Vertrieb
Audio-Freak – Markus Wierl GmbH
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Anschrift | Wacholderweg 10 86836 Klosterlechfeld |
Telefon | +49 151 22316655 |
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Web | audio-freak.de |
Der Phono-Spezialist MK Analogue aus Slowenien bringt mit dem MM-PH-AMP einen reinen MM-Phonovorverstärker auf den Markt, der insbesondere als perfekter Spielpartner für MC-Übertrager fungieren soll.
Der Vorverstärker bietet neben den für MM-Abtaster üblichen Kapazitätseinstellungen auch drei Gain-Stufen und vier Impedanz-Werte. Damit können für MC-Tonabnehmer via Übertrager deutlich mehr Abschlüsse erzielt werden, was dem klanglichen Feintuning dienlich ist. MK Analogue betont, dass auch einige MM- und MI-Systeme von Abschlüssen über 47 kiloohm klanglich profitieren.
Die Maxime bei der Konstruktion des MM-PH-AMPs war die zeitrichtige Wiedergabe aller Frequenzen im hörbaren Bereich. Diese entscheidet laut MK Analogue darüber, ob eine Schallplatten-Aufnahme plastisch, natürlich, dynamisch, räumlich und echt empfunden wird. Ein sauberer Frequenzgang von 20 Hertz bis 20 Kilohertz ist gängige Praxis. Um aber einen linearen Phasengang in diesem Bereich zu realisieren, sind fünf Oktaven Headroom nötig. Das bedeutet, dass eine zeitrichtige Wiedergabe bei 20 Kilohertz einen linearen Frequenzgang bis 640 Kilohertz bedingt. Der MM-PH-AMP arbeitet sogar bis 800 Kilohertz respektive 1 Megahertz – je nach gewählter Verstärkung. Die untere Grenzfrequenz liegt aus dem gleichen Grund bei 3,2 Hertz – deshalb verzichtet MK Analogue bewusst auf einen Subsonic-Filter. Das Gerät erreicht laut Hersteller-Angaben einen Geräuschspannungsabstand von über 90 Dezibel (C-gewichtet).
Die RIAA-Entzerrung ist unter anderem mit sehr schnellen, doppelseitig beschichteten MKP-Kondensatoren, die normalerweise in hochwertigen Lautsprecher-Weichen zum Einsatz kommen, rein passiv aufgebaut. Dies soll maximale Auflösung und Dynamik garantieren. Am Ausgang setzen die Slowenen eine potente Class-A-Endstufe ein, die sogar Lautsprecher antreiben könnte. Längere Kabel vom MM-PH-AMP zum Vorverstärker seien damit unproblematisch. Das Netzteil mit Ringkern-Transformator ist in einem eigenen Gehäuse untergebracht, um potenzielle Einstreuungen und Wechselwirkungen auszuschließen. Die Phonovorstufe ist ab sofort für 4.900 Euro bei ausgewählten Fachhändlern erhältlich.
Matej Kelc, Chefentwickler von MK Analogue, fertigt seit den 90-er Jahren MC-Übertrager. Die Schaltung, das besondere Schirmungskonzept und nicht zuletzt die Übertrager selbst hat er über Jahre perfektioniert und 2022 sein erstes Serienprodukt an den Markt gebracht: Der SUT-1L erfreut sich großer Beliebtheit, so dass MK Analogue 2023 ein zweites Modell für höherohmige Tonabnehmer nachgelegt hat: den SUT-1M. Auch der MM-Phonovorverstärker MM-PH-AMP ist das Ergebnis einer akribischen Entwicklung über mehrere Jahre. Zu Matej Kelc: Der gebürtige Slowene lebte seit seinem fünften Lebensjahr in Deutschland, bis er um die Jahrtausendwende in sein Heimatland zurückkehrte. Dort ist er auch an einem Unternehmen für Metall- und Kunststoff-Verarbeitung beteiligt, das die Gehäuse für seine Phono-Produkte fertigt.
Herstellerangaben
MK Analogue MM-PH-AMP
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Hersteller
MK Analogue
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Anschrift | Matej Kelc s.p. Rudno 39A 4228 Slowenien |
Telefon | +386 (0) 4 5100 120 |
info@mk-analogue.com | |
Web | mk-analogue.com |
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Vor einer Woche hatte Mansour Mamaghani, Inhaber der deutschen Bassocontinuo-Vertriebes Audio Reference einige Kollegen von andern Magazinen und mich nach Bergamo eingeladen, um von dort aus den renommierten Rack-Hersteller zu besuchen. Das hat sich allein schon wegen der Einblicke in die Herstellung von Kohlefaserkörpern gelohnt.
Gründer und Geschäftsführer der Firma ist Lorenzo Belloli, seine Schwester Paola Belloli ist ebenfalls an der Firma beteiligt, agiert als Finanzchefin und kümmert sich um die Zulieferer. Ich kenne keinen anderen Rack-Hersteller, der ähnlich viel Wert auf das Äußere seiner Kreationen legt wie Bassocontinuo – natürlich ohne ihre klangliche Wirkung zu vernachlässigen. Warum das so ist und woher der Name der Firma kommt, erklärt Lorenzo Belloni gleich selbst. Aber erst noch einmal kurz zum Design: Um seinen fünf Modellreihen ein möglichst unterschiedliches Aussehen zu verleihen, verlässt sich Lorenzo Belloli nicht wie in der Aufbauphase der Firma auf seine eigenen Eingebungen, sondern kooperiert ab 2018 mit den Architekten Marco Acerbis, dem Design-Team von Lanzillo & Partner und für die Revolution-X-Reihe mit dem österreichischen Designer Christoph Nussbaumer. Als wären deren Schöpfungen nicht schon übergenug, betreibt Bassontinuo auch den sogenannten Tailoring Serving „B by Bassocontinuo“, der es Kunden ermöglicht, aus einer fast unüberschaubare Fülle von Lackfarben, Lederbezügen und Holz- sowie Metall- und Steineinlagen für die Regal-Böden ihr jeweiliges Traum-Rack maßschneidern zu lassen. Für die perfekte Bearbeitung der so unterschiedlichen Werkstoffe bedarf es natürlich erfahrener und hochspezialisierter Zulieferer, von denen ich Ihnen einige in einer Bilderserie näher vorstellen werde. Leider war es in der Firma, die die Kohlefaserkomponenten für die Racks produziert, nicht erlaubt, eigene Aufnahmen zu machen. Daher haben wir ganz gegen unser Gewohnheit hier auf Herstellerfotos zurückgegriffen. Doch nun zum kurzen Interview mit Lorenzo Belloli.
Dirk Sommer: Lorenzo, wie war Dein Weg ins HiFi-Geschäft?
Lorenzo Belloli: Das ist eine lustige Geschichte. 2007 hatte ein sehr guter Freund von mir eine Anlage der Einsteigerklasse mit Denon Vollverstärker und CD-Player und er entschloss sich, neue Komponenten zu kaufen: Verstärker und CD-Player von Primare. Ich erinnere mich, dass diese Komponenten damals auf Ikea Tischchen standen. Vor allem der Verstärker war aber zu schwer dafür, so dass sich das Tischchen zu Seite neigte, als er den Verstärker daraufstellte. Also bat er mich, ihn in alle drei Hifi-Läden zu begleiten, die wir damals in dieser Gegend hatten, um ein Rack für seine Anlage zu finden. Wir besuchten alle drei Läden, einen anderen in Mailand und einen weiteren in der Provinz in der Nähe von Cremona. Aber alle Racks dort waren billig, häßlich und ohne jegliche Technologie. Ich habe damals mehr als Scherz gesagt, ich kann ja versuchen, ein Rack für dich zu entwerfen, einfach so für deine private Verwendung. Da es in der Gegend eine Menge Schreinereien und kleine Industriebetriebe gibt, war es einfach, alle Materialien und so weiter zu finden. Also machte ich es, ja sogar zweimal: ein Exemplar für ihn und eines für mich. Und ich fand sie waren nicht so schlecht. Doch als ich weiter darüber nachdachte, nahm ich einige Veränderungen an diesen Prototypen vor. Zu dieser Zeit, 2007 und 2008, gab es eine sehr wichtige Hifi-Show in Mailand: Die Top Audio Show war zu der Zeit die zweitgrößte Messe in Europa. Weil ich davon überzeugt war, dass mein Produkt sehr gut gemacht war, habe ich bei der Top Audio Show angefragt, ob ich einen kleinen Stand bekommen könnte, um den Besuchern meine Entwicklung zu präsentieren. Ungefähr zwei oder drei Wochen vor der Show fand ich eine sehr kleine Fläche, zehn Meter lang und einen Meter tief, also wirklich ein kleiner Stand, um zwei oder drei der Prototypen zu zeigen. Während der Show stießen wir auf sehr viel Interesse. So begann ich etwas später im September, Oktober 2008, einige wenige Stücke zu verkaufen. Im Dezember desselben Jahres entschloss ich mich, bei der High End dabei zu sein. So nahmen wir im Mai des folgenden Jahres mit einem sehr kleinen Stand and der Messe teil, wo wir unsere Produkte zeigten. Während der High End fanden wir auch unsere ersten drei, vier kleinen Vertriebe. Mit unserem kleinen Stand bekamen wir 2009 unseren ersten deutschen, französischen, schweizer und – und wenn ich mich recht erinnere – auch chinesischen Vertrieb. 2009 begannen wir dann offiziell unser Geschäft. Ganz zu Anfang war es ziemlich hart. Wir hatten wenige Aufträge, geringe Stückzahlen. Aber in der Zwischenzeit entwickelte ich neue Produkte. 2013 hatten wir dann zwei Produktlinien und Mansour rief mich an und fragte, ob er für die Show im kommenden Jahr ein paar Racks von mir bekommen könnte. So stellten wir 2014 in seinem Raum aus. Das war dann eigentlich der wirkliche Start in unser Geschäft. Es ist wirklich etwas ganz anderes, im Raum von Audio Reference auszustellen. Da fanden wir dann die ersten großen internationalen Vertriebe. Von einer Garagenfirma brachten wir es in ein paar Jahren zu Vertrieben in 52 Ländern.
DS: Es verbindet Dich also schon eine recht lange Beziehung mit Audio Reference.
LB: Das eine der längsten Beziehungen. Momentan ist die mit meinem französischen Vertrieb die längste. Wir starteten 2011 mit ihm. Wenn die Firma größer wird, muss sie natürlich größere Stückzahlen umsetzen. So versuchten wir Schritt für Schritt neue Vertriebe zu finden. Und das ist der Grund dafür, dass wir manchmal die Vertriebe wechseln, wenn jemand kommt, der größere Stückzahlen ordert. Aber Mansour ist einer der besten Vertriebe. Wir begannen 2014 mit ihm und arbeiten immer noch zusammen.
DS: Was hast Du gemacht, bevor Du mit dem Bau von Racks angefangen hast?
LB: Ich arbeitete in einer Firma, die Zubehörteile aus Gummi produzierte. Du kennst ja bestimmt O-Ringe oder auch torodiale Dichtungen aus Gummi. Es war eine deutsche Firma, ein Zulieferer für BMW, Mercedes et cetera. Wir haben hier nicht weit von der Stadt eine Art „Rubber Valley“, in dem über 300 kleine Industriebetriebe O-Ringe produzieren. Das ist eine Gegend, die auf diese Produkte spezialisiert ist. Und ich war General Manager in einer dieser Firmen. Ich weiß also sehr genau, wie sich Gummi verhält und kenne die gesamte Technologie dahinter. Das ist der Grund dafür, dass wir viel Gummi in unseren Produkten verwenden. Danach arbeitete ich für ein paar Jahre für ein Modeunternehmen als Designer. Das ist mein beruflicher Hintergrund.
DS: Und jetzt kombinierst Du bei deinen Racks Design mit der Kenntnis von Gummi.
LB: Genau. Ich entwarf die Racks bis 2018, und dann haben wir, wie Laura schon sagte, begonnen Designer aus anderen Bereichen hinzuzuziehen. Sie sollen von jeglicher Kontamination durch die Hifi-Industrie frei sein. Ich ziehe es vor, wenn sie frei im Kopf sind. Die einzigen Anforderung an die Designer, die an unserem Projekt mitarbeiten, ist, dass sie neue Ideen haben. Zum Beispiel braucht man für Kohlefaser einen speziellen Designer, da das Material sich anders verhält als etwas Holz. Daher muss der Designer ganz genau verstehen, wie Kohlefaser funktioniert. Anderenfalls kann man beispielsweise die Radien nicht richtig berechnen.
DS: Was ist Dein Musikgeschmack?
LB: Der änderte sich im Laufe der Jahre. In meiner Jugend war ich Fan von Heavy Metal BanDS: Iron Maiden, Metallica, AC/DC und so weiter. Ich höre immer noch diese Art von Musik, wenn ich Zeit habe. Aber mit der Zeit habe ich einfach nur gehört, was mich emotional anspricht. So fing ich an, klassische Musik zu hören und besonders Barockmusik. Das ist auch der Grund dafür, dass ich die Firma Bassocontiuo genannt habe. Jetzt ist Barockmusik meine Lieblingsmusik. Bach, Vivaldi und die Art von Musik trifft hundertprozentig meinen Geschmack. Unglücklicherweise muss ich sagen, dass ich fast keine Zeit habe, Musik zu hören. In dem Raum, in dem meine Hifi-Anlage steht, zu sitzen und Musik zu hören, hat keine Priorität mehr für mich, seitdem Firma so gewachsen ist. Ich habe einfach keine Zeit mehr dafür.
DS: Wie siehst Du die Entwicklung deiner Firma in den nächsten Jahren?
LB: Das ist eine gute Frage. Der Markt verändert sich andauernd. Für uns ist es wichtig, uns immer von den Mitbewerbern zu unterscheiden. Und deshalb investieren wir eine Menge in Technologie und Forschung. Wir wollen nicht die Besten sein. Denn wenn man sagt, man will der Beste sein, ist man es üblicherweise nicht. Wir wollen anders sein. Wenn man bedenkt, welche Herangehensweise an unsere Produkt und den Markt wir haben, kann ich sagen, wir haben eine gute Chance, anders zu sein. In den kommenden Jahren sehe ich mit Gewissheit ein Art neuen potenziellen Markt für Audio/Video-Komponenten. Letztes Jahr haben wir zum Beispiel beschlossen, eine neue Marke zu gründen: StilnoviDesign. StilnoviDesign produziert Audio/Video-Möbel als Ableger von Bassicontinuo. Das ist ein Zukunftsprojekt für die Firma. Außerdem werden wir auf der diesjährigen Münchener Show etwas für die Einstiegsklasse zeigen. Wir entwickeln neue Produkte für neue Kunden mit unserer nun 16-jährigen Erfahrung – ein sehr wichtiges Projekt. Weil sich aber der Markt – wie gesagt – schell ändert, ist es wichtig, jedes Jahr etwas neues zu haben, um das Interesse der Kunden zu steigern.
DS: Bist du der Meinung, dass sich der Audio/Video-Markt besonders entwickeln wird?
LB: Das einfach eine andere Zielgruppe. Bis Ende letzten Jahres haben wir uns ausschließlich auf Zweikanal-Hifi und High End konzentriert. Das bleibt gewiss unser Hauptgeschäft. Aber wir haben erkannt, dass wir, indem wir kundenspezifische Produkte anbieten können, leicht ein Teil unseres Geschäfts in den A/V-Bereich verlegen können, weil viele Kunde wirklich etwas spezielles brauchen. Die Idee ist es, technischen Vorteile der Racks auf die A/V-Möbel zu übertragen. Ein Problem mit Racks ist es, wie schon Aurora sagte, dass die meisten Leute mit den Augen kaufen, besonders deshalb, weil die Frauen oder Freundinnen letztlich entscheiden, was gekauft wird. Und deswegen haben wir schon seit den Anfängen der Firma immer in Design investiert. Ich habe besonders bei den extrem hochwertigen Produkten beobachtet, dass die vermögenden Kunden etwas spezielles für ihre Wohnzimmer suchen, dass zum Raum und seinem Mobiliar passt. Aber in den meisten Fällen haben sie keinen Kontakt zu den Herstellern, die das machen können, was sie wirklich haben möchten. Ich glaube, wir haben eine große Chance, wenn die Hifi-Händler bei diesem Projekt mitmachen und dem Kunden erklären, dass es einen Hersteller gibt, der das anbieten kann, was sie möchten. Wir werden unser gesamtes Geschäft nicht auf diese Zielgruppe verlagern, aber wir werden unser Geschäft durch diese Zielgruppe ausbauen können. Ich wiederhole mich gern: Ich bin sicher, dass es ein großes Potential für A/V-Möbel in Europa gibt. Es macht wegen der Größe und des Gewichts keinen Sinn, sie außerhalb von Europa anzubieten. Die Frachtkosten, um Möbel nach Amerika oder Asien zu verschicken, wären verrückt hoch. Aber Europa ist gewiss ein interessanter Adressat für diese Art von Produkt.
DS: Könnt ihr garantieren, dass Racks, die nach Kundenwünschen – im sogenannten „Tailoring Service“ – gebaut werden, nicht schlechter klingen als die Serienmodelle?
LB: Hundertprozentig! Der Tailoring Service nimmt immer die Reference Line als Grundlage. Die Struktur und die Technologie stammen immer von der Reference Line, dann kommt zusätzlich der Service hinzu, um dem Geschmack des Kunden zu entsprechen. Wir machen grundsätzlich keine neuen Projekte für die Kunden, die wir zuvor nicht getestet haben. Weil alles auf der Reference Line basiert, wissen wir ganz genau, wie das Produkt funktioniert. Wie ich zuvor schon sagte: Wenn wir die Böden mit echtem Leder überziehen oder das Material für die Inlays verändern, hat das überhaupt keinen Einfluss auf den Klang, weil die Struktur, weil das Produkt immer gleich ist. Der Tailoring Service ist nur Kosmetik.
DS: Es gibt also keine Kompromisse in Sache Klang.
LB: Definitiv nicht! Wenn wir eine befremdliche Anfrage eines Kunden bekommen, antworte ich ihm: Sorry, das können wir nicht machen. Wir müssen hundertprozentig sicher sein, dass das Produkt perfekt funktioniert. Denn ein Rack ist ein Werkzeug, das – ich will nicht sagen – den Klang verbessert, aber der Elektronik erlaubt, auf höchstem Niveau zu spielen. Wir müssen also sicher sein, dass das Rack wirklich seine Funktion erfüllt. Das ist der Grund dafür, dass wir mit der Polytechnischen Universität in Mailand zusammenarbeiten. Jedesmal wenn wir eine neue Produktlinie entwickeln, schicken wir dass erste Modell an die Universität, damit überprüft wird, wie es sich verhält. Wenn wir nicht hundertprozentig von der Wirksamkeit eines Produktes überzeugt sind, kommt es nicht auf den Markt.
DS: Hast du eine Faustregel dafür, wie viel man in die Quellen und Elektronik investieren sollte und wie viel in ein passendes Rack?
LB: Das ist immer wieder dieselbe alte Geschichte: Als Kabel gerade begannen populär zu werden, sagten die meisten Leute, investiere zehn Prozent deines Budgets in Zubehör. Das könnte eine Regel sein, aber meine ist ein wenig anders: Investiere nicht viel Geld in ein Rack, wenn du eine Kette auf Einsteigerniveau hast. Das ist komplett nutzlos. Aber investiere Geld in ein Rack, wenn du eine teure Anlage besitzt. Aber nicht umgekehrt. Wenn du einen Transrotor Plattenspieler hast und ihn auf einen Ikea Tisch stellst, verschwendest du dein Geld. Wenn du einen 500-Euro-Marantz-CD-Player hast, kannst du nicht unser Ultimate Golia für 15.000 Euro nehmen und denken, das verbessert den Klang. Es wird nichts ändern. Wenn du einen sehr empfindlichen Plattenspieler oder CD-Player besitzt, brauchst Du aber ganz gewiss ein spezielles Rack dafür. Ein anderes Beispiel, das aber nichts mit uns zu tun hat: Ich habe viele Kunden kennengelernt, die 100.000 Euro in ihr Hifi-System investiert haben, aber deren Raum überhaupt nicht dazu passt. Es sollte eben alles in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen.
DS: Vielen Dank für deine Auskünfte.
LB: Gerne!
Bauer Audio lädt am 20. April zu einer besonderen Hausmesse ein: Die Lautsprecher- und Plattenspielermanufaktur präsentiert in den Liechtensteiner Little Big Beat Studios den Standlautsprecher LS 3g an Elektronik von Ayre Acoustics. Teilnehmer erwartet zudem eine Führung durch das Studio und ein „Live“-Vinylschnitt an einer Neumann-Schneidemaschine.
Seit 2019 unterhält Bauer Audio eine Kooperation mit den Little Big Beat Studios, die Recording, Mastering, Live-Konzerte und ein riesiges LP-Archiv unter einem Dach vereinen. Das einzigartige Konzept zeichnet sich vor allem durch den leidenschaftlichen Einsatz von Analogtechnik aus. Studio-Chef Little Konzett schneidet jeden Auftritt über ein SSL-Mischpult auf zwei Studer A 820 mit und mastert die Aufnahmen für Vinyl, CD und Reel-to-Reel-Bänder, jüngst erst für eine puristische AAA-Produktion mit Thomas D. von den Fantastischen Vier.
Unter dem Motto „Hi-Fi in Residence“ präsentiert Bauer Audio im akustisch optimierten Hörraum der Studios den Standlautsprecher LS 3g, den Willi Bauer zusammen mit Joachim Gerhard entwickelt hat. Dank der geschlossenen Bauweise und der beiden seitlich montierten Tieftöner von SB Acoustics spielt die Box präzise, kontrolliert und natürlich.
Verstärkung liefern die vollsymmetrisch aufgebauten Komponenten von Ayre Acoustics aus Colorado. Bauer und Ayre passen klanglich bestens zusammen, was sich auch in der langjährigen vertrieblichen Zusammenarbeit der beiden Marken zeigt. Die brandneue Streaming-Vorstufe KX-8 und die Endstufe VX-8 von Ayre feiern bei der Gelegenheit ihre Premiere in der DACH-Region. Was die Hausmesse besonders macht, ist vor allem der Veranstaltungsort: Die Little Big Beat Studios bieten ein faszinierendes Ambiente, das von Analog-Recording über Live-Konzerte bis hin zur gigantischen LP-Sammlung und dem akustischen Genuss im beindruckenden Hörraum weltweit einzigartig sein dürfte.
Little Konzett, Inhaber der Liechtensteiner Little Big Beat Studios, und Thomas Kunzler von Bauer Audio haben sich 2019 über gemeinsame Bekannte der Vorarlberger Musikerszene kennengelernt. Aus dem regen fachlichen Austausch entstand die Idee, in Liechtenstein einen besonderen Hörraum als Schnittpunkt zwischen der Studio- und der Hifi-Welt entstehen zu lassen. Nach umfassenden Baumaßnahmen wurde Ende 2021 der Magic Room eröffnet, der neben einem Bauer-Audio-Laufwerk, einem 3D-Audio-System und einer Neumann-Schneidemaschine einen Teil der circa 100.000 Alben umfassenden LP-Sammlung des Studios beherbergt
Die Teilnehmerzahl ist für die besondere Hausmesse ist begrenzt. Anmeldungen werden erbeten über die Ticketseite von Little Big Beat.
Hi-Fi in Residence: Bauer Audio + Ayre Acoustics
Samstag, 20. April 2024, 14:00 bis 18:30
Little Big Beat Studios
Essanestrasse 164
9492 Eschen
Liechtenstein
Telefon: +423 798 44 33
E-Mail: studio@littlebigbeat.com
Das Thema Master Clock beschäftigt mich schon längere Zeit. Es ist faszinierend, was sich damit in einer digitalen Kette an klanglicher Verbesserung noch herauskitzeln lässt. Der brandneue REF10 NANO von MUTEC ist eine auf das Wesentliche konzentrierte Variante des überragenden REF10 zum halben Preis.
Das ist mal eine Ansage und macht das Thema Clocking noch interessanter als es ohnehin schon ist. Ich habe seit vielen Jahren zwei kaskadierte Mutec MC3+ USB Reclocker in meinem Bestand und bin immer wieder erstaunt, wie gut damit eine digitale Kette klingen kann. Und seit meinen beiden Tests der Master-Clocks REF10 und REF10 SE120 weiß ich auch: Es geht noch viel besser. Allerdings hatte ich bisher immer auch ein gewisses Bauchgrummeln, wenn eine etwa mindestens viermal so teure Clock „nur“ den MC3+ USB versorgt. Damit Sie besser verstehen, was ich meine, muss ich etwas ausholen. Eine Master-Clock, wie der REF10 NANO, erzeugt ein extrem genaues 10-Megahertz-Takt-Signal. Doch damit können wir erst einmal nichts anfangen. Moderne DACs arbeiten mit Clock-Frequenzen von 22,5792 Megahertz oder 24,5760 Megahertz, die ganzzahlige Vielfache der Standard-Audio-Sampling-Reihen 44, 88, 176 kHz und 48, 96, 192 kHz sind. Bei USB 2.0 haben wir eine Taktfrequenz von 48 Megahertz und typische Taktfrequenzen bei Ethernet sind 25 Megahertz, 125 Megahertz und 156.25 Megahertz. Nirgendwo finden wir 10 Megahertz.
Wir brauchen also einen „Umsetzer“, der die benötigten Taktfrequenzen aus dem 10 Megahertz-Takt erzeugt. Das Zaubermittel heißt „digitaler Frequenz-Synthesizer“. Die Aufgabe eines solchen Bausteins besteht darin, auf der Grundlage eines Referenztaktes von 10 Megahertz eine beliebige Taktfrequenz zu erzeugen. Es liegt auf der Hand, dass der auf dieser Basis zur Verfügung gestellte Takt nicht nur von der Präzision der Clock selbst, sondern auch von der Qualität dieser Synthetisierung abhängt. Voraussetzung für den Einsatz einer Master-Clock ist also, dass unser zu taktendes Gerät überhaupt einen solchen Frequenz-Synthesizer und einen Anschluss für eine externe 10-Megahertz-Clock besitzt. Leider gibt es aktuell nicht allzu viele Hersteller und Geräte im High End Bereich, die diesen, zugegebenermaßen, aufwändigen Weg gehen. MUTEC hat auf ihrer Website eine Liste mit aktuell verfügbaren, 10-Megahertz-kompatiblen Audio-Geräten zusammengestellt. Aber es gilt noch weitere Hürden zu überwinden: Es besteht unter den Herstellern keine Einigkeit, ob der Referenz-Takt in Form eines Sinus-Signals oder eines Rechteck-Signals zur Verfügung gestellt wird. Dementsprechend ist nicht auszuschließen, dass die verbauten Frequenz-Synthesizer mit der einen oder anderen Signalform besser oder schlechter zurechtkommen. Und dann gibt es zu allem Überfluss auch noch zwei Standards für die Schnittstellen- und Kabelterminierung: 50 Ohm auf der einen und 75 Ohm auf der anderen Seite. Im High End Bereich treffen wir beide Standards an.
Doch zurück zum REF10 NANO. Was die Terminierung betrifft sind wir auf der sicheren Seite. Er hat auf der Rückseite vier Ausgänge: zweimal 50 Ohm und zweimal 75 Ohm. Zur richtigen Terminierung gehören übrigens auch das passende Kabel und die richtigen Stecker. Bei einer Taktrate von 10 Megahertz ist die saubere Terminierung über den gesamten Signalweg eminent wichtig – ich kann das gar nicht genug betonen! Fehlanpassungen können hier die Signalqualität derart ruinieren, dass Sie auch gleich ganz auf eine Master-Clock verzichten können. Ich habe testhalber einmal zwischen 50 und 75 Ohm gewechselt und der Unterschied ist deutlich hörbar. Man verliert an Schärfe und Präzision. An den Ausgängen des REF10 NANO wird im Gegensatz zu den sonst eher üblichen Sinus-förmigen Signalen der meisten anderen am Markt erhältlichen Taktgeneratoren ein Rechtecksignal mit extrem hoher Flankensteilheit ausgegeben. Die steile Flanke des Rechteck-Taktsignals soll zu einer deutlich schnelleren und stabileren Synchronisation der verbundenen Geräte führen, was wiederum eine geringere Jitter-Induktion in der Empfängerschaltung nach sich ziehen soll. Nach Meinung von MUTEC ist dieser Umstand maßgeblich verantwortlich für die Klangverbesserung durch den REF10 NANO. Das Herzstück einer jeden Master-Clock ist natürlich der verwendete Oszillator. Hier interessiert uns in erster Linie die Frequenzstabilität des erzeugten Signals. Man unterscheidet dabei zwischen der Langzeit- und der Kurzzeitstabilität. Die Langzeitstabilität bezieht sich auf den Betrag, um welchen die absolute Taktfrequenz über einen längeren Zeitraum, wie Tage, Wochen oder Monate, driftet. Bei MUTEC ist man der Meinung, dass für die Klangqualität von digitalem Audio-Material die Kurzzeitstabilität, also die Genauigkeit in dem extrem kurzen Zeitintervalls zwischen den Samples, der entscheidende Faktor ist. Änderungen in der Kurzzeitstabilität werden messtechnisch mit Phasenrauschen und Jitter beschrieben. Die Kurzzeitstabilität eines Oszillators hängt erheblich von der Umgebungstemperatur ab. In allen REF10 Varianten setzt MUTEC deshalb OCXO-Oszillatoren ein, übrigens aus deutscher Fertigung. OCXO steht für „Oven Controlled Crystal Oscillator“. Dabei befinden sich der Quarzkristall sowie alle anderen Bauelemente des Oszillators in einer beheizten Kammer, die immer auf der konstant gleichen Temperatur gehalten wird, auch wenn sich die Temperatur außerhalb ändert. Die Temperatur in der Kammer wird individuell auf die Turn-over-Temperatur des verwendeten Quarz-Materials eingestellt, also auf die Temperatur, wo der Quarz die geringsten Frequenz-Änderungen aufweist und damit die höchste Frequenz-Stabilität liefert.
Im REF10 NANO kommt der gleiche Oszillator-Baustein zum Einsatz wie bei den großen Geschwistern. Der Unterschied liegt im Selektionsgrad. Mit Hilfe hochspezialisierter und kostenintensiver Messtechnik werden für die höchste Qualitätsstufe, den REF10 SE120, Einzelexemplare des Oszillators aus größeren Produktionsmengen selektiert, die extrem niedrige Phasenrauschwerte von mindestens -120 dBc gemessen bei 1-Hertz-Abstand von der Trägerfrequenz von 10 Megahertz aufweisen. Der REF10 kommt in diesem zentralen messtechnischen Aspekt auf Werte von mindestens -116dBc, während sich der REF10 NANO mit Werten besser als -112dBc begnügen muss. Klingt erst einmal nach deutlich schlechter. Doch wie mir Herr Peters berichtete, liegen bisher in der Praxis die Messwerte vieler REF10 NANO eher näher am REF10 als beim garantierten, niedrigeren Mindestwert. Extrem gering rauschende Taktverteiler- und Verstärkungsschaltungen sollen gewährleisten, dass das Referenzsignal des OCXO auch wirklich nahezu verlustfrei an den vier Ausgängen des REF10 NANO bereitsteht. Um Einstreuungen von Brumm durch Masseschleifen zu vermeiden, sind beim REF10 NANO alle Ausgangsstufen galvanisch isoliert. Der REF10 Nano verwendet praktisch die gleichen raffinierten Schaltungen wie seine großen Geschwister. Genauso wichtig wie die Qualität des Oszillators ist die Qualität der Stromversorgung für die Signalverarbeitung. Hier muss der REF10 NANO ohne den Ringkerntrafo und die großzügigen Siebkapazitäten der großen Geschwister auskommen und sich stattdessen in der ersten Stufe mit einem Schaltnetzteil-Modul von der Stange zufrieden geben. Doch was danach kommt, hat es in sich und unterscheidet sich kaum vom REF10. Wir finden extrem rauscharme, mehrfach kaskadierte Spannungsregler der neuesten Generation, die bis in den Sub-Hertz-Bereich optimiert sein sollen. Der hoch empfindliche OCXO-Oszillator erhält seine Versorgungsspannung isoliert vom Rest der Schaltung, um gegenseitige Störbeeinflussungen zu verhindern, und jeder der vier Ausgänge besitzt darüber hinaus seine eigene Spannungsregelung. Die gesamte Elektronik ist sauber auf einer großen Platine aufgebaut und in einem schlichten Stahlgehäuse untergebracht. An dieser Stelle hat das Stahlgehäuse im Vergleich zu den oft verwendeten Aluminium-Gehäusen den Vorteil, dass die Abschirmung gegenüber äußeren, hochfrequenten Störeinflüssen erheblich besser ist.
