Die Experimente mit der Aufstellung und Stromversorgung des Routers in meinem Hörraum haben mich ein wenig für hochfrequente Störungen sensibilisiert: Wie beeinträchtigt beispielsweise die USB-Stromversorgung aus dem Streamer oder Computer den Wandler? ifi bietet hier Lösungsmöglichkeiten.
Schon der Artikel über die Platzierung des Routers ähnelte dem, was man heutzutage neudeutsch wohl Blog nennt: Ich habe einfach darüber geschrieben, was ich vor kurzem ausprobiert hatte. Da ging es nicht vorrangig um ein Produkt, sondern eher um die gerade gemachten Erfahrungen. Dass es für das dabei entdeckte Problem in meinem Hörraum eine Lösung gab, war zu dem Zeitpunkt, als ich den Text begann, nicht abzusehen, glücklicherweise dann aber doch der Fall. Auch hier geht es nicht in erster Linie um eine möglichst allgemeingültige Bewertung von Produkten oder eine eindeutige Anleitungen zur Klangverbesserung in einer Kette. Dafür haben Sie bei dieser Form der Berichterstattung an den Experimenten des Autors fast unmittelbar teil: Lassen Sie sich dadurch zu eigenen Aktivitäten anregen. Auch wenn mir diese Abwechselung vom Testalltag momentan eine Menge Spaß macht, wird dies zumindest für dieses Jahr der letzte Artikel dieser Art sein: Es folgen ganz klassische Verstärker- und Lautsprecher-Tests.
Als es um den Ort für die Aufstellung des Routers ging, konnte ich leider nicht endgültig klären, ob Unterschiede in der WLAN-Aktivität von Apples Time Machine und dem Belkin N750 DB oder die verschiedenen Stromversorgungen der Grund dafür waren, dass die Time Machine mit ihrem eingebauten Schaltnetzteil die Phonowiedergabe beeinträchtigt und der Belkin mit seinem SBooster BOTW P&P Eco nicht. Für alle Fälle habe ich inzwischen die Time Machine aus dem Hörraum verbannt und beim mit dem Belkin aufgebauten Netzwerk auf eine Verbindung zum Internet verzichtet. Dennoch halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass vor allem das SBooster-Netzteil, das ich dem Belkin auf Anregung von Oliver Göbel spendiert habe, dafür verantwortlich ist, dass Plattenspieler und Co. nun so frei und offen spielen, als sei im Hörraum gar kein Router in Betrieb.
Da bei der USB-Verbindung zwischen der Streaming Bridge Auralic Aries Femto und dem Chord-DAVE-D/A-Wandler in meiner Kette sowohl das Göbel Lacorde Statement USB als auch das Habst Ultra III, beides Kabel, bei denen die Leitungen für die Daten und die Stromversorgung getrennt geführt werden, die besten klangliche Ergebnisse brachten, spricht vieles dafür, dass auch der Strom aus dem USB-Anschluss des Aries nicht frei von Verschmutzungen ist. Dagegen, dass diese in den Wandler gelangen, sollte doch etwas zu machen sein.
Nun ist es gewiss keine neue Erkenntnis, dass USB nicht die ideale Schnittstelle für eine hochwertige Musikwiedergabe ist. Ebenso bekannt ist es, das man die Stromversorgungsleiter möglichst unterbrechen sollte, wenn die USB-Eingangsplatine des Wandlers aus der geräteeigenen Energieversorgung gespeist wird, wie das etwa beim Ayre QB-9 DSD geschieht. In einem solchen Falle hilft ein Vbus oder Vbus2 Isolator von SBooster, der nur die Daten durchlässt und die Stromleiter kappt. Dasselbe tut laut deutscher Produktinformation auch der ifi iDefender3.0. Der hilft allerdings auch weiter, wenn der folgende Wandler nicht ohne Strom vom vorgeschalteten Gerät auskommt, denn er besitzt einen Micro-USB-Anschluss, über den eine saubere Fünf-Volt-Spannung eingespeist werden kann. Dazu empfiehlt ifi natürlich sein iPower-Schaltnetzteil, das bei fünf Volt 2,5 Ampere bereitstellen und dabei Dank der speziellen Active Noise Cancellation+® nur noch einen Geräuschteppich von einen Mikrovolt produzieren soll. Zum Vergleich nennt ifi für audiophile analoge Netzteile einen Wert von 20 Mikrovolt und für Standard-Netzteile ein Millivolt. Über Rückwirkungen des iPower auf das Stromnetz durch hochfrequente Störungen findet man auf der ifi-Website leider keine Angaben. Nach den oben erwähnten Erfahrungen mit der Time Machine und den Rückwirkungen ihres Schaltnetzteils habe ich als Alternative noch ein analoges Fünf-Volt-Both-Of-Two-Worlds-Netzteil in die kleine Testreihe einbezogen.
Für einen ersten Funktionstest entferne ich den Audioquest Jitterbug zwischen der USB-Buchse des Aries Femto und dem Habst-Ultra-III-USB-Kabel zum DAVE: Wenn die Auswirkungen des iDefender mit den beiden Netzteilen klar sind, kann ich ja immer noch ausprobieren, ob der Jitterbug oder auch ifis iSilencer3.0 weitere Verbesserungen bewirkt. In dieser Konstellation scheint die Verwendung des iDefender am Aries Femto dann aber beinahe unmöglich: Dessen geschwungenea „Dach“ zieht so weit über das rückseitige Anschlussfeld, dass die Mikro-USB-Buchse des iDefender nicht zugänglich ist. Aber das Gehäuse des Aries ist ja kein Tresor: Nach Lösen von zwölf Schrauben ist die obere Abdeckung, in der die Antennen für WLAN und der Bluetooth-Empfanger montiert sind, soweit frei, dass sie sich vorsichtig nach vorne schieben lässt. Acht Schrauben werden wieder angezogen, das Experiment kann beginnen – und zwar von vorne, denn inzwischen ist das Göbel Lacorde Statement USB von der Nachbearbeitung zurück: Nach zwei kleinen Fräsungen am Stecker passt es jetzt auch in den DAVE. Also hörten Oliver Göbel und ich es noch einmal kurz gegen das Habst Ultra III – mit dem bereits bekannten Ergebnis: „Calypso Minor“ kommt mit dem Lacorde enorm druckvoll und dennoch luftiger rüber: wirklich beeindruckend!
Dann wird der Deckel des Aries angehoben und leicht nach vorne geschoben, damit für den iDefender mit der iPower-Stromversorgung Platz ist: Da Klangbild gerät minimal weiträumiger, das Fundament büßt allerdings eine Spur Solidität ein. Die Investition von knapp 100 Euro führt hier nicht zu einer klaren Verbesserung, sondern zu einer minimalen Veränderung des Klanges. Wenn diese ins Umfeld der bestehenden Kette passt, ist der überschaubare Betrag dafür gut angelegt. Wird der iDefender allerdings von einem Fünf-Volt-SBooster-Netzteil der alten, etwas günstigeren Serie gespeist, bleiben weder in puncto Tonalität noch Raumdarstellung Wünsche offen: Die imaginäre Bühne wirkt noch ein Stückchen tiefer und breiter, ohne dass man im Tieftonbereich auch nur das geringste vermisste. Ich gebe gerne zu, dass es hier schon längst um Marginalien geht. Wem aber dass letzte bisschen Luft und Weiträumigkeit unverzichtbar erscheint, kommt um den iDefender mit einem sehr guten analogen Netzteil nicht herum.
PS: Eine kleine Überraschung erlebte ich dann, als ich begann, die Verbindung zwischen Aries und DAVE wieder in den Ausgangszustand zu versetzen – zumindest bis ich mich entscheiden kann, am Dach des Auralic herumzufeilen: Auch nach dem Abziehen des Netzteilsteckers vom iDefender – also vermeintlich ohne Strom aus dem USB-Kabel – spielte der DAVE unbeeindruckt weiter. ifi gibt ja an, dass der Defender zwar den „handshake“ über die Stromleitung zulasse, aber die Leitung ansonsten unterbreche. Wie dem auch sein: Verbindet man den iDefender probehalber über den A-Type-Anschluss mit dem Netzteil eine iPhones, sind die fünf Volt auch am Ausgang des iDefender zu messen. Ich werde Sie auf dem laufenden halten.
Gehört mit
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NAS | Melco HA-N1ZH60, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco |
D/A-Wandler | Chord DAVE |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Ayon Epsilon mit KT150, Eintein The Poweramp |
Lautsprecher | Kaiser Acoustics Kawero! Classic, LumenWhite DiamondLight |
Kabel | Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon, Cardas Audio Clear Network |
Zubehör | PS Audio Power Regenerator P5, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
ifi iDefender3.0
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Eigenschaften | unterbricht störende Masseschleifen, unterbricht die USB Spannung vom Computer, ermöglicht den Anschluss einer sauberen externen 5V USB Spannung (z.B. iPower 5V) |
Preis | 50 Euro |
Herstellerangaben
ifi iPower
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Eingangsspannung | 100-240V |
Ausgangsspannungen | 5V, 9V, 12V oder 15V |
Ausgangsstecker | 3,5 x 1,35mm, 4,0 x 1,7mm, 5,5 x 2,1mm, DC auf Micro-USB-Kabel (nur 5V-Version) |
Grundrauschen | ~1µV |
Gewicht | 155g |
Preis | 50 Euro |
Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
Telefon | +49 6187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Web | www.wodaudio.de |
The famous New York Mercy Sound Studios has been working with Legacy Audio speakers for years. Now, thanks to the distributor Notabene-audio, Legacy Audio is also represented in Germany. The Signature SE Premium is part of the passive speaker line, designed for stereo and home entertainment.
Wolf Tiling, who imports Legacy Audio products to Germany, came personally to setup the speakers. During a visit to the US, he learned about the Legacy range of products at an audio convention, talked to the management of Legacy Audio and was more than impressed by the listening experience of the displayed speakers. But since there was no distribution in Germany, Tiling, who studied economics and is an experienced sales manager, decided with his wife Dörte to found their own company, Notabene-audio, to introduce Legacy speakers to German audiophiles. The worldwide-acclaimed company Legacy Audio is celebrating more than 30 years in business, and is proud of its successful history. Engineer Bill Dudleston and his father-in-law, the carpenter Jacob Albright, combined passions to found the company in 1983. Jacob Albright assured excellent craftsmanship, and today his vision of the products is continued by a select team. All the cabinets for the speakers are built by Legacy Audio themselves. Reflecting the confidence they have in the quality of their cabinets, drivers and every component of their products, Legacy Audio offers a full seven-year warranty.
Nicht nur die Ausrichtung auf den professionellen Bereich begründete das Renommee der Marke aus Illinois. Man leistet auch jede Menge Entwicklungsarbeit für das Heim-Audio Programm, sowohl bei Lautsprechern als auch bei Elektronik. Die professionelle und die Heim-Audio-Sparte überlappen sich in Vielem. Beispielhaft ist der Wavelet Digital-DSP-Vorverstärker, der sowohl eine programmierbare aktive Frequenzweiche enthält, als auch eine Option zur Raumkorrektur. So gibt es folgerichtig teil-aktive Lautsprecher für den musikalischen Genuss zu Hause und neuerdings auch einen Endverstärker für das passive Segment. Teil-aktiv bedeutet, dass der Lautsprecher eine integrierte Endstufe für den oder die Tieftöner besitzt. Der Rest der Chassis wird durch einen externen Verstärker angesteuert. Die Signature SE Premium ist ein klassischer passiver Lautsprecher mit geschlossenem Gehäuse. Auffällig ist die Bestückung mit zwei Air-Motion-Transformern für den Frequenzbereich ab 2.800 Hertz.
But Legacy's good reputation doesn't only stem from their professional line of products. They're also putting a big focus on the development of home audio speakers and electronics. Their professional and home audio divisions overlap in many respects. A great example is the Wavelet DAC-DSP-Preamp, which contains both a programmable active crossover and an option for room adjustment. The Wavelet is a perfect fit for the part-active speakers to achieve high-end playback in the home. "Part-active" means that the speakers contain an internal amplifier for the bass. The rest of the drivers are passive, and driven by an external amplifier. Recently, the Powerbloc2 Amplifier has been added to complement the Legacy line of passive speakers. The Signature SE Premium is a classic passive speaker with a completely closed cabinet. Striking is the installment of two Air-Motion-Tweeters (AMTs) for frequencies above 2800 Hertz. Virtually all Legacy Audio speakers are made to order. There is practically no stock of finished goods in Springfield. The left and right speakers are precisely pair matched during tuning. Of course all parameters are registered to ensure that if a replacement is needed, the exchange part is as similar to the original part as possible. The five drivers in the Signature SE are manufactured by three different companies, but they're all built according to Legacy's specifications. This can be seen on the front of the AMTs. "Air Motion Legacy" is engraved in proud letters into the solid aluminum enclosure around the tweeters. The square formed funnel-like opening optimizes the dispersion pattern characteristic, and leads to a perfect harmony between the two nearby placed AMTs. Chief-engineer Bill Dudleston uses low mass systems which have the capacity for high acceleration, and thus clean transient response. In his opinion, the speed of the membrane is crucial for a uniform radiating behavior. So they all should have a similar response behavior. Transient response and efficiency are two fundamental criteria for music reproduction at Legacy Audio. Consequently, Legacy developed components with extreme driving characteristics, like magnetic field-strength up to two Tesla. Thanks to that, a surprising amount of dynamic range in the lowest frequency spectrum can be achieved.
The first Signature was built back in 1992. The current Signature SE, first built in 2013, is the result of continuous refinement and improvement. In the past Bill Dudleston preferred ribbons for the upper frequency range, because they allowed for the most correct music reproduction, in his opinion. However, the limit in dynamic range particularly made him look for other solutions, as well. The development of the bigger, part-active Aeris speaker brought the desired improvement on the previously used ribbons for the high frequency spectrum. For the first time the dual Air-Motion-Transformer was used. Although the 4" AMT is capable of reproducing frequencies up to 28 Kilohertz, the smaller AMT takes over at 8000 Hertz to ease the work.
One of the maxims of Bill Dudleston when designing speakers is to operate the drivers used in their optimum frequency range. That's why the smaller, one-inch tweeter supports its bigger brother at very high frequencies. That allows for a better impulse behavior and more uniform dispersion up to 30 Kilohertz. Both AMT segments are built with high-magnetic neodymium bars. The Legacy AMT is slightly over-damped to prevent resonances in the lower frequency spectrum. In every AMT the signal current flows through two upward and opposite downward extending conductors. This induces a signal-flow-dependent magnetic field "around" the conductors glued to the membrane. The Kapton membrane is suspended between magnetic rods on the back and the pole plate on the front, thus allowing air to be set into motion. The air motion is controlled by the opening and closing of the accordion-like folds. The Legacy-AMT has a linear impedance of 4.5 ohms. The double AMT is, due to its constructive characteristics, significantly better than ribbons or simpler AMTs in terms of dynamic range and power handling, due to the larger surface area of the diaphragm. Thanks to its high quality materials, the AMT can cope with temperatures of almost 400 degrees Celsius.
The conical midrange driver, which takes over below the dual AMT drivers, and works down to 180 Hertz, uses a cast-aluminum basket and a very strong magnet. It is installed in a separate, closed housing chamber inside the speaker. The seven-inch woven membrane is made of pressed silver-titanium-graphite fibers to avoid partial oscillation and to achieve similar impulse accuracy as the dual AMT. As with the two woofers, there is a phase plug in the center of the membrane to prevent unwanted frequency response dips, which otherwise may occur depending on the cone diameter. The Signature SE's two 10-inch-long-throw woofers feature a powerful magnetic drive to allow for a precise low frequency control down to 22 Hertz. The Solen capacitors of the crossover are connected via silver wire from Kimber Kable to the AMTs. The remaining components are connected point to point by oxygen-free copper wire. The acoustic insulation of the cabinet is done with polyester-fiber. The included black chromed brass spikes can be screwed into the 4 rubber-feet.
The rear port terminal has binding posts for bananas, spades and bare wire cables. The two pair allow the Signature to be used in bi-wiring or bi-amping mode. They are factory-connected by massive copper bridges. For the listening test I used the van-den-Hul-D-352-Hybrid-cable, which was recommended and delivered by Wolf Tiling. The control panel of the Signature SE has two toggle switches titled "Trim" to adjust the AMTs and the two woofers by two decibels. Through these, the speakers can reduce the stimulation of room modes or be adjusted to the personal taste. The switches cause only quantitative, but no qualitative changes. In my personal music room, I liked it best to keep the AMTs switch on the linear position and to decrease the woofers by two decibels. During my listening I also tried out different configurations, but always reverted back to the described set-up.
The cabinet of the Signature SE in the premium version impresses with the finest of surfaces. The multiple layer Black-Pearl finish of the tested speakers isn't only high quality, but also original. There are lots of silver-grey speckles mixed into the black lacquer, which draws the attention away from dust that will inevitably set on the speakers. Technically, and thus sonically, the Premium version is identical to the other versions of the Signature SE. If you like one of the five standard surfaces, which also includes black oak, you can save 600€ per pair compared to the premium version. On the other hand, you can also get the Signature SE in exotic finishes for 400€ extra. But the Signature is not only a brilliant piece of craftsmanship on the surface. Thanks to the extensive knowledge of woodworking and joinery that Jacob Albright brought into the firm, the Signature SE is both pleasant to look at and provides rigid casing. Internal bracing supports the one-inch thick MDF-cabinet. The sloping front doesn't only prevent standing waves but also adds to the living room friendly look. The speakers play well in smaller rooms, and thanks to the closed cabinet, they still perform great when positioned near to a wall, which may not be the case with some vented cabinets.
Bill Dudleston's scientific research in technical and acoustical areas is not only used in his speakers, but has earned him wide recognition. The press has been praising his products, and recently he even found his name placed alongside Nobel Prize laureates and statesmen of the Mid-West in the regional Hall of Fame. He is also listed in the American business Who's Who. Bill Dudleston has built Legacy monitors for Arista, Sony, the Universal Music Group, Epic Records, and archival organizations like the Stradivari-Violin-Society. Multiple Grammy winning producers like Rick Rubin, Antonio "LA" Reid, and mastering-engineer Herb Powers are using or have used Legacy Audio to work with artists like Sheryl Crowe, Johnny Cash, Tom Petty, The Red Hot Chili Peppers, Mariah Carey, and many more. Re-Mastering-Engineers like Steve Hoffman used the Legacy speakers for work on the remasters of Elvis Presley, Frank Sinatra and Nat King Cole.
Right after Wolf Tiling set up the speakers slightly toed in and left me for my testing, I started with my vinyl collection for a first listening test. On the turntable side, I used the Audio Exklusiv 103 pickup mounted in my Bardo turntable. I was amazed by the spatial representation that beat my Triangle Grand Concert significantly in depth and openness. Even at low frequencies, the Legacy delivers decent volume without exaggeration. The Legacy speakers remind me of the Model One from Ubiq Audio, which really impressed me a few months ago. Just as then, I experienced with the Signature SE an imposing sonic balance, which is not over-analytical but provides a complete picture of the music with three-dimensional depth. The tonal match of the Legacy brings back memories of days gone by. Incidentally, the great speakers at that time were mainly of American origin. Even though I normally like clear and defined set-ups best, the Legacy's impressed me with their power in the lower octaves. Its way of matching this power with transparency, speed, and clarity sets the Signature SE apart from its competitors. The dual AMT ribbon combination is quite sensible. Even with amps that tend to be (overly) clear with high frequencies, the AMT works well, although its whole potential is of course only unleashed with the right amp as a partner. The Spectral DMA-100 worked great with the Signature, but was outperformed by the Air Tight tube mono amps. With these amps the Signature produced a clarity and an ease of musical performance which I have never experienced before. The effort put towards choosing an amp really pays off. But that doesn't mean that you'll have to spend a fortune to get a well-working match. The Dayens Ecstasy III integrated amp, which costs around 2800€, worked great with the speakers: This combination has made me slightly addicted to the Signature SE. The chorus of Carl Orff's Carmina Burana played from the Telarc CD seemed to stand in a broad formation inside my music room, and the instruments played with impressive dynamics and power. The Third Symphony (Organ) from Camille Saint-Saéns conducted by Charles Munch with the Boston Symphony Orchestra, played from vinyl, sounded on the one hand warm and compact, but at the same time provided wonderfully constructed details. The organ supported the orchestra powerfully, while the brass players sounded clear without being too sharp or unpleasant to the ear. Clear voices like Katie Meluas from the Piece by Piece album – streamed from Qobuz –sounded truly astonishing, and the instruments built a wonderful sonic image.
I'm not sure how often I listened to Joni Mitchell's Lady of the Canyon to enjoy the fascinating resolution, warmth, and glory of sound produced by the Legacys. Like I said, it's hard to part ways with these speakers. It is good fun to listen to any genre through the Signature, which shines even with hard rock, like with Free, Live, recorded on 9/13/1970 in the Fairfield Halls in Croydon, or the Amon Düül II Song "Archangel Thunderbird" from the Yeti CD. I do not know very many speakers that are so versatile on such a high level, and can convey any musical style as holistically authentic. Despite the homogeneity and the amount of sound, details don't get lost, but instead impress. That is an outstanding feature of Legacy's. The plucked upright bass feels powerful but never boomy with the Jazz trios, a piano sounds full of energy, and the notes clearly accentuated. String arrangements of classical music are interpreted with splendor, delicacy, and accuracy but also transparency and warmth—that is hard to find. Legacy Audio has a sound that doesn't lull you, yet presents the details with relaxed ease. Add to this the astonishing dynamic capabilities; these speakers brake for nothing. This applies not only to the bold or rough, but especially to the essence and the vitality of fine instrumentation.
Listened with
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Computer | Apple MacMini with OS X El Capitan, Amarra 3.0.3, Audirvana Plus and Qobuz |
DAC | Antelope Zodiac plus or Audio-gd- Master 7 |
CDP | Primare DVD 30 |
Turntable | Brinkmann Bardo with Musical Life Conductor 10", Kenwood KD-990 |
Pickup | Audio Technica AT33PTG/II, Clearaudio Da Vinci |
Phonosage | Plinius Koru. Primare R-20 |
Preamp | Audio-gd Master 9 |
Power-Amp | Spectral DMA-100, Air Tight ATM-3, NAD Masters M 22 |
Accessories | Audioquest Diamond or Carbon USB, Inakustik Blck&White NF-1302, van den Hul D 352-Hybrid, MudrAkustik Max Powerline, Mudra and Audioquest NRG-X2 Mains-Cable, AHP-Pure-Copper-Fuse, Groneberg wall socket, mbakustik absorbers |
Rack | Creaktiv Audio with absorber shelfs, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Manufacturer's Specifications
Legacy Audio Signature SE Premium
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Design | 5 chassis, 4 way |
Tweeter | 1"-AMT neo ribbon with folded Kapton foil |
Midrange | 4" AMT neo ribbon with folded Kapton foil |
Mid-Woofer | 7" Chassis with silver-graphite membrane and cast frame |
Sub-Woofer | 2 x 10" spun aluminum diaphragm, rubber surround, long throw suspension with cast frame |
Cabinet | Sealed |
Frequency response | 22Hz – 30kHz (+/- 2 B) |
X-over frequencies | 180Hz – 2.8kHz – 8kHz |
Impedance | 4 Ohm |
Sensitivity | 92dB (in-room, 1-m-distance, 2,83V) |
Recommended amplification | 10 - 300 Watt |
Binding post | 2 pairs |
Dimensions | 122 cm (H) x 30,5 cm (W) x 35 cm (D) |
Weight | 48 kg (each) |
Finish | Black Pearl, Rosewood, Natural-Satin, Sapele |
Guarantee | 7 years |
Price | from 8900 Euro (standard) to 9500 Euro(Premium) and 9900 Euro (exotic); Price incl. VAT |
Distributor for Germany
notabene-audio
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info@notabene-audio.de | |
Web | www.notabene-audio.de www.legacyaudio.com |
Oliver Göbels Digitalkabel sind nun in der Serienversion erhältlich – werden aber nicht in Längen oberhalb von drei Metern angeboten. Könnte es da sinnvoll sein, den Router näher bei der Anlage aufzustellen? Aber wie wirkt sich das WLAN-Signal auf den Klang der dann in der Nähe stehenden Audio-Komponenten aus? Ein Experiment.
Dass Oliver Göbels Lacorde Statement Ethernet dem Klang meiner digitalen Wiedergabekette ausgesprochen förderlich ist, habe ich ja schon im Bericht über die Prototypen geschrieben – mit Blick auf den Preis vielleicht nicht ganz so euphorisch, wie es eine solche klangliche Verbesserung eigentlich verdient hätte. Nicht nur aus pekuniären Erwägungen verbietet sich der Gedanke, in meiner Kette für die Verbindung zwischen Router und Melco ein Lacorde Statement einzusetzen: In dieser Länge sei das in Handarbeit gefertigte Kabel gar nicht herzustellen, meint Oliver Göbel zum Thema. Schon beim Test der Audioquest- und Cardas-Clear-Ethernet-Kabel war es nicht leicht, ein Kabel von 15 Metern zu bekommen: Audioquests konfektionierte Top-Kabel sind nur bis zu einer Länge von 12 Metern lieferbar, weshalb wir auf ein Carbon mit Telegärtner-Steckern auswichen, und beim Cardas musste der deutsche Vertrieb Sieveking Sound extra eine Spezialanfertigung aus USA ordern. In beiden Fällen hat sich der Aufwand ausgezahlt: Im Vergleich mit sorgfältig geschirmten CAT-7-Kabeln aus der Computer-Abteilung sorgten beide Leitungen für einen deutlich besseren Klang meines digitalen Trios aus Melco NAS, Aries Femto Streaming Bridge und DAVE D/A-Wandler.
Als Router verwende ich die Zwei-Gigabyte-Time-Machine von Apple, die ein eingebautes Netzteil, aber kein integriertes Modem besitzt. Wenn also der Weg von Router zum Melco – wie gehört – Einfluss auf den Klang hat, könnte es ja durchaus sinnvoll sein, die Strecke möglichst kurz zu halten und für die Verbindung statt 15 Meter Cardas oder Audioquest 1,2 Meter Göbel-Kabel zu verwenden. Das Modem wird dann per Cardas mit der Time Machine verbunden – nicht weil ich meine, dass die Kabelqualität auch bei dieser Verbindung hörbar sei, sondern weil die blaue Nobelstrippe schon fein säuberlich im Hörraum verlegt ist. Ob die Beschaffenheit der Leiter auch auf dieser Strecke klangrelevant ist, kann ja später noch einmal Thema werden. Neben den beiden Artesania Exoterycs steht in meinem Hörraum ein halbhohes, professionelles 19-Zoll-Rack mit Studioequipment darin und einigen Hifi-Kleinigkeiten wie einem Hugo, einem Dragonfly und einem Audeze auf einem Room's Stand obendrauf. Diese Fläche habe ich abgeräumt und die Time Machine samt zusätzlicher iomega-Festplatte und Western Digitals My Cloud dahin umziehen lassen. Über ein Sonic-Line-Filter mit drei Sub-Gruppen sind die drei ebenso wie Melco, Aries und Dave mit dem Netz verbunden. Die Vorstufe, der Plattenspieler und die Entzerrer-Vorverstärker beziehen ihre Energie über einen PS Audio Power Regenerator P5 aus der benachbarten Wandsteckdose. So sollte für eine ausreichende netzseitige Trennung zwischen digitaler und analoger Welt gesorgt sein.
Der Umzug von Router und Co. sowie der Einsatz eines weiteren Lacorde Statement Ethernet brachte dann auch den erhofften Effekt: So von den Lautsprechern losgelöst, dynamisch frei und lebendig habe ich meine Test-CDs respektive -Files nie zuvor gehört. Ob dies letztendlich mehr an der kürzeren Verbindung zwischen Router und Melco oder der besondern Qualität der Lacordes liegt, kann ich in Ermangelung von 15 Metern Lacorde nicht abschließend klären – die Frage treibt mich momentan aber nicht wirklich um: Bei diesem tollen Sound genieße ich lieber erst einmal einige meiner Lieblings-Songs. Theoretisch hat die größere Nähe strahlender Gerätschaften – einmal eher ungewollt durch die Schaltnetzteile, zum anderen systembedingt durch die WLAN-Signale – natürlich eher negative Einflüsse auf das analoge Equipment. Bei der Wiedergabe von Files können mir etwaige elektromagnetische Einstrahlungen durch die Nähe des Routers zur Vorstufe aber herzlich egal sein: Insgesamt klingt es bei dieser Aufstellung ja ein gutes Stück besser!
Dann habe ich mal eine gute alte Schallplatte aufgelegt und war recht zufrieden – bis ich den Router probeweise vom Stromnetz getrennt habe: Plötzlich war der imaginäre Raum ein Stück tiefer, die Dynamik wirkte von einem schwärzeren Hintergrund noch beeindruckender und trotz mehr Feininformationen stellte sich das Klangbild geschmeidiger und einen Hauch wärmer dar. Das waren keine weltbewegenden Unterschiede, aber der Audiophile weiß ja, mit welchen finanziellen Kraftakten die letzten ein, zwei Prozent mehr Genuss ab einem gewissen, sehr hohen Niveau erkauft werden müssen – und da sollte man sie durch Einstreuungen nicht fahrlässig verschenken. Um bei solch delikaten Differenzen nicht der Autosuggestion zu erliegen, habe ich die beschriebenen Experimente übrigens mal in Begleitung von Helmut Baumgartner, mal mit Roland Dietl und auch mit Oliver Göbel gemacht. Glücklicherweise waren wir uns in der Beurteilung des Gehörten immer einig. In divergierende Richtungen hingegen gingen die Erklärungsversuche für klanglichen Beeinträchtigungen und die daraus abgeleiteten möglichen Lösungen.
Uns fielen drei Arten von Störungen ein, die die Schallplattenwiedergabe beeinflussen könnten: Da wären einmal die Verunreinigungen über das Stromnetz durch das Schaltnetzteil des Routers – was ich wegen des Netzfilters und des Power Regenerators für sehr unwahrscheinlich halte. Zweites könnte das Schaltnetzteil auch durch elektromagnetische Strahlung den Fremdspannungsabstand der analogen Kette verringern. Drittens wäre es möglich, dass die WLAN-Aktivität des Routers über den Tonabnehmer oder den Phonoentzerrer für einen höheren Störteppich sorgten. Natürlich haben wir die analoge Kette nicht nur mit an- und ausgeschalteten Router in Komponentennähe, sondern auch mit dem aktiven Router an seinem alten, entfernteren Platz gehört. Der größere Abstand kommt der Schallplattenwiedergabe deutlich zugute. Bei dieser Platzierung liegt der Unterschied zwischen an- und ausgeschaltetem Router nur minimal über der Wahrnehmungsgrenze. Allerdings haben wir für diesen Versuch ja nicht nur den Abstand geändert: Der Router war in beiden Fällen ja mit der jeweils nächstgelegenen Steckdose verbunden. Diese teilen sich zwar eine Sicherung, liegen aber einige Meter voneinander entfernt.
Als Zwischenergebnis ist festzuhalten, dass die Aufstellung des Routers in Anlagennähe und der Einsatz eines zweiten Göbel Lacorde Statement Ethernet deutliche klangliche Vorteile bei der Wiedergabe von Musik-Files bringt – was man erwarten durfte. Die veränderte Aufstellung beeinflusst aber auch die Schallplattenwiedergabe – und zwar negativ. Weiteres Experimentieren ergibt, dass die Aktivität des Routers, selbst wenn er wie zuvor wieder in größerer Entfernung zu den analogen Gerätschaften aufgestellt ist, eine minimale Verschlechterung der LP-Wiedergabe zur Folge hat. Über diesen Zusammenhang habe ich mir leider zuvor nie Gedanken gemacht.
Roland Dietl schlägt vor, den Router nun wieder in Anlagennähe zu betreiben, ihn aber versuchsweise über ein Verlängerungskabel mit der Steckdose auf der anderen Seite des Zimmers zu verbinden und zu hören, wie sich dies auf Plattenspieler und Co. auswirkt: Nun erklingt Keith Jarretts „God Bless Child“ in einem größeren Raum als zuvor, als der Router seinen Strom aus dem Sonic-Line-Netzfilter bezieht. So frei wie mit deaktiviertem Router wirkt es aber nicht. Mich überrascht, dass es einen Unterschied macht, woher das Schaltnetzteil des Routers seinen Strom bezieht, und der Sonic-Line-Filter und PS Audios Power Regenerator es nicht vollständig schaffen, den Schmutz des Schaltnetzteils von den analogen Komponenten fernzuhalten.
Vielleicht wäre es sinnvoll, auf die Time Machine zu verzichten und einen Router zu verwenden, den man mit einem externen, analogen Netzteil speisen kann. Da ich die Time Machine zur Sicherung der Daten auf meinen Computern benötige, wäre der nächste logische Schritt, den Digital-Komponenten ein eigenes „Audio-Netzerk“ zu spendieren, das vielleicht sogar ohne Verbindung zum Internet auskommt. Dann müsste ich jedoch die beiden Aries Mini in Küche und Wohnzimmer mit dem Netzwerk der Time Machine verbinden, da über die Minis auch hin und wieder Internet-Radio läuft. Das bedutete aber auch, dass die Minis keinen Zugriff mehr auf den Melco im „Audio-Netz“ haben, weshalb für das Netzwerk der Time Machine ein eigener NAS angeschafft werden müsste. Aber was tut man nicht alles für den optimalen Klang seiner Kette?
Oliver Göbel bietet versuchsweise an, seinen recht betagten Belkin-Router samt SB-Booster-Netzteil für einen Test mitzubringen. Nach der Trennung der Time Machine vom Netz und der Installation des Belkin senkt sich die Nadel des Lyra Olympos wieder einmal in die Rille der LP des Keith Jarrett Trios: Raumdarstellung, Klangfarben, Dynamik und die Geschmeidigkeit lassen keine Wünsche offen – aber was heißt das schon ohne Vergleich? Erfreulicherweise ändert sich am ersten Eindruck nichts, auch wenn man den Belkin-Router ausschaltet. Ein Teil des Problems wäre also gelöst. Aber wie klingen Melco, Aries und DAVE im eigenen Netzwerk, wie im Vergleich dazu am Netzwerk der Time Machine? Hier ist weniger mehr: Im puristischen „Audio-Netzwerk“ mit Belkin, Melco, Aries, DAVE und durchgängiger Göbel-Lacorde-Statement-Verkabelung kann man in ein wenig größeren und luftigeren virtuellen Räumen schwelgen und vor schwärzerem Hintergrund einen Hauch leuchtendere Klangfarben und eine minimal packendere Dynamik genießen. Großartig! Ein Belkin-Router und ein SB-Booster-Netzteil sind bestellt und sobald sie eingetroffen sind, wird die Time Machine samt Festplatten des Hörraumes verwiesen. Die Musik-Files beziehen die Aries Minis ersteinmal von der mit einem von ihnen verbundenen, externen Festplatte, die ansonsten der Datensicherung des Melco dient.
PS: Als ich den Artikel zu schreiben begann, hatte ich lediglich die Vorteile der nahen Platzierung des Routers für die Wiedergabe von Musik-Files und die damit verbundenen Beeinträchtigungen der Schallplattenwiedergabe festgestellt. Auch ohne eine Lösung wären die gemachten Erfahrungen meines Erachtens nach einen Bericht wert gewesen. Dass ich inzwischen eine Lösung für meine Kette gefunden habe, ist auch dem Einsatz der genannten Kollegen zu verdanken, die mein Problem zu ihrem machten: So macht Zusammenarbeit Spaß!
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NAS | Melco HA-N1ZH60, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco |
D/A-Wandler | Chord DAVE |
Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Thales Simplicity, AMG 12JT Turbo |
Tonabnehmer | Lyra Olympos, Transrotor Tamino |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Ayon Epsilon mit KT150, Eintein The Poweramp |
Lautsprecher | Kaiser Acoustics Kawero! Classic, LumenWhite DiamondLight |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon, Cardas Audio Clear Network |
Zubehör | PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Goebel High End Lacorde Statement USB
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Länge | 1 x 1,2m |
Preis | 4500 Euro, jede weiteren 40cm 800 Euro |
Herstellerangaben
Goebel High End Lacorde Statement Ethernet
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Länge | 1 x 1,2m |
Preis | 4500 Euro, jede weiteren 40cm 800 Euro |
Hersteller
Göbel High End
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Anschrift | Roedersteinstr. 9 84034 Landshut |
Telefon | +49 87197511657 |
info@goebel-highend.de | |
Web | www.goebel-highend.de |
Anfang dieses Jahres hatte ich im Rahmen meiner Beschäftigung mit dem Player JPLAY auch das JCAT USB Kabel ausprobiert und war von dessen klanglichen Qualitäten sehr angetan. Das JCAT Reference USB Kabel soll in klanglicher Hinsicht noch einmal eine deutliche Verbesserung bringen.
Nachdem ein Testexemplar dieses Kabels zum damaligen Zeitpunkt nicht verfügbar war, kamen Marcin Ostapowicz, einer der beiden Köpfe von JPLAY und JCAT, und ich überein, einen Test dieses Kabels zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen. Als im Spätsommer ein Exemplar verfügbar war, war der Zeitpunkt perfekt, hatte ich doch gerade begonnen, mich intensiv mit der USB-Verbindung zwischen Computer oder Server und DAC zu beschäftigen.
Wenn ich über Klangunterschiede bei USB- oder auch LAN-Kabeln berichte, schlägt mir mitunter eine gehörige Portion Skepsis oder gar Kopfschütteln entgegen. Ein oft gehörtes Argument ist dann: Wir befinden uns doch auf der Digital-Seite unserer Audio-Kette und da werden eh nur Nullen und Einsen übertragen, wo bitte soll also der Einfluss eines Kabels liegen. Dieser Argumentation liegt die Annahme zugrunde, dass es eine digitale Signalübertragung gibt. Das ist aber mitnichten der Fall. Übertragen werden – entweder elektrisch oder optisch – Pulswellen, welche die Einsen oder Nullen abbilden. Diese Pulswellen sind aber nichts anderes als analoge High-Speed Rechtecksignale und genauso anfällig für Störungen und Verzerrungen wie jedes andere analoge Signal. Und deshalb gelten hier dieselben Parameter wie bei jeder anderen Signalübertragung auch: Aufbau und Länge des Kabels, Schirmung sowie korrekter Abschlusswiderstand.
Eigentlich ist ein USB-Kabel ja eine simple Sache: Zwei Adern übertragen die Daten, die anderen beiden dienen der Stromversorgung mit einer Spannung von fünf Volt. Konstruktionsbedingt werden dabei Strom und Masse sehr nahe zu den empfindlichen Datensignalen und das auch noch über eine lange Strecke mehr oder weniger parallel geführt, so dass die Gefahr gegenseitiger negativer Beeinflussung sehr groß ist. Hochfrequente Störungen auf den Datenleitungen, die fast immer aus dem Computer kommen – der ist ja in dieser Hinsicht eine wahre Dreckschleuder –, können deshalb die Strom- und Masseleitung nachhaltig verschmutzen. Umgekehrt ist ebenso leicht nachzuvollziehen, dass Störungen auf der Strom- und Masseleitung, die beispielsweise aus der Versorgung mit einem Schaltnetzteil herrühren, zusätzlich auch Störungen auf den Datenleitungen verursachen. Diese hochfrequenten Störungen sind nur sehr schwer auf Seite des Empfängers, bei uns in aller Regel ein Digital-Analog-Wandler, wieder auszufiltern.
Das JCAT Reference USB begegnet dieser Problematik mit einem ungewöhnlichen Ansatz: Sowohl die Datenleitungen als auch die Stromleitungen werden in separaten Kabelsträngen mit jeweils einem eigenen USB-Stecker vom Typ A vollständig getrennt geführt und münden erst auf der anderen Seite in einen gemeinsamen USB Stecker vom Typ B. Das schwarze Kabel überträgt die Daten, das rote Kabel fünf Volt Spannung und Masse. Dieses neudeutsch „Dual Lead”-Design ist zugleich auch der augenfälligste Unterschied zwischen dem JCAT Reference USB und dem JCAT USB Kabel sowie den meisten anderen USB Kabeln.
Auch beim Aufbau des Kabels wird ein gehöriger Aufwand betrieben. Die beiden Kabelstränge bestehen aus mehradrigen miteinander verflochtenen Litzen aus versilbertem Kupfer. Die Kabelisolierung ist aus Teflon und die Kabelimpedanz beträgt exakt 90 Ohm gemäß dem USB-Standard. Im Gegensatz zum normalen JCAT USB Kabel kommen beim Reference ganz besonders feine, mehradrige, gleich dreifachgeschirmte Litzen aus versilbertem Kupfer zum Einsatz und der Silberanteil beträgt 30 statt 15 Prozent. Die Stecker sind doppelt abgeschirmt und sollen noch unempfindlicher gegenüber Störungen sein. Ein schlecht geschirmtes USB-Kabel kann eine richtige Antenne für hochfrequente Störungen aller Art sein. Legen Sie einmal versuchsweise das USB-Kabel, das Computer und DAC verbindet, in die Nähe eines dieser vielen kleinen Schalt-Steckernetzteile – sie werden in klanglicher Hinsicht sehr wahrscheinlich unangenehm überrascht sein!
Gleich vorweg noch zwei wichtige Hinweise zur Verwendung des Kabels. Konstruktionsbedingt müssen auf Computer- oder Serverseite zwei freie USB-Buchsen vorhanden sein. Bei meinem mit dem Programm AudiophileOptimizer getunten Sony Laptop ist das kein Problem und das JCAT Reference USB diente abwechselnd als Verbindung zum DAC Mytek Brooklyn und zum MUTEC Mc3+ USB Reclocker. Ich rate aber dringend davon ab, das rote Kabel an irgendein weiteres Gerät, wie etwa ein USB Hub, anzuschließen. Zum einen kann es dann sein, dass der Computer den angeschlossenen DAC nicht erkennt. Zum anderen ist die Gefahr, den USB-Eingang des DAC aufgrund von Potentialunterschieden zwischen den verschiedenen Geräten zu beschädigen, einfach zu groß. Zu beachten ist auch, dass das JCAT Reference USB eine gehörige Einspielzeit benötigt. Marcin hatte mich entsprechend vorgewarnt. Gleich nach dem Auspacken klingt der Bassbereich noch etwas dünn und die exzellente Räumlichkeit fehlt.
Und damit sind wir bei der für mich herausragenden Eigenschaft des JCAT Reference USB, der geradezu magischen räumlichen Abbildung. Hatte mich bereits das JPLAY USB Kabel in dieser Hinsicht überzeugt, so sind Breite und Tiefe der Klangbühne mit dem Reference noch einmal auf einem ganz anderen Niveau. Nehmen wir die „Polowetzer Tänze“ von Alexander Borodin mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Georg Solti in der unter der Aufsicht von Winston MA neu abgemischten Variante der DECCA SXL 6263 (Romantic Russia, LIM K2HD). Der Aufnahme ist kaum anzuhören, dass Sie bereits 1966 in der Londoner Kingsway Hall eingespielt wurde, zumal die Überarbeitung ungemein dynamisch und weiträumig geraten ist. Ganz abgesehen von den wunderbar natürlichen Klangfarben der Instrumente des Orchesters ist mit dem JPLAY Reference USB gerade der Chor in jeder Passage – ganz gleich ob piano oder forte – absolut stabil und räumlich getrennt vom Orchester zu hören. Zusammen mit der Auflösung feinster Details ergibt sich eine imaginäre Raumabbildung von außerordentlicher Breite und Tiefe. Einfach Klasse.
Im Finale der berühmten „Jupiter-Symphonie“ von Wolfgang Amadeus Mozart in der Einspielung mit dem Scottish Chamber Orchestra (Scottish Chamber Orchestra, Mozart: Symphonies 38 - 41) geht Dirigent Sir Charles Mackerras sehr kraftvoll und dynamisch zu Werke. Mit dem JCAT Reference USB sind die verschiedenen Ebenen des Orchesters extrem fein gestaffelt. Das verleiht der Aufnahme bei aller Fulminanz nicht nur eine enorme räumliche Tiefe, sondern gibt der Einspielung zugleich eine gewisse kammermusikalische Anmutung.
Bei „The Man Who Sold The World“ in der Interpretation von Claire Martin mit Jazz- und Tango-Elementen (Linn Records FLAC Studio Master) werden im Vergleich zum „normalen“ JCAT USB Kabel die Stimme der Sängerin und die Begleitinstrumente einfach noch realistischer und anspringender wiedergegeben. Ich führe das auf die Fähigkeit des JCAT Reference USB zurück, feinste Details herauszuarbeiten, ohne jemals scharf oder gar hart zu klingen. Und die Basswiedergabe in „Go your own way“ von Fleetwood Mac (Rumours 96kHz/24bit) kommt kraftvoll und dynamisch. Da bleiben für mich keine Wünsche mehr offen.
