Hersteller
Diretta
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Mit dem Diretta-Audioprotokoll habe ich mich schon mehrfach beschäftigt: einmal in Form eines Grundlagenartikels und einmal beim Test des fantastischen Sforzato DSP-010EX Netzwerkplayers. Einer weiteren Verbreitung stand bisher entgegen, dass nur wenige Geräte dieses Protokoll implementiert haben. Mit der Diretta-Target-Bridge könnte sich das nun ändern.
Zur Erinnerung: Diretta ist ein neues, innovatives Netzwerkprotokoll, das von Yu Harada speziell für die Übertragung von Audiodaten über ein LAN-Netzwerk entwickelt wurde. Im Kern zielt diese Technologie darauf ab, die Klangqualität zu verbessern, indem Störgeräusche durch Lastoptimierung minimiert werden. In einer Diretta-Umgebung ist es erforderlich, zwei Geräte zu verwenden, die das Protokoll verstehen und darüber Daten austauschen können. Einfach ausgedrückt, es wird ein Gerät benötigt, das die Daten über das Diretta-Protokoll senden kann und ein Gerät, dass die Daten empfangen kann. Das sendende Gerät wird als „Diretta Host“ und das empfangende Gerät als „Diretta Target“ bezeichnet. Bei meiner bisherigen Beschäftigung mit Diretta waren das der Fidata Server HFAS1-XS20U als „Host“ und die Netzwerkplayer von Sforzato oder SPEC als „Target“. Und genau hier lag bisher auch die wesentliche Einschränkung, da mit bereits vorhandenen Geräten eine Diretta-kompatible Umgebung nicht aufzubauen war.
Mit dem neuen Konzept kann nun jeder beliebige PC (x64 Intel oder AMD CPU) in ein „Diretta Target“-Gerät verwandelt werden. Eine bestehende Installation auf dem PC wird dabei nicht angerührt. Stattdessen wird ein kleiner USB-Stick, der die Software für die Diretta-Target-USB-Bridge auf Basis eines schlanken Linux-Systems enthält, einfach in einen der USB-Anschlüsse des PCs gesteckt. Nach einem Neustart bootet der PC dann von diesem USB-Speicher. Wird der USB-Stick wieder entfernt, steht der PC in seinem ursprünglichen Zustand ohne Einschränkungen zur Verfügung. Damit der PC auch wirklich von diesem Stick bootet, muss im BIOS die Bootreihenfolge so geändert werden, dass an erster Stelle der Boot von einem USB-Speichermedium steht. Ein bereits vorhandener DAC mit USB-Eingang – soweit dieser mit Linux funktioniert – bietet damit die gleiche Funktion wie die bereits erwähnten, Diretta-tauglichen Netzwerkspieler von Sforzato oder SPEC. Auf der Senderseite kann man ebenfalls jeden beliebigen Windows-PC zu einem „Diretta Host“ machen, sofern die verwendete Musik-Wiedergabesoftware die Einbindung eines ASIO-Treibers gestattet, also beispielsweise Roon, JRiver Media Center oder foobar2000.
Im Hinblick auf die geplanten Vergleiche habe ich als Hardware für die Diretta-Target-USB-Bridge zunächst in ein nicht mehr ganz neues MacBook Pro eingesetzt, was auf Anhieb funktioniert hat. Als Host habe ich meinen bewährten, mit AudiophileOptimizer getunten Musikserver mit XEON Prozessor und Windows Server 2019 als Betriebssystem ohne grafische Benutzeroberfläche verwendet. Die Installation des Diretta ASIO-Treibers und die anschließende Einbindung in Roon und JRiver waren unproblematisch.
Nun prüfen wir noch, ob unser Router IPv6-Adressen verteilt und aktivieren IPv6 auf unserem Server in den Netzwerkeinstellungen. An dieser Stelle ein wichtiger Hinweis für Anwender, von AudiophileOptimizer: bei der Optimierung wird IPv6 dauerhaft in der Registry deaktiviert und auch bei einem vollständigen Reset nicht wieder aktiviert! Deshalb muss hier manuell hart in die Windows Registry eingegriffen werden, damit IPv6 wieder zur Verfügung steht.
Nachdem die Vorarbeiten abgeschlossen sind, kann es losgehen. Unser DAC ist über USB mit dem Target-Bridge-PC verbunden und dieser wiederum über eine LAN-Verbindung mit dem Host. Nachdem wir zunächst den DAC eingeschaltet und dann beide PCs gestartet haben, überprüfen wir auf dem Host im ASIO-Steuerungspaneel von Diretta (Diretta ASIO configure), ob Host und Target erkannt werden. Nachdem dies der Fall ist, können wir unsere Musik-Player-Software starten.
Ich habe anfangs länger überlegt, wie ich ein geeignetes Vergleichsszenario zum Test des Diretta-Audioprotokolls aufbauen sollte. Die Gefahr, dass bei Digital-Audio unterschiedliche Konzepte und nicht ein Konzept mit unterschiedlichen Lösungen verglichen werden, ist sehr groß. Meine Entscheidung fiel schließlich auf Roon, weil diese Software konsequent zwischen dem Roon Core auf dem Server, dem Roon fähigen Audio Device – in meinem Fall die Roon-Bridge - und der Control App unterscheidet, die auf verschiedenen Geräten laufen. Roon Core und Roon Bridge kommunizieren über das Roon-eigene Protokoll RAAT miteinander. Bei dem angedachten Vergleich wird die Roon Bridge durch die Diretta-Target-USB-Bridge ersetzt und anstelle des Übertragungsprotokolls RAAT von Roon kommt das Diretta-Audioprotokoll zum Einsatz.
Die LAN-Verbindung zwischen den Geräten erfolgt über das SOtM-Switch-sNH-10G mit externer SOtM-Master-Clock und auf der USB-Strecke zum DAC wird das USB-Hu- tX-USBultra von SOtM zwischengeschaltet, das ebenfalls von der Master-Clock seinen Takt bezieht. Laufen Roon Bridge und Diretta-Target-USB-Bridge dann noch auf der gleichen Hardware, sollte ein vernünftiger Vergleich möglich sein.
Die zentrale Frage, die mich im Zusammenhang mit Diretta beschäftigt lautet: Warum soll ich das Signal über eine zusätzliche LAN-Strecke und einen weiteren PC (Diretta-Target-USB-Bridge) führen, wenn ich das Signal auch direkt an meinem Server abgreifen und über USB zu meinem DAC, dem PS Audio DirectStream, leiten kann? Dirk Sommer hat zwar vor kurzem an anderer Stelle sinngemäß geschrieben, dass nach seiner Erfahrung bei Digital-Audio der kürzeste Signal-Weg nicht immer zwangsläufig der Beste sein muss, aber ich bleibe skeptisch. Mit einem weiteren Gerät steigen Aufwand und Komplexität erheblich und ich bin schon froh, wenn ich wenigstens einen vernünftigen Audio-Server habe.
Nichtsdestotrotz und nicht gerade aus voller Überzeugung, sondern um dem vorstehend skizzierten Testkonzept Genüge zu tun, installiere ich die Software für die Roon Bridge auf meinem MacBook Pro und lege los. Doch die Enttäuschung folgt auf dem Fuß. Das klingt alles irgendwie schlapp und langsam. Hart angeschlagene Gitarrenseiten kommen beispielsweise leicht verwaschen und der räumlichen Darstellung fehlt die Klarheit. Das ist nicht die Wiedergabe, die ich von Roon kenne. Natürlich läuft das MacBook Pro ausschließlich über den Akku ohne angeschlossenes Schaltnetzteil, was Grundvoraussetzung für einen guten Klang ist. So geht das also nicht. Deshalb greife ich auf eine Volumio-Installation mit Roon Bridge auf Linux-Basis zurück, die, wie Diretta, von einem USB-Stick startet. Um ganz sicher zu gehen, ersetze ich auch noch das MacBook Pro durch den Einplatinen-PC LattePanda Alpha 864s, der von einem Linear-Netzteil versorgt wird. Das klingt schon ganz anders. Dennoch kommt die Wiedergabe für meinen Geschmack noch immer nicht an das Niveau heran, das ich gewöhnt bin, wenn mein Roon Server und mein DAC direkt über USB miteinander verbunden sind.
Aufgrund dieser Erfahrungen ist meine Überraschung ist umso größer, als ich den LattePanda Alpha jetzt mit der Diretta-Target-USB-Bridge in den Signalweg einbinde. Der erste Eindruck: So gut habe ich mit Roon noch nie Musik gehört. Von den ersten gespielten Tönen an fließt die Musik mit beispielloser Leichtigkeit, aber unglaublicher Präzision durch meinen Hörraum. Doch was passiert im Einzelnen? Auch wenn der PS Audio DirectStream ein phantastischer DAC ist, die Basswiedergabe zählt nicht zu seinen ganz großen Stärken. Aber über Diretta kommen die Titel auf dem bekannten Album Hell Freezes Over von den Eagles (Eagles: Hell Freezes Over XRCD) plötzlich mit enorm druckvollem und rollendem Bass. Das Tieftonfundament legt insgesamt bei allen Aufnahmen deutlich zu. In diesem Bereich hätte ich eine Verbesserung durch Diretta am allerwenigsten erwartetet. Aber es kommt noch besser.
Der Zugewinn in dem für das Musikerlebnis so wichtigen Mitteltonbereich ist geradezu spektakulär. Der Sampler Best Audiophile Voices V bietet ausgezeichnete Aufnahmen schöner Balladen in der Interpretation erstklassiger Sängerinnen. Das Timbre der unterschiedlichen Stimmen wird über Diretta exzellent herausgearbeitet. Gleichzeitig überzeugt die außergewöhnliche Natürlichkeit und Authentizität der Wiedergabe. Emi Fujita steht bei „The Rose“ in der Mitte einer imaginären Bühne außergewöhnlich klar umrissen, quasi wie festgenagelt, zwischen den und gleichzeitig aber völlig losgelöst von den Lautsprechern im Raum. Hinzu kommt noch eine gefühlte, pardon natürlich gehörte, Dreidimensionalität, die nicht nur Sänger, sondern auch Instrumente geradezu greifbar werden lassen. Wunderbar zu hören ist das in der exzellenten Aufnahme des „Concierto de Aranjuez“ von Joaquín Rodrigo mit Narciso Yepes als Solist und dem Orchester Orquesta Sinfónica De La R.TV. Española unter der Leitung von Odón Alonso (Joaquín Rodrigo: De Aranjuez & Fantasía Para Un Gentilhombre - HDTT5307/352). Die Solo-Gitarre erklingt mit einer faszinierenden Kraft aus dem Mitteltonbereich und steht in einem wundervollen Dialog mit dem Orchester. Die Substanz und Farbe der Instrumente begeistert. Der Streicherklang ist satt und jederzeit geschmeidig, weit entfernt von jeder digitalen Härte. Einfach großartig!
Der klangliche Zugewinn mit Diretta lässt sich auch beim „Intermezzo from Goyescas“ von Enrique Granados mit dem New Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Rafael Frübeck des Burgos (Decca Legacy Volume One - FIM UHD) gut nachvollziehen. Die ausdrucksstarken Streichereinsätze zu Beginn und in der Mitte des Stücks gewinnen erheblich an Strahlkraft, aber ohne die gefürchtete Schärfe. Die Bläser, die den Höhepunkt des Stücks einleiten, stehen nicht – wie so oft – mehr oder weniger diffus im Raum, sondern sind plötzlich sowohl in ihrer Größe als auch hinsichtlich ihrer Platzierung im Orchester klar umrissen. Gerade weil sich die Instrumente gegenseitig nicht verdecken, gewinnt die Räumlichkeit der Aufnahme noch einmal deutlich und zwar nicht so sehr an absoluter Tiefe wie an Klarheit und Prägnanz. Dies gilt übrigens für alle Musikrichtungen.
Dieses klangliche Ergebnis beruht auf „harter und langer“ Arbeit, nämlich Ausprobieren. Im ASIO-Steuerungspaneel von Diretta gibt es eine Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten, die ich Ihnen bisher verschwiegen habe. Es gibt beispielsweise vorkonfigurierte Profile wie „Sync, „TargetProfile“, „Fix_High“, oder „Variable High“, um nur einige zu nennen. Daneben lassen sich „ASIO Buffer“ und „Target Latency“ einstellen. Es würde an dieser Stelle zu weit führen, die technischen Hintergründe der jeweiligen Einstellungen zu erläutern. Wichtig zu wissen ist, dass alle Einstellungen einen erheblichen Einfluss auf das klangliche Gesamtergebnis haben. So lässt sich ohne weiteres ein eher warmer, röhrenartiger oder auch ein recht analytischer Klang einstellen. Ein richtig oder falsch gibt es dabei nicht, da die Ergebnisse in hohem Maße von der verwendeten Hardware und der klanglichen Charakteristik der eigenen Anlage abhängen. Ein Profil wie „Sync“ ist eine extreme Einstellung, die mit so mancher Hardware überhaupt nicht funktioniert. Ich habe hier in den vergangenen Wochen viel experimentiert und so manche Einstellung wieder verworfen.
Einstellungen, die mit Roon gut klingen, müssen beispielsweise noch lange nicht das Optimum für JRiver sein und umgekehrt. Deshalb kann und will ich Ihnen an dieser Stelle nur einige allgemeine Leitlinien geben. Ein guter Einstiegspunkt sind die Profile „Sync_Low“ und „TargetProfile“. Extreme Einstellungen, wie besonders niedrige ASIO Buffer, führen nicht zwangsläufig zum besten klanglichen Ergebnis, insbesondere dann nicht, wenn dadurch die verwendete Hardware an ihre Grenzen getrieben wird. Denken Sie daran, auch hier gilt: weniger ist oft mehr. Überzeugen Sie sich selbst, eine zeitlich begrenzte Proversion steht zur Verfügung.
Und jetzt habe ich noch einen besonderen Tipp für Sie, was die Kombination der Diretta Target USB Bridge mit einem Server angeht. Kollege Wolfgang Kemper hatte ja vor einiger Zeit den kleinen Server I-O Data Soundgenic HDL-RAS2T von Fidata getestet und war von diesem Gerät sehr angetan, klanglich wie preislich. Dieser Server beherrscht ebenfalls das Diretta-Audioprotokoll und kann als „Diretta Host“ fungieren. Als das Gerät nach dem Test in die Redaktion zurückkam, war daher ein Umweg über meinen Hörraum angesagt – deshalb ein herzlicher Dank meinerseits an Werner Obst vom deutschen Vertrieb. Die von Wolfgang Kemper beschriebenen klanglichen Eigenschaften konnte ich ohne Schwierigkeiten nachvollziehen. In Verbindung mit der Diretta-Target-USB-Bridge ergibt sich in meinem Hörraum jetzt aber ein klangliches Niveau, das so manches, wesentlich teurere Gerät regelrecht alt aussehen lässt. Diese Kombination ist derzeit meine Empfehlung für Ein- und Umsteiger – mehr Klang ist zu diesem Preis derzeit nicht zu bekommen!
Zum Abschluss lassen Sie uns noch einmal genießen – diesmal mit JRiver und Diretta: Eine meiner Lieblingsaufnahmen des „Violinkonzerts in D-Dur, KV 218“ von Mozart ist diejenige mit Marianne Thorsen und den TrondheimSolistene (Mozart: Violin Concertos - Marianne Thorsen & TrondheimSolistene – 2L). Die Aufnahme ist in einer Kirche aufgenommen und liegt mir im ursprünglichen Format mit 352,8 Kilohertz vor. Die absolute Tiefe der Abbildung unterscheidet sich mit und ohne Diretta nicht wesentlich voneinander. Ohne Diretta ist jedes Instrument mit einem gewissen Raum umgeben, der im direkten Vergleich eher unnatürlich auf mich wirkt. Das ist für mich inzwischen ein klares Anzeichen für, wie auch immer geartete, digitale Störgeräusche. Mit Diretta sind Größe und Platzierung der Instrumente im Orchester wesentlich klarer fokussiert. Gerade beim Wechselspiel zwischen Solistin und Orchester ist das gut zu hören. Das führt zu einem besonders geschlossenen Gesamteindruck, den ich nicht mehr missen möchte. Sie haben es beim Lesen meiner Zeilen schon längst bemerkt, die Diretta-Target-USB-Bridge hat mich vollständig überzeugt und mein Musikdatenstrom nimmt ab sofort einen kleinen Umweg!
Gehört mit
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Computer | Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows 10 Pro und Windows Server 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, G-Technology 4 TB G| USB-C Laufwerk mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil |
Software | JRiver Media Center 26, JPLAY 6.2, MinimServer, JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, Roon Server |
LAN Switch | SOtM sNH-10G i |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 |
USB | SOtM USB Hub tX-USBultra |
D/A-Wandler | PS Audio DirectStream DAC |
Vorstufe | Erno Borbely , Omtec Anturion |
Endstufe | Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Kabel und Zubehör | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000 |
Herstellerangaben
Diretta-Target-USB-Bridge
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Voraussetzungen | PC mit x64 Intel oder AMD CPU, USB-DAC, der mit Linux funktioniert |
Lieferumfang | USB-Stick |
Besonderheiten | zeitlich begrenzte Probeversion per Download erhältlich |
Entwickler | Yu Harada |
Bestellung und Probeversion | https://www.diretta.link/hifistatement.html |
Preis | Einführung 399 Euro, danach 499 Euro |
Hersteller
Diretta
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info@diretta.link | |
Web | www.diretta.link |
Nicht nur in Corona-Zeiten empfiehlt es sich, HiFi-Komponenten in Ruhe zuhause im eigenen Hörraum an der eigenen Anlage zu testen. CM-Audio hat verschiedene Testpakete zusammengestellt, die Musikliebhaber unverbindlich bestellen können, um die enthaltenen Komponenten in den eigenen vier Wänden auszuprobieren und probezuhören.
Stromtuning ist eine viel diskutierte Möglichkeit, den Klang einer HiFi-Kette zu verbessern. CM-Audio empfiehlt, die Sache einfach auszuprobieren, statt darüber zu diskutieren. Dazu haben die Digitalspezialisten ein Testpaket geschnürt, das mit dem Stromfilter Gordian des griechischen Herstellers LAB 12 eines der aktuell ausgereiftesten Stromfilter enthält. Dazu hat CM-Audio noch ein hochwertiges 20-Ampere-Anschlusskabel beigelegt. Der Gordian bietet insgesamt sechs Netzanschlüsse, so dass in den meisten Fällen auf eine Steckernetzleiste verzichtet werden kann und sollte.
Wer die Wirkung des Gordian an der eigenen Anlage testen möchte, kann sich einfach bei CM-Audio melden. Nachdem geklärt ist, ob das Testpaket zu den Anforderungen der heimischen Anlage passt und nötigenfalls geändert oder ergänzt wird, bekommen Interessenten die entsprechenden Komponenten kostenlos für einen Zeitraum von einer Woche zur Verfügung gestellt. Sofern der Versand mit der normalen Paketpost möglich ist, trägt CM-Audio die Transportkosten. Als Sicherheit wird lediglich eine Kopie oder ein Scan beider Seiten des Personalausweises benötigt. Das Testpaket wird ausschließlich an die auf dem Ausweis eingetragene Adresse versandt.
HiFi-Komponenten sind so ausgelegt, dass sie den Strom aus unserem Stromnetz – Wechselstrom mit einer Spannung von 230 Volt bei 50 Hertz – nutzen. Dieser Netzstrom ist letztendlich die Grundlage für das Musiksignal. Allerdings ist der Strom aus unserem Stromnetz alles andere als sauber. Je nach Netzauslastung kann die Spannung schwanken. Dazu streuen mangelhaft entstörte oder defekte Verbraucher Störungen in das Stromnetz ein, Stromleitungen werden zur Datenübertragung missbraucht (Power-LAN, KNX) und die ein oder andere Elektroinstallation in Haus oder Wohnung entspricht in der Realität auch nicht wirklich dem Ideal der VDE-Vorschriften. Alles Gründe, Störeinflüsse aus dem Stromnetz mithilfe eines dafür optimierten Filters von der sensiblen HiFi-Elektronik fernzuhalten. Der LAB 12 Gordian bietet dazu an vier stark und zwei schwach gefilterten Steckdosen adaptive EMI-RFI-Filter gegen EMV, HF-Stör- respektive Funkstrahlung, adaptive Gleich- und Gegentaktstörungsfilter, eine adaptive Blindleistungskompensation, einen Überspannungsschutz, eine FFT Frequenzanalyse, eine Gleichstromanalyse, eine THD-Analyse, sowie eine Analyse der Leistungsaufnahme. Alle ermittelten Daten werden auf dem zentralen OLED-Display angezeigt.
Vertrieb
CM-Audio - Flöter Technology Service
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Ansprechpartner | Torsten Fink |
Anschrift | Kölner Straße 46 41464 Neuss |
Telefon | +49 2161 6782451 |
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Die Zeiten haben sich noch nicht normalisiert, die 24. Auflage der Audio Video Show in Warschau findet heuer nicht statt, sondern wurde auf den 5. bis 7. November des kommenden Jahres verschoben. Dennoch ist es Zeit, die beiden Preisträger des Statement in High Fidelity | Polish Edition 2020 bekannt zu geben: Ayon und Transrotor.
Oops, he did it again! Der Kollege Wojtek Pacula kann's einfach nicht lassen. Er hat nach dem Statement in High Fidelity | German Edition 2020 für den Gryphon Ethos schon wieder einen klassischen SACD-Player mit einem unserer beiden Preise ausgezeichnet: den Ayon Audio CD-35 II HF Edition. Schon die erste Version des CD-35 HF gab es nur in limitierter Stückzahl: Recht schnell waren die 50 Exemplare der High-Fidelity-Edition ausverkauft. Wojtek Paculas Online Magazin findet im Namen des Players Erwähnung, weil laut gut unterrichteten Kreisen Ayon-Eigner Gerhard Hirt, Robert Szklarz, der Chef des polnischen Ayon-Vertriebs, und der Kollege in einer langen, feuchtfröhlichen Nacht die Idee zu dieser mit den besten Bauteilen gespickten Version – sagen wir mal: – entwickelten. Kein Wunder also, dass dem Kollegen der SACD-Player mit den Initialen seiner Publikation in der offiziellen Gerätebezeichnung bei der täglichen Arbeit als Referenz dient. Und jetzt gibt es eben parallel zum neuen Ayon Audio CD-35 II Signature auch wieder eine HF-Version. Die Nobelvariante ist diesmal auf eine Stückzahl von – nomen est omen – 35 Stück begrenzt. Der Preis wird bei 20.000 Euro liegen. Allerdings wurde der Ayon Audio CD-35 II HF Edition erst so spät fertig, dass der Kollege ihn zwar schon ausgiebig hören, den Test aber noch nicht publizieren konnte. Das wird Anfang Dezember der Fall sein, und nicht allzu lange danach werden wir Ihnen an dieser Stelle die deutsche Fassung präsentieren. Noch eine gute Nachricht für alle, die sich wie etwa Hifistatements Streaming-Spezialist Roland Dietl – und, ja, auch der Autor – über Wojteks ungebrochene Affinität zu SACD-Playern wundern: Der Wandler des Ayon Audio CD-35 II HF Edition kann selbstverständlich auch für andere digitale Quellen genutzt werden.
Wie schon häufiger in diesem Zusammenhang erwähnt herrscht bei der Auswahl des jeweiligen Preisträgers völlige Autonomie: Da reden Wojtek und ich dem anderen in keiner Weise 'rein – selbst wenn High Fidelitys Wahl auch beim kommenden Statement in High Fidelity | German Edition 2021 zur Zeit der nächsten High End zufällig wieder auf einen kostspieligen Player fallen sollte. Solche unterschiedlichen Sichtweisen machen unsere gemeinsame Preisvergabe ja erst spannend. Dass das digitale Equipment von Ayon in beiden Redaktionen sehr geschätzt wird, zeigt auf Hifistatement-Seite übrigens Roland Dietls Bericht über den Netzwerkplayer(!) S10 und die Tatsache, dass Jürgen Saile einen – wenn auch modifizierten – Ayon CDT für seine Tests benutzt. Umgekehrt bin ich mit sicher, dass auch Wojtek Hifistatements Wahl für den zweiten diesjährigen Award ausgesprochen spannend findet: Er hat unseren Preisträger für einen von unserer Einschätzung unabhängigen Test in High Fidelity bereits bestellt: den Transrotor TRA 9.
Allein die Tatsache, dass einer der renommiertesten deutschen Laufwerkshersteller nach 49 Jahren erstmals einen völlig eigenständig konstruierten Tonarm präsentiert, ist ja schon preisverdächtig, würde mir allerdings nicht ausreichen. Wenn das Entwicklertrio – Jochen und Dirk Räke sowie Lars Hornung – als ersten Wurf jedoch einen sehr leicht einstellbaren, sehr fein verarbeiteten und klanglich überzeugenden Arm erschaffen hat, ist das für uns ein gewichtiges Statement in High Fidelity. Der TRA 9 überzeugt vor allem dadurch, dass er Tonabnehmer mit mittlerer bis geringer Nadelnachgiebigkeit dazu befähigt, klangliche Spitzenleistungen zu erbringen, ohne dabei selbst in Erscheinung zu treten. Ausführlichere Informationen in Deutsch finden Sie im kürzlich erschienenen Test in Hifistatement, ab dem 18. Nvember ebendort in Englisch und bald auch in High Fidelity in Polnisch.
Leider werden wir bei der Preisvergabe wieder auf die bewährten Flightcases für den Versand zurückgreifen müssen. Ein persönliches Treffen aller Beteiligten scheint in naher Zukunft weiterhin ausgeschlossen zu sein. Statt eines gemeinsamen Restaurantbesuches wird es wohl auch diesmal bei einer virtuellen Zusammenkunft bleiben müssen. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten.
Der japanische Traditionshersteller TEAC kündigt ein ganz besonderes, audiophiles Paar für anspruchsvolle Hifi-Enthusiasten an: Ab dem 01. Dezember heißt es Bühne frei für den TN-5BB als neues Flaggschiff unter den riemengetriebenen Plattenspielern und den PE-505 als neuen Phono-Verstärker mit vollsymmetrischem Schaltungsdesign.
Der TN-5BB ist das neue Spitzenmodell unter den analogen Plattenspielern von TEAC. Das komplett neu entwickelte Hybrid-Chassis aus synthetischem Marmor, Washi paper – traditionelles japanisches Papier – und MDF kombiniert modernes Design mit den nötigen funktionalen Eigenschaften, um unerwünschte Vibrationen auf ein Minimum zu reduzieren. Der in Kooperation mit SEAC entwickelte Tonarm basiert auf einem Edelstahl-Messerscheidenlager und sorgt so für perfekte Spurtreue. Unterstützt vom kraftvollen RPS3-Riemenantrieb für eine möglichst gleichmäßige Rotation und dem massiven Acryl-Teller gewährleistet der Antrieb höchste Präzision bei der Wiedergabe selbst kleinster Signale. Eine automatische Armhebefunktion am Plattenende sorgt für Komfort und die Schonung von Tonträger und Nadel, der mitgelieferte Ortofon 2M RED MM-Tonabnehmer rundet die erstklassige Ausstattung des TN-5BB perfekt ab.
Der neue Phono-Verstärker PE-505 ergänzt die TEAC-Reference-Series und richtet sich an echte Analog- und Plattenliebhaber. Neben den fühl- und sichtbar hochwertigen Materialien und dem charmanten Vintage-Look von TEAC liegt die Stärke des Verstärkers vor allem in seiner über jeden Zweifel erhabenen Signaltreue und der individuellen Anpassbarkeit. Denn das vollsymmetrische Schaltungsdesign des PE-505 basiert auf einem Dual-Mono-System mit völlig differenzieller Ein-/Ausgangsschaltung und ist sowohl auf symmetrische MM als auch unsymmetrische MC-Tonabnehmer-Systeme ausgelegt.
Für die optimale Wiedergabe hat der neue Phono-Verstärker von TEAC neben der hochpräzisen RIAA-Equalizer-Schaltung auch spezielle DECCA- und COLUMBIA-RIAA-Entzerrungskurven integriert. Wählbar sind außerdem unterschiedliche Impedanzen für MC- und Kapazitäten für MM-Systeme. Zentral für den PE-505 sind die professionellen XLR-Anschlüsse auf Input- sowie Output-Seite für eine komplett symmetrische Signalverarbeitung. Daneben stehen auch hochwertige Cinch-Anschlüsse auf der Rückseite des Verstärkers zur Verfügung.
Ab dem 1. Dezember 2020 werden beide Komponenten im autorisierten Fachhandel erhältlich sein. Den PE-505 wird es sowohl in schwarz als auch silber geben. Der TN-5BB wird in zeitlosem schwarz erhältlich sein. Der Preis beider Komponenten liegt jeweils bei 1.600 Euro.
Vertrieb
Aqipa GmbH
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Anschrift | Erchinger Weg 1c D-85399 Hallbergmoos |
Telefon | +49 179 4674310 |
press@aqipa.com | |
Web | www.aqipa.com |
It's a match! Mit einem aufsehenerregenden Sondermodell starten die badische Edelmanufaktur AVM und der dänische Traditionshersteller Ortofon eine exklusive Kooperation und bieten ab sofort alle ROTATION Plattenspieler mit perfekt abgestimmten Cadenza-Tonabnehmern an.
Den Anfang macht das passgenau gematchte Cadenza AVM.3 Red System in Kombination mit dem LaRouge Sondermodell des ROTATION R 2.3 Plattenspielers zu einem Gesamtpreis von 4.700 Euro. Neben dem roten Sondermodell sind ab sofort auch alle weiteren ROTATION Plattenspieler in Kombination mit einem exklusiven Cadenza AVM.3 System erhältlich – schließlich wurden die AVM Tonarme speziell mit und für diese Tonabnehmer entwickelt und abgestimmt. Der ROTATION R 5.3 trägt optional ab Werk ein Cadenza AVM.3 Black System. In Aluminium Silber oder Schwarz kostet er dann 8.000 Euro und 9.500 Euro in der CELLINI-Chromversion. Der ROTATION R 2.3 in Aluminium Silber oder Schwarz ist optional mit einem Cadenza AVM.3 Blue System ausgestattet. Der Preis liegt bei 5.000 Euro. Die Plattenspieler sind ab sofort bei ausgesuchten Händlern erhältlich.
Hersteller
AVM Audio Video Manufaktur GmbH
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Anschrift | Daimlerstraße 8 76316 Malsch |
Telefon | +49 7246 4285 |
info@avm.audio | |
Web | www.avm-audio.com |
Auch wenn es unter den hifistatement-Autoren zwei ausgewiesene Röhrenspezialisten gibt, landen die VTLs in meinem Hörraum, denn keiner der beiden wüsste, wo er mit den 150 Watt der Endstufe hin sollte. Auch die voll ausgestattete, programmierbare Vorstufe ist nichts für Puristen. Ich hingegen freue mich besonders über den Phonozweig mit sechs Röhren.
Die amerikanischen Röhrenspezialisten von Vakuum Tube Logic waren in den letzten Jahren faktisch so gut wie nicht auf dem deutschen Markt präsent. Firmenchef Luke Manley und sein neuer Vertriebspartner Mansour Mamaghani respektive Audio Reference sind gerade dabei, das gründlich zu ändern. So steht nach langer Zeit mal wieder eine VTL-Vor/Endstufen-Kombination in meinem Hörraum. Audio-Reference-Mitarbeiter Maximilian Merk hatte eine TL5.5-Series-II-Signature-Vorverstufe und eine ST-150-Stereoendstufe aus dem Allgäu nach Gröbenzell gebracht. Die Endstufe soll, wie der Name erahnen lässt, eine Leistung von 150 Watt an den Terminals bereitstellen. Ungewöhnlicherweise gibt es bei der VTL pro Kanal nur zwei Anschlüsse und nicht wie sonst meist üblich getrennte Plus-Klemmen für Lautsprecher mit einer Impedanz von vier und acht Ohm.
Luke Manley erläuterte in einem Gespräch per Zoom, dass seine Endstufen auf einen Wert von fünf Ohm optimiert seien. Wenn man beim VTL-eigenen Ausgangstransformator auf der Sekundärseite auf verschiedene Anzapfung verzichte, sei die Kopplung der Lautsprecher an die Endstufe besser. Der Verstärker komme mit moderaten zwölf bis 14 Dezibel globalen Feedbacks aus. Er sei zuletzt vor drei Jahren überarbeitet worden: Da habe man die gemeinsame Masse der beiden Kanäle getrennt und so den Fremdspannungsabstand noch einmal ein gutes Stück verbessern können. Je vier 6550-Endstufenröhren pro Kanal könnten auf die über 200 Joule Energie zurückgreifen, die das Netzteil bereitstelle. So seien im Tetroden-Betrieb zweimal 150 Watt verfügbar und 70 Watt, wenn die Röhren im Trioden-Modus arbeiteten. Im Signalweg verwende er Film- und Folienkondensatoren audiophiler Qualität. Da die Schaltung der ST-150 unsymmetrisch ausgelegt sei, gebe es auch ausschließlich Cinch-Eingänge. Die Ausstattung der Endstufe geriet also ziemlich puristisch: Ihr Besitzer hat lediglich die Wahl zwischen Tetroden- oder Trioden-Betrieb.
Bei der in dieser Version seit etwa vier Jahren gefertigten Vorstufe hingegen ist Minimalismus ein Fremdwort: Es gibt insgesamt acht Line-Eingänge, davon ist einer für Tonbandmaschinen oder Signalprozessoren vorgesehen. Durch gleichzeitiges Drücken der TAPE-Eingangswahl- und der MON/PROC-Taste ist Hinterbandkontrolle möglich. Bei zwei Eingängen – CD und AUX 1– kann man zwischen den auf der Rückseite direkt nebeneinander liegenden Cinch-Buchsen für unsymmetrische Quellen und den XLR-Anschlüssen für symmetrische Signale wählen. Dafür braucht man nicht in irgendeine komplizierte Programmstruktur einzutauchen. Ein Druck von drei Sekunden auf den entsprechenden Kopf zur Eingangswahl genügt. Die Farbe der LED wechselt von blau – die XLR-Eingänge sind aktiv – auf grün: Der Eingang hat zur unsymmetrischen Betriebsart gewechselt. Unsymmetrische Signale werden am Eingang der VTL symmetriert. Danach erfolgt die Verarbeitung durchgehend symmetrisch.
Genau so einfach wie die Umschaltung der ersten beiden Eingänge ist es, eine relative Lautstärkeanpassung für einen Eingang gegenüber dem eingestellten Pegel vorzunehmen: Man drückt auf die Taste für den gewünschten Eingang und betätigt den Drehregler ganz rechts: Schon kann der Pegel des entsprechenden Eingangs gegenüber den übrigen erhöht oder vermindert werden. Der Wert der Veränderung wird im Display angezeigt. Natürlich ist es auch möglich, jedem beliebigen Eingang für die Verwendung der beiden Stereokanäle in einem Heimkinosystem einen Festpegel zuzuordnen: Dazu braucht lediglich die MON/PROC-Taste gedrückt gehalten und dann noch einmal die Eingangstaste betätigt zu werden. Sehr umsichtig, dass dabei und beim Zurückschalten auf Normalbetrieb die Mute-Funktion aktiviert wird. So kann es nicht zu ungewollten, die Lautsprecher gefährdenden Pegelsprüngen kommen.
Den Platz im Inneren der Vorstufe teilen sich das Netzteil unter seinem schirmenden Käfig und je nach Ausstattung ein oder zwei beinahe gleich große Platinen. Die etwas kleinere bietet Raum für die eigentliche Vorstufenschaltung, die andere, optional für einen Aufpreis von 4.600 Euro erhältlich, macht den TL5.5 zu einem flexiblen Partner für Plattenspieler mit MM- oder MC-Tonabnehmern. Im MM-Betrieb bietet die VTL eine Eingangsimpedanz von 47 Kiloohm und eine Verstärkung von 40 Dezibel. Die werden mit jeweils einer 12AT7 und einer 12AX7 pro Kanal realisiert. Luke Manley mag den Klangcharakter des mit diesen Röhren erzeugten, hohen „Voltage Swings“ besonders im Hochtonbereich. Die hohe Verstärkung wird benötigt, da die passive RIAA-Entzerrung etwa 20 Dezibel davon wieder „auffrisst“. Über einen Jumper pro Kanal kann der Analog-Liebhaber bei der TL5.5 zwischen der üblichen RIAA-Entzerrung mit drei oder einer „enhanced“-Variante mit vier Zeitkonstanten wählen. Die Vierte ist die sogenannte „Neumann-Konstante“ mit 3,18 Mikrosekunden oder 50 Kilohertz, die aber unter Fachleuten recht umstritten ist. Mehr zum Thema finden Sie unter anderem hier.
Durch das Umstecken von je drei Jumpern kann eine MC- vor die MM-Stufe geschaltet werden. Die arbeitet mit je einem JFET und einer 12AU7 pro Kanal. Ebenfalls per Jumper sind neben den 47 Kiloohm auch ein Kiloohm, 470, 220 oder 100 Ohm als Lastimpedanz für den Tonabnehmer wählbar. Wie der JFET im Eingang zeigt, ist Luke Manley bei der Frage „Röhre oder Transistor“ völlig undogmatisch. Das ist auch bei der eigentlichen Vorstufe so: Hier arbeiten JFETs im Stromspiegel. Auch auf der Platine zur Lautstärkeregelung mit einem Chip, der eine Regelung in 117 Schritten ermöglicht und für Spannungen bis 15 Volt ausgelegt ist, so dass das Signal davor nicht generell abgeschwächt und danach wieder verstärkt werden muss, findet man einen Transistor-Buffer. Doch zurück zum Phonobord: Ein Rumpelfilter rundet hier die Ausstattung ab. Und wie bei VTL üblich ist die Aktivierung bequem möglich: Man drückt einfach auf die Taste des Eingangs und hält sie solange, bis die ihr zuordnete LED von grün zu rot wechselt: Schon ist das Filter aktiviert. Da Bedienungskonzept der TL5.5 ist wirklich ausgesprochen anwenderfreundlich. Da bleibt abschließend nur noch zu ergänzen, dass die Vorstufe mit sechs individuellen, mit einem Audio-Precision-Analyser erstellten Messschrieben ausgeliefert wird.
Vielleicht liegt es ja daran, dass ich lange keine Röhren-Phonostufe gehört habe, jedenfalls integriere ich zuerst die TL5.5 Series II Signature in meine Kette. Dazu muss ich mich für ein unsymmetrisches Tonarmkabel entscheiden. Die Wahl fällt auf ein Ortofon TSW-5000 Silver, das dann die Signale des in Einsteins The Tonearm montierten Transrotor Taminos zum Phonoeingang der VTL transportiert. Das Überraschendste: Auch wenn ich die Lautstärke weit aufdrehe, höre ich so gut wie nichts. Gut, ein geringes Rauschen ist vernehmbar. Aber ansonsten herrscht Stille – und das ist bei einer unsymmetrischen Phonostufe in meinem Hörraum völlig ungewöhnlich: Hier höre ich üblicherweise mehr oder weniger stark irgendwelche Radioprogramme. In Sachen Hochfrequenzeinstreuungen ist mein Hörraum für Phonostufen eine eher feindliche Umgebung. Deswegen bin ich auch ein vehementer Verfechter symmetrisch aufgebauter Entzerrervorverstärker. Wenn man es allerdings so gekonnt anstellt wie VTL mit dem Phonobord der TL5.5, kommt man selbst hier ohne Symmetrie aus. Die Immunität der VTL gegen Einstreuungen wird nicht mit einer Einschränkung des Frequenzganges erkauft, wie man schnell hört: Das Klangbild ist ausgedehnt, offen und luftig. Bei Dick Schorys „Duell On The Skins“ habe ich die beiden Schlagzeug-Sets selten so gut voneinander getrennt gehört. Auch wenn die Bühne mit anderen Vor- und Phonostufen schon mal minimal tiefer wirkte, gerät die Abbildung recht groß, die Impulse kommen mit Macht, und die Musiker scheinen vor Spielfreude überzuschäumen. Mit ihrer Phonostufe hat mich die TL5.5 sofort für sich eingenommen. Und daran ändert sich auch nach einer Vielzahl weiterer Scheiben nichts. Bei Codonas „Malinye“ etwa kann man nicht nur in Klangfarben schwelgen, sondern Don Cherrys Pocket Trumpet schwebt auch über den übrigen Instrumenten. Eine stimmige Abbildung in der Höhe gelingt nur wirklich hochwertigen Tonabnehmer/Phonostufen-Kombinationen: Tamino und VTL sind eine davon. Klasse!
Nach dem Spaß mit jeder Menge Analogem probiere ich aus, was die TL5.5 als Line-Stufe zu bieten hat. Dazu verbinde ich meine Digital-Kette mit einem der beiden symmetrischen Eingänge. Ohne einen direkten Vergleich genieße ich einfach nur ein paar kürzlich erstandene Files wie Enrico Rava und Joe Lovanos Roma: Die beiden Bläser und die Rhythmus-Gruppe wurden – vom in Fortissimo-Sequenzen leicht klirrenden Flügel abgesehen – mit sehr viel Raum und Luft um die Instrumente und bestens durchgezeichnet live aufgenommen. Die Musik fließt und zieht einen trotz – oder grade wegen? – der etwas freieren Passagen in ihren Bann. Aber ich will nicht den Eindruck aufkommen lassen, mein Job habe nur Schokoladenseiten, und weiter von guter, über die TL5.5 genossener Musik schwärmen. Also höre mal wieder einige in speziellen Disziplinen besonders aussagekräftige Stücke und stecke die Kabel vom Wandler und zur Endstufe immer mal wieder zwischen der VTL und Einsteins The Preamp um: Letzterer verwöhnt mit noch etwas mehr Bühnentiefe und gibt sich noch detailverliebter. Aber das geht völlig in Ordnung, wenn man bedenkt, dass die Einstein fast doppelt so teuer ist wie die reine Line-Variante der VTL. Diese agiert zudem rhythmisch extrem spannend und begeistert mit jeder Menge Spielfreude. Der Bassbereich der TL5.5 klingt rund und füllig und dennoch fein definiert. In puncto Dynamik bleiben keine Wünsche offen, und Transienten kommen dem Live-Erlebnis schon sehr nahe. Eine etwas direktere Spielweise hin und minimal weniger Feinzeichnung her: Die VTL TL5.5 Series II Signature ist eine tolle Spass-Vorstufe! Und das passt um so mehr, als Röhren affine Hifi-Fans eher zu den Genuss-Hörern als zu den akribisch analysierenden Audiophilen zählen.
Die Begegnung mit der Stereo-Endstufe gestaltete sich dann nicht so euphorisch wie die mit der TL5.5. Das war zum einen bauartbedingt und lag zum anderen am Autor. Wie schon erwähnt ist die ST-150 unsymmetrisch aufgebaut und folgerichtig nur mit Cinch-Buchsen ausgestattet. Während ich auf Anhieb zwischen drei oder vier sechs Meter langen hochwertigen XLR-Kabeln wählen kann, wobei solche vorrangig für Mikrofone und Instrumente vorgesehene von Kuballa & Sosna noch nicht berücksichtigt sind, sieht es bei mir mit ebenso langen Cinch-Strippen eher mau aus. Schließlich fand ich zwei in sehr ordentlicher Qualität auf dem Dachboden. Froh über den Fund verband ich Vor- und Endstufe, nur um festzustellen, dass der ST-150 bei einigen meiner dynamisch sehr anspruchsvollen Test-Stücke und entsprechend hohen Pegeln die Luft auszugehen schien. Grade Trommeln und Pauken ließen den nötigen Druck vermissen.
Nach dem Gespräch mit Luke Manley, bei dem auch die Vor- und Nachteile der Triodenschaltung Thema waren, habe ich dann die Einstellung an der ST-150 noch einmal überprüft. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich wohl wegen der Fixierung auf das unsymmetrische Kabel und die damit verbundenen Unwägbarkeiten – würden vielleicht Störungen oder Brummen auftreten? – die Stellung der Betriebsartenschalter nicht mehr überprüft habe. Die standen, wie auf den Fotos zu sehen, auf Triode. Mit gerade mal 70 Watt bringt man die Göbel Epoque Aeon Fine mit ihrem Wirkungsgrad von 86 Dezibel pro Watt und Meter aber nicht wirklich auf Trab. Nach der Aktivierung des Tetroden-Modus sah das schon ganz anders aus. Übrigens waren alle Befürchtungen unberechtigt: Die unsymmetrische Verbindung zur ST-150 war genau so ruhig und störungsfrei wie zuvor die symmetrische zur Einstein-Endstufe.
Jetzt sind auch extreme Lautstärken kein Problem mehr für die VTL. Man braucht nur die für die Lautsprecher richtige Betriebsart wählen, und das ist für die Epoque Aeon Fine eben der Tetroden-Mudus, und schon macht die ST-150 alles richtig: Weder die Abbildungsgröße noch die Tiefenstaffelung geben den geringsten Anlass zu Kritik. Dynamik und Spielfreude zählen zu den besonderen Stärken der Röhrenendstufe. Tonal bewegt sich die ST-150 eher auf der hellen als auf der dunkleren Seite, was sich auch in der guten Feinzeichnung niederschlägt. An der eher schlanken Göbel würde ich mir allenfalls ein Quäntchen mehr Druck in der untersten Oktave wünschen. Aber erstens vergleiche ich die ST-150 dabei mit einer etwa doppelt so teuren Endstufe und zweitens höre ich seit Jahren Amps, in deren letzten Stufe Transistoren die Verstärkung übernehmen.
Vielleicht bin hier auch ein wenig zu kritisch. Denn beim abendlichen Genuss-Hören bin ich zufällig auf Ferenc Snétbergers wunderbar melodieverliebtes Album Nomad gestoßen. Die akustische Gitarre, der warm singende Kontrabass Arild Andersens und das ruhige Schlagzeugspiel Paolo Vinaccia lassen einen vor lauter Wohlklang fast dahinschmelzen. Vor allem die druckvolle, fette Bass Drum hat es mir bei diesem File angetan. Hatte ich von mangelndem Tiefbass geschrieben? Hören Sie dieses Album und vergessen Sie ss!
Ich kann's einfach nicht lassen und komme noch einmal auf das Phonobord zurück: Als Fan von MC-Tonabnehmern mit einer latenten Abneigung gegen Step-Up-Transformer ist mir oft rätselhaft, warum Vorstufen vom Niveau der TL5.5 überhaupt mit MM-Eingängen ausgestattet sind – bis ich an Ortofons SPUs denke. Die klingen meiner Erfahrung nach mit Übertragern wie dem feinen SPU-T100 einfach besser: Leider ist das großartige SPU Century schon längst wieder beim Vertrieb, aber ein SPU Royal ist ja auch nicht zu verachten. Doch vor dem Genuss ist ein wenig Schrauberei angesagt: Erstens teilt sich die Montagefläche für den 309-Ortofon-Arm die Unterkonstruktion mit der ebenfalls exzentrischen Basis für Einsteins gerade noch benutzten The Tonearm und zweitens sind die Jumper zur Umstellung des Phonobords von MC auf MM beim VTL nur zu erreichen, nachdem man 12 Schrauben und den Gehäusedeckel entfernt hat.
Aber das Geschraube lohnt sich allemal: Jetzt ist trotz hoher Lautstärken bei angehobenem Tonarm auch das leichte Rauschen verschwunden, das bei MC-Betrieb zu hören war. Wie immer bei SPUs beginne ich mit Milt Buckners fantastischem Trio-Album aus der italienischen Billig-Serie I Giganti Del Jazz – und dennoch einer audiophilen Offenbarung: Volle, warme Klangfarben, das tiefe Rumpeln der mächtigen Bass Drum, die unverwechselbaren Hammond-Sounds und das satte, einschmeichelnde Saxophon Buddy Tates sind immer wieder ein akustisches Erlebnis. Zum Schluss gönne ich mir noch eine Rarität, die zweite Seite von Bang, Baaroom And Harp des englisches Original: SF-5031. Die Scheibe wirkt natürlicher und besitzt mehr musikalischen Fluss als die spektakuläreren Reissues, ist wegen der etwas mitgenommenen Oberfläche nur mit einem SPU zu genießen. Und das macht schnell klar, dass die MM-Stufe des VTL TL5.5 – in Kooperation mit dem Reinsilber-Übertrager – mindestens so beeindruckend klingt wie die MC-Stufe. Wie gut, dass ich mit Luke Manley schon mal ganz unverbindlich über einen Test seiner großen externen Phonostufe gesprochen habe.
Gehört mit
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Thales Simplicity II, Einstein The Tonearme 12“ |
Tonabnehmer | Transrotor Tamino, Lyra Olympos SL |
Tonbandmaschine | Studer A80 |
NAS | Melco N1Z H60/2, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic G1 |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Poweradd |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE |
LAN-Switch | SOtM sNH-10G i mit Keces P8, Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme |
10-MHz-Clock | SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8 |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Dragon Bi-Wiring, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Ansuz Darks D-TC Supreme adjustable, Arya Audio Revopods, 10Gtec Medienkonverter (2x) mit Keces P3 und SBooster BOTW P&P Eco MKII, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter |
Herstellerangaben
VTL TL5.5 Series II Signature Vorverstärker
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Röhrenbestückung | 2 x 12AU7, 4 x 12AT7 (Hochpegelstufe) |
Eingänge | 2 x XLR (symmetrisch) oder Cinch (unsymmetrisch), 6 x Cinch (unsymmetrisch) |
Ausgänge | 1 x XLR (symmetrisch), 1 x Cinch (unsymmetrisch), 1 xTape-Ausgang (unsymmetrisch) |
Fernbedienungsfunktionen | Power, Eingangswahl, Lautstärke, Mute, Fade, Balance, absolute Phase |
Verstärkung | Normal: 11dB (unsymmetrisch), 17dB (symmetrisch), Niedrig: 6dB (unsymmetrisch), 11dB (symmetrisch) |
Ausgangsimpedanz | 150Ω, max. 400Ω @ 10Hz |
Eingangsimpedanz | 35kΩ |
Frequenzgang | 1Hz - 200kHz, +0 -1dB |
Max. Ausgangsspannung | 30V @ 10Hz – 200kHz, 1.75V into 600 ohms @ 1%THD |
Kanaltrennung | >100dB @ 1kHz (>80dB @ 20kHz) |
Leistungsaufnahme | 60W Hochpegelstufe, 130W mit Phonostufe |
Abmessungen (B/H/T) | 44,45/12,06/44,45cm |
Gewicht | 13,6kg, 18,1kg inkl. Verpackung |
Preis | 11.900 Euro, 16.500 Euro inkl. Phonoplatine |
Herstellerangaben
VTL TL5.5 Phono-Platine
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Röhrenbestückung MM | 2 x 12AX7, 2 x 12AT7 |
Röhrenbestückung MC | 2 x 12AT7, 2 x 12AX7, 2 x 12AU7 |
Eingangswiderstand MM | 45kΩ |
Eingangswiderstand MC | 100Ω, 220Ω, 470Ω, 1kΩ, 47kΩ per Jumper wählbar |
Verstärkung MM | 40dB |
Verstärkung MC | 54dB, 60dB, 66dB per Jumper wählbar |
Herstellerangaben
VTL ST-150
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Röhrenbestückung | 8 x 6550, 2 x 12AT7, 2 x 12BH7 |
Ausgangsleitung | Tetrode: 120W, Triode: 60W |
Frequenzgang | 20Hz - 20kHz bei unter 3% Verzerrungen an 5Ω |
Eingangsempfindlichkeit | 1,0V für 150 Watt |
Eingangsimpedanz | 130KΩ |
Bereich der Lastimpedanz | 2Ω - 8Ω |
Fremdspannungsabstand | -95dB, 120Hz |
Leistungsaufnahme | 240W im Leerlauf, 800W bei Volllast |
Primäre Netzsicherung | 8A träge, Keramik |
B+ Sicherung | 1A flink, 600V, Keramik |
Abmessungen (B/H/T) | 48/23/30cm |
Gewicht | 38,6kg, 50kg inkl. Verpackung |
Preis | 9.400 Euro |
Vertrieb
Audio Reference GmbH
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Anschrift | Alsterkrugchaussee 435 22335 HAMBURG |
Telefon | +49 40 53320359 |
Fax | +49 40 53320459 |
Web | audio-reference.de |
Violectric stellt mit dem DHA V380 eine leistungsfähige Schaltzentrale aus DA-Wandler, Reclocker, Vorverstärker und Kopfhörer-Amp vor. Digitale Eingangssignale werden per 32-Bit-Resampling aufbereitet und über AKM-4490-Wandler analog ausgespielt – dabei kommt der DHA V380 auch mit bis zu 384 Kilohertz und DSD-over-PCM zurecht.
Der Violectric DHA V380 ist ein audiophiles Abhörsystem aus einem Wandler mit Resampler/Reclocker, der Jitter nahezu vollständig eliminiert. Der DHA V380 spielt das gewonnene Signal dabei an mehrere Kopfhörer aus: Ein echter symmetrischer und zwei unsymmetrische Anschlüsse stehen hierzu an der Front bereit. Damit jede Kopfhörer-Variante optimal betrieben werden kann, befindet sich auf der Rückseite die Pre-Gain-Einstellung für die Kopfhörer, womit sich der Pegel genau an die Schallwandler anpassen lässt. Neben dem großen Lautstärkeregler von ALPS und den Kopfhörer-Anschlüssen befinden sich auf der Vorderseite die soliden Kippschalter zur Quellenwahl, Ausgangsumschaltung und zur Aktivierung des Resamplings.
Für die Wandlung der digatalen Signale nutzt der Violectric DHA V380 zwei 32-Bit-AKM-4490-DACs in Dual-Mono-Konfiguration. Digitale Audiosignale nimmt der Wandler in unterschiedlichsten Formaten entgegen, von PCM mit bis zu 384 KIlohertz sowie DSD-over-PCM (DoP). Für optimale Klangergebnisse bietet der V380 die Möglichkeit, das digitale Signal zusätzlich aufzubereiten. Der 32-Bit-Resampler/Reclocker bezieht seine Arbeitsfrequenzen aus einer präzisen Clock und eliminiert eventuellen Jitter praktisch vollständig, womit eine besonders feine Auflösung ohne Artefakte entstehen soll
Gerade durch die vielfältige Anschlusswahl wird der Violectric DHA V380 zu einem besonders vielseitigen Kopfhörer-Amp und Wandler. Auf der digitalen Seite stehen ein eine Coaxial-Buchse, ein optischer Anschluss sowie der USB-Verbinder für PCM und DSD bereit. Außerdem können zwei analoge Klangquellen über Cinch-Buchsen angeschlossen werden, wobei die jeweiligen Eingänge und Ausgänge einfach über Kippschalter auf der Gerätefront gewählt werden können. Neben den frontseitigen Kopfhöreranschlüssen bietet das Multifunktionsgerät auch einen symmetrischen und einen unsymmetrischen Line-Ausgang, die sich vor oder nach den Lautstärkeregler schalten lassen.
Um die gewohnte Klangtreue von Violectric zu gewährleisten, kommen im DHA V380 nur ausgewählte Bauteile zum Einsatz. Das Audiosignal – wie erwähnt –von den beiden AKM-4490-Wandlern in die analoge Welt übersetzt. Acht Transistoren pro Kanal für unsymmetrische Kopfhörer respektive 16 Transistoren pro Kanal für symmetrische Kopfhörer sorgen für die nötige Verstärkung. Zusätzliche Schaltungen schützen das Gerät und die Kopfhörer vor Gleichstrom oder Überlastung und verzögern den Einschaltvorgang zur Schonung der Kopfhörer. Diese technischen Features verbergen sich in einem dezenten schwarzen Metallgehäuse mit einer robusten, sechs Millimeter dicken Frontplatte. Der Violectric DHA V380 wird exklusiv über cma audio vertrieben und ist ab sofort zum Preis 2.200 Euro verfügbar.
Vertrieb
cma audio GmbH
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Anschrift | Münchener Straße 21 82131 Gauting |
gmbh@cma.audio | |
Web | www.cma.audio |
Mit den Fog Lifters bietet der Kabel-Spezialist Audioquest ein Zubehör, das beinahe jeder Musikfreund in seiner Anlage sinnvoll einsetzen kann. Die Fog Lifters kosten nicht die Welt. Wie viel Klanggewinn darf man durch sie erwarten?
Es geht auch ganz anders: Ein guter Freund von mir hat vor einigen Jahren sämtliche Netz- und Signal-Kabelverbindungen seiner aufwändigen Anlage mit sechs Mono-Endverstärken, die alle auf ihren Granit-Basen auf dem Boden und nicht in einem Rack platziert waren, sorgfältig mit Acryl-Fäden von der Zimmerdecke abgehängt, damit sie nicht auf dem Teppichboden aufliegen. Als ich ihn nach dieser Maßnahme besuchte, war ich sehr erstaunt wegen des zweifellos enormen Klanggewinns seit meinem letzten Besuch. „Was hast Du verändert?“ war damals meine erste Frage. „Nichts, nur die Kabel vom Fußboden entfernt.“ sagte er mit einem leicht verschmitzten Lächeln. Musikalisch war diese Maßnahme sicherlich eine unüberhörbare Steigerung vor allem hinsichtlich der räumlichen Tiefe und Staffelung in der Musik. Zur Optik sag ich an dieser Stelle mal nichts, aber vielleicht können Sie sich das vor Ihrem geistigen Auge, lieber Leser und liebe Leserin, selber ausmalen. Es geht aber auch in Schön: Denn neu ist das Thema längst nicht. Es gibt seriöse Hersteller, die Auflage-Stützen für Strom- und Audio-Kabel anbieten, auch aus Acryl oder edlen Hölzern, die dann manchmal laut Marketing Aussage allein dank des Materials noch einen Klangverbesserungs-Effekt bewirken sollen. Die Qualität dieser meist hochpreisigen Lösungen stelle ich hier und heute keineswegs in Frage.
Hier setzen jetzt die Audioquest Fog Lifters an. Sie sind nicht aus edlem Holz, sondern aus Kunststoff. Sie sind mit 149 Euro für acht Stück auch nicht so teuer, wenn sie halten, was Audioquest verspricht, und sie haben einen technischen Vorteil gegenüber allen mir bekannten Edel-Alternativen. Denn als Auflagefläche für das Kabel dient nur ein starker Acryl-Faden. Die Berührungsfläche ist also perfekt minimiert und der theoretische Aspekt, um den es in diesem Zusammenhang geht, bestmöglich umgesetzt. Der Faden hat eine Länge von 12,5 Zentimetern und nimmt somit bei Bedarf auch mehr als ein Kabel auf.
Meine bisherigen Überlegungen zum auf dem Fußboden liegenden Stromkabeln basieren auf der Annahme, das alle in unseren Anlagen verwendeten Kabel, ganz gleich wie aufwändig sie konstruiert und gefertigt sind, keine hermetische Einheit darstellen. Stromkabel strahlen in irgendeiner Form stets mehr oder weniger ihre Wechselfelder auf ihr nahes Umfeld, auch wenn kein Strom fließt. Dies führt zu Unregelmäßigkeiten vor allem immer dann, wenn sich diese elektrischen Feldlinien nicht gleichförmig um das Kabel bilden, sondern reflektiert werden und so eine ungleichmäßige Umgebung bilden und das Kabel selber sich deshalb in einer unregelmäßigen Aura befindet. Ihre Nähe zu den Signal führenden Leitungen stört diese durch das Kreuzen oder parallelen Verlauf. Es ist ungeschriebenes Gesetz, Kabel nicht um der Optik willen zu bündeln. Bei schwingenden Böden wie Holzfußböden können Kabel zusätzlich durch Trittschall oder Resonanzen unerwünschte Anregung erfahren.
Audioquest hat bei der Entwicklung der Fog Lifters besonderes Augenmerk auf Störungen durch hochfrequentes Rauschen gerichtet. Da hochfrequente Störungen im Raum – Mobilfunk, Wlan – immer zu Körpern mit niedrigerem Energiestatus, die also weniger Masse besitzen, streben, werden die HF-Wellen von allen festen Materialien wie Teppichen, Holz oder Stein abgelenkt, und zwar in unserem Falle leider eben auch auf die direkt darauf befindlichen Kabel. Auch beste Abschirmungen bieten da keinen hundertprozentigen Schutz. Dieses Hochfrequenz-Rauschen bewirkt eine kapazitive Belastung in den Kabeln, und dies hat eben auch hörbare Folgen, vor allem bei sensiblen Audio-Signal-Leitungen.
Zuerst erprobe ich die Wirkung der Fog Lifter an meinen Mudra Stromkabeln. Drei Stützen kommen unter die drei Meter lange Zuleitung von der Wanddose zum MAX-Netzleiste. Die anderen fünf heben die je 1,5 Meter langen Stromkabel von D/A-Wandler-Vorverstärker, CD-Laufwerk und den AirTight Mono-Endstufen jeweils 15 Zentimeter in die Höhe. Zuerst höre ich mit den Stützen die Egmont Overtüre von L.v.Beethoven, einer Chesky CD mit dem Royal Philharmonic Orchestra, dirigiert von Rene Leibowitz. Die Aufnahme ist kraftvoll mit imposanten tiefen Streichern einerseits und filigranen Strukturen in den leisen Passagen. Nachdem ich die Stützen entfernt hatte, konnte ich den Unterschied deutlich hören: Nicht dass diese gelungene Aufnahme nicht immer noch hörenswert war, aber es blieb Einiges auf der Strecke: Das war vor allem die Kraft und Präsenz, mit der die lauten Passagen besonders bei den Kontrabässen gefielen. Ohne die Audioquest Fog Lifters kamen die Tieftöner einfach weniger fulminant rüber. Das Klangbild war auch weniger offen und schien etwas gedrungen. Also legte ich schnell die Stromkabel wieder genauso auf die acht Lifter und erfuhr die Bestätigung: Jetzt ertönte die Musik machtvoller und mit mehr Großartigkeit.
Wenn man mag, kann man den Namen Fog Lifters durchaus wörtlich nehmen, weil eine Art Vernebelung aufgelöst wird. Dies sollte beim Test an meinen Lautsprecherkabel noch deutlicher hörbar werden als ich dies erwartet hatte, weil im Vergleich zur Stromleitung hier relativ schwache Ströme fließen. Ich platzierte die drei Meter langen Real-Cable jeweils auf vier der Audioquest Lifter. Diesmal wählte ich das Live-Album von Nnenna Freelon, und zwar das vor allem im Tiefbass interessant instrumentierte Stück „Body & Soul“. Hier grooven der kräftige elektrische Bass und die Hammond B3 Orgel gemeinsam und bilden das Fundament für den Gesang und die filigrane Percussion. Ohne Fog Lifters klingt das schon gut, aber ich hätte mir nicht vorgestellt, dass die Audioquest so viel Einfluss nehmen. Vor allem die Durchsichtigkeit gewann, indem besonders um die feinen Instrumente und die Stimme deutlich mehr Raum hörbar wurde, wodurch das Klanggeschehen insgesamt plastischer gestaffelt wurde. Deutlich klarer und dreidimensionaler, sowie stabiler in der Tiefe der Bühne dargestellt waren auch die jetzt noch detailgenauer aufgelösten zarteren Töne der Percussion. Die Musik erklang griffiger und unmittelbarer, was eindeutig das Hörvergnügen steigerte.
Ein weiterer Test mit den Kabeln zwischen dem CD-Laufwerk, dem Wandler-Vorverstärker und den Endstufen war technisch nicht möglich, weil bei meiner Geräte-Aufstellung die Kabel kaum Kontakt zu Flächen haben und den Holzfußboden gar nicht berührten. Nach den beiden Erlebnissen mit Netzstrom und Lautsprecherleitung erübrigt sich auch ein weiterer Versuch. Denn das Gehörte lässt keine Zweifel. Es ist aus meiner Sicht erfreulich, dass Audioquest hier nicht auf edle Materialien und Glamour setzt, sondern eine zweckdienliche Lösung offeriert, die weitgehend vom Elektro-Nebel befreit. Sie können sich sicher vorstellen, was die Fog Lifters bewirkten, wenn sowohl die Stromkabel als auch die Lautsprecherkabel gleichzeitig vom Boden abgehoben werden.
Auch wenn Messtechnik bei Hifistatement üblicherweise kein Thema ist, möchte ich Ihnen doch einen Weg beschreiben, auf den ich bei meiner Recherche gestoßen bin, den Sie vielleicht selber nachvollziehen können. Sie benötigen dazu nur ein Millivoltmeter mit empfindlichem Wechselspannungs-Messbereich. Schließen Sie das Lautsprecherkabel nicht am Verstärker und nur den Pluspol an das Lautsprecher-Terminal an. Verbinden Sie den Minuspol des Kabels mit dem Plus des Messgerätes und den Minus-Anschluss des Messgerätes mit Erde (Schuko-Erde). Wenn Sie nun das Kabel vom Boden auf die fünfzehn Zentimeter Höhe des Fog Lifters anheben, können Sie eine deutliche Veränderung der Wechselspannung ablesen. Hier war es 1 Volt zu 0,1 Volt, also eine Veränderung um neunzig Prozent.
Gehört mit
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CD-Laufwerk | Wadia WT 3200 |
DA-Wandler-Vorverstärker | Antelope Zodiac plus |
Endstufe | AirTight ATM-3 |
Lautsprecher | Analysis-Audio Epsylon |
Zubehör | Toslink, Audio-gd NF Cinch, MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, Real-Cable HD-TDC LS, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Raum-Absorber von mbakustik und Browne Akustik, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Herstellerangaben
Audioquest Fog Lifters
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Anwendung | Für Audio- und Netzstrom-Leitungen |
Abmessungen | 14 cm breit x 14 cm tief x 15 cm hoch |
Preis | 149 Euro für 8 Stück |
Vertrieb
AudioQuest BV
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Anschrift | Hoge Bergen 10 4704RH Roosendaal Niederlande |
Telefon | +31 165 54 1404 |
rdrees@audioquest.nl | |
Web | www.audioquest.de |
Lyngdorf Audio gibt die Einführung des neuen CS-1-Lautsprechers bekannt: Der Lyngdorf CS-1 ist ein kompakter Vollbereichslautsprecher, der speