Mittwoch, 06 November 2024 04:15

Kopfhörerverstärker Cayin C9ii

Cayin, führender Hersteller von High-End-Audioprodukten, stellt mit dem C9ii einen in vielerlei Hinsicht außergewöhnlichen mobilen Kopfhörerverstärker vor. Dieses audiophile Meisterwerk kombiniert innovative Technologie mit exzellenter Klangqualität und edler Verarbeitung.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-11-06_cayin_Cayin_C9ii_HR-Player_image_2.jpg

Mit fortschrittlichen Komponenten wie der Vakuumröhren-Schaltung Nutube 6P1, einer vollsymmetrischen Architektur und einem komplett überarbeiteten Netzteildesign soll der C9ii neue Maßstäbe in der mobilen Audiowiedergabe setzen. Kurz: Dieser Verstärker ist ideal für Musikliebhaber, die höchsten audiophilen Anspruch auch unterwegs erleben wollen. Der C9ii ist mit der innovativen Vakuumröhre Nutube 6P1 der fünften Generation ausgestattet. Cayin hat diese Vakuumröhre in mehreren Produkten eingesetzt, vom N8, C9, N8ii und N30LE bis hin zum C9ii. So wird auch in einem extrem kompakten und energieeffizienten Format die Wärme und Musikalität klassischer Röhrenverstärker erreicht. Die Nutube 6P1 sorgt für eine reiche Klangtextur, die den natürlichen Charakter der Musik hervorhebt und die emotionale Tiefe jeder Aufnahme bewahrt.

Nach Jahren kontinuierlicher Experimente mit Schaltungen und technischer Verfeinerung hat Cayin den C9ii zusätzlich zum wählbaren klassischen und modernen Röhrenklang mit einer einstellbaren Anoden-(Platten-)Spannungsfunktion ausgestattet. Diese einstellbare Plattenspannungsfunktion bietet zwei Stufen: hoch und niedrig. Das erlaubt dem Nutzer, den Klangcharakter noch individueller anzupassen. Die niedrige Einstellung bietet eine weichere, wärmere Klangwiedergabe, während die höhere Spannung eine dynamischere und detailliertere Performance ermöglicht. Diese Flexibilität wird Besitzer mehrerer hochwertiger Kopfhörer für die Wiedergabe unterschiedlicher Musikgenres begeistern, die so optimal angesteuert werden können, um die Feinheiten jeder Aufnahme herauszuarbeiten.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-11-06_cayin_Cayin_C9ii_Liegend_Nutube_6P1.jpg

Der Cayin C9ii verfügt über einen vollständig symmetrischen Verstärkeraufbau. Diese moderne Schaltungsarchitektur trägt zu einer höheren Klangtreue und einer effizienteren Leistung bei, indem sie Verzerrungen reduziert, den Dynamikbereich erweitert, die Kanaltrennung erhöht und eine stabile und konsistente Leistung bietet. Durch die symmetrische Schaltung wird ganz nebenbei aber auch das Übersprechen zwischen den Kanälen reduziert, was sich klanglich in einer saubereren Klangbühne und einer nochmals präziseren Stereoabbildung bemerkbar macht. So offeriert der C9ii eine detailreiche und nuancierte Musikwiedergabe, die selbst anspruchsvollste Audiophile begeistert. Darüber hinaus verfügt der C9ii über eine integrierte Präzisionssteuerungsschaltung, die es dem Kopfhörerverstärker ermöglicht, in verschiedenen Modi zu arbeiten. Dazu gehören NFB/LFB, Class A/Class AB, Hyper, Single-Ended und symmetrisch. Die einzelnen Klangvariationen werden vom Nutzer über die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten gewählt.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-11-06_cayin_Cayin_C9ii_liegend_back.jpg

Die Rückkopplungs- und Feinabstimmungschaltungen ermöglichen einmal einen modernen Klang: Hohe negative Rückkopplung, wodurch die Gesamtverzerrung (THD) stark reduziert wird. Dies ergibt einen klaren, saubereren Röhrenklang mit wenig thermischem Rauschen. Darüber hinaus steht ein klassischer Klang zur Verfügung: Keine negative überalles-Rückkopplung; jede Stufe arbeitet unabhängig durch lokale Rückkopplung, wobei die Gesamtverstärkung durch die kumulative Verstärkung jeder Stufe bestimmt wird. Die harmonischen Verzerrungen der Röhrenverstärkungsschaltung dominieren die Klangsignatur, was zu einer weichen, musikalischen Wiedergabe führt.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-11-06_cayin_Cayin_C9ii_Battery-case.jpg

Das Netzteildesign der C9-Serie ist entscheidend für ihre Leistung. Die diskreten Kopfhörer-Leistungsverstärkungsschaltungen von C9 und C9ii werden direkt durch interne Akkus mit einer Kapazität von 3.400 Milliamperestunden gespeist. Der Vorteil eines solchen Designs besteht darin, dass es die DC/DC-Spannungsverstärkungsumwandlung vermeidet, was als die idealste Stromversorgungsumgebung in analogen Schaltkreisen gilt. Das Stromversorgungssystem wird sorgfältig gefiltert und entkoppelt, indem vier WIMA-Metallfilmkondensatoren, 35 Panasonic POSCAPPolymer-Tantalkondensatoren, vier Panasonic OS-CON-Polymer-Aluminiumkondensatoren und zahlreiche COG-Typ-MLCC-Kondensatoren effektiv eingesetzt werden. Dank dieses intelligenten Power-Managements wird darüber hinaus auch eine längere Akkulaufzeit erreicht. Das macht den C9ii ideal für den mobilen Einsatz an anspruchsvoll anzutreibenden Over-Ear- und In-Ear-Kopfhörern

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-11-06_cayin_Cayin_C9ii_Anschluss.jpg

Der Cayin C9ii überzeugt durch eine robuste und edle Gehäusekonstruktion. Ästhetisch ansprechend, garantiert sie auch eine effektive Wärmeableitung. Die primäre Wärmequelle sind die Transistoren in der vierkanaligen diskreten Hochleistungs-Kopfhörerverstärkungsschaltung. Um diese Wärme effizient und mit minimalem Wärmewiderstand auf das Metallgehäuse zu übertragen, enthält die innere Struktur Graphen-Wärmeleitplatten mit hoher Wärmeleitfähigkeit. Zusätzlich werden Kühlkörper aus Aluminiumlegierung verwendet, um die Wärmeabsorption zu verbessern und eine gleichmäßige Temperaturverteilung sicherzustellen. Dieses optimierte Design sorgt für eine zuverlässige und langanhaltende Leistung, selbst bei intensiver Nutzung. Mit dem Cayin C9ii präsentiert Cayin einen Kopfhörerverstärker, der in Sachen Klang, Design und Funktionalität Maßstäbe setzt. Dank modernster Technologie und audiophiler Details bringt der C9ii den ultimativen Hörgenuss in ein kompaktes, tragbares Format.

Der Preis des Cayin C9ii in schwarzer Ausführung liegt bei 2.500 Euro. Der Einführungspreis bis zum 08.12.24 liegt bei 2.300 Euro.

Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
Anschrift An der Kreuzheck 8
61479 Glashütten-Schloßborn
Telefon +49 6174 9554412
Fax +49 6174 9554424
E-Mail info@cayin.com
Web www.cayin.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/24-11-06_cayin
Dienstag, 05 November 2024 09:14

Western Electric 91E

Unter Röhrenfreaks gibt es wohl kaum eine bekanntere Marke als Western Electric. Die Erfinder der Triode 300B, der wohl berühmtesten Audioröhre, haben mit dem 91E eine moderne Inkarnation des Urahns 91A, dem 1936 entwickelten Verstärker für Kinosysteme, kreiert. Selten stellte sich bei mir so viel Vorfreude auf einen Test ein!

So schwer es mir auch fällt: Ich muss mich zwingen, zunächst die langweiligen Formalitäten abzuhandeln. Es gibt zu diesem Gerät doch so Einiges zu erzählen, da rücken die nackten Fakten gerne mal etwas in den Hintergrund. Also: Der Western Electric 91E ist ein Röhren-Vollverstärker mit der Triode 300B als Leistungsröhre, der über eine Ausgangsleistung zwischen 14 und 20 Watt verfügt. Und das bei lediglich einer 300B pro Kanal, wohlgemerkt, doch dazu später mehr. Als Eingangsstufe werkelt eine ECC81 Kleinleistungsdoppeltriode pro Kanal, Gleichrichter- oder Stabilisationsröhren im Netzteil sucht man vergebens. Außerdem verfügt der 91E über vier Line-Eingänge mit Cinch-Buchsen und einen zwischen MM und MC umschaltbaren Cinch-Phonoeingang. Symmetrische Ein- oder Ausgänge via XLR gibt es keine. Die RIAA-Entzerrung muss ebenfalls ohne Röhren auskommen und einen MC-Step-up-Transformer konnte ich auch nicht entdecken. Der Verstärker bringt 22 Kilogramm auf die Waage und ist dem Preis von 20.000 Euro angemessen verarbeitet. Eine hübsche Fernbedienung für alle Funktionen gibt es ebenfalls. That´s all, Folks, jedenfalls sind das die wesentlichen Eckinformationen, zugegeben etwas nüchtern heruntergerattert.

Der Western Electric 91E hat optisch nicht mehr viel gemein mit seinem Urahn 91A, der zugegeben auch nicht für das Wohnzimmer gedacht war, sondern er kommt eher martialisch-wuchtig daher
Der Western Electric 91E hat optisch nicht mehr viel gemein mit seinem Urahn 91A, der zugegeben auch nicht für das Wohnzimmer gedacht war, sondern er kommt eher martialisch-wuchtig daher

Na gut, ein paar weitere Features gibt es schon noch, zum Beispiel die Bluetooth 4.2 Schnittstelle zum Empfang von Was-auch-immer. Digitale Formate halt. In einem Röhrenverstärker? Willkommen in der Neuzeit. Spannender finde ich da schon die Phono-Load-Buchsen zum Anpassen der gewünschten Abschlusswiderstände und Kapazitäten des verwendeten Tonabnehmers. Via Line Out stellt mir der 91E das Musiksignal für Aufnahmezwecke bereit und an den Pre-Out Ausgang könnte ich einen Subwoofer hängen. Für Software-Updates (!) gibt es noch einen LAN- und einen USB-Anschluss – vielleicht um später einmal das hübsche Markenlogo im großen Display zu animieren?

Die Eingänge lassen sich per simplem Knopfdruck wählen. Das kleine Bedienpanel auf der linken Seite der Frontplatte befindet sich leicht zurückgesetzt in einem extra ausgefrästen Ausschnitt
Die Eingänge lassen sich per simplem Knopfdruck wählen. Das kleine Bedienpanel auf der linken Seite der Frontplatte befindet sich leicht zurückgesetzt in einem extra ausgefrästen Ausschnitt


Die Anfänge des Verstärkertyps 91 reicht bis in die Mitte der 1930-er Jahre zurück, als Western Electric seiner Filmton-Tochtergesellschaft Electrical Research Products Incorporated (ERPI) den Verstärker 91A zur Verwendung im wandmontierten Verstärkergerät Typ 500A in Auftrag gab. Diese Geräte bildeten zusammen mit einem Projektor, Lautsprechern und anderen Röhrenverstärkern so genannte „Wide Range“- und später „Mirrophonic“-Soundsysteme. Diese frühen Tonsysteme waren für die zu dieser Zeit boomende Filmindustrie Hollywoods eine wesentliche Voraussetzung für ihren Erfolg. Kleine bis mittelgroße Kinosäle verfügten nun dank dieser (mobilen) Systeme über authentischen, synchronisierten Ton, der das Kinoerlebnis überhaupt erst zu einem solchen werden ließ. Gleichwohl hatte das Ganze noch nichts mit der heutigen High Fidelity nach unseren Maßstäben gemein: Die damalige (Mikrophon-)Aufnahmetechnik begrenzte die Wiedergabe in einem Fenster zwischen 100 Hertz und acht Kilohertz.

Das Display in der Mitte der Frontplatte ist multifunktional, sehr zweckmäßig und steht im Kontrast zur klassischen Röhrentechnik. Rechts der Lautstärkeregler, die Buchse für einen Kopfhörer sowie der Ein-/Ausschalter
Das Display in der Mitte der Frontplatte ist multifunktional, sehr zweckmäßig und steht im Kontrast zur klassischen Röhrentechnik. Rechts der Lautstärkeregler, die Buchse für einen Kopfhörer sowie der Ein-/Ausschalter

Western Electric selbst blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, hier nur ein kurzer, knapper Ausflug: 1869 als Unternehmen zur Herstellung von Elektroartikeln gegründet, erhielt es 1872 den Firmennamen „Western Electric Manufacturing Company“. Mitgründer Elisha Gray und der berühmte Alexander Graham Bell waren beide fast gleichzeitig Erfinder des Telefons, was einen Rechtsstreit über die Patentanmeldung zur Folge hatte, welcher 1879 zugunsten Bells endete, weil er seine Patentanmeldung zwei Stunden früher als Gray eingereicht hatte. Zwei Jahre später übernahm die Bell Telephone Company die Mehrheit der Anteile an Western Electric. Im Jahr 1899 kaufte die American Telephone and Telegraph Corporation – die berühmte AT&T – Bells Anlagevermögen und erwarb damit die Mehrheit an Western Electric. Bis in die 1980er Jahre hatte AT&T in Nordamerika quasi ein Monopol auf dem Telefonsektor, so dass sich die US-Regierung genötigt sah, diese Sonderstellung zu beenden. Im Zuge eines Vergleichs einigten sich die Parteien 1982 auf eine freiwillige Zerschlagung des Konzerns. Es gab daher innerhalb von AT&T mehrere Verkäufe von Unternehmensteilen, in deren Verlauf 1995 der Firmenname „Western Electric“ verschwand. Im Jahr 2013 ist der Markenname „Western Electric“ von der Western Electric Export Corporation in Rossville, Georgia, erworben worden, die allerdings keine gesellschaftsrechtlichen Verbindungen zur ursprünglichen Western Electric hatte. Insofern muss ich meine Aussage in der Einleitung, dass die Erfinder der Triode 300B mit dem 91E eine moderne Inkarnation des Urahns 91A erschaffen hätten, streng genommen schon wieder einkassieren, es sind schlichtweg deren Rechtsnachfolger, die sich die Rechte am Markennamen gesichert haben. Soweit alles klar?

