Montag, 16 September 2019 00:01

Moon 780D V2 Streaming DAC

Das digitale Flaggschiff der kanadischen Nobelmarke Moon macht optisch eine Menge her. Der DA-Wandler mit integriertem Streaming-Modul verspricht tollen Klang und verbindet Eleganz mit Bedienungskomfort. Er ist jedoch kein billiges Vergnügen.

Seit wenigen Monaten kümmert sich Dynaudio um den Vertrieb der Marke Moon des kanadischen Herstellers Simaudio. Dynaudio ist mit seinem flächendeckenden Händlernetz in Deutschland und Österreich ein bestens aufgestellter Partner. Der eigene Anspruch der Kanadier und ihr Versprechen auf der hauseigenen Website liest sich keineswegs bescheiden: „Ein Klangbild wie kein anderes“ steht da als Überschrift. Für mein Empfinden passt diese Extravaganz recht gut zu Dynaudios Werbeslogan „Dänen lügen nicht“. Wenn Moon im weiteren Website-Text seine musikalische Klasse näher beschreibt, hebt dies bei mir als Leser die Messlatte stetig ein Stückchen höher. Sei es drum – Werbung ist ein Thema für sich. Simaudio als audiophiler Hersteller mit Sitz in Quebec hat sich seit 1980 etabliert und fertigt seine exklusiven Produkte heute unter dem Markennamen Moon. Nach der Firmengründung unter dem Namen Sima Electronics baute man Geräte für den professionellen Musikmarkt. Bald jedoch zeigten audiophile Privatkunden für Sima-Komponenten Interesse mit der Folge, dass nach kurzer Zeit die Geräte überwiegend an Hifi-Fans verkauft wurden. In den 90-er Jahren änderte man mit Einführung der Celeste-Produktlinie den Firmenname in Simaudio. Auf der viel gelobten Celeste-Serie aufbauend entwickelten die Kanadier die qualitativ noch höherwertigere Moon-Linie, deren Weiterentwicklungen wir heute kaufen können.

Die Fernbedienung ist schwer und sehr gut verarbeitet. Dank eines Bewegungssensors wird die Tastatur illuminiert, sobald sie bewegt wird
Die Fernbedienung ist schwer und sehr gut verarbeitet. Dank eines Bewegungssensors wird die Tastatur illuminiert, sobald sie bewegt wird

Mit dem Moon 780D V2 hat mir Jan Kretschmer, der bei Dynaudio für die Abteilung Moon Verantwortung trägt, einen richtigen Leckerbissen ins Haus geschickt. Es ist das Topmodell der Evolution-Baureihe, dem Besten, was Simaudio-Moon zu bieten hat. Das V2 steht für Version Zwei, also eine Modellpflege. Die ist bei mehreren technischen Details geschehen, sichtbar in der Fähigkeit des V2, optional mit Roon bedienbar zu sein und MQA-Files voll umfänglich dekodieren zu können. Ein entscheidender Unterschied zum Vorgänger ist auch die neue Digital-Eingang-Platine. Hier durchläuft das Eingangssignal einen FPGA-Chip. Darin wird das Signal analysiert. Abhängig von der Art des Signals, ob PCM, DSD oder MQA-PCM, wird es entsprechend mit eine Femto-Sekunden-Clock neu getaktet. Das funktioniert auch bei Playlists, deren Musikstücke unterschiedliche Formate besitzen. Habe ich mich bis vor wenigen Tagen noch mit dem exzellenten Server-DAC Antipodes EX befasst, so schließt der Moon 780D V2 thematisch perfekt an das Thema an. Es sind beides gänzlich anders konzipierte Geräte mit konzeptionell divergierenden Schwerpunkten und Fähigkeiten.

Während der Wiedergabe wird im Display die Sampling-Rate angezeigt
Während der Wiedergabe wird im Display die Sampling-Rate angezeigt


Während der Antipodes ein erstklassiger Musik-Server und Renderer mit gutem, aber nicht auf dem gleichen Niveau agierendem integrierten DA-Wandler ist, hat der Moon keinerlei Server-Fuktion. Er beinhaltet also kein Speichermedium. Auch eine Festplatte oder ein USB-Stick können nicht angeschlossen werden. Seine Fähigkeit besteht im Streaming über das Netzwerk bevorzugt per Lan oder auch per Wlan oder über die Bluetooth-Verbindung. Diese Funktion übernimmt eine Streaming-Einheit im Gerät, die Mind2 benannt ist. Die gibt es auch für 2200 Euro als separates Moon-Gerät zu kaufen. Mind2 ist eine Weiterentwicklung des Mind und begründet damit ebenfalls das V2 unseres 780D. Die alte Version konnte nur bis DSD64 streamen, Mind2 erlaubt DSD256. Auch konnte die die Vorgänger-Version von Qobuz nur CD-Qualität verarbeiten. Jetzt ist Highres im vollen unter Qobuz-Sublime angebotenen Umfang möglich. Mit dem Mind2 gibt es jetzt einen Zugang zum Highresaudio.com-Streaming-Portal, Multiroom-Betrieb wird nun unterstützt und das Wlan-Modul ist noch aufwändiger abgeschirmt. Der Memory-Puffer und das Volumen für Playlists wurde um das Dreifache auf 1000 Musikstücke vergrößert. Die Architektur des Mind2-Moduls basiert jetzt in hohem Maße auf Software anstatt auf Hardware.

Der Moon 780D V2 bezieht Daten über die sieben Digital-Eingänge, Lan, Wlan oder Bluetooth
Der Moon 780D V2 bezieht Daten über die sieben Digital-Eingänge, Lan, Wlan oder Bluetooth

Wenn ich an dieser Stelle eine simple Subtraktions-Rechnung aufmache, bleiben etwa 13.000 Euro übrig für den Digital-Analog-Wandler-Part im 780D. Der aktuelle V2 ist der hochwertigste DA-Wandler, den Moon jemals gefertigt hat. Auch äußerlich klassifiziert er sich weit oben durch ein enorm massives, perfekt verarbeitetes Gehäuse. Alternativ zum Streaming bietet er die klassischen digitalen Eingänge USB, Toslink, S/PDIF in Cinch und sogar als BNC-Anschluss sowie das symmetrische AES/EBU. Den Cinch-S/PDIF und den optischen Eingang gibt es zwei mal. Auffällig auf der Rückseite sind neben den sowohl in symmetrischem XLR wie auch in Cinch vorhandenen analogen Ausgängen zwei vierpolige XLR-Buchsen für den Anschluss einer alternativen externen Stromversorgung. Diese offeriert Moon unter dem Namen 820S für 8000 Euro. Leider gehört diese interessante, wenn auch kostspielige Ausbau-Option nicht zum Thema dieses Tests. Neugierig wäre ich da schon.

Klanglich die Eingänge der Wahl: Lan oder Wlan
Klanglich die Eingänge der Wahl: Lan oder Wlan

Wir bleiben im vergleichsweise „bescheidenen“ Rahmen von 15000 Euro für den 780D V2 mit integriertem Netzteil. Das ist ein Preissegment, in dem sich allerbeste Mitbewerber platzieren wie etwa der Brinkmann Nyquist oder der Chord Dave, um nur zwei zu nennen. Entsprechend kommt es für mich gar nicht in Frage, den Moon mit dem beiliegenden Standard-Netzkabel zu betreiben. Auch nehme ich stark an, dass jeder Hifi-Händler seinem Kunden an dieser Stelle eine Optimierung mit an die Hand gibt. Ich schließe ihn mit einem zwei Meter langen Audioquest Hurricane-Source an mein Niagara-Netzfilter an. Damit hat er die gleichen Voraussetzung wie mein PS-Audio-DAC. Der Moon Netzwerk-Spieler ist brandneu und noch nicht eingespielt. Auch das ihm zugeteilte Hurricane hat erst wenige Betriebsstunden erlebt. Moon sagt, dass klangliche Veränderungen durch Einspielen aller Bauteile bis zu 300 Stunden auftreten können. Nach meiner Erfahrung passieren die deutlichsten Änderungen in der Tonalität innerhalb weniger Tage. Also kamen Moon und Hurricane gemeinsam ans Netz und spielten erst einmal als Background-Musikanten. Das klang auf Anhieb nicht schlecht, vielleicht etwas aufgepumpt im oberen Bass, was ich aber dem Hurricane anlaste, weil es das auch zuvor eine Weile bei anderen Exemplaren tat. Perfekt stimmig, frei und fein-dynamisch war der Klangcharakter noch nicht. Das bezieht sich natürlich auf eine sehr hoch liegende Messlatte.