Gehört mit
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Computer | Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB Windows 10 mit AudiophileOptimizer 2.0, MacBook Pro 13“ |
Software | MinimServer, JPlay 6.2, JRiver 19, Amarra 3.0, Roon |
Reclocker | Mutec MC 3+ USB |
D/A-Wandler | Mytek Brooklyn, M2Tech Young |
Vorstufe | Omtec Anturion |
Endstufe | Omtec CA 25, Einstein – The Poweramp |
Lautsprecher | Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Kabel | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT USB, JCAT Reference LAN |
Herstellerangaben
JCAT Reference USB Cable
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Preis | 499 Euro für 1 m (andere Längen auf Anfrage) 449 Euro für JPLAY Kunden |
Vertrieb
JPLAY
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Anschrift | Rymarska 45/1 53-206 Wrocław Poland |
Web | jplay.eu |
Viele Audiophile meinen, in diesen digitalen Zeiten ohne Vorstufe auskommen zu können. Diese Ansicht teile ich nicht: Für mich ist ein Vorverstärker unverzichtbar und kann gar nicht genug symmetrische Eingänge haben. Aber der Audia Flight beeindruckt nicht nur mit seinen fünf XLR-Eingängen, die er natürlich auch in der neuen mk2-Version behalten hat.
Auch wenn heute erfreulicherweise selbst einige Wandler mit einem hervorragenden Preis/Leistungsverhältnis wie etwa der Mytek Brooklyn nicht nur über einen Analogeingang, sondern sogar über einen durchgängig analogen Signalweg inklusive Lautstärkeregelung verfügen, komme ich ohne Vorstufe nicht aus. Zum einen warten mindestens drei symmetrische Quellen darauf, im Wechsel mit den Endstufen verbunden zu werden. Zum anderen erfordert die bequeme Aufstellung der beinahe kompletten Anlage in Hörplatznähe knapp sechs Meter lange NF-Leitung bis zu den Leistungsverstärkern neben den Lautsprechern, und für diese Strecke sollte das Signal optimal aufbereitet sein. Oder anders ausgedrückt: Die Ausgangsstufe sollte über eine gewisse Stromlieferfähigkeit und eine recht niedrige Ausgangsimpedanz verfügen. Den Glaubenssatz, dass weniger Bauteile im Signalweg prinzipiell zu besserem Klang führen, haben meine – wie ich gern zugebe: nicht allzu vielen – Experimente nicht bestätigt. Denn bei Wandlern ohne analoge Pegelregelung verzichte ich auf eine Vorstufe nicht einmal für einen kurzen Test, weil ich dann beständig befürchtete, mit der Absenkung des Pegels gleichzeitig auch die Auflösung zu beeinträchtigen. Nein, so sehr ich mich in den letzten fünf Jahren auch für Digitaltechnik begeistern konnte, so konservativ bleibe ich in Sachen Vorstufe.
Mit dieser Haltung scheine ich genau in die von Audia Flight mit dem Strumento n°1 mk2 anvisierte Zielgruppe zu gehören, die klassisches High-End mit entsprechendem Materialeinsatz schätzt. Das beginnt schon mit der Verpackung: Genauso wie Einsteins The Preamp, mein langjähriger und aktueller Favorit, wird die italienische Vorstufe in einer schweren Holzkiste geliefert. Aber auch ohne diese bringt sie noch immer 28 Kilogramm auf die Waage. Daran hat natürlich auch das überaus ansprechende und sehr hochwertig verarbeitete Aluminium-Gehäuse seinen Anteil. Nicht unwesentlich tragen zum Gewicht aber auch die direkt hinter der Frontplatte mit der Platine mit der Elektronik für die Drucktasten und den Impulsgeber montierten 40 niederohmigen, für Spannungen bis 100 Volt ausgelegten Siebkondensatoren mit je 680 Mikrofarad und die vier ferromagnetisch geschirmten, vergossenen Netztrafos bei: je ein 75-Watt-Ringkerntrafo für die Audio-Elektronik eines der beiden Audiokanäle, ein 25-Watt-Trafo für die Kontrollelektronik und einer mit einer Leistung von 15 Watt für die Logik-Schaltung. Das Netzteil für die Audio-Schaltungen verfügt über acht sehr rauscharme Spannungsregler, die für jeden Kanal ±60 und ±18 Volt zur Verfügung stellen.
Symmetrische Versorgungsspannungen von 60 Volt garantieren zwar jede Menge „Headroom“ oder Übersteuerungsfestigkeit und eine nahezu uneingeschränkte Dynamik, sind außer bei Endstufen in der Hifi-Technik aber nicht zuletzt aus Kostengründen ausgesprochen selten zu finden, denn sie machen nur Sinn, wenn die Verstärkergruppen mit diskreten Bauteilen aufgebaut werden, die diese Spannungen auch verkraften. In der Studiotechnik setzt SPL schon seit Jahren erfolgreich auf diese Technik, wie nicht zuletzt die Berichte über den Phonitor 2 und den Director aus der Pro-Fi-Linie für den Heimeinsatz zeigen. Zur Spannungsversorgung des Strumento n°1 sollte ich noch nachtragen, dass sich die erwähnten 40 Elektrolytkondensatoren unter einer speziellen Platte zur Eliminierung von elektromagnetischen Störstrahlungen und mechanischen Vibrationen befinden und „ultra schnelle“ Dioden die Gleichrichtung übernehmen.
Um die Schaltungstoplogie der Vorstufe zu veranschaulichen, folge ich einmal dem Signal vom Eingang zum Ausgang: Los geht es an einer der beiden Cinch- oder einer der fünf XLR-Buchsen. Nach den Relais zur Eingangswahl, die auch die Masseverbindung der nicht aktiven XLR-Eingänge von der Schaltung trennen, folgen zwei Buffer-Verstärker für den invertierten und den nicht invertierten Teil des nun in jedem Falle symmetrischen Signals. Danach wird das nicht invertierte Signal für den Tonbandausgang abgezweigt und nach einer weiteren Pufferung zur Cinch-Ausgangsbuchse geführt. Nach den beiden Buffer-Verstärkern eines jeden Kanals liegen beim Audia Flight gleich zwei Lautstärkesteller: ein diskret mit sehr rauscharmen Metallfilm-Widerständen und Relais aufgebauter und einer, der mit dem IC PGA2310 realisiert wurde. Die Steuerelektronik der Vorstufe entscheidet, welcher der beiden sich im Signalweg befindet: Ist die Lautstärke konstant, bestimmen Relais und Widerstände den Pegel. Bei einer Veränderung der Lautstärke übernimmt sofort der PGA2310, da er beim Regelvorgang – anders als der diskret aufgebaute Regler – völlig geräuschlos arbeitet. Wenn dann auch Relais und Widerstände den gewünschten Wert eingestellt haben, schaltet die Steuerelektronik diese wieder in den Signalweg.
Firmenchef Massimiliano Marzi merkt in seiner Email an, dass der PGA2310 so gut sei, dass er in vielen Produkten von Mitbewerbern für die Pegelregelung eingesetzt werde. Dem Ideal einer völlig verlustfreien Lautstärkeregelung mit konstanter Impedanz komme die Lösung mit Relais und Widerständen aber ein Stück weit näher. Und das rechtfertige in seinen Augen den beträchtlichen Mehraufwand dafür. Nur wenn sich die Impedanz bei der Lautstärkeregelung nicht ändere, blieben die Flankensteilheit und der Frequenzgang konstant. Audia Flights „constant impedance attentuator“ lasse andere Lösungen weit hinter sich und mache den extrem ausgedehnten Frequenzgang von drei Hertz bis ein Megahertz mit einer Abweichung von maximal drei Dezibel und eine Anstiegsrate von mehr als 250 Volt pro Mikrosekunde im gesamten Pegelbereich von -90 bis plus zehn Dezibel möglich. Der Regelbereich der Schaltung umfasse 127 Dezibel in konstanten Schritten von 0,5 Dezibel. Dabei gehe die Pegeleinstellung völlig geräuschlos und ohne Klick-Geräusche im Lautsprecher vor sich.
Auf die Lautstärkeregelung folgen jeweils zwei „Gain Stages“ oder Spannungsverstärker pro Kanal. Dabei handelt es sich um eine diskret aufgebaute Audio-Flight-Schaltung mit Stromgegenkopplung, die im Class-A-Betrieb arbeitet. Die Spannungsverstärkungsstufe ist in einem Aluminiumgehäuse untergebracht und aus Gründen der thermischen Stabilität aller Bauteile mit Epoxyd-Harz vergossen. Eine große Aluminiumplatte dient der Wärmeabfuhr. Auch die sich anschließende, sehr rauscharme Ausgangsstufe arbeitet im Class-A-Betrieb. Sie soll aufgrund ihrer hohen Stromlieferfähigkeit in der Lage sein, jeden erdenklichen Endverstärker anzusteuern und wurde mit MOSFETs realisiert, nachdem man bei Audio Flight in längeren Hörvergleichen auch Schaltungen mit EXFETs und bipolaren Transistoren getestet hatte. Dass jeder der beiden Kanäle auf einer eigenen Leiterplatte untergebracht ist, die Leiterbahnen mit einer besonders dicken Kupferschicht versehen sind und Masse- sowie Spannungsführungen als Kupferschienen ausgeführt wurden, überrascht in Anbetracht der zuvor geschilderten aufwendigen Lösungen dann nicht mehr.
Auch wenn dieser Strumento n°1 mk2 schon auf einige Messen zu hören war, habe ich ihm erst einmal ein, zwei Wochen am Stromnetz spendiert, um sich in meinem Hörraum zu akklimatisieren. In der Zwischenzeit habe ich mich ein wenig mit der Bedienung vertraut gemacht. Nach dem Druck auf die „Set“-Taste lässt sich der Pegel eines jeden Eingangs um plus/minus sechs Dezibel variieren, um beim Umschalten zwischen den Eingängen Lautstärkesprünge durch unterschiedliche „laute“ Quellen zu vermeiden. Im nächsten Menüpunkt definiert man die Eingänge 1 und 2 als symmetrisch oder unsymmetrisch. Unter dem Punkt „Direct“ kann man für einen Eingang nach Wahl für den Betrieb des Strumento n°1 mk2 in einem Mehrkanalsystem die Lautstärkeregelung deaktivieren – aber wer wollte schon eine so feine High-End-Vorstufe mit einer Heimkino-Anlage in Verbindung bringen? Weiter geht’s mit „Edit“, der Möglichkeit, den Eingängen individuelle Namen zu geben. Unter „Link“ geht es um die Konfigurationen von Triggerspannungen, um andere Geräte in der Kette gemeinsam mit der Vorstufe ein- respektive auszuschalten. „Default“ reaktiviert die Werkseinstellungen und zum Schluss bekommt man die Versionsnummer der Firmware angezeigt.
Das Display des Strumento n°1 zeigt „DAVE“ und ich klicke mich durch die einschlägigen Songs auf den Festplatten des Melco, die dann der Chord DAVE als analoges Signal an den Audia Flight liefert. Bei Muddy Waters' vor fast einem Vierteljahrhundert von MFSL wiederveröffentlichtem Album Folk Singer bleibe ich deutlich länger hängen: Eine Stimme, zwei Gitarren, ein Bass und ein minimalistischen Schlagzeugset – eigentlich keine große Herausforderung für eine hochwertige Kette. Und dennoch ist es für mich verblüffend, was der Strumento n°1 aus dieser wohlbekannten Scheibe herausholt. Da ist erst einmal dieser große, hell ausgeleuchtete Aufnahmeraum, dann die mal einschmeichelnde, mal explosive Stimme. Die hart angerissenen Gitarrensaiten kommen mit einer selten gehörten Vehemenz rüber. Willie Dixons Kontrabass sumpft aufnahmebedingt wie gewohnt vor sich hin, ist aber rhythmisch dennoch treibend. Und wenn Clifton James mal seine Bass-Drum bedient, geschieht das mit richtig viel Druck. Dynamik, Schnelligkeit und Klarheit verbindet der Strumento n°1 ungemein stimmig mit Spielfreude und Lebendigkeit: keine Spur von kalter Analytik! Im Laufe der Jahre habe ich es mir mehr und mehr abgewöhnt, Konstruktionsmerkmale oder technische Daten einer Komponente mit Höreindrücken in Verbindung zu bringen. Aber hier drängt sich der Zusammenhang zwischen der hohen Anstiegszeit der Vorstufe und der Dynamik der Wiedergabe geradezu auf. Wie dem auch sei: Einsteins The Poweramp und Kawero!s Classic lassen sich vom Audia Flight zu dynamischen Höhenflügen inspirieren.
Auf der Festplatte entdecke ich auch ein Album wieder, das ich vor geraumer Zeit als CD immer mal wieder zu Tests herangezogen habe: Les Cargos von L'Orchestre des Contrebasses. Der Walzer „Beret, Beurre, Cornichons“ hat nichts von seiner Faszination verloren – ja, wenn mich die Erinnerung nicht trügt, kommt er nun noch spannender rüber: Nicht zuletzt auch auch Dank des Strumento n°1 agieren die sieben voluminösen Tieftöner hier mit enormer Spielfreude und geradezu tänzerischer Leichtigkeit. Das soll aber nicht heißen, dass die Bässe hier Druck oder Schwärze vermissen ließen – im Gegenteil: Was mich beim Audia Flight begeistert, ist die Kombination aus tieffrequenter Wucht und dem geschmeidigen Fließen der Melodien. Zum reinen Genuss höre ich mir noch das Hörspiel für sieben Kontrabässe an: Die beschreiben im „Week End a Deauville“ die Autofahrt in den Badeort und nach dem Aussteigen die Geräusche am Meer: Wind, Möwenschreie, tuckernde Schiffsdiesel, Tuten eines Schiffshorns und selbst das Knattern der Tagelage im Wind. Die hervorragende Feinzeichnung und die außerordentlich Durchhörbarkeit des Strumento n°1 erlauben einen klaren Blick auf die ungeheure Virtuosität des Septetts bei der Kreation von Soundeffekten. Während ich noch fasziniert dem Verhallen des Quietschens einer großen Tür folge und über den Fortgang der Geschichte nachsinne, schrecken mich die ersten heftigen Impulse von „Vertigo“ auf. Nein, Sie brauchen jetzt keine weitere Polemik gegen zu kurze Pausen bei modernen CD-Produktionen zu befürchten – so berechtigt sie auch wäre. Die – mich überraschende – geballte Tieftonenergie ist für mich nur ein weiterer Beweis dafür, dass der Audia Flight neben seinen anderen enormen Fähigkeiten dynamisch auf allerhöchstem Niveau spielt.
Jede Menge Schnelligkeit, Offenheit und Durchzeichnung könnten theoretisch natürlich auch ein wenig zuviel des Guten sein. Daher klicke ich kurz einmal Van Morrisons „Whatever Happened To PJ Proby?“ an, das sich beim Test der grandiosen Diapason Astera im Präsenzbereich als etwas kritisch entpuppte: Davon kann beim Strumento n°1 in Kombination mit The Poweramp und den Kawero! nun nicht mehr die Rede sei. Dem nicht gerade zurückhaltenden Präsenzbereich steht nun ein ordentliches Pfund in den unteren Registern gegenüber, wie die Kawero!s deutlich machen. Nein, der Audia Flight agiert extrem schnell, offen und spielfreudig und bewegt sich tonal dennoch auf der sonoren, angenehmen und minimal warmen Seite des Klangspektrums: einfach Klasse! Auch wenn er viel zu ehrlich zu Werke geht, um sich Euphonie vorwerfen lassen zu müssen, zählt er nicht zu den übermäßig analytischen Vorstufen, die jede nicht ganz so gelungene Aufnahme zur Qual machen. Er zeigt die Schwächen einer Produktion zwar auf, verdirbt damit aber nicht den Musikgenuss: eine überaus gelungene Abstimmung, wie man sie nur selten findet.
