Bereits auf der letztjährigen High End hat mir Gerhard Hirt, Eigentümer und Chef von Ayon, seine Neuentwicklung im Bereich Netzwerkspieler ausführlich vorgestellt und danach war klar, dass wir dieses Gerät so schnell wie möglich zum Test haben wollten. Vor einigen Wochen war es dann soweit und wir haben das Gerät exklusiv zum Test bekommen.
In unserem kürzlich geführten Gespräch erzählte mir Gerhard Hirt dann völlig entspannt, dass der S10 eigentlich bereits seit etwa einem Jahr fertig war und man die Zeit bis zum offiziellen Erscheinen ganz bewusst für das Fine-Tuning genutzt habe. Schließlich sollte der S-10 in jeder Hinsicht ein „echter Ayon“ werden.
Schon rein äußerlich ist der S-10 auf den ersten Blick als ein Gerät von Ayon zu erkennen: massives, hervorragend verarbeitetes, in schwarz gehaltenes Gehäuse aus Aluminium mit den charakteristisch abgerundeten Ecken. Die Frontseite wird von dem großen QVGA-5-Zoll-Farb-TFT-Display für die Anzeige der verschiedenen Menüs des Netzwerkspielers dominiert, das auch aus größerer Entfernung noch gut ablesbar ist. Ein weiteres kleines Display rechts daneben zeigt unter anderem Lautstärke, Input, Mute und Balance an. Der S-10 wird vollständig über die beigelegte Fernbedienung gesteuert. Durch den Verzicht auf jegliche Bedienungselemente an der Frontplatte wirkt der S-10 sehr elegant, aufgeräumt und schnörkellos.
Technisch knüpft der S-10 an den bekannten S-3 an, der bereits seit 2011 unverändert auf dem Markt ist – eine lange Zeit für eine Hifi-Komponente im Allgemeinen und für ein Digital-Gerät im Besonderen. Ich habe die klanglichen Fähigkeiten des S-3 noch in bester Erinnerung und klanglich hervorragende Komponenten gehören nicht plötzlich zum alten Eisen. Aus diesem Grund bleibt der S-3 auch weiterhin im Programm von Ayon. Andererseits hat sich im Digitalbereich in den letzten Jahren doch einiges getan: Ich nenne hier einmal stellvertretend Internet-Streaming-Dienste oder das Thema DSD.
Und genau an dieser Stelle hat Ayon beim S-10 angesetzt. Die Streaming-Einheit besteht nun aus dem neuen High-End-Streamer-Modul „Stream 820“ vom österreichischen Spezialisten Stream Unlimited. Dieses Modul enthält einen flotten 1-GHz Cortex-A8 Prozessor sowie 4GB RAM und 4GB Flash Speicher. Damit steht genügend Rechenpower für die Verarbeitung von PCM-Daten in den Formaten WAV, FLAC oder AIFF bis 24 Bit/384 KHz und DSD-Daten bis 11,2 MHz (DSD256) zur Verfügung. Der Zugang zu Tidal ist ebenso wie die Roon-Kompatibilität bereits integriert. Die Verbindung mit einem Netzwerk erfolgt entweder per Kabel über den RJ45-Ethernet-Anschluss oder drahtlos über das integrierte Wi-Fi-Modul. Zusätzlich verfügt der Netzwerkspieler über zwei USB-Eingänge – jeweils einen auf der Vorder- und Rückseite – zum direkten Anschluss eines USB-Speichergeräts, wie Stick oder Festplatte. Darüber hinaus besitzt der S10 noch einen koaxialen Digital-Ausgang (S/PDIF).
Das Herzstück der digitalen Audio-Sektion bilden zwei hochwertige D/A-Chips vom Typ DSD1792A von Texas Instruments in einer kanalgetrennten symmetrischen Anordnung. Zum Anschluss externer digitaler Komponenten an den DAC verfügt der S-10 über drei digitale Eingänge: einen koaxialen S/PDIF (RCA), einen Toslink und einen USB-PC „B“-Type. Die USB-Schnittstelle basiert auf einem XMOS-DSP-Chip und kann PCM bis 24 Bit/ 192 KHz und DSD bis 128x übertragen.
Bei der analogen Ausgangsstufe hat Ayon auf ein auch im S-3 bestens bewährtes Konzept zurückgegriffen: eine puristische Single-Ended-Class A Schaltung mit der bekannten Doppeltriode 6H30 und nur wenigen Bauteilen ohne Gegenkopplung. Die symmetrischen Ausgänge werden separat und in echter symmetrischer Schaltung bedient. Ausgangsseitig stehen auf analoger Ebene entweder ein Cinch-Ausgang oder ein symmetrischer, mit XLR-Buchsen ausgeführter Ausgang zur Verfügung. Ein Parallel-Betrieb beider Ausgänge ist nicht vorgesehen.
Schon immer ist für Ayon bei allen Geräten eine saubere und stabile Stromversorgung die Grundlage für ausgezeichneten Klang. Beim S-10 kümmert sich ein aufwendiges Netzfilter um saubere Verhältnisse am Netzeingang und ein kräftiger R-Core-Transformator versorgt mit getrennten Wicklungen den Digital- und Analogteil. Großzügig bemessene Siebkapazitäten und eine Vielzahl von Spannungsreglern schaffen stabile Arbeitsbedingungen für die einzelnen Baugruppen und deren Entkopplung untereinander. Das vorstehend beschriebene Gerät läuft bei Ayon unter „Basis“ Version. Denn Ayon verfolgt beim S10 erstmals ein modulares Konzept mit verschiedenen Konfigurationsmöglichkeiten, die sich auch nachträglich einbauen lassen. Die „Preamp“ Version beinhaltet zusätzlich eine fernbedienbare analoge Lautstärkeregelung (4-fach vollsymmetrisch) und zwei Paar analoge Line Eingänge (RCA). Der S-10 wird mit dieser Option zu einem analogen Vorverstärker erweitert. Für die Lautstärkeregelung verwendet Ayon den bewährten Spezialbaustein PGA2320, der das Signal auf der analogen Ebene mit Hilfe eines Widerstandnetzwerks abschwächt. Für den Fall, dass man den S10 doch einmal an eine Vorstufe anschließen möchte, kann die Lautstärkeregelung auch aus dem Signalweg geschaltet werden.
Die „Signature“ Version enthält im Analogteil als Koppelkondensatoren acht hochwertige Mundorf-Kondensatoren vom Typ Silver/Gold. Die Qualität der als Koppelkondensatoren eingesetzten Bauteile spielt eine entscheidende Rolle für das klangliche Gesamtergebnis. Das eigentliche Highlight dieser Version ist aber das Konverter-Modul, das alle eingehenden PCM-Signale bis 24 Bit/192 KHz in DSD Signale umwandelt, wobei zwischen DSD128 und DSD256 gewählt werden kann. Bei nativen DSD-Signalen wird das Modul überbrückt. Das Modul besteht im Wesentlichen aus einem leistungsstarken digitalen Signalprozessor (DSP), der mit einem entsprechenden Algorithmus die PCM-Signale in DSD umrechnet. Über den genauen Inhalt des Moduls hält sich Gerhard Hirt im Gespräch mit mir verständlicherweise etwas bedeckt, da man hier einen echten Wettbewerbsvorteil sieht. Das Modul sei in enger Zusammenarbeit mit den Spezialisten von Stream Unlimited und weiteren externen Digital-Spezialisten entstanden. Für Ayon allein wäre ein derartiges Modul nicht machbar gewesen. Nun ist die Konvertierung von PCM in DSD ja nicht völlig neu. Pioniere auf diesem Gebiet waren und sind Firmen wie dCS, Meitner, Playback Designs oder PS Audio, die individuell programmierte Algorithmen für die Konvertierung verwenden. Neuerdings gibt es auch fertige Sample-Rate-Converter-Chips. Darüber hinaus existieren reine PC-basierte Software-Lösungen, wie HQ Player, Audirvana oder ganz aktuell auch Roon.
Aber wie immer steckt der Teufel im Detail. Die Konvertierung von Digital-Formaten ist eine höchst komplexe mathematische Aufgabe und muss in Echtzeit passieren. Jeder gute Software-Ingenieur kann solche Algorithmen schreiben, aber nach meiner Erfahrung klingen die wenigstens Lösungen wirklich gut. Das ist auch der Grund, warum ich es meistens bevorzuge, auf Upsampling und Konvertierung zu verzichten und die Musik im ursprünglichen Format zu hören. Darauf angesprochen, erzählte mir Gerhard Hirt, dass ihm diese Problematik sehr wohl bewusst sei und dass im S-10 eine besondere Konvertierungsmethode zum Einsatz komme, die die bekannten Nachteile vermeide und auf die man besonders stolz sei. Gerhard Hirt hat uns den S-10 in der höchsten Ausbaustufe, also mit „Preamp“- und „Signature“-Option überlassen. Nachdem Dirk Sommer freundlicherweise und nicht ganz uneigennützig für mich das Auspacken und Einspielen des Geräts übernommen hatte, konnte ich sofort loslegen.
Begonnen habe ich meinen Hörtest diesmal mit dem analogen Vorverstärker. Mein M2Tech Young DAC war an einen der analogen Eingänge angeschlossen und ausgangsseitig war der S-10 direkt mit meinen Omtec-Endstufen verbunden. Der S-10 erwies sich dabei als ein ganz hervorragender Vorverstärker. Die Wiedergabe war unabhängig vom gewählten Musikmaterial und der eingestellten Lautstärke immer ausgesprochen transparent, klar und räumlich. Wer keinen Vorverstärker besitzt, dem kann ich die „Preamp“-Version nur wärmstens empfehlen. Für einen separaten Vorverstärker in vergleichbarer oder gar höherer Qualität muss man jedenfalls eine ungleich höhere Investition tätigen.
Auf digitaler Seite habe ich den S10 dann über den Ethernet-Anschluss in mein Heimnetzwerk eingebunden, das speziell für die Musikwiedergabe konzipiert ist und normalerweise ohne Router und DHCP-Server auskommt. Die dafür erforderliche manuelle Konfiguration der Netzwerkverbindung war mit Hilfe des großen Displays und der gut gemachten Bedienungsanleitung schnell erledigt.
Als Medien-Server kamen zum einen JRiver in Verbindung mit der App JRemote und zum anderen MinimServer gesteuert über die hauseigene Ayon-App zum Einsatz. Darüber hinaus habe ich noch das Zusammenspiel von Roon mit dem S-10 getestet. In allen drei Konfigurationen war die Bedienung des S-10 ein großes Vergnügen. Die Streaming-Einheit reagiert rasch und geschmeidig. Gerade im integrierten Streamer sehe ich eine der großen Stärken des S-10: Das klangliche Ergebnis ist hervorragend und man kann auf einen Computer in der Anlage verzichten. Ein zum Vergleich aufgebauter alternativer Signalweg von MinimServer über JPLAY und meine beiden kaskadierten Mutecs in den USB-Eingang des S-10 bestätigte dieses Ergebnis. Nicht verzichten können wird man langfristig auf einen guten Musik-Server, da der S-10 hier gnadenlos die Unterschiede aufdeckt. Eine Alternative zum Einstieg bei einer nicht allzu großen Musiksammlung ist der direkte Anschluss einer USB-Festplatte, denn hierüber ergibt sich ein erstaunlich feines, luftiges und offenes Klangbild.
Gehört habe ich im ersten Schritt ohne DSD-Konvertierung. Der S-10 eröffnet einen weiten Raum mit ausgezeichneter Tiefenstaffelung. Hinzu tritt die ausgezeichnete Feindynamik. Beides zusammen lässt gute Orchesteraufnahmen mit klassischer Musik beeindruckend klingen. Orchesterstücke wie „El Tambor De Granaderos“ oder „La Revolsta“ aus dem Album Music of Spain mit dem National Orchestra of Spain unter der Leitung von Rafael Frühbeck de Burgos (Music of Spain - Rafael Fruhbeck De Burgos Conducts the National Orchestra of Spain - HDTT 24/192), die von der farbenprächtigen Vielfalt der Instrumentierung und der stupenden Dynamik leben, klingen im Zusammenspiel mit der phantastisch eingefangenen Tiefe der imaginären Klangbühne einfach phantastisch. Szenenwechsel: Wie aus dem Nichts steht Lyn Stanley zu Beginn von „How Long Has This Been Going On?“ (Lyn Stanley: Interludes) glasklar zwischen den Lautsprechern. Eines ist klar, der S-10 hat keinesfalls einen soften Röhrensound. Ganz im Gegenteil: Die Live-Atmosphäre bei dem All-Time-Hit „Hotel California“ aus dem Album Hell Freezes Over von den Eagles wird vom S-10 außerordentlich klar und transparent wiedergegeben, hinzu kommt ein knackiger, rollender Bass.
Mit großem Vergnügen habe ich mich dann nach längerer Zeit wieder einmal durch die DSD-Sampler Showcase 2 und 3 von OPUS 3 gehört. Gerade bei DSD-Aufnahmen hat mir in der Vergangenheit oft ein wenig die Dynamik gefehlt, so dass für mein Empfinden alles etwas matt und langweilig klang. Aber jetzt „groovt“ plötzlich Eva Tylor in „Everybody Loves my Baby“ mit einer Intensität, dass es so richtig Spaß macht und der Griff zum Lautstärkeregler nicht ausbleibt. Und plötzlich ist mein Interesse für DSD wieder da.
Nein, ich werde mich jetzt nicht mit der Grundsatzfrage PCM versus DSD auseinandersetzen, sondern mich darauf beschränken, Ihnen meine Höreindrücke zu schildern. Ganz allgemein kann man sagen, dass die DSD-Konvertierung vielen PCM-Aufnahmen ein wenig mehr Glanz und vielleicht das gewisse Extra verleiht. Auch hinsichtlich der Tiefe der räumlichen Darstellung ergibt sich mit der DSD-Konvertierung ein interessanter Effekt. Im Vergleich zur PCM-Wiedergabe erscheint sie mir nicht ganz so tief, dafür rückt das Klangbild leicht nach vorne und wirkt damit präsenter. Gleichzeitig verbessert sich für mich aber der räumliche Eindruck. Ein Widerspruch? Nicht unbedingt, denn die einzelnen Instrumente sind erheblich natürlicher gestaffelt und jedes Instrument „atmet“ und schwingt gleichsam im Raum.
Sehr gut hören kann man das im 1. Satz aus der „Symphonie Nr. 34“ von W.A. Mozart in der Interpretation des Royal Philharmonic Orchestra unter Josef Krips (Mozart: Symphony 35 & 41- Chesky). Eine Aufnahme in bester DECCA-Tradition mit schönem weichen Klang gepaart mit großartiger Räumlichkeit und gleichzeitig enorm geschlossen und kompakt. Mit der DSD-Konvertierung wirkt die Aufnahme präsenter und alles wirkt etwas luftiger. Ich führe das auf die ausgeprägte Fähigkeit des S-10 zurück, feindynamische Abstufungen innerhalb eines Raums wiederzugeben. Dadurch wird die räumliche Platzierung der Instrumente im Wechselspiel zwischen den rasch aufeinander folgenden forte- und piano-Passagen, die den 1. Satz dieser Symphonie prägen, wesentlich klarer herausgearbeitet. Aber nicht nur Aufnahmen großer Orchester, sondern auch Aufnahmen mit kammermusikalischen Besetzungen profitieren ungemein von der DSD-Konvertierung. Nehmen wir die Streichersonaten von G.A. Rossini für zwei Violinen, Cello und Kontrabass (Salvatore Accardo - Rossini: 5 Sonate a Quattro - LIM UHD): mit der DSD-Konvertierung klingen die Streicher unglaublich samtig und geschmeidig; Man glaubt das „Atmen“ der Musiker zu hören und spürt wie, phantastisch die Musiker miteinander interagieren.
Bis jetzt habe ich immer die Konvertierung auf DSD128 gewählt. Mit der Fernbedienung lässt sich einfach auch während des Hörens auf DSD256 umschalten. Zu meiner Überraschung ergibt sich hier keine weitere Verbesserung. Ganz im Gegenteil: Der Klangeindruck liegt nun subjektiv irgendwo zwischen der originalen PCM Version und DSD128. Aber irgendwie ist der vorstehende Zauber der Konvertierung auf DSD128 weg. Eine Erklärung könnte sein, dass bei der Umrechnung auf DSD256 wesentlich mehr Daten bewegt werden müssen, die zu einer signifikant größeren Belastung des Systems führen. Sie erinnern sich: AAuch im DSD-Modul steckt ein Rechenprozessor. Mehr ist also nicht immer besser!
Bis zu diesem Punkt haben wir uns ausschließlich mit der Konvertierung von CD-Qualität auf DSD beschäftigt. Aber wie sieht das Ganze aus, wenn als Ausgangsmaterial PCM in HiRes vorliegt? Ich wähle ganz bewusst eine Aufnahme der Haydn Symphonien mit der Philharmonica Hungarica unter Antal Dorati (Haydn Symphonies No. 94 and 100 - Antal Dorati The Philharmonia Hungarica - HDTT 24/192), da mir diese Aufnahme sowohl in 24 Bit/176 KHz als auch in 24 Bit/352 KHz Qualität vorliegt. Dorati lässt Haydn mit kammermusikalisch geprägtem Feinschliff musizieren. Dabei bevorzugt er markante schnelle Tempi und lässt das Orchester die Sinfonien voll zupackend ausspielen. Das gibt den Symphonien einen überaus lebendigen Charakter, dem man sich nur schwer entziehen kann. Die von High Definition Tape Transfers von einem Zweispur-Band angefertigte Überspielung in 24 Bit /352 KHz ist hervorragend gelungen. Tonalität, Dynamik und Räumlichkeit sind vom Feinsten. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Konvertierung der 24-Bit/176-KHz-Version in DSD noch einen klanglichen Zugewinn bringen sollte. Aber auch hier stellen sich zu meiner Überraschung die gleichen positiven Effekte – Luftigkeit und Räumlichkeit – ein, wie oben bei einfachem CD-Material. Und die Konvertierung auf DSD256 wiederum führt für mich zu einem Ergebnis, das mich die Originalversion in PCM 24 Bit/352 KHz bevorzugen lässt.
Eine schlüssige technische Erklärung für die Vorteilhaftigkeit der DSD-Konvertierung kann ich Ihnen nicht geben. Viellicht ist einer der Gründe, dass das DSD-Signal nach dem Wandler im Gegensatz zu PCM nur ein relativ einfaches Tiefpassfilter bestehend aus Widerständen und Kondensatoren erfordert und keine komplexen Schaltungen mit zusätzlichen Chips benötigt. Es ist bekannt, dass dieses Tiefpassfilter großen Einfluss auf den Klang hat. Aber egal, wir haben ja unsere Ohren, auf die wir uns verlassen können.
Abschließend bleibt festzustellen, dass ich im Langzeittest die DSD-Konvertierung letztlich immer aktiviert hatte und als besonders angenehm empfand. Ohne Frage ist die mit der Konvertierung auf DSD erreichte Klangqualität verblüffend. Dies gilt unabhängig von der Auflösung des Ausgangsmaterials. Aber natürlich profitiert gerade Musikmaterial in CD-Qualität in ganz besonderem Maße von der DSD-Konvertierung. Und wer von uns hat schon ausschließlich Aufnahmen in HiRes in seiner Musiksammlung?