Der Moon 780D V2 kann auch von einen externen Netzteil, dem 820S zum Preis von 8000 Euro, gespeist werden
Der Moon 780D V2 kann auch von einen externen Netzteil, dem 820S zum Preis von 8000 Euro, gespeist werden

Absolut gesehen, schickte der Kanadier jedoch auch am ersten Tag schon richtig guten Klang in meine Räume, und meine Frau äußerte sich im Vorübergehen entsprechend positiv. Besonders bei ruhigen und melodischen Jazz-Titeln vernahm ich von ihr erfreuliche Kommentare wie „Das klingt schön heute bei dir.“ statt des ansonsten oft zu vernehmenden „Ist das nicht zu laut?“ Diese Bemerkungen werte ich als eine ernst zu nehmendes, sehr positives Zeichen. Während der Moon sich so drei Tage lang einspielt und auch ausnahmsweise über Nacht eingeschaltet bleibt, statt per haptisch beeindruckender Fernbedienung in den Standby-Modus heruntergefahren zu werden, wurde das Klangbild kontinuierlich homogener und der überdeutliche Bass verschwand nach kurzer Zeit. Die Musik gewann an räumlicher Tiefe, und mehr und mehr Details erschlossen sich mir, selbst als ich noch nicht in meinem Hörsessel Platz genommen hatte. Noch ein wenig Geduld schien angebracht, weil sich, wenn auch mit abnehmender Intensität, stetig eine Verbesserung des Klanges einstellte, je länger ich den Moon spielen ließ. Das waren inzwischen an die vierzig echte Betriebsstunden.

Der Server DAC bezieht seine Energie aus dem Moon Hybrid Power-Modul, das die Vorteile von Schaltnetzteilen mit denen von linearen Stromversorgungen verbinden soll
Der Server DAC bezieht seine Energie aus dem Moon Hybrid Power-Modul, das die Vorteile von Schaltnetzteilen mit denen von linearen Stromversorgungen verbinden soll

In dieser Zeit konnte ich mich in Ruhe mit den Funktionen des 780D V2 beschäftigen, die im Wesentlichen und sogar darüber hinaus per Fernbedienung gesteuert werden können. Die Fernbedienung ist übrigens gediegen verarbeitet, schwer und gut auch mit einer Hand bedienbar. Ausgezeichnet finde ich den Bewegungs-Sensor, der die Tastatur, sobald die Fernbedienung bewegt wird, illuminiert. Teils gleiche, teils andere Bedien-Elemente finden sich auch auf der Gerätefromt. Die kleinen silbern schimmernden Taster sind im Rahmen der imposanten Gesamterscheinung des Moon 780D eher unauffällig. Dieses gilt sogar bei meinem Testexemplar, das in der kontrastreichen, zweifarbigen Ausführung im Hörraum steht, mit schwarzem Mittelteil und frontalen Seitenwangen aus gebürstetem Aluminium. Es gibt den Streaming-DAC auch mit komplett schwarzer oder purer Aluminium-Front. Das glänzende Moon-Logo auf der Frontplatte und das Aluminium-Quadrat auf dem massiven Deckel bleiben von der Farbwahl unberührt.

Die Streaming-Einheit Mind2 – die blaue Platine – erlaubt auch den Empfang von DSD 256 über das Netzwerk
Die Streaming-Einheit Mind2 – die blaue Platine – erlaubt auch den Empfang von DSD 256 über das Netzwerk


Links und rechts vom schwarz-grundigen Display befinden sich je vier dieser kleinen Taster, jeweils im Quadrat angeordnet. Mit den Vieren links holt man den 780D V2 aus dem Standby, was durch eine mittig oberhalb des Displays blau leuchtende LED angezeigt wird, wählt die neun Eingänge aufwärts oder abwärts durch und schaltet das Display in diverse Modi. Letzteres geht von stets ein und strahlend hell rot über gedimmt bis nur auf Eingaben reagierend. Die vier rechten Taster-Pendants ermöglichen das Setup für etliche Display-Infos und heißen Setup, OK, ↑ und ↓. Im Display werden links die neun Eingänge D 1 bis D 9 angezeigt. Eins bis sieben sind die genannten rückseitigen digitalen Eingänge, acht ist das interne Mind2 Streaming-Modul und neun wählt eine im Setup konfigurierte Bluetooth-Verbindung an. Schön ist, dass sich jeder Eingang mit bis zu acht Zeichen oder aus mehreren Vorschlägen frei nach Gusto des Benutzers benennen lässt, die das Display dann anzeigt. Ist dem Eingang kein Name zugeordnet, ist N/A zu lesen, was wohl Not Announced heißen mag, also soviel wie: Keine Benennung.

Ein achtkanaliger ESS9018 liefert das symmetrische Signal für einen Kanal
Ein achtkanaliger ESS9018 liefert das symmetrische Signal für einen Kanal

Im Spielbetrieb erfolgt an dieser Stelle die Anzeige der Sampling-Rate oder auch der Spielzeit eines Titels. Das lässt sich über die Fernbedienung wählen. Der 780D verarbeitet PCM bis 348 Kilohertz und DSD256 über USB oder den Mind2-Streamer. Die im Setup möglichen Einstellungen hier alle genau zu beschreiben, würde Sie womöglich langweilen. Auf Wunsch können Sie die Einstellungen dem englischsprachigen Manual entnehmen.

Der Moon 780D V2 besitzt ein großvolumiges, massives Gehäuse mit seitlichen Kühl-Elementen. So erwärmt er sich auch im Dauerbetrieb fast gar nicht. Seine vier Edelstahl-Füße lassen sich drehen und ihn standfest platzieren. Das Gehäuse des Moon entspricht der Gestaltung der Evolution Komponenten. Es ist nicht geradlinig und puristisch gestaltet. Dennoch wirkt sein Design keineswegs manieriert. Im Gegenteil: Die Funktionalität ist leicht zu erkennen. Das Gesamtbild strahlt ohne Üppigkeit eine gediegene Eleganz aus und lässt meinen auch nicht gerade kleinen PS-Audio Direct-Stream-DAC vergleichsweise bescheiden aussehen. Für das viele Geld bietet Moon auch rein optisch einen imposanten Gegenwert. Aber noch mehr kommt es uns ja auf die inneren Werte und den daraus resultierenden Klang an. Der Gerätedeckel ist mit acht Edelstahl-Inbus-Schrauben solide befestigt. Wenn ich diese löse zeigt sich nach dem Abheben der massiven Gehäuseabdeckung ein aufgeräumtes Inneres.

Die Moon-Mind-App zeigt übersichtlich sinnvolle Informationen
Die Moon-Mind-App zeigt übersichtlich sinnvolle Informationen


Zum technische Aufbau erfuhr ich vom Chefentwickler Dominique Poupart Folgendes: „Der 780D verwendet eine fein abgestimmte Schaltung um ein Paar ESS ES9018S, die jeweils in Mono konfiguriert sind. In jedem DAC-Chipsatz befinden sich acht DACs. Alle acht wurden kombiniert, um das Signal für jeden Kanal zu erstellen. Der Beitrag jedes einzelnen internen DAC ist präzise eingestellt aber mit differierenden Pegeln, so dass keiner von ihnen auf demselben Pegel arbeitet, um den Effekt der gemeinsamen Verzerrung zu verringern. Der Analogausgang ist vollständig symmetrisch und verwendet eine sorgfältige Auswahl der besten Baueile. Das Ergebnis ist eine erstaunliche Klangbühne mit sehr detailliertem und artikuliertem Klang bei gleichzeitig herausragender Musikalität. Das Netzteil des 780D ist ein MHP-Modul, MHP steht für MOON Hybrid Power. Es ist der Name, den wir dieser brillanten Technologie gegeben haben, die sowohl die neuere Switch-Mode-Technologie als auch die traditionelle lineare Technologie nutzt. Die Idee ist, das Beste aus beiden Welten zu erhalten. Die Vorteile sind vielfältig. Es ist nicht anfällig für Netzspannungsschwankungen, da es sich sofort an Spannungen von 100 V bis 240 V anpasst. Es ist außerdem umweltfreundlicher als ein typisches lineares Netzteil, da es effizienter bei der Umwandlung von Wechselstrom in Gleichstrom ist. Die linearen Regelstufen ermöglichen eine präzisen, rauscharmen Gleichstrom, der die Elektronik sauber speist. Für eine optimale Leistung werden digitale und analoge Sektionen über verschiedene Ausgänge des MHP-Moduls mit Strom versorgt. Das gesamte MHP-Netzteilmodul ist in einer geschlossenen Abschirmbox untergebracht“