Während der letzten Wochen habe ich ausschließlich mit dem im Testbetrieb ungemein praktischen Audia Flight gearbeitet und zur Entspannung Musik genossen – ohne auch nur das Geringste zu vermissen. Dennoch sollte ich ihn kurz mit Einsteins The Preamp vergleichen, damit Sie meine bisherige Klangbeschreibung besser einordnen können: Bei der unvermeidlichen Schlagwerk-Improvisation Patrice Herals im Kloster von Noirlac suggeriert der Einstein einen noch etwas tieferen Raum. Die sieben Bässe bei „Beret, Beurre, Cornichons“ scheinen über den minimal schlankeren Strumento n°1 einen Hauch leichtfüßiger zu tänzeln. Der heftige Beginn von „Vertigo“ gerät beim Einstein mindestens genauso aufwühlend wie beim Audia Flight. Van Morrisons Album Down The Road lässt sich mit The Preamp noch eine Spur lauter genießen und groovt entsprechend intensiv. Die Positionierung der Instrumente im imaginären Raum und deren Abgrenzung gegeneinander ist hingegen beim Strumento n°1 ein klein wenig exakter. Leider entsprechen die Höreindrücke genau dem landläufigen Klischee: Die Röhrenvorstufe musiziert ein paar Prozent emotionaler, der Transistorvorverstärker mit einem Tick mehr Durchzeichnung. Hier entscheidet der persönliche Geschmack. Die beiden unterscheiden sich klanglich in Nuancen, verbindet aber, dass sich auf extrem hohen Niveau bewegen: Ich könnte mit beiden glücklich werden!
Gehört mit
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NAS | Melco HA-N1ZH60, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco |
D/A-Wandler | Chord DAVE |
Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Thales Simplicity, AMG 12JT Turbo |
Tonabnehmer | Lyra Olympos, Transrotor Tamino |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Ayon Epsilon mit KT150, Eintein The Poweramp |
Lautsprecher | Kaiser Acoustics Kawero! Classic, LumenWhite DiamondLight |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon, Cardas Audio Clear Network |
Zubehör | PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste,Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Audia Flight Strumento n°1 mk2
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Eingänge | 2 x XLR (symmetrisch) oder Cinch (unsymmetrisch), 3 x XLR (symmetrisch) |
Ausgänge | 2 x XLR (symmetrisch) und 1 x Cinch (unsymmetrisch) |
Pegelbereich | -90 dB / +10 dB |
Pegelschritte | 0,5 dB |
Frequenzgang (1W rms, -3dB) | 1 Hz bis 1 MHz |
Flankensteilheit | > 200 V/µS |
Harmonische Verzerrungen | < 0,05 % |
Fremdspannungsabstand | 105 dB |
Eingangsimpedanz | 15 kOhm symmetrisch oder unsymmetrisch |
Ausgangsimpedanz | 5 Ohm |
Netzspannung (50-60Hz) | 100, 110-115, 220-230, 240 V |
Stand-by Leistungsaufnahme | weniger als 0,5W |
Nominelle Leistungsaufnahme |
90W |
Abmessungen (B/H/T) | 450/120/450mm |
Gewicht | 28kg |
Verpackungsmaße (B/H/T) | 580/300/580mm |
Versandgewicht | 40kg |
Preis | 12500 Euro |
Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
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Ansprechpartner | Jan Sieveking |
Anschrift | Plantage 20 28215 Bremen |
Telefon | +49 421 6848930 |
kontakt@sieveking-sound.de | |
Web | www.sieveking-sound.de |
Hersteller
Habst
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Anschrift | Daniel Steinert Falckensteinerstraße 29 10997 Berlin |
Telefon | +49 30 69534895 |
mail@habst.de | |
Web | www.habst.de |
Was dem Lautsprecher-Benutzer recht ist, sollte dem Kopfhörer-Fan billig sein: nur klanglich überzeugende Kabel für seinen Schallwandler zu verwenden. Billig wird es in diesem Falle aber nicht: Die Reinsilberkabel für den Audeze stammen von Habst.
In der der Einleitung habe ich mich um eine Festlegung gedrückt, denn die Aussage „Billig wird es nicht, weil die Kabel von Habst stammen“ ist genauso zutreffend wie „Billig wird es nicht, obwohl die Kabel von Habst stammen“. In Peter Banholzers Test der Enso SL und Magenso NF- und Lautsprecherkabel konnte man erfahren, dass Habst-Entwickler und -Inhaber Daniel Steinert seine Kabel aus Silber und in reiner Handarbeit fertigt. Seine Akribie geht so weit, dass er sogar das 99,999 prozentige Silber nach seinen Vorgaben in Deutschland herstellen lässt, anschließend kryogenisiert und mehrfach weiter veredelt. Um die Leitungsverluste so gering wie möglich zu halten, werden die Silberleiter in PTFE Air-Tubes geführt. Zudem verwendet Habst für den Aufbau reine Baumwolle und verschiedene, aus natürlichen Rohstoffen selbst entwickelte Lacke. Das hat natürlich seinen Preis. Aber Kollege Banholzer hat in seinem Bericht ebenso wie ich bei der Beschäftigung mit den zwei fantastischen Habst-USB-Kabeln auch festgestellt, dass das Preis/Klang-Verhältnis der Habst-Leiter ausgesprochen kundenfreundlich ist. Dafür gibt es einen Grund: Daniel Steinert hat seine Wurzeln in der Studio-Szene und kalkuliert entsprechend, und von den in der Hifi-Welt üblichen Margen können Hersteller und Vertriebe im Pro-Audio-Bereich nur träumen.
Aber das ändert nichts daran, dass sich der Preis des Majesty ab einer Länge von 2,5 Metern im vierstelligen Bereich bewegt und fünf Meter der Nobelstrippe beinahe ebenso kostspielig sind wie der Kopfhörer, mit dem ich es ausprobiere. Doch der Audeze LCD-X markiert ja noch lange nicht das Ende der Fahnenstange: Da wäre ja auch noch der hervorragende LCD-4. Bisher hat Habst nur Kabel für Audezes LCD-Serie und – gegen knapp 80 Euro Aufpreis – auch für den Sennheiser HD 800 im Angebot. Da Daniel Steinert unter anderem für Studioausstattungen maßgeschneiderte Lösungen anbietet und sowieso jedes Kabel je nach bestellter Länge individuell in einem Stück in Handarbeit fertigt, dürften auf Anfrage gewiss auch Majestys für Hifiman- oder Abyss-Produkte erhältlich sein.
Habst hat übrigens auch einen sehr hochwertigen XLR-auf-Kinke-Adapter für 190 Euro im Angebot, falls man seinen Kopfhörer mal an einem unsymmetrischen Kopfhörerverstärker betreiben, auf den symmetrischen, vierpoligen XLR-Anschluss aber grundsätzlich nicht verzichten möchte. Dass auch unsymmetrische Amps ganz hervorragend klingen können hat ja kürzlich Audezes The King bewiesen. Wäre ich stolzer Besitzer dieses Boliden, würden mich die theoretischen Vorteile einer symmetrischen Ansteuerung allerdings nicht weiter umtreiben. In diesem Falle wäre ein Majesty mit 6,3-Millimeter-Klinkenstecker das Kabel der Wahl. Aber leider ist der King schon längst wieder beim Vertrieb.
Noch bevor ich den XLR-Stecker mit dem Bryston BHA-1 – meiner aktuellen Kopfhörerverstärker-Referenz – verbinde, „höre“ ich das an den Audeze angesteckte Majesty: Die unvermeidliche Übertragung von mechanischen, etwa durch Reibung des Kabels an der Kleidung erzeugten Geräuschen ist erfreulicherweise nur schwach ausgeprägt und daher in keiner Weise störend. Musik höre ich über das Habst-Kabel erst ein, zwei Wochen später, da Daniel Steinert eine längere Einspielzeit empfahl. Zumindest was das Einspielen anbelangt, leben wir heute in unbeschwerten Zeiten: Hat man früher noch überlegt, ob man seinem CD-Laufwerk den mechanischen Stress tagelangen Dauerbetriebs zumuten wollte, genügen heute zwei oder drei Klicks, um alles im Fluss zu halten.
Der Server schickt eine vom Band gefertigte, native Quad-DSD-Datei an den Chord DAVE, und die genieße ich dreimal mit dem serienmäßigen Audeze-Kabel, das noch etwas flexibler und bei Berührung leiser ist als das Habst, was aber zu vernachlässigen ist, da bei laufender Musik die mechanisch induzierten Geräusch eh nicht mehr zu hören sind. Sobald dann derselbe Song über das Majesty zum LCD-X gelangt, interessiert einfach nicht mehr, ob eines der Kabel einen Hauch angenehmer in der Handhabung ist: Die opulent besetzte Band scheint dank des Habst in einem größeren Raum zu agieren, die Wiedergabe gerät durchsichtiger und detailreicher. Die Musiker gehen mit hörbar mehr Elan zu Sache. Kurz: Über das Majesty macht das File einfach mehr Spaß.
Da mehr Dynamik und Feinauflösung nicht selten auch eine gewisse Nervosität mit sich bringt, spiele ich mal wieder Van Morrisons „Whatever Happend To PJ Proby?“, das sich tonal nicht immer auf der angenehm satten Seite des Spektrums bewegt und in weniger gelungenen Kombinationen schon mal ein wenig zu viel Biss im Präsenzbereich aufblitzen lässt: Aber davon ist beim Habst nichts zu entdecken. Es geht ungemein spielfreudig, dynamisch und rhythmisch mitreißend zur Sache. Das Audeze-Kabel wirkt während der ersten paar Takte mit seinem fetteren Oberbass auch recht gefällig, danach aber dynamisch minimal eingeschränkt und rhythmisch eine Spur gebremst. Ja, man kann auch mit dem Original-Kabel durchaus lustvoll Musik genießen – allerdings nur, wenn man dasselbe Stück nicht kurz zuvor über das Majesty gehört hat.
Natürlich erspare ich Ihnen und mir den Ausflug ins Kloster von Noirlac, in dem das Concert Des Parfums aufgenommen wurde, auch diesmal nicht: Das Habst erlaubt einen klareren, besser fokussierten Blick in das stark reflektierende Gemäuer. Die Instrumente werden detailreicher abgebildet und die Ausbreitung des Nachhalls präziser dargestellt. Klangliche Verbesserung dieser Größenortung hätte ich eher von einer deutlich höheren Investition in einen noch besseren Kopfhörerverstärker erwartet.
Das beim Test der gleich in mehrerer Hinsicht beeindruckenden Audio-Flight-Vorstufe Strumento n°1 mk2 – der kurz nach diesem Artikel erscheinen wird, aber schon zuvor geschrieben wurde – wieder einmal ausführlich gehörte Muddy-Waters-Album Folk Singer zeigt zwischen den Kabeln bei den typischen Hifi-Kriterien keine wirklich großen Klangunterschiede auf. Dennoch setzt sich das Habst deutlich vom Audeze-Kabel ab: Es wirkt deutlich frischer und lebendiger, ja, es macht die Scheibe zu einem eindringlicheren Erlebnis!
Gehört mit
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NAS | Melco HA-N1ZH60, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco |
Streamer | Soulm |
D/A-Wandler | Chord DAVE |
Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Thales Simplicity, AMG 12JT Turbo |
Tonabnehmer | Lyra Olympos, Transrotor Tamino |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Kopfhörerverstärker | Bryston BHA-1 |
Kopfhörer | Audeze LCD-X, Titan |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon |
Zubehör | PS Audio Power P5, Sun Leiste,Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Habst HCPL Majesty Kopfhörerkabel
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Kabelaufbau | Solid Core Signal- und Masseleiter aus hochreinem 5N (99,999) Reinsilber (kryogenisiert) |
Dielektrikum | Luft/PTFE |
Preis | 850 Euro für 1,50m 1180 Euro für 2,50m 1500 Euro für 3,50m 1815 Euro für 4,00m 2000 Euro für 5,00m |
Stecker | 4-pol XLR symmetrisch (Standard) 3,5mm Stereoklinke unsymmetrisch 6,3mm Stereoklinke unsymmetrisch |
Für Modell | Audeze LCD-2/3/4/X/XC Sennheiser HD 800 (+ 79 Euro) |
Hersteller
Habst
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Anschrift | Daniel Steinert Falckensteinerstraße 29 10997 Berlin |
Telefon | +49 30 69534895 |
mail@habst.de | |
Web | www.habst.de |
Vertrieb
Adebar Acoustics
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Anschrift | Inh. Roland Storch Jahnstrasse 8 65185 Wiesbaden |
Telefon | +49 611 302099 |
Mobil | +49 172 6112641 |
Web | www.adebar-acoustics.de |
Schon am späten Samstagvormittag waren die Aussteller bestens gelaunt, weil die Besucherzahl erfreulich hoch war. Vielleicht lag es am freien Eintritt. Jedenfalls war das Publikum sehr interessiert und die diesjährige Show in Hannover darf schon nach dem ersten Tag als Erfolg gesehen werden.
Überraschend viele Neuheiten wurden gezeigt. So gibt es auch einen noch jungen Hersteller, der seine Lautsprecher nicht verkauft, sondern ausschließlich im Leasing anbietet. Auch der lokale Fachhandel war mit großen Ständen vertreten und für informative Gespräche bereit. Wie stets auf der High End On Tour gab es die große Präsentationsfläche, wo Information und optische Betrachtung der Geräte im Vordergrund standen. Aber auch hier gab man sich Mühe, mit kleiner Lautstärke das Eine oder Andere akustisch zu präsentieren. In der Etage darüber wurde in 14 Räumen Musik vorgeführt, kombiniert mit kurzen Vorträgen und Erläuterungen kompetenter Industrie-Vertreter. Das war gut gemacht und man nahm wieder aufeinander Rücksicht, da die Vorführungen abwechselnd mit dem Nachbarn im Halb-Stunden-Takt stattfanden.
Branko Glisovic hat über Jahrzehnte die HighEnd-Community durch sein Wirken als Geschäftsführer der High End Society Service GmbH stark beeinflusst. Für ihn war diese Ausstellung in Hannover die letzte große Veranstaltung unter seiner Leitung. Er wird zum Jahreswechsel in den Ruhestand gehen und uns nach 35 Jahren Arbeit in der High End Society, deren Gründungsmitglied er ist, sicherlich fehlen. Seine Aufgabe wird dann Stefan Dreischärf übernehmen, der in der Branche international bestens eingeführt ist, da er für verschiedene renommierte Unternehmen tätig war. Bereits seit Beginn des Jahres konnte er sich in seine neue Aufgabe einarbeiten. Auch er war selbstverständlich in Hannover engagiert dabei.
Un-glaub-lich. Kaum fünf Gramm Kopfhörer, gut verpackt in einem dunkelroten Kunststoffgehäuse, liegen vor mir. Ein paar aufgebrachte Gold-Applikationen lassen die bestens verarbeitete Kapsel, ein wenig „Oldschool“ ausschauen. Diese Winzigkeit soll einen koaxialen Zwei-Wege-Lautsprecher Platz bieten?
