CAT6 oder CAT7 Spezifikation.
In der Konfiguration 1 verwenden wir für Media Server, Media Renderer und DAC getrennte Geräte. Dieses Setup bietet maximale Flexibilität verbunden mit hohem Bedienungskomfort und vermeidet einen Computer in der HiFi-Anlage. Als Media Server kommt der Melco N1A zum Einsatz, auf dem der Twonky 7 Media Server läuft, und der sich im täglichen Betrieb als sehr stabil und klanglich hervorragend erwiesen hat. Als Media Controller zum Auswählen der Musik auf dem Media Server und zur Steuerung der Musikwiedergabe kommt die App Lightning DS von Auralic zum Einsatz, die durch ihren hohen Bedienungskomfort und das gute Zusammenspiel mit dem als Renderer eingesetzten Auralic Aries besticht.
Verwendete Komponenten in der Konfiguration 1:
Konfiguration 2 ist mit Konfiguration 1 bis auf die Art und Weise, wie der Media Renderer mit dem Media Server verbunden wird, identisch. Der Auralic Aries wird hierbei über den im Melco integrierten Switch angeschlossen und nicht direkt mit dem WLAN Router verbunden. Damit wird der Aries über den Melco vom übrigen Netzwerk entkoppelt, was sich in den meisten Fällen klanglich positiv bemerkbar macht.
Im Gegensatz zu Konfiguration 1 oder 2 kann der Melco auch direkt über USB mit den meisten DACs verbunden werden, sofern diese über einen USB-Eingang verfügen. Dies bedeutet nichts anderes, als dass im Melco zusätzlich zum Media Server auch ein Media Renderer eingebaut ist. Wir erinnern uns: Media Server und Media Renderer sind in erster Linie Software-Programme! Im Falle des Melco nutzt also der eingebaute Renderer die für den Server ohnehin vorhandene Hardware-Plattform und das Betriebssystem Linux einfach mit. Diese Konfiguration hat aber auch Auswirkungen auf den auf dem iPad laufenden Media Controller, da sich die Auralic Lightning DS App in der aktuellen Version nur mit den Streamern von Auralic versteht. Als Alternative kommen beispielsweise die Apps Lumin oder Kinsky in Frage. An diesem Beispiel zeigt sich ganz deutlich, dass längst nicht alle Programme und Apps miteinander funktionieren. Und zweifellos bietet die Bedienung über die Lumin App nicht denselben Komfort wie die über die Lightning DS App. Diese Konfiguration bietet die Möglichkeit, mit der Investition in einen Media Server zu beginnen und gegebenenfalls erst zu einem späteren Zeitpunkt in einen getrennten Renderer zu investieren und bis dahin die im Melco eingebaute Lösung zu verwenden.
Verwendete Komponenten in der Konfiguration 3:
Sehr verbreitet sind auch Kombinationen in denen Renderer und DAC in einem Gerät zusammengefasst sind, die oft auch als Streamer bezeichnet werden. Der Vorteil einer solchen Lösung ist die enge Verbindung und Abstimmung von Renderer und DAC ohne zusätzliche USB-Verbindung. Im PS Audio DirectStream DAC heißt der Renderer Streaming Bridge und lässt sich in Form einer Steckkarte nachrüsten. Ich werde mich demnächst ausführlich mit der Streaming Bridge beschäftigen. Einen ähnlichen, wenn auch nicht modularen Ansatz verfolgt der Ayon S3, der zusätzlich noch eine ausgezeichnete Line-Stufe mit analoger Lautstärkeregelung mitbringt. Als App für den Media Controller auf dem iPad verwenden wir diesmal das kostenlose Kinsky von Linn, da weder die Lightning DS App noch die Lumin App mit dem Ayon S3 funktionieren.
Verwendete Komponenten in der Konfiguration 4:
Einen ähnlichen Ansatz wie der Melco, nur mit quasi umgekehrtem Vorzeichen, verfolgt der Auralic Aries mit seinem zusätzlich eingebauten Aries Server. Durch den Anschluss einer einfachen USB-Festplatte, die die Musikdateien enthält, kann der Aries ganz unkompliziert zum Media Server erweitert werden. Auch in diesem Fall wird die vorhandene Hardware des Auralic Aries mit dem Betriebssystem Linux mit genutzt, um zusätzlich einen Media Server zur Verfügung zu stellen. Im praktischen Test war ich nicht nur darüber erstaunt, wie gut und zuverlässig das Ganze funktioniert, sondern fand auch die klanglichen Ergebnisse sehr überzeugend. Für die Steuerung ist diesmal wieder ganz klar die Lightning DS App meine erste Wahl.
Verwendete Komponenten in der Konfiguration 5:
Konfiguration 6 basiert auf Konfiguration 4 mit dem Unterschied, dass wir nun den Media Server Melco durch ein NAS-System aus dem Computerbereich ersetzen. Gängige Systeme für den Heimgebrauch werden beispielsweise von QNAP, Synology, Buffalo oder Western Digital angeboten. Als Betriebssystem wird bei diesen Geräten in aller Regel ein vom Hersteller angepasstes Linux-System verwendet. Darüber hinaus wird in den meisten Fällen ein bereits vorinstallierter Media Server mitgeliefert. Ich empfehle allerdings bei QNAP- und Synology-Systemen, den vorinstallierten Media Server durch den kostenlosen MinimServer zu ersetzen, der in speziellen Versionen für QNAP- und Synology-Systeme erhältlich ist. Da wir diesmal wieder den Ayon S3 als Media Renderer einsetzen, verwenden wir zur Steuerung auf dem Tablet wieder die Kinsky App.
Verwendete Komponenten in der Konfiguration 6:
Anstelle von NAS-Systemen auf Linux Basis kann auch ein NAS-System oder ein PC auf Windows Basis verwendet werden. Auf Windows Systemen bietet es sich an, JRiver MC als Media Server zu installieren und als Media Controller die ausgezeichnete und perfekt auf JRiver MC abgestimmte App JRemote zu benutzen. Im praktischen Betrieb erwies sich diese Kombination im Zusammenspiel mit dem Ayon S3 ebenfalls als sehr stabil und klanglich ausgezeichnet.
Verwendete Komponenten in der Konfiguration 7:
Ähnlich wie in Konfiguration 3 mit dem Melco kann auch auf einem PC-System anstelle des Ayon S3 der in JRiver MC integrierte Media Renderer Verwendung finden und so das NAS-/PC-System direkt über USB mit einem DAC verbunden werden. Hier ist allerdings zu bedenken, dass in einer solchen Konstellation, das verwendete PC-System sowie der Media Renderer von JRiver MC und dessen Customizing-Einstellungen in einem weit höheren Maße in das klangliche Gesamtergebnis eingehen als bei einer Nutzung als reiner Media Server. Es ist nicht so einfach, mit einem simplen PC-System die Qualität eines Media Renderers vom Schlage eines Ayon S3 zu erreichen.
Verwendete Komponenten in der Konfiguration 8:
Unsere letzte Konfiguration entspricht schließlich konzeptionell unserer Ausgangskonfiguration. Anstelle des Melco als Media Server verwenden wir nun ein NAS- bzw. PC-System, auf dem MinimServer läuft, und als Media Renderer dient ein PC mit Windows und der Renderer Software JPLAY Streamer. Wie in Konfiguration 8 können auch hier Media Server und Media Renderer zusammen auf einem einzigen Windows System laufen, auch wenn es sich um Software von unterschiedlichen Herstellern handelt. In beiden Konstellationen wird über die kostenlose App Kazoo von Linn gesteuert. Auch dieses System bietet große Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an zukünftige Entwicklungen und ist am wenigsten Hardware-orientiert. Allerdings ist hier auch ein gehöriges Maß an PC-Affinität gefordert. Mit JPLAY werde ich mich übrigens demnächst in einem eigenen Test noch ausführlich beschäftigen.
Verwendete Komponenten in der Konfiguration 9:
Die vorstehenden Konfigurationen zeigen die nahezu unbegrenzte Vielfalt an Möglichkeiten und sind keineswegs abschließend. Verständnisschwierigkeiten und Verunsicherung entstehen meiner Erfahrung nach in der Praxis insbesondere dann, wenn die Funktionseinheiten Media Server und Media Renderer in der einen oder anderen Form auf einer gemeinsamen Plattform laufen und schwammige Begriffe wie Streamer oder Player verwendet werden. Die in den Konfigurationen verwendeten Geräte sind keineswegs zwingend und dienen nur als praktische Beispiele aus unserem Testalltag. Unsere Erfahrung mit den verschiedenen Konfigurationen zeigt, eine allgemeingültige Aussage, dass die eine oder andere Konfiguration immer klanglich besser ist als eine andere, ist schier unmöglich. Es kommt immer auf die konkrete Ausgestaltung im Einzelfall an. Unter den beschriebenen Konfigurationen sollte sich also für jeden etwas finden und dazu anregen, eine eigene Lösung zu finden.
Auch wenn es größere Audio Messen gibt als das Analog Forum, so ist doch ein Rundgang an einem Tag annähernd unmöglich. Das liegt zum einen an den Workshops, die sich über den ganzen Messetag erstrecken, aber natürlich auch an den engagierten Vorführungen der Aussteller.
Teilweise waren die Darbietungen musikalisch oder von der Moderation her so beeindruckend, dass man die Zeit einfach vergaß. Auch das Stöbern an den Verkaufsständen von Vinyl und anderem ließ die Zeit davon rinnen. Für die Damen hatte man sich etwas Besonderes ausgedacht: Eine Vorführung, inszeniert im Raum von Audiophile Gateway, ausschließlich für weibliche Besucher, und, wie mir von meiner Frau berichtet wurde, mit Musik fürs Herz und wunderschön.
Wer jemals das Analogforum im Krefelder Ortsteil Traar besucht hat, wird wohl das Besondere dieser HiFi-Ausstellung gespürt haben. Allein die Tatsache, dass hier Vinyl im Vordergrund steht, reizt vor allem den vorgebildeten Besucher. Und so freuen sich die Aussteller über Gespräche auf recht hohem fachlichem Niveau.