Das aufgeklappte Bibliothek-Menü zeigt auch den Zugang zum Internet-Radio. Hier lassen sich Sender unter anderem nach Genres oder auch nach MP3-Qualität aussuchen
Das aufgeklappte Bibliothek-Menü zeigt auch den Zugang zum Internet-Radio. Hier lassen sich Sender unter anderem nach Genres oder auch nach MP3-Qualität aussuchen

Am Abend des dritten Tages schienen mir die klanglichen Einspiel-Veränderungen hinreichend vorangeschritten und ich begann mit den intensiven Hörproben. Zuerst benutze ich den Apple MacMini mit Audirvana Plus in der bei mir üblichen Weise, nämlich über USB und aufgewertet durch das Reclocking der Mutec Smart-Clock-USB. Ganz gleich, welchem musikalischen Genre ich mich widmete, die Tonalität des großen Moon gefiel mir auf Anhieb. Das Klangbild ist tendenziell trocken mit einer auffällig plastischen Auflösung im Bass und einer sehr sympathischen leichten Wärme im Grundtonbereich wie ich sie von meinem PS-Audio nicht kenne. Ähnlichen Charakter zeigte auch der Betrieb mit Roon auf dem Apple. Auch hier fiel die feine Auflösung in den oberen Tonlagen, gepaart mit differenzierten Klangfarben, angenehm auf. Am kommenden Tage wollte ich mich dem Streaming über Mind2 vom MacMini widmen. Diesen erkannte der Moon, nachdem ich ihn mittels der Installation von MinimServer sozusagen als Server qualifiziert hatte. Die in den Download-Stores leicht zu findende Moon-Mind-Control-App für Apple oder Android funktioniert flüssig, steuert die auf meinem MacMini gespeicherte Musik zügig und erlaubt komfortabel den Zugriff auf meinen Qobuz-Account. Klanglich betrat ich jetzt ein deutlich höheres Level. Der Zugewinn an Feinzeichnug, räumlicher Tiefe und körperlicher Darstellung von Stimmen und Instrumenten war unüberhörbar. Ganz klar ist der Weg des Streamens dem der USB-Verbindung musikalisch überlegen. Der Zugewinn an Musikalität ist so beeindruckend, dass die USB-Alternative kaum Anwendung finden dürfte. Das Streaming-Klangbild wirkt insgesamt luftiger, leichter, befreiter. So macht das Hören Spaß und auch die Bedienung mittels der Moon-Steuer-Software auf meinem iPad.

Die Funktionen der Fernbedienung beschreibt diese Seite in der Bedienungsanleitung
Die Funktionen der Fernbedienung beschreibt diese Seite in der Bedienungsanleitung

Der Königsweg im Rahmen meiner Kette, nämlich das Streamen von einem Computer, war dennoch ein anderer. Auf einer SSD-Partition meines Dell-i7-Laptop hatte ich Windows Server 2019 installiert, die Funktionen mit AudiophileOptimizer 3.0 puristisch auf Musikwiedergabe optimiert und Roon als Software installiert. Die Musikdateien befinden sich auf einer zweiten Festplatte, einer Ein-Terabyte-Harddisk, im selben Laptop. Darauf hat Roon als Core Zugriff. Das Rendern übernimmt der Moon 780D über Mind2 mittels seiner seit V2 implantierter Roon-Connectivity.


Nun erschließt der Moon die Musik auf einem beeindruckenden Niveau. Was ihn in meiner Wahrnehmung auszeichnet, ist eigentlich weniger im Detail zu beschreiben. Vielmehr ist es der musikalische Fluss, das Timing. In allen Disziplinen von Dynamik bis Feinzeichnung zeigt der 780D V2 seine große Klasse. Mir gefällt besonders sein Charakterzug, den er auch in dieser Konfiguration bewahrt: Diese minimale Wärme im Grundton gibt Instrumenten wie Stimmen ein Höchstmaß an Authentizität. So stehen Streichinstrumente wie Violine oder Cello, akustische Gitarren oder ein solo spielender Flügel klar artikuliert in ihrer Körperlichkeit im Hörraum. Das Timbre des Moon will ich darüber hinaus nicht zu beschreiben versuchen. Denn er intoniert unauffällig im positiven Sinne, neutral und frei von Artefakten. So höre ich dann auch stundenlang und genieße. Das einzige, was ich mir jetzt wünsche, ist ein noch besserer Zuspieler, so einer wie ich ihn im Antipodes EX kennengelernt habe. Aus der Erinnerung und ohne direkten Vergleich kann allerdings nicht sagen, wie groß der Unterschied zu meiner neuerdings mit AudiophileOptimizer 3.0 aufgewerteten Computer-Quelle wäre. Nur eines ist sicher: Der Moon 780D V2 klingt derart musikalisch, dass man ihm das Beste, was als Server zu haben ist, nicht vorenthalten sollte.

Nach dieser Erfahrung würde ich bis hierher zwar ausschließlich die Mind-Streaming-Funktion nutzen, weil Computer-USB, wie gesagt, an das Streaming-Nievau klanglich nicht herankommt. Aber ich schließe dennoch meinen CD-Player, über den Mutec-Reclocker frisch getaktet, per S/PDIF an. Auch traue ich mich, meinen PS-Audio-DAC zum Vergleich mit gleichwertiger Verkabelung zu verbinden. Der PS-Audio bekommt die symmetrische AES/EBU-Verbindung, wodurch er keinesfalls im Nachteil ist, der Moon wir – wie gesagt –per S/PDIF (Cinch) angeschlossen. Eine gewisse Sorge, den Moon anschließend besitzen zu wollen, begleitet mich dabei.

Und ja, der Monn offenbart auch hier den gleichen musikalischen Charakter, wie zuvor erlebt und beschrieben. Der Grundtonbereich ist ausgeprägter als beim PS-Audio. Dadurch hat der Moon in puncto klanglicher Perfektion für mein Empfinden die Nase vorn. Den PS-Audio muss man aber nun nicht zur Seite schieben. Durch den schlankeren Grundton wirkt er manchmal sogar eine Spur offener und räumlicher. Jedoch der Wahrheit scheint mir der Moon ein ganzes Stück näher, eben wegen dieser Körperlichkeit, mit der er die Instrumenten glaubwürdig in den Raum zeichnet. So erlebe ich ein leicht anderes Timbre zwischen den beiden D/A-Wandlern bei der Sinfonie Nr. 15 von Dmitri Schostakowitsch, eingespielt von den Duisburger Philharmonikern unter der Leitung von Jonathan Darlington. Vor allem beeindrucken hier die ausgeprägteren Klangfarben, auch bei Triangel und Kastagnetten. Alle Instrumente haben für sich spürbar mehr Raum. Die Musik ist packender und eindeutig dynamischer. Gut, der Preisunterschied zwischen den beiden DACs ist erheblich, aber der Vorteil für den Moon ist bei dieser feinen Aufnahme von Acousence Records klar wahrzunehmen. Beim Titelsong von Jennifer Warnes' Album The Well als normale CD ist der Unterschied nicht ganz so evident. Auch wenn der Moon 780D V2 hier seine Grundton-Wärme nicht so positiv ins Spiel bringen kann, weil bei dieser Musik auch der PS-Audio eindrucksvoll liefert, wirft der Kanadier dennoch seine Stärken in puncto Dynamik und Klangfarben besonders in den oberen Tonlagen überzeugend in die Waagschale. Allein das Blech des Drumsets kommt mit soviel mehr und authentischer filigraner Plastizität und Farbigkeit, dass der Moon auch hier Ohr und Herz erobert.

