Kein HiFi-Fan mit hoher Röhren-Affinität kommt mittlerweile mehr am chinesischen Hersteller Cayin vorbei, dessen Geräte im Laufe der Jahre qualitativ immer hochwertiger geworden sind. Jetzt wartet Cayin in der Oberklasse mit einer neuen Kombination aus Vollverstärker und CD-Spieler mit Röhren-Ausgangsstufe auf – mein Interesse ist geweckt!
Stellen Sie sich doch einmal vor, Sie wären Chef eines HiFi-Magazins. Und als solcher wüssten Sie einen neuen Redakteur in Ihren Reihen, dem Sie womöglich nicht die breite Palette aller heuer am Markt befindlichen Geräte zum Testen übertragen könnten, steht eben jener Schreiber doch im zweifelhaften Ruf, ein bornierter Trioden-Narr zu sein, zudem ein reiner „Analogie“, der alles Digitale mindestens kritisch beäugt, insgeheim womöglich sogar verächtlich betrachtet. Der darüber hinaus nur selbst gefrickelte Lautsprecher der Hochwirkungsgradfraktion in seinem Eigenheim duldet und Verstärkerleistungen im zweistelligen Wattbereich aus technischer Sicht als inflationären Wahnsinn erachtet. Was – bitteschön – wollten Sie mit so jemandem denn überhaupt anfangen?
Es war also durchaus ein Wagnis für Dirk Sommer, als er mich fragte, ob ich Interesse an einem Test der neuen Cayin-Kombi bestehend aus dem Röhrenvollverstärker CS-88A und dem CD-Spieler CS-100CD hätte, sollte man meinen. Aber weit gefehlt! Als mittlerweile sehr aufgeschlossener, weitläufig interessierter und – wieder – über den Tellerrand blickender HiFi-Enthusiast weckt zunächst einmal alles mein Interesse, was glimmende Glaskolben in sich trägt. Und das trifft im Falle des CD-Spielers Cayin CS-100CD ja sogar auf dessen Ausgangsstufe zu! Aber der Reihe nach.
Als der Liefertermin für die beiden Geräte mit dem überaus freundlichen deutschen Cayin-Vertrieb vereinbart war, galt es, die häusliche Anwesenheit zur Annahme der Pakete sicherzustellen, zu welcher sich meine bessere Hälfte bereit erklärte. Wie blauäugig von mir, sich darauf einzulassen... Mit freudiger Vorspannung zuhause angekommen, war mir nämlich der übliche Weg via Hauswirtschaftsraum durch ein aus zwei großen Kartons bestehendes Hindernis versperrt. Allenfalls die Hunde hätten sich daran vorbeizuwinden vermocht, da der Paketdienst offenbar nicht Willens war, die Packstücke weiter ins Hausinnere zu befördern. Und Frau physisch nicht in der Lage, die 32 respektive zwölf Kilogramm schweren, aufeinandergestapelten Blöcke zu bewegen – zumal der größere und schwerere der beiden sich praktischerweise obenauf befand. Über die entsprechenden unflätigen Unmutsbekundungen zu meiner Begrüßung möchte ich hier lieber den Mantel des Schweigens hüllen.
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