Überhaupt ist das Klima sehr entspannt und das Miteinander sehr freundlich oder sogar freundschaftlich. Konkurrenz-Denken ist nicht zu spüren. Hier trifft sich eine audiophile Gemeinschaft, die sich im Informationsaustausch gegenseitig bereichert. Modernste analoge Technik und museales Audio stoßen aufeinander, was zu interessanten Verbindungen anregen kann. Hier erfährt man in Workshops Wissenswertes oder in der Beratung am Stand der Aussteller, wie die eigenen individuellen Gegebenheiten zu optimieren sind, sei es beispielsweise die Wieder-Instandsetzung alter Lieblinge oder die Optimierung des Hörraumes. Letzterem Thema widmen sich inzwischen einige Hersteller und verhelfen zu besserem Klang auch mit optisch ansprechenden Produkten. Veranstalter Rainer Bergmann von der Analogue Audio Association freute sich am Sonntagmorgen über gut 1500 Besucher am ersten Tage. Gegenüber dem Vorjahr ist die Ausstellungsfläche gewachsen. Im Souterrain wurden ansprechende Räumlichkeiten hinzu gebucht. So ist auch bei einer gewachsenen Zahl von Ausstellern das Gefühl einer großzügigen Präsentation nicht nur erhalten, sondern verbessert worden. Trotz der hohen Besucherzahl gab es nur selten überfüllte Hörräume. Was auf Ausstellungen immer reizt, sind neue Produkte. Und so nimmt die Industrie das Krefelder Analogforum auch in diesem Jahr gern zum Anlass, Neues zu zeigen und Premieren zu inszenieren. Hier sind nun die ersten Bilder für Sie.
Wer sich beim Streaming statt auf USB- auf Ethernet-Verbindungen verlässt – und damit die bessere Wahl getroffen hat –, kann den Jitterbug, Audioquests ebenso günstiges wie wirkungsvolles Klang-Tuning leider nicht anwenden. Hier die Alternative fürs Ethernet: SOtMs iSO-CAT6. Am Rande des Artikels kommen auch Aurenders N100H und Auralics Aries vor
Wie schon im Bericht über den Aries Mini und den bereits erwähnten Jitterbug werde ich diese Zeilen nutzen, um neben dem eigentlichen Testobjekt ein paar – zumindest für mich neue – Erfahrungen beim Streaming einfließen zu lassen. Kommen wir also gleich noch einmal zum Auralic Aries (Femto) und den verschiedenen Anschlussvarianten zurück, die ich bei der Vorstellung des Aries Mini beschrieben habe: Carsten Hicking, der Mitinhaber von Audionext und digital highend, Kollege Roland Dietl und ich hatten die verschiedenen Anschlussvarianten zwischen dem Aries (Femto) und dem Melco N1A ausprobiert, als da wären „kabelgebunden“ oder „drahtlos“. Da beide Geräte über ein Ethernet-Kabel in Kontakt standen, ging zumindest ich davon aus, mit der Einstellung in Auralics DS Lightning wähle man lediglich aus, auf welchem Wege die Steuersignale zum Aries (Femto) gelangten. Dem ist aber nicht so: Entscheidet man sich für „drahtlos“ werden auch die Musik-Daten über das heimische Funknetz empfangen. Das Ethernet-Kabel zwischen Melco und Aries kann man in diesem Fall getrost entfernen. Wählt man hingegen „kabelgebunden“ werden sowohl die Steuersignale als auch die Musik-Files über Ethernet empfangen, die Daten kommen vom Melco, die Steuersignale vom Router, der über die zweite Ethernet-Buchse des Melco angeschlossen ist.
Erlauben Sie mir noch eine zweite Abschweifung, bevor wir zum SOtM kommen: Im Test der vorzüglichen Caas Vor/Endstufen-Kombination hatte ich erwähnt, dass ich mich aus rein privatem Interesse ein wenig mit dem Aurender N100H beschäftigt habe und ihn natürlich auch mit dem Aries (Femto) verglichen habe. Mit denselben via dBpoweramp gerippten Songs klingt der Aurender mit seiner internen Festplatte minimal offener und weiträumiger als der mit Daten vom Melco gespeiste Aries. In puncto Tonalität und Dynamik bleiben bei beiden keine Wünsche offen. Die Unterschiede zwischen den beiden Konfigurationen sind ausgesprochen gering. Ein extrem hochwertiges Kabel zwischen Melco und Auralic könnte hier schon für eine andere Gewichtung sorgen. Ich werde mich mal darum kümmern.
Da ich nur meine unverzichtbaren Test-Alben auf den Aurender kopiert hatte, verband ich ihn später dann auch mal mit dem Melco und musste feststellen, dass ich nur über die Ordnerstruktur an die dort gelagerten Files gelangte. Die Metadaten stehen nur dann zur Verfügung, wenn man die Festplatte mit einem MAC und dem von der Aurender Website kostenlos herunterladbaren Aurender Media Manager scannt: Die Metadaten werden dann auf den Aurender geladen. Das ist zwar etwas umständlicher als beim Aries, dafür speichert der N100H aber auch die abzuspielen Musik-Files von externen Speichern auf seiner HDD zwischen, so dass keine Klangunterschiede zwischen einer auf einer externen oder der internen Festplatte gespeicherten Datei auftreten sollten. Wie dem auch sei: Am bequemsten ist es, wenn man sich gleich für einen Aurender mit großer interner Platte entschiedet.
Doch nun endlich zum SOtM. Das ist ein korreanischer Hersteller, der mit vollem Namen Soul Of the Music heißt und audiophile USB- und Clock-Karten für den Einbau in Computer fertigt. Zwei Geräteserien, „Ultimate“ und „Advanced“ finden sich ebenso im Angebot wie Kabel und Filter. Der Musik-Server und der Wandler der „Ultimate“-Linie könnten in nicht allzu ferner Zukunft hier ebenfalls Gegenstand der Betrachtung werden, aber nun geht es um den iSO-CAT6. Das ist ein kleines, längliches Kästchen aus opakem Kunststoff mit einer Ethernet-Buchse an jedem Ende und einem speziellen Trenntransformator für LAN-Anwendungen von HanRun, der von einigen Kondensatoren und zwei Dioden flankiert wird. Der iSO-CAT6 braucht keine Stromversorgung und wird mit einem sehr hochwertig wirkenden, kurzen Ethernetkabel geliefert, das das Filter mit dem Musikserver verbinden soll. Auf der anderen Seite wird dann das übliche Kabel zum Router angeschlossen. Die erste Konfiguration, in der ich das SOtM eingesetzt habe, war die aus per Ethernet-Kabel verbundenem Melco und Auralic Aries. Da hierzu der speziell für Audio ausgelegte – und damit ebenfalls gefilterte – Ethernet-Ausgang des Melco benutzt wird, habe ich das iSO-CAT6 in die Leitung vom Melco zum als Access-Point konfigurierten TP-Link eingeschleift, der statt eines durch den Hörraum verlegten Kabels die Verbindung zum Router herstellt. Das Ergebnis war eine entspanntere und weiträumigere Wiedergabe. Es gab mehr Luft um die Instrumente und Impulse wurden mit einem Hauch mehr Druck wiedergegeben. Und die Quantität der Verbesserungen? In der genannten Anwendung bringt der iSO-CAT6 etwa ähnlich viel wie zwei Jitterbugs an den richtigen Stellen bei Komponenten mit USB-Schnittstellen.
Inzwischen gehören in meinem Hörraum die Verbindungen zum Router per TP-Links der Vergangenheit an. Sie wurden durch ein gut geschirmtes CAT6-Kabel vom Router zu einem Netgear Switch in Anlagennähe ersetzt. Eine BOTW-Stromversorgung zum Ersatz des Schalt-Steckernetzteils ist bereits bestellt. Aber auch ohne diese hat die Kabel-Lösung sowohl beim Aries als auch beim Aurender klanglich noch einmal ein bisschen gebracht. Bevor ich den iSO-CAT6 hier ausprobiere, versuche ich herauszufinden, ob der Anschluss des Aurender über den Melco oder direkt an den Switch vorzuziehen ist. Die Differenzen sind so gering, dass ich je nach Musikstück mal der einen, mal der anderen Anschlussvariante den Vorzug gebe. Nach mehrfachem Umstecken und einer Reihe von Songs tendiere ich letztlich dazu, dem Melco eingeschleift zu lassen, unabhängig davon, ob die Daten von der Festplatte des Melco oder des Aurender kommen. Dadurch bleibt erfreulicherweise nach dem Switch auch nur eine Stelle übrig, an der das iSO-CAT6 verwendet werden kann: auf dem Weg von dort zum Melco. Auch hier tut das Filter seine Wirkung, dank des auch noch auf dem Weg zum Aurender liegenden Filters im Melco ist die Wirkung aber minimal geringer als bei der ersten beschriebenen Anwendung. Aber wie dem auch sei: In einer hochwertigen Kette ist das SOtM sein Geld allemal wert. Schließlich habe ich das iSO-CAT6 dann noch einmal an einer Stelle eingesetzt, die zumindest in der Bedienungsanleitung nicht vorschlagen wird: nach dem langen LAN-Kabel vor dem Switch. Hier empfinde ich die Wirkung noch eine Spur intensiver als zwischen Melco und dem Schaltkästchen.
Gehört mit
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NAS | Melco HA-N1A und HA-N1Z, WD My Cloud |
Wireless Streaming Bridge | Auralic Aries (Femto) mit SBooster BOTW P&P Eco und Sbooster Ultra |
Streamer | Aurender N100 |
Computer | MacBook Pro, 2,2 GHz Intel Core i7, 16 GB, OS X El Captain 10.11.1 |
D/A-Wandler | Chord Hugo und Hugo TT, Auralic Vega |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Ayon Epsilon mit KT150 |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Audioquest Wild und Diamond, Swiss Cable Reference Plus |
Zubehör | PS Power Plant, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly Basen und Füße |
Herstellerangaben
SOtM iSO-CAT6
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Spezifikationen | CAT-6 Unterstützung, voll geschirmter Modular-Stecker hochwertiger Trenn-Transformator, Isolation 1500Vrms, 0,5A, 60sek kein externes Netzteil notwendig |
Preis | 349 Euro |
Vertrieb
digital-highend Higoto GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | +49 201 832 5825 |
info@digital-highend.com | |
Web | www.digital-highend.de |
Vertrieb
ELAC Electroacustic GmbH
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Anschrift | Rendsburger Landstr. 215 24113 Kiel |
Telefon | +49 431 647740 |
Fax | +49 431 682101 |
info@elac.com |
Die Caas-Vorstufe bezaubert mit einen aus dem Vollen gearbeiteten Gehäuse, bietet drei symmetrische Eingänge, wird nicht in China gefertigt und ihr Preis bewegt sich – noch – im vierstelligen Bereich. Käme sie aus den USA würde man locker auch die doppelte oder dreifache Summe für angemessen halten. Und die Monos stehen ihr in nichts nach.