Die Bedienung des REF 10 NANO ist einfach. Das Gerät wird mit dem Netzschalter auf der Rückseite ein- und ausgeschaltet. Nach dem Einschalten leuchtet die rote LED links außen. Zusätzlich blinkt eine blaue LED solange, bis die Heizung den Oszillator auf seine Arbeitstemperatur erwärmt hat; danach leuchtet sie dauerhaft. Auch wenn der Aufheizvorgang nach etwa einer Minute abgeschlossen ist, empfiehlt MUTEC, dem REF10 NANO etwa 20 bis 30 Minuten Vorlauf vor dem Musikhören zu gönnen, damit der gesamte Oszillator vollständig durchgewärmt und die höchste Frequenzstabilität erreicht ist. Mit dem Drehschalter auf der Frontseite werden die Ausgänge ausgewählt und durch Drücken ein- oder ausgeschaltet. Vier weiße LEDs signalisieren, welche Ausgänge aktiv sind. Auf der Rückseite finden wir neben den vier Ausgängen noch einen mit „DC“ bezeichneten Eingang für den Anschluss eines externen Netzteils mit 15 Volt/1 Ampere. Wenn ein externes Netzteil angeschlossen wird, muss der REF10 NANO mit dem Netzschalter vom Stromnetz getrennt oder noch besser gleich das Netzkabel abgezogen werden. Zwei LEDs auf der Frontseite visualisieren, welche Art der Spannungsversorgung gerade aktiv ist. Leider hat MUTEC an dieser Stelle eine Buchse verbaut, ich tippe mal auf Lumberg, die mit den üblichen Hohlsteckern nicht kompatibel ist. MUTEC legt zwar einen passenden Stecker bei, aber es dürfte nicht jedermanns Sache sein, sich ein passendes Kabel zu löten. Ich habe mich auf die Schnelle mit einem Adapter beholfen. Für den Hörtest sind meine beiden kaskadierten MUTEC-3+ USB die „natürlichen“ Spielpartner für den REF 10 NANO. Von meinem PS Audio DirectStream DAC geht es per SPDIF zu den MUTECs und von dort via USB zur Diretta Lucia Piccolo Bridge, welche die Musikdaten via Ethernet von meinem Windows-Server mit JPLAY bezieht. Die zwei nicht benötigten 50 Ohm Taktausgänge - die MUTECs arbeiten ja mit 75 Ohm Terminierung - sind mit dem Drehschalter auf der Frontseite abgeschaltet, um unnötige Störausstrahlungen soweit wie möglich zu reduzieren. Bei meinen beiden MUTEC MC-3+ USB ist die Betriebsart „extern referenzierter Re-Clocking-Mode“ eingestellt. Unter „Mode“ leuchten deshalb die beiden grünen LEDs „EXTERN“ und „RE-CLK“ und unter „Status“ die beiden oberen blauen LEDs „MAIN REF“ und „RE_CLK REF“. Der REF10 NANO hinterlässt in meiner Kette in den Kategorien Räumlichkeit, musikalischer Fluss und Transparenz einen klaren, ohne große Schwierigkeiten hörbaren, „Fußabdruck“. Als Erstes höre ich, wie sich mit dem REF10 NANO der räumliche Eindruck verbessert. Im „Intermezzo from Goyescas“ von Enrique Granados mit dem New Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Rafael Frübeck des Burgos (Decca Legacy Volume One - FIM UHD) erklingen die Bläser jetzt nicht mehr so diffus und übergroß, alles erdrückend aus der Tiefe des Raums heraus, sondern sind hinsichtlich ihrer Größe und Platzierung im Orchester besser umrissen, was der Räumlichkeit der Aufnahme Klarheit und Prägnanz verleiht. In der „Simple Symphony, op 4 - Boisterous Bourree“ von Benjamin Britten mit den TrondheimSolistene (The Nordic Sound - 2L audiophile reference recordings – 24/352) wird der minimale Nachhall des Aufnahmeorts, einer Kirche, nun noch besser herausgearbeitet, wodurch der räumliche Ausdruck unverkennbar an Tiefe gewinnt. Hinzu kommt deutlich mehr Luftigkeit, von der die feinen Details dieser Aufnahme wie das filigrane Pizzicato der einzelnen Streichergruppen besonders profitieren und die uns an der besonderen Atmosphäre dieser Aufnahme einfach noch intensiver teilhaben lässt.
Während ich mich anschließend durch das Album Dune von Otmar Liebert höre, stechen mir der musikalische Fluss und die Geschmeidigkeit besonders ins Ohr. Bei „On the Road to Shiraz“ besitzt die Gitarre von Otmar Liebert mehr Volumen, die Handclaps kommen realistischer und das immer irgendwie etwas nebulöse Akkordeon ist jetzt auf einmal fein definiert zu hören. Der E-Bass verankert die Melodie fester und treibt das Stück mit Verve nach vorne. Auch hier ist die Bühne tiefer und die Darstellung wirkt insgesamt plastischer und energiegeladener. Eine weitere Eigenschaft, die sofort auffällt, ist die gesteigerte Transparenz in den Mitten und Höhen. In der „Tarantella“ von Sarasate (The Chasing Dragon – Audiophile Recordings) jagt die Solo-Violine in halsbrecherischem Tempo und im höchsten Schwierigkeitsgrad durch den gesamten Ton-Raum. Weiche Töne wechseln sich mit in äußerster Härte gespielten Passagen ab, hohe Flageolett-Töne mit mittleren und tiefen Lagen. Gerade in den Höhen kann dieser Parforceritt schnell anstrengend werden, und das Vergnügen ist dann dahin. Mit dem REF10 NANO klingt die Solo-Violine geschmeidiger und weit weniger grobkörnig. Doch nicht nur das: Das gesamte Klangbild gewinnt an innerer Ruhe und erscheint weniger aufgeregt. Damit werden Feinheiten in den übrigen Instrumenten hörbar, die bislang von der in den Vordergrund drängenden Solo-Violine überdeckt wurden. Diese Transparenz setzt sich in den Mitten fort und verleiht menschlichen Stimmen mehr Natürlichkeit. Bei „The very thought of you“ mit Emilie-Claire Barlow (Jazz Ballads - 2xHD 24/44,1) beeindruckt, wie selbstverständlich und klar umrissen die Sängerin nun zwischen meinen Lautsprechern steht. Das Schöne daran ist, dass die Größenverhältnisse erhalten bleiben und Sängerin und Begleitinstrumente nicht einfach nur größer dargestellt werden, so wie wenn man dem Zoom einer Kamera ein Objekt heranzieht. An dieser Stelle eine Warnung: Wer einen REF10 NANO zum ersten Mal im Zusammenspiel mit einem MUTEC MC-3+ USB hört, dem könnten die klanglichen Verbesserungen anfangs vielleicht wenig spektakulär vorkommen. Das Aha-Erlebnis kommt spätestens dann, wenn der REF10 NANO wieder aus der Kette entfernt wird. Das will man nicht wirklich haben, sprich hören. Bisher war ich immer der Meinung, dass zwei MUTEC MC-3+ USB besser sind als einer. Dabei bleibe ich auch, aber ich würde die Reihenfolge der Anschaffungen ändern. Vor der Anschaffung eines zweiten MUTEC MC-3+ USB würde ich Ihnen nun erst zur Investition in einen REF10 NANO raten. Mit einem MUTEC MC-3+ USB, der von einer REF10 NANO seinen Takt bezieht, kommen Sie den gerade geschilderten Höreindrücken wesentlich näher als mit zwei MUTEC MC-3+ USB allein. Und wahrscheinlich würde ich noch eine weitere Anschaffung dazwischen schalten: ein gutes Linear-Netzteil. Ich weiß, dass ich, was das Thema Schaltnetzteil betrifft, voreingenommen bin. Doch wenn Sie hören, wie bereits ein erschwingliches SBooster BOTW Power & Precision ECO Netzteil nochmals mehr Ruhe und Fluss in die musikalische Darbietung bringt, werden Sie mich verstehen. Mit einem guten Linear-Netzteil rückt der REF10 NANO noch einmal ein gutes Stück näher an den großen REF10 heran. Aber lassen Sie bei den Anschaffungskosten für ein solches Netzteil die Kirche im Dorf, sonst können Sie gleich in einen REF10 investieren. Vor dem Hintergrund der gerade geschilderten Erfahrungen stellt sich mir die Frage, ob da noch mehr geht. Was wäre, wenn der REF10 NANO noch mehr Geräte in meiner digitalen Kette mit seinem 10 MHz-Referenz-Takt beglücken könnte. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, verwende ich nun einen Server von SOtM, bei dem alle wesentlichen Komponenten, wie Motherboard, Ethernet-Modul und USB-Modul extern getaktet werden können und baue auch gleich noch den SOtM Switch sNH-10G i – ebenfalls mit externem Takteingang – in meine Kette ein. Damit erlebe ich die „Spanische Ouvertüre Nr. 1: Capriccio brillante über „La Jota Aragonesa““ von Mikhail Glinka mit Vladimir Jurowski und dem London Philharmonic Orchestra (Valdimir Jurowski: 10 years) mit einem kaum zuvor gehörten Maß an Transparenz und Auflösung: Jedes Instrument hat seinen felsenfest, unverrückbaren Platz auf der Bühne und die Größenverhältnisse der Instrumente untereinander passen einfach perfekt zueinander. Besonders beeindruckend wird das Ganze, wenn hintere Instrumentengruppen, wie beispielsweise die Pauken, bereits im Fortissimo angelangt sind und dabei die noch leise Pizzicato spielenden und weiter vorne sitzenden Violinen nicht verdecken. Das Verfolgen der unterschiedlichen musikalischen Ebenen in diesem Stück wandelt sich von konzentriertem Hören in entspannten Genuss! Dieser Versuch, zeigt eindrucksvoll, welches Potenzial in einem REF 10 NANO steckt, wenn wir möglichst viele oder gar alle Geräte in einer digitalen Kette von seinem 10-Megahertz-Referenz-Takt versorgen lassen.
Gehört mit
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Computer | Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil, Diretta Lucia Piccolo Bridge, LattePanda Alpha 864s mit Intel 8th m3--8100y mit Diretta Target Bridge oder Volumio mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil |
Software | JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, JPLAY iOS App, Upplay, JRiver Media Center 24, MinimServer, Roon Server, Volumio |
LAN Switch | Silent Angel Switch Bonn NX, SOtM sNH-10G i |
10-MHz-Clock | Silent Angel Clock Genesis GX, SOtM SCLK-OCX10 |
USB | MUTEC MC-3+ USB, SOtM USB Hub tX-USBultra |
D/A-Wandler | PS Audio DirectStream DAC MK1 |
Plattenspieler | Platine Verdier |
Tonarm | Souther TRIBEAM |
Tonabnehmer | Clearaudio Veritas |
Vorstufe | Erno Borbely, Omtec Anturion |
Endstufe | Stax DA-80m, Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Børresen 01 Cryo Edition, 2 x Velodyne Subwoofer DD-10+, Audioplan Kontrapunkt IV |
Kabel und Zubehör | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000, Ansuz Sortz RCA, LAN und BNC |
Herstellerangaben
MUTEC REF10 NANO
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Schnittstellen | 2 x BNC-Ausgang für 10 MHz-Referenztaktsignale, 50 Ω-Terminierung unsymmetrisch, 2 x BNC-Ausgang für 10 MHz-Referenztaktsignale, 75 Ω-Terminierung unsymmetrisch |
Signalformat aller Schnittstellen | Rechteck, 10.000 MHz, 2 Vpp, 50:50 Tastverhältnis |
Phasenrauschen | ≤-112 dBc/Hz bei 1 Hz, ≤-142 dBc/Hz bei 10 Hz, ≤-158 dBc/Hz bei 100 Hz, ≤-164 dBc/Hz bei 1000 Hz, ≤-167 Noise fllor |
Jitter-Verhalten | ≈ 30 fs (1-100 Hz), gemessen an den Ausgängen des REF10 NANO |
Gewicht | 2070 g |
Abmessungen | 196 x 44 x 300 mm (B x H x T, ohne Steckverbinder und Gehäusefüße) |
Preis | 2.000 Euro |
Hersteller
MUTEC Gesellschaft für Systementwicklung und Komponentenvertrieb mbH
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Anschrift | Siekeweg 6/8 12309 Berlin |
Telefon | +49 30 7468800 |
Fax | +49 30 74688099 |
contact@mutec-net.com | |
Web | www.mutec-net.com |
Weiss HELIOS bietet dieselbe uneingeschränkte Wiedergabequalität von Musik, wie man sie sonst nur in professionellen Mastering-Studios hören kann. Durch Ausstattung mit auf den High-End/Hi-Fi-Markt zugeschnittenen Funktionen und einem entsprechenden Design gewährt HELIOS das gleiche Qualitätsniveau.
HELIOS, der mit Spannung erwartete Nachfolger von MEDUS, ist ein professioneller Digital-zu-Analog-Wandler und stammt aus der Weiss Engineering-Linie für Mastering Engineers – mit dem HELIOS steht nichts mehr zwischen dem Hörer und der Musik. Der HELIOS ist sowohl mit symmetrischen und unsymmetrischen Analogausgängen als auch mit Digitaleingängen in verschiedensten Ausführungen versehen. Alle Standard-Sampling-Frequenzen bis zu 384 Kilohertz sowie DSD64 und DSD128 werden unterstützt.Zusätzlich ist der HELIOS als Vorverstärker, Kopfhörerverstärker und auch zum Streaming einsetzbar: Das Gerät ist Roon Ready und UpnP-fähig.
Dank des eingebauten 8-Kanal-32-bit-D/A-Converter-Chips mit vier parallelen Conversion Channels pro Audiokanal bietet der HELIOS ein unvergleichliches Hörerlebnis. Die gesamte analoge Verarbeitung erfolgt mit unserem diskreten Operationsverstärker Weiss OP2-BP – einem der besten aktuell verfügbaren Audio-Operationsverstärker.
Der HELIOS basiert auf derselben digitalen Audioplattform wie der DAC501 und DAC 502, variiert aber in einigen Punkten. Zum Beispiel funktioniert der HELIOS mit einem anderen D/A-Wandler sowie einer abweichenden Output-Sektion, namentlich mit XLR- und RCA-Ausgängen, die sowohl für Line-Eingänge als auch für Kopfhörer verwendet werden können – direkt oder über einen Kopfhörerverstärker.
Herstellerangaben
Weiss HELIOS
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Hersteller
Weiss Engineering Ltd.
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Anschrift | Florastrasse 42 8610 Uster Switzerland |
Telefon | +41 44 940 20 06 |
Fax | +41 44 940 22 14 |
weiss@weiss.ch |
Als ich Oliver Göbel vor acht Monaten an seinem neuen Firmensitz besuchte, begeisterte mich der Klang in seinem 50-Quadratmeter-Hörraum völlig, während mich die noch klarere, detailliertere und großflächigere Wiedergabe im größeren Raum ein wenig überforderte. Mit einer ganz speziellen Aufnahme unternahm ich einen neuen Versuch.
Aber diese war nicht der einzige Grund für die Fahrt nach Landshut. Oliver Göbel hat in seinem 110 Quadratmeter großen Vorführraum noch so einiges getan: Inzwischen gibt das ein oder andere Akustikelement mehr. Zudem hat er die beiden mächtigen Divin Majestic ein Stückchen weiter von der Rückwand und den Seitenwänden in die Raummitte gerückt und in den beiden vorderen Ecken jeweils zwei Divin-Sovereign-Subwoofer installiert. Das Hörsofa steht nicht mehr im Sweet Spot, sondern an einer der Seitenwände und an seiner Stelle befinden sich nun drei nacheinander aufgereihte Sessel. Und auch bei den Quellen hat sich etwas verändert: Neben dem Wadax Reference Streamer und DAC liefern jetzt auch ein Kronos-Discovery-Laufwerk auf dem firmeneigenen Rack und mit einpunkt-gelagertem Tonarm sowie der passende Tonabnehmer samt Phonostufe Signale an die Vorstufe und von da aus weiter an die beiden zweiteiligen Stereoendstufen aus CH Precisions 10-Series.
Der Hausherr empfahl, im ersteren der drei Sessel Platz zu nehmen, und ließ es sich nicht nehmen, seinen Gast einige Songs lang mit weiblichen Stimmen zu „verwöhnen“. Auch wenn mir diese meist nicht sonderlich zusagen, ließ Oliver Göbels Auswahl schnell erkennen, wie die Majestic trotz ihrer enormen Physis akustisch völlig verschwinden können und wie plastisch sie die Musiker mit ihren Instrumenten – entsprechende Aufnahmen vorausgesetzt – vor dem Hörer auf einer großen Bühne anordnen. So etwas funktioniert in dieser hohen Qualität nur in einem großen Raum mit einer wirklichen High-End-Kette. Was mich aber noch mehr faszinierte als die Dimensionen und die Luftigkeit der Abbildung, ist das enorm stimmige zeitliche Zusammenspiel der beiden Subwoofer und der Majestic mit ihren jeweils fünf Chassis. Da bedarf es keiner audiophilen Aufnahmen, um Transienten zu hören, wie man sie sonst nur von unverstärkten Live-Darbietungen kennt.
Diese besondere Qualität der 1,5-Millionen-Euro-Anlage hat nichts Spektakuläres oder Plakatives an sich. Sie erschließt sich auch erst nach einer Zeit recht intensiven Zuhörens. Danach mag man sie allerdings nicht wieder missen. Auch im Sessel in der zweiten Reihe kann man sich an sich an Impulsen und realistischen Einschwingvorgängen erfreuen, jedoch wirkt das gesamte Klangbild ein bisschen weniger knackig als auf dem Platz davor. Aber kein Schatten ohne Licht: Ich empfinde die – imaginäre – Bühne ein Stückchen tiefer, wenn ich in der zweiten Reihe sitze. Grade bei Aufnahmen mit großem Orchester ziehe ich daher die mittlere der drei Sitzgelegenheiten der vorderen vor.
Damit wären wir schon bei der eingangs erwähnten Aufnahme angekommen. Mitte letzten Jahres hatten meine Gattin und ich recht spontan die Gelegenheit bekommen, das Universitätsorchester Regensburg unter der Leitung von Arn Goerke im dortigen AudiMax aufzunehmen. Als wir ein paar Tage vor dem Konzert zusagten, kannten wir weder das Orchester, den Raum noch das Repertoire. Improvisation war angesagt. Da Arn Goerke sein Orchester nicht durch Mikrofone auf der Bühne in seinem Tun behindert sehen wollte, blieb nur eine Einpunkt-Stereo-Aufnahme. Wir bauten also in der achten Reihe Mitte ein Stativ auf, an dem ein AKG 422 comb und ein Neumann SM 69 fet befestigt waren. Beim ersten der beiden Großmembran-Stereo-Mikrofone war für beide Kapseln eine Achter-Charakteristik eingestellt, es arbeitete also in einer Blumlein-Konfiguration. Beim Neumann-Mikro war für eine Kapsel eine Kugel-, für die andere eine Achter-Charakteristik für MS-Stereophonie gewählt. Die Aufnahme erfolgte jeweils auf zwei Kanäle der mit sehr guten Mikrofonverstärkern ausgestatteten Nagra VI mit 192 Kiloherzt und 24 Bit.
Auf dem Programm stand im zweiten Teil des Konzerts Schostakowitschs Symphonie Nr. 11: 100 Musiker – inklusive Dirigent und fünf(!) Schlagwerkern – machten die vier Sätze zu einem beeindruckenden dynamischen Erlebnis. Solche Lautstärkesteigerungen kenne ich von üblichen Tonträgern nicht. Aber dank vorsichtiger Pegeleinstellungen gelang es, den gesamten Dynamikumfang der Darbietung ohne Kompression einzufangen. Gut, das AudioMax ist kein Musikvereinssaal, das Universitätsorchester nicht so perfekt wie die Wiener Philharmoniker und unsere Ein-Punkt-HiRes-Aufnahme kein analoger audiophiler Decca-Klassiker. Aber eine recht klare Tiefenstaffelung, präzise fokussierte Instrumentengruppen und eine lebensechte Dynamik bietet auch unsere Einspielung. Über diese hätte ich aber längst nicht so viele Worte verloren, wenn sie nur für ein paar wenige Hörer verfügbar wäre. Carsten Hicking, einer der Inhaber von audioNEXT, dessen Tochter im Universitätsorchester Kontrabass spielt, hat sich entschlossen, die Aufnahme zur kommenden High End auf CD pressen zu lassen und am Stand als Give Away zu verteilen. Für die Silberscheibe hat Mastering-Ingenieur Christoph Stickel die Files aber sanft nachbearbeitet, damit sie in Sachen Dynamik keine Gefahr für „normale“ Anlagen darstellt.
Bei den HiRes-Files, die wir auf Oliver Göbels Server übertrugen, hatte Christoph Stickel lediglich ein paar tonale Härten in Fortissimo-Passagen entschärft, die wohl die Betonwände des AudiMax zu verantworten hatten. Auch bei uneingeschränktem Dynamikumfang muss man sich um die Unversehrtheit der beiden Divin Majestic und der vier Sovereign-Subwoofer keine Gedanken machen, wie ihr Entwickler eindrucksvoll demonstrierte: Während ich Auszüge aus den Sätzen zwei, drei und vier, die sich jeweils durch ihre enorm unterschiedlichen Pegel auszeichneten, mit beträchtlicher Lautstärke, aber noch ein Stückchen leiser als beim Konzert spielte, reizte Oliver Göbel das Potential seiner Kette fast vollständig aus: So gering habe ich den Unterschied zwischen Tonträger und Live-Event bisher nicht erlebt!
PS: Wer die Ausführung Christoph Stickels über das Mastering an dieser Stelle gelesen hat, weiß, dass die Beschäftigung mit Schostakowitschs Symphonie Nr. 11 nicht das erste gemeinsame Projekt von cs-mastering, audioNEXT und sommelier du son ist. Momentan überlegen wir, wie wir Ihnen parallel zur CD die Symphonie oder zumindest die drei Auszüge in voller Dynamik und in HiRes zugänglich machen können. Wir hoffen, bis zur High End eine Lösung gefunden zu haben.
Hersteller
Göbel High End
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Anschrift | Roedersteinstr. 9 84034 Landshut |
Telefon | +49 87197511657 |
info@goebel-highend.de | |
Web | www.goebel-highend.de |
Nach sechsjähriger Entwicklungszeit launcht die deutsche High-End-Manufaktur Genuin Audio den Nachfolger des preisgekrönten drive, mit dem der innovative „All-in-One“-Schallplattenspieler auf eine neue Evolutionsstufe gehievt wird.
Thomas Wendt, der Kopf hinter Genuin Audio und der renommierte Entwickler Helmut Thiele, der Konstrukteur der Laufwerk-Tonarm-Kombination, werden den drive am Donnerstag, den 21. März 2024 ab 15 Uhr, erstmals der Öffentlichkeit vorstellen. Die Präsentation findet bei entspannter Atmosphäre in den Räumlichkeiten der Galerie Luise, bei Alex Giese statt, der den drive ab diesem Zeitpunkt auch in der Vorführung haben wird. Auch im Jahr 2024 setzt Genuin Audio beim drive auf sein holistisches Konzept: In der höchsten Ausbaustufe beinhaltet der drive den Einpunkt-gelagerten Tonarm point, den Referenz-MC-Tonabnehmer sting sowie den prämierten Phono-Vorverstärker pearl – letzterer elegant im Gehäuse des drive integriert. Die Vorteile des platzsparenden „All-in-One“-Konzepts liegen auf der Hand: deutlich kürzere Signalwege, massiv minimierte Störeinflüsse des fragilen Phonosignals durch Wirbelstrom- sowie Kabelreduktionen und ein besonders bedienerfreundliches Handling. Die perfekte Abstimmung zwischen Laufwerk, Tonarm, Tonabnehmer und Phonoverstärker ermöglicht eine bis dato ungehörte akustische Harmonie – mit klanglicher Performance auf allerhöchstem Niveau!
Sorgte der drive in den Fachmedien bei seinem Erscheinen im Jahr 2016 für große Begeisterung, wird sein Nachfolger jetzt besonders hohe Wellen schlagen: Er ist deutlich kompakter geworden und schlägt in Sachen Formgebung eine hochattraktive Brücke zwischen Retro-Charme und modernem Look. Der ursprüngliche Einzelantrieb mit einem Pulley wird jetzt durch drei Synchronmotoren realisiert, die einen Aluminium-Sub-Teller mittels einer Triple-Pulley-Konstruktion, mit jeweils eigenem Rundriemen, antreiben. Um Motor- und Gehäuseresonanzen zu eliminieren, übernimmt ein speziell dimensioniertes Drehstabfeder-System die Aufhängung. In Kombination mit einem definiertem Gehäuse-Materiamix (Aluminium, Multiplex-Holz, CDF, Acryl, POM), werden optimale Dämpfungseigenschaften erreicht und Gehäuse- sowie Trittschallresonanzen effektiv unterbunden. Das Ergebnis: noch mehr Laufruhe und eine deutlich gesteigerte Dynamik!Ein extrem aufwändig konstruiertes und hochpotentes externes Netzteil garantiert die standesgemäße Stromversorgung. Engagierten Vinylsammlern bietet der drive mit dem integrierten Phonoverstärker pearl hält ein besonderes Feature: Die aufgrund ihrer exzeptionellen Klangeigenschaften von Analogliebhabern und Audiojournalisten hochgeschätzte, vollsymmetrisch ausgeführte Phonostufe kommt mit drei einstellbaren Entzerrungskurven: RIAA, Decca & Columbia. Der absolute Clou: Diese können ganz einfach, auch bei laufendem Betrieb, über das beleuchtete Tastenfeld auf dem Gehäuse des Plattenspielers umgeschaltet werden! Eine Nachrüstung des drive mit dem Phonoverstärker pearl ist jederzeit möglich.
Um der Maßstab-setzenden Performance des drive gerecht zu werden, wurde auch der Tonarm point einem Upgrade unterzogen. Wies der Vorgänger bereits hervorragende Dämpfungseigenschaften bei maximaler Steifheit auf, werden unerwünschte Resonanzen nun noch wirksamer bekämpft – dank eines eigens entwickelten, neuartigen Dämpfungsgels, das den Hohlraum zwischen dem Karbon-Außenrohr und dem konzentrisch angeordneten Karbon-Innenrohr auffüllt. Der bei Analog-Fans so beliebte MC-Tonabnehmer sting komplettiert die höchste Ausbaustufe des drive: Das Konzept eines Gehäuse-befreiten Korpus mit einer einzelnen, resonanzabsorbierenden Montageplatte statt eines schwingungsanfälligen Gehäuses in Verbindung mit einem zusätzlichen Magneten und Bor-Nadelträger mit Microridge-Nadel zeichnet sich durch ein besonders souveränes Abtastverhalten und eine unverfälschte Wiedergabe aus. Die Performance des neuen sting geht in Sachen Auflösung, Dynamik, Klangfarben und Bühnenabbildung einen bedeutenden Schritt weiter und erreicht dadurch ein spektakuläres Level!
Hersteller
Genuin Audio
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Anschrift | Byhlener Straße 1 03044 Cottbus |
Telefon | +49 355 38377808 |
Telefax | +49 355 38377809 |
Mobil | +49 171 6213337 |
Kontakt | www.genuin-audio.de/kontakt |
Web | www.genuin-audio.de |
Vor fünf Jahren begann Chord Electronics, mit den Ultima Vorverstärkern und Mono- sowie Stereo-Endstufen eine neue Top-Linie zu etablieren. Jetzt haben die Briten einen Ultima Vollverstärker hinzugefügt, um den hohen Qualitätsstandard auch den Freunden kompakterer Audio-Ketten zugänglich zu machen.
Nur zur Erinnerung: John Franks baute ursprünglich hochwertige Elektronik für die Luftfahrt, insbesondere eine zuverlässige Stromversorgung für Kampfflugzeuge. Er gründete 1989, seiner Leidenschaft folgend, das Unternehmen Chord Electronics Ltd. zur Fertigung von High-End-Elektronik. Diese Audio-Karriere begann mit Verstärkern für die BBC, später für die Abbey Road Studios, Sony Music in New York und die Royal Opera in London. John Franks zeichnet für das gesamte Konzept der Verstärker verantwortlich, auch für deren einzigartige Optik. Und da sind wir schon an einem Punkt, wo sich die Geister scheiden könnten: Der Ultima Integrated ist eine sehr ausgefallene, markante Erscheinung. So ein originelles Design wird jedem Gast im mit der Musikanlage ausgestatteten Wohnraum sicher ins Auge fallen. Meine Ansicht dazu wird in diesem Bericht und bei der Beurteilung keine Rolle spielen, mitteilen möchte ich Sie Ihnen dennoch. Mir gefällt diese Gehäuse-Gestaltung so sehr, dass ich dafür auch etwas Geld mehr auf den Tresen des Händlers zu legen bereit wäre. Nicht so identifizieren mag ich mich mit der bunten Illumination des Ultima Integrated, die wir in ähnlicher Form bei Chord immer wieder antreffen. Farbigkeit ist nicht allein an den Bedienelement zu finden, sondern wird dank des Luft durchlässigen Gehäuses auch aus dem Inneren sichtbar , was selbstverständlich vornehmlich der Kühlung dient. Da der Integrated stets mit minimalem Strombedarf von weniger als einem Watt ohne harten Netzschalter auskommt und somit allzeit im Standby spielbereit ist, leuchtet der zentrale Einschalter auf der 28 Millimeter starken Front aus Flugzeug-Aluminium stetig in Rot. Auf den Norddeutschen HiFi-Tagen sprach ich mit Chord Electronics-Repräsentant Doug Graham am Stand von Drei H, dem deutschen Importeur. Doug Graham gab unumwunden zu, dass diese besondere Gestaltung John Franks Design-Vorliebe entspricht und damit sozusagen ex cathedra und unumstößlich ist. Aber hier ist die Entwarnung: Hinsichtlich der Beleuchtung ermöglicht ein Dimm-Taster auf der haptisch angenehm geformten, zum Lieferumfang gehörenden Fernbedienung eine deutliche Reduzierung der Helligkeit. Diese lässt dann auch das rote Licht im Standby dezent leuchten. Und wer die außergewöhnliche Formgebung des Ultima nicht zu schätzen weiß: macht nichts. Denn statt ihrer kann man ohne Aufpreis auch schwarze Seitenteile aus glänzendem Acryl bekommen. Ein Foto meines Kollegen Finn Corvin Gallowsky von den Norddeutschen Hifi-Tagen 2023 zeigt einen Ultima Vorverstärker in diesem Design.
