Als vor sieben Monaten die Phonar Veritas p9.2 SE bei mir zum Test standen, war ich von ihren musikalischen Qualitäten so angetan, dass sie mich zum Kauf veranlassten. Nun steht im selben Hörraum ein Paar Phonar Veritas P4.2 Next für 2000 Euro und lässt mich staunen. Ähnlichkeiten und Unterschiede beim Vergleich sind bemerkenswert.
Regelmäßige Leser von Hifistatement wissen längst, dass heutzutage schon für relativ kleines Geld sehr gut klingende Lautsprecher zu bekommen sind. Oft handelt es sich dabei um kompakte, auch gern Regalbox genannte Modelle, die mit überraschend viel Bass-Können imponieren. Von einer Standbox wie der Phonar Veritas p4.2 Next erwartet man per se einen tief hinabreichenden Frequenzgang mit Punch und idealerweise akkurater Auflösung. Ein die Kosten und somit in hohem Maße den Preis bestimmender Faktor ist, egal wo es gefertigt wird, das Gehäuse. Kompaktboxen besitzen oft ein schlichtes, relativ wenig problematisches und aufwendiges Gehäuse. Bei einer Standbox von neunzig Zentimetern Höhe hingegen gilt es, große Flächen akustisch im Griff zu haben. Im Falle der Veritas p4.2 Next wurde nicht nur dem akustischen Verhalten, sondern auch der Optik des Kabinetts Rechnung getragen. Ebenso wie bei meiner beinahe viermal so teuren Veritas p9.2 SE verleiht man ihr durch seitliche senkrechte Fasen an den Fronten nicht nur eine optische Leichtigkeit sondern dient damit gleichzeitig der besseren Abstrahlcharakteristik der drei Chassis. Das oben leicht nach hinten geneigte Gehäuse optimiert deren Zeitverhalten und steigert somit die Homogenität des Klangbildes zudem. Als Standfuß sorgt ein unabhängig von der Holzfarbe des Gehäuses stets matt-schwarz lackierter, überbreiter Holzsockel aus MDF für Standfestigkeit.
Das Nussbaumfurnier des Testexemplars, eine der fünf alternativen Aufpreis-freien Ausführungen, verstärkt zudem den wertvollen Eindruck. In den Standsockel sollte man die mitgelieferten Spikes zur Ankopplung an den Untergrund einschrauben. Den Fußboden schonende Konterplättchen liegen bei. Falls man die akustische Wirkung der bei der Veritas p9.2 SE zum Lieferumfang gehörenden massiven Metallausleger aus schwarz eloxiertem, gebürsteten Vollaluminium und dazugehörigen schwarzen Vollaluminium-Spikes zu schätzen weiß, kann man diese als Zubehör für einen Paarpreis von 325 Euro erwerben und statt der MDF-Basis montieren. Diese Ausleger passen übrigens auch für ältere Veritas Versionen. Wenn wir schon über Tuning reden, ist es ratsam, auch auf das Anschlussterminal achten, dessen Qualität sich vom mit WBT-Polklemmen und hochwertigen Kabel-Verbindungen der p9.2 SE unterscheidet. Hier sieht man den unvermeidlichen Rotstift, was aber nicht weh tun muss, weil man die klanglich nicht gar so förderliche Brücke aus mit poliertem Messing überzogenem Blech zwischen Tiefmittel- und Hochton-Anschluss des Bi-Wiring/Amping-Terminals jederzeit durch eine den Klang verbessernde Kabelbrücke ersetzen kann.
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