STATEMENT

Der Moon 780D V2 ist ein gediegenes Design-Objekt in edelster Verarbeitung, das seine Wertigkeit unübersehbar vermittelt. Sein Klang ist großartig, weil überaus neutral. Er vermittelt Musik mit faszinierender Authentizität und fesselt durch seine feinsinnige Darbietung auch bei langen Konzertabenden zuhause. Angesichts des Preises bleibt diese Erlebnis wohl leider nur wenigen Musikliebhabern vergönnt.
Gehört mit
Computer Apple MacMini mit OS X El Capitan mit Audirvana Plus 3 oder Roon und Qobuz, Dell i7 mit Windows 10 Pro, Audirvana Plus für Windows 10, Dell i7 mit Windows Server, Roon und AudiophileOptimizer 3.0
Clock Mutec MC-3+Smart Clock USB
DA-Wandler PS Audio Direct-Stream-DAC
Vorverstärker Audio-gd Master 9
Endstufe für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100
Lautsprecher Triangle Grand Concert
Zubehör Audioquest Diamond USB, In-akustik Black&White NF-1302, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, Shunyata Andromeda LS mit Enacom LS, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC. Source und NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von mbakustik und Browne Akustik
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella Basis
Herstellerangaben
Moon 780D V2 Streaming DAC
Frequenzgang (voller Bereich) 2 Hz - 100 kHz +0/-3 dB
THD bei 1 kHz, 0 dBFS (A-gewichtet) 0,0001 %
Intermodulationsverzerrung 0,0001 %
Dynamikumfang 124 dB
Signal-Rausch-Abstand 124 dB bei voller Leistung
Kanaltrennung 120 dB
Spezifischer Jitter 150 Femtosekunden RMS
Analogausgang bei 0 dBFS 2,0 Volt
Impedanz Analogausgang 100 Ohm
PCM Bit -Tiefe 16 - 32 Bit
PCM Samplingraten 44,1 - 384 kHz
DSD-Abtastraten DSD64, DSD128, DSD256
Gewicht 15,5 kg
Abmessungen (Breite x Höhe x Tiefe) 47,6 x 10,2 x 42,7 cm
Farbe Silber oder Schwarz oder zweifarbig Silber/Schwarz (Testgerät)
Preis 15.000 Euro
Optionale Erweiterung 820S Stromversorgungsmodul für 8.000 Euro

Vertrieb
MOON bei Dynaudio International GmbH
Anschrift Ohepark 2
21224 Rosengarten
Germany
Telefon +49 4108 41800
Fax +49 4108 418010
Web www.dynaudio.com
Web simaudio.com

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Dienstag, 15 September 2009 22:53

MOON bei Dynaudio International GmbH

Vertrieb
MOON bei Dynaudio International GmbH
Anschrift Ohepark 2
21224 Rosengarten
Germany
Telefon +49 4108 41800
Fax +49 4108 418010
Web www.dynaudio.com
Web simaudio.com

Inzwischen gibt es eine erste Einschätzung zu den Besucherzahlen. Während Ivonne Borchert-Lima für das letzte Jahr etwa 1.500 Messebesucher nennt, geht sie heuer von um die 2.000 Gästen aus. Und dass es diesmal deutlich mehr waren, deckt sich auch mit unserem Eindruck.

Kleine Anmerkung am Rande: Ob das goldene Reptil nur während der Süddeutschen Hifi-Tage das Holiday Inn beehrt oder dort ganzjährig zu Gast ist, muss leider ungeklärt bleiben.

 

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Die Audiovista in Krefeld präsentiert am kommenden Wochenende bereits zum dritten Mal den abwechslungsreichen und spannenden Kopfhörer-Markt im Rahmen einer unterhaltsamen Veranstaltung mit vielen Ausstellern und einem großen Communitybereich. Es können die aktuellen Modelle renommierter Hersteller ausprobiert, verglichen und diskutiert werden.

Das anspruchsvolle Hören mit Kopfhörern entwickelt sich immer weiter. Noch nie waren die Geräte so individuell, vielfältig und klanglich so überzeugend wie heute. Den Überblick zu behalten ist jedoch nicht einfach. Der anspruchsvolle Hifi-Geniesser steht vor der Herausforderung, in der Vielfalt des komplexen und facettenreichen Marktes den für ihn idealen Kopfhörer und das dazugehörige Equipment auszuwählen. Dazu ist die Audiovista ideal: Die Messe will insbesondere die Kommunikation zwischen Anbietern und Anwendern fördern und auch eine Plattform zum Erfahrungsaustausch zwischen Hifi-Freunden sein. Die Audiovista bietet Ausstellern und Besuchern eine angenehme Atmosphäre, um technologische Neuheiten und ausgewählte Produkte in einem ruhigen und entspannten Ambiente zu präsentieren und auszuprobieren und zu erkennen, welche Faszination von hochwertiger Tonwiedergabe ausgeht.

Die helle und freundliche Location im Mercure Landhotel Krefeld-Traar bietet viel Raum für Gespräche zwischen Anbietern und deren potenziellen Kunden, aber auch für Fachsimpeleien unter Hifi-Freunden. Sie stellt damit eine ideale Plattform für den Dialog zwischen allen Interessierten dar.

Information
Kopfhörermesse Audiovista
Adresse Mercure Tagungshotel Krefeld
Elfrather Weg 5
47802 Krefeld-Traar
Öffnungszeiten Samstag, 14.09.2019: 11–18 Uhr
Sonntag, 15.09.2019: 10–17 Uhr
Eintritt kostenlos

Die 1998 in Essen gegründete Higoto GmbH präsentiert auf Deutschlands einziger Spezialveranstaltung für Kopfhörer-Fans, der Audiovista, Produktneuheiten von Burson Audio, SendyAudio, Manunta, IKKO Audio, und SOtM.

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Die australische Firma Burson Audio genießt nicht nur unter Kopfhörer-Freunden mit ihrer „nur so vieleTeile wie nötig“-Signalweg-Philosophie einen guten Ruf. Der Conductor 3 Reference ist das neue Spitzenmodell von Down-Under und spart nicht an Features und Leistung. Dazu gehören zwei ESS9038 DAC-Chips, USB-Empfänger mit kundenspezifischen Treiber von Thesycon sowie Bluetooth 5.0 mit aptX HD Audio Codec. Der Class A Kopfhörerausgang liefert 7,5 Watt an 16 Ohm bei 95 Dezibel.

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Die junge chinesisch-amerikanische Kopfhörer-Kooperation schaffte es mit ihrem Erstlingswerk, dem AIVA, große Begeisterung zu erzeugen. Die feine klangliche Abstimmung dieses Kopfhörers ist so überzeugend wie die Fertigungsqualität. Es ist sehr wahrscheinlich, dass eine vergleichbare Qualität derzeit nur deutlich teurer zu bekommen ist.

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Der italienische Audio-Elektronik Entwickler Marco Manunta gehört zu den Innovativsten seiner Zunft. Viele namhafte High-End-Marken verwenden seine Technologie in ihren Komponenten. Manunta-eigene Komponenten der Rockstar-Serie setzen das um, was man sich von einer „HiFi-Anlage“ heutzutage nur wünschen kann. Sie vereinen pfiffige Features wie zum Beispiel die Konfiguration per App, italienisches Design und exzellente Klangqualität. Das Hauptaugenmerk legt audioNEXT bei der Präsentation auf der Audiovista auf den jüngsten Spross, den in Kürze auch in Deutschland erhältlichen Kopfhörerverstärker Marley MKII.

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Die noch weitgehend unbekannte chinesische Marke IKKO Audio ist auf der Audiovista mit den InEars OH1 und OH10 vertreten. Beide Erstlingswerke zeigen deutlich den Anspruch von IKKO Audio, eine innovative Rolle im umkämpften internationalen Ohrhörermarkt zu spielen. Zudem wird IKKO Audio in Zukunft auch mobile DAC/KHV-Kombinationen und eigene Ear-Tips auf den Markt bringen.

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Die südkoreanische Firma SOtM (Soul Of the Music) ist Pionier im Bereich Computer- und Netzwerk-Audio. SOtM präsentiert mit einer Kombination aus der Streaming-Bridge sMS-200NEO und dem DAC-Kopfhörer- und Vorverstärker sHP-100 einen preiswerten Einstieg in die Welt der hochwertigen Musikwiedergabe via Netzwerk. Alle Komponenten der Advanced Serie sind so kompakt konstruiert, dass sie sich auch als hochwertige Desktop-Audio-Lösung zur Nutzung am Schreibtisch anbieten.

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

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Wie erstmals im letzten Jahr eröffneten auch diesmal die Süddeutschen Hifi-Tage in Stuttgart den Messereigen der zweiten Jahreshälfte. Dass die Ausstellung 2018 gut ankam, zeigte sich heuer am Samstagmorgen: Im Eingangsbereich des Holiday Inn war fast kein Durchkommen: Wenn der erste Eindruck nicht täuscht, sind die Besucherzahlen deutlich gestiegen.

Aber das ist ja auch kein Wunder, denn wie im Vorjahr hatten Ivonne Borchert-Lima und Wolfgang Borchert, die bei der Ausrichtung der Norddeutschen Hifi-Tagen jahrzehntelange Messeerfahrung sammelten, mit ihrem Team auch diesmal wieder alles perfekt organisiert. Die Stimmung unter den Ausstellern war gut, und wie wichtig sie die Süddeutschen Hifi-Tage nehmen, zeigten einigen Deutschlandpremieren.

