Eher dem Kenner als dem breiten Publikum ist die norddeutsche Lautsprecher-Manufaktur Phonar ein Begriff oder sogar ein Inbegriff für viel Musik zu sehr fairem Preis. Dies gilt auch für die wohnraumfreundliche Standbox Veritas P9.2 SE, die zur Top-Linie der Modelle aus Tarp gehört. Der Blick auf das Preisschild überrascht und erfreut auch hier.
Es waren nur noch wenige Tage bis Weihnachten, als die Palette mit dem Paar Phonar Veritas P9.2 SE in schwarzem Klavierlack vom Spediteur vor meinem Haus abgestellt wurde. Der Plan war, die Lautsprecher in meinem Hörraum in der oberen Etage zu testen. Denn in meiner großen Anlage im Erdgeschoss stehen die Triangle Grand Concert mit ihren 100 Kilo pro Stück unverrückbar an ihrem Platz. Eine jede der verpackten P9.2 SE wiegt auch ihre stattlichen 40 Kilo, was an diesem Tag zu meiner Entscheidung führte, die Phonar erst einmal im Hörraum unten einfach vor der Triangle aufzustellen und sie in den kommenden Tagen wohl überwiegend mit weihnachtlicher Musik einzuspielen.
Dazu gesellte ich meinen neuen Soulnote A2 Vollverstärker, der seinerseits auch noch ein paar Einspielstunden vertragen konnte. Es ergab sich ein Abstand zwischen den beiden Veritas von gerade mal zwei Metern und auch eine annähernd gleiche Entfernung zum üblichen Hörplatz in der ersten Sitzreihe. Karsten Grämkow, mein Ansprechpartner bei Phonar, hatte die Lautsprecher im Werk bereits zwei Tage einspielen lassen, was laut der beiliegenden, ausführlichen Bedienungsanleitung auch der empfohlenen Mindesteinspielzeit entspricht. Mein Wunsch war, ein Lautsprecherkabel von Wireworld dazu zur Verfügung gestellt zu bekommen, und zwar sollte es das Equinox 8 sein, weil ich dies mit seinem Preis von 850 Euro für drei Stereo-Meter hinsichtlich des Paarpreises der Veritas SE von 7600 Euro angemessen fand. Dies war jedoch gerade nicht am Lager und so packte Karsten Grämkow ein Paar Wireworld Helicon16 OCC-7N mit auf die Palette, ein Kabel, für das gerade mal 280 Euro zu bezahlen sind. Das von mir gewünschte Equinox 8 sollte nachgeliefert werden. Die LS-Kabel waren leider nagelneu und nicht eingespielt, was auch zu hören war: der Bass anfangs leicht polternd, die Höhen leicht stählern. Das kennt man und übt sich in Geduld, in diesem Fall nicht lange. Nach wenigen Stunden hatte das Klangbild bereits ein hohes Maß an Homogenität erreicht, und ich war bei der ersten konzentrierten Hörprobe doch etwas überrascht von dem, was das Gespann aus Soulnote A2 und Veritas P9.2 SE klanglich auf die Beine stellte.
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