Highendscout Berlin freut sich über einen höchstkarätigen Neuzugang: Seit Juni 2019 agiert Highendscout als exklusiver Distributor in Deutschland und Österreich für die Weltklasse Elektronik von BOULDER Amplifiers, Colorado die die ebenfalls exklusiv von Highendscout vertretenen Digital-Preziosen aus dem Hause PLAYBACK DESIGNS optimal ergänzen.
Boulder – eher bekannt für State-of-the-Art Verstärker im gehobenen fünfstelligen Preisbereich – offeriert mit der neuen 508 Phonostufe , deren Test Sie in Kürze an dieser Stelle finden werden, und dem 866 Vollverstärker mit optionalem DAC Modul Top-Highend in erschwinglichen Preisregionen,ohne den legendären Boulder-Klang zu vernachlässigen. Weiterführende Informationen finden sich unter www.highendscout.de.
Vertrieb
Gottschalk & Pietersen GmbH
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Anschrift | Gervinusstr. 21 10629 Berlin |
Telefon | +49 30 22015093 |
d.gottschalk@highendscout.de | |
Web | www.highendscout.de |
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iFis neues Steckdosensystem PowerStation verwendet Active Noise Cancellation, um eine systemübergreifende Clean-Power-Lösung für leistungsstarke Audio- und Video-Systeme zu liefern. Die PowerStation ist die neuste Entwicklung in iFis Zubehörprogramm zur Leistungssteigerung von Audio- und Video-Systemen.
Bei der PowerStation handelt es sich um ein sechsfach Steckdosensystem, das sicherstellt, dass jedes angeschlossene Gerät mit sauberem, gleichmäßigem Strom versorgt wird. Jedes Audio-System wird durch schlechte Netzspannung beeinträchtigt. Dies ist ein Problem, das vermehrt in Ballungsräumen und in der Nähe von Industriegebieten auftritt. Die Qualität unserer Netzspannung wird zusätzlich durch die Vielzahl günstiger Schaltnetzteile bei PCs, TV-Geräten, Mikrowellen oder Lichtdimmern und dem Elektrosmog, der uns umgibt, beeinflusst. Die Signale, die Ihre Lautsprecher antreiben, sind elektrisch. Ist die Grundlage, aus der diese Signale entstehen, unsere Netzspannung, verunreinigt, sind die negativen Auswirkungen auf die Klangqualität unvermeidlich.
iFi stellt eine Reihe von leistungsstarken Produkten her, die Störsignale der Stromversorgung direkt auf der Spannungsversorgung oder auf den USB-Ports reduzieren. Erstmals bei der PowerStation wird die firmeneigene aktive Rauschunterdrückung (Active Noise Cancellation) in einem System mit sechs Steckdosen angeboten. Die Schlüsseltechnologie der PowerStation ist die Active Noise Cancellation II, die neuste Version von iFis firmeneigener Rauschunterdrückungs-Technologie. Die meisten erhältlichen Power Conditioner sind passiv und nutzen zur Rauschunterdrückung Filter und Regler. Diese passiven Systeme haben wesentliche Nachteile gegenüber dem aktiven System von iFi: Bei diesem System analysiert ein Chip die Störgeräusche und spielt gegenphasige Signale ein, die die Störungen auslöschen. Die Funktion ist vergleichbar mit der Technologie, die man von Kopfhörern mit Geräuschunterdrückung kennt. Störungen auf der Netzspannung treten ursachenbedingt mit unterschiedlicher Frequenz auf. Passive Systeme zur Rauschunterdrückung sind im oberen Frequenzspektrum am effektivsten und lassen bei niedrigen Frequenzen nach. Zudem benötigen sie, um effektiv zu sein, große Kondensatoren, die die Systeme groß und teuer machen.
iFis Active Noise Cancellation II reduziert Störungen effektiv und gleichmäßig über das gesamte Frequenzspektrum um circa 40 Dezibel. Durch passive Filter an jeder Steckdose werden hochfrequente Störungen, die typischerweise durch drahtlose Übertragungssysteme verursacht werden, beseitigt. Das Ergebnis ist ein preiswertes Steckdosensystem, das Gegentaktrauschen – verursacht zum Beispiel durch konventionelle Schaltnetzteile – und Gleichtaktrauschen einschließlich Interferenzen durch WiFi und Bluetooth. effektiv reduziert. Das intelligente Diagnosesystem der PowerStation hilft Ihnen, mögliche Probleme zu vermeiden. Über zwei LEDs zeigt Ihnen die PowerStation an, ob Ihre Geräte phasenrichtig angeschlossen sind und das System über eine korrekte Erdung verfügt. Das Fehlen einer wirksamen Erdung führt zu einem bekannten Problem, einem hörbaren Summen oder Brummen in Ihren Lautsprechern. Mit einem separat erhältlichen Kabel können Sie dies leicht beheben, indem Sie Ihr System mit der Erdungsbuchse der PowerStation verbinden. iFi nennt diese Schaltung „Intelligent Ground“. Sie sorgt dafür, dass in Ihrem System keine Masseschleife entsteht.
Die PowerStation erhöht die Leistung und schützt jede angeschlossene Audio- / Video-Komponente. Um Schäden an Ihrer Elektronik zu vermeiden, bietet sie einen effektiven Schutz vor Spannungsstößen, Spannungsspitzen und Überlastungen. Wird die Schutzschaltung einmal aktiviert, startet die PowerStation erst wieder, wenn die Netzspannung stabil und störungsfrei ist. Das Gehäuse der PowerStation besteht aus einem dunkel eloxierten Aluminium, wie es sich für eine hochwertige A/V-Komponente anbietet. Jede der sechs Steckdosen sitzt in einer isolierten Kammer, um eine gegenseitige Beeinflussung auszuschließen. Gezielt platziertes EVA (Ethylene Vinyl Acetate) sorgt für eine effektive Vibrationsdämpfung.
Wegen seiner hervorragenden Leitfähigkeit wird hochreines, sauerstofffreies OFHC Kupfer in der PowerStation eingesetzt. Dies gilt für die querschnittsstarke Innenverkabelung mit mehrlagiger Polymerisolation, die Stromschienen und die verwendeten Steckdosen. Das alles ergibt ein Maß an Funktionalität und Leistung, das Anwender normaler Clean-Power-Lösungen nur mit erheblichen Mehrkosten erhalten. Die von der PowerStation gebotenen Klangverbesserungen sollen mehr Klarheit und Definition sowie verbesserte dynamische und räumliche Eigenschaften umfassen.
Die PowerStation ist ab sofort lieferbar und kostet 549 Euro.
Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
Telefon | +49 6187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Web | www.wodaudio.de |
O tempora o mores! Testet Hifistatement jetzt schon Hörgeräte? Audiophile Hörgeräte zum Jungfühlen? Keine Sorge, soweit ist es noch nicht. Noch nicht! Aber eine Art Hörgerät ist das Ganze ja irgendwie doch.
Was reitet nun jemanden, der normalerweise mit einer abgefahrenen Röhrenanlage und Feldspulenlautsprechern hört, sich diese Stöpsel – Originalton meiner Frau – ins Ohr zu stecken? Ganz einfach, weil die Musik damit verdammt viel Spaß macht. Und zudem noch hervorragend klingt. Scherze, wie der kleine Mann im Ohr oder so, stecke ich da mit links weg. Ein anderer Grund sind die mittlerweile sommerlichen Temperaturen, bei denen ich keine Lust verspüre,im Wohnzimmer Musik zu hören. Und ein Kopfhörer geht bei 35 Grad draußen für mich gar nicht. Da bietet sich ein Ohrhörer geradezu an. Zudem sag’ ich jetzt einmal ganz bewusst provokant: Wir sollten auch einfach einmal schauen, womit die jüngere Generation heutzutage Musik hört. Eben. Übrigens, die Highend-Szene in Asien ist da schon viel weiter, dort gehören die In-Ears zum guten Ton. Das sieht man allein daran, dass die meisten Top-Geräte aus den asiatischen Ländern kommen, da existieren Hersteller, von denen man hierzulande noch nie etwas gehört hat. Auch ist das Angebot wesentlich größer als in Deutschland. Die gesteigerte Nachfrage hat natürlich auch dazu geführt, dass die Systeme ständig weiterentwickelt und verbessert wurden.
Vision Ears ist eine deutsche Firma mit Sitz in Köln, die ausschließlich Ohrhörer herstellt. Zum größten Teil sind dies individuell an den Gehörgang angepasste Geräte. Dies gewährleistet natürlich einen hervorragenden Sitz und vermittelt einem nicht das Gefühl, einen Fremdkörper im Ohr zu haben. In der Musikbranche sind Vision Ears Modelle schon seit langem sehr gefragt, in der Hifi-Szene ist die Firma bisher weniger bekannt. Zumindest in Deutschland, auf dem asiatischen Hifi-Markt haben sich Kölner schnell einen Namen gemacht und ihre Produkte sind dort hoch geschätzt. Der Erlkönig ist nun ihr erstes Modell mit universaler Passform, da sich die Firma bisher auf die Herstellung maßgefertigter Ohrhörer spezialisiert hatte.
Das vorliegende Schmuckstück stammt nun nicht aus dem Hause Tiffany, sondern ist eines der beiden Topmodelle aus der Premium Serie von Vision Ears. Nachdem die Hersteller in Asien alle am Aufrüsten ihrer Modelle sind, kann der Tophersteller aus Deutschland natürlich nicht hinterherhinken: Nicht kleckern klotzen! So oder ähnlich dachten sich die Jungs wohl bei der Entwicklung des Erlkönigs. Es handelt sich hierbei um einen Ohrhörer, der mit sage und schreibe 13 Treibern ausgestattet ist. Pro Seite versteht sich. Ungewöhnlich ist auch die Möglichkeit, mit Hilfe eines Vier-Wege-Schalters unter der Kopfplatte die Frequenzweichen-Charakteristik den persönlichen Vorlieben oder den tonalen Eigenheiten des Digitalen Audio Players anzupassen.
Das Demo-Modell ist erwartungsgemäß hervorragend verarbeitet und sitzt nach einigem Probieren wie angegossen, obwohl es sich hierbei um keine Custom-Version handelt. Sämtliche Geräte werden in Köln handgefertigt, mit viel Liebe zum Detail. Das Gehäuse besteht aus 825-er Silber, wohl in Hinblick auf die Vorlieben des asiatischen Marktes. Dadurch sind die Hörer auch etwas schwerer als sonst üblich. Für das Anschlusskabel wird OCC-Silber verwendet. Hierbei handelt es sich um ein spezielles Gießverfahren, von dem Japaner Ohno entwickelt. Das Kabel wird nach Vorgaben von Vision Ears vom Kabelspezialisten Effect Audio hergestellt. Der Erlkönig ist mit 13 Balanced-Armature-Treibern ausgestattet, wobei es sich hier natürlich nicht um ein 13-Wege System handelt. Es werden jeweils vier Systeme für Bass, Mitten und Höhen eingesetzt, zusätzlich wird noch ein einzelner Superhochtöner eingebaut. Das Hochtonpaket wird unterschiedlich angesteuert, so dass sich letztlich ein Fünf-Wegesystem ergibt.
Die im Hifi-Bereich normalerweise unbekannten Balanced Armature Treiber benutzen das Musiksignal, um den beweglichen Teil eines U-förmigen Ankers (Armature), der in einem Magnetfeld gehalten wird, zum Schwingen zu bringen. Über eine Mechanik werden diese Schwingungen auf die eigentliche Membran übertragen. Schlussendlich stellt diese Konstruktion eine Art Druckkammertreiber dar. BA-Treiber gehen auf eine Konstruktion aus den 20-er Jahren zurück. Wegen der geringen Ausgangsleistung der Kristall-Radios waren die Kopfhörer mit den hochempfindlichen BA-Treibern ausgestattet. Die heutigen Konstruktionen unterscheiden sich natürlich von denen damals, aber die hohe Empfindlichkeit ist geblieben. Deshalb werden diese Treiber heutzutage hauptsächlich in Hörgeräten eingesetzt. Somit wären wir vom Thema audiophile Hörgeräte gar nicht so weit entfernt. Die beiden weltweit größten Hersteller von BA-Treibern sind Sonion und Knowles. Sie decken fast den gesamten Markt ab und bieten eine Unzahl von Treibern an. Wie bei Standlautsprechern auch, kommt es nun nicht nur auf die geeignete Auswahl der Treiber an, sondern natürlich auch auf die Abstimmung und die Auslegung der Frequenzweiche. Darin besteht die Kunst.