Eine kleine ECC81 Doppeltriode pro Kanal fungiert als Eingangs- beziehungsweise Treiberstufe für die 300B
Eine kleine ECC81 Doppeltriode pro Kanal fungiert als Eingangs- beziehungsweise Treiberstufe für die 300B

Der vorgenannte „Urahn“ unseres Probanden 91E, die Endstufe 91A, nutzte damals die Triode 300A und war für maximal acht Watt Ausgangsleistung gut. Nun ist der klangvolle Name Western Electric eng verwoben mit der Leistungstriode 300B, der fast identischen Nachfolgerin, die 1938 ursprünglich für die Verstärkung von Telefonsignalen entwickelt wurde. Der simple Unterschied zwischen einer 300A und einer 300B: Der Röhrensockel ist um 45 Grad gedreht, so wollte man später in der Produktion lediglich ein paar Zentimeter Kabel sparen. Und um hier gleich mal die Luft aus dem Klang-Hype um die 300B zu lassen: Es ging Western Electric damals nie um Top-Klang. Die Röhre war halt verfügbar und funktionierte für Audio-Verstärker ebenso wie für Telefonsignale, den ursprünglichen Einsatzzweck, der Einsatz der Röhre in Kinoverstärkersystemen hatte also rein ökonomische Gründe.


Die Lautsprecherimpedanz wird individuell an den Kundenwunsch angepasst. Die besonderen Toroidal-Ausgangsübertrager in Ringkernform quasi mit nur einem „Abgriff“ verbergen sich unter dem Abdeckblech und die Standard-Type mit acht Ohm kann einfach gegen Typen mit vier oder 16 Ohm ausgetauscht werden
Die Lautsprecherimpedanz wird individuell an den Kundenwunsch angepasst. Die besonderen Toroidal-Ausgangsübertrager in Ringkernform quasi mit nur einem „Abgriff“ verbergen sich unter dem Abdeckblech und die Standard-Type mit acht Ohm kann einfach gegen Typen mit vier oder 16 Ohm ausgetauscht werden

Folgerichtig sind die technischen Spezifikationen der 300B die gleichen wie die der 300A, unter anderem nämlich 36 Watt Anodenverlustleistung („Plate Dissipation“), was bei einem üblichen Wirkungsgrad von Single-Ended-Trioden von knapp einem Viertel für die üblichen sieben bis acht Watt Ausgangsleistung einer 300B reicht. Für Trioden-Maniacs genug für alle Lebenslagen, und wer mehr will und Klirr jenseits der fünf Prozent nicht scheut, quetscht auch bis zu zehn Watt aus dieser Triode. Und jetzt kommen wir zum eigentlichen Kern unseres Vollverstärkers Western Electric 91E: Er verwendet lediglich eine 300B pro Kanal und liefert laut Hersteller bis zu 14 Watt bei drei Prozent Klirr respektive bis zu 20 Watt bei zehn Prozent Klirr! Diese Angaben konnte ich nicht glauben, physikalisch unmöglich in Single-Ended Schaltung und ich vermutete eine Parallel-Single-Ended oder eine Push-Pull Schaltung, doch dafür befanden sich schlicht zwei 300B zu wenig auf dem Chassis…

Zum Schutz gegen Haustiere und neugierige Kinderfinger sind die 300B mit einem Abdeckglas umhüllt, das dank der Öffnung unten und dem Gitterblech oben die Wärme wie ein Kaminrohr ableitet
Zum Schutz gegen Haustiere und neugierige Kinderfinger sind die 300B mit einem Abdeckglas umhüllt, das dank der Öffnung unten und dem Gitterblech oben die Wärme wie ein Kaminrohr ableitet

Bevor ich dem Vertrieb mit blöden Fragen kam, recherchierte ich lieber schnell selbst, las mir das Manual durch und stöberte auf der US-Webseite von Western Electric. Siehe da: „Steered Current Source (SCS)“ lautet die Lösung. Eine besondere, patentierte Schaltung die unter der Patentnummer US 10,256,776 B1 vom 9. April 2019 zu finden ist. Die Patentschrift („Steered Current Source For Single Ended Class-A Amplifier“) habe ich mir heruntergeladen und im Detail durchgelesen. Als Antragstellerin des Patents wird die Western Electric Export Corporation genannt, gestaunt habe ich allerdings bei den genannten Erfindern beziehungsweise Urhebern: Hier wird zuallererst ein gewisser Günther Mania aus Pfinztal in Deutschland genannt, der Gründer von AVM oder auch der AMP Audiotechnik GmbH, der diese Schaltung in Kooperation mit Western Electrics Charles George Whitener (Jr.) ersonnen hat. Meine sehr kurz zusammengefasste, bescheidene Interpretation der Patentschrift samt Schaltbildern: Unter Zuhilfenahme von MOSFETs wird ein Quasi-Push-Pull-Betrieb und kein Single-Ended-Betrieb realisiert, denn ein MOSFET variiert dabei seinen Stromfluss aktiv und wird gegenphasig an die Triode anpasst.

Das Logo von Western Electric taucht sonst nirgendwo am Verstärker auf, außer in guter Auflösung hier im Display
Das Logo von Western Electric taucht sonst nirgendwo am Verstärker auf, außer in guter Auflösung hier im Display


Im Patent wird angeführt, dass es sich um eine Para-Feed-Anordnung handele, aber tatsächlich scheint es eine verkappte Push-Pull-Anordnung mit ungleichen Bauelementen und einem Koppelkondensator zu sein, der an die Primärseite des Ausgangsübertragers angeschlossen ist. Man könnte genauso gut eine bipolare Stromversorgung verwenden und die Primärseite des Ausgangsübertragers an einem Ende mit Gleichstrom koppeln und das andere Ende erden. Im Patent wird ausführlich dargelegt, dass der P-Kanal-MOSFET Q1 gegenphasig zur Triode stromführend ist: die eigentliche Definition des Gegentaktbetriebs. Fast erinnert mich die Schaltung an alte Nelson Pass Designs mit MOSFETs und Übertragern. Eine kleine Mogelpackung also? I wo, ein Schelm wer Böses dabei denkt. Ich bin jedenfalls froh, dass die mir bekannte Physik weiterhin Bestand hat und wir hier eben keine klassische Single-Ended-Triode vor uns haben – aber das macht den Verstärker umso spannender!

Die sehr aufwändig gestaltete Transportkiste aus Holz beherbergt einzelne Verpackungselemente mit passgenauen Ausschnitten für die Zubehöre wie hier für Fernbedienung, ECC81 Doppeltrioden, Schraubendreher und Co.
Die sehr aufwändig gestaltete Transportkiste aus Holz beherbergt einzelne Verpackungselemente mit passgenauen Ausschnitten für die Zubehöre wie hier für Fernbedienung, ECC81 Doppeltrioden, Schraubendreher und Co.

Ein weiteres besonderes Merkmal sind die von Western Electric verwendeten Ausgangsübertrager, die nicht wie üblich unterschiedliche Abgriffe für die verschiedenen Lautsprecherimpedanzen haben. Die Toroidal-Ausgangsübertrager haben jeweils nur eine Wicklung (für vier, acht oder 16 Ohm) und können beziehungsweise müssen beim Wechsel auf einen Lautsprecher mit anderer Impedanz gewechselt werden. Diese Lösung finde ich sehr gelungen, denn die kleine Einschränkung in der Flexibilität sowie der damit einhergehende Montageaufwand (durch den Fachhändler) bedeuten andererseits weniger umwickeltes Eisen, damit eine Gewichtseinsparung und ein für den vorgesehenen Zweck optimiertes Bauteil. Klanglich also die reine Lehre. Und so erklärt sich auch das subjektiv niedrige Gewicht dieses Verstärkers von 22 Kilogramm.

Die Produktion der 300B nach Originalspezifikationen hat Western Electric seit einiger Zeit wieder aufgenommen. Ein gematchtes Pärchen gibt es beim autorisierten Händler für 1700 Euro
Die Produktion der 300B nach Originalspezifikationen hat Western Electric seit einiger Zeit wieder aufgenommen. Ein gematchtes Pärchen gibt es beim autorisierten Händler für 1700 Euro

Bei meinen Hörtests verwendete ich die unterschiedlichsten Lautsprecher, wobei alle über hohe Wirkungsgrade zwischen 90 und 98 Dezibel pro Watt und Meter verfügten. Generell konnte ich den WE 91E damit nicht an seine Leistungsgrenzen bringen, stets war der limitierende Faktor mein Ohr, das irgendwann nicht mehr lauter konnte oder wollte. Dabei agierte dieser Vollverstärker im Tiefton wie ein Schraubstock, der nie auch nur einen Hauch des Zweifels aufkommen ließ, wer hier das Sagen hatte. Dieser Western-Electric-Amp war ein Kontrollfreak im Bassbereich, der mit klarer Kontur zeichnete und für eine Triode schon absurd tief in den Keller stieg. Im Vergleich zu typischen Single-Ended-Trioden vermisste ich dabei lediglich etwas verspielte, federnde Leichtigkeit, was letztlich aber eine Frage des persönlichen Geschmacks ist. Apropos federnde Leichtigkeit: Die stellt sich andernorts üblicherweise dann ein, wenn sich der kaum nennenswerte bis praktisch nicht existente Dämpfungsfaktor typischer Single Ended Trioden (SET) bemerkbar macht. Und zwar so, dass ein in seine Nullposition zurückschwingender Tieftöner über seine Schwingspule ein Rückinduktionssignal generiert, das die Triode, da kaum Dämpfung vorhanden ist, nicht in den Griff bekommt. Diese zusätzlichen Freiheitsgrade des Tieftöners enden zum Beispiel in Überschwingern, werden oft dennoch als angenehm empfunden, sind aber streng genommen Verfärbungen und Verfälschungen des Musiksignals.


Anschlussseitig lässt der WE 91E grundsätzlich keine Wünsche offen, allerdings hätte ich auch symmetrische XLR-Buchsen erwartet
Anschlussseitig lässt der WE 91E grundsätzlich keine Wünsche offen, allerdings hätte ich auch symmetrische XLR-Buchsen erwartet

Weiter oben im Frequenzspektrum setzte sich diese Charakteristik fort: Wer aus dem Einsatz der 300B als verstärkendem Bauteil ein Klangbild mit euphonischem Zuckerguss ableitet, ist beim Western Electric 91E falsch. Ohnehin sind mir viele der 300B häufig zugeordneten Adjektive schleierhaft: Kaum eine Triode verfügt über eine derart homogene, lineare und damit neutrale Kennlinienschar wie die 300B. Meiner Erfahrung nach zeichnet sich ein guter 300B-Verstärker durch ein hohes Auflösungsvermögen insbesondere im Stimmenbereich aus, was häufig der Darstellung von Frauenstimmen zugute zu kommen scheint und subjektiv als „weich“, „detailreich“, „luftig“ oder „schnell“ empfunden werden kann. Letztlich sind das alles nur Wortkrücken, die den Versuch, Gehörtes zu beschreiben, dennoch unbeholfen wirken lassen.

Jedenfalls hat die Mitteltondarstellung des WE 91E nicht so viel mit schokozartem Schmelz zu tun, sondern sie bleibt schon sehr nah bei der Wahrheit: Der Röhrenverstärker besticht durch sein enormes Auflösungsvermögen, durch seinen Detailreichtum und seine gelungene Raumdarstellung, bei der jedes Instrument und jeder Sänger beziehungsweise jede Sängerin nicht nur viel Luft zum Atmen um sich herum zu haben scheint, sondern während der Darbietung auch wie festzementiert an dem zugewiesenen Platz bleiben, ohne nervös im Raum umherzuwandern. Wo klassische SET mit einem Augenzwinkern kokettieren, wenn sie es mit der Wahrheit einmal nicht so genau nehmen, leistet sich der Western Electric nicht den kleinsten Schnitzer. Überspitzt formuliert: SET bestechen oft durch ihre riesige, zum Teil jedoch auch diffuse Raumdarstellung, wo der WE 91E mit enormer Plastizität punktet und den Raum eben genau so darstellt, wie er auf der Tonkonserve vorhanden ist.

Sehr sinnvoll sind die Phono-Load-Buchsen zur Anpassung von Impedanz und Kapazität an den angeschlossenen Tonabnehmer
Sehr sinnvoll sind die Phono-Load-Buchsen zur Anpassung von Impedanz und Kapazität an den angeschlossenen Tonabnehmer

Auch in Sachen Klangfarben ließ der WE 91E nichts anbrennen, wie ich bei Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ (Yehudi Menuhin, His Master´s Voice, 1985) feststellen konnte: Eher silbrig strahlend als golden glänzend erschienen mir Streicher, in jeder Situation behielt der WE 91E die Übersicht und einen kühlen Kopf, detailreich und mit enormem Auflösungsvermögen, jedoch weit entfernt davon, analytisch oder steril zu wirken. Rockiges ging mit diesem Verstärker genauso gut: Stücke wie „Downbound Train“, „I‘m On Fire“ oder „Dancing In the Dark“ von Bruce Springsteen (Born in the U.S.A., Columbia Records, 1984) bestachen durch schon an Perfektion grenzende Darstellung feinster Nuancen von Beckenanschlägen, Hi-Hats oder Anreißgeräuschen von E-Gitarrensaiten. Auch in Sachen Rhythmus, Tempo sowie Grob- und Feindynamik war hier alles im Lot.

Ethernet- und USB-Anschluss in seliger Eintracht mit der Bluetooth-Antenne, die sogar das eigene Smartphone als Musikquelle ermöglicht
Ethernet- und USB-Anschluss in seliger Eintracht mit der Bluetooth-Antenne, die sogar das eigene Smartphone als Musikquelle ermöglicht


Der Western Electric 91E ist kein einlullender Verstärker, der den Hörer mit seiner Darbietung um den Finger wickeln, gar verführen will. Vielmehr stellt er sich sehr selbstbewusst und breitbeinig hin, als wolle er sagen: „Schaut her, ich bin der perfekte Verstärker, besser geht es nicht, was willst Du noch mehr?“ Auf den Klang von Single-Ended-Trioden gepolte HiFi-Fans werden sich mit Blick auf diesen 300B-Sound etwas verwundert die Ohren reiben und sich womöglich mehr anheimelnde Wärme wünschen. Sei's drum: Mit seinem pragmatischen Ansatz setzt der 91E die Tradition des 91A aus den 1930er-Jahren mehr als würdig fort!