Gehört mit
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Computer | Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows 10 mit AudiophileOptimizer 2.0, Intel Atom 1,6 GHz, 2 GB RAM, Windows Home Server |
Software | MinimServer, JPlay 6.2, JRiver 19 |
Reclocker | 2 x Mutec MC 3+ USB kaskadiert |
D/A-Wandler | M2Tech Young |
Vorstufe | Omtec Anturion |
Endstufe | Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Kabel | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable |
Herstellerangaben
Ayon S-10
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Digital-Eingänge | 75 Ω S/PDIF (RCA bis 24/192kHz), TosLink (bis 24/192kHz), USB up to 192KHz and DSD64/128/256, 2x USB für Stick/Festplatte |
Netzwerk-Eingänge | RP-SMA Stecker Wifi Antenneneingang („drahtlose“ Netzwerkverbindung) 802.11b/g, UTP RJ45 10/100Mbps socket („verkabelte“ Netzwerkverbindung) |
Digitale Ausgänge | 75 Ω S/PDIF (RCA) |
Abtastrate | 384kHz / 24 Bit und DSD64/128 |
Analog-Hochpegel Eingänge | 2 Paar RCA (optional) |
Analog-Verstärker-Ausgänge | 1 Paar RCA und 1 Paar XLR, 4 x BNC-Ausgang für Word Clock, terminiert, unsymmetrisch, individuell gepuffert, paarweise einstellbar |
Gewicht | 12kg |
Abmessungen | 48 x 39 x 12 cm (B x T x H) |
Preis | 5500 Euro, plus 500 Euro („Preamp“ Version), plus 1.500 Euro („Signature“ Version) |
Hersteller
Ayon Audio
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Anschrift | Hart 18 A-8101 Gratkorn |
Telefon | +43 3124 24954 |
ayon@ayonaudio.com | |
Web | www.ayonaudio.com |
Vertrieb
AUDIUM / VISONIK
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Anschrift | Inh. Frank Urban Catostr. 7B 12109 Berlin |
Telefon | +49 30 6134740 |
Fax | +49 30 7037939 |
kontakt@audium.de | |
Web | www.audium.com |
Falls Ihnen der Milo bekannt vorkommt, ist das kein Déjà-vu-Erlebnis: Im Bericht über die Messe in Warschau hatte ich Ihnen den originell gestalteten Kopfhörerverstärker und seinen Schöpfer Jeff Wells bereits vorgestellt. Das Testexemplar schickten nun die Kopfhörer- und Digital-Spezialisten von audioNEXT nach Gröbenzell.
Für das gelungene Design des Milo gibt es zwei Gründe. Zumindest auf den einen wäre ich ohne Jeff Wells Informationen per E-mail von allein wohl nicht gekommen, während der erste leicht nachvollziehbar ist: Die recht kleine Stellfläche bei beachtlicher Höhe ist dem Schreibtisch als möglichen Einsatzort geschuldet. Die Abkehr von der – möglichst 19-Zoll breiten – flachen Einheitskiste erfolgte überraschenderweise aber auch aus Kostengründen. Beim Milos ging es nämlich darum, möglichst viel des typischen, später näher zu beschreibenden Wells-Klang des in Kreisen von Kopfhörer-Fans in den USA sehr geschätzten „großen“, Headtrip getauften Verstärkers zum günstigeren Preis zu bieten. Jeff Wells legt Wert darauf, dass seine drei Endstufen, der Voll- und die nun insgesamt drei Kopfhörerverstärker ein und demselben Klangideal folgen. Auch wenn der Headtrip, wie sein Entwickler nicht ohne Stolz anmerkt, aufgrund seiner klanglichen Leistungen einen legendären Ruf genießt, bleibt er aufgrund seines Preises für viele unerschwinglich – schließlich kostet er mehr als das Vierfache des Milo. Also habe er die Kosten für einige Baugruppen wie das Gehäuse und die Kühlkörper, für Ausstattungsmerkmale, Herstellungszeit und Verpackung reduziert, ohne den Wells-Audio-Klang zu verwässern.
So werde im Milo eine kleinere und einfachere Version der Endstufenplatine verwendet, die im Headtrip, dem Enigma und den zweikanaligen Verstärkern zum Einsatz komme. Es habe fast neun Monate von der ersten Idee bis zu ihrer endgültigen Realisierung gedauert. Dafür sei es aber möglich gewesen, die Schaltung zu verkleinern, ohne auf SMD-Technologie zurückgreifen zu müssen. Dies sei ihm, sagt Jeff Wells, sehr wichtig gewesen, da er nicht glaube, dass man mit SMD-Komponenten beste Ergebnisse erzielen könne, denn die am besten klingenden Bauteile seien für ihn solche, die durch Löcher in der Platine montiert würden. Außerdem sei er der Meinung, dass Kreativität nicht mehr koste, als ein paar zusätzliche Gedanken, wie zum Beispiel den, dass jeder Kunde gern etwas Interessantes, Schönes und großartig Klingendes erwerben möchte. Und deswegen versuche er, Interessantes, Schönes und Erinnernswertes zu schaffen. Es gebe keinen Grund dafür, dass dies deshalb teurer sein müsse. Er denke, dass der Milos dafür ein gutes Beispiel sei, denn hier habe er bei Baugruppen und Gehäuse gespart und dennoch etwas entworfen, das anders und interessant ist und sich vom Meer der gleich aussehenden Kisten abhebt.
Den Transformator für den Milos bezieht Jeff Wells von einer amerikanischen Firma, ist aber dennoch davon überzeugt, dass dieser in China produziert wird. Er habe sich eine Reihe von Trafos von den üblichen Verdächtigen angehört, finde aber, dass sie gegenüber seiner Wahl unterlegen seien. Der Transformator des Milo sei sowohl zwischen den Windungen als auch außen komplett geschirmt, wodurch er deutlich leiser sei als die, die er zum Vergleich ausprobiert habe. Im Milo verwende er in einer nicht symmetrischen Push-Pull-Schaltung bi-polare Transistoren. Die Verkabelung werde speziell für die Wells-Audio-Geräte gefertigt und ebenso wie die Platinen und die Buchsen vor dem Zusammenbau kryogen behandelt. Das Potentiometer des Basismodells ist ein Tocos Black. Es sei aufgrund seiner überlegenen klanglichen Eigenschaften im seinem Preissegment und trotz der allgemein bekannten Kanalungleichheiten am Anfang des Regelbereiches ausgewählt worden. Aber es gebe gegen Aufpreis ja auch einen Zwölf-Dezibel-Abschwächer, der es bei lauten Quellen erlaube, den Regelbereich des Potis mit nur geringer Kanalabweichung zu nutzen. Auf Wunsch sei auch ein Khozmo-Pegelschalter statt des Potentiometers zu haben. Gegen einen noch etwas höheren Aufpreis werde dieser dann sogar mit Vishay-Widerständen bestückt. Da die Geräte in Handarbeit gefertigt würden, können man die meisten Kundenwünsche realisieren. So sei der Milos etwa neben den serienmäßigen Cinch- auch mit XLR-Eingängen lieferbar. Der Lautstärkeschalter dürfte klanglich eine lohnende Investition sein, geht es beim Milo doch direkt – also ohne einen Eingangsbuffer – von den Cinch-Eingangsbuchsen zum Potentiometer.
Aber auch ohne Schalter und vielleicht sogar Vishays im Signalweg verhilft der Milo dem Audeze EL-8 Titanium (hier ein Link zu http://www.hifistatement.net/tests/item/1817-audeze-el-8-titanium) zu einem ausgesprochen angenehmen, minimal warmen, dynamisch und rhythmisch akzentuierten Klangbild – frei von Härte oder Rauigkeit. Bei dieser tonalen Abstimmung hört man gern schon mal zwei, drei Dezibel lauter als etwa über den Bryston BHA-1, den ich wegen seiner Neutralität schätze. Anders als dieses „Werkzeug“ erlaubt sich Milo ein ganz klein wenig Grundrauschen – und mehr Charakter. Vor allem seinen satten Klangfarben ist es zu verdanken, dass eine recht frühe Digital-Produktion wie Vaya Con Dios Night Owl gar kein bisschen grätzig klingt. Bei „Nah Neh Nah“ beispielsweise kommen die Gitarren ein Stückchen natürlicher rüber als beim nüchternen BHA-1, der alles einen Hauch kälter und technischer klingen lässt.
Ich gebe gerne zu, dass mehr als 20 Jahre über Hifi zu schreiben, auch seine Spuren hinterlassen hat: Kaum habe ich den Milo nach den ersten Eindrücken auf der wärmeren, vollmundigeren, statt hell analytischen Seite eingeordnet, muss ich einmal ausprobieren, ob das in Kombination mit dem sehr überzeugenden Audioquest NightOwl Carbon (hier ein Link zu http://www.hifistatement.net/tests/item/1957-audioquest-nightowl-carbon), dessen Abstimmung in die gleiche Richtung geht, nicht ein wenig zu viel ist – oder sollte mir den Audioquest nur wegen der Namensgleichheit mit dem gehörten Album eingefallen sein? Wie dem auch sei, auch mit dem im Hochtonbereich eher zurückhaltenden NightOwl Carbon kann der Milo voll überzeugen: Die Musik fließt entspannt, aber plätschert keinesfalls spannungslos vor sich hin. Selbst Songs ohne das Schimmern von Becken wie Jonas Hellborgs tieffrequenter Monolog auf der akustischen Bassgitarre auf „Iron Dog“ vom Album mit dem wohl ironischen Titel The Silent Life fehlt es nicht an Luftigkeit oder an Saitenfunkeln. Dafür darf der Audioquest mit Hilfe des Milo mit seiner Dynamik und Schnelligkeit brillieren. Das Audioquest/Wells-Audio-Duo garantiert einfach stundenlanges, ermüdungsfreies Musikhören.
Dann versuche ich es noch einmal andersherum: Arild Andersons „If You Look“ lebt vor allem von der vielschichtigen, aber dennoch filigranen und Klangfarben starken Percussion – und die bringen Milo und Audioquest auch beeindruckend rüber. Zwar erscheinen die Klangfarben minimal gedeckter als beim Bryston, trotzdem wirkt der Wells Audio frei und offen. Trotz eines Hauchs weniger Luft um die Instrumente begeistert er mit seiner guten, aber nicht kalt-analytischen Auflösung und einer beeindrucken Tiefenstaffelung auf der imaginären Bühne. Die Pauken rollen dräuend, Impulse erklingen ansatzlos und mächtig: ein Genuss!
Aber der lässt sich ja noch steigern, beispielsweise mit dem Audeze LCD-X und einer guten Aufnahme in HighRes wie Mahlers Symphonie Nr. 6 von acousence: Es ist zwar schon enorm eindrucksvoll, wie viel großorchestrale Kraft Milo und LCD vermitteln können, aber noch intensiver wird das Erlebnis, wenn statt des unsymmetrischen der symmetrische Ausgang des Wells Audio aktiv wird: Das Klangbild gewinnt an Farbigkeit und Feinzeichnung, die Abbildung erscheint größer und der Höreindruck wird dem über Lautsprecher noch ein Stückchen ähnlicher. Für den abschließenden Vergleich des Milo mit dem Bryston spendiere ich dem LCD-X noch ein besserer symmetrisches Kabels als das von Audeze: das Habst HPLC Majesty (hier ein Link zu http://www.hifistatement.net/tests/item/1897-habst-hpcl-majesty). So wie Milo und Audeze nun einige meiner Test-Song und ein paar ein wenig in Vergessenheit geratene Stücke wiedergeben – enorm energiegeladen, farbig, mit einem Hauch Wärme, luftig und fein durchhörbar –, steht mir der Sinn nicht im mindesten nach Vergleichen. Dennoch: Der Bryston suggeriert noch ein ganz klein wenig mehr – kühlere – Luft um die Instrumente und löst dichtes musikalisches Geschehen noch einen Tick penibler auf. Die Energiedichte, die Spielfreude und die Emotionalität des Milo erreicht er aber nicht!
Gehört mit
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NAS | Melco HA-N1ZH60, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco |
D/A-Wandler | Chord DAVE |
Kopfhörerverstärker | Bryston BHA-1 |
Kopfhörer | Audeze LCD-X, EL-8 Titanium, Audioquest NightOwl Carbon |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Audioquest, Habst Ultra III und HPCL Majesty |
Zubehör | PS Audio Power P5, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Artesania Audio Exoteryc |
Herstellerangaben
Wells Audio Milo
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Ausgangsleistung | 18 Watt rms an 8Ω bei 1kHz mit weniger als 0,015% THD, 12 Watt rms an 32Ω @ 0,006% THD, 10 Watt rms an 46Ω @ 0,005% THD |
Frequenzang | ±0.25 db von 16Hz bis 30kHz |
Fremdspannungsabstand | 94db bei voller Leistung |
Eingangsempfindlichkeit | 0,72mV rms |
Verstärkung | 30db (12db Abschwächer erhältlich |
Eingangsimpedanz | 17kΩ |
Ausgangsimpedanz | 0,1Ω |
Dämpfungsfaktor | 80 bei 8Ω nominell |
Leistungsaufnahme | 42 Watt @ Leerlauf, 145 Watt @ Volllast |
Eingänge | 1 Paar Cinch, 1 Paar XLR (250 Euro Aufpreis) |
Ausgänge | 1 x vierpolig XLR, 1 x 6,3mm Klinke |
Betriebsspannung | 120 V, 230 V bei 50 oder 60 Hz |
Abmessungen (B/H/T) | 21/25/20cm |
Preis | 2000 Euro |
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Bei der Fülle der hochpreisigen Testobjekte bleibt meistens kaum Platz für Geräte der unteren Preisklassen. Zum Glück nicht immer, sonst wäre dem Tester die Begegnung mit der Q Acoustics 3050 entgangen. Nicht nur ein Verlust für ihn, sondern auch für alle anderen preisbewussten Hifi-Liebhaber.
Die 3050 sind das dritte Paar Lautsprecher des englischen Herstellers Q Acoustics aus Bishops Stortford nördlich von London, das seinen Weg in meinen Hörraum findet. Sie sind die Nachfolger der 2000i Reihe und sollen in allen Belangen noch eine Schippe drauf legen. Mit knapp 800 Euro das Paar(!) noch einmal etwas günstiger als ihr direkter Vorgänger 2050i markieren sie den günstigsten Einstieg in die Welt der Standlautsprecher bei Q Acoustics. Von der Größe zwischen den teureren Brüdern Concept 40 und Concept 500 – das brandneue Spitzenmodell – angesiedelt, aber ohne deren aufwendige Gehäuse und vor allem ohne die Hochglanzlackierung. Mir ist das ja ganz recht. Mit Kindern in der Wohnung und meiner unseligen Angewohnheit, immer irgendwas – CD-Cover, Kaffeebecher, Schraubenzieher, pardon -dreher – auf den Lautsprechern abzulegen, ist die Gefahr, diese zu zerkratzen, bei einer matteren Oberfläche wesentlich geringer. Nichtsdestotrotz sind die weißen Schleiflackgehäuse absolut akkurat verarbeitet und haben ein perfektes Finish.
Auch die 3050 sind Zwei-Wege-Lautsprecher mit jeweils zwei 165-Millimeter-Tiefmitteltönern aus einer Papier-/Polymermischung, hier Aramid genannt, die auf eine Bassreflexöffnung auf der Rückseite arbeiten. Zur Anpassung an den Raum liegen Schaumstoffstopfen bei. Der Hochtonbereich wird ab 2600 Hertz von einer 22-Millimeter-Gewebekalotte mit breiter Sicke bearbeitet. Die eingesetzten Chassis wurden zusammen mit dem und für den Lautsprecher entwickelt und sind preisklassenunüblich aufwendig konstruiert.
Verantwortlich für die Entwicklung bei Q Acoustic ist die Firma Fink Audio Consulting aus Essen. Chef Karl-Heinz Fink, der seit inzwischen über 20 Jahren für diverse Firmen Lautsprecher entwickelt hat – zum Beispiel in letzter Zeit für Naim und Boston, früher für IQ und ALR Jordan – treibt bei der Entwicklung preisgünstiger Komponenten den gleichen hohen technischen Aufwand wie für kostspieligere Varianten.
So verfügt der eher harmlos aussehende Tiefmitteltöner über einen Schwingspulendurchmesser von 30 Millimetern, der Träger ist aus Polyamid (TIL), steif wie Alu, aber ohne Wirbelstromverluste. Der Hochtöner ist noch einmal extra in Gummi „gelagert“, um Vibrationen von ihm fernzuhalten, und aufwendig hinterlüftet. Die Chassis sollen äußerst klirrarm agieren und sich hier auch vor wesentlich teurerer Konkurrenz nicht verstecken müssen. In der räumlich für Hoch- und Tieftonbereich getrennt platzierten Weiche kommen hochwertige Bauteile zum Einsatz, die Impedanzentzerrung der Tieftöner lässt auch kleine instabile Verstärker nicht vor den Q Acoustics kapitulieren. Der heutzutage fast schon abnorm hohe Wirkungsgrad von 92 Dezibel auf ein Watt in einem Meter Abstand tut dazu sein Übriges.
Das Gehäuse ist zwar nicht so aufwendig aufgebaut wie das der größeren Modelle, dafür aber mit gezielt eingesetzten Dämpfern an der richtigen Stelle akustisch optimiert. Der Grundgedanke, der auf Theorien der BBC zurückgeht, ist, Schwingungen, die man nicht verhindern kann, in einen Bereich zu verlagern, in dem sie nicht mehr störend sind. Soviel sei bereits verraten, das funktioniert in der Praxis sehr gut.
Hat man die Lautsprecher mittels des beigelegten hinteren Standfußes und der Spikes aufgestellt und angeschlossen, geht es ans Platzieren im Raum. Ein Wort zu den Terminals, die natürlich wieder für Bi-Wiring ausgelegt sind. Sie sitzen nicht mehr – wie bei den älteren Modellen – unter dem Lautsprecher, sondern wieder hinten. Ich scheine nicht der einzige gewesen zu sein, der sich an dieser Lösung gestört hat. Schön, wenn es dann geändert wird. Die Aufstellung ist nicht ganz so trivial, beziehungsweise es lohnt sich, hier ein wenig mehr Sorgfalt walten zu lassen.
Als erstes ist es wichtig, dass die Lautsprecher wirklich frei stehen, weg von jeder Seiten-, Rückwand oder Raumecke. Die Basisbreite kann durchaus variabel gehalten werden, wobei mehr auch ein mehr an räumlicher Breite im Klang bedeutet. Bei mir mussten die Lautsprecher so eingewinkelt werden, dass sie vom Hörplatz aus gesehen knapp außen am Kopf vorbei strahlen. Also linker Lautsprecher am linken Ohr vorbei, rechts entsprechend. Obwohl die Abdeckungen nur wenig Schall schlucken, hat es mir ohne am besten gefallen. Ach ja, mit verschlossenen Bassreflexrohren kann man näher an die Rückwand, aber das ist nur eine temporäre Notlösung. Wer auf nicht absehbare Zeit keine Möglichkeit hat, die 3050 adäquat zu stellen, sollte sich woanders umgucken.