Uns geht es hier vornehmlich ums Hören und die musikalischen Qualitäten. Jeder, dem die aufgerufenen 10.000 Euro nicht zu viel sind, sollte, das möchte ich hier schon vorab sagen, sich den Chord Ultima Integrated anhören. Denn klanglich ist er ebenso bemerkenswert wie sein Design originell. Durch kurzes Drücken auf den Power-Schalter oder aber auch mit der Infrarot-System-Fernbedienung versetzt man den Verstärker in Spielbereitschaft. Die rote Illumination wechselt in ein Pastell-Grün, was sich dadurch erfreulicherweise auszeichnet, dass es, selbst im nicht gedimmten Zustand, nicht, wie viele grüne LEDs dies tun, die Augen penetriert. Links auf der Front befindet sich der dank Alps Blue-Velvet Motorpotentiometer fernbedienbare Lautstärkeregler, der mit einem Lichtkreis umgeben ist, dessen Farbe je nach gewähltem Eingang – eins bis vier – wechselt. So leuchtet beim XLR-Eingang Line-1 dieser Ring rot, bei den Cinch-Eingängen zwei bis vier gelb, grün oder blau. Die vier Eingänge wählt man entweder mittels der Fernbedienung oder aber durch einfaches oder mehrfaches Drücken des Pegelreglers. Die Eingangswahl am Gerät erfolgt aufsteigend in eine Richtung, was bei vier Inputs kein Problem sein dürfte. Die Fernbedienung erlaubt die direkte Anwahl. Symmetrisch zum Volume-Regler links befindet sich rechts vom Power-Schalter der ebenfalls motorisch bediente Balance-Regler, der stets in dezentem Weiß umringt leuchtet. Dieses wechselt nur dann zu Violett, wenn der Balance-Steller gedrückt wird, bis es leise klickt und der AV-Modus aktiviert ist. Auch dies ist mittels Fernbedienung möglich. Der AV-Betrieb schleift den gewählten Eingang direkt, ohne Pegelkorrektur und die Signalaufbereitung in der Vorstufe an die Endstufe durch. Wie der Lautstärkeregler besitzt auch der Balanceregler eine auch auf Entfernung gut sichtbare Kerbe zur Positions-Orientierung. Zuerst war ich etwas stutzig, nach kurzer Beschäftigung damit gefiel mir aber sehr gut, dass der Balance-Regler keine Null-Rastung besitzt. Das zwingt zum richtigen Einstellen nach Gehör. Mir gefällt diese Besonderheit deshalb, weil die Nullraste sonst etwas Vorschriftsmäßiges an sich hat und der Purist in mir nur ungern davon abweicht. Der Regelbereich ist im Zentrum sehr fein und wird erst gen linkem oder rechten Ende intensiver. So ist die optimale Abstimmung auf den Hörplatz ein Kinderspiel und belohnt mit dem Gefühl, auf dem besten Platz im Konzertsaal zu sitzen.
Ähnlich fein ist auch der Lautstärkeregler in weiten unteren Spektrum ausgelegt, um bei niedrigen Hörpegeln leicht die gewünschte Einstellung zu finden. Eine numerische Anzeige für diese Einstellung, wie sie an meinem Referenzverstärker, dem Soulnote A2 zu finden ist, besitzt der Chord Ultima nicht. Schauen wir uns die Rückseite an, die optisch durch die Kühlelemente dominiert wird, sehen wir im Zentrum des Anschlussfeldes die zwei Paare Polklemmen für die Aufnahme von Lautsprecher-Kabelenden als Bananas, Gabelschuhe oder blank. Darüber ist der Kaltgeräte Anschluss zugänglich, der ein Wechselstromzufuhr mit 100 bis 250 Volt zulässt. Daneben befindet sich ein Mini-Klinkenanschluss für ein 12-Volt Triggersignal zum gleichzeitigen Ein- oder Ausschalten anderer Komponenten oder auch für die passive Nutzung abhängig von einem anderen Gerät. Darüber liegen in Reihe nebeneinander die XLR- und Cinch-Anschlusspaare. Der A/V-Ausgang per XLR wird bei Bedarf mit einem Surround-Steuergerät verbunden, der Vorverstärker-Ausgang ist ebenso in XLR ausgeführt und immer Signal führend. Daneben liegt das einzige symmetrische Eingangspaar, gefolgt von den drei Eingängen zwei bis vier in Cinch. Oberhalb gibt es noch einen Anschluss für eine zusätzliche Erdung. Der Vollverstärker ist intern symmetrisch aufgebaut. Deshalb überrascht mich ein wenig, dass nur ein symmetrischer Eingang zur Verfügung steht.
Jetzt will ich den Integrated aber endlich hören. Zum Test stehen die sehr fein auflösenden Vollbereich-Bändchen-Lautsprecher von Analysis-Audio mit unproblematischem Impedanzverlauf bereit. Auf das Eintreffen meiner neuen Phonar Veritas P 9.2 SE muss ich noch ein Weilchen warten. Dann werden auch sie zur Beurteilung herangezogen. Mit den Analysis-Audio-Bändchen hat der Chord Ultima Integrated leichtes Spiel, mich von seiner Musikalität zu überzeugen. An diesen Lautsprechern habe ich schon viele Verstärker erlebt, und einige haben mir sehr gut gefallen. Mein A2 kann seine dynamische Qualitäten hier nicht ganz ausspielen. Der Ultima Integrated zeigt seine Stärke durch eine tiefere Räumlichkeit und analytische Staffelung. Beim Album Folkocracy erlebte ich die Stimmen von Rufus Wainwright und seinen Mitinterpreten in den vierzehn Gesangsstücken nicht nur räumlich klarer umrissen und eigenständig, sondern auch glaubwürdig körperhaft. Dies ist besonders eindrucksvoll zu erkennen beim Mamas & Papas-Titel „Twelve-Thirty“ wo der Hauptkünstler neben Sheryl Crow, Susanna Hoffs und Chris Stills, dem Sohn von Steven Stills, singt. Eine wunderschöne Interpretation dieses 60-er Jahre Hits aus der Feder von John Phillips und, wie ich finde, eine der seltenen Cover-Versionen, die das Original übertreffen, was aber auch in der überlegenen Aufnahmequalität von Folkocracy begründet ist. Der Chord Verstärker gibt diesen Song enorm lebendig, vielschichtig, plastisch und klangfarbenfroh wieder. Er lässt erkennbar Raum zwischen Stimmen oder Instrumenten. Eine hörbare Fähigkeit ist seine Schnelligkeit, die die Musik gleichzeitig feinfühlig genau und dennoch mit imponierender Fülle an Klangfarben zeichnet. Ist das möglicherweise ein Resultat des Schaltnetzteils, das den Verstärker mit Strom versorgt? Dieses ist sehr aufwändig und Doug Graham erzählte mir, dass der Ultima Integrated kein vorgeschaltetes Netzfilter welcher Art auch immer benötige. Auf meine Frage, ob zum Beispiel ein vorgeschalteter Audioquest Niagara Nachteile brächte, erfuhr ich, das dies nicht der Fall sei. Im Test spielt der Chord Ultima ohne ein Netzfilter. Sein Netzteil verfügt über vier separate, phasenkorrigierte Hochleistungsnetzteile, die abgestimmt zusammenarbeiten, um dem Integrated die hohen Energiepegel und seine schnelle Einschwingleistung zu verleihen. Das Netzteil filtert den eingehenden Strom und erzeugt einen Hochspannungs-Gleichstrom. Danach wird dieser mittels Hochspannungs-MOSFETs zerhackt. Diese Wellenform wird nun an einen Hochfrequenztransformator mit einem Keramikkern weitergeführt, wo sie erneut gleichgerichtet wird. Dieser Keramik-Kern-Trafo ist in der Lage, die Taktfrequenz des Hochfrequenz-Netzteils von 80 Kilohertz zu schalten, was normale Ringkerntrafos nicht können Das nun folgende Chord-spezifische dynamische Kopplungssystem ermöglicht eine enge Kopplung der positiven und negativen Rail-Spannung durch ein veränderbares „kontrollierendes“ Magnetfeld. Das bewirkt im Falle einer Rail-Spannungs-Spitze, dass stets die gleiche Leistung, zur Verfügung steht. Diese Dynamic-Coupling-Technology wurde von John Franks entwickelt und ist ein Eckpfeiler in Chords Verstärkerbau. Die Ultima-Technologie basiert auf einer technischen Arbeit von Dr. Malcolm J. Hawksford (emeritierter Professor der Universität Essex), die von Bob Cordell von Bell Labs aufgegriffen und verfeinert wurde.
Die Schaltfrequenz des Netzteils liegt mit 80 Kilohertz weit oberhalb des Audio-Signalspektrums und soll darin keinerlei Störungen verursachen. Im technische Aufbau folgt eine Kondensatorenbank bestehend aus zwanzig Kondensatoren, weil kleinere Kondensatoren wie hier schneller als große laden und entladen können. Die Fehlerkorrektur-Topologie von John Franks, die Signale vor der Ausgangsstufe überwacht und sofort korrigiert, sei, so Chord, auch ein Schlüssel zur Qualität des Ultima Integrated und böte eine erstaunliche Signalgenauigkeit. Alle vier Eingänge verfügen über eine individuelle Pufferung und werden gegen potenzielle Hochfrequenzstörungen gefiltert. Die Umschaltung erfolgt über mikroprozessorgesteuerte gekapselte Relais. Das Audio-Signal wird ausschließlich analog verarbeitet und zuerst in der Kleinsignal-Verstärkerplatine aufbereitet. In den Leistungsverstärkern gibt es mehrere, als Signalspiegel bezeichnete Verstärkungsstufen. Ein besonderes Merkmal der Chord Ultima Verstärker ist die doppelte Feed-Forward-Fehlerkorrektur, die jede einzelne Verstärkerstufe kontrolliert und eventuelles im Verstärkungsprozess entstandenes, unerwünschtes Rauschen oder Verzerrungen eliminiert. Jede Stufe verstärkt etwas höher bis hin zur MOSFET Ausgangsstufe. Bei einer Störung des Systems, sei es des Verstärkers oder des Lautsprechers, schalten Schutzrelais den Ausgang ab. Die Leistungs-MOSFETs wurden von Chord selber entwickelt und jeder von ihnen ist ein Dual-Die-MOSFET. Dies bedeutet, dass sie bei der Produktion thermisch gekoppelt werden, um perfekt aufeinander abgestimmt zu sein. Jeder Verstärker wird in der in Kent am Medway-Flussufer gelegenen Fabrik „The Pumphouse“ in Maidstone über einen Zeitraum von mehreren Tagen in sorgfältiger Handarbeit gefertigt.
Inzwischen sind die Veritas SE eingetroffen und konnten sich akklimatisieren. Ihr Klangbild im Zusammenspiel mit dem Soulnote A2 habe ich aus meinem Test noch gut in Erinnerung. Das war derart beeindruckend, dass ich mich zum Kauf der Phonar entschloss. Dass der Ultima Integrated dies klanglich nochmal toppen kann, glaubte ich nicht, bis ich die ersten Takte vom per Qobuz gestreamten Album Unplugged (Live) von Eric Clapton hörte. Mit seidig-schönen Obertönen öffnet der Chord die Bühne deutlich in der Tiefe nach hinten und auch ein wenig nach vorne. Er lässt den Gitarren und Claptons Gesang noch mehr Raum. Das Klangbild mit dem A2 ist durchaus begeisternd und hat seine Stärke im Grundton, wo der Soulnote etwas mehr Substanz zu haben scheint. Das kann durchaus gut gefallen, aber der Ultima gewinnt nicht nur bei der Betrachtung seiner räumlichen Fähigkeiten. Ein anderer klanglicher Vorteil ist sein enorm sauberes Klangbild. Der Soulnote musiziert nicht unsauber, aber der Chord gewinnt die Sympathie des Hörers mit einer hervorragenden Akkuratesse und reproduziert die Musik dank seiner Schnelligkeit gänzlich frei von akustischer Schlacke. Er öffnet den Raum, als hätte er mich in die Konzerthalle mitgenommen – das ist ein faszinierender Unterschied. Der Soulnote liefert nicht weniger Details, was ich zum Beispiel auch wieder per Qobuz-Streaming mit dem BeeGees Oldie „New York Mining Desaster 1941“ gecheckt habe. Der Soulnote identifiziert die Stimmen der drei Brüder keinen Deut weniger gut als der Chord. Der Verstärker aus Kent vermittelt aber ein anderes Raumgefühl, sobald dies die Aufnahme hergibt. Der Ultima Integrated klingt im Bass eine Spur weniger trocken als der Japaner. Dies macht den deutlich preisgünstigeren Soulnote bei manchen Bass-Instrumenten sehr reizvoll, doch der Ultima zeichnet hingegen nicht weich oder gar undifferenziert. Seine Diktion resultiert aus seiner enormen Schnelligkeit, die einen plastischen, klangfarbenintensiven Bass erzeugt. Spielfreude, Dynamik und Authentizität machen den musikalischen Charakter des Chord aus. Die Instrumente und Stimmen bringt er in eine faszinierende dreidimensionale Ordnung. Jede Stimme, jedes Instrument wird mit dazu passender Eigenständigkeit auf der Bühne dargestellt, wie gesagt imponierend konturiert und plastisch. Diese Abbildung wirkt keinesfalls zerrissen, sondern organisch verbunden und lässt den Hörer unangestrengt in den Aufnahmeraum hineinhören. Dass dieses Phänomen, dieses besondere Können des Chord Ultima an beiden, so verschiedenen Test-Lautsprechern in gleicher Weise offenbar wird, zeigt eindeutig, dass der Chord und nicht die Lautsprecher diese Kunst beherrscht.
Auch klassische Musik bestätigt dies wunderschön. Es ist ein Vergnügen, den breit gefächerten Streichern mit ihrem zarten Schmelz in der Symphonie fantastique von Hector Berlioz, aufgeführt von den Münchener Philharmonikern unter dem Dirigat von Sergiù Celibidache (Qobuz 24/96) und der großräumigen Darstellung des Orchesters zu lauschen. Kraftvoll vermittelt der Ultima die Energie der tiefen Streicher und zelebriert feinsinnig und plastisch die Holzbläser im dritten Satz oder die bedrohliche Atmosphäre zum Ende. In „Nisa“ aus dem Album Sotho Blue von Abdullah Ibrahim & Ekaya klingen die Bläser energiegeladen und geradezu prachtvoll. Der Chord Ultima scheint das letzte Quäntchen Information aus dem Musik-File herauszuholen – jedenfalls habe ich diese Üppigkeit von Klangfarbe und feindynamischer Entfaltung hier so noch nicht erlebt.