Caas Audio wurde 2006 von Dr. Carl und Neil Broomfield gegründet und hat bis jetzt eine Mono-Endstufe, eine Vorstufe, einen Audio-Server sowie eine Kombination aus Vorstufe und Audio-Server im Programm. Dr. Carl Broomfield ist Ingenieur für Elektronik und auf Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik spezialisiert. Sein Bruder, ein Software-Ingenieur, entwickelte Caas' Audio-Server sowie die Soft- und Firmware für die Verstärker. Die englische Firma scheint auch eine umtriebige Marketingabteilung zu haben: So werden unter dem Stichwort „Technology“ eine ganze Reihe von Abkürzungen mit teils naheliegenden Auflösungen präsentiert: So steht etwa „OpBias“ für „Optimal Bias“, was nichts anderes heißt, als dass die Monoblocks bis etwa 20 Watt an acht Ohm im Class-A-Betrieb arbeiten und höhere Leistungen in Class A/B liefern. Komplizierter wird’s bei „Rwave“ oder „RF & Microwave Design Techniques“, Schlagworten für die Tatsache, dass Dr. Carl Broomfield bei seinen Schaltungen auf Techniken zurückgreift, die in der Hochfrequenztechnik beim Aufbau, dem Layout und der Stabilität der Schaltung Verwendung finden. Dabei würden ultraschnelle Transistoren, Gleichstromkopplung, kurze Signalwege, ein intelligente Platzierung der Bauteile, jeglicher Verzicht auf Feedback und symmetrische Treiberstufen kombiniert, um höchste Klangqualität zu erreichen.
Doch statt einzelne technische Lösungen möchte ich lieber die Vor- und Endstufe als jeweilige Einheit vorstellen. Der Elysian Pre-amplifier besitzt – wie erwähnt – ein Gehäuse, das aus einem massiven Aluminiumblock herausgearbeitet wurde. Das ermöglicht eine – in meinen Augen – elegante Formgebung der Gerätefront und den Verzicht auf sichtbare Verschraubungen. Außerdem schützt es die Elektronik gut vor Mikrofonieeffekten. Pro Kanal bietet der Elysian drei XLR- und zwei Cinch-Eingänge, auch bei dem Ausgängen hat man die Wahl zwischen symmetrisch und unsymmetrisch. Die Lautstärkeregelung übernimmt ein relaisgesteuertes Netzwerk mit Metallfilmwiderständen, bei dem zwischen -50 und null Dezibel 128 Schritte liegen. Dass diese aufwändige Lösung eine der klanglich besten ist, brauche ich Ihnen bestimmt nicht mehr zu erklären. Auch bei der Stromversorgung geht Caas in die Vollen: Zwei Ringkerntrafos versorgen kanalgetrennt die Audioschaltungen, ein dritter ist für den Kontroll-Computer zuständig, der unter anderem die Lautstärkeregelung organisiert. Zwölf diskret aufgebaute, analoge Spannungsregler und sieben digitale sollen für stabile Arbeitsbedingungen der Audioschaltung sorgen, denen Caas Audio bescheinigt ohne lokale oder Über-Alles-Gegenkopplung auszukommen. Bei der gleichstromgekoppelten Schaltung sorgt eine Servo-Schaltkreis dafür, dass so gut wie keine Gleichspannungsanteile im Ausgangssignal vorhanden sind.
Die Monos gehören schaltungstechnisch zu den aufwändigen Konzepten: Hier wird nicht nur die Spannung für die Treiberstufen von vier Reglern stabilisiert, auch die Stromversorgung der Endstufe wird geregelt. Da nach Ansicht der Entwickler eine solche Regelung nur Sinn macht, wenn sie deutlich schneller reagiert, als die Ausgangstransistoren Strom benötigen, entwickelten sie eine extrem schnelle Spannungsversorgung mit hoher Stromlieferfähigkeit. Auch die Endverstärker sollen völlig ohne Gegenkopplung auskommen.
Oft sind die ersten Eindrücke ja die wichtigsten, deswegen schildere ich ihnen kurz meine erste Begegnung mit den schmucken Verstärkern: Ich hatte aus persönlichem Interesse mit Jörg Klein, dem Inhaber von „Hörgenuss für Audiophile und Vertrieb auch von Caas, den Auralic Aries samt Melco mit dem Aurender N100H verglichen, während die Transistor-Vorstufe schon auf der Ebene über Einsteins The Preamp auf ihren Einsatz wartete. Wir hörten zwei, drei der üblichen Test-Stücke von der Festplatte des Aurender über den Einstein und die Ayon-Monos und wechselten dann zum Elysian. Beim Umstecken der Kabel fiel mir auf, dass Jörg Klein zwar das Artesania Audio Rack an die Maße des Caas angepasst und ihn phasenrichtig mit dem Netz verbunden, nicht aber hatte warmlaufen lassen. Trotz dieses vermeintlichen Handicaps entführte der Elysian einen in ähnlich große imaginäre Räume wie der bestens temperierte Einstein. Allerdings schien es in den vom Einstein entworfenen Räumen ein, zwei Grad wärmer zu sein. Dafür nahm der Elysian mit ein ganz klein wenig mehr Druck in der untersten Oktave für sich ein. Und damit stand für mich schon einmal fest, dass die weitere Beschäftigung mit den Caas Amps zum vergnüglichen Teil der Arbeit zählen würde.
Dessen war ich mir zumindest so lange sicher, während wir über den Elysian Vorverstärker und die Ayon Epsilon Bela Flecks „The Flight Of The Cosmic Hippo“ vom gleichnamigen Album hörten: Die extremen Tiefen besaßen Druck und Definition, der Fünfsaiter rollte knurrig, die Schlagzeug-Samples kamen mit Biss, rhythmisch auf den Punkt und trotzdem relaxed. Das Banjo plinkerte in einem schönen, halligen Raum. Doch dann wechselten wir von den Epsilons auf die – ebenfalls nicht vorgewärmten – Caas Monos: Die Definition in den Tiefen war noch einmal einen Hauch besser, es fehlte nicht an Druck, aber die auf der SynthAxe Drumitar gespeicherten Snare-Sounds drängten sich eine wenig spitz in den Vordergrund. Sollte ich mich schon so sehr an den wirklich nicht sehr ausgeprägtem Röhrenklang der – wie ich immer noch finde: sehr neutralen – Ayons gewöhnt haben, dass mir reine Transistor-Verstärker nun nicht einschmeichelnd genug wirkten? Jörg Klein bat um ein wenig Geduld, denn nach seiner Erfahrung bedürften die Caas Monos einer gewissen Aufwärmzeit, worin sie sich von der Vorstufe unterschieden. Wir ließen dann das kosmische Flusspferd eine halbe Stunde später noch einmal abheben, und man hörte zwar weiterhin, dass hier keine reale Snare-Drum am Werke war, aber das ist ja auch gut so, da es den Tatsachen entspricht. Die Härte im entsprechenden Frequenzbereich war aber der fehlenden Aufwärmphase geschuldet. Auf den Test konnte ich mich wieder freuen.
Nachdem Jörg Klein sich auf den Rückweg nach Frankfurt gemacht hatte, fragte ich mich, ob ich der Caas-Kombi zuvor noch etwas Gutes tun könnte, bevor ich sie für diesen Tag ausschaltete. Die Vorstufe stand auf einer Ebene des Artesania Audio Racks, war mit Göbel-Signal- und SwissCable-Reference-Plus-Netzkabeln in die Kette eingebunden: Da wüsste ich nicht mehr, was der Vorstufe noch fehlen sollte. Die Monos durften sich derselben hochwertigen Verkabelung erfreuen, standen allerdings noch direkt auf dem Fliesenboden, während die Ayons gewohnheitsmäßig auf bFly 4Tubes Füßen ruhen. Also probierte ich unter den Monos noch einmal die ihrer Gewichtsklasse angepassten bFly Master 1. Als Testscheibe diente hier seit langem einmal wieder Keith Jarretts „Wrong Blues“ vom Album Standards Live. Mit den bFlys wirkte die Bühne, auf der die Aufnahme stattfand, noch einmal etwas größer und die Becken erstrahlten in einem breiteren Farbspektrum. Und das ist für die Caas das Tüpfelche auf dem i: In puncto Dynamik, Spielfreude und Durchhörbarkeit blieben ja auch zuvor keine Wünsche unerfüllt.
Wenn man bedenkt, welch enormer Aufwand auch bei sehr guten Einzelkomponenten meist noch nötig ist, um ihnen mit Hilfe von Aufstellung, Verkablung und Zubehör wie beispielsweise Netzfiltern das klangliche Optimum – das zu einem nicht unbeträchtlichen Teil ja auch die individuellen Klangvorstellungen widerspiegelt – zu entlocken, ist es schon verblüffend, wie harmonisch sich die Caas bei mir in das für den Einstein und die Ayons perfektionierte Umfeld einfügen. Eine naheliegende Erklärung wäre, dass die Entwickler von Geräten eines hohen, nicht mehr durch aus finanziellen Gründen eingegangene Kompromisse beeinträchtigten Niveaus ein nahezu identisches Klangideal verfolgen und sich deshalb die Klangunterschiede dieser Komponenten eher im Geschmacks- als im Qualitätsbereich bewegen. Diesen Effekt konnte ich vor Jahren zumindest bei Lautsprechern beobachten: Einige Zeit, nach der die accuton-Keramik-Chassis ihren Siegeszug angetreten hatten, hätte ich etwa mit Schallwandlern von Avalon und Charma ebenso genussvoll Musik hören können wie mit meinen LumenWhite. Übertragen auf die Caas-Amps bedeutet das, dass sie sich in Gefilden behaupten können, in den auch Einstein und Ayon zuhause sind – und über deren Reputation muss ich ja wohl wirklich nichts mehr schreiben.
Folglich blieben an den folgenden Tagen die Röhrenverstärker aus, und auch abends zum entspannenden Hören mit meiner Gattin bei einem Glas Wein taten die Caas Dienst. Der Aurender schickte die Daten von Gianluigi Trovesis Profumo Di Violetta an den Wandler und die Wiedergabe geriet so offen, lebendig, detailreich und weiträumig, dass es nicht bei ein paar Songs blieb, wir die gesamte „CD“ hörten und das Abendessen eher zum einem Nachtessen wurde. Bei aller Begeisterung will ich aber nicht verschweigen, dass Trovesis Klarinette wohl auch wegen der recht hohen Lautstärke reichlich „Biss“ hatte. Was allerdings nicht falsch sein muss, wie ich vor zwei Wochen erfahren habe, als ich Rolf Kühns Klarinette im Duo einem von Christian von der Goltz gespielten Flügel aufnahm. Wie dem auch sei, vor einem abschließenden Statement werde ich die Caas noch einmal mit den Röhrenverstärker vergleichen.
Beim Transport der Monos ins Fotostudio fiel mir noch auf, dass die Deckel beim Dagegenklopfen ein wenig resonieren, weshalb ich noch einmal kurz die beim Artesania Audio Rack mitgelieferten Gewichte zur Bedämpfung ausprobierte: Und die bringen wirklich noch einmal einiges, nämlich einen schärferen Fokus auf die Instrumente, einen minimal tieferen Raum und zumindest für mein Empfinden auch noch eine minimal dynamischere Spielweise. Kurz: Die CD-Version von Schostakowitschs Polka vom Opus-3-Album Test Record 1 kam plötzlich dem viel näher, was ich von der Wiedergabe der LP in Erinnerung hatte. Die Monos mit ihrer geregelten Endstufe bieten zwar enorm viel Schaltungstechnik zum vergleichsweise moderaten Preis, das Gehäuse könnte aber noch ein wenig Feintunig vertragen – womit ich zumindest einen klitzekleinen Kritikpunkt gefunden hätte. Jedenfalls beschweren ab sofort die Artesania Scheiben die Deckel der Monos.
Ich komme dann noch einmal auf Gianluigi Trovesis „Alba“ zurück, um zu überprüfen, wieviel „Biss“ seine Klarinette denn nun auf der Aufnahme wirklich besitzt: Der Wechsel vom Caas Elysian Pre-amplifier zum Einstein The Preamp bestätigt nur, dass die beiden trotz ihrer so unterschiedlichen Schaltungskonzepte tonal – und auch in nahezu allen anderen Kriterien – unheimlich dicht beieinander liegen. Auch das Umstöpseln von den Transistor- zu den Röhrenmonos schlägt sich nicht in großen tonalen Veränderungen nieder: Bei Becken möchte ich im ersten Fall von einem silbrigen, im zweiten von einem güldenen Glanz reden. Aber den „Biss“ besitzt die Klarinette vor allem aufnahmebedingt.
Das soll aber keinesfalls heißen, dass die Caas-Kombi und das Einstein-Ayon-Trio nahezu identisch musizierten. Aber – jetzt komme ich um diese vermeintliche Plattitüde einfach nicht mehr herum – gerade im direkten Vergleich hört man den Verstärkern schon ein wenig an, welcher Art ihre aktiven Bauteile sind. Bei den Röhren gibt es eben einen Hauch mehr Luft und Glanz und die Transistor-Amp greifen im Bass eine Spur herzhafter zu. Mir wäre es ja auch sehr viel lieber gewesen, wenn beide Kombis ihre Bauforme im Klang völlig verleugneten. Aber der Wahrheit die Ehre gebend kann ich nicht anders, als altbekannte Klischees zumindest in Ansätzen zu bestätigen. Dennoch, Einstein und Ayon besitzen weder den Sound, den man gemeinhin mit Röhrenverstärkern im allgemeinen und Triodenkonzepten im besonderen verbindet. Ihr Bassbereich kommt mit Druck und Kontur und es gibt es auch keinen Weichzeichner im Hochtonbereih. Die Caas wiederum klingen keinesfalls kühl, sondern begeistern mit einem farbigen Mitteltonbereich und einem riesigen Raum. Aber statt mich hier an der Beschreibung von recht geringen Unterschieden abzuarbeiten, ohne in eine Wiederholung von Röhre/Transistor-Gegensätzen zu verfallen, möchte ich lieber noch einmal betonen, dass die Caas auf einem musikalischen Niveau agieren, das ein gutes Stück über dem ihres Preises liegt und damit eine ungeheuer verlockende Alternative zu den etablierten Marken darstellen – vorausgesetzt Sie sind kein Röhren-Aficionado.
Gehört mit
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NAS | Melco HA-N1A und HA-N1Z |
Wireless Streaming Bridge | Auralic Aries (Femto) mit SBooster BOTW P&P Eco und Sbooster Ultra |
Network Streamer | Aurender N100H |
D/A-Wandler | Chord Hugo TT, Auralic Vega |
Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | AMG Viella 12, Thales Symplicity II |
Tonabnehmer | Brinkmann EMT ti, Einstein The Pickup |
Phonostufe | Einstein The Turntable’s Choice symmetrisch |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Ayon Epsilon mit KT150 |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Kopfhörer | Audeze LCD-X |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Audioquest Wild und Diamond, Swiss Cable Reference Plus |
Zubehör | PS Power Plant, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly Basen und Füße |
Herstellerangaben
CAAS Audio Elysian Preamplifier
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Verstärkung | +6dB bis -44dB & Mute (128 Lautstärkestufen) unsymmtrisch zu symmetrisch (Cinch zu XLR) 0dB bis -50dB & Mute (128 Lautstärkestufen) unsymmetrisch zu unsymmetrisch (Cinch zu Cinch) 0dB to -50dB & Mute (128 Lautstärkestufen) symmetrisch zu symmetrisch ()XLR zu XLR |
Frequenzgang | <1Hz bis >100kHz (-3dB) gleichstromgekoppelt 20Hz bis 20kHz (+/-0,1dB) |
Analoge Eingänge | 4V RMS (Max) pro Phase |
Analogue Output | 4V RMS (Max) pro Phase |
Eingangsimpedanz | >27kΩ (Cinch) >27kΩ pro Phase (XLR) |
Ausgangsmpedanz | 60Ω pro Phase (XLR) 60Ω (Cinch) |
Harmonische Verzerrungen | < 0,01% bei 1kHz (0dB level, 2V RMS) |
Übersprechen | <-90dB |
Fremdspannungsabstand | ~100dB am Ausgang, A-gewichtet |
Gleichstrom-Offset | <+/-1mV am Ausgang |
Leistungsaufnahme | < 20W (Leerlauf), < 0,5W (Standby) |
Sicherung | T500mA |
Analogeingänge | 2 Paar (L/R) Cinch, 3 Paar (L/R) XLR |
Analogausgänge | 1 Paar (L/R) Cinch (variabel) 1 Paar (L/R) XLR (variabel) |
Netztransformatoren | 3 x 15VA (Ringkern) |
Abmessungen (B/H/T) | 350/80/330mm |
Gewicht | 8,6kg |
Fernbedienung | massives Aluminium, RC5 |
Preis | 8950 Euro |
Herstellerangaben
CAAS Audio Elysian 100 Mono-Blocks
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Verstärkung | 25,5dB (bei 8) |
Frequenzgang | T0,8Hz bis >300kHz (-3dB) gleichstromgekoppelt 10Hz to 50kHz (-0,1dB)ext |
Max. Eingangsspannung | 10V peak |
Max. Ausgangsspannung | 44V peak |
Ausgangsleistung | 100W an 8Ω (die ersten 20W in Class A) 200W an 4Ω |
Spitzenausgangsstrom | >50A (10ms Zyklus je 200ms) |
Eingangsimpedanz | 33kΩ (unsymmetrisch, Cinch) 66kΩ (symmetrisch, XLR) |
Ausgangsimpedanz | 0,1Ω |
Eingangsempfindlichkeit | 1,6V RMS (für 100W Ausgangsleistung an 8Ω) |
Lautsprecherimpedanz | jede (bei variierender Ausgangsleistung) |
Harmonische Verzerrungen | <1% @1kHz (100W an 8Ω) <1% @1kHz (200W an 4Ω) <0.01% @1kHz (1W, 0dBW an 8Ω) |
Transiente Intermodulation | nicht messbar |
Fremdspannungsabstand | >90dB am Ausgang, Eingang geeerdet, 0dBW Ausgangsleistung |
Anstiegszeit | 100V/µs (kein Eingangsfilter, max. Ausgangsleistung) |
Gleichstrom-Offset | <10mV am Ausgang |
Leistungsaufnahme | <110W (Leerlauf), 400W (max) |
Sicherung | T3.15A, 250V (träge) |
Arbeitstemperatur | 45 bis 55 Grad Celsius, 25 bis 35 Grad über Umgebungstemperatur |
Ansprechen der Thermosicherung | 70 Grad Celsius, Reset beit 55 Grad |
Eingänge | 1 x unsymmetrisch, vergoldete Cinch-Buchse 1 x symmetrisch, versilberte XLR-Buchse |
Ausgangs-Terminals | 2 vergoldete Anschlüsse für hohe Ströme |
CAAS Link Trigger | 12V DC zum Ausschalten (0V zum Anschalten) |
Netztransformatoren | 1 x 300VA (Ringkern) & 1 x 50VA (Ringkern) |
Abmessungen (B/H/T) | 260/140/340mm |
Gewicht | 11kg |
Paarpreis | 10900 Euro |
Vertrieb
Hörgenuss für Audiophile
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Anschrift | Fichardstr. 56 60322 Frankfurt |
Telefon | +49 69 40326292 |
Fax | +49 69 40326293 |
info@hgfa.de | |
Web | www.hgfa.de |
A lot has happened in the headphone and headphone amplifier markets ever since we reviewed the Phonitor four years ago. However, the analog loudspeaker emulation – called Phonitor Matrix in this case – remains a unique SPL feature in version 2.
Headphones have won worldwide attention and prestige among people of all ages, thanks to the iPod and the like ─ much more than, say, ten years ago. The result is that there have never been as many high-end headphones and amps available. The headphone amp market has actually seen the arrival of a new breed of devices that are a combination of an amplifier and a D to A converter. But SPL has deep roots in the professional audio sector – it's not for nothing that their consoles can be found in studios like those of Bob Ludwig and Sterling Sound in New York. So trends don't seem to affect them, even if the original Phonitor enjoyed a lot of success both among music and hi-fi enthusiasts, as well as studio professionals. Anyway, like its predecessor, the Phonitor 2 doesn't feature digital inputs with a corresponding converter
There is, however, a change when it comes to the inputs: This new rendition features two XLR and one RCA input. And, thus, it fulfills all requirements of a puristic preamp. It's only logical that a DIP switch on the bottom of the unit allows you to choose whether the XLR outputs carry the input signal or that controlled by a motorized Alps-RK27 potentiometer (aka "Big Blue" among insiders). If the sole mention of a motorized volume knob made you think of the possibility to remote control the Phonitor 2, you are on the right path. Nevertheless, neither does the Phonitor 2 include a remote in the packaging nor does SPL force you to get a particular model. On the rear of the unit is the "Learn Button," which, once engaged, starts a routine whereby you can assign any button of an infrared remote to the volume control, in order to increase or reduce the volume. With this clever solution, the Phonitor 2 is not aiming primarily at high-end studio monitor controller users. It rather seeks to establish itself as a minimalistic preamp for hi-fi systems, together with a pair of active speakers.
It's obvious that SPL has been following the latest developments in the ever-growing headphone market. Proof of that is the new output stage of the Phonitor 2, which now boasts an impedance of merely 0.18 Ohm, rated at 3.7 watts into 120 Ohms. And it can also easily drive headphones with impedances from 10 Ohms, something that didn't quite catch my attention four years ago, but now interests me much more. Considering how popular headphones have become, I recently decided to adopt the Audeze LCD-X as my main reference for my work at Hifistatement, especially since the open model sounds a bit better than the LCD-XC. However, I definitely needed a closed model for recordings. And the more similar it sounds to my chosen reference model, the better. Since the LCD-XC were out my budget, I went for the EL-8 closed back. Although both have relatively low impedances and can certainly be driven with an iPod if there's no alternative, they definitely sound much better with a more powerful driving stage.
But, in my opinion, when it comes to headphones, much more annoying than a somewhat weak amp is an unnatural sounding stereo image. SPL tackles this phenomenon with the so-called Phonitor Matrix. The reasoning behind this circuit is that the listener perceives low frequencies less intensively when using speakers than when the drivers of the headphones output sound directly into the listener's ears. This is due to the angle between the speakers and the reflections of the right signal on the left side of the room ─ or the acoustic crosstalk between speakers ─, for instance. The Crossfeed control allows you to recreate the influence of different rooms on the frequency response, dependent on the volume. So, when the Matrix switch is set to "Cr/A" or "All," for example, less low frequency energy is sent to the headphones than when in linear mode, i.e. without any corrections. While the Crossfeed switch affects primarily the frequency range, the Speaker Angle parameter affects the interaural time differences of a signal on both channels. According to SPL's CEO, Hermann Gier, the combination of both parameters allows you to emulate an experience that is very similar to listening to a pair of loudspeakers in your home listening room. You nevertheless need to subtly reduce the phantom center image with the Center control, otherwise it may appear too loud due to the corrections applied with the other two parameters. While the first Phonitor required you to engage two switches to compare the original signal with the one affected by the device's parameters, in the Phonitor 2 you only need the Matrix switch. This new version has become a tad more user-friendly. At this point, I would also like say that the SPL unit offers studio professionals all the possibilities to analyze a stereo signal by ear, thanks to the Phase, Solo and Mono/Stereo buttons.
Let's move on now to the Phonitor 2's second unique feature: As far as I know, there is no other headphone amplifier that uses the 120-Volt technology. This means that the Phonitor's active components are fed with a symmetrical 60-Volt DC voltage. Higher supply voltages guarantee a higher headroom and less distortion, provided the subsequent circuit can actually use this extra energy, obviously. However, there are no integrated components that can handle this voltage. That's why SPL developed the SUPRA discrete operational amplifiers some time ago. But by no means have they slept on their laurels, SPL is continuously improving the op-amps. Hence, the Phonitor 2 features even smaller and more efficient op-amps than its predecessor.
I must admit that the idea of the 120-Volt technology really impressed me. I even let myself get carried away by the idea of briefly replacing the Einstein The Preamp in my signal chain with the Phonitor 2. And the SPL did an amazing job, even if didn't quite come up to the fascinating aura of the 18-tube, ten-times-as-expensive Einstein. The latter provides a bigger imaginary sound stage and spoils the listener with that special something that's so hard to put into words ─ but this is by no means derogatory to the Phonitor, which, apart from a preamp is also an extraordinary headphone amp that provides a speaker-like imaging. Coincidentally, a couple of days later, two fuses of my girlfriend's hi-fi preamp's PSU blew out. The preamp is part of her living room system, together with a Brinkmann Avance, an Accuphase-Tuner, Einsteins The Power Amp, and Acapellas Violon MK VI. Given the situation, the Phonitor 2 briefly took the place of the pricey but good hi-fi solid-state preamp, and I must confess that I had never heard this setup sound so open and clear. I can't really think of any other preamp at this price point that is so musical, clear and faithful as the Phonitor 2. And, to top it off, it's a headphone preamp, too. Anybody used to high-end devices will quickly notice the only point of criticism of the Phonitor 2, namely the housing cover. It resonates for quite a long time if you tap on it. A problem that SPL is aware of and has pledged to fix in a surprising way in the not-so-far future.
Since the best way to get to learn a device is with A/B testing, I went looking for a headphone amplifier anywhere I could. In the end, I bumped into the Teac HA-501, which Bert Seidenstücker had already reviewed and praised. First of all, I selected the appropriate damping for the LCD-X – high – and then played some records with the Audeze, toggling between both amps. There were almost no differences in the slightly overemphasized low end. Fine details, like the ebbing reverb tails, could be heard longer with the Phonitor. Put simply, it provides a better definition without sounding brighter or sharper. This difference was most obvious with "normal" pop and rock music, like Van Morrison and Tom Waits. At similar loudness levels, the Teac made me want to increase the volume a bit, while the songs played back with the Phonitor 2 exhibited a lot of punch and intensity, even at low volumes. At user-friendly levels, it really spoils you with lots of information and emotion – an indispensable requisite for long listening hours.
If only the stereo image wasn't so unnatural! But that sensation goes away immediately with the Phonitor 2, as soon as you choose "All" in the Matrix, activating the Crossfeed, Speaker Angle and Center settings. Sound detaches itself from the transducers, the stereo image turns more realistic (narrower). All headphones I know have too much lows, something that the Phonitor 2 reduces a bit, and while I couldn't really perceive a clear frontal localization, the inside-the-head sensation is less annoying. Yes, you can even make yourself a realistic idea of the size of a room. so that even loudspeaker fans can have some real fun!
The joy of listening to such cheerful and exciting music as Gianluigi Trovesi's Dedalo does not diminish in the slightest when switching from the LCD-X to the EL-8 closed back. Although you have to increase the volume a bit on the Phonitor 2 to get the same level with the EL-8 as with the LCD-X. But, generally speaking, when I had to resort to the Phonitor's volume potentiometer it was to reduce the level. It provides you with everything you could ever want at ear-friendly levels. In other words, you can completely forget about it and immerse yourself in the music. But let me go back briefly to the SPL and Audeze: The EL-8 is probably a bit more demanding when it comes to the electronics driving it. But with the Phonitor 2 the differences with the LCD-X are even smaller.
Listened with
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Computer | iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.10.2 |
Audioplayer | Amarra Symphony 2.6, Audirvana, Pure Music |
CD Player | Wadia WT3200 |
D/A Converter | M2Tech Young DSD and Van der Graaf |
Preamplifier | Einstein The Preamp |
Amplifier Stage | Ayon Epsilon mit KT150 |
Loudspeakers | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Headphone Amplifier | Teac Reference HA-501 |
Headphones | Audeze LCD-X und EL-8 closed back, PSB M4U, Ergo 2 |
Cable | Precision Interface Technology, HMS Gran Finale Jubilee, Audioquest, Swiss Cables Reference, Goebel High End Lacorde |
Accessoires | PS Audio Power P5, Clearaudio Matrix, Sun strip, Audioplan Powerstar, HMS socket, Acapella bases, Acoustic System feet and resonators, Artesania Exoteric Rack, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv Silent Plugs |
Manufacturer Specifications
SPL Phonitor 2
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Inputs | 2 x XLR, electronically balanced; 1 x RCA |
Outputs | 1 x XLR, electronically balanced (loop-through signal or level controlled); 1 x 1/4" stereo jack (headphones) |
Output Power | 2 x 1 W (600Ω), 2 x 2 W (300Ω), 2 x 3.7 W (120Ω) |
Output Impedance | 0.18Ω |
Frequency Response | 10 Hz bis 48d0 kHz (-3dB) |
CMR | -82dB |
Crosstalk at 1kHz | -106dB |
THD&N | 0.00091% (at 1kHz, 0dBu input level and unity gain, 100kΩ load) |
Dynamic Range | 133,62 dB (unweighted) |
Dimensions (H/W/D) | 3.9/10.9/12 inches (99/277/305 mm) |
Weight | 9.48 lbs (4.3 kg) |
Price | 1650 Euro |
Manufacturer
SPL electronics GmbH
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Address | Sohlweg 80 41372 Niederkrüchten |
Telephone | +49 2163 98340 |
Fax | +49 2163 983420 |
Web | www.spl.info |
Am Wochenende vom 31. Oktober und 1. November veranstaltet die Analogue Audio Association wieder für alle HiFi-Fans Ihre beliebte Ausstellung, das Analog Forum in Krefeld. Unter dem diesjährigen Motto „Analog macht Freu(n)de“ findet die Ausstellung zum 29. Mal statt.
Neben der Möglichkeit, vielfältige Audio-Komponenten zu sehen und zu hören, werden interessante Vorträge angeboten. Beispielsweise geht es um die optimale Justierung von Tonabnehmern oder es wird ein Hörvergleich zwischen Vinyl und 24 Bit Studioqualität direkt im Ü-Wagen geboten. Auch spannend ist das Thema Raumakustik: realistische Basswiedergabe in Wohnräumen. Die Vielfalt der Themen wird sicher für jeden Wissenswertes bieten. Diese Vorträge finden an beiden Tagen statt.
Ausstellungsort ist wieder das Mercure Tagungs- und Landhotel Krefeld-Traar, Elfrather Weg 5 - Am Golfplatz, 47802 Krefeld. Für einen bequemen Weg vom Parkplatz zur Ausstellung ist ein Bus-Pendelverkehr eingerichtet. Das Analog Forum 2015 ist am Samstag von 10 bis 18 Uhr und Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei und von den berühmten Lakritz-Schnecken wird es auch wieder mehr als genug geben.
Wie im vergangenen Jahr ist am Stand von STS Digital aus Amersfoort eine von Günther Pauler geschnittene 180gr LP für 7,50 Euro exklusiv auf dieser Veranstaltung zu erwerben. Die Auflage ist auf 500 Exemplare limitiert. Darüber hinaus offerieren etliche Anbieter neues und gebrauchtes Vinyl. Natürlich wird Hifistatement auch vor Orst sein, nach besonders interessanten Dingen Ausschau halten und darüber berichten.
Folgende Aussteller sind angekündigt:
Detaillierte Informationen zu den Ausstellern und den Veranstaltungen, eine Anfahrt-Skizze und einiges mehr enthält der Katalog der Analogue Audio Association, der hier zu finden ist: http://www.aaanalog.de/media/Krefeld/KatalogKrefeld2015.pdf
Momentan beschäftige ich mich recht intensiv mit Streaming und Kopfhörern. Und deswegen folgen hier ausnahmsweise zwei Produkte eines Herstellers direkt nacheinander, denn in einer größeren Sendung von Audioquest befand sich nicht nur der Nighthawk, sondern auch der Jitterbug, den ich gleich ausprobierte. Es wäre fahrlässig, nicht sofort darüber zu berichten.
Audioquest beschreibt den Jitterbug als „USB Data and Power Noise Filter“. Er wird einfach an eine USB-Buchse gesteckt, das Kabel für das anzuschließende Gerät – in den meisten Fällen ein USB-Wandler – findet dann Platz in der Buchse am Ende des Jitterbug. Im Auslieferungszustand ist die Buchse mit einer Kunststoffabdeckung verschlossen, da ein zweiter Jitterbug auch an nicht genutzten USB-Buchsen eingesetzt werden kann, um den Filtereffekt des ersten, der im Signalweg zum DAC liegt, zu verstärken. Der Jitterbug filtert zum einen Verunreinigungen auf der Stromversorgungsleitung der USB-Verbindung, damit weniger elektromagnetische und hochfrequente Störungen zum angeschlossenen Gerät gelangen. Zum anderen sollen auf der Datenleitung von Computer und USB-Bus generierte „parasitäre Resonanzen“ minimiert werden. Da der Jitterbug für Audioanwendungen konstruiert wurde, filtert er Frequenzen oberhalb der Übertragungsrate von USB 2.0, was nichts anderes heißt, dass er an USB 3.0 die Datenrate beschränkt. Das könnte aber nur beim Kopieren von größeren Datenmengen beispielsweise zwischen Festplatten und NAS nachteilig sein.
Dass USB keine ideale Schnittstelle für Audio ist, wird heutzutage niemanden mehr überraschen. Es wurde ja auch schon viel unternommen, um diesen Übertragungsweg zu optimieren. Ein Meilenstein auf dem Weg war gewiss die asynchrone USB-Verbindung, bei der der Wandler dem Computer den Takt für die Lieferung der Datenpakete vorgibt. Auch eine eigene Stromversorgung der USB-Eingangsplatine durch ein eigenes Netzteil im Wandler und damit Unabhängigkeit von der Stromversorgung des Computers ist ein Schritt in die richtige Richtung, der aber nicht überall gemacht wird: Selbst beim absolut überzeugenden Hugo TT geht nichts mehr mehr, wenn man die Stromversorgung per USB kappt. Wenn eine hochpräzise Femto-Clock im Wandler die Daten zeitlich wie gewünscht vom Computer abruft und man auf eine saubere Stromversorgung der USB-Eingangsplatine achtet, sollte eigentlich nichts mehr schiefgehen können.
Warum es das doch tut, hat mir zufällig gestern bei der Einweihung von Oliver Wittmanns neuem Studio in Insy Norbert Lindemann erklärt, als er über ein USB-Kabel sprach, das er gerade zu Serienreife entwickelt. Er wollte wissen, warum trotz einer Femto-Clock im Wandler noch immer Jitter bei den ankommenden Daten auftrete. Messungen hätten dann gezeigt, dass auf dem Weg vom Wandler zum Computer und zurück allein durch die eingestreuten Störungen aus der neben der Datenleitung verlaufenden Stromleitung der Jitter um 40 Dezibel zunehme. Wie das Problem bei Lindemann gelöst wird, werde ich nicht verraten, kann aber schon sagen, dass das Kabel für den Aufwand ausgesprochen preiswert sein wird und das Konzept enorm vielversprechend ist. Das Problem haben natürlich auch schon andere Entwickler erkannt. So gibt es den aktiven USB REGEN von UpTone und von SOtM einen ebenfalls aktiven USB-Hub zum Preis von 250 Euro. JPLAY bietet für den doppelten Preis das JCAT Reference USB Cable an, bei dem ab dem Typ-B-Stecker die Strom- und Datenkabel getrennt geführt werden und dann logischerweise mit je einem Typ-A-Stecker versehen sind. Der Kollege Roland Dietl steht mit Marcin Ostapovicz in regem Austausch, um einen ausführlichen Test von JPLAY vorzubereiten, bei dem auch das genannte Kabel Beachtung finden soll.
Doch zurück zum Jitterbug, der übrigens für 49 Euro erhältlich ist. Der wohl häufigste Anwendungsfall für das Filter ist der Einsatz zwischen einem USB-Wandler und einer Datenquelle wie Computer oder einem Netzwerkspeicher (NAS) mit integriertem Renderer wie dem Melco. Wie erwähnt empfiehlt Audioquest bei Computern respektive Laptops, auch einen weiteren nicht benutzten USB-Anschluss mit einem zweiten Jittterbug zu bestücken, um die Wirkung zu steigern. Wenn weitere Geräte wie externe Festplatten oder Drucker zur Installation gehören, sollte man diese alle über einen Hub verbinden und den dann per Jitterbug mit dem Computer. Vom Einsatz von mehr als zwei Jitterbugs, auf den man bei deren nun wirklich nicht prohibitiven Preis leicht verfallen könnte, an einer Komponente rät Audioquest ab. Kommen die Daten per Kabel von einem Smartphone oder aus einem USB-Speicherstick, sollte ein Jitterbug in der USB-Buchse des Wandler ebenfalls klangliche Verbesserungen bringen.An Streamern oder Netzwerkspeichern sei der Einsatz von bis zu zwei Jitterbugs ebenfalls sinnvoll, selbst wenn die Daten lediglich über Ethernet ausgetauscht würden. Zur Klangsteigerung in drahtlosen Netzwerken könne auch ein Jitterbug am UBS-Anschluss eines Routers wie etwa Apples Airport Express führen.
Im Artikel über den Aries Mini habe ich ja auch über einige Experiment mit dem Aries (Femto), dem Melco und dem Hugo TT respektive dem Auralic Vega geschrieben. Aus Platzgründen habe ich letzteren – der Vega klingt etwas anders aber weder besser noch schlechter als der Hugo – wieder aus der Kette entfernt und genieße ein Teil meiner digitalen Musik neu. Das liegt zum Teil auch daran, dass ich inzwischen die vorher mit iTunes gerippten CDs noch einmal mit dBpoweramp eingelesen habe. Ich bin rundum zufrieden und weiß erst, was mir hätte fehlen können, nachdem ich einen Jitterbug zwischen den USB-Anschluss des Aries (Femto) und das Audioquest Diamond stecke, das ihn mit dem Hugo TT verbindet. Statt der frisch gerippten Songs lief übrigens ein Titel, den ich auf der Festplatte des Melco gefunden hatte: Stevie Ray Vaughans „Tin Pan Alley“ vom Album Coudn't Stand The Weather, das beste Erinnerungen an frühere, natürlich rein analoge audiophile Schwelgereien und damals noch rein private Tests wachrief. Ich war schon überrascht, wie gut der digitale Zweig der Kette die alte Aufnahme reproduzierte – und vollkommen begeistert, als der Jitterbug noch einmal für einen spektakuläreren Raum sowie mehr Biss und Attacke bei der Gitarre sorgte. Es klang wirklich gut gut ohne, aber ganz fantastisch mit Jitterbug. Soviel mehr Musikgenuss für nicht einmal 50 Euro macht den Jitterbug unwiderstehlich!
Aber nicht nur diese wav-Dateien unbekannter Provenienz begeisterten mich ungemein. Ich habe auch die wohlbekannten, aber jetzt frisch gerippten Alben mit den Teststücken von den Melcos und einer direkt an den Aries angeschlossenen Festplatte gehört: So gut wie mit Jitterbug im Signalweg hat Digitales bei mir noch nicht geklungen. Natürlich wäre jetzt der nächste Schritt, auch die Festplatte über einen Jitterbug anzuschließen oder zumindest diesen USB-Anschluss damit zu bestücken, während die Daten von einem der NAS kommen. Doch leider sind die beiden UBS-Buchsen im Aries so eng nebeneinander montiert, dass sich nur ein Jitterbug einstecken lässt. Also versuche ich es an einem der ja immerhin drei USB-Anschlüsse am Melco.
Unglaublich! Der Jitterbug am Melco verhilft der Kette zu einer imaginären Bühne mit noch mehr Tiefe. Aber wie immer, wenn noch mehr Schwärze und Ruhe ins Klangbild kommt, wirkt die Wiedergabe minimal weniger spannend. Wem das letzte Stückchen räumliche Tiefe über alles geht, kommt um den Jitterbug im NAS nicht herum, wem dann ein Hauch Spontaneität fehlt, lässt ihn an dieser Stelle weg. Ich entscheide mich hier für die dynamischer wirkende Variante und kann den frei werdenden Jitterbug dann noch am USB-Anschluss der Time Machine ausprobieren, an den eine weitere Festplatte angeschlossen ist. Hier macht er sich dann so positiv bemerkbar, dass er so schnell nicht wieder entfernt wird: Das musikalische Geschehen wirkt besser geordnet und übersichtlicher, ohne an Dynamik oder Lebendigkeit einzubüßen. Schön, dass es solche preisgünstigen Klangverbesserer gibt. Schrecklich, wie viele Baustellen sich beim Streaming auftun!
Weiter geht’s mit dem Hugo am MacBook Pro: Auch hier sorgt der Jitterbug am USB-Anschluss für deutlich mehr Luft im Klangbild, eine plastischere Darstellung und eine bessere Durchhörbarkeit. Der Hugo ist allerdings nicht mit meiner Kette verbunden, sondern mit dem Audeze LCD-X – und mit der Raumabbildung bei Kopfhörern tue ich mich immer noch ein wenig schwer. Aber hier kann man über die Verbesserungen durch den Jitterbug nicht diskutieren: Sie sind eindeutig und gewiss die größte klangliche Steigerung, die man zu diesem Preis bekommen kann. Das Laptop habe ich aber vor allem deshalb als Quelle ausgewählt, weil es auch einen weiteren USB-Anschluss für einen zweiten Jitterbug bietet. Und auch der macht sich ausgesprochen positiv bemerkbar. Hallfahnen sind minimal länger nachzuverfolgen, die Musiker scheinen etwas engagierter zur Sache zu gehen und im Bassbereich gibt es minimal mehr Druck. Zuerst dachte ich, es wäre leicht, auf diese Kleinigkeiten zu verzichten. Je länger man sich aber an die Wiedergabe mit dem zweiten Jitterbug gewöhnt, um so schwerer fällt es, die Musik ohne ihn zu genießen. Auch die Empfehlung, gleich zwei Jitterbugs einzusetzen, ist also kein Teil eines cleveren Marketingkonzeptes, sondern beruht auf Hörerfahrungen der Entwickler.
Wo der Audeze und Hugo schon ausgepackt und verkabelt sind, verbinde ich sie noch einmal schnell mit dem iPhone, von dem ich über den Onyko HF Player einige DSD-Dateien an den Hugo schicke: Ja, auch hier sorgt der Jitterbug für mehr Luft und Offenheit, die Unterschiede sind aber nicht so gravierend wie bei den anderen Quellgeräten. Allerdings stellt sich der gleiche Effekt ein wie beim zweiten Jitterbug am MacBook: Nach dem Entfernen des Filters wird einem erst klar, wie segensreich seine Wirkung war. Man möchte ihn dann doch keinesfalls missen.
Gehört mit
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NAS | Melco HA-N1A und HA-N1Z |
Wireless Streaming Bridge | Auralic Aries (Femto) mit SBooster BOTW P&P Eco und Sbooster Ultra |
Computer | MacBook Pro, 2,2 GHz Intel Core i7, 16 GB, OS X El Captain 10.11 |
D/A-Wandler | Chord Hugo und Hugo TT, Matrix Audio Quattro DAC2 |
Smartphone | Iphone 6S 64 GB mit Onkyo HF Player |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Ayon Epsilon mit KT150 |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Kopfhörer | Audeze LCD-X |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Audioquest Wild und Diamond, Swiss Cable Reference Plus |
Zubehör | PS Power Plant, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly Basen und Füße |
Herstellerangaben
Audioquest Jitterbug
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Preis | 49 Euro |
Vertrieb
AudioQuest BV
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Anschrift | Hoge Bergen 10 4704RH Roosendaal Niederlande |
Telefon | +31 165 54 1404 |
rdrees@audioquest.nl | |
Web | www.audioquest.de |
In letzter Zeit wurden an dieser Stelle häufig Kopfhörer kleiner Manufakturen vorgestellt. Der Nighthawk hingegen dokumentiert, was dabei herauskommt, wenn ein weltweit erfolgreicher Kabelhersteller wie Audioquest nach reichlich Entwicklungs- und Vorbereitungszeit in eine neue Produktkategorie einsteigt.
Schon vor längerer Zeit war Audioquest-Chef William E. Low in Gröbenzell, um über sein Kopfhörerprojekt zu sprechen. Nach dem Entschluss, auch in diesem Marktsegment aktiv zu werden, verpflichtete er Skylar Gray, der zuvor schon In-Ear-Monitore und Mikrophone konstruiert hatte und einige Patente im Audiobereich besitzt, um eine Serie von Kopfhörern für Audioquest zu entwickeln – und zwar von Grund auf. So kann man nun im Kapitel „Measurement“ auf Audioquests Website zum Nighthawk sehr detailliert nachlesen, dass Skylar Gray den Nutzen der üblichen, für die Abstimmung des Frequenzganges angewendeten Entzerrungskurven hinterfragt und diesen schlussendlich verneint. Die Frei- und Diffusfeld-Entzerrungen, die für Messungen für den Gehörschutz, aber nicht für den Musikgenuss erstellt wurden, führen seinen Untersuchungen nach oberhalb von zwei Kilohertz zu starken Frequenzgang-Überhöhungen, die schnell zu Ermüdungserscheinungen führten. Natürlich sorgen diese Überbetonungen des Präsenz- und Hochtonbereich für eine subjektiv empfundene, erhöhte Durchhörbarkeit. Diesen Effekt vergleicht Skylar Gray mit dem Nachbearbeiten von Bildern in Fotoprogrammen: Effekte wie nachträglich erhöhte Schärfe mögen zwar kurzfristig interessant sein, letztlich sei aber das „natürliche“ Maß an wahrnehmbaren Details deutlich angenehmer.
Nach der Festlegung auf den gewünschten Frequenzganges ging es vor allem darum, Verzerrungen bei der Wiedergabe zu minimieren. Ein erster Schritt dazu war die Wahl des Membranmaterials: Statt des üblicherweise in dynamischen Kopfhörern verwendeten Mylars entschied sich Skylar Gray für eine 50-Millimeter-Biozellulose-Konusmembran, die sich auch bei hohen Frequenzen noch kolbenförmig bewegen soll, statt wie Mylar eine Reihe von Partialschwingungen aufzuweisen. Auch bei deren Befestigung am Korb geht Audioquest eigene Wege: Die Biozellulosemembran besitzt wie die eines Lautsprechers eine Sicke aus Gummi, während Mylarmembranen direkt mit dem Korb verklebt werden. Beim Nighthawk sind im gesamten Korb Ventilierungsöffnungen zu finden, während – wie Syklar Gray ausführt – die Körbe anderer Kopfhörer üblicherweise kleinere, geschlossene Bereiche aufwiesen, die Verzerrungen im Bassbereich zur Folge hätten. Seine Konstruktion besitze auch abgerundete Ecken am Antrieb und an den Ventilierungsöffnungen des Korbes, um Turbulenzen des Luftstroms hinter der Membran zu vermeiden, die zu Störungen im oberen Frequenzbereich führten.
Nicht nur bei den Sicken, sondern auch beim Antrieb orientiert sich der Entwickler an hochwertigen Lautsprecherchassis: Statt auf lange Spulen ohne Spulenträger zu setzen, die sich in einem kurzen Magnetfeld bewegen und eine recht hohe Impedanz aufweisen, kommt beim Nighthawk ein sogenannter Short-Coil/Long-Gap-Motor zum Einsatz: Eine auf einen Spulenträger gewickelte kurze Spule bewegt sich in einem langen Magnetspalt. Audioquest hat das Prinzip des Langhub-Treibers aber noch einmal weiterentwickelt und dafür auch ein Patent erhalten: Ein sogenannter „split-gap motor“ oder Antrieb mit doppeltem Luftspalt soll hier für eine beinahe perfekte symmetrische Bewegung sorgen und die Intermodulationsverzerrungen noch einmal deutlich reduzieren.
Auch beim halboffenen Gehäuse geht Audioquest neue Wege: Die Ohrmuscheln bestehen aus Liquid Wood oder Flüssigholz. Das ist laut Produktinformation „echtes Holz, das mit recycelten Pflanzenfasern kombiniert, erhitzt und verflüssigt wird, so dass es im Spritzgussverfahren weiterverarbeitet werden kann“. Auf diese Art lassen sich in einem Arbeitsgang auch gleich Gehäuseversteifungen zur Resonanzminderung produzieren. Darüber hinaus soll Liquid Wood bessere akustische Eigenschaften bieten als Holz oder Kunststoff. Zur weiteren Resonanzminderung wird auf das Gehäuse aus Flüssigholz innen eine elastomere Beschichtung aufgebracht. Wie in den meisten Lautsprecherboxen wird auch beim Nighthawk Dämpfungsmaterial verwendet, und zwar eine Mischung aus Wolle und Polyester.
Für den rückseitigen Schallaustritt aus dem halboffenen Gehäuses hat Audioquest die Diamond Cubic Diffusion entwickelt. Das ist ein Bauteil mit einem „aus der Natur abgeschauten Gitter auf der Grundlage der Struktur eines Schmetterlingsflügels“. Laut Produktinformation verteile dieses filigrane Gitterwerk Schall und bekämpfe Resonanzen. Da diese Struktur viel zu komplex sei, um sie im Spritzgussverfahren oder durch Fräsen herzustellen, fertigt Audioquest den Diffusor im 3D-Druck, übrigens ein Verfahren, das den Besuchern der Can Jam am Stand der Hochschule Niederrhein, Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen vorgestellt wurde. Audioquest nimmt für sich in Anspruch, der erste Hersteller von Kopfhörern zu sein, der diese Fertigungsart bei seinen Produkten serienmäßig einsetzt.
Nicht nur wenn man – recht schwere – Magnetostaten oder Zweiweigkonstruktionen gewohnt ist, empfindet man den Tragekomfort des Nighthawk als Offenbarung. Das liegt aber nicht nur daran, dass er nicht einmal 350 Gramm auf die Waage bringt, sondern vor allem an den der Ohrform nachempfundenen Gehäusen, den angenehmen Materialien und dem sich automatisch anpassenden Kopfband. Ich kann mich an keinen anderen Kopfhörer erinnern, untern dem ich mich auf Anhieb so wohl gefühlt habe. Dazu trägt auch die besondere, zum Patent angemeldete Aufhängung der Gehäuse am Bügel bei. Laut William E. Low habe man sich hierfür von den elastischen Aufhängungen oder Spinnen für Mikrofone inspirieren lassen. Ebenso durchdacht wie der Nighthawk selbst ist sein Zubehör: Er wird in einen weichen Köfferchen – oder Neudeutsch: Travelbox – geliefert, die einen sehr robusten Eindruck macht. Im Inneren finden sich zwei Kabel, ein Pflegetuch und ein zeitlich begrenzter Zugang zum Musikdienst Tidal. Eines der Kabel widersteht auch höchsten mechanischen Anforderung und soll bis 12000 Biegetest überstehen, das zweite, mit etwas mehr Vorsicht zu behandelnde entwickelte William E. Low nach dem Vorbild des Castle Rock Lautsprecherkabels: Es besitzt Leiter aus Perfect Surface Copper in Double-Star-Quad-Anordnung und erhielt ein im Vergleich zum Castle Rock aufwändigeres Noise-Dissipation-System. Selbst der 3,5 auf 6,3 Millimeter Klinkenadapter darf bei den Kabelspezialisten kein Teil von der Stange sein: Er besteht aus direktversilbertem Kupfer. Auch wenn ich hier nicht jedes Detail der äußert ausführlichen Produktinformation referiert habe, dürfte klar geworden sein, dass Audioquest beim Nighthawk nichts dem Zufall überlassen hat.
Natürlich habe ich dem Kopfhörer vor einem kritisch-vergleichenden Hören über 50 Stunden Dauerbetrieb gegönnt, aber aus Neugierde schon vorher mal kurz reingehört: Auffälligstes Merkmal im Klangbild des Nighthawk ist die großzügige, weite Raumanmutung: Natürlich lokalisiert man das musikalische Geschehen in der Nähe des Kopfes, aber hier klebt der Klang nicht an den Ohrmuscheln und die Instrumente scheinen auch nicht auf einer Linie zwischen den Ohren aufgereiht. Zudem stellt sich jederzeit eine recht konkreterVorstellung von der Größe des Aufnahmeraumes ein – und das ist auch bei deutlich teuereren Kopfhörern keinesfalls selbstverständlich. Im oberen Frequenzspektrum wirkt der Audioquest momentan noch ein bisschen zurückhaltend.
Auch nach den erwähnten 50 Stunden funkeln mir dann keine silbrig glänzenden Höhen entgegen. Dafür ist die Abbildung noch freier und offener geworden. Und wieder begeistert die Plastizität der Instrumentendarstellung. Der Tieftonbereich kommt schnell, farbstark und druckvoll rüber. In Sachen Dynamik bleiben ebenfalls keine Wünsche offen. Details wie Griffgeräusche bei Saiteninstrumenten gibt es in Hülle und Fülle – auch wenn kein hellstrahlender Hochtonbereich zu vernehmen ist. Aber das braucht einen nicht zu überraschen, wenn man Skylar Grays Ausführungen und Frequenzgangprotokolle für bare Münze genommen hat: Er hält ja Frei- und Diffusfeld-Entzerrungen für zu hochtonlastig und hat sich bewusst dagegen entschieden. Man sollte sich also nicht wundern, wenn der Nighthawk in den oberen Oktaven im Vergleich zu den meisten Kopfhörern leicht zurückgenommen wirkt.
Absolut verwunderlich ist für mich aber, welch offene und dynamische Wiedergabe auch mit etwas weniger hohen Frequenzen möglich ist. Ein kleine Überhöhung im Präsenzbereich mag bei Lautsprechern bei Stimmen zwar lästig sein, lässt Instrumente aber schneller und spritziger wirken. Und ein, zwei Dezibel zusätzlich oberhalb von zehn Kilohertz sorgen beim Mastering für mehr „Luft“. Aber der Nighthawk bedarf dieser Tricks nicht, nimmt sich in den genannten Frequenzbereichen vornehm zurück, strotz aber dennoch vor Spielfreude und besitzt einen mitreißenden Groove. Die imaginären Räume wirken – wie schon mehrfach erwähnt – groß, offen und licht. Es ist mir schlicht ein Rätsel, wie man die Energie im Hochtonbereich im Vergleich zu anderen Kopfhörern recht deutlich reduzieren kann, ohne sich dabei Nachteile in puncto Drive und Luftigkeit einzuhandeln. Bei der Abbildung hat der Nighthawk nicht nur keine Nachteile: Seine Raumdarstellung ist einfach fantastisch!
Bei den letzten Kopfhörertest habe ich immer mal wieder wegen seiner unterschiedlichen Klangfarben und seines unwiderstehlichen Swings Gianluigi Trovesis „Herbcap“ vom Album Dedalo gehört und musste jedesmal nach etwas mehr als zwei Minuten die Lautstärke ein wenig zurückdrehen, weil die zusätzlich einsetzenden Instrumente das Ganze vor allem in den Höhen ein bisschen lästig werden ließen. Ein Effekt, der beim Nighthawk nicht eintritt. Hier bleiben die zunehmende Dichte und Lautstärke der Musik immer auf der angenehmen Seite. Mit dem Audioquest kann man stundenlang ermüdungsfrei Musik genießen. Natürlich ist der zurückhaltende Hochtonbereich des Nighthawk seine größte Auffälligkeit, dadurch sollte man sich aber keinesfalls den Blick auf den hervorragenden, voluminösen und dennoch griffigen und konturierten Bassbereich verstellen lassen. Der Nighthawk wird bestimmt nicht everybodys darling, dokumentiert aber eindrücklich, wie verlockend konsequent beschrittene Wege im High-End-Bereich sein können.
Gehört mit
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NAS | Melco HA-N1A |
Wireless Streaming Bridge | Auralic Aries (Femto) mit SBooster BOTW P&P Eco und Sbooster Ultra |
Computer | MacBook Pro, 2,2 GHz Intel Core i7, 16 GB, OS X El Captain 10.11 |
Audioplayer | Amarra Symphony 2.6, Audirvana, Pure Music |
CD-Laufwerk | Wadia WT3200 |
D/A-Wandler | Chord Hugo, Hugo TT, Auralic Vega |
Kopfhörerverstärker | Bryston BHA-1 |
Kopfhörer | Audeze LCD-X, EL-8 Closed Back, oBravo HAMT-1 |
Kabel | SwissCable, Göbel Audio, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Audioquest Diamond |
Zubehör | PS Audio Power Plant Premier, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryx, Harmonix Real Focus |
Herstellerangaben
Audioquest Nighthawk
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Tech. Daten Kopfhörer | |
Impedanz | 25Ω |
Empfindlichkeit | 100dB SPL / mW |
Belastbarkeit | 1,5W |
Treiber | 50 mm dynamisch, Biozellulose-Konusmembran, 1,2-Tesla-Split-Gap-Antrieb |
Gewicht | 346g |
Preis | 600 Euro |
Tech. Daten Kabel |
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Länge | 2,4m |
Leiter | massives Perfect-Surface-Kupfer+ (PSC+) |
Geometrie | symmetrisches Star-Quad |
Dielektrikum | Polyethylenschaum |
NDS | Noise-Dissipation.System |
Stecker | 3,5mm Stereo > Dual 2,5mm Mono, direktversilbertes Pure Red Copper |
Vertrieb
AudioQuest BV
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Anschrift | Hoge Bergen 10 4704RH Roosendaal Niederlande |
Telefon | +31 165 54 1404 |
rdrees@audioquest.nl | |
Web | www.audioquest.de |
Oliver Wittmann, der seit langem das bekannte Studio in Stuttgart betreibt, eröffnet am Wochenende mit einer zweitätigen Veranstaltung sein Terminstudio im Allgäu. Es werden Hersteller und Vertriebe zugegen sein und auch das ein oder andere Masterband wird man dort hören können.
Am Freitag, den 16. Oktober, von 15:00 bis 20:00 Uhr und Samstag, den 17. Oktober, von 10:00 bis 18:00 Uhr können interessierte Hifi- und Musikfreunde Ketten in den drei neuen Vorführräumen genießen. Im Studio 1 spielt eine Anlage aus Verity Audio, Avantgarde Acoustic, Playback Designs, Thales und EMT JPA 66. Jan Sieveking wird Sie mit einer außergewöhnlichen Vorführung begeistern, in deren Mittelpunkt die fantastischen Verity Audio Lohengrin II S im Zusammenspiel mit den Ausnahmeverstärkern von Avantgarde Acoustic stehen.
Im zweiten Raum können Sie eine Kette mit Komponenten von Avantgarde Acoustic, Jadis, Gold Note, Naim, Brinkmann und Dr. Feickert erleben. Armin Krauss von Avantgarde Acoustic wird Ihnen die Faszination von Hornlautsprechern näherbringen. Sie hören die vollaktive Zero 1 sowie die Duo Grosso in einer Kombination mit dem Class-A-Röhrenvollverstärker Jadis DA 88, dem neuen CD-Überflieger CD-1000 von Gold Note, dem Streamer Naim NDX sowie den neuen Analog-Laufwerken Brinkmann Spyder und Dr. Feickert Firebird.
Im Studio 2 wird es einen Digital-Workshop mit Norbert Lindemann geben. Die Themenschwerpunkte sind: Streaming/Streamingdienste und Wiedergabe vom PC. Es spielt eine große Lindemann Bi-Amping-Kette an der überragenden Audioplan Kontrast sowie an der passiven Manger p1.
Da Oliver Wittmann auch die LPs von sommelier du son im Programm hat und mal wieder Nachschub braucht, nutzt der Autor die Gelegenheit, am Samstag vorbeizuschauen. Und zufällig steht im Studio 1 auch eine Studer A 810, weshalb ich zwei, drei Masterbänder oder Kopien davon einpacken werde, um sie über die Veritys zu spielen. Noch steht die Auswahl nicht fest, aber es wird sicherlich auch ein MPS-Reissue von Oscar Peterson oder Ella Fitzgerald dabei sein. Vielleicht sehen wir uns ja in Isny.
Hier noch die Adresse:
Allmisried 3
88316 Isny
Oliver Wittmann bittet alle potentiellen Besucher, sich telefonisch oder per E-Mail anzumelden:
0711 - 69 67 74
info@wittmann-hifi.de
Vertrieb
Lake People electronic GmbH
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Anschrift | Turmstrasse 7 D-78467 Konstanz |
Telefon | +49 7531 73678 |
Fax | +49 7531 74998 |
Web | www.lake-people.de |