Vor dem eigentlichen Hörtest habe ich dann mal kurz inne gehalten. Technisch aufwendig, konstruktiv und von der Verarbeitung ausgezeichnet, dazu ein tolles Finish bei einem Stückpreis von 400 Euro? Wo ist da jetzt der Haken oder wie viele Abstriche müssen gemacht werden? Verdienen ja auch noch diverse Zwischenstationen mit, da wird klanglich wohl nicht mehr so viel gehen...
Wie sehr man manchmal seinen Vorurteilen und dem vermeintlich sicher geglaubten Erfahrungshorizont auf den Leim geht, zeigen die ersten Takte der 3050 wunderbar auf: Ein komplettes Klangbild erstreckt sich zwischen den Lautsprechern, mit allen Facetten aufgefächert. Der Anspruch der Q Acoustics 3050 ist hoch. Die wollen nicht hinter einem billigen Verstärker mit Popmusik nur ihren Bass ins Zimmer ballern, die wollen richtig ernst genommen werden. Aber eins nach dem anderen. Aufs erste Reinhören fällt erst mal der prominente Bass- und der leicht zurückhaltende Hochtonbereich auf. Britisch eben, denke ich. Und auch da muss ich dann gleich wieder zurückrudern. Die „Turangalîla-Sinfonie“ von Olivier Messiaen ist voll Blech, Bläser, Klavier, Schlagwerk und einem Ondes Martenot. Die 3050 behalten in dem Getümmel komplett die Übersicht, lösen fein auf und loten den Raum in seiner kompletten Größe aus. Einerseits spielen die Q Acoustics dabei sehr neutral, andererseits zeigt sich hier die Schokoladenseite des Lautsprechers. An sich sind es zwei. Selten habe ich einen Hochtonbereich gehört, der so sauber spielt, ohne den kleinsten Hauch von analytischem Gehabe und ohne Anhebung. Im ersten Satz gibt es vollen Einsatz von Becken und Klavier, darüber strahlt eine Trompete. Das kann sehr schnell grell und schrill werden. Die 3050 lösen die einzelnen Bestandteile auf, ohne sie zu zerlegen und zu nerven. Man kann jederzeit jedes Instrument und/oder jede Gruppe nachvollziehen.
Am anderen Ende der Frequenzskala geht es nicht minder beeindruckend, nämlich sehr tief und sauber zu. Dabei ist der Bass durchaus auf der etwas fülligeren Seite, ohne Struktur zu verlieren. Kräftig angeschlagene Pauken samt Nachschwingen mit richtig Druck im Raum? Kein Problem. Ein Ondes Martenot mit tiefem Register obendrauf? Ganz großartig abgesetzt. Die schlanken Säulen bleiben dabei komplett souverän. Die Maßnahmen zur Reduzierung des Klirr haben ganz offensichtlich funktioniert, und das Gehäuse macht auch keinen Mucks.
Diese Genauigkeit kann manchmal irritieren. Kennen Sie noch Apollo 440 mit Ain't Talkin Bout Dub? Drum'n'Bass + Dub. Die Becken vor Gitarre und dem Restschlagzeug bringen eine Irrsinnsgeschwindigkeit in den Klassiker. Die 3050 zeigt jeden einzelnen Anschlag neben, vor, hinter dem anderen und bringt so Klarheit ins Geschehen. Erstmal wirkt das alles verlangsamt, dann ungewohnt informativ. Am anderen Ende werden Bass und Bassdrum lässig getrennt und mit ebenfalls hohem Informationsgehalt sehr kraftvoll präsentiert. Im Mitteltonbereich herrscht Neutralität vor. An dieser Stelle sei noch mal darauf hingewiesen, dass einem diese Auflösung nicht um die Ohren gehauen, sondern komplett eingebettet dargereicht wird. Um in diesen Genuss zu kommen, brauchen die Q Acoustics zumindest annähernd Zimmerlautstärke, ausgeprägte Leisesprecher sind sie nicht. Der Bass ist zwar auch bei ganz niedrigen Pegeln da, der Rest wirkt dann aber ein wenig unterbelichtet. Mit etwas mehr Lautstärke machen sie auf, auch die Abbildungsgröße wächst. Dafür braucht es übrigens nicht viel. Dank des hohen Wirkungsgrades reicht schon ein 15-Watt-Verstärker, um sozial unverträglich Lautstärken zu erzeugen. Trotzdem kann die Quelle gar nicht gut genug sein, die Lautsprecher machen jede Änderung am Frontend sofort hörbar und setzen die Qualität der Zuspieler eins zu eins um. Ach ja, laut geht auch. Und zwar so laut, dass bei mir weit vor einer Grenze der Lautsprecher der Raum am Ende war – die 3050 hätten auch ohne jede Mühe viel höhere Pegel absondern können.
Räumlich agieren die Q Acoustic sehr exakt. Ist in die Tiefe produziert worden, erstreckt sich der Raum weit hinter der Ebene zwischen Lautsprechern nach hinten, in der Breite ist an den Außenkanten Schluss. Nach oben geht es ein wenig, wenn auch keine Kuppeln ausgeleuchtet werden. Sauberkeit und Neutralität in diesem Ausmaß lassen bei mir manchmal den Wunsch nach etwas mehr Luft um Instrumente, bei Nachhall und im Hochtonbereich aufkommen. Geschmackssache, da den 3050 hier kein Fehler nachzuweisen ist. Auch mag ich es auch gern etwas knalliger mit mehr Punch im Bass. Neutral kann eben auch mal leicht ernüchternd wirken. Wobei dies meist nur bei nicht ganz so guten Aufnahmen auffällig wird, von denen man eben doch so einige hat.
Auffällig ist auch die ausgezeichnete Sprachverständlichkeit, selbst bei extrem dicht gemischten Produktionen. Mein momentanes Beispiel für Kompression und Überproduktion sind Boy mit dem Album We Were Here. Eine der schlechtesten Produktionen überhaupt, die ich kenne. Auf CD – im Radio geht‘s – ein einziger Brei, dumpf und dicht. Die Q Acoustics bringen das Kunststück fertig, diesem Sumpf Musik abzuringen und noch so etwas wie räumliche Atmosphäre zu erzeugen. Über meine Spendor klingt das Zeug einfach nur grässlich. Überhaupt Stimmen. Obwohl der Bass auf der fülligeren Seite spielt, ist Gesang beziehungsweise der Grundtonbereich davon nicht betroffen und wird kein bisschen aufgedickt. Die 3050 bringen das Kunststück fertig, jede Phrasierung genau darzustellen, ohne deswegen die zugrundeliegende Stimme in den Vordergrund zu zerren. Sehr schön Tori Amos mit „Horses“ vom Album Boys for Pele. Bei effektvoll abgestimmten Lautsprechern wird man da geradezu angezischt, was sich die Q Acoustics ganz artig verkneifen, ohne irgendeine Information zurückzuhalten.
Dem Bass fühle ich dann noch einmal auf den Zahn mit „Berlin“ vom Album Insen von Alva Noto und Ryuichi Sakamoto. Auf abgeschnittenen Klaviereinsprengseln sehr minimalistisch reduzierte Digitaleffekte über brutal tiefen vollen Bassfiguren – eine gute Methode, Lautsprecher an die Grenze zu bringen. Tief und sauber steigen die 3050 in den Frequenzkeller. Bei Lautstärken, wo die Spendor längst in der mechanischen Begrenzung des Tieftöners hängen, sind die Q Acoustics fast schon hochnäsig ungestresst. Auch ganz tief weichen sie nicht auf, kein Verschmieren der brutalen Impulse. Ich entdecke dann nebenbei gleich noch mal einen ganz tiefen Nachhall, der bisher immer untergegangen ist.
Die genannten Eigenschaften machen die Lautsprecher im höchsten Maße langzeittauglich und entspannend. Hat man sich eingehört, bleibt man einfach mal länger sitzen und zappt sich sich nicht wild durch die Musiksammlung. Ein Nachteil sei nicht verschwiegen: Aufgrund der äußerst zurückhaltenden Bepreisung werden die Q Acoustics wohl selten auf Konkurrenten auf klnaglicher Augenhöhe treffen, sondern in Lautsprecherwänden an Umschaltanlagen weit unter ihren Möglichkeiten vorgeführt.
Sollten Sie auf der Suche nach einem Paar guter, basstüchtiger Lautsprecher für auch größere Räume sein und haben an sich ein wesentlich höheres Budget veranschlagt – gern auch das doppelte oder dreifache des Preises der 3050 –, machen Sie sich trotzdem die Mühe und hören sich die Q Acosutics unvoreingenommen unter optimalen Bedingungen und in Ruhe an – es lohnt sich!
Gehört mit
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Analoglaufwerk | Technics SL-151/II, Technics SL-Q2 |
Tonarme | Roksan Tabriz |
Tonabnehmer | Audio Technica AT-33 PTG/II, Technics EPC-205 MkIII |
Phonopre | ifi iPhono |
PC | Acer Espire, I3 CPU 1.70 GHz, 8 GB RAM |
Software | Foobar2000 |
CD-Laufwerk | Denon DCD-1290 |
Wandler | Phonosophie DAC1 |
Verstärker | Creek 5350 SE, Muse 20x |
Lautsprecher | Spendor A5, Heißmann Acoustics Cinetor |
Kabel | TaraLabs, RG142, Vovox, Sommer, Oehlbach, Baumarkt, Funk-Tonstudiotechnik, Supra Cable, Audioquest |
Herstellerangaben
Q Acoustics 3050
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Frequenzgang | 44Hz – 22kHz |
Mittlere Impedanz | 6 Ohm |
Wirkungsgrad | 92dB |
Empfohlene Leistung | 25 – 100w |
Übergangsfrequenz | 2,6 KHz |
Abmessungen (H/T/B) | 1000/298/200 mm |
Gewicht | 17,8 kg |
Garantie | 5 Jahre |
Paarpreis | 800 Euro |
Vertrieb
IDC Klaassen International Distribution & Consulting oHG
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Anschrift | Am Brambusch 22 44536 Lünen |
Telefon | +49 231 9860285 |
info@mkidc.eu | |
Web | www.idc-klaassen.com |
Acoustical Systems' tonearm Aquilar, as well as the top-of-the-range model Axiom, are characterized by the UNI-DIN geometry newly developed by Dietrich Brakemeier. The analogue specialists from Bavaria have not yet invented a new generator principle, but with The Palladian Cartridge they thoroughly demonstrate how far one can get sonically with the ingenious combination of already well-known solutions.
During its review run a few months ago, the Aquilar convinced with its geometry and its enormous sonic capabilities, and made me curious about other products from that small manufactory. And, I'm not thinking of the Apolyt turntable – an analogue monument which debuted at the Munich High End show with a price clearly set within the six-digit range. Due to logistical reasons, the occupation with The Palladian therefore appeared much more tempting – and so Acoustical Systems' top-of-the-range cartridge model celebrates its world premiere in Hifistatement.
The Palladian is an advanced development of the Aiwon, in which Dietrich Brakemeier was primarily concerned with getting a good bit closer to the live impression of music – or, in a more prosaic way of speaking, to further improve the cartridge's dynamic capabilities and instantaneous immediacy. For this purpose, the cantilever was shortened a little, which reduced the moving mass, while the bracing wire was also modified. Incidentally, The Palladian's cantilever, as happens with all Acoustical System cartridges, is made of tempered aluminum, which in addition has been treated with C37 lacquer. According to the designer's experience, cantilevers made of harder materials such as boron, ruby, or diamond, are subject to resonances in the presence range, which among other things leads to an overexposure of noise, which appears in a more or less high amount in every recording. Aluminum therefore happens to resonate in a lower, less disturbing frequency range. In addition, in Acoustical System cartridges these intrusions are minimized by the C37 lacquer.
Each of the two coils of The Palladian comprises seven windings of very low oxygen 5N silver – and this is exactly one winding more than the Aiwon has. Although both cartridges feature each a magnet of the same strength, The Palladian comes up with a magnetic field in which the coils move that is said to be minimally stronger, the reason for this being a better focusing within this area. For me this seemed quite a contradiction, to reduce the moving mass on the one hand, and to apply one more winding of wire to the coil carrier on the other. Dietrich Brakemeier responded by saying that the two additional windings corresponded to the weight of about only one hundredth of a millimeter of the needle carrier's length, which is absolutely negligible compared to its shortening.
Of course, Acoustical Systems does not manufacture the generators of its cartridges themselves, but has them built by a renowned West European manufacturer. However, the stylus, as Dietrich Brakemeier notes, is not taken from the portfolio of the said manufacturer, but is purchased in Germany and then supplied to them. It was decided to use a very smoothly polished Q4 Shibata EVO profile, as it was formerly used in Quadro compatible cartridges. Although today's recordings no longer contain tones in the 40 Kilohertz range, the given ample high-frequency tracking ability does have a very positive effect on the upper frequency range of women's voices, for example.
The generators manufactured to Acoustical-Systems' specifications are then "wedded" in Bavaria with the bodies. The body is made of hammered TIMET TIMETAL® 1100, a titanium alloy titled "Ti-6Al-2.7Sn-4Zr-0.4Mo-0.45Si". The surface treatment not only changes the shape – considerably fewer parallel surfaces result thereof – but also the internal structure of the material, so that resonances can spread less strongly throughout the material compared to bodies with parallel surfaces and continuous crystal lattice parameters. The generator is fixed to the body with an epoxy-resin glue at three defined points, while Dietrich Brakemeier dampens the body/generator unit with two different polymers at four points. Naturally, the cartridge comes in a representative package, including a few accessories, such as three pairs of brass screws in different lengths, which were chosen because of their favourable sonic conductance.
Since the Acoustical Systems tonearm was still mounted on the more distant base of my LaGrange turntable, and while it certainly had to be one of the best possible matches for The Palladian, as no one was able to adjust this tonearm better than its developer, I consequently asked him to install the cartridge. Despite the Aquilar offering diversified adjustment possibilities, I fairly quickly was sure that Acoustical Systems' new top model was perfectly adjusted to my turntable. After listening to a few of Dietrich Brakemeiers' test tracks, we then switched to some of my own repertoire, not with the intention to evaluate the cartridge, but only to get some new, insightful songs the other might have. For a critical evaluation, The Palladian simply hadn't collected enough hours of operation. For burning-in the cartridge, I again used Keith Jarrett's solo albums Sun Bear Concerts and Bremen/Lausanne. And already at this point I got the impression that the Palladian was playing in a very open and spacious manner.
I like to admit that lately, because of the various new entries in my digital playback chain, I have been neglecting my record collection a bit. One evening, when I heard Zakir Hussain's great ECM recording Making Music, I was startled by what I recently had been missing. Hariprasad Chaurasias' flutes, John McLaughlin's acoustic guitar, Jan Garbarek's saxophone, and Zakir Hussain's percussion sounded as dynamic and seamless as I previously had experienced only from some audiophile recordings such as old direct-to-disc albums. Tonal colours and transients came very much close to a live performance in a club, like the Neuburger Birdland club where musicians use to play unplugged. The way the sound was detaching from the loudspeakers was so convincing that this highly realistic effect also affected the music's spatial portrayal. Acoustical Systems' cartridge-tonearm combo certainly has its share in all of this, but it is still too early to award them the merits for this magnificent performance. As already said, I haven't been listening to vinyl for quite a long time. However, in the meantime a lot has happened in my listening room. At the present the Kaiser Acoustics Kawero! Classic are substituting the LumenWhites, while some successfully applied tuning devices from Harmonix improve the room acoustics, and the splendid PS Audio BHK Signature provides the necessary power.
But before I compared The Palladian with the equally vivid and sumptuous Transrotor JR Tamino in the Thales Symplicity II tonearm to assess the Acoustical System components' proportion in the overwhelming musical experience just described, I experimented a bit with different impedance loads. The Palladian started its test round with the 85 ohms I had previously run the Lyra Etna with. Thus I interpreted the manufacturer's recommendation – they specify 100 to 200 ohms – a little bit too generous. However, this specification ranged in the upper scope of the usual empirical formula and even beyond, as the load resistance should be 10 to 20 times the generator's internal resistance value: That would resemble 50 to 100 ohms for the specified five ohms. For this purpose I used the plug-in resistors valued 40, 85, 150, and 300 ohms supplied with Einstein's balanced phono stage "The Turntable's Choice." Contrary to Acoustical Systems' recommendation, I tried to use 40 ohms instead of the previous 85 ohms, but this turned out to be a bad idea, because Dick Schory's "Buck Dance" from the album Bang, Baaroom and Harp was rendered comparatively hampered and less airy. The portrayal of depth and room height appeared some way restricted.
So I tried to go with the other extreme, in this case 300 ohms, and this attempt provided results that were significantly better. A huge space opened up, the musicians literally sparkled with the joy of playing. Now performing at its best, it tonally also stepped a little bit to the bright side. Opting for half of the load impedance, the tonal colours became somewhat richer again, the endeavours of the New Perkussion Ensemble reached the same intensity as before and the acoustic image seemed exceptionally credible – albeit not quite as spectacular as with 300 ohms. Since The Palladian had been attracting me so much with the 85 ohms loading, I tried this value again. However, the sound was approaching too much the way it had been performing in a somewhat more extreme way with the loaded 40 ohms. In conjunction with The Palladian, Einstein's phono preamplifier for my taste works best with 150 ohms – of course, the ideal load impedance depends very much on the circuitry of the phono stage's input section. Needless to say, I once again checked how the now chosen load resistance affected the playback of Making Music: The immediacy of the entry of guitar and saxophone impressed a bit more, Jan Garbarek's soprano saxophone became a touch more poignant, and the spatiality appeared to be a little more airy.
The fact that The Palladian performs best in all well-known audio disciplines and that it demonstrates excellence in immediacy and live character should now be more than clear. But with all the records heard along the test run, a primary experience has gained ground in an initially very subliminally, but then increasingly deliberate way: Even within the wildest musical performances, or throughout fortissimo passages, or when facing brutal impulses, The Palladian unveils an integral sovereignty. You surely have experienced that particular kind of sensation that creeps up when a cartridge tracks a critical passage, yet without distortion, but the feeling sets in that something of a limit has been reached, and more consequently would endanger a stress-free playback. The Palladian doesn't raise these concerns at all. It is always in charge of the situation – and therefore you are able to enjoy even the most violent musical attacks in full intensity, yet highly relaxed. Magnificent!
After taking my decision for the final load impedance of 150 ohms, I granted The Palladian some more of my records, and a few days later subsequently awoke the long unused JR Tamino from his slumber, letting it play two album sides right away. Months ago, I had opted for the lower terminating load of 40 ohms, as this impedance supported the Tamino's full-bodied, colour-intense and physically palpable acoustic depiction. A few minutes of Zakir Hussain's fantastic album were sufficient to make clear that the analogue division of my playback system nourishes its fascination not only through Acoustical Systems' combo: The JR Tamino mounted to the Thales tonearm lets oneself delightfully indulge in iridescent sounds, while the Acoustical Systems duo lets Making Music unleash a slightly richer dose of adrenaline. Its dynamics make the live experience a touch more tangible. It remains to be seen which proportion of the sound quality can be allocated to the cartridge or to the tonearm, in both cases equipped with non-interchangeable internal wiring. However, for me there is only one conclusion to be taken out of this: As of now, I want to listen to a lot more records again, no matter which of these two tantalizing high-class cartridge systems I use.