Gehört mit
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CD-Laufwerk | Wadia WT 3200 |
Streamer | PS Audio BridgeII |
DA-Wandler | PS Audio Direct-Stream-DAC mit Trafo-Tuning und Plixir Elite BDC Linearnetzteil für die Analog-Platine |
Vollverstärker | Soulnote A-2 |
Lautsprecher | Analysis-Audio Epsylon, Phonar Veritas P9.2SE |
Zubehör | Audioquest Hurricane HC, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS, DH-Labs Silversonic D-150 S/PDIF, MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, AHP Reinkupfer- und Synergistic Research Quantum Blue Sicherungen, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Audioquest Fog Lifters |
Herstellerangaben
Chord Electronics Ultima Integrated
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Typ | Stereo Transistor-Vollverstärker |
Frequenzgang | 10 Hz-200 kHz +/- 3 dB |
THD | 0.01 % 20 Hz-20 kHz |
Signal-zu-Rausch-Verhältnis | 90 dB an allen Eingängen Eingangsimpedanz 100 Kiloohm |
Eingangsimpedanz | 100 Kiloohm |
Maximale Eingangsspannung | 3 Volt RMS |
Maximale Spannungsausgabe | 35 Volt RMS |
Verstärkung | 21 dB |
Kanaltrennung | 100 dB |
Betriebsspannung | 80-250 V AC automatische Umschaltung |
Ausgangsleistung | 125 W in 8 Ohm |
Leistungsaufnahme | Standby: 1 Watt |
Leerlauf | 45 Watt |
Betrieb | 200 Watt |
Ausführungen | Schwarz oder Silber, optional Seitenteile aus glänzendem schwarzem Acryl |
Abmessungen mit mitgelieferten Integra-Beinen | 13 cm (H) x 48 cm (B) x 38 cm (T) |
Abmessungen mit optionalen Seitenblöcken (nicht stapelbar) | 11 cm (H) x 43 cm (B) x 38 cm (T) |
Gewicht | 14,75 kg |
Garantie | 5 Jahre |
Preis | 9.990 Euro |
Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
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Anschrift | Mika Dauphin Kedenburgstraße 44 Haus D / 1. OG 22041 Hamburg |
mika.dauphin@drei-h.biz | |
Telefon | +49 40 37507515 |
Der britische Audiospezialist Q Acoustics präsentiert mit dem 5050 das Flaggschiff seiner mehrfach ausgezeichneten 5000-er Serie von Stereo- und Heimkino-Lautsprechern. Dieser Standlautsprecher verfügt über die Größe, die Leistung und die Technik um Musik zum Leben zu erwecken. Er ist der größte Lautsprecher der Serie und ab sofort erhältlich.
Ausgestattet mit den größten Treibern der Serie, füllt der 5050 selbst größte Hörräume mit dynamischem und natürlichem Klang. Ein echter Durchbruch im Treiber-Design ist die Einführung der bahnbrechenden „C3 Continuous Curved Cone™“-Technik im Mittel-/Tief-töner. Dies macht die 5000-er Serie in ihre Klasse einzigartig und bildet eine technische Plattform für die kommenden Jahre. Zusammen mit seinen Geschwistern übernimmt der 5050 auch die innovative Gehäuse- und Treibertechnologie aus dem Flaggschiff der Concept-Serie. Die Concept Serie verfügt über eine außergewöhnliche Klangperformance, und passt mit ihrem modernen und minimalistischen Design in jeden Hörraum. Der 5050 komplettiert die 5000er Familie, die aus den Regallautsprechern 5010 und 5020 und dem Standlautsprecher 5040 besteht. Mit dem 5090 als Centerlautsprecher wird es ein komplettes Line-Up für ein Heimkino-Lautsprecher-Setup.
Audio-Innovationen des 5500 umfassen:
Ein echter Fortschritt in der Konstruktion von Tiefmitteltönern, die „C3 Continuous Curved Cone™“-Technik, ist das Ergebnis umfangreicher Forschung und Entwicklung, um die Bassleistung einer traditionellen geraden Konusmembran mit der Kontrolle der Hoch-/Mittelfrequenzen einer gewölbten Membran zu erreichen. Durch die Erstellung eines einzigen, glatten, kontinuierlichen Kurvenprofils wird ein hervorragendes Abstrahlverhalten und ein gut kontrollierter Frequenzgang sowie eine reibungslosere Integration mit dem Hochtöner erreicht. Auch die Tiefbassdynamik ist deutlich verbessert. Dies und der straffere Klang im unteren Bereich ermöglichen mehr Flexibilität bei der Aufstellung der Lautsprecher in der Nähe einer Wand. Harmonische Verzerrungen wurden ebenfalls reduziert, so dass die 5000er Serie eine klanglich hervorragende Performance und eine breite Klangbühne liefert „Die C3 Continuous Curved Cone™“-Technik minimiert Defizite in geometrischen Grundelementen einer Konstruktion von Antriebseinheiten, um die besten Ereignisse in der Kombination von geraden und aufgeweiteten Membranen zu erzielen. Der Paarpreis wird bei 1.700 Euro liegen.
Dan Clark Audio schickt sich an, mit seinem geschlossenen Kopfhörer E3 einen neuen Standard in seiner Preisklasse zu setzen zu. Amerikaner sind selten um markige Worte verlegen, da machen auch die Spezialisten aus San Diego keine Ausnahme. Unser Interesse war aufgrund der spannenden Technik geweckt und ein Test ein Muss.
Wenn ich Hintergrundinformationen über einen mir persönlich bislang eher unbekannten HiFi-Hersteller sammeln möchte, gehe ich üblicherweise auf dessen Originalwebseite anstatt auf die des deutschen Vertriebs. Mir geht es darum, das Flair, die Attitüde des Herstellers aufzusaugen und dessen Philosophie zu erkennen. Und das gelingt auf der nativen, ungefilterten Originalseite am besten. Ehrlich gesagt habe ich auch überhaupt nichts dagegen, wenn eine Firma marketingtechnisch ordentlich auf die Tonne haut, wenn es denn so witzig gemacht ist wie bei Dan Clark Audio (DCA). Ich konnte nämlich nirgendwo in den technischen Daten Informationen zum Frequenzgang finden, eigentlich eine obligatorische Angabe. Auf danclarkaudio.com hoffte ich fündig zu werden, doch Pustekuchen, hier steht beim E3 lakonisch: Frequency response – Yes, it has one. Spätestens jetzt hatten die Amis mich für sich eingenommen, so eine cool-freche Angabe hätte ich eher von Briten erwartet.
Dan Clark Audio wurde im April 2012 von seinem Namensgeber ursprünglich als MrSpeakers gegründet. Dan Clark war zuvor 30 Jahre lang in leitenden Positionen im High-Tech-Bereich tätig und arbeitete unter anderem in Unternehmen wie Apple, Compaq und Sun Microsystems, gleichwohl war seine wahre Leidenschaft die Musik, und er wechselte in die Tontechnik. In den späten 1990er Jahren begann er als Berater für Lautsprecherdesign für mehrere High-End-Audiounternehmen zu arbeiten und entwickelte Produkte wie zum Beispiel die Platinum Audio-Lautsprecher der Serie 2. Als Geräte wie Apples iPod und Smartphones den damit verbundenen Kopfhörermarkt ankurbelten, begann Dan Clark 2008 mit der Modifizierung und Verbesserung von Kopfhörern zunächst für persönliche Zwecke. Über MrSpeakers modifizierte er dann ab 2012 Kopfhörer anderer Hersteller für den Weiterverkauf, wobei er sich auf ein spezielles Problem konzentrierte: Wie kann man geschlossene Kopfhörer „offener“ klingen lassen und gleichzeitig die von vielen Kopfhörerbenutzern gewünschte Isolierung bieten? Das Ergebnis war der erste 3D-gedruckte Kopfhörer der Welt, der Alpha Dog, dessen Einnahmen die Entwicklung des ersten hauseigenen Kopfhörers von MrSpeakers, ETHER, ermöglichten. Im Jahr 2019 wurde MrSpeakers dann zu Dan Clark Audio und ist heute ein Branchenführer für offene und geschlossene Planar-Kopfhörer, was uns zu unserem Testprobanden, dem Dan Clark Audio E3 bringt.
Freundlicherweise hat mir die audioNEXT GmbH, der für Deutschland zuständige Vertrieb, mit dem von uns bereits getesteten Cen.Grand 9i-92SAIII gleich einen passenden Kopfhörerverstärker mitgeliefert. Womöglich damit der schusselige Autor nicht auf blöde Gedanken kommt und die Klinkenstecker in MacBooks, Tablets und alle anderen verfügbaren Buchsen hineinstöpselt, sondern bitteschön einen adäquaten Antrieb nutzt. Natürlich habe ich das alles trotzdem ausprobiert, einfach aus Spaß an der Sache und für Quervergleiche hinsichtlich qualitativ unterschiedlicher Zuspieler, doch dazu später mehr.
Der E3 von Dan Clark Audio ist ein geschlossener Kopfhörer mit magnetostatischem Antrieb und kostet 2460 Euro. Damit ordnet er sich preislich eher in der mittleren Oberklasse der Amerikaner ein, verspricht aber dennoch die kompromisslose Top-of-the-Line Performance der teuersten Modelle. Das soll unter anderem durch den Einsatz des zum Patent angemeldeten AMTS (Acoustic-Metamaterial-Tuning-System) gelingen, das auch in den großen Modellen Stealth, Expanse und Corina eingesetzt wird und fürderhin im E3 in besonderer Weise angepasst wurde. Dabei handelt es sich um ein sehr kleines wabenförmiges Element, das zwischen Wandler und Ohr platziert wird und Wellenleiter, Diffusionskontrolle und Resonatoren in einer kompakten Struktur integriert, die stehende Wellen eliminieren und den Frequenzgang im Hochtonbereich linearisieren soll. Diesbezüglich loben sich die Ingenieure von Dan Clark Audio in für sie schon fast bescheidener Zurückhaltung, sie seien doch nur bescheidene Magier, aber keine großen Zauberer. So geht echtes Understatement.
Ein weiteres technisches Feature stelle der neue Planar-Magnet-Antrieb der mittlerweile fünften Generation dar, der sich durch ein innovatives Spannsystem für die Membran auszeichne, das für noch geringere Verzerrungen sorge. Außerdem werde ein neues Membranmaterial verwendet, das in Verbindung mit einer optimierten V-Planar-Rändelung für einen sehr glatten Frequenzgang über das gesamte Hörspektrum sorge. Ich setze diese Herstellerangaben in den Konjunktiv und reiche sie blind durch, denn zerstörungsfrei überprüfen kann ich diese freilich nicht. Beim planaren magnetostatischen Prinzip im E3 kommen starke flächige Neodym-Dauermagnete zum Einsatz, zwischen denen die dünne Folienmembran zum Schwingen angeregt wird. Die auf die Folie aufgebrachten elektrischen Leiterbahnen erhöhen deren Gewicht nur unwesentlich, so dass kaum Nachteile gegenüber dem elektrostatischen Prinzip zu erwarten sein sollten. Theoretische Vorteile hingegen wären eine vergleichsweise niedrige Impedanz und eine höhere Empfindlichkeit, so dass grundsätzlich auch ein praktikabler mobiler Einsatz möglich sein sollte.
Die Ohrmuscheln sind mit Gorilla Glas 3 abgedeckt, das auf jeder Seite über zwei kleine Bassöffnungen zur Frequenzganglinearisierung des Tieftonbereichs verfügt, formal wird hier also das geschlossene Prinzip verletzt. Stichwort Gorilla Glas: Die Firma Corning Inc. stellt seit 2005 Glas für Smartphone- und Tablet-Displays her, das besonders stoßfest und kratzunempfindlich ist. Mittlerweile ist die sechste Generation auf dem Markt; die 2013 vorgestellte und beim E3 eingesetzte dritte Generation wurde dank Alkali-Aluminosilikat auf besondere Widerstandsfähigkeit getrimmt. Das Muster unter dem Glas erinnert ein wenig an das Geflecht eines offenen Kopfhörers und soll offenbar DCAs Anspruch, die Vorteile offener Konzepte mit denen geschlossener Systeme zu vereinen, optisch unterstreichen. Überhaupt erschien mir die gesamte Verarbeitungsqualität hervorragend, nicht die kleinste unangenehme Kante störte den fast schon handschmeichlerischen Eindruck.
Dank cleverer Kinematik lässt sich der Kopfhörer zu einer sehr kompakten Einheit zusammenklappen, welche in einer kleinen, maßgeschneiderten Schutzhülle Platz findet. Was mir sehr gut am E3 gefallen hat ist der hervorragende Tragekomfort. Die Polster umschließen die Ohren auf perfekt sanfte Art und der Kopfbügel lässt sich passgenau einstellen. Das vergleichsweise moderate Gewicht von 455 Gramm, das elastische Kopfband sowie der geringe Anpressdruck sorgen für eine gleichmäßige Druckverteilung, was ein ermüdungsfreies Langzeithören erlaubt.
Nach einigen Stunden Einspielzeit am Cen.Grand 9i-92SAIII hatte sich der Dan Clark Audio E3 offensichtlich ausreichend aufgewärmt, gedehnt und gestreckt, so dass ich den Hörmarathon starten konnte. Spontan fühlte ich mich hinsichtlich Offenheit und Transparenz an meinen alten Stax SR-5 Gold BL erinnert, den ich früher einmal besessen hatte, was ich in dieser Form von einem geschlossenen Kopfhörer nicht erwartet hatte. Es war außerordentlich bemerkenswert, wie nahe der E3 an die Luftigkeit und Leichtigkeit offener Systeme herankommt. Ich holte das Album Urban Hymns (Virgin, 1997) von The Verve aus dem Plattenschrank und hörte den Track „Lucky Man“, ein grandioser Song, von dem Bono sich einmal wünschte, er hätte ihn geschrieben. Ich wurde von der Lässigkeit dieses Songs einfach mitgerissen, Auflösung, Dynamik, Rhythmik, das alles war ungemein packend.
Danach hat Udo Lindenberg „Durch die schweren Zeiten“ gesungen (Album Stärker als die Zeit, Warner, 2016). Feinste klangliche Verästelungen und subtilste Nebengeräusche konnte ich dank des herausragenden Auflösungsvermögens problemlos nachvollziehen. Dabei war der Dan Clark E3 alles andere als ein kühler Analytiker, sondern er bettete dieses hohe Auflösungsvermögen in den musikalischen Fluss ein. Stets lebendig, enorm spielfreudig und außerordentlich authentisch stand Udo direkt vor mir. Sibilanten waren sehr klar, Becken von Drum-Sets erschienen mir tendenziell eher silbrig als gülden-warm. Die Kombination aus schneller, zackiger und ansatzloser Spielweise sowie einem extrem ausgedehnten Frequenzband war in meiner Wahrnehmung eine der größten Stärken dieses Kopfhörers, und zwar unabhängig vom Musikmaterial. Ein adäquater Verstärker war jedoch Pflicht für den Dan Clark E3. Mit mobilen Geräten wie iPad oder MacBook blieb der grundlegende Charakter dieses Kopfhörers zwar erhalten, jedoch nahmen Dynamik und das Leuchten der Klangfarben etwas ab.
Gehört mit
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Phonovorverstärker | Pro-Ject Phono Box S2 Ultra mit Pro-Ject Accu Box S2 |
Plattenspieler | Pro-Ject Debut PRO + Plattenpuck PRO |
Tonabnehmer | Pro-Ject Pick it PRO |
Kopfhörervorverstärker | Cen.Grand 9i-92SA III |
Zubehör | Pro-Ject Phono NF-Kabel, Connect-it RCA-E |
Möbel | Hi-Fi Racks Ltd |
Herstellerangaben
Dan Clark Audio E3
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Geräteart | geschlossener Kopfhörer, ohrumschließend (Over-Ear), magnetostatisch (Planar-Magnetic) |
Empfindlichkeit | 90db/mW |
Impedanz | 27Ohm |
Verzerrungen | <0,1%, Referenz: 80dB weißes Rauschen |
Kopfhörerkabel | 1,10m, 2,00m, 3,00m, austauschbar |
Steckverbinder | 2,5mm Klinke, 3,5mm Klinke, 4,4mm Klinke, 6,3mm Klinke, 4-polig XLR |
Farbe | schwarz, blau |
Gewicht | 455g |
Preis | 2460 Euro |
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Der tragbare Kassetten-Spieler ist zurück! Kinder der 80er werden ihn noch kennen, den Walkman von Sony. Seinerzeit war er der „Befreier der Musik“, der es erstmals möglich machte, die eigene Musik unterwegs zu genießen. Über 50 Jahre später, nach der Renaissance der Vinyl-Schallplatte, kommt die Musikkassette wieder zurück.
Große Acts wie beispielsweise Metallica, Robbie Williams, Harry Styles oder Taylor Swift bieten ihre Werke wieder „auf Band an.“ Kein Wunder, dass in Großbritannien 2022 bereits über 200.000 Einheiten verkauft wurden. Tendenz steigend. Da kommt FiiO mit seinem neuen Produkt, dem CP13, gerade recht, um den Freunden des Lo-Fi eine angemessene Abspielstation zu bieten. Der CP13 ist ein tragbarer Kassettenabspieler, der das klassische Design und den analogen Klang des legendären Sony Walkman wieder aufleben lässt. Aber er ist nicht nur eine Kopie des Originals, sondern bietet auch einige moderne Verbesserungen, die das Hörerlebnis noch angenehmer machen.
Der CP13 ist mit einer integrierten Lithiumbatterie mit großer Kapazität ausgestattet, die über eine Standard-Typ-C-Schnittstelle aufgeladen werden kann. Mit einer einzigen Ladung kann das Gerät bis zu 13 Stunden lang verwendet werden und unterstützt gleichzeitiges Laden und Verwenden. So muss man sich keine Sorgen mehr um leere Batterien machen, wenn man seine Lieblingskassetten hört. Der CP13 verzichtet bewusst auf eine Aufnahmefunktion und Bluetooth-Unterstützung, um die Audioqualität und den nostalgischen Charme zu bewahren. FiiO hat festgestellt, dass es auf dem Markt kaum qualitativ hochwertige Leerbänder gibt, die eine zufriedenstellende Aufnahme ermöglichen würden. Außerdem sind die Bluetooth-Lösungen, die in anderen Kassettenabspielgeräten verwendet werden, sehr begrenzt und können den analogen Klang nicht wiedergeben. Der CP13 setzt stattdessen auf einen hochwertigen Kopfhörerausgang, der mit den meisten Kopfhörern kompatibel ist.
Der CP13 wird in zwei attraktiven Farbkombinationen erhältlich sein: Himmelblau + Silber und Weiß + Schwarz. Diese Farben sollen die Frische und Eleganz des Geräts unterstreichen. Der Preis für den CP13 beträgt 129 Euro und damit ist er ein erschwingliches Geschenk für sich selbst oder Kinder der 80er.
Herstellerangaben
FiiO CP13
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Mitte August veranstaltete die High End Society in Essen erstmals eine World of Headphones außerhalb einer größeren HiFi-Messe, die zwei Tage dauerte. Am vergangenen Samstag fand in Heidelberg die zweite eigenständige, aber nur eintägige World of Headphones statt – und zwar wieder in einem beeindruckenden technischen Kulturdenkmal.
Diesmal hatten die Veranstalter den Tankturm in der Nähe des Heidelberger Bahnhofs ausgewählt. Der Turm wurde Ende der 20-er Jahre errichtet und diente bis in die 70-er Jahre der Versorgung von Dampflokomotiven mit Wasser. Seit 2015 finden sich im Denkmal der Industriekultur Büros, Ateliers, Proben- und Veranstaltungsräume. Die High End Society nutzte für die World of Headphones den Veranstaltungsraum im ebenerdigen Westflügel, die sogenannte Ladestation im Untergeschoss des Ostflügels, in dem Platten und CDs angeboten wurden, die Kathedrale im dritten Obergeschoss, den Kuppelsaal darüber und schließlich den Tank im Turmgeschoss, in dem früher bis zu 333 Kubikmeter Wasser Platz fanden. Dort verströmte während der Veranstaltung ein offener Kamin eine wohlige Atmosphäre, während bequeme Sessel und kleine Tischchen zum Ausprobieren von Kopfhörern und Zuspielern einluden. Hier konnte man das nahezu überwältigende Angebot des Headphone.Shop auch in der Kombination mit mitgebrachtem Equipment testen. Es fanden sich hier unter anderem die exquisiten Schallwandler von Abyss, Raal und Spirit Torino und Zuspieler von Astel & Kern und Chord Electronics.
Da diese Kopfhörermesse für den Headphone.Shop und seine Mitarbeiter, die auch alle Interessenten freigiebig mit Ohrstöpseln in verschiedenen Größen versorgten, eine Art Heimspiel darstellte – die großzügigen Geschäftsräume liegen nur etwa 500 Meter entfernt –, hatte man die unter dem Tank liegenden und durch eine interessante Wendeltreppenkonstruktion zu erreichende Etage, den Kuppelsaal, komplett mit Hörplätzen mit Equipment vorrangig aus dem eigenen Vertriebsangebot ausgestattet.
Die Kathedrale teilte sich audioNEXT mit MalValve. Aber, wie könnte es keine zehn Monate nach der High End und gerade mal vier Monate nach der Finest Audio Show in Wien auch anders sein, gab es leider keine Fülle von neuen, zuvor noch nie gesehenen Produkten. Bei audioNEXT standen bei den Zuspielern die inzwischen sehr erfolgreich am Markt etablierten Streamer von Eversolo im Fokus. Bei den Kopfhörern zog der Dan Clark Audio E3 das meiste Interesse auf sich. audioNEXT-Mitinhaber Carsten Hicking bescheinigt ihm klangliche Leistungen, die dem ebenfalls geschlossenen Topmodell Stealth (https://www.hifistatement.net/tests/item/3233-dan-clark-audio-stealth) in Sachen Ausgewogenheit sehr nahekommen. Dennoch sei der E3 nicht vorrangig ein unbestechliches Mastering-Tool, sondern vernachlässige auch keinesfalls das Genusshören – und das zu einem deutlich erschwinglicheren Preis als dem des Stealth. Wie der Kollege Carsten Bussler seine Erfahrungen mit dem E3 bewertet, können Sie noch in dieser Woche an dieser Stelle nachlesen. Bei MalValve hat der schon in Essen als Prototyp gezeigte Head Amp Five zum Grundpreis von 20.000 Euro nun Serienreife erlangt. Der vollsymmetrische Vollverstärker leistet zweimal 100 Watt und versorgt elektrostatische Kopfhörer ohne zwischengeschaltete Übertrager. Dabei ist die Polarisationsspannung per Potentiometer an der Geräterückseite von 500 bis 950 Volt einstellbar. Wie Firmenchef Dieter Mallach ausführte, profitiere vor allem der Stax 007 wegen seines im Vergleich zu den übrigen Modellen des Herstellers größeren Elektrodenabstands davon. Dank der hohen Spannung sei sogar der Betrieb der klassischen alten Jecklin-Kopfhörer am Amp Five möglich. Mit optional für circa 3500 Euro zu erwerbenden Ausgangsübertragern sei der Vollverstärker auch an Lautsprechern zu beitreiben. Am Stand von MalValve war auch wieder der deutschen Plattenspieler-Hersteller MagAudio vertreten. Firmen-Chef Helmut Biermann kündigte spätesten für das Analogforum der Analogue Audio Association ein Unterdruckansaug-System für seine Laufwerke an, das die Platte mit einer Kraft von 200 Gramm pro Quadratzentimeter auf eine Weichgummimatte drücke. Es soll zum Preis von 2.000 Euro auch bei bestehenden Laufwerken nachrüstbar sein.
Auf den 100 Quadratmetern des Ausstellungsraumes im Westflügel waren auch Werner Obst und seine Tochter Tara zu finden, die eine breite Palette von ifi-Produkten präsentierten. Besondere Hingucker waren der Diabolo 2 Wandler/Kopfhörerverstärker zum Preis von 1.300 Euro und der mächtige iCan Phantom, eine Mischung aus analogem (Röhren-)Vorverstärker und Wandler, der auch Elektrostaten mit unterschiedlichen Polarisationsspannungen versorgen kann. Das Gerät, dessen ungewöhnliches Design suggeriert, es handle sich um zwei übereinander stehende Komponenten, steht mit 3.750 Euro in der Preisliste und ist per Bluetooth 5.4 lossless anzusteuern. WOD zeigte auch den Weiss DAC502 MK2 zum Preis von 12.000 Euro, der mit vier statt zwei Wandlern ausgestattet ist, was auch im Zwei-Kanal-Betrieb klangliche Vorteile bringen soll.
Ebenfalls im Parterre stellte die Firma Fischeramp aus. Jochen Fischer vertreibt nicht nur seit 22 Jahren die In-Ears von Ultimate Ears, an den individuellen Gehörgang angepasste Monitorsysteme für Musiker, sondern fertig im Odenwald auch eigene In-Ears und passende Verstärker. Topmodell von Ultimate Ears ist der UE Premiere Ambient, eine Fünf-Wege-System mit 21 Treibern zum Preis von 3.600 Euro.
Claudius Voigt und Klaus Eulenbach präsentierten das HEDDphone und das HEDDphone TWO. Dabei steht HEDD für Heinz ElectroDynamic Design. Wer jetzt an Klaus Heinz, den Entwickler der Profi-Monitore von ADAM denkt, liegt hundertprozentig richtig. Und dafür spricht auch das Prinzip der Schallerzeugung in den HEDDphones: Die Treiber sind für diesen Anwendungszweck optimierte Air Motion Transformer. Das HEDDphone TWO kommt mit einem kompletten Kabelsatz, kostet 2.000 Euro und benötigt wie das kleinere Modell einen kräftigen Kopfhörerverstäker. HEDD empfiehlt den RME ADI 2 / 2.4, den SPL Phonitor x oder den Zähl HM1.
Auch im Erdgeschoss zeigte ATR die Modelle von Final und Stax. Zum Bedauern von Jens Wölfert hatte es der neue Final D7000 nicht mehr rechtzeitig zu Messe nach Heidelberg geschafft, weswegen der darüber angesiedelte D8800 zum Preis von 3.800 Euro weiterhin im Fokus stand. Dali zeigte sein mit oder ohne Kabel zu betreibendes Topmodell IO-12 mit Geräuschunterdrückung zum Preis von 1.000 Euro und Technics stellte seine erschwinglichen In- und Over-Ears vor.
PS: In Essen freute sich der Autor noch, sich umsehen und Informationen sammeln zu können, ohne von „Die Tänzerin“, „Coal Train“ oder „Hotel California“ beschallt zu werden. Letzteres war beim Vorbeigehen an einem Besucher, der einen großen Erzetich lautstark ausprobierte, in Heidelberg dann doch wieder zu hören. Der Musikgeschmack von Kopfhörer- und Lautsprecher-Hörern scheint sich nicht groß voneinander zu unterscheiden…
Ich gebe gern zu, dass einige Passagen zur Technik im ersten Teils des Interviews keine leichte Kost waren. Natürlich geht es auch hier um einige von Michael Børresens konstruktive Lösungen, aber auch um die kommende Generation von Hifi-Fans und – wie angekündigt – um einen Geheimdienst, Kirchen, einen Filou und nukleares Material.
Dirk Sommer: Wie hoch ist der Dämpfungsfaktor der P-880?
Michael Børresen: Hoch, weil wir so viel Verstärkung haben und acht Ausgangstransistoren. Das kann man ausrechnen: Wir haben 120 Dezibel Open-Loop-Verstärkung. Wir brauchen 30 Dezibel. Das sind also 90 Dezibel. Fangen wir bei den Ausgangstransistoren an: Der Emitterwiderstand beträgt nur 0,22 Ohm. Teilt man das durch acht, erhält man eine Zahl für den Widerstand, die man mit 90 Dezibel multiplizieren kann, was unsere Rückkopplung ist. Wir erhalten also eine große Zahl, die wir durch acht oder vier, die Impedanz des Lautsprechers, teilen müssen. Dann erhält man den Dämpfungsfaktor. Ich glaube, dieser liegt bei 12.000 oder 16.000, jedenfalls ist es ein sehr hoher Dämpfungsfaktor. Das ergibt sich, wenn man eine hohe Verstärkung hat und viele Ausgangstransistoren parallel schaltet.
Ich hatte neulich eine Diskussion mit einem anderen Hifi-Reviewer, und wir haben viel darüber gesprochen, dass es bei 99,9 Prozent der Lautsprecher sehr attraktiv ist, einen hohen Dämpfungsfaktor zu haben, weil man damit die Tieftöner unter Kontrolle hat. Dadurch wird die Qualität der verwendeten Kabel ausgenutzt, und alle Qualitäten der Lautsprecher werden genutzt. Es gibt jedoch einige Lautsprecherkonstruktionen, die einen sehr niedrigen Dämpfungsfaktor bevorzugen, nämlich solche, die für den Betrieb mit Single-Ended-Röhrenverstärkern ausgelegt sind, die einfach keinen Dämpfungsfaktor haben, mit dem sie sich brüsten können.
Wenn man sich anschaut, wie Geräte klingen oder welche Qualität sie haben, denke ich, dass es viel damit zu tun hat, dass die Transistoren nicht schalten. Bei vielen Verstärkern heißt es, sie seien Class A/B. Nein, das sind im Grunde Class-B-Verstärker, aber der erste Teil ihres Betriebs ist in Class A, aber sie nehmen nichts von Class A mit in den Class-B-Bereich. Wenn man eine Verstärkerschaltung in seinen Simulator schickt und sich die Ströme und die Belastung der Schaltung beim Abschalten der Endstufe ansieht, sind die Stromtransienten, die dabei auftreten, unglaublich: Alles zittert. Ich glaube, der Grund, warum Transistoren wie Transistoren und nicht wie Röhren klingen, ist dieses Schalten. Dieses Schalten kann an vielen Stellen stattfinden. Wenn man ein großes lineares Netzteil hat, wo die Dioden 50 mal pro Sekunde umschalten müssen, um es aufzufüllen, dann rüttelt das auch alles durch. Man wird Erschütterungsspitzen in der Stromversorgung haben, die direkt in den Signalweg gehen. Man muss also vor allem das Schalten vermeiden oder abschwächen oder das Schalten auf 400 oder 500 Kilohertz verlagern, wo ein Class-D-Verstärker schaltet. Und dann kann man es wegfiltern. Aber das Schalten im Audioband ist eine schreckliche Sache.
DS: Und wie hoch ist die Schaltfrequenz des Netzteils im C-880 und P-880?
MB: Ich glaube, es sind 400 Kilohertz. Aber das ist eine Sinuswelle, weil es ein Resonant-Mode-Netzteil ist. Es ist also kein aggressives Schalten, sondern ein sehr sanftes Schalten, und das kann man glätten. Ein Resonant-Mode-Netzteil kann 400.000 Mal pro Sekunde Strom aus dem Netz saugen. Das bedeutet, dass die Kondensatoren in den Ausgangsstufen nie durchhängen. Wenn eine Transiente kommt, füllt sich das Netzteil schneller auf, als die Lautsprecher die Transiente brauchen, weil es die Ladung der Kondensatoren immer wieder erneuert. Für mich ist das Resonanznetzteil also eine Revolution in Bezug auf die Leistung von Endstufen. Ich glaube, Soulution waren mit die ersten, die medizinische Netzteile, also Schaltnetzteile, eingesetzt haben. Und sie haben sofort einen sehr guten Ruf auf dem Markt erlangt, weil sie diese fantastische Basskontrolle haben, sie haben diesen Griff auf die Dinge, aber sie sind auch sehr frei von Rauschen. Ich glaube, die Inspiration durch die Arbeit von Cyrill Hammer mit Soulution hat mich dazu veranlasst, ein Resonant-Mode-Netzteil auf dem Markt zu finden. Ich denke, das ist ein Fortschritt gegenüber dem Schaltnetzteil, weil es weniger Rauschen hat, einfach weniger Hochfrequenzrauschen. Natürlich gelten 400 Kilohertz als Rauschen, aber eigentlich ist es nur eine Sinuswelle, die dort steht. Es ist eine sehr dichte Sinuswelle, und man braucht nur den DC-Teil davon: So kann man die Restwelligkeit wegfiltern.
Wenn man sich in einem Analysator ansieht, was aus unseren Netzteilen kommt, wird man eine Restwelligkeit sehen. Aber die Restwelligkeit liegt im Mikrovoltbereich. Bei einem linearen Netzteil beträgt die Restwelligkeit 50 Hertz, und es handelt sich um Voltbeträge. Das Resonant-Mode-Netzteil ist also viel, viel leiser. Das ist auch der Grund, warum wir Resonant-Mode-Netzteil direkt in der gleichen Box mit einer Phonostufe verwenden können, ohne dass es zu Störungen kommt. Aber das hast Du ja schon selbst erlebt.
DS: Ja, Du hast die Signalplatine wirklich direkt neben dem Netzteil platziert. Als ich das gesehen habe, habe ich mich gefragt, wie Du das machen konntest.
MB: Das liegt daran, dass die Spannungswelligkeit im Mikrovoltbereich liegt und man nur eine sehr kleine Induktivität und eine gute Kondensatorbank braucht. Bei der Auswahl der Stromversorgungen muss man jedoch darauf achten, dass sie eine zusätzliche Kapazität vertragen können. Nicht alle können das. Man muss also ein bisschen recherchieren. Wir stellen das Resonant-Mode-Netzteil nicht selbst her, weil das eine sehr spezialisierte Arbeit ist und wir nicht die Leute haben, die diese spezialisierte Arbeit machen können. Wir haben uns auf die Audioschaltungen konzentriert. Darin liegt unsere Stärke.
DS: Gibt es bereits eine Mono-Version des Verstärkers auf dem Markt?
MB: Nein, aber es wird eine Mono-Version geben, wahrscheinlich spät im nächsten Jahr. Aber das wird ein anderes Design sein, eine Art Turm. Ich kann es Dir zeigen.
DS: Wenn man einen Stereo-Verstärker hat und einen Mono-Verstärker baut, ist das normalerweise ein Brückenverstärker.
MB: Nein. Weißt du, der P-880 hier hat ungefähr 250 Watt. Unsere Monoversion wird vielleicht 100 Watt mehr leisten. Wenn man einen Mono-Verstärker macht, braucht man plötzlich nur noch die Hälfte des Stroms aus denselben Netzteilen. Man kann also dieselben Netzteile verwenden, bei der Monoversion die Lautstärke ein wenig erhöhen und den Strom durch die Treiberstufe steigern. So bleibt man trotz der zusätzlichen Spannungsschwankungen in Class A. Denn es ist immer das letzte bisschen Spannungshub, das die meiste Wärme und den meisten Strom benötigt. Es ist also schwieriger, einen Mono-Verstärker zu bauen als einen Stereo-Verstärker.
DS: Du erwähntest gerade das Design der Mono-Endstufen. Ist Design für Dich ein Thema?
MB: Ja, aber die Hi-Fi-Branche ist sehr konservativ. Natürlich müssen High-End-Lautsprecher wie Lautsprecher aussehen, Verstärker müssen wie Verstärker aussehen und man darf nicht zu esoterisch im Design werden.
DS: Aber Ihr habt Euch mit der C-Serie ein wenig vom konventionellen Look entfernt.
MB: Ich glaube, das liegt daran, dass wir diesen verrückten Künstler von etwas weiter unten im Süden importiert haben, diesen Filou. Wenn man sich die Kirchen anschaut, haben wir in Dänemark die konventionelle Martin-Luther-Kirche, die sehr, sehr schlicht ist. Aber Flemming ist eher katholisch. Die Katholiken haben das Gold und die Gemälde und die großen Dinge. Flemming ist ein Künstler. Er hat auch eine Ausbildung als Künstler. Er war auf der Kunstakademie und schafft Gemälde und all diese Dinge. Er ist sehr künstlerisch veranlagt und spielt mit Formen und Gestalten, während ich eher der Ingenieur bin. Ich muss etwas Quadratisches haben, weil das einfach ist. Durch die Zusammenarbeit mit Flemming, mit seinem Bleistift und seinem Skizzenblock und dieser und jener Idee, habe ich viele von Flemmings Ideen in meine Auffassung von den Materialien einfließen lassen. Schau Dir diese Verstärker an, das sind gute Beispiele für Strukturen, die für mich in einem Verstärker notwendig sind. Und Flemming denkt mehr darüber nach, wie wir das gut aussehen lassen können: Okay, wir brauchen eine Kühlung. Wir brauchen also etwas, das Kühlung visuell signalisiert. Wir müssen das als Design-Element verwenden, wobei ich die Kühlung ganz einfach im Inneren unterbringen könnte und nur ein paar Löcher bräuchte. Er ist eher ein visueller Künstler, was das Design angeht, als ich es bin. Aber ich denke, zusammen können wir etwas ganz Fantastisches schaffen.
DS: Bevor wir mit dem Interview begannen, erwähntest Du etwas, das für mich neu war. Du sagtest, dass die jungen Leute, die Musik über Kopfhörer und Streaming hören, an eine sehr gute Qualität gewöhnt sind und es schwer sei, ihnen diese Qualität zu bieten, wenn sie über Lautsprecher hören wollen.
MB: Ja, denn die Lautsprecher sind immer noch der schwierigste Teil. Wenn man Aufnahmen macht, hat man ein Mikrofon mit einer winzig kleinen Membran, vielleicht 12 Millimeter, vielleicht ein Zoll, mit einer sehr geringen schwingenden Masse, die den Klang mit sehr hoher Qualität aufnimmt. Das Kontinuum, das man vom tiefsten bis zum höchsten Ton hat – eine Membran, ein Signal – ist sehr schwer am anderen Ende zu reproduzieren. Mit einem Kopfhörer ist das viel einfacher, denn das ist im Grunde ein umgekehrtes Mikrofon, das man vor den Ohren hat. Die Qualität, die man mit den besten Kopfhörern erreicht, ist wirklich sehr gut, denn sie haben keine Frequenzweiche. Bei einem Lautsprecher wie diesem – zeigt auf die Børresen Acoustics 05 SSE –, der anderthalb Meter hoch und 30 Zentimeter breit ist und sechs Treiber hat, muss man dafür sorgen, dass er sich wie ein umgedrehtes Mikrofon verhält. Das ist schwierig. Ich denke also, dass die Lautsprecher der Bereich sind, in dem in einem Hifi-System das größte Entwicklungspotenzial steckt.
DS: Du glaubst also, dass die jungen Leute heute viel anspruchsvoller sind als früher?
MB: Ja, daran gibt es keinen Zweifel. Manchmal spreche ich mit jungen Leuten, die zu den Shows gehen. Einige von ihnen sind in vielen Räumen wirklich enttäuscht und kommen und sagen: „Oh, ich mag, was ihr macht. Es ist das Beste. Es klingt wie meine Kopfhörer.“ Als Lars und ich die Firma Børresen gründeten, haben wir uns gefragt: „Was ist unsere Referenz?“ Die besten Sennheisers oder die besten Spirits-Kopfhörer oder was auch immer sind unsere Referenz. Wir wollen diese Tonalität, wir wollen dieses Gefühl von Luft im Bass, das sie liefern können, gepaart mit dem benötigten Schalldruck in Räumen. Ich denke, dass die Weiterentwicklung von Lautsprecher-Chassis immer in Richtung Geräuscharmut geht. Wenn etwas weniger Rauschen hat, erzeugt es automatisch ein besseres Bild. Wenn wir also von Generation zu Generation unserer Lautsprecher gehen, wirst Du sehen, dass die Lautsprechertreiber immer weniger Rauschen haben, und das erhöht das Potenzial, viel bessere Produkte herzustellen. Ich würde mir wünschen, dass mehr Mitbewerber in diese Richtung gehen, aber das setzt voraus, dass die Hersteller von Lautsprechertreibern anfangen, auf andere Parameter zu achten als nur auf die Rentabilität. Unsere Mitbewerber müssen andere Leistungsparameter in Betracht ziehen, um unserem Beispiel zu folgen. Natürlich gibt es ein paar, die ähnliches tun. Da wären die Leute, die die Göbel-Lautsprecher machen. Sie versuchen, diese Grenze ein wenig zu verschieben. Wir haben in Deutschland auch Thiel und Partner mit ihren Accuton-Chassis. Sie versuchen auch, die Leistung der Chassis zu verbessern. Meiner Meinung nach fehlt es ihnen aber noch an der Freiheit von Eigenklang. Ich denke, ein monokristalliner Diamantlautsprecher hat eine monokristalline Aufbrechfrequenz und es ist sehr schwierig, diesen Ton aus dem Lautsprecher heraus zu bekommen. Aber auch Thiel und Partner werden immer besser. Wir brauchen also mehr Lautsprecherhersteller, die das Preis-/Leistungsverhältnis verbessern, damit die jungen Leute, die ein großes Potenzial haben, in den High-End-Bereich einzusteigen, es sich tatsächlich leisten können, in etwas einzusteigen, das sie mit der Zeit zu den teuersten Produkten führt.
DS: Das ist die Idee hinter Eurer Marke Axxess.
MB: Das ist unsere Idee hinter Axxess. Das ist absolut richtig. Das heißt, dass High End erschwinglich sein sollte. Mit Axxess versuchen wir, Verstärker zu bauen, die wirklich gut sind, die eine wirklich gute DAC-Sektion haben und eine extrem gute Streamer-Sektion eingebaut haben. Sie haben eine sehr gute, nicht die beste, die wir machen können, aber eine sehr gute Endstufe. Die Axxess-Verstärker, der Forté 1, der Forté 2 und der Forté 3, sind für ihr Geld kaum zu schlagen.
DS: Was ich beim Hören von Verstärkern und Lautsprechern in Eurem oder meinem Hörraum erlebt habe, war, dass Zubehör wie die Spakz, Sortz und die Darkz einen großen Einfluss auf den Klang haben. Aber das sind wohl keine Dinge, die man zu erschwinglichen Preisen anbieten kann.
MB: Es ist sehr schwierig, eine Zirkoniumscheibe erschwinglich zu machen, weil es fast unmöglich ist, an Zirkonium heranzukommen. Als wir anfingen, Zirkonium zu kaufen und es durch den Zoll in Dänemark brachten, kam dieser Block aus den USA, dieses teure Stück Metall, und der dänische Geheimdienst rief uns an und fragte: „Was machen Sie damit?“ Weil es ein Material ist, das im nuklearen Bereich verwendet wird. Es wird also für Brennstoffpellets, Umhüllungen und Verkleidungen von Brennstoffpellets für Kernkraftwerke verwendet. Es ist ein dehnbares Material, aber es hat die Eigenschaft, keine Neutronen zu absorbieren. Man kann also angereichertes Uran für den Betrieb eines Kernkraftwerks umhüllen oder in Pellets verpacken. Wenn man mit der Spaltung beginnt, wird ein großer Teil des Urans zu Salzen. Das Brennstoffpellet dehnt sich also aus und diese Ausdehnung nimmt zu. Und sobald man etwa zwei Prozent des möglichen Brennstoff-Wertes ausgenutzt hat, muss man aufhören, denn dann ist die Hülle so groß geworden, dass sie zerbrechlich wird, weil sie sich bei der Ausdehnung verformt. Also muss man aufhören. Die heutigen Kernkraftwerke sind also nicht sehr effizient, wenn es darum geht, wie viel des Brennstoffs sie tatsächlich verbrennen können. Aber man braucht diese Zirkoniumverkleidung, um sie zu betreiben. Als wir anfingen, Zirkonium für Darkz zu verwenden, waren einige Behörden sehr neugierig darauf, was wir in Aalborg tatsächlich machen.
DS: Ihr versucht, gutes Hifi erschwinglich zu machen. Aber das, was in euren Systemen den großen Unterschied macht, kann nicht zu einem erschwinglichen Preis produziert werden.
MB: Wir können die Struktur, die wir von einem Zirkonium-Darkz erhalten, in andere Materialien einbringen, die weniger teuer sind. Dann erhalten wir immer noch einen Teil des Effekts. Für den Axxess werden wir auch Axxess-Entkopplungsfüße haben. Wir haben die Entkopplungsfüße Darkz genannt, weil sie den Hintergrund schwarz machen. Jetzt nennen wir sie auf Französisch Noirz – weil wir Pinot Noir mögen. Wir überlegen, ob wir auch in Sachen Entkopplung die Dinge erschwinglicher machen können. Natürlich kann man dennoch unendlich aufrüsten. Wir bringen keine Axxess Sortz heraus, zumindest nicht im Moment.
Wir brechen an dieser Stelle ab, da der Schluss des Interviews die Technik des Streamer/Wandlers Aavik SD-880 zum Thema hatte, den Ihnen Roland Dietl in nicht allzu ferner Zukunft an dieser Stelle vorstellen wird. Dabei wird er entweder auf Michael Børresens Erläuterungen zurückgreifen oder sie Ihnen im Wortlauf präsentieren.
Gehört mit
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Laufwerk | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Thales Simplicity II, AMG 12JT, Ortofon 309 (klassisch und aktuell), Einstein The Tonearm 9“ und 12“ |
Tonabnehmer | Lyra Olympos, DS Audio W3, Ortofon Diamond und SPU Century, Tranrotor Tamino |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym), DS Audio, Gold Note PH-1000 lite |
NAS | Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil |
Streamer | Auralic G2.2 |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil |
LAN-Switch | Ansuz PowerSwitch D-TC Gold Signature, SOtM sNH-10G |
Vorstufe | Einstein The Preamp |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme, Signalz D-TC Supreme, Digitalz D-TC Gold Signature und Mainz D2 (2x), PowerBox, D-TC Supreme, Audiaz |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Waversa Isolator-EXT-1, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P6 und SBooster MK II, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silent Feet 20 |
Herstellerangaben
Aavik C-880 Vorverstärker
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Verstärkung der Eingänge 1-4 | 5-15dB; maximale Eingangsspannung 4,5V RMS |
Verstärkung Eingang 5 | 1-11 dB; max. Eingangsspannung 6,5V RMS |
Eingangsimpedanz | 10 kΩ |
Ausgänge | 2 x Cinch (Vorstufe), 1 x Cinch Low Pass, 1 x Cinch High Pass, 2 x Trigger Out |
Max. Ausgangsspannung | 7,5V RMS |
Verzerrung | <0,005% (THD bei 1 kHz, 1 V Eingang) |
Ausgangsimpedanz | 50Ω |
Lautstärkeregelung | 76dB in 1dB-Schritten |
Aavik Rauschunterdrückung | 314 aktive Teslaspulen, 663 aktive quadratische Teslaspulen, 36 Dither-Schaltungen, 2 aktive Zirkonium-Anti-Aerial-Resonanz-Tesla-Spulen |
Leistungsaufnahme | <1W (Standby), 12W (Leerlauf) |
Abmessungen (B/H/T) | 580/510/155 mm |
Gewicht | 35 kg |
Preis | 67.000 Euro |
Herstellerangaben
Aavik P-880 Stereoendstufe
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Eingänge | 1 x Cinch |
Verstärkung | 25 - 34dB |
Eingangsimpedanz | 6kͨΩ |
Ausgangsleistung | 2 x 250W an 8Ω, 2 x 500W an 4Ω |
Verzerrung (THD) | <0,007% (10W, 1kHz, 8Ω) |
Aavik Rauschunterdrückung | 182 aktive Teslaspulen, 411 aktive quadratische Teslaspulen, 18 Dither-Schaltungen, 4 Anti-Aerial-Resonanz-Spulen |
Leistungsaufnahme | <1W (Standby), 150W (Leerlauf) |
Abmessungen (B/H/T) | 580/510/155 mm |
Gewicht | 40 kg |
Preis | 67.000 Euro |
Hersteller
Aavik Acoustics
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Adresse | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
Telefon | +45 40 51 14 31 |
sales@aavik-acoustics.com | |
Web | aavik-acoustics.com |