Durchweg platinengestützter Aufbau im WE91E mit „Cumpute“-Modulen, LAN- und USB-Kabeln, kleinen, auf Kühlrippen montierten Platinen mit MOSFETs und SMD-Bauteile, wohin das Auge blickt: So einen Innenaufbau vermutet man nicht unbedingt in einem Röhrenverstärker
Durchweg platinengestützter Aufbau im WE91E mit „Cumpute“-Modulen, LAN- und USB-Kabeln, kleinen, auf Kühlrippen montierten Platinen mit MOSFETs und SMD-Bauteile, wohin das Auge blickt: So einen Innenaufbau vermutet man nicht unbedingt in einem Röhrenverstärker

STATEMENT

Der Western Electric 91E ist ein hochmodernes, zukunftssicheres und technisch-pragmatisches HiFi-Profigerät in herausragender Verarbeitungsqualität. Die nominelle Ausgangsleistung straft er dabei Lügen: Seine große Lautsprecher-Spielwiese öffnet sich bereits für alle Schallwandler ab circa 90 Dezibel Wirkungsgrad. Dieser Röhrenvollverstärker besticht durch nahezu klangliche Perfektion, wobei die wesentlichen Vorzüge einer 300B-Charakteristik erhalten bleiben.
Gehört mit
Plattenspieler Rega Planar 3, Pro-Ject Debut PRO + Plattenpuck PRO
Tonabnehmer Rega Nd7, Pro-Ject Pick it PRO
Lautsprecher Dynamikks! Model 12; diverse DIY Vollbereichsbreitbänder: Open Baffle (Ciare CH250), Transmissionline (Seas FA22RCZ & Seas Exotic F8), Tapered Quarter Wave Tube (Tang Band W8-1772), Backloaded Horn (Fostex FE206En)
Zubehör Dynamikks! Speakerlink I, Phono NF-Kabel Pro-Ject, Connect-it RCA-E
Möbel Hi-Fi Racks Ltd
Herstellerangaben
Western Electric 91E
Geräteart Röhrenvollverstärker mit Phono MM/MC
Röhren 2x Western Electric 300B, 2x ECC81
Netzspannung 230V AC/50 Hz
Eingänge 4x Line (RCA), 1x Phono MM / MC (RCA), 1x Phono Load (RCA)
Eingangsempfindlichkeit Phono MM: 0,75mV (10W/4Ohm), Phono MC: 70μV (10W/4Ohm)
Eingangsimpedanz Phono MM: 47kOhm/100pF, Phono MC: 1000kOhm (anpassbar)
Frequenzgang 30Hz bis 20kHz (Phono), 15Hz bis 32kHz (CD)
Ausgänge 1x Line Out (RCA), 1x Pre Out (RCA), Kopfhörerbuche, 1x Lautsprecher, 4mm Bananenstecker, Kabelschuhe oder blanke Kabelenden
Ausgangsleistung 2x 14W (3% Klirr), 2x 20W (10% Klirr)
Geräuschspannungsabstand 101dB (Line @10W/4Ohm/0,5V), 83dB (Phono MM @10W/4Ohm/5mV), 73dB (Phono MC @10W/4Ohm/0,5mV)
Ausstattung Fernbedienung, Bluetooth 4.2
Schaltung Steered Current Source (SCS)
Gehäusefarben Schwarz, Champagner oder Nickel
Abmessungen (B x T x H) 48cm x 38cm x 28cm
Gewicht 22kg
Maximale Leistungsaufnahme 160W (Betrieb)/0,3W (Standby)
Garantiezeit 2 Jahre
Preis 20.000 Euro

Vertrieb
Audio Reference GmbH
Anschrift Alsterkrugchaussee 435
22335 HAMBURG
Telefon +49 40 53320359
Fax +49 40 53320459
Web audio-reference.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/24-11-05_western
  • Social Introtext Unter Röhrenfreaks gibt es wohl kaum eine bekanntere Marke als Western Electric. Die Erfinder der Triode 300B, der wohl berühmtesten Audioröhre, haben mit dem 91E eine moderne Inkarnation des Urahns 91A, dem 1936 entwickelten Verstärker für Kinosysteme, kreiert. Selten stellte sich bei mir so viel Vorfreude auf einen Test ein!

Wenn es um die Statements in High Fidelity geht, teilen Wojciech Pacuła und ich uns die Arbeit. Es hat sich eingespielt, wer die Ankündigung in seiner Sprache und dann die englische Übersetzung formuliert, wer die Einladung für die Gewinner schreibt und wer die Preise in Auftrag gibt. Den Bericht über die Feier verfasst traditionell mein Kollege:

„Diesmal gingen die Preise an Jark Waszczyszyn für seinen CD-Player Ancient Audio Lektor Joy und an MSB Technology, in Warschau vertreten durch Frank Vermeylen und Jürgen Sachweh. MSB erhielt den Preis für seinen Digital/Analog-Wandler Cascade.

Die Preisübergabe ist immer ein bewegender Moment, denn Dirk und ich haben den Preis als eine Art Gegenmittel zu vielen anderen Preisen konzipiert, die von den Nominierten Geldzahlungen oder andere Abhängigkeiten verlangen. Für uns ist es ein Moment, in dem wir unseren Respekt und unsere Bewunderung für die Produzenten und ihre Produkte aufrichtig und direkt zum Ausdruck bringen können. Und dann laden wir unsere Gäste zu einem Abendessen ein, bei dem wir lachen, uns übereinander lustig machen und über jedes Thema außer Audio sprechen.

Verleihung des Statement in High Fidelity an Jarek Waszczyszyn (Mitte)
Verleihung des Statement in High Fidelity an Jarek Waszczyszyn (Mitte)

Wojciech Pacuła mit seinem Preis(träger)
Wojciech Pacuła mit seinem Preis(träger)

Die Verleihung der Auszeichnung an Frank Vermeylen (Mitte)
Die Verleihung der Auszeichnung an Frank Vermeylen (Mitte)

Nach dem zweiten Messetag war das Dinner im Restaurant „Altes Haus“, zu dem Dirk Sommer und ich die Gewinner des Statements in High Fidelity | Polish Edition 2024 eingeladen hatten, für mich fast schon ein Traumabschluss des Tages. Wir treffen uns seit Jahren am selben Ort, und dieses Mal saßen wir einen Tisch weiter weg als im letzten Jahr, aber direkt neben uns landete das Team von... J.Sikora, der Firma, die vor einem Jahr an diesem Ort den Preis erhalten hat.

Dirk Sommer, Jarek Waszczyszyn, Ela Waszczyszyn, Jürgen Sachweh, Frank Vermeylen und Wojciech Pacuła während Birgit Hammer-Sommer mit ihrer Kamera auf einem hohen Hocker balanciert
Dirk Sommer, Jarek Waszczyszyn, Ela Waszczyszyn, Jürgen Sachweh, Frank Vermeylen und Wojciech Pacuła während Birgit Hammer-Sommer mit ihrer Kamera auf einem hohen Hocker balanciert

Es ist für uns immer eine Freude, interessante Menschen zu Gast zu haben. In diesem Jahr saßen neben Birgit, Dirk und mir auch Jarek Waszczyszyn und seine Frau Ela sowie Frank Vermeylen und Jürgen Sachweh, die MSB in Europa vertreten, mit am Tisch. Und obwohl jedes dieser Treffen anders ist, mit einer anderen Dynamik, war es für uns eine Überraschung. Zum ersten Mal mochten sich unsere Gäste sofort und kamen miteinander ins Gespräch. Die Vertrautheit war so groß, dass wir nach einer Weile das Gespräch nicht mehr zu beleben brauchten, und unsere Freunde glichen einem „sich selbst erhaltenden System“, das heißt einem System, das ohne Eingriffe von außen funktioniert. Hervorragendes Essen, in meinem Fall vegetarisch, aber für alle anderen Fleisch, sehr guter Wein, tolle Atmosphäre - was will man mehr, oder? Nun, nur ein Glas Chopin-Wodka, den wir schon traditionell bei Birgit und Dirk in der Bar des Hotels Sobieski trinken. Und das taten wir dann auch.“

Weil wir während der Preisübergabe über Handschellen für das Pelican Case scherzten, hat sich Jarek (Ancient Audio, rechts) mit einem Kabelbinder an den Award gefesselt; links Frank Vermeylen (MSB Technology)
Weil wir während der Preisübergabe über Handschellen für das Pelican Case scherzten, hat sich Jarek (Ancient Audio, rechts) mit einem Kabelbinder an den Award gefesselt; links Frank Vermeylen (MSB Technology)

Freundlicherweise hatte Jarek auch einen Kabelbinder für Frank mitgebracht
Freundlicherweise hatte Jarek auch einen Kabelbinder für Frank mitgebracht

Jürgen Sachweh (MSB Technology) im Gespräch mit Jarek
Jürgen Sachweh (MSB Technology) im Gespräch mit Jarek

Die bisherigen Statements in High Fidelity:

2024 GERMAN EDITION

Norma Audio Electronics REVO CDP-2
Keces S4

2023 POLISH EDITION

J.Sikora KV12 MAX
WestminsterLab Quest und Rei

2023 GERMAN EDITION

Ayon Crossfire Evo
dCS Vivaldi APEX DAC

2022 POLISH EDITION

Crystal Cable Da-Vinci-Serie
Raidho X1t

2022 GERMAN EDITION

Børresen 05 Silver Supreme Edition
Soulnote P-3 SE

2021 POLISH EDITION

Siltech Classic Legend Kabelserie
Thiele TA01

2021 GERMAN EDITION

Ferrum Hypsos
RCM Audio Big Phono

2020 POLISH EDITION

Ayon CD-35 II HF Edition
Transrotor TRA 9

2020 GERMAN EDITION

Gryphon ETHOS
Melco S100

2019 POLISH EDITION

Nordost QPOINT
Audioquest NIAGARA 1000, 5000, 7000, TORNADO, THUNDER, NRG-Z3

Weitere Informationen

  • Imagefolder boulevard/24-11-04_sihf
  • Social Introtext Wenn es um die Statements in High Fidelity geht, teilen Wojciech Pacuła und ich uns die Arbeit. Es hat sich eingespielt, wer die Ankündigung in seiner Sprache und dann die englische Übersetzung formuliert, wer die Einladung für die Gewinner schreibt und wer die Preise in Auftrag gibt. Den Bericht über die Feier verfasst traditionell mein Kollege:

Heute folgt der dritte und letzte Teil des Messberichts zur Audio Video Show Warschau. Wie üblich mit etwas mehr Text, um die vielen geführten Gespräche, zumindest im Ansatz, wiedergeben zu können. Am Ende des Artikels folgt wie versprochen mein Höreindruck aus zwei besonderen Hörräumen.

b_850_0_16777215_10_images_content_events_24-11-01_avs_DSC_9804.jpg

Mit Filip Kristiansen Hasseleid (links) und Asbjørn Werner Eikaasen (rechts) traf ich zwei der vier Autoren des wunderbaren Bildbandes „Atlas of High-End Audio“. Dieser Atlas stellt ausgewählte Hersteller in kurzen Texten vor, lässt aber hauptsächlich hochwertige Fotografien ihrer teilweise ikonischen Geräte sprechen. Der Bildband kostet 95 Euro und kann direkt aus Norwegen inklusive kostenlosem Versand bestellt werden.

 

Storgaard & Vestkov haben sich dem perfekten Lautsprecher verschrieben. Dazu kommen ausgewählte Werkstoffe zum Einsatz. Die Gehäuse werden aus fünflagigem Tigerbambus mit 26 Millimeter Stärke gefertigt, die Frontplatte aus Aluminium. Die verwendeten Komponenten stammen von SB Acoustics, SEAS, Jantzen, Miflex und WBT. Bisher sind mit Frida (15.500 Euro), Gro (18.500 Euro) und Fenja (58.500 Euro) drei Modelle entstanden, die auf der AVS abwechselnd vorgeführt wurden. Auf dem letzten Foto ist der Aufbau des Bambuswerkstoffs gut zu erkennen. Links sieht man als Option ein seidenmattes Finish. Die Aluminiumplatte befindet sich noch im Rohzustand direkt nach dem Fräsen.

 


Auf der High End habe ich es nicht zu Pure Accourate Sound geschafft, konnte dies aber auf der AVS nachholen. Unter Pure Accourate Sound haben sich mehrere Spezialisten zusammengetan, um traditionelles HiFi etwas anders anzugehen. Grundsätzlich geht es hier um ein Konzept zur perfekte Anpassung einer Stereoanlage auf den jeweiligen Hörraum. Rose Handwerk bietet dazu mit der Joachim Gerhard Collection geeignete Lautsprecher an. Prinzipiell kann aber jeder vorhandene Lautsprecher genutzt werden. Mithilfe von AudioVeros Accourate werden alle Lautsprecherchassis einzeln korrigiert und auf den Raum angepasst. Jeder Treiber wird mit einem eigenen DA-Wandler-Kanal und Verstärker angesteuert. Für den Endnutzer bleibt die Bedienung über roon oder JRiver dabei unkompliziert und komfortabel. Die Präsentation auf der AVR war sehr eindrucksvoll und bewies die Mächtigkeit von digitaler Raumkorrektur. Die kurze Hörsession wurde teilweise absurd laut, aber dabei nicht im Geringsten unangenehm, wie es sonst auf Messen oft der Fall ist, weil hier eben kein Frequenzbereich gestört hat. Insbesondere der Bassbereich war bemerkenswert. Für die Digital-Analogwandlung kam ein achtfach DAC von okto research zum Einsatz. Dass okto research in Prag entwickelt und fertigt, war mir, obwohl mir die Marke sehr wohl ein Begriff ist, nicht bekannt. Gründer & Entwickler Pavel Krásenský gab mir einen Einblick in die aktuelle Entwicklung. Auf der Show zeigte er drei synchronisierte DACs, die zusammen als ein virtuelles USB-Gerät 24-Ausgangskanäle bereitstellen. Außerdem arbeitet er an der Möglichkeit, einzelne Ausgangs-Kanäle über den internen Chip des Wandlers mit Hoch- und Tiefpassfiltern zu versehen. Eine eigene Fernbedienung ist ebenfalls in Entwicklung.

 

Ferrum ergänzt den WANDLA um einen Kopfhörerverstärker und macht daraus den WANDLA HP. Er soll bis zu 3,5 Watt an symmetrisch getriebenen 50 Ohm bei einem Dynamikumfang von 122 Dezibel liefern. Für alle unsymmetrischen Kopfhörer liegt dem Lieferumfang ein Adapter von Pentaconn auf 6,3-Millimeter-Klinke bei. Sowohl der DAC- als auch der Kopfhörerausgang verfügen wahlweise über eine digital kontrollierte analoge oder digitale Lautstärkeregelung. Der unsymmetrische Analogeingang wird an beide Ausgänge (nach der Lautstärkeregelung) analog durchgereicht. Der WANDLA HP kostet 3.295 Euro. Am Samstag hielten Paweł Gorgoń (Chefingenieur R&D, links) und Hardware-Ingenieur Max Matuszak (mitte) einen Vortrag über Netzteiltopologien unter den aufmerksamen Blicken von Firmenchef Marcin Hamerla (rechts).

