Die Firma Lindemann und ihre Audioprodukte sind mir in den letzten Jahren etwas aus dem Fokus geraten. Dabei habe ich schon aus den Anfangszeiten nur beste Erinnerungen an die Produkte aus Bayern, und wann immer ich auf Messen an einer Lindemann Vorführung vorbeikam, war ich sehr angetan. Aber irgendwie haben wir nie zusammen gefunden.
Ein Grund für meine Distanz mögen die damalige Preisgestaltung und die großformatigen Geräte gewesen sein, die zwar national und international höchste Weihen bekamen, aber etwas außerhalb meiner finanziellen Möglichkeiten lagen. Schon seit dem ausgehenden Jahrtausend wurde dort mit Upsampling gearbeitet, hochauflösende Formate waren seit 2001 abspielbar im hauseigenen SACD-Player. Dieses jahrzehntelang ausgebaute Know How im digitalen Bereich mündete 2013 in die Einführung der musicbook-Reihe, die Musik aus dem Netzwerk in den Vordergrund rückt. Die Gehäuse sind jetzt kleiner und die Preise auch. Noch kleiner ist die modernste Inkarnation aus dem Hause Lindemann, die brandneue Limetree-Linie von Lindemann. Diese umfasst momentan vier Geräte für unterschiedliche Einsatzzwecke, weitere sind geplant. Limetree Headphone ist eine hochwertige analoge Kopfhör-/Vorverstärker-Kombination, der Limetree Phono ein Phonovorverstärker mit getrennten Eingängen für Moving-Coil und Moving-Magnet-Systeme, Limetree Bridge ein Netzwerkspieler für lokale Speichermedien und Streamingdienste ohne Wandler und, das Testobjekt, der Limetree Network an sich eine Bridge mit Wandler und Vorverstärker. Alle Geräte sitzen in kleinen Aluminiumschachteln mit den Abmessungen von gerade mal 107 mal 40 mal 107 Millimetern.
Nun ist man Dank SMD-Technik ja inzwischen daran gewöhnt, dass auch hochwertige Hifi-Geräte immer kleiner und leichter werden. Trotzdem muss ich erst mal schlucken eingedenk der massiven Vorfahren, als ich das Kistchen im gut verarbeiteten, hübsch geprägten Standard-Aluminium-Gehäuse auspacke. Ein kleiner Kippschalter, drei Leuchtdioden und ein 3,5 Millimeter Klinkenausgang für einen Kopfhörer zieren die Front, auf der aber auch gar nicht so viel mehr Platz ist. Auf der Rückseite geht es auch aufgeräumt zu: Ein USB-Eingang und eine LAN-Schnittstelle finden sich neben Cinch-Ausgang, einer Buchse für eine W-LAN-Antenne und dem Stromanschluss nebst einem kleinen Taster, um die Verbindung mit dem heimischen Funknetzwerk herzustellen. Betrachtet man die Innereien, ist es ganz schnell vorbei mit dem Minimalismus. Pro Kanal kommt ein AK4452 DAC zum Einsatz, ein AK4137 kümmert sich um das Resampling, und damit der Jitter immer klein bleibt, ist eine MEMS FemtoClock installiert.
Unterstützt werden alle gängigen Musikdateiformate mit einer Auflösung bis 384 Kilohertz bei PCM-Dateien – über W-Lan „nur“ 192 Kilohertz – beziehungsweise DSD256. Bei W-Lan immerhin noch DSD128. Der Limetree NETWORK ist für die gängigsten Streaminganbieter mit hochauflösendem Musikmaterial gerüstet. Zur Auswahl stehen TIDAL, Qobuz, Deezer, HighResAudio und Spotify sowie Zugriff auf unzählige Internet-Radiostationen und Podcasts. Natürlich kann man auch über das Netzwerk per UPnP und DLNA auf einen Musikserver zugreifen und lokal eine USB-Festplatte anklemmen, um anderweitig gespeicherte Musik wiederzugeben. Wer über einen Roonplayer verfügt, kann diesen mit dem Lindemann Limetree NETWORK nutzen. Dieser ist „Roon Ready“ und kann mit Roon Core und Software verwendet werden. Ach ja, natürlich kann man auch per Bluetooth streamen. Der Zuspieler sollte allerdings das Bluetooth Audioübertragungsprotokoll A2DP unterstützen. Die ankommenden Signale werden bitgenau entsprechend der Quelle verarbeitet, eine Leuchtdiode gibt mit sieben Farben die jeweils anliegende Auflösung an. Durch einen längeren Druck am Ein-/Ausschalter wechselt der Wandler in den Resampling Modus, was auch durch eine Leuchtdiode angezeigt wird. Jetzt werden die Signale auf DSD 256 gehievt. Dieser Betriebsart attestiert Lindemann einen transparenteren und natürlicheren Klang als im PCM-Modus. Sagte ich etwas von klein?
Um überhaupt in den Genuss dieser ganzen Features zu kommen, muss auf einem Smartphone oder Tablet die LINDEMANN-App installiert werden. Die gibt es bei Google-Play für Android oder im App-Store für iOS. Für alle, die ein von Google befreites Smartphone mit Android nutzen, finden sich im Netz auch Quellen mit der APK-Datei, die man auf eigene Gefahr installieren und nutzen kann. Die Installation läuft problemlos, und im Anschluss kann man auf den Limetree Network zugreifen. Das klappte im meinem Fall erst nach ein paar Anläufen. Ist die Verbindung allerdings erst einmal etabliert, läuft diese stabil und wird allerhöchstens durch Schwankungen im eigenen W-Lan ausgebremst. Aber dafür kann die Software ja nichts. Die Lindemann-App ist angenehm unaufgeregt und zum Glück wenig bunt und einfach zu bedienen. Die jeweiligen Anbieter von Streaming, Internetradio oder Festplatte sind schnell angewählt, bei den Diensten gibt es die Möglichkeit, diverse Vorgaben für die Suche zu machen und die Ergebnisse dann entsprechend einzuschränken. Das ist wirklich einfach und intuitiv beherrschbar und führt in fast allen Versuchen zum Ziel.
Als Streaminganbieter sind bei mir Qobuz und TIDAL für hochauflösendes Material und Spotify in der Basisvariante als Lieferanten verfügbar, und so kann ich die Funktionalitäten ausführlich ausprobieren. Ein Wort zum Angebot: Zwar versprechen die Anbieter, dass man jetzt getrost seine CD-Sammlung auf dem Flohmarkt verkloppen könne, da online alles verfügbar ist. Das stimmt aber nicht so ganz. Einiges an – ich nenne es mal Randrepertoire – ist nicht gelistet. Viele, besonders ältere Pop-Produktionen, liegen oft nur in remasterten Versionen vor, und manchmal will man halt das Original. Aber solche Sachen hat man dann in der Regel sowieso erworben und gegebenenfalls auf die Festplatte gerippt, dann klappt’s auch mit dem Netzwerkstreaming. Und die alten LPs sollte man sowieso behalten, da gibt es so einige Lücken. Aber um die geht es hier ja nicht. Dafür macht es einen Riesenspaß, sich bei der Suche von Vorschlägen der App mit ähnlichen Künstlern inspirieren zu lassen und einfach mal anders abzubiegen. Man entdeckt doch noch so das eine oder andere an Musik.
Nicht mehr rechtzeitig, um sie zu testen, gibt es inzwischen eine neue Firmware. Diese erlaubt es, ein CD-Laufwerk über USB anzusprechen. Sehr praktisch, wenn man weiterhin auch physische Datenträger einsetzen will. Ich habe den Lindemann Limetree NETWORK nach einigen Versuchen als Streamer/Wandler benutzt. Als reiner Vorverstärker fehlte es in meiner Konfiguration manchmal an Pegel. Zum Anschluss an hochwertige Aktivlautsprecher mit regelbarer Eingangsempfindlichkeit eignet sich der Lindemann dafür vorzüglich. In der ersten Runde, um eine Idee vom Charakter des Limetree NETWORK zu bekommen, spielte er ohne Resampling von Festplatte gegen einen CD-Player am Audioquest Beetle mit identischem Material. Obwohl trockener im Bass, muss sich der absolut gesehen sehr gute Audioquest in diesem Fall geschlagen geben.
Mit mehr Substanz, Transparenz und hoher Geschlossenheit macht der Lindemann seine höheren Ambitionen schnell klar. Aktiviert man jetzt das Resampling, wird der Unterschied noch größer. Fließend und wie aus einem Guss ertönen jetzt auch ältere Aufnahmen. Glanz, Struktur im Tieftonbereich und eine transparente Raumdarstellung runden das Klangbild ab. Die Wiedergabe wird – schwer zu beschreiben – reicher. Bei einigen Aufnahmen, die mich seit vielen Jahren begleiten, wird mir das allerdings zu viel, und ich bevorzuge die härtere und kantigere Gangart der Originalauflösung. Vielleicht ja nur die Gewohnheit? Je besser aufgenommen und produziert das vorliegende Material ist, umso weniger Resampling ist aus meiner Sicht nötig. Da dies normalerweise bei einem Musikhörer nicht der überwiegende Teil der Musiksammlung ist, lasse ich den resampling-Modus einfach dauerhaft an, die Vorteile überwiegen bei 90 Prozent der Musik. Wie klingt der kleine Lindemann nun? Es fällt schwer, eine der Einzeldisziplinen hervorzuheben. Sehr komplett, groß, farbig und weit wie aus dem bereits erwähnten Guss auf richtig hohem Niveau. Dazu kommt eine immense Sauberkeit, die nichts mit klinischer Reinheit zu tun. Obwohl Artefakte und Grain komplett abwesend sind, klingt der Network niemals kalt oder hart. Im Gegenteil, ein Schuss Wärme ist immer dabei, dabei plastisch im Fluss, substantiell geschmeidig.
Auf async remodels, einem Album, auf dem Ruichi Sakamoto selbst die Interpretationen anderer Künstler seines Albums async produziert, gibt es mit „life, life“ von Andy Stott einen absurden Anfangsbassgong, der im Raum verhallt, allerlei subsonische Töne und ein Kaleidoskop an verhallenden Synthesizerlagen, die die Grenze vom echten zum virtuellen akustischen Raum spielend überbrücken. Obwohl alles komplett aus der Retorte, schafft es der Lindemann, nicht nur dem tiefen Anfangsschlag Macht und Wucht mitzugeben, sondern separiert den Nachhall wunderbar, ohne diesen vom Ursprung zu trennen und im luftleeren Raum hängen zu lassen. Etwas auf der volleren Seite, ohne Brutalität, aber mit allem Nachdruck dabei einen Tick mehr Volumen als Struktur. Im Grunde manifestiert sich hier schon der ganze Bassbereich: sehr tief, strukturiert und trotzdem voll, dabei schön ausbalanciert zwischen Volumen und Auflösung, genau mit dem richtigen Impact ausgestattet. Organisch fällt mir da ein, so real klingt die an sich synthetische Bassfigur. Sicher vom Künstler beabsichtigt, aber das muss eine Komponente erst mal so überzeugend hinkriegen!
Ich muss übrigens zugeben, das ich aufgrund des Füllhorns an Auswahl mehr querbeet gehört habe und gar nicht mehr so viele prägnante Beispiele mit Namen im Kopf habe. Lustig war der die Suche nach hochauflösendem Material. Unter anderem Lieder von Schubert aufgenommen mit 24Bit/96Kilohertz. Beim ersten Album eine gestochen scharfe Abbildung im sehr großen Raum, genau abgezirkeltes Klavier mit extrem durchhörbarem Klangkörper, davor der bebende Sänger mit einem in allen Facetten aufgefächerten Organ. Zum Niederknien. Das ist Hi-Rez, dachte ich. Beim zweiten Album ein Klavier, etwas diffuser Raum, Gesang leicht distanziert. Ziemlich bekannt und normal. Auch hochauflösend – es kommt doch einfach darauf an, wer an den Reglern sitzt.
Und der Lindemann? Der bringt das eben genauso rüber, wie es aus dem Netz kommt. Bei aller Neutralität ist er auch im Hochtonbereich voll da und vollbringt das Kunststück, nie auf die Nerven zu gehen, ohne dafür hohe Töne zu verrunden. Dabei hilft ihm ein ausgesprochenes Talent für feindynamische Strukturen. Grobdynamisch ist der Limetree auch voll da. Er gehört schon in die Kategorie der Geräte, die bei einem Tutti im Orchester nicht nur Pauken und Trompeten lauter werden lassen, sondern richtig Energie und Schub im großzügigen, sehr stabilen Raum freisetzen. Dabei verzichtet er auf den analytischen Tick vieler Komponenten, die eine zusätzliche Schwärze um die Instrumentengruppen aufbauen, sondern lässt die Musik in diesen Räumen ausklingen oder ineinander zahnen. Fast vergessen hätte ich den Kopfhörerausgang, der das hohe Niveau hält. Mit sehr hochohmigen Kopfhörern kommt man allerdings irgendwann an eine Grenze im Pegel. Insgesamt hat mir die Auseinandersetzung mit dem Lindemann so viel Spaß gemacht, dass ich überlege, ihn mir selbst zuzulegen. Klingt großartig, nimmt keinen Platz weg und kann so viel. Ich werde Lindemann zukünftig auf keinen Fall mehr aus den Augen verlieren.
Gehört mit
|
|
---|---|
CD-Laufwerk | Denon DCD-1290, Technics SL-P471A |
Wandler | Phonosophie DAC1, Audioquest Beetle |
Verstärker | Creek 5350 SE, Thorhauge ST.ONE, Rotel RB-980BX |
Lautsprecher | PMC Twenty5 .22, Buchardt-Audio S400 |
Kabel | RG142, Wireworld, Funk-Tonstudiotechnik, Supra Cable, Audioquest |
Herstellerangaben
Lindemann Limetree Network
|
|
---|---|
D/A-Wandler | |
Auflösung | 384 kHz/32bit und DSD 256 |
Dynamik-Umfang | > 120 dB |
THD & Noise | < 0,001% (@ 0 dB FS) |
Clock | Ultra-Low-Jitter MEMS FemtoClock |
Re-Sampling | bit-perfekt oder DSD |
Wandler-Architektur | Zwei AK4452 DACs im Dual Differential Mono Mode, AK4137 Re-Sampler |
Ausgangs-Spannung | 2,0 V @ 0 dB FS |
Ausgangsimpedanz Line-Output | 100 Ohm |
Kopfhörer-Anschluss | 3,5mm Klinkenbuchse |
Empfohlene Impedanz des Kopfhörers | 32 -200 Ohm |
Netzwerkspieler |
|
Ethernet | 100 Mbit/s |
WLAN | Dual-Band 802.11a/b/g/n/ac, Bluetooth 4.2, A2DP USB 2.0 High-Speed Host-Interface, maximaler Ausgangsstrom 1,5A |
Unterstützte Codecs | WAV, FLAC, AIFF, ALAC, MP3, AAC, Ogg Vorbis, WMA, DSD Unterstützung von UPnP und DLNA |
Auflösung PCM | 44.1 kHz bis 384 kHz, 24bit |
Auflösung DSD | DSD 64 bis DSD 256, Gapless Playback |
Streaming-Dienste | TIDAL, Qobuz, Deezer, HighResAudio, Spotify, Internet-Radio und Podcast Roon Ready |
Stromaufnahme |
0,1 W Standby, 3,5 W Betrieb, 11 W maximal |
Abmessungen | 107 x 40 x 107 mm (B x H x T) |
Gewicht | 300g |
Stromversorgung | 5V DC |
Preis | 895 Euro |
Hersteller
Lindemann audiotechnik GmbH
|
|
---|---|
Anschrift | Am Anger 4 82237 Wörthsee GERMANY |
Telefon | +49 8153 9533390 |
Fax | +49 8153 9533399 |
Web | www.lindemann-audio.de |
www.facebook.com/lindemann.audiotechnik |
Ein Sommer ohne Musik: undenkbar. Und mit einem Musikserver und Streamer von Melco seien die Hifi-Begeisterten bestens für die schönste Zeit des Jahres gerüstet, sagt Mika Dauphin vom deutschen Melco-Vertrieb 3H. Er kündigt für die Zeit vom 24. Juni 2019 bis 15. August 2019 eine große Melco-Sommeraktion statt.
In dieser Zeit haben Kunden beim Kauf eines Melco-Produktes die Möglichkeit, Melco-Punkte zu sammeln und diese gegen attraktive Prämien einzulösen: zum Beispiel ein Weber Gasgrill im Wert von 799,- Euro. Jedem Melco-Produkt ist eine Punktzahl zugeordnet:
Folgende Prämien stehen zur Wahl:
Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
|
|
---|---|
Anschrift | Mika Dauphin Kedenburgstraße 44 Haus D / 1. OG 22041 Hamburg |
mika.dauphin@drei-h.biz | |
Telefon | +49 40 37507515 |
Mit den passenden Tonabnehmern entpuppte sich der Keces Ephono als echtes Schnäppchen: So viel Wohlklang und Materialeinsatz plus guter Verarbeitung findet man zu diesem Preis andernorts nur schwerlich. Der Sphono bietet nun auch höhere Abschlussimpedanzen und noch deutlich mehr Ausstattung. Hat er auch klanglich mehr zu bieten?
Beim Ephono hatte ich mich gefragt, wo Keces bei dessen sehr kundenfreundlichem Preis gespart hat, und konnte nur feststellen, dass Hersteller und Vertrieb mit Informationen zur Technik geizen. Und auch wenn der Sphono mehr als dreieinhalb Mal teurer ist als der Ephono, darf man für den Mehrpreis keinesfalls mehr Fakten zu Schaltungsdetails erwarten. Außer auf Ausstattungsmerkmale wird in der Produktinformation der vor allem als Netzteilspezialist bekannt gewordenen Firma lediglich darauf verwiesen, dass das externe Netzteil namens Spower zwei Spannungen bereitstellt: einmal 15 Volt und darüber hinaus plus/minus 48 Volt. Bei dieser ungewöhnlich hohen Spannung, die an die Voltair-Technik von SPL mit ihren plus/minus 60 Volt erinnert, braucht man sich um ausreichend Headroom und Übersteuerungsfestigkeit wohl keine Gedanken mehr zu machen. Dafür kann man aber trefflich darüber spekulieren, ob der Sphono mit einer aktiven, teilaktiven oder passiven RIAA-Entzerrung arbeitet: Angaben dazu sind nämlich nicht zu bekommen.
Kommen wir also zu Ausstattung: Der Sphono besitzt vier unsymmetrische Eingänge, zwei für Moving-Magnet- und zwei für Moving-Coil-Systeme. Jedem der beiden MM-Eingänge lassen sich individuell Lasten von 47, 100, 150, 220, 330 und 470 Picofarad parallel schalten. Für die beiden MC-Anschlüsse stehen jeweils Lastimpedanzen von 56, 100, 220, 470, 1200 und 47000 Ohm zu Verfügung. Durch Kombination der einzelnen Werte können natürlich auch Zwischenwerte einstellt werden. Denjenigen, die sich nicht mit komplizierten Berechnungen aufhalten möchten, sei der Rechner für die Parallelschaltung von Widerständen bei Sengspiel Audio empfohlen.
Dadurch, dass Keces nun auch die drei höheren Werte anbietet, von denen ich zumindest die beiden ersten beim Ephono schmerzlich vermisst habe, gibt es bei der Auswahl der Tonabnehmer keine Einschränkungen mehr. Laut der Faustformel zur Bestimmung der Abschlussimpedanz – Innenwiderstand des Abtasters mal zehn bis zwanzig – waren beim Ephono ja Tonabnehmer mit einer Impedanz von über 20 Ohm so gut wie ausgeschlossen. Zudem hatte der Test gezeigt, dass der Ephono umso räumlicher spielt, je mehr man sich dem oberen Faktor nähert. Sowohl für die MM- als auch für die MC-Eingänge lässt sich per Kippschalter auf der Frontplatte die Verstärkung um jeweils sechs Dezibel erhöhen, so dass maximal 46 respektive 66 Dezibel erreicht werden. Ein Subsonic-Filter kann über einen dritten Schalter aktiviert werden. Der vierte Kippschalter lässt einem die Wahl zwischen der Entzerrung nach der RIAA- oder IEC-Schneidekennlinie. Die maximale Abweichung von der eingestellten Kurve gibt Keces mit 0,2 Dezibel an. Vergoldete Cinch-Buchsen und ebensolche Kontakte bei den XLR-Ausgängen darf man in dieser Preisklasse ebenso erwarten wie „Widerstände und Kondensatoren in audiophiler Qualität“, deren Verwendung Keces in der Produktinformation erwähnt.
Die guten Erfahrungen mit dem Ephono haben mich wohl etwas vermessen werden lassen: Die 700-Euro-Phonostufe aus der Kette im Wohnzimmer durfte in den Hörraum umziehen, damit ich mit der noch höher auflösenden Anlage die Unterschiede zwischen den beiden Keces leichter beurteilen kann. Los ging's mit dem Ephono. Im Vergleich zu Einsteins The Turntable's Choice – der dank der vollsymmetrischen Auslegung fast so rausch- und brummfrei ist, wie ein Line-Eingang ohne vorgeschaltete Phonostufe – fällt auf, dass der so enorm günstige Keces bei angehobenem Tonarm – und den von mir präferierten gehobenen Pegeln – ein ganz leichtes Rauschen vernehmen lässt. Das wird durch das Laufgeräusch der Nadel in der Rille natürlich völlig überdeckt und ist sofort vergessen, wenn die ersten Takte erklingen: Da geht es nicht um die letzten Zentimeter Bühnengröße oder ein wenig mehr Luft um die Instrumente. Die Musik macht bei der Entzerrung durch den Ephono einfach Spaß und weckt Emotionen. Natürlich kann man in einer Kette, in der die meisten Netzkabel kostspieliger sind als der ganze Ephono, feststellen, wo die Phonostufe an ihre Grenzen kommt. Die Einstein bezaubert beispielsweise mit mehr Raum, Klangfarben und Details, aber der „kleine“ Keces konzentriert sich auf das Wesentliche: Er macht jede Art von Musik einfach zum Genuss – und ohrenfällig nichts falsch. Da wird kein Frequenzbereich über Gebühr hervorgehoben, da wird nichts komprimiert – ohne Vergleich mit deutlich teureren Phonostufen vermisst man erst einmal nichts.
