Mit der Boaacoustic Blueberry-Reihe möchte JIB-Germany High-End erschwinglich machen. Sie bietet sowohl dem Einsteiger als auch anspruchsvollen Nutzern ein attraktives Preis-/Leistungs-Verhältnis und gewohnt hohe Verarbeitungsqualität. Für meinen Test ersetze ich jedes Kabel in meiner Kette durch eines aus der Blueberry-Reihe.
Gerade liegt die Premiere der letzten Theaterproduktion, an der ich beteiligt war, hinter mir und schon steht das Paket für meinen nächsten Test zu Hause bereit. Der Zusammenhang erschließt sich natürlich nur, wenn ich Ihnen den Titel der Theaterproduktion verrate: „Bluets“ nach gleichnamigem Buch von Maggie Nelson. Wie zu erwarten, dreht sich hier alles um die Farbe Blau. So auch bei meinem Testensemble aus dem Hause JIB-Germany, der Blueberry getauften Produktreihe. Ihr Name spiegelt sich in der Designsprache der Serie wieder und alle Kabel sind einheitlich mit nicht ganz blaubeerblauem Baumwollmantel mit schwarzen Akzenten überzogen. Sämtliche Gehäusebauteile der Stecker sind hingegen silbrig weiß. Es ergibt sich bereits optisch eine starke Einheit, ob das auch klanglich der Fall ist, gilt zu prüfen. Ebenso prägnant wie ihre Farbe sind die Namen der sauber verpackt bei mir angelieferten Kabel. Auf mich warten STROM.schuko, KLANG.passend, SIGNAL.cinch2 und SIGNAL.xlr. Im Grunde selbsterklärend. So war das laut York Dettmers, dem Sales & Marketing Manager von JIB-Germany, auch gedacht, zusätzlich soll die Namensgebung der Reihe eine stärkere Identität verleihen. Für meinen Test war es mir wichtig, meine Kette ausschließlich mit Kabeln der Blueberry-Serie auszustatten. Ihre Konzeption war von Anfang an auf Nutzer mit Anlagen im oberen vierstelligen, bis unteren fünfstelligen Bereich zugeschnitten. Vier Netzkabel kommen zum Einsatz an Netzleiste, Endstufe, Server und Sbooster-Netzteil meines Wandlers. Das SIGNAL.cinch2 soll die Verbindung zwischen DAC und Endstufe herstellen und das KLANG.passend wird meine Lautsprecher beliefern. Das XLR-Kabel setze ich zwischen DAC und meinen Studiomonitoren ein, die ich sowohl zum Mischen als auch Musikgenuss verwende.
Ich beginne mit dem Auspacken der für die Stromlieferung zuständigen mit europäischem Schutzkontaktstecker ausgestatteten Leitungen. Gegenüber dem namensgebenden SchuKo-Stecker wird eine C15-Buchse eingesetzt. Sie sieht minimal anders aus als handelsübliche Kaltgerätestecker, passt dennoch an jedem Kaltgeräteanschluss. Wie alle anderen Boaacoustic Kabel auch, werden die Blueberries in einer Pappschachtel mit kleinem Schnappverschluss und einer kurzen „Anleitung“ geliefert. Der kleine Beipackzettel weist lediglich auf die dem Transportschutz dienenden Plastikabdeckungen auf allen Steckern und Y-Auflösungen hin, empfiehlt die Kabel in nur einer Laufrichtung einzusetzen und des Weiteren eine Einspielzeit von etwa 100 Stunden. Auf den Norddeutschen HiFi-Tagen konnte ich ein STROM.schuko bereits in Augenschein nehmen, jetzt da ich es in Händen halte, wird mir nochmals der hohe Anspruch und die tadellose Verarbeitungsqualität von JIB-Germany bewusst. Sowohl die Leitung selbst als auch die verwendeten Stecker sind extrem massiv und mit 3,862 Quadratmillimetern Querschnitt der mehrlitzigen OFC-Leiter ist es wirklich nicht dünn und mittelmäßig widerspenstig beim Verlegen. Die Kontakte der ebenfalls sehr großen und massiven Stecker sind zum Korrosionsschutz mit 24 Karat Gold beschichtet – die Stecker aller anderen Kabel im Test übrigens auch. In meinen Augen qualifiziert sich Kandidat STROM.schuko alleine schon durch den betriebenen Materialaufwand nicht nur als Einsteigermaterial, sondern ich kann mir durchaus vorstellen, dass es eine solide Grundlage für so ziemlich jede HiFi-Kette mit Wachstumspotential ist und vor allem eine ganze Weile bleiben wird. Der positive Eindruck besteht durchgängig, auch beim Öffnen aller weiteren Kabel. Zwar fällt der Leiterquerschnitt beim ungeschirmten Lautsprecherkabel KLANG.passend mit 1,289 Quadratmillimeter OCC-Litze deutlich geringer aus als noch beim Kollegen STROM, aber selbst bei drei Metern Kabellänge dürfte der Leitungswiderstand zu vernachlässigen sein. Dennoch gilt wie immer, die benötigte Länge genau zu wählen und lieber einmal mehr abzumessen, als schlussendlich zu viel Kabel herumliegen zu haben. Für die Terminierung muss man sich nicht entscheiden, denn zum Lieferumfang gehören sowohl vergoldete Kabelschuhe als auch Bananenstecker, die auf die Kabelenden aufgeschraubt werden können. Man ist für die Zukunft und etwaige Neuanschaffungen also bestens gerüstet – genial und bequem. SIGNAL.cinch2 und SIGNAL.xlr verfügen beide über einen Leiterquerschnitt von 0,2407 Quadratmillimetern, liegen somit in einem für Signalkabel sehr üblichen Bereich und sind durch eine Kombination aus Alufolie und Kupfergeflecht, welches gleichzeitig als Masse dient, geschirmt.
Für meinen Hörtest mache ich sozusagen einen Reset und tausche alle bisher in meiner Anlage verwendeten Kabel gegen ihr Äquivalent aus und lasse das Ganze erst mal anständig einspielen. Meist höre ich in dieser Phase nie bewusst hin, um vollkommen unvoreingenommen an den Hörtest zu gehen. Natürlich lässt es sich trotzdem nicht vermeiden, dass sich ein erstes, wenn auch unbewusstes Meinungsbild im Kopf festbrennt. Als Test-Einstieg höre ich mit Selah Sues „Reason“ vom gleichnamigen Album eine sehr moderne Produktion in 24 Bit, 44,1 Kilohertz. Sie liefert einige interessante Sound-Elemente und unbekannte Samples, besonders was im Bassbereich passiert, macht Freude. Die Samples breiten sich wie eine angenehme Welle aus und zählen zu meinen liebsten Klängen in Sachen elektronische Bässe. Nicht zuletzt übt die – mal wieder sehr spezielle – Soulstimme, der in Deutschland meines Wissens nach relativ unbekannten Belgierin, eine große Anziehung auf mich aus. Der Track ist zwar nicht übermäßig anspruchsvoll für die Wiedergabekette, allerdings passiert ausreichend viel, um verschiedene klangliche Ebenen zu entdecken und zu beurteilen. Mit der Blueberry-Serie ist es ein Leichtes, die verschiedenen Elemente zu lokalisieren. Das Klanggeschehen ist sehr transparent und differenziert. Die bereits angesprochenen Bässe sind sauber akzentuiert und haben eine schöne, flächige Komponente. Im Allgemeinen fällt auf, dass das gesamte Klanggeschehen eher zurückhaltend wirkt, aber dennoch nicht unpräsent oder gar unbeteiligt. Gerade die Stimme erhält einen leichten Fokus und steht vor dem Reverb-Effekt, dessen Stereobreite deutlich umrissen wird. Die Raumkomponente der Wiedergabe ist weder sonderlich groß noch auffallend klein. Mit anderen Worten, ich habe nicht das Gefühl, dass das Stereobild künstlich aufgeblasen wird. Die sehr hohen, beckenartigen Effekte im Chorus fallen ebenso wie das Tamburin etwas weniger schneidend auf als bei anderen Kabelkombinationen. Die Auslegung der Serie ist im Hochtonbereich demnach recht gutwillig. Auch Stimmen entwickeln kein zischelndes Eigenleben, solange sie nicht sollen. Meine Erwartungen waren von Anfang an sehr hoch gesteckt und zugegeben, im ersten Moment war ich schon ein bisschen enttäuscht. Ich erwartete ein höchst spezielles Klangbild mit einer auffälligen Charakteristik. Das Gegenteil ist der Fall. Die Gesamtausstattung mit der Blueberry-Reihe hat praktisch keinen Eigenklang. Und genau das macht sie zur perfekten Basis für jede Kette. Für das Geld, das man problemlos in ein einziges Kabel investieren könnte, kauft man bei JIB-Germany mit der Blueberry-Serie ein ganzes, perfekt aufeinander abgestimmtes, Kabelarsenal. Das ist schon sehr beeindruckend.
Als nächstes widme ich mich einem Musikstück, das ich schon lange mal in einem Hörtest anbringen wollte, schließlich hat die Bandgeschichte von Schandmaul in Gröbenzell, gar nicht so weit entfernt vom „Redaktionshauptsitz“, angefangen. Mit „Stunde des Lichts“ von ihrem Album Anderswelt in CD-Qualität entführen sie in eine fantastische Welt voller Magie und mittelalterlichem Flair. Dudelsack und Geige vermischen sich mit E-Gitarren und Drums. Eine tolle Aufnahme mit natürlichem, akustisch anmutendem Klang ohne zu viel Kompression und einer simplen, sauberen Mischung ohne viele Effekte. Dieses Stück möchte ich nutzen, um Kabel hin und her zu tauschen, rauszufinden, ob ich mit meiner Einschätzung zum Klangcharakter der Blueberries richtig liege und vor allem, ob ich bestimmte Charakteristika bestimmten Kabeln zuweisen kann. Nach einigem Umgestöpsel kann ich mit Sicherheit sagen, dass sich die verschiedenen Merkmale wie Natürlichkeit, Räumlichkeit und Frequenzverlauf der Wiedergabe mit der Blueberry-Serie sehr ausgewogen zueinander verhalten. Es gibt Kabel, die einen bestimmten Bereich eindrucksvoller zur Geltung bringen. Das Gleichgewicht der verschiedenen Disziplinen, das die Kombination aus Strom-, Lautsprecher- und Signalleitung aus identischer Serie in die Wiedergabekette, bringt ist allerdings eine echte Referenz. Aufgeräumt, kontrolliert und gleichzeitig differenziert in der Wiedergabe, ganz egal bei welchem Musikgenre. Mein persönlicher Favorit ist hierbei das SIGNAL.cinch2, das auch mit anderen Lautsprecherkabeln wunderbar harmoniert, jedes Mal das gewisse Etwas an Ruhe und Ordnung in die Wiedergabe bringt und Stimmen einen angenehm prominenten Platz einräumt, ohne sie zu sehr in den Vordergrund zu stellen. Auch das KLANG.passend macht seinen Job im Vergleich sehr gut, ist aber für mich innerhalb der Serie das schwächste Glied. Mir fehlt ein Quäntchen Lebendigkeit, Dynamik und Strahlkraft im Hochton, allerdings schiele ich hier auch zu Kabeln, die locker doppelt so teuer sind. Das ist ein wenig ungerecht, denn für den aufgerufenen Preis von 300 Euro für 1,5 Meter mit austauschbaren Steckern und der hohen Verarbeitungsqualität bekommt man schon eine Menge geboten. Das STROM.schuko hingegen ist über jeden Zweifel erhaben und wie ich finde dem Rest der Serie weit voraus. Ein soliderer Aufbau ist kaum möglich und ein größerer Querschnitt absolut nicht notwendig. Rüstet man seine Komponenten systematisch immer weiter auf, wird dieses Kabel wahrscheinlich so ziemlich das letzte sein, dem man Beachtung schenken muss, bevor man in weit höhere Preiskategorien aufbricht. Ein direkter Vergleich gestaltet sich mit diesem Testkandidaten zugegebenermaßen am schwierigsten. Vom Ausschalten aller Komponenten, übers Wechseln aller vier Kabel, bis zur Betriebsbereitschaft aller Geräte vergeht eine ganze Menge Zeit, was einen direkten Vergleich im Grunde genommen unmöglich macht. Dennoch gewinne ich mit den STROM.schuko in der Wiedergabekette den subjektiven Eindruck von etwas größerer Souveränität, Dynamik und Ruhe. Der Hauptkaufgrund ist für mich persönlich bei einem Stromkabel ein anderer, es geht mir um eine Langzeitkonstante in meiner Kette. Natürlich will ich sichergehen, nichts unversucht zu lassen für den perfekten Musikgenuss, sehe allerdings an anderen Stellen mehr Verbesserungs- respektive Klangtuningpotential als bei einem Netzkabel. Nichtsdestotrotz finde ich es ungemein befriedigend, eine optisch angemessene und vor allem haltbare Stromzuleitung mit großem Querschnitt zu verwenden. STROM.schuko: Check!
Zum Abschluss wende ich mich noch dem bisher gar nicht behandelten SIGNAL.xlr zu. In meiner HiFi-Anlage gibt es keine symmetrischen Verbindungen, deshalb habe ich meine Studiomonitore zum Spielpartner der JIBs auserkoren. XLR-Verbindungen kann ich ausreichend gut löten und nutze deshalb an den Monitoren selbstgebaute Sommer CarboKab 225 mit Neutrik-Steckern in edler XX-HE-Ausführung. Interessanterweise verlasse ich mich in diesem Bereich auf einen Branchenstandard und experimentiere weit weniger als in meiner HiFi-Kette. Veränderung kann ich letztendlich an einem Abhörlautsprecher, der als Referenz dienen soll, auch nicht wirklich gebrauchen. In erster Linie muss er ein vertrautes Werkzeug sein, das Tag für Tag identisch abliefert. Dennoch bin ich gespannt, wie sich die XLR-Strippe von JIB im Vergleich zum gehobenen Studiostandard macht. Es zeigt sich ein ähnliches Bild wie bisher. Die Lokalisationsschärfe einzelner Instrumente wirkt mit dem Kabel von JIB-Germany größer. Beispielsweise ist die nach links gemischte Geige leichter von dem rechts spielenden Dudelsack zu unterscheiden. Die Raumtiefe ist mit dem Selbstbau wiederum besser zu beurteilen. Auch die Natürlichkeit der einzeln angeschlagenen Gitarrensaiten und Trommeln gefällt mir ein bisschen besser mit meinem Kabel. Die Stimme hingegen gewinnt mit dem SIGNAL.xlr wieder leicht an Präsenz und Schönklang. Einen entscheidenden Vorteil muss man allerdings dem nicht von mir gefertigten Kabel zusprechen: Es ist mit Sicherheit deutlich haltbarer. Sind alle Verbindungen erst einmal verlötet, wird das JIB-Produkt, wie alle anderen Mitstreiter der Blueberry-Serie auch, steckerseitig komplett mit Kunststoff vergossen. Dort kann dann definitiv nichts mehr oxidieren und eine Zugentlastung ist auch gegeben. Auf Dauer beruhigt es sehr, ein Kabel im Einsatz zu wissen, dessen Wiedergabequalität nicht durch oxidierende Kontakte abnehmen wird. Einen Nachteil der männlichen XLR-Stecker am Blueberry möchte ich dennoch nicht verschweigen: Es weigert sich, an, auch im HiFi-Bereich weit verbreiteten, Neutrik-Buchsen mit Sicherungsnase einzurasten und ist somit nicht vor versehentlichem Herausziehen geschützt.
Die Blueberry-Serie schafft es tatsächlich, sich in einer von JIB-Germany bisher nicht abgedeckten niedrigen Preiskategorie zu positionieren, ohne es sich haptisch oder klanglich anmerken zu lassen. Gleichzeitig etabliert sie eine eindeutige Designsprache und soll, soviel sei verraten, zukünftig noch weiter ausgebaut werden. Schauen Sie doch auf der High End mal am Boaacoustic-Stand der sympathischen Berliner vorbei.
Gehört mit
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Computer | ThinkPad 470s, Intel i5-6300U @ 2,4GHz, 12GB DDR4-RAM @ 2400MHz, Windows 10 (Roon, foobar2000) |
Router | TP-Link Archer C7 AC1750, Sagemcom FAST5460 |
Server | Melco N1 AH 60/2 |
Speicher | LaCie Rugged Mini 2 Terabyte, SanDisk SDCZ88-128G-G46 |
DAC | Mytek Brooklyn Bridge mit Sbooster BOTW (mk I) |
Endstufe | NAD C 275BEE |
Lautsprecher | Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A |
DAP | FiiO X7 Mark II mit AM3A (FiiO Music App, BubbleUPnP) |
Smartphone | Motorola X 4th Gen, 32GB, 3 GB RAM, Android 9 (Apps: BubbleUPnP, TIDAL, Spotify, Roon) |
In-Ears & Zubehör | Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, Shure SE-535-V, ifi IE-Match |
Kabel | Sommer, Vovox, Cordial, Intona, Furutech |
Herstellerangaben
Blueberry STROM.schuko (BB-007-EU)
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Signalleiter | Kupfer OFC (4N) 12AWG 128/0.196mm |
Ummantelung | 15.0±0.15 mm schwarzes CPE + Baumwollgewebe |
Stecker | SCHUKO EU Version (24k-vergoldet) |
Gehäuse | Messing (vernickelt, perlweiß lackiert) |
Längen | 1 Meter: 250 Euro 1,5 Meter: 275 Euro 2 Meter: 300 Euro Weitere Längen auf Anfrage |
Herstellerangaben
Blueberry KLANG.passend (BB-008)
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Signalleiter | Kupfer OCC (6N) + Baumwollgeflecht 16AWG 6*19/0.12+6/0.19mm |
Ummantelung | 8.0±0.15 mm schwarzes PVC + Baumwollgewebe |
Stecker | austauschbare Gabeln + Bananas (24k-vergoldet) |
Gehäuse | Messing (vernickelt, perlweiß lackiert) |
Längen | 1,5 Meter, 1 Paar: 300 Euro 2,5 Meter, 1 Paar: 400 Euro 3 Meter, 1 Paar: 450 Euro Weitere Längen auf Anfrage |
Herstellerangaben
Blueberry SIGNAL.cinch2 (BB-005)
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Signalleiter | Kupfer OCC (6N) 24AWG 19/0.127mm |
Schirmung | 2-fach |
Ummantelung | 6.0±0.15 mm perlsilber-graues PVC + Baumwollgewebe |
Stecker | Cinch (24k-vergoldet) |
Gehäuse | Messing (vernickelt, perlweiß lackiert) |
Längen | 1 Meter: 150 Euro 1,5 Meter: 170 Euro 2 Meter: 190 Euro 3 Meter: 230 Euro 5 Meter: 310 Euro Weitere Längen auf Anfrage |
Herstellerangaben
Blueberry SIGNAL.xlr (BB-006)
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Signalleiter | Kupfer OCC (6N) 24AWG 19/0.127mm |
Schirmung | 2-fach |
Ummantelung | 8.0±0.15 mm schwarzes PVC + Baumwollgewebe |
Stecker | XLR (m/w) (24k-vergoldet) |
Gehäuse | Messing (vernickelt, perlweiß lackiert) |
Längen | 1 Meter, 1 Paar: 200 Euro 1,5 Meter, 1 Paar: 250 Euro 2 Meter, 1 Paar: 300 Euro 3 Meter, 1 Paar: 400 Euro Weitere Längen auf Anfrage |
Hersteller/Vertrieb
JIB-Germany Technology GmbH
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Anschrift | Am Großen Rohrpfuhl 25 12355 Berlin |
Telefon | +49 30 70762768 |
kontakt@jib-germany.de | |
Web | www.jib-germany.de |
Wie Sie sich vielleicht erinnern: Pro-Ject war schon immer etwas verrückt und macht gerne Produkte und Investitionen, die nicht besonders Mainstream sind. Zu der Zeit, als alle auf CD aufgesprungen sind, fing man mit Plattenspielern an! Jetzt, da alle mit Streaming beginnen, investiert Pro-Ject in einen neuen revolutionären CD-Spieler.
Lassen wir Heinz Lichtenegger, Pro-Jects CEO, selbst erklären, warum er sich gerade jetzt dazu entschloss, einen CD-Spieler auf den Markt zu bringen: „Ich persönlich glaube daran, bewusst Musik zu hören. Ich glaube auch, dass eine bestimmte Gruppe das physische Medium einfach in der Hand haben will. Das gilt für analoge Platten. Aber ich denke, das gilt auch für die CD! Ich bin mir sicher, dass viele Leute die Mehrheit ihrer CDs auf eine Festplatte oder in ihre Keller stecken werden, wie es bei analogen Schallplatten auch der Fall war, und ansonsten hauptsächlich Streaming-Services hören.
ABER: Viele möchten ihre besten CDs behalten und dafür einen richtigen CD-Player haben. Sehr gute Qualität, aber nicht zu teuer. Wie auch bekannt, sind echte RedBook-CD-Player selten geworden, High-End-Mechanismen gibt es nicht mehr. Die Industrie verwendet DVD- oder PC-Laufwerke mit viel Servotechnik und Software, um die CD zum Laufen zu bringen. Mehr oder weniger gut, aber nicht der beste Weg. Wir wissen heute, dass das Laufwerk für das Lesen aller 16Bits der CD unerlässlich ist, und die meisten CD-Player sind leider so schlecht, dass sie nie mehr als 10Bits gesehen haben. Kein Wunder, dass die CD im Laufe der Zeit im Vergleich zu Vinyl und zum Streaming einen etwas schlechteren Ruf erhalten hat. Deshalb wird es Zeit, wieder einen perfekten CD-Transport der Spitzenklasse zu schaffen.
Warum Transport? Da die meisten heutigen Besitzer eines Hifi-Stereo- oder AV-Systems bereits über einen sehr guten DAC verfügen, brauchen wir nicht unbedingt einen DAC in unseren CD-Player einbauen und so das Produkt 50 Prozent teurer machen? Also konzentrierten wir uns auf einen CD-Transport - THE BEST EVER. Glücklicherweise lebe ich in Wien, und Wien war eine der Städte, in denen Philips eine Entwicklungsabteilung hatte. Hier wurden viele CD-Player und -Mechanismen entwickelt. Zum Glück sind die Herren, die an dieser epochalen Erfindung beteiligt waren, immer noch in der Firma StreamUnlimited tätig.
Wir können heute mit Stolz sagen, dass der Papst des CD-Players - Herr Michael Jirousek – mitgeholfen hat, den ultimativen CD-Player zu entwickeln. Unsere neue CD Box RS2 T basiert auf dem neuen ultimativen CD Pro 8-Laufwerk mit hochentwickelten, hochpräzisen, neuen mechanischen Qualitäten, um das perfekte BIT-Signal auszulesen. Wir haben ein sehr robustes Chassis und Elektronik für dieses Laufwerk entwickelt, der das perfekte Signal Jitter-frei an die Vielzahl der Ausgänge liefert. Wir können leichten Gewissens sagen, es ist der beste CD-Transport aller Zeiten und der perfekte Partner für so viele DACs in Premium-Qualität.“
Die CD Box RS2 T ist für 2.499 € UVP (inkl. MwSt.) erhältlich.
Vertrieb
PRO-JECT Audio Systems
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Anschrift | PRO-JECT AUDIO SYSTEMS a division of AUDIO TUNING GMBH Margaretenstrasse 98 A-1050 Wien Österreich |
Telefon | +43 1 544 858 0400 |
info@project-audio.com | |
Web | www.project-audio.com/de |
Hersteller
Audio-Optimum GmbH
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Anschrift | Hochlarmarkstr. 43 45661 Recklinghausen |
Telefon | +49 2361 890260 |
info@audio.ruhr | |
Web | www.audio.ruhr |
Während der Norddeutschen Hifi-Tage entdeckte ich den aus dem Pro-Audio-Bereich stammenden Hersteller Audio Optimum, dessen Hifi-Linie hierzulande von G8 & Friends vertrieben wird. Nicht nur der Klang im Ausstellungszimmer war Grund für meine spontane Zusage, als G8-Geschäftsführer Helmut Oltersdorf einen Besuch im Revier vorschlug.
Aus meiner Affinität für Studioequipment habe ich ja noch nie einen Hehl gemacht. Und zu einem Besuch in der – weiteren – alten Heimat braucht mich auch niemand zu überreden. Später kam dann noch des Kollegen Wolfgang Kempers ausgesprochen positive klangliche Beschreibung der Vorführung in seinem Messebericht hinzu. Spätere Recherchen auf der Audio-Optimum-Website ergaben, dass ein Grund für die klanglich überzeugende Präsentation Audio Optimums patentierter SINCOS®-Verstärker sein dürfte: Hier geht es also nicht einfach um einen aktiven Studiomonitor, sondern um eine sehr eigenständige technische Lösung. Übrigens ergab die Google-Suche auch, dass sich die Firma eine Internet-Adresse gesichert hat, die mich fast ein wenig neidisch machen könnte: audio.ruhr. Noch sympathischer ist, dass ein ebenso begnadeter Jazzer und vor keiner Abstrusität zurückschreckender Komödiant Audio Optimums Monitore nutzt und sich per Video dazu auch öffentlich bekennt: Helge Schneider.
An einem recht trüben, regnerischen Morgen holt mich Helmut Oltersdorf dann in Essen ab. Das Wetter kann meine gute Laune aber nicht trüben, denn wenn man im Hotel Alte Lohnhalle übernachtet, sieht man sofort nach dem Aufstehen den Förderturm der ehemaligen Zeche Holland/Bonifacius: zumindest für mich ein erbaulicher Anblick. Durch den dichten Verkehr geht es dann über die vertraute A40 und A43 in den Hof eines Wohngebietes in Recklinghausen: In einer großen, teils mehrgeschossigen Halle liegen die Büros, die Fertigung, das Lager und der Hörraum von Audio Optimum. Dort werden Helmut Oltersdorf und ich von der Betriebsleiterin Alexandra Mittelbach und Stefan Wehmeier, der für Forschung und Entwicklung verantwortlich zeichnet, begrüßt. Aber das trifft es nicht ganz: Stefan Wehmeier widmet sich hier nicht nur den gerade genannten Aufgabenbereichen, er ist Audio Optimum oder zumindest der Kopf der Firma. Er begann mit ersten Lautsprecherbasteleien im Alter von zwölf Jahren und baute gerade mal vier Jahre später seine erste komplette Hifi-Anlage. Folgerichtig studierte er dann Nachrichtentechnik an der Ruhr Universität in Bochum.