 

Im Jahr 2022 habe ich mich erstmals mit Adrian Krupowicz, dem Engineering VP von UNITRA, über die zu dem Zeitpunkt gerade wieder ins Leben gerufene Marke unterhalten. Sein Enthusiasmus ist derselbe geblieben. Nachdem ich im letzten Jahr die Entwicklung der Marke eher in Bildern beschrieben habe, hat sich Adrian dieses Jahr fast eine Stunde Zeit genommen, mir die Marke mit seiner begeisternden Art näherzubringen. Passend, denn vor zwei Montan hat UNITRA seinen offiziellen Start auf dem deutschen Markt hingelegt. In den 70er und 80er Jahren war UNITRA ein Zusammenschluss verschiedener polnischer Produzenten, zu Hochzeiten mit 100.000 Mitarbeitern, die nicht nur für den polnischen Markt entwickelten, sondern deren Produkte unter anderen Herstellerbezeichnung in vielen anderen Märkten vertrieben wurden. 1989 wurde der Zusammenschluss jedoch aufgelöst. 2022 gründete ein Team um Adrian UNITRA neu. Das Erbe der Marke und polnische Ingenieurskunst steht dabei im Fokus. Es wurde Kontakt zu den alten UNITRA-Ingenieuren aufgenommen, um von ihnen zu lernen und die Markengene besser zu verstehen. Bei der Konzeption der großen Doppel-Mono-Endstufe WSH-805 (5.000 Euro) stand beispielsweise der WSH-205 aus den 70ern Modell, wie ein Foto aus einer Powerpoint-Präsentation Adrians zeigt. Dieses Jahr wurde mit dem WSH-605 ein kleinerer integrierter Verstärker inklusive DAC (2 x 110 Watt an 4 Ohm) präsentiert. Die Schaltung wurde komplett neu entwickelt. Ein vom Publikum geliebtes Merkmal teilt er sich mit seinem großen Bruder: Die Aluminium-Kippschalter sind motorisiert und ändern ihren Zustand auch bei Fernbedienung mit einem satten Klick. Weitere Details, die einen Hinweis auf die Detailverliebtheit der Entwickler geben, finden sich am CD-Player. Das E-Paper Display liest die auf der CD enthaltenen Informationen über Artist, Album- und Songtitel aus und zeigt diese an. Selbst der Eject-Knopf besteht aus Aluminium. Ein besonderes Herzensthema Adrians sind aber Plattenspieler. Er ist besonders stolz auf den Direktantrieb. Ihm sind nur zwei weitere Hersteller bekannt, die einen ähnlich aufwendigen Direktantrieb, teilweise als OEM, in Großserie fertigen. Der Antrieb ist auf Präzision ausgelegt und verfügt über zwei Korrekturschleifen. Zum einen sind Sensoren auf der Spulenplatine verbaut, zum anderen gibt es eine optische Rückkopplung. Auf dem Foto der Antriebsbauteile ist die dafür verwendete Lochscheibe über der Spulenplatine zu sehen. Weil ihm in der Praxis eine Messplatte für Messungen an Audio Precisions Signalanalysern fehlte, hat er diese kurzerhand selbst konzipiert und fertigen lassen. Daraus entstanden sind zwei Editionen: Eine Picture-LP-Messplatte zur grundlegenden Justage eines Plattenspielers (59 Euro) und eine Doppel-LP mit erweiterten spezifischen Messignalen (139 Euro). Viele Besucher baten Adrian um ein Autogramm auf ihrer Messplatte. Ob es wohl für Platin reicht? An einem Tisch mit Mikroskop konnte man sowohl die Messplatte als auch Direct Metal Mastering, Lackfolie und eine Pressmatrix optisch miteinander vergleichen. Schlussendlich wurde stolz der erste UNITRA-Tonabnehmer gezeigt, der zwar in Zusammenarbeit mit einem Spezialisten entstanden ist, aber von Unitras Ingenieuren konzipiert wurde. Ganz nebenbei hat UNITRA den unter Gitarristen wohlbekannten Produzenten von Effektpedalen G-LAB übernommen, um ihn am Leben zu halten – polnische Coolness par excellence.


 

Die Audio Group Denmark zeigte auf der Audio Video Show den neuen Phono-Vorverstärker aus Aaviks R-Serie. Michael Børresen erläutert Dirk Sommer einige Funktionen des High-End-Geräts. Der R-880 bietet zwei MC-, einen MM- und einen DS-Eingang. Natürlich jeweils mit umfangreichen Anpassungsmöglichkeiten bezüglich Verstärkung, Kapazität, Induktivität, inklusive einiger Filter. Fast beiläufig spielte die gesamte Kette inklusive der C3-Lautsprecher spektakulär gut. Raum und Anlage harmonierten einfach perfekt. Da hatte es der nebenan liegende Raum, in dem ein Axxess Forté 1 (5.000 Euro) und der Standlautsprecher L3 (5.000 Euro) spielten, schwer, zur Geltung zu kommen.

b_850_0_16777215_10_images_content_events_24-11-01_avs_DSC_9668.jpg

Bei Graal wibroakustyka ging es nicht nur ums Hören, sondern auch ums Spüren. Der wahnsinnig sympathische Jaroslaw Grodowski hat eine Akustikliege konstruiert, die Musik durch Vibrationen im Bassbereich ergänzt. Eigentlich ist die Liege als Komplettsystem gemeinsam mit einer kleinen Focal 2.1-Anlage konzipiert und kostet in diesem Paket 5.000 Euro. Auf der Messe war die Liege gemeinsam mit einem Kopfhörer zu erleben. Wenn auch im ersten Moment etwas ungewöhnlich, war es eine sehr angenehme Art und Weise des Musikgenusses, zumal die Vibrationsintensität frei steuerbar war. Einige Frequenzbereich würde man sich in ihrer haptischen Qualität genau so von seinen Lautsprechern wünschen. Am meisten erinnerte mich das Erlebnis an ein Konzert der Band Sunn O))). Auch dort erzeugten die tiefgestimmten Instrumente ein Vibrieren, das vom Boden ausgehend den gesamten Körper erfasste.

b_850_0_16777215_10_images_content_events_24-11-01_avs_DSC_9589.jpg

Orchestalls gab ebenfalls sein AVS-Debut. Ein weiterer Hersteller aus Korea. Der gezeigte Lautsprecher OCS 600 CE ist das zweitgrößte Modell der Firma und beeindruckte alleine durch den betriebenen Materialaufwand. Besonders spannend war der Austausch mit Design Engineer Suk Soo Kim, der mir einige seiner Gedanken näherbrachte. Da das menschliche Gehör auf der horizontalen Achse weitaus feinfühliger ist als auf der vertikalen, ordnet er die drei der fünf (!) Wege des leider nicht gezeigten Flaggschifflautsprechers OCS 1000CG horizontal an. Dadurch soll eine besonders räumliche Abbildung erreicht werden. Wie auch beim auf der AVS präsentierten Modell, sind die fünf einzelnen Gehäuse individuell ausrichtbar. Bei nächster Gelegenheit werde ich mir das System mit Sicherheit anhören.

 


Zu Audio Anatomy hat mich die von einem Kurzdistanzprojektor untermalte Präsentation der italienischen Lautsprecher Quantum Array von Zingali gelockt. Die ausdrucksstarke Form ist gleichzeitig Funktion und soll die Treiber durch die hornähnliche Schallführung kohärenter spielen lassen. Im Nebenraum gab es gleichzeitig eine Weltpremiere. Hier fungiert Andrzej Mackiewicz Audio Anatomy nicht als Vertrieb, sondern Produzent. Für die Konzeption der AA-Lautsprecher ist mit Antti Louhivaara kein Unbekannter verantwortlich, das typische Hochtönerarray der AA 5 (3.000 Euro) ist unverkennbar. Ein mittleres Modell AA 3 kostet 2.000 Euro und das kleinste AA 1 1.000 Euro. Standlautsprecher sollen zur High End 2025 ebenfalls fertig sein und aktive Modelle der gezeigten Lautsprecher dürfen schon in knapp zwei Monaten erwartet werden.

 

Mit Max Matuszak von Ferrum oder Adrian Krupowiczc von UNITRA hatte ich ja bereits zwei junge Entwickler im Fokus. Auf dieser Messe habe ich gezielt nach weiteren jungen Köpfen der Szene gesucht. Einen davon traf ich bereits letztes Jahr: Adam Pietrzak von Epo Sound, der Lautsprecher mit einzigartigen Gehäusen aus einem Holz-Epixodharz-Materialmix produziert. Dieses Jahr präsentierte er die limitierte Sonderserie Millenium in einem eigenen Hörraum. Das verwendete Holz ist unter der Erde konservierte Eiche, dessen Alter mithilfe der Radiokarbonmethode auf etwa 900 Jahre datiert wurde. Die Standlautsprecher kosten 6.340 Euro, die Regallautsprecher 3.990 Euro.

 

Albert Wawszczak ist ein weiterer junger Entwickler mit einer noch jüngeren Marke: Sound Rite. Bisher besteht das Sound Rite Portfolio aus genau einem Produkt: einem aktiven Zweiwege-Kompaktlautsprecher. Sound Rite fertigt in Polen und ein Großteil der verwendeten Komponenten stammt ebenfalls aus Polen. Der unaufgeregte Sound mit einem zurückhaltenden, aber tief spielenden Bassbereich gefiel mir sehr. Als Vertriebsweg hat Albert das polnische eBay-Äquivalent allegro gewählt. Dort kostet ein Paar umgerechnet nur 845 Euro! Der gezeigte Vorverstärker befand sich im späten Prototypenstatus.

 


Der dritte im Bunde der jungen Entwickler ist Łukasz Kisiel mit seiner Marke Lucarto Audio, die ich bereits 2023 wahrgenommen habe. Das Produktportfolio des Elektronikingenieurs ist sehr breit, wird aber leider ausschließlich auf dem polnischem Markt vertrieben.

 

Zum Abschluss widme ich mich wie versprochen den einzigen zwei Messeräumen, in denen ich bewusst und konzentriert gehört habe. Es geht um das schöne Thema Raumakustik. Kurioserweise findet Raumakustik oft kaum Beachtung und ist mitunter geradezu verpönt. Mega Acoustic hat auf der Messe also kurzerhand vorgeführt, welchen Einfluss Raumakustikmaßnahmen auf den Klang haben. Dazu stand in zwei über eine Durchgangstür verbundene Räume eine vollständig identische Anlage. Ein Paar Pylon Pearl 20 (etwa 500 Euro pro Paar), ein Fezz Silver Luna Verstärker (etwa 3.000 Euro) und ein Fezz Equinox DA-Wandler (2.500 Euro). Als Quellen dienten zwei einfache Notebooks. In Raum 1 standen neben der Anlage nur die Besucherstühle und eine Art fest eingebaute „Küchenzeile“ auf der Rückwand des Messeraumes. Zugegeben, so leer ist in der Realität kein Hörraum. Das Einzige, was in irgendeiner Weise Schall absorbiert hat, waren der Vorhang und die Sitzpolster der Stühle, das ist schon extrem. Im Raum 2 befanden sich insgesamt vier Absorber/Diffusormodule, von dem zwei auf dem Foto zu sehen sind. Die anderen beiden befanden sich links und rechts der Hörplätze. Außerdem war ein gut zwei Quadratmeter großer zweidimensionaler QRD-Diffusor auf der rückseitigen Küchenzeile platziert. Alles in allem etwa ein finanzieller Aufwand von 2.500 Euro. Es lief am Abend während meines Vergleichs leicht verdauliche, überwiegend elektronische Musik, unter anderem Chat Fakers „Gold“. In Raum 1 bestand schlicht und ergreifend keinerlei Definition. Weder hoben sich Instrumente voneinander ab, noch hatten die gespielten Aufnahmen eine räumliche Komponente. Die Wiedergabe war einfach nur flach, langweilig, in manchen Frequenzbereichen richtig nervig. Das Verhältnis des Tieftons zum Rest des Spektrums war komplett unausgeglichen. Der Bassbereich war generell zwar quantitativ nicht zu überhören, hatte aber weder Kontur noch Attack, geschweige denn eine Richtung. Gerade bei den elektronischen Beats bestand gefühlt kein Zusammenhang zwischen den Frequenzen unter ungefähr 90 Hertz und dem was sich darüber abspielte. Der Bass kam diffus aus allen Richtungen, alles andere spielte auf einer eindimensionalen horizontalen Linie zwischen beiden Lautsprechern. In Raum 2 hörte sich das Ergebnis, natürlich, komplett anders an. Alle Aufnahmen hatten eine deutliche räumliche Komponente und erstreckten sich von der Lautsprecherfront aus nach hinten und vorne. Der in den Aufnahmen enthaltene Hallanteil respektive Reverb war so überhaupt erst einzeln als solcher zu bewerten und verschwand nicht im Raumhallchaos. Die virtuelle Bühne geriet außerdem auch in horizontaler Ausdehnung weiter. Einzelne Schallquellen und Instrumente der Musikstücke standen jetzt an einer festen Position und waren klar voneinander zu unterscheiden. Chat Fakers aka Nick Murphys Stimme offenbarte viel mehr Details und wirkte reiner, ungestörter, entspannter. Bass Drums oder andere tiefe Effekte der Musikstücke waren jetzt im Zusammenhang mit ihrem Obertonspektrum wahrnehmbar. Ihr Attack war nicht mehr nur als unkoordinierte Welle, die aus allen Richtungen gleichzeitig zu kommen schien, wahrnehmbar, sondern eher wie ein koordinierter Impuls aus Richtung der Lautsprecher. Speziell die Verbesserungen im Bassbereich haben mich überrascht, da keiner der Absorber deutlich tiefer als 10 Zentimeter war. Insgesamt gesehen wirkte der Bassbereich etwas leiser, logisch, schließlich wurde ein kleiner Anteil seiner Energie von den Absorbern in Wärme umgewandelt. Im ersten Moment könnte das durchaus als Verschlechterung gewertet werden, die gewonnene Kontur und Präzision jedoch waren kaum zu überhören. Derart eindrucksvoll konnte ich einen Vergleich noch nicht erleben, da man im eigenen Hörraum gerade bei Vergleichen von Akustikmaßnahmen immer mit einer Umbaupause konfrontiert wird. Oft kann man mit gezielter Möblierung eine Menge erreichen, ein gutes Akustikmodul schadet aber in den meisten Fällen nie wie hier eindrucksvoll bewiesen wurde.

Weitere Informationen

  • Imagefolder events/24-11-01_avs
  • Social Introtext Heute folgt der dritte und letzte Teil des Messberichts zur Audio Video Show Warschau. Wie üblich mit etwas mehr Text, um die vielen geführten Gespräche, zumindest im Ansatz, wiedergeben zu können. Am Ende des Artikels folgt wie versprochen mein Höreindruck aus zwei besonderen Hörräumen.
Donnerstag, 31 Oktober 2024 00:51

Pro-Ject The Classic Reference

Die umwerfende Neu-Interpretation des berühmten Sammlerstücks Pro-Ject VPO 175 steht bereit. Mit den besten Komponenten, kompromissloser Verarbeitung und luxuriösen Details verführt Pro-Ject Musikliebhaber mit Sinn für das Besondere.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-10-31_pro-ject_Titelbild_Pro-Ject_The_Classic_reference.jpg

Pro-Ject Audio Systems wurde berühmt für seine hervorragend klingenden, einfachen und dennoch audiophilen Plattenspieler. Kein Schnickschnack und keine unnötige Kosmetik – nur hochwertige Materialien und Hightech-Technologie. Im Laufe der Jahre verlangten immer mehr Pro-Ject-Liebhaber nach höherwertigen Plattenspielern mit spektakuläreren Luxus-Oberflächen. Da Pro-Ject über die Fähigkeiten und die Technologie dazu verfügt, begann man, echte Luxusprodukte wie die Modelle der Signature Line zu entwickeln.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-10-31_pro-ject_pro_THE_CLASSIC_REFERENCE_Acacia_Brass_Backview_1600.jpg

Einer der Höhepunkte des Pro-Ject-Portfolios war der außerordentlich musikalisch klingende und fantastisch aussehende Plattenspieler „175 VPO“ zum 175. Geburtstag der weltberühmten Wiener Philharmoniker. Pro-Ject verwendete das Originalholz und die Metalle der ursprünglichen Musikinstrumente, um nur 175 Stück herzustellen. Diese sind heute begehrte und gefragte Sammlerstücke. Mit dem neuen Classic Reference bringt Pro-Ject dieses schöne Design nun zurück.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-10-31_pro-ject_pro_THE_CLASSIC_REFERENCE_Acacia_Brass_diagonal_1600.jpg

Natürlich nicht mit Instrumententeilen, aber von ähnlicher Schönheit und mit neuester Technologie. Der neue Classic Reference kombiniert technische Finesse und ein luxuriöses Design wie kein anderer Plattenspieler seiner Klasse. Er basiert auf dem Classic EVO und der Erfahrung, die Pro-Ject beim Entwerfen und Bauen des legendären Plattenspielers „175 VPO“ gesammelt hat.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-10-31_pro-ject_pro_THE_CLASSIC_REFERENCE_Piano_Silver_frontal_1600.jpg

Ein Nachteil der meisten alten Designs war der Teller: Gegossene Teller sind alle schwer – was gut für Geschwindigkeitskonstanz und geringe Gleichlaufschwankungen ist –, leiden aber sehr unter Klingeleffekten, die zu einer Klangverfärbung führten. Der schwere Aluminium-Hauptteller verwendet moderne thermoplastische Elastomere (TPE) zur Optimierung des Resonanzverhaltens. Und die hier verwendete Hauptlagerkonstruktion ist ein ähnliches System wie das des Vienna Philharmonic Recordplayers.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-10-31_pro-ject_pro_The_Classic_Reference-Piano-Silver-lifestyle-15_1600.jpg

The Classic Reference ist mit dem EVO 9 AS HG-Tonarm ausgestattet. Dieser Tonarm verwendet ein invertiertes kardanisches Lager in Schweizer ABEC 7-Qualität mit vier Edelstahlspitzen. Das Lager sitzt in einem schweren Aluminiumgehäuse, das für die nötige Stabilität sorgt. Der massive Außenring ist offen, um Resonanzen zu vermeiden. Für die EVO AS-Tonarme verwendet Pro-Ject ein spezielles Aluminiumrohr in S-Form mit höchster innerer Dämpfung, gepaart mit einer SME-Headshell. Die innere Verkabelung besteht aus flexiblem hochreinem Kupfer, das ein optimaler Leiter für das sehr kleine Phonosignal ist. Jedes Innenkabel ist mit einem vergoldeten Anschlussclip für die Pins des Tonabnehmers ausgestattet.

Der neue Classic Reference bietet klassische Cinch- und zusätzliche symmetrische XLR-Ausgangsbuchsen. Symmetrische Audioverbindungen kennt man normalerweise aus dem professionellen Bereich wie Aufnahmestudios oder von Live-Konzerten. Eine stabile und störungsfreie Verbindung vom Plattenspieler zum Phono-Vorverstärker ist sehr wichtig, da von außen kommende Signalstörungen wie Mikrofonie-Einflüsse und elektromagnetische Interferenzen vom Phono-Vorverstärker später stark verstärkt werden und den Klang deutlich beeinträchtigen. Der große Vorteil einer symmetrischen Verbindung ist die Fähigkeit, „auf dem Weg“ aufgenommenes Rauschen und Störungen wieder zu entfernen.

Das mitgelieferte „Connect it E“ Cinch-Kabel ist ein hochwertiges, für Phono optimiertes Kabel. Mit den vollsymmetrischen Pro-Ject Phono-Kabel kann man nochmals die Übertragungs- und Klangqualität steigern und von der einzigartigen True-Balanced- Connection-Technologie profitieren.

The Classic Reference ist optional mit einem handverlesenen VPO-Anniversary-Tonabnehmer VPO-175 erhältlich. Der Klang dieses speziellen Systems wurde gemeinsam mit Mitgliedern der Wiener Philharmoniker feinabgestimmt und wird von Ortofon in Europa nach unseren Vorgaben gebaut. Das Gehäuse des Tonabnehmersystems besteht aus einer hochdämpfenden Legierung und wurde sorgfältig poliert, um der Oberfläche des Plattentellers zu entsprechen.

Herstellerangaben
Pro-Ject The Classic Reference
  • Drehzahlen: 33, 45 (78) U/Min (elektron. Umschaltung)
  • Antriebsprinzip: Riemenantrieb
  • Plattenteller: 300mm Alu-Druckguss mit TPE-Dämpfung
  • Hauptlager: Edelstahl
  • Wow & Flutter: ±0,03% (33); ±0,04% (45)
  • Drehzahlabweichung: ±0,08% (33); ±0,10% (45)
  • Signal-Geräuschabstand: 73dB
  • Tonarm: EVO 9 AS HG
  • Effektive Tonarmlänge: 230mm
  • Effektive Tonarmmasse: 24,2g
  • Überhang: 18mm
  • Inklusive: 15 Volt DC / 0,8 A-Netzteil, Staubschutzhaube, Leather it, Clamp it
  • Netzanschluss: 110/120V oder 230/240V, 50Hz oder 60Hz
  • Leistungsaufnahme: 5W max. / < 0,5W im Standby
  • Abmessungen (BxHxT): 460x131x351mm ( Haube geschlossen)
  • Gewicht: 11kg

Der Pro-Ject Classic Reference ist ab sofort erhältlich. Die Preise:
Pro-Ject The Classic Reference in Silber/schwarz ohne Tonabnehmer: 5.000 Euro
Pro-Ject The Classic Reference in Messing/Akazie ohne Tonabnehmer: 6.000 Euro
Pro-Ject The Classic Reference in Silber/schwarz mit VPO-175: 6.000 Euro
Pro-Ject The Classic Reference in Messing/Akazie mit VPO-175: 7.000 Euro

Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
Anschrift Villa Belvedere
Wallufer Straße 2
D-65343 Eltville am Rhein
Telefon +49 6123 9258956
E-Mail info@audiotra.de
Web www.audiotra.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/24-10-31_pro-ject
Mittwoch, 30 Oktober 2024 00:01

Buchardt Audio E50

HifiPilot präsentiert die Buchardt Audio E50 Lautsprecher und startet eine limitierte Vorbesteller-Aktion: Frühentschlossene sparen 200Euro und sichern sich eine der ersten Auslieferungen ab Dezember. Die E50 vereint dänisches Handwerksdesign und neueste Audiotechnologie, gefertigt aus FSC-zertifiziertem Massivholz.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-10-30_buchardt_Group03.jpg

Die Buchardt Audio E50 hebt sich klanglich besonders durch ihre Kombination aus einem maßgeschneiderten Scan-Speak-Hochtöner und dem preisgekrönten Purifi-Tieftöner ab. Zusammen mit einem CNC-gefrästen Waveguide in der 28 Millimeter starken Holzfrontplatte erzeugt sie eine präzise und kraftvolle Klangbühne mit breiter Abstrahlung und feinster Detailauflösung. Die Passivmembran ersetzt den Bassreflexkanal und ermöglicht ein deutlich kompakteres Gehäuse bei außergewöhnlicher Tieftonwiedergabe – frei von störendem Port-Geräusch und zeitlichen Verzerrungen.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-10-30_buchardt_Colours.jpg

Buchardt Audio legt bei der Entwicklung höchsten Wert auf eine ausgewogene und natürliche Klangwiedergabe. Der angepasste Waveguide gewährleistet eine direkte Kopplung an den Tieftöner, was eine kohärente Abstrahlung und geringe Intermodulationsverzerrungen sicherstellt. So erreicht die E50 eine Klarheit und Tiefenstaffelung, die audiophilen Hörern ein außergewöhnliches Musikerlebnis ermöglicht.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-10-30_buchardt_NaturalOakBackFlat.jpg

Interessenten können die Buchardt Audio E50 jetzt bei HifiPilot vorbestellen und von der Rabattaktion profitieren. Die Auslieferung beginnt im Dezember und erfolgt nach Bestelleingang. Mehr Informationen zur Vorbestellung finden Sie hier.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-10-30_buchardt_Group06.jpg

Vertrieb
HifiPilot GmbH
Anschrift Höhenstr. 7
75239 Eisingen
Telefon +49 7232 3640155
E-Mail kontakt@hifipilot.de 
Web www.hifipilot.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/24-10-30_buchardt

Es würde mich nicht wundern, wenn die diesjährige Audio Video Show einen Besucherrekord aufgestellt hat. Bereits der normalerweise etwas ruhigere Freitag war sehr gut besucht. Am Samstagmorgen gab die schon vor Messebeginn berstend volle Lobby des Radisson Blu Sobieski den ersten Hinweis auf die Besucherresonanz am zweiten Messetag.

Selbst am dritten und letzten Messetag schien das Publikum noch nicht gesättigt, und so hatten die meisten Austeller auch am Sonntag kaum Leerlauf in ihren Vorführräumen. Ein großer Altersquerschnitt und ein etwas ausgeglicheneres Geschlechterverhältnis zeichneten die Audio Video Show schon immer aus. Dieses Jahr hatte ich jedoch den Eindruck, dass jüngere Besucher noch stärker repräsentiert waren als in den Jahren davor. Wie üblich finden sich im Stadion eher die größeren etablierten HiFi-Marken. Im Golden Tulip Hotel war die Markenverteilung in den Räumen ebenfalls vorhersehbar, wenn auch hier und da Neuheiten entdeckt werden konnten. Im Hotel Sobieski hingegen herrschte wie üblich eine bunte Mischung aus High End, kleinen lokalen, oft überraschend günstigen Firmen ohne Vertriebsnetz in Deutschland, anderen, auch aus den Nachbarländern, die ihr Debut auf der AVS feierten und DIY-Projekten auf teilweise absurd hohem Niveau ohne kommerzielles Interesse. Dieses Jahr sind mir erstmals einige asiatische Aussteller aufgefallen, die überwiegend ebenfalls ihren Einstand feierten. Genau diese teilweise etwas schräge Mischung belebt die Audio Video Show und macht sie besonders. Deshalb erlaube ich mir bei dieser Show den Luxus, auch den Produkten, die in Deutschland, teilweise in Europa, gar nicht direkt beim Händler erhältlich sind, eine Bühne zu bieten. Größere Player, die ich bereits auf der High End besucht habe, kommen dadurch teilweise weniger zur Geltung, was aber nicht heißt, dass sie sich nicht eindrücklich zu präsentieren wussten. Dennoch, und dies gilt übergreifend für alle Aussteller, hatte ich das Gefühl, dass das Klangniveau etwas hinter dem des letzten Jahres zurückgeblieben ist. Allerdings ist eingehendes Hören auf Messen als Redakteur zumeist ohnehin aufgrund des Zeitdrucks nur schwer möglich. So richtig Zeit habe ich mir nur in zwei besonderen Räumen genommen, die ich Ihnen aber erst im nächsten Artikel am Freitag vorstellen möchte.

So wie die Vorführung selbst inzwischen eine Tradition ist, halte ich mich an meine eigene, den ersten Messebericht mit ihr zu eröffnen. Es geht um die Präsentation einer Analogaufnahme, die jährlich gemeinsam von Birgit Hammer-Sommer, Wojciech Pacuła und Dirk Sommer abgehalten wird. Dieses Jahr waren Künstleragent Dirk Mahlstedt und Dirk Räke samt Transrotor Laufwerk mit von der Partie. Folglich galt an diesem Tag DDD, obwohl für die präsentierte Aufnahme von Bugge Wesseltoft natürlich AAA galt. (Link: https://www.hifistatement.net/feuilleton/item/3866-live-at-the-villa-belvedere-bugge-wesseltoft) Wie auch im letzten Jahr (Link: https://www.hifistatement.net/event/item/3714-audio-video-show-warschau-2023-teil-2), wurde dem Publikum der analoge Produktionsprozess nähergebracht. Es konnte der Unterschied zwischen einem Mastering mit und ohne Dolby Rauschunterdrückung direkt von Band gehört werden. Abschließend bewies die eindrucksvolle Estelon/Accuphase/Transrotor-Wiedergabekette in der nebenbei bemerkt Circle Labs erste Phono-Vorstufe V1000 Premiere feierte, dass sie das impulsive Spiel Bugges inklusive Synthesizer-Attacken nicht im Geringsten aus der Ruhe bringt.

b_850_0_16777215_10_images_content_events_24-10-29_avs_DSC_9691.jpg

b_850_0_16777215_10_images_content_events_24-10-29_avs_DSC_9698.jpg

b_850_0_16777215_10_images_content_events_24-10-29_avs_DSC_9713.jpg


Mit dem Wissen, kein Wort verstehen zu können, habe ich dennoch mit großer Freude eine weitere Präsentation besucht. Zum 20. Jubiläum von High Fidelity hatte Magazinbetreiber Wojciech Pacuła den Künstler Zbigniew Bielak samt seiner privaten Metal-Plattensammlung eingeladen. Gemeinsam und mit einer nur auf einer polnischen Audiomesse möglichen Coolness und Selbstverständlichkeit präsentierten beide einen Genre-Querschnitt von den Wurzeln bei Black Sabbath über Venom, Merciful Fate, Metallica, Ghost bis hin zu nur den anwesenden Szene-Kennern geläufigen Bands. Metal liegt Zbigniew Bielak nicht nur musikalisch am Herzen, sondern viele Albumcover und Artworks, unter anderem für Ghost und Venom, entsprangen seiner Feder.

b_850_0_16777215_10_images_content_events_24-10-29_avs_DSC_9735.jpg

b_850_0_16777215_10_images_content_events_24-10-29_avs_DSC_9737.jpg

Im Folgenden stelle ich Ihnen einige erste Produkte mit Bildunterschrift vor. Am Freitag folgt dann der letzte Teil des Messeberichts mit detaillierteren Einblicken.