Bevor man sich nun mit Hurra in das Ohrhörer-Abenteuer stürzt, sollte man eines noch beachten: die Ausgangsimpedanz des Verstärkers. Diese sollte möglichst niedrig sein. In-Ears mit BA-Treibern reagieren teilweise empfindlich auf eine höhere Ausgangsimpedanz und verändern die Klangcharakteristik. Dummerweise lässt sich nicht vorhersagen, in welchem Bereich der Frequenzgang verändert wird, das ist von Gerät zu Gerät unterschiedlich. Auch reagieren die einzelnen Hörer unterschiedlich, manche stärker, manche weniger stark. Diesbezüglich sehr anspruchsvoll ist beispielsweise der Campfire Andromeda, trotzdem natürlich ein sehr guter In-Ear. Und noch etwas sollte man beachten, der exakte Sitz im Ohrkanal ist entscheidend für das Endergebnis. Hier sollte man die beiliegenden unterschiedlich großen Ohrpassstücke probieren, bis man die geeignete Größe gefunden hat. Auch andere Fabrikate und Materialien können den Klang verändern. Ich hatte unterschiedliche Hersteller getestet, am besten haben mir allerdings die beigelegten Spinfits gefallen.
Die Erwartungen an die Wiedergabe des Erlkönigs sind enorm, schließlich soll dies ja ein State of the Art Produkt sein. Fangen wir erst einmal in der unteren Schublade an, zumindest, was das Datenformat anbelangt. Eine Aufnahme im AAC-Format, Massive Attac: „Safe From Harm“. Das Bassriff haben sie von Billy Cobhams „Stratus“ geklaut, beziehungsweise den Bass von Leland Sklar gesampled. Dennoch ist eine sehr interessante Interpretation entstanden. Mit dem Erlkönig wird sofort klar, dass es sich hierbei um keine hochauflösende Aufnahme handelt, trotzdem wird das Ganze nicht zerschreddert und einem der Spaß an der Musik genommen. Etwas anderes ist ebenfalls schnell zu hören, nämlich die ganzen Tricks, die bei diesem Projekt angewendet wurden. Die Stimme von Shara Nelson wurde ja regulär aufgenommen und nachträglich dazu gemischt. Unterschiedliche Räume, künstlicher Hall, mit dem iPhone merkt man von alldem nichts. So hatte ich das vorher noch nie gehört. Das Bassriff kommt mit enormen Druck, so wie es sich gehört. Sonst ist das kalter Kaffee. Generell ist die Dynamik mit diesem System – und einem geeigneten DAP – hervorragend und das macht sich natürlich nicht nur bei Massive Attac bemerkbar. Freunde der elektronischen Dance Music hätten hier aber ihre helle Freude.
Nun funktioniert das natürlich nicht nur bei Elektronischer Musik. Eine Beethoven-Einspielung mit den Wiener Philharmonikern wird unter anderem auf diese Weise zum Erlebnis. Dazu kommt noch, dass hier die Tonalität der Streicher hervorragend natürlich wiedergegeben wird. Große Streicherbesetzungen waren schon immer ein Thema bei der Wiedergabe über eine Hifi Anlage, meistens leider kein gutes. Hier fällt aber noch etwas anderes auf, der Klang des Orchesters ist irgendwie anders. Es ist ja bekannt, dass die Wiener ein anderes Klangideal verfolgen und teilweise auch anders konstruierte Instrumente benutzen. Die F-Hörner fallen mir da spontan ein, in Musikerkreisen wegen der schwierigen Treffsicherheit in hohen Lagen auch Glücksspirale genannt. Auch wenn man das Originalorchester noch nie live gehört hat, so fällt einem mit dem Erlkönig die Besonderheit des Wiener Streicherklangs sofort auf. Mit anderen Abspielsystemen wird der Orchesterklang viel weniger differenziert und alles wirkt viel einheitlicher. Ob Wiener oder Berliner, kein großer Unterschied mehr. Nur tonal gesehen. Streicher in hohen Lagen können einem bei schlechter Wiedergabe ziemlich auf die Nerven gehen, insbesondere bei Barockorchestern. Auch diese Hürde nimmt der Erlkönig mit links. Wie sieht es nun mit Gesang aus? Die Stimme von Montserrat Figueras beispielsweise, wird sehr fein und artikuliert wiedergegeben, zudem besteht die Dame aus Fleisch und Blut. Was ja sonst bei Sopranstimmen sehr schnell ins anämische abgleiten kann. Dabei fällt noch etwas anderes auf, nämlich die enorme Vielfalt an Klangfarben, wie ich sie sonst nur kenne, wenn Röhrenverstärker ihre Finger im Spiel haben. Das spricht nun nicht nur für den VE, sondern auch eindeutig für den Hugo 2.
Im Gegensatz dazu kommt die kraftvolle Stimme einer Rock-Röhre wie Beth Hart mit Urgewalt rüber. Auch hier reagiert der Erlkönig nicht beleidigt, sondern macht das, was man von ihm erwartet. Ein Spektakel! Insgesamt werden die Töne etwas voller dargestellt. Oder anders ausgedrückt, dem Grundtonbereich wird die Wertigkeit zugewiesen, die ihm eigentlich zusteht. Das macht sich nicht nur bei Stimmen, sondern auch bei einem Konzertflügel sehr positiv bemerkbar, der hier auch in einer räumlich vernünftigen Größe dargestellt wird. Das Ganze wirkt nicht wie bei einem Puppentheater. Bei den alten Aufnahmen der Woody Herman Bigband sind die Musiker sehr flach abgebildet, hier schafft der Erlkönig – zumindest partiell – Abhilfe. Und obendrein fetzt die Band los, dass es eine wahre Freude ist.
Bei Wiedergabe des DSD-Formats werden die zusätzlichen Feinheiten deutlich wiedergegeben. Bei Aussagen wie: Hier höre ich Details, die ich vorher noch nie gehört habe, fühle ich mich immer etwas unwohl. Deshalb sagen wir lieber: Akustische Instrumente klingen einfach noch natürlicher. Trotzdem fehlt mir bei Dateien im wav-Format nichts Entscheidendes. Das System bietet hohe Auflösung, aber ohne dass die Musik dünn und anämisch wird. Auflösung ist ja auch ein Begriff, der primär in der Hifi-Szene existiert. Wenn nun ein Gitarrist vor einem sitzt und spielt, kommt keiner auf die Idee, über Auflösung nachzudenken. Die ist einfach da. Ähnlich ist es beim Erlkönig, man konzentriert sich mehr auf die Musik. Die Noten haben Volumen und Gewicht, was der Präsentation einen unglaublichen Realismus verleiht.
Der Hochtonbereich wird von einem anderen Premium-System aus gleichem Hause vielleicht eine Spur luftiger wiedergegeben, allerdings ist dieser Bereich beim Erlkönig in die restlichen Frequenzbereiche völlig integriert, das System spielt wie aus einem Guss. Dabei bleibt die Wiedergabe klar mit hoher Auflösung, ohne dass die Musik analytisch-hart wird. Eine andere Frage stellt sich: Wie steht es mit der räumlichen Wiedergabe? Viele Audiophile wollen einen Eindruck von der Musik haben, der sie an einen Konzertsaal erinnert, was mit großen Standlautsprechern mehr oder weniger gut funktioniert. Meistens eher weniger. Musiker dagegen bevorzugen oft eine Darstellung, bei der sie mittendrin sind. Wie auf der Bühne. Letzteres funktioniert mit den In-Ears natürlich viel besser, trotzdem versuchen die Hersteller, beiden Fraktionen gerecht zu werden. Mit dem Erlkönig spielt die Musik nun nicht mehr im Hinterkopf, wie früher bei den alten Kopfhörern zu hören, sondern vor der Nase. Auch geht das Ganze mehr in die Breite als in die Tiefe. Das ist eine grundsätzliche Eigenschaft der In-Ears, bei denen die Funktion des äußeren Ohrs zur räumlichen Orientierung wegfällt. Die Darstellung ist einfach anders, aber nicht weniger faszinierend. Musik intravenös, sozusagen.
Ich kann auf Aufnahmen meiner eigenen Band zurückgreifen, die ich auch immer zum Check hernehme, weil ich da genau weiß, wie das klingen muss und wie die Mitmusiker um mich herum positioniert waren. Und da muss ich sagen, dem kommt der Erlkönig schon verdammt nahe. Auch die Bass-Wiedergabe der 15“+4x10“-Bassbox im Proberaum stellt ihn vor keine größeren Probleme. Die veränderte Tonalität bei unterschiedlicher Anschlagstechnik auf meinem E-Bass wird sehr genau abgebildet. Wenn der In-Ear richtig sitzt, ist die Basswiedergabe sensationell! Die vier Basstreiber können ein ordentliches Pfund abliefern. Dazu kommt noch, dass durch den Kontakt des In-Ear mit dem Gehörgang die Frequenzen auch auf die Schädelknochen übertragen werden. Das klingt dann so, als würde ich sehr nah bei meinem Schlagzeuger stehen, man spürt die Bassdrum förmlich. Das ist ein ganz anderes Erlebnis, als wenn ein Lautsprecher in fünf Meter Entfernung spielt.
Der Erlkönig, dynamisch bereits mit hohem Koffeingehalt versehen, bekommt mit dem Hugo 2 noch einmal einen zusätzlichen Kick. Die mit dieser Kombi gebotene Dynamik würde ich als sensationell bezeichnen. Dazu kommt eine enorm plastische Wiedergabe der Instrumente, man kann sie förmlich anfassen. Die Musik wird nicht nur reproduziert, sie wird zum Leben erweckt. Das habe ich bisher noch bei keinem anderen Ohrhörer so erlebt und auch nicht bei allen großen Musikanlagen. Hervorragend schlägt sich in dieser Hinsicht auch der Cayin N8 DAP, die Wiedergabe ist etwas wärmer, aber mit ähnlicher Dynamik versehen.
Schließlich habe ich noch ausprobiert, wie sich der Klang mit dem Drehschalter unter der Kopfplatte verändern lässt:
Für die Hörtests habe ich es bei Position 2 belassen. Spielernaturen können sich hier natürlich die Kugel geben, indem sie für jeden Song eine andere Einstellung wählen.
Der Erlkönig gehört zur Champions League der In-Ear-Phones, keine Frage. Zudem macht er mit jeder Art von Musik eine gute Figur. Keine aufdringlichen Höhen, ich kann mit diesem Ohrhörer stundenlang Musikhören. Allerdings ist das kein Easy-Listening-Ohrhörer, also Musikhören und nebenbei ein Buch lesen, das geht gar nicht. Dazu wird man viel zu sehr in die Musik eingebunden. Am meisten beeindruckt mich die homogene Wiedergabe der 13 Treiber.
Die In-Ears sind erwachsen geworden. Die Zeiten, als ausschließlich die Kids damit ihre Bums-Musik gehört haben, sind endgültig vorbei. Zudem hat die Entwicklung der Hörer in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Leider nicht nur technisch, sondern auch preislich. Bleibt noch die Gretchenfrage: Soll man soviel Geld für einen In-Ear ausgeben? Ich meine ja, wenn der Geldbeutel da mitspielt. Und die Ehefrau natürlich. Oder anders ausgedrückt, ein Paar neue Schuhe für die beste aller Ehefrauen muss man da mit einberechnen. Andererseits ist es in unserem Hobby ja keine Seltenheit, dass für ein Netzkabel – ohne mit der Wimper zu zucken – Beträge von 5000 Euro oder mehr hingeblättert werden. Warum dann nicht für einen exzellenten Hörer wie den Erlkönig? Zudem bietet Vision Ears natürlich auch Modelle im niedrigeren Preissegment an. Immer unter Berücksichtigung, dass es sich hierbei um individuell angepasste und handgefertigte Hörer handelt. Mit dem Drei-Euro-Hörer von der Tanke kann VE preislich natürlich nicht konkurrieren. Und will es auch gar nicht. Abschließend stellt sich mir die Frage, muss ich jetzt unbedingt etwas Negatives beim Erlkönig finden? Tja, er ist konstruktionsbedingt etwas schwerer als der Rest der Hörer. Bei kleinen Ohren sollte man probieren, ob er passt.
