tests/24-10-22_phonar
 

Phonar Veritas p4.2 Next

22.10.2024 // Wolfgang Kemper

Als vor sieben Monaten die Phonar Veritas p9.2 SE bei mir zum Test standen, war ich von ihren musikalischen Qualitäten so angetan, dass sie mich zum Kauf veranlassten. Nun steht im selben Hörraum ein Paar Phonar Veritas P4.2 Next für 2000 Euro und lässt mich staunen. Ähnlichkeiten und Unterschiede beim Vergleich sind bemerkenswert.

Regelmäßige Leser von Hifistatement wissen längst, dass heutzutage schon für relativ kleines Geld sehr gut klingende Lautsprecher zu bekommen sind. Oft handelt es sich dabei um kompakte, auch gern Regalbox genannte Modelle, die mit überraschend viel Bass-Können imponieren. Von einer Standbox wie der Phonar Veritas p4.2 Next erwartet man per se einen tief hinabreichenden Frequenzgang mit Punch und idealerweise akkurater Auflösung. Ein die Kosten und somit in hohem Maße den Preis bestimmender Faktor ist, egal wo es gefertigt wird, das Gehäuse. Kompaktboxen besitzen oft ein schlichtes, relativ wenig problematisches und aufwendiges Gehäuse. Bei einer Standbox von neunzig Zentimetern Höhe hingegen gilt es, große Flächen akustisch im Griff zu haben. Im Falle der Veritas p4.2 Next wurde nicht nur dem akustischen Verhalten, sondern auch der Optik des Kabinetts Rechnung getragen. Ebenso wie bei meiner beinahe viermal so teuren Veritas p9.2 SE verleiht man ihr durch seitliche senkrechte Fasen an den Fronten nicht nur eine optische Leichtigkeit sondern dient damit gleichzeitig der besseren Abstrahlcharakteristik der drei Chassis. Das oben leicht nach hinten geneigte Gehäuse optimiert deren Zeitverhalten und steigert somit die Homogenität des Klangbildes zudem. Als Standfuß sorgt ein unabhängig von der Holzfarbe des Gehäuses stets matt-schwarz lackierter, überbreiter Holzsockel aus MDF für Standfestigkeit.

Bei der Gestaltung des Gehäuses hat man sich hinsichtlich akustischer Kriterien und auch der Optik bei Phonar sehr viel Mühe gegeben. Der Aufwand gleicht äußerlich den weit teureren Modellen
Bei der Gestaltung des Gehäuses hat man sich hinsichtlich akustischer Kriterien und auch der Optik bei Phonar sehr viel Mühe gegeben. Der Aufwand gleicht äußerlich den weit teureren Modellen

Das Nussbaumfurnier des Testexemplars, eine der fünf alternativen Aufpreis-freien Ausführungen, verstärkt zudem den wertvollen Eindruck. In den Standsockel sollte man die mitgelieferten Spikes zur Ankopplung an den Untergrund einschrauben. Den Fußboden schonende Konterplättchen liegen bei. Falls man die akustische Wirkung der bei der Veritas p9.2 SE zum Lieferumfang gehörenden massiven Metallausleger aus schwarz eloxiertem, gebürsteten Vollaluminium und dazugehörigen schwarzen Vollaluminium-Spikes zu schätzen weiß, kann man diese als Zubehör für einen Paarpreis von 325 Euro erwerben und statt der MDF-Basis montieren. Diese Ausleger passen übrigens auch für ältere Veritas Versionen. Wenn wir schon über Tuning reden, ist es ratsam, auch auf das Anschlussterminal achten, dessen Qualität sich vom mit WBT-Polklemmen und hochwertigen Kabel-Verbindungen der p9.2 SE unterscheidet. Hier sieht man den unvermeidlichen Rotstift, was aber nicht weh tun muss, weil man die klanglich nicht gar so förderliche Brücke aus mit poliertem Messing überzogenem Blech zwischen Tiefmittel- und Hochton-Anschluss des Bi-Wiring/Amping-Terminals jederzeit durch eine den Klang verbessernde Kabelbrücke ersetzen kann.

Die Frontbespannung gehört zum Lieferumfang. Ihre Arretierungs-Stifte sind in den Chassis-Körben integriert und somit nur aus nächster Nähe sichtbar, falls die Verkleidung nicht genutzt wird
Die Frontbespannung gehört zum Lieferumfang. Ihre Arretierungs-Stifte sind in den Chassis-Körben integriert und somit nur aus nächster Nähe sichtbar, falls die Verkleidung nicht genutzt wird


  • Canor Virtus I2 Premium Line

    Über den slowakischen Audio-Spezialisten Canor las und hörte ich bislang nur Gutes. Der Vollverstärker Virtus I2, ein Class-A-Röhrenvollverstärker ist das erste Gerät von Canor in meinem Hörraum. In mehrerlei Hinsicht hebt er sich ab von dem, was ich kenne. Das gilt nicht nur für seine Optik oder sein Innenleben, sondern besonders für seinen Klang. Armin Kern, der in Norddeutschland als Repräsentant für anspruchsvolle HiFi-Marken unterwegs und in der Branche als erfahrener Audio-Spezialist gern gesehen ist,…
    11.03.2025
  • Lotoo PAW GT2

    Mit ihrem Mjölnir hat Lotoo eine gänzlich neue Kategorie von portablem Audio etabliert, die sich auf dem heimischen Schreibtisch allein aufgrund des Formfaktors eigentlich wohler fühlt. Der GT2 erbt technische Gene des Mjölnir, bleibt dabei aber portabler. Auch er spielt in seiner eigenen Kategorie der vollpuristischen DAPs mit Twist. In der Entwicklung steht bei Lotoo der Klang an allererster Stelle. Dafür sind die Entwickler bereit, auch ungewöhnliche Wege zu gehen. Anstatt eines Android-Betriebssystems wie bei…
    04.03.2025
  • Vertere XtraX

    Meine ersten Moving-Coil-Tonabnehmer waren EMTs, die aus der Tondose ausgebaut wurden. Dann folgte das ein oder andere Roksan Shiraz, eine von Touraj Moghaddam veredelte EMT-Variante. Inzwischen gründete er Vertere und entwickelt und produziert Plattenspieler, Tonarme, Systeme und Phonostufen. Hier geht es um das Topmodell der Tonabnehmer. Das Roksan Shiraz bestand aus einem klassischen EMT-Generator, der mit drei Edelstahlschrauben in einem sehr reduzierten Aluminiumgehäuse mit wenig parallelen Flächen fixiert war, um es weniger anfällig für Resonanzen…
    25.02.2025
  • English Electric EE1 Plus

    Schon wieder ein Netzwerk-Isolator von English Electric? Vor erst einer Woche stellte ich hier den EE1 vor, nun geht es um die Plus-Version. Ja, zweimal English Electric nacheinander, weil wir gern aktuell sind: Die Chord Company wird den EE1 Plus auf der am 21.02. beginnenden Bristol Hifi Show präsentieren. Gleichzeitig geht dieser Artikel online. Das konnte natürlich nur klappen, weil Mika Dauphin, dessen Drei-H-Vertrieb hierzulande die Produkte der Chord Company – und damit auch die…
    21.02.2025
  • Göbel High End Divin Comtesse

    The Divin Comtesse had been introduced by Oliver Goebel at last year's High End show: The two speakers, which are petite by Goebel High End standards, filled the large room impressively with sound in conjunction with a subwoofer. Series production has now taken off, so a pair also found its way into my listening room – but it had to wave farewell soon. The Comtesse is the smallest model in the Divin series and thus…
    20.02.2025
  • Ortofon SPU GTX E

    Die ersten Bilder der Prototypen der beiden SPUs mit integriertem Übertrager und sphärischer respektive elliptischer Nadel waren an dieser Stelle nach der High End 2023 zu sehen. Doch die akustischen Eigenschaften der ersten Gehäuse kollidierten mit Ortofons Perfektionismus. Nun hat eine stark überarbeitete Version Serienreife erlangt. Auch wenn ich glücklicher Besitzer des ein oder anderen SPUs bin, bin ich kein so beinharter und traditionell orientierter Fan dieser Analog-Legenden, dass es für mich gleich ein sphärischer…
    18.02.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.