 

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Montag, 09 September 2019 00:01

Cayin präsentiert der In-Ear-Kopfhörer YB04

Cayin kann auch anders. Nach Verstärkern, CD-Playern und HR-Playern widmete sich der Röhrenspezialist der Schallwandlung. Mit dem YB04 präsentiert Cayin seinen ersten selbst entwickelten Kopfhörer. Dessen Technologie geriet extrem aufwendig: Es handelt sich um einen hochwertigen In-Ear-Monitor mit Quad Driver Balanced Armature.

Für Mid-Bass und Mid-Treble setzt Cayin die Sonion 33AJ007 und Knowles SWFK-31736 Treiber ein. Die Ohrmuscheln des Kopfhörers wurden mit CNC-Fräsen aus einem Stück Aluminium für die Luft- und Raumfahrt gearbeitet. Die Form des Gehäuses wurde durch Auswertung des Feedbacks von Zehntausenden von Benutzern entworfen. Das stellt sicher, dass sich der Cayin YB04 angenehm tragen lässt. Dieser Tragekomfort und die verzerrungsfreie Wiedergabe sollen es ermöglichen, den Kopfhörer für eine lange Zeit zu tragen und dabei entspannt Musik zu genießen.

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Mit dem YB04 erwirbt man die 26-jährige Erfahrung bei der Entwicklung von Audioprodukten von Cayin. Das bildet die Grundlage, um einen Kopfhörer mit hervorragender Dynamik, Transparenz und reinem, natürlichen Klang zu entwickeln. Der hohe Aufwand spiegelt sich auch in der Entwicklung der Frequenzweiche. Sie ist die Folge langer Versuchsreihen mit verschiedenen Komponenten und finaler Auswahl anhand von Hörtests.

Dabei legte Cayin größten Wert auf eine neutrale Abstimmung und verzichtete darauf, den YB04 durch herausstechende Sound-Effekte wie Höhenbetonung oder auffallend dicke Bässe zum „Ear Catcher“ zumachen. Das prädestiniert ihn als perfekten Partner der beliebten Cayin HR-Player N8, N6MK2 und N5iis.

Der neue Cayin YB04 ist ab sofort zum Preis von knapp 600 Euro im Fachhandel und im Webshop Cayin.com erhältlich.

Herstellerangaben
Cayin YB04
Treiber Sonion 33AJ007, Knowles SWFK-31736
Gehäuse Aluminium
Empfindlichkeit 113dB bei 1kHz
Impedanz 30 Ohm
Frequenzgang 18Hz ~ 35kHz
Kabel Das Kabel ist 1,3m lang und aus acht Drähten geflochten. Vier davon sind 6N-einkristalliner Kupferdraht und die anderen vier Drähte bestehen aus einer Silberlegierung, der Stecker aus vergoldetem Messing

Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
Anschrift An der Kreuzheck 8
61479 Glashütten-Schloßborn
Telefon +49 6174 9554412
Fax +49 6174 9554424
E-Mail info@cayin.com
Web www.cayin.de

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Freitag, 06 September 2019 00:01

genuin präsentiert die Phonostufe pearl

Mit dem pearl offeriert genuin audio einen Phonovorverstärker der Spitzenklasse. Das Gerät wurde von dem bekannten Entwickler Walter Fuchs exklusiv für genuin audio erdacht und bündelt die über Jahrzehnte gesammelte Expertise des Bochumer High End-Audio-Urgesteins.

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Der pearl entspricht exakt Walter Fuchs' Vorstellungen, wie eine kompromisslose Phonovorstufe konstruiert sein muss. So arbeiten auf der Basis kanalgetrennten Schaltungsaufbaus alle Verstärkerelemente intern im Class-A-Betrieb und werden durch gekapselte Relais über Cross-Bar-Kontakte mit einer Gold-Silber-Palladium Beschichtung geschaltet. Die RIAA-Entzerrung erfolgt in zwei Etappen: eine arbeitet aktiv und erhöht dadurch die Übersteuerungsfestigkeit, die zweite ist passiv ausgelegt.

Der pearl erreicht außerordentlich geringe Verzerrungswerte, die wesentlich zu seinem ausgewogenen, stressfreien Klang beitragen sollen. Mitverantwortlich hierfür ist der Einsatz der besten am Markt verfügbaren Bauteile, die teilweise eine individuelle Selektion erfahren. Der Phono-Pre-Amp wurde für den simultanen Anschluss von zwei Tonabnehmersystemen unterschiedlicher Konstruktionsart ausgelegt: Sein MC-Zweig ist strikt symmetrisch aufgebaut und demzufolge über XLR-Buchsen anzuschließen, während ein MM-Cartridge unsymmetrisch mittels Cinch-Buchsen seine Verbindung findet. Über DIP-Schalter an der Unterseite des Gerätes gibt es umfassende Möglichkeiten, den pearl an jeden Tonabnehmer individuell anzupassen. Regelbar sind Verstärkung, Kapazität (MM) und Widerstand (MC).

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Um eine hohe Masse zu realisieren, besteht das in Schwarz oder Silber erhältliche Gehäuse aus einer Innenhülle (Stahlblech), auf der die zusätzliche Außenhülle (Aluminium) fest verschraubt ist. In Verbindung mit den schwingungsgedämpften Platinen und den Gummi-O-Ringen in den vier Dämpfungsfüßen führt dieser Aufbau zu einer ausgeprägten Vibrationsresistenz. Das Netzteil des pearl befindet sich in einem separaten Gehäuse. Die Stromversorgung erfolgt mittels 250-VA-Ringkerntransformator, der über ein Netzfilter mit Gleichstrom-Unterdrückung gespeist wird. Solche konstruktiven Maßnahmen dienen dem Ziel, die fragilen Phono-Signale vor elektrischen und mechanischen Einstreuungen zu bewahren. Die Folge: ein extrem beruhigtes Klangbild vor tiefschwarzem Hintergrund.

Der Phono-Vorverstärker pearl ist ab sofort zum Preis von 5.000 Euro direkt über genuin audio sowie bei ausgewählten Fachhändlern erhältlich. Zusätzliche Informationen auf der Website.

Hersteller
Genuin Audio
Anschrift Byhlener Straße 1
03044 Cottbus
Telefon +49 355 38377808
Telefax +49 355 38377809
Mobil +49 171 6213337
Kontakt www.genuin-audio.de/kontakt
Web www.genuin-audio.de

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Was lange währt, wird endlich gut... Nach einigen Verzögerungen ist es nun endlich soweit: Die Auslieferung der neuen Musicbooks beginnt in wenigen Tagen!

Lindemann wendet sich direkt an seine Kunden: Aufgrund der beeindruckend hohen Nachfrage und Menge an Vorbestellungen aus dem In- und Ausland wird diese Markteinführung etwas längere Zeit in Anspruch nehmen als üblich. Wir liefern streng nach Bestelleingang. Falls Sie also nicht gleich berücksichtigt werden, bitten wir um Ihr Verständnis, ebenso, wenn wir Ihnen aktuell keinen tag-genauen Liefertermin nennen können. In jedem Fall führen wir Ihre Bestellung schnellstmöglich aus. Freuen Sie sich darauf, das Warten hat sich gelohnt!

Hier die neuen Modelle nochmal in Kürze:

Musicbook SOURCE

Die universelle Signalquelle mit Streaming 4.0.

  • Streaming-Vorstufe, jetzt mit Weltklasse-Wandler und integrierter Phono-Vorstufe.
  • Neue komfortable Apps für Smartphone & Tablet
  • Lindemann Streaming 4.0: Deutlich schnelleres Streamen, jetzt in Studio Master Qualität, mit ROON oder 5 Streaming-Diensten
  • Dazu DSD Resampling bis DSD256. Diese Kombination gibt es nur bei Lindemann!
  • Preis: 3.280 Euro

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Musicbook: POWER 500 und POWER 1000

Die leistungsstarken Class-D-Endstufen in N-Core Technologie.

