Montag, 23 Januar 2017 01:01

Ayon Scorpio

Das muss ein Ayon sein, den erkenne ich sogar aus der Ferne und ohne Brille! Was hier als schmales Hemd daherkommt – zumindest aus Ayon-Sicht - stellt das Einsteigermodell der Firma in die Welt der Röhren Monoblöcke dar.

Die beiden Monoblöcke nehmen - nebeneinander gestellt - nicht mehr Platz weg als die Stereoversion. Um die Lautsprecherzuleitungen kurz zu halten, stellt man sie idealerweise in die Nähe der Lautsprecher.
Die beiden Monoblöcke nehmen - nebeneinander gestellt - nicht mehr Platz weg als die Stereoversion. Um die Lautsprecherzuleitungen kurz zu halten, stellt man sie idealerweise in die Nähe der Lautsprecher.

Ich muss zugeben, das Design gefällt mir, keine Rallye-Streifen, kein tiefer gelegter Auspuff, nichts aus der Glamourwelt. Die Gehäuse sind makellos solide gebaut und mit 15 kg pro Gerät noch gut transportabel. Sagt mein Kreuz. Insgesamt macht alles einen sehr wertigen Eindruck. Neben Ausgangs- und Netztrafo findet man noch zwei Leistungsröhren und zwei Kleinsignalröhren auf der Basisplatte, das wars! Für die Body-Builder unter uns gibt es Scorpio auch als Vollverstärker in einem Gehäuse mit geschmeidigen 29kg.

Als Endröhren werden KT88 Beampower Tetroden eingesetzt, die Ayon im chinesischen Shuguang Werk fertigen lässt. Mit KT88 Tetroden aus chinesischer Fertigung ist ja leider einiges an Schindluder getrieben worden. Umgelabelte Billig-Röhren, B-Ware zusammen mit A-Ware verkauft; die Chinesen wissen das natürlich, kommen aber immer wieder damit durch. Allerdings weiß Ayon dies auch. Deshalb baut Shuguang die Röhren nach genauen Vorgaben der Firma und aufgrund des mittlerweile großen Umsatzes gibt es hiermit auch keine Probleme mehr. Trotzdem werden die Röhren natürlich gemessen und selektiert, bevor sie in die Verstärker eingesetzt werden. Somit lässt man am besten die Finger von diesem Röhrensatz und belässt alles, so wie es ist. Die Röhren sind gematched und gekennzeichnet, in welchen Sockel sie gehören. Dazu später mehr.

Netzschalter gibt es keinen. Oder doch? Ayontypisch ist dieser links an der Unterseite angebracht. In der Aufwärmphase blinkt das Ayonsymbol und gibt nach etwas einer Minute die Schaltung frei.
Netzschalter gibt es keinen. Oder doch? Ayontypisch ist dieser links an der Unterseite angebracht. In der Aufwärmphase blinkt das Ayonsymbol und gibt nach etwas einer Minute die Schaltung frei.


Historisch betrachtet wurde die Beam Power Tetrode in den 30er Jahren entwickelt um das Patent der Firma Mullard/Philips für die Pentode zu umgehen. Bei einer reinen Tetrode würden die Elektronen durch das Schirmgitter zusätzlich beschleunigt und mit hoher Geschwindigkeit auf die Anode prallen. Dies würde zu einem entgegen gesetzten Sekundärstrom führen, der den eigentlichen Anodenstrom maßgeblich behindern kann und zu einem deutlichen Knick in der Kennlinie führen würde. Um diesen Effekt zu umgehen, enthält die Beam Power Tetrode ein speziell geformtes Blech zwischen Schirmgitter und Anode, das mit der Kathode verbunden ist. Durch diese Konstruktion verschwindet der Knick in der Kennlinie, daher auch die Bezeichnung „KT“ für Kinkless Tetrode. Bei dem hier eingesetzten Modell KT88 handelt es sich um ein Design aus dem Jahre 1956. Im Scorpio sind sie in klassischer Push-Pull Konfiguration geschaltet. Ein Zweitakter sozusagen. Dies erklärt auch die relativ hohe Ausgangsleistung bei nur zwei eingesetzten Endröhren. Wobei theoretisch noch mehr drin wäre, allerdings wohl auf Kosten der Standzeiten der KT88.

Was man bei HiFi-Verstärkern mit KT88 Röhren öfter findet – oder generell bei Mehrgitterröhren - ist eine Umschaltmöglichkeit zwischen Pentoden- und Triodenbetrieb. Man kann damit innerhalb gewisser Grenzen den Klang etwas verändern. So auch hier, bewerkstelligen lässt sich dies mittels eines kleinen Druckschalters auf der Rückseite des Gerätes, die Betriebsart wird mit einer roten LED auf dem Chassis angezeigt. ABER: dieser Schalter ist eine letale Waffe zum Killen der Endröhren, ihn darf man nicht im laufenden Betrieb betätigen! Darauf weist auch das Manual ausdrücklich hin, nachdem ich aber davon ausgehe, dass Sie Manuals genauso gerne lesen wie ich... Wobei natürlich gesagt werden muss, dass sich im Triodenmodus das Schirmgitter nicht plötzlich in Luft auflöst, sondern lediglich mit der Anode verbunden wird. Üblicherweise. Jedenfalls erreichen die Verstärker im Triodenbetrieb 25 Watt Ausgangsleistung und im Pentodenbetrieb 45 Watt. Für Ayon-Verhältnisse schon fast untermotorisiert, wenn ich da an die Epsilon Modelle vom Kollegen Sommer denke. Allerdings dürfte sich die Suche nach einem passenden Lautsprecher auch mit der Scorpio deutlich vereinfachen.

Die speziell gefertigten KT88 machen einen sehr guten Eindruck und scheinen auch wenig mikrophonieempfindlich zu sein.
Die speziell gefertigten KT88 machen einen sehr guten Eindruck und scheinen auch wenig mikrophonieempfindlich zu sein.

Ansonsten sieht man noch eine 6189 JAN, dem amerikanischen Pendant einer ECC82 und eine 12AX7 respektive ECC83. JAN ist übrigens die Abkürzung für Joint (!) Army Navy. Joint erklärt vielleicht so manches. Jedenfalls werden diese Röhrentypen häufig als Treiber beziehungsweise in der Phasenumkehrstufe eingesetzt, so auch im Scorpio. Im Grunde genommen also nichts Ungewöhnliches, muss es ja auch nicht sein. Letztlich hängt das klangliche Ergebnis von der Ausführung und der Qualität der verwendeten Komponenten ab. Und von der Schaltung natürlich.

Nun sind Röhren Verschleißteile, die eben altern und sich somit ihr Arbeitspunkt verschiebt. Dummerweise ist der Alterungsprozess auch bei Röhren gleicher Bauart nicht gleich. Aus diesem Grunde muss man den Ruhestrom – BIAS- auf Neudeutsch immer wieder einmal nachjustieren. Nun gibt es immer wieder Liebhaber von Röhrenverstärkern, die erst gar nicht wissen wollen, dass man den BIAS einstellen kann. Für diese Fans hat Gerd Hirt etwas Passendes parat: eine Auto-BIAS Schaltung. Diese ist übrigens in allen Endverstärkern des Hauses integriert.


Auch wenn da was von „Auto“ steht, so muss man hier trotzdem Hand anlegen und die Röhren manuell kalibrieren. Dafür gibt es an der Rückseite einen kleinen Druckschalter, den man mit einem Kugelschreiber beispielsweise betätigen kann. Vorher sollte man den Verstärker 15 Minuten warmlaufen lassen, dann den Schalter drücken – fertig. Diese Prozedur dauert etwa eine Sekunde und sollte einmal im Monat durchgeführt werden. Man wird dann mit immer an optimalen Arbeitspunkten arbeitenden Endröhren belohnt. Vor Auslieferung wird dies bereits im Werk erledigt und dies ist auch der Grund, warum die zum Sockel gehörige Röhre genau gekennzeichnet ist. Sollte man trotzdem einmal die Seiten verwechselt haben, dann braucht man nur einmal Nachkalibrieren und alles ist wieder ok.

Ein anderes wichtiges Feature ist eine Art Kaltstartvorrichtung. Hiermit werden nach dem Einschalten die Spannungen an den Röhren langsam hochgefahren. Das dauert etwa eine Minute und wird durch Blinken des Ayon Logos an der Frontseite angezeigt. Die Röhren mögen es nämlich überhaupt nicht, wenn die Anodenspannung bereits anliegt, die Heizfäden aber noch nicht richtig heiß sind. Ansonsten gibt es noch eine Schutzschaltung, für den Fall, dass irgendjemand im großen Stil Unsinn mit den Geräten anstellt. Diese liegt natürlich nicht im Signalweg.

Neben der russischen 12AX7 wird eine NOS 6189 aus alten Beständen eingesetzt. Über die qualitativen Vorzüge dieser NOS Röhren braucht man nicht diskutieren.
Neben der russischen 12AX7 wird eine NOS 6189 aus alten Beständen eingesetzt. Über die qualitativen Vorzüge dieser NOS Röhren braucht man nicht diskutieren.

So, alles schön und gut, aber wie klingen die Dinger denn nun? Zum Anhören hatte ich den Verstärker zunächst im Triodenbetrieb ausprobiert. Leute, die mich kennen, werden sich das sowieso schon gedacht haben. Die Ausgangsleistung entspricht hier in etwa der meiner 211SE Elrog. Nach ein paar Scheiben mit unterschiedlichen Musikrichtungen war ich dann doch etwas überrascht; eigentlich hatte ich einen Klang erwartet, den ich von zahlreichen Ayon Verstärkern bisher kannte, mit dem Fokus auf Klarheit, Dynamik und pure Kraftentfaltung. Scorpio bietet nun eine etwas andere Abstimmung, was aber nicht heißen soll, dass hier auf Dynamik verzichtet wurde. Ich glaube, das würde Gerd Hirt auch nicht zulassen. Oberflächlich betrachtet erscheint die Wiedergabe etwas wärmer, relaxter, allerdings ohne dass alles irgendwie wohlig, wattig weichgespült wirkt. Wenn man genauer hinhört, merkt man, dass sämtliche Details vorhanden sind und lediglich die Tonalität leicht verändert ist. Das liegt primär am etwas prägnanteren Grundtonbereich, wobei wir hier von minimalen Veränderungen reden. Vereinfacht würde ich sagen, die Wiedergabe ist angenehm, was ich nun beileibe nicht von jedem HiFi Verstärker behaupten kann. Das bedeutet auch, dass ich stundenlang Musik hören kann, ohne dass ich nach einer Weile die Lautstärke reduzieren muss. Was Tiefenräumlichkeit anbelangt habe ich schon mehr gesehen, allerdings in völlig anderen Preiskategorien. Trotzdem können die Scorpione ein Symphonieorchester glaubhaft abbilden, soweit dies eben innerhalb der eigenen vier Wände möglich ist.

Neben den Lautsprecherausgängen in vier und acht Ohm gibt es noch einen Groundliftschalter, mit dem etwaige Brummschleifen umgangen werden können. Der Bias Schalter ist versenkt und kann nur mit einem spitzen Gegenstand betätigt werden.
Neben den Lautsprecherausgängen in vier und acht Ohm gibt es noch einen Groundliftschalter, mit dem etwaige Brummschleifen umgangen werden können. Der Bias Schalter ist versenkt und kann nur mit einem spitzen Gegenstand betätigt werden.