Noch mehr Energie steckte er die Konstruktion von Car-Hifi-Komponenten. Für alle unter Dreißigjährigen: Car Hifi war in den 70-ern und den folgenden Jahrzehnten ein ganz heißes Thema. Da kombinierte man fröhlich Receiver, Endstufen und Lautsprechersysteme und ersann individuelle Einbaulösungen, wie sich der Autor noch gut erinnern kann – auch wenn ihn das Thema eher peripher interessierte. Das Problem war vor allem die auf zwölf Volt begrenzte Spannung des Bordnetzes, die hohe Leistungen verhinderte. Daher ersannen findige Köpfe Schaltspannungswandler, die höhere Spannungen als die üblichen zwölf Volt für die Leistungsverstärker generierten. Einer dieser findigen Kreativen war Stefan Wehmeier, der auch heute noch ins Schwärmen geraten kann, wenn er sich an die Clarion-Receiver mit hochwertigen Potentiometern statt Lautstärke-Chips und allerbesten CD-Laufwerken erinnert. Sein Spezialgebiet waren damals Hochfrequenz-Spannungswandler. Kurz darauf folgte die Gründung der ersten eigenen Firma. Im Jahre 2004 fand er dann einen Investor, der ihm bei seinen Basisentwicklungen völlig freie Hand ließ. 2014 gründeten Friedrich Wilhelm Bussieweke – heute Geschäftsführer der GmbH – und der Entwickler die Firma Audio Optimum.
Die aktiven Monitore Audio Optimums unterscheiden sich durch zwei in wichtigen Ländern patentierte Entwicklungen Stefan Wehmeiers von denen der Mitbewerber. Zum einen ist es eine aktive analoge Frequenzweiche, die die akustischen Übertragungsfunktionen nach Linkwitz/Riley berücksichtigt und im Übertragungsbereich phasenparallel arbeitet. Dabei geht es nicht um Phasenlinearität der Summe. Nur wenn die Phasenparallelität zwischen den einzelnen Wegen nicht nur grob angenähert, sondern im Rahmen der Genauigkeit aller frequenzbestimmenden Bauteile der Aktivweiche mathematisch exakt ist, verhalten sich Mehrwegesysteme akustisch wie „ideale Breitbandsysteme“ mit vollkommen natürlicher Musikwiedergabe, erläutert Stefan Wehmeier. Die Entwicklung einer passiven Weiche sein für ihn eher Kunst als Wissenschaft. Wer tiefer in das Thema einsteigen möchte, dem sei der Artikel „Die natürliche Musikwiedergabe“ auf Audio Optimums Website empfohlen.
Dort finden sich auch Informationen über den SINCOS®-Modulator, die Vollbrückenendstufe, für die das US-Patent 9.287.826 erteilt wurde. Sie soll die Vorteile von selbstschwingenden und getakteten Pulsweiten-Verstärkern miteinander verbinden. Bei dieser Kombination von um 90 Grad versetzten Recht- und Dreiecksgeneratoren sei die Schaltfrequenz vom Modulationsgrad unabhängig, es entstünden keine nennenswerten Wärmeverluste und es gebe bis zur maximalen Lautstärke keine hörbaren Verzerrungen, führt Stefan Wehmeier aus. Damit seien die SINCOS®-Verstärker allen klassischen analogen Leistungsverstärkern – unabhängig davon, ob sie mit Röhren oder Transistoren arbeiten – prinzipiell überlegen. Auch in Sachen D/A-Wandler-Technologie bezieht der Entwickler klar Stellung. Für ihn kommen aus klanglichen Gründen nur Non-Over-Sampling-DACs in Frage, eine Ansicht, die beispielsweise auch die Entwickler von Digitale Audio Systeme teilen. Bei der Wandler/Vorstufen-Kombination Audio Optimum NOS-DAC2 muss das Rekonstruktionsfilter für Frequenzen größer/gleich 88,2 Kilohertz übrigens manuell umgeschaltet werden.
Außer den NOS-DACs mit und ohne Vorstufe hat Audio Optimum noch Phonovorstufen für MM und MC, eine Mono-Endstufe und zwei aktive Standboxen sowie zwei ebenfalls aktive Kompakt-Lautsprecher auf Ständern im HiFi-Programm, wie auf der Website zu sehen ist. Aber Stefan Wehmeier beschäftigt sich aktuell auch mit der Stromversorgung und Erdung der Geräte. Neben speziellen Netzverteilern bietet er auch einen durchkontaktieren sternförmigen Stromverteiler an, dessen Prinzip an Naims Power-Igel erinnert. Bei meinem Besuch noch nicht serienreif, aber ungemein spannend sind die Erdungsmodule, die mit den Netzverteilern verbunden werden können – aber dazu später mehr. Abgerundet wird das Angebot durch Signal-, Lautsprecher- und Netzkabel. Bei den Signalkabeln sind die einfacheren Modelle mit einem Baumwollschlauch ummantelt, die teureren mit einem Basaltgeflecht. Dies umgibt auch die Lautsprecherkabel, die mit Leitern in verschiedenen Durchmessern erhältlich sind. Der Komposition einer Komplettanlage – vom Plattenspieler und Streamer einmal abgesehen – mit Audio-Optimum-Komponenten steht also nichts im Wege. Laut Stefan Wehmeier soll eine Kette aus seinen Geräten keinen eigenen Sound aufweisen. High End hingegen sei für ihn „kreatives Sounding“, die Kompensation von Fehlern.
Nach jeder Menge Firmengeschichte, komplexen technischen Ausführung, klarer Meinung und intensivem Gedankenaustausch geht es dann von der gemütlichen Sitzecke in der Fertigung durch das Lager in den Hörraum. Der ist moderat akustisch behandelt und wird von einem mächtigen Holzofen bestens temperiert. Vor dem Hörsofa steht eine Vielzahl von Lautsprechern, darunter auch ein oder zwei Fremdfabrikate. Im Zentrum thront ein Flachbildschirm: Stefan Wehmeier ist Filmfan und genießt die Soundtracks seiner DVD-Auswahl auch gerne über seine Lautsprecher-Kreationen. Für unsere Hörsession ist eine FS82E an der optimalen Position aufgestellt. Der aktive Zweieinhalb-Wege-Lautsprecher ist mit zwei Acht-Zoll-Tiefmitteltönern und einer 30-Millimeter-Seidenkalotte bestückt. Die Elektronik – die analoge, phasenparallele Frequenzweiche und die drei SINCOS® Vollbrückenendstufen – sind in einem recht zierlichen externen Holzgehäuse untergebracht. Um einmal kurz vorzugreifen: Gegen Ende unserer Hörsitzung haben die FS82E bewiesen, dass sie Soundtracks ebenfalls adäquat wiedergeben: Auch Heimkino braucht keinen Subwoofer, wenn die Hauptlautsprecher derartige Bassqualitäten besitzen wie die Audio Optimum.
Auch bei den ersten Stücken, von denen die meisten von der Festplatte über Stefan Wehmeiers Laptop, einige wenige per Onkyos HF Player von meinem iPhone kommen, hat mich die Tieftonwiedergabe völlig begeistert. Was die Audio Optimum da zu Gehör bringen, liegt weit über dem, was man in ihrer Preisklasse erwarten darf: Sie verbinden scheinbar grenzenlose Energie mit nahezu perfekter Kontrolle. Genießt man mit geschlossenen Augen, meint man, einen deutlich größeren Lautsprecher vor sich zu haben. Aber ich muss jetzt wirklich aufpassen, dass kein falscher Eindruck entsteht: Trotz allen überschwänglichen Lobes für den Tieftonbereich musizieren die FS82E wie aus einem Guss. Da ist kein Frequenzbereich überbetont oder unterbelichtet. Die Standboxen musizieren tonal völlig ausgewogen, der Klang löst sich bei den entsprechenden Aufnahmen vom Gehäuse, die Instrumente und Stimmen stehen frei im Raum.
Genau genommen ist meine bisherige Beschreibung nicht ganz zutreffend, denn ich höre ja nicht nur die aktiven Audio-Optimum-Schallwandler, sondern auch die Wandler/Vorstufen-Kombination NOS-DAC2 samt firmeneigener Signal- und Netzkabel. Natürlich ist es unmöglich, in einer unbekannten Anlage klangliche Phänomene mit Gewissheit einer einzelnen Komponente zuzuschreiben. Dennoch bin ich ziemlich sicher, dass der Non-Over-Samling-Wandler einen guten Teil dazu beträgt, dass die Wiedergabe völlig frei von Schärfe und Nervosität ist. Was ich für die Lautsprecher schon formuliert habe, gilt also für die gesamte Kette: Sie ist ihren Preis allemal wert, ja bietet in einigen Bereiche deutlich mehr, als man für diesen gemeinhin erwarten darf.
Dass er sich aktuell mit dem Thema Erdung beschäftigt, hatte Stefan Wehmeier ja schon angesprochen. Im Hörraum geht er ein wenig ins Detail und demonstriert auch den Stand seiner Entwicklungen. Da nicht jeder einen einen Meter langen Stahlstab tief im Erdreich verbuddeln kann, um darüber idealerweise die Störung auf dem Erdleiter abzuführen, suchen einige Firmen nach praktikableren Lösungen für Hifi-Fans. Audio Optimums Entwickler setzt auf eine sogenannte „Ground Box“: ein Kistchen aus Holz, das mit Turmalinen gefüllt ist, zwischen denen sich Kupferplatten befinden, die mit dem Erdleiter einer Steckdosenleiste verbunden werden können. Turmalin weist einen elektrokalorischen Effekt auf: Er reagiert auf die Änderung der elektrischen Feldstärke mit Abkühlung oder Erwärmung. Nachdem wir uns gründlich mit unserem Teststück vertraut gemacht haben, verbindet Stefan Wehmeier die Groud Box mit dem Erdleiter seines sternförmigen Stromverteilers: Der imaginäre Raum scheint nun minimal größer, der Hintergrund schwärzer und die Wiedergabe insgesamt noch einen Hauch dynamischer. Und damit hätten die FS82E auch ihre Monitorqualitäten unter Beweis gestellt: Sie machen die Wirkung des Erdungsmoduls deutlich hörbar. Leider haben sich die Autoren dieser Publikation bisher noch nicht mit der spannenden Erdungsproblematik beschäftigt. Nach einer kürzlich eingegangenen Leseranfrage zum Thema hat mich nun auch Stefan Wehmeier weiter dafür sensibilisiert. Und nicht nur das: Er hat mir auch freimütig seine bisherigen Lösungsansätze vorgestellt. Dafür gebührt ihm mein Dank.
Bei so intensiven Gesprächen vergeht die Zeit wie im Flug. So ist es an Helmut Oltersdorf, ein wenig auf den Aufbruch zu drängen. Schließlich steht noch ein kurzer Besuch in seinem privaten Hörraum auf dem Programm. Der rundet den Blick auf Audio Optimum ab, dann auch hier steht eine nahezu komplette Kette des Recklinghäuser Herstellers. Die erhält hier ihre Daten von einem eigentlich recht unspektakulären und preisgünstigen Yamaha CD-Player, dessen Laufwerk aber von Manfred Diestertich aufwändig entkoppelt wurde. Obwohl der recht aufwendig getunte Raum wegen seiner geringen Deckenhöhe akustisch nicht unbedingt ideal ist, überzeugt mich die Optimum-Audio-Kette hier sogar noch ein wenig mehr. Und mir wird dadurch auch nachträglich klar, was ich im Demoraum unterschwellig vermisst habe: ein paar zusätzliche Details und eine noch feinere Durchzeichnung des Hochtonbereich. Ich werde mich hüten, hier wieder den Antagonismus Pro Audio / Hifi heraufzubeschwören. Aber vielleicht ist an der Idee der „Single Speaker Demonstration“ doch etwas dran.
Wie dem auch sein: Ich bin sicher, Sie werden Audio Optimum in Hifistatement bald häufiger begegnen. Der Test einer FS82E war schon vor dem Besuch im Revier vereinbart, und nun macht mich Helmut Oltersdorf mit der Ankündigung der kurz nach der High End lieferbaren Ground Boxes schon ein wenig unruhig.
Hersteller
Audio-Optimum GmbH
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Anschrift | Hochlarmarkstr. 43 45661 Recklinghausen |
Telefon | +49 2361 890260 |
info@audio.ruhr | |
Web | www.audio.ruhr |
Vertrieb
G8 & friends GmbH
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Anschrift | Werner Möhring Ferdinand-Poggel-Str. 17 59065 Hamm |
Telefon | +49 5254 660188 |
info@g8friends.de | |
Web | www.g8friends.de |
Die „Ultradisc One-Step“-LP-Boxen von Mobile Fidelity Sound Lab sind das Maß der Dinge im Bereich der audiophilen Vinyl-Reissues, sagt Jan Sieveking, MFSLs deutscher Vertrieb: Exzellent remastert, aus speziellem „Super Vinyl“ gefertigt und in aufwendigen Boxen verpackt, werden die Ausgaben zu begehrten Sammlerstücken.
Mit Stevie Ray Vaughans Texas Flood und Marvin Gayes What's Going On sind nun erstmals Titel der Reihe in einer Stückzahl nach Deutschland geliefert worden, mit der Sieveking Sound die hiesige Nachfrage zumindest zeitweilig wird abdecken können. „Ultradisc One-Step“-LPs werden aus „Super Vinyl“ gepresst, einem neuen Vinyl-Granulat ohne Kohlenstoff-Farbmittel, das beim Presswerk RTI in Camarillo verwendet wird. „One Step“ bezieht sich auf den Prozess der LP-Fertigung, mit dem man so nah an den Klang des Masterbandes kommt wie selten: Bei regulären LP-Produktionen wird der Lackschnitt in einen ersten „Vater“-Stempel mit invertierter Rillenstruktur verwandelt. Von diesem wird dann ein „Mutter-Stempel“ mit korrekter Rillenstruktur erstellt. Erst im nächsten Schritt entsteht der eigentliche Press-Stempel, der für die Herstellung der LP benutzt wird. Mit einem Lackschnitt können auf diesem Weg fast beliebig viele LPs gepresst werden.
Im One-Step-Verfahren entfallen zwei dieser drei Schritte und der Lackschnitt wird direkt zum Press-Stempel, also dem „Vater“, weiterverarbeitet. Der Nachteil: mit jedem Lackschnitt können nur wenige Hundert LPs gepresst werden. Sollen also mehr als wenige Hundert LPs hergestellt werden, werden dementsprechend mehrere Lackschnitte benötigt. MFSL lässt mit einem Press-Stempel 500 Ultradisc-Exemplare herstellen. Bei einer Auflage von 7.500 Exemplaren werden entsprechend 15 Sets der jeweils vier Lackschnitte verwendet. Da in der Fertigung aber auch mal Dinge schiefgehen, werden in der Regel gleich 18 Sätze erstellt. Unterm Strich werden daher für eine Doppel-LP 72 Lackschnitte im Half-Speed-Mastering-Verfahren vom Masterband erstellt. Von Hand, eine nach der anderen. Für jeden dieser Lackschnitte, die täglich per Express vom Masteringstudio zu RTI geflogen werden, wird dann eine Testpressung erstellt, die wiederum bei MFSL angehört wird. Ein zeitaufwendiger und auch teurer Prozess, der zu einem Luxusprodukt mit hoher Sammlernachfrage führen dürfte. Die Lieferung erfolgt in einer aufwendigen Box. Die Seriennummer wird von Hand auf der Rückseite eingetragen. MFSL erklärt, dass es keine weiteren Nachpressungen geben wird.
Bisher verfügbare Titel:
UD1S 2-005 – Stevie Ray Vaughan and Double Trouble – Texas Flood
UD1S 2-008 – Marvin Gaye – What's Going On
Preis: jeweils 199,-
Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
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Ansprechpartner | Jan Sieveking |
Anschrift | Plantage 20 28215 Bremen |
Telefon | +49 421 6848930 |
kontakt@sieveking-sound.de | |
Web | www.sieveking-sound.de |
Warwick Acoustics präsentiert das Referenz-Kopfhörer-System APERIO auf der HIGH END. Der Name APERIO – lateinisch für aufdecken, öffnen, enthüllen – entspricht wörtlich dem Designziel von Warwick Acoustics: alle aufgenommenen Audioinhalte definitiv und unverändert zu reproduzieren.
APERIO wurde für den anspruchsvollen professionellen Audiomarkt entwickelt, als Referenz-Studiomonitorsystem für hochauflösende Audioproduktionen, Mastering, Mixing und Recording-Anwendungen. Darüber hinaus ist das APERIO aber auch so konzipiert, dass es in privaten High-End-Audio-Systemen eingesetzt werden kann.
Warwick Acoustics hat das APERIO Referenzkopfhörersystem darauf ausgerichtet, mit Hilfe einer eigens entwickelten planaren elektrostatischen Technologie ein Höchstmaß an Audioleistung zu erreichen. Es wurde hier die Methodik des Complete System Design eingesetzt, die die Entwicklung und Optimierung aller Elemente im Signalweg des Klangwiedergabesystems von der ersten Zuspielung des Audioinhalts bis zum endgültigen Klang beim Hörer beinhaltet. Das Ziel: ein Wiedergabesystem, das den Audioinhalten keinen eigenen Klangcharakter verleiht. Alle Daten, ob analog oder digital, sollen unverfälscht wiedergegeben werden. APERIO stellt den Höhepunkt dieser Designphilosophie dar, indem es Kompromisse für jedes Element des Systems eliminiert. APERIO wurde für anspruchsvolle Anwendungen entwickelt, die eine extrem hohe Auflösung und höhere Ausgangspegel erfordern - optimiert für die Analyse kleinster, leiser Details, die auf jeder Art von Audiomaterial vorhanden sind.
APERIO verfügt über eine breite Palette von Eingängen, darunter symmetrische und unsymmetrische Analogeingänge sowie auf digitaler Seite AES/EBU, S/PDIF-Koaxial, USB und Ethernet (LAN). Innerhalb des Kopfhörersystems werden alle Audiosignale in ihrer ursprünglichen Domäne und ihrem ursprünglichen Format beibehalten: Analog bleibt immer analog; DSD bleibt DSD bis zu seiner endgültigen Umwandlung in Analog; PCM-Abtastraten werden nie konvertiert. Der Signalweg ist rein, so direkt wie möglich und absolut unverfälscht.
Ebenso verfügt APERIO über einen außergewöhnlichen Line-Ausgangsbereich zum Ansteuern anderer Elektronik- und Tonwiedergabekomponenten, einschließlich externer Verstärker und Lautsprecher. Die Line-Ausgangsfunktion in Verbindung mit einem kompromisslosen Digital-Analog-Wandler (DAC), Vorverstärkerfunktionalität und hervorragender Audioqualität ermöglichen es dem APERIO, als zentraler Knotenpunkt eines hochmodernen Studio-Monitoringsystems oder eines Ultra-High-End-Heim-Audiosystems optimal zu agieren.
Warwick Acoustics finden Sie auf der HIGH END in Halle 1, Stand C11
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
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Die Zeiten, in denen ich mit Digitalem fremdelte, sind längst vorbei: Heute höre ich sogar, ob ein LAN-Switch mit Clock besser klingt. Bei Endstufen ist es mit der digitalen Aufgeschlossenheit aber nicht weit her: Da müssen es schon ein fetter Trafo und reichlich Siebkapazität sein. An beidem mangelt es den SPL Performern nun wirklich nicht.
SPL – oder Sound Performance Laboratory – ist wohl der Hersteller, an den ich beim Musikhören am häufigsten denken muss. Das hat nichts damit zu tun, dass meine erste Anschaffung in Sachen klangbeeinflussender Geräte im Pro-Bereich SPLs legendärer Vitalizer war, und auch nicht damit, dass der Phonitor 2 seit dem Test vor fast vier Jahren noch immer ganz oben auf meiner sommelier-du-son-Anschaffungsliste steht. Nein, es ist unangenehmer: Jedesmal, wenn ich bei einer aktuellen Musikproduktion störende Sibilanten – aka nervende S-Laute – höre, fällt mir ein, wie leicht diese mit SPLs extrem einfach zu bedienenden und wirklich erschwinglichen De-Esser entfernt werden könnten. In Zeiten der Schallplatte wurden diese Geräusche fast immer fein säuberlich eliminiert, da sie durch die Höhenanhebung gemäß der RIAA-Kurve zu Problemen beim Schneiden des Signals in die Lackfolie führten. Digitalaufnahmen verkraften diese energiereichen Störsignale – und deswegen sind sie vielen Aufnahmeingenieuren schlicht egal. Mir nicht! Und damit stehe ich nicht allein: Daniel Weiss, dem Chef von Weiss Engineering geht es offenbar ebenso, denn er hat seine beiden D/A-Wandler DAC501 und DAC502 mit einem per DSP realisierten De-Esser ausgestattet, um die vorlauten Sibilanten nachträglich zu unterdrücken.
Doch zurück zu SPL. Mitte 2016 beschäftigte sich Wolfgang Kemper mit der ersten Komponente aus der Professional-Fidelity-Serie von Sound Performance Lab, dem SPL Director, und war vom Klang der D/A-Wandler-Vorstufen-Kombination ebenso angetan wie später von dem der Stereoendstufe und dem des Entzerrervorverstärkers Phonos. Die mächtigen Performer wurden schon vor einiger Zeit angekündigt, brauchten dann aber doch ein wenig länger, um Serienreife zu erlangen. Nun konnte ich ein Paar ergattern, das bis auf ein Dämpfungspad im Gehäusedeckel den in Kürze ausgelieferten Serienmodellen entspricht. Zum Lieferumfang werden dann auch drei Zierblenden zählen. Dem Testexemplar mit seiner schwarzen Aluminiumfront war lediglich eine rote Blende beigepackt. Diese gibt es aber auch zusätzlich noch in silber und schwarz. Zusammen mit den in den gleichen Farben bestellbaren Frontplatten ergeben sich also neun Farbkombinationen. Hat man sich für die Farbe der Front entschieden, kann man seine Performer ganz nach Lust und Laune mit den jeweils drei Zierblenden, die von einem starken Neodym-Magneten in Position gehalten werden und sich daher ohne Werkzeug austauschen lassen, optisch immer wieder umgestalten. Ein netter Gimmick, den ich bei einem aus dem Pro-Audio-Bereich stammenden Hersteller nicht erwartet hätte.
Ebenso wie die Studiogeräte, die verschiedenen Varianten des Phonitor und die bisher getesteten Komponenten aus der Professional-Fidelity-Serie kommt auch in den Performern SPLs proprietäre Voltair-Technik zum Einsatz: Die Geräte werden von einer Spannung von plus/minus 60 Volt gespeist. Speziell dafür hat SPL diskrete Operationsverstärker entwickelt, die in puncto Dynamikumfang, Klirrfaktor und Maximalpegel alle mit den üblichen plus/minus 15 Volt arbeitenden Operationsverstärker weit übertreffen. Wegen des hohen möglichen Maximalpegels reicht in der Monoendstufe ein einziger Operationsverstärker, um die Leistungstransistoren anzusteuern, bei üblichen Konzepten werden zwei Stufen zur Spannungsverstärkung benötigt. Die 120-Volt-Technik sorgt also für einen sehr kurzen Signalweg, was dem Klang zugute kommen soll.
Die Endstufe ist klassisch bipolar aufgebaut. Ihre Versorgungsspannung ist noch höher als die der Voltair-Technik. Nur so lässt sich die gewünschte Leistung realisieren: Ein Performer stellt an zwei Ohm 1000 und an acht Ohm immer noch 420 Watt zur Verfügung. Die Energie dazu liefert ein 1375-VA-Ringkerntrafo, der auf acht Gummifüßen auf einer zwei Millimeter starken Stahlplatte ruht, so dass kein mechanischer Brumm auf das Gehäuse übertragen werden kann. In einer frühen Version hätte man acht Kondensatoren mit 6800 Mikrofarad zur Siebung verwendet, plaudert Bastian Neu aus dem Nähkästchen. Im Laufe der weiteren Entwicklung des Performer habe er dann an dieser Stelle aber noch eine Menge Potential zur Verbesserung des Klanges entdeckt: Nun kann jeder Performer auf zwei Platinen mit je 50 Elkos von 1000 Mikrofarad zurückgreifen.
Ebenso wichtig wie nahezu unbeschränkte Leistung ist für Bastian Neu natürlich unbedingte Zuverlässigkeit. Daher schaltet seine Endstufe sofort ab, wenn Gleichstrom am Ausgang erkannt wird. Dieser könnte auf eine Fehlfunktion des Performer oder ein mit Gleichspannung belastetet Eingangssignalsignal zurückzuführen sein und die angeschlossenen Lautsprecher gefährden. Nach einer Notabschaltung nimmt der m1000 erst nach dem Aus- und Einschalten den Betrieb wieder auf. Übersteuern und in hohe Verzerrungen treiben lassen sich Performer nicht. Dafür sorgt ein eingebauter Limiter, der optisch arbeitet und daher den Signalweg des Musiksignals nicht beeinflusst. Sein Ansprechen wird durch die gelbe „Protect“-LED auf der Frontseite angezeigt. Die Musikwiedergabe wird nicht unterbrochen. Damit die Endstufen auch an sehr komplexen Lasten keine Schwingungsneigung zeigt, liegt im Ausgang eine 3,8-Millihenry-Spule des renommierten Bauteileherstellers Mundorf.
Auch eine thermische Überlastung der Endstufe ist ausgeschlossen: Wenn am Kühlkörper der Wert von 50 Grad überschritten wird, nehmen die sechs eingebauten Ventilatoren ihre Arbeit auf. Dabei geht es aber nicht darum, um die Kühlflächen einen mittleren Sturm zu entfachen. Viele Lüfter bedeuteten eben auch eine geringe Drehzahl, erläutert Bastian Neu. Selbst auf Messen sei es ihm nicht gelungen, die Lüfter zu längerem Betrieb zu bewegen. Dennoch gibt es neben der Prozessorsteuerung für die Ventilatoren noch eine weitere Schutzschaltung: Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass sich die Kühlkörper auf 85 Grad erwärmen, schaltet sich die Endstufe aus, was durch das Aufleuchten der „Temp“-LED signalisiert wird. Sobald die Temperatur der Kühlkörper auf unter 55 Grad gesunken ist, nehmen die Performer den Betrieb automatisch wieder auf. Bleibt noch zu erwähnen, dass die Endstufe lediglich einen symmetrischen Eingang besitzt, der zu einer Ausgangsbuchse durchgeschleift ist. Mit dem daneben angebrachten „Trim“-Schalter wird nicht die Eingangsempfindlichkeit verändert, sondern in zwölf Halb-Dezibel-Schritten der Verstärkungsfaktor. Eine Dämpfung des ankommenden Signals sei nicht sinnvoll, da dadurch der Fremdspannungsabstand verschlechtert würde, erläutert Bastian Neu. Da gibt es wohl kein Detail, das seiner Aufmerksamkeit entgangen wäre.
Nachdem ein zweites, sechs Meter langes Audioquest Tornado High Current eingetroffen ist, um auch den zweiten Monoblock über den Power-Correction-Ausgang des Niagara 5000 mit dem Netz zu verbinden, beginne ich, die Perfomer einzuspielen. Ich bin zwar hundertprozentig sicher, dass sie vor dem Versand einer umfangreichen Messprozedur unterzogen wurden, nicht aber, dass sie längere Zeit eingebrannt wurden. Also gönne ich ihnen ein paar Tagen und einige Kilowatt, um sich in meinem Hörraum zu akklimatisieren. Auf Tuning-Maßnahmen wie die Aufstellung auf den Füßen von Harmonix werde ich verzichten müssen, da jeder Performer auf fünf Füßen ruht: Zu denen an den üblichen Positionen kommt noch einer in der Mitte des Gehäusebodens. Ich werde die Performer also hören, wie sie sind. Mit einer kleinen Ausnahme: Wegen des fehlenden Dämpfungspads unter dem Gehäusedeckel, werde ich einmal ausprobieren, welche Auswirkung je einer der Diskusse hat, die Artesania zu seinem Rack mitliefert und die zur Beruhigung von Gehäusen entwickelt wurden. Ich muss leider zugeben, dass der Effekt der großen Pucks sehr gering ist: Das Klangbild wird nur minimal ruhiger, schwärzer. Die m1000 scheinen auf High-End-Tuning ähnlich enthusiastisch zu reagieren wie Studioprofis: so gut wie gar nicht.
Während des weiteren Einspielens höre ich Cameron Carpenter an der Orgel des Konzerthauses in Berlin mit Rachmaninoffs „Rhapsody On A Theme Of Pagagini“: eine Schwelgerei in Raum, den Klangfarben des Orchesters und den gewaltigen Tiefen der Orgel. Dabei klingt nichts hart oder nur ansatzweise rau. Die m1000 musiziert so geschmeidig und fließend wie eine Class-A-Endstufe mit sehr überschaubarer Ausgangsleistung. Bei Jonas Hellborgs lange nicht gehörtem Album Silent Life kann man dann erstmals die Kraft der Performer erahnen: Die hart gespielte akustische Bassgitarre Hellborgs habe ich nie so präzise und kontrolliert und dennoch lebendig und emotional ansprechend gehört. Die m1000 haben die Tiefton-Chassis der Epoque Aeon Fine fest im Griff. Die SPLs erweisen sich – im noch halbwegs bezahlbaren Bereich – als ideale Spielpartner der Göbels. Die Biegewellenstrahler scheinen die schnellen Impulsfolgen verzögerungsfrei wiederzugeben. Die weiten, imaginären Räume lassen erkennen, wie sensibel die SPLs auch mit feinsten Signalen umgehen. Sie machen das Solo-Bass-Album klanglich zu einem Hochgenuss!
Das Schöne an Einspielzeiten ist ja, dass man meist in Vergessenheit geratene oder neue Produktionen auswählt. Man muss die Stücke ja nicht kennen und die Komponenten damit bewerten. Noch mehr als Jonas Hellborgs Bass-Spektakel bezaubert mich Till Brönner und Dieter Ilgs Nightfall. Ich hatte das Album gleich nach seinem Erscheinen auf Qobuz entdeckt und in Küche und Wohnzimmer wiederholt gespielt. Nicht aber über die Kette im Arbeitzimmer, da das spezielle Audio-Netzwerk dort aus klanglichen Gründen keine Verbindung zum Internet hat. Also habe ich die Files in der 96-Kilohertz-Version gekauft und auf dem Melco abgelegt. Über die m100 und die Göbels kann man Dieter Ilgs präzises, sehr virtuoses Spiel noch leichter verfolgen, und dennoch kommt der Viersaiter mächtig und farbig rüber. Till Brönners Trompete atmet und strahlt warm. Beide Instrumente werden stimmig in einen mittelgroßen imaginären Raum gestellt, und die nicht selten eingesetzten Effekt ergänzen das Spiel des Duos organisch und wirken außer kurz bei „Scram & Shout“ nie als technische Spielerei. Verstärker und Schallwandler dienen der Musik und machen nicht unnötig auf sich aufmerksam.
Nach knapp einer Woche sollte ich den SPLs aber dann doch mehr Aufmerksamkeit schenken, schließen wollen Sie und ich wissen, wie sie den Klang einer Kette prägen. Nach meinen bisherigen Erfahrungen könnte ich es mir leicht machen – und wahrscheinlich mit Ihnen verscherzen –, in dem ich schreibe: so gut wie gar nicht. Die größte Überraschung war für mich, dass die Performer trotz der Leistungsangabe von einem Kilowatt nicht zu den Boliden zählen, die vor Kraft nicht laufen können. Im Gegenteil: Sie agieren ungemein leichtfüßig, lassen die Musik weich fließen, können aber auch – wenn nötig – ansatzlos eine Menge Energie freisetzen. Wenn mich die Erinnerung nicht trügt, verleihen sie dem Bassbereich noch einen Hauch mehr Druck als Einsteins The Poweramp. Sehr tiefe Pauken wirken allerdings minimal weniger fett, dafür aber besser definiert. Doch bevor ich nun, statt in meinen Erinnerungen zu kramen, zu The Poweramp wechsele, versuche ich, die m1000 mit dem Elektro-Bass-Solo in „Flight Of The Cosmic Hippo“ von Béla Flecks gleichnamigem Album aus der Reserve zu locken. Die SPLs bringen auch die Töne der tiefen fünften Saite so klar und knurrend rüber wie ich es in meinem Hörraum leider nicht gewohnt bin. Damit hätte man nach den bisherigen Erfahrungen rechnen können, nicht aber damit, dass die gesampelten und über einen Stick gespielten Schlagzeugsounds so wenig aggressiv klingen. Ohne dabei auch nur das feinste Detail zu unterschlagen, erweisen sich die Performer im Hochtonbereich als sehr entspannt und völlig frei von Härten.
Der Wechsel zum Einstein bestätigt dann, dass dieser bei Pauken noch mächtiger klingt, allerdings werden hier die Strukturen des Nachhalls in natürlicher Akustik weniger deutlich als bei den feiner durchzeichnenden SPLs. Spontan würde ich den Poweramp als „schöner“ klingend bezeichnen, die Performer als „ehrlicher“. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Die geschilderten Unterschiede werden nur bei einer hochauflösenden Kette deutlich und fallen eher in die Rubrik persönliche klangliche Präferenzen. Dennoch wechsele ich noch einmal. Für diesen Vergleich habe ich Ralf Koschnickes hervorragende Aufnahme von Schostakowitschs Symphonie No. 15 ausgewählt. Die SPLs bringen einen ein wenig näher an die Duisburger Philharmoniker heran. Die Tiefe des Raumes insgesamt unterscheidet sich bei den Performern und dem Poweramp nicht. Im Hochtonbereich sind die Monos minimal zurückhaltender, was ich keinesfalls für einen Fehler halte. Beim Einstein steht dem Hauch zusätzlicher Hochtonenergie aber ein noch solideres und fetteres Tieftonfundament entgegen. Die Stereo-Endstufe und die beiden Monos sind gleichermaßen tonal ausgewogen.
Gehört mit
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Bandmaschine | Studer A80 |
NAS | Melco N1ZH/2, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco MKII |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE |
Up-Sampler | Chord Electronics M-Scaler |
LAN-Switch | SOtM sNH-10G i mit Keces P8 |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 mit Keces P8 |
Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Thales Simplicity, Einstein The Tonearm 12 |
Tonabnehmer | Lyra Olympos, Transrotor Tamino |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Thunder, Tornado (HC), Dragon HC, SOtM dBCL-BNC |
Zubehör | Audioquest Niagara 5000 und 1000, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, AHP Klangmodul IV G, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
SPL Performer m1000
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Line Ein- & Ausgänge | Neutrik XLR, symmetrisch, Pin 2 = (+) |
Eingangsimpedanz | 10 kOhm |
Eingangs-Trimming | 0 dB bis -5,5 dB in 0,5 dB-Stufen |
Eingangsempfindlichkeit | +6 dBu |
Ausgangsimpedanz | definiert durch angeschlossenes Gerät |
Lautsprecherausgang | 1 Paar vergoldete Anschlussklemmen mit ø4mm Kabeldurchführung (schraubbar) und Bananenklemme |
Ausgangsleistung | 1000 W RMS an 2 Ohm, 750 W RMS an 4 Ohm, 420 W RMS an 8 Ohm |
Ausgangsspannung | 180 V Peak-to-Peak, 64,6 V RMS |
Ausgangsimpedanz | < 0,031, 20 Hz bis 20 kHz |
Dämpfungsfaktor | > 280, bei 1 kHz und 8 Ohm |
Frequenzgang | 10 Hz bis 80 kHz |
Rauschabstand | > 118 dB (breitband, unbewertet, bezogen auf Vollleistung), > 123 dB (A-bewertet) |
Verstärkung | 26 dB |
Harmonische Verzerrung | < 0,03% bei 1 kHz, an 420 W, 8 Ohm < 0,05% bei 1 kHz, an 750 W, 4 Ohm < 0,08% bei 1 kHz an 1000 W, 2 Ohm |
Interne Betriebsspannung | +/- 60 V |
Stromspannung | 230 V AC / 50 Hz; 115 V AC / 60 Hz |
Sicherungen | 230 V: T 6,3 A; 115 V: T 12 A |
Stromverbrauch | max. 1370 VA, 50 W im Leerlauf, 0,3 W im Stand-By |
Maße (B/H/T) | 278/205/375mm (inkl. Füße) |
Gewicht | 24,8 kg (nur Gerät), 29,3 kg (Versand) |
Paarpreis | 8400 Euro |
Hersteller
SPL electronics GmbH
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Anschrift | Sohlweg 80 41372 Niederkrüchten |
Telefon | +49 2163 98340 |
Fax | +49 2163 983420 |
info@spl.audio | |
Web | www.spl.audio |
Hier eine News von SPL, die sich eher an Studioprofis, als an Hifi-Fans richtet: Mit dem Gemini findet die M/S-Bearbeitung Einzug in die SPL-Mastering-Serie. Der Gemini ist der erste Mastering M/S Prozessor in 120V-Technik und ab sofort lieferbar!
Der Gemini ist ein M/S-Encoder und Decoder. Mittensignale (Stimme, Snare, Bässe ...) können in einem Stereo-Mix sauber von räumlichen Seitensignalen (Gitarren, Flächen, Becken …) getrennt und individuell bearbeitet werden. Bei der Mastering-Arbeit am Summensignal ist die M/S-Kodierung oft der beste Weg, gezielt Zugriff auf einzelne Elemente in einer Mischung zu erhalten.
Der Gemini bietet auch die Möglichkeit das Stereopanorama zu bearbeiten. Mit dem Balance-Regler kann das Mittensignal im Stereropanorama verschoben werden. Mit dem Trim-Regler kann der Pegel des Mittensignals im Verhältnis zum Seitensignal verändert werden. Im Zusammenhang mit dem Stereo Width Regler kann so das Mischverhältniss beider Kanäle verändert werden. Ein elliptischer Filter zur Beschneidung des tieffrequenten Anteils des Seitenbandes ist ebenfalls mit an Bord.
Durch eine Verknüpfung mit dem Mastering Router SPS Hermes ergeben sich viele weitere Möglichkeiten: Wird die M/S-Encoder und Decoder-Stufe des Gemini jeweils mit einem Insert des Hermes verknüpft, lassen sich M/S Encoder und Decoder in ihrer Position in der Bearbeitungskette frei verschieben. So ist es zum Beispiel möglich, den M/S-Encoder auf Insert 3 zu legen, auf Insert 4 einen Equalizer zur getrennten Bearbeitung des Mitten- und Seitensignals zu nutzen und dann auf Insert 5 die M/S-Decoder-Stufe des Gemini zu verwenden, um wieder ein L/R Stereo-Signal zu generieren. Soll jetzt ein Kompressor als weiteres Gerät für die M/S-Bearbeitung genutzt werden, kann dieses in der Kette einfach auf Position 5 gesetzt werden und die M/S-Decoder-Stufe würde entsprechend auf Insert 6 aufrücken. Unverbindlicher Verkaufspreis des SPL Gemini: 2300 Euro
Hersteller
SPL electronics GmbH
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Anschrift | Sohlweg 80 41372 Niederkrüchten |
Telefon | +49 2163 98340 |
Fax | +49 2163 983420 |
info@spl.audio | |
Web | www.spl.audio |
Das für seine High-End-Wandler anerkannte französische Startup investiert sein Know-how in der Signalverarbeitung in einen Leistungsverstärker, den B.amp. Er arbeitet sowohl im Mono- als auch im Stereo-Modus und ist eine perfekte Ergänzung zum B.dpr-D/A-Wandler mit analoger Lautstärkeregelung.
Der B.amp nutzt die proprietäre „Intelligent Output Drive-“ oder IOD-Technologie, die eine außergewöhnlich natürliche Klangwiedergabe im Einklang mit der Philosophie der Marke ermöglichen soll. Die Idee: Das Beste aus modernen Technologien herausholen, um die üblichen Nachteile zu überwinden, anstatt sie künstlich zu verbergen.
Der B.amp ist ein brückbarer Leistungsverstärker der Klasse AB, der für den Einsatz im Stereomodus entwickelt wurde, aber auch als vollständig symmetrischer Monoblock arbeiten kann. Dieses Design gewährleistet eine optimale Leistung in beiden Modi. Das Schaltung ist das Ergebnis zahlreicher rechnerischer Simulationen, gefolgt von intensiven Hörtests. Die zehnjährige Forschungs- und Entwicklungsphase führte zu elektronischen Verfeinerungen, die dem hohen musikalischen Niveau der Marke entsprechen. Die Ausgangstransistoren arbeiten in Class AB und bieten eine große Leistungsreserve. Die Intelligent-Output-Drive-Technologie, bei der lokales Feedback verwendet wird, beseitigt Kreuzverzerrung. Alle anderen Stufen arbeiten in reiner Class A, einschließlich des Treiberteils der Endstufe.
„Die Entwicklungen zum Thema Verstärker wurden nach der gleichen Philosophie durchgeführt, die wir für die D/A-Konvertierung herangezogen haben: Wir haben zunächst alle technischen Möglichkeiten vorurteilsfrei geprüft, bevor wir die relevantesten Lösungen ausgewählt haben. Deshalb haben wir uns entschieden, die Leistung auf ein angemessenes, aber komfortables Niveau zu setzen,“ erklärt Cédric Bermann.
Ein erstes Modell war auf den Norddeutschen Hifi-Tagen 2019 in seiner Endversion zu hören. Das auf der Kombination B.amp und B.dpr basierende System hat hifistatement.net als „Highlight der Show“ beschrieben. Das elegante und raffinierte Design ist das Ergebnis der Arbeit des Designers Olivier Hess. Die Frontplatte besteht aus CNC-bearbeitetem, mikrogestrahltem Aluminium, während die Lüftungsöffnungen durch ihre progressive Form an die Verstärkung erinnern. Die hyperbolischen Füße, die von anderen Produkten des Hersteller bekannt sind, kommen auch beim B.amp zum Einsatz. Die von B.audio hergestellten Produkte werden in den Werkstätten des Unternehmens in Mutzig bei Straßburg handgefertigt. Die Montage der Elektronikplatinen sowie die Fertigung der Gehäusekomponenten werden vor Ort von Partnerunternehmen durchgeführt. Der B.amp wird ab dem 30. April 2019 zum Verkauf angeboten.
Über B.audio: Die Marke wurde von den Brüdern Cédric und Sébastien Bermann gegründet, die sich leidenschaftlich für Musik und Technik interessieren. Ende 2016 wurde eine wichtige Forschungs- und Entwicklungsphase gestartet. Zuvor wurde das technologische Potenzial von der Alsace Innovation Agency validiert, wo vergleichende Tests mit internationalen Referenzen durchgeführt wurden. Ein Patent wurde angemeldet und das Unternehmen wurde als French Tech zertifiziert und profitiert von der Unterstützung der französischen öffentlichen Investmentbank.
Vertrieb
RB-Audiovertrieb
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Anschrift | RB-Audiovertrieb Reichenauer Straße 15 A-6020 Innsbruck |
Telefon | +43 676 5906026 |
Fax | +43 512 302878 |
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Der Woo Audio Topaz ist eine Kopfhörer/DAC-Kombination, deren Anschlüsse und Akku-Speisung sie für den mobilen Einsatz prädestinieren. Ihre Abmessungen und 90 Quadratzentimeter Alcantara legen andererseits aber den Betrieb auf dem Schreibtisch oder in der Nähe der heimischen Anlage nahe. Ich habe beide Varianten ausprobiert.
Beginnend mit dem iPod hat sich der Markt für digitale Audio-Player und im weitesten Sinne portable Kopfhörer deutlich stärker entwickelt als der für die übrigen Zweige der Hifi-Technik. Dabei haben sich die Komponenten immer weiter ausdifferenziert. Da gibt Kopfhörerverstärker zum Anschluss an den Analogausgang von Smartphones, Kombinationen aus diesen mit einem D/A-Wandler, Verstärker und DAC/Verstärker-Duos für den Schreibtisch zur Verbindung mit Laptop oder Computer, die dann schon ein wenig größer ausfallen, oder gerade noch für den mobilen Einsatz geeignete DACs mit Kopfhörerausgang, die selbst in einer hochwertigen Heim-Anlage die Wandlung digitaler Signale übernehmen können. Bei Chords Hugo 2 etwa legen Größe, Cinch-Ausgänge und die mitgelieferte Fernbedienung diese Anwendung nahe. In dessen Größen- und Gewichtsklasse bewegt sich auch der Woo Audio Topaz. Dennoch würde ich ihn mit Blick auf seine Ein- und Ausgänge nicht als Wandler für eine stationäre Kette sehen.
Es gibt lediglich zwei Kopfhörer-Buchsen, an denen das über das Poti geregelte Signal anliegt: eine klassische 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse sowie eine der neueren fünfpoligen 4,4-Millimeter-Buchsen, an der ein symmetrisches Signal zur Versorgung von dafür ausgelegten Kopfhörern bereitsteht. Über einen Stecker-Adapter findet auch ein Kabel mit dem vor allem im Heimbereich noch gebräuchlicheren vierpoligen XLR-Stecker Anschluss. Eingangsseitig stehen eine USB-C-Buchse und eine fünfpolige 4,4-Millimeter-Buchse für symmetrische Analogsignale zur Verfügung. Zwischen dem analogen und dem digitalen Eingang wählt man einem kleinen Schiebeschalter. Ein zweites Exemplar lässt einen zwischen niedriger oder hoher die Ausgangsleistung entscheiden. Daneben gibt es nur noch ein weiteres Bedienungselement, den Einschaltknopf, neben dem vier LEDs signalisieren, wie es um den Ladezustand des Akkus bestellt ist. Eine der beiden großen Flächen des Gehäuses ist mit Alcantara beklebt, wohl um die Oberflächen, auf denen der Topaz zu liegen kommt, zu schützen. Dies, die erwähnten Eingänge sowie der Ausgang für symmetrisch anzusteuernde Kopfhörer lassen den Woo Audio zum Mitbewerber für hochwertige, stationäre Kopfverstärker werden. Dass er mit seinen über 400 Gramm Lebendgewicht auch netzunabhängig betrieben und in einer größeren Jackentasche Platz finden kann, scheint für mich eher ein Zusatznutzen zu sein.
Obwohl Woo Audio bei seinen bisherigen Kopfhörerverstärkern traditionell auf Röhren-Technik setzt – im breitgefächerten Portfolio finden sich unter anderem Single-Ended-Monos zum Preis von 16.000 Dollar, die auch Hochwirkungsgrad-Lautsprecher treiben können, und Verstärker für elektrostatische Kopfhörer – setzt man beim WA11 nicht nur auf Transistoren, sondern – wie oben angedeutet – auch auf eine vollsymmetrische Schaltung in Class-A. Ein symmetrisches Analog-Signal kann über den erwähnten Pentaconn-Eingang eingespeist werden und der ESS Sabre 9018M Wandler-Chip liefert ebenfalls ein symmetrisches Ausgangssignal. In einer durchgängig symmetrischen Schaltung muss natürlich auch ein Vier-Kanal-Potentiometer verbaut werden: Beim Topaz ist es eines von renommierten Hersteller TKD.
In einem kurzen Skype-Gespräch waren Jack Wu, einem der drei Köpfe hinter Woo Audio, zwar keine zusätzlichen technischen Details zu seinem WA11 zu entlocken, er wies aber darauf hin, dass er die Kopfhörer/DAC-Kombination auch als kompakte, hervorragend klingende Vorstufe sehe und sie bei der anstehenden Axpona auch in dieser Funktion einsetzen werden. In Kürze biete Woo Audio auch die dafür benötigten Kabel von Pentaconn auf XLR an. Für ihn seien die fünfpoligen, koaxialen Stecker und Buchsen die Verbindung der Zukunft. Man habe den Topaz entwickelt, weil alle bekannten Vertreter seiner Gattung einfach einen „portablen Sound“ hätten. Da fehle es an Substanz und der von Audiophilen gewohnten „Hifi Listening Experience“. Nach drei Jahren Entwicklungszeit sei es nun gelungen, dieses Hörerlebnis auch mit einem mobilen Gerät, dem Topaz zu realisieren.
Etwas auskunftsfreudiger zeigte sich Jack Wu dann, als es um die Geschichte von Woo Audio ging: Die Firma wurde von Wei Wu und seinen beiden Söhnen im Jahr 2004 gegründet. Ziel sei es gewesen, die Wünsche sehr anspruchsvoller Audiophiler zu erfüllen und High-End-Geräte zu entwickeln und mit Hand zu fertigen, die Augen und Ohren der Hörer gleichermaßen erfreuen. Das Familien-Team besteht aus Wei Wu als Chef-Entwickler, Zhidong seinem Mitentwickler und Verantwortlichen für das elegante Gehäuse-Design und ihm selbst, der neben technischen Aufgaben vor allem im Marketing tätig und damit das Gesicht der Firma sei. Wei Wu habe mehr als 50 Jahre Erfahrung im Bau von Verstärkern und anderer Elektronik. Im Laufe der Zeit sei er zu der Erkenntnis gelangt, dass einfache Schaltung besser klängen. Da Einfachheit auch Kosteneffektivität bedeute, habe Woo Audio sich den Ruf erworben, auch die anspruchsvollsten Musikliebhaber zu begeisterten und dies zu einem vernünftigen Preis. Woo Audio ist in New York angesiedelt, wo in der eigenen Fertigungsstätte die Endmontage alle Komponenten nach hohen Standards stattfinde.
Auch wenn ich den Topaz wegen seiner Physis nicht unbedingt als Begleiter für unterwegs ansehe, sondern ihm mir eher beim entspannten Hören etwa abends im Hotelzimmer vorstellen kann, habe ich ihn mit dem iPhone verbunden, auf dem eine Menge auch hochgelöster Musik darauf wartet, über Onkyos HF Player ausgegeben zu werden. Als Schallwandler habe ich den überraschend leichten und damit für den mobilen Einsatz geeigneten, aber auch recht anspruchsvollen Mr. Speaker Ether 2 ausgesucht. Die Datenkommunikation zwischen iPhone und Topaz klappt absolut problemlos, auch bei DSD64 und DSD128. Vor allem bei eigenen, ohne Limiter und Kompressor, dafür aber mit jeder Menge Headroom aufgenommenen Stücken muss man den Schalter für die Ausgangsleistung des WA11 auf „HI“ schieben und auch das Potentiometer recht weit aufdrehen: Der ausgeprochen angenehm zu tragende Ether 2 ist kein Wirkungsgradwunder, dafür aber ungemein dynamisch und hochauflösend. iPhone, Topaz und Ether 2 bieten Musikgenuss auf sehr hohem Niveau. Das verlässt man auch nicht, wenn der WA11 statt des leistungshungrigen Mr.Speaker den leichter zu treibenden, aber schwerer zu tragenden Audeze LCD-X speist: Das Klangbild wirkt hier zwar ein bisschen weniger feingezeichnet, dafür vermitteln die Bässe eine fast körperlich erfahrbare Wohlfühlatmosphäre. Der Topaz lässt beide Kopfhörer in ihren jeweiligen Paradedisziplinen glänzen.
Für eine konkretere Standortbestimmung sorgt ein Vergleich mit Chord Electronics' Mojo und Hugo 2. Der vertraute LCD-X macht schnell klar, dass die klanglichen Unterschiede zwischen dem Woo Audio und dem Mojo ähnlich groß sind wie die preislichen. Da hilft dem kleinen Chord auch sein von Rob Watts konzipierter FPGA-Wandler nichts: Der Topaz spielt einfach detailreicher, offener und souveräner. Daran ändert auch der Wechsel zum Audioquest NightOwl Carbon prinzipiell nichts, graduell schon: Hier sind die klanglichen Vorteile für den Topaz nicht ganz so groß – und das, obwohl man die Lautstärke für den NightOwl deutlich weiter aufdrehen muss als beim LCD-X. Beim Topaz schaltete ich dazu die Ausgangsspannung auf „HI“, während man beim Audeze auch mit „LO“ auskommt.
Chords Hugo 2 ist natürlich ein anderes Kaliber als der Mojo und auch ein gutes Stück teurer als der Topaz. Dennoch soll er sich hier mit diesem messen – und zwar zuerst in Kombination mit dem Ether 2: Hier kommt der Hugo 2 hauptsächlich in Sachen Raumdarstellung dem ein gutes Stück näher, was ich von meiner Anlage her gewohnt bin. Das könnte natürlich daran liegen, dass in meinem Hörraum schon seit Jahren ein Chord Electronics DAVE die Wandlung übernimmt und ich auf Rob Watts' spezielle Wandlertechnik einfach eingehört bin. Außerdem ist die Raumillusion – zumindest für mich – über Kopfhörer eine andere als bei Lautsprechern in einem Raum. Dennoch ziehe ich die Fülle feinster – räumlicher – Informationen bei der „Improvisation“ auf Le Concert De Parfums vor, die der Hugo 2 hörbar werden lässt. Bei Schostakowitschs „Polka“ hingegen faszinieren auf Anhieb die satten und warmen Klangfarben des Topaz, was dazu führt, dass ich beim Hugo mit den verschiedenen Filtern experimentiere. Von denen kommt die Numero drei – 16fs = warm – dem Klangbild des Topaz am nächsten. Zwar hat der Chord auch bei diesem Stück leichte Vorteile, wenn es um die Darstellung des Raumes geht. Aber hier scheint das eher ein untergeordnetes Kriterium zu sein.
Bei Abdullah Ibrahims „Calypso Minor“ faszinieren die beiden Verstärker/DAC-Kombinationen auf ihre Weise: Der Topaz bringt den Bass ein wenig knarzender rüber, der Hugo suggeriert eine minimal größere Bass-Drum, die mit einem Hauch mehr Druck erklingt. Glücklicherweise muss ich mich hier nicht für eines beiden hochkarätigen Geräte entscheiden. Vielleicht macht es einem der Audeze ja leichter. Tut er leider nicht. Bei ihm sind die beschriebenen Unterschiede zwar auch wahrzunehmen, allerdings in leicht abgeschwächter Form. Sollte der Audeze ein wenig mehr – wenn auch sehr angenehmen – Eigenklang besitzen als das neutralere Leichtgewicht von Mr. Speaker? Egal, es geht ja um die Kopfhörer/DAC-Duos: Für mich hat der Hugo hier minimale Vorteile, aber wie gesagt, ich habe mich ja schon lange auf Chords Wandlertechnik eingehört. Doch selbst, wenn ich den Hugo leicht vorziehe, gilt, was Jack Wu in seiner kurzen Firmengeschichte mit anderen Worten behauptet hat: Woo Audio bietet sehr hohe Qualität zu einem kundenfreundlichen Preis.
Abschließend werde ich beide Kopfhörer noch einmal am Topas hören, und zwar abwechselnd am symmetrischen und unsymmetrischen Ausgang. Da ich aber weder für den Mr. Speaker noch den Audeze Kabel mit Pentaconn-Stecker habe, kommt hier Woo Audios Steckeradapter zum Einsatz, so dass die üblichen vierpoligen XLR-Stecker verwendet werden können: Beim ersten Song über den LCD-X bringt die symmetrische Anschlussvariante kleine, aber entscheidende Vorteile: Die Musiker scheinen mit mehr Spaß zu Sache zu gehen, die Durchzeichnung des Klangbildes gelingt noch eine Spur besser und der Groove will mir noch intensiver erscheinen. Auch beim Anfang des ersten Teils von Keith Jarretts Köln Concert ziehe ich die symmetrische Verbindung vor. Sie liefert einfach mehr Feininformation. Leider besteht zwischen dem symmetrischen und unsymmetrischen Ausgang ein recht deutlicher Lautstärkeunterschied. Da ich zuerst die symmetrische Verbindung gehört hat, erhöhe ich nach dem Wechsel auf die unsymmetrische den Pegel solange, bis ich in etwa den gleiche Fülle an Feininformationen höre. Sobald dann die Lautstärke des Flügels zunimmt und der Klang eine minimale Schärfe bekommt, wird klar, dass ich den Verstärker ein gutes Stück weiter aufgedreht habe als bei der symmetrischen Verbindung. Da hört man einfach schon bei geringerem Pegel mehr Details. Auch der Ether 2 scheint beschwingter und rhythmisch interessanter zu agieren, wenn er symmetrisch betrieben wird. Die Bühne wirkt minimal größer, und um die Instrumente gibt es mehr Luft. Auch dynamisch tut sich ein wenig mehr. Die Investition in den Adapter lohnt sich also alle allemal. Oder bestellen Sie Ihren Kopfhörer gleich mit einem Kabel mit Pentaconn-Stecker. Symmetrisch klingt der sehr gute Topas noch ein Stück besser.
Gehört mit
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Datenspeicher | Melco N1ZH/2, iPhone 7 128GB mit Onkyo HF Player, Asus Zenbook mit Audirvana |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco MKII |
Kopfhörerverstärker/Wandler | Chord Hugo 2, Mojo |
Kopfhörerverstärker | Bryston BHA-1 |
Kopfhörer | Mister Speaker Ether 2, Audeze LCD-X, Audioquest NightOwl Carbon |
Kabel | Audioquest Thunder, Tornado und Dragon, Goebel High End Lacorde |
Zubehör | Audioquest Jitterbug |
Herstellerangaben
Woo Audio WA11 Topaz
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Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Der bisher fortschrittlichsten Kompaktlautsprecher von Stenheim: Mit dem ALUMINE THREE hat STENHEIM die außergewöhnliche Qualität seines weltbekannten ALUMINE FIVE-Lautsprechers in einem kompakten Gehäuse gebündelt und ein noch besser zugängliches Musikerlebnis für Audiophile und Musikliebhaber geschaffen.
Der in der Schweiz hergestellte, neue ALUMINE THREE-Lautsprecher ist das Produkt langjähriger Forschung und eines einzigartigen Wissens über audiophile Technologie. Sein Design basiert auf dem ALUMINE FIVE, dem mehrfach ausgezeichneten Lautsprecher von STENHEIM. Wie sein Vorgänger ist es ein Ganz-Aluminiummodell und teilt seine technischen Kernspezifikationen einschließlich extrem hoher Effizienz. Es kann auch mit hochwertigen Verstärkern mit geringer Leistung kombiniert werden. Das kompaktere Gehäuse des ALUMINE THREE ermöglicht eine extrem hohe Leistung zu einem niedrigeren Preis.
Einige Hersteller konzentrieren sich auf die Sinne, andere auf Technologie. Der Ansatz von STENHEIM soll beides vereinen, weil man dort die Auswirkungen physikalischer Einschränkungen auf die subjektive Hörqualität versteht. Der ALUMINE THREE setzt Spitzentechnologie ein, die speziell für Musiker und Musik geeignet ist. Er soll den Zuhörer in das Herz der Musik eintauchen, als würden er es live hören. Die geringste Vibration, Nuance der Stimme, Berührung oder Bogenbewegung und alle Gefühle und Emotionen des Musikers werden spürbar. Die ALUMINE THREE wurde entwickelt, um Musik zum Leben zu erwecken. Dies spiegelt sich in einem zeitlosen, raffinierten Design mit klaren Linien und hellen, neutralen Tönen wider. Der ALUMINE THREE ignoriert flüchtige Trends und ist auf Langlebigkeit und vor allem auf die Wiederentdeckung des Hörgenusses ausgelegt.
Herstellerangaben
STENHEIM ALUMINE THREE
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Vertrieb
Tom Habke Audiovertrieb GmbH
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Anschrift | Bismarckstr. 48 28203 Bremen |
Telefon | +49 421 24199330 |
kundenservice@tomhabke.de | |
Web | www.tomhabke.de |
Der Bericht über den P20 Power Plant war an dieser Stelle nur kurz online. Dafür gibt es einen guten Grund: Das Modell, mit dem ich gearbeitet habe, entspricht technisch nicht dem Serien-Standard – wie ich erst jetzt erfahren habe.
Jürgen Sachweh, der Chef von Hifi2Die4 und damit Deutschlandvertrieb von PS Audio, hatte mir sein Vorserien-Modell des P20 vorbeigebracht, damit ich mich ein wenig länger damit beschäftigen konnte. Zwar hatte er darauf hingewiesen, dass der Aufdruck auf der Frontplatte nicht der aktuellen Namensgebung entspricht. Nach meiner überaus positiven Erfahrung mit dem Firmware-Update für meinen PS Audio P5, über das ich hier ja auch ausführlich berichtete, ging ich aber davon aus, dass das Vorserienmodell technisch auf dem neusten Stand sei und schrieb den Artikel, der kurz online war. Aber dann erreichte mich folgende E-Mail:
Werter Herr Sommer,
für Ihren Test wurde Ihnen das Vorserienexemplar des PS Audio P20 übergeben. Ersichtlich war das an der Aufschrift „Pure Power Plant P20“. Die Seriengeräte heißen „DirectStream PowerPlant P20“. Gegenüber der Vorserie wurde das Gerät auch Hardwareseitig in einigen entscheidenden Punkten verändert, was sich auch klanglich auswirkt. Um eine faire Beurteilung für Ihre Leser zu erreichen bitte ich um die Möglichkeit, Ihnen ein Serienmuster des P20 zur Verfügung zu stellen.
Mit musikalischem Gruß
J. Sachweh
Ich denke, es ist nur fair, dem Wunsch Jürgen Sachwehs zu entsprechen, und Ihnen die aktuelle Version des P20 vorzustellen. Kleiner Trost: Der Großteil der technischen Beschreibung ist bereits fertig und die Mehrzahl der Fotos schon im Kasten. Dennoch kann ich nicht versprechen, dass es mit dem Artikel noch vor der High End klappt.
Nachdem die Kollegen auf Messen einhellig die Vorführungen von Lautsprechern von XTZ und Buchardt-Audio an IOTAVX-Elektronik gelobt haben, war es Zeit, sich einmal mit diesen preisgünstigen Geräten näher auseinanderzusetzen.
So richtig erschließt sich mir die Geschichte von IOTAVX (Internet Of Things Audio Visual eXperience) nicht: Beheimatet in Middlesbrough in England, wurde bis circa 2014 unter dem Namen Nakamichi firmiert. Die Reste der für ihre Kassettendecks bekannten Marke hat seit circa 2008 an sich nur noch Fernseher für den japanischen Markt entwickelt. Übrig blieb ein Entwicklerteam für Elektronik in England, das die eigene AV-Elektronik bis zum Namensstreit noch unter dem Label Nakamichi vertrieb, um sich dann das prosaische Kürzel IOTAVX zuzulegen.
Unter Freunden von Mehrkanalanlagen haben sich die Produkte von IOTAVX einen guten Ruf erarbeitet und gelten als äußert leistungsstark, hochwertig und praxisgerecht ausgestattet bei gleichzeitig sehr vorteilhaftem Preis-/Leistungsverhältnis. Und natürlich als ausgesprochen gut klingend. Ganz frisch auf dem Markt sind die ersten Zweikanalkomponenten, nämlich der Vollverstärker SA3 und die Endstufe PA3. Zumindest den Ruf, günstige Komponenten herzustellen, kann man gleich im Vorfeld bestätigen, der SA3 kostet 450 Euro, die PA3 wechselt für gerade mal 350 Euro den Besitzer.
Von vorne ist der sehr flache und mit 6,5 Kilogramm ziemlich leichte IOTAVX SA3 sehr unspektakulär. Neben dem Ein-/Ausschalter, der den Verstärker aus dem Standby weckt und der immer leicht leuchtet, gibt es lediglich ein Display und einen Multifunktionsregler für Quellenwahl und Lautstärke. Einmal eingeschaltet wird das Firmenlogo eindrucksvoll beleuchtet. Wem das zu viel Light Show ist, kann die Intensität in acht Schritten dimmen. Praktischerweise wird – wenn im Einsatz – dies auch gleich für die Endstufe PA3 mit erledigt, die auf diesem Weg auch aufgeweckt wird. Dafür müssen die Geräte allerdings mit dem beigelegten Bus-Kabel verbunden sein. Einen Kopfhörerausgang gibt es natürlich auch.
So aufgeräumt die Vorderseite, umso opulenter geht es hinten zu. Ein Paar Lautsprecher kann an den IOTAVX SA3 angekabelt werden. Neben gleich fünf Hochpegeleingängen gibt es nicht nur einen Phono-MM-Eingang, sondern auch gleich noch einen Vorstufen-, einen Tape und Subwooferausgang. Digitaler Quellen nimmt sich der IOTAVX entweder über S/PDIF koaxial oder optisch per Toslink an. Am sogenannten „Extension Port“ kann ein Bluetooth-Adapter eingesteckt werden. Dieser war beim Testgerät dabei, unterstützt den aptX Codec und ist mit 25 Euro sehr preisgünstig. Ein kleiner, etwas wackeliger Schiebeschalter erlaubt es, die beiden Endstufen des Verstärkers zu brücken, um mit einer gleich beschalteten Endstufe PA3 jeweils als Monoblock zu fungieren. Dazu gibt es noch einen Eingang für ein Firmwareupdate und Triggerbuchsen, um die Beleuchtungsintensität und Betriebsbereitschaft mit etwaigen weiteren IOTAVX-Geräten abzugleichen.
Im Inneren des SA3 geht es munter so weiter. Ein fetter Ringkerntrafo, pro Kanal knapp 55000 Mikrofarad Siebkapazität und für verschiedene Lastbereiche zwei Typen bipolare Transistoren in einem sehr sauberen Aufbau mit durchweg guten Bauteilen. Reichlich dimensionierte Kühlkörper bieten genug Reserve für die in klassischer A/B-Schaltung aufgebaute Endstufensektion.
Die Lautstärkeregelung erfolgt über ein analoges Lautstärke-Chipset, das durch den Regler digital angesteuert wird. Hier gibt es keinen Verschleiß, außerdem kann neben Balance auch noch eine Klangregelung aktiviert werden. Der Wolfson-Chip im DAC des SA3 nimmt alle Daten bis zu 24 bit 192 Kilohertz entgegen. Da es keinen Re-Clocker gibt, ist der Verzicht auf einen USB-Eingang nur konsequent. Aber mal im Ernst, was soll für den Preis denn noch alles in dem Ding drin sein? Dabei ist die Verarbeitung hochwertig, die Buchsen sind verschraubt, und überhaupt macht das alles überhaupt nicht den Eindruck eines Einsteigerverstärkers.
Mit 45 an acht beziehungsweise 90 Watt an vier Ohm steht für die meisten Anwendungen genug Leistung zur Verfügung. Wem es nach mehr gelüstet, der kann zusätzlich zur Endstufe IOTAVX PA3 greifen. Diese kommt im gleichen Gehäuse wie der Vollverstärker daher, teilt sich mit diesem auch die Technik – bis auf die fehlende Vorverstärkersektion – und die Leistungsdaten im Stereobetrieb. Der Clou ist die bereits angesprochene Möglichkeit, die Endstufe der SA3 und PA3 jeweils im Monobetrieb zu nutzen. Dazu werden beide Geräte auf der Rückseite mittels Schiebeschalter auf „mono“ gesetzt, der linke Vorstufenausgang das SA3 mit dem linken Eingang des PA3 verbunden und jeweils ein Lautsprecher mit den Plusklemmen an Voll- und Endverstärker verbunden. Mit nun 100 Watt an ach und 180 an vier Ohm sollte es kaum noch Leistungsprobleme geben, exotische Konzepte und extrem leistungsgierige Lautsprecher mal außen vor gelassen.
Die IOTAVX P3 hat neben dem Eingang noch einen Vorverstärkerausgang, über den beliebig viele Endstufen hintereinander geschaltet werden können, etwa für Bi- oder Tri-Amping. Das geht auch im Monobetrieb, allerdings dann nur mit einer anderen Vorstufe als der im SA3 beziehungsweise, wenn man auf die Endstufe im Vollverstärker verzichtet. Praktischerweise gibt es für diese Fälle auch Ausgänge im PA3 zum Einschalten und Dimmen der Beleuchtung der folgenden Endstufen.
In der ersten Runde darf sich der IOTAVX SA3 an meinen neuen PMC Twenty5 .22 austoben. Diese stellen zwar keine besondere Stromlast für den kleinen Verstärker dar, benötigen aber gehörig Spannung. Nach einem kurzen Vergleich wird dem internen Wandler des Verstärkers der Vorzug gegeben gegenüber meinen etwas betagten CD-Player, die sowieso an sich nur als Datenlieferant herhalten müssen. Mehr Raum, viel ausgeglichener. Und was der Verstärker hier abliefert, hat mit „Einstiegsklasse“ nicht so viel zu tun. Bei „Rainbow Birds, Part IIb“ von der Marilyn Mazur's Future Song aus der Prä-ECM-Era strotzt das SA3 nur so vor Agilität und Spielfreude. Perkussion steht mit viel Glanz über der Flöte vor dem Schlagzeug über einem kraftvollen gezupften Bass und der Trompete, gespielt vom damals noch weitestgehend unbekannten Nils Petter Molvær. Die begleitenden Bar Chimes und Becken mit Schlagzeug und Bass treiben die Nummer richtig voran. Der SA3 ist in der Mitte absolut kein Kind von Traurigkeit. Auch harte Schläge auf die Toms wirft der kleine Verstärker mit Wucht und Kraft in den Raum. Darunter agiert ein voller, tiefer gezupfter Bass, der ausgezeichnet zu verfolgen ist, auch wenn ihm etwas Härte und Tiefe fehlen – zumindest im Vergleich zu viermal so teuren Kombattanten. Lauter geht auch und macht Spaß. Das ist unerwartet komplett und dabei dynamisch ungebremst.
Ryūichi Sakamotos Neo Geo vom gleichnamigen Album: Asiatisch westlicher Crossover von Bill Laswell ziemlich überproduziert, zieht sich erst mal etwas hin, um dann eruptiv in einen hart gezupfen E-Bass aufzubrechen. Allerlei elektronische Effekte, wild in den Raum gemixt und eine künstliche Räumlichkeit bringen den IOTAVX nicht aus der Ruhe. Er schafft es, trotz seiner leichten Vorliebe für die Mitten, die leblose und auch etwas klirrende Produktion hörbar zu gestalten. Das kann an dieser Stelle schon mal anstrengend werden, wenn ein Gerät hier übertreibt. Keine Gefahr beim SA3, der sich auch noch über die sehr dynamischen Bassattacken her macht. Hier kommt ihm auch seine nicht übertrockene Gangart sehr zu Pass. Druck und Punch, was will man mehr? Den Gedanken, ob man mit den auf dem Papier bescheidenen Leistungsreserven auskommt, macht man sich an dieser Stelle längst nicht mehr. Lediglich ganz tief unten im Basskeller hält sich der IOTAVX zurück. Dafür behält er der bei der Vorne/Hinten-Ortung bravourös die Übersicht. Dass er die vielen flirrenden Einzelteile der Effekte manchmal im Raum nicht mehr hundertprozentig zusammenbekommt, sei ihm verziehen.
Stimmen bekommen durch die tonale Auslegung viel Ausdruckskraft und Körper mit auf den Weg. Für die letzte Plastizität fehlt es obenrum ein bisschen an Strahlkraft und Auflösung. Diese Abstimmung lässt bei Klassik viele Details und eine glaubhafte räumliche Darstellung von Musik auch schon bei niedrigeren Lautstärken zu und funktioniert mit dem minimal fülligen Bass aber an sich mit jeder Art von Musik ganz ausgezeichnet.
Der Bluetooth-Adapter bekommt über das Tablet meines Sohnes die gerade favorisierten Def Leppard und Judas Priest – ich habe an gleicher Stelle schon von Kinderliedern geschrieben: wie die Zeit vergeht – von Spotify zugespielt. Man kann sich – nicht zuletzt dank des guten Adapters – gut ein Bild davon machen, wie fies künstlich und leblos diese remasterten Sachen mit niedriger Datenrate eigentlich klingen. Es bleibt nur, die Fahne für lossless-Formate und auch den Plattenspieler hoch zu halten und zu hoffen, dass die Kinder irgendwann begreifen, was sie mit dem datenreduzierten Mist alles verpassen. Mit unkomprimiertem Material macht der Bluetootheingang seine Sache richtig gut, wenn er auch nicht an das Level des Digitaleingangs ranreichen kann. Für eine Party, Hintergrundbeschallung oder Stream von Filmton ist die Qualität aber mehr als ausreichend.
Aber durch die umfangreiche Ausstattung gibt es ja noch einiges mehr zu hören: Besonders hervorheben möchte ich den Kopfhörerausgang. Meist wird dem nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit gewidmet. In diesem Fall treibt dieser auch hochohmige Kopfhörer, wie meinen Beyerdynamik DT 880 in der 250-Ohm-Version sauber, stabil und bei Bedarf auch richtig druckvoll laut und macht damit die oft benötigten externen Kopfhörerverstärker überflüssig.
Auch der Phonoeingang ist bei Weitem keine zeitgeistige Alibi-Dreingabe. Platte ist ja wieder in und da kann man ja nicht mehr ohne. Hauptsache da, Qualität egal. Die Entwickler von IOTAVX wollten dieses Spiel nicht mitspielen. Durch die Eingangskapazität von 220 Picofarad etwas eingeschränkt bei der Tonabnehmerwahl, spielt der Moving-Magnet-Eingang sehr sauber, feindynamisch, detailreich und bringt den Reiz der analogen Wiedergabe voll auf den Punkt. Ich finde sogar räumlich etwas besser organisiert als die digitale Sektion. Den im direkten Vergleich zur CD bei identischen Aufnahmen etwas unausgeprägteren Punch und die eingeschränkte Grobdynamik schiebe ich auf den verwendeten Tonabnehmer – ich hatte einfach nichts wirklich Großes mit dem Wandlerprinzip im Haus.
Noch was? Ach ja, die Endstufe PA3. Der Umbau geht schnell und simpel. Die Frage, ob das Mehr an Leistung etwas bringt, kann eindeutig bejaht werden. Die Stereobreite weitet sich auf, ohne die räumliche Tiefe zu beeinträchtigen. Mächtige Bassfiguren werden souveräner und tiefer dargestellt, dafür weicht die Schlagkraft einer besseren Auflösung im Raum, etwas mehr Details bei besserer Organisation. Tonal tut sich – zum Glück – nur sehr wenig. Die bereits beschriebenen Eigenschaften lassen sich einfach so übertragen. Wer wirkungsgradstarke Lautsprecher sein Eigen nennt, kann getrost darauf verzichten.
Gehört mit
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Analoglaufwerk | Technics SL-151/II |
Tonarme | Roksan Tabriz, SME V |
Tonabnehmer | Technics EPC-205/III, Ortofon OD + Nadel 30 |
Phonopre | ifi iPhono |
CD-Laufwerk | Denon DCD-1290, Technics SL-P471A |
Wandler | Phonosophie DAC1, Audioquest Beetle |
Verstärker | Creek 5350 SE, Rotel RB-980BX |
Lautsprecher | PMC Twenty5 .22, Dynaudio Evoke 30 |
Kabel | TaraLabs, RG142, Oehlbach, Baumarkt, Funk-Tonstudiotechnik, Supra Cable, Audioquest |
Herstellerangaben
IOTAVX SA3
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Ausgangsleistung | 5W (8Ω, 2 Kanäle), 100W (8Ω, 1 Kanal gebrückt), 90W (4Ω, 2 Kanäle), 180W (4Ω, 1 Kanal gebrückt) |
Frequenzgang (+/-3dB) | 10Hz – 100kHz |
Klirrfaktor (THD+N) | ≤0.005% (80% Leistung, 1 kHz) |
Signal-Rauschabstand | >105dB (32W, A-Gewichtung) |
Eingangsempfindlichkeit | Line 200mV / Phono 2,5mV, 47 kOhm, 220 pF |
Abmessungen (B x H x T) | 435 x 59 x 240 mm |
Gewicht | 6,5 kg |
Preis | 450,00 Euro |
Herstellerangaben
IOTAVX SA3
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Dauerleistung (lastabhängig) | 45W (8Ω, 2 Kanäle), 100W (8Ω, 1 Kanal gebrückt), 90W (4Ω, 2 Kanäle), 180W (4Ω, 1 Kanal gebrückt) |
Klirrfaktor (THD+N) | ≤0.005% (80% Leistung, 1 kHz) |
Signal-Rauschabstand | >105dB (32W, A-Gewichtung) |
Abmessungen (B x H x T) | 435 x 59 x 240 mm |
Gewicht | 6,5 kg |
Preis | 350,00 Euro |
Vertrieb
HifiPilot GmbH
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Anschrift | Höhenstr. 7 75239 Eisingen |
Telefon | +49 7232 3640155 |
kontakt@hifipilot.de | |
Web | www.hifipilot.de |
Vertrieb
MT HiFi Handels GmbH
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Anschrift | Klangmeister-Service An der Bega 10 32657 Lemgo |
Telefon | +49 5261 5810 |