Listened with
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Turntable | Brinkmann LaGrange with tube power supply |
Tonearms | Thales Simplicity, Acoustical Systems Aquilar |
Cartridges | Lyra Etna und Olympos, Transrotor JR Tamino |
Phono preamp | Einstein The Turntable‘s Choice (balanced) |
Preamp | Einstein The Preamp |
Poweramps | PS Audio BHK Signature 300 Amplifier, Ayon Epsilon with KT150 tubes |
Loudspeakers | Kaiser Acoustics Kawero! Classic, LumenWhite DiamondLight |
Cables | HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde |
Accessories | PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS wall sockets, Acapella Bases, Acoustic System Feet and Resonators, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty and Cerabase, Harmonix Real Focus and Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs |
Manufacturer's Specifications
Acoustical Systems The Palladian
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Principle | Moving Coil |
Output voltage | 0.33mV at 5cm / sec |
Static needles | 16-18mm / N at 18 ° C to 30 ° C |
Empfohlene Auflagekraft | 17-18mN |
Recommended holding force | 0,35dB at 1kHz |
Channel separation | 32dB |
Frequency response | 15Hz to 32kHz ±2dB |
Needle grinding | Q4 Shibata EVO |
Internal resistance | 5Ω |
Recommended terminating resistor | 100-200Ω |
Mass | 11,8g |
Price | 8800 Euro |
Manufacturer
Acoustical Systems
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Address | Axinia Schäfer Alpenstr. 26 86935 Rott GERMANY |
info@acoustical-systems.com | |
Web | www.acoustical-systems.de |
Vertrieb
OPERA Vertrieb GmbH & Co. KG
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Anschrift | Schwarzwaldstraße 13 75173 Pforzheim |
Telefon | +49 7231 2988368 |
Web | www.opera-online.de |
Was hat die Zahl „Twenty“ mit den Lautsprechern der italienischen Edelschmiede Zingali zu tun? Wenn Sie jetzt weiterlesen, werden Sie noch viel mehr erfahren.
Ende der achtziger Jahre gründete Giuseppi Zingali die Firma Zingali Acoustics und pünktlich zum zwanzigsten Firmenjubiläum brachte er sein Modell Twenty Evo auf dem Markt. Besonders erfolgreich ist seine Fima auf einem Markt, wo man italienische Nobelprodukte eher weniger vermutet – nämlich weitab der Heimat in Japan. In mehreren japanischen HiFi-Zeitschriften bekam das Vorgängermodell der Twenty Evo 1.2, die Evo 1.12 bedeutende Auszeichnungen, darunter sogar einen Preis, der noch nie zuvor an eine ausländische Marke vergeben wurde. In Deutschland dagegen ist Zingali deutlich weniger bekannt. Ich muss gestehen, dass ich den Namen zwar schon gehört hatte, aber bis dato wenig beachtete und wenig darüber wusste. Eine echte Wissenslücke, wie sich noch herausstellen sollte – und das, obwohl ich ein großer Italienliebhaber bin. Cayin-Audio-Chef Thomas Deyerling hat den Vertrieb für Zingali erst kürzlich übernommen und brachte mir ein Paar seiner wohlgeformten jeweils 52 Kilogramm schweren Lautsprecher vorbei.
Zingali selbst sagt, dass sein dreißigjährige Tradition und Philosophie am besten in der Twenty Evo-Serie zum Ausdruck kommt. Bei der Produktevaluierung steht dabei Kontinuität statt hektischer Modellwechsel im Vordergrund. Sicher auch ein Aspekt, der beim langfristigen Werterhalt dieser Lautsprecher eine Rolle spielt. Die handwerkliche Tradition der Holzverarbeitung kam bei meinen Testlautsprechern in dunkler Kirsche besonders gut zur Geltung. Die vordere Frontplatte und auch die Rückwand dieser Ausführung besteht aus 40 Millimeter starken Holz. Das trapezförmige Gehäuse wird aus MDF gefertigt. Diese Gehäuseform wurde gewählt, um interne stehende Wellen auf ein Minimum zu reduzieren. Neben den Massivholz-Ausführungen gibt es noch diverse preisgünstigere Varianten in satiniertem weiß und schwarz und auch in hochglänzendem Klavierlack.
Die Besonderheit und Einzigartigkeit aller Zingali Produkte ist deren patentierte Omniray-Technologie, die ein optimales Phasen- und Abstrahlverhalten gewährleisten soll. Die Wiedergabe wird dabei wie bei einer Punktquelle als absolut homogen empfunden und soll für eine natürliche Präsenz im Hörraum sorgen und dem Klangeindruck eines Live-Events entsprechen. Ein wahrlich hoher Anspruch.
Die verwendeten Chassis und Horntreiber wurden von Zingali selbst entwickelt und von zwei führenden italienischen Herstellern exakt nach deren Vorgaben hergestellt. Die Hersteller sind Eighteen Sound und Sica, die beide vorwiegend für den professionellen Bereich produzieren. Die Membran der Druckkammertreiber besteht aus Titan. Die Magnete sind aus Neodym. Die Weiche ist sehr linear mit einer Steilheit von zwölf Dezibel pro Oktave ausgelegt und ermöglicht Bi-Amping und Bi-Wiring.
Bei Informationen zu Detaillösungen ist man bei Zingali äusserst vorsichtig: Natürlich ist es verständlich, dass man keine Betriebsgeheimnisse preisgeben möchte. An Selbstbewusstsein, was die eigenen Fähigkeiten anbelangt, mangelt es den Italienern aber keinesfalls. Wörtlich heißt es bei der Firmendarstellung unter anderen: „You are observing a project philosophy. Listen to him you'll convince yourself there are no competitors“. Vertriebschef Thomas Deyerling hat die Einschätzung, dass es keine Wettbewerber für Zingali gibt, natürlich geteilt. Er erzählte mir genüsslich von diversen Vorführungen bei Händlern, wo deutlich teuere Lautsprecher – auch sehr bekannte aus italienischer Produktion – gegen Zingali stets das Nachsehen hatten.
Diese Aussagen machten mich sehr neugierig auf die Hörtests, denn nur der Vergleich macht bekanntlich sicher. Ich hatte vor kurzem ein paar Kleinigkeiten in der Anlage ausprobiert und mir ein leichtes Brummen eingefangen. Beim Anschluss an die Zingali war dies nun plötzlich deutlich lauter zu vernehmen weil diese Lautsprecher einen extrem hohen Wirkungsgrad von 96 Dezibel aufweisen. Vor den eigentlichen Hörtests konnte ich mein Brummproblem aber lösen und mich voll auf die Musik konzentrieren. Auf eine kleine Tuningmaßnahme sei noch hingewiesen: Die mitgelieferten und auch auf den Fotos sichtbaren mitgelieferten Brücken für die Bi-Wiring-Terminals haben wir durch Silent Wire Brücken ausgetauscht.
Einer meiner Lieblingssongs ist seit kurzem „Pink Panther“ in der Version des schottischen Gitarristen Ian Melrose, zu finden auf seinem Album A shot in the dark. Mich hat bei der Zingali Twenty Evo sofort die enorme Durchsichtigkeit der Wiedergabe fasziniert. Das feine Ausklingen einzelner Gitarrensaiten mit einem unglaublichen differenzierten Hochtondetailreichtum bereitete mir ebenso Vergnügen wie das Wahrnehmen kleinster Schallereignisse, die bei nicht so hochwertigen Lautsprechern oftmals im Nirvana verschwinden. Das alles geschieht mit einer solchen Selbstverständlichkeit und Natürlichkeit, die ihresgleichen sucht.
Dynamische Fähigkeiten kann ich gut mit „Don`t turn back now“ von Mighty Sam McClains Album Give it up to love beurteilen. Beim Metzger werden Sie oft gefragt: „Darf es ein bisschen mehr sein?“ Die Zingali Twenty Evo 1.2 macht ungefragt einfach mehr, als man gewohnt ist und bietet eine schier unbegrenzte Dynamik. Durch die Präsenz auch kleinster Details gerät die Musikwiedergabe unglaublich realistisch und mühelos.
Auch Frauenstimmen wie von Femme Schmidt`s „Defenceless“ aus dem Album Femme Schmidt – Schmidt verursachen mit der Evo 1.2 nicht selten wohlige Schauer, ob der gehauchten feinziselierten Stimme. Live-Aufnahmen wie der Klassiker „Hotel California“ aus dem Album Hell freezes over von den Eagles werden tatsächlich zum Live-Erlebnis. Man vergisst völlig, dass man eigentlich eine Musikkonserve konsumiert. Das macht auch gute Lounge-Musik wie auf Vargos Beauty den Song „Back to Serenety“ zum Hochgenuss. Hier kann man förmlich in die Klangwelten eintauchen und würde am liebsten gar nicht mehr auftauchen.
Die Zingali Evo 1.2 ist einerseits ungemein analytisch und detailreich, klingt aber andererseits niemals technisch, sondern absolut natürlich und klangfarbenstark. Beim Testen konzentriert man sich ja oft darauf, wie Höhen, Mitten und Bässe sowie die Räumlichkeit wiedergegeben werden. Bei der Zingali erscheint mir solch eine Beschreibung nahezu profan, da sie mit einer solchen Dynamik, Ausdrucksstärke und Spielfreude aufwartet, bei der die klassischen Dimensionen der Klangbeschreibungen in den Hintergrund treten. Man kann mit ihr einfach vollkommen entspannen und stundenlang Musik geniessen.
Ich habe mir mit der Zingali eine Menge Musikstücke angehört und war immer wieder aufs Neue begeistert. Da scheint mir der Paarpreis von 14.800 Euro in der Standartausführung beim gebotenen klanglichen Gegenwert völlig angemessen. Einen Lautsprecher zu finden, der selbst bei einem Mehrfachen des Preises besser klingt, ist schwierig. Der Preis relativiert sich zudem, da die Zingali bedingt durch den sehr hohen Wirkungsgrad nicht unbedingt kräftige und damit oft teuere Endstufen benötigt. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Lautsprecher auch sehr gut mit Röhrenverstärkern harmoniert oder auch Class-A-Endstufen, die nicht mehr als 20 Watt Leistung liefern.
Zum Schluss hörte ich noch einen französischen Klassiker aus meiner Jugend von Alain Delon: „Comme au cinema“ was so viel bedeutet als „Wie im Kino“. Es gibt sicher bessere Aufnahmen, aber mit der Zingali klang es nach ganz großem Kino!
Gehört mit
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Plattenspieler | Le Tallec Stad S |
Tonarme | Clearaudio Souther, Eminent 1 |
Tonabnehmer | Van den Hul Grashopper |
Musikserver | Aurender N100 |
D/A Wandler | MYTEK Brooklyn mit SBooster Netzteil, Audiobyte Hydra Z USB Bridge und Hydra ZPM Netzteil |
Vorverstärker | Grandinote Proemio |
Endstufen | mt-audio-design Monoblöcke, Grandinote Demone |
Lautsprecher | Wilson Audio MAX |
Kabel | Audioquest, HABST, StraightWire, Sun Wire Reference |
Zubehör | Ictra design Rack PROTO und Endstufenbasen |
Herstellerangaben
Zingali Twenty Evo 1.2
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Prinzip | 2-Wege Bassreflex Standlautsprecher |
Chassis Bestückung | 1x Mittel-Hochton Kompressionstreiber, 44mm Schwingspule, 300 mm Bass, 75mm Schwingspule |
Horn | Omniray GZ 300mm |
Belastbarkeit RMS | 500 W (AES) |
Nennimpedanz | 6 Ohm |
Frequenzbereich | 30 Hz – 21 kHz |
Übergangsfrequenz | 1000 Hz 12 dB/Oktave |
Wirkungsgrad | 96 dB |
Abstrahlwinkel | 120° (-6dB) |
Abmessungen (H/B/T) | 1140/360/550 mm |
Gehäusematerial | MDF 19mm, Frontplatte und Rückwand 40 mm |
Farben | Standard: schwarz satiniert, weiß satiniert, Mischung aus weiß und schwarz satiniert, Aufpreis: weiß hochglänzend, schwarz hochglänzend |
Gehäuse und Horn | schwarz satiniert – weiß perlend satiniert |
Hölzer Plus-Version | Kirsche,helle Kirsche, Walnuss,helles Walnuss,Natur |
Gewicht | 52 kg |
Paarpreis | 14.800 Euro Satin lackiert, 16.400 Euro Klavier- bzw. Glanzlack, 17.900 Euro Plus-Version mit Massivholz Horn- sowie Front und hinteres Paneel und Fuß |
Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
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Anschrift | An der Kreuzheck 8 61479 Glashütten-Schloßborn |
Telefon | +49 6174 9554412 |
Fax | +49 6174 9554424 |
info@cayin.com | |
Web | www.cayin.de |
Hersteller
Intona Technology GmbH
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Anschrift | Auweg 32 89250 Senden |
Telefon | +49 7307 9545630 |
mail@intona.eu | |
Support | support@intona.eu |
Vertrieb | sales@intona.eu |
Ein Schallplattenspieler bot und bietet seinem Besitzer unzählige Möglichkeiten, auf den Klang Einfluss zu nehmen. Bei CDs sah es da schon schlechter aus. Das wohl größte Betätigungsfeld findet der aktive Audiophile jedoch beim Thema Computer-Hifi. Da blickt man schon gerne mal über den Tellerrand – und stößt zum Beispiel auf Intonas USB-Isolator.
Eines der größten Probleme, wenn Computer – ein Streamer ist auch nichts anderes – und Audio-Komponenten zusammentreffen, sind die hochfrequenten Störungen durch die verschiedenen Taktraten im Rechner, die über die Kabel in die sensiblen Hifi-Geräte gelangen: Es geht also darum, die Musikdaten möglichst frei von Jitter zum Wandler-Chip zu liefern und die Audio-Elektronik vor dem HF-Schmutz aus dem Computer zu schützen. Wir haben an dieser Stelle ja schon mehr oder weniger preiswerte und effektive Helferlein vom Jitterbug über den ifi iDefender und den SOtM iSO-CAT6 bis zum Mutec Mc-3+ Smart Clock USB vorgestellt.
Inzwischen hat sich in interessierten Kreisen auch der Intona High Speed USB-Isolator einen guten Ruf erworben. Die Intona Technologie GmbH entwickelt, produziert und vertreibt sein nunmehr 15 Jahren elektronische Baugruppen zur Signalverarbeitung. Abnehmer der professionellen Produkte waren bis vor kurzem, als Audiophile den Isolator entdeckten, ausschließlich Industrieunternehmen. Daniel R. Stämmler ist übrigens nicht nur Geschäftsführer und Elektronik-Entwickler, sondern verbringt auch einen Teil seiner Freizeit hinter dem Mischpult einer ausgefeilten PA-Anlage bei Konzerten renommierter deutscher Rockmusiker. Aber das ändert nichts an seiner technischen Herangehensweise an das Thema Musikproduktion. Den Isolator gibt es in zwei Qualitätsstufe: Die Standard-Variante schützt gegen Spannungen bis ein Kilovolt, die Industrie-Version soll auch Spannungen bis 2,5 Kilovolt standhalten. Daniel Stämmler erläutert, dass für die höheren Spannungen der Einsatz hochwertigere Bauteile nötig sei. Messtechnisch unterschieden sich die beiden Versionen nicht. Und deshalb weicht er der Frage, welche Version besser klinge, auch geschickt aus und verweist auf die Erfahrungsberichte seiner audiophilen Kundschaft, die nach Vergleichen den 2,5-Kilovolt-Isolator deutlich bevorzugt.
Es bleibt auch nicht unerwähnt, dass es Intonas umfassende Erfahrung mit High-Speed-Elektronik und programmierbarer Logik ist, die die Firma in die Lage versetzte, den weltweit ersten USB 2.0 Hi-Speed Isolator zu entwickeln. Bislang erhältliche USB-Isolationsprodukte seien auf Full Speed (12 MBit/s) und Low Speed (1,5 MBit/s) beschränkt gewesen, während der High Speed Isolator USB-Daten mit zu 480 MBit/s im Hi-Speed-Modus übertragen könne – bei vollständiger galvanischer Isolation der Daten- und Versorgungsleitungen. Daher sei er die ideale Lösung, um Masseschleifen und Störkopplungen aufzubrechen und USB-Verbindungen gegen Potentialdifferenzen, Überspannungen und Spannungsspitzen zu schützen.
Natürlich habe ich den Intona in meiner üblichen Digital-Kette ausprobiert, allerdings ohne allzu große Erwartungen. Denn seitdem ich ein recht puristisches, nicht mit dem Internet verbundenes Audio-Netzwerk mit einem SBooster gespeisten Belkin Router, dem Melco HA-N1ZH60 NAS, der Aries Femto Streaming Bridge – ebenfalls mit SBooster – und dem Chord DAVE Wandler betreibe, bringen selbst ansonsten bewährte Klangverbesserer wie der Mutec MC-3+ Smart Clock USB keine Verbesserungen mehr. Zwischen dem USB-Ausgang des Melco und dem DAVE hingegen halte ich den Mutec für nahezu unverzichtbar. Wenn aber der Aries Femto ein fein aufbereitetes Signal über USB ausgibt, vermag auch der Mutec nichts mehr zu verbessern. Und warum sollte das beim Intona anders sein? Ich habe ihn dennoch einmal zwischen Aries Femto und DAVE eingeschleift: Wie erwartet führt ein weiteres USB-Kabel – meine zweite Wahl, zwei Stück der höchsten Qualitätsstufe habe ich leider nicht – und der Isolator in der Datenstrecke zu keiner Verbesserung. Die Abbildung gerät damit minimal kleiner und dem Ganzen fehlt es ein wenig an Drive. Aber das war ja beim Mutec ähnlich: Auch die beste zusätzliche Signalaufbereitung kann in einer fast perfekt abgestimmten Kette des Guten zu viel sein.
Anders sieht es aus, wenn es nicht über den zweiten Ethernet-Ausgang des Melco zum Aries und von dort per USB zum DAVE geht, sondern direkt vom USB-Ausgang des Melco zum Wandler. Hier bringt der eingeschleifte Intona mehr Schnelligkeit, Luftigkeit und eine bessere Durchzeichnung ins Klangbild. Die Musiker scheinen ambitionierter zu Werke zu gehen und sitzen mit ein wenig mehr Abstand zu ihren Kollegen auf einer etwas größeren imaginären Bühne. Dank des Intona erreicht die USB-Verbindung zum Wandler beinahe das Niveau, auf dem Melco und DAVE inklusive Aries Femto spielen. Im Verhältnis zum klanglichen Zugewinn erscheint der Preis des Intona Isolators ausgesprochen moderat.
Weiter geht's dann im Wohnzimmer, wo der Intona den Mytek Brooklyn DAC vom ebenso preisgünstigen wie wohlklingenden Soul-M Musikserver, den wir Ihnen in Kürze hier vorstellen werden, isoliert. Dadurch gerät die räumliche Darstellung ein wenig stabiler und weiter ausgedehnt. Die Instrumente werden schärfer fokussiert und der Bassbereich besitzt nun mehr Definition, wenn auch einen Hauch weniger Fülle. Da der Mytek in dieser Frequenzregion von Haus aus kein Kind von Traurigkeit ist, macht sich dies aber keinesfalls negativ bemerkbar – im Gegenteil: Die Wiedergabe wirkt jetzt eine Spur schneller, dynamischer und präziser. Wenn man den Intona wieder aus der Datenleitung nimmt, schrumpft beim ersten Teil von Keith Jarretts Köln Concert der Saal ein wenig, es fehlt ein wenig an Glanz und Atmosphäre und das Spiel erscheint einen Hauch emotionsärmer und blutleerer: Der technische Aspekt der Musikreproduktion schleicht sich wieder ins Bewusstsein des Hörers. Auch bei dieser nun wirklich nicht übertrieben aufwändigen digitalen Kette möchte ich auf den Intona keinesfalls verzichten.