Die Zufriedenheit hält so lange an, bis die Phono-Stufe aus Keces' Superior Series ins Spiel kommt. Die Sphono spielt noch einmal ein Stückchen dynamischer und offener, bildet ein wenig größer ab und suggeriert eine deutlich breitere und tiefere Bühne. Ja, die neue, „große“ Phonostufe ist nicht nur in den genannten Einzelkriterien überlegen, mit ihr spricht einen die Musik einfach noch direkter and. Und das gilt sowohl für LSCs und ECM-Scheiben als auch für Einsteins The Pickup im SME V und Transrotors Tamino in The Tonarm. Dabei habe ich das Tamino mit 56 Ohm und The Pickup, für den 130 bis 300 Ohm empfohlen werden, mit 220 Ohm abgeschlossen. Nun versuche ich es noch einmal mit der Parallelschaltung von 470 und 1200 Ohm, woraus knapp 338 Ohm resultieren. Damit gelingt The Pickup die Wiedergabe des ersten Satzes des „Concierto Andaluz“, Reissue der Philips 9500 563, noch eine Spur interessanter: Die imaginäre Bühne wirkt ein Stückchen größer, das Spiel der vier Gitarristen und des Orchesters bietet mehr rhythmische Finesse, und die Instrumentengruppen umgibt mehr Luft. Wie schon beim Ephono ist auch bei der Phonostufe der S-Klasse im Zweifelsfall die höhere Abschlussimpedanz die bessere Wahl. Schön, dass man beim Sphono die freie Wahl hat.
Schon der Ephono bot einen symmetrischen Ausgang, der sich dem unsymmetrischen aber nicht als überlegen erwies. Bei „Waterwheel“ vom Reiusse aus der Discovery-Serie von Oregons Out Of The Woods, glaube ich, minimale Vorteile – einen Hauch mehr Druck im Bass und ein wenig mehr Luftigkeit – bei der symmetrischen Verbindung wahrzunehmen, jedoch sind die Unterschiede so marginal, dass ich mich nach einem Song nicht festlegen möchte. Beim Classic-Record-Reissue von Schostakowitschs The Age Of Gold offenbart die „Polka“ auch keine eindeutigen Unterschiede: Wegen des Sphono brauchen Sie auf keinen Fall mit dem Erwerb anderer NF-Verbinder zu liebäugeln. Hier sind Cinch-Kabel genauso gut wie symmetrische mit XLR-Steckern.
Nachdem ich im Hörraum alle wichtigen Vergleiche hinter mich gebracht habe, kann der Sphono ins Wohnzimmer umziehen und zeigen, wie gut er mit dem Lyra Titan i harmoniert. Nach den Erfahrungen mit dem Ephono habe ich als Last gleich 220 Ohm gewählt. Da das Titan i längere Zeit nicht benutzt wurde, habe ich es erst einmal mit einer „Gute-Laune-Scheibe“ gespielt: The Trumpet Kings Meet Joe Turner. Pablo Records brachte in den 70-ern einige Scheiben mit Dizzy Gilllespie, Roy Eldrige, Harry „Sweets“ Edison und Clark Terry heraus: solider, packender Blues mit jeder Menge Trompeten-Soli und einigen schönen Hammond-Sounds. Klangfarben, Dynamik, Groove und Auflösung lassen keine Wünsche offen. Allerdings enthält die Studioaufnahme so gut wie keine Rauminformation. Dafür entschädigen die zwar konventionellen, aber um so eingängigeren, leicht fetten Bass-Linien. Da gönne ich dem Lyra und mir gleich noch die zweite Seite.
Der Sache mit der fehlenden Raumtiefe muss ich natürlich noch nachgehen, am besten mit einer mit nur wenigen Mikrofonen aufgenommenen LSC. Passend zum Offenbach-Jubiläum ziehe ich mal wieder eines meiner ersten Reissue aus dem Regal und lege Gaîté Parisienne mit den Bosten Pops unter Arthur Fiedler auf den Teller des Avance. Schon nach den ersten Takten ist klar, dass die Aufnahme der Pablo-Scheibe für die mangelnde Plastizität der Wiedergabe verantwortlich war. Die LSC lässt den Standort der Lautsprecher schnell vergessen: Vor dem Hörer tut sich eine große und tiefe Bühne auf. Das Klangbild fasziniert durch Kraft und Farbigkeit. So gut habe ich schwarze Scheiben im Wohnzimmer zuvor nur einmal gehört: Das war bei Test des Aurorasound Vida – dessen Preise bei immerhin 4000 Euro beginnen.
Bei Keith Jarretts „God Bless The Child“ zieht einen der Drive in seinen Bann, in der Eingangssequenz hört man exakt den Einsatz der Dämpfer, der Kontrabass und die Bass-Drum kommen mit Macht und dennoch konturiert und bilden so das ideale Gegengewicht zu Snare und Hi-Hat, die in minimal höhenlastigen Kombinationen schon mal ein wenig überpräsent wirken können: Im Zusammenspiel von Lyra und Keces tun sie es nicht. Sehr schön. Zum Schluss höre ich dann noch eine Scheibe, die mir in den 80-er Jahren bei fast allen – privaten – Tests unverzichtbar erschien: Chuck Magiones Children Of Sanchez. Es ist schon überraschend, wie stimmig und frei von jeder Effekthascherei der Gesang nun über diese Kette wirkt. Die Pauken und die Bläser-Riffs hingegen haben nichts von ihrer Dramatik verloren. Mit dem Sphono lässt sich auch ganz hervorragend in Erinnerungen schwelgen: Er enthüllt neue Details, ohne die emotionale Wirkung dieser Komposition auch nur im mindesten zu beeinträchtigen. Mit Keces S-Klasse macht es auch ungeheuren Spaß, auf nostalgische Entdeckungsreisen zu gehen!
Gehört mit (Hörraum)
|
|
---|---|
Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | SME V, Einstein The Tonearm 12 |
Tonabnehmer | Transrotor Tamino, Einstein The Pickup |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Vorverstärker | Einstein The Preamp, Audio Exklusiv |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Thunder, Tornado (HC), Dragon HC |
Zubehör | Audioquest Niagara 5000 und 1000, Clearaudio Matrix, AHP Klangmodul IV G, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, SSC Big Magic Base, Audio Exklusiv Silentplugs |
Gehört mit (Wohnzimmer)
|
|
---|---|
Laufwerk | Brinkmann Avance |
Tonarm | Breuer Dynamic 8 |
Tonabnehmer | Lyra Titan i |
Phonostufe | Lukaschek PP1 und SBooster-Netzteil, Keces Ephono |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Acapella Violon VI |
Kabel | Swiss Cables Reference Plus, Habst Ultra III |
Zubehör | Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix Füße, Audioquest Jitterbug, Franc Audio Accessories und Acoustic System Füße, Sieveking Quantum Noise Resonator |
Herstellerangaben
Keces Sphono
|
|
---|---|
Frequenzgang | 20-20kHz |
Harmonische Verzerrungen | MM <0,002%, MC <0,009% |
Fremdspannungsabstand | MM 96dB A-gewichtet, MC 82dB A-gewichtet |
Eingangsimpedanz | MM 47kΩ, MC variable 56/100/220/470/1200/47000Ω |
Eingangskapazität | MC100pF, MM 47/100/150/220/330/470pF |
Verstärkung | 40dB/46dB for MM, 60dB/66dB for MC |
Spannungsversorgung | ±48V und +15V Gleichspannung (vom Sphono Power) |
Gehäuse | 4mm Aluminum |
Abmessungen (B/T/H) | 300/220/66mm |
Gewicht | 3,5kg |
Sphono Power |
|
Eingangspannung | 110-120V, 60Hz / 220-240V, 50Hz (schaltbar) |
Gleichspannungsausgang | ±48V und +15V |
Leistungsaufnahme | 18 Watt |
Gehäuse | 4mm Aluminum |
Abmessungen (B/T/H) | 300/220/66mm |
Gewicht | 5kg |
Preis |
2500 Euro |
Vertrieb
Robert Ross Audiophile Produkte GmbH
|
|
---|---|
Anschrift | Alemannenstr. 23 85095 Denkendorf |
Telefon | 08466 905030 |
r.ross@robertross.de | |
Web | www.robertross.de |
Digitalspezialist Daniel Weiss wendet sich mit seiner aktuellen Pressemitteilung an geschätzte Freunde und Geschäftspartner um mitzuteilen, dass die „Series 5“ nun Roon zertifiziert wurde. Er nimmt dies zum Anlass, weitere Informationen zur den Geräten zu geben. Doch lesen Sie selbst, was Daniel Weiss schrieb.
„Vor einigen Tagen haben wir die Roon Ready Zertifizierung für unsere DAC501, DAC502, DSP501und DSP502, das heißt unsere „Series 5“-Geräte erhalten. Roon ist eine Playersoftware der nächsten Generation, die viele Dinge richtig macht. Dinge die wir gerne haben, wenn wir Musik ab der Festplatte oder via Streaming abspielen. Einige von Roons Highlights sind die umfangreiche Unterstützung von Metadaten wie Cover Art, CD-Booklets, Songtexte, die Unterstützung der Dateiwiedergabe vom NAS sowie Streaming von Tidal als auch Qobuz, Internet Radio, umfassende Informationen über den Signalweg, Multiroom-Fähigkeit, MQA-Dekodierung, höchste Audioqualität und vieles mehr.
Bei unseren „Series 5“-Geräten, die verschiedene Signalverarbeitungs-Algorithmen (DSP) unterstützen, zeigt Roon immer den aktuell aktiven Signalweg, der für unsere „Series 5“-Geräte einzigartig ist. Wir sind der Meinung, dass ein geeigneter DSP das Hörerlebnis erheblich verbessern kann und programmieren die DSP-Algorithmen so, dass sie sehr benutzerfreundlich zu bedienen sind. WEISS entwickelt seit über 30 Jahren legendäre DSP-Geräte für professionelle Mastering-Studios. Wir wissen, wie man eine qualitativ hochwertige Signalverarbeitung erreicht
Derzeit sind folgende DSP-Algorithmen verfügbar: Room Equalizer, Tone Control, Vinyl Simulation, Dynamics Reduction, Crosstalk Cancellation. Kurz vor der Veröffentlichung steht ein De-Esser-Algorithmus, um lästige Zischlaute loszuwerden. Derzeit arbeiten wir an kopfhörerspezifischen Algorithmen, die das Hörerlebnis über Kopfhörer verbessern werden. Heutige Musikproduktionen sind für die Wiedergabe über Lautsprecher gedacht und oftmals nicht optimiert für eine Wiedergabe über Kopfhörer. In zukünftigen Postings und Newsletters werde ich detaillierte Informationen über diese DSP-Algorithmen geben.
Wir werden oftmals gefragt, ob Streaming für High-End HiFi-Anforderungen geeignet ist. Ich kann Ihnen versichern, dass dies der Fall ist. Tidal unterstützt CD-Qualität und Qobuz ermöglicht sogar das Streamen von Tracks mit bis zu 192kHz / 24 Bit Auflösung. Zögern Sie nicht, mich bei Fragen zu kontaktieren. Sie erreichen mich unter der Email weiss@weiss.ch und ich freue mich von Ihnen zu hören.
Daniel Weiss
Hersteller
Weiss Engineering Ltd.
|
|
---|---|
Anschrift | Florastrasse 42 8610 Uster Switzerland |
Telefon | +41 44 940 20 06 |
Fax | +41 44 940 22 14 |
weiss@weiss.ch |
Hersteller
Weiss Engineering Ltd.
|
|
---|---|
Anschrift | Florastrasse 42 8610 Uster Switzerland |
Telefon | +41 44 940 20 06 |
Fax | +41 44 940 22 14 |
weiss@weiss.ch |
Vinyl ist immer noch hip. Davon zeugt nicht nur die Vielzahl von Schallplattenveröffentlichungen – leider fast ausschließlich digital produzierter – aktueller Alben, sondern auch eine Vielzahl kunsthandwerklicher Objekte, seien es Schalen, Schmuckstücke, Uhren, Wanddekorationen oder gar Brillenfassungen.
Auch wenn es den ein oder anderen LP-Fan schmerzen könnte zu sehen, wie die Objekte seiner Begierde verformt oder gar zersägt werden, stelle ich Ihnen gern hin und wieder einige originelle Vinyl-Kreationen vor. Zum Erwerb der Sonnenbrillen und Korrekturfassungen von Vinylize braucht man übrigens längst nicht mehr zum Hersteller nach Budapest zu reisen. Die sind hierzulande in fast jeder größeren Stadt bei gut sortierten Optikern zu finden. Schalen aus gebogenem Vinyl konnte man auch schon auf den Veranstaltungen der Analog Audio Association bestaunen. Bei einem Aufenthalt in der Bretagne entdecken meine Gattin im von einem riesigen Eisenbahn-Viadukt überspannten Städtchen Morlaix einen Läden namens „Cut Vinyl“, in dem aus dem namensgebenden Material in Handarbeit gefertigte Uhren, Schmuckstücke, Schalen und Wandbilder angeboten werden. Auch Second-Hand-LPs standen in feinen Holzkisten zum Verkauf – und das alles zu wirklich moderaten Preisen.
Auch die Herstellung von Unikaten nach Kundenwunsch ist möglich. Während wir uns noch in der Schmuckecke umsahen, holte eine Kundin ein Einzelstück ab, das sie für ihre Enkelin nach einem eigenen Entwurf hatte fertigen lassen. Wenn Sie also nach einem originellen Geschenk für Vinyl-Aficionados suchen, dürften Sie hier fündig werden.
Hersteller
Cut Vinyl
|
|
---|---|
Anschrift | 8 Rue De Paris 29600 Morlaix |
Telefon | +33 627181142 |
cutvinyl.lm@gmail.com |
Hersteller
Cut Vinyl
|
|
---|---|
Anschrift | 8 Rue De Paris 29600 Morlaix |
Telefon | +33 627181142 |
cutvinyl.lm@gmail.com |
Bei der Entwicklung von HiFi-Geräten geht es um einen möglichst kurzen Signalweg. Jetzt führt Gato Audio ein superschlankes Vertriebsmodell ohne die traditionellen Vertriebe ein: den kürzest möglichen Weg von der Fabrik zum Verbraucher. Dies bedeutet ein deutlich niedrigeres Niveau der Einzelhandelspreise.
Das neue und effizientere Geschäftsmodell bringt eine Ersparnis von 40 Prozent, die den Verbrauchern direkt zu Gute kommen soll. Von jetzt an gibt es zwei Möglichkeiten, Gato-Audio-Produkte zu kaufen:
Erstens durch einen engagierten Händler: Hier erhalten Sie die Vorteile von Service, Vorführung und Support vor Ort. Zweitens direkt auf der Website: Hier erhalten Sie kostenlosen weltweiten Versand, zwei Wochen Zeit zum Testen sowie Online-Service und Support. Aber ganz gleich, für welche Art des Kaufs Sie sich entscheiden: Alle Gato-Audio-Produkte werden immer noch von Hand gefertigt und direkt ab Werk in Kopenhagen an Ihren Händler oder direkt an Sie als Verbraucher geliefert – ohne Zwischenhändler. Für bestehende Kunden, die Gato Audio-Produkte innerhalb der letzten 24 Monate zu einem höheren Preis als jetzt gekauft haben, hat Gato Audio ein spezielles Vergütungsprogramm entwickelt. Weitere Informationen dazu gibt es direkt beim Hersteller.
Hersteller
Gato Audio
|
|
---|---|
Anschrift | Marielundvej 28, 2730 Herlev Denmark |
Telefon | +45 4095 2205 |
hello@gato-audio.com | |
Web | www.gato-audio.com |
Hersteller
Gato Audio
|
|
---|---|
Anschrift | Marielundvej 28, 2730 Herlev Denmark |
Telefon | +45 4095 2205 |
hello@gato-audio.com | |
Web | www.gato-audio.com |
Vor wenigen Wochen hat mich der Transrotor Alto schon in seiner Grundausstattung mit einem Motor begeistert. Eine Aufwertung des Antriebes auf drei Motoren ist beim Alto leicht möglich. Was kann damit klanglich erreicht werden? Lohnt der Aufwand?
Optisch ist der dreimotorige Alto auch mit nur einem Tonarmausleger schon ein mächtiges Musik-Monument. Die Aufstockung des Alto um zwei weitere Motoren erhöht auch seinen Bedarf an Aufstellfläche. Will man ihn in dieser Ausbaustufe nicht mit dem Tonarm-Ausleger über die Grundplatte oder das Möbel hinausragen lassen, was allerdings völlig unproblematisch ist, ergibt sich eine Fläche von gut 60 Zenitmeter Breite zu ungefähr 40 Zentimeter Tiefe. Die Raumausdehnung wird von der Tonarmlänge und der Positionierung der drei Motoren markiert. Ich verwende, genau wie in meinem ersten Bericht über den Alto ( https://www.hifistatement.net/tests/item/2515-transrotor-alto ) wieder den 12-Zoll Transrotor-Tonarm von Jelco, bestückt mit dem Transrotor Figaro-MC.
Der vorgeschriebene Abstand der drei Motore zum Mittelpunkt der Plattenteller-Achse ist mit 216 Millimeter angegeben. Logischerweise platziert man sie im gleichseitigen Dreieck um den Plattenspieler. Damit haben die drei Rundriemen die richtige Spannung. Dieser Wert ist exakt einzuhalten, um keine unpassende Dehnung des Riemens oder ungleiche Zugkräfte zu bekommen. Die Riemenspannung ist wichtig für die Kräfte, die auf die Motorachse(n) und das Tellerlager wirken. Ein bis zwei Millimeter Abweichung von diesen idealen 216 Millimeter, so sagte mir Gerd Weichler von Transrotor, sind unproblematisch. Zum Plattenspieler selber gesellt sich das Konstant FMD Steuergerät, das bis zu drei Motoren ansteuern kann. Es fährt den oder die Riemen behutsam und schonend auf die Soll-Geschwindigkeit hoch. Das Konstant FMD misst in der Breite 17,5 Zentimeter. Mit den angeschlossenen drei Motor-Zuleitungen und dem eigenen Stromkabel-Anschluss benötigt es gut 40 Zentimeter Tiefe. Wer kann, sollte dies Steuergerät außerhalb der Laufwerks-Basis aufstellen, um eine maximale Entkopplung zu gewährleisten und theoretische, gegenseitige Vibrations-Beeinflussungen von Laufwerk und Steuereinheit auszuschließen. Die Motor-Anschluss-Kabel sind nicht knapp bemessen; man hat also bei der Aufstellung des Konstant FMD durchaus Bewegungsfreiheit. In meinem Falle war die Aufstellung ähnlich der im ersten Alto-Test. Allerdings habe ich jetzt zwei Audio-Exklusiv-Basen auf je vier Räke-Jumbo-Pucks nebeneinander aufgebaut, und zwar um 90 Grad gedreht. So ergab sich eine Tiefe von 50 Zentimetern und eine mehr als ausreichende Breite von 90 Zentimetern.
Mein erstes Kennenlernen mit dem Transrotor Alto liegt inzwischen über einen Monat zurück. Dennoch habe ich die markanten und überzeugenden Eigenschaften des Laufwerkes noch bestens in Erinnerung. Schon den „normalen“ Alto zeichnete seine stabile Ruhe aus, aus der er jederzeit schier unbegrenzt dynamisch und impulsiv das musikalische Geschehen vermitteln konnte. Den ausgezeichneten Klang verantwortet der Transrotor Figaro Tonabnehmer nicht unerheblich mit. Der dreimotorige Alto macht das noch besser und darüber hinaus Einiges mehr. Er überzeugt in jedem musikalischen Genre. Seine energiegeladene Solidität verleiht dem Klangbild auch den berühmten schwarzen Hintergrund. Die darauf aufbauende räumliche Gestaltung ist in der Tiefe und Breite der virtuellen Bühne sehr schön aufgelöst und wohl geordnet. Das Figaro, der 12-Zoll-Jelco und der dreimotorige Alto sind ein stimmiges und mitreißendes musikalisches Team, dem es an Spielfreude und Lebendigkeit niemals mangelt. Es generiert diese aus einem soliden Fundament, was auch in einer beeindruckenden, detaillierten Tiefbass-Interpretation hörbar ist.
Heute stellt sich die Frage, inwieweit die zusätzlichen zwei Motoren an diesem Vergnügen beteiligt sind. Die Aufstockung auf das große Steuergerät mit den Anschlüssen für die drei Motoren und die Motoren selber kosten nicht wenig. Ist diese Investition sinnvoll oder gar zwingend? Das Steuergerät Konstant FMD bietet die Möglichkeit zum Anschluss von einem bis zu drei Motoren. Dies bedeutet, dass es schon für den Basis-Alto eine passende Option wäre, die mit 1200 Euro mehr als das Standard-Netzteil Konstant Studio mit schwarzer Frontplatte zu Buche schlägt. Im ersten Test wählte ich vor allem wegen seiner zum Alto passenderen Hochglanz-Aluminium-Optik die Konstant M 1 Reference Steuereinheit. Im Vergleich dazu kostet das Konstant FMD „nur“ noch 900 Euro mehr. Für jeden Motor inklusive Untersetzer und Riemen müssen noch einmal 520 Euro bezahlt werden. So rechnet sich ein Mehraufwand von insgesamt 1940 Euro in Relation zum Konstant M-1 Reference Netzteil. Das ist im Hinblick auf den Preis des einmotorigen Alto nicht wenig, nämlich grob gerechnet 25 Prozent. Da darf man klanglich entsprechende Auswirkungen erwarten. Wer erst einmal mit dem einmotorigen Alto und der preisgünstigen Konstant Studio Steuereinheit beginnen möchte, kann jederzeit auf den Maximal-Antrieb aufstocken. Das Einsteiger-Netzteil wird bei einem späteren Upgrade auf das Konstant FMD leicht zu verkaufen sein, so Gerd Weichler. Denn die Nachfrage nach einem Konstant Studio oder Konstant M 1 Reference ist bei allen Eigentümern eines weniger aufwändigen Transrotors mit simplem Stecker-Netzteil recht groß. So lässt sich der ein Basis-Alto schrittweise ausbauen, indem zuerst das Netz-Steuergerät ausgetauscht wird und dann die zwei Motoren hinzukommen. Warum gerade drei Motoren die optimale Lösung darstellen, auch im Vergleich zu zwei oder sogar vier Motoren, ist erklärbar. Dazu muss man bedenken, dass ein Riemen nie wirklich gleichmäßig läuft. Allein aus dem Pol-Rucken des Motors ergeben sich aufgrund der trägen elastischen Reaktion des Riemens unliebsame Schwankungen. Der einseitige, einmotorige Riemenantrieb neigt das Motorlager und das Plattentellerlager stets aus der vertikalen Achse und kann im Extremfall Reibungsverluste bewirken. Zwei gegenüber stehende Motoren führen zu einem Taumeln des Plattentellers, weil mal die, mal jene Seite durch die Riemen-Elastizität mehr Zugkraft auf das Lager bringt. Bei drei Motoren sind diese Kräfte zwar auch da, minimieren aber das Verkanten im Motor- und Tellerlager sowie die Taumelneigung ganz erheblich, weil sie sich nicht gegenüber stehen. Die nächste ungerade Zahl, fünf Motoren, wären möglicherweise eine noch bessere Option. Da hapert es dann jedoch am Platz und es ist zweifelhaft, ob der Mehraufwand akustisch nachvollziehbar wäre.
Der Vergleich einmotorig gegen dreimotorig ist am Alto relativ leicht durchführbar. Nur die zwei Riemen müssen vom TMD-Lager abgenommen werden. Die einzige kleine Schwierigkeit besteht darin, den Plattenteller vom TMD-Lager abzuheben, um an die Riemen zu gelangen. Denn der sollte genau senkrecht angehoben werden. Bei der ausgezeichneten Passgenauigkeit zieht man bei leichtem Verkanten das TMD-Lager mit hoch. Sowohl auf allen drei Motor-Pulleys wie auch auf dem TMD-Lager befinden sich übereinander drei Laufrillen für die Riemen. Miteinander korrespondierend ergeben sie einen parallelen und berührungsfreien Lauf der Riemen. Entferne ich die beiden oberen, habe einen Standard-Alto mit einem Antrieb. Dass dann zwei Motoren „leer“ mitlaufen, ist unbedeutend. Zuerst habe ich tagelang mit dem dreimotorigen Alto gehört. Beim Umbau war ich natürlich gespannt, ob ich die am Ende meines ersten Berichts zitierte Begeisterung von Rolf Becker von Blue Amp nachempfinden kann.
Ja, es ist nicht zu überhören, dass der dreimotorige Alto eine viel größere Bühne zeichnet. Beeindruckend ist die faszinierende Loslösung von einer fiktiven räumlichen Grundlinie, an die der einmotorige gebunden zu sein scheint. Beim dreimotorigen Alto ist die Musik einfach da. Eine imaginäre Bühne zeichnet sich weiträumig strukturiert ab. Die Instrumente haben zudem eine Spur mehr Prägnanz und Greifbarkeit. Dies erlebt man bereits sehr klar nachvollziehbar beim Jazz Trio Jimmy Giuffre 3 von 1961 (ECM) mit Jimmy Giuffre an der Klarinette, Paul Bley am Piano und Steve Swallow am Kontrabass. Jedes Instrument steht beim dreifach angetriebenen Alto klar umrissen im deutlich vergrößerten Raum; vor allem der Kontrabass gewinnt leicht an Dimension. Legt man ein orchestrales Werk wie die Orgel-Symphony von Camille Saint-Saëns mit Charles Munch und dem Boston Symphony Orchestra auf den Plattenteller, bleiben keine Zweifel: Transparenz, Tiefenschärfe und die Größe des Orchesters legen bei drei Motoren mächtig zu und fächern das Orchester großartig auf. Diese Steigerung der Transparenz und Feinzeichnung lässt durchaus den Eindruck zu, als würde sich das Klangbild tonal ganz leicht ins Hellere, weil Offenere, verschieben. Das erklärt sich aus dem Mehrwert an Präzision und Räumlichkeit. Tonal ist es gleichermaßen authentisch. Die von Kyung Wha Chung zauberhaft feinfühlig und energisch gespielte Violine in Tschaikvskys Violinkonzert D-dur, Op.35 mit dem London Symphony Orchestra unter Leitung von André Previn, erschienen bei Decca, dürfte auch den allerletzten Zweifler überzeugen. Denn die Geige der Virtuosin klingt freier und eigenständig. Das Orchester ertönt viel differenzierter. Erst mit drei Motoren erlebt man die Vision einer großen Bühne mit dem breit geordneten Orchester und der davor musizierenden Solistin. Der dreimotorige Alto steigert hier noch einmal ganz erheblich den Genuss dieser wunderschönen Musik.
Somit lässt sich die Frage nach dem Sinn der Investition in die drei Motoren-Variante des Alto nachvollziehbar beantworten. Wer nie den dreimotorigen Alto gehört hat, kann mit der einmotorigen Version wohl gut leben und seine Musik mit Freude genießen. Das wird schwierig, hat man den Dreifach-Antrieb des Alto kennengelernt und erlebt. Denn die Unterschiede in Räumlichkeit und Transparenz sind nicht nur kleine Nuancen, sondern überzeugende Unterschiede. Nicht zuletzt ist der Alto mit drei Motoren ein richtiger Hingucker, der auch, wenn er nicht musiziert, seinen materiellen Wert ausstrahlt.
Gehört mit
|
|
---|---|
Phono-Vorstufe | Plinius Koru |
Vorverstärker | Audio-gd Master 9 |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 |
Lautsprecher | Triangle Grand Concert |
Zubehör | In-akustik Black&White NF-1302, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, Shunyata Andromeda LS mit Enacom LS, Mudra Akustik Max Netzleiste und Netzkabel, Audioquest Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC, Hurricane Source und NRG-X2 Netzkabel, Swisscables Reference Plus Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von mbakustik und Browne Akustik, Levin Design Vinyl-Bürste, Räke Jumbo Pucks |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Herstellerangaben (vom Autor ergänzt)
Transrotor Alto
|
|
---|---|
Chassis | aus massivem Aluminium |
Plattenteller | Aluminium 60 mm, ca. 9 kg |
Lager | hydrodynamisches Plattentellerlager mit Magnetkopplung (TMD) |
Netzteil | Konstant FMD |
Ausbaustufen | auf bis zu drei Tonarmarme aufrüstbar, Tonarmbasen stufenlos verstellbar, auf Betrieb mit drei Motoren aufrüstbar |
Zubehör | Auflagegewicht aus poliertem Aluminium im Lieferumfang |
Preise | Alto mit Konstant FMD Netzteil für bis zu drei Motoren und einem Tonarm-Ausleger: 6200 Euro Aufpreis für drei Motoren: 2 x 520 Euro Tonarm TR-1200 S: 1000 Euro (Einzelpreis 1250 Euro) Tonabnehmer Transrotor Figaro: 2000 Euro (Einzelpreis 2500 Euro) Plattengewicht-Ablage: 250 Euro Zusätzlicher Tonarm-Ausleger mit Höhenverstellung: 1100 Euro |
Hersteller/Vertrieb
Räke HIFI Vertrieb GmbH
| |
---|---|
Anschrift | Irlenfelder Weg 43 51467 Bergisch Gladbach |
Telefon | +49 2202 31046 |
transrotorhifi@t-online.de | |
Web | www.transrotor.de |
AVM überarbeitet und modernisiert die „kleinen“ Endstufen seiner OVATION Flaggschiff-Serie. In der dritten Generation dieser Endstufen wurde die Netzversorgung grundlegend überarbeitet. Das augenscheinlichste Merkmal sind die AVM-spezifischen Elkos.
Die bereits vom neuen A 6.3 / 8.3 Vollverstärker bekannten Lautsprecherterminals finden nun ebenfalls Verwendung. Gleich 40 selektierte MOS-FET-Transistoren pro Monoblock wuchten in der voll symmetrischen MA 6.3 stolze 680 Watt an 8 Ohm respektive über 1000 Watt an 4 Ohm in die Lautsprecher . Die SA 6.3 ist die Single-Ended-Version der MA 6.3 und bietet mit Ihren kompakten Abmaßen eine laststabile Stereolösung auch für impedanzkritische Lautsprecher. Für ältere SA und MA 6 bietet AVM eine werksseitige Aufrüstung auf die neueste Generation an. Standardversionen sind wie immer silber oder schwarz – Chromfronten optional gegen Aufpreis. Der Preis für die 6.3 liegt knapp unter 18.000 Euro, der für die 8.3 bei knapp 9.000 Euro.
Hersteller
AVM Audio Video Manufaktur GmbH
|
|
---|---|
Anschrift | Daimlerstraße 8 76316 Malsch |
Telefon | +49 7246 4285 |
info@avm.audio | |
Web | www.avm-audio.com |
Jade hat in der Chinesischen Kultur und Mythologie einen hohen Stellenwert. So ist es nicht verwunderlich, dass Hifiman bei der Neuauflage des Jade-Elektrostaten dem Namen treu bleibt und lediglich eine II hinzufügt. Im Test stelle ich fest, dass der Kopfhörer nicht nur ein Schmuckstück ist, sondern klanglich an sein elegantes Äußeres anknüpft.
In der Produktlinie von Hifiman, dem von Dr. Fang Bian ursprünglich in New York gegründetem und inzwischen von Tianjin, China aus operierenden Unternehmen, finden sich sowohl Magneto- als auch Elektrostaten. Der Jade II ist dabei preislich im Mittelfeld angesiedelt, jedoch deutlich erschwinglicher als ein Shangri-La jr. oder gar das Flaggschiff Shangri-La, das nur auf Bestellung produziert wird. Bei der Konzeption des Jade II war den Entwicklern von Hifiman nicht nur wichtig, dem Erbe der ersten Jade-Generation treu zu bleiben, sondern gleichzeitig einen Kopfhörer samt Treiberverstärker zu erschaffen, der für jeden Musikliebhaber erschwinglich bleiben soll.
Das Gehäuse des Transistor-Treiberverstärkers ist denkbar einfach gestaltet. Ein-und Ausschalter, Lautstärkeregler, Quellenumschalter und zwei Stax-Anschlüsse auf der Vorderseite und ein Cinch- und XLR-Anschluss nebst Kaltgerätebuchse auf der Rückseite, mehr braucht der Verstärker nicht. Die Laustärkeregelung erfolgt durch Einzelwiderstände und hat 20 Rasterpunkte. Trotz seiner Schlichtheit macht der Aluminiumblock einen eleganten Eindruck und sorgt durch seine Bauform für ausreichend passive Kühlung der verbauten Komponenten. Er findet bei mir auf meinem Schreibtisch Platz. In Armlänge, so dass ich jederzeit bequem die Lautstärke regeln kann, auch ohne Fernbedienung. Mit seiner nahezu quadratischen Grundfläche bei etwas weniger als 30 Zentimeter Seitenlänge nimmt er schon etwas Platz in Anspruch. Obwohl der Weg von meinem Brooklyn DAC+ zum Verstärker nicht sehr weit ist, nutze ich eine symmetrische Verbindung, zwei Boaacoustic Blueberry SIGNAL.xlr aus meinem letzten Test. Übrigens speist der Verstärker auch problemlos Stax-Kopfhörer und kann durch seinen moderaten Preis durchaus eine Alternative zu Stax-Komponenten sein.
Passend zum Verstärker ist auch das Design des Jade II eher schlicht und funktional. Die verwendeten Materialien machen jedoch einen sehr hochwertigen Eindruck und auch die Verarbeitung des Kopfhörers ist perfekt. Die zwischen zwei Statoren gelagerte Treibermembran ist mit weniger als 0,001 Millimeter sehr dünn und somit äußerst impulsfreudig, besonders im Hochtonbereich. So erklärt sich der Frequenzgang von 7 Hertz bis 90 Kilohertz. Der Betrieb des Kopfhörers erfordert eine Speisespannung zwischen 550 und 650 Volt. Die Oberfläche des ebenfalls nanometerdünnen Staubschutzes schimmert je nach Blickwinkel grün oder magenta, wird so dem Namen Jade gerecht und verleiht dem Ganzen das gewisse Etwas. Der Jade II ist mit 365 Gramm wirklich unglaublich leicht. Nach kurzer Zeit merke ich schon gar nicht mehr, dass ich überhaupt einen Kopfhörer trage. Der Anpressdruck der Polster ist ebenfalls sehr angenehm und genau richtig dosiert. Normalerweise bin ich in dieser Hinsicht eher empfindlich, der Jade II ist aber wirklich kaum spürbar. Das Kopfband aus Kunstleder ist fest in den Aluminiumbügel integriert, für größere Köpfe können die ovalen Ohrmuscheln um gute 4 Zentimeter aus dem Rahmen herausgezogen werden. In kleinster Einstellung passt der Kopfhörer bei mir perfekt. Beste Voraussetzungen für eine angenehme Testphase.
Bevor der Hifiman zu mir auf die Reise ging, wurde er von Jan Sieveking im deutschen Hifiman Vertrieb Sieveking Sound mit Sitz in Bremen schon etliche Stunden eingespielt. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass speziell der Bassbereich in den ersten Tagen noch deutlich an Kontur, Rundheit und Tiefgang gewann.
Als ersten Versuch umgehe ich die Lautstärkeregelung des Brooklyn und möchte lediglich den Lautstärkeregler des Treiberverstärkers nutzen. Da ich sehr oft abends oder sogar nachts Musik höre und meine Ohren dann an die allgemein geringeren Umgebungsgeräusche adaptiert sind, höre ich oft extrem leise. Tatsächlich ist mir in diesem Fall die erste Lautstärkestufe schon zu hoch, was aber nicht weiter wild ist, ich nutze zusätzlich einfach doch das Potentiometer des Brooklyn. Schon bei geringen, in meinem Fall wohl eher geringsten, Lautstärken leistet die feine Membran erstaunliches, agiert jedoch fernab ihres eigentlichen Potentials. Dementsprechend kann ich mir kaum vorstellen, dass sich jemand daran stört, dass der Regelbereich des Pegelsteller nicht der allergrößte ist, den man sich vorstellen kann. Ein weiterer persönlicher Kritikpunkt ist die nicht austauschbare Zuleitung zum Kopfhörer. Sollte es hier einen Defekt geben, ist man gezwungen, den gesamten Kopfhörer einzuschicken. Hört man jedoch erst einmal das volle Potential des Jade II, ist eh alles andere vergessen. Deshalb komme ich an dieser Stelle ohne weitere Umschweife zu meinem Hörerlebnis.
Nachdem die letzten Lebenszeichen in den frühen Zweitausendern von sich gegeben wurden, haben Demons & Wizards endlich wieder Konzerte angekündigt, sogar die ersten schon gespielt. Für die deutsche Metalgemeinde ist das eine kleine Sensation. Für mich auch. Eine Verwechslung mit Uriah Heeps gleichnamigen Album liegt nahe, es geht hier allerdings um ein musikalisches Projekt des Sängers Hansi Kürsch (Blind Guardian) und Iced Earths Gitarrist Jon Schaffer. Pünktlich zu dieser Nachricht wurden ihre beiden Alben remastered in 96 Kilohertz und 24 Bit veröffentlicht. Verständlich, dass diese in den letzten Tagen vor der Veröffentlichung dieses Testberichts bei mir hoch und runter liefen. Weshalb ich meinen Hörbericht mit dem Song „Path of Glory“ von der ersten, im Jahre 2000, erschienen Platte Demons & Wizards beginnen möchte ist schnell erklärt: Von einem klassischen Elektrostaten erwarte ich mir größte Neutralität bei gleichmäßigem Frequenzverlauf. Meiner Erfahrung nach ist das bei Musik mit viel E-Gitarreneinsatz eine wahre Erleuchtung. Und meine Erfahrung trügt nicht. Ab der ersten Sekunde bin ich Fan des Jade II. Der Song startet mit akustischen Gitarren und ersten Textzeilen Hansis, bis dann Jons Gitarrenwände hämmernd das Stereopanorama aufzureißen scheinen. Auf ein sehr angenehmes Maß, denn die hart nach links und rechts gepannten Gitarren bleiben noch recht nah am Kopf und lassen das gesamte Stereoereignis so sehr kohärent erscheinen. Es gibt durchaus andere Kopfhörer, bei denen das Stereopanorama noch weiter wirkt, das macht die Sache allerdings nicht immer besser. Der Jade II findet hier genau das richtige Maß zwischen zu schmal und unnatürlich weit – perfekt. Stimmen lokalisiere ich dabei ein gutes Stück vor meinem Kopf, jedoch immer noch passend in das musikalische Gesamtgeschehen eingebettet, was ich als sehr angenehm empfinde. Die Instrumente sind ebenso klar platziert, in einem großzügigen Bogen um meine Stirn und nicht nur platt auf horizontaler Achse in meinem Kopf. Der Klangcharakter hält genau die Waage zwischen präsent und diffus mit einer gut dosierten Prise Lebendigkeit.
Dabei kann ich tatsächlich keine Verfärbungen in einem Frequenzbereich feststellen, es herrscht allumfängliche Gleichberechtigung. Die Bass Drum klingt extrem trocken, der E-Bass so knackig, wie es das Remaster zulässt, denn er ging schon auf der Orignalveröffentlichung gerne mal verloren, die Stimme vertraut und die Becken sehr akzentuiert. Hier macht sich das geringe Gewicht der Membran bemerkbar, denn wie schnell sie Beckenimpulsen folgt ist wirklich mehr als beachtlich. Das Schöne dabei ist, dass die Höhen nie schneidend wirken, sondern immer angenehm bleiben. Sie scheinen zwar durchaus prägnant aus dem Mix heraus, jedoch auf absolut natürliche und höchst willkommene Weise. Die Auflösung der E-Gitarren ist himmlisch, oder sollte ich eher sagen teuflisch, gut. Jede noch so kleine Nuance im Zerrspektrum des Gitarrenverstärkers ist hörbar. Bauartbedingt wird man zwar nicht von Basswellen wie in der ersten Reihe eines Rockkonzerts, bei dem mehrere Kilowatt in riesige Basstreiber gepumpt werden, überrollt, aber das ist ehrlich gesagt genau das Gegenteil, von dem was ich mir wünsche. Ich höre mich mit dem Jade II kreuz und quer durch den definitiv nicht massentauglichen Teil meiner Musiksammlung und je komplizierter und technisch versierter die Stücke werden, desto mehr weiß ich die Fähigkeiten des Hifiman zu schätzen. Jedes Detail ist einfach da. Nichts wird von anderen Frequenzbereichen maskiert oder verdrängt. Komplizierteste Gitarrenläufe und ausgefeilste Drumgrooves kann ich mit Leichtigkeit entschlüsseln. Und auch laut darf es gerne sein, für den Jade kein Problem. Ganz im Gegenteil, die Plastizität der Instrumente nimmt nochmals zu und Verzerrungen scheinen kein Thema zu sein. Wer Rock und Metal liebt, dürfte meine Liebe für diesen Kopfhörer teilen. Aber wie sieht es bei anderen Stilen aus? Denn zugegeben, überschwängliche Dynamik und Feingeistigkeit trifft man in diesem musikalischen Sektor eher vereinzelt. Also vom Gitarrenbrett zu dynamischer Musik.
Nämlich einem weiteren Remaster mit Peter Gabriels So, vorliegend als FLAC 44,1/16. Ich höre gleich das ganze Album, denn es klingt einfach fantastisch! Der Jade II scheint geradezu mit der Musik zu verschmelzen und sich auf magische Art und Weise dem Genre anzupassen. Während er mir vorher mit Präzision und Biss Gitarrenriffs um die Ohren gehauen hat, groovt er sich jetzt wie selbstverständlich leichtfüßig durch das Album und seinen angenehm warmen Grundcharakter. Ich vermag gar keinen Song als besonderes Highlight zu nennen, denn so unterschiedlich die Stücke sind, so wandelbar und flexibel folgen die Membranen und evozieren eine Menge Gänsehautmomente. Die Herausarbeitung mehrerer, teilweise in kleinen Intervallen beieinanderliegenden Stimmen im Stück „Mercy Street“ lässt mich staunen. Im Stück „That Voice Again“ kann ich anhand des Klangs des Hi-Hats auf den natürlichen Hallcharakter des Aufnahmeraums schließen. Unzählige weitere Details dieser Art fallen mir einfach mal so beiläufig während des Musikhörens auf – sehr beeindruckend. Die Umschreibung „Details aufdecken“ passt einfach nicht, denn der Jade II deckt nichts aktiv auf, er spielt einfach nur unglaublich transparent und souverän. Zielsicher wird jedes Klangereignis mit einem hohen Grad an Realismus und Natürlichkeit reproduziert. Das große Vergnügen dabei ist nach wie vor die herausragende Separation der Instrumente voneinander.
Um schlussendlich die Dynamikfähigkeit des Kopfhörers auf die Probe zu stellen, darf klassische Musik natürlich nicht fehlen. Wie schon im Test des Audeze LCD-X entscheide ich mich für Brahms zweite Sinfonie in D-Dur in der Einspielung der Berliner Philharmoniker unter Herbert von Karajan von 1987 (Deutsche Grammophon, DDD). In dieser Disziplin hat mich der Audeze durch seinen einnehmenden Charakter damals sehr begeistert und ist für Orchesterwerke nach wie vor einer meiner Lieblingskopfhörer. Der Jade II hat es also schwer, ihm den Rang abzulaufen. Wie zu erwarten, verhält sich der Elektrostat etwas weniger füllig und einnehmend, dafür steht er aber in Sachen Durchzeichnung und Präzision dem Audeze in nichts nach, seine Feindynamik ist sogar deutlich ausgeprägter. Während ich dem Audeze LCD-X die nicht vollständige Durchzeichnung der Kontrabässe vorgeworfen habe, sind hier mit dem Jade II deutlich mehr Feinheiten wahrzunehmen, allerdings spielen die Bässe etwas weniger körperhaft und druckvoll. Was nicht heißen soll, dass der Jade II die tiefsten Lagen nicht beherrscht, nur eben in kultivierter und wohldosierter Manier. Dies ist dem Gesamtklang des Kopfhörers sehr zuträglich, denn durch seine perfekte Frequenzbalance scheint jedes Instrument von einem feinen Schimmer und Strahlkraft gezeichnet. Der Raumanteil der Aufnahme ist vollkommen nachvollziehbar und glaubwürdig. Zwischenzeitlich vergesse ich sogar, dass ich gerade Musik über Kopfhörer höre.
Der Jade II beweist, dass er ein herausragender Allrounder ist. Der Musikstil ist für ihn vollkommen nebensächlich, er liefert einfach immer grandiose Neutralität, größte Detailfülle und Spielfreude. Er reagiert auf feinfühligste Art und Weise auf jede Aufnahme, tendiert mal ins analytische, dann wieder ins warme, farbenfrohe. Was die Aufnahme vorgibt, reproduziert der Jade II zu 100 Prozent originalgetreu. Stelle ich mir die verschiedenen Fähigkeiten und Charakteristika eines Kopfhörers in einem Koordinatensystem vor, würde ich alle Kreuze immer absolut mittig setzen.
Gehört mit
|
|
---|---|
Computer | ThinkPad 470s, Intel i5-6300U @ 2,4GHz, 12GB DDR4-RAM @ 2400MHz, Windows 10 (Roon, foobar2000) |
Router | TP-Link Archer C7 AC1750, Sagemcom FAST5460 |
Server | Melco N1 AH 60/2 |
Speicher | LaCie Rugged Mini 2 Terabyte, SanDisk SDCZ88-128G-G46 |
DAC | Mytek Brooklyn DAC+ |
Endstufe | NAD C 275BEE |
Lautsprecher | Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A |
DAP | FiiO X7 Mark II mit AM3A (FiiO Music App, BubbleUPnP), Smartphone Motorola X 4th Gen, 32GB, 3 GB RAM, Android 9 (Apps: BubbleUPnP, TIDAL, Spotify, Roon) |
In-Ears & Zubehör | Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, Shure SE-535-V, ifi IE-Match |
Kabel | Sommer, Vovox, Cordial, Intona, Furutech, Boaacoustic |
Herstellerangaben
Hifiman Jade II
|
|
---|---|
Kopfhörer | |
Gewicht | 365 Gramm |
Vorspannung | 550 - 600 Volt |
Frequenzbereich | 7 Hertz - 90 Kilohertz |
Effizienz | 101 Dezibel/100 VoltRMS @1 Kilohertz |
Preis | 1.650 Euro |
Treiberverstärker |
|
Gewicht | 6,5 Kilogramm |
Abmessungen | 27,6 x 27 x 11,6 Zentimeter |
Eingang | 1 x Cinch, 1 x XLR |
Ausgang | 2 x Stax-Pro-Standard |
Max. Stromaufnahme | 60 Watt, harter Netzschalter und somit kein Standby-Verbrauch |
Preis | 1.850 Euro |
Preis Kopfhörer & Treiberverstärker |
2.800 Euro |
Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
| |
---|---|
Ansprechpartner | Jan Sieveking |
Anschrift | Plantage 20 28215 Bremen |
Telefon | +49 421 6848930 |
kontakt@sieveking-sound.de | |
Web | www.sieveking-sound.de |
„Wir hören den Strom aus der Steckdose“ ist eine alte HiFi-Weisheit. Ursprünglich war damit gemeint, dass HiFi-Geräte den Netzstrom so umgestalten, dass man damit Lautsprecher betreibt.
Hifi-Tuning-Supreme3.
Während jedem Elektroingenieur klar ist, dass die Schaltung, die verwendeten Bauteile und deren Dimensionierung Auswirkungen auf den Klang eines Gerätes haben, so hat man den Einfluss von Netz-Sicherungen bis zum Anfang des dritten Jahrtausends weitestgehend ignoriert. Dann fiel einigen Audiophilen allerdings auf, dass ein Austausch der Sicherung auch einen subtilen klanglichen Unterschied mit sich brachte. Die Firma HiFi-Tuning in Berlin war eines der ersten Unternehmen, die Feinsicherungen nach audiophilen Gesichtspunkten in Deutschland fertigen ließen. In diesem Sommer hat Jan Sieveking sie in das Vertriebsprogramm von Sieveking Sound aufgenommen.
HiFi-Tuning bietet ein ganzes Spektrum audiophiler Sicherungen an. Inhaber und Klang-Tüftler Bernd Ahne setzt bei der Fertigung auf Gehäuse aus Keramik statt aus Glas. Sicherungsfaden und Endkappen werden stets aus dem gleichen Material hergestellt und der Sicherungsfaden durch einen speziellen Überzug gedämpft. Die fertigen Sicherungen werden in Berlin kryogenisch behandelt und einzeln von Hand verpackt. Alle Sicherungen haben einen deutlich geringeren Innenwiderstand gegenüber industrieller Massenware. Supreme³-Sicherungen gibt es bei HiFi-Tuning in drei Standardgrößen: 1. Die bekannte Feinsicherung in 5 x 20 mm, typisch für viele europäische und japanische Geräte. 2. Die US-Feinsicherung mit 6,3 x 32 mm, die häufig in amerikanischen Geräten zu finden ist. 3. Die Schutzsicherung für entsprechende Sicherungsautomaten im Schaltkasten mit 10,3 x 38 mm.
Supreme³ – 5 x 20 mm – Silber/Gold: Sicherung mit schwarzem Keramikgehäuse. Sicherungsfaden und Endkappen bestehen aus einer Legierung von 99 % Silber und 1 % Gold. Spielt etwas lebendiger und kontrollierter als die Supreme³-Ausführung in Kupfer gleicher Baugröße und zeigt feine Details im Hochton besser auf. Erhältlich in Flink und Träge - UVP: 45 Euro
Supreme³ – 5 x 20 mm – Kupfer: Kupfer-Version der Supreme³-Sicherung mit schwarzem Keramikgehäuse und Sicherungsfaden und Endkappen aus hochreinem Cardas-Kupfer. Die Endkappen werden zusätzlich direkt mit 24 Karat vergoldet. Die Supreme³ Kupfer bietet eine phantastische Mittendarstellung und ist ausgesprochen stimmverliebt. Bässe werden einen Tick wärmer und üppiger präsentiert, während der Hochtonbereich im Vergleich zur Supreme³-Silber/Gold samtiger erscheint. Erhältlich in Träge und Extra Träge - UVP: 45 Euro
US-Supreme³ – 6,3 x 32 mm – Silber/Gold: Sicherung mit schwarzem Keramikgehäuse. Sicherungsfaden und Endkappen bestehen aus einer Legierung von 99% Silber und 1% Gold. Erhältlich in Flink und Träge - UVP: 60 Euro
Supreme³ – 10,3 x 38 mm – Silber/Kupfer: Spezialausführung der Supreme³ speziell zum Einsatz in Sicherungsautomaten in Schaltschränken. Schwarzes Keramikgehäuse, Sicherungsfaden und die Endkappen bestehen aus einer Silber-Kupfer-Legierung. Die Endkappen sind zusätzlich mit 24 Karat vergoldet. Bernd Ahne von HiFi-Tuning empfiehlt, sich vom Elektriker des Vertrauens einen passenden Sicherungsautomaten einsetzen zu lassen. Die klanglichen Verbesserungen sind sehr deutlich hörbar. Die Supreme³ - 10,3 x 38 mm – Silber/Kupfer ist nur als 16-A-Ausführung lieferbar - UVP: 69 Euro
Die Hifi-Tuning Sicherungen entsprechen selbstverständlich der IEC 60127-2 Norm für Feinsicherungseinsätze und sind CE-konform.
Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
| |
---|---|
Ansprechpartner | Jan Sieveking |
Anschrift | Plantage 20 28215 Bremen |
Telefon | +49 421 6848930 |
kontakt@sieveking-sound.de | |
Web | www.sieveking-sound.de |
AcousticPlan hat mich aus einer Lethargie befreit. Zur Erklärung möchte ich Westernhagen zitieren, der sein etwas nuscheliges Intro des Openers „Mit 18“ (Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz, WEA Records, 1978) mit der Zeile beendet: „…doch was mir fehlt, ja was mir fehlt, das ist ´ne richtige Dröhnung“ - und genau die bekomme ich hier!
Klar, es klingt natürlich ein wenig reißerisch, im Zusammenhang mit diesen HiFi-Pretiosen der kleinen, feinen High-End-Schmiede AcousticPlan von „Dröhnung“ zu sprechen. Erstens dröhnt hier rein gar nichts und zweitens handelt es sich bei Claus Jäckles PhonoMaster, PhonoMaster SE und PowerMaster um alles andere als tumbe Haudraufs. Vielmehr würde ich von hidden champions sprechen wollen, die trotz (oder gerade wegen!) ihrer bereits relativ langen Existenz endlich aus ihrer Nische hervorgezerrt gehören, um sie einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Lautes Klappern ist eben nicht die Sache eines jeden Herstellers, also muss ich das in diesem Fall übernehmen. AcousticPlans Mastermind hat nämlich womöglich gerade viel Besseres zu tun – zum Beispiel historische Übertrager zu zersägen, um deren konkreten Aufbau zu ergründen; oder vielleicht arbeitet er weiter an seinem Push-Pull-Vollverstärkerprojekt mit der Western Electric 205D…?
Ich schweife ab! Phonovorverstärker stellen eine Gerätespezies dar, die mich von je her reizt. Und da ich mich mit Claus Jäckle sowieso hin und wieder austausche, lag es für mich einfach nah, mal in seinem Portfolio zu stöbern. Und das hat sich mehr als gelohnt, soviel schon mal vorab! Wer sich auf der Webseite von AcousticPlan umsieht, der stößt auf der Produktseite unter dem PhonoMaster-Bild lediglich auf den kleinen Hinweis „SE Version mit MC-Übertrager“. Ein Klick auf das Bild lässt weitere Informationen erscheinen, allerdings ohne einen Hinweis, was sich denn wohl hinter der SE-Version (SE für „Special Edition“) konkret verbirgt. Also gibt es zum Einstieg zunächst folgenden kleinen Überblick:
Die beiden PhonoMaster-Varianten – ich nenne sie der Einfachheit halber mal „Standard“ und „SE“ – unterscheiden sich nur in der MC-Verstärkung, die MM-Stufen sind identisch. Die MM-Sektion besteht aus zwei EC86 Röhren pro Kanal. Diese Röhre zeichnet sich durch hohe Verstärkung, geringes Rauschen und minimale Mikrofonie aufgrund ihrer Spanngittertechnik aus. Eine tolle Röhre, die es leider nicht als Doppeltriode gibt. Die Schaltungstechnik ist „historisch klassisch“ mit passiver RIAA-Entzerrung und ohne Überalles-Gegenkopplung. Soweit zunächst nichts Aufregendes, wobei ich es als willkommene Abwechslung verbuche, mal nicht die üblichen Verdächtigen ECC83 und/oder ECC88 vorzufinden. Mangels Verfügbarkeit habe ich bei diesem Test übrigens ausnahmsweise auf Tube Rolling verzichtet.
Weitaus spannender geht es in der MC-Sektion zu. In der PhonoMaster Standard durchläuft das MC-Signal lediglich einen einzigen Transistor in Basisschaltung, ein zweiter Transistor ist als Stromspiegel geschaltet, der den Eingang gleichspannungsmäßig auf null Volt hält und dadurch einen Koppelkondensator am Eingang überflüssig macht. Die zwei Transistoren sind auf einem Siliziumchip in einem Metallgehäuse untergebracht, so dass sie durch diese thermische Kopplung exakt die gleiche Temperaturdrift besitzen. Diese Spezialtransistoren werden in den USA gefertigt und sind für den Einsatz unter Extrembedingungen ausgelegt. Der in Basisschaltung eingesetzte Transistor verhält sich wie ein Stromverstärker, daher ist eine Anpassung an den Tonabnehmer überflüssig. Messtechnisch (und auch klanglich?) verhält sich diese erste Stufe damit wie eine extrem rauscharme Triode, die es aber so leider gar nicht gibt!
Die PhonoMaster SE ist mit einem der klanglich besten Lundahl-MC-Übertrager überhaupt bestückt. Dieser besitzt keine amorphen Kerne – da diese laut Jäckle zu analytisch klingen –, das heuer allerorten vor allem bei Marketingleuten beliebte Silber findet man ebenfalls aus guten klanglichen Gründen nicht. Diese SE-Variante ist außerdem besonders für Low-Output-Systeme geeignet.
Schließlich gilt es noch, das dritte Gerät im Bunde zu erwähnen, das sich auf der AcousticPlan-Produktseite im Netz nicht einmal wiederfindet: das optionale externe Netzteil PowerMaster. Beide PhonoMaster-Varianten werden mit einem Standardnetzteil ausgeliefert und lassen sich – zum Beispiel bei begrenztem Budget – auch zu einem späteren Zeitpunkt mit dem PowerMaster Netzteil erweitern. Ach ja, das liebe Geld: Die PhonoMaster als Standardversion kostet 2530 Euro, die PhonoMaster SE Variante (mit Lundahl MC-Übertrager) kostet 3190 Euro und für das externe PowerMaster Netzteil ruft AcousticPlan 1250 Euro auf.
Das Testprozedere selbst wollte ich weder für mich noch für den Leser zu unübersichtlich gestalten, denn immerhin ergaben sich insgesamt acht Kombinationen, die es zu hören und zu bewerten galt: die Standard- und die SE-Variante, bei beiden jeweils den MM- und den MC-Zweig, einmal ohne und einmal mit PowerMaster… Alles klar?! Grundsätzlich habe ich allerdings festgestellt, dass die MM-Zweige beider Geräte wie zu erwarten völlig identisch klingen, und zwar sowohl mit als auch ohne PowerMaster – damit bleiben nur noch sechs Kombinationen übrig.Zunächst ließ ich die PhonoMaster (Standard) ohne externes PowerMaster Netzteil warmlaufen, um dem MM-Eingang mittels Rega Planar 6 und Ortofon 2M Bronze auf den Zahn zu fühlen. Glücklicherweise handelte es sich bei allen mir zur Verfügung gestellten Geräten um bereits eingespielte und nicht um Neugeräte, die nach circa einer halben Stunde temperaturstabil und damit „voll da“ waren. Ohrenfälligstes Merkmal im Vergleich zu meiner Phonovorstufe EAR Yoshino 834P war ein sehr ausgeglichenes, neutrales Frequenzspektrum. Wo es meine 834P im Tiefton hin und wieder zu gut meint und zu Gunsten eines warmen Timbres durchaus mal etwas zu dick aufträgt, wirkt die AcousticPlan Phonovorstufe ein wenig schlanker, besser durchhörbar und liegt damit sicherlich auf der „richtigeren“ Seite. Überhaupt schienen das Ortofon 2M Bronze und die PhonoMaster eine blendende Liaison einzugehen. Dies offenbarte zum Beispiel „Downbound Train“, eins meiner Lieblingsstücke von Bruce Springsteen aus dem Album Born in the U.S.A. (Columbia Records, 1984): Unheimlich locker und transparent stand Bruce hier auf der virtuellen Bühne und der Raum schien den Instrumenten jede Menge Luft zur Entfaltung zu lassen. Einzelne Töne klangen sehr sauber und lang aus. Oberflächlich betrachtet könnte man von einem hohen, analytischen Auflösungsvermögen sprechen, aber derlei oft zu lesende Betrachtungen halte ich in solchen Zusammenhängen für falsch: Meines Erachtens gehen derlei Geräteeigenschaften in der Regel einerseits mit einem grundsätzlich weit ausgedehnten Frequenzbereich einher und andererseits mit einer sehr guten Balance zwischen dem oberen und dem unteren Frequenzspektrum. Als Stichwort möchte ich hier nur kurz die vor allem alten Tontechnikern wohlbekannte „Regel 400000“ erwähnen, nach der das Produkt aus oberer und unterer Grenzfrequenz (z.B. bezogen auf den -3dB-Punkt) eben 400000 betragen sollte. Diese Regel schien mir bei der PhonoMaster sehr gut erfüllt zu sein, was auf ein sehr sauberes technisches Design schließen lässt. Oder wie wäre es mit dem großartigen R.E.M. Song „Leaving New York“ aus dem Album Around the Sun (Warner Brothers, 2004): Sehr spielfreudig schien die Phonovorstufe förmlich auf jeden Melodienbogen nur zu warten und quasi schon im Voraus zu wissen oder zu ahnen, wohin die Reise geht… Das ist natürlich Quatsch, dieser Eindruck zeigte mir aber, wie blitzschnell und wieselflink das Gerät war und das Tempo niemals zu verschleppen schien.
Das weckte natürlich schnell die Gier nach „Mehr“ und ich habe daher bereits am zweiten Hörtag das Standardnetzteil durch den externen PowerMaster ersetzt. Was nun an Wucht und Druck, an Souveränität und Selbstverständlichkeit hinzukam, war wirklich bemerkenswert! Die Wut und Aggressivität, die Melissa Etheridge in „Like the Way I Do“ (Island Records, 1988) zum Ausdruck brachte, war unheimlich authentisch. Da ich diesen von Etheridge auf Konzerten gerne auf über zehn Minuten ausdehnten Klassiker selbst schon einmal live erleben durfte, meine ich, das gut beurteilen zu können. Beeindruckend!
Jetzt war ich natürlich gespannt, wie sich wohl die MC-Sektion schlagen würde. Das Ortofon 2M Bronze wurde nun gegen Regas Ania MC-Abtaster getauscht und die MC-Verstärkung auf „low“ gesetzt; das PowerMaster Netzteil habe ich am PhonoMaster gelassen, weil ich es nicht mehr missen wollte. Ich will auch gar nicht verhehlen, dass ich – voreingenommen, wie ich gegenüber „Sand“ nun einmal bin – aufgrund der Transistorbestückung der MC-Sektion schon etwas skeptisch war. Doch den Zahn hat Claus Jäckle mir schön gezogen! Ich wollte die PhonoMaster mit Marius Müller-Westernhagen ärgern, der das Intro von „Mit 18“ (Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz, WEA Records, 1978) etwas leise und nuschelnd vorträgt – dachte ich bisher zumindest. Aber nun kam es derart klar artikuliert und gut verständlich rüber, wie ich es bisher noch nicht gehört hatte. Und endlich, endlich trug Westernhagen „Mit 18“ schon eher so vor, wie ich es von seinen früheren Konzerten kannte: rotzig, dreckig, mehr nach Rock ´n´ Roll klingend. Ein Widerspruch? I wo! Das hohe Auflösungsvermögen der transistorisierten MC-Stufe legte derart viele zuvor nur vage von mir wahrgenommene Details frei, dass bisher eher „verschliffen“ und dadurch glatt klingende Passagen nun im positiven Sinne „dreckiger“ klangen. Ich hatte diese in meiner bisherigen Wahrnehmung klanglich etwas weiche Gesamtcharakteristik des Albums stets auf die eben etwas zu glatte Produktion zurückgeführt, um nun nach Jahrzehnten eines Besseren belehrt zu werden. Und das unvermeidliche, laut aufgedrehte „Dicke“ desselben Albums gab mir dann endgültig die richtige „Dröhnung“!
Da die MM-Zweige bei „Standard“ und „SE“ identisch sind, möchte ich mich auf die Ausführungen zum MC-Zweig beschränken. Ich war sehr gespannt, ob die 660 Euro teurere „Special Edition“ der PhonoMaster klanglich gegenüber der transistorisierten Standard-Version noch einmal eine Schippe drauflegen konnte. Alle zuvor mit der Standard-Version gehörten Platten – und das war inzwischen ein erklecklicher Stapel, der sich nach einigen Tagen in einer Ecke angesammelt hatte! – kamen zwecks Vergleichbarkeit nun wieder auf Regas Plattenteller. Vor allem klassische Stücke gewannen in Sachen Raumstaffelung und Klangfarbentreue nochmals, wie zum Beispiel Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ (Yehudi Menuhin, His Master´s Voice, 1985). Vor allem Streicher und Blasinstrumente klangen via Lundahls Übertrager in der „SE“ in ihren Klangfarben noch echter und authentischer als über den Transistor der Standard-Variante. Wer es dagegen eher mit RUN D.M.C. hält und sich mal gerne mit „Walk This Way“, der Wiege des Crossover, die Haare föhnt (Raising Hell, Profile & Arista, 1986), der wird womöglich doch eher zu der etwas zackigeren AcousticPlan PhonoMaster in der Standardversion greifen.
Mir persönlich gefiel schließlich nach sehr vielen, langen Hörsessions doch die „SE“-Variante am besten, weil sie meines Erachtens minimal ausgeglichener und langzeittauglicher als die Standardvariante ist. Vordergründig betrachtet scheint sie etwas zurückhaltender, etwas weniger „bissig“ besonders im Hochton zu sein, ohne sich in irgendeiner Weise zurückzunehmen oder Details zu unterschlagen. Nach langem, intensivem Hören attestiere ich ihr preisunabhängig eine außergewöhnliche Qualität, die dieses Gerät geeignet erscheinen lässt, mit ihm alt zu werden.
PS: All denjenigen da draußen, für die die AcousticPlan-typische blaue Frontplatte als optisch unpassend für eine Einbindung in die eigene Kette erscheint, sei gesagt, dass Claus Jäckle hier durchaus auf Kundenwünsche eingeht und grundsätzlich auch graue, schwarze oder andere Fronten möglich sind. Es wäre doch auch jammerschade, wenn das mögliche Ende einer langen Suche an solch einem profanen Detail scheitern würde!
Herstellerangaben
AcousticPlan PhonoMaster (SE) / PowerMaster
|
|
---|---|
Geräteart | Phonovorverstärker (MM & MC) |
Empfindlichkeit | MC high 0,1 mV (0,2 mV SE-Version) MC low 0,4 mV MM 4 mV |
S/N Ratio | MC high 75 dB 0,5 mV, A-gewichtet MC low 78 dB 2 mV, A-gewichtet MM 80 dB 5 mV, A-gewichtet |
Eingangsimpedanz | MC automatisch MM 47 kOhm / 150 pF |
Ausgangsimpedanz | 50 Ohm |
Leistungsverbrauch | DC 15V / 2A |
Vakuumröhren | 4 x EC86 |
Maße (B x H x T) | 105 x 125 x 255 mm |
Gewicht | 1,5 kg |
Preise | AcousticPlan PhonoMaster 2530 Euro AcousticPlan PhonoMaster (SE) 3190 Euro AcousticPlan PowerMaster 1250 Euro |
Hersteller
AcousticPlan
|
|
---|---|
Anschrift | Gustav Schwabstr. 14m 78467 Konstanz |
Telefon | +49 7531 73562 |
info@acousticplan.de | |
Web | www.acousticplan.de |