Der Lautsprecher Frigg 02 des norwegischen Herstellers ØAudio bewies eine alles andere als nur durchschnittliche Wiedergabe und kostet 13.000 Euro. Speziell die Akkuratesse des Mittelhochtons begeisterte nicht nur mich
Der Lautsprecher Frigg 02 des norwegischen Herstellers ØAudio bewies eine alles andere als nur durchschnittliche Wiedergabe und kostet 13.000 Euro. Speziell die Akkuratesse des Mittelhochtons begeisterte nicht nur mich

Franco Serblins Goldberg ist inklusive Ständer für etwa denselben Preis zu haben. Ihr Woofer ist mit 18 Zentimetern größer als der der Accordo. Wie üblich fiel der Lautsprecher durch seine unheimlich gefühlvolle Musikalität auf
Franco Serblins Goldberg ist inklusive Ständer für etwa denselben Preis zu haben. Ihr Woofer ist mit 18 Zentimetern größer als der der Accordo. Wie üblich fiel der Lautsprecher durch seine unheimlich gefühlvolle Musikalität auf


Die Bändchenlautsprecher Clarisys Audio Atrium feierten auf der Audio Video Show ihre Weltpremiere. Allein ihre optische Präsenz war zutiefst beeindruckend. Akustisch agierten sie gewaltig und gleichzeitig auf schwer begreifliche Art feinsinnig
Die Bändchenlautsprecher Clarisys Audio Atrium feierten auf der Audio Video Show ihre Weltpremiere. Allein ihre optische Präsenz war zutiefst beeindruckend. Akustisch agierten sie gewaltig und gleichzeitig auf schwer begreifliche Art feinsinnig

Die Dynaudio Confidence 20 A habe ich auf der High End verpasst. Sie ist ein puristischer High-End-Aktivlautsprecher-Prototyp
Die Dynaudio Confidence 20 A habe ich auf der High End verpasst. Sie ist ein puristischer High-End-Aktivlautsprecher-Prototyp

Die benötigten Pascal Endstufen sind im Ständer untergekommen. Dank Aktivierung und DSP-Frequenzweiche lassen sich der Confidence andere Qualitäten entlocken, als es die passive Version zulässt
Die benötigten Pascal Endstufen sind im Ständer untergekommen. Dank Aktivierung und DSP-Frequenzweiche lassen sich der Confidence andere Qualitäten entlocken, als es die passive Version zulässt

Auf der Rückseite lassen sich einige akustische Anpassungen vornehmen. Für Sample-Raten bis 192 Kilohertz werden die Filter der Frequenzweiche jeweils nativ in der Sample-Rate des Ausgangsmaterials gerechnet
Auf der Rückseite lassen sich einige akustische Anpassungen vornehmen. Für Sample-Raten bis 192 Kilohertz werden die Filter der Frequenzweiche jeweils nativ in der Sample-Rate des Ausgangsmaterials gerechnet

Infos zur limitierten Contour Legacy sollen genau heute offiziell online gehen. Mal sehen, ob Dynaudio das Versprechen hält
Infos zur limitierten Contour Legacy sollen genau heute offiziell online gehen. Mal sehen, ob Dynaudio das Versprechen hält

Devialets Astra Opéra de Paris All-In-One Lösung ist zur Abwechslung mal eckig und nicht rund. Die Luxus-Ausführung wurde mit 23 Karat Blattgold von Künstlern des Ateliers Gohard handveredelt und kostet 20.000 Euro
Devialets Astra Opéra de Paris All-In-One Lösung ist zur Abwechslung mal eckig und nicht rund. Die Luxus-Ausführung wurde mit 23 Karat Blattgold von Künstlern des Ateliers Gohard handveredelt und kostet 20.000 Euro

Die „normale“ Version ohne Blattgold verfügt über dasselbe Innenleben und kostet 16.000 Euro
Die „normale“ Version ohne Blattgold verfügt über dasselbe Innenleben und kostet 16.000 Euro

Die koreanische Marke ella sonika gibt es schon seit 1991. Auf ihrer ersten AVS zeigt sie mit ella power slim einen kleinen auf eigener Technologie basierenden digitalen Verstärker für 3.500 Euro
Die koreanische Marke ella sonika gibt es schon seit 1991. Auf ihrer ersten AVS zeigt sie mit ella power slim einen kleinen auf eigener Technologie basierenden digitalen Verstärker für 3.500 Euro

Der Lautsprecher für ebenfall 3.500 Euro wusste akustisch zu überzeugen, bei den verwendeten Treibern nicht weiter verwunderlich. Noch wird nach einem europäischen Vertrieb gesucht
Der Lautsprecher für ebenfall 3.500 Euro wusste akustisch zu überzeugen, bei den verwendeten Treibern nicht weiter verwunderlich. Noch wird nach einem europäischen Vertrieb gesucht

Für den Strom- und Signaltransport war mit Athena muse ein weiterer koreanischer Hersteller verantwortlich. Die drei Serien Eureka, Artes und Miracle reichen von knapp 1.000 bis zu 15.000 Dollar
Für den Strom- und Signaltransport war mit Athena muse ein weiterer koreanischer Hersteller verantwortlich. Die drei Serien Eureka, Artes und Miracle reichen von knapp 1.000 bis zu 15.000 Dollar


Es kommt sowohl OCC-Kupfer als auch -Silber zum Einsatz
Es kommt sowohl OCC-Kupfer als auch -Silber zum Einsatz

Jan Zaorski ist auf der AVS kein Unbekannter. Seine Lautsprecherschmiede betreibt er, damit ihm in der Rente nicht langweilig wird. Während das Grundkonzept dem der letzten Jahr ähnelt…
Jan Zaorski ist auf der AVS kein Unbekannter. Seine Lautsprecherschmiede betreibt er, damit ihm in der Rente nicht langweilig wird. Während das Grundkonzept dem der letzten Jahr ähnelt…

…sitzt eine neue Hochtönerkombi auf den zwei Einzelgehäusen. Jeder Treiber soll in einem eigenen Frequenzbereich spielen.
…sitzt eine neue Hochtönerkombi auf den zwei Einzelgehäusen. Jeder Treiber soll in einem eigenen Frequenzbereich spielen.

Mehr Details zum Konzept haben die Sprachbarriere leider nicht durchdrungen
Mehr Details zum Konzept haben die Sprachbarriere leider nicht durchdrungen

Soundaware aus China, ist bereits seit 2018 auf der AVS präsent und präsentiert hier den TOTL-DSD-DAC DAM1 in einer Jubiläumsversion zum 15-jährigen Bestehen von Soundaware. Es gibt zwei verschieden klingende Version für etwa 5.000 und 6.300 Dollar
Soundaware aus China, ist bereits seit 2018 auf der AVS präsent und präsentiert hier den TOTL-DSD-DAC DAM1 in einer Jubiläumsversion zum 15-jährigen Bestehen von Soundaware. Es gibt zwei verschieden klingende Version für etwa 5.000 und 6.300 Dollar

20 Jahre Erfahrung im Umgang mit Eichenholz sind bei Perfect Audio Design in die Produktion von Akustikmobiliar eingeflossen. Die Preise bewegen sich dabei in einem sehr angemessenen Rahmen. Die Verarbeitung der überwiegend schwarzen Racks war makellos. Auf Kundenwünsche wird gerne eingegangen
20 Jahre Erfahrung im Umgang mit Eichenholz sind bei Perfect Audio Design in die Produktion von Akustikmobiliar eingeflossen. Die Preise bewegen sich dabei in einem sehr angemessenen Rahmen. Die Verarbeitung der überwiegend schwarzen Racks war makellos. Auf Kundenwünsche wird gerne eingegangen

Die industrielle Eleganz der LaGRANDE von Fonica International kam in dem Messeraum nicht richtig zur Geltung. Akustisch beeindruckte besonders orchestrales Material umso mehr.
Die industrielle Eleganz der LaGRANDE von Fonica International kam in dem Messeraum nicht richtig zur Geltung. Akustisch beeindruckte besonders orchestrales Material umso mehr.

ADMD ist ein Zusammenschluss deutschen und ungarischen Knowhows. Alle Materialien für den erstmals außerhalb Ungarns gezeigten, auf R2R-Technik basierenden Line DAC kommen aus Europa. Sogar das PCB wird in Ungarn auf der firmeneigenen Fertigungsmaschine hergestellt. Die Ambitionen sind groß, in Zukunft möchte man auch mit Lautsprechern und Verstärkern aufwarten. Der Line DAC geht nächstes Jahr an den Start und wird um die 10.000 Euro kosten
ADMD ist ein Zusammenschluss deutschen und ungarischen Knowhows. Alle Materialien für den erstmals außerhalb Ungarns gezeigten, auf R2R-Technik basierenden Line DAC kommen aus Europa. Sogar das PCB wird in Ungarn auf der firmeneigenen Fertigungsmaschine hergestellt. Die Ambitionen sind groß, in Zukunft möchte man auch mit Lautsprechern und Verstärkern aufwarten. Der Line DAC geht nächstes Jahr an den Start und wird um die 10.000 Euro kosten

Die denkbar schlichte Präsentation der streamingfähigen Aktivversionen von Audium konnte mich akustisch voll überzeugen
Die denkbar schlichte Präsentation der streamingfähigen Aktivversionen von Audium konnte mich akustisch voll überzeugen

Unter dem Namen 5fe schuf Zbigniew Latos (s)ein Traumsystem bestehend aus Lautsprechern…
Unter dem Namen 5fe schuf Zbigniew Latos (s)ein Traumsystem bestehend aus Lautsprechern…


… und einer hybriden Transistor/Röhrenendstufe mit ausdrucksstarken Formen. Beides wird als Set individuell für den Kunden gefertigt
… und einer hybriden Transistor/Röhrenendstufe mit ausdrucksstarken Formen. Beides wird als Set individuell für den Kunden gefertigt

Den Lautsprecherhersteller Audel habe ich lange Zeit nicht mehr aktiv wahrgenommen. In dieser hochkarätigen Kette spielten die Lautsprecher, etwas unter dem Radar, aber ausgenommen gut
Den Lautsprecherhersteller Audel habe ich lange Zeit nicht mehr aktiv wahrgenommen. In dieser hochkarätigen Kette spielten die Lautsprecher, etwas unter dem Radar, aber ausgenommen gut

Nachdem Mofis SourcePoint 8 für Wirbel sorgte, folgt jetzt der Standlautsprecher SourcePoint 888
Nachdem Mofis SourcePoint 8 für Wirbel sorgte, folgt jetzt der Standlautsprecher SourcePoint 888

Der acht-Zoll-Koax wird von zwei acht-Zoll-Bässen unterstützt. Ein Paar SourcePoint 888 kostet 6.500 Euro
Der acht-Zoll-Koax wird von zwei acht-Zoll-Bässen unterstützt. Ein Paar SourcePoint 888 kostet 6.500 Euro

Der kleine Audiokultura ISKRA I Phono-Preamp ist jetzt in noch mehr Farben erhältlich und für günstige 475 Euro zu haben
Der kleine Audiokultura ISKRA I Phono-Preamp ist jetzt in noch mehr Farben erhältlich und für günstige 475 Euro zu haben

Die AVS war die erste Chance in Europa, Focals Diva Utopia zu hören. Die Elektronik des aktiven Lautsprechers ist in Zusammenarbeit mit Naim entstanden und streamingfähig. Ein Paar wird 35.000 Euro kosten
Die AVS war die erste Chance in Europa, Focals Diva Utopia zu hören. Die Elektronik des aktiven Lautsprechers ist in Zusammenarbeit mit Naim entstanden und streamingfähig. Ein Paar wird 35.000 Euro kosten

Escapes P9 heben den Begriff „Bluetooth-Lautsprecher“ auf eine vollkommen neues Niveau. Die Lautsprecher lassen sich paarweise als vollwertige Stereoquelle betreiben. Der Stückpreis beträgt 1.200 Euro
Escapes P9 heben den Begriff „Bluetooth-Lautsprecher“ auf eine vollkommen neues Niveau. Die Lautsprecher lassen sich paarweise als vollwertige Stereoquelle betreiben. Der Stückpreis beträgt 1.200 Euro

Anssi Hyvönen brachte ein Amphion-System zur Show, das eigentlich fürs Studio konzipiert ist, um zu zeigen, dass man auch mit Studiotechnik wunderbar Musik hören kann, und er hat recht. Das Lautsprecherpaar Amphion One 18 kostet etwa 6.600 Euro. Das Subwoofersystem kostet noch einmal etwa dasselbe
Anssi Hyvönen brachte ein Amphion-System zur Show, das eigentlich fürs Studio konzipiert ist, um zu zeigen, dass man auch mit Studiotechnik wunderbar Musik hören kann, und er hat recht. Das Lautsprecherpaar Amphion One 18 kostet etwa 6.600 Euro. Das Subwoofersystem kostet noch einmal etwa dasselbe

Sonus fabers Suprema System war eine der im wahrsten Sinne großen Attraktionen der Show und kostet fast eine Million Euro
Sonus fabers Suprema System war eine der im wahrsten Sinne großen Attraktionen der Show und kostet fast eine Million Euro

Weitere Informationen

  • Imagefolder events/24-10-29_avs
  • Social Introtext Es würde mich nicht wundern, wenn die diesjährige Audio Video Show einen Besucherrekord aufgestellt hat. Bereits der normalerweise etwas ruhigere Freitag war sehr gut besucht. Am Samstagmorgen gab die schon vor Messebeginn berstend volle Lobby des Radisson Blu Sobieski den ersten Hinweis auf die Besucherresonanz am zweiten Messetag.

Die Audio Video Show bleibt ein Event, auf das ich mich jedes Jahr schon lange im Voraus freue. Zum einen aufgrund der Messeatmosphäre selbst, zum anderen, weil ich mich in Warschau einfach wohl fühle und mit Vorliebe der polnischen Küche fröne. Alles in allem ist die AVS jedes Jahr auch die etwas weitere Anreise aus Hamburg mehr als wert.

Insofern würde es mich freuen, wenn ich Sie mit meinen Messeberichten vielleicht sogar einmal persönlich zur Audio Video Show locken und nicht nur, wie heute, zum Fotorundgang einladen kann. Wie üblich gibt es das Feinste, was Polen und das Umland an Audio und Video aller Preisklassen zu bieten hat, zu sehen und zu hören. Dazu kommen eine Menge an Seminaren, Albumvorstellungen, kleinen Konzerten und Hörsessions. Da meine Polnischkenntnisse auch nach dem dritten Jahr kaum über tak, nie, dzień dobry und dziękuję hinausgehen, bleibt mir der Informationsanteil dieser Präsentationen zumeist leider verborgen. Also folgen Sie mir im Fotorundgang über die Messe und schlagen doch nebenbei schon einmal ihren Terminkalender für nächstes Jahr und ein polnisches Wörterbuch auf. In der kommenden Woche werde ich dann wie gewohnt detaillierter über einige interessante Produkte berichten. Viel Spaß!

 


 


 


 


 

Weitere Informationen

  • Imagefolder events/24-10-26_avs
  • Social Introtext Die Audio Video Show bleibt ein Event, auf das ich mich jedes Jahr schon lange im Voraus freue. Zum einen aufgrund der Messeatmosphäre selbst, zum anderen, weil ich mich in Warschau einfach wohl fühle und mit Vorliebe der polnischen Küche fröne. Alles in allem ist die AVS jedes Jahr auch die etwas weitere Anreise aus Hamburg mehr als wert.
Freitag, 25 Oktober 2024 01:04

AIM UA3

Bei Hifistatement bin ich nicht gerade bekannt dafür, dass ich mich für Tests von Kabeln besonders aufdränge. Beim Top USB-Kabel UA3 des japanischen Herstellers AIM war das diesmal anders. Diese Kabel wollte ich unbedingt ausprobieren.

Der Grund ist ganz einfach. Vor einiger Zeit habe ich mich an dieser Stelle mit den LAN-Kabeln von AIM beschäftigt, die mich mit ihrem konstruktiven Aufbau und natürlich mit ihren klanglichen Qualitäten sehr überzeugt haben. Bei meinen damaligen Recherchen zum Unternehmen AIM bin ich auch auf das USB-Kabel UA3 gestoßen, das mir überaus interessant erschien. Um Ihnen das genauer zu erklären, muss ich etwas ausholen. Wenn wir Musik von einer beliebigen digitalen Quelle abspielen, dann führt der Weg sehr oft über ein USB-Kabel zum DAC. Wir alle wissen, dass USB nicht für Audio konzipiert wurde, aber USB funktioniert auch hier erstaunlich gut und kann die im Audiobereich anfallenden Datenmengen locker übertragen. Wo liegt dann das Problem? Bei der Übertragung von Daten an Festplatten, Drucker, Tastaturen oder Mäuse spielen Faktoren wie Unterdrückung von Störungen, Übersprechen oder Jitter keine große Rolle. Solange die grundlegenden Spezifikationen eingehalten werden, ist alles in Ordnung. Bei der Übertragung unserer Musikdaten ist das aber ganz anders – die gerade genannten Faktoren sind jetzt auf einmal ganz entscheidend für die Datenqualität.

Das USB-Kabel UA3 von AIM einmal in 1 Meter und einmal in 1,5 Meter Länge
Das USB-Kabel UA3 von AIM einmal in 1 Meter und einmal in 1,5 Meter Länge

Um eine bessere Vorstellung davon zu bekommen, wo die Herausforderungen genau liegen, schauen wir uns doch einfach den Aufbau eines USB-Kabels genauer an. Eigentlich ist ein USB-Kabel ja eine simple Sache. Die Spezifikation des USB 2.0 Standards schreibt ein vieradriges Kabel mit doppelter Schirmung vor. Es gibt die beiden Datenleitungen (D+ und D-), die 5-Volt-Stromversorgungsleitung und die Masseleitung. USB funktioniert über eine differenzielle Signalübertragung, ähnlich wie bei symmetrischen Kabeln. Für Audio ist die Stromversorgung auf den ersten Blick überflüssig, denn wir wollen ja nur Daten übertragen und unser DAC hat eine eigene Stromversorgung. Aber: in den meisten Fällen lässt sich der Stromversorgungs-Teil nicht einfach abklemmen. Je nach Interface in unserem DAC ist die Fünf-Volt-Leitung sogar zwingend erforderlich, denn darüber werden auch Dinge signalisiert, wie beispielsweise eine neue Verbindung. Die meisten DACs wissen ohne diese Leitung nach dem Einschalten schlicht und einfach nicht, dass ein Datenlieferant angeschlossen ist. Und hier beginnen die Schwierigkeiten so richtig. Konstruktionsbedingt werden in einem USB-Kabel die Fünf-Volt- und die Masseleitung sehr nahe zu den empfindlichen Datensignalen und dann auch noch über eine lange Strecke mehr oder weniger parallel geführt, so dass die Gefahr gegenseitiger negativer Beeinflussung sehr groß ist. Hochfrequente Störungen auf den Datenleitungen, die fast immer aus dem Datenlieferanten – meist ein irgendwie gearteter Computer, der ja in dieser Hinsicht eine wahre Dreckschleuder ist – kommen, können deshalb die Strom- und Masseleitung nachhaltig verschmutzen. Umgekehrt ist ebenso leicht nachzuvollziehen, dass Störungen auf der Strom- und Masseleitung, die beispielsweise aus der Versorgung mit einem Schaltnetzteil herrühren, zusätzlich auch Störungen auf den Datenleitungen verursachen können. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass die Datenübertragung per USB ohne Protokoll erfolgt – das sendende Gerät überprüft nicht, ob die Daten wirklich angekommen und richtig sind und das empfangende Gerät kann nicht prüfen, ob die Daten korrekt und vollständig sind –, kann man sich leicht ausmalen, was das für die Qualität der in Echtzeit übertragenen Audiosignale bedeutet. Ein USB-Kabel kann auch eine wunderbare Antenne für hochfrequente Störungen aller Art sein. Legen Sie doch einmal versuchsweise das USB-Kabel, das zum DAC führt, in die Nähe eines dieser vielen kleinen Stecker-Schaltnetzteile – sie könnten in klanglicher Hinsicht unangenehm überrascht sein!

Doppelt geschirmter und vergoldeter USB-Stecker vom Typ A. Das goldene Abzeichen am Stecker zeigt, dass es sich um das Top Kabel von AIM handelt
Doppelt geschirmter und vergoldeter USB-Stecker vom Typ A. Das goldene Abzeichen am Stecker zeigt, dass es sich um das Top Kabel von AIM handelt


Schauen wir uns an, wie das UA3 mit diesen Herausforderungen an ein USB-Kabel umgeht. Die äußere Erscheinung des Kabels ist wenig spektakulär: schlichter schwarzer Kabelmantel mit vergoldeten Steckern. Das Kabel ist nicht besonders dick und ausreichend flexibel. Auffälliger ist bei genauem Hinschauen schon eher, dass sich das Kabel nicht wie sonst meist üblich rund, sondern fast rechteckig mit abgerundeten Ecken ähnlich einem Flachbandkabel präsentiert. Wir werden gleich sehen, dass da hinter ein Konzept steht. Richtig interessant wird es beim inneren Kabelaufbau und den verwendeten Materialien. Die beiden zur Signalübertragung verwendeten Adern bestehen aus je einem hochreinen Silberdraht (Solid Core) in der Größe AWG24. Auch die Adern für die Stromversorgung sind Einzeldrahtleiter, aber aus hochreinem sauerstofffreiem Kupfer (OFC) und in der Größe AWG20 etwas „dicker“ ausgeführt. Jedes Ader-Pärchen ist mit einem von Asahi Kasei entwickelten Abschirmband mit dem Namen Pulshut®MU umwickelt. Das ist eine dünne flexible Folie, die keine magnetischen Materialien verwendet und für eine Verringerung von unerwünschten elektromagnetischen Störungen und Strahlungsgeräuschen sorgen soll, die von Geräten und Kabeln ausgehen. Über jedes Ader-Pärchen kommt im nächsten Schritt eine Aluminiumfolie, die eine hervorragende Abschirmung gegen hochfrequente Störungen bietet. Darüber wird dann noch ein hochdichter Schirm aus Kupfergeflecht gezogen, um die Abschirmung gerade im Niederfrequenzbereich weiter zu verbessern. Der bei der Abschirmung getriebene Aufwand setzt sich bis zu den Steckern fort, die laut AIM aufwändig doppelt geschirmt sind, denn die beste Abschirmung des Kabels nutzt nichts, wenn diese an den Steckern wieder verloren geht. Im Ergebnis sind Signal- und Stromleitungen durch einen doppelten Pulshut-Mantel und einen Vierfachschirm voneinander separiert. Hinzu kommt noch die räumliche Trennung der Aderpaare, die einen recht großen Abstand zueinander haben, was zu der gerade erwähnten flachen Struktur des Kabels führt. Dieser durchdachte technische Aufbau des UA3 und die verwendeten Materialien sind der Grund, warum ich das UA3 so interessant finde, dass ich es unbedingt ausprobieren wollte. Vom deutschen Vertrieb habe ich zwei Exemplare des UA3 in den gängigen Längen ein Meter und 1,5 Meter erhalten.

Doppelt geschirmter und vergoldeter USB-Stecker vom Typ B
Doppelt geschirmter und vergoldeter USB-Stecker vom Typ B

Für den Hörtest ist die folgende Konfiguration zum Einsatz gekommen: Ein kleiner EdgeRouter X von Ubiquiti spannt ein eigenes Audio-Netzwerk auf und stellt die Verbindung ins Internet her. Vom Router geht es in den SOtM Switch sNH-10G i. Am Switch hängen mein Server mit den Musik-Dateien und mein SOtM Audio PC. Vom Audio PC geht es über USB via ein SOtM USB Hub tX-USBultra in meinen PS Audio DirectStream DAC MK1. Switch, Audio PC und USB-Hub beziehen ihren Takt von der SOtM Clock SCLK-OCX10. Ich habe das UA3 in der Länge 1 Meter zunächst für die Verbindungsstrecke zwischen USB-Hub und DAC verwendet. Zum Einstieg bin ich von der überragenden Natürlichkeit und Klarheit überrascht, mit der Emilie-Claire Barlow bei „The very thought of you“ (Jazz Ballads - 2xHD 24/44,1) in meinem Hörraum steht. Eigentlich dachte ich bis jetzt, dass ich diese Aufnahme in- und auswendig kenne. Mit dem UA3 wird mir klar, dass da bis jetzt immer noch ein Rest von Unschärfe um die Sänger herum vorhanden war, der nun verflogen ist. Die Sängerin hebt sich in bisher nicht gehörter Klarheit vom Hintergrund ab, die mich einfach nur staunen lässt. Gleichzeitig sind Details, wie das Einatmen, in dem Moment bevor Emilie-Claire Barlow zu singen beginnt, deutlicher denn je zu hören. Überhaupt ist der Zugewinn bei der Wiedergabe menschlicher Stimmen mit dem UA3 für meinen Geschmack enorm. Nehmen wir einen Sampler wie Best Audiophile Voices V der ausgezeichnete Aufnahmen schöner Balladen in der Interpretation erstklassiger Sängerinnen bietet. Hier überzeugt das UA3 mit der Art und Weise, wie die Stimmfarben der doch recht unterschiedlichen Interpretinnen wiedergegeben werden. So werden Zischlaute, die bei den einzelnen Sängerinnen ganz unterschiedlich stark ausgeprägt sind, unverkennbar, aber niemals aufdringlich oder gar störend wiedergegeben. Alles bleibt angenehm entspannt. Das gewisse „menschliche Element“, das jede Stimme einzigartig klingen lässt, kommt mit dem UA3 besonders gut zur Geltung.

Das flache, rechteckige Kabeldesign mit abgerundeten Ecken ist gut zu erkennen
Das flache, rechteckige Kabeldesign mit abgerundeten Ecken ist gut zu erkennen

Auch die Instrumentalwiedergabe profitiert ungemein von diesen Qualitäten. Hören wir das „Konzert für 2 Mandolinen“ von Vivaldi aus dem Sampler The Chasing Dragon (The Chasing Dragon – Audiophile Recordings), das mit nur drei Neumann M 50-Mikrofonen in der berühmten „Decca-Tree“-Anordnung aufgenommen wurde. Die beiden Mandolinen sind bei dieser Aufnahme außerordentlich klar und exakt umrissen. In so mancher Konstellation knallen die Saiten der Mandolinen regelrecht aus den Lautsprechern, was aber nicht dem Charakter dieses Instruments entspricht. Mit dem UA3 bleibt dagegen bei aller Präsenz stets ein voller, aber dennoch anspringender Ton erhalten. So inspiriert und lebendig, aber zugleich gelöst habe ich diese Aufnahme selten gehört. Apropos entspannt: Wir springen auf dem Sampler von gerade eben zum letzten Titel, der „Tarantella“ von Sarasate. Hier jagt die Solo-Violine in halsbrecherischem Tempo und im höchsten Schwierigkeitsgrad durch den gesamten Ton-Raum. Weiche Töne wechseln sich mit in äußerster Härte gespielten Passagen ab, hohe Flageolett-Töne mit mittleren und tiefen Lagen. Gerade in den Höhen und in lauteren Passagen kann dieser Parforceritt schnell einmal richtig anstrengend werden und das Vergnügen ist dahin. Mit dem UA3 erklingt die Solo-Violine außerordentlich geschmeidig und nicht so grobkörnig. Das gesamte Klangbild gewinnt an innerer Ruhe und wirkt weniger aufgeregt. Das lässt mich Feinheiten bei den übrigen Instrumenten erkennen, die von der ungestüm in den Vordergrund drängenden Solo-Violine bislang offenbar überdeckt wurden. Diese faszinierende Tonalität des UA3 führt zu einer enormen klanglichen Geschlossenheit. Auch in den Streichersonaten von Rossini für zwei Violinen, Cello und Kontrabass (Salvatore Accardo - Rossini: 5 Sonate a Quattro - LIM UHD) können die Streicher regelrecht anstrengend, mitunter sogar unerträglich klingen. Doch davon ist mit dem UA3 nichts zu bemerken – alles ist bis in die höchsten Tonlagen samtig und geschmeidig ohne den winzigsten Anflug von Härte oder Anstrengung. Das lässt die Positionen und Beziehungen zwischen den Instrumenten besser in den Vordergrund treten. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Hier wird nichts weichgespült, es scheint mir vielmehr so, als würde das UA3 nach oben keine Begrenzung kennen und einfach natürlich auslaufen. Die Musik fließt viel besser und homogener als ich es sonst gewohnt bin. Über das UA3 klingt alles angenehmer und farbiger bei gleichzeitig mehr Details. Das ist schon große Klasse.


Am anderen Ende des Tonspektrums ist die Bassqualität der Titel auf dem bekannten Album Hell Freezes Over von den Eagles (Eagles: Hell Freezes Over - XRCD) ausgezeichnet. Neben einer straffen und artikulierten Wiedergabe gibt es genau das richtige Maß an Wucht und Fülle. Und noch ein Aspekt sticht heraus. Das UA3 scheint den Dynamikbereich und die Bandbreite des musikalischen Ausdrucks zu erweitern. Die Ouvertüre zur Oper „Die Italienerin in Algier“ von Rossini (Solti & Orchestra Of The Royal Opera House, Covent Garden: VENICE - CAPC 23130 SA) lebt von den dynamischen Gegensätzen. So wird der getragene Auftakt im Pianissimo immer wieder von Fortissimo-Einwürfen des Orchesters unterbrochen. Im weiteren Verlauf der Ouvertüre werden dann abwechselnd zwei Themen gegenübergestellt bis schließlich alles einem fulminanten Schluss zustrebt. Die kontinuierliche Intensivierung der Dynamik wird dabei auch durch die Veränderung der Instrumentation erreicht. Der Gegensatz zwischen lauten und leisen Passagen in der Einleitung wird durch das UA3 eindrucksvoll herausgearbeitet; bei den fließend an- und abschwellenden Lautstärkeänderungen im weiteren Verlauf des Stücks bleiben die tonalen Abstufungen und Schattierungen stets detailliert und transparent bis ins kleinste Detail durchhörbar. Das passt perfekt zum spritzigen Charakter der Ouvertüre.

Da überrascht es dann auch nicht mehr, dass die räumliche Wiedergabe ebenfalls vom Feinsten ist, eine entsprechende Aufnahme, wie die klanglich exzellente Einspielung der 7. Symphonie von Beethoven mit dem Budapest Festival Orchestra (Beethoven - Symphony No. 7, Channel Classics, 96 kHz) unter Iván Fischer, vorausgesetzt. Mit dem UA3 ist die räumliche Tiefe bei dieser Aufnahme absolut gesehen nicht größer als sonst. Trotzdem ist für mich der räumliche Eindruck besser. Wie passt das zusammen? Nun, die einzelnen Instrumente sind einfach außerordentlich präzise im Raum gestaffelt. Das UA3 lässt keinen Zweifel entstehen, wo welches Instrument auf der Bühne platziert ist und wie die Größenverhältnisse der Instrumente zueinander sind. Damit können die in einem Orchester weiter hinten sitzenden Instrumente jederzeit klar lokalisiert werden und verlieren sich nicht in einem imaginären Raum. Damit ergibt sich der Eindruck einer besseren Perspektive und einer größeren Bandbreite dessen, was als Klangbühne wahrgenommen werden kann.

Im nächsten Schritt verkable ich probehalber meinen DAC einmal direkt über das UA3 mit meinem Audio PC, der ein eigenes SOtM USB Hub tX-USBultra enthält. Vielleicht lässt sich ja im digitalen Signalweg Komplexität verringern. Das klingt auf Anhieb schon sehr gut, aber der Wechsel zurück zum zweiten SOtM USB Hub tX-USBultra in der Übertragungskette zeigt, dass dessen „Reinigungswirkung“ nicht zu ersetzen ist. Damit klingt alles noch einmal feiner und raffinierter. An meinem Motto „zwei USB-‚Aufbereiter‘ sind besser als einer“ führt also kein Weg vorbei. Wenn dem schon so ist, dann treiben wir doch den Aufwand doch auf die Spitze und verwenden das zweite Testmuster des UA3 mit 1, 5 Meter Länge für die Verbindung zwischen Audio PC und SOtM USB Hub. Zu meiner Überraschung ist der Einfluss des UA3 an dieser Stelle ähnlich groß, wie obem beschrieben. Diese Erfahrung zeigt deutlich, dass es in meiner Konfiguration auch beim Einsatz zweier USB „Reiniger“, wie dem SOtM USB Hub tX-USBultra, keineswegs egal ist, wie die Strecken dazwischen verkabelt sind. Gerade wenn es um Störsicherheit und ein „sauberes“ Signal zum DAC via USB geht, sind gute Kabel ein wichtiger Baustein für die klangliche Gesamtperformance. Aufgrund der Qualitäten des UA3 würde ich aus heutiger Sicht zuerst in dieses Kabel investieren und dann erst in ein zweites SOtM USB Hub.

STATEMENT

Das UA3 USB von AIM ist ohne jeden Zweifel ein exzellentes Kabel: kraftvoll dynamisch, mit brillanter Feinauflösung und überragender Tonalität. Das UA3 ist meine persönliche Entdeckung des Jahres – eine klare Empfehlung!
Gehört mit
Computer SOtM Audio PC mit Motherboard sMB-Q370, Clock Modul sCLK-EX, USB-Modul tX-USBhubIN und Netzwerk Modul sNI-1G, Musikserver mit Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil Diretta Lucia Piccolo Bridge, LattePanda Alpha 864s mit Intel 8th m3--8100y mit Diretta Target Bridge und HDPLEX 200W Linear-Netzteil
Software JPLAY iOS App, MinimServer, JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, Roon Server
LAN Switch SOtM sNH-10G i
10-MHz-Clock SOtM SCLK-OCX10
USB SOtM USB Hub tX-USBultra, MUTEC MC-3+ US
D/A-Wandler PS Audio DirectStream DAC MK1
Vorstufe Erno Borbely , Omtec Anturion
Endstufe Stax DA-80m, Omtec CA 25
Lautsprecher Børresen 01 Cryo Edition, 2 x Velodyne Subwoofer DD-10+, Audioplan Kontrapunkt IV
Kabel und Zubehör AIM NA9, NA6, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Van den Hul, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000, Sortz RCA, Sortz LAN, Sortz BNC
Herstellerangaben
AIM UA3
Stecker USB A plug / USB B plug
Stecker Größe Type A: W15.50mm x H41.50mm x D7.60mm; Type B: W11.10mm x H43.93mm x D10.00mm
Stecker Schirm 100% Covered Shield + Copper Foil
Stecker Kontakte Gold Plated
Standard USB 2.0 (USB High/Full speed)
Kabelgröße 8.0mm x 4.5mm (Flach)
Kabelfarbe Schwarz
Leiter Einzeldraht AWG20 und AWG24
Leitermaterial Silber und OFC (hochreines sauerstofffreies Kupfer)
Anzahl der Leiter Twisted Pair x 2(4pcs)
Abschirmung Vierfach Pulshut®MU, Aluminiumfolie und Kupfergeflecht
Preis 450 Euro für 1 Meter, 500 Euro für 1,5 Meter

Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
Anschrift Johann-Georg-Halske-Str.11
41352 Korschenbroich
Telefon 02161/61783-0
Web www.iad-audio.de
E-Mail service@iad-gmbh.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/24-10-25_aim
  • Social Introtext Bei Hifistatement bin ich nicht gerade bekannt dafür, dass ich mich für Tests von Kabeln besonders aufdränge. Beim Top USB-Kabel UA3 des japanischen Herstellers AIM war das diesmal anders. Diese Kabel wollte ich unbedingt ausprobieren.
Mittwoch, 23 Oktober 2024 00:33

Pro-Jects Flaggschiff Signature

Nachdem Pro-Ject in den letzten Jahren auf Audiomessen weltweit verschiedene frühe Designkonzepte dieses Platten¬spielers vorgeführt hat, stellt man nun den reuen Flaggschiff-Plattenspieler, den Signature 12.2, offiziell vor.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-10-23_pro-ject_pro_Signature-12-2-lifestyle-3_1600.jpg

Pro-Ject Audio Systems wird normalerweise nicht mit den ultimativen High-End-Plattenspielern in Verbindung gebracht. Aber das Ziel war es schon immer, High-End-Technologie erschwinglicher zu machen. Um wirklich zu verstehen, was High-End bedeutet, hat Pro-Ject immer an verschiedenen High-End-Plattenspielertechnologien gearbeitet, um seine Referenzdesigns zu verbessern und Spin-offs für erschwinglichere Plattenspieler schaffen können.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-10-23_pro-ject_pro_Signature-12-2-lifestyle-5_1600.jpg

Aus diesem Grund hat Pro-Ject die Signature-Linie geschaffen! Man freut sich, diese Plattenspieler zu einem äußerst attrak¬tiven Preis anbieten zu können, da die Entwicklungskosten nicht eingerechnet sind, da ohnehin Forschung betreiben werden musste, um die Pro-Ject-Technologie im Allgemei¬nen voranzutreiben. Der neue Signature 12.2 ist jetzt noch beeindruckender als sein Vorgänger!

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-10-23_pro-ject_pro_Signature-12-2-lifestyle-10_1600.jpg

Der Signature 12.2 repräsentiert das höchste Niveau an Plattenspielertechnologie mit exklusiven Materialien und luxuriöser Verarbeitung. Der Plattenspieler wird nur von den bestausgebildeten Mitarbeitern handgefertigt! Alle Metallteile werden von Hand poliert und es werden etwa 100 verschiedene CNC-Teile verwendet – alle im eigenen Haus hergestellt. Das schwere MDF-Hauptchassis wird in zehn Schichten von Hand lackiert und sorgfältig von Hand poliert, um das klassische, zeitlose und luxuriöse Klavierlack-Finish zu erzielen. Das Hauptchassis ist größer und massiver als zuvor, und die neuen abgerundeten Kanten reduzieren stehende Wellen. Durch präzise CNC-Bearbeitung werden, wo immer möglich, Hohlräume vermieden und so unerwünschte Resonanzen eliminiert.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-10-23_pro-ject_pro_Signature-12-2-Explosion-19_1600.jpg

Um stabile Geschwindigkeiten zu gewährleisten, ist ein geeignetes Plattentellerlager erforderlich. Der Signature 12.2 verwendet eine spezielle Technologie: Der schwere Plattenteller dreht sich auf einem umgekehrten Keramikkugellager mit magnetischer Unterstützung, um Lagergeräusche und Resonanz auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Mit dieser Lösung können das Hauptlager entlastet und sicherstellt werden, dass der Plattenteller ultraleise läuft. Der Hauptplattenteller ist aus Alu¬minium präzise CNC-gefräst und wiegt beachtliche 10,5 Kilogramm. Auf diese Basis wurden recycelte Vinyl-Schallplatten aufgeklebt (die als perfekte Unterlage dienen) und dieses „Sandwich“ gebacken, bevor es präzise ausbalanciert wurde.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-10-23_pro-ject_pro_Signature-12-2-detail-arm-17_1600.jpg

Der neue S-förmige Aluminium-Tonarm mit einer Länge von 12-Zoll wurde mit mehreren Neuerungen ausgestattet: Zu den subtileren Än¬derungen gehören Verbesserungen am Gegengewicht und am Anti-Skating. Das Gegengewicht verfügt jetzt über ein Feingewinde für eine sanftere Einstellung der Auflagekraft, wodurch kleinere, schrittweise Änderungen möglich sind. Die Antiskating-Philosophie ist dieselbe geblieben. Der adaptive Antiskating-Mechanismus passt das Antiskating so an, dass die erforderliche Kraft zwischen den inneren und äußeren Rillen der Schallplatte genau wiedergegeben wird. Pro-Ject hat die Position des Mechanismus am Tonarm fein abgestimmt, um ihn leichter zugänglich und damit einfacher einzurichten zu machen.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-10-23_pro-ject_pro_Signature-12-2-detail-feet-16_1600.jpg

Subchassis-Designs sind häufiger bei leichten Platten¬pielern zu finden. Sie isolieren den Plattenspieler unglaublich effektiv, insbesondere wenn er in unmittelbarer Nähe der Lautsprecher platziert wird. Es gibt jedoch bestimmte Elemente des Subchassis-Designs, die sich hervorragend für den Einsatz bei Plattenspielern mit hoher Masse eignen. Beim Signature 12 sind Tonarm und Plattenteller auf einem TPE-entkoppelten, resonanzoptimierten Subchassis aus einer Aluminiumlegierung montiert, ein weiterer Schritt zur Trennung von Tonarm und Plattenteller vom masse- und federbelasteten Hauptchassis und dem Motorblock. Der Tonarm ist mit einem leicht zugänglichen 5P-DIN-Anschluss auf der Rückseite der Basis ausgestattet und bleibt im laufenden Betrieb vollständig VTA-einstellbar

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-10-23_pro-ject_pro_Signature-12-2-detail-pulley_1600.jpg

Die bedeutendste Änderung betrifft das Tonarmlager. Pro-Ject hat das Tonarmlager neu gestaltet, um von einem Uni-Pivot- auf ein 3-Punkt-Lager-System umzusteigen. Das Uni-Pivot-System ist eine hervorragende Lösung, die häufig in High-End-Tonarmen verwendet wird. Es gibt jedoch auch einige Nachteile. Die Herstellung ist sehr teuer und die Einrichtung kann oft schwierig sein. Das gesamte Tonarmgewicht wird von einem einzigen Stift getragen, der erheblichen Belastungen ausgesetzt ist. Daher müssen Materialauswahl, Design und Herstellung sorgfältig durchdacht werden, um die Funktioon dieses Systems sicherzustellen. Pro-Jects Forschung hat die Wirksamkeit kardanischer 4-Stift-Punktlager bei der Bewältigung des Gewichts und der Belastung eines Tonarms nachgewiesen. Dies hat Pro-Ject dazu veranlasst, mit dem Hinzufügen zusätzlicher Drehunkte zum bewährten Uni-Pivot-Design zu experimentieren. Die präzise Ausrichtung der drei Drehpunkte führt zu einer weiteren Reibungsreduzierung und einer verbesserten Stabilität und übertrifft damit kardanische oder das vorherigen Uni-Pivot-Lager. Die Fähigkeit, kleinste Veränderungen in den Rillen der Vinyl-Schallplatten zu verfolgen und jedes kleinste Detail herauszufiltern, wurde noch weiter verbessert. Das neue Lagerdesign nimmt auch schwerere High-End-MC-Tonabnehmer effizienter auf als zuvor.

Um der im Vergleich zum Vorgängermodell erhöhten Gesamtmasse des Signature 12.2 gerecht zu werden, hat Pro-Ject völlig neue Füße entwickelt. Bei ultrahoher Masse, wie sie beim Signature 12.2 zu finden ist, sind die aktuellen Magnetfüße nicht stark genug. Die neuen Feder-Füße bieten eine bessere Entkopplungswirkung für den Plattenspieler. Die Füße verwenden konische Spitzen, um unerwünschte Energie (Vibrationen, Resonanzen, Geräusche et cetera) vom Plattenspieler wegzuleiten. Sie lassen sich leicht von der Oberseite des Chassis aus einstellen, so dass mit minimalem Aufwand eine waagerechte Position erreicht werden kann. Der Motor wird von einem präzisen, gleichstrombetriebenen Wechselstromgenerator angetrieben, der Wiedergabegeschwindigkeiten von 33 und 45 Umdrehungen pro MInute mit höchster Präzision ermöglicht. Nach sorgfältiger Überlegung hat sich Pro-Ject entschieden, auf das alte Display zu verzichten und stattdessen ein elegantes Bedienfeld einzusetzen, das aus handpoliertem Aluminium gefertigt ist. Displays haben von Natur aus den Nachteil, unerwünschte elektromagnetische Strahlung zu erzeugen. Das Entfernen des Displays ist nicht nur ein Bekenntnis zu den analogen und haptischen Bedienelementen, die Freude bereiten, sondern auch ein Hinweis darauf, sich ausschließlich auf die Audioqualität zu konzentrieren.

Der Signature 12.2 verwendet das gleiche Antriebsprinzip wie zuvor. Sein Schwungrad-Riemenantriebssystem sorgt für einen vibrationsfreien Lauf. Die Motoren sind jetzt in einem Motorblock aus Vollaluminium montiert, der Vibrationen weiter dämpft. Ästhetisch gesehen fügt der neue Motorblock zusätzliche Akzente aus hochglanzpoliertem Aluminium hinzu und verbessert so die allgemeine optische Attraktivität des kompletten Signature 12.2-Pakets.

Herstellerangaben
Pro-Ject Siganture 12.2
  • Geschwindigkeiten: 33, 45 elektronisch umschaltbar
  • Geschw. Abweichung: 33: ±0,09% 45: ±0,08%
  • Wow & flutter: 33: ±0,01% 45: ±0,01%
  • Signal-Geräuschabstand: -75dB
  • Effektive Tonarmmasse: 21,7g
  • Effektive Tonarmlänge: 12“ (304,8mm)
  • Überhang: 3,2mm
  • Antriebsprinzip: Schwungrad-Riemenantrieb
  • Motorsteuerungssystem: Präzisionsgenerator
  • Plattenteller: 10,55kg magnetisch entkoppelt
  • Hauptlager: Keramik (Kugel/Platte)
  • Tonarm: 12” Aluminium - 3-Punkt-Pivot
  • Abmessungen (BxHxT): 580x220x480mm
  • Energieverbrauch: 15W/0,5W Standby
  • Stromversorgung: 15V/ 1.6A DC, Universalnetzteil
  • Gewicht: 37kg netto / 60kg inkl. Verpackung

Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
Anschrift Villa Belvedere
Wallufer Straße 2
D-65343 Eltville am Rhein
Telefon +49 6123 9258956
E-Mail info@audiotra.de
Web www.audiotra.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/24-10-23_pro-ject

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.