Gehört mit
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Digitallaufwerk | Ayon CDT |
D/A Wandler | Borbely Audio |
Laufwerk | Apolyt |
Tonarm | Triplanar |
Tonabnehmer | Clearaudio Goldmund, Van den Hul Grashopper |
Vorstufe | Thomas Mayer 10Y |
Endstufe | Thomas Mayer 211SE Elrog |
Lautsprecher | Wolf von Langa, Ancient Audio Studio Oslo |
Kabel | Audio Consulting Reference RCA, Swisscables Reference NF, Swisscables Reference LS, Auditorium23 LS, Swisscables Reference und Reference Plus Netz, VertexAQ Jaya Netzfilter, VertexAQ Taga Verteilerdose, VertexAQ Roraima Netzkabel, Audioquest Diamond Digitalkabel |
Digitaler Audio Player | Chord Hugo2, Cayin N8, Hiby R6 Pro |
Zubehör | LeadingEdge Gerätebasis, LeadingEdge Minipaneele |
Herstellerangaben
Vision Ears Erlkönig
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Prinzip | 5 -Wege System mit 13 Treibern pro Seite, 4x Bass, 4x Mitten, 4x Höhen, 1x Superhochtöner |
Übertragungsbereich | 4 - 22000 Hz |
Empfindlichkeit | 125 dB SPL bei 1mW |
Kabel | 28 AWG OCC Silber mit vier Leitern |
Preis | 4.200 Euro |
Hersteller
Vision Ears GmbH
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Anschrift | Luxemburgerstr. 51 50674 Köln |
Telefon | +49 221 80064334 |
info@vision-ears.de | |
Web | vision-ears.de |
Schon vor der High End wurde Roland Dietl und mir bewusst, dass Hifistatement bisher ein spannendes Thema ignoriert hatte: Erdungssysteme oder Grounding. In Foren hingegen gibt es eine Menge Hörberichte, Verteufelungen der Geräte als Voodoo und DIY-Anleitungen. Kürzliche konnte ich erste Erfahrung mit Komponenten von Synergistic Research machen.
In die Diskussion, ob und wie klangliche Veränderungen durch Geräte zur Erdung in Hifi-Anlagen wissenschaftlich begründet werden können, will ich hier gar nicht erst einsteigen. Zuerst einmal möchte ich schlicht selber hören, ob in meiner Kette durch dieses spezielle Zubehör noch Verbesserungen möglich sind. Allerdings sollte ich kurz darauf hinweisen, dass die „Signal-Erde“ – etwa der Pin 1 bei XLR oder der äußere Teil einer Cinch-Buchse – und die „Netz-Erde“ nicht dasselbe sind oder sein müssen. Da ich mich beim Anschluss von Audio Exklusivs strickt kanalgetrennt aufgebauter Vorstufe R7 gefragt habe, ob ich für den rechten und linken Kanal getrennte Erdungskabel verwenden muß, habe ich das Gerät ausgeschaltet und kurz nachgemessen: Die Einser-Pins der rechten und linken Seite sind miteinander verbunden, haben aber keinen direkten Kontakt zur Erde der IEC-Buchse des Netzteils. Je nach Art der Erdung eines Geräts – Signal-Erde ist gleich Netz-Erde oder eben nicht – kann die zusätzliche Zusammenführung einiger oder aller Signal-Erden den Klang unterschiedlich beeinflussen. Pauschale Voraussagen sind da so gut wie unmöglich. Da hilft nur trial and error. Deswegen hatten sich Jürgen Sachweh, dessen Firma Hifi2Die4 Synergistic Research – oder kurz SR – in Deutschland vertreibt, und Frank Vermeylen, der Europa-Importeur, auch einen Tag Zeit genommen, um die Erdungstechnik in meinem Hörraum mit mir auszuprobieren.
Bevor ich Ihnen meine Höreindrücke schildere, möchte ich kurz die SR-Grounding-Produkte vorstellen. Es beginnt mit dem Ground Block zum Preis von 570 Euro. Im Lieferumfang ist ein einadriges Kabel enthalten, mit dem sich der Block mit der Erde einer Schuko-Steckdose verbinden lässt. Synergistic empfiehlt, möglichst eine Dose aus einem anderen Stromkreis zu verwenden als dem, mit dem die Anlage verbunden ist. Das ist bei meiner Kette leider nicht möglich. Der Ground Block besteht aus einem recht massiven, schwarzen Metallblock mit einer aufgeschraubten Kupferplatte mit 18 Bohrungen, in die die zusätzlichen Erdungskabel von den einzelnen Komponenten und SR-Signal- und -Lautsprecherkabeln eingesteckt werden können. So ergibt sich eine sternförmige Erdung der Geräte und Kabel. Laut Produktinformation kommt im Ground Block Synergistic Researchs „Uniform-Energy-Field“-Technologie zum Einsatz. Nähere Erklärungen dazu gibt der Hersteller nicht. Frank Vermeylen vergleicht die Technik mit Feng Shui. Aber wir wollten ja nicht nach (pseudo-)wissenschaftlichen Erklärungen suchen, sondern einfach nur hören. Mit dem Ground Block werden insgesamt sechs Kabel mit Zwei-Millimeter-Steckern und -Buchsen zur Verbindung mit den firmeneigenen Kabeln geliefert. Sollte man keine passenden Synergistic Reseach Kabel besitzen, kann man die Buchsen entfernen und an ihrer Stelle zum Beispiel Cinch-, XLR- oder USB-Stecker anlöten: So erhält man ein preisgünstiges Starter-Set für sechs Komponenten.
SR bietet natürlich auch fertig konfektionierte Basic Ground Cable mit dem entsprechenden Steckern zum Preis von je 110 Euro an. Alternativ gibt es dickere Kabel mit hochwertigeren Steckern: Ein High Definition Ground Cable steht mit 430 Euro in der Preisliste, für die Verbindung vom Block zur Steckdose in HD-Qualität werden 540 Euro fällig. Das Ende der Fahnenstange markiert dann der Active Ground Block SE. An seiner Kupferschiene lassen sich 44 Komponenten erden. In das Gehäuse sind ein Schumann-Resonanz-Generator und EM-Cells eingebaut: Diese sollen für das angeschlossene Netzkabel – ein Atmosphere Active Ground Block AC Kabel im Wert von etwa 2.000 Euro gehört ebenso zum Lieferumgang des Active Ground Block SE wie die SR Quantum Sicherung Blue – eine Spannung von 28 Volt bereitstellen. Das Schirmungssystem ähnelt von Prinzip her dem Dielectric Bias System von Audioquest. Präzise technische Detail werden nicht veröffentlicht.
Da Jürgen Sachweh, Frank Vermeylen und ich fast jedes Gerät in meiner Kette mit und ohne Extra-Erdung gehört haben, verzichte ich im Folgenden auf die Nennung von Musikbeispielen. Bei der Fülle von nötigen Vergleichen haben wir auf fast jedes Test-File, einige LPs und ein Tonband zurückgegriffen, die an dieser Stelle schon oft genannt wurden. Ich werde auch nur kurz die Disziplinen erwähnen, in denen es klangliche Veränderungen gab. Ausführliche Klangbeschreibungen würden den Erfahrungsbericht zu unübersichtlich machen. Frank Vermeylen schlug vor, mit der zusätzlichen Erdung des Aries G1 zu beginnen. Dazu verband ich ein Basic Ground Cable mit entsprechendem Stecker mit einer unbenutzten S/PDIF-Buchse: Man braucht wirklich keine Fledermausohren, um in kürzester Zeit festzustellen, dass die imaginäre Bühne dank der Erdung größer wirkte: Wenn das Grounding einen positiven Effekt hat, hatte ich ihn in diesem Bereich erwartet. Völlig überrascht war ich jedoch, dass der Tieftonbereich nun mit etwas mehr Druck rüberkam. Unerwartet, aber gut! Der Melco N1ZH/2 macht es uns leicht, denn sein Gehäuse besitzt eine Erdungsklemme, wie man sie von Phonostufen her kennt. Da genügt eines der mitgelieferten Kabel, das, nachdem die Buchse abschnitten wurde, einfach nur abisoliert wird. Auch hier darf man sich über einen minimal größeren Raum und etwas mehr Druck im Bass freuen. Steckt man einen XLR-Stecker samt Verbindung zum Ground Block in einen der ungenutzten Eingänge der Audio Exklusiv Vorstufe R7, wird das Klangbild eine Spur präziser und durchhörbarer. Da fällt mir die in den 80-er Jahren in der Hifi-Presse so beliebte Metapher vom weggezogenen Vorhang wieder ein. Hier wäre sie ausgesprochen passend.
Nun ist der DAVE an der Reihe: Der Cinch-Stecker eines High Definition Ground Cables wird mit einem Kanal des unsymmetrischen Analog-Ausgangs verbunden. Das sorgt für eine noch bessere Auflösung und ein um eine Spur solideres Tieftonfundament. Doch halt! Das war kein wirklich systematisches Vorgehen: In Ermangelung eines zweiten Basic-Kabels mit Cinch-Stecker haben wir zur entsprechenden HD-Variante gegriffen, ohne vorher die Basic- gegen die High-Definition-Version gehört zu haben. Also muss der DAVE noch kurz ohne Zusatzerdung auskommen, damit wir das HD-Kabel am Aries G1 mit dem Basic vergleichen können. Natürlich sind die Unterschiede – wie übrigens alle zuvor beschriebenen – auch hier nicht riesig. Aber um etwa durch den Tausch einer Endstufe in den Genuss des mehrfach erwähnten Energiezuwachses im Bass zu kommen, müsste man ein Vielfaches des Preises der Synergistic-Research-Komponenten investieren. Beim jetzigen Teststück wirken die Pauken dank HD-Kabel einen Tick mächtiger und dräuender, die Synthi-Sounds schweben in einem tieferen Raum und das Metall der Perkussionsinstrumente erscheint näher an der Realität. Selbst wenn wir beim Ground Block bleiben und die Verbindung von ihm zur Steckdose weiterhin auf Basic-Niveau stattfindet, macht sich also schon bei einem einzelnen Gerät der Wechsel von Basic zu High Definition positiv bemerkbar. Beim Kabel zum Anschluss des Ground Blocks an die Steckdose ist der Umstieg auf die HD-Ausführung ebenfalls sofort als nochmalige klangliche Verbesserung nachvollziehbar. Zum Grounding des LAN-Switches nehmen wir anschließend auch ein HD-Kabel, da dies in Frank Vermeylens Fundus das einzige ist, das mit einem RJ-45 Stecker konfektioniert wurde. Dank seiner gibt’s einen Hauch mehr Luftigkeit und noch minimal sattere Klangfarben.
Abgesehen von der Vorstufe waren alle Geräte, die positiv auf den Grounding Block und die Erdung per Basic- oder HD-Kabel reagierten, Teil meiner digitalen Wiedergabe-Kette. Viel schwächer als die Datenströme und deshalb vielleicht sogar noch anfälliger für Störungen sind die Signale eines Tonabnehmers. Daher kommt jetzt Einsteins Phonostufe The Turntalbe's Choice an die Reihe: Ich verbinde die Erdungsklemmen der beiden symmetrischen Mono-Entzerrervorverstärker mit zwei der abisolierten Basic-Kabel und handele mir damit zu meiner positiven Überraschung keinerlei Brumm ein. Das ist aber auch schon das Beste, was sich über diese Maßnahme sagen lässt. Zwar wirkt das Klangbild minimal klarer, aber dynamisch ein wenig gebremst, emotional weniger ansprechend. Das könnte natürlich mit dem HF-Schmutz zu tun haben, der von den Digital-Komponenten zum Ground Block gelangt und von dort zur Phonostufe. Also ziehen wir alle Kabel, die vom Digital-Equipment kommen, aus der Kupferleiste des Ground Block und setzen die Nadel wieder in die Einlaufrille: Die Klarheit bleibt, die Spielfreude nimmt einen Tick zu, erreicht aber nicht das Niveau, auf dem die Einsteins ohne zusätzliche Erdung spielen. Also trennen wir sie vom Ground Block, stecken die von den Digital-Komponenten kommenden Kabel wieder ein und machen uns durch zweimaliges Hören einer kurzen Testfrequenz wieder mit dem aktuellen klanglichen Stand vertraut.
Dann verbinden wir ein weiteres HD-Kabel mit der Erdungsklemme von Einsteins The Poweramp. Aber das hätten wir uns sparen können. Die Musik wirkt nun weniger spannend und mehr Druck im Bass gibt es auch nicht, im Gegenteil. Nicht anders sieht es aus, wenn der XLR-Stecker eines HD-Erdungskabel mir einer der beiden Aufnahme-Buchsen der Studer A80 Kontakt aufnimmt: nicht die geringste Veränderung zum Positiven. In meiner Kette, in der alle Geräte über den Niagara 1000 und 5000 ihre Energie beziehen und mit der Netz-Erde in Kontakt stehen, bringt die zusätzliche Erdung – von der Vorstufe einmal abgesehen – nur bei Digital-Komponenten klar nachvollziehbare klangliche Vorteile. Ob es bei den Verstärkern und der Bandmaschine, die selbst ja wenig hochfrequente Störungen generieren, ausreicht, dass Garth Powell bei den von ihm entwickelten Niagaras den Schmutz auf dem Erdleiter mit seinem Noise Dissipation System bekämpft? Aber ich wollte mich ja mit Spekulationen ja zurückhalten.
Ein Vergleich steht natürlich noch aus: Bisher haben wir alle Geräte mit dem relativ erschwinglichen Ground Block gemacht, der nach den ersten paar Tests per HD-Kabel mit der Netzsteckdose verbunden haben. Dadurch erhöhte sich der Preis ohne die Kabel zu den Geräten von 570 auf 1.110 Euro. Für 3.200 Euro gibt es – wie oben erwähnt den Active Ground Block SE inklusive Netzanschluss. Nun hängt es stark vom Niveau ab, auf dem eigene Anlage spielt, ob sich die Investition in den aktiven Ground Block lohnt. Bei meiner Arbeitsumgebung tut sie es auf jeden Fall: Die gesamte digitale Wiedergabekette spielt nun noch offener, bass-stärker, selbstverständlicher und – ich möchte fast sagen – natürlicher. Und dabei geht es nicht um Nuancen kurz oberhalb der Wahrnehmungsschwelle.
PS: Die Erdungssysteme der verschiedenen Hersteller arbeiten auf unterschiedliche Arten: Da gibt es, wie etwa im Artikel über Audio Optimum beschrieben, Kistchen aus Holz, die mit Turmalinen gefüllt sind, zwischen denen sich Kupferplatten befinden, die mit dem Erdleiter einer Steckdosenleiste verbunden werden. Turmalin reagiert auf die Änderung der elektrischen Feldstärke mit Abkühlung oder Erwärmung. Auch andere Füllungen für die Holzkistchen kommen zum Einsatz. Entreq spricht beispielsweise von einem Metall/Mineral-Mix. Telos geht das Problem mit einer aktiven Elektronik an. Sie sehen schon, das Thema wird uns noch eine Zeit lang beschäftigen.
Gehört mit
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | SME V, Einstein The Tonearm 12 |
Tonabnehmer | Transrotor Tamino, Einstein The Pickup |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Bandmaschnine | Studer A80 |
NAS | Melco N1ZH/2, WDMyCloud |
Streamer | Auralic Aries G1 |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE |
Up-Sampler | Chord Electronics M-Scaler mit PowerAdd |
LAN-Switch | SOtM sNH-10G i mit Keces P8 |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 mit Keces P8 |
Vorverstärker | Audio Exklusiv R7 |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
Kabel | Göbel High End Lacorde, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, SOtM dBCL-BNC, Forcelines |
Zubehör | Audioquest Niagara 5000 und 1000, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Ground Block
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Abmessungen (B/H/T) | 102/35/19mm |
Lieferumfang | 1 x 3-Meter-Standard-Erdungskabel, Ground Block zur Steckdose, 4 x 1,2-Meter-Standard Erdungskabel für 2 Paar Atmosphere oder Galileo UEF Signal- oder Lautsprecherkabel, 2 x 2,40-Meter-Standard Erdungskabel für 2 Paar Atmosphere oder Galileo UEF Signal- oder Lautsprecherkabel |
Preis | 570 Euro |
Herstellerangaben
Active Ground Block SE
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Gehäuse | Flugzeug-Aluminum |
Abmessungen (H/B/T) | 7,6/27,3/12,7cm |
Gewicht | 2,5kg |
Erdungs-Eingänge | 44 x 2-Millimeter-Buchsen |
Erdungsband | 99.995% Reinsilber: 52 cm2 |
Netzanschluss | 1 x15A IEC |
Besonderheiten | integrierter Schumann Resonanz Generator der 2. Generation, Uniform-Energy-Field-Schaltung, EM Cells |
Fertigung | Verwendung von 4-prozentigem Silberlot, Aufbau in 2,5 Stunden Handarbeit, fünf Tage Einbrennzeit in 2-stufigem Prozess |
Lieferumfang | Atmosphere Active Ground Block AC Kabel, 4 x 1,2-Meter-Standard Erdungskabel für 2 Paar Atmosphere oder Galileo UEF Signal- oder Lautsprecherkabel, 2 x 2,40-Meter-Standard Erdungskabel für 2 Paar Atmosphere oder Galileo UEF Signal- oder Lautsprecherkabel |
Preis | 3200 Euro |
Herstellerangaben
Basic Ground Kabel
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Ausführungen | Cinch, XLR (m, f), Gabelschuh, BNC, 2-mm-Laborstecker, RJ45, Netzteil-Stecker |
Preis | 110 Euro |
Herstellerangaben
High Definition Ground Kabel
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Ausführungen | Cinch, XLR (m, f), Gabelschuh, BNC, 2-mm-Laborstecker, USB-A, RJ45, Miniklinken-Stecker |
Preis | 430 Euro |
Vertrieb
HiFi2Die4
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Anschrift | Austrasse 9 73575 Leinzell |
Telefon | +49 (0) 7175 909032 |
hifi2die4@gmx.de | |
Web | www.hifi2die4.de |
Ab 1. August lieferbar: das neue EPIC USB-Kabel. Chord Company erweitert die EPIC-Reihe und bringt erstmalig in dieser Range ein USB-Kabel auf den Markt. Das handgefertigte EPIC-Kabel schließt (preislich) die Lücke zwischen dem Shawline- und dem Signature USB-Kabel.
Die englische Kabelschmiede bedient mit diesem innovativen USB-Kabel die immer leistungsfähigere und komplexere Produktpalette von USB-DACs, Musik-Streamern
und digitalen Komponenten. In das Design des EPIC USB-Kabels sind die Erfahrungen eingeflossen, die Chord bei der Entwicklung des neuen Signature Super ARAY USB-Kabels gesammelt hat. Die Klangleistung des Epic USB-Kabels kommt dem Signature USB-Kabels schon sehr nahe.
Beim neuen EPIC-Kabel kommt, wie bei den anderen Chord-Kabeln auch, die von Cord entwickelte spezielle Technik der hochfrequenten Kabelabschirmung zum Tragen. Ebenfalls profitiert das EPIC USB-Kabel von der seit langem etablierten proprietären Tuned ARAY-Technologie von Chord. Alle Anschlüsse sind verlötet und die versilberten USB-Stecker werden nach Vorgaben von Chord in Großbritannien hergestellt.
Das EPIC USB-Kabel ist ab dem 1. August bei DREI H erhältlich (UVP 495 Euro pro 1m) und kann individuell bis zu einer maximalen USB-Standardlänge von 5m gebaut werden. Der Extra-Meter kostet 195 Euro (UVP).
Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
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Anschrift | Mika Dauphin Kedenburgstraße 44 Haus D / 1. OG 22041 Hamburg |
mika.dauphin@drei-h.biz | |
Telefon | +49 40 37507515 |
Mit seiner nativen Decodierung von DSD bis 11,2 Megahertz (DSD256) und PCM bis 32 Bit / 384 Kilohertz steht der neue Cayin N6ii für hochauflösende Musikwiedergabe auf allen Wegen. Sein Herzstück ist der Wandler AKM AK4497EQ, der 32-Bit-basierte-DAC-Chipsatz der neuen Premium-Generation.
Cayins Analog-Kompetenz zeigt sich in einer außergewöhnlichen Ausgangsstufe: Das vollsymmetrische Design versorgt die geregelten 3,5-Millimeter- und 4,4-Millimeter-Kopfhörer-Ausgänge mit viel Strom. Der Ausgangspegel für den 4,4-Millimeter- und 3,5-Millimeter-Line-Ausgang lässt sich regeln. Auf der Digital-Seite gibt es eine Menge Kniffe: Dazu zählt besonders die Direct-Transport-Audio-Schaltung (DTA), die diee Android-Sample-Rate-Konvertierung (SRC) umgeht, um die Wiedergabe aus allen Anwendungen auf höchstem Niveau zu resamplen. Außerdem gibt es ein vollständig angepasstes Android 8.1 mit vorinstalliertem Google Play und die Unterstützung beliebter Streaming-Dienste wie Tidal und Spotify.
Dazu kommen umfassende digitale Ausgabeoptionen via I2S (Mini-HDMI), USB-Audio und S/PDIF. Die Konnektivität umfasst Dual-Band-WiFi und Bluetooth 4.2 mit Hi-Res-Codec (AptX und LDAC) bis 96 Kilohertz. Als weitere Besonderheit besitzt der Cayin N6ii ein vom Benutzer austauschbares Audio-Motherboard. Es besteht aus einem DAC und einer analogen Verstärkerschaltung. Steuern lässt sich der Hi-Res-Audio-Player auch via Fernbedienung vom Handy über HiByLink. Der Preis des neuen Cayin N6ii liegt bei 1.498 Euro.
Im Zuge einer Sommer-Einführungs-Aktion gewährt Cayin 10 Prozent Rabatt mit dem Rabatt-Code „HR-Player“ für Käufe, die bis zum 15.09.2019 im Store www.cayin.com erfolgen.
Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
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Anschrift | An der Kreuzheck 8 61479 Glashütten-Schloßborn |
Telefon | +49 6174 9554412 |
Fax | +49 6174 9554424 |
info@cayin.com | |
Web | www.cayin.de |
Die neue Generation der SBooster habe ich Ihnen zwar schon Anfang der Jahres gleich nach den Westdeutschen Hifi-Tagen vorgestellt. Aber auf der High End hatte Wiebren Draaijer ein Modell mit dabei, das Wechselstrom liefert. Zufälligerweise findet sich der passende Verbraucher in meinem Fundus. Und dann wird noch der Redaktions-Ripper zum Thema.
Der Kollege Jürgen Saile – nein, er ist weder der Redaktions-Ripper, noch neigt er überhaupt zu kriminellen Handlung, außer vielleicht, wenn es um NOS-Glaskolben aus dem frühen vergangenen Jahrhundert geht – war bisher vor allem in Sachen Klein-Leistungsverstärker und Hochwirkungsgrad-Lautsprecher unterwegs. Nun entwickelt er seit Neuestem ein ausgeprägtes Interesse an edlen In-Ear-Kopfhörern und Digitalen Audio Playern. Ob's an den Temperaturen liegt? Egal. Auch wenn er die Wiedergabe von CDs der von Dateien eindeutig vorzieht, kommt er plötzlich um so neumodische Themen wie HiRes-Audio und CD-Rippen nicht mehr herum. Da lag natürlich die Frage nach der besten Methode, CDs in Dateien zu verwandeln, nahe. Ich erinnerte mich an Wolfgang Kempers Beschäftigung mit Melcos D100-B und seine Begeisterung für das optische Laufwerk. Nach der Lektüre des Artikels habe ich kurz erwogen, meinen gesamten CD-Bestand ein zweites Mal in dann wahrscheinlich deutlich besser klingende Dateien umzuformen, die Idee dann aber aus Zeitmangel – oder Faulheit – schnell wieder verworfen. Und für das nochmalige Rippen allein der Lieblings-CD schien sich mir die Anschaffung des Melco nicht zu lohnen. Aber jetzt hat mir Jürgen Sailes Frage das Thema wieder in Erinnerung gerufen und mich auf eine Idee gebracht. Nach ein paar Telefonaten stand fest: Wir werden einen Melco D100-B für die Redaktion erwerben und nicht nur das.
Wolfgang Kemper hatte bei seinen Experimenten mit dem Laufwerk ausschließlich das mitgelieferte Schaltnetzteil verwendet, aber auf die Möglichkeit verwiesen, den Melco auch mit einem guten Linear-Netzteil zu speisen. Und das werde ich nun ausprobieren: Dazu habe ich den Melco D100-B mit dem N1ZH/2 verbunden und Schostakowitschs Age Of Gold als Classic-Records-Gold-CD zweimal eingelesen, einmal als der D100-B mit seinem Schaltnetzteil, einmal als er mit dem SBooster verbunden war. Anschließend habe ich die Prozedur mit Ravi Shankars Tana Mana wiederholt. Der N1ZH/2 fand problemlos die Metadaten und das Cover und schrieb die .wav-Daten in den Ordner „import-CD“. Dort habe ich die Informationen mit Metadatics denen der schon lange gespeicherten Datei angeglichen und die neuen Dateien in den Ordner „import“ verschoben, in dem bisher alle Files gespeichert waren. Ich höre die „Polka“ in der wohlbekannten Version zweimal, bis ich auf die mit dem Melco gerippte Variante wechsele: Die „Polka“ erklingt nun mit minimal kräftigeren Klangfarben, rhythmisch noch eine Spur interessanter und einen Hauch durchsichtiger, so dass etwa das Vibrato eines Holzblasinstrumentes über die Aufmerksamkeitsschwelle des Zuhörer gehoben wird. Weitere leichte Verbesserungen in den genannten Disziplinen kann man bei der mit Melco und SBooster erstellten Variante bei aufmerksamen Zuhören wahrnehmen. Die Unterschiede sind nicht gravierend, aber ein weiteres kleines Schrittchen in Richtung Perfektion. Einen etwa ebenso großen klanglichen Fortschritt hatte ich erzielt, als ich die Stromversorgung von Chord-Electronics-M-Scaler vom mitgelieferten, externen Schaltnetzteil auf die Akkuspeisung per PowerAdd umstellte.
Nach den Schilderungen Wolfgang Kempers hatte ich aber deutlichere Verbesserungen durch das Rippen mit dem D100-B – mit und ohne SBooster – erwartet. Allerdings folgt in meiner Kette dem Datenspeicher das mit einer 10-Megahertz-Clock getaktete SOtM-Switch, der Aries G1 und der M-Scaler, bevor die Daten vom DAVE gewandelt werden. Und alles zwischen diesem und dem Melco dient ja nur der Signalaufbereitung. Also habe ich einfach mal den USB-Ausgang des Melco direkt mit dem DAVE verbunden und nochmals die drei Files gehört. Nachdem ich mich an den nun deutlich geschrumpften, virtuellen Aufnahmeraum und die ein oder andere tonale Rauigkeit gewöhnt habe, lassen sich etwas größere Unterschiede zwischen den drei Files ausmachen. Das Rippen mit dem D100-B sorgt für eine etwas tiefere imaginäre Bühnen, und auch der Hochtonbereich hat einen Teil seiner Härte verloren. Wurde das Melco-Laufwerk beim Rippen mit Strom aus dem linearen Netzteil versorgt, ist das Resultat eine Datei, die bei der Wiedergabe minimal runder und geschmeidiger rüberkommt und die Illusion eines größeren Saales suggeriert.
Ich bleibe bei der direkten Verbindung von Wandler und Melco und widme mich den drei Dateien des Songs „West Eats Meat“. Hier ist der Vorteil des Rippens mit dem D100-B deutlicher als bei den Schostakowitsch-Einspielungen, die Disziplinen, um die es geht, sind aber dieselben: Raumgröße und eine angenehme Tonalität. Der Einsatz des SBoosters am D100-B macht sich darüber hinaus ebenfalls positiv bemerkt, allerdings nicht in dem Maße wie der Schritt vom „normalen“ Ripping zum dem mit dem D100-B. Diese Bewertung brauche ich nicht zu revidieren, wenn SOtM-Clock, Aries G1 und M-Scaler in den „Signalweg“ zurückkehren, allerdings sind die klanglichen Differenzen hier nicht so evident wie in der einfacheren Konfiguration. Man kann es auch so formulieren: Je weniger ausgefeilt Ihre digitale Wiedergabekette ist, um so wichtiger erscheint die Qualität des Rippings. Und das geht am besten mit dem D100-B. Wer auch noch die letzten paar Prozent nicht verschenken möchte, spendiert dem Melco ein SBooster-Linearnetzteil.
And now for something completley different – und das gleich im doppelten Sinne: Wechsel- statt Gleichstrom und analog statt digital: Vor etwa einem Jahr beschäftigte ich mich mit dem Keces Ephono und zog zum Vergleich den Lukaschek PP1 heran, der bis dahin meist die Signale eines im Breuer-Tonarm montierten EMT-Derivats wie etwa des Roksan Shiraz oder des Brinkmann EMT ti aufbereitet hatte. Bei der Gelegenheit war mir das Mini-Steckernetzteil aufgefallen und ich hatte kurz daran gedacht, es durch eines von SBooster zu ersetzen, ohne jedoch zu wissen, welche Spannung der PP1 benötigt. Da der Ephono in der ein oder anderen Einzeldisziplin die Nase vorn hatte und feststand, dass er so lange in Gröbenzell bleiben würde, bis der Sphono zum Test eintrifft, habe ich mich nicht weiter mit dem PP1 beschäftigt – auch wenn er noch ein wenig besser auflöst und die Anwesenheit von mehr Luft um die Instrumente suggeriert als der Ephono, der hingegen mit mehr Spielfreude zur Sache geht.
Bei einem Besuch im Ausstellungsraum von Drei H, dem Deutschlandvertrieb von SBooster, während der Messe im Mai traf ich Wiebren Draaijer, der mir erzählte, dass er auf Wunsch eines PP1-Eigners eine 24-Volt-Wechselstrom-Version des SBoosters gebaut habe und dessen glücklicher Besitzer nun vom Klang des verchromten Kistchens schwärme. Ich erwähnte beiläufig, dass in der Kette meiner Gattin auch ein PP1 zu finden sei und erhielt gegen Ende der Messe einen Gleichstrom-SBooster zum Ausprobieren. Ohne noch einmal den Keces zu hören, schloss ich den PP1 mit dem dazugehörigen Netzteil an und spielte die Kette mit Carla Bleys immer wieder großartigen, humorvollen Album I Hate To Sing warm. Zum Vergleichen kam dann der Klassiker Suite Española auf den Teller des Avance. Es ist schon eine Freude, die Dynamik dieser Scheibe über die Acaplla Violon VI genießen. Vor allem die Einsätze der Blechbläser und die Pauken in „Asturias“ lassen einen bei entsprechenden Pegeln wirklich nicht unberührt. Wird der PP1 vom SBooster versorgt, kommen zur – minimal gesteigerten – Wucht noch eine Menge Präzision im Tieftonbereich und eine Fülle an Feininformationen über den Aufnahmeraum hinzu. Und um das festzustellen, braucht man nicht mehrmals zwischen Seriennetzeil und SBooster umzustecken: Der fette Trafo hebt den PP1 ganz deutlich auf ein höheres Niveau.
Ich weiß nicht, ob es an den Acapellas liegt, aber plötzlich kommen mir die spektakulären Three-Blind-Mice-Scheiben in den Sinn, von denen ich während meiner Studentenzeit doch so einige im Audioforum erworben habe. Ich entscheide mich für Isao Suzukis Blow Up: Gut, die Musik mag nicht jedermanns Sachen sein, aber diese Dynamik und die Energie-Eruptionen von Kontrabass, Cello, Flügel und Schlagzeug haben auch nach fast 40 Jahren nichts von ihrer Faszination verloren. Das Ganze gelingt natürlich nur, wenn jede Komponenten in der Kette entsprechend agiert. Dank SBooster zeigt auch der PP1 hier keinen Anflug von Schwäche. Audiophile Kabinettsstückchen dieser Art sollte wieder mal öfter auf den Plattenteller legen.
Damit nicht der falsche Eindruck entsteht, der SBooster sei am PP1 nur dann so gut wie unverzichtbar, wenn die Scheiben Höchstleistungen in Sachen Dynamik verlangen, lege ich Hajo Weber und Ulrich Ingenbolds Winterreise auf: In „Der wundersame Weg“ gibt es einen Dialog zwischen akustischer Gitarre und Flöte im in den 80-ern für ECM typischen, wahrscheinlich mit einer EMT-Hallplatte erzeugten Raum, der der Musik etwas Schwereloses, Träumerisches verleiht: Das ruhige Stück fasziniert mich über den getunten PP1 derart, dass ich ihn samt SBooster noch kurz mit dem teureren Sphono vergleiche: Der erzeugt ein etwas feiner durchgezeichnetes, aber auch kälteres Klangbild. Letztlich kann hier nur die Harmonie mit dem Tonabnehmer entscheiden. Alle PP1-Besitzer, die mit dem Erwerb einer neuen Phonostufe liebäugeln, sollten keine Entscheidung treffen, bevor sie ihr Exemplar mit dem SBooster ausführlich ausprobiert haben!
Gehört mit (Arbeitszimmer)
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NAS | Melco N1ZH/2, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic Aries G1 |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE |
Up-Sampler | Chord Electronics M-Scaler mit PowerAdd |
LAN-Switch | SOtM sNH-10G i mit Keces P8 |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 mit Keces P8 |
Vorverstärker | Einstein The Preamp, Audio Exklusiv R7 |
Endstufe | Eintein The Poweramp |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
Kabel | Göbel High End Lacorde, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, SOtM dBCL-BNC |
Zubehör | Audioquest Niagara 5000 und 1000, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs |
Gehört mit (Wohnzimmer)
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Laufwerk | Brinkmann Avance |
Tonarm | Breuer Dynamic 8 |
Tonabnehmer | Lyra Titan i |
Phonostufe | Keces Sphono |
D/A-Wandler | Mytek Manhattan II und Brooklyn DAC+ |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Acapella Violon VI |
Kabel | Swiss Cables Reference (Plus), Habst Ultra III, Audioquest Diamond, SunWire Reference |
Zubehör | Einstein The Octopus, AHP Klangmodul IV G, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix Füße, Audioquest Jitterbug, Franc Audio Accessories und Acoustic System Füße, Sieveking Quantum Noise Resonator |
Herstellerangaben
SBooster BOTW Power & Precision Eco MKII
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Abmessungen (B/H/T) | 12,5/22,0/7,5 cm ohne die Kabelfilter |
Preis | 330 Euro |
Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
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Anschrift | Mika Dauphin Kedenburgstraße 44 Haus D / 1. OG 22041 Hamburg |
mika.dauphin@drei-h.biz | |
Telefon | +49 40 37507515 |
Der deutsche Vertrieb Cottbus HiFi und der lokale Fachhändler Fink HiFi präsentieren auf den Süddeutschen HiFi-Tagen am 7. und 8. September 2019 das erste Modell einer neuen Linie des ambitionierten litauischen Herstellers AudioSolutions: den Dreiweg-Standlautsprecher Virtuoso M.
Die Virtuoso-Reihe ist direkt unterhalb der Flaggschiff-Linie Vantage 5th Anniversary angesiedelt. Sie bietet viele Eigenschaften jener extravaganten High-End-Lautsprecher – zu einem deutlich geringeren Preis!
Bei den von AudioSolutions-Inhaber Gediminas Gaidelis entwickelten Virtuoso-Modellen sind verschiedene technische Aspekte auf sehr individuelle Art realisiert worden: So unterstützt ein Mini-Horn-Vorsatz die Drei-Zentimeter-Seidengewebe-Kalotte, um den Wirkungsgrad zu steigern und Verzerrungen zu minimieren. Der 16-Zentimeter-Mitteltöner ist extrem breitbandig ausgelegt und spielt durchgängig von 500 bis 7000 Hertz. Auf diese Art gelingt es AudioSolutions, Phasenverschiebungen und Verzerrungen in dem Bereich zu vermeiden, wo das menschliche Gehör am empfindlichsten reagiert. Die Frequenzweiche lässt sich in drei vordefinierten Profilen einsetzen: Balanced, Soft, Enhanced. Damit kann ein Virtuoso-Lautsprecher tonal in Bezug auf den Raum, die Audio-Komponenten oder das Musikmaterial abgestimmt werden.
Bei der Konstruktion der Virtuoso-Serie wird nach dem „Box-In-A-Box“-Prinzip das Innengehäuse mit einem zusätzlichen Außengehäuse verleimt. Dadurch erhöht sich die Steifheit des gesamten Gehäuses um den Faktor zehn und minimiert dessen Einfluss auf das Klanggeschehen erheblich. So können die beiden 20-Zentimeter-Tieftöner ausnehmend präzise und pointiert aufspielen. Eine weitere Folge dieser Bauart: die 124 Zentimeter hohe Box bringt stolze 75 Kilogramm auf die Waage.
Dank der eigenen Fertigungstiefe offeriert AudioSolutions traditionell eine Vielzahl an Ausführungen. So sind die Virtuoso-Modelle in sieben Standard-Hochglanzlack-Varianten und sechs Metallic-Versionen verfügbar. Den außergewöhnlichen Kundengeschmack bedienen die Litauer mit dem Typ „Flame Chameleon“, der in Abhängigkeit von der Beleuchtung seine Farbe verändern kann. Die Berücksichtigung vielfältiger Kundenwünsche lenkt jedoch nicht davon ab, dass die VirtuosoLautsprecher in erster Linie Musik auf eine äußerst beeindruckende Art vermitteln. Mit dieser Serie festigt AudioSolutions aus Litauen seinen Ruf als aufstrebende Marke im Bereich der hochklassigen Lautsprecher. Virtuoso M sind ab sofort zum Paarpreis von 23.000 Euro über den deutschen Vertrieb Cottbus HiFi lieferbar. Die Serie wird in naher Zukunft mit weiteren Virtuoso-Modellen komplettiert.
Vertrieb
Cottbus HiFi | Hörstudio & Vertrieb
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Anschrift | Thomas Wendt Byhlener Straße 1 03044 Cottbus |
Telefon | +49 355 38377808 |
Mobil | +49 171 6213337 |
thomas.wendt@mac.com | |
Web | www.cottbus-hifi.de |
Auch wenn Roland Dietl mein Windows-Laptop für die Teilnahme am Sounds-Clever-Projekt mithilfe des neusten AudiophileOptimizers und anderer Tricks in eine phantastische Musikmaschine verwandelt hat, verzichte ich in meiner Kette lieber auf Computer. Schließlich gibt es so formschöne und wohlklingende Lösungen wie den Fidata HFAS1-XS20U.
Ja, zugegeben: Auch im Fidata Netzwerk-Audio-Server werkelt ein Computer, aber einer, dessen Hardware schon mit Blick auf die Audio-Anwendung konzipiert wurde. Außerdem weist von Außen nichts auf diese Tatsache hin. Im ebenso hochwertigen wie eleganten Metallgehäuse könnte genauso gut eine High-End-Phono-Stufe untergebracht sein. Hier sind es aber vier SSDs mit je 500 Gigabyte Speicherkapazität, zwei Netzteile und der bei Fidata „System Block“ genannte Computer. Die Grundplatte des Gehäuses besteht aus Stahl und hat eine Dicke von 3,2 Millimeter. Für weitere Stabilität sorgt der Deckel aus einer vier Millimeter starken Aluminiumplatte. Das alles ist sehr fein verarbeitet und wirkt durch die Konzentration auf's Wesentliche – auf der Frontplatte gibt es nur einen Taster und eine LED – sehr edel.
Fidata ist übrigens die Hifi- respektive High-End-Marke von I-O Data. Die japanische Firma wurde 1976 gegründet und stellte als erstes Produkt ein graphisches Display für die Textilindustrie vor. Im Laufe der Jahre kamen Speicherbausteine und universelle Displays hinzu. I-O Data bezeichnet sich heute selbst als „erstklassigen Hersteller und Anbieter von hochwertiger Computerperipherie und Schnittstellenprodukten für die globalen Verbraucher- und OEM-Märkte“. I-O Data bietet übrigens in Ländern mit einem 100-Volt-Netz unter dem Namen „Soundgenic“ noch einen weiteren Netzwerk-Audio-Server an, der aber deutlich unter denen von Fidata rangiert. Im Jahr 2000 entwickelte I-O Data sein erstes Audio-Produkt, einen MP3-Player, später beschäftigte man sich unter anderem mit Virtual-Surround-Lautsprechersystemen. 2012 begann dann das Fidata-Projekt. Für einen im Markt für netzwerkgebundene Speicher – oder Network Attached Storage, kurz NAS – bestens etablierten Hersteller lag es ja nahe, einen Netzwerk-Audio-Server zu entwickeln.
Wie die vier für Fidata verantwortlichen Entwickler auf der Homepage schildern, reichte es aber nicht aus, sich mit Speichermedien und Netzwerktechnik auszukennen, um ein gut klingendes NAS zu entwickeln. In vielen Teilaspekten kamen sie nur durch Trial And Error und Hörversuche zu überzeugenden Ergebnissen. Da wundert es nicht, dass der erste Prototyp erst in der zweiten Hälfte 2014 präsentiert wurde. Bis zur Vollendung der Serienversion vergingen weitere zwölf Monate mit (Fein-)Tuning. Vor zwei Jahren feierte Fidata dann Premiere auf der High End. Zu der Zeit war der HFAS1-S10U das einzige Modell. Inzwischen wurde der noch aufwändigere und preislich höher angesiedelte HFAS1-XS20U vorgestellt, und diesen brachte Werner Obst, dessen Firma WOD Fidata in Deutschland, Österreich und der Schweiz vertreibt, nach Gröbenzell.
Die beiden Modelle unterscheiden sich unter anderem durch ihr Gehäuse: Beim HFAS1-XS20U geriet es noch schwerer und solider. Zudem besitzt er mehr Speicherkapazität: Vier statt zwei SSDs bieten Platz für zwei Terabyte Musik-Daten. Die vier SSDs bilden hier eine X-Cluster-SSD-Einheit, die Fidata speziell für Audio-Anwendungen entwickelte. Wenn für die Platten die Betriebsart RAID 0 gewählt wird, findet keine Datensicherung statt. Die Platten arbeiten als sogennannter „Stripe-Set-Datenträger“. Das bedeutet, dass Teile oder „stripes“ einer Datei reihum auf alle vier Festplatten geschrieben werden: Jede der Platten wird im Vergleich zu einer des HFAS1-S10U, die zuerst vollgeschrieben wird, bevor die zweite zum Einsatz kommt, nur zu 25 Prozent gefordert, und das sollte dem Klang zugute kommen. Falls Ihnen dieses Verfahren irgendwie bekannt vorkommt, dürfte das an den Tuning-Tipps für Melcos liegen, in denen empfohlen wird, die beiden Festplatten als Stripe-Set-Datenträger zu konfigurieren. Der Nachteil hier wie da: Wenn nur eine Platte einen Defekt hat, sind alle Daten verloren. Werden die Platten nacheinander beschrieben, sind bei einem Defekt nur diejenigen Daten betroffen, die sich auf der defekten Platte befinden und nicht alle. Daher ist nach jeder Änderung der Musikbibliothek ein Backup dringend empfohlen, wenn die Platten in der klanglich überlegenen Betriebsart RAID 0 verwendet werden.
Hörversuche bei der Entwicklung ergaben auch, dass getrennte Netzteile für den System Block und die Datenspeicher für eine Verbesserung des Klanges sorgten. Aber damit nicht genug: Auch die räumliche Abgrenzung der Steuerung und Stromversorgung der Platten und der übrigen Schaltung wirkte sich positiv aus. Natürlich war auch die Qualität der Elektrolyt-Kondensatoren von Bedeutung: Neben den üblichen Nichicons kommen nun auch die hochwertigen MUSE-Typen desselben Herstellers zum Einsatz. Obwohl die X-Cluster-Speicher-Technologie das 50-Watt-Schaltnetzeil für die SSDs dank gleichmäßigerer Stromanforderung weniger belastet als zwei unabhängig voneinander arbeitende Platten, spendierten die Entwickler dem HFAS1-XS20U zwei analoge Spannungsstabilisierungen, eine für je zwei SSDs. Hifistatement-Leser werden wissen, wie entscheidend, die Stromversorgung für den Klang sein kann. Selbst die Positionen von Schrauben und Abstandshaltern, die die Platinen im Gehäuse befestigen, habe man optimiert, verrät Akiya Miyamoto, der für die Entwicklung der Hardware verantwortlich zeichnet. Ja sogar die Dicke des Gehäusedeckels habe man variiert und die verschiedenen Exemplare gehört. Eine Dicke von vier Millimetern sei für die mittleren und hohen Frequenzen optimal gewesen und es habe sich damit eine stimmige tonale Balance zu den Tieftönen eingestellt.
Auf der Rückseite des HFAS1-XS20U geht es genauso aufgeräumt zu wie auf der vorderen. Neben dem Netzanschluss gibt es zwei LAN-Buchsen, von denen eine mit „for Audio“, die andere mit „for Network“ bezeichnet sind, und eine USB-A-Buchse. Der Netzschalter ist – recht ungewöhnlich – auf der Geräteunterseite, nicht weit von der Netzbuchse entfernt montiert. Da der Fidata in meiner Kette erst einmal den Melco N1ZH/2 ersetzen und später mit ihm verglichen werden soll, habe ich ihn wie den Melco mit dem SOtM-Switch verbunden. Da ich davon ausgehe, dass der „for Audio“-Ausgang stärker gefiltert und somit klanglich vorzuziehen ist, habe ich mich für diesen entschieden. In dieser Anschlussart ließ sich der HFAS1-XS20U auch problemlos mit der Fidata-App für iPhone oder iPad konfigurieren und anschließend bedienen. Die Verbindung mit Netzwerk und Router funktioniert also auch über den „for Audio“-LAN-Port.
In der App ist voreingestellt, dass bei beiden LAN-Anschlüssen aus klanglichen Gründen die Übertragungsbandbreite auf 100 Megabit beschränkt und die Indikatorlämpchen abgeschaltet sind. Die lassen sich per Fingertipp aber auch wieder aktivieren, ebenso kann die Bandbreite auf ein Gigabit heraufgesetzt werden. Die LAN-Ports können auch ganz abgeschaltet werden, allerdings ist nicht eindeutig, für welchen der beiden man die Einstellung vornimmt, da die Bezeichnung „for Audio“ und „for Network“ in der App nicht auftaucht und die Ports schlicht als „1“ und „2“ gekennzeichnet sind. Auf Anfrage teilte mir Yasunori Kitamura per e-mail mit, dass die Numero „1“ der Port für Audio sei. Da ja selbst das Stilllegen der Lampe an den Ports minimale Verbesserung zur Folge hat, habe ich – ohne lange hin und her zu hören – für den weiteren Test den „for Netzwerk“-Anschluss abgeschaltet.
Zwar sind die vier Festplatten des HFAS1-XS20U recht gut gefüllt – allerdings fast ausschließlich mit Alben von Sängerinnen: Not my cup of tea. Aber zur klanglichen Beurteilung reicht es ja allemal, eine gutes Dutzend meiner Testscheiben zu überspielen. Das geht, wenn man der auch in Deutsch beiliegenden Kurzanleitung folgt, absolut problemlos. Eine ausführliche Anleitung gibt es allerdings nur in Englisch und per Download. Dort ist dann beschrieben, wie man mit einem per USB angeschlossenen CD/DVD/BD-Laufwerk CDs direkt auf die Platten des Fidata rippen kann. Nachdem ich einen Apple Super Drive angeschlossen und eine CD eingeschoben habe, bietet mir die Fidata-App FLAC verschiedener Qualität und wav als Zielformate an. Ich entscheide mich für letzteres. Ohne weiteres Zutun meinerseits werden die Metadaten und das Cover von Gracenote heruntergeladen und die ausgelesenen Daten von AccurateRip überprüft. Ravi Shankars Album Tana Mara aus dem Jahr 1987 – nicht unbedingt Mainstream – wird sofort gefunden. Der Vergleich mit mehreren anderen Rips im Netz bestätigt das fehlerfreie Auslesen.
Zuerst habe ich jedoch die wohlbekannte Datei des Test-Stücks „West Eats Meat“ gehört, von der ich nicht mehr mit hundertprozentiger Sicherheit sagen kann, mit welchen Laufwerk und welcher Software ich sie auf dem iMac erstellte habe. Sehr wahrscheinlich waren es der anerkannt gute PlexWriter Premium 2 und dBpoweramp. Diese Version überzeugt auch ohne Vergleich klanglich sofort. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, sorgt der Fidata für einen Hauch mehr Fülle im unteren Grundtonbereich und lässt auch in Sachen Detailfreudigkeit und Raum nicht das mindeste vermissen. Der erste – noch zu verifizierende – Eindruck: Der HFAS1-XS20U spielt eine Spur vollmundiger und runder als der Melco: ein Genuss, auch bei technisch weniger überzeugenden Aufnahmen! An dieser Einschätzung ändert auch die mit dem Fidata gerippte Version von „West Eats Meat“ nichts: Tonal unterschiedet sie sich nicht von der mit dem Plextor gemachten. Die tiefe, große Pauke besitzt hier sogar noch einen Hauch mehr Fülle, dafür klingt sie in der vertrauten Datei ein ganz klein wenig knackiger – was aber nur in einer Kette mit hoher Auflösung hörbar werden dürfte. Es geht also um marginale Geschmacksfragen. In Verbindung mit einem guten Laufwerk wie dem Super Drive erstellt der Fidata fast ohne Zutun seines Besitzers sehr gut klingende Dateien von CDs.
Ein Querschnitt durch meine Test-Dateien bestätigte den ersten Eindruck: Der Fidata nimmt den Hörer mit einem sehr energiereichen, nie nervösen und tonal einschmeichelnden Klangbild für sich ein. Da ist stundenlanger Musikgenuss garantiert. Beim Köln Concert strotzen die Anschläge in den heftigeren Passagen nur so von Kraft, kippen aber nie ins Aufdringliche, Unangenehme. Keith Jarretts Standards faszinieren mit ihrem Groove, egal ob vom Album Vol. 1 oder Live. Wirklich schade, dass ich bisher so wenige meiner Alben auf den Fidata übertragen habe. Trotz all seiner klanglichen Meriten wird auch der Fidata mich nicht zum Fan weiblicher Stimmen machen… Vielleicht hat es ja auch sein Gutes, dass die Auswahl meiner Alben so beschränkt ist. So fällt es leichter, das schwelgerische Hören zu beenden und den Fidata mit dem Melco zu vergleichen: In Sachen Groove, Durchhörbarkeit und Detailfreudigkeit nehmen sie sich wenig. Der Melco suggeriert etwas größere Räume und lässt imaginäre Bühnen minimal tiefer wirken. Dafür bietet der Fidata mehr Nähe zum musikalischen Geschehen und lässt Instrumente dadurch etwas größer erscheinen. Aber das sind für mich eher Randnotizen. Mich begeistern vor allem die satten, eher ein wenig dunkleren Klangfarben und die energiegeladene Spielweise des HFAS1-XS20U. Bei diesem Tief- und unteren Grundtonbereich wird Musikhören – den entsprechenden Pegel vorausgesetzt – beinahe ein wohlige, körperliche Erfahrung.
Bleibt noch zu klären, ob die Vorzüge des Fidata auch dann zum Tragen kommen, wenn er die Daten statt über Ethernet über USB ausgibt: Wenn es allein um den immensen Druck in den tieferen Frequenzbereichen ginge, zöge ich die Ethernet-Verbindung über den Aries G1 vor, denn über USB scheint eine Winzigkeit Energie auf der Strecke zu bleiben. Doch zu meiner völligen Verblüffung wirken Räume noch einen Hauch größer, wenn das Signal aus dem Fidata direkt zum M-Scaler gelangt. Auch nach ein paar weiteren Testsongs fällt mir die Entscheidung für ein kleines bisschen mehr Tief- respektive Grundtongewalt oder eine minimal dreidimensionalere Raumanmutung nicht leicht. Da die Klangfarben aber auch über USB keine Wünsche offen lassen und die Wiedergabe auch so vor Kraft und Spielfreude sprüht, tendiere ich letztlich doch zur USB-Verbindung und minimal weitläufigeren imaginären Bühnen. Egal, wie Sie oder ich uns in dieser Geschmacksfrage entscheiden: Der Fidata ist eine großartige Musikmaschine mit einem beeindruckenden, eigenen (Klang-)Charakter.
PS: Nach Installation einer neuen Firmware kann der Fidata Musikdaten per Ethernet auch gemäß Diretta-Audio-Protocol verschicken. Dass dies klanglich einen Unterschied macht, wurde auf der diesjährigen High End demonstriert. Wir haben uns daher einen der bisher raren Wandler besorgt, der dieses Protokoll versteht. Roland Dietl wird Ihnen in Kürze über seine Erfahrungen damit berichten.
Gehört mit
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NAS | Melco N1ZH/2, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic Aries G1 |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE |
Up-Sampler | Chord Electronics M-Scaler mit PowerAdd |
LAN-Switch | SOtM sNH-10G i mit Keces P8 |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 mit Keces P8 |
Vorverstärker | Einstein The Preamp, Audio Exklusiv R7 |
Endstufe | Eintein The Poweramp |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
Kabel | Göbel High End Lacorde, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, SOtM dBCL-BNC |
Zubehör | Audioquest Niagara 5000 und 1000, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Fidatata HFAS1-XS20U
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Computer-Kompatibilität | |
Unterstützte Betriebssysteme | Windows 10 (32-/64-bit), Windows 8.1 (32-/64-bit), Windows 8 (32-/64-bit), Windows 7 (32-/64-bit), OS X 10.7 bis 10.11, macOS 10.13 |
Unterstützte Browsers | Internet Explorer 9, 10, 11, Microsoft Edge 25, Safari 6,7, 8,9, 10, 11 |
Smartphone-Kompatibilität |
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Unterstützte Betriebssysteme | IOS 7.0.4 - 11.3, Android 4.1 - 8.1 |
Unterstützte Dateiformate | wav, mp3, wma, m4a, m4b, ogg, flac, aac, mp2, ac3, mpa, aif, aiff, dff, dsf |
Geräte-Spezifikationen |
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LAN-Anschlüsse | 2 x RJ-45 (Auto MDI/MDI-X kompatibel), 1000BASE-T/100BASE-TX/10BASE-T |
USB Ports | 1 x USB2.0 |
Networking | UPnP AV, DLNA 1.5 |
Netzspannung | 100V-240V 50 / 60Hz |
Netzanschluss | IEC-Buchse |
Leistungsaufnahme | 32 W |
Abmessungen (B/T/H) | 350/350/65mm |
Gewicht | 7,3kg |
Zulässige Umgebungstemperatur | 5℃ bos 35℃ |
Zulässige Luftfeuchtigkeit | 20% bis 85% (nicht kondensierend) |
Zubehör | Netzkabel (3 Typen), Bedienungsanleitung |
Garantie | 2 Jahre |
Preis | 8.900 Euro |
Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
Telefon | +49 6187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Web | www.wodaudio.de |
Bohne Audio, dien Highend Manufaktur aus Engelskirchen, ergänzt seine erfolgreiche „Lifestyle Serie“ mit der neuen BB-8L, einem Zweiwege-Standlautsprecher mit Dipolbändchen.
Der patentierte Bändchentreiber, der hinunter bis 1.200 Hertz arbeitet, wird bei der BB-8L mit einem 8-Zoll-Woofer kombiniert, der dank zweier gleich großer Passivradiatoren einen tiefreichenden, satten und äußerst kontrollierten Bass ermöglicht und laut Hersteller Bassreflex-Konstruktionen deutlich überlegen ist. Zusammen mit den hauseigenen Verstärkern und dem miniDSP-SHD-Vorverstärker soll das Aktivsystem ein ultradynamisches Klangbild liefern, das Attacke, Wucht und Präzision mit Musikalität und Feingeist verbindet. „Mit der BB-8L haben wir alle Bohne-Audio-Tugenden in ein sehr schlankes, wohnzimmerfreundliches Design gepackt, das entspanntes Musikhören auf höchstem Niveau ermöglicht – in allen Lautstärken, gerne auch bei 110 Dezibel“, so Mastermind Jörg Bohne.
Bei der Zusammenstellung des Aktivsystems hat der Kunde viele Optionen: Neben den Standardfarben weiß und schwarz gibt es weitere RAL-Farben und sogar Vollholz-Varianten in Eiche, Macassar oder Zebrano. Die Vier-Kanal-Endstufe BA-200 mit viermaö 200 Watt in Class-AB in MOSFET-Bauweise ist in silber oder schwarz erhältlich. Auch sie wird von Bohne Audio mit selektierten Bauteilen von Hand gefertigt. Selbstverständlich erlaubt das modulare System die Kombination mit vorhandenen Endstufen.
Der miniDSP-SHD dient als Vorstufe mit zwei analogen und vier digitalen Eingängen sowie als Aktivweiche. Die Raum-Einmessung erfolgt via Dirac, wobei Amplitudengang und Phase bei 32 Bit optimiert werden. Alternativ und eine Preisklasse höher kann ein Trinnov Amethyst oder ST-2-HiFi eingesetzt werden, auch mit Lyngdorf-Verstärkern und RoomPerfect lässt sich das Aktivsystem auf höchstem Niveau betreiben.
Erleben kann man die BB-8L im Raum Köln und Augsburg sowie auf Wunsch in den eigenen vier Wänden. Daneben führt Bohne Audio die BB-8L auf den Westdeutschen HiFi-Tagen am 28./29. September vor.
Preise:
Hersteller
Bohne Audio GmbH
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Anschrift | Jörg Bohne Löherweg 17 51766 Engelskirchen |
Telefon | +49 2263 9026755 |
Fax | +49 2263 9026756 |
Mobil | +49 176 80009890 |
j.bohne@bohne-audio.com | |
Web | www.bohne-audio.com |
acoustical systems hat neue Modelle der Arche-Headshell entwickelt, um sie zu einer größeren Auswahl an Tonarmen und Tonabnehmern kompatibel zu machen die eine geringere effektive Masse erfordern. Ihre einzigartige Einstellbarkeit wurde dabei natürlich beibehalten.
Alle neuen Versionen der Arche sind ab sofort bestellbar und werden ab dem 20. September – nach den Sommerferien – ausgeliefert.
Hersteller
Acoustical Systems
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Anschrift | Axinia Schäfer Alpenstr. 26 86935 Rott |
info@acoustical-systems.com | |
Web | www.acoustical-systems.de |
Wohl bei keinem anderen Firmenbesuch habe ich so wenig Notizen gemacht wie bei SPL electronics in Niederkrüchten am Niederrhein. Das liegt daran, dass die Gespräche mit den allesamt aus dem Pro-Bereich stammenden Mitarbeitern dort viel zu anregend waren, um schnöde Fakten zu recherchieren. Um die konnte ich mich von zuhause aus immer noch kümmern.
Regelmäßigen Hifistatement-Lesern brauche ich bestimmt nicht mehr zu verraten, dass SPL lange Zeit ausschließlich professionelle Audio-Geräte für Aufnahme- und Mastering-Studios entwarf und fertigte, bevor man vor etwa vier Jahren die Professional-Fidelity-Linie vorstellte und damit auf dem Hifi- und High-End-Markt für Furore sorgte. Mir begegnete SPL erstmals in Form eines Vitalizers, eines durchaus bezahlbaren Programm-Equalizers, der anders als Exiter keine zusätzlichen Signalanteile produziert, sondern bestehende Frequenzen minimal verzögert oder verstärkt und auch die Breite der Stereoabbildung verändern kann. Beim Einsatz bei Zweikanal-Aufnahmen soll die patentierte Schaltung für eine Optimierung des Klanges nach gehörrichtigen Gesichtspunkten sorgen. Der Vitalizer erwarb sich in kurzer Zeit einen hervorragenden Ruft und fand auch in der Hifi-Szene einige Beachtung, so dass SPL eine für den heimischen Einsatz angepasste Version mit Cinch-Anschlüssen und den entsprechenden Pegeln auf den Markt brachte – das war meines Wissens nach der erste Versuch, im Hifi-Bereich aktiv zu werden, noch geraume Zeit vor der Professional-Fidelity-Serie.
Als audiophiler Purist habe ich den Vitalizer übrigens nicht in der heimischen Anlage, sondern nur bei der Bearbeitung von Aufnahmen für das Plattenlabel sommelier du son, das meine Gattin und ich gegründet hatten, eingesetzt – zumindest für einige Zeit, dann brach sich auch hier der Purismus Bahn. Einen beständigen Platz im Aufnahme-Rack hat sich ein weiterer Klassiker von SPL gesichert: der leicht zu bedienende und unserer Meinung nach unverzichtbare De-Esser, der Stimmen von Zisch-Lauten befreit. Keine Angst: Ich verzichte hier auf eine weitere Polemik gegen nachlässig aufgenommene Stimmen in digitalen Produktionen.
Bereits vor acht Jahren stellte ich Ihnen an dieser Stelle den famosen Phonitor vor, einen Kopfhörerverstärker in 120-Volt-Technik, der auf rein analogem Weg die Illusion von Lautsprechern im Raum erzeugen soll, inklusive Übersprechen zwischen den beiden Schallwandlern, Frequenzbeeinflussung durch die Nähe zu Wänden und Laufzeitunterschieden durch die Einwinkelung der Lautsprecher. Vier Jahre später erschien dann der Phonitor 2 mit nochmals verfeinerter Matrix-Schaltung zur Raumsimulation, einer kräftigeren Ausgangsstufe und Vorstufenausgängen. Inzwischen sind auch der Phonitor X und XE mit symmetrischer Ausgangsstufe erhältlich. Die dürfte den Wünschen der Hifi-Gemeinde geschuldet sein. Als ich Hermann Gier, einem der drei Geschäftsführer von SPL, von meinem Eindruck, der Audeze LCD-X klinge dank symmetrischer Verstärkung und Verkabelung ein wenig räumlicher, erzählte, machte er für diese Wahrnehmung schlicht minimale Ungleichheiten zwischen den Verstärkerzügen für die positiven und negativen Halbwellen verantwortlich: Studio-Coolness.
Schon der Ur-Phonitor war nicht nur bei Toningenieuren, sondern auch bei Kopfhörer-Aficionados ausgesprochen erfolgreich. Durch die zunehmende Popularität von Kopfhörern und den dafür geeigneten Verstärkern während der letzten Jahre geriet auch SPL immer stärker in den Blick von Genuss-Hörern. Sascha Flocken, bei SPL für PR und Marketing verantwortlich, will daher auch keinen Zeitpunkt für die Entscheidung, eine Hifi-Linie aufzulegen, nennen. Das sei ein fließender Prozess gewesen, bei dem das enorme Interesse der Kopfhörer-Fans an den Phonitoren und ihre Nachfrage nach weiteren Geräten eine beträchtliche Rolle gespielt habe. Zudem hätten einigen Kollegen des Teams eher privat an einer Endstufe in 120-Volt-Technik – die kommt dank der diskret aufgebauten Operationsverstärker mit hoher Ausgangsspannung mit nur einer Treiberstufe aus – gearbeitet. So sei eines zum anderen gekommen. Schließlich habe man dann im Jahr 2015 erstmals die gesamte, komplett von Bastian Neu entwickelten Hifi-Geräte präsentiert.
Das war übrigens nicht das erste Mal, dass einer meiner Gesprächspartner als Grund für eine Entwicklung sein ureigenstes Interesse daran nannte. SPL beschäftigt keine Produktmanager, die Kundenwünsche und Marktentwicklungen analysieren, um dann entsprechende Geräte entwickeln. Wie Sascha Flocken verriet, arbeiteten aber alle bei SPL Tätigen zuvor oder parallel zu ihrem Job im Studio und/oder seien praktizierende Musiker. Und da weiß man eben, was man an Equipment benötigt und wie es idealerweise klingen sollte. Das war schon so, als Wolfgang Neumann die Firma gründete. Daher ist zumindest während der ersten Zeit seine Geschichte auch die von SPL: Gemeinsam mit einem Freund betrieb er Ende der 70-er Jahre eine Studio in Roermond. Besonders stolz waren sie auf zwei synchronisierte MCI-Tonbandmaschinen mit je 24 Spuren, die 48-Kanal-Mehrspuraufnahmen möglich machten. Damals war Studio-Equipment und -Zeit im Gegensatz zu heute unvergleichlich viel teuerer. Als Radio- und Fernsehtechniker war Wolfgang Neumann aber glücklicherweise in der Lage, die benötigten Geräte zu entwickeln und auch selbst zu bauen.
Als der Preis für eine Studiostunde dann um 1987 im Laufe eines Jahres um etwa 70 Prozent fiel, trennte sich Wolfgang Neumann von seiner Beteiligung am Studio und widmete sich ausschließlich der Produktion eigener Geräte. Dazu gründete er die Firma Sound Performance Lab oder kurz SPL. Die ersten Aufträge kamen aus den Benelux-Staaten, auf Grund seiner Studiotätigkeit verfügte er aber auch über gute Kontakte zu amerikanischen Musikern, die in Roermond in den Niederlanden aufgenommen hatten, so dass er bald auch in den USA eine Reihe von Kunden fand. Anfangs produzierte Wolfgang Neumann noch in der eigenen Garage, im Jahr 1985 hatte er dann eine Fertigungsstätte in Bracht. Zu dieser Zeit beschäftigte er Hermann Gier als Aushilfe. Nach unternehmerischen Turbulenzen stieg Hermann Gier als Betriebswirt in die Firma ein. Heute ist er, wie gesagt, neben Wolfgang Neumann, einer der drei Geschäftsführer von SPL.
In den 90-er Jahren entwickelte Wolfgang Neumann die 120-Volt-Technik, die auch in allen Hifi-Komponenten zum Einsatz kommt und hier unter den griffigen Namen Voltair firmiert. Übliche Versorgungsspannungen liegen, wenn sie großzügig bemessen sind, bei ±24 Volt, bei SPL bei ±60 Volt. Daraus resultiert eine deutlich höhere Übersteuerungsfestigkeit respektive mehr Headroom. Der SPL-Entwickler spricht von einer etwa 30 Dezibel höheren Dynamik als bei Mitbewerbern, deren Geräte mit ±24 Volt arbeiten. Allerdings lässt sich die höhere Spannung nur nutzen, wenn man dafür eigene – diskret aufgebaute – Operationsverstärker entwickelt. Das erste kommerzielle Produkt mit der neuen Technik war Ende der 90-er Jahre eine Acht-Kanal-Konsole für das Galaxy Studio in Belgien. Dort hat sie übrigens auch Mastering-Legende Bob Ludwig gehört und gleich ein Exemplar bestellt. Inzwischen setzt SPL Operationsverstärker der fünften Generation ein, die dank neuer Bauteile und einer hohen Packungsdichte deutlich kleiner hergestellt werden können. Die Stromversorgung erfolgt bei SPL aus klanglichen Gründen wie eh und je mit linearen Netzteilen. Nicht nur die Operationsverstärker sind als leicht austauschbare Module konzipiert: Die meisten Funktionsgruppen sitzen auf modularen Karten, damit sie im Fall der Fälle schnell und kostengünstig ausgetauscht werden können. Sascha Flocken wies darauf hin, dass alle Reparaturen für in Europa verkaufte Geräte in Niederkrüchten gemacht würden und dieser Service noch für alle je produzierten SPL-Produkte möglich ist. So viel zum Thema Nachhaltigkeit.
Schon bei der Entwicklung wird das Layout der Platinen im Rechner erstellt, wobei natürlich darauf geachtet werden muss, dass die Plätze für Buchsen und Bedienungselemente auch sinnvoll in einem Gehäuse angeordnet werden können. Parallel zur Elektronik-Entwicklung konstruiert Hermann Gier das Gehäuse und ein vorläufiges Frontplatten-Design. Auch wenn ich oben schrieb, die Entscheidung für neue Geräte orientiere sich nicht vorrangig an Kundenwünschen, schlagen sich die Erfahrungen von Toningenieuren und Tonmeistern doch in den SPL-Geräten nieder – und zwar in deren Abstimmung. Aber erst wenn Wolfgang Neumann seine Entscheidung bei den klangrelevanten Bauteile getroffen hat und Prototypen erstellt wurden, werden befreundete Toningenieure um ein Feedback dazu gebeten.
Sobald das letzte Feintuning abgeschlossen ist, gehen die Daten an den Elektronikhersteller Middelkamp GmbH und Co. KG und an die beiden Zulieferer für Gehäuse und Frontplatten. Middelkamp fertigt in einem Gebäude, das direkt an den Firmensitz von SPL angrenzt. Aber nicht nur räumlich besteht zwischen den Firmen eine große Nähe: Heinz Middelkamp hat als Maschinenbau-Student schon Mitte der 90-er Jahre bei SPL gejobbt und nach Abschluss des Studiums dort als Produktionsleiter angefangen. Als SPL dann expandierte und für die größeren Stückzahlen einen neuen Zulieferer suchte, machte sich Heinz Middelkamp selbstständig und gründete die GmbH und Co. KG. Im Oktober 2018 verließ der dritte Geschäftsführer Peter Waschke, der für SPL neue Vertriebswege erschloss, die Firma, und Heinz Middelkamp übernahm seinen Posten. SPL ist übrigens der wichtigste, nicht aber einzige Kunde der Firma Middelkamp.
Wie zuletzt der Test der Performer m1000 deutlich machte, zeichnet SPLs Professional-Fidelity-Linie ein sehr kundenfreundliches Preis/Klang-Verhältnis aus. Das ist im Pro-Bereich nicht anders. Aus Sicht eines High-End-Fans wirken solch aufwendige Komponenten wie der Mastering Compressor Iron oder der zweimal fünfkanalige Mastering-Equalizer PQ nicht unbedingt sehr hochpreisig. Für große Studios sind sie es auch nicht, wie die Liste der vielen SPL-Nutzer auf der website (hier ein Link zu https://spl.audio/studios-around-the-world/) zeigt. Aber in den Zeiten kleiner Digital-Studios und Homerecordings bleiben SPL-Geräte für viele unerschwinglich. Um auch diese Klientel bedienen zu können, entwickelt SPL in Kooperation mit Brainworx Plug-Ins ihrer Erfolgsmodelle. Wie Sascha Flocken berichtete, kommen die digitalen Klone ihren realen Vorbilder klanglich sehr nahe. So ist ein virtueller Iron für 300 Dollar zu haben, während das Original mit knapp 5.000 Euro in der Preisliste steht. Aber trotz überraschend hoher Stückzahlen bei den Plug-In-Verkäufen trägt dieses Geschäftsfeld noch nicht maßgeblich zum Umsatz bei, ist aber in Sachen Marken-Image und Kundenbindung nicht zu unterschätzen.
Ich weiß nicht, ob es an der überschaubaren Größe der Firma, den langjährigen Beziehungen der Hauptakteure oder der Begeisterung aller Beteiligten für dieselben Themen – Recording und Musik – liegt, dass sich bei SPL Engagement, Lockerheit und ein entspannter Umgang miteinander auf, wie mir scheint, ideale Weise mischen. Selten habe ich bei einem Firmenbesuch ein so kommunikatives und inspiriertes Team kennengelernt.
PS: Natürlich arbeitet SPL weiterhin intensiv an seiner Professional-Fidelity-Serie: Für den Herbst haben wir daher den Test eines Director 2 geplant, und eine große Stereo-Endstufe im Gehäuse der m1000 ist bereits in Arbeit.
Hersteller
SPL electronics GmbH
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Telefon | +49 2163 98340 |
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Hersteller
Vision Ears GmbH
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