Um zu hören, was in den beiden Schaltungsvarianten passiert, habe ich zunächst einmal Oscar Peterson spielen lassen und auf den Pentodenmodus umgeschaltet. Peterson war ja bekanntermaßen kein Kind von Traurigkeit, was das Klavierspiel anbelangt. Seine technische Brillanz und sein swing-feeling hat dem schwergewichtigen Maestro seinerzeit den Spitznamen „ the brown bomber of boogie-woogie“ eingebracht. Ähm, da fällt mir ein, darf man so etwas heutzutage überhaupt noch sagen? Zu Zeiten der Political Correctness? Wobei der Begriff ja eigentlich ein Widerspruch in sich selbst ist. Aber lassen wir das lieber. Jedenfalls kann Scorpio Petersons Dynamik, Spielfreude und kraftvolle Technik in Pentodenschaltung noch lebendiger wiedergeben, was man durch Zurückschalten sehr leicht feststellen kann. Hier wird einfach noch etwas mehr Grobdynamik geboten. Die Wiedergabe ist etwas heller, dadurch scheint das Geschehen mehr in den Vordergrund zu rücken. Insgesamt betrachtet ein leichtes Plus für die Pentode.

Im Gegenzug kann ich natürlich auch Musiker hervorkramen, deren Klavierspiel über die Triodenschaltung interessanter wiedergegeben wird. Beispielsweise den Pianisten Marcin Wasilewski vom Thomasz Stanko Quartett. Hier geht es weniger um High Speed, sondern eher um das Motto „ weniger Noten spielen hilft der Musik“. Ähnlich hatte sich ja auch Miles Davis geäußert. Die Triode lässt die Musik nun mehr fließen, wirkt relaxed und bietet alle Nuancen der Interpretation. Die Musik ruht in sich, von geradezu klassischer Schönheit. Auch wird der Flügel plastischer abgebildet, man bekommt mehr den Eindruck, da vorne sitzt der Interpret und spielt.

Damit jetzt kein falscher Eindruck entsteht: der Verstärker brettert im Bedarfsfall an meinen hochempfindlichen Lautsprechern im Triodenmodus richtig los; bei Latinjazz-Titeln mit großer Percussion beispielsweise bleibt kein Auge trocken. Das kann aber an einem der heutzutage gebräuchlichen Lautsprechern mit geringerer Empfindlichkeit ganz anders aussehen. Ich nehme zum Anhören der Komponenten immer gerne Klaviermusik her, zum einen, weil ich ein Klavier beziehungsweise einen Flügel live regelmäßig in meiner Combo höre, zum anderen wegen einer besonderen Eigenschaft der Klangerzeugung.

Netztrafo und Ausgangstrafo sind gekapselt und innen mit einer Dämmasse gegen unerwünschte Vibrationen versehen.
Netztrafo und Ausgangstrafo sind gekapselt und innen mit einer Dämmasse gegen unerwünschte Vibrationen versehen.

Die einzelnen Töne in unserem westlichen Tonsystem stehen alle in einem mathematischen Verhältnis zueinander, beispielsweise bei einer Oktave 2:1. Dummerweise hatte bereits Pythagoras festgestellt, dass dieses System bei den Intervallen zwischen den Tönen nicht ganz aufgeht. So wäre – unter anderem - von einem „C“ ausgehend ein Halbtonschritt nach oben nicht das exakt gleiche wie von einem „D“ ausgehend einen Halbtonschritt nach unten. Wir haben am Klavier dafür aber nur eine Taste.


Die Kunst des Klavierstimmers liegt nun darin, beim Klavierstimmen eine Kompromisslösung zu finden, die es ermöglicht, alle Intervalle in allen Tonarten zu spielen. Dies bedeutet aber auch, dass die meisten Intervalle eben nicht rein sind, sondern schweben. Seit Johann Sebastian Bach ( wohltemperiertes Klavier!) wurden nun unzählige Möglichkeiten der Klavierstimmung erprobt, die alle einen unterschiedlichen Klangcharakter aufweisen und sogar auf die jeweiligen Konzertbedingungen angepasst werden können. Das ist alles jetzt natürlich sehr vereinfacht, aber diese Schwebungen hört man sehr deutlich beim Akkordspiel und sind ein prägendes Element des Klavierklangs.

Und hier liegt nun eine der ganz großen Stärken der Triode, sie kann diese Feinheiten und die damit verbundenen Stimmungen einfach natürlicher wiedergeben. Und zwar deutlich. Das kommt natürlich bei Freejazz Spielern, bei denen die Musik eher wie ein Verkehrsunfall klingt, nicht zum tragen. Zudem hat die Triode an meinem Lautsprecher genügend Souveränität, um die Größe eines Konzertflügels glaubhaft darzustellen. Tja, was nun? Für jeden Interpreten umschalten? Das mögen die Röhren eigentlich überhaupt nicht. Also einmal festlegen und dann Finger weg. Für immer. Immer! Oder vielleicht doch...

Abschließend lässt sich sagen: Die leicht veränderte Abstimmung des Scorpio sagt mir persönlich sehr zu, denn wenn ich einen Röhrenverstärker vor mir habe, bei dem durch unzählige Zusatzschaltungen alles erdenkliche linearisiert und geregelt wurde und das Ganze dann wie mit einem Transistor klingt, dann kann ich mir eigentlich gleich einen kaufen. Aber hier muss natürlich jeder für sich entscheiden, was am besten gefällt. Wobei hier nicht der Eindruck entstehen soll, dass der Verstärker irgendwie völlig anders klingt, dem ist natürlich nicht so. Es geht hier mehr um Feinheiten. Was Auflösung anbelangt ist sicher noch mehr denkbar, aber hier sollten wir einmal die Kirche im Dorf lassen, zum Preis dieser Geräte eher nicht.

Den meisten Platz benötigt hier die Stromversorgung sowie BIAS Regelung, Schutzschaltung et cetera. Die eigentliche Verstärkerschaltung links, ist relativ einfach gehalten. Was klanglich in den meisten Fällen von Vorteil ist.
Den meisten Platz benötigt hier die Stromversorgung sowie BIAS Regelung, Schutzschaltung et cetera. Die eigentliche Verstärkerschaltung links, ist relativ einfach gehalten. Was klanglich in den meisten Fällen von Vorteil ist.

Im Pentodenbetrieb bietet Scorpio noch mehr Grobdynamik, wirkt direkter. Der Bassbereich kommt noch druckvoller und kontrollierter, was sowieso schon eine Stärke der KT88 ist. Das klingt im ersten Moment beeindruckender, allerdings bekommt die Musik im Triodenmodus mehr Ausdruck und Klangfarben, wirkt dreidimensionaler und plastischer. Insgesamt ist die Wiedergabe in beiden Modi mehr kompakt, weniger esoterisch. Bei einer gut aufgenommenen Akustikgitarre kann man den Korpus förmlich sehen, ich kann aber nicht hören, welche Saitenmarke der Musiker aufgezogen hat. Mal etwas überspitzt ausgedrückt. Die Triode legt den Fokus mehr auf den Grundtonbereich. Meine bevorzugte Betriebsart wäre der Triodenmodus, weil dies zusammen mit meinen Lautsprechern am besten klingt und das Musikhören am meisten Spaß macht. Soll es doch, oder? Frecherweise würde ich mal behaupten, die Endstufen sind nichts für Leute, die mehr Zeit damit verbringen in Internetforen kluge Dinge zu schreiben als Musik zu hören.


Wenn ich nun gar nichts Negatives schreibe, dann kommt gleich wieder die HiFi-Polizei und moniert „Jubeltest“, oder so. Also dann: Das einzige, das mir weniger gefallen hat ist ein – zugegebener Maßen - leichter Plopp beim Ausschalten. Möglicherweise ist dies aber bei den heutzutage üblichen Lautsprechern mit 85 dB Kennschalldruck gar nicht zu hören. Wie vieles andere übrigens auch. Aber das ist ein anderes Thema.

STATEMENT

Im Highend Bereich gibt es Preise, da ist es schon fast unhygienisch darüber zu sprechen. Die Scorpione gehören eindeutig nicht dazu. Die Intention war wohl ein Gerät zu bauen, mit dem Musik hören Spaß macht und das sich der eine oder andere auch ohne Zugriff auf das Konto in Panama leisten kann. Das ist dem Hersteller eindeutig gelungen. Zudem können die Geräte durch den Umschaltmodus auf geschmackliche Präferenzen eingehen. Cool!
Gehört mit
Digitallaufwerk Ayon CDT
D/A Wandler Borbely Audio
Laufwerk Apolyt
Tonarm Triplanar
Tonabnehmer Clearaudio Goldmund, Van den Hul Grashopper
Vorstufe Thomas Mayer 10Y
Endstufe Thomas Mayer 211SE Elrog
Lautsprecher Wolf von Langa, Ancient Audio Studio Oslo
Kabel Audio Consulting Reference RCA, Swisscables Reference NF, Swisscables Reference LS, Auditorium23 LS, Swisscables Reference und Reference Plus Netz, VertexAQ Jaya Netzfilter, VertexAQ Taga Verteilerdose, VertexAQ Roraima Netzkabel
Zubehör LeadingEdge Gerätebasis, LeadingEdge Minipaneele
Herstellerangaben
Ayon Scorpio
Konfiguration Push-Pull
Ausgangsleistung 2 x 25 Watt (Triode), 2 x45 Watt (Pentode)
Ausgangsimpedanz 4 + 8 Ohm
Eingänge 1 x RCA
Frequenzgang 15Hz – 40kHz
Höhe 230mm
Breite 200mm
Tiefe 440mm
Gewicht 15 kg pro Stück
Preis 3995 Euro pro Paar

Hersteller/Vertrieb
Ayon Audio
Anschrift Hart 18
A-8101 Gratkorn
Telefon +43 3124 24954
E-Mail ayon@ayonaudio.com
Web www.ayonaudio.com
Vertrieb
AUDIUM / VISONIK
Anschrift Inh. Frank Urban
Catostr. 7B
12109 Berlin
Telefon +49 30 6134740
Fax +49 30 7037939
E-Mail kontakt@audium.de
Web www.audium.com

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Ed Doggen, der Inhaber des Harmonix-Vertriebes für Deutschland und Benelux, nennt die TU-800M im Pressetext „die beste Plattenmatte der Welt“, obwohl ihre Konstruktion den vollflächigen Kontakt zur LP unmöglich macht: eine skeptische Annäherung – in deren Verlauf ich dann noch die passende LP-Klemme bestellte.

Ich gebe es gerne zu: Ich habe es nicht so mit vollmundigen Superlativen, und eine Plattenmatte, die wie die TU-800M mit ihren Streifen und Punkten aus Metall nur zu einem recht kleinen Teil der Schallplattenoberfläche Kontakt hat, ist nach meiner Vorstellung ein gutes Stück vom theoretischen Ideal entfernt. Die Vorteile eines schweren Tellers wie beim LaGrange müssten doch besser zur Geltung kommen, wenn die Platte möglichst fest und großflächig an die rotierende Masse angekoppelt wird. Außerdem hat sich in meinen Augen das Andrucksystem des Brinkmann gerade bei schüsselartig verformten LPs bewährt: Sie werden von einem kleinen Kegel um die Mittelachse leicht angehoben und können dann mit der in der Achse verschraubten Klemme durch Druck kurz vor dem Rand des Plattenlabels möglichst plan an den Teller gedrückt werden. Allerdings will ich nicht verschweigen, dass diese Lösung zusätzliche Materialspannungen innerhalb der Platte verursacht, die ihrem Resonanzverhalten nicht unbedingt zuträglich sind.