  • Neu entwickelte Endstufen, stabil bis 2 Ohm, leistungsstark, äußerst musikalisch
  • Vertikales Bi-Amping mit 10-stufigem Lautstärkesteller für den Bass-Pegel.
  • Optional integrierte Aktiv-Weiche
  • Preis für Power 500: 2480 Euro / Power 1000: 3280 Euro

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Hersteller
Lindemann audiotechnik GmbH
Anschrift Am Anger 4
82237 Wörthsee
GERMANY
Telefon +49 8153 9533390
Fax +49 8153 9533399
Web www.lindemann-audio.de
Facebook www.facebook.com/lindemann.audiotechnik

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Mittwoch, 04 September 2019 04:23

Süddeutsche HiFi-Tage 2019

Auch heuer startet die herbstliche Messe-Saison wie im letzten Jahr wieder in Stuttgart. Ivonne Borchert-Lima und ihr Vater Wolfgang Borchert, bekannt durch die Organisation der Norddeutschen Hifi-Tage, sind die Veranstalter auch dieser im letzten Jahr schon erfolgreichen Publikumsmesse im Süden.

Bei den Süddeutschen Hifi-Tagen werden Aussteller mit mehr als 300 Marken erwartet. Der Eintritt ist wie üblich für die Besucher kostenlos. Auch in Stuttgart entschieden sich die Veranstalter für ein Holiday Inn, und zwar das im Ortsteil Weilimdorf.

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Hifistatement wird selbstverständlich zeitnah über die Süddeutschen Hifi-Tage berichten und mit einem Team vor Ort sein. Hier geht’s zum Ausstellerverzeichnis mit der jeweiligen Raumangabe.

Informationen
Süddeutsche HiFi-Tage 2019
Datum 7. - 8. September 2019
Öffnungszeiten samstags 10 - 18 Uhr
sonntags 10 - 16 Uhr
Ort Holiday Inn Stuttgart
Mittlerer Pfad 25-27
70499 Stuttgart
E-mail des Hotels info@histuttgart.de
Website der Veranstalters www.süddeutsche-hifitage.de
Eintritt frei

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Dienstag, 03 September 2019 08:36

Cayin N8

Hat sich der eine oder andere dann doch durchgerungen und sich einen feinen Ohrhörer gekauft, so entsteht natürlich die Frage, womit man damit vernünftig Musikhören kann. Das Handy ist dabei nur eine Art Spaßbremse. Hier hat sich der Cayin ernsthafte Gedanken gemacht, wie man den Jungs unter die Arme zu greifen kann. Bildlich gesprochen.

Cayin war ja bisher sehr erfolgreich mit Digitalen Audio Prozessoren (DAP) der Mittelklasse und hatte sich dann entschieden, auch bei den Top-Of-The-Line-DAPs mitzumischen. Mit dem N8 hofft man nun, den Platzhirschen wie beispielsweise Astell & Kern, Sony oder Lotoo Konkurrenz zu machen. Es existieren natürlich noch etliche andere. Cayin wäre nicht Cayin, wenn es auch bei diesem Gerät nicht irgendeine Überraschung gäbe. So bietet der N8 neben einer symmetrischen/unsymmetrischen Transistorausgangsstufe auch eine zuschaltbare Röhrenverstärkung. Die Optik des Gerätes ist für europäische Augen etwas ungewöhnlich, entspricht sie doch mehr den chinesischen Vorlieben. Ein bisschen bling bling mit den vergoldeten Schaltknöpfen an der Seite und dem dreieckigen Homebutton in der Mitte, aber das ist natürlich Geschmacksache.

Mit dem dreieckigen Homebutton lassen sich die Cover größer darstellen, zudem zeigt die eingebaute LED farblich das Datenformat an
Mit dem dreieckigen Homebutton lassen sich die Cover größer darstellen, zudem zeigt die eingebaute LED farblich das Datenformat an

Wie es sich für ein High-End Gerät gehört, ist die Fertigungsqualität und Materialauswahl hervorragend. Das Gehäuse ist aus Edelstahl gefertigt und mit einer PVD Beschichtung versehen und trägt erheblich zu dem Gewicht von 380 Gramm bei. Der N8 in der Hosentasche geht gerade noch so als portables Gerät durch, eine Hose von Karl Lagerfeld ist allerdings obsolet. Andererseits hilft das zusätzliche Gewicht vielleicht beim Joggen mehr Kalorien zu verbrauchen. Zum Laden verfügt das Gerät über einen USB-C Anschluss, mit dem man nicht nur Laden kann, sondern auch Daten transportieren. Und zwar in beide Richtungen. Was gibt es noch zu sehen? An der rechten Seite zwei Drehknöpfe, der oberste zum Ein- und Ausschalten sowie zur Lautstärkeregulierung. Wobei nach Betätigung des Drehreglers auch auf dem Touchscreen eine graphische Lautstärkeregelung erscheint, mit der man in Nullkommnix Lautstärken erreicht, die den nächsten Besuch beim Ohrenarzt deutlich nach vorne verschieben. Mit dem darunter liegenden kann man einzelne Titel überspringen und das Gerät in den Pausemodus stellen. Die beiden Knöpfe reagieren sehr empfindlich, hier muss man aufpassen, dass man den N8 in der Hosentasche nicht aus Versehen einschaltet. Das Display mit einer Größe von 3,2 Zoll gehört nun nicht unbedingt zu den größten auf dem Markt, reicht aber für die Bedienung des Musikplayers völlig aus. Und ein Video wird sich sowieso keiner mit dem N8 ansehen wollen. Aber ein bisschen antik wirkt es schon.

Mit den beiden Schaltknöpfen lassen sich auch Einstellungen vornehmen, wenn das Display in den Ruhemodus geschaltet hat
Mit den beiden Schaltknöpfen lassen sich auch Einstellungen vornehmen, wenn das Display in den Ruhemodus geschaltet hat


Das Gerät ist rein als Musikplayer konzipiert, ohne den manchmal üblichen Schnickschnack, wie Taschenrechner, Kalender oder Weltzeituhr. Telefonieren geht auch nicht. Man merkt dies deutlich an der Bedienoberfläche, die mit einfachen Symbolen nur die nötigen Funktionen bereithält. Hier gibt es natürlich schnuckeligere zum Ansehen. Das einzige, was mich ein bisschen stört, ist die Tatsache, dass es lediglich eine Listendarstellung der Alben gibt. Die wird dann bei ausgedehnten Dateien zum Bandwurm. Die Titel sind alphabetisch geordnet und es existiert eine Scroll-Einstellung mit der man zu einzelnen Buchstaben scrollen kann. Wenn man den Dreh einmal 'raus hat. Das Betriebssystem basiert übrigens nicht auf Android, sondern ist eine eigene Entwicklung in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Hersteller Hiby. Damit lässt sich der Cayin auch problemlos an Apple Geräte anschließen. Das Ganze geschieht nun nicht aus Mitleid für die Firma Apple, sondern damit umgeht Cayin die Android-eigene Samplerate-Konvertierung und gewährleistet damit ein bit-genaues Signal. Im Inneren des Gerätes werkeln zwei AKM AK 4497EQ Wandler des japanischen Herstellers Asahi Kasai, mit denen alle gängigen Formate verarbeitet werden können, DSD allerdings nur bis DSD256. Bei einem portablen Gerät halte ich das aber für kein Manko. Mittlerweile gibt es mit dem AK4499 zwar einen neueren Chip, was aber nicht zwangsläufig bedeutet, dass damit die Wiedergabe dann noch besser wird. Der N8 stellt 128 Gigabyte internen Speicher zur Verfügung, kann aber mit Hilfe einer Micro-SD-Karte um 512 Gigabyte erweitert werden. Zudem lässt sich mit einem On-The-Go-Kabel – wie das neumodisch heißt – auch ein externer Speicher anschließen.

Eine schicke Lederhülle gehört zum Lieferumfang
Eine schicke Lederhülle gehört zum Lieferumfang

Cayin ist einer der ersten Hersteller, der die neue Korg NU Tube 6P1 Doppel-Triode einsetzt. Das japanische Unternehmen Korg kann ebenfalls immer wieder mit frischen bis schrägen Ideen aufwarten. Hierbei handelt es sich nun nicht um eine Elektronenröhre im Miniformat, sondern Korg greift dabei auf die von Noritake Itron entwickelte Vakuum Fluoreszenz Display Technologie zurück. Zwar werden hier, wie bei einer normalen Elektronenröhre, die Elektronen von einer direkt beheizten Kathode über ein Gitter zur Anode befördert, das Ganze ähnelt aber mehr einer LED. Mit dieser Konstruktion reduziert die 6P1 den Stromverbrauch auf etwa zwei Prozent einer herkömmlichen Röhre. Damit ist der Einsatz in batteriebetriebenen Geräten überhaupt erst möglich geworden. Zudem hat die Röhre mit 30.000 Stunden wesentlich höhere Standzeiten als eine herkömmliche Triode. Wenn man sich das Teil nun einmal anschaut, erinnert wirklich gar nichts mehr an die gute alte Glas-Triode. Das Ganze sieht eher aus wie ein Teil aus einem Klingonen-Raumschiff. Die 6P1 gilt als sehr mikrophonieempfindlich. Deshalb hat Cayin großen Aufwand getrieben, die Röhre schwingungsarm zu lagern.

In der Schaltung des N8 wird die 6P1 nun nicht als Ausgangsverstärker eingesetzt, sondern übernimmt die erste Verstärkungsstufe nach dem Wandler. An dieser Stelle wird auch zwischen Transistor- und Röhrenbetrieb umgeschaltet. Somit ist klar, dass es sich auch bei der Einstellung „Tube“ immer um eine Hybridverstärkung handelt. Böse Zungen werden jetzt natürlich gleich behaupten, dass es sich in diesem Fall nur um einen K2-Generator handelt. Sollen sie. Die Röhrenverstärkung funktioniert nur im unsymmetrischen Modus, eine zweite 6P1 konnte aus Platzgründen nicht mehr eingebaut werden. Zudem hätte die Akkukapazität erweitert werden müssen, was das Gerät dann zur echten Nahkampfwaffe gemacht hätte. Wie in der Röhrentechnologie üblich, benötigt auch die NuTube eine gewisse Warmlaufzeit, was bedeutet, dass man nach dem Umschalten vom Transistorbetrieb etwa fünf Sekunden warten muss. Wobei man im Display erst einmal suchen muss, wo diese Umschaltmöglichkeit überhaupt versteckt ist. Ein weiteres interessantes Feature bietet der N8 mit dem High2-Modus. Eigentlich gedacht für den Anschluss von hochohmigen Kopfhörern, die für den Betrieb einfach mehr Power benötigen. Hier kann durch Umschalten der Betriebsspannung die Ausgangsleistung nahezu verdoppelt werden. So liefert der N8 an einem 300-Ohm-Kopfhörer noch 200 Milliwatt im symmetrischen Betrieb, was ein beeindruckender Wert für ein tragbares Gerät ist.

Neben den symmetrischen und unsymmetrischen Kopfhöreranschlüssen existiert noch ein 3,5-Millimeter-Klinke-Line-Ausgang
Neben den symmetrischen und unsymmetrischen Kopfhöreranschlüssen existiert noch ein 3,5-Millimeter-Klinke-Line-Ausgang


Der N8 hat die Möglichkeit. sich in ein WLAN-Netz einzuklinken, allerdings wird dieses Feature nur verwendet, um neue Updates auf das System zu laden. Ansonsten bleibt das Netz ausgeschaltet. Diese Vorgehensweise kennt man auch vom Sony WM 1Z, der überhaupt keine WLAN-Möglichkeit hat, letztlich um alle Klangbeeinflussenden Störfaktoren auszuschließen. Wer einmal sein Handy als Quelle im Flugmodus und normal betrieben hat, weiß was das ausmacht. Tidal-Fans beispielsweise werden dies allerding nicht so toll finden. Man hat aber die Möglichkeit, über Bluetooth und den qualitativ hochwertigen LDAC-Codec die Daten vom Handy auf den N8 zu übertragen. LDAC ist ein von Sony entwickelter Codec, deshalb funktioniert dies primär natürlich mit einem Handy von Sony, aber auch mit den meisten Android- Handys, ab 8.0 (Oreo). Die Bedienungsoberfläche ist selbsterklärend, was in diesem Fall auch eine Notwendigkeit ist. Das Miniatur-Manual liegt zwar neben japanisch und chinesisch auch in englischer Sprache vor, allerdings wird hier nur auf das Allernötigste hingewiesen. Manche Funktionen habe ich dann per Trial And Error herausgefunden, bei manchen weiß ich immer noch nicht, was die Symbole zu bedeuten haben. Das nur am Rande.

Egal, wie eindrucksvoll der N8 nun aussieht und sich darstellt, niemand wird sich deshalb einen 3,600 Euro teuren Briefbeschwerer kaufen, die entscheidende Frage ist natürlich: Wie klingt es nun mit dem N8? Wobei hier ein adäquater Ohrhörer Voraussetzung ist. Zudem sollten derartige Geräte wenigstens 100 Stunden eingespielt sein, bis sich die Kondensatoren formiert haben und alles geschmeidiger klingt. Hierzu gibt es natürlich kontroverse Meinungen, manch einer argumentiert, dass dabei eher das Gehirn eingebrannt wird. Zumal niemand ein fabrikneues Gerät mit einem eingespielten direkt vergleichen kann. Wie dem auch sei, ich hatte immer das Gefühl, dass es nach einer gewissen Betriebszeit besser klingt. Allerdings ist das mit dem Gefühl so eine Sache, wie wir ja spätestens seit der Geschichte von Loriot und dem viereinhalb Minuten Ei wissen.

Der I2S-Anschluss (Mini HDMI) funktioniert mit allen Cayin-Geräten, für Fremdhersteller ist die Pin-Belegung im Manual definiert
Der I2S-Anschluss (Mini HDMI) funktioniert mit allen Cayin-Geräten, für Fremdhersteller ist die Pin-Belegung im Manual definiert

Klangbeschreibungen eines DAP sind immer ein bisschen tricky, weil man ja letztlich immer den Synergieeffekt zwischen Ohrhörer und DAP beschreibt. Deshalb benutze ich für meine Hörtests immer verschiedene Ohrhörer, um gemeinsame Klangeigenschaften herauszufinden, die dem DAP zuzuordnen sind und nicht dem In-Ear. Fangen wir mit dem unsymmetrischen 3,5-Millimeter-Transistorausgang an. Dieser klingt – wie man es von einem Highend Gerät erwarten würde – sehr kontrolliert mit Kraft, Punch und sehr klarem Ton. Allerdings hat Cayin dem Ganzen auch einen Schuss Wärme spendiert, so dass nicht der analytisch, nüchterne Klang entsteht, wie bei manchen Konkurrenzprodukten zu hören ist. Damit bleiben Barockkonzerte zwar sehr durchhörbar, die oftmals antiken Streichinstrumente behalten aber ihren natürlichen Klang. Und der ist äußerst schwierig wiederzugeben.

Auffallend ist die Lebendigkeit der Wiedergabe, ein für mich sehr wichtiges Kriterium. Damit meine nun ich nicht, dass jetzt ein Trauermarsch zur Salsa-Party wird, aber von der im Hifi-Bereich oft anzutreffende Laidback-Wiedergabe hält der N8 gar nichts. Und ich auch nicht. Schaltet man die Röhre dazu, entsteht nun kein völlig anderer Sound. Die Musiker werden noch körperhafter abgebildet der Klang wird etwas wärmer, aber ohne die Feinzeichnung zu verlieren. Die Mitten treten etwas mehr in den Vordergrund. Auch wird die Bühne etwas größer. Das Ganze klingt mehr analog. Im Grunde etwas, was man von einem Röhrenverstärker erwarten würde. Allerdings darf man nun nicht glauben, dass es jetzt wie bei einem Vollröhrenverstärker klingt. Trotzdem profitiert eine Bluesrock-Röhre wie Walter Trout beispielsweise enorm von dieser Einstellung. Nun muss das nicht zu jeder Musikrichtung passen, eine Funkband kann ich mir in der Konfiguration weniger gut vorstellen. Trotzdem finde ich es toll, dass es hier die Möglichkeit gibt, unterschiedliche Klangpräferenzen einzustellen.


Schaltet man nun auf den 4,4-Millimeter symmetrischen Ausgang um, gibt es von allem einfach ein bisschen mehr. Hätte ich zumindest so erwartet. Allerdings hat mich die Zunahme an Lebendigkeit und Klarheit doch überrascht. Der Sound bekommt einfach mehr Power, was in Anbetracht der deutlich gesteigerten Ausgangsleistung nicht sonderlich verwundert. Die Musikalität bleibt erhalten, verliert aber im Vergleich zu der Röhre etwas an Soul. Nehmen wir als Beispiel einmal Manu Dibango, live aus dem Pariser Olympia. Der Saxophonist aus Kamerun bietet hier eine Mischung aus Jazz und Makossa, einer Tanzmusik aus seinem Land. Und da geht es richtig ab! Ich hatte die Gruppe im selben Jahr in München gehört, und was da mit dem N8 und dem Vision Ears Erlkönig rauskommt versetzt mich unmittelbar zurück in das Konzert von damals. Oder anders ausgedrückt, dynamisch ist das einfach der Hammer! Zudem werden die Musiker enorm plastisch abgebildet und sind hervorragend voneinander abgegrenzt. Dies ist allerdings auch eine ausgesprochene Stärke des VE-Hörers. Auch ein Symphonieorchester in Tutti-Passagen kommt mit ungeheurer Wucht und großem Realismus rüber. Wobei: Realität ist eine Illusion, die durch einen Mangel an Wein entsteht. Hat einmal einer gesagt.

In dem Button „Ordner“ ist die Scanfunktion versteckt, mit der erst einmal sämtliche Titel gescannt werden müssen. Dies allerdings nur einmal am Anfang und es ist in Sekunden erledigt
In dem Button „Ordner“ ist die Scanfunktion versteckt, mit der erst einmal sämtliche Titel gescannt werden müssen. Dies allerdings nur einmal am Anfang und es ist in Sekunden erledigt

Der High2-Modus, bei dem die Spannung der OPA-1622-Ausgangsverstärker noch einmal erhöht wird, könnte den Electronic-Dance-Fans entgegenkommen. Ursprünglich war diese Schaltungsart zum Ansteuern von hochohmigen Kopfhörern gedacht, allerdings ändert sich der Sound auch mit normalen In-Ears. Hier gehts dann richtig zur Sache! Der Bass gewinnt an Kontur und geht tiefer in den Keller. Bei Musik von Malik Adouane beispielsweise habe ich noch den Vergleich mit einer riesigen PA im Gedächtnis. Nun, ganz so knallig geht es hier nicht zu, unsere Miniatur- Anlage muss aber jegliche Art von Musik wiedergeben können, die PA braucht nur zu knallen. Trotzdem kann hier ein Empire Ears Legend X beispielsweise ganz schön hinlangen, die Bässe werden bei einem Ohrhörer auch direkt an die Schädelknochen weitergeleitet, was ein viel direkteres Klangempfinden bewirkt. Auch profitieren anspruchsvollere In-Ears, wie beispielsweise der neue VE Elysium, bei dem ja die Stromversorgung des elektrostatischen Hochtöners von der Ausgangsstufe des DAP geliefert werden muss, eindeutig von der High2-Einstellung.

In einem Untermenü lässt sich auf die Röhrenwiedergabe umschalten, dies funktioniert allerdings nur, wen ein Hörer angeschlossen ist
In einem Untermenü lässt sich auf die Röhrenwiedergabe umschalten, dies funktioniert allerdings nur, wen ein Hörer angeschlossen ist

Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, der N8. Der N8 sorgt im Winter für eine wohlige Wärme – m Sommer natürlich auch –, und das nicht nur akustisch. Das Ding wird ganz schön warm. Handschuhe braucht man aber nicht. Wer nun Angst bekommt, dass das neuerworbene Teil plötzlich abraucht, braucht sich darüber keine Sorgen zu machen, Cayin hat lediglich für eine ausreichende Wärmeableitung für die Innereien gesorgt. Der N8 hat eine 7000 Milliampere-große Batterie spendiert bekommen, wie ich sie noch nie in einem DAP gesehen habe. Trotzdem gibt der Hersteller eine Betriebsdauer von nur 9,5 Stunden an und im High2-Modus 8.5 Stunden. Tja, die Heizung fordert ihren Tribut. Der N8 kann übrigens auch als reiner Transport benutzt werden und an den Wandler der heimischen Stereoanlage angeschlossen werden. Oder beispielsweise an meinen Hugo 2. Dafür liegen geeignete Kabel-Adapter – USB-C auf 3,5-Millimeter-Stereo-Klinke, USB-C auf RCA Cinch – bei, allerdings sind diese mit etwa zehn Zentimeter Länge sehr kurz geraten.


Bei schlechten Aufnahmen ließe sich mit einem Equalizer der Sound verbiegen, davon habe ich allerdings die Finger gelassen
Bei schlechten Aufnahmen ließe sich mit einem Equalizer der Sound verbiegen, davon habe ich allerdings die Finger gelassen

Insgesamt ist der N8 minimal dunkler timbriert, dies aber bei klarem Ton und voller Auflösung. Die Abstimmung halte ich für sehr gelungen. Ok, es gibt sicher Geräte, die noch mehr Auflösung bieten. Allerdings suggerieren manche Geräte mit prononciertem Hochtonbereich auf diese Weise eine höhere Auflösung, die natürlich nicht da ist. Wer nun trotzdem einen überanalytischen Sound bevorzugt, wird mit diesem Gerät wahrscheinlich nicht glücklich. Die Wiedergabe hier ist vielleicht etwas weniger luftig, dafür aber organisch mit natürlichen Klangfarben. Der etwas wärmere Klang wird ja auch dem AKM-Chip nachgesagt, wobei es hier natürlich primär auf die Implementierung ankommt. Eine der Stärken ist sicher auch der Mittenbereich, der sehr klar und lebendig wiedergegeben wird. Die Musik kommt aus der Mitte, heißt es immer. Auch die Basswiedergabe ist sehr kontrolliert mit Volumen und Punch, wobei die tonalen Feinheiten eines Kontrabasses nicht auf der Strecke bleiben. Zudem ist die Fokussierung extrem gut, alle Instrumente wirken sehr plastisch und sind klar voneinander getrennt. Was will man mehr? Der Cayin hat meine Erwartungen an ein mobiles Gerät deutlich übertroffen. Eine der großen Stärken ist seine Fähigkeit, die Musiker plastisch abzubilden; zusammen mit dem Vision Ears Erlkönig, der diese Fähigkeit ebenfalls sehr ausgeprägt besitzt, ergibt sich eine gespenstisch holografische Abbildung.

STATEMENT

Es ist schon erstaunlich, was heutzutage mit mobilen Hifi Geräten für eine Wiedergabe möglich ist. Der Cayin N8 ist eine reine Sound-Maschine, ohne viel Schnick-Schnack, nur für die optimale Musikwiedergabe konzipiert. Und das kann er.
Gehört mit
Digitallaufwerk Ayon CDT
D/A Wandler Borbely Audio
Laufwerk Apolyt
Tonarm Triplanar
Tonabnehmer Clearaudio Goldmund, Van den Hul Grashopper
Vorstufe Thomas Mayer 10Y
Endstufe Thomas Mayer 211SE Elrog
Lautsprecher Wolf von Langa, Ancient Audio Studio Oslo
Kabel Audio Consulting Reference RCA, Swisscables Reference NF, Swisscables Reference LS, Auditorium23 LS, Swisscables Reference und Reference Plus Netz, VertexAQ Jaya Netzfilter, VertexAQ Taga Verteilerdose, VertexAQ, Roraima Netzkabel, Audioquest Diamond Digitalkabel
Mobiles Hifi Chord Hugo2, Cayin N8, Hiby R6 Pro, Vision Ears Erlkönig, Empire Ears Legend X, Vision Ears VE8
Zubehör LeadingEdge Gerätebasis, LeadingEdge Minipaneele
Herstellerangaben
Cayin N8
Vakuumröhren- und Halbleiterverstärkung 2x Korg NuTube 6P1, 4x OPX 1622
Digitaler Wandler 2x AKM AK4497EQ
Unterstützte Formate DSD (DSF, DFF,DIFF), SACD-ISO, FLAC, ALAC, AIFF, WAV, APE, WMA, WMA Lossless, MP3, AAC, OGG

Ausgangsleistung
 
Unsymmetrisch (32Ohm) 230mW (STD), 400mW (High2)
Symmetrisch (32Ohm) 480mW (STD), 750mW (High2)
Speicher intern 128 GB, + 512 GB mit Micro SD Karte
Ausgänge 3.5mm Klinke, 4.4mm Pentaconn, 3.5mm Klinke Line out

Bluetooth
 
Senden LDAC, aptx,SBC
Empfangen LDAC, SBC
Akku Kapazität 7000mAh 3,7V
Abmessungen (L/B/H) 128/70/21 mm
Gewicht 380g

Preis

3.600 Euro

Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
Anschrift An der Kreuzheck 8
61479 Glashütten-Schloßborn
Telefon +49 6174 9554412
Fax +49 6174 9554424
E-Mail info@cayin.com
Web www.cayin.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/19-09-03_cayin
  • Social Introtext Hat sich der eine oder andere dann doch durchgerungen und sich einen feinen Ohrhörer gekauft, so entsteht natürlich die Frage, womit man damit vernünftig Musikhören kann. Das Handy ist dabei nur eine Art Spaßbremse. Hier hat sich der Cayin ernsthafte Gedanken gemacht, wie man den Jungs unter die Arme zu greifen kann. Bildlich gesprochen.

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