Wie Daniel Stämmler in Gesprächen mit Kunden erfuhr, wird sein Isolator aber selbst in Ketten eingesetzt, in denen sein Preis den des Wandlers übertrifft. Ganz so weit will ich es nicht treiben, probiere den Intona aber mal in etwas rauerem Gelände aus: in der USB-Verbindung zwischen einen MacBook Pro als Datenlieferanten und einer Chord Mojo Kopfhörerverstärker/Wandler-Kombination: Mit dem Isolator in der Datenleitung ist beispielsweise der Nachhall länger zu verfolgen ist, bevor die schwachen Signale vom digitalen Schmutz überdeckt werden. Mit dem Intona genießt man einen realistischere, fast greifbare Raumillusion, einen hervorragende Feinzeichnung und zu meiner Überraschung auch kräftigere Klangfarben. Im Zusammenspiel mit einem Computer zeigt der Isolator am deutlichsten seine segensreiche Wirkung: Er verhilft dem Mojo zu fast ebenso intensiven klanglichen Höhenflügen, die ein direkt angeschlossener Hugo ermöglicht!
Gehört mit
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im Hörraum |
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NAS | Melco HA-N1ZH60, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco |
D/A-Wandler | Chord DAVE |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Ayon Epsilon mit KT150, Eintein The Poweramp |
Lautsprecher | Kaiser Acoustics Kawero! Classic, LumenWhite DiamondLight |
Kabel | Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon, Cardas Audio Clear Network |
Zubehör | PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Füße und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Audioquest Jitterbug |
Im Wohnzimmer |
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Musikserver | Soul-M mit SBooster BOTW P&P Eco |
D/A-Wandler | Mytek Brookly SBooster BOTW P&P Eco |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Eintein The Poweramp |
Lautsprecher | Acapella Violon VI |
Kabel | Swiss Cables Reference (Plus), Habst Ultra III, Audioquest Diamond, |
Zubehör | Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix Füße, Audioquest Jitterbug |
Mobil |
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Computer | MacBook Pro, 2,2 Ghz, Intel Core i7, 16 GB DDR3, macOS Sierra 10.12.3 |
Audioplayer | Audirvana+ 2.6.6 |
Kopfhörerverstärker/Wandler | Chord Mojo |
Kopfhörer | Audeze EL-8 Titanium und LCD-X |
Kabel | Habst, Audioquest, Zimmerli Sound |
Herstellerangaben: Intona High Speed USB-Isolator Industrial Version
Hersteller
Intona Technology GmbH
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Anschrift | Auweg 32 89250 Senden |
Telefon | +49 7307 9545630 |
mail@intona.eu | |
Support | support@intona.eu |
Vertrieb | sales@intona.eu |
Vertrieb
reson audio gmbh
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Anschrift | Gartenstrasse 26 D-79774 Albbruck |
Telefon | +49 7753 624335 |
reson@reson.de | |
Web | www.reson.de |
Vor einigen Monaten testete ich die Vorstufe Director und den Endverstärker Performer s800 aus der Professional Fidelity Linie von SPL. Sie gefielen mir so gut, dass bei mir der Wunsch aufkam, mich mit dem Phono-Vorverstärker Phonos zu beschäftigen.
Der Grund für mein Interesse liegt im musikalischen Character von Director und Performer s800 begründet. Beide Geräte zeigen in klanglicher Hinsicht eine gemeinsame Auffälligkeit. Ich meine die ungewöhnlichen dynamischen Eigenschaften, die Fähigkeit, gefühlt aus dem Nichts Energie zu entfalten. Dies bezieht sich nicht auf die maximale Lautstärke, sondern auf die sogenannte Fein-Dynamik. Die SPL-Verstärker scheinen geradezu unbegrenzte Reserven zur Verfügung zu haben. Genau dies ist das besondere Anliegen der Entwickler bei SPL, namentlich Bastian Neu, der für Director, Performer s800 und Phonos verantwortlich zeichnet. Im professionellen Bereich ist Sound Performance Labs längst weltweit etabliert. Der Durchbruch und die Anerkennung in der Musiker- und Studio-Szene gelangen auf Grund des außergewöhnlich natürlichen Klanges, mit denen die SPL Mischkonsolen in Fachkreisen auffielen. Die Ursache dafür liegt im Wesentlichen in der Voltair-Technologie. Voltair ist ein Kunstwort aus Volt und Air. SPL arbeitet in den Voltair-Komponenten mit einer Spannung von ± 60 Volt, also insgesamt 120 Volt, für die Audio-Signalverarbeitung. Dadurch erhöht sich das dynamische Lautstärkeverhalten auf das Doppelte der üblichen 36 Volt Signal-Verarbeitungs-Spannungen. Für die Musik bedeutet dies, dass sie mehr Luft zum Atmen bekommt, einen größeren dynamischen Rahmen zur Verfügung hat, in dem sie sich ungehemmt, spontan und praktisch unlimitiert entfalten kann. Bastian Neu sagte mir am Telefon, es sei unmöglich, mit den üblichen Audiosignalen in diesem Leistungsbereich an die Grenzen zu stoßen.
Das niederrheinische Unternehmen gibt sich in der ausführlichen Beschreibung des Phonos auf der Website sympathisch bescheiden. In unserer Branche wird anderswo gern „getrommelt“ und manche technische Mücke zum klanglichen Elefanten aufgebauscht. Bei den SPL-Profis findet man unter den technischen Daten zur RIAA Entzerrung den Hinweis auf den amerikanischen Audio-Ingenieur Douglas Self. Dieser hat drei Bücher veröffentlich, die jeweils die Konstruktion von Audio-Komponenten zum Inhalt haben. Bei SPL hat man sich bei diesem anerkannten Konstrukteur bedient – woraus man keinen Hehl macht. Die RIAA Kennlinien-Entzerrung ist ja auch nur ein Teil, wenn auch ein bedeutsamer innerhalb einer Phonostufe. Mindestens ebenso wichtig ist die saubere Verstärkung des geringen Pegels, den ein Moving-Magnet- oder ein Moving-Coil-Tonabnehmer liefert. Da staunt man beim Blick auf die technischen Daten nicht schlecht, wenn dort bis zu 71,5 dB zu lesen sind. Mein geschätzter Plinius Koru schafft deutlich weniger, maximal 66 Dezibel als maximalen Verstärkungs-Faktor für MC. Nun besitzt man bei SPL gerade bei diesem Thema jede Menge Know How – man denke nur an die Verarbeitung von Mikrofonsignalen in der Studio-Technik .
Der Phonos ist ein vielseitiger Entzerrer-Vorverstärker mit sinnvollen Bedienungselementen auf der Frontplatte, also leicht zugänglich und praktisch. Hier ist kein Mäuse-Klavier zur kapazitiven oder induktiven Anpassung auf der Rück- oder gar auf der Unterseite versteckt. Rückseitig bietet der Phonos je ein Paar vergoldete Cinch-Anschlüsse für den Ein- und Ausgang, die obligatorische Erdungs-Verschraubung sowie die Netz-Kaltgeräte-Buchse mit hartem Ein-Aus-Schalter.
Die Front bietet von rechts nach links folgende Ausstattung: Neben dem senkrecht zu betätigenden, hochwertigen Ein-Schalter, der den Phonos aus dem Standby-Schlaf weckt und sofort spielbereit macht, finden sich zwei gleiche, aber waagrecht zu bedienende Schalter. Einer aktiviert ein Subsonic-Filter, auch gern Rumpel-Filter genannt. Auch wenn die hochwertigen Plattenspieler von heute – nur solchen wird man wohl einen Phonos spendieren – seitens Lager und Antrieb nicht mehr rumpeln, gibt welliges Vinyl Anlass genug, dieses Filter zu aktivieren. Da es nur im Tieffrequenz-Spektrum unterhalb 20 Hertz wirkt, hat es so gut wie keine klanglich beeinträchtigenden Auswirkungen, dafür aber reichlich Vorteile. Der nachfolgende Verstärker wird nicht mit dem subsonischen Signal belastet, das ihm in erheblichem Maße Leistung abverlangen würde, und zwar nur für ein ungewolltes Störsignal. Dies macht sich dann in unschönen Auslenkungen der Bass-Membranen bemerkbar und versetzt bei höheren Lautstärken manchen Musik-Liebhaber zu Recht in Angst und Schrecken. Gerade diejenigen unter uns, die mit kompakten Lautsprechern ihre Musik genießen, können davon ein Lied singen. Dumm ist nur, dass sehr wenige Phono-Stufen so ein Filter anbieten. Der Phonos hat es.
Der nächste dreistufige Schalter wechselt den Verstärkungs-Faktor. Für MM sind die Verstärkungen 36, 46, und 50 Dezibel wählbar. Die richtige Wahl trifft man entsprechend der Ausgangsspannung des Tonabnehmers und der Empfindlichkeit des nachgeschalteten Verstärkers. Bei MC-Betrieb bietet derselbe Schalter 56, 67 und die erwähnten stattlichen 71,5 Dezibel an. Ich habe im Test die mit „normal“ beschriftete Einstellung 67 Dezibel gewählt. Mit dem Drehschalter daneben lässt sich die Impedanz zwischen 100 Ohm und 10 Kiloohm in sechs Stufen auf den MC-Tonabnehmer anpassen. Dem kapazitiven Bedarf eines MM-Systems wird durch das Angebot von vier Werten von null bis 330 Picofarad Rechnung getragen. Zwischen diesen beiden Drehschaltern befindet sich der Wahlschalter MC oder MM.
Wie alle SPL Professional Fidelity Geräte hat der Phonos keine üppigen Abmessungen. Öffnet man das Gehäuse, präsentiert sich ein übersichtlicher Aufbau. Die großzügig dimensionierte Stromversorgung ist so weit wie möglich von der Verstärker-Entzerrer Sektion entfernt. Diese sticht nicht nur durch die sechs Voltair-Single-Op-Amp.Platinen der vierten Generation ins Auge, die senkrecht auf der Grundplatine angeordnet sind, sondern auch durch die Vielzahl der hochwertigen Styroflex-Folien-Kondensatoren. Aufgebaut ist der Phonos in zwei aktiven Stufen. Die erste verstärkt um maximal 25 Dezibel (MC). Die folgende verstärkt bis zum gewünschten Wert und filtert über die Styroflex-Kapazitäten die RIAA Kennlinie. Douglas Self empfiehlt in seinem Buch „Small Signal Audio Design“ die Verwendung vieler kleiner Kondensatoren statt einer großen Kapazität, um die RIAA-Kurve zu generieren. Bastian Neu und seine Kollegen haben in Hörsitzungen die Vorteile dieses Konzepts ermittelt. Wie er mir schilderte, ergibt sich so ein eindeutiger musikalischer Gewinn. Die Hochton-Auflösung lege deutlich zu. Im tiefen Frequenzspektrum überzeuge die Douglas Self-Methode mit einer überlegenen Konturenschärfe.
Der erste Höreindruck mit dem Clearaudio DaVinci MC ist überraschend. Der Phonos unterscheidet sich klar vom gewohnten Plinius Koru. Ich glaube, es war eines meiner Gregory Porter Alben, das ich zuerst hörte. Vom Koru bin ich ein etwas offeneres Klangbild gewohnt. Also nehme ich mir Zeit, um mich einzuhören. Der gewählte Abschlusswiderstand von zwei Kiloohm ist passend, wenn auch unbedeutend höher als das eine Kiloohm des Plinius. Kürzlich erwarb ich das Doppelalbum The Best Of Focus, Wiederauflage MOVLP670, das nach meinem Empfinden über den Plinius in den Höhen überbetont ist und etwas nervt. Alle vier Seiten konnte ich bislang nicht hören. Anders beim Phonos. Hier gefallen die Musiker aus den Niederlanden mit farben- und facettenreicher Instrumentierung. Viel besser gelungen und stimmiger aufgenommen ist das erste Album Boys & Girls der Alabama Shakes von 2012. Dies erklingt über den Phonos dennoch keineswegs zu dunkel. Auch habe ich mich inzwischen an den etwas wärmeren, Grundton-intensiveren Charakter des Phonos gewöhnt. Zudem begeistert er mich immer wieder begeistern mit seinem dynamisches Verhalten und der packenden Impuls-Schnelligkeit. Hinzu kommt das Mehr an Klangfarben im Grundton-Bereich, was allen bislang gehörten Stücken durchaus zuträglich ist. So erklingt das Schlagzeug der Alabama Shakes wesentlich farbenprächtiger, das Tomtom wirkt plastisch, da ich das gespannte Fell deutlich dreidimensional in seiner typischen Abstimmung erkenne. Die wahnsinnigen Stimmleistungen von Sängerin Brittany Howard interpretiert der Phonos ebenso detailfreudig wie leibhaftig. Die nächste Prüfung ist Joni Mitchells Ladies Of The Canyon, und zwar als Wiederauflage Reprise 6376. Hier bin ich ein strahlendes, geradezu elektrisierendes Klangbild gewohnt mit Feingliedrigkeit in der Instrumentierung. Der Phonos liefert genau dies. Die Auflösung in Obertonbereich ist klar, offen und vor allem wunderschön farbenfroh und in der Tiefe strukturiert. Becken klingen metallisch echt und ihr Durchmesser ist zu erahnen. Joni Mitchell selber singt mit einer etwas wärmeren, körperlicheren Stimme als gewohnt.
Nun weiß ich natürlich nicht, wie die Künstlerin wirklich klingen müsste. Also müssen die Rolling Stones zeigen, in wie weit Mick Jagger so klingt, wie ich es von ihm gewohnt bin. Mit dem Abkco-Reissue von „Street Fighting Man“ aus Beggars Banquet geht es an die Wahrheitsfindung. Mick Jaggers Stimme klingt nicht nur genau so authentisch, wie ich sie zu kennen glaube;, zusätzlich wuchtet der Phonos die Musik kraftvoll in den Raum. Charlie Watts Schlagzeug explodiert mit vielfältigen Klangfarben in der Tiefe des Raumes vor und hinter den Lautsprechern. Genau so muss es rocken. Aus dem Plattenschrank nehme ich Inga Rumpfs Album White Horses, bei dessen Aufnahme durch Dirk Sommer und seiner Frau ich seinerzeit dabei sein durfte. Dieses Hörerlebnisses über den Phonos ist frappierend. Nie zuvor habe ich den Groove dieses Auftritts so gespürt wie über die SPL-Vorstufe. Spätestens jetzt sind alle Zweifel aus der Welt geräumt. Ich möchte hier eine Behauptung wagen: Sehr viele moderne Hifi-Komponenten, egal ob Lautsprecher, Verstärker oder anderes, haben die Eigenschaft, ein ansprechendes, offenes, transparentes Klangbild zu liefern. Dies beinhaltet sehr häufig eine Tendenz zu einer Überzeichnung in den oberen Frequenzlagen, die ich als unnatürlich empfinde. Es gibt diese Helligkeit im Klang weder bei orchestralen Darbietungen oder Einzelinstrumenten im Konzertsaal noch beim Auftritt der Blaskapelle der Heilsarmee in der Fußgängerzone. Der Phonos hat diese Überzeichnung nicht. Das macht langes Musikhören zu einem Vergnügen ohne Anstrengung. Auch in puncto feiner und grober Dynamik gelingt ihm dank Voltair eine begeisternde Nähe zur Live-Musik. So ist denn auch mit ihm Rimsky-Korsakovs Scheherazade mit Fritz Reiner und dem Chicago Symphony Orchestra (RCA Red Seal) der pure Genuss, der geradezu betört. Das Orchester ist gleichzeitig warm und durchhörbar, ein harmonischer Klangkörper mit wunderschöner Solo-Violine. Mit dem SPL Phonos erlebe ich zum ersten Mal überhaupt eine Hifi-Komponente, die ein warmes, grundtonstarkes Klangbild zeichnet, ohne dabei das Gefühl zu wecken, es fehle irgendwo an Transparenz oder Details. Diese gelungene Synthese in der Abstimmung mag vermutlich nicht allein der SPL Voltair-Technologie zu verdanken sein. Hier spiegelt sich auch die Erfahrung in der professionellen Musik-Szene wieder.
Gehört mit
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Plattenspieler | Brinkmann Bardo mit Tonarm Musical Life Conductor 10 |
Tonabnehmer | Audio Technica AT33PTG/II, Clearaudio Da Vinci |
Phono-Vorstufe | Plinius Koru oder Primare R-20 |
Vorverstärker | Audio-gd Master 9 |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Air Tight ATM-3 oder Spectral DMA-100 |
Lautsprecher | Triangle Grand Concert |
Zubehör | Audioquest Diamond oder Carbon USB, Inakustik Black&White NF-1302, Shunyata Andromeda LS mit Enacom LS, Audio-gd LS und NF, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Herstellerangaben
SPL Phonos
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Ein- und Ausgänge | Cinch, unsymmetrisch, vergoldet |
Ausgangsimpedanz | < 5 Ohm |
Übersprechen | -80 dB (bei 1 kHz) |
RIAA-Entzerrung | nach Douglas Self |
Moving Magnet Verstärker |
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Eingangsimpedanz | 47 kOhm |
Verstärkung | 46 dB (Norm.), 36 dB (-10 dB), 50 dB (+4 dB) |
Schaltbare Kapazitäten | Off, 150 pF, 220 pF und 330 pF |
Rauschen (A-bewertet) | -85,3 dB |
Moving Coil Verstärker |
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Eingangsimpedanz | 100, 220, 470 Ohm; 2,2, 4,7, 10 kOhm |
Verstärkung | 67 dB (Norm.), 56 dB (-10 dB), 71,5 dB (+ 4 dB) |
Rauschen (A-bewertet) | -61,7 dB |
Interne Betriebsspannung | +/- 60 V |
Netzteil |
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Netzspannung (schaltbar) | 230 V AC / 50Hz oder 115 V AC / 60Hz |
Leistungsaufnahme | max. 30 VA |
Stand-By Stromaufnahme | 0,7 W |
Sicherung | 230 V: T 500mA; 115 V: T 1A |
Maße (inkl. Füße) | 278 mm B x 57mm H x 330mm T |
Gewicht | 3,2 kg |
Front | Aluminium schwarz, rot oder silber |
Preis | 1759 Euro |
Hersteller
SPL electronics GmbH
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Anschrift | Sohlweg 80 41372 Niederkrüchten |
Telefon | +49 2163 98340 |
Fax | +49 2163 983420 |
info@spl.audio | |
Web | www.spl.audio |
Brandneu ist der Verstärker Lyngdorf TDAI-2170 nicht. Zwei bedeutsame Merkmale unterscheiden ihn von vielen seiner Mitbewerbern: Er besitzt einen automatisch einmessenden Prozessor zur Optimierung des Klanges im Raum und durch neue Einschübe lässt er sich auch nachträglich erweitern und modernisieren.
Diesen schlichten und eleganten, komplett digitalen Verstärker habe ich in seiner Vielseitigkeit unterschätzt. Der TDAI-270 bietet eine ungeheure Vielfalt von ungewöhnlichen Einstell-Möglichkeiten. Bei näherer Betrachtung der Bedienungsanleitung und im praktischen Umgang mit ihm lernte ich sehr schnell, wie sinnvoll diese sind oder sein können. Weil sie auf unterschiedliche Anwendungen zugeschnitten sind, sind nicht alle Möglichkeiten in jedem Falle nutzbar. Beispielsweise stellt sich das Programmieren auf Satelliten-Lautsprecher mit separatem Woofer durch wählbare Filtertypen (Linkwitz, Butterworth) und Flankensteilheiten enorm flexibel dar und erlaubt ein feinfühliges Optimieren der individuellen Gegebenheiten. Passive Vollbereichs-Lautsprecher benötigen diese Filter-Option nicht.
Dass Firmenchef Peter Lyngdorf in früheren Jahren sehr eng mit NAD verbunden war, zeigt sich an der hier ICC genannten Schaltung, die in digitaler Form dem Soft-Clipping bei NAD entwachsen zu sein scheint. ICC ( inter-sample clipping correction ) generiert kurzzeitig einen zusätzlichen dynamischen Raum, auch Headroom genannt, sobald das Audio-Signal den normalen Leistungsbereich voll ausschöpft. Ein extremer Impuls bleibt durch diese Schaltung ohne harsche Clipping-Verzerrungen. Dieses ICC bietet neben dem sauberen Klang zusätzlich bei größeren Pegeln den angeschlossenen Lautsprechern etwas mehr Sicherheit. ICC lässt sich automatisch oder manuell aktivieren. Zur manuellen Einstellung hilft der nach Betätigen der Info-Taste auf der Fernbedienung auf dem Display angezeigte Peak Level. Laut Bedienungsanleitung informiert Peak Level über den Spitzenpegel im Verhältnis zur vollen Lautstärke (dBFS) und kann zur manuellen Einstellung der Signalverstärkung oder eben von ICC verwendet werden.
Der TDAI-270 macht seinem Benutzer das Leben leicht. Aus der Vielzahl der Eingänge lassen sich die unbelegten wegprogrammieren. Alle Eingänge lassen sich individuell benennen und in ihrer Empfindlichkeit zum Ausgleich von Pegel-Unterschieden der Tonquellen justieren. Zudem kann für jeden Eingang eine Frequenzgang-Korrektur, Voicing genannt, hinterlegt werden. Dazu später mehr. Die hochwertige Fernbedienung erlaubt auch das direkte Umschalten von den analogen zu den digitalen Eingängen. Bei der Vielzahl der Anschluss-Möglichkeiten ist dies durchaus hilfreich.
Für ein Cinch-Ausgangs-Paar des Vorverstärkers ist ein variabler oder mit fester Pegel einstellbar. Zusätzlich lässt er sich im Pegel im Verhältnis zum Lautsprecher-Ausgang relativieren. Dies ist für manche Anwendungen nützlich, wie etwa bei der Verwendung einer weiteren Endstufe für Bi-Amping, wenn diese in ihrer Eingangs-Empfindlichkeit angepasst werden soll. Auch kann der TDAI-2170 ohne die integrierte Digital-Endstufe genutzt werden. Der Lautsprecher-Ausgang lässt sich einfach auf „off“ schalten. Ich habe diese Funktion beim Hörtest genutzt, um zum Vergleich meine Spectral-Endstufe anzuschließen.
Wer sich im Detail für die Vielfalt der Anschluss-Optimierung interessiert, dem kann ich das Studium der auf der Website zu findenden empfehlen. Denn ich möchte mich an dieser Stelle vor allem mit dem Klang des Dänen und seiner RoomPerfect™-Ausstattung widmen. Zuvor möchte ich diesen Vollverstärker aber wegen seiner Flexibilität und Ausstattungs-Variabilität loben.
Nicht jeder benötigt das, was mein voll ausgestattetes Test-Exemplar zu bieten hat. Vielen mögen die zwei Paar analogen Eingänge der Grundausstattung reichen. Auch ein USB-Modul muss nicht jeder haben. Das optionale HDMI-Modul ist eine besondere Erwähnung wert – aus zwei Gründen; Dank seiner mannigfaltigen Einstellmöglichkeit lässt sich der Lyngdorf Vollverstärker prima in eine Surround-Anlage integrieren und bietet seinem Eigentümer mit dem nagelneuen 4K HDMI Modul allerbeste Bildqualität. Dieses Bord offeriert vier Eingänge und einen Ausgang zum TV oder Beamer. Das Audio-Signal wird extrahiert und mit dem ganzen klanglichen Können des TDAI-2170 wiedergegeben. Für den Audio-Puristen erlaubt das Modul das Hören von Pure-Audio-Blue-Rays mit hoch aufgelösten Inhalten bis 24 bit/192 kHz. Und das ist etwas Besonderes. Denn welcher der unzähligen hochwertigen Digital-Analog-Wandler am Markt besitzt schon einen HDMI-Eingang? Der optische Datenträger Blue-Ray mit ausschließlich musikalischem Inhalt ist eine Alternative zu Highres-Files und oft nicht teurer als diese. Im Grunde ist es der Nachfolger des Audio-DVD-Formats. Die Investition von 400 Euro in das HDMI-Modul kann somit auch für die reine Audio-Nutzung attraktiv sein. Meine Audio-Blu-Ray vom Oscar Peterson Trio Night Train (24/96) klang dann auch über diesen HDMI-Zugang wesentlich prägnanter, gestaffelter und dynamischer als über die parallel geschaltete Verbindung per Toslink, die dem TDAI-2170 neben S/PDIF-Koax serienmäßig implantiert ist, und zwar gleich vier mal. An S/PDIF und Toslink geben Blu-Ray-Player nur PCM mit 48 kHz aus. Lob verdient dieses HDMI-4-K-Modul, oder besser gesagt, die Tatsache, dass es dies gibt, auch deshalb, weil es den inzwischen knapp drei Jahre am Markt befindlichen Verstärker wieder technisch in die Jetztzeit hievt und dies mit überschaubarem Aufwand. Es gibt einige Hersteller, die die Hardware Upgrade-Fähigkeit ihrer Elektronik versprechen; aber ich könnte Ihnen etliche Marken nennen, bei denen es bei diesem Versprechen blieb. Nicht so bei Peter Lyngdorf. Der verspricht es nicht, sondern macht es.
Die Front TDAI-2170 besteht auf der linken Hälfte aus einer dicken Acryl-Glas-Scheibe. Hinter ihr bietet das blaue Display all die Informationen, die sich über den kleineren der beiden Bedienknöpfe oder, deutlich bequemer, über die gelungen gestaltete Fernbedienung aufrufen lassen. Selbstverständlich ist die Helligkeit des Displays programmierbar, ebenso die Option, dass es sich einige Sekunden nach Anzeigen eines Bedienungs-Schrittes wieder gänzlich ausschaltet. Es leuchtet jedoch stets dass kleine Lyngdorf-Logo unten links – im Standby-Betrieb natürlich ganz dezent. Ein zweites, noch kleineres, quadratisches Logo weißt im Betriebszustand auf das Lyngdorf RoomPerfect™ hin.
Zum Lieferumfang des TDAI-2170 gehört einiges mehr als das übliche Netzkabel. Neben der Infrarot-Fernbedienung befinden sich in der Verpackung ein einfaches Galgen-Stativ, ein kalibriertes Mess-Mikrofon und ein acht Meter langes XLR-Kabel, um dieses Mikrofon an den Verstärker anzuschließen. Denn unabdingbare Voraussetzung für RoomPerfect™, eine ausgeklügelte DSP-Raum-Optimierung, ist das Einmessen auf den Hörraumes.
DSP-Signal-Aufbereitung ist ein Thema, mit dem ich mich seit rund 20 Jahre nbeschäftige und gegenüber dem ich grundsätzlich sehr positiv eingestellt bin. In den 90er-Jahren konnte ich als Mitarbeiter eines namhaften Lautsprecherherstellers im Taunus erleben, was digitale Raumkorrektur zu bewirken vermag. Trotz der damals noch bescheidenen Rechenleistung des Prozessors lagen die Klang-Gewinne bei „etwas besser“ bis „unglaublich“. Das damalige Konzept unterschied sich von dem moderneren RoomPerfect™ außer in der Leistungsfähigkeit in einem weiteren, wichtigen, konzeptionellen Punkt. Bei RoomPerfect™ ist das Erfassen des gesamten Hör-Raumes wesentlich. Die Prozedur des Einmessens beginnt mit dem Ermitteln des korrekten Mess-Pegels. Als Signal werden im TDAI-2170 generierte, gewobbelte tiefe Frequenzen und anschließend ein Paket hoher Frequenzen für etliche Sekunden auf die Lautsprecher gegeben, erst links, danach rechts. Dabei ist von sehr großer Bedeutung, dass das Mess-Mikrofon mit dem variablen Stativ exakt dort platziert wird, wo sich üblicherweise der Kopf des Hörers befindet. Das Mikrofon sollte dabei waagrecht auf die Mitte zwischen die Lautsprecher ausgerichtet sein. Nun kann per Fernbedienung die erste Messung gestartet werden. Dieser Signal-Ablauf ist weder leise noch akustisch ein Genuss. Aber er ist erträglich und man muss da durch. Unbeteiligte Familien-Mitglieder sollten sich vielleicht während dieser Zeit nicht direkt in der Nähe aufhalten. Wenn ein Hund im Hause ist, wäre nun ein geeigneter Zeitpunkt fürs Gassi-Gehen. So ganz nebenbei kann man beim Signal-Ablauf auch feststellen, welche Einrichtungs-Gegenstände zum Mitschwingen neigen. Dies abzustellen ist sinnvoll, da die Störungen ja auch bei Musik auftreten können. Sobald der erste Messvorgang mit seinen vier Segmenten abgeschlossen ist, fordert das Display auf, das Mikrofon an beliebiger Stelle im Raum zu platzieren. Nach Betätigen von „Enter“ wird ein weiterer, identischer Messvorgang gestartet. Sobald der beendet ist, stellt das Display die gleiche Forderung noch einmal, informiert aber zusätzlich darüber, wieviel Wissen in Prozent das System über den Raum nun bereits hat. Der Wert nach der ersten Zufalls-Raum-Erfassung liegt bei 50 bis 60 Prozent. Dieser Vorgang soll so oft mit unterschiedlichen, willkürlichen Positionen des Mess-Mikrofons im Raum wiederholt werden, bis über 90 Prozent Raum-Wissen angezeigt sind. Da zur Akustik auch die Höhe des Raumes eine Rolle spielt, soll das Mikro auch in höheren und Boden-nahen, sowie Wand-nahen Positionen aufgestellt werden. Üblicherweise benötigt das System fünf bis sechs Prozeduren. Erst dann fragt das Display, ob weitere Messungen folgen sollen. Es kann keineswegs schaden, fortzufahren. Selbst wenn das DSP einhundert Prozent ermittelt hat und dies kundtut, kann man weitermachen. Beim ersten Einmess-Vorgang habe ich dies schon deshalb gemacht, weil ich wissen wollte, ob das System auch das Phänomenen aufweist, mehr als einhundert Prozent leisten zu können. Erfreulicherweise ist dem DSP dieser Schwachsinn nicht implantiert. Wenn man davon ausgeht, dass die erste Hörplatz-Messung oder Focus-Messung die wichtige Basis für die Berechnung der Raum-Korrektur darstellt und mit einem bedeutenden Prozentsatz – der leider nirgends angegeben wird – in den Rechenprozess einfließt, verteilt sich jede weitere Messung auf den restlichen Prozent-Anteil. Je mehr Messungen mit beliebiger Mikrofon-Platzierung stattfinden, umso genauer wird der Raum erfasst. Ein kleines Manko ist die Tatsache, dass sich eine Messung nicht verwerfen lässt – etwa wenn eine Störung in die Messung einfließt, wie beispielsweise die lautstarke, freundliche und sonst wohl auch gern gehörte Aufforderung, zum Essen zu erscheinen, womöglich, wie in meinem Falle, noch untermauert mit einem hell und laut klingelnden Glöckchen. Dann muss der gesamte Vorgang wiederholt werden. Andererseits kann aber ein gespeicherter Messvorgang jederzeit um weitere Messungen erweitert werden. So kann man durch rechtzeitiges Beenden einer Mess-Prozedur auf Nummer Sicher gehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Einmess-Systemen, die über einen Computer aufrufbar sind, ist eine Einflussnahme auf das Rechenergebnis bei RoomPerfect™ nicht möglich. Es gibt nicht, wie bei Computer-Software, eine gestaltbare Zielkurve. RoomPerfect™ arbeitet unbeirrbar nach seinen Algorithmen.
Zur Belohnung bietet der Lyngdorf anschließend zwei Ergebnisse an, die je nach Bedarf nützlich sind. Die mit „Focus“ benannte Option ist das Ergebnis für die Anwendung am Hörplatz – also das Ergebnis, um das es im Wesentlichen geht. Die „Global“ getaufte Alternative ist gedacht, wenn sich der Hörer anderswo als am Hörplatz im Raum aufhält. Ich denke dabei an eine L-förmige Sitzgruppe mit mehreren Personen, an Hintergrund-Musik am Esstisch oder eine Party. Global mittelt sozusagen die diversen räumlichen Situationen auf ein annähernd gleiches Klangbild im gesamten Raum. Audiophil überlegen ist Focus. Zum Vergleich lässt sich RoomPerfect™ im Bypass-Modus umgehen. So kann man die klangliche Veränderung überprüfen. Dies ist aber nicht ganz einfach, da beim schnellen Umschalten unterschiedliche Lautstärken auftreten. Dies resultiert aus der Korrektur, da Frequenzbereiche angehoben und abgesenkt werden, was die Lautstärke ja insgesamt verändert. Ich habe während des Tests fünf Situationen gemessen – auch zur Kontrolle. Es gibt die Möglichkeit auf einen zweiten Speicherplatz im TDAI-2170 eine weitere Messung zu speichern. Also habe ich die Mikrofon-Positionen – abgesehen von der maßgeblichen ersten Focus-(Hörplatz-)Messung deutlich verändert. Erfreulich ist festzuhalten, dass bei jeweils insgesamt acht Mess-Durchgängen beim Umschalten von Setup Eins auf Setup Zwei kein für mich benennbarer Unterschied bestand. Das beweist, RoomPerfect™ funktioniert zuverlässig. Es kann durchaus passieren, dass Musik abhängig die Global-Einstellung auch am Hörplatz, wo ja eigentlich Focus zum Zuge kommen soll, besser gefällt. Ich gebe zu, dass mir dies bei Patricia Barbers Companion-Album kurzzeitig so ergangen ist, da ich dem leichten Loudness-Effekt erlegen war. Aber irgendwann bemerkte ich doch die deutlich akkuratere und tonal ausgewogenere Darstellung von Focus. Gegenüber der Bypass–Alternative war Focus stets im Vorteil, wenn auch nicht immer im selben Masse. Auffällig war ein etwas realistisches Bild in den Höhen. Durch Reflexionen generierte Überzeichnungen waren entfernt, Stimmen klangen plastischer mit mehr Körper. RoomPerfect™ verändert nicht allein den Frequenz-Verlauf. Auch das Phasen-Verhalten wird korrigiert. Nach meiner Einschätzung liegt darin der größere Gewinn. Das Klangbild wird exakter geordnet, standfester und prägnanter. Der Zugang zur Musik wird leichter, das Hören gleichzeitig entspannter und spannender.
Beim einem Ausflug zu meinem kollegialen Freund Jörg Schimmel war der Klanggewinn durch RoomPerfect™ nicht groß. Die Aufstellung der Platinum M 50 ist bei ihm im Hörraum perfekt austariert, das Musikzimmer über Jahre akustisch optimiert. So machte der Lyngdorf zwar insgesamt eine gute Figur, der akustische Mehrwert von RoomPerfect™ war aber, je nach Musik, nicht immer nachvollziehbar. Dennoch gab es auch hier etliche Musikstücke wie beispielsweise die Telarc-Einspielung von Orffs Carmina Burana, wo der Unterschied nicht wegzudiskutieren war. Der Chor wirkte plastischer und echter. Genau dies hatte ich erwartet. Das Ergebnis deckt sich mit meinen Erfahrungen zu Raumkorrekturen allgemein. Für mich scheint es logisch, dass in einem zur Perfektion tendierenden Musik-Zimmer nicht viel verbessern lässt.
An dieser Stelle greift eine zusätzliche Offerte von Peter Lyngdorfs Konzept: Unter dem Menü-Punkt Voicings finden sich eine Vielzahl von Klang-Kurven, die von der neutralen Einstellung abweichen. Sie sind, technisch betrachtet, in die Einstellungen Bypass, Focus und Global eingerechnet. Damit lassen sich nach subjektivem Bedürfnis klangliche Gestaltungen vornehmen, sauber in der Phasenlage, versteht sich. Sie kann man auch dauerhaft einem Eingang zuordnen. Das macht möglicherweise Sinn, wenn ein DVD-Player, angeschlossen über Toslink, überwiegend Filme wiedergibt. Das gewünschte Voicing wird dann mit Umschalten auf diesen Toslink-Eingang aktiviert.
Insgesamt ist der Lyngdorf musikalisch ein sehr liebenswerter Zeitgenosse. Lassen wir einmal seine meisterlichen Fähigkeiten in Sachen Raum-Korrektur außer Acht und bewerten ihn als normalen digitalen Vollverstärker. Da braucht er in seiner Preisklasse keinen Vergleich zu scheuen. Er musiziert tonal ausgewogen mit Sinn für Details. Sein Charakter ist eher sachlich und ehrlich als draufgängerisch und lautstark. Er klingt auch in der Bypass-Einstellung angenehm ausgewogen. Da er einen programmierbaren und regelbaren Vorverstärker-Ausgang besitzt, habe ich meine Spektral Endstufe ins Spiel gebracht. An Vorstufen-Ausgang steht das Ergebnis von RoomPerfect™ ebenfalls zur Verfügung. Bitte nicht vergessen: der Listenpreis der Spectral lag seinerzeit ziemlich genau doppelt so hoch wie der des voll ausgestatteten Dänen. Dem entsprechend tat sich musikalisch auch etwas. Die Musik geriet noch plastischer, detailreicher und flüssiger. Dies ist kein Defizit sondern eher ein Kompliment an den Lyngdorf. Es beweist die hervorragend Qualität seiner Vorstufe und des DSP. Was nämlich diese nicht bereitstellen, vermag auch eine Spectral nicht zu verarbeiten. Der Schritt zurück auf die eigene Endstufe des TDAI-2170 tat auch nicht weh. Mit RoomPerfect™ in Stellung Focus und Voicings auf Neutral habe ich begeistert jede Menge Musik genossen. Meine Bändchen-Dipolstrahler profitieren nicht nur in der Akkuratesse im Tiefst- und Grundtonbereich. Auch die Verbesserung der Raum-Abbildung ist bestechend. Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass auch die Nobel-Marke McIntosh seit Jahren dieses von Lyngdorf entwickelte RoomPerfect™ in ihren Verstärkern verwendet.
Gehört mit
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Computer | Apple MacMini mit OS X Sierra, Amarra 3.0.3, Audirvana Plus und Qobuz |
CD-Player | Primare DVD 30 |
Endstufe | Spectral DMA-100 S |
Lautsprecher | Analysis Audio Epsilon, Quadral Platinum M50 |
Zubehör | Audioquest Diamond oder Carbon USB, Inakustik Black&White NF-1302, Shunyata Andromeda LS mit Enacom LS, Audio-gd LS und NF, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Herstellerangaben
Lyngdorf Audio TDAI-2170
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Ausgangsleistung | 2 x 170 W an 4Ohm |
Eingänge | 2 x Analog RCA 2 x Coaxial Digital (≤192kHz / 24 bit) 4 x Optisch Digital (≤ 96kHz / 24 bit) |
Ausgänge | 1 x Coaxial Digital (96kHz / 24 bit) 1 x RCA Analog |
Optional | 4K HDMI Modul mit 3 Eingängen (≤192kHz/24 bit) und einen Ausgang (CEC und ARC kompatibel), USB Eingangs-Modul ( PCM bis 384kHz/32 bit und DSD128), High-End Analog Eingangs-Modul (3 x RCA / 1 x XLR) |
Abmessungen | 10 (H) x 45(B) x 36 (T) cm |
Gewicht | 8 kg |
Preis | 2799 Euro jedes Modul (USB, HDMI 4K, Analog) 400 Euro |
Vertrieb
G8 & friends GmbH
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Anschrift | Werner Möhring Ferdinand-Poggel-Str. 17 59065 Hamm |
Telefon | +49 5254 660188 |
info@g8friends.de | |
Web | www.g8friends.de |
Der NightOwl ist nicht einfach die geschlossene Variante des an dieser Stelle vor knapp anderthalb Jahren vorgestellten NightHawk, Audioquests erstem Kopfhörer in der ebenso langen wie erfolgreichen Firmengeschichte. Das halb-offene Gegenstück zum NightOwl ist der NightHawk Carbon.
Momentan gibt es also drei leicht unterschiedliche Modelle – Restbestände des NightHawk, den NightHawk Carbon und den NightOwl Carbon – im Programm des einstigen Kabelherstellers, der inzwischen auch mobile Wandler/Kopfhörerverstärker-Kombinationen wie die DragonFlys, die Niagara-Stromversorgungs-Linie und den Jitterbug, ein Filter zur Verbesserung der Audioeigenschaften bei USB-Verbindungen, in seinem Portfolio hat. Wie bei Audioquest üblich versicherte man sich auch für den Einstieg ins Kopfhörer-Business eines auf dem neuen Gebiet ausgewiesenen Spezialisten, in diesem Fall Skylar Gray, der dann mit dem NightHawk auch gleich für Furore sorgte. Das lag zum einem daran, dass er eine 50-Millimeter-Bio-Zellulose-Membran mit einer Gummisicke für eine kolbenförmige Bewegung konstruierte, die Spule auf einen Träger wickeln ließ und sich die relativ kurze Spule in einem langen Magnetspalt bewegt. Auch bei der Gestaltung der Geometrie des Treiberkorbs orientierte sich Skylar Gray eher an sehr guten Lautsprecherchassis als an den üblichen Kopfhörertreibern und sorgte für eine strömungsgünstige, vollkommen symmetrische Belüftung ohne harte Kanten. Kurz gesagt, ging es vor allem darum, Quellen von möglichen Verzerrungen zu eliminieren.
Wer die Vorteile der genannten Konstruktionsmerkmale und ihre klanglichen Auswirkungen genauer beschrieben haben möchte, sei auf den Test des NightHawk verwiesen, wo ich die technischen Besonderheiten von Audioquests Kopfhörer ausführlich dargestellt habe. Zum anderen erregte der NightHawk Aufsehen, weil sich Skylar Gray damit vom Kopfhörer-Mainstream entfernte, indem er sich beim Frequenzgang nicht an den üblichen Frei- und Diffusfeld-Entzerrungen orientierte: Diese seinen lediglich für industrielle Anwendungen und für den Gehörschutz sinnvoll, nicht aber für den Musikgenuss. Die genannten Entzerrungen hätten eine Überbetonung des Hochtonbereichs zur Folge und führten daher viel früher zu Ermüdungserscheinungen beim Hören. Im Vergleich zu den üblichen Kopfhörer-Abstimmungen mag die tonale Auslegung des Audioquest ein wenig gewöhnungsbedürftig sein, aber bei der längeren Beschäftigung mit dem NightHawk habe ich trotz einer gewissen Zurückhaltung im Hochtonbereich weder in puncto Spielfreude, Luftigkeit oder Auflösung das geringste vermisst – dafür aber einen griffigen, plastischen Raum, den Klangfarben-starken Bassbereich und eine enorm entspannte Wiedergabe genossen.
Das Gehäusematerial ist bei allen Audioquest-Modellen dasselbe: Sogenanntes „Liquid Wood“ oder flüssiges Holz. Der Vorteils des verflüssigten Naturstoffes liegt darin, dass er bessere akustische Eigenschaften haben soll als Holz oder Plastik und im Spritzguss-Verfahren in nahezu jede gewünschte Form gebracht werden kann. Beim NightHawk Carbon und NightOwl Carbon erhalten die Spritzgussteile eine an Carbon erinnernde Oberfläche, während die des ersten NightHawk das Ausgangsmaterial des Liquid Wood erkennen ließ. Auch wenn der NightOwl den geschlossenen Kopfhörern zugerechnet wird, ist der Raum hinter der Membrane nicht luftdicht versiegelt: Eine kreisförmige Öffnung im Gehäuse innerhalb des Rings der Aufhängung soll einen Druckausgleich ermöglichen und verhindern, dass der von der Membrane nach hinten abgestrahlte Schall Resonanzen oder Verzerrungen erzeugt. Audioquest nennt die Öffnung übrigens „airflow resistive port“.
Statt der zwei längeren Kabel beim NightHawk liegt den Carbon-Modellen nun ein einziges kürzeres bei, das mit einem Mikrofon und einem Taster zur Steuerung von iPhone und Co ausgerüstet ist. Laut Richard Drees, Audioquests Vertriebschef für Deutschland, soll das Kabel nicht nur beim mobilen Einsatz mehr Vorteile bieten, sondern klanglich auch noch besser sein als die dem NightHawk beigepackten. Als „Zuhause-Hörer“ mit einem Kopfhörerverstärker im Hifi-Rack würde ich mir aber dennoch ein zweites, längeres Kabel im Lieferumfang des NightOwl Carbon wünschen – was, wie ich gern zugebe, wohl ein wenig unverschämt ist. Denn für den im Vergleich zum NightHawk um 100 Euro höheren Preis bekommt man beim NightOwl nicht nur das Kabel mit Mikro und Fernbedienungstaste, sondern auch noch einen zweiten Satz Ohrpolster: Der Satz aus sogenanntem „Proteinleder“ – einem trotz des Namens veganen Produkts – soll die Klangbalance ein wenig in Richtung „mehr Höhenpräsenz“ trimmen, der aus Alcantara den Fokus etwas mehr auf den Bassbereich lenken.
Auch wenn Audioquest mit dem neuen Kabel eher die Musikfreunde im Blick zu haben scheint, die auch unterwegs nicht auf Wohlklang verzichten wollen, nimmt der NightOwl Carbon zuerst mit meiner Verstärkerreferenz Bryston BHA-1 Kontakt auf, und zwar mit den Proteinleder-Pads bestückt: Von der Festplatte des Melco N1ZH60 fließen die Daten von Van Morrisons „Whatever Happpend To PJ Proby?“, für mich einer der schönsten Songs von Down The Road und ein guter Indikator für jede noch so kleine Übertreibung im Präsenzbereich. Wie erwartet wird Van Morrisons extrem dynamischer Gesang über den Audioquest auch bei höherem Pegeln niemals unangenehm oder gar aufdringlich – mit dem Audeze EL-8 Titanium gehe ich den Song mit lieber mit etwas niedrigerem Pegel an. Ich wechsele also wieder zum NightOwl, drehen den Pegelregler ein paar Grad nach rechts und präge mir den Klang durch bei ein, zwei Wiederholungen ein. Dann tausche ich die Ohrpolster. Die aus Alcantara nehmen ein wenig Hochton-Glanz und lassen den Tieftonbereich noch eine Spur wuchtiger wirken, aber der war ja auch schon zuvor eine der Schokoladenseiten des Audioquests. Da brauche ich des Guten nicht noch mehr, vor allem, wenn ich dafür auf ein wenig Strahlkraft verzichten muss. Aber das ist nicht der Grund dafür, dass ich sofort wieder auf die Polster aus Proteinleder zurückwechsele: Diese bringen den Groove des Stückes einfach besser zur Geltung. Die Musiker scheinen hier deutlich motivierter, so macht das Ganze einfach mehr Spaß. In Sachen Earpads steht die Entscheidung für mich fest: Die minimal heller klingenden und rhythmisch packenderen aus Proteinleder bleiben während der weiteren Beschäftigung am NightOwl.
Bei Pop oder Rock – Genres, die ich selten, aber wenn, dann meist über Kopfhörer genieße – empfinde ich die Tonalität des NightOwl als sehr angenehm. Hier fehlt mir nicht das mindeste. Der Audioquest findet eine hervorragende Balance zwischen musikalischer Spannung und klanglicher Entspanntheit, aber das könnte bei einem Stück, das wie Arild Andersens „If You Look“ auch von der Farbigkeit funkelnder Percussioninstrumente lebt, anders sein: Deshalb höre den Song erst über den Titanium und anschließend über den NightOwl. Auch nach diesem Vergleich fehlt mit beim Audioquest nicht das mindeste. Im Gegenteil. Er fasziniert mit einer ausgesprochen filigranen und luftigen Darstellung – frei von aller Effekthascherei. Leider hat es mit der Lieferung eines „alten“ NightHawk nicht mehr geklappt, so dass ich ihn nicht direkt mit dem NightOwl vergleichen kann. Aber wenn mich mein Erinnerungsvermögen nicht täuscht, stellt sich die Abstimmung des geschlossenen Modells hier noch gelungener dar als die der halboffenen Variante.
Die Empfindlichkeit des NightOwl reicht natürlich völlig aus, um auch mit einen iPhone laut genug zu musizieren. Aber wenn einen Kopfhörer dieser Qualität über dem beliegenden Adapter mit dem Smartphone verbunden ist, hört man nur, wie schlecht dessen Wandler und Verstärker sind. Erst mit einem DragonFly im Signalweg kommt man wieder in den Genuss des ebenso voluminösen wie konturierten Basses, der feinen Durchzeichnung und der enormen Spielfreude des NightOwl. So macht auch Musikhören unterwegs Spaß!
Gehört mit
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NAS | Melco HA-N1ZH60 |
Wireless Streaming Bridge | Auralic Aries (Femto) mit SBooster BOTW P&P Eco und Sbooster Ultra |
D/A-Wandler | Chord DAVE, Mojo |
Kopfhörerverstärker | Bryston BHA-1 |
Kopfhörer | Audeze LCD-X, EL-8 Titanium |
Kabel | SwissCable, Göbel Audio, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Audioquest Diamond |
Zubehör | PS Audio Power Plant Premier, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryx, Harmonix Real Focus |
Herstellerangaben
Audioquest NightOwl Carbon
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Technische Daten Kopfhörer | |
Impedanz | 25 Ω |
Empfindlichkeit | 99 dB SPL / mW |
Belastbarkeit | 1,5 W |
Treiber | 50 mm dynamisch, Biozellulose-Konusmembran, 1,2-Tesla-Split-Gap-Antrieb |
Ohrpolster | ein Satz aus Proteinleder mit verbesserter Isolierung und leicht erhöhter Höhentransparenz, ein Satz aus Alcantara für größeren Komfort und leicht verringerten Bassdruck |
Gewicht | 346 g |
Preis | 700 Euro |
Technische Daten Kabel |
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Länge | 1,3m |
Leiter | langkristallines Kupfer |
Ummantelung | mikrofoniefrei, knickgeschützt |
Stecker | 3,5mm Stereo auf Dual 2,5mm Mono, direktversilbertes Tellurium-Kupfer |
Besonderheiten | Mikro und Smartphone-Steuerung, verbesserte Zugentlastung |
Vertrieb
AudioQuest BV
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Anschrift | Hoge Bergen 10 4704RH Roosendaal Niederlande |
Telefon | +31 165 54 1404 |
rdrees@audioquest.nl | |
Web | www.audioquest.de |
Als sich der MastersounD DueVenti zum Test ankündigte, sorgte das bei mir nach inzwischen mehreren beeindruckenden Begegnungen mit Geräten aus kleinen italienischen Hifi-Manufakturen für große Spannung und auch Vorfreude.
Auch MastersounD aus Vicenza in Norditalien ist so ein inhabergeführtes mittelständisches Unternehmen, in dem fast alles selbst gemacht wird. Man ist stolz darauf, keine vorbestückten Platinen aus Billiglohnländern zu verwenden, das macht man dann lieber selbst. Bei der Schaltung lassen sich die Brüder Luciano und Lorenzo, die die Firma von Vater Cesare übernommen haben, nicht gern in die Karten gucken. Auf jeden Fall sei diese nur möglich mit den im Haus selbst gewickelten Übertragern, die eine große Bandbreite bei Röhren hoher Ausgangsleistung ermöglichen sollen. Großes Augenmerk verdient auch die Stromversorgung aller Geräte. Überdimensioniert? Gibt‘s nicht! Und wenn man etwas wirklich nicht allein am besten kann, vertraut man sich ähnlich gelagerten Unternehmen an: Die Seitenteile aus Holz werden von Diapason zugeliefert – der Lautsprecherspezialist ist für seine legendären Fähigkeiten in der Holzverarbeitung nicht zu Unrecht berühmt.
Trotz der hohen Fertigungstiefe und der aufwendigen Produktion umfasst das Angebot sieben Voll-, zwei Vor- und drei Endverstärker. Selbstverständlich alles reine Röhrengeräte. Beim DueVenti handelt es sich um den zweitkleinsten Vollverstärker und und weder der Preis von 3550 Euro noch das Gewicht von 23 Kilogramm lassen mich an klein denken. Vor allem nicht, als er mir beim Heben fast nach hinten abkippt, da Netzteil und Übertrager einen Großteil des Gewichts ausmachen und ihn eben auf der hinteren Seite unwiderstehlich nach unten ziehen. Der MastersounD DueVenti hat gerade eine komplette Überarbeitung erfahren, die neben leichten Modifikationen an der Schaltung ein kräftigeres Netzteil und mehr Ausstattung mit sich bringt. Der Preis wurde im Rahmen dieser Maßnahmen moderat nach oben korrigiert.
Gefertigt wird der DueVenti aus antimagnetischem Stahlblech. Mit verchromten, Hitze abweisenden Extrablechen unter den Röhren macht der Verstärker einen sehr solide produzierten Eindruck, lediglich die Füße klötern ein wenig vor sich hin, bis er steht. Dann strahlt er eine Solidität aus, die nicht nur vom Gewicht herrührt. Die Anfassqualität ist ausgezeichnet, die massiven Cinchbuchsen für die fünf Hochpegeleingänge sind fest mit dem Chassis verschraubt, die Boxenklemmen haben Schraubstockcharakter, auch wenn sie nur dicke Bananenstecker aufnehmen und keine Bohrung für Kabelenden aufweisen. Was immer man da festmachen möchte, hält man einfach ungefähr davor und dreht dann zu – das hält schon.
Wie alle Verstärker von MastersounD arbeitet der DueVenti nach dem Single-Ended-Prinzip. Da der Betrieb in Class-A prinzipiell sehr viel Energie in wenig Leistung umsetzt und die eingesetzten Endstufenröhren EL-34 von electro harmonix auch nicht die kräftigsten Typen sind, werden pro Kanal derer zwei eingesetzt. Zusammen mit den hauseigenen Übertragern soll so eine Leistung von 2 x 20 Watt realisiert werden - beim vollständigen Verzicht auf Gegenkopplung. Und damit der Verstärker nicht zu sehr den unterschiedlichen Impedanzen der angeschlossenen Lautsprechern ausgesetzt wird, gibt es sowohl für vier als auch für acht Ohm jeweils eigene Sekundärwicklungen. Das ist dann doch etwas aufwendiger und relativiert den Preis schon im Vorfeld. Eine weitere Besonderheit ist der schaltbare Triodenmodus. Mittels Kippschalter wird das Schirmgitter der Pentode EL-34 mit der Anode kurz geschlossen – bitte NICHT! Im laufenden Betrieb umschalten, wenn Sie von den Endröhren noch etwas länger etwas haben wollen – und diese damit zur Triode umfunktioniert. Technisch resultieren daraus mehr Klirr und weniger Leistung. Nichtsdestotrotz schwören etliche Röhrenfreunde auf dieses Prinzip, wenn auch aus klanglichen Gründen. Sehr angenehm und komfortabel finde ich die Auto-Bias-Schaltung, die auch bei betriebsbedingter Änderung der Parameter der Endstufenröhren immer dafür sorgt, dass diese mit dem richtigen Arbeitspunkt betrieben werden. Fast vergessen habe ich die Vorstufensektion, die von zwei Doppeltrioden ECC82 von JJ-Electronics bedient wird. Eine robuste und vermeintlich auch nicht besonders raffinierte Variante. Allerdings legen die Macher von MastersounD Wert darauf, dass die Versorgung mit Röhren auch in Zukunft sichergestellt ist, und verzichten deswegen auf exotische Typen.
Eine relaisgesteuerte Softstart-Funktion sorgt dafür, dass die Röhren langsam hochgefahren werden, die Ausgänge bleiben solange stumm geschaltet. Dies schont zum einen die Röhren, zum anderen die angeschlossenen Lautsprecher. Und für die Puristen sei angemerkt, dass sich diese Schaltung selbstverständlich nicht im Signalweg befindet. Nur der Vollständigkeit halber. Natürlich kann man fröhlich gegen Röhren gleichen Typs anderer Hersteller tauschen, wenn einem danach ist – das macht die Beschäftigung mit Röhrenverstärkern ja auch so lustig. Trotzdem vorab, man muss es nicht. Als ich meine Spendor A5 an den MastersounD DeuVenti annabele, kommen mir doch schon Bedenken. In Bezug auf den Impedanzverlauf zwar unkritisch, sind die Spendor mit einem Wirkungsgrad von 85 Dezibel bei einem Watt pro Meter doch recht gierig, was die Leistung angeht. Nach einer angemessenen Aufwärmphase von mindestens 20 Minuten funktioniert das beim beherzten Rechtsdreh am Lautstärkeknopf doch überraschend gut. Zur Lautstärkeregelung gibt es übrigens eine Fernbedienung aus Holz, die den Gang zum Verstärker überflüssig macht. Das Alps-Potentiometer wird dann motorgesteuert.
Los geht es mit „Magnets Pull Through“ von Tortoise‘ gleichnamigen Debutalbum. Die am Anfang lärmend angeschlagene – nicht gezupfte – E-Gitarre steht sehr groß und enorm plastisch im Raum. Der erstreckt sich auch links und rechts von den Lautsprechern beziehungsweise nach oben. Überhaupt scheinen die schlanken Spendor mit der Abbildung an sich nichts mehr zu tun zu haben, so losgelöst davon klingt alles. Man wähnt sich bei der Session des Chicagoer Projektes mit dabei. Der hart angeschlagene Rand der Snare und der folgende Ausbruch des Basses sind dynamisch und laut genug, wenn auch nicht mit der letztmöglichen Wucht. Was anderes, Propellerheads im Duett mit Shirley Bassey mit „History Repeating“ von der Decksandrumsandrockandroll. Das Stück mit Orgel, monotonem Bass und der großartigen Stimme von Shirley Bassey kommt mit Live-Charakter und viel Schub im Bass, der einen Schuss Fülle mitbringt. Dieser Bass ist so körperlich und substanziell, dass man die letzte Trockenheit nicht vermisst. Elbtonal Percussion Live zaubert die Bühne ins Zimmer, das Anschlagen, Ausschwingen und Nachhallen der vielfältigen Schlaginstrumente ist ein Erlebnis. Auffällig ist das gute Auflösungsvermögen im Hochtonbereich. Die meisten Röhrenverstärker mit ECC82 in der Vorstufe habe ich in der Disziplin immer als minimal unsauber erlebt. Es geht zwar noch etwas aufgedröselter am oberen Ende – am unteren übrigens auch –, aber alles bleibt bemerkenswert sauber und durchhörbar. Ein noch in der Schublade liegendes Pärchen von Tungsol-Röhren beweist das glückliche Händchen der Mastersound-Entwickler mit der Röhrenwahl.
Auffällig ist die Ausgeglichenheit der Darbietung des Dueventi ohne Betonung eines Frequenzbereichs. Charakterlich ist er auf keinen Fall hell oder irgendwie analytisch, und Klangfarben gibt es im Überfluss. Jetzt halte ich aber mal ein wenig inne. Was die Beschreibung von Röhrengeräten immer so kompliziert macht, ist, dass man zwar dasselbe Vokabular benutzt, diese Geräte aber trotzdem anders als ihre transistorbefeuerten Kollegen klingen. Und hierfür ist der DueVenti ein Musterbeispiel. Er lässt Töne so unmittelbar und schnell in Gänze entstehen, wie das den meisten Geräten abgeht. Damit ist nicht die Geschwindigkeit oder Lautstärke gemeint, sondern eine große Selbstverständlichkeit, jeder musikalischen Änderung zu folgen, sie fast zu erahnen, bevor sie entsteht. Einen Ton an- und wieder abschwellen zu lassen oder eine Schwingung, die an sich gänzlich ausgeklungen ist, noch über eine fast sichtbare Luftbewegung im Raum weiter zu transportieren. Dazu kommt diese plastische Abbildung, die fast figürlich wirkt, eine Räumlichkeit, die die Lautsprecher zu Nebendarstellern degradiert, weil deren Grenzen aufgelöst scheinen. Man glaubt einfach viel besser zu verstehen, was einem der Musiker oder Komponist sagen will. Mag am ausgeprägten harmonischen Klirrspektrum liegen, ist aber an sich völlig nebensächlich, warum er so klingt. Bevor Sie jetzt denken, dass der gute Mann ja völlig drüber ist und eingewiesen gehört, hören Sie sich so ein Gerät einfach selbst mal an, sonst kann man das nicht richtig verstehen. Aber weiter geht‘s: Popmusik mit Ryuichi Sakamotos „Paradise Lost“ von der Illustrated Music Encyclopedia. Im Bass fehlt etwas Durchschlagskraft. Dafür flirren die begleitenden Instrumente und Synthesizer wie Schwebeteilchen sichtbar durch den Raum. Insgesamt wird es mir in diesem Moment aber etwas zu müde und langsam, etwas gedeckt, und die Grobdynamik kommt mir nicht das erste Mal eingeschränkt vor. Das kann nicht alles gewesen sein.
Da sich in meinem Fundus kein Fertiglautsprecher mit höherem Wirkungsgrad befindet, greife ich auf einen Bausatzmonitor zurück, den ich mir mal fürs Filmgucken über den PC gebaut habe, wo er von einem Class-D-Verstärker angetrieben wird. Die kleinen Monitore heißen Cinetor und werden als Bausatz von Heißmann Acoustics für 350,00 Euro vertrieben. Auch wenn jetzt alle aufschreien (zu billig, Selbstbau - Igitt), es war nichts anderes da. Sehr räumlich und auf der manchmal etwas öden Seite von neutral scheinen sie nicht wirklich geeignet zu sein, mit einem Röhrenverstärker für 3550 Euro verbandelt zu werden. Dafür haben Sie einen Waveguide im Hochtonbereich, einen Kevlar PA-Mitteltöner und echte 90 Dezibel Wirkungsgrad. Zu allem Unglück musste ich auch noch den vier Ohm Übertragerausgang nehmen – der Röhrenfreund akzeptiert ja an sich höchstens den mit acht, besser den mit 16 Ohm.
Kurz, es funktioniert großartig. An den recht lauten Lautsprechern transportiert der MastersounD DueVenti nicht nur alle bisher festgestellten positiven Eigenschaften, es kommen jetzt auch mächtig Druck und eine geradezu beeindruckend schnelle Grobdynamik dazu. Zusätzlich geht er jetzt richtig ab. Nachdem ich das ganze Programmmaterial noch mal durchgehört hatte – diesmal richtig laut – kam ich wieder zu Ryuichi Sakamoto, diesmal Soloklavier. Playing the Piano kommt über nicht besonders involvierende Anlagen manchmal etwas akademisch und simpel daher. Hört man dem Meister über den Mastersound zu, erfährt man regelrecht, wie virtuos bei aller Einfachheit das eigentlich ist. Plötzlich hat jeder Anschlag eine Bedeutung, minimale Verzögerungen und auch das Innehalten vor dem Ton zeigen eine Intensität im Spiel, die ich bisher so nicht wahrgenommen habe. Das wirkt auch gar nicht mehr so bierernst, sondern kommt mit dem einen oder anderen Augenzwinkern rüber. Sehr bemerkenswert. Nochmal Klavier. Arthur Lourié, wohl einer der bedeutendsten Futuristen, der in Sowjetunion zur Unperson erklärt wurde, als er von einer Reise in die Heimat nicht zurück kam und später im Westen nicht verstanden und fast vergessen wurde. Sein Klavierwerk gibt es jetzt in der Einspielung vom großartigen Moritz Ernst auf Capricio. Die Aufnahmetechnik ist natürlich digital und von einer großen Sauberkeit und Analytik geprägt. Der DueVenti macht ein fast organisches Instrument daraus. Groß und mächtig. Jeder Lauf der linken und rechten Hand weiträumig und klar zu verfolgen, dabei plastisch den vollen Hall im Korpus eingefangen. Auch hier glaubt man wieder die Intention des Interpreten besser zu begreifen als sonst üblich.
Schaltet man in den Triodenmodus um, rückt alles zusammen. Was eben noch links und rechts war, löst sich auf, man sitzt vor einem großem Klavier als ganzem. Alles fügt sich noch selbstverständlicher, die schon vorher intensive Ansprache wird noch intimer. Dabei strahlt das Klavier eine ruhige Autorität aus. Mein spontaner Gedanke ist, dass ich nie wieder anders Klavier hören möchte! Im Triodenbetrieb wird zwar das eine oder andere Detail nicht mehr so prägnant wiedergegeben, dafür noch besser in den Kontext eingebunden mit dem eben schon angesprochenen inneren Zusammenhalt und einem unwiderstehlich rhythmischen Vorwärtsdrang.
Es folgen Björk mit „Oh so quiet“ – richtig fetter Bigband-Sound mit satten Bläsern, gezupftem Bass und die Sängerin, mal ganz leise, mal fast schreiend, mal nur begleitet von einem Glockenspiel – direkt vor einem. Bei annähernd Originalpegel grooved es jetzt auch noch hinreißend. Marylin Mazur‘s „Rainbow Birds Part 2b“ vom ersten Soloalbum Future Song reißt total mit. Percussion gleißend, die Bassdrum mit enormen Druck, Volumen und Kraft. Die räumliche Zuordnung ist dicht, aber stabil, wie in echt. Die ganz ganz großen Geschosse haben vielleicht etwas mehr Tieftonkontrolle und ganz oben mehr Auflösung, aber dazwischen?
Ach übrigens, natürlich habe ich auch kleine klassische Besetzungen gehört, Solofrauenstimmen und eine Akustikgitarre – kann der DueVenti natürlich auch ganz wunderbar. Fordert ihn aber nicht.
Gehört mit
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Analoglaufwerk | Technics SL-151/II |
Tonarme | Roksan Tabriz |
Tonabnehmer | Audio Technica AT-33 PTG/II |
Phonopre | ifi iPhono |
PC | Acer Espire, I3 CPU 1.70 GHz, 8 GB RAM |
Software | Foobar2000 |
CD-Laufwerk | Denon DCD-1290 |
Wandler | Phonosophie DAC1 |
Verstärker | Creek 5350 SE, Topping TP60 |
Lautsprecher | Spendor A5, Heißmann Acoustics Cinetor |
Kabel | TaraLabs, RG142, Vovox, Sommer, Oehlbach, Baumarkt, Funk-Tonstudiotechnik, Supra Cable, Audioquest |
Herstellerangaben
MastersounD DueVenti
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Ausgangsleistung Pentodenmodus | 20 Watt |
Ausgangsleistung Triodenmodus | 12 Watt |
Lautsprecheimpedanz | 4 - 8 Ohm |
Bandbreite | 15Hz - 30 kHz - 0dB |
Gegenkopplung | 0 dB |
Abmessungen (BxTxH) | 43 x 20 x 33 (cm) |
Gewicht | 23 kg |
Preis | 3550 Euro |
Vertrieb
Friends of Audio
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Anschrift | Friends of Audio Dipl. Ing. Rainer Israel Heinrichstraße 26 64347 Griesheim |
Mobil | 0170 485 7199 |
info@friends-of-audio.de | |
Internet | www.friends-of-audio.de |
If you were looking for a way to archive and play your hires audio files without using a PC or a laptop and without having to go through complicated installation procedures, your best choices until recently were the entry level Melco N1A or the high-end model of the same company, the N1S, which comes with a considerably more expensive price tag. Melco's newest offering, the N1ZH60, is now positioned nicely between the to other models.
As reported earlier when I wrote about the latest Melco software update and the Buffalo Bluetooth CD drive, my N1A has replaced my trusted iMac as the digital source in my listening room ever since I first reviewed it. Some might suspect that a sworn fan of analogue audio like me simply didn't want to entrust his music to a computer. But as regular visitors of Hifistatement know, I've long made my peace with digital technology and indeed Computer Hi-Fi has since become one of the mainstays of our magazine. And of course at the heart of each Melco machine there is also a simple computer, as Roland Dietl explained in his first article about the brand. And also aesthetic considerations didn't play any part in the decision in favor of the N1A. Arguably, the Melco's simple and functional aluminum front can't really challenge the iconic design of Apple. No, the one and only reason why the one replaced the other in my system is simply the sound quality the Melco offers.
During the last 25 years many marketing 'truths' have promised that digital technology would make high end music listening available easily and cheaply for everyone. While that may have turned out to be not quite the case, one wisdom from the analogue world still holds true in a world of bits and bytes: Even the best hi-fi components in the world can't make up for whatever sound degradation the source introduces at the beginning of the playback chain. This means that in the digital world – with the possible exception of the software used to rip CDs – the place where you store your music is the first component that has an effect on the overall sound quality. And in my personal experience even the 'small' Melco N1A outperforms any remotely convenient computer-based solution in that area. Roland Dietl sees a potential alternative in his elaborate dual-laptop solution with JPLAY but so far couldn't determine a clear favorite.
For all of you who haven't heard about Melco yet, here's what it is all about: The Melco machines are Network Attached Storage Devices (NAS) that have been optimized for music playback from the first development stages. They store the music on integrated drives – depending on the model either hard disk drives (HDD) or Solid State Disks (SSD) – and use their built-in computers and a specially configured Ethernet network port to serve that music to a streaming player or a streaming bridge. But they can also be used as a renderer themselves, sending out the digital music signal to a DAC through USB. A second network port is used to connect the Melco to an existing network so that it can access the internet, read music from other NAS drives and receive control commands from a smartphone or tablet. When using a Melco directly with a USB-DAC your are currently forced to use a third-party control app like the ones from Lumin, Linn or Kazoo. Those certainly work but until now I was not able to find an app as functional and elegant as for example the apps from Audirva+ or Auralic. Especially the later's Lightning DS app is a very good reason for me to always include an Auralic Aries Femto between the N1A and my Chord DAVE. Even more so as that streaming bridge seems to improve the sound quality even more when used this way.
But back to the Melco N1ZH60. From the outside it is practically indistinguishable from the top-of-the-range N1ZS. Both models share the same sturdy aluminum enclosure and minimalistic design with a choice of black or silver as colors. It is a good bit smaller than the traditional 19-inch enclosure of the entry level model N1A and houses 2.5-inch drives as opposed to the N1A's 3.5-inch drives. But while the N1ZS comes with two SSDs of 512 GB capacity each, the N1ZH60 includes carefully selected conventional HDDs with a total capacity of 6 TB. The N1A has to do with one single power supply, but the N1ZH60 like the N1ZS has two medical-grade PSUs, providing 30W of power each to supply the network side and the drives, USB ports etc. separately. This means, the only thing that accounts for the price difference of 3.750 Euros between the N1ZH60 and the N1ZS are the later's special 'audio-grade' Solid State Drives that are made only for the Melco products and in very small quantities. Exclusivity does come at a price, after all.
In the report about the new Melco firmware I also promised to have some exclusive information to share about the new N1ZH60, as I was expecting to get it directly from Alan Ainslie, General Manager of Melco Syncrets Inc. who was due to visit me in Groebenzell. But even after his visit there isn't really anything previously unknown I have to share about the new model. This has in no way anything to do with the frequent deviations during our conversation that included topics like watches, Light Railways or single malts. No, we did in fact discuss various aspects of digital music reproduction for most of the time, and indeed some current and future developments of Melco. Unfortunately, but also understandably, Alan asked not to publish any of these here until they were announced officially. But I felt bound by my promise to my readers so I got approval to at least reveal this much: The next update to the Melco firmware, expected to be available this year still, will not only bring the tag editor Sonkong to all Melco machines but will also include Java. It's up to you to speculate what that might be useful for ...
And there is another thing I'm allowed to reveal: A considerable amount of time during Alan's visit was spent trying out the 'Melco HD' app! The beta version we played around with already includes all functions and features to conveniently control the Melco, wether that means sending out data through the ethernet port (and to the attached Aries bridge in my setup) or through the USB port into a DAC directly. Some early images also prove that the graphical interface will be superb. This proves that Melco is keeping their promises made when first introducing their Digital Music Libraries – the Melco machines will indeed evolve from being well-equipped audiophile network storage devices and become fully fledged music streamers. It's a shame that Alan insisted on taking his iPad with the app's beta version on it with him when he left ...
I admit, when I first laid hands on the N1ZS I wanted to have one, not the least because of its beautiful build quality. But, alas, even a stripped down selection of my music library without the recordings from which I took the free sample downloads available on hifistatement.net is already larger than 1 TB. So the N1ZS can't be my choice for storing my digital music. All the more reason for me to be eager to try out the N1ZH60. First of all, I downloaded and installed version 3.11 of the Melco software – the manufacturer has issued a warning not to use version 3.10 due to a technical problem – and transferred around one TB of music from my Western Digital NAS. The same music and software version were already waiting on my N1A, ready to be compared to the newer model. During my first round of listening tests I used either of the Melcos with the the router connected via a Cardas cable and the Auralic Aries Femto connected to the Melco's dedicated 'Player' port via an Audioquest Diamond ethernet cable. I used the Aries with software version 3.3 instead of the pre-release 4.0 version as with that the Aries would have cached all incoming audio data before rendering, thus making it potentially impossible to analyze any differences between the two sources.
With Arild Andersen's 'If You Look' the N1ZH60 managed to render the metal percussion somewhat more brilliantly, offered more depth as well as detail and made the kettledrums sound even more ominous. In absolute terms, these differences were about as significant as you would get switching from an okay USB or ethernet cable to an excellent one. But considering the very high level of performance that we are talking here, these improvements are still very impressive. The music I use for listening tests has a focus on dynamics, depth-of-field and richness of detail and the N1ZH60 had to offer just that little bit more in all these areas. Although this certainly means that listening to music is more fun it is not really hard to go back to the 'smaller' N1A. Without a direct comparison to its 'larger' sibbling you will not miss a thing.
Removing the Aries from the chain and playing directly into a USB DAC meant a tiny loss in terms of depth and detail but not in terms of dynamics. That could result from the fact that low frequencies now seemed to be a bit more punchy, albeit less acurate. But the differences between the two Melcos remained clearly noticeable, with the N1ZH60 displaying a little more airiness, a deeper sound stage and slightly smoother playback. Again, the differences between the two machines are not enormous when partnered directly with a USB DAC but they are there. The N1ZH60 just has that certain something that dedicated audiophiles are looking for.
Listened with
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NAS | Melco N1A, WDMyCloud |
Wireless Streaming Bridge | Auralic Aries Femto with SBooster BOTW P&P Eco |
D/A-Converter | Chord DAVE |
Preamp | Einstein The Preamp |
Amp | Ayon Epsilon with KT150, PS Audio BHK Signature 300 Amplifier |
Loudspeakers | Kaiser Acoustics Kawero! Classic, LumenWhite DiamondLight |
Cables | HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond and Carbon, Cardas Audio Clear Network |
Accessories | PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Multiple Socket, Audioplan Powerstar, HMS-InWall Power Outlets, Acapella Bases, Acoustic System Feet and Resonators, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty and Cerabase, Harmonix Real Focus and Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs |
Manufacturer's Specifications
Melco N1ZH60
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EAN | 4981254035368 |
Harddrive | selected 2,5" HDD (2 x 3 TB) |
Inputs/Outputs |
2 x Ethernet (1000BASE-T), (1 x LAN, 1 x Player) |
Power Supply | 2 separate units 1. Line for LAN-related devices 2. Line for HDD/USB related devices 30 W with capacitor bank |
Enclosure | Thick aluminum enclosure |
Size | 13.8 × 2.9 × 14.7 in |
Weight | 7kg |
Price | 4750 Euro |
File Formats (Server) | DSF, DFF, FLAC, WAV, ALAC, AIFF, AAC, MP3, WMA, OGG, LPCM |
File Formats (Player) | DSF, DFF, FLAC, WAV, ALAC, AIFF, AAC |
Sampling rate (Server) | 44,1 KHz, 48 KHz, 88,2 KHz, 96 KHz, 176 KHz, 192 KHz, 384 KHz (PCM); 2,8 MHz, 5,6 MHz, 11,2 MHz (DSD) |
Sampling rate (Player) | 44,1 KHz, 48 KHz, 88,2 KHz, 96 KHz, 176 KHz, 192 KHz, 384 KHz (PCM); 2,8 MHz, 5,6 MHz (DSD) |
Bitrates | 16 – 32 Bit (PCM); 1 Bit (DSD) |
Media Server | Twonky MediaServer |
Distributor
G8 & friends GmbH – High Quality Distribution
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Address | Robert-Koch-Str. 30 59227 Ahlen |
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Web | www.g8friends.de |