Die LP-Matte besteht aus imprägniertem Papier mit Punkten und Steifen aus poliertem Edelstahl, was aber keine Rückschlüsse auf ihre Wirkung erlaubt
Die LP-Matte besteht aus imprägniertem Papier mit Punkten und Steifen aus poliertem Edelstahl, was aber keine Rückschlüsse auf ihre Wirkung erlaubt

Da schon mein Audiolabor konstant wie der Brinkmann LaGrange eine Glasscheibe zur Ankopplung besaß, mache ich mir über diese Art Kontaktfläche schon lange keine Gedanken mehr – außer wenn der Kollege Helmut Baumgartner mal wieder erklärt, warum Glas unter dem Vinyl ganz gewiss nicht das Mittel der Wahl zur möglichst effektiven Schwingungsableitung ist. Leider muss ich zugeben, dass er sich im Plattenspielerbau deutlich besser auskennt als ich. Schließlich war er es, der Mitte der 90-er Jahre den heute legendären Apolyt konstruierte. Immerhin kann Helmut Baumgartner aber auch über meine Kette LPs genießen – Glasscheibe hin oder her. Doch zurück zur Harmonix-Matte: Ich hatte eigentlich geplant, sie nach dem Termin im Fotostudio einem Kollegen zu schicken, bei dem Plattenspieler und Plattenklemme anders als beim LaGrange keine vom Entwickler füreinander gedachte Kombination bilden. Als ich dann aber bei der Beschäftigung mit AudioMacinas V8 merkte, wie bequem und exakt die Höheneinstellung beim AMG 12JT Turbo funktioniert, ließ ich meiner Neugierde freien Lauf und probierte die TU-800 mal aus. Denn der erwähnten guten Portion Skepsis gegenüber der LP-Matte stehen die positiven Erfahrungen gegenüber, die ich in letzter Zeit mit Produkten von Harmonix gemacht hatte. Da wären einmal die Hiriji-Netzkabel, die von der Harmonix-Mutterfirma Combak Corporation entwickelt und gefertigt werden, und zum anderen die Harmonix Geräte- und Lautsprecherfüße sowie die Room Tuning Disks, die einen nicht unbeträchtlichen Anteil zum Wohlklang in meinem Hörraum beigetragen haben. Da die Physis der recht unscheinbaren Room Tuning Disks und die Ultimate Tuning Tips in keinem überzeugenden Verhältnis zu ihren Preisen steht, klanglich dafür aber um so mehr beeindrucken, beruht meine Skepsis gegenüber der TU-800 keinesfalls auf der augenfälligen Diskrepanz zwischen Materialeinsatz und Preis. Das, was die Wirkung der Harmonix-Produkte ausmacht – und was Ed Doggen „Stimmgabel Technologie“ nennt –, wird auch bei der LP-Matte nicht sichtbar: Die besteht aus einer 0,5-Millimeter-dicken schwarzen, Harz-imprägnierten Papierscheibe mit sechs Streifen und 18 Punkten aus hochglanz-polierten Edelstahl, ebenfalls in einer Dicke von 0,5-Millimetern. Wie man mit diesen Elemente Schwingungen „harmonisiert“, bleibt das Geheimnis von Combak. Aber auch schon für die Room Tuning Disks und die Ultimate Tuning Tips galt ja: Hearing is believing.

Nur die Metallteile haben Kontakt zur Schallplatte, das schwarze Papier liegt auf dem Plattenteller auf
Nur die Metallteile haben Kontakt zur Schallplatte, das schwarze Papier liegt auf dem Plattenteller auf


Also habe ich wie üblich eine kurze Musiksequenz dreimal nacheinander gehört, dann den Kegel um die Tellerachse des LaGrange entfernt, die TU-800M und eine LP aufgelegt und anschließend die Höhe des Tonarms exakt nachjustiert. Zum Schluss habe ich dann die Plattenklemme des LaGrange vorsichtig mit der Tellerachse verschraubt, so dass die LP ganz leicht fixiert wird, ohne dass wirklich Druck ausgeübt wird. Auch wenn letzteres eher Gefühlssache und ganz sicher nicht hundertprozentig reproduzierbar ist, reicht es zumindest für einen ersten Eindruck – und der ist überraschend positiv: Obwohl die Kopplung an die Masse des Teller nun deutlich schwächer ist, lässt die Wiedergabe nichts an Dynamik vermissen. Im Gegenteil: Es wirkt, als gingen die Musiker nun noch eine Spur motivierter zur Sache. Das Klangbild erscheint frischer, der Aufnahmeraum größer. Natürlich sind die Verbesserungen nicht riesig, für mich aber um so überzeugender, weil die Matte ja kein Bestandteil der vom Entwickler des LaGrange intendierten Gesamtlösung zur Ankopplung der Platte darstellt. Der Preis der Matte geht in einem Umfeld dieser Qualität für das beschriebene Maß an klanglichen Verbesserungen völlig in Ordnung.

Die aufwändig gestaltete Holzbox für die Teller-Matte kann dank der mitgelieferten Aufhänger auch als Wandschmuck dienen
Die aufwändig gestaltete Holzbox für die Teller-Matte kann dank der mitgelieferten Aufhänger auch als Wandschmuck dienen

Trotz der klanglichen Vorteile, die die Verwendung der TU-800M mit sich bringt, kann ich mir momentan nicht vorstellen, sie dauerhaft einzusetzen. Dafür gestaltet sich nun das Anbringen der Plattenklemme des LaGrange viel zu langwierig: Man weiß nie genau, ob sie noch zu wenig oder schon ein Stückchen zu weit in die Tellerachse geschraubt ist, um die Platte zu fixieren, ohne allzu viel Druck auszuüben. Also probiert man hin und her und ist doch nie sicher, ob man nun das Optimum erreicht hat. Da Harmonix eine Plattenklemme im Angebot hat, die allein durch ihr Gewicht – 360 Gramm – wirkt, probiere ich mal mein altes Franke-Gewicht aus, das ich in den frühen 80-ern auf meinem Audiolabor konstant benutzt habe, bevor das fest genannte Andrucksystem für den konstant auf den Markt kam. Das Drehteil von Franke RTS bringt übrigens etwas über 870 Gramm auf die Waage und damit drückt es die LP kräftig genug auf die Harmonix-Matte: Die Wiedergabe gerät noch eine Spur spritziger, lebendiger und weiträumiger als mit der TU-800M in Kombination mit der Klemme des LaGrange – und das alles ohne den geringsten Anflug von Nervosität oder Lästigkeit. Die Harmonix-Matte kann also in Verbindung mit dem Plattengewicht für noch mehr Wohlklang sorgen, als beim Experiment mit dem Klemme des LaGrange gedacht. Wenn das kein Grund ist, auch einmal die Plattenklemme von Harmonix auszuprobieren!

Die Plattenklemme besteht aus Holz und Metall und wiegt 360 Gramm
Die Plattenklemme besteht aus Holz und Metall und wiegt 360 Gramm

Bis die TU-812MX „Million“ Maestro zum stolzen Preis von 2800 Euro in Gröbenzell eintrifft, habe ich mein Laufwerk wieder mit dem ihm eigenen Andrucksystem verwendet. Daher höre ich das Reissue von Albeniz' Suite Espanola erst noch einmal ohne jegliches Harmonix-Tuning und dann mit der TU-800M plus Franke-Gewicht: Auch hier überzeugt die Harmonix-Matte. Dank ihrer wirkt der Aufnahmeraum nun noch ein kleines Stückchen größer, die Instrumentengruppen werden besser fokussiert, und der Dirigent scheint das Tempo minimal angezogen zu haben. Die Musik kommt einfach emotionsgeladener rüber: Echt Klasse! Mit der Harmonix-Klemme geht es dann noch ein Stückchen weiter in dieselbe Richtung: eine noch einen Hauch ausladenderer Bühne, noch ein Hauch mehr Spielfreude und eine noch minimal präzisere Durchzeichnung. Diesen klanglichen Vorzügen steht allerdings der beträchtliche Preis der TU-812MX „Million“ Maestro entgegen. Aber während ich noch darüber grüble, dass ab einem gewissen recht hohen Niveau selbst für marginale Verbesserung ein hoher (Material-)Einsatz nötig ist, wechsele ich noch einmal zurück zum Franke-Gewicht – und beende meine Grübeleien abrupt. Wie so oft hat sich der Wechsel zum Besseren als wenig dramatisch erwiesen, der zurück zum Zweitbesten sorgt dann aber für Eindeutigkeit: Wer nicht bereit ist, gegebenenfalls in die TU-812MX „Million“ Maestro zu investieren, sollte sie lieber nicht ausprobieren. Denn wenn man ihre klanglichen Vorzüge gehört hat, fällt der Verzicht auf die Harmonix-Klemme enorm schwer.


Holz stellt den Kontakt zu Schallplatte her. Die TU-812MX „Million“ Maestro wird in dieser reich verzierten Holzschatulle geliefert
Holz stellt den Kontakt zu Schallplatte her. Die TU-812MX „Million“ Maestro wird in dieser reich verzierten Holzschatulle geliefert

Ich habe die oben beschriebenen Versuche natürlich auch noch mit anderen Scheiben gemacht – am Resultat hat sich nichts geändert. Die TU-812MX „Million“ Maestro ohne die Matte zu verwenden, scheint übrigens nicht der Weg der Wahl zu sein: Vor allem zusammen sorgen sie für klangliche Höhenflüge.

STATEMENT

Damit keine Missverständnisse aufkommen: Falls der Preis Ihres Tonabnehmers unter dem für die Harmonix-Matte oder dem für das harmonische Duo liegt, sollten Sie keinen weiteren Gedanken an einen oder beide dieser Klangveredler verschwenden. Wenn Sie aber glücklicher Besitzer einer extrem hochwertigen analogen Quelle sind, können erst die TU-800M und dann die TU-812MX „Million“ Maestro die letzten Schritte zum audiophilen Olymp sein. Die beiden lassen auch Skeptiker schwärmen!
Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Thales Simplicity, AMG 12JT Turbo mit AudioMachina V8
Tonabnehmer Lyra Olympos, Transrotor Tamino
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150, Eintein The Poweramp
Lautsprecher Kaiser Acoustics Kawero! Classic, LumenWhite DiamondLight
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Cardas Audio Clear Network
Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Harmonix „Tribute“ TU-800M LP-Matte
Dicke 1mm
Gewicht 47g
Preis 1150 Euro
Herstellerangaben
Harmonix TU-812MX „Million“ Maestro LP-Klemme
Gewicht 360g
Durchmesser 85mm
Höhe 43mm
Farbe Chrom Hochglanz Base mit Holz-Griff
Konstruktion speziell selektiert Metall/Holz; Resonanz-Wandler
Preis 2800 Euro

Vertrieb
Daluso
Anschrift Ed Doggen
Op den Dijk 30
NL-6102 EX Echt
Telefon +31 611 354725
E-Mail info@daluso.de
Web www.daluso.de

Weitere Informationen

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Montag, 16 Januar 2017 03:50

AURALiC POLARIS

Wer es kompakt liebt und hohen Anspruch an Vielseitigkeit und Qualität stellt, für den kann der brandneue AURALiC POLARIS Streaming-Vollverstärker genau das Richtige sein. Er bietet seinem Benutzer eine Vielzahl digitaler Optionen. Dabei vernachlässigt er keineswegs das Analoge und besitzt sogar eine MM-Phono-Stufe.

Wir durften von der chinesischen Marke AURALiC in den vergangenen Jahren manche positive Überraschung erleben. In der analogen Signal-Aufbereitung und auch bei digitalen Komponenten wie dem Aries, zeichnen sich AURALiC Geräte durch hohe Musikalität, aber auch durch besondere technische Leistungsfähigkeit und erstklassige Verarbeitung aus. Der POLARIS wurde im Oktober angekündigt. Bei einem der weltweit ersten Exemplare kann ich nun seine versprochenen Fähigkeiten in Ohrenschein nehmen. Aber auch das Auge kommt bei AURALiC nie zu kurz – selbst das auffällige Gehäuse des Aries hat seine Liebhaber. Das Design des POLARIS gehört zur klassischen Auralic-Optik. Äußerlich, aber auch beim späteren Blick ins Innere, ist die hervorragende Fertigungsqualität zu sehen. Ebenso dezent wie informativ ist das OLED Display, das in satten, aber unaufdringlichen, gelben Lettern kundtut, was den Benutzer interessiert, wenn er es denn sehen will. Denn wie bei AURALiC gewohnt, lässt sich das Display auch automatisch ausblenden.

Das OLED Display ist auch auf Distanz erkennbar und in drei Helligkeitsstufen einstellbar. Dies ist die obere Ebene des übersichtlichen Menüs
Das OLED Display ist auch auf Distanz erkennbar und in drei Helligkeitsstufen einstellbar. Dies ist die obere Ebene des übersichtlichen Menüs

Dies ist einer der Menü-Punkte, die im überschaubaren Aufbau logisch und bequem zu handhaben sind. Überhaupt ist die Inbetriebnahme des POLARIS kein Problem, wenn auch anders, als von üblichen Audio-Komponenten gewohnt. Dies betrifft seine Fähigkeit als Streamer, weshalb er also ins heimische Netzwerk per Lan oder WLan eingebunden werden muss, um Musikbibliotheken aufzurufen, die im Netzwerk zur Verfügung stehen. Dazu gehört auch der Zugang zum Internet-Radio oder Streaming-Portalen wie Tidal oder Qobuz. Auch direkt am Gerät angeschlossene Datei-Lieferanten wie USB-Sticks oder Festplatten benötigen die bekannte Steuerungs-Software AURALiC Lightning DS. Diese läuft bis dato nur auf Apple iOS. Mit Windows oder Android ist der AURALiC aktuell nicht steuerbar, man arbeitet aber daran. Lightning DS existiert seit Jahren und ist inzwischen auf einem exzellent handhabbaren Bedienungs-Niveau gelangt. Lightning Streaming bietet neben Gapless-Wiedergabe und Memory-Cache auch eine Multi-Room-Funktion. Die Software wird von Auralics eigenem Team kontinuierlich weiterentwickelt und automatisch beim Benutzer per Upgrade aktualisiert. Sie ist kompatibel mit anderen OpenHome- oder UPnP-Kontrollapplikationen. Auch mit der vom Kollegen Roland Dietl seinerzeit ausführlich beschriebenen und gelobten Roon-Software soll der POLARIS als RoonReady-Endpoint arbeiten können und so eine überlegene Bedien-Oberfläche bieten. Der Zugang per Bluetooth, AirPlay oder Songcast erlaubt das Streamen von weiteren Providern mittels Smartphone oder Computer.

Die Handhabung mittels der zum Lieferumfang gehörenden Fernbedienung ist eine Ergänzung zur Bedienung durch die Lightnig DS-App. Hier sind zusätzliche Funktionen wie die Eingangs-Wahl gegeben
Die Handhabung mittels der zum Lieferumfang gehörenden Fernbedienung ist eine Ergänzung zur Bedienung durch die Lightnig DS-App. Hier sind zusätzliche Funktionen wie die Eingangs-Wahl gegeben


Herzstück des POLARIS ist die AURALiC eigene Tesla-Hardware-Plattform. Diese beinhaltet einen Cortex-A9 Vier-Kern-Prozessor mit Ein-Gigahertz-Takt, weiterhin ein Gigabyte DDR Memory und vier Gigabyte System-Speicher. Sie ermöglicht eine Rechenleistung von 25.000 MIPS, so dass auf dieser Basis Kapazitäten für künftige Weiterentwicklungen vorhanden sind, die dann per Update zur Verfügung stehen werden. Eine denkbare Option wäre eine digitale Anpassung an die Hörraum-Akustik. Insgesamt besitzt der POLARIS 17 Eingänge, womit nicht nur die Hardware gezählt ist, sondern auch die Vernetzungs-Schnittstellen. Der mit einem hochwertigen Sabre-Chip ausgestattete DAC mit variablen Filtern und der aus anderen Auralics bekannten Femto-Master-Clock verarbeitet vierfaches DSD und PCM bis hinauf zu 32 Bit und 384 Kilohertz. Neben USB kann er per koaxialem S/PDIF, AES/EBU oder Toslink von außen angesprochen werden.

Das digitale Endstufen-Modul bildet im Gehäuse eine separat gekapselte Einheit. Es leistet mit zweimal 120 Watt an acht Ohm oder wie an meinen Bändchen-Lautsprechern zweimal 180 Watt an vier Ohm. Dabei glänzt er mit sehr niedrigen Verzerrungswerten. Und so sauber und kraftvoll klingt er dann auch. Die Leistungsgrenze ist unter meinen Gegebenheiten im 20-Quadratmeter-Hörraum nur mal zur Probe erreicht worden. Erst bei sehr hohen Pegeln wird der POLARIS dynamisch enger. Damit wären wir schon beim erwähnenswerten Hybrid-Lautstärke-Regler, einer geschickten Kombination von digitaler und analoger Justierung. Diese innovative Technologie dämpft analog den Pegel in Schritten von zwölf Dezibel. In diesem 12-Dezibel-Rahmen wird digital fein justiert. Der Digital-Wandler muss also nur einen sehr kleinen Bereich regeln und behält seine bestmögliche Auflösung bei. So verbessert sich besonders bei leisen Pegeln durch ein Minimieren der Verzerrungen der Klang vornehmlich in Sachen Dynamik. Nebenbei: Die Lautstärke nach dem Umschalten eines Eingangs kann, muss aber nicht, für jeden Eingang separat programmiert werden.

Voller Möglichkeiten, aber dennoch übersichtlich, erklären sich die Anschlüsse eigentlich selber
Voller Möglichkeiten, aber dennoch übersichtlich, erklären sich die Anschlüsse eigentlich selber

Es ist geradezu ein Vergnügen, den AURALiC POLARIS mittels Lightning DS zu installieren. Folgt man nach Download der Software aus dem App-Store deren Installations-Schritten auch in deutscher Sprache, gilt es, sich als Besitzer zu registrieren und den Installationsverlauf durch wiederholtes Betätigen der „Weiter“-Taste zum Ziel zu führen. Ist man Abonnent eines Streaming-Portals, wie ich bei Qobuz, muss man sich dafür verständlicherweise ebenfalls legitimieren. Jetzt ist man schon mitten drin und kann den POLARIS komfortabel steuern. Bei künftigen Hörsitzungen startet man einfach den POLARIS aus dem Standby per Fernbedienung oder am Multifunktions-Bedienknopf am Gerät und fährt parallel die Lightning DS Software hoch. Das dauert gut eine Minute und es funktioniert genau so, wenn der POLARIS per hartem Netzschalter auf der Rückseite gänzlich vom Strom genommen war.


Der USB-DAC-Ausgang, rechts neben dem USB 2.0 Highspeed-Eingang, ermöglicht den Anschluss eines externen DA-Wandlers, der USB-HDD-Eingang die Anbindung einer Festplatte oder eines Sticks
Der USB-DAC-Ausgang, rechts neben dem USB 2.0 Highspeed-Eingang, ermöglicht den Anschluss eines externen DA-Wandlers, der USB-HDD-Eingang die Anbindung einer Festplatte oder eines Sticks

Nachdem ich einen kurzen Funktions-Test mit meinem CD-Player über den Line1-Eingang und alternativ über den S/PDIF-Koax-Eingang gemacht hatte, widmete ich mich meiner Favoriten-Liste des Qobuz-Portals. Wenn die OLED-Anzeige des POLARIS eingeschaltet bleibt, zeigt sie die Lautstärke in sehr großen Zahlen an. Kleiner, aber sehr gut lesbar, ist die Information über die Titel-Nummer des Albums und dessen Gesamt-Titel-Zahl. Das Aufbereiten der Gesamtzahl der Titel dauert eine kleine Weile, da sie erst in den Cache eingelesen werden. Nach Beginn des Musikstücks wechselt diese Anzeige auf die der abgelaufenen Zeit.

Im Zusammenspiel mit den Analysis-Audio-Vollbereichs-Bändchen wirkt die Tonalität des POLARIS ausgesprochen realistisch. Im Grundtonbereich trägt er weder zu dick auf oder gebärdet sich zu schlank. Anna Netrebkos glanzvolle Interpretation der Arien Ihres Albums Verismo begeistert, auch weil die orchestrale Umrahmung so stimmig und transparent geschieht. Der Hochtonbereich gestaltet sich gleichzeitig luftig, frei sowie angenehm abgerundet. In Sachen Räumlichkeit staffelt der POLARIS mit Qobuz als Tonquelle nicht so sehr in die Tiefe, baut aber das sauber durchgezeichnete Klanggeschehen wunderschön plakativ mit Körper bei Stimme wie Instrumenten vor dem Hörer auf. Dabei löst sich die Musik perfekt vom Dipol-Flächenstrahler. Ähnlich, aber noch wahrnehmbar offener und befreiter klingt es, wenn der Melco Netzwerkplayer über Lightning DS aufgerufen wird. Auch den erkennt und integriert die Lightning-Software problemlos. Der Melco ist in erster Linie Musik-Lieferant für die große Anlage, wo er per USB über einen Mutec-USB-Reclocker an meinen Digital-Analog-Wandler angeschlossen ist. Seine Lan-Verbindung zum Router macht ihn zusätzlich zur Tonquelle für den Polaris, in meinem Falle vom Router per Wlan. Stattdessen wäre auch über die Ethernet-Lan-Verbindung der Anschluss des POLARIS ans Netzwerk möglich. Bei Betrieb des POLARIS per WLan, auch für die Lightning Software, sind die zwei Antennen unabdingbar, die rückseitig am Gerät angeschraubt werden. Sie müssen nicht in jedem Falle nach oben ausgerichtet sein. In meiner Umgebung war eine waagrechte, beinahe unsichtbare Ausrichtung nach hinten ebenso effektiv. AURALiC bevorzugt die WLan Netz-Anbindung gegenüber der Verkabelung, um auf diese Weise eine direkte Verbindung mit dem Router und von ihm hervorgerufenen Rauschen zu vermeiden. Man kann aber dem POLARIS seine Musik-Dateien noch anders anliefern. Denn er stellt, wie schon der Auralic-Streaming-DAC-Altair, einen aufwändig mechanisch gekapselten Einbauplatz für eine 2,5-Zoll-Festplatte beliebiger Größe im Geräte-Inneren zur Verfügung. Auf diese Weise wird der POLARIS zum Music-Server. Wer mag, kann beim Kauf eine ein-Terrabyte-Platte gleich mitbestellen.

Der Blick ins Innere: Ordentlicher geht’s kaum. Unter der schwarzen Metallplatte zwischen Endstufe und dem Ringkern-Trafo liegt der Einbauplatz für eine interne 2,5-Zoll-Festplatte mit beliebiger Kapazität
Der Blick ins Innere: Ordentlicher geht’s kaum. Unter der schwarzen Metallplatte zwischen Endstufe und dem Ringkern-Trafo liegt der Einbauplatz für eine interne 2,5-Zoll-Festplatte mit beliebiger Kapazität


Die Vielseitigkeit des POLARIS zeigt sich auch an anderer Stelle: Die RCA-Eingänge lassen sich jeweils auf zweifache Art nutzen. So ist der Line1 wahlweise über das Menü als Hochpegel-Eingang oder als Phono-MM-Eingang nutzbar. Das zweite RCA-Paar – Line 2 – ist per Menü entweder ebenfalls als Hochpegel-Eingang oder aber als regelbarer Cinch-Vorstufen-Ausgang nutzbar, so dass eine Endstufe oder ein aktiver Subwoofer angeschlossen werden können. Sogar den persönlichen Vorlieben in puncto Klangcharakteristik wird Rechnung getragen. Das Menü bietet die Auswahl zwischen vier Filterarten, mit den Namen: Precise, Dynamic, Balance und Smooth. Auch wenn die Klangbeeinflussung nicht gewaltig ist, so ist sie doch deutlich genug, um eine der vier zu bevorzugen – vielleicht Musik-Genre abhängig. In meiner Audio-Kette empfand ich Dynamic als besonders stimmig, weil mir hier der Präsenzbereich am ansprechendsten erschien. Auch während des Spielbetriebs ist das Variieren der Filter und anderer Optionen wie der Phasenlage über die zum Lieferumfang gehörende Fernbedienung oder über die Lightning App mühelos möglich. Der POLARIS blendet dann immer kurz die Musik aus und wieder ein. Die Handhabungen ist wirklich sehr komfortabel und erfordert keinen großen Zeitaufwand, so dass direkte Vergleiche zwischen den Filtern oder der Phasen-Lage leicht möglich sind.

Rechts neben dem Multifunktions-Knopf befindet sich ein zweiter Anschluss für einen USB-Speicher wie Stick oder Festplatte
Rechts neben dem Multifunktions-Knopf befindet sich ein zweiter Anschluss für einen USB-Speicher wie Stick oder Festplatte

Der POLARIS ist derart vielseitig, dass mir der Umgang mit ihm schon wegen seiner Ausstattung sehr viel Spaß macht. Dabei habe ich nie das Gefühl, unnötige Features zu bedienen. Alle sind sinnvoll. Doch das Entscheidende ist sein Klang. Nach langem Hören kann ich sagen: Mit diesem kleinen audiophilen Meisterwerk wächst zunehmend das Hörvergnügen. Denn seine großflächige und großartige Darstellung ist einerseits schön durchgezeichnet, andererseits geprägt von einer stimmigen musikalischen Homogenität, die nichts überdifferenziert oder auch nur ansatzweise lästig geraten lässt. Bemerkenswert empfinde ich die saubere Hochtonauflösung, die aufs angenehmste nach oben abrundet. Dynamik, Druck, Attacke – alles da, wenn Lautsprecher und Raumakustik ebenbürtig sind. Ich habe mich durch alle Genres gehört, zu verschiedenen Tageszeiten, mit unterschiedlicher Stimmungslage. Der POLARIS spricht emotional immer an. Er schafft diese erstrebenswerte Synthese von Entspannung und Faszination. So öffnet er das Tor zur Musik auf eine begeisternder eine Art, die nichts vermissen lässt. Gleichzeitig vermittelt er eine Aura, die den Hörer zum Loslassen und den Geist zum Hineintauchen animiert.

STATEMENT

Der POLARIS definiert exemplarisch den Anspruch der Marke Auralic: Modernste Technologie, hervorragende Verarbeitung, extreme Vielseitigkeit, ein vernünftiger Preis und großartiger Klang in einem Gerät. Der POLARIS ist ein toller Allrounder. Er weckt auch angesichts des Preises Begehrlichkeiten, da er musikalisch packend und ehrlich klingt.
Gehört mit
Netzwerkplayer Melco HA-N1AH40
CD-Player Primare DVD 30
Lautsprecher Analysis Audio Epsilon
Zubehör Inakustik Black&White NF-1302, Inakustik 1202 LS mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest Netzkabel
Möbel Text
Herstellerangaben
AURALiC Polaris
Ausgangsleistung 120W/180W (8ohm/4ohm)
Frequenzgang 20 - 20KHz, +/- 0.5dB
Harmonische Verzerrungen <0.01%, 20Hz-20KHz bei 1W
Intermodulation <0.01%, 20Hz-20KHz bei 1W
Streaming Zugänge Network shared folder, USB Drive, Internal Music Storage, uPnP/DLNA Media Server, TIDAL and Qobuz, Internet Radio, AirPlay, Bluetooth, Songcast, RoonReady
Digitale Eingänge AES/EBU, SPDIF-Coaxial, Toslink, USB an Computer, 2 x USB Host für Speichermedium und DAC, RJ45 Gigabit Ethernet, 802.11b/g/n/ac Tri-Band WiFi
Analoge Eingänge MM Phono mit 36 dB Verstärkung, maximal 65 mV, Line, 2 Vrms Empfindlickeit
Analoge Ausgänge 1 Paar Lautsprecher, RCA (6 Vrms)
Unterstützte Datei-Formate AAC, AIFF, ALAC, APE, DIFF, DSF, FLAC, MP3, OGG, WAV, WV, WMA
Digital-Formate PCM von 44,1 KHz bis 384 KHz mit bis zu 32 Bit, DSD 64, 128, 256
Steuerungs-Software AURALiC Lightning DS for iOS, Open Home compatible control software, uPnP compatible control software, Roon
Leistungsaufnahme Standby: <10W
im Betrieb: 450W maximal
Abmessungen (B/T/H) 33/26/6,5cm
Gewicht 4,5 kg
Gehäuse-Ausführung matt schwarz oder matt silber
Preis voraussichtlich 4000 Euro

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

Weitere Informationen

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Freitag, 12 Januar 2007 01:23

Audio-Technica

Hersteller
Audio-Technica Niederlassung Deutschland
Anschrift Lorenz Schott Strasse 5
55252 Mainz-Kastel
Telefon +49 6134 257340
E-Mail info@audio-technica.de
Mittwoch, 10 Januar 2007 03:01

Chord Electronics

Hersteller
Chord Electronics
Telefon +44 1622 721444 
E-Mail sales@chordelectronics.co.uk 
Web www.chordelectronics.co.uk/
Dienstag, 10 Januar 2017 00:20

AudioMachina V8

Daran, dass unscheinbare Teilchen einen beachtlichen klanglichen Effekt haben können, sind wir dank Jitterbug, iDefender3.0 und auch dank Audio-Exklusivs Silenthead längst gewohnt. Meist korreliert der Preis der Helferlein mit ihrer Größe. Aber AudioMachina bewegte sich noch nie auf ausgetretenen Pfaden. Das ist beim V8 nicht anders.

Vor etwas mehr als anderthalb Jahren hatte ich das Vergnügen, erst die großartigen, teilaktiven AudioMachina Lautsprechersysteme Maestro GSE zu testen und etwas später während der hifideluxe ihren Entwickler, Dr. Karl Schuemann, kennenzulernen. Der Abschied von den fantastischen AudioMachina fiel mir übrigens nicht gerade leicht. Ende letzten Jahres weckte dann Karl Schuemann mit einem Päckchen erneut meine Neugier. Auf der darin befindlichen kleinen weißen Schachtel klebte eine Goldfolie mit der Aufschrift: AudioMachina V8 – Broad-Spectrum Cartridge / Tonearm Vibration Absorber. In der Schachtel lag eine Tüte mit langen Schrauben, einigen Muttern und Unterlegscheiben zur Tonabnehmerbefestigung, ein Präzisions-Schraubendreher aus deutscher Fertigung und ein noch kleineres weißes Schächtelchen. In diesem finde ich dann, nein, kein weiteres kleineres weißes Schächtelchen, sondern ein knapp vier Millimeter dickes, fast 19 Millimeter breites und etwas mehr als 24 Millimeter langes, an fünf Seiten schwarzes Plättchen.

Der optisch unscheinbare, klanglich überzeugende Absorber
Der optisch unscheinbare, klanglich überzeugende Absorber

Laut beigepacktem Informationsblatt befinden sich darin acht Präzisionsbohrungen in exakt berechneter Länge. In jeder dieser Bohrungen ist an einem Ende ein flacher Stab aus reinem Titan von genau definierter Länge eingespannt. Die Bohrungen mit den Titanstäben wurden mit Silcon-Dämpfungsöl verfüllt und hermetisch verschlossen. Vibrationen, die den V8 erreichen, versetzten die Titanstäbe in Schwingungen, die dann im Silikonöl in Wärme gewandelt werden. Karl Schuemann, erklärt in seiner Produktinformation, dass sein Vibrationsdämpfer nach dem wenig bekannten, aber hocheffektiven Prinzip des „forced-vibration immersed-cantilever bending beams“ arbeite und Vibrationen von unter 100 Hertz bis über 20 Kilohertz absorbiere. Unterschiedlich lange, schwingende Stäbe zur Resonanzminderung setzte ja auch schon Finitite Elemente in den Topmodellen der Pagode-Racks und seinen Resonatoren ein.

Da die Rillenflanken einer Stereoschallplatte mit den Informationen für den rechten und linken Kanal und daher auch die Spulen des Tonabnehmers in einem Winkel von 90 Grad zueinander liegen sind, hat Karl Schuemann die zweimal vier schwingenden Titanstäbe pro Kanal ebenfalls in einem rechten Winkel abgeordnet. So könnten die parasitären, bei der Abtastung auftretenden Vibrationen exakt in der Ebene absorbiert werden, in der sie entständen. Die rechtwinklige Anordnung der zweimal vier Bohrungen mit den entsprechenden Titanstäben für die unterschiedlichen Frequenzen gab dem Absorber dann auch seinen Namen: V8.


Der V8 zwischen dem Headshell und der Montageplatte des Transrotor Tamino: bei der empfohlenen Ausrichtung ist die Kontaktfläche recht gering
Der V8 zwischen dem Headshell und der Montageplatte des Transrotor Tamino: bei der empfohlenen Ausrichtung ist die Kontaktfläche recht gering

Versuche, die bei der Abtastung der Rille entstehenden Vibrationen in Wärme umzuwandeln, gab es ja schon mehrere. Meist wurden dabei aber dämpfende Materialien zwischen Tonabnehmer und Tonarm eingesetzt, die durch ihre Struktur minimale Relativbewegungen zwischen den beiden zuließen und dadurch die exakte Führung des Tonabnehmers beeinträchtigten. Die einzige mir bekannte Ausnahme war bisher Audio Exklusivs Silenthead, der – wie der V8 – die rigide Verbindung zum Arm nicht unterbricht, und dennoch durch das in einige Bohrungen eingebrachte Material Vibrationen reduziert. Der hier beschriebene V8 ist übrigens, wie Karl Schuemann anmerkt, noch ein Vorserienmodell, was sich technisch zwar höchstens in minimalen Äußerlichkeiten niederschlägt, aber zur Folge hat, dass ich bisher keinen verbindlichen Preis nennen kann. In seiner Produktinformation merkt der Entwickler lediglich vage an, dass der V8 deutlich unter 1000 Dollar kosten wird. Sobald ich mehr weiß, werde ich die Angabe in den Herstellerangaben ergänzen.

Ich werde den V8 in AMGs Toptonarm, dem 12JT Turbo, ausprobieren, da dieser Dank seiner Rändelschrauben für alle wichtigen Einstellungen sehr leicht zu justieren ist. Zudem erlaubt es seine spezielle Headshell-Konstruktion, den Tonabnehmer aus- und mit dem V8 wieder einzubauen, ohne die Position des Abtasters zu verändern. Aber auch wenn der AMG nahezu ideale Voraussetzung für den schnellen Einbau des V8 bietet, kann er nicht verhindern, dass ich damit gegen einen der hehren Grundsätze bei Tests verstoße: Ich ändere mehr als einen Parameter. Die Verwendung des V8 integriert ja nicht nur einen Vibrationsdämpfer in den Tonarm, sondern erhöht auch die effektive Masse der Arm-System-Kombination und erniedrigt damit deren Resonanzfrequenz. Zudem muss das Gegengewicht beim Einbau des V8 weiter vom Drehpunkt entfernt werden, um das Gewicht des Vibrationsdämpfers zu kompensieren, und der Schaft des Arms etwa vier Millimeter weiter aus seiner Halterung gezogen werden. Alle diese Kleinigkeiten für sich genommen würden schon das Vibrationsverhalten des Arms minimal beeinträchtigen. Ob jede einzelne Veränderung für sich genommen hörbar wäre, lasse ich mal dahingestellt. Mir geht es nur darum, bewusst zu machen, dass die etwaigen klanglichen Veränderungen beim Einbau des V8 mehr als nur einen Grund haben.

Der „Broad-Spectrum Cartridge / Tonearm Vibration Absorber“ samt Zubehör
Der „Broad-Spectrum Cartridge / Tonearm Vibration Absorber“ samt Zubehör


Da ich nicht abschätzen kann, wie groß die Unterschiede sein können, die der V8 verursachen wird, mache ich es mir leicht und wähle Dick Schorys bestens vertrauten „Buck Dance“, von dem ich mir die ersten anderthalb Minuten vor dem Umbau dreimal anhöre, um mir den Klang einzuprägen. Nach nicht ganz neun Minuten für den Umbau und die Justage der Höhe und der Auflagekraft, steht dann aber schon nach den ersten Takten fest, dass eine so akribische Vorbereitung gar nicht nötig gewesen wäre: Dank des V8 zwischen dem AMG und dem fantastischen Transrotor Tamino entlockt dieses der Rille noch mehr feinste Rauminformationen, definiert die Positionen der Instrumente exakter und lässt so ein schärferes Bild vor dem Hörer entstehen. Ich lasse die Scheibe nach dem Teststück einfach weiterlaufen und entdecke in den übrigen, ebenfalls recht vertrauten Titeln doch wirklich noch das ein oder andere bisher nicht gehörte Detail: Hier ist noch kurz vor Schluss leise eine Stimme zu vernehmen, dort hört man vor dem Beginn einer Trennrille noch recht deutlich, dass der Fremdspannungsabstand des Aufnahmeequipments vor über 60 Jahren bei weiten nicht so gut war wie heute. Das zeigt, dass die Auflösung der Arm-System-Kombination durch den V8 gesteigert wird, ist aber keine Information, die ich bis dato vermisst habe. Dennoch: In meiner Kette hat AudioMachinas Vibrationsabsorber eine klar nachvollziehbare Wirkung – und die ist positiv!

Bei der Beschäftigung mit relativ unscheinbaren Testobjekten macht es wenig Sinn, diese im Fotostudio abzulichten. Deshalb haben Hifistatement-Fotograf Helmut Baumgartner und ich beschlossen, dass ich meine Experimente auch optisch dokumentiere und er meine Schnappschüsse dann in brauchbare Bilder umzuwandeln versucht. Beim Betrachten der ersten Fotos fällt mir dann auf, dass die Montageplatte des Tamino und der V8 sich nicht sehr großflächig berühren, wenn ich letzteren so montiere wie in der Bedienungsanleitung vorgeschlagen: mit dem Firmenlogo nach oben und mit dessen Spitze nach vorne. Wenn diese nun nach hinten zeigt, dürfte zumindest beim Tamino die Kontaktfläche zum V8 größer er sein. Um die Wirkung der v-förmigen Anordnung der Bohrungen nicht zu konterkarieren, sollte die Seite mit dem Firmenlogo aber in jedem Fall weiterhin nach oben zeigen.

Um den Zugang zum AMG-Arm zu verbessern, musste ich den LaGrange um 90 Grad drehen. Danach war eine exakte Neuausrichtung Pflicht
Um den Zugang zum AMG-Arm zu verbessern, musste ich den LaGrange um 90 Grad drehen. Danach war eine exakte Neuausrichtung Pflicht

Bevor ich mit der Ausrichtung des V8 experimentiere, vergewissere ich mich seiner Wirkung noch einmal, indem ich ihn ganz entferne: Keith Jarretts Trioversion von „God Bless The Child“ klingt ohne V8 minimal weniger luftig und die Instrumente sind nicht ganz so scharf fokussiert. Mit dem V8 durfte man sich beim sonst oft nervigen High-Hat über eine bessere Feinzeichnung freuen, die völlig frei von jeglichem Zischeln war. Das ist nun leider wieder anders. Ohne den Absorber wirkt das Klangbild eine Spur flirrender und funkelnder, aber wie durch eine etwas schmutzigere Scheibe betrachtet und räumlich einen Hauch eingeengt. Nach längerer Zeit lege ich mal wieder Codona 2 auf, das klangfarbenstrotzende Album von Collin Walcott, Don Cherry und Nana Vasconcelos, und wie immer freue ich mich auf „Malinye“: Der Einbau des V8 in der vorgeschlagenen Lage sorgt für einen klar größeren Raum. Die Schwebungen bei der Melodica sind deutlicher wahrzunehmen, und bei den Becken wird der Anschlag präziser dargestellt. Aus das Ausklingen gelingt definierter. Die tiefen Trommeln wirken eine Spur dräuender. Die Wiedergabe ist besser durchgezeichnet und trotz der Detailfülle einfach packender. Auch wenn ich mit dem Gehörten hochzufrieden bin, drehe den V8 nun so, dass die Spitze des Logos zum Tonarmdrehpunkt weist. Dadurch vergrößert sich die Kontaktfläche zwischen dem Dämpfer und der schwarzen Montageplatte des Tamino. Nach der erneuten Justage des Auflagewichts scheint der Raum noch ein wenig intensiver zu atmen und das Klangbild gewinnt einen Hauch Präzision und Plastizität. Allerdings ragt der V8 nun ein gutes Stück unter dem Headshell hervor. Falls das konstruktionsbedingt möglich ist, wünschte ich mir eine Variante des V8 mit etwa mittig angeordneten Löchern zu Montage.


Dank der präzisen Höheneinstellung und der integrierten Wasserwaage ging der Einbau des V8 in den AMG 12JT Turbo leicht von der Hand
Dank der präzisen Höheneinstellung und der integrierten Wasserwaage ging der Einbau des V8 in den AMG 12JT Turbo leicht von der Hand

STATEMENT

Wenn Ihre Arm-System-Kombination schon auf hohem Niveau musiziert, sollten Sie unbedingt AudioMachinas V8 ausprobieren. In meiner Kombination sorgt er für eine bessere Durchhörbarkeit, mehr Details, eine weiträumigere Bühne oder ganz einfach: für noch mehr analogen Musikgenuss!

PS: Die vertikale Resonanzfrequenz von AMG, Tamino und V8 liegt zwischen zehn und zwölf Hertz.

Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Thales Simplicity, AMG 12JT Turbo
Tonabnehmer Lyra Olympos, Transrotor Tamino
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150, Eintein The Poweramp
Lautsprecher Kaiser Acoustics Kawero! Classic, LumenWhite DiamondLight
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Cardas Audio Clear Network
Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
AudioMachina V8 Broad-Spectrum Cartridge / Tonearm Vibration Absorber
Abstand der Montagelöcher 12,7mm
Durchmesser der Montagelöcher 2,6mm
Abmessungen (H/B/L) 3,5/18,8/24,4mm
Abstände 16,8mm (Montagelöcher bis hintere Kante), 7,6mm (Montagelöcher bis vordere Kante)
Gewicht 3,7g
Bereich der effektiven Vibrationsabsorbtion <100Hz bis >20kHz
Materialien massives, gefrästes Aluminium, reines Titan, Silikon-Öl
Besonderheiten 100% nicht magnetisch, 100% Made in USA
Preis stand bei Ende des Test noch nicht fest

Hersteller / Vertrieb
EINSTEIN Audio Components GmbH
Anschrift Prinz Regent Straße 50-60
44759 Bochum
Telefon +49 234 9731512
E-Mail info@einstein-audio.de
Web www.einstein-audio.de

Weitere Informationen

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The splendid speaker and interconnect cables from Göbel Audio I really couldn’t resist. To be on the safe side I therefore listened only briefly to the power cables, but exchanged them before I got used to it. However, the most recent digital cables I cannot deprive from you – and really don’t want to – despite this being a quite dangerous endeavour.

The good thing – or the bad thing, depending on how you see it – is that Oliver Göbel's facilities and my listening room are not very far away from each other. When the system in his demo room undergoes an interesting sonic modification, or when a particularly enthralling test object or a new acquisition enter my premises, both of us quickly can drop by each other’s place. And sometimes, also one or the other component changes place into the colleague’s listening room in order to show its capabilities in the respective chain. Yet some time ago it happened that I got an AES/EBU cable, which is still waiting for a review as I didn’t have a compelling application for this type of digital connection so far. During a comparison test of preamps and NAS systems in Oliver Göbel’s company, nearby located in the Bavarian town Alling, he mentioned that he was currently working on USB and Ethernet cables. And, I couldn’t await listening to these wires in my system – as well as testing them, of course. Eventually, I was able to persuade the designer to hand in a prototype of each of the cables for a first impression, which namely could be different from the serial versions in terms of termination and probably also outer diameter, but not in their sonic characteristics.

The AES/EBU cable is labeled Göbel Digital XLR and is externally not distinguishable from a balanced interconnect cable
The AES/EBU cable is labeled Göbel Digital XLR and is externally not distinguishable from a balanced interconnect cable

The prototypes’ connectors still lacked the characteristic aluminum sleeve with the milled company logo on them, using a simple shrink tube here instead. Also, the USB cable’s parallel running power and data wires are projected to be a good bit thinner in the final version, but – as aforementioned – this is of a purely cosmetic nature. Even if the outer jackets of the Ethernet, USB and AES/EBU cables look almost exactly the same as those of the interconnect cables, they host a different number of conductors in different geometric layouts – in so far as, for example, four shielded conductor pairs are required for the Ethernet connection and 110 Ohms are mandatory as impedance for an AES/EBU application. It is therefore not the case that Oliver Göbel simply transferred the knowledge gained during the development of the speaker and interconnect cables to the new cables, even though some fundamental insights were useful for the new designs. As it happens with most of the cable manufacturers, there is not much more you get to know about the buildup. Oliver Göbel only pointed out that the high price of his cables results mainly from the handcraft required in the production, and is not caused by the processing of exotic materials. The price debate which is so popular with cables, I rather leave open to you and me here: One simply has to know for himself if the few remaining percent on the way to more canorousness will be worth it. Above a certain (high) level, significant improvements are only viable by superimposing extremely increased efforts – whether this is with components or with cables.

The USB cable uses physically separated wiring for power and data. In the prototype, a shrink tube conceals the connection to the plug
The USB cable uses physically separated wiring for power and data. In the prototype, a shrink tube conceals the connection to the plug


Plugging the USB prototype cable into the Aries Femto and the Chord DAVE, you really could get scared out of your mind thinking about the sockets. But firstly, they defied any kind of damage during the test’s frequent changeovers, and secondly, the USB cable’s two "tubes" will become more delicate in the serial version. Even if previously the outstanding Habst Ultra III took care of the connection between streaming bridge and converter, you easily could get aware of the Lacorde Statement’s sonic advantages – and this without resorting to any distinguished piece of music. My tablet PC disclosed a pop music production which I hadn’t heard for years, Vaya Con Dios’ album Night Owls. Already the hit single "Nah Neh Nah" showed the Lacorde Statement’s capability for a larger, clearer structured image. The background singers were surrounded by a little more reverb, and the track rendered rhythmically more compelling. There was no need to connect the slightly bulky cable back and forth several times to fully convince me regarding the sound qualities of the Göbel USB cable – despite the Habst Ultra III having turned up as the fulfillment of a cable dream not quite a long time ago. Let aside its really excellent sound performance, but better is the enemy of very good as well. And the Lacorde Statement clearly deserves the designation “better”, but with regard to price it unfortunately plays also in a completely different league.

This is how the cable will look like. This is not a photo, but a simulation from the computer. The two cables in parallel appear much thinner compared to the prototype. Of course we will introduce the final version to you as soon as it is available
This is how the cable will look like. This is not a photo, but a simulation from the computer. The two cables in parallel appear much thinner compared to the prototype. Of course we will introduce the final version to you as soon as it is available

In the already mentioned comparison, I only exchanged – and this as it should be – the Habst with the Göbel cable, which meant that Audioquest’s Jitterbug between the Aries and the USB cable remained in place: In combination with the Habst cable, this configuration was simply the sonically most persuading one. However, this didn’t necessarily have to apply to the Lacorde Statement as well. So I removed the Jitterbug from the signal path – and put it back after only one song. The investment in a Göbel USB cable doesn’t preclude a Jitterbug at all. It remains an indispensable component within the chain. Almost as anxious as I was on the USB cable, I very much looked forward to the Ethernet cable. In the present I use the Audioquest Carbon and the Cardas Audio Network Clear on the long distance between the router and the Melco. Oliver Göbel is not going to offer cables in this length. Due to the complex manufacturing process, he will probably limit the length to a maximum of three meters. The prototype measured only one meter and could therefore only be used between the Melco and the Aries Femto. Here I sometimes use a Network Clear, but more often the Audioquest Diamond. Although, for example, I did not change the long cable to the router during the testing of the Cardas Clear and changed the short cable only, already this cable exchange alone brought considerable and comprehensible alterations. But, I didn’t expect here as much improvement as with the Lacorde Statement USB. Nevertheless, I left audiophile test songs aside and went back to Night Owls. Already less than 30 seconds later it was clear that I fostered false expectations: The exchange of the Lacorde Ethernet was actually a lot more noticeable than the exchange of the Lacorde USB against the Habst. Variations in fine dynamics, nuances in articulation, and rhythmic accents got even more emphasized. If I had to choose between the two Lacordes, I certainly would go for the Ethernet version. It is unbelievable how much more sonic pleasure you can get out of this single meter of cable within a high-resolution chain!

The Ethernet cable prototype already comes equipped with connectors from Telegärtner
The Ethernet cable prototype already comes equipped with connectors from Telegärtner


Before occupying myself with the Lacorde Statement Digital XLR, my colleague Roland Dietl put a Mutec MC-3 + Smart Clock USB at my disposal during his vacation. He had been already experimenting with the Reclocker and was quite impressed with its effect in his system. A respective test will follow in a few weeks. I presume that I do not anticipate too much when I reveal that in my chain the Mutec inserted between Melco, Auralic Femto, Audioquest Jitterbug and Chord DAVE did have an effect, but no one that could be described as clearly positive: It made the sonic image appear brighter and thus a touch more open. The tonal colours became somewhat paler and the lows felt a little less solid. Although my experiences usually say that in the digital sector the shortest signal path not always is the best, the before described component arrangement overshot the objective quite a bit. That's why I tried the Mutec between the USB output of the Melco and the DAVE – starting with a Sunwire Digisym Reference between the Mutec and the DAVE. There really was no need to listen twice: The Reclocker offered so much openness, so much air around the instruments and so much musical enthusiasm, that one could almost think having a higher-classed converter in play. In this type of configuration I do not want to miss the Mutec any more.

This picture shows how the Lacorde Statement Ethernet will look like
This picture shows how the Lacorde Statement Ethernet will look like

The Digisym has been highly valued for decades, but when substituting it with the Lacorde Statement Digital XLR for taking over the data transfer, the spatiality within the Keith Jarrett Trio’s "Wrong Blues" opened up a little more, while the cymbals sparkled a bit more colourful and the rhythm’s groove got a bit more intense. Here too, the Göbel Lacorde Statement proved to be clearly superior, yet: The sonic advantages of the Ethernet cable did impress me the most in this top-class trio of digital cables.

STATEMENT

Sadly, I really don’t know how Oliver Göbel manages to do this, but I, as well as my visitors and my colleagues, clearly could hear it: Up to this point, any of the Lacorde Statement cables have definitely left my previous favorites behind by a wide margin. And this happens also to the cables designed for the digital data transfer. If you have the money to invest within this price level and you require more than one of these magic cords, then get started with the Ethernet cable: Among these sonically outstanding cables this is the primus inter pares!

Listened with
NAS Melco N1ZH60, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic Aries Femto w/ SBooster BOTW P&P Eco
Reclocker Mutec MC-3+ Smart Clock USB
D/A converter Chord DAVE
Pre-Amp Einstein The Preamp
Power-Amp Ayon Epsilon w/ KT150, PS Audio BHK Signature 300 Amplifier
Loudspeakers Kaiser Acoustics Kawero! Classic, LumenWhite DiamondLight
Cables HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde Statement, Habst Ultra III, Audioquest Diamond, Carbon and Jitterbug, Cardas Audio Clear Network, Sunwire Digisym Reference
Accessories PS Audio Power Regenerator P5, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS wall sockets, Acapella Bases, Acoustic System Resonators, Finite Elemente Cerabase, Harmonix Real Focus and Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Artesania Audio Exoteryc
Manufacturer’s Specifications
Goebel High End Lacorde Statement Digital XLR
Length 1 x 1,2m
Price 3000 Euros, each additional 40cm 700 Euros
Manufacturer’s Specifications
Goebel High End Lacorde Statement USB
Length 1 x 1,2m
Price 4500 Euros, each additional 40cm 800 Euros
Manufacturer’s Specifications
Goebel High End Lacorde Statement Ethernet
Length 1 x 1,2m
Price 4500 Euros, each additional 40cm 800 Euros
Manufacturer
Göbel High End
Address Schabweg 4a
82239 Alling
Germany
Phone +49 8141 2255887
Email info@goebel-highend.de
Web www.goebel-highend.de

Weitere Informationen

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Mittwoch, 03 Januar 2007 23:46

Sennheiser electronic GmbH & Co. KG

Hersteller
Sennheiser electronic GmbH & Co. KG
Anschrift Am Labor 1
30900 Wedemark
Telefon +49 5130 6000
E-Mail contact@sennheiser.com
Mittwoch, 03 Januar 2007 00:34

D&D Distribution/Audio Consulting

Vertrieb
D&D Distribution/Audio Consulting
Anschrift Sprödentalstr. 94
47799 Krefeld
Mobil +49 177 7686668
Telefon +49 2054 970155
Fax +49 2151 932619
E-Mail info@tad.tokyo
Web www.tad.tokyo
Montag, 02 Januar 2017 01:01

Quadral Aurum Vulkan 9

Aller Anfang ist schwer! In diesem Fall ist das ausnahmsweise wörtlich zu nehmen, denn die Aurum Vulkan 9 ist wirklich sehr schwer. Zu spüren bekamen das Edmond Semmelhaack, inzwischen als beratender Gesellschafter nach wie vor für Quadral aktiv, und ich Anfang Dezember sehr deutlich.

Da ich nicht weit weg vom Stammsitz der Firma Quadral in Hannover-Herrenhausen wohne, brachte Herr Semmelhaack die Vulkan 9 selbst bei mir vorbei. Was er nicht wusste: Um in meinen Hörraum zu gelangen, musste wir die Vulkan 9 erst ins Hochparterre und von da aus in das Obergeschoss unseres Hauses schaffen. Das war bei 57 Kilogramm Gewicht pro Stück und der Tatsache, dass wir beide auch nicht mehr die Jüngsten sind, ein nicht ganz so leichtes Unterfangen. Aber nach einer knappen Stunde war es geschafft. Als Herr Semmelhaack nach kurzem Hörcheck wieder weg war, konnte ich die Aurum Vulkan 9 in Ruhe betrachten.

Die Quadral Aurum Vulkan 9 in ihrer ganzen Pracht
Die Quadral Aurum Vulkan 9 in ihrer ganzen Pracht

Und siehe da, so groß wie gedacht, wirkten sie gar nicht an meinem Hörplatz. Das Gehäuse verjüngt sich nach hinten, und die Schallwand ist zu den Seiten hin abgeschrägt. Gleichzeitig ist sie auch leicht nach hinten geneigt. Abstrahl- und Rundstrahlverhalten wurden also optimiert. Die Vulkan 9 kann man direkt auf dem Fußboden stellen, da sie einen Sandwich-Boden besitzt. Natürlich können Sie sie auch auf Spikes stellen. Entsprechende Aufnahmen im Boden sind vorhanden. Ich kann aber bestätigen, dass die integrierte Entkopplung perfekt funktioniert: Spikes brachten bei mir keinen hörbaren Mehrwert. Die exzellente Verarbeitung fällt auf. Die Vulkan 9 strahlt eine Solidität aus, die wirkt, als wenn sie für jahrzehntelangen Gebrauch gemacht ist. Man sieht, dass der Rotstift bei der Überarbeitung anscheinend keine Rolle gespielt hat.

Schöne Details auch in der Verarbeitung. Hier der Chromabschluss des entkoppelten Standfusses
Schöne Details auch in der Verarbeitung. Hier der Chromabschluss des entkoppelten Standfusses


Bevor es richtig losgeht, noch Einiges zum aufwändigen Aufbau: Es handelt sich um eine Drei-Wege-Konstruktion, mit der schon von Quadral bekannten Druckkammer/Bassreflex-Auslegung. Die Bassreflex-Öffnung liegt dabei vorne zwischen den beiden ALTIMA-Tieftönern. Diese bestehen wie auch die beiden 155-Millimeter-Mitteltöner aus einer speziellen Alu-Titan-Magnesium-Legierung, die ja schon länger in der Aurum Serie eingesetzt werden. Mit dem Bändchen dazwischen bilden die beiden Mitteltöner eine klassische D’Apollito-Anordnung.

Das neuentwickelte quSENSE Alu-Bändchen „Made in Hannover“. Intern mit massiven, vergoldeten Anschlussterminals, Übertrager mit Sinterkern, bedämpftem Gussgehäuse etcetera. Gut zu sehen auch das sehr schöne, geölte Nussbaumfurnier
Das neuentwickelte quSENSE Alu-Bändchen „Made in Hannover“. Intern mit massiven, vergoldeten Anschlussterminals, Übertrager mit Sinterkern, bedämpftem Gussgehäuse etcetera. Gut zu sehen auch das sehr schöne, geölte Nussbaumfurnier

Das quSENCE Alu-Bändchen wurde vollkommen neu entwickelt, aber auch die schon bekannten ALTIMA-Chassis wurden einer grundlegenden Überarbeitung unterzogen. Die Membranen haben nun homogene Flächen ohne Staubkappen. Körbe, Schwingspulen und Magnete wurden erneuert. Das neue Bändchen wird in Hannover hergestellt, um die geforderte hohe Serienkonstanz sicherzustellen. Die Innenverkabelung erfolgt mit Real-Cable aus Frankreich, das auch von Quadral vertrieben wird. Es versteht sich von selbst, dass auch die Frequenzweiche ausschließlich mit hochwertigen Bauteilen aufgebaut wird. Auf der Rückseite findet sich ein horizontal angeordnetes Bi-Wiring-Terminal mit hochwertigen Anschlüssen, Brücken ebenfalls von Real-Cable und drei Kippschaltern darüber. Der Schalter ganz links dient einer Bassanhebung zwischen 40 und 100 Hertz, um in großen Räumen mehr Bassdruck und Fülle zu erzeugen. Mit dem mittleren Kippschalter lassen sich die Mitten um zwei Dezibel absenken oder anheben. Der gleiche Regelumfang gilt für den Hochtonschalter ganz rechts.

Einer der beiden 155-Millimeter-ALTIMA-Mitteltöner mit strömungsoptimierten Druckgusskorb, Zentrierspinne aus Aramidfaser und grossem Magneten
Einer der beiden 155-Millimeter-ALTIMA-Mitteltöner mit strömungsoptimierten Druckgusskorb, Zentrierspinne aus Aramidfaser und grossem Magneten

Den Hörtest begann ich selbstverständlich mit den Kippschaltern in Mittenstellung und erstmal mit meinem eigenen Lautsprecherkabel in Single-Wiring und mit den original Quadral-Brücken. Herr Semmelhaack hatte freundlicherweise noch Real-Cable in Bi-Wiring-Ausführung mitgeliefert. Dazu im Verlauf des Tests mehr. Da die Aurum Vulkan 9 schon eingespielt war, konnte es nach einer kurzen Warmlaufphase auch gleich richtig losgehen. Und ja, vorweg sei gesagt, die Überarbeitung der Vulkan ist dem Chefentwickler Sascha Reckert hervorragend gelungen. Was schnell ins Auge, pardon ins Ohr fällt, ist die absolute tonale Geschlossenheit, die die Vulkan 9 zeigt. Sie spielt wie aus einem Guss. Um auf den Anfang zurück zu kommen: Dieser Lautsprecher ist massiv gebaut und sehr schwer, aber er klingt nicht so.


Blick in die Druckkammer mit einem der ALTIMA-Bass-Chassis mit stolzen 235 Millimetern Durchmesser
Blick in die Druckkammer mit einem der ALTIMA-Bass-Chassis mit stolzen 235 Millimetern Durchmesser

Es ist schon beeindruckend, wie gut sich das Klangbild von den Vulkan 9 löst und wie gut das Timing gelingt. Nach meiner Erfahrung ist das bei Lautsprechern dieser Größe mit fünf Chassis nicht einfach zu realisieren. Es war während des gesamten Testzeitraums immer wieder verblüffend, mit welcher Schnelligkeit und Leichtigkeit die Vulkan 9 agiert. Das gilt für den gesamten Frequenzbereich. Dabei beeindruckt vor allem der bestens integrierte, trockene und – wenn gefordert – abgrundtiefe Bass. Die beiden ALTIMA-Mitteltöner mit dem Bändchen in D‘Apollitio Anordnung geben den Mittel-/Hochtonbereich bruchlos mit extrem hoher Auflösung wieder, verkneifen sich dabei aber jegliche Schärfe. Es kann aber durchaus einen Moment dauern, bis Sie das bewusst wahrnehmen. Das Bändchen legt tatsächlich noch Details offen, die ich bisher nicht kannte, aber das völlig unaufdringlich und immer eingebunden in einen ganzheitlichen Auftritt. Und wenn nötig ist aufgrund der schieren Membranfläche eine Wucht und Dynamik da, die mir so auch noch nicht oft zu Gehör gekommen ist.

Das hochwertige Bi-Wiring-Anschlussterminal mit den drei Kippschaltern zur Beeinflussung von Bass-, Mittel- und Hochtonbereich
Das hochwertige Bi-Wiring-Anschlussterminal mit den drei Kippschaltern zur Beeinflussung von Bass-, Mittel- und Hochtonbereich

Ich besitze die neu aufgelegte Living Stereo LP der Sinfonie Nr. 3 (Orgel-Sinfonie) von Saint-Saens mit Charles Munch und der Boston Symphony aus dem Jahr 1959: Mit den Aurum Vulkan 9 wird die Darbietung zu einem physischen Erlebnis. Orchester und Orgel kommen mit einer mir bisher unbekannten Dynamik und Wucht, bleiben dabei aber immer durchhörbar. Aber Vorsicht! Das ist dann nicht mehr mietwohnungstauglich. Die Vulkan 9 kann auch sehr gut leise, aber gerade Aufnahmen wie die eben beschriebene machen mit solch einem potenten Lautsprecher in entsprechender Lautstärke erst richtig Spaß. Das heißt: Gönnen Sie der Vulkan wenn möglich einen größeren Hörraum – meiner hat knapp 40 Quadratmeter – und einen ordentlichen Transistorverstärker. Die Neuner ist zwar nicht besonders leistungshungrig und weist einen gutmütigen Impedanzverlauf auf, aber Leistung schadet in diesem Fall nicht. Mit meiner alten NAD 2200PE, die sehr schnell viel Leistung zur Verfügung stellen kann, lief sie zu Höchstform auf, aber auch ein bezahlbarer Audio Exklusiv E1 Endverstärker, den Wolfgang Kemper parallel zum Test hatte, machte sich gut an der Vulkan. Der Audio Exklusiv klang im Mittel/Hochton sogar noch etwas feiner, konnte aber dem Bass nicht diese unbedingte Durchzeichnung entlocken wie der NAD. Schönes Beispiel: Der Titel „Piano Man“ mit Max Mutzke von der ACT-CD Kind of Cool von Wolfgang Haffner: Max Mutzke steht förmlich im Raum und dazu schnarren die Saiten des Basses druckvoll und klar. Aber am besten kommen diese Fähigkeiten bei guten Liveaufnahmen zur Geltung. Besonders aufgefallen ist mir das bei der Christmas with my Friends I von Nils Lofgren, die ich gern in der Vorweihnachtszeit höre. Die Aufnahme entstand in einer Stockholmer Kirche im Dezember 2006. Gerade der Kirchenraum und die Nebengeräusche dieser Aufzeichnung machen sie so authentisch. Da war Gänsehaut garantiert.

Teil 1 der aufwändigen Weiche mit hochwertigen Bauteilen liegt gut zugänglich hinter dem Anschlussterminal.
Teil 1 der aufwändigen Weiche mit hochwertigen Bauteilen liegt gut zugänglich hinter dem Anschlussterminal.


Während des Tests habe ich auch einige Male zwischen meinem eigenen Lautsprecherkabeln und dem Bi-Wiring-Kabel von Real-Cable hin und her gewechselt. Der Unterschied war hörbar, aber der Charakter des Lautsprechers blieb gleich. In der Bi-Wiring Variante klang die Vulkan 9 besonders im Bass etwas wuchtiger. Das soll nicht heißen, dass dieser verschmierte, er wurde einfach präsenter. Je nach Musik gefiel mir mal die etwas schlankere Variante mit meinem Kabel und mal auch die ein bisschen „deftigere“ Variante mit dem Real-Cable besser. Ein klares Patt also und für mich reine Geschmackssache. Die Kippschalter habe ich in meinem Hörraum in der neutralen Stellung belassen. Das klang in meiner Hörumgebung am besten. Aber schön, dass es die Möglichkeit zu einer gewissen Anpassung an die räumlichen Gegebenheiten gibt.

Teil 2 der aufwändigen Weiche ist für den Bassbereich zuständig.
Teil 2 der aufwändigen Weiche ist für den Bassbereich zuständig.

STATEMENT

Die Quadral Aurum Vulkan 9 ist ein Lautsprecher für Genusshörer, mit dem man viele Stunden am Stück Musik „erleben“ kann. Sie ist mit 10.000 Euro pro Paar sicher nicht billig, aber unter dem Strich angesichts der gebotenen Leistung mehr als preiswürdig. Mehr Lautsprecher braucht meiner Meinung nach eigentlich kein Mensch. Auch die neunte Auflage der Quadral Vulkan seit 1981(!) taugt wieder zum Klassiker. Ein höheres Lob fällt mir nicht ein…
Gehört mit
Computer Apple MacBook Pro mit OS X El Capitan, Audirvana Plus
Vorverstärker/DAC Audio-gd Reference 10.32
CD-Laufwerk North Star Design CD-Transport Model 192 MKII
Plattenspieler Musical Life Jazz Reference Laufwerk und Musical Life Tonarm Vocalitas 10“
Tonabnehmer Audio Technica AT33PTG/II
Phono-Vorstufe Plinius Koru
Endstufe NAD 2200 PE, Audio Exklusiv E1
Zubehör Real Cable Lautsprecherkabel BW OFC 400 Bi-Wiring, Audio-gd Kabel NF, XLR und Lautsprecherkabel Single-Wring, Sommer Cable Carbokab
Möbel Watec-Analog Hifi-Regal Stahl/Multiplex
Herstellerangaben
Quadral Aurum Vulkan 9
Pinzip 3-Wege, 5 Chassis, Druckkammer/Bassreflex
Hochton Alu-Bändchen quSENCE
Mittelton 2x 155mm ALTIMA Chassis
Tiefton 2x 235mm ALTIMA Chassis
Gehäuse-Prinzip Druckkammer/ Bassreflex
Frequenzgang 21 Hz bis 65 kHz
Übernahme-Frequenzen 220/3000 Hz
Impedanz 4 Ohm
Empfindlichkeit 88 dB (dB/1W/1m)
Nenn-/Musikbelastbarkeit 350/ 600 W
Anschluss Bi-Wiring Terminal, 3 Kippschalter für Bass-. Mittel- und Hochtonbeeinflussung
Abmessungen (H/B/T) 120/28/46cm
Gewicht 57 kg
Gehäuse-Oberflächen Nussbaum geölt, Pianofinish schwarz oder weiß, Individuallackierung in einer von mehr als 190 RAL Farben
Garantie 10 Jahre
Paarpreis 10000 Euro in Nussbaum geölt, 10500 Euro in Pianofinish schwarz oder weiß, 11500 Euro in Individuallackierung Pianofinish

Hersteller/Vertrieb
quadral GmbH & Co. KG
Anschrift Am Herrenhäuser Bahnhof 26-30
D-30419 Hannover
Telefon +49 511 79040
Web www.quadral.com
E-Mail info@quadral.com

Weitere Informationen

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