Als Freund von Wortspielen bin ich stets fasziniert davon, welch findige Bezeichnungen sich Produktentwickler einfallen lassen. So auch beim neusten Testobjekt, Chord Electronics' QUTEST, dessen Name mich neben seiner Niedlichkeit sofort an die Bezeichnung Q-tips erinnert. Da bin ich mal gespannt, ob der DAC auch meine Gehörgänge „reinigen“ kann.
Chord Electronics entstand aus einer Idee, die Gründer und Chefingenieur John Franks in den frühen 1980er Jahren hatte, als er als junger Elektronikingenieur in der Flugzeugindustrie arbeitete. Die Elektronik in der Luftfahrt erfordert Perfektion und höchste Detailgenauigkeit, und so mussten Johns Entwürfe für die vorgesehenen Anwendungen – er entwickelte Ultrahochfrequenz-Stromversorgungen – gleichzeitig äußerst zuverlässig als auch sehr effizient sein. Seine innovative Herangehensweise an das Design steht bei Chord Electronics seit der Firmengründung im Jahr 1989 an erster Stelle. Schon ein Jahr nach der Gründung wurde die BBC auf die neuen, eigenständigen Endstufen-Konzepte aufmerksam: Es wurden Muster eingereicht, und schon kurze Zeit später war ein erstes Exemplar einsatzbereit. Das sprach sich herum, und bald folgten weitere namhafte Installationen im professionellen Studiobereich, darunter für die Abbey Road Studios von EMI, für Sony in New York, Toshiba in Japan, das Studio von George Lucas, Skywalker Sound, und viele mehr.
Wo analoge Innovation ein Äquivalent mit digitaler Grenzüberschreitung suchte, fand John Franks den digitalen Mastermind Rob Watts. Die beiden lernten sich 1995 auf der CES in Las Vegas kennen. Beeindruckt von den fortschrittlichen Entwicklungen Watts kamen die beiden Briten ins Gespräch und stellten im Laufe der Plauderei fest, dass Robs Eltern gerade dasselbe Haus in Johns Heimatstadt Maidstone gekauft hatten, dass Mr. Franks ebenda veräußert hatte. Dieser Zufall und der Respekt vor der Arbeit des anderen führte zu einer Zusammenarbeit die inzwischen 26 Jahre zählt und aus der hervorragende und bahnbrechende Produkte wie der DAC 64, der HUGO M Scaler und der TT2 sowie der Referenz-Wandler DAVE – irgendwie gefällt mir der Name – entstanden. So auch der QUTEST, der mit seiner auf dem HUGO 2 basierenden Chip-Technologie mein Referenz-Gerät, den Mytek Brooklyn DAC+, herausfordert.
Nach einer Empfehlung von Dirk Sommer den Sbooster als Netzteil zu verwenden waren Mika Dauphin und Thomas Heckel vom Vertrieb 3H so zuvorkommend, mir diesen für den Test ebenfalls zuzusenden. Schon mit einer gewissen Vorfreude – ich möchte den Begriff Erregung vermeiden – erwarte ich hier einen Ohrenschmaus für meine Lauscher. Aber erst einmal zu den technischen Details und dem Design: Die Verpackung des QUTEST erinnert mich an eine überdimensionierte Smartphone-Box. Ich schiebe die von modernen Grafiken verzierte äußeren Hülle herunter und klappe den Karton auf. Mir prangt der Leitfaden entgegen: „This is pure audio“. Ja, die Jungs aus Großbritannien stapeln nicht tief. In angepassten Schaumstoff, geschützt von einer Plastikfolie, blickt mir der kleine DAC aus dem Hause Chord Electronics entgegen. Darunter beherbergt eine Schublade ein Fünf-Volt-Netzteil und ein einfaches USB-Kabel umhüllt von einem Stoffsäckchen mit Firmenlogo. Mit dabei, eine übersichtliche Anleitung für die unterschiedlichen Farbcodes der Dioden, die mit unterschiedlichn Farben die Eingänge, die verwendeten Filter oder die genutzten Samplingraten von 44,1 bis hin zu 768 Kilohertz anzeigen.
Nachdem ich unser Testobjekt seinem schützenden Plastikbeutel entrissen habe, halte ich das fast 800 Gramm schwere kleine Technikwunder in den Händen. Irgendwie erinnert es mich an die Steuerkonsole des Knight Industries Two Thousand, wohl besser bekannt unter der Abkürzung K.I.T.T. Typisch für die Produkte der britischen HIFI-Schmiede besticht der Wandler mit puristischen, aber auch einzigartigen Design. Eingefasst in einen mattschwarzen Aluminium-Block befindet sich auf der Oberseite neben einem Metallschild mit Firmennamen die eingefräste Bezeichnung. Zwischen den beiden LED-Bedienungskugeln zur Steuerung prangt ein circa vier Zentimeter großes Bullauge, das die verbaute Technik mit den FPGA-Chips erahnen lässt.
Doch was hat es mit diesen besonderen Elektronikbausteinen auf sich? Diese speziellen 64Bit-DSP-Chips bieten die Möglichkeit, für verschiedene Aufgaben programmiert zu werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Chipsätzen können die FPGAs (Field Progammable Gate Array) zu einem Computer-Prozessor vereint werden, oder im Falle des QUTEST mit seinem XILINX Artix-7 FPGA zu einem Digital/Analog-Wandler. Ein weiterer Vorteil ist die weitaus größere Rechenleistung der FPGA-Chips. Der nachgeschaltete Taktgenerator kann somit mit höherer Frequenz betrieben werden, was zu mehr Präzision führt, und diese gewünschte Feinheit soll natürlich auch im Vergleich zu anderen Wandlern mit Chipsätzen von der Stange hörbar sein.
Neben der hohen Rechenleistung kann der kleine DAC auch auf das von Rob Watts entwickelte WTA-Filter (Watts Transient Aligned) zurückgreifen. Die Grundidee hierbei ist, dass abgespeicherte Musik mit höheren Samplingfrequenzen räumlicher und zugleich detaillierter, sprich besser klingt. Man vergleiche hierbei ein mp3 mit 128 Kilobit pro Sekunde und Aufnahme in CD-Qualität mit 1411Kilobit pro Sekunde Das menschliche Gehör kann zwar Frequenzen unter 20 Hertz nicht wahrnehmen, doch es reagiert äußerst empfindlich auf Phasenverschiebungen von wenigen Mikrosekunden zwischen beiden Ohren. Eine perfekte digitale Aufnahme müsste, um eine Zeitverschiebung von einer Mikrosekunde zu gewährleisten, also eine Samplingrate von einem Megahertz aufweisen. Somit bräuchte man für eine perfekte Aufnahme theoretisch einen Filter mit unendlicher Länge! Doch selbst bei CD-Aufnahmen ist mit den richtigen digitalen Filtern eine korrekte Abbildung möglich, ohne dass dafür höhere Samplingfrequenzen nötig sind. Und setzt das „Watts Transient Aligned“-Filter an: Mr. Watts entwickelte einen Algorithmus, der darauf ausgelegt ist, Zeit- und Phasendiskrepanzen von Beginn an zu minimieren und mit viel feineren Abtastschritten die Filterlänge zu reduzieren. Interessiert an der Filterlänge im QUTEST? 49.152 Taps! Nachdem mir vor lauter Zahlen schon langsam der Schädel brummt, möchte ich nun lieber wieder zurück zum Wesentlichen kommen, die Technikfreaks unter uns können aber gerne das Interview mit Rob Watts auf unserer Webseite nachlesen und in die Tiefen der programmierbaren Zeilen eintauchen.
Auf der Rückseite meines etwa 1700 Euro teuren Testobjekts befinden neben dem optischen TOSLINK-Eingang (bis zu 96 Kilohertz) zwei vergoldete BNC-Buchsen, die in paralleler Schaltung mit Daten bis zu 768 Kilohertz gefüttert werden können, zusätzlich ein USB-Typ-B-Eingang, der an einem PC mit ASIO-Treibern 32 Bit auf 768 Kilohertz PCM oder natives DSD 64 bis 512 erlaubt. Für die Ausgabe finde ich lediglich zwei unsymmetrische Cinch-Buchsen. Da der QUTEST ohne Lautstärkeregler auskommt, kann man den Pegel für den angeschlossenen Verstärker anpassen. Die Ausgangsspannung lässt sich in drei Stufen auf ein, zwei oder drei Volt umschalten. Dies kann ich während der 16-sekündigen Einschaltphase selbst mit zittrigen Händen - nach dem zehnten Espresso – dank der kinderleicht zu bedienenden kugelförmigen Tasten entspannt tun. Ich drücke die „Filter“ und die „Eingangs“-LED gleichzeitig und erfreue mich über die veränderte Lautstärke. Da ich an meinem Verstärker über einen Lautstärkeregler verfüge, werde ich dieses Feature während der weiteren Testphase ignorieren.
Als Eigentümer einer etwas größeren CD-Sammlung und weil ich aufgrund von Zeitmangel und etwas Prokrastination noch nicht die Muße fand, diese auf ein Laufwerk zu rippen, freue ich mich ein paar meiner Silberlinge für den Test hervorzuholen, nachdem ich den DAC mit dem Digitalausgang meines CD-Players verbunden habe. Den Beginn darf Milow mit seinem Cover-Welthit „Ayo Technology“ machen und schon bei den ersten Akkorden der Gitarre des belgischen Songwriters wird klar, wohin die Reise geht. Der QUTEST präsentiert das Zusammenspiel von Gitarre und Stimme mit viel Gefühl und zugleich mit natürlichem Körper, sonor und voluminös. Ich bleibe im Genre der Songwriter und suche mir von Chris Jones die Nummer „No Sanctuary Here“ von dem 2003 erschienenen Album Roadhouses and Automobiles heraus. Die Harmonics von Jones Lakewood schwingen durch meinen Hörraum, von den martialischen Backround-Vocals bekomme ich Gänsehaut. Beim Vergleich der Wiedergabe ohne den DAC bemerke ich unmittelbar den gewaltigen Unterschied. Wo ohne den Wandler vorher die Dynamik und Räumlichkeit fehlte, bekommt die Musik nun eine Seele.
Weiter geht es mit dem Longplayer The Black Parade von My Chemical Romance. Bei der stark von Queen beeinflussten Produktion verwandelt die Mixtur aus melodiösen Gitarrenriffs und donnernden Schlagzeugrhythmen gepaart mit dem Punch eines Punkbasses meinen Hörraum förmlich in eine Konzerthalle. Ich drehe den Volume-Regler meines Verstärkers weiter auf – soll mich doch der böse Blick meiner besseren Hälfte töten - und genieße die Powerballaden „This is How I Disappear“. und „Dead!“ Im Gegensatz zu seinem Namen kann der QUTEST definitiv auch nicht ganz so niedlich – der nötige Punch ist zweifelsohne vorhanden. Beim mehrmaligen Abspielen des Albums komme ich nicht daran vorbei, die Filter auszutesten: Zur Verfügung stehen der mit der weißen LED gekennzeichnete „Incisive neutral“, der grüne „Incisive neutral with high frequency roll-off“, orange für den "Warm"-Filter und rot ist für den "Warm with high frequency roll-off" reserviert. Die Unterschiede der vier Filter sind sehr subtil, hier ist in der Bezeichnung mehr Differenz zu vernehmen als beim Zuhören. Doch ich möchte mein Urteil nicht an einem Album allein festmachen und so wechsele ich nicht nur den Musikstil und den Interpreten, sondern auch das Medium.
Ich tausche TOSLINK-Ausgang gegen den USB-Anschluss meines mit Bill Gates Fenstersoftware der Version 10 gefütterten Laptops und suche mir hierbei ein paar meiner favorisierten Soundfiles heraus. Die Quell-LED leuchtet jetzt weiß statt grün und ich wähle als ersten Track das Duett „What a Wonderful World“ von Tony Bennett und KD Lang. Bei dieser wundervollen Wertschätzung des Louis Armstrong Songs geht mir das Herz auf. Der kleine DAC zeigt hier, dass er mit größeren Vertretern seiner Zunft einwandfrei mithalten kann. Die Größe des Raumes wird glaubwürdig dargestellt und selbst feine Hintergrundgeräusche, wie das Atmen des Saxophonisten werden natürlich abgebildet.
Doch zurück zu den Filtern. Nachdem ich mir „The Chain“ von Fleetwood Mac und Nicholas Britells „No Two Words“ mit verschiedenen Einstellungen immer wieder zu Gemüte führte, fällt mein Urteil klar für den weiß leuchtenden Incisive Neutral-Filter des Chord aus. Bei allen anderen Einstellungen nehme ich keine Verbesserung wahr und werde an 9-0er-Jahre-Kleinanlagen erinnert die mir mit ihren Equalizer-Settings „Rock“, „Jazz“ und „Classic“ schon damals den Nerv raubten. Doch halt, beim QUTEST wäre diese Kritik nicht gerechtfertigt. Nach etwas Recherche bezüglich der Filter bekomme ich die Einsicht, dass in meinem Hörzimmer wohl die Vorteile der Filter nicht deutlich genug zur Geltung kommen. So gelange ich zur Schlussfolgerung, dass bei Räumen mit großer Reflektionsfläche die Anwendung der Filter eine Klangverbesserung bewirken kann. Ich spinne den Gedanken weiter und sehe aufgrund der Portabilität des QUTEST die Möglichkeit bei DJs in verschiedenen Lokalitäten ihren Soundfiles den benötigten Drive und Feinzeichnung beizugeben, vorausgesetzt natürlich sie legen nicht mit minderwertigen mp3s auf.
Bei meinem Referenzgerät dem Brooklyn DAC+ von Mytek fällt im Vergleich zum QUTEST zunächst die weit größere Ausstattung auf. Für circa 300 Euro mehr erhält man einen Phono-Vorverstärker, Kopfhörer-Verstärker und XLR-Ausgänge. Klanglich bewegen sich die beiden Wandler auf Augen- respektive Ohrenhöhe. Als Referenzstück dient mir „Sky Blue“ des wohl besten Genesis-Frontmans Peter Gabriel – Phil Collins Fans werden mir diesen Kommentar sicherlich nachsehen. Die Balance des Mytek ist etwas vordergründiger als die des Chord, was mir mehr Präsenz beziehungsweise gefühlte Lautstärke brachte, obwohl die Pegel angeglichen waren. Hingegen zeichnet sich der QUTEST bei den sehr präsenten tiefen Frequenzen des fast totproduzierten Songs durch mehr Fülle aus. Bei einem meiner Lieblingssongs, „Nightrain“ der Hollywood-Rocker Guns N‘ Roses, sehe ich den Brooklyn DAC+ im Vorteil. Er wirkt lebendiger in den Höhen, kraftvoll in den Tiefen und detaillierter. Dies ist vor allem beim letzten Part zu hören als sich Slash von einem Solo zu nächsten immer mehr in einen Rausch spielt.
Doch ich möchte Ihnen mein Highlight der Testsession nicht vorenthalten. Die Kombination des QUTEST mit dem SBooster BOTW Power & Precision Eco MKII. Schon der Name des Netzfilters erinnert mich an Michael Knight alias David Hasselhoff, als er in der 80er TV-Serie KNIGHT RIDER den kleinen grünen Knopf mit der Aufschrift „Turboboost“ betätigte und das Wunderauto sprang mühelos über jedes Hindernis. Dieser „Booster“ hievt unseren kleinen DAC aus dem britischen Empire in neue klangliche Dimensionen. Jeder Song meiner bisherigen Testsession erfüllt mein Wohnzimmer mit einer bisher nicht für möglich gehaltenen Homogenität. In sämtlichen Frequenzbereichen herrscht Harmonie und die Feinzeichnung erschreckt mich förmlich.
Nun möchte ich noch ein wenig Pianoklänge genießen. Dafür fällt meine Wahl auf die „Prelude in G Minor, Op. 23, No.5“ von Sergei Rachmaninoff. Yuja Wang präsentiert mir mit ihrem versierten technischen Spiel meisterlich die Klangwelt ihres Konzertflügels vor. Bei „Volodos: 3. Alla Turca“ sinke ich auf meinem Hörplatz zusammen und wundere mich trotz der Tonflut über jedes noch so kleine Detail – jeder einzelne Tastenanschlag fügt sich gekonnt in die Komposition Mozarts ein. Zu guter Letzt noch Queens Greatest Hits II. Ich picke mir „Innuendo“ und „It’s a Hard Life” heraus. Die Kombination aus britischem Rock und Technik made in England harmoniert, als wäre sie füreinander gemacht. Freddy Mercurys Jahrhundertstimme ertönt sanft und zugleich kraftvoll über meine Speaker, Brian Mays virtuoses Gitarrenspiel erfüllt den Raum. Ja, digitale Medien machen mit dem QUTEST von Chord Electronics unglaublich viel Spaß!
Gehört mit
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Endstufe | DENON PMA-535 R |
Computer | Acer Aspire ES 15,6‟, 1,10 GHz Intel Pentium N4200, 8 GB, Microsoft Windows 10 Home, Version 10.0.19043 |
Audioplayer | Foobar2000 v.1.6.8 |
CD-Laufwerk /SACD | DENON DCD-735r, SONY DVP-NS930V |
DA-Wandler | Mytek Brooklyn DAC+ |
Lautsprecher | Aperion Audio Verus III Grand Bookshelf |
Kabel / Zubehör | Chord Company Clearway Series: Speaker Kabel, Stereo RCA Kabel, USB Kabel, Chord Company C-Series Toslink Kabel,Nobsound Speaker Selector Switch |
Herstellerangaben
Chord Electronics QUTEST
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Digital-Eingänge | USB Typ B (weiß): 44.1 kHz bis 768 kHz - 16 Bit bis 32 Bit, 2x BNC-Koax (rot): 44.1 kHz - 384 kHz - 16 Bit bis 32 Bit, 1x Dual-Data-Mode-Eingang (beide BNC-Koax-Eingänge zusammen verwenden): 44.1 kHz bis 768 kHz - 16 Bit bis 32 Bit, Optisch (grün): 44.1 kHz bis 96 kHz - 16 Bit bis 24 Bit |
Analog-Line-Ausgänge | 1 Paar RCA (unsymmetrisch) |
Externe Stromversorgung | 5V 2amp Micro USB |
Chipsatz | Chord Electronics benutzerdefiniertes codiertes Xilinx Artix 7 (XC7A15T) FPGA |
Gewicht | 770 g |
Abmessungen | 160 mm x 45 mm x 88 mm (BxHxT) |
Anschlüsse | vergoldet |
Herstellergarantie | 2 Jahre |
Ausführung | Jet Black |
Preis | ca. 1.700 Euro |
Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
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Anschrift | Mika Dauphin Kedenburgstraße 44 Haus D / 1. OG 22041 Hamburg |
mika.dauphin@drei-h.biz | |
Telefon | +49 40 37507515 |
Die neuen Wireless Noise Cancelling Over-Ear-Kopfhörer EAH-A800 glänzen mit herausragender Klangqualität und bieten beim Telefonieren eine hervorragende Sprachqualität, die dank vier Beamforming-Mikrofonen und Geräuschunterdrückung jedes gesprochene Wort glasklar zum Angerufenen überträgt.
Durch das kontinuierliche Streben nach Perfektion und die Entwicklung von neuen Technologien hat Technics ein gewaltiges Know-how gewonnen. Dieses geballte HiFi-Wissen führt dazu, dass der EAH-A800 ein wirklich bewegendes Audio-Erlebnis bietet. Dafür mitverantwortlich ist der neu entwickelte 40-Millimeter-Treiber mit sickenloser Kalotte, die aus einem Verbund von unterschiedlichen Materialen besteht. Dieser ausgefeilte Materialmix sorgt für optimale Festigkeit und Stabilität der Membran und bietet somit klaren Klang und tiefste Bässe bei minimalen Verzerrungen. Eine spezielles, rückwärtiges „Acoustic Control Chamber“ genanntes Gehäuse sorgt für kontrollierten Luftstrom und verleiht dem Treiber beste Bedingungen für eine präzise Basswiedergabe. Darüber hinaus werden spezielle Polymer-Dünnfilm-Kondensatoren eingesetzt – eine Technologie, die auch in den Referenzklasse-Verstärkern von Technics für verzerrungsfreien Signalfluss in den Audioschaltungen sorgt und die Klangqualität auf ein noch höheres Level hebt. Zudem unterstützt der EAH-A800 die Wiedergabe von HiRes-Audiodaten via Bluetooth® und LDAC- Technology und liefert somit Musik in höchster Auflösung mit weitem Dynamikumfang und schneller Signalansprache.
Insgesamt acht Mikrofone sind beim EAH-A800 neben dem rechten und linken Ohr platziert und sorgen für eine absolut störungsfreie, natürliche Sprachübertragung beim Telefonieren. Dabei kümmern sich vier MEMS Mikrofone um die reine Aufnahme der Stimme in höchster Qualität. Vier weitere Mikrofone ermöglichen dank „Beamforming-Technologie“ im Zusammenspiel mit der Geräuschreduzierung, dass keine störende Umgebungsgeräusche die Sprachqualität beeinflussen. Während Telefonaten ist das Noise Cancelling aktiv. Ein einzigartiges Signalprocessing samt Sprachanalyse sorgt dafür, dass Umgebungsgeräusche effektiv unterdrückt werden und die Stimme glasklar verständlich übertragen wird.
Windgeräusche können beim Telefonieren im Freien die Wiedergabequalität der Anrufe drastisch beeinflussen, daher hat Technics das Design der eingebauten Mikrofone entsprechend angepasst, um störende Windgeräusche effektiv zu unterdrücken. Im Innern der Kapseln des EAH-A800 werden „Feed-Forward Mikrofone“ eingesetzt, um den Kopfhörer weniger anfällig für Geräusche und Vibrationen durch Wind zu machen. Desweiteren wurden die „Main-Talk-Mikrofone“ auf der Vorder- und Rückseite mit speziell designten, feinmaschigen Gittern versehen und auch die „Sub-Talk-Mikrofone“ verfügen über einen aufgesetzten Windschutz, um Störgeräusche und Vibrationen durch direkten Wind effektiv zu verhindern.
Die branchenführende Noise Cancelling Technologie ermöglicht es denjenigen, die gerne flexibel leben oder an jedem beliebigen Ort arbeiten, unabhängig von der jeweiligen Umgebung in Klangwelten einzutauchen. Durch die Dual-Hybrid-Noise Cancelling-Technologie, die analoge Filter, Feedback-Mikrofone sowie Feed- Forward-Mikrofone und digitale Filter kombiniert, können störendende Geräusche innerhalb und außerhalb des Kopfhörers mit einer außerordentlich hohen Performance minimiert werden.
Der EAH-A800-Kopfhörer ist mit zwei Interaktionsmodi ausgestattet. Der „Natural Ambient Mode“ ermöglicht es dem Benutzer, auch beim Musikhören oder Telefonieren auf sämtliche Umgebungsgeräusche zu achten. Mit dem „Attention Modus“ kann der Benutzer explizit den Sprachansagen auf Flughäfen oder in der Bahn folgen, oder zu Hause mit seiner Familie sprechen und dabei auch Musik hören. Der „Natural Ambient Mode“ erfasst neben Stimmen auch alle anderen Umgebungsgeräusche, was zu einem natürlicheren Klang führt – fast so, als würde man überhaupt keine Kopfhörer tragen. Er erfasst ein breites Klangspektrum von niedrigen bis zu hohen Frequenzen. Der „Attention Modus“ reduziert störende externe Geräusche und macht es einfacher, die Stimmen anderer Personen besser zu hören. Mit Hilfe der kostenlosen Technics Audio Connect App (für Android und iOs erhältlich) lassen sich viele Einstellungen und Funktionen individualisieren. So können unter anderem Noise Cancelling und Sound-Settings je nach persönlichem Geschmack maßschneidert werden, auch zum Wiederfinden eines „verlegten“ Kopfhörers leistet die App Hilfestellung.
Durch Multipoint-Pairing können gleichzeitig zwei Bluetooth®-Geräte mit dem EAH- A800 verbunden sein. Wer beispielsweise mit einem Laptop an einer Videokonferenz teilnimmt und dazu eine weitere Angelegenheit mit einer anderen Person am Telefon besprechen muss, kann durch einfaches Berühren der Anruftaste mit dem Telefonieren beginnen. Die Akkukapazität des EAH-A800 bietet ausreichend Power für bis zu 50 Stunden Musikwiedergabe oder rund 30 Stunden Gesprächszeit beim Telefonieren – weit mehr als andere Kopfhörer mit Noise Cancelling.
Beim EAH-A800 wurde großes Augenmerk darauf gelegt, eine bequeme Passform und maximalen Tragekomfort zu gewährleisten. Seine 3D-Ohrpolster verfügen über ein leicht gebogenes Design, um den Anpressdruck gleichmäßig auf das gesamte Ohr zu verteilen. Für die Ohrpolster wurde ein Memory-Schaum-Material verwendet, um einen besonders komfortablen und sicheren Sitz zu gewährleisten. Der Innendurchmesser des Ohrpolsters wurde vergrößert, um sich angenehm um das Ohr zu schmiegen, dennoch können die Kopfhörer in einer kompakten Tragetasche aufbewahrt werden, die im Lieferumfang enthalten ist. Für weiteren Komfort sorgt ein Trage-Sensor, der die Musikwiedergabe beim Absetzen des Kopfhörers automatisch stoppt. Setzt man diesen innerhalb von 60 Sekunden wieder auf, wird die Wiedergabe genau an dieser Stelle fortgesetzt.
Die Technics EAH-A800E-K/S sind ab Januar 2022 für 350 Euro in den Farben Graphit-Schwarz und Dolomit-Silber erhältlich.
Herstellerangaben
Technics EAH-A800
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Vertrieb
Panasonic Deutschland
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Anschrift | Eine Division der Panasonic Marketing Europe GmbH Winsbergring 15 22525 Hamburg |
Telefon | +49 40 85490 |
panasonic.de@eu.panasonic.com | |
Web | www.technics.com |
Keces meldet sich zurück. Längere Zeit war es, auch bei uns, eher ruhig um Keces, obwohl in fast jeder unserer Ketten mindestens eine Keces-Komponente arbeitet. Jetzt kommen gleich zwei Artikel in kurzer Folge. Nachdem Wolfgang Kemper mit dem Linearnetzteil P28 vorgelegt hat, lege ich mit der Analogendstufe S300 nach.
Keces ist schon lange kein Geheimtipp oder Underdog mehr, dennoch ist vielleicht nicht jedem bewusst, dass Keces nicht nur Netzteile und Stromfilter anbietet. Anfang 2020 hat mich die Verstärkersektion des kleinen Vollverstärkers E40 nachhaltig beeindruckt. Umso gespannter bin ich natürlich auf eine reine Endstufe aus dem Hause Keces. Für eine ganze Weile kommt dann aber leider erst mal mein Hauptjob dazwischen und dann folgten auch schon die Feiertage, an denen auch nicht wirklich Zeit für HiFi blieb. Nach einem unspektakulären Start in 2022 habe ich endlich Zeit mich eingehend mit der S300 zu beschäftigen.
Wie schon der Vollverstärker E40 liefert die S300 enorm viel Leistung aus einem überraschend kleinen Gehäuse. Auf einer quadratischen Grundfläche von 30 Zentimetern, bei gerade mal 14 Zentimetern Höhe, leistet die S300 bis zu 300 Watt Spitzenleistung pro Kanal an vier Ohm. Die Dauerleistung wird mit 225 Watt an vier Ohm und 130 Watt an acht Ohm angegeben. Die Spitzenleistung an acht Ohm beträgt 240 Watt pro Kanal. Betreibt man die S300 im Bridged Modus, soll sie bis zu 410 Watt an acht Ohm liefern. Auch bei Impedanzeinbrüchen unter zwei Ohm soll sie stabil bleiben. Mit 45 Ampere Spitzenstrom pro Kanal dürften stromhungrige Lautsprecher die Endstufe ebenfalls nicht aus der Ruhe bringen. Ein 1,2 Kilovoltampere starker Ringkerntrafo ist das Herzstück und eine 65.600 Mikrofarad starke Siebung macht den Abschluss. Wirft man einen Blick ins Innere der S300 spiegeln sich die überzeugenden technischen Eckdaten im sauberen und effizienten Aufbau der Endstufe wider. Kein Zentimeter bleibt ungenutzt und alle Bauteile sind sauber verbaut. Die Verbindung von der Transistorplatine zu den Lautsprecherterminals auf der Rückseite des Verstärkers beispielsweise macht keine Umwege über eine weitere Platine, sondern wird direkt mittels Kabel verlötet. Das bereits bewährte, massive Alugehäuse rundet den hochwertigen Eindruck der S300 ab.
Die Vorderseite ist schlicht gestaltet, neben dem eingelassenen Keces-Logo und ein paar Statusleuchten nebst Beschriftung befindet sich nur ein mittiger Powerschalter. Auf der Rückseite tummeln sich jeweils ein Paar Lautsprecherterminals, XLR- und Cinch-Eingang für den linken und rechten Kanal, die Ein- und Ausgänge für eine Trigger-Steuerung, ein Schalter zur Wahl der Netzspannung, die Kaltgerätebuchse, ein Master-Powerbutton und eine Sicherung. Mittig befinden sich drei kleine Kippschalter. Mittels des rechten können die unsymmetrische Cinch-Buchsen oder die symmetrische XLR-Buchsen als Eingang gewählt werden. In der Bedienungsanleitung wird darauf hingewiesen, dass man nicht beide Eingänge gleichzeitig nutzen darf und der kleine Schalter kein Umschalter, sondern lediglich ein Wahlschalter ist – ein kleines, aber nicht unwichtiges Detail. Der mittlere Schalter dient der Auswahl der Betriebsart. Im Stereomodus werden die Eingangssignale des linken und rechten Kanals über die korrespondierenden Ausgänge wiedergegeben. Im Bi-Amp Modus geben beide Ausgänge das am linken Eingang anliegende Signal aus, um Tiefmitteltöner und Hochtöner eines Lautsprechers mit jeweils einem Ausgangskanal ansteuern zu können. Im Bridged Modus wird ebenfalls das linke Eingangssignal auf beide Ausgänge gegeben, nur muss man diesmal seinen Lautsprecher an beiden Pluspolen anschließen, um die gebrückte Leistung im Mono-Betrieb nutzen zu können. Die Lautsprecherterminals sind aber dementsprechend beschriftet: oberhalb für den Stereobetrieb, unterhalb für den Bridged Modus.
Der letzte und linke Schalter, gibt einen Hinweis auf den eigentlichen Clou der S300: Er lässt zwischen High- und Low-Bias-Betrieb wählen. In der Low-Bias-Einstellung läuft die Endstufe im AB-Betrieb. In der High-Bias-Einstellung jedoch liefert sie bis zu fünf Watt pro Kanal an reiner Class-A-Leistung. Ein Class-A-Betrieb ist normalerweise Endstufen der Preiskategorie „unbezahlbar“ vorbehalten, die der durch die benötigte hohe Vorspannung erheblichen Wärmeverlustleistung mit riesigen Kühlkörpern begegnen. Wird mehr Leistung als fünf Watt benötigt, wird diese nahtlos im AB Betrieb generiert. Gerade wirkungsgradstarke Lautsprecher kommen mit fünf Watt sehr weit. Meine Lautsprecher beispielsweise werden mit 93 Dezibel pro 2,8 Volt und Meter angegeben. Die Angabe ist wie üblich nicht ganz unmissverständlich, ich gehe aber mal davon aus, dass dBSPL gemeint sind. Mit fünf Watt Eingangsleistung erreichte mein Lautsprecher in einem Meter Abstand rechnerisch einen Schalldruckpegel von ziemlich genau 100 Dezibel. Natürlich spielen in der Realität noch viele andere Faktoren wie ein dynamisches Musiksignal eine Rolle. Aber zumindest näherungsweise kann man einen Eindruck gewinnen. Überschlage ich jetzt noch ganz grob einen Sitzabstand von zwei Metern bei zwei Lautsprechern, so bleiben am Hörplatz zumindest theoretisch noch etwa 96 Dezibel übrig. Zur Einordnung: Höre ich an meinem Hörplatz mit deutlich erhöhtem Pegel, so dass es noch angenehm, aber wirklich laut ist, beträgt der Schalldruckpegel etwa 75 bis 80 dBA. dBSPL und dBA sind zwar nicht exakt identisch, aber zumindest für ein Musiksignal vergleichbar. Für dBA wird lediglich das menschliche Hörempfinden in die Messkurve einkalkuliert. Bis zum Erreichen von 96 Dezibel fehlen also noch gut 16 Dezibel, was nahezu einer Vervierfachung der empfundenen Lautstärke entspricht. Berücksichtige ich noch die Ungenauigkeit beim Vergleich von dBSPL und dBa, bleibt immer noch mindestens eine Verdopplung der empfundenen Lautstärke. Rein rechnerisch komme ich also mit meinen Lautsprechern bei einer Verstärkerleistung von fünf Watt im Class-A-Modus extrem weit – wenn ihre Empfindlichkeit vom Hersteller ehrlich angegeben wurde.
Zunächst vergleiche ich die S300 im Low-Bias-Betrieb mit meiner NAD C 275BEE: Da diese nur über unsymmetrische Eingänge verfügt, nutze ich an der Keces Endstufe für eine bessere Vergleichbarkeit auch nur diese Eingänge. Der Aufbau und die Handhabung der kompakten Endstufe gestalten sich dabei unproblematisch. Den erste Song, den ich im Direktvergleich zu meiner NAD Endstufe höre, habe ich in den letzten Wochen gefühlt an die Hundertmal gehört, da er mir einfach nicht mehr aus dem Kopf will. Die Band Auri wird als Nebenprojekt von Tuomas Holopainen, Hauptsongschreiber der auch über den Metal-Tellerrand weithin bekannten Band Nightwish, gemeinsam mit seiner Frau Johanna Kurkela und Nightwish-Bandkollegen Troy Donockley betrieben. Der Opener „The Space Between“ des Debütalbums klingt zwar unverkennbar nach Holopainen, aber in Ermangelung deftiger Gitarrenriffs nicht nach Nightwish. Der Kern der Instrumentierung ist viel eher ein nach Achtzigern klingender Synthsound, gewürzt mit einer Prise Folk und garniert mit Johannas Stimme, die zumindest bei mir Schockverliebtheit auslöst. Ohne großes Vergleichen wird sofort klar, dass die S300 die Gesamtwiedergabe auf eine vollkommen andere Qualitätsebene hebt. Es erschließen sich so viel mehr Details und die Endstufe hat meine Lautsprecher über den gesamten Frequenzbereich deutlich besser im Griff. Deren Stärken kommen so noch evidenter zum Tragen, aber leider werden auch ihre Schwächen gnadenlos verstärkt – logisch. Dennoch, so gut habe ich meine Lautsprecher bisher noch nicht spielen gehört. Der hohe Dämpfungsfaktor von über 1500 zwischen 20 Hertz und einem Kilohertz scheint sehr gut mit meinen Lautsprechern zu harmonieren. Das eher im Hintergrund stehende Schlagzeug bekommt mit der S300 richtig Biss und trockenen Druck. Jede einzelne Note des in durchlaufenden Sechzehnteln gespielten (Synth-)Basses erschließt sich in sich mit einer ganz anderen Spannung. Und obwohl ein Sechzehntelnotenwert bei einem Tempo von nicht ganz 120 Beats per Minute wirklich nicht lang und speziell der Bass stark komprimiert ist, hat jeder einzelne Ton ein klar wahrnehmbares Eigenleben. Dieser Eindruck setzt sich über die Mitten fort. Sängerin Johanna Kurkelas Stimme offenbart deutlich mehr Feinheiten. Der obere Mittenbereich wird gestrafft und verleiht dem Gesang etwas mehr Fokus und Präsenz. Der Hochtonpeak meiner Lautsprecher wird leider deutlich hervorgehoben, dennoch klingt der Hochton glaubwürdiger und wirkt viel befreiter in seinem Ein- und Ausschwingverhalten. Mit meiner NAD-Endstufe wirken Streicher und Flöten im späteren Verlauf des Stücks eher artifiziell, wie auch von der Aufnahme vorgegeben. Trotz dieser Mixingentscheidung geraten sie mit der Keces-Endstufe natürlicher und glaubwürdiger. Eine Reproduktionseigenschaft der S300, die als allgemeingültig angesehen werden kann.
Mit dem zweiten Song bleibe ich bei Synthsound, nur diesmal mit E-Gitarre und bewege mich jetzt voll in finnischem, metallenen Fahrwasser. Beast In Black zollen mit dem Song „Moonlight Rendezvous“ und dessen aufwendigem Musikvideo von ihrem aktuellen Album Dark Connection nicht zuletzt dem Filmklassiker Blade Runner Tribut. „Moonlight Rendezvous“ ist eine typische Metalproduktion: stark komprimiert mit einer Flut an Instrumenten und Effekten, gerade an Synthsounds herrscht eine ungewöhnliche Fülle. Aber selbst in dieser Produktion weiß die Endstufe aufzuräumen. Einige Synthsounds werden erst mit der S300 richtig voneinander separiert und deutlich leichter wahrnehmbar und zuzuordnen. Wieder gerät die Bass Drum trockener, straffer als noch mit der NAD Endstufe. Alle Instrumente und Ebenen der Mischung sitzen millimetergenau und unverrückbar auf ihrem Platz im Stereopanorama. Meine NAD spannt das Klanggeschehen als Bogen auf, der mittig deutlich hinter den Lautsprechern liegt. Stark nach links oder rechts gemischte Elemente, wie in diesem Song typischerweise die E-Gitarren, stechen mit der NAD als deutlich vordergründig und an den Lautsprechern verortbar hervor. Die S300 geht das Ganze etwas anders an: Die Wiedergabeebene verschiebt sich insgesamt deutlich hinter die Lautsprecher, auch ganz links und rechts außen, dafür öffnet der zur Mitte hin gezogene Bogen nicht ganz so tief in die Hörraumrückwand hinter den Lautsprechern wie mit der NAD. Dies führt zu einer auf den ersten Blick weniger spektakulären räumlichen Wiedergabe, erweist sich aber bei genauerem Hinhören als viel homogener, ausgewogener und vor allem genauer. Die Tiefenstaffelungen der Instrumente lässt sich so nämlich über die gesamte Stereobreite bruchlos nachvollziehen. So wirken Klangquellen, die nicht gänzlich nach außen, aber auch nicht voll in die Mitte gemischt sind, viel eingebundener in ein räumliches Gesamtbild, das sich fein gestaffelt von vorne nach hinten erstreckt.
Dem Class-A-Betrieb möchte ich mich sanft annähern und wähle dafür Valentin Silvestrovs zweite Bagatelle von der ECM-Produktion Bagatellen und Serenaden. Das zerbrechliche Klavierstück sollte zum Heraushören kleinster Unterschiede bestens dienen. Die Aufnahme ist recht leise, deshalb muss ich die Vorstufe meines Brooklyn DACs schon etwas stärker bemühen. Im AB-Betrieb gelingt der S300 eine wunderbar kohärent freischwebende Projektion des Klaviers in meinen Hörraum. Nicht nur der Saitenklang, sondern auch die Schwingung des gesamten Resonanzbodens und des Klavierkorpus lassen sich wunderbar erleben. Gerade bei den tiefen Tönen habe ich das Bild der angeschlagenen Saiten geradezu vor Augen. Wieder ist alles extrem gut sortiert, jede Saite, respektive Saitengruppe, hat ihren festen Platz im Stereopanorama. Der sich hebende und senkende Dämpfer vermittelt eine gewisse Strenge, ist aber dennoch nicht aufdringlich. Mit dem Umschalten in den High-Bias-Betrieb verschmelzen Saiten und Dämpfer stärker miteinander und das Aufsetzen des Dämpfers wirkt sanfter und weicher, besser eingebunden. Der Flügel wird noch stärker als Gesamtklangkörper wahrnehmbar und scheint etwas flächiger und raumgreifender zu erklingen. Einerseits wird einzelnen Tönen eine größere Entfaltungsfreiheit eingeräumt und die Bagatelle wirkt lebendiger und wohltuender, andererseits lässt sich ein gewisser gutmütiger Anflug der Wiedergabe nicht verstecken. Dem Klavierstück und auch klassischer Musik im Allgemeinen steht dies sehr gut. Alles wird gefühlvoller dargeboten, die S300 geht die Aufgabe mit mehr Fingerspitzengefühl, Ruhe und Genauigkeit an. Springe ich zurück zum vorherigen Testtrack, lassen sich auch dort beispielsweise noch feinere Nuancen in der ungewöhnlich hohen Stimme des Sängers heraushören. Die unnachgiebige Kontrolle, die dem musikalischen Brett im Low-Bias-Modus sehr gutgetan hat, vermisse ich dennoch ein bisschen. Glücklicherweise steht einem die Wahl des Betriebsmodus vollkommen frei und man muss bei keinem Genre Kompromisse eingehen.
Nach einer längeren, durch andere Verpflichtungen bedingten HiFi-Abstinenzphase, hat es die Keces S300 sofort geschafft, mich wieder zu fesseln und zu begeistern. Sie zeigt mir auf eindrucksvolle Weise, mit welch großartiger Kette ich Musik genießen darf und wie hochwertig die zum Einsatz kommenden Einzelkomponenten sind. Ganz nüchtern betrachtet ist dies unheimlich einleuchtend, schließlich verstärkt die Endstufe einfach nur das Eingangssignal. Und je hochwertiger dies ist, desto besser fällt das verstärkte Signal aus. Im Falle der S300 ist das schöne an diesem Vorgang, dass nichts hinzugefügt wird, sondern einfach nur bereits vorhandene Stärken betont werden. Dabei agiert sie stets kraftvoll und dynamisch, aber auch leichtfüßig und behände, mit großem Detailgrad und rhythmischer Beweglichkeit bei fein durchhörbarer Räumlichkeit und millimetergenauer, unverrückbarer Tiefenstaffelung. Die einzige Schwäche meiner Kette steht jetzt in Form der NAD Endstufe im hinteren Teil meines Hörzimmers und hätte sie Emotionen, wäre sie durchaus beleidigt. Klar, das Preis-Leistungs-Verhältnis der C 275BEE ist ungleich besser und die S300 kostet mehr als das doppelte, aber die erbrachte Aufwertung der Kette wäre mir das Geld mehr als wert.
Gehört mit
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Computer | ThinkPad 470s, Intel i5-6300U @ 2,4GHz, 12GB DDR4-RAM @ 2400MHz, Windows 10 (Roon, foobar2000) |
Router & Zubehör | Fritzbox 7530, Netgear ProSAFE GS108 (mit Keces P3) |
Server | Melco N1 AH 60/2 |
Reclocker | Mutec MC-3+ USB |
DAC | Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+) |
Pre-Amp | Violectric Pre V630 |
Endstufe | NAD C 275BEE, IOTAVX PA3 |
Lautsprecher | Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A |
DAP | HiBy R6 (HiBy Music App, BubbleUPnP, Qobuz) |
Smartphone | Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 9 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp) |
Kopfhörerverstärker | iFi Micro iDSD Black Label |
Kopfhörer | Sennheiser HD 800 s |
In-Ears & Zubehör | Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match |
Kabel | Boaacoustic, Sommer, Intona, Furutech, Audioquest, Belden, Glockenklang/Eupen |
Herstellerangaben
Keces S300
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Leistung | 130W x2 @8 Ohm Peak 240W x2 @8 Ohm 225W x2 @4 Ohm Peak 300W x2 @4 Ohm Bridged 410W x1 @ 8 Ohm |
Bandbreite | 5Hz - 160kHz, +0/-3dB 10Hz - 20kHz, +0/-0,1dB |
Stromstärke | 45 Ampere pro Kanal |
Gesamte harmonische Verzerrung (THD+N) | <0,04% @ 100% <0,004% bei 60 Watt |
Signal-Rausch-Verhältnis | 110dB, Eingang kurzgeschlossen, IHF A-bewertet 101dB, Eingang kurzgeschlossen, unbewertet |
Interchannel Crosstalk | 100 dB bei 1kHz 82 dB bei 20kHz |
Verstärkung | 26 dB |
Eingangsempfindlichkeit | Unsymmetrisch: 1,6 V Symmetrisch: 0,8 V |
Eingangsimpedanz | Unsymmetrisch: 50k Ohm Symmetrisch: 100K Ohm |
Dämpfungsfaktor | >1500 bei 20 Hz-1K Hz |
Leistungsaufnahme | Standby: 0,5 Watt Maximal: 1000 Watt |
Gehäusematerial | Aluminium |
Abmessungen | 300x279x133 Millimeter |
Gewicht | 14 Kilogramm |
Preis | 3.200 Euro |
Vertrieb
Robert Ross Audiophile Produkte GmbH
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Anschrift | Alemannenstr. 23 85095 Denkendorf |
Telefon | 08466 905030 |
r.ross@robertross.de | |
Web | www.robertross.de |
Die State-of-the-Art-Schallwandler Børresen Acoustics 05 haben sich mit ihren Kabeln inzwischen in meinem Hörraum bestens akklimatisiert: Die Kette spielt noch betörender als beim Verfassen des Tests. Aber interessanter als jegliche Schwärmerei dürfen die Gründe für soviel Wohlklang sein, und die nennt Michael Børresen im folgenden Interview.
Noch mal zur Erinnerung: Das Interview führten Roland Dietl und ich an dem Tag, als Lars Kristensen und Michael Børresen die 05 SSE wie für sie üblich sehr dicht an den Seitenwänden meines Arbeitszimmers aufgestellt und präzise auf einen Hörplatz ausgerichtet hatten. Diese Positionierung hatte mich ebenso verwundert wie fasziniert, weshalb sie in unseren Gespräch immer mal wieder thematisiert wurde. Roland Dietl hatte die Lautsprecher zu diesem Zeitpunkt noch nicht gehört, hat dies inzwischen aber nachgeholt. Er erlebte sie in der im Test beschriebenen Aufstellung, die zwei Personen in den Genuss der immensen Fähigkeiten der 05 SSE kommen lässt, und zeigte sich ebenso begeistert wie ich. Mich stellt die Børresen schon wieder vor eine Gewissensfrage: Soll ich mich an ihr erfreuen, solange das möglich ist, oder doch lieber schnell zu meinen Schallwandlern zurückkehren, bevor ich mich an die 05 SSE gewöhne, was die Trennung dann nur um so schmerzhafter macht?
Noch ein paar Worte zur Aufnahmesituation beim Interview: Lars Kristensen wollte eigentlich die Arbeit seinem Kollegen überlassen und machte es sich auf dem Sofa bequem, während Michael Børresen, Roland Dietl und ich uns um den Esstisch und das kleine Nagra Diktiergerät gruppierten. Zwischendurch konnte sich Lars Kristensen dann aber doch die ein oder andere Anmerkung nicht verkneifen – die wurden akustisch leider nicht ganz adäquat aufgezeichnet. Weiterhin sind noch vorbeifahrende Züge und meine Gattin respektive ihre Kamera zu hören. Damit machte sie auch die Bilder der einzelnen Chassis, die während der Aufnahmen der Boxen im Fotostudio noch nicht zur Verfügung standen. Freuen Sie sich auf Höreindrücke, in denen nicht nur von B&O, sondern auch vom Mosad und F16s die Rede ist.
Gehört mit
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Einstein The Tonearm 12“, Thales Symplicity II |
Tonabnehmer | Transrotor Tamino, Lyra Olympos |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
NAS | Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil, WDMyCloud |
Streamer | Auralic G2.1 mit 2TB SSD |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil |
LAN-Switch | Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme |
Bandmaschine | Studer A80 |
Vorstufe | Audio Exklusive P7 |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
Subwoofer | Velodyne DD+ 10 (2x) |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und Dragon Bi-Wiring und Fog Lifters, Swiss Cables, Forcelines, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Arya Audio Revopods, Waversa Isolator-EXT-1 (3 x), ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P3 und SBooster BOTW P&P Eco MKII, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks |
Herstellerangaben
Børresen Acoustics 05 Silver Supreme Edition
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Frequenzgang | 25Hz-50KHz |
Wirkungsgrad | 90dB/1W |
Impedanz | >5 Ω |
Empfohlene Verstärkerleistung | >50W |
Hochtöner | Børresen Bändchen-Hochtöner |
Tiefmitteltöner | 2 x patentierter, eisenfreier Børresen-Tiefmitteltöner, 11,5cm Durchmesser, 4 x patentierter, eisenfreier Børresen-Tiefmitteltöner, 15,5cm Durchmesser |
Ausführung | Nussbaumfurnier |
Abmessungen (B/H/T) | 30,5/155/58cm |
Gewicht | 75kg |
Preise | 166.670 Euro (05 Silver Supreme Edition) 3.400 Euro (Darks Z2S) x 8 |
Hersteller
BØRRESEN Acoustics
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Anschrift | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
Web | borresen-acoustics.com |
Die beiden neuen Plattenspieler zeichnen sich neben hoher Klangqualität durch drahtlose Bluetooth-Konnektivität aus. Sie bieten die Option, die internen Phono-Vorstufen abzuschalten. Der Alva TT V2 verfügt über einen Direktantrieb, der Alva ST mit seinem Riemenantrieb ermöglicht kompromisslosen „Great British Sound“ zum unschlagbaren Preis.
Ungeachtet aller Vorteile der modernen Streaming-Welt sehnen sich unzählige Musikliebhaber nach dem haptisch und klanglich einzigartigen Vinyl-Erlebnis zurück. Cambridge Audio hat diesen Trend bereits mit dem Alva TT aufgegriffen und einen Plattenspieler geschaffen, der sich mit seinem „Great British Sound“ nicht nur perfekt mit den anderen hochwertigen Komponenten des britischen Traditionsherstellers kombinieren lässt, sondern darüber hinaus erstmals eine drahtlose Übertragung von Vinyl-Inhalten über Bluetooth aptX HD ermöglichte. Pünktlich zur CES Las Vegas präsentiert Cambridge Audio mit dem Alva TT V2 den Nachfolger des Erfolgs-Plattenspieler und stellt ihm darüber hinaus ein kleineres Schwestermodell zur Seite: Der Alva ST kommt mit etwas einfacher gehaltenen Gehäuse-Finishes und Riemenantrieb, ist aber bei vielen klangbestimmenden Komponenten mit dem Alva TT V2 identisch und bietet damit einen erstklassigen Einstieg in den faszinierenden Cambridge Audio Vinyl-Klang.
Die beiden Plattenspieler Alva TT V2 und Alva ST wurden in jedem kleinsten Detail auf besten Klang und einfaches Handling optimiert. Der massive Plattenteller aus Polyoxymethylen (POM) des TT V2 sorgt für einen exzellenten Gleichlauf, während der ST über einen Aluminium-Druckgussteller verfügt, der durch CNC-Fertigung absolut eben und perfekt ausbalanciert ist. Der hochwertige Tonarm zeichnet sich trotz einer geringen effektiven Masse von lediglich elf Gramm durch hohe Stabilität aus, wobei das Tonarm-Lager gegenüber dem Alva TT noch weiter verbessert wurde. Gleich geblieben ist dagegen das von Cambridge Audio eigens entwickelte und von der internationalen Fachpresse hochgeschätzte Moving-Coil-Tonabnehmersystem im Alva TT V2. Perfekt auf den Tonarm abgestimmt ist es unter allen Betriebsbedingungen sofort einsatzbereit und erfordert keinerlei Justierung seitens des Benutzers – so einfach war Vinyl noch nie.
Perfekt auf die restlichen Komponenten abgestimmt ist auch der integrierte Phono-Vorverstärker, der die RIAA-Entzerrung mit einer Abweichung von lediglich 0,3 Dezibel realisiert und sich mit einem Fremdspannungsabstand von über 90 Dezibel auch vor hochwertigen externen Phono-Preamps nicht verstecken muss. Der Alva ST mit Moving-Magnet-System wird mit einem Audio Technica AT-VM95e Tonabnehmer ausgeliefert und ermöglicht somit auch den unkomplizierten Wechsel auf einen Tonabnehmer der Wahl. Zudem setzt Cambridge Audio auch beim Plattenspieler mit Riemenantrieb auf viele Koponenten des Premium-Geräts Alva TT V2: ein schaltbarer, integrierter Phono-Vorverstärker, kabelloses High-Res-Streaming mit aptX HD und der neue Tonarm sind identisch. Damit liefern beide Cambridge Audio Plattenspieler besten analogen Vinyl-Sound und sind zu allen gängigen HiFi-Komponenten sofort kompatibel.
Mit Alva TT V2 und Alva ST beweist Cambridge Audio, dass Vinyl-Genuss und drahtlose Konnektivität kein Widerspruch sein müssen. Beide Plattenspieler sind mit einer hochwertigen Bluetooth aptX Sendeeinheit ausgerüstet, die authentischen Vinyl-Sound ganz ohne lästige Kabel mit einer Auflösung von 48 Kilohertz und 24 Bit an kompatible HiFi-Komponenten überträgt. So lassen sich Schallplatten ungestört genießen, ohne dass man sich vom Lieblings-Sessel erheben müsste, denn die Plattenspieler von Cambridge Audio lassen sich ganz einfach neben dem Hörplatz aufstellen – egal, wo dieser sich befindet.
Stuart George, Geschäftsführer von Cambridge Audio, freut sich über die Weiterentwicklung der Plattenspieler: „Der ursprüngliche Alva TT war der erste aptX HD Bluetooth-Plattenspieler der Welt – und die Reaktionen darauf übertrafen alle unsere Erwartungen. Der neue Alva TT V2 verbindet weiterhin den Komfort modernen Streamings mit dem reichhaltigen Hörerlebnis von Vinyl und berücksichtigt das Feedback der Hörer des ersten Plattenspielers. Der brandneue Alva ST ermöglicht dieses Erlebnis mit seinem günstigen Preis noch mehr Audio-Enthusiasten."
Bereits der erste Alva TT von Cambridge Audio konnte mit seiner innovativen Bluetooth-Konnektivität überzeugen und begeisterte außerdem mit unbestechlicher Klangqualität. So war es für die Entwickler des britischen Traditionsherstellers nur folgerichtig, beim Nachfolger vieles beim Alten zu belassen und nur Detailverbesserungen vorzunehmen. Wie bisher erfüllen der kraftvolle und zuverlässige Direktantrieb sowie Tonarm und System höchste Anforderungen. Die elegante Deckplatte aus gebürstetem Aluminium strahlt mit dem eingravierten Cambridge Audio Logo zeitlose Eleganz aus. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist der integrierte Phono-Vorverstärker nun abschaltbar, was auch die Verwendung externer High-End-Komponenten ermöglicht. Darüber hinaus wurde das Tonarm-Lager weiter verbessert und sorgt so für eine noch genauere und störungsfreiere Abtastung auch kleinster musikalischer Details.
Der Alva ST wurde entwickelt, um die echte Vinyl-Faszination von Cambridge Audio auch bei kleineren Budgets zu ermöglichen. So wurden viele klangbestimmende Bauteile wie Phono-Vorverstärker und Tonarm direkt aus demxa größeren Modell übernommen. Auch die Bluetooth-Einheit entspricht exakt der des Alva TT V2. Die wesentlichen Unterschiede zwischen beiden Modellen liegen im Antriebsprinzip und dem Moving-Magnet-Tonabnehmersystem: Der Motor des Alva ST überträgt seine Kraft über einen Riemen auf den Plattenteller, was eine preisgünstigere Fertigung ermöglicht, ohne nennenswerte Einbußen im Gleichlauf befürchten zu müssen. Zudem wurde die Aluminium-Deckelplatte durch eine hochwertige Lackierung im klassischen silbernen Cambridge Audio Design ersetzt und das Firmenlogo ist im Siebdruckverfahren realisiert. So steht der Alva ST ungeachtet seiner attraktiven Preisgestaltung für kompromisslosen High-End-Sound gepaart mit zeitgemäßer Bluetooth-Konnektivität und setzt damit abermals Maßstäbe im Bereich moderner Vinyl-Wiedergabe.
Die Plattenspieler Alva TT V2 und Alva ST sind ab Frühjahr 2022 im ausgesuchten Fachhandel sowie im Online-Shop von Cambridge Audio verfügbar. Die unverbindlichen Preisempfehlungen inklusive Mehrwertsteuer liegen bei knapp 1.000 Euro für den Alva ST und knapp 2.000 Euro für den Alva TT V2.
Hersteller/Vertrieb
Cambridge Audio Deutschland
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Anschift | Alter Wandrahm 15 20457 Hamburg |
Telefon | +49 40 94792800 |
Web | www.cambridgeaudio.com/deu/de |
Technics hat die Markteinführung des neuen kompakten Netzwerk-CD-Receivers SA-C600 bekannt gegeben, der Teil der neuen Premium-C600-Serie ist. Bereits seit November 2021 sind die neuen leistungsfähigen und kompakten Lautsprecher SB-C600 erhältlich, die sowohl klanglich als auch optisch perfekt mit dem SA-C600 harmonieren.
„Der SA-C600 ist die konsequente Ergänzung des Technics Portfolios und schließt die Lücke zwischen den kompakten All-in-One-Systemen wie dem SC-C70MK2 und echten Einzelkomponenten wie dem C700- und dem G700-System“, sagt Frank Balzuweit, Produktmanager Technics Europa. „Die Nachfrage nach solchen Produkten ist riesig – einem eleganten und gleichzeitig kompakten, leistungsstarken Netzwerk-CD-Receiver, der genau die Anforderungen vieler moderner Musikliebhaber und ambitionierter HiFi-Fans abdeckt“, so Balzuweit weiter. „Während viele ernsthafte Musikhörer eine Lösung wünschen, die sich klar oberhalb der typischen All-in-One-Systeme positioniert, bieten kompakte Receiver wie der SAC600 die Möglichkeit, jedes beliebige Lautsprechersystem anzuschließen. Dies ermöglicht ein Leistungsniveau, das mit All-in-One-Lösungen nicht möglich ist, jedoch ohne mehrere Komponenten aufstellen zu müssen.“
Der neue SA-C600 begeistert selbstverständlich mit der bewährten und ausgereiften volldigitalen Verstärkertechnologie basierend auf der Technics-typischen JENOEngine, die die Grundlage für extrem dynamische Musikwiedergabe ist. Darüber hinaus wird der kompakte Netzwerk-CD-Receiver den ständig steigendenAnforderungen nach größtmöglicher Konnektivität und Flexibilität gerecht.
Der Netzwerk-CD-Receiver bietet beeindruckende Ausstattung und Spezifikationen:
Als perfekte Ergänzung zum kompakten Netzwerk-CD-Receiver SA-C600 bietet Technics seit November 2021 mit den SB-C600 neue elegante Hochleistungs-Kompaktlautsprecher an. Dieses Lautsprechersystem passt sowohl klanglich als auch ästhetisch perfekt zur beeindruckenden Leistung des kompakten SA-C600. Zusammen bilden sie eine attraktive und zugleich audiophile Kombination, die neue Maßstäbe bei der Musikwiedergabe setzt und mit ihrem modernen Design zum Blickfang in jedem Wohnambiente wird.
Der Technics Netzwerk-CD-Receiver SA-C600EG-S/K wird ab Februar 2022 für knapp 1.000 Euro erhältlich sein.
Vertrieb
Panasonic Deutschland
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Anschrift | Eine Division der Panasonic Marketing Europe GmbH Winsbergring 15 22525 Hamburg |
Telefon | +49 40 85490 |
panasonic.de@eu.panasonic.com | |
Web | www.technics.com |
Für alle Vinyl- und SACD-Hörer hält Sieveking Sound ab sofort eine noch größere Auswahl bereit. Zum Jahresende hat Deutschlands größter Vertrieb für audiophile Tonträger mit den Labeln Venus Records und Analogphonic sein Programm erweitert.
Venus Record hat seinen Sitz in der Nähe von Tokio, Japan. Gegründet wurde es 1992 von Tetsuo Hara, der sich zur Aufgabe gemacht hatte, Jazzaufnahmen wieder mehr Lebendigkeit zu verschaffen. Hara, der zuvor als Produzent für RCA Victor und Alfa gearbeitet hatte, vermisste die Emotionalität des Jazz der frühen 60er Jahre. Für Venus Records entwickelte er seinen eigenen „Hyper Magnum Sound“. Dafür brachte er alle Musiker wieder zur gleichen Zeit gemeinsam ins Studio, wie es damals üblich war, und fertigte direkt vor Ort den Stereomix für die spätere Veröffentlichung. Das endgültige Feintuning erfolgt dann im eigenen Studio in Japan. Mit diesem Vorgehen erreicht Hara ein Klangbild mit enormer Präsenz und Natürlichkeit der Einzelinstrumente. Venus-Aufnahmen vermitteln den Eindruck, im Studio einer Live-Aufnahme beizuwohnen. Heute gehört Venus Records zu den erfolgreichsten Jazz-Labeln Japans und genießt unter audiophilen Musikhörern einen hervorragenden Ruf.
Venus veröffentlicht heute rund zehn Aufnahmen im Jahr. Die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler dafür übernimmt Hara nach einem einzigen Kriterium: Ihre Musik muss ihm selbst gefallen. Angetan haben es ihm insbesondere Jazz-Trios mit Piano, Klarinette oder Saxophon. Jazzsängerinnen begeistern ihn, was sich auch daran ablesen lässt, dass seine ersten Veröffentlichungen häufig weibliche Akte auf dem Cover zeigten. In den USA führte das dazu, dass in den Katalogen nur noch die Album-Rückseiten abgedruckt wurden und seine amerikanischen Künstler Probleme damit hatten, ihre CDs auf Live-Konzerten anzubieten. Wahrscheinlich ist es dem Einstieg der Tochter Wakana in das Label zu verdanken, dass heutige Produktionen dahingehend unverdächtig sind. Keine Kompromisse machen allerdings beide bei der übrigen Gestaltung ihrer Tonträger. Diese orientiert sich am japanischen Markt und damit ist die englische Sprache allenfalls in den Titelinformationen zu finden.
Das Label Analogphonic aus Südkorea hat sich auf das Wiederauflegen von Klassiktiteln auf Vinyl spezialisiert. Für die Veröffentlichungen werden die Originalbänder genutzt und in Tonstudios, häufig in Deutschland, neu gemastert. Auch die Pressungen übernehmen Plattenpresswerke in Deutschland.
Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
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Ansprechpartner | Jan Sieveking |
Anschrift | Plantage 20 28215 Bremen |
Telefon | +49 421 6848930 |
kontakt@sieveking-sound.de | |
Web | www.sieveking-sound.de |
Keces ist ein etablierter Markenname mit hohem Ansehen, vor allem, wenn es um Linear-Netzteile geht. Das neue, aufwändige P28 stellt mit seiner imposanten Erscheinung nun den Gipfel der Keces Netzteil-Entwicklung dar. Es bietet vielfache und variable Stromversorgungen und darüber hinaus noch ein außergewöhnliches Extra.
Linear-Netzteile sind für sehr viele Anlagen-Konfigurationen eine sinnvolle Investition, um all die bekannten Nachteile von simplen Schaltnetzteilen auszuschließen, die heuer vielfach selbst kostspieligen Audio-Komponenten werksseitig erst einmal zur Stromspeisung beigepackt werden. Oftmals leisten auch die Linear-Netzteile als Black-Boxes recht unscheinbar ihren audiophilen Dienst. Die bisher bekannten Netzteile von Keces kommen ebenfalls recht dezent daher. Ein Keces P8 oder ein P3 sind bei mehreren unserer Autoren wichtiger und fester Bestandteil ihrer Hifi-Anlagen. Die Modelle P3, P8 und P28 bilden die Pier Serie der taiwanesischen Marke.
Der deutsche Importeur Robert Ross zeigte sich am Telefon froh, dass das neue Keces-Flaggschiff mit einem Jahr Verspätung nun endlich verfügbar ist und vor allem über die ersten positiven Feedbacks seiner Kunden. Für den Preis von 3000 Euro erhält man ein stattliches und üppig ausgestattetes Gerät. Allerdings dienen die zum Lieferumfang gehörenden DC-Kabel laut Robert Ross eher der Funktionsprüfung, als dass sie zum klanglichen Niveau des P28 passen. Deshalb fertigt er hochwertige Alternativen unter dem Markennamen RRossaudio an. Diese Premium-DC-Netzkabel und Ultra-Premium-DC-Kabel mit vergoldeten Vollmetall-Steckern besitzen eine Textilummantelung für bestmögliche Vibrations-Dämpfung. Die Leiter haben einen Querschnitt von 1,5 respektive zwei Quadratmillimetern. Bei der Konfektionierung wird ausschließlich 3,5-prozentiges Silberlot verwendet. Diese Qualität erlaube auch größere Längen. Für diesen Test schickte er mir drei zwei Meter lange Kabel für 70 und 80 Euro. Fünf Anschlussplätze für derartige DC-Verbindungen bietet das Keces P28. Ein weiterer, sechster DC-Anschluss ist auf der Geräte-Rückseite ein USB-A- Ausgang, dem ein USB B-Eingang zugeordnet ist. Dieses Duo dient der Optimierung der USB-Stromversorgung, indem das USB-Signal hier durchgeschleift wird. Der über USB ankommende Strom wird sozusagen gekappt und vom P28 durch sauberen Strom ersetzt, was klanglich nachvollziehbare Auswirkungen haben kann. Wenn man die Verbindung von einer USB-Tonquelle – Musikserver oder Computer – zum D/A-Wandler einem wirklich fairen Vergleich unterziehen wollte, müsste man drei gleichwertige Kabel besitzen: zwei zum Einschleifen des P28 und alternativ eines, das so lang ist wie diese zwei zusammen, zur direkten Verbindung ohne das Keces.
Die anderen fünf DC-Ausgänge mit den gebräuchlichen 2,5-Millimeter-Koaxial-Steckern – Adapter für 2,1mm liegen bei – bieten unterschiedliche Spannungen, die sich per Rast-Schaltern einstellen lassen. Einer von diesen wird rückseitig bedient. Er erlaubt die Wahl zwischen fünf und neun Volt. Die fünf Volt wären etwa für eine externe Festplatten-Dockingstation genau richtig, die ja stets mit simplen Schaltnetzteilen daherkommt. Eine hochwertige Stromversorgung bei Festplatten ist fundamental für den Klang einer digitalen Quelle. Angesehene Hersteller wie etwa Melco treiben hier bei ihren Top-Geräten entsprechenden Aufwand. Den vier weiteren Anschlüssen ist ihre Bedienung auf der Front des P28 zugeordnet und nicht nur das: Jeder der Anschlüsse eins bis vier besitzt ein analoges Zeiger-Instrument, das die abgegebene Stromstärke sichtbar macht. Über Kippschalter lassen sich die an den vier DC-Ausgängen gewünschten Spannungen individuell einstellen. Erst durch Betätigen eines mit „Engage“ beschrifteten Tasters pro Zone, wird für diese vier Wege jeweils der Strom freigegeben. Die Position des Spannungswahlschalters sollte man vor der „Engage“-Aktivierung stets überprüfen, das gilt besonders, sobald kreative Mitbewohner mit eingeschränkter Empathie für Konsequenzen, beispielsweise Kinder, im Haushalt leben. Die Rastposition des Schalters wirkt haptisch recht stabil. Dennoch wäre hier ein Sicherungsmechanismus wünschenswert. Zentral auf der Frontplatte zwischen den vier Zonen befindet sich der dem rückseitigen harten Netzschalter untergeordnete Ein/Aus-Schalter mit dazugehöriger optischer Betriebsanzeige. Die leuchtet im eingeschalteten Zustand blau, im Standby rot. Das warnende Rotlicht darüber würde im Falle einer Überhitzung aufleuchten. Seine Bezeichnung OTP steht für Over Temperature Protection. Links von Zone I dient ein Dimm-Taster dem Abschalten eines erheblichen Teils der Illumination. Denn die ist recht auffällig und mag manch Einen an das berühmte McIntosh-Flair erinnern. Die Betriebsanzeige über dem „Engage“-Schalter leuchtet auch im Dimm-Modus weiterhin in grün, wenn der DC-Strom nicht freigegeben ist. Blau signalisiert den freigeschalteten Ausgang. Rot würde sie bei Überlastung aufleuchten, gekennzeichnet mit OCP, was Over Current Protection abkürzt.
Das Keces P28 ist nicht nur Stromversorger, es bietet zusätzlich ein ungewöhnliches Extra, welches sich ebenfalls durch grüne Illumination bemerkbar macht. Die ist jedoch wenig auffällig, da die ein- und ausschaltenden grünen LEDs nur durch die Schlitze der Abdeckung zu sehen sind. Sie gehören zum Schumann Resonanz-Generator. Dieser ist fest im P28 integriert und nicht abschaltbar. Robert Ross sagte mir hierzu, wenn ich dessen Wirkung überprüfen wolle, so könne ich ihn leicht ausschalten, indem ich bei geöffnetem Gehäusedeckel den Stecker der Stromversorgung der Schumann-Generator-Platine abzöge. Was ist und macht so ein Schumann-Resonanz-Generator? Ihm zugrunde liegen die Überlegungen des deutschen Physikers und Elektroingenieurs Winfried Otto Schumann, der stehende elektromagnetische Wellen beim Erdumfang berechnete. Diese werden durch Wechselfelder beeinträchtigt, wie wir sie reichlich in unserer modernen Lebensumgebung antreffen. Die Schumann-Resonanz ist bei niedrigen 7,83 Hertz angesiedelt. Sie zu erzeugen, wie hier im Keces P28, ist technisch kein enormer Aufwand und bedeutet im P28 auch keinen nennenswerten Kostenfaktor. Ihre Wirkung wird von Anwendern häufig als atmosphärisch wohltuend bezeichnet. Das bezieht sich meist auf mindestens diese zwei Aspekte: Zum einen sagt man dem Schumann-Generator nach, er verbessere die Befindlichkeit in einem Raum und Audiophile beschreiben des öfteren ein ausgeprägtes Raumgefühl der musikalischen Darbietung einhergehend mit geschärfter Ortbarkeit. Mehrere Menschen in meinem Bekanntenkreis benutzen solch einen Generator. Schlimmstenfalls ist wohl die Wirkung des Resonators nicht subjektiv erfahrbar. Ich werde mich in diesem Test dem Thema nicht widmen, da ich den Schumann-Generator sozusagen als Beigabe betrachte und allein die Qualitäten der Stromversorgung ermitteln und beschreiben möchte.
Bei den vielen Einsatzmöglichkeiten des P28 stellt sich die Frage nach dem technischen Aufwand. Der Blick in das Innere des massiven und soliden Gehäuses zeigt Fülle. Wenn es um Details geht, hüllt sich der Hersteller in Schweigen. Dies ist beim P28 nicht neu, auch zum vielfältigen Portfolio von Keces ist traditionell selten etwas Spannendes zur erfahren. Dass der mächtige Ringkerntrafo im P28 allerbestens ist, unterstelle ich an dieser Stelle mal, denn Huikang Electronic Co. LTD, das Keces Mutter-Unternehmen, ist Hersteller von Transformatoren. Robert Ross wusste zu erzählen, dass der Gesamtaufwand dem erheblich verbesserten Eigen-Rauschen diene. Wie kürzlich im Testbericht über das Antipodes-S60-Netzteil beschrieben, ist neben Schnelligkeit die Rauscharmut einer Stromversorgung für den musikalischen Mehrwert verantwortlich. Laut Robert Ross liefere das P28 den Gleichstrom in einer Qualität, wie er in sensibler Labor-Umgebung benötigt wird. Nebenbei ist wichtig zu wissen, dass bei allen DC-Ausgängen des P28 der Pluspol des Koax-Anschlusses stets der mittige, innere ist. Dies ist weitestgehend gebräuchlich, jedoch nicht immer der Fall. Sollte man eine Komponente per Keces P28 mit Strom versorgen wollen, bei dem Plus außen liegt, benötigt man ein entsprechendes Anschlusskabel, was letztlich auch kein Problem darstellt, weil es bei RRossaudio in der gewünschten Länge zu bekommen wäre. Dem P28 liegt ein Mini-Klinken-Kabel bei. Es dient der Trigger-Verbindung, für die Eingang und Ausgang zur Verfügung stehen. Ein kleiner Schalter erlaubt die Auswahl zwischen Ferneinschaltung durch ein anderes Gerät oder die Steuerung durch den Ein/Aus-Schalter auf der Front.
Dass ein Linearnetzteil beinahe immer gegenüber einem Schaltnetzteil zu spürbarer klanglicher Verbesserung führt, will ich hier nicht exemplarisch am Keces P28 nachvollziehen. Ich denke, darüber besteht weitgehend Einigkeit. Interessanter finde ich die Fragestellung: Wie klingt das neue große Keces im Vergleich zu anderen Netzteilen? In jüngster Vergangenheit habe ich mich mit diesem Thema beschäftigt, weil ich meinen PS-Audio-DirectStream-DAC dadurch aufgewertet habe, dass ich die interne Analog-Platine separat mit 12 Volt Gleichstrom versorge. Dazu benötigte ich ein externes Linear-Netzteil. Auch mein klanglich – vor allem wegen seines günstigen Preises – hoch geschätzter Daphile-Intel-NUC als Musikserver und Player wird von außen mit zwölf Volt versorgt. So konnte ich unlängst mehrere Netzteile im Vergleich ausprobieren und finde es bemerkenswert, wie deutlich doch deren Auswirkung vor allem auf die Tonalität der Musik ist. Es handelte sich um ein ZeroZone, direkt per Ebay aus China beschafft, mein Ferrum Hypsos, ein mächtiges Selbstbau-Netzteil, das einst eine Endstufe versorgte und das Antipodes S60. Letzteres konnte ich nur kurze Zeit außerhalb seiner Bestimmung als Stromlieferant für den Antipodes S20 Reclocker und den S40 Musikserver ausprobieren. Das S60 war insgesamt derart gut auf die Komponenten aus dem eigenen Hause abgestimmt, dass letztlich kein anderes ihm in diesem Zusammenspiel gleich kam. Ebenso unterlag hier das Ferrum, welches mit seinem aktuellen Preis von 1200 Euro nur einen einzigen, wenn auch sehr variablen Ausgang bietet.
Dennoch möchte ich den Klangunterschied zwischen dem P28 und dem S60 in der Antipodes-Kette so beschreiben, dass das Keces hier dem Klangbild eindeutig mehr Offenheit und Glanz in den Höhen verlieh. Das hatte auch nach mehreren Musikstücken noch seinen Reiz und gab kaum Anlass zur Kritik, weil auch die Feinzeichnung in der Musik davon zu profitieren schien. Überlegen war das S60 trotz des dunkleren Charakters letztlich wegen seiner Homogenität und musikalischen Gemeinschaftsleistung mit den zwei Antipodes. Das sollte man dem Keces nicht nur nachsehen, sondern es hätte mich geradezu enttäuscht, wenn in dieser Konfiguration nicht das S60 obsiegt hätte. Objektiver ist da ein Vergleich an der Analog-Platine meines DACs. Um hier gleich einem möglichen Vorwurf zu begegnen, ich hätte mit dem Test an dieser Stelle nur eine Option ausgeleuchtet und es könne an anderer Stelle zu anderer Einschätzung kommen, möchte ich erwähnen, dass ein weiterer Versuch als Stromquelle für den Intel-NUC das Ergebnis am D/A-Wandler untermauerte, nur nicht in jedem Falle ähnlich deutlich ausgeprägt. An der PS Audio-Platine ließen sich die Vorzüge oder Schwächen der fünf Kandidaten recht gut ermitteln. Das preisgünstige ZeroZone trägt im Grundtonbereich etwas zu dick auf und gestaltet die Musik dadurch träge. Das fiel sogar bei klassischer Musik ins Gewicht, wo häufig etwas Fülle und ein dunkleres Timbre ganz gut passt. Auch das Antipodes S60 für 1950 Euro liefert mächtig Grundton-Intensität, sorgt aber dank seiner Schnelligkeit für Kraft und Dynamik und dickt im Gegensatz zum ZeroZone nicht ein. Musikalisch ist es an dieser Stelle vor allem bei klassischer Musik sehr stimmig. Da kann das Keces nun gegenhalten, indem es eindeutig mehr Offenheit und Glanz auflegt, was auch die räumliche Tiefe der Darstellung steigert. Insgesamt wirkt Musik mit dem Keces schlanker, offener und mit wunderschön seidigen Obertönen. Die Fähigkeit, die Musik nuanciert zu zeichnen, geht nicht mit Schärfe oder Härte einher. Dieser Transparenz zu lauschen, machte mir viel Vergnügen. Das selbstgebaute Endstufen-Netzteil bewährte sich am PS Audio etwas besser als das ZeroZone und soll hier nur deshalb erwähnt sein, weil es vom Materialeinsatz, damit ist die Größe des Trafos und der Kapazitäten gemeint, mächtig was zu bieten hatte. Da konnten die anderen nicht mithalten. Aber sie sollen ja auch keine Endstufen versorgen. Ich finde es deshalb erwähnenswert, weil es zeigt, dass eine derartige Überdimensionierung hier nichts bringt.
Allein das Keces P28 ist im Materialaufwand noch beachtlicher, jedoch im Aufbau vielschichtiger und weitaus raffinierter. Spannend ist der Vergleich mit dem populären Ferrum Hypsos an dieser Stelle. Hier ist der Unterschied ebenfalls sofort hörbar. Jedoch fällt die Bewertung da nicht so leicht. Denn beide haben ihren eigenen Charakter und ihre Stärken. Wenn ich jetzt sage, dass Ferrum klingt im Vergleich zum P28 etwas stumpf, dann ist das deshalb wahr, weil das Keces die Fähigkeit besitzt, der Musik eine bemerkenswerte Offenheit zu verleihen. Es umgibt die Musik mit einer luftigen Aura und seidigem Glanz. Das ist sehr schön. Das Ferrum setzt dem Keces die Trockenheit eines Konzertsaales entgegen – unauffällig und der Musik eher untergeordnet. Man könnte jetzt vielleicht denken, das eine oder andere ist für diese oder jene Musik zu bevorzugen. Das sehe und höre ich nicht so. Denn beide können ihre Stärken in jedem Falle ausspielen. Klar, bei Hardrock oder Metall mag die E-Gitarre mit dem Keces ihren anmachenden Sound noch prägnanter artikulieren, aber dafür ist die Strenge der Klassik beim Ferrum etwas besser spürbar. Das Keces P28 versteht klanglich nicht nur zu überzeugen, sondern die Musik emotional zu vermitteln. Gerade die Feinheiten in der Musik sind es, die das Zuhören so faszinierend machen. Die Bühne, die das Keces zu gestalten in der Lage ist, steigert die Größe der Inszenierung. Dank der Anschluss-Vielfalt des Keces kann ich nun gleichzeitig den NUC-Musikserver/Player und die Analogplatine des D/A-Wandlers versorgen. Da mein NUC zwar üblicherweise im Musikbetrieb mit zwölf Volt betrieben wird, aber technisch für 19 Volt ausgelegt ist, bietet das P 28 auch die Möglichkeit, an dieser Stelle mit alternativen 15 oder 19 Volt zu experimentieren – ein erfreulicher Komfort, möglicherweise mit Klangpotential. Sobald das P28 beide Geräte versorgt, gewinnt die Musik durch diesen Synergieeffekt. Klassische Musik erhält mehr Grundtonwärme, nicht viel, aber doch genau das Quäntchen, das die Glaubwürdigkeit und den Genuss entscheidend steigert. Die Musik klingt nie zu üppig in den unteren Tonlagen. Das Keces überzeugt durch Detailfülle. Der Multiinstrumentalist Abdullah Ibrahim spielt jetzt auf seinem Album Mukashi seine Instrumente faszinierend nuanciert, greifbar und mit wunderschönen Klangfarben. Eine beeindruckende Plastizität ist hier jedem Instrument eigen. Die ist mit dem Keces P28 leichter und deutlicher wahrzunehmen als ich sie bisher kannte. Als nächstes werde ich zu Musikserver und Wandlerplatine auch meinen Router mit P28-Strom versorgen. Es sind ja noch Anschlüsse frei, und das P28 setzt weiterem Ausprobieren zu meiner Freude kaum Grenzen.
Gehört mit
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Computer | Intel Nuc Pentium Silver 1,5 GHz, Samsung Pro SSD, Ferrum Hypsos Netzteil, Daphile-Player 21.01und Qobuz |
Netzwerk | Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2 und Audioquest CAT700 Carbon |
Reclocker | Mutec M-3+ Smartclock USB |
DA-Wandler | PS Audio DirectStream-DAC mit zusätzlicher Stromversorgung durch Ferrum Hypsos für das Analog-Bord |
Vorverstärker | Audio-gd Master 1 Vacuum |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 |
Equalizer | LA-Audio EQ231G für Bass |
Lautsprecher | Triangle Grand Concert |
Zubehör | Siltech Royal Signature Golden Universal II USB, Habst USB Ultra-3 und DIII AES/EBU, JIB, Boaacoustic Silver Digital Krypton AES/EBU, Wireworld Eclipse 8 Silver und Platinum Cinch und XLR, Purist Audio Design Elementa Advance und Alzirr XLR, QED Genesis Silver Spiral und Supra XL Annorum LS mit Enacom LS, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC, Source und NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, Synergistic Research Quantum Blue und OrangeSicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Franck Tchang Klangschalen |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Herstellerangaben
Keces P28
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DC Ausgänge | Zone 1: 5V/7V/9V/12V, 4A Zone 2: 12V/15V/19V/24V, 4A Zone 3: 12V/15V/19V/24V, 4A Zone 4: 12V/15V, 10A Zone5: 5V/9V, 2A Zone 6: USB 5V, 2A |
USB Isolator | Unterstützt Low Speed und Full Speed Datenraten 1,5 Mbps und 12 Mbps |
Rauschspannung | <100µV bei Volllast <10µV bei 60 Watt |
Abmessungen | 300 B x 279 T x 133 H mm |
Gewicht | 14kg |
Gehäuse-Ausführung | Schwarz, Voll-Aluminium |
Preis | 3000 Euro |
Vertrieb
Robert Ross Audiophile Produkte GmbH
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Anschrift | Alemannenstr. 23 85095 Denkendorf |
Telefon | 08466 905030 |
r.ross@robertross.de | |
Web | www.robertross.de |
Earlier this year, Finn Corvin Gallowsky and I introduced you to Ferrum's first-ever product: the Hypsos power supply, which provides voltages ranging from five to 30 volts and won us over with its flexibility and sonic impact on connected devices. The headphone amplifier OOR is Ferrum's second product.
By the way, our enthusiasm for the universally applicable power supply - it covers a very wide voltage and power range - led to the consequence that we conferred the Hypsos a Statement-in-High-Fidelity award in cooperation with our Polish colleagues. Until now we haven’t yet dispatched the award, because we hope to get the chance to hand it over personally later this year and to seize this opportunity to take a closer look at Ferrum's new premises. That is to say, that HEM and Ferrum boss Marcin Hamerla and his team, which now consists of more than 20 people, have moved to a larger company building in Pruszków near Warsaw since our last visit seven years ago. And this is where Ferrum's products are now primarily developed and manufactured.
The designer responsible for the OOR, Maksymilian Matuszak, explained in a Skype conference and by means of a technical white paper made available in advance to Hifistatement what makes the OOR stand out of the crowd according to his opinion: "First of all, the OOR has a unique discrete output stage. It is a hybrid Class A and AB concept. The special circuitry never allows either of the two output transistors, which are polarized similarly to a Class AB arrangement, to turn off. The current of both transistors is monitored by independent circuits that prevent the current from dropping below a certain threshold. In this way, distortion is much lower because the transistors do not go through the most non-linear part of their characteristic curve. This circuit is quite different from the well-known "Sliding Bias" and was therefore named "Gapless Current Transistor Bias" or "GCTB" for short by Ferrum.
This output stage is further linearized by the feedback loop of a discrete current feedback amplifier, which has a bandwidth of about 60 kilohertz at minus three decibels with open loop and almost one megahertz at minus three decibels with closed loop. The bandwidth of 60 kilohertz in the open feedback loop was achieved by a two-pole compensation method. This flattens the distortion in the audio spectrum as the open-loop gain drops off at higher frequencies compared to the typical Miller compensation. On the contrary, the large open-loop bandwidth mentioned does not exist in headphone amplifiers incorporating ICs.
In addition, the internal power supply is Hypsos' technological legacy. It features low-noise switching regulators with two-stage input and output filtering, followed by linear low-drop voltage regulators (LDO) with a fast transient response. For better channel separation, there are separate LDOs for both channels. Furthermore, the OOR features two DC inputs: a classic 2.5/5.5-millimeter DC jack plug and a 4-pin WEIPU plug, the same as on the Hypsos. To allow the use of the second option when purchasing a Hypsos, Ferrum includes with it a special power link cable with four-pin WEIPU connectors on both sides. When a normal cable is used, the "4-Terminal Sensing Design" (4TSD) feature in the Hypsos measures the voltage at the cable output, whereas with the FPL cable, the voltage is measured directly on the OOR’s main board. This allows the Hypsos to further stabilize the voltage in the current path.
There are eight independent main power rails in the OOR. For the amplifiers in the output stage, there are independent ±20 volt rails for both channels, based on low-noise, fast, linear low-drop voltage regulators. For the preamplifier stage, there are ±15-volt rails, also independent for both channels and based on linear LDOs. The ±20 volt rails of the LDOs are fed by switching converters that come up with two-stage filters at the input and output. The voltage at the output of the switching converters is approximately ±21.5 volts. Finally, there is an additional power rail just for the front LED, which is powered directly from the input power supply. The OOR features a six-layer circuit board. It has two layers just for the grounding surfaces. There are three groundings on the OOR: Signal ground, switching converter ground, and input power supply ground. These groundings and the power rails are separated by common mode chokes to further attenuate the high frequency common mode noise provenient from switching converters and the input power supply.
The input stage of the OOR is realized with carefully selected, fast operational amplifiers featuring a special external compensation. Within this section, the adjustment of the gain and by means of a four-channel ALPS potentiometer also the volume can be performed, as the entire signal path is completely designed as a balanced circuitry. It is containing neither transformers nor coils. Unbalanced input signals are converted into balanced signals by the input amplifier section. Before reaching the unbalanced RCA output, the signal is converted back to single-ended.
The output power amplifiers are – as aforementioned – of completely discrete design and operate using low-noise bipolar transistors. There are four of these amplifiers, two for each channel, as is required for a balanced output topology. These amplifiers are DC-coupled, and there is a DC servo that features a three-decibel cutoff frequency at about 0.1 hertz. The available output power into 32 ohms is four watts at the 6.35-millimeter jack output, and 5.5 watts at the balanced four-pin XLR output. At 600 ohms, 200 and 800 milliwatts are available, respectively. The output impedance here is less than 0.3 ohms, regardless of load, while at the RCA preamp outputs, it's 22 ohms, and at the XLR connectors, 44 ohms.
Since the OOR undoubtedly belongs to the group of stationary headphone amplifiers due to the mains power it requires, I connect it therefore to the balanced outputs of Chord Electronics' DAVE and in a first glance to the supplied external 24-volt switching power supply. The OOR spends the approximately 40-hour break-in period - partly powered by its own power supply, partly by the Hypsos - with the Audeze LCD-X that I received back from repair. Since I've been working with the incredibly well-sounding and opulently equipped Weiss DAC502 with its special equalization for the LCD-X, I am nevertheless aware that the magnetostat isn't exactly blessed with an ultra-linear frequency response without it. However, it really offers a lot of fun paired to the OOR on the rather randomly selected album Changing Places performed by the Tord Gustavson Trio. On "Deep As Love", I especially like the accurate differentiation of double bass, grand piano, drums and cymbals. The transient and dying-out oscillation of single tones or chords is immensely detailed to follow without distracting the listener from the musical content. The inner dynamics of individual sound events are rendered in an equally remarkable way. "Graceful Touch" begins with a quiet intro on the drums, and in the process you get a very credible impression of the imaginary recording space. Generally speaking, the instruments don't stick on a flat plane between the ears, and although the OOR doesn't come with a cross-feed circuitry, the sonic image doesn't seem to be factitiously widened out: I really wouldn’t mind to become a headphone aficionado!
This impressive sound experience is not only feasible in conjunction with the Audeze: With the SendyAudio Peacock, I enjoy the first songs of the album at least as intensively - but in a slightly less spectacular way, being tonally somewhat more balanced and coherent. The three-stage gain control was initially set to the middle position, but already in combination with the LCD-X I reduced the gain by ten decibels, in order to allow the potentiometer to be now used in the range between eleven and one o'clock instead of between eight and ten o'clock. All headphones used are operated in balanced mode, since the OOR is conceived balanced throughout as well.
The change from the SendyAudio Peacock to the significantly cheaper Aiva is easy to bear after having the level adjusted, yet no serious differences in quality come to light - at least that's my first impression. After a longer listening and some toggling between the two headphones, it is noticeable that the spatial image during the drum intro seems to be larger with the Peacock in play, at the same time giving the double bass a bit more volume. Even though the OOR incites the headphones to sonic excellence, it does not equalize the differences between them.
So I commit myself to the Peacock again and enjoy the airy and dynamically exciting playback of Shostakovich's Symphony No. 15 by fully immerging in warm timbres. Although I don't find fault with the sonic performance in the slightest, I connect the OOR to the Hypsos instead of the supplied external switching power supply, which of course lists the company's own headphone amplifier already in its shortlist. Therefore a few movements of the combined rotary and push control knob are sufficient to set the correct voltage and polarity for the OOR: Thanks to the much more elaborate power supply, even more air surrounds the instrument groups, the spatial information appears to be more precise, and the fortissimo passages gain a bit more of dramatic impact. In comparison, I rate the added sonic value offered by the Hypsos a bit higher than that when swapping from the SendyAudio Aiva to the Peacock.
Needless to say, that I give the initial two tracks of Changing Places also a comparative listen via the big SendyAudio on the SPL Phonitor x, whereby its matrix circuitry stays deactivated for the time being: Dynamically, the Phonitor is even a little more convincing, but the subtleties in the transient and dying-out oscillation of individual tones become clearer through the OOR. It is almost impossible for me to assign a hi-fi criterion to what fascinates me so much about the Ferrum’s performance. In all individual disciplines, the headphone amplifiers perform at a similar level, but there is something delicate, tingling about the way the OOR presents itself sonically, which the neutral, rational sounding SPL is lacking. As might be expected, these differences are all the more pronounced when the OOR is powered by the Hypsos. Even when listening to Symphony No. 15, the Polish duo stays my favourite: The musicians seem to be playing in a slightly larger, airier room. With the matrix circuit influencing the sound of the Phonitor, the imaging doesn't get any more spacious, but to my ears it sounds a touch more coherent. Nevertheless, when it's not exactly about large-scale orchestral music, I simply enjoy the Hypsos and OOR combo more.
Not to give the OOR an edge, but simply because I can't stop listening to one of my latest discoveries on Qobuz, Houston Person and Ron Carter's lyrical duo album Remember Love, I start off with "My One And Only Love" with the Peacock connected to the Phonitor, and then repeat it with Hypsos and OOR taking care of the amplification. Even with the SPL, you can get infatuated by the old familiar, but excitingly interpreted melody. However, the Ferrum combo does this a bit better thanks to the airier performance and an emotionally stronger approach. Yes, my previous enormous appreciation for OOR and his fellow mate still remains unchanged with this track.
Eventually, I relocate the two Ferrum reps into the living room, where they are required to demonstrate their mutual capabilities as a preamplifier unit in comparison with the Brinkmann Marconi. While listening to one of my test tracks twice through the Marconi, I am once again intrigued how much better this system sounds since a Hypsos powers the Auralic Aries Femto. I am even more staggered when the OOR takes over the preamplification in conjunction with a second Hypsos. Now the system in the living room catches up yet another step closer to the one in the study: The midrange sounds much more differentiated and open, while the playback has improved dynamically a bit as well. Perhaps I should have the Marconi somewhat dusted off by the manufacturer after almost 20 years of continuous operation. In any case, the OOR and its partner cut an excellent figure as a preamplifier.
Listened with (listening room)
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NAS | Melco N1Z/2EX-H60 with external AudiaZ linear power supply, WDMyCloud |
Streamer | Auralic G2.1 with 2TB SSD |
Up-sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler with Ferrum Hypsos |
D/A converter | Chord Electronics DAVE with linear power supply |
LAN switch | SOtM sNH-10G i with Keces P8, Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme |
10 MHz clock | SOtM sCLK-OCX10 with Keces P8 and AudiaZ DC cable |
Headphone amp | SPL Phonitor x |
Headphones | Audeze LCD-X, SendyAudio Aiva and Peacock |
Cables | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC and Tornado (HC), Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC, AudiaZ Clock cable, Ansuz Digitalz D-TC Supreme and Mainz D2 |
Accessories | AHP sound module IV G, Audioquest Niagara 5000 and 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS wall sockets, Blockaudio C-Lock Lite, Artesania Audio Exoteryc, ADOT media converter (2x) with Keces P3 and SBooster BOTW P&P Eco MKII, Singlemode Duplex optical fibre cable |
Listened with (living room)
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D/A converter | Mytek Manhattan II |
Streaming bridge | Auralic Aries Femto with Ferrum Hypsos |
Pre amp | Brinkmann Marconi |
Power amp | Eintein The Poweramp |
Loudspeaker | Acapella Violon VI |
Cables | Swiss Cables Reference (Plus), Habst Ultra III, SunWire Reference |
Accessories | Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix feet, Audioquest Jitterbug, Franc Audio Accessories and Acoustic System feet, Sieveking Quantum Noise Resonator |
Manufacturer's specifications
Ferrum OOR
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Gain | -4dB, +6dB, +16dB balanced, -10dB, 0dB, 10dB unbalanced |
Circuitry | Fully balanced, proprietary discrete power amp technology |
Inputs | XLR, RCA, 2.5mm power supply connector (positive center contact), special 4-pin connector for DC power |
Headphone outputs | 4-pin XLR, 6,35mm jack socket |
Frequency response | 20Hz – 100kHz (±0,1dB) |
Output power | 400mW@300Ω, 2W@60Ω unbalanced, 1.600mW@300Ω, 8W@60Ω balanced |
Input impedance | 94kΩ |
Output impedance | 22Ω preamp output (unbalanced), 44Ω preamp output (balanced), <0,3Ω headphone outputs |
Power consumption | <15W (idle) |
Power supply | 100/240V AC into 22-30V DC |
Dimensions (W/H/D) | 21.7/5.0/20.6cm |
Weight | 1.8kg |
Price | 2,000 euros, incl. Hypsos 3,000 euros |
Manufacturer
HEM Sp. z o.o.
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Address | Aleje Jerozolimskie 475 05-800 Pruszków Poland |
Phone | +48 22 823 7238 |
info@hem-e.com | |
Web | hem-e.com |
Beim Besuch von Ansuz im August letzten Jahres beeindruckten mich die Børresen 05 allein durch Ihr elegantes Äußeres derart, dass ich ein Paar in der Silver Supreme Edition zum Test bestellte. Nun stehen sie endlich in meinem Hörraum. Doch der Weg dahin war nicht einfach, und dann stellen einem diese Traumlautsprecher auch noch eine Gewissensfrage.
Ich nehme mal an, dass diejenigen unter Ihnen, die den Bericht über das Einstiegsmodell in Michael Børresens 0-Serie, die 01 Silver Supreme Edition, sowie den über die von ihm entwickelte Aavik Phonostufe gelesen haben, auch beim Topmodell der Lautsprecher-Baureihen extrem hohe Erwartungen hegen und die Bezeichnung „Traumlautsprecher“ in der Einleitung nicht als Vorwegnahme des STATEMENTs sehen. Dass die 05 SSE – wenn ich mich recht erinnere – der bisher teuerste Lautsprecher ist, der in Hifistatement getestet wurde, belastet mein Gewissen übrigens in keiner Weise: Wenn man sich mit Komponenten beschäftigt, die die Grenzen des Machbaren erreichen oder gar verschieben, kann das Pekuniäre nur eine untergeordnete Rolle spielen. Solange erschwingliche Komponenten in unserem Magazin ebenfalls ihren Platz finden, habe ich damit – wie gesagt – kein Problem.
Jetzt müsste eigentlich eine ausführliche Beschreibung der – teils patentierten – Technologien folgen, die in der Børresen 05 SSE zur Anwendung kommen. Auch die Erwähnung der zumindest im Lautsprecherbau exotischen Materialien – wie beispielsweise jede Menge Zirkonium – wäre sinnvoll, um die Ausnahmestellung der 05 SSE darzustellen. Aber zum einen wurde der von Michael Børresen entwickelte Bändchen-Hochtöner und sein Tiefmitteltöner mit einem Durchmesser von 11,5 Zentimetern schon im Test der 01 SSE recht komplett beschrieben, und im Artikel über den Firmenbesuch bei Aavik, Ansuz und Børresen ist die Fertigung der Reinsilber-Ringe für die Silver Supreme Edition bildreich dokumentiert. Zum anderen werden Sie an dieser Stelle in Kürze ein Interview hören können, in dem Michael Børresen über seine Lautsprecher-Entwicklungen Auskunft gibt. Daher beschränke ich mich im folgenden auf eine recht knappe technische Beschreibung.
Die Børresen 05 SSE ist ein etwa 1,55 Meter hoher Zweieinhalb-Wege-Lautsprecher mit ventiliertem Gehäuse, vor dessen drei Öffnungen jeweils drei der für das Erscheinungsbild der dänischen Lautsprecher so charakteristischen metallenen Diffusoren für eine geräuschlose Luftströmung sorgen. Den oberen Teil des Frequenzbandes übernimmt wie bei allen Modellen der 0-Serie der aus der 01 bekannte Bändchen-Hochtöner aus eigener Fertigung mit einem Wirkungsgrad von 94 Dezibel, der ab circa 2,5 Kilohertz eingesetzt werden kann und ohne Übertrager auskommt. Die bewegte Masse soll beim Børresen-Hochtöner lediglich bei 0,01 Gramm liegen. So gut das Bändchen auch sein mag, was die Lautsprecher von Børresens 0-Baureihe einzigartig macht, sind die Tief/Mitteltöner mit ihrem patentierten, völlig eisenfreien Antrieb. Dank vierer gegenüber liegender Neodym-52-Ringmagnete und dazwischen liegender Ringe aus Reinkupfer, respektive bei der Silver Supreme Edition Reinsilber konnte Michael Børresen die Induktivität der Schwingspule auf weniger als 0,04 Millihenry reduzieren – nicht einmal ein Zehntel des Werts üblicher Treiber. Das soll der Geschwindigkeit des Chassis sowie seiner Fähigkeit zur Detailwiedergabe zugute kommen und dafür sorgen, dass es für den Verstärker eine extrem einfach zu treibende Last mit nur geringen Impedanz-Schwankungen und Phasendrehungen darstellt.
Bei der 05 kommen zwei Tief/Mitteltöner mit einem Membran-Durchmesser von 11,5 Zentimeter und vier Tief/Mitteltönter mit einem Durchmesser von 15,5 Zentimeter zum Einsatz. Die Membranen bestehen aus zwei Schichten sehr dünnen Carbons auf beiden Seiten eines vier Millimeter dicken Nomex-Wabenkerns und zeichnen sich durch ein sehr gutes Steifigkeits/Gewichts-Verhältnis aus. Die Reinsilber-Ringe der sechs Chassis wiegen zusammen etwa drei Kilogramm. Alle Børresen-Schallwandler sind Zwei- oder Zweieinhalb-Wege-Konstruktionen. Michael Børresen hat natürlich auch mit Prototypen mit mehr Wegen Erfahrungen gesammelt. Aber nur mit der Beschränkung auf maximal zweieinhalb Wege konnte er – wie er im Interview verriet – die angestrebte bruchlose und völlig homogene Wiedergabe erreichen. Einen Anteil daran hat gewiss auch die serielle Frequenzweiche, dank derer der elektrische Strom über den gesamten Frequenzweichenbereich phasenstarr sein soll. Auch bei der 05 kommen vakuumimprägnierte Spulen zum Einsatz. Hier werden die Arrays aus kleinen, militärisch spezifizierten Folien-Kondensatoren jedoch mit einer Vorspannung beaufschlagt. Den Lautsprechern sind die passenden Netzteile beigepackt, die aber lediglich die Minimallösung darstellen.
Schon Wochen bevor die beiden riesigen Flightcases mit den 05 SSE in Gröbenzell eintrafen, hatte Morton Thyrrested, der unter anderem für den Vertrieb im deutschsprachigen Raum zuständig ist, eine PowerBox D-TC SUPREME mit einem Mainz D2 auf den Weg gebracht: Ansuz' bestes externes Netzteil, das die von der 05 benötigten 14 Volt bereitstellt, und das drittbeste Netzkabel aus dem aktuellen Programm. Mit dabei waren auch Speakz D-TC SUPREME Lautsprecherkabel, da alle in meinem Hörraum üblicherweise eingesetzten Leitungen mit Spades konfektioniert sind, Børresen-Lautsprecher aber prinzipiell nur mit Buchsen für Bananen-Stecker ausgestattet werden, da die Dänen diese für die mit Abstand beste Verbindung halten. Natürlich hatte Morton Thyrrested, der auch bei sich zuhause eine 05 SSE betreibt und mir von deren Fähigkeiten besonders in Kombination mit den Ankopplungselementen aus Zikonium, den Darks Z2S, vorgeschwärmt hatte, auch an zwei entsprechende Sätze Füße gedacht. Dass das genannte „Zubehör“ den Preis der Testobjekte noch einmal deutlich nach oben treibt, sei nur am Rande erwähnt…
Apropos nach oben: Als die beiden Flightcases eintrafen, schwante mir bei deren Anblick nichts Gutes. Wegen der sechs großen Rollen unter jedem Case war dies beim besten Willen nicht in den Aufzug zu bugsieren, der zumindest den Transport vom Erdgeschoss in die zweite Etage stark erleichtert hätte. Die Ultima Ratio war, ein Umzugsunternehmen damit zu beauftragen, die beide Cases in die dritte Etage zu schaffen. Von ihrer Verpackung befreit waren die 05 mit ihrem Gewicht von je 75 Kilogramm dann dort recht gut zu bewegen, wie ich erfahren habe, als sie ihren Platz für ein paar Wochen für den Test der enorm wirkungsgradstarken und wohlklingenden Soundspace System Robin räumen mussten.
Für die erste Aufstellung der 05 SSE in meinem Hörraum waren die beiden Hauptanteilseigner der Upper Level ApS, unter deren Dach sich Aavik Acoustics, Ansuz Acoustics und Børresen Acoustics befinden, Lars Kristensen und Michael Børresen, nach Gröbenzell gekommen. Ich wies sie natürlich auf die Bodenmarkierungen für die bewährten Aufstellungsorte hin, kümmerte mich dann aber um frischen Tee. Als ich in den Hörraum zurückkehrte, staunte ich nicht schlecht, denn er wirkte mit den recht hohen 05 SSE deutlich größer als zuvor mit den nicht unwesentlich zierlicheren Göbel Epoque Aeon Fine. Des Rätsels Lösung: Die beiden hatten die Markierungen schlicht ignoriert: Zwar befanden sich Schallwände der 05 in etwa auf der selben Linie, die sich im Laufe der Jahre in meinem Hörraum als ideal erwiesen hatte, doch standen die Børresens nun ungewöhnlich dicht an den seitlichen Wänden des Zimmers. Hinten betrug der Abstand zwischen Wand und der Seite der Box gerade einmal 25 Zentimeter, vorn waren es dann knapp 43 Zentimeter. Die Schallwandler waren also stark eingewinkelt und zielten auf die rechte und linke Schulter einer auf dem Hörsessel sitzenden Person. Optisch war das auf Anhieb überzeugend. Der Blick auf die Rückwand des Raumes war durch die Lautsprecher so gut wie nicht verstellt: Das Arbeitszimmer wirkte luftig und offen.
Die ersten Töne nahmen mich allerdings nicht für diese Aufstellungsvariante ein. Für mein Empfinden hatte die Wiedergabe zu viel Bass und auch die Abbildungspräzision ließ zu wünschen übrig – was Lars Kristensen und Michael Børresen aber nicht im mindesten beunruhigte: Die zuvor eingespielten Boxen bräuchten nach dem Transport ein Stündchen, um sich zu akklimatisieren, und zudem habe das Lautsprecherkabel bisher noch keine einzige Betriebsstunde sammeln können. Also gönnten wir Kabel und Boxen eine Stunde Musik und uns Weißwürste, süßen Senf und Brezen. Danach hörte sich die Kette schon viel angenehmer an – nein, der Autor ist kein Fan von Weißbier am Mittag. Als die beiden Dänen ihren Lautsprechern dann noch acht Darks Z2S spendierten, verlor der Tieftonbereich nichts von seiner Energie, gewann aber extrem an Definition. Das beeindruckendste an den 05 SSE und ihrer ungewöhnlichen Aufstellung war jedoch die Größe – und Tiefe – der imaginären Bühne. So großes akustisches Kino konnte ich in meinem Hörraum zuvor nie erleben.
Doch für Lars Kristensen und Michael Børresen schien das eine Selbstverständlichkeit zu sein, und sie merkten fast beiläufig an, dass mit den Tweaks von Ansuz noch eine Menge mehr Wohlklang möglich sei. Zum Beweis ihrer These steckten sie dann in die Steckdosen-Leiste, die zuvor meine beiden Velodyne DD+ 10 plus ein Acoustic Revive RR-77 und nun den Schumann-Wellen-Frequenzgenerator sowie die Ansuz PowerBox mit Strom versorgten, erst einen und dann einen zweiten Sparkz Harmonizer TC2. Die positive Wirkung der parallel zu den Geräten agierenden Stecker war dank der immensen Detailfreudigkeit und hohen Auflösung der 05 sofort zu hören: Das Klangbild wurde noch fließender und geschmeidiger, ohne dass die hervorragende Transienten-Wiedergabe und Feinzeichnung der großen Børresen darunter litt. Der nun satte, aber keinesfalls fette Tieftonbereich machte den Einsatz der Velodynes überflüssig. Ja, ich weiß, dass sich das segensreiche Tun der Subwoofer keinesfalls auf den Bassbereich beschränkt. Doch auch das Einschwingverhalten, die Durchhörbarkeit und Abbildungspräzision der 05 SSE machten den Autor wunschlos glücklich. Übrigens war zu diesem Zeitpunkt nur einer meiner beiden Hörsessel verfügbar, da der zweite gerade neu bezogen wurde. Nach des Tages Mühen widmeten wir uns Lars Kristensens zweitem Hobby, dem auch Michael Børresen nicht abgeneigt ist: Gin und Tonic. Diesmal war es ein X-Gin mit Stückchen zerstoßener Kakaobohnen und zum Entsetzen des Gin-Kenners Schweppes Dry Tonic Water. Die Kombination erwies sich aber dennoch als überaus stimmig.
Am nächsten Morgen schafften wir noch ein Paar Sitzgelegenheiten ins Arbeitszimmer und ließen uns vom Klang der 05 SSE verwöhnen. Da allen Anwesenden weiteres Boxenrücken unnötig erschien, überließ ich meinen Platz Michael Børresen, setzte mich in die Nähe der Studer A80 und spielte ein paar Stücke vom Band, bekannte und einige eigene Aufnahmen. Besonders gefiel dem Entwickler, wie farbig, definiert und kraftvoll der Tieftonbereich der Bandaufnahmen über seine Kreationen erklang, andere Quellen reichten da meist nicht heran. Mit dem gutem Gefühl, die 05 SSE in meinem Raum optimal zum Spielen gebracht zu haben, machten wir uns dann bald darauf auf den Weg zum Flughafen.
Abends schwärmte ich dann meiner Gattin von den aktuellen Testobjekten vor. Doch die konnte meine Euphorie nicht im mindesten teilen. Schließlich tauschten wir die Plätze. Im mobilen Schaukelstuhl neben dem – momentan einzigen – Hörsessel bekam man nur einen faden Abklatsch des imposanten Klangbildes geboten, das auf dem zentralen Platz zu hören war: Tonal stimmte zwar alles, auch die Auflösung konnte überzeugen, aber die Musiker schienen sich ausschließlich um einen Lautsprecher gruppiert zu haben – von einer plastischen Bühnendarstellung keine Spur. Es half auch nicht, die Sessel Lehne an Lehne an die imaginäre Mittellinie des Raumes zu rücken: Jetzt konnte man auf keinem der beiden Plätze auf dem extrem hohen Niveau Musik genießen, mit dem die 05 SSE zuvor den an zentraler Stelle Sitzenden beglückt hatte. Wenn man den Børresen allein gegenüber saß, ließen sie einen in Musik schwelgen und Hifi-Kriterien fast völlig vergessen.
Dennoch sollte ich eine kurze Klangbeschreibung versuchen: So homogen und bruchlos hatten zuvor nur die Göbel Aeon, deren Biegewellenstrahler den Bereich von 160 bis über 30.000 Hertz wiedergibt, in meinem Raum gespielt. Auch in Sachen Transienten-Wiedergabe und Schnelligkeit stehen die 05 SSE diesen in nichts nach. Darüber hinaus fluten die Børresen den Raum mit bestens dosierter Tieftonenergie. Und das ist in meinem Raum keinesfalls selbstverständlich: Der obere Bassbereich wirkt immer eine Spur zu leicht, ganz egal auf welch hohem Level die Lautsprecher ansonsten agierten: Schon bei den LumenWhite DiamondLight wünschte ich mir in diesem Frequenzband etwas mehr Wärme, und ein Hauch mehr dürfte es bei den Göbels auch sein. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber bei den Børresen gibt es trotz der wandnahen Aufstellung keine störenden ersten Reflexionen, und auch die raumbedingte Senke gleichen sie ganz selbstverständlich aus. Sie scheinen gegen die Einflüsse ihrer Umgebung weitestgehend immun zu sein. Aber alles dies wird von der großen, präzisen und dreidimensionalen Abbildung der 05 SSE noch weit übertroffen: einfach fantastisch!
Was mich jedoch umtreibt, ist die Tatsache, dass die Børresen nur einer zentral sitzenden Person höchsten Musikgenuss gewährt. Also rufe ich Lars Kristensen an, vielleicht weiß er ja Rat. Er meint, er kenne den Effekt, es gebe wohl nur wenige Boxen die so auf den Hörenden fokussiert sein sollten wie die 05 SSE. Aber das sei bei all seinen Kunden nie Anlass zur Kritik gewesen. Er empfehle Mut zum Egoismus. Womit wir bei der Gewissensfrage wären – auch wenn sich die 05 SSE finanziell in unerreichbarer Ferne befindet: Möchte ich mit einem Lautsprecher leben, mit dem nur ich allein Musik so gut hören kann wie nie zuvor, ohne das Erlebnis mit Herstellern und Vertrieben teilen zu können, die ihre Produkte in meinem Hörraum präsentieren? Mindestens ebenso gravierend: Möchte ich für ein paar Prozent mehr Klangqualität auf das gemeinsame Hören mit meiner Gattin verzichten? Wo hört der Mut zum Egoismus auf und wo beginnt audiophiler Autismus?
Schnell steht für mich fest, dass ich die Beschäftigung mit der Børresen nicht wie geplant auf zwei Wochen beschränken kann und mit der Suche nach einer Aufstellung beginnen muss, bei der die 05 SSE auch zwei Personen ihre Fähigkeiten demonstrieren kann. Dabei nähere ich mich den bewährten Aufstellungsorten wieder an, büße dabei aber für meinen Geschmack zu viel Größe bei der Abbildung ein. Also wandern die Børresen wieder ein Stückchen näher zu den Seitenwänden. Bei einem Mindestabstand von etwa 60 Zentimetern und einer leichten Einwinkelung auf die beiden Hörplätze ist dann ein für mich vertretbarer Kompromiss gefunden. Dabei ragt die Lehne meines Sessels ein klein wenig über die imaginäre Mittellinie des Raumes hinaus: So viel Egoismus sei erlaubt. Denn auch auf dem Platz nebenan erschließen sich die fantastischen Leistungen der 05 SSE weitgehend.
Ich habe bewusst von einem Kompromiss geschrieben, denn natürlich kennt Lars Kristensen seine Lautsprecher in- und auswendig: Bei der jetzigen Aufstellung der Børresen verzichtet man auf einen Hauch Intensität bei kräftigen Impulsen, und die Maße der imaginären Bühne schrumpfen ein wenig. Aber das kann ich locker verschmerzen, da die 05 SSE in diesen Disziplinen auch jetzt noch ungemein viel – oder anders ausgedrückt: mehr als 99 Prozent aller anderen Lautsprecher – zu bieten haben. Außerdem ist es ja kein riesiger Aufwand, die Børresen von einer markierten Position auf eine andere zu schieben und die Füße nachzujustieren, um die Vorzüge der Børresen als Teilzeit-Autist voll und ganz auszukosten!
Aber dazu komme ich erst einmal nicht, denn nicht nur während der abendlichen musikalischen Aperitiv-Stündchen ist der Platz neben mir häufig besetzt. Unter anderen ließen es sich auch die Kollegen Dave Marras Grünwalds und Roland Dietl nicht nehmen, die Børresen einmal zu erleben – wann hat man schließlich die Gelegenheit, Lautsprecher dieses Niveaus außerhalb von Messen zu hören? Kollege Dietl kennt meine Kette recht gut und war von Differenzierung und stabilen Platzierung der scharf umrissenen Instrumente begeistert. Er war sich sicher, in meinem Raum bisher nichts Besseres gehört zu haben. Wie Sie schon an diesem Beispiel erkennen, hatte ich erfreulicherweise allein und in Gesellschaft ausreichend Zeit, die Børresen sehr genau kennenzulernen.
Während ich anfangs immer mal wieder die bekannten Test-Stücke anspielte, ohne jemals enttäuscht zu werden, war es danach viel spannender, Neues und in Vergessenheit Geratenes (wieder-) zu entdecken. So machten die 05 SSE beispielsweise Kit Downes' Album Osidian zu einem besonderen Erlebnis: eine einzige Schwelgerei in Orgelklängen in einem riesigen Raum. Selbst Kiyoto Fujiwaras doch sehr vordergründige Demonstration seiner Virtuosität auf dem Kontrabass auf einer ansonsten sparsam instrumentierten Fassung des „Concierto De Aranjuez“ machte die Børresen mit ihrer Klangfarbenfülle erträglich. Wahre akustische Leckerbissen waren hingegen die ECM-Alben von Tord Gustavsen, allen voran The Ground in der 96-Kilohertz-Version. Doch welche Ihrer Lieblingsscheiben. -files oder -bänder sie auch immer auswählen: Ich bin sicher, die 05 SSE wird Sie nicht enttäuschen – egal, ob Sie allein oder zu zweit hören wollen!
Gehört mit (Hörraum)
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Einstein The Tonearm 12“, Thales Symplicity II |
Tonabnehmer | Transrotor Tamino, Lyra Olympos |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
NAS | Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil, WDMyCloud |
Streamer | Auralic G2.1 mit 2TB SSD |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil |
LAN-Switch | Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme |
Bandmaschine | Studer A80 |
Vorstufe | Audio Exklusive P7 |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
Subwoofer | Velodyne DD+ 10 (2x) |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und Dragon Bi-Wiring und Fog Lifters, Swiss Cables, Forcelines, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Arya Audio Revopods, Waversa Isolator-EXT-1 (3 x), ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P3 und SBooster BOTW P&P Eco MKII, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks |
Herstellerangaben
Børresen Acoustics 05 Silver Supreme Edition
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Frequenzgang | 25Hz-50KHz |
Wirkungsgrad | 90dB/1W |
Impedanz | >5 Ω |
Empfohlene Verstärkerleistung | >50W |
Hochtöner | Børresen Bändchen-Hochtöner |
Tiefmitteltöner | 2 x patentierter, eisenfreier Børresen-Tiefmitteltöner, 11,5cm Durchmesser, 4 x patentierter, eisenfreier Børresen-Tiefmitteltöner, 15,5cm Durchmesser |
Ausführung | Nussbaumfurnier |
Abmssungen (B/H/T) | 30,5/155/58cm |
Gewicht | 75kg |
Preise | 166.670 Euro (05 Silver Supreme Edition) 3.400 Euro (Darks Z2S) x 8 |
Hersteller
BØRRESEN Acoustics
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Anschrift | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
Web | borresen-acoustics.com |
Der Canor Hyperion P1 ist ein brandneuer Class-A-Röhrenvorverstärker ohne Gegenkopplung, die Canor Virtus M1 ist eine brandneue Mono-Röhrenendstufe. Wie alle Geräte werden die Hyperion P1 und Virtus M1 von Canor selbst entwickelt und produziert. Sie sind jetzt die Referenzgeräte im Hause CANOR.
Der Hyperion P1 ist ein Class-A-Vorverstärker, der so entwickelte wurde, dass man ohne jegliche Über-Alles-Gegenkopplung auskommt. Er verfügt über eine symmetrische Präzionslautstärkeregelung, die sich in einem Aluminiumgehäuse mit zehn Millimeter Wandstärke befindet. Diese Konstruktion soll eine perfekte Abschirmung gegen HF-Einstrahlungen bieten und aufgrund der bloßen Masse vibrationshemmend wirken. Sowohl der Lautstärkreregler als auch die Platinen sind auf schwingungsdämpfenden Pads installiert, was zu Eliminierung von Vibrationen beiträgt. Der analoge Teil ist zur Beseitigung von Störungen durch eine massive, zehn Millimeter starke Aluminiumwand vom Netzteil getrennt.
Herstellerangaben
Canor Hyperion P1
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Das Netzteil der Mono-Endstufe Virtus M1 verfügt über einen Trafo, der mit einer speziellen Antivibrationsmasse gekapselt ist. Der Trafokern ist vakuumimprägniert. Die massive, geschweißte Abdeckung des Netztrafos sorgt zudem für eine wirksam elektromagnetische Abschirmung und trägt wesentlich zum hervorragenden Signal-Rauschabstand bei. Die Filterkapazität des Netzteils beträgt 3,900 Mikrofarad bei 550 Volt. Eine unter einer geschweißten Abdeckung angebrachte Drossel reduziert die Welligkeit der Anodenspannung. Die speziell für diese Endstufe ausgelegten Ausgangsübertrager wurden aus MU-Metall gefertigt. Im Signalweg kommen nur hochwertige Polypropylen-Kondensatoren zum Einsatz. Die Leiterbahnen der Signalwege bestehen aus langsam gezogenem, sauerstofffreiem Kupfer, das mit reinem Silber beschichtet ist.
Herstellerangaben
Canor Virtus M1
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Der Hyperion P1 und der Virtus M1 werden voraussichtlich im ersten Quartal 2022 zum Preis von 11.000 respektive 13.000 Euro erhältlich sein.
Vertrieb
IDC Klaassen International Distribution & Consulting oHG
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Anschrift | Am Brambusch 22 44536 Lünen |
Telefon | +49 231 9860285 |
info@mkidc.eu | |
Web | www.idc-klaassen.com |
Mit dem neuen P1 erweitert Lumin das Konzept eines audiophilen High-Resolution-Netzwerkplayers hin zu einer voll ausgestatteten HiFi-Vorstufe für höchste Ansprüche.
Der P1 von Lumin verbindet einen kompromisslos auf höchste Audioqualität optimierten Aufbau mit ultraflexiblen Anschlussmöglichkeiten und einer verlustfreien digitalen Leedh-Lautstärkeregelung und stellt damit ein vollständiges Frontend für hochwertige HiFi-Systeme dar. Neben optischen und RJ-45 Netzwerkanschlüssen, symmetrischen sowie unsymmetrischen Analogeingängen und vielfältigen digitalen Schnittstellen verfügt der High-End-Player über drei HDMI-Eingänge und eignet sich somit auch als hochwertige Schaltzentrale für AV-Umgebungen. Das elegante Gehäuse mit einem beeindruckenden Gewicht von 12 Kilogramm sowie das hochwertige interne Doppel-Torodial-Netzteil mit getrennten Abgriffen für analoge und digitale Schaltungsbestandteile unterstreichen dabei den konsequenten High-End-Anspruch des neuesten Multitalents aus dem Hause Lumin.
Der Lumin P1 wurde für Musikliebhaber mit höchsten Ansprüchen an die Klangqualität entwickelt. Seine Schaltung ist bis hin zu den beiden ESS-ES9028PRO-Sabre-Digital/Analog-Wandlerchips konsequent als Dual-Mono-Design konzipiert, was für beste Stereo-Kanaltrennung im gesamten Signalweg sorgt. Um die Kapazität der beiden High-End-DACs optimal auszureizen, bietet der P1 für alle Signalquellen die Möglichkeit eines Upsamplings auf bis zu 384 Kilohertz Sampling Rate und 32 Bit Auflösung oder wahlweise DSD128, wobei der leistungsfähige Prozessor nativ auch Formate bis hin zu DSD512 unterstützt. Die FPGA-basierte Femto-Clock-Taktung sorgt dabei für minimale Jitterwerte unter allen Betriebsbedingungen. Doch nicht nur die digitale Signalverarbeitung des P1 wurde akribisch auf höchste Audioqualität optimiert: Die analoge Ausgangsstufe ist vollständig symmetrisch aufgebaut und zwei Lundahl-Ausgangsübertrager sorgen für beste galvanische Trennung sowie ein faszinierend warmes Klangbild, wie es üblicherweise mit besten Analog-Komponenten assoziiert wird.
Eine akkurate Lautstärkeregelung auch bei kleinen Pegeln wird bis heute als eine Domäne analoger Vorstufen angesehen, doch der P1 von Lumin geht auch hier neue Wege. Der innovative Lossless-Digital-Volume-Control-Algorithmus des französischen Herstellers Leedh eliminiert die üblicherweise für eine digitale Lautstärkeregelung zusätzlich notwendigen Bits, die sehr häufig die Kapazität der verwendeten D/A-Wandlerchips übersteigen, was zu zusätzlichem Quantisierungsrauschen und Verzerrungen führt. Die klangliche Überlegenheit des Leedh-Algorithmus wurde in einer Studie der University of Applied Sciences and Arts of Southern Switzerland (SUPSI) wissenschaftlich bestätigt.
Der neue P1 von Lumin geht mit seinen Möglichkeiten weit über einen traditionellen Netzwerkplayer hinaus und entpuppt sich als idealer Partner für eine Vielzahl hochwertiger Medien-Zuspieler. Digitale Quellen lassen sich über AES/EBU sowie optische und koaxiale S/PDIF Schnittstellen einbinden, die bis zu 192 Kilohertz / 24 Bit sowie DSD128 unterstützen. Der USB-Eingang akzeptiert darüber hinaus PCM-Formate bis zu 384 Kilohertz / 32 Bit und DoP128. Werden Audiodaten über die in optischem oder RJ-45-Format vorliegenden Netzwerk-Schnittstellen zugespielt, so kommt der Nutzer in den vollen Genuss von bis zu 384 Kilohertz / 32 Bit PCM sowie DSD512, darüber hinaus ist auch eine vollumfängliche MQA-Dekodierung mit an Bord. Damit nicht genug, kommen auch Liebhaber analoger Tonträger mit je einem symmetrischen und einem unsymmetrischen Eingang auf ihre Kosten. Drei HDMI Eingänge machen den P1 von Lumin schließlich zur vollständigen Multi-Media-Schaltzentrale. Sie erlauben die Einspeisung eines zweikanaligen PCM-Audiosignals und geben das 4K-Videosignal direkt an den ebenfalls verfügbaren HDMI-Output weiter. Die transformatorgekoppelte analoge Ausgangsstufe verbindet sich wahlweise über symmetrische XLR- oder unsymmetrische RCA-Verbinder mit hochwertigen Endstufen oder Aktivlautsprechern, zusätzlich gibt der P1 seine Signale digital über USB oder S/PDIF-BNC aus.
Wie alle Lumin Musikstreamer unterstützt auch der P1 sämtliche wichtigen Streaming-Formate wie verlustfreie Flac-Radiosender, Roon oder das UPnP AV-Protokoll mit Audiostreaming-Erweiterung (OpenHome). Dabei ist die Bedienung buchstäblich ein Kinderspiel: Die neu entwickelte und in Österreich gefertigte Infrarot-Fernbedienung aus Acryl und Zink erlaubt neben Quellenwahl und Lautstärkeregelung auch die Navigation innerhalb der Wiedergabelisten und versprüht mit ihrem zeitlos-eleganten Design gleichzeitig das Flair allerbester High-End Komponenten. Darüber hinaus ist die im P1 integrierte Infrarotschnittstelle auch mit handelsüblichen Universalfernbedienungen und Telefonen kompatibel. Noch mehr Komfort bietet die kostenlose Lumin App für ios und Android: Neben nativer Unterstützung von Tidal, Qobuz, Spotify und MQA erlaubt sie die Erstellung eigener Wiedergabelisten, bietet automatische Internet-Links zu den entsprechenden Künstlern und speichert Album-Artwork, so dass einem ganzheitlichen Musikgenuss auf der Höhe unserer Zeit nichts mehr im Wege steht.
Der Netzwerkplayer P1 von Lumin ist ab sofort im Fachhandel erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt knapp 10.000 Euro inklusive Mehrwertsteuer.
Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
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Anschrift | Johann-Georg-Halske-Str.11 41352 Korschenbroich |
Telefon | 02161/61783-0 |
Web | www.iad-audio.de |
service@iad-gmbh.de |
Die röhrenbestückte, kombinierte EternalArts-Hochpegel-/Kopfhörervorstufe HLP-P gibt es inzwischen als MkII Version und sie ist auf Wunsch auch mit einer Phonoplatine erhältlich. Da wird es für einen Analogie mich zur Pflicht, diese aus Hannover stammende Pretiose von Dr. Burkhardt Schwäbe näher in Augen- und Ohrenschein zu nehmen.
In der HiFi-Szene ist der mit seiner Firma EternalArts im norddeutschen Hannover-Isernhagen ansässige Dr. Schwäbe für seine außergewöhnlichen Verstärkerschaltungen bekannt. Ich persönlich erinnere mich zum Beispiel noch gut an die Grundig FineArts Serie gegen Ende der 1980er-Jahre, für die er verantwortlich war. Die Grundphilosophie dieser Geräte diente quasi als Nukleus für die Gründung seiner eigenen Manufaktur, in dessen Zentrum die Entwicklung einer OTL-Röhrenendstufe (Output TransformerLess) nach dem Vorbild von Julius Futterman stand. In der Folge entwickelte Schwäbe viele weitere Geräte, so zum Beispiel auch Kopfhörerverstärker in OTL-Technik. Diese bildeten die Basis für die hier von mir getestete Vorstufe HLP-P MkII, da sie – absolut naheliegend – um eine entsprechende Hochpegelstufe erweitert wurden, um so einen vollwertigen Vorverstärker zu erhalten. Da darf für Vinyl-Enthusiasten natürlich auch eine Phono-Option nicht fehlen, die es mittlerweile in Form eines zusätzlichen Phono-Moduls gegen einen Aufpreis von 500 Euro zu erwerben gibt. Das Basismodell EternalArts HLP als kombinierte Hochpegel-/Kopfhörervorstufe kostet also 3000 Euro, das Sondermodell HLP-P (mit dem Zusatz MkII) inklusive MM-/MC-Modulplatine entsprechend 3500 Euro.
Die HLP-P MkII verfügt über drei Hochpegeleingänge sowie einen Phonoeingang und basiert konzeptionell auf der Schaltung eines Kopfhörerverstärkers mit entsprechender Spannungsstabilisierung. Das Knifflige an der Schaltungsweiterentwicklung war, die unterschiedlichen Anforderungen beider Betriebsarten – Stromlieferfähigkeit für Kopfhörerverstärkung einerseits und stabile Spannung für Signalvorverstärkung zur Ansteuerung von Endstufen andererseits – unter einen Hut zu bekommen. Ohne vorgreifen zu wollen, darf ich jetzt schon verraten, dass das hervorragend gelungen ist, und der Einfachheit halber möchte ich an dieser Stelle die aufschlussreiche Schaltungsbeschreibung direkt aus dem Geräte-Manual zitieren:
„Über ein Potentiometer gelangt das Signal auf das Gitter der Triode in der Kombi-Röhre. An ihrer Kathode befindet sich ein RC-Glied mit einstellbarem R, um die Verstärkung der Triode regeln zu können. Die Anode steuert sodann über ein RC-Glied das Steuergitter der Pentode. Durch deren Kathodenfolgerschaltung wird ein niedriger Innenwiderstand erreicht. An der Kathode wird nun das Signal ausgekoppelt, wobei durch einen Kondensator Gleichstromanteile beseitigt werden. Über eine Sicherung und zwei Z-Dioden als Überspannungsschutz gelangt es sodann zum Ausgang. Die Umschaltung von der Betriebsart Vorverstärker auf Kopfhörerverstärker erfolgt durch einen klassischen aus der Studiotechnik bekannten 'Schlafaugenschalter'. Als Besonderheit befindet sich eine Stabilisator-Röhre in der Schaltung, die die Anodenspannungen der Triode-Pentode unabhängig von ihrer Aussteuerung konstant hält. Letztere ist gleichspannungsgeheizt über RC-Glied und doppelte Pufferung. Auch ihr Schirmgitter wird über eine RC-Siebung versorgt. Ziel war hohe Störspannungsfreiheit des Vorverstärkers.“
Alles klar soweit?! Bei der vorgenannten Kombi-Röhre, die Triode-Pentode, handelt es sich übrigens um die über jeden Zweifel erhabene PCL86, eine Verbundröhre, die sowohl ein Trioden- als auch ein Pentodensystem in einem Glaskolben vereint. Bei den Altvorderen des Röhrentechnik-Zeitalters stand ganz klar der Effizienzgedanke im Vordergrund und diese Röhre wurde sehr häufig als Audio-Ausgangsstufe in Fernsehern eingesetzt. Im Pentodensystem der PCL86 ist auch der wesentliche Schaltungskniff verborgen, der Vorverstärker und Kopfhörerverstärker vereint: Das Pentodensystem läuft nämlich tatsächlich im reinen Pentodenbetrieb und fungiert als Impedanz wandelnder Kathodenfolger mit niedriger Ausgangsimpedanz. Somit liefert die Triode in der PCL86 die gesamte Spannungsverstärkung, wohingegen der (kleiner als eins) verstärkende Pentodenanteil für niederohmige Kopfhörer genug Strom liefert.
Die erwähnte Stabilisatorröhre im Netzteil – je eine 6074 pro Kanal – ist eine mit Neongas gefüllte Röhre, die durch Ionisation wunderschön lila-orange leuchtet und für eine konstante Anodenspannung sorgt. Das funktioniert durch Zünden einer Gasentladung zwischen zwei Polen, und diese Brennspannung ist im Prinzip unabhängig vom fließenden Strom. Auf diese Weise wird die Betriebsspannung stabilisiert.
Die neue MM-/MC-Phonoplatine wurde im vorderen Bereich des Gehäuses in einer Mu-Metall-Wanne direkt oberhalb des Lautstärkereglers untergebracht. Ein kleines Mäuseklavier pro Kanal mit jeweils vier Schaltern erlaubt die Umschaltung zwischen MM und MC sowie für die in den allermeisten Lebenslagen ausreichenden und völlig praxistauglichen Anpassungen von Kapazität und Impedanz. Ansonsten gibt es rein äußerlich nichts Aufregendes zu sehen: Zwei kleine „Achtbeiner“ sitzen auf einer hochintegrierten Phonoplatine und erledigen hier im Verbund Verstärkung und RIAA-Entzerrung. Quasi im Kellergeschoss des Geräts, unterhalb der Hauptplatine, befindet sich der zwecks Brummbekämpfung vergossene Netztrafo. Um Streufelder zu minimieren und diese nicht im Gerät herumvagabundieren zu lassen, wurde der Netztrafo ebenso wie die empfindliche Phonoplatine mit Mu-Metall geschirmt. Außerdem sind die primären und sekundären Wicklungspakete mit einer zusätzlichen Schutzwicklung ausgestattet.
Die weiteren Besonderheiten und kleinen technischen Finessen dieses Geräts, die sich einem erst auf den zweiten oder dritten Blick erschließen, ließen sich noch fortsetzen, doch ich möchte an dieser Stelle lieber kurz und knapp abschließend zusammenfassen: Für den aufgerufenen Preis wurde hier schon ein beispielgebend hoher fertigungs-, schaltungs- und bauteiltechnischer Aufwand betrieben, für den andernorts deutlich höher ins Preisregal gegriffen werden müsste.
Das Schöne an dem kleinen, schnuckeligen EternalArts HLP-P MkII ist seine kompakte Bauweise mit dem daraus resultierenden geringen Platzbedarf. Aufgrund des schmalen Gehäuses findet sich ja praktisch überall eine geeignete Stellfläche und ermöglicht so die Verwendung kurzer Kabel. Auch die Aufwärmphasen gerieten erfreulich kurz: Bereits zwanzig Minuten nach dem Einschalten war das Gerät immer „voll da“ und überhaupt hatte ich nicht den Eindruck, dass dieser Vorverstärker großartig eingespielt werden musste. Ach ja: Die Kopfhörerfunktion habe ich einerseits mangels adäquater Kopfhörer nicht ausprobiert, und bar jeglicher Hörerfahrung mit hochwertigen Kopfhörern andererseits, wäre ich ohnehin kein geeigneter Kandidat für eine Beurteilung.
Sollte nun jemand aufgrund der Verwendung von Röhren einen irgendwie warmen, anheimelnden „Röhrenklang“ erwarten: erfreulicherweise weit gefehlt! Mir hat sich fürderhin noch nie erschlossen, was manch einer mit „warmem Röhrenklang“ wohl meinen könnte und ich werde auch nicht müde werden, mit diesem Unfug bei jeder sich bietenden Gelegenheit aufzuräumen. Derlei „Erfahrungen“ resultieren häufig aus einer fehlangepassten Kombination zwischen kleiner Röhre und stromsaufenden Lautsprechern, die eher die Bezeichnung Impedanz- und Phasenmonster verdienen, was in – von manch einem als durchaus angenehm und natürlich empfundenen – Verzerrungen und Klirr mündet…
Nein, die EternalArts HLP-P MkII spielt sehr klar, direkt, schnell, dynamisch und hochauflösend. Punkt. Damit könnte ich meine Klangbeschreibung jetzt schon abschließen, aber so einfach möchte ich es mir dann doch nicht machen. Vielmehr habe ich die HLP-P MkII als Komponente erlebt, die quasi einen fast schon suchtgefährdenden Anmachfaktor eingebaut zu haben scheint. Kleinste instrumentale und vokale Verästelungen, feinste klangliche Strukturen werden sehr transparent und hochauflösend wiedergegeben. Das hat so gar nichts mit etwaig unangenehmer Analytik zu tun, sondern erlaubt dem Hörer, richtig tief in die Musik einzutauchen.
Dabei verliert dieses kleine Schnuckelchen zu keinem Zeitpunkt das große Ganze aus dem Fokus: Pfeilschnell, unmittelbar und mit fast erschreckender Dynamik geht die HLP-P MkII zu Werke und sie wäre damit bestimmt auch ein hervorragendes Instrument für Toningenieure und Produzenten. Die Schwierigkeit, seine Konzentration beim Hören separat auf klassische Eigenschaften wie Bass-, Mitten- und Höhenbereich zu lenken, ist für mich ein untrügliches Zeichen dafür, dass eine HiFi-Komponente alles richtig macht. Und das ist bei der EternalArts der Fall: Sie spielt musikalisch hochintegrierend, einfach fesselnd!
Als Beispiel möchte ich gerne den Bluesrock-Klassiker „Ride on“ von AC/DC (Dirty Deeds Done Dirt Cheap, Atlantic Records, 1976) heranziehen. Diese unglaubliche Lässigkeit und Coolness des Songs, diese innere Energie, die Bon Scott mit seinem energiegeladenen Gesang zum Ausdruck bringt, wird von der HLP-P MkII atmosphärisch perfekt transportiert. Vor einem pechschwarzen Hintergrund ohne etwaige gerätetechnische Störartefakte setzen Instrument für Instrument sowie Scotts Gesang ein, wie mit wundervollen (Klang-)Farben künstlerisch dahingetupft. Der virtuelle Raum – die Bühne – ist groß, aber nicht riesig, eher intim, und Gitarren, Bass sowie Drums und Perkussion scheinen sich in unmittelbarer Nähe zum Hörer zu befinden. Und diese ansatzlose, impulsive Dynamik der HLP-P MkII harmoniert perfekt mit meinen in dieser Hinsicht fast unschlagbar guten Lautsprechern Dynamikks! Model 12. Mit dem richtigen Musikmaterial sorgt diese Vorstufe für pure Gänsehaut. Nein, diesem Vorverstärker kann man wahrlich nicht am Zeug flicken und mir fällt beim besten Willen keine Disziplin ein, bei der sich diese Komponente kleine Schwächen oder gar Fehler erlaubt hätte.
Gehört mit
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Plattenspieler | Pro-Ject Debut PRO |
Tonabnehmer | Pro-Ject Pick it PRO |
Endverstärker | Almarro A205A MkII |
Lautsprecher | Dynamikks! Model 12 |
Zubehör | Dynamikks! Speakerlink I, Audio Note AN-S Interconnect Pure Silver NF-Kabel, Netzleiste AudioQuest PowerQuest 3 |
Möbel | Hi-Fi Racks Ltd |
Herstellerangaben
EternalArts HLP-P MkII
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Geräteart | Vorverstärker inklusive Phonostufe und Kopfhörerverstärker |
Hochpegel |
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Eingangswiderstand | >20kOhm |
Ausgangswiderstand Vorstufe | ca. 300Ohm |
Lastwiderstand Kopfhörer | 300Ohm / >20Ohm |
Ausgangsspannung (500mV) | >3V eff. Vorstufe |
Frequenzgang | 6 – 100000Hz +/-0,5dB |
Fremdspannungsabstand | >87dB (A, bezogen auf 1V) |
Klirrfaktor (1kHz, 400mVs, 300Ohm) | <0,35% |
Phono |
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Eingangswiderstände | 47kOhm, 1kOhm, 100Ohm, 91Ohm |
Eingangskapazität | 100pF, 200pF |
Entzerrung | RIAA (0,4dB Abweichung) |
Verstärkung | 100-fach bei MM, 1000-fach bei MC |
Ausstattung |
Netz-Kippschalter, LED zur Betriebsanzeige, 4 Signal-Eingänge stereo unsymmetrisch (Neutrik-Cinchbuchsen), Umschaltung über gasgeschützte Relais, „Schlafaugenschalter“ zur Umschaltung der Betriebsarten, vergoldete Stereo-Klinkenbuchse, vergoldete Ausgangsbuchsen (Neutrik-Cinchbuchsen), foliengeschirmtes Netzkabel |
Röhrenbestückung |
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Eingangs-/Treiber-/Endstufe | EternalArts 14GW8 / PCL86 je Kanal |
Netzteil | STV 108/30 (6074) je Kanal |
Allgemeine Daten |
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Abmessungen (B x H x T) | 13,5 x 17,0 x 31,5cm |
Gewicht | 3,9kg |
Temperaturbereich | 10 bis 35°C |
Luftfeuchtigkeitsbereich | 20-80% |
Material | schwarz hochglänzend gepulvertes Stahlblech-Chassis und -Haube, hochglänzende Acryl-Front, Knöpfe und Füße hochglänzend vernickelt |
Netzspannung | 115 / 230V Wechselspannung, 50 / 60HZ |
Leistungsaufnahme | 30VA |
Garantie | 3 Jahre (Erstbesitzer) |
Preis | 3000 Euro (ohne Phono) 3500 Euro (mit Phono) |
Hersteller
EternalArts Audio Laboratorium
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Anschrift | Wietzendiek 1 + 15 30657 Hannover-Isernhagen |
Telefon | +49 511 56375007 |
gateway@audioclassica.de | |
Web | www.audioclassica.de |
AURALiC Inc. gab bekannt, dass das Unternehmen ab sofort die Möglichkeit bietet, Amazon Music Unlimited auf allen seinen Streaming-Produkten zu nutzen. Besitzer von AURALiC-Produkten können Amazon Music jetzt über Lightning DS, die vom AURALiC-Entwicklungsteam selbst entwickelte Steuerungs-App, steuern und abspielen.
Mit Amazon Music Unlimited können Abonnenten mehr als 75 Millionen verlustfreie High-Definition (HD)-Songs mit einer Bit-Tiefe von 16 Bit und einer Abtastrate von mindestens 44,1 Kilohertz (CD-Qualität) streamen. Darüber hinaus können die Kunden mehr als 7 Millionen Songs in Ultra HD (besser als CD-Qualität) mit einer Bit-Tiefe von 24 Bit und einer Abtastrate von bis zu 192 streamen, wodurch noch mehr Nuancen hörbar werden, die früher in den für das digitale Streaming komprimierten Dateien verloren gingen.
Das Team von AURALiC ist ständig auf der Suche nach neuen, qualitativ hochwertigen Musikabonnementdiensten, die es in seine preisgekrönte Produktpalette integrieren kann, um seinen Kunden so viele Optionen wie möglich zu bieten, wenn es darum geht, Musik auf höchstem Qualitätsniveau zu streamen.
AURALiC wurde 2009 gegründet und entwickelt innovative, leistungsstarke Audioprodukte, die das Beste aus Ihrer Musik herausholen sollen. Egal, ob Sie Ihre Musik zu Hause auf einer Festplatte gespeichert haben oder sie von einem Online-Dienst streamen, AURALiC Produkte erwecken Ihre Musik zum Leben.
Das Essener Unternehmen audioNEXT GmbH distribuiert in Deutschland, Österreich und der Schweiz Produkte für die exzellente Musikwiedergabe. Internationale Marken wie AURALiC, Warwick Acoustics, Dan Clark Audio gehören zum Programm. Die Gemeinsamkeit aller Produkte ist, dass sie auf innovativen Technologien basieren und höchste Ansprüche erfüllen müssen. Zum Kundenkreis gehören fortschrittliche private Musikliebhaber und professionelle Tonschaffende. Weitere Informationen unter www.audiodomain.de.
Vertrieb
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
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