Ich bewundere schon jetzt, ohne das klangliche Ergebnis zu kennen, die Ingenieurskunst die zur Entstehung des radius W n°4 geführt hat. Als wäre dies nicht genug, werden hier zwei grundverschiedene Schallerzeugungprinizpien kombiniert. Für die tiefen und mittleren Frequenzen kommt ein klassischer Treiber mit einer fragilen Schwingspule zum Einsatz, den Hochton übernimmt, mittig über der Membrane platziert ein Piezo Element…
…Piezo-Hochtöner, war da nicht was? Waren die kleinen Hörner nicht die Hochton-Klangerzeuger der Vorhölle? Ersonnen von skrupellosen Hörgeräteakustikern im letzten Jahrhundert, um rebellische Jugendliche auf Rockkonzerten mittels der Beschallungstechnik zu peinigen? Bevor eine neue Verschwörungstheorie die Welt betritt, nehmen wir besser ein Techniklexikon zur Hand.
Anders als bei einem klassischen Wandler ist bei einem Piezo- besser Ferroelektrischen- Lautsprecher nicht das Zusammenspiel von Spule und Magnet als Antrieb nötig, sondern ein Piezokristall verformt sich ohne weitere Bauteile harmonisch, sobald eine elektrische Spannung anliegt. Sofern keine hohen Pegel erforderlich sind, wie im Falle des vorliegenden In-Ear, entsteht eine superleichte direkt abstrahlende Schallquelle. Mehr akustische Leistung verlangt nach einer angeflanschten Membrane und einem Hornvorsatz. Neben dem sehr übersichtlichen Aufbau des Piezo steht der scheinbar problemlose Einsatz ohne vorgeschaltet Frequenzweiche auf der Habenseite. Obwohl für den antreibenden Verstärker eine ziemlich unbequeme elektrische Last, kann der Piezo ungefilterte größere Leistungen ganz gut vertragen. Hier liegt dann auch der „Hase im Pfeffer“. Im Mitteltonbereich produziert der gemeine Kristallantrieb derbe Resonanzen. Wird das Piezoelement in diesem Spektrum nicht ausgebremst, werden ungeahnte klangliche Niederungen erreicht – siehe oben. Wenige Millimeter von einem sensiblen Hörnerv entfernt, soll diese Art der Hochton-Erzeugung nun also zweckvoll eingesetzt werden? Jawohl, denn es haben sich nicht finstere Gesellen mit unlauteren Absichten der Technologie angenommen, sondern die Macher einer japanische Hi-Tech-Schmiede, deren Gründung mit einem nicht ganz unbekannten amerikanischen Technikpropheten namens Steve Jobs eng verbunden ist.
Denn im sonnigen Kalifornien sollte sich im Jahr 1986 in den Räumen von Apple Computers die Firma radius Inc. gründen. Und es wurde nicht nur das Gebäude geteilt, sondern auch das Firmencredo: „Produkte jenseits aller Grenzen entwickeln“. Ein Unternehmensleitbild das bis zum heutigen Tage für radius Bestand haben wird. In den Folgejahren expandierte der Heimcomputer-Markt vehement. Stetige Anpassungen an die Erfordernisse des Marktumfeldes prägten die Jahre und so änderte sich die Heimat wie auch die Geschäftsfelder von radius. 1999 wurde die zuvor in Japan gegründete Filiale Firmenhauptsitz sowie Namensrechteinhaber. Das amerikanische Geburtshaus sollte fortan unter der Bezeichnung Digital Origin Inc. firmieren. Stand zum Beginn das Bild im Mittelpunkt aller Aktivitäten, rückte nun im Land der aufgehenden Sonne der gute Ton in den Fokus.
Heute bietet radius eine Palette von In-Ear-Hörern an, die audiophilen Genuss an allen tragbaren wie stationären Kopfhörerausgängen bieten sollen. Gleichwertige Headamps mit integrierten D/A- Wandlern ergänzen die Produktpalette. Natürlich dürfen die Quellen nach wie vor gerne aus Cupertino kommen, bevorzugt werden sie nicht. Vervollständigt wird das Angebot mit der App „NePlayer“: Die sowohl für die Android- also auch für die Mac- Plattform entwickelte Software erlaubt es, Musikdateien im Hi-Res-Format jenseits von iTunes & Co. auf dem Smartphone abzuspielen.
Mit dem vorliegenden In-Ear-Hörer W n°4 haben die netten Menschen von audioNEXT ein Kleinod aus dem Portfolio gewählt. Als Topmodell der Range trägt es das gelb/schwarze Hi-Res-Siegel am Revers und das Logo gibt dann auch den Weg vor: Artgerecht soll der mobile Musikliebhaber hochaufgelöste Musik-Dateien mit all ihren Finessen genießen können. Taktgeber für dieses Ziel ist natürlich der aufwendige Koaxial-Treiber, wobei nicht nur dessen Hochtonerzeugung Beachtung verdient. Denn mithilfe einer ultraharten, und ziemlich kostspieligen Berylliumbeschichtung wird die hinterlüftete Membrane des dynamischen Antriebs ein federleichter präziser Mitspieler. Selbstredend halten die vergoldeten Steck- sowie Kabelverbindungen das hohe Niveau. Führen die außergewöhnlichen Zutaten aber auch zu einem außergewöhnlichen Klangerlebnis?
Eine anstehende längere Bahnfahrt war genau der richtige Rahmen für den ausführlichen Hörtest. Im Handgepäck das schon unvermeidliche Smartphone und ein Medienplayer, prall gefüllt mit FLACs, deren Datenvolumina mindestens auf CD-Niveau liegen. In den Tagen zuvor besorgte der Haussender WDR das gründliche Einspielen der vier Treiber. Das Anpassen der richtigen Ohradapter – vier unterschiedlich große Paare liegen in der schicken Verpackung – war hingegen schneller erledigt.
Angekommen an unserem Ziel, berichtet mir meine Frau amüsiert von den Ausführungen eines älteren Herren, der sich als Angehöriger der „Früher-war-alles-besser-Fraktion“ wortreich outete. Auch unterhielten wohl einige Kinder im Vorschulalter die Waggoninsassen. Davon habe ich nichts mitbekommen! Schon mit den ersten Takten bin ich für die nachfolgenden Stunden tief in das radius-Klang-Universum eingesunken. Ein Kosmos, in dem der getriebenen Entwicklungsaufwand sich nicht als bloße technoide Leistungsschau entlarvt, sondern der ein überaus stimmiges musikalisches Erlebnis beinhaltet. Ganz gleich, welcher Musikstil die Elektronen in der Zuleitung anregen, im Hörkanal entstehen Schallwellen, die ein ganzheitliches Bild der Musik offerieren. Die frappierende Präzision in den oberen Lagen, die scheinbar mühelos jedes Detail zeichnet, wahrt die Balance zur klanglichen Härte. Die Mitten können präsent und kraftvoll tönen und mit dem nächsten Takt warm und zart. Gleichsam schnell wie trocken trifft der Bass das Trommelfell, das Andicken der tiefen Töne wird Mitbewerbern überlassen. Aber vorsichtig ausgedrückt ist so eine Differenzierung des Frequenzbandes in drei Bereiche etwas grobschlächtig, zumal ohnehin alles bruchlos miteinander funktionieren muss. Und das ist die wahre Meisterschaft des radius W n°4.
Ein paar Kostproben aus der Hörsession: Drei Virtuosen ihres Faches spielen auf dem Album Day Trip. Ausnahmegittarist Pat Metheny gibt den Bandleader, Christian McBride am Bass und Antonio Sanchez am Schlagzeug sind die kongenialen Partner. Gerade Letztgenanntem bei seiner Kunst zu lauschen, ist mit dem W n°4 die wahre Wonne. Sein Spiel bei dem Stück „Tromso“ mit und auf den Becken lässt sich auch mit einem iPhone als Zuspieler bis ins allerletzte Detail verfolgen. Meist wird das Blech mit schnellen Schlägen mehr gestreichelt als geschlagen – jeder Anschlag ist artikuliert, die feinen Schwingungen des Abklingens erreichen unmittelbar die Hörnerven, dazu visualisieren sich im Kopf die Dimensionen der unterschiedlichen Becken. Einen Wimpernschlag später explodiert das Metall klar nachvollziehbar unter dem härteren Anschlag. Ebenso eindringlich die angerissenen Saiten von Metheny und der Groove von McBride am Akustikbass. Auf dem ersten Solo-Album von Sting The Dream Of The Blue Turtles findet sich der Song „Consider me gone“. 25 Jahre später interpretiert der Oberpolizist mit seiner angenehm gereiften Stimme auf der Zusammenstellung Conversations with Christian seinen Klassiker. Exakt positioniert zwischen den Lautsprechern, Verzeihung zwischen den Ohren, flankiert von einer Akustikgitarre und dem Bass von McBride trägt er seinen Klassiker mit seiner sonoren warmen Stimme vor. Sein jugendliches Kieksen kommt heute mit mehr britischer Noblesse rüber. Ebenso körperhaft wie der Gesang die Akustikgitarre auf der linken Seite. Tief schwingende Saiten und ein großer hölzerner Resonanzraum auf der rechten Seite, wobei der gezupfte Bass bei aller Fülle immer drahtig bleibt.
Es galt, die Opfer der Julirevolution von 1830 in Frankreich zu ehren und Hector Berlioz sollte dazu ein Requiem erschaffen. Und obwohl es sich um eine Totenmesse handelte, schwebte dem Komponisten nichts geringes vor, als das größte je geschriebene Orchesterwerk zu komponieren. Allein sechzehn Pauken, zwei große Trommeln sowie zehn Paar Becken empfahl Berlioz für seine Grande Messe des Morts, ergänzt um den Hinweis, dass die Zahlenangaben relativ seien und gerne auch verdoppelt oder verdreifacht werden könnten. Der britische Dirigent Paul McCreesh und das polnische Ensemble Wroclaw stellten sich im Jahr 2010 der Aufgabe, das imposante Werk in der vorgesehenen Orchestergröße einzuspielen. Hunderte von Musikern und Sängern wurden in der Maria-Magdalena-Kirche in Breslau zu einem gigantischen Klangkörper vereint.
Es erstaunt, wie der radius W n°4 die Massen bändigt. Die Chöre – links die Damen, rechts die Herren – platzieren sich klar getrennt von den Instrumentalmusikern, die Solostimmen versinken nicht im Grundrauschen der Kirchenraumakustik. Einzig, wenn alle Anwesenden der Partitur mit Inbrunst folgen und die Felle von zig Pauken grollen, muss der In-Ear den zum Vergleich herangezogenen sehr viel größeren, On-Ear-Hörer ziehen lassen. Geschenkt, alles andere hätte auch physikalische Grundgesetze in Frage gestellt.
Zum guten Schluss noch die „kalten“ Fakten rund um den W n°4: Erwartungsgemäß gibt es keine Telefoniefunktion, radius fühlt sich eben einzig dem guten Ton verpflichtet. Aufgrund des sehr ordentlichen Wirkungsgrads mussten weder das iPhone noch der Fiio für eine gehobene Lautstärke kämpfen. Dennoch war die größere Autorität des heimischen Kopfhörerverstärkers nach dem Umstecken unverkennbar. Der Tragekomfort ist gut, wenn auch in meiner Pforte des Gehörganges nicht überragend. Bei reibender Kleidung führt die klassische Führung mit dem nach unten ablaufenden Verbindungsdraht zu Kabelgeräuschen – ist das tragisch? Nein! Bequem zurückgelehnt im Flugzeug-, Bahn- oder heimischen Sessel gilt es den vollen Musikgenuss zu genießen – Laufen oder Radfahren lenken davon doch nur ab.
Gehört mit
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Mobile Quellen | iPhone® mit nePlayer, FIIO X3 |
Computer Audio | NAS-Laufwerk Qnap HS 210, Minim Server, Router Speedport W 724 V |
Streaming Server | Minimserver |
Steuerung | Lumin für Apple iPad, Linn Kazoo |
Netzwerkspieler, Vorverstärker | Linn Majik I DS |
Kopfhörerverstärker | Lake People G 100 |
Kopfhörer | Sennheiser HD 800 |
Netzaufbereitung | Furman Elite-16 Power Factor E i |
Kabel | Monster Cable LAN, Linn NF, Naim Audio Lautsprecherkabel, Netzleiste Music Line |
Möbel | Phonosophie Tripod |
Herstellerangaben
radius W n°4
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Typ | Audiophiler Zwei-Wege In-Ear Kopfhörer |
Prinzip | Dynamischer Treiber Durchmesser 13mm & ein koaxial angeordnetes 12mm großes Piezo-Element |
Frequenzband | Frequenzband |
Empfindlichkeit | 108dB +/- 3dB bei 1 mW |
Belastbarkeit | 20 mW |
Anschlussstecker Verstärker | Stereo-Klinke 3,5 mm vergoldet |
Anschlussstecker Hörer | MMCX-Steckverbinder vergoldet |
Impedanz | 32 Ohm |
Gewicht | ca. 18 Gramm inkl. Kabel |
Kabel- / Länge | Verbindungskabel ca. 120 cm |
Lieferumfang | Vier Paar Ohrstücke (XS, S, M, L) Transportbox, Bedienungsanleitung |
Preis | 500 Euro |
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Die „High End On Tour“ kommt wieder nach Hannover ins Congress Centrum: Am Samstag und Sonntag, den 26. und 27. November soll dort das gesamte Spektrum modernster Unterhaltungselektronik gezeigt werden. Der Eintritt ist frei.
Hier findet der Besucher, was das Herz für die perfekte Klangwiedergabe begehrt: vom kompakten Airplay-Lautsprecher, Netzwerkplayer, Streamer über Kopfhörer, Computer basierte Audio- und Multimedia-Lösungen bis zu hochwertigen Lautsprechern und kunstvollen Plattenspielern. Zu erleben ist ein breites Angebot von Anlagen und Komponenten aller möglichen Preisklassen sowie aller möglichen Technologien, mit denen Musik in den eigenen vier Wänden und auch unterwegs konsumiert werden kann. Die Messe erlaubt einen einmaligen Blick auf den Markt der gesamten Audio-Branche. Hersteller und Vertriebe werden die Gelegenheit nutzen, ihre Produkte einer regionalen Öffentlichkeit vorzustellen und beeindruckende Präsentationen und Vorführungen zu bieten. Zusätzlich zu den Industrieunternehmen sind vor Ort auch regionale Fachhändler mit einem Infostand anwesend, um den Besuchern bei Bedarf und Interesse kompetente Auskünfte zu geben.
Event
HIGH END® ON TOUR: „UNTERHALTUNGSELEKTRONIK ERLEBEN“
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Datum | 26. + 27. November 2016 Samstag von 10:00 bis 18:00 Uhr Sonntag von 10:00 bis 16:00 Uhr |
Ort | Hannover Congress Centrum Theodor-Heus-Platz 1-3 30175 Hannover |
Veranstalter
HIGH END SOCIETY SERVICE GMBH
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Anschrift | Vorm Eichholz 2g 42119 Wuppertal |
Telefon | +49 202 702022 |
info@highendsociety.de | |
Web | www.highendsociety.de |
www.facebook.com/highendsociety | |
twitter.com/highendsociety |
USB ist heutzutage – zumindest im Heimbereich - die gängigste Schnittstelle, um digitale Audio-Daten von einem PC oder einem speziellen Audio-Server zu einem Audiogerät zu übertragen. So einfach wie die USB-Verbindung in ihrer Handhabung ist, so schwierig ist sie in klanglicher Hinsicht in den Griff zu bekommen. Und genau an dieser Stelle kommt der MC-3+ Smart Clock USB von MUTEC ins Spiel.
Der MC-3+ USB ist ein eher unscheinbares, kleines Kästchen von der in Berlin beheimateten Firma MUTEC, einem führenden Hersteller von hochwertigen A/V-Studiotaktgebern, Audio-Re-Clockern, Interfaces, Formatkonvertern und Signalverteilern für professionelle Anwendungen. Nun findet sich Equipment aus der professionellen Audio-Welt in heimischen High-End-Anlagen ja eher selten. Es ist aber immer wieder lohnenswert, einmal über den Tellerrand hinaus zu blicken.
Computer-basierte Musikquellen sind aus klanglicher Sicht eine denkbar schlechte Umgebung für audiophilen Musikgenuss, denn sie arbeiten konstruktionsbedingt mit hohen Taktraten, halten eine Vielzahl von Prozessen parallel zur Musikwiedergabe am Laufen und erzeugen deshalb ein breites Spektrum an hochfrequenten Störungen aller Art. Um diese unvermeidbaren Störungen weitestgehend zu unterdrücken und zu verhindern, dass sie den sensiblen Digital-Analog-Wandlungsprozess negativ beeinflussen, ist der MC-3+ USB mit einer speziellen USB-Empfangseinheit ausgestattet. Diese ist vom Rest des Geräts vollständig galvanisch getrennt, arbeitet mit eigenen, ultra-rauscharmen Audiotaktoszillatoren und wird von einer sorgfältig konzipierten Stromversorgung bestehend aus einem Vorregler mit nachgeschaltetem Hauptregler gespeist. Der MC-3+ USB wirkt damit als Isolator zwischen Audio-Computer und dem nachfolgenden digitalen Signalweg. Damit können laut MUTEC „Störungen aus dem USB-Datenstrom bestmöglich unterdrückt werden, was ein fast stör-imunes Verhalten des USB-Interfaces gegenüber dem angeschlossenen PC, Laptop oder Musik-Server zur Folge hat.“
Von den Störungen aus Richtung eines über USB angeschlossenen Computers weitgehend befreit, wird das digitale Audiosignal in der sich anschließenden Re-Clocking-Einheit unter optimalen Bedingungen neu getaktet. Hierzu werden die im eingehenden Signal enthaltenen Taktdaten zunächst vollständig entfernt und dann durch die Taktdaten aus der eigenen, internen Hochpräzisions-Clock ersetzt. Takterzeugung und Taktverteilung sind zweifelsohne Kernkompetenzen von MUTEC. Zum Einsatz kommt im MC-3+ USB ein ebenso hochgenauer wie jitterarmer Taktgenerator, der mit einem extrem hohen Systemtakt von ein Gigahertz arbeitet. Weitere technische Details erspare ich Ihnen an dieser Stelle. Wichtig ist: Das Signal, das am Ausgang des MC-3+ USB anliegt, hat eine optimale Taktqualität und das Re-Clocking ist vollständig bit-transparent. Das Taktsignal kann – wichtig insbesondere in Studioumgebungen – über vier Clock-Ausgänge an der Rückseite an andere Geräte weitergegeben werden. Darauf werde ich am Ende meines Beitrags noch einmal zurückkommen.
Der MC-3+ USB stellt das eingehende USB-Signal an fünf digitalen Audioausgängen in den Formaten für AES3 (XLR), AES3id (BNC) und S/P-DIF (BNC, RCA oder Toslink) zur Verfügung. Neben USB akzeptiert der MC-3+ USB zusätzlich auch alle anderen gängigen digitalen Eingangsverbindungen in den Formaten AES3 (XLR), AES3id (BNC) und S/P-DIF (BNC oder Toslink). Alle Eingänge laufen über die Re-Clocking-Einheit. Die USB-Schnittstelle arbeitet bidirektional. Damit steht beispielsweise der Weg von S/P-DIF zurück über USB in den PC offen. Praktisch, wenn man analoge Aufnahmen digitalisieren und auf der Festplatte eines PCs speichern möchte.
Darüber hinaus können durch das USB-Interface nicht nur standardmäßige PCM-Audio-, sondern auch native DSD- und DoP-Streams mit bis zu vierfacher Taktrate (DSD256) empfangen und in Echtzeit in PCM-Audio mit einstellbaren Samplingraten (176,4 kHz, 88,2 kHz und 44,1 kHz) konvertiert werden. Hierzu enthält der MC-3+ USB einen eigenen speziellen Converter-Chip. Die Ausgabe erfolgt auch hier in den fünf oben genannten Audio- und Schnittstellenformaten. Damit können beispielsweise DSD-Streams auch mit einem Ladder-DAC, der systembedingt über keine DSD-Wandlung verfügt, wiedergegeben werden.
Rein äußerlich kann der MC-3+ USB seine Herkunft aus dem Pro-Audiobereich nicht verleugnen. Die Frontplatte ist mit einer Vielzahl von Leuchtdioden zur Anzeige der verschiedenen Betriebsmodi bestückt und die umfangreiche Beschriftung trägt ebenfalls nicht gerade zur Übersichtlichkeit bei. Die Rückseite des Geräts ist mit den Ein- und Ausgangsbuchsen für die oben genannten Audio- und Schnittstellenformate, dem USB-Anschluss sowie Netzschalter und Netzbuchse vollständig ausgefüllt. Im Inneren des Geräts findet sich ein kleines Schaltnetzteil nach Medizin-Standard, das mit einem Trennblech von den anderen Schaltungsteilen abgeschirmt ist. Dem Schaltnetzteil folgen zahlreiche moderne, sehr hochwertige lineare Spannungsregler mit extrem niedrigen Rauschwerten. Zur weiteren Optimierung werden dabei in der Regel mehrere Spannungsregler hintereinandergeschaltet. Man ist sich bei MUTEC sehr wohl der Bedeutung einer guten Stromversorgung bewusst. Die verwendeten Bauteile sind durchweg von hoher Qualität.
Die Bedienung des MC-3+ USB erweist sich in der Praxis einfacher als es zunächst den Anschein hat. Alle Einstellungen werden über zwei Taster auf der Fronseite gesteuert. Mit der Taste Menü werden die Grundfunktionsmenüs aufgerufen, die in der Regel den vertikalen LED-Reihen von links nach rechts entsprechen. Anschließend werden mit der Taste Select innerhalb eines Grundfunktionsmenüs einzelne Funktionen ausgewählt, was ein Umschalten zwischen den einzelnen LEDs innerhalb einer vertikalen LED-Reihe bedeutet. Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, funktioniert das in der Praxis erstaunlich gut. Nur die Bedienungsanleitung hilft für meinen Geschmack nicht wirklich weiter.
Meine Beschäftigung mit dem MC-3+ USB ist wesentlich umfangreicher ausgefallen, als ich das ursprünglich geplant hatte. In den letzten Wochen und Monaten habe ich den MC-3+ USB in vielen unterschiedlichen Konfigurationen ausprobiert und war immer wieder aufs Neue äußerst angenehm überrascht. Doch der Reihe nach.
Begonnen habe ich mit meinem Sony Laptop, auf dem eine spezielle Installation von Windows 10 läuft, die mit dem Programm AudiophileOptimizer, über das ich in einem eigenen Artikel berichten werde, soweit wie möglich optimiert wurde. Als Medienserver sind MinimServer und als Medienplayer JPLAY sowie JRIVER 19 installiert. Da wir mit Windows arbeiten, muss für den MC-3+ USB zunächst der entsprechende USB-Treiber installiert werden. Der MC-3+ USB verhält sich in dieser Hinsicht wie ein DAC. Ich habe den MC-3+ USB dann eingangsseitig per USB-Verbindung mit dem Laptop und ausgangsseitig per S/P-DIF-Verbindung mit dem entsprechenden Eingang am Mytek Brooklyn verbunden habe. Die USB-Verbindung funktionierte jederzeit, auch bei der oft kritischen Umschaltung zwischen Dateien mit verschiedenen Sampling-Raten oder Daten-Formaten, ganz hervorragend. In JPLAY ließen sich die Extrem-Einstellungen für die DAC-Anbindung ausreizen. Die so wichtige Abstimmung von USB-Treiber und USB-Eingangsmodul ist ganz offensichtlich ausgezeichnet gelungen.
Der MC-3+ USB bringt eine signifikante klangliche Verbesserung, die sofort und ohne große Schwierigkeiten hörbar ist. Alle Aufnahmen – ganz gleich welches Genres – klingen deutlich sauberer und natürlicher. Die Höhen gewinnen an Geschmeidigkeit, das so wichtige Timing ist wesentlich straffer. Und in der Räumlichkeit gibt es klare Veränderungen. Sehr gut lässt sich dieser große klangliche Zugewinn beim „Intermezzo from Goyescas“ von Enrique Granados mit dem New Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Rafael Frübeck des Burgos (Decca Legacy Volume One - FIM UHD) nachvollziehen. Die ausdrucksstarken Streichereinsätze zu Beginn und in der Mitte des Stücks gewinnen erheblich an Strahlkraft ohne jegliche Schärfe. Ohne den MC-3+ USB wirkt das im Vergleich geradezu grobkörnig. Die Bläser, die den Höhepunkt des Stücks einleiten, stehen nicht wie bisher mehr oder weniger diffus im Raum, sondern sind plötzlich sowohl in ihrer Größe als auch hinsichtlich ihrer Platzierung im Orchester wesentlich klarer umrissen. Damit gewinnt die Räumlichkeit der Aufnahme deutlich, nicht so sehr an absoluter Tiefe wie an Klarheit und Prägnanz. Dieser Effekt gilt für alle Musikrichtungen. Bei einem meiner Favoriten, wie „Don't know why“ (Norah Jones: Come Away With Me; 96KHz) ist die wunderbare und einfühlsame Stimme von Norah Jones nun klar umrissen, wobei die Instrumentalbegleitung gleichzeitig wesentlich besser zur Geltung kommt. Das macht einfach Spass!
Ich wechsle nun, zugegebener Maßen reichlich skeptisch, zu DSD-Dateien. Was soll die Wandlung in PCM durch den MC-3+ USB bringen, wenn doch der Mytek Brooklyn DSD direkt verarbeiten und wandeln kann. Die Überraschung folgt postwendend. „Night And Day“ oder „Fine and Dandy" in der Aufnahme mit dem Joe Holland Quartett (Joe Holland Quartett The Joe Holland Quartet – Klipsch Tape Project Vol.II - HDTT DSD128) klingen über den zwischengeschalteten MC-3+ USB auch im Vergleich mit der „direkten“ DSD Wiedergabe ohne Umweg hervorragend. Ja ich persönlich tendiere sogar eher zum MC-3+ USB, da mir auch hier die Größenabbildung und die räumliche Platzierung der Instrumente – sehr gut zu hören bei den Bongos und dem Schlagzeug – einfach besser gefällt.
Insgesamt bin ich vom MC-3+ USB dermaßen positiv angetan, dass ich mich frage, ob die beschriebenen Effekte nicht vielleicht einer besonderen zufälligen Konstellation meines Setups geschuldet sind. Um sicher zu gehen, wechsle ich die Quelle. In einem zweiten Setup schließe ich zum Vergleich den MC-3+ USB an ein MacBook Pro mit einem ebenfalls getunten Betriebssystem und Amarra 3.0 als Audioplayer an. Der MC-3+ USB funktioniert auf Anhieb mit dem MacBook Pro, eine gesonderte Treiber-Installation ist unter Mac OSX nicht erforderlich. Auch wenn Amarra 3.0 grundsätzlich ein wenig anders, insbesondere mit etwas mehr Schmelz klingt als JPLAY – ich bin mir da nie sicher, ob Amarra hier der Musik etwas hinzufügt – treffen die vorstehend geschilderten Höreindrücke uneingeschränkt auch auf das Mac-System zu. Ich kann mich nicht erinnern, mit einem Mac je besser Musik gehört zu haben. Das Gleiche gilt für den ebenfalls zum Vergleich herangezogenen DAC M2Tech Young, dessen Wiedergabe ebenfalls ungemein vom MC-3+ USB profitiert.
Jetzt möchte ich die Grenzen des MC-3+ USB ausloten und verwende als Zuspieler den nicht nur von mir hoch geschätzten MELCO N1A. Auch hier – MELCO verwendet bekanntlich Linux als Betriebssystem – funktioniert der MC-3+ USB sofort und ohne Treiber-Installation. Zu meiner, ehrlich gesagt, ziemlich großen Überraschung gewinnt auch der MELCO N1A in gleichem Maße wie die zuvor verwendeten PCs mit dem MC-3+ USB. Während meines Urlaubs überlasse ich Dirk Sommer den MC-3+ USB, der ihn im Zusammenspiel mit dem wesentlich teureren und mit getrennten Netzteilen bestückten MELCO N1ZH verwendet. Auch Dirk Sommer kommt völlig unabhängig von mir zu einer ganz ähnlichen klanglichen Einschätzung des MC-3+ USB. Diese Erfahrungen führen mir deutlich vor Augen, wie kritisch USB-Interface und präziser Takt für eine klanglich hervorragende Wiedergabe sind.
Ist nun mit dem Einsatz eines MC-3+ USB also alles gut in dem Sinne, dass die Qualität von Musikserver oder Zubehör, wie USB-Kabel, keine oder nur noch eine geringe Rolle spielen? Da muss ich Sie leider enttäuschen. Der Unterschied zwischen einem „normalen“ Windows 10 System und einem mit AudiophileOptimizer getunten Windows 10 ist auch mit dem MC-3+ USB signifikant. Das Gleiche gilt für die verwendete Player-Software. JPLAY Streamer steht für mich weiterhin klar an erster Stelle. Der MC-3+ USB kann ganz offensichtlich nicht alle Fehler weiter vorne in der Kette ausbügeln. Das JPLAY USB Reference Kabel – Test folgt – kann ich trotz oder gerade wegen des MC-3+ USB nach wie vor mühelos von billigen USB-Strippen unterscheiden. Dennoch würde ich aufgrund der gemachten Erfahrungen neben der Optimierung des Betriebssystems zuallererst in den MC-3+ USB investieren, gefolgt von einem vernünftigen USB-Kabel und dann gegebenenfalls weiterem Zubehör.
Eigentlich wäre mein Bericht an dieser Stelle zu Ende gewesen, wenn, ja wenn nicht ein langes Telefonat mit Herrn Peters, dem Geschäftsführer von MUTEC, Anfang September stattgefunden hätte, das Folgen haben sollte. Im Laufe dieses Gesprächs erklärte mir Herr Peters, dass man den MC-3+ USB auch kaskadieren, also zwei Geräte hintereinander schalten und dadurch einen weiteren klanglichen Zugewinn erzielen könne. Wir kamen schnell überein, dass dies einen Versuch meinerseits wert wäre und Herr Peters stellte mir kurzfristig einen weiteren MC-3+ USB zur Verfügung.
In meinem Versuchsaufbau habe ich die beiden MC-3+ USB über ein S/P-DIF Kabel mit BNC-Steckern miteinander verbunden. Die Kaskade funktionierte auf Anhieb. Beide Geräte synchronisieren sich, ganz gleich mit welchen Sampling-Raten die Audio-Daten angeliefert werden, schnell und zuverlässig. Und dann staune ich darüber, wie ein weiteres Re-Clocking das Klangbild nochmals positiv beeinflusst. Die Verbesserungen sind abermals sofort klar hörbar und bewegen sich in die gleiche Richtung wie oben beschrieben, also noch mehr Sauberkeit und Natürlichkeit bei gleichzeitig besserer Durchhörbarkeit. Im „Intermezzo from Goyescas“ verlieren die Streicher einen letzten Rest von Schärfe, die Bläser werden in ihrer Größenabbildung noch realistischer gezeichnet und wirken dadurch weniger aufdringlich, aber zugleich intensiver, was dem Charakter des Stücks an dieser Stelle noch besser entspricht. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell man sich an besseren Klang gewöhnen kann. Besonders deutlich wird einem dies vor Augen geführt, wenn man zum Vergleich wieder auf den Ausgangszustand, in meinem Fall nur einen MC-3+ USB, zurückkehrt. Ganz offensichtlich – und das spricht nicht gegen die Qualität des MC-3+ USB, sondern liegt eher in der Natur der Sache – ist die Wirkung eines Re-Clocking-Prozesses nicht unbegrenzt, so dass ein sich daran anschließender weiterer Re-Clocking-Prozess, der auf ein schon sehr sauberes Signal aufsetzt, nochmals eine Verbesserung erzielen kann. Damit kein falscher Eindruck entsteht: die klangliche Verbesserung durch zwei kaskadierte MC-3+ USB ist nicht doppelt so groß, wie diejenige, die durch die Verwendung eines MC-3+ USB erreicht wird. Auch hier gilt die Regel, dass der Aufwand für ein bestimmtes Ergebnis mit fortschreitender Optimierung nicht linear, sondern eher exponentiell anwächst. Dennoch: zwei MC-3+ USB sind besser als ein MC-3+ USB allein!
In dem obengenannten Gespräch war auch noch die Idee entstanden, das am Clock-Ausgang des MC-3+ USB anliegende Taktsignal doch einmal zur externen Taktung des Mytek Brooklyn zu verwenden. Der Mytek Brooklyn, der seine Wurzeln ebenfalls im Studiobereich hat, ist einer der wenigen DACs, die einen Eingang für ein externes Clock-Signal besitzen; zudem lässt sich bei ihm auf der Frontseite bequem zwischen interner und externer Clock umschalten. Ich habe hier keine Verbesserung erwartet, da der Mytek Brooklyn intern bereits eine sehr hochwertige Clock verwendet und die Bedienungsanleitung interessanterweise auch von der Verwendung einer externen Clock eher abrät. Dennoch habe ich auch diese Konfiguration ausprobiert und konnte zu meiner großen Überraschung eine nochmalige Verbesserung feststellen, die sich in meiner Anlage in einer weiter verfeinerten Hochtonwiedergabe und einer klareren Trennung einzelner Instrumente sowie deren genaueren Platzierung im Raum niederschlägt.
Erstaunlich ist, wie alle vorstehend beschrieben Verbesserungen durch den MC-3+ USB zwar irgendwie in die gleiche klangliche Richtung gehen, ohne dass jedoch die Klangcharakteristik der eingesetzten Komponenten grundlegend verändert oder gar vereinheitlicht wird.
Gehört mit
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Computer | Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB Windows 10 mit AudiophileOptimizer 2.0, MacBook Pro 13“ |
Software | MinimServer, JPlay 6.2, JRiver 19, Amarra 3.0, Roon |
D/A-Wandler | Mytek Brooklyn, M2Tech Young |
Vorstufe | Omtec Anturion |
Endstufe | Omtec CA 25, Einstein – The Poweramp |
Lautsprecher | Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Kabel | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable |
Herstellerangaben
Mutec MC-3+ Smart Clock USB
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Digitale Eingänge | USB2.0-Schnittstelle, bidirektional nutzbar XLR-Eingang für AES3/11, 110 Ohm Terminierung, transformator-symmetriert BNC-Eingang für S/P-DIF + AES3id, 75 Ohm Terminierung, unsymmetrisch Optischer Eingang für S/P-DIF, Toshiba ToslinkTM, EIAJ RC-5720 1 x BNC-Eingang für Word Clock + 1-10 MHz, 75 Ohm Terminierung, abschaltbar unsymmetrisch |
Digitale Ausgänge | XLR-Ausgang für AES3/11, terminiert, transformator-symmetriert, gepuffert BNC-Ausgang für AES3id, terminiert, unsymmetrisch, gepuffert BNC-Ausgang für S/P-DIF, terminiert, unsymmetrisch, gepuffert Cinch-Ausgang (coaxial) für S/P-DIF, terminiert, unsymmetrisch, gepuffert Optischer Ausgang für S/P-DIF, Toshiba ToslinkTM, EIAJ RC-5720 4 x BNC-Ausgang für Word Clock, terminiert, unsymmetrisch, individuell gepuffert, paarweise einstellbar |
Gewicht | 1350g |
Abmessungen | Gehäusegröße: 196 x 42 x 156mm ohne Anschlüsse/Gehäusefüße (B x H x T) Frontblendenmaße: 198 x 44 x 4mm (B x H x T) |
Empf. Verkaufspreis | 1059 Euro |
Hersteller
MUTEC Gesellschaft für Systementwicklung und Komponentenvertrieb mbH
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Anschrift | Siekeweg 6/8 12309 Berlin |
Telefon | +49 30 7468800 |
Fax | +49 30 74688099 |
contact@mutec-net.com | |
Web | www.mutec-net.com |
Heuer fanden die klangBilder zum dritten Mal im Arcotel Kaiserwasser von der City aus gesehen jenseits der Donau statt. Der relativ neue Veranstaltungsort scheint sich gut etabliert zu haben: Die Besucherzahlen blieben konstant, obwohl es wieder eine kleine terminliche Verschiebung gab.
Im letzten Jahr hatte man die Wiener Messe am ersten Adventswochenende terminiert, in diesem zwei Wochen früher. klangBildner Dr. Ludwig Flich hat nach eigener Aussage mit der Verlegung dem Wunsch seiner Aussteller entsprochen: Da die Vertriebsstruktur in Österreich anders sei als in Deutschland und es viele Vertriebe gebe, die auch Einzelhändler seien, hätten diese am ersten wichtigen Einkaufswochenende lieber in ihren Geschäften für die Kunden da sein wollen, statt ihre Zeit auf einer Messe zu verbringen. So seien nun auch wieder Aussteller mit dabei gewesen, die im vergangenen Jahr aus den oben genannten Gründen ferngeblieben seien. Da der Markt in Österreich ähnlich gesättigt ist wie hierzulande, verbietet sich ein Vergleich mit der Messe in Warschau – sowohl was die Besucher-, als auch was die Ausstellerzahlen anbelangt.
Aber die klangBilder waren und sind ja keine schlichte Hifi-Messe: Ludwig Flich legt Wert darauf, dass die Musik vor lauter Technik nicht zu kurz kommt. Ich kenne keine andere Show bei der die musikalischen Angebote – seinen es nun Vorträge, musikwissenschaftlich begleitete Vorführung über die ausgestellten Anlagen oder Konzerte – in einen ähnlich positiven Verhältnis zur Zahl der Ausstellungszimmer stehen. Die vielfältigen kulturellen Aktivitäten lassen sich in einem Bericht natürlich nicht adäquat darstellen, und viele Neuheiten kann es am Ende des herbstlichen Messemarathons auch nicht mehr geben. Dennoch konnten wir die ein oder andere Entdeckung machen, die nicht immer mit Komponenten zu tun haben muss: Wie wäre es beispielsweise mit der Adresse von Wiens größtem Tonträger-Shop für Neues und Gebrauchtes, die bei Ihrem nächsten Besuch von Nutzen sein könnte? Doch bevor wir zu den Ausstellern kommen, möchte ich unbedingt noch die Trombone Attraction erwähnen, vier Posaunisten, die am Sonntagmittag das Publikum begeisterten. Für alle, die diese Melange aus spannenden Arrangements, Virtuosität, Spielfreude und Esprit nicht live miterleben konnten, gibt es drei CDs auf Preiser Records: eine Empfehlung.
Er hat mich sehr irritiert mit seinen ständig wiederkehrenden positiven Aussagen über die beiden Melco Netzwerkplayer, die er, Dirk Sommer, in den letzten Monaten testete. Damit meine ich nicht die Berichte an sich. Immer wieder erwähnte er in unseren Gesprächen die Klangqualität der Melcos.
Da ich mit Dirk Sommer seit Jahrzehnten befreundet bin und seine tiefe Verbundenheit zur analogen Musikreproduktion kenne, machte mich seine Begeisterung für dieses digitale Medium neugierig. Mit meinen Beruf als Journalist für die HiFi-Branche verbinde ich auch den Anspruch an mich selbst, neuen Entwicklungen, Technologien und Medien aufgeschlossen zu begegnen. So entschied ich mich vor zwei Wochen zum Kauf eines Melco N1ZH60. Im letzten Bericht über Melco erwähnte Dirk Sommer die Entwicklung einer neuen Melco-App, die das Streaming von Musik-Portalen wie Tidal und Qobuz ermöglichen soll. Hinter vorgehaltener Hand war sie ursprünglich für den just vergangenen Oktober angekündigt, inzwischen redet man leise und insgeheim über das Frühjahr 2017. Wie wir alle aus Erfahrung wissen, sind solche Ankündigungen recht unsicher. Mit anderen Worten: Es gibt die App vorerst nicht.
Das ist nicht gut für mich, wie sich bald herausstellen soll. Denn neben dem genüsslichen Konsumieren von Vinyl und digitalen Hi-Res-Files über meinen Apple Mac Mini per Audirvana Plus nutze ich mit großem Vergnügen das Streaming-Portal Qobuz. Der Apple-Rechner ist nun abgelöst durch den Melco, wenn es um das Bereitstellen von gespeicherten Audio-Dateien in Hi-Res-Qualität oder gerippte CDs für den DA-Wandler geht. Hiermit habe ich mich in den ersten Tagen als Eigner eines Melco aber kaum beschäftigt. Denn das Streaming auf CD-Niveau von Tidal oder Qobuz empfinde ich als eine echte Bereicherung zur Schallplatte, CD und den hochaufgelösten Musik-Dateien, die ich nicht mehr missen will. Es bietet beispielsweis die Möglichkeit, klassische Musik in diversen Einspielungen zu vergleichen. Auch kann ich in den Medien empfohlene Alben erst einmal anhören, bevor ich sie kaufe. Es muss doch auch mit dem Melco möglich sein. Sonst würde er meine Erwartungen enttäuschen.
Im Unterschied zu Dirk Sommer will ich meinen Melco per USB direkt an den DA-Wandler anschließen. Denn ich besitze nicht wie er einen Auralic Aries, der über den Ethernet-Ausgang des Melco angeschlossen wird und klanglich noch einmal positive Auswirkungen haben soll. Die USB-Verbindung interessiert mich momentan auch deshalb, weil sie den direkten Vergleich mit dem Apple Mac Mini erlaubt.
Die Installation des Melco ins Netzwerk erfolgt über ein Lan-Kabel zum Router und funktioniert problemlos. Als Steuerungs-App auf meinem iPad benutze ich erst einmal Linn Kinsky. Das Programm eignet sich prima, um meine auf der Festplatte des Melco gespeicherten noch sehr wenigen Test- Dateien zu steuern. Qobuz oder Tidal lassen sich auf diese Weise jedoch nicht aufrufen. Werner Möring vom deutschen Melco-Importeur „G8 & friends“ wies mich darauf hin, dass aus der Apple Umgebung das Integrieren eines Streaming Portals über den Melco aktuell nicht funktioniert, per Android sei dies aber möglich.
Dies hier wird kein Testbericht, mit Lahgzeiterfahrungen da ich den Melco erst seit wenigen Tagen benutze. Dennoch ist mein erster klanglicher Eindruck so positiv, dass ein Zurückwechsel auf den Apple Rechner mit Audirvana und Amarra im Grunde überflüssig ist. Auch kann ich hier und jetzt noch nichts berichten über Klangunterschiede von auf der Festplatte befindlichen Musikdateien zu von Tidal oder Qobuz direkt gestreamten. Vielleicht werde ich über meine klanglichen Erfahrungen später einmal schreiben. Das macht in diesem Zusammenhang erst wirklich Sinn, sobald die Melco-App erhältlich ist. Heute geht es darum, den an Streaming interessierten Lesern unter Ihnen eine praxisgerechte Lösung aufzuzeigen, schon jetzt diese Portale einzubinden, da aus den Informationen von Melco direkt nichts hervorgeht.
Ich installiere auf meinem Android-Handy erst einmal die kostenlose Version der Player-Software BubbleUPnP, auf die im Qobuz Blog hingewiesen wird. Mit dieser App soll sich sogar in Hi-Res-Qualität über den Melco streamen lassen. Auch diese Installation bereitet keinerlei Probleme. Melco Netzwerkplayer und DA-Wandler sind eingeschaltet. Sobald ich Bubble aufrufe, zeigt es unter Renderer neben dem Local Renderer – das ist das Smartphone oder Tablet selber – den Melco namentlich in Verbindung mit dem jeweiligen Wandler an. In meinem Falle ist dies „N1-1036 Audio-gd“ oder „N1-1036 Zodiac+“. In der Library darunter befindet sich das Register Cloud. Wenn ich dieses öffne, finde ich Tidal und Qobuz. Klicke ich das entsprechende Icon an, zeigen sich alle gewohnten Bereiche des Portals.
Technisch betrachtet, ist dies ein indirektes Streamen, da ja Qobuz oder auch Tidal über das Android Smartphone oder Android Tablet aufgerufen werden. Aber derartige Umwege müssen in der digitalen Welt keine negativen Auswirkungen haben. Sogar das Gegenteil ist denkbar, wie der Qualitätsgewinn über den Auralic Aries bei Dirk Sommer aufzeigt.
Die Bedienung der Player-Software erschließt sich wie von selbst und ist recht ansprechend gestaltet. So weit ist alles wunderbar. Auch das Streamen von bei Qobuz gekauften Hi-Res-Files funktioniert. Nur dürften die wohl direkt von der Festplatte des Melco noch besser klingen. Das ist aber, wie gesagt, heute nicht unser Thema. Die kostenpflichtige Version von BubbleUPnP sollte man sich für 3,99 Euro im Play Store fraglos leisten. Mit ihr ist die Playlist dann nicht mehr auf sechzehn Titel begrenzt, die Werbung wird eliminiert, und einige weitere unangenehme Einschränkungen sind aufgehoben.
Gehört mit
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Computer | Apple MacMini mit OS X El Sierra, Amarra 3.0.3, Audirvana Plus und Qobuz |
DA-Wandler | Antelope Zodiac plus oder Audio-gd Master 7 |
Vorverstärker | Audio-gd Master 9 |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 oder Air Tight ATM-3 |
Lautsprecher | Triangle Magellan Grand Concert |
Zubehör | Audioquest Diamond oder Carbon USB, Inakustik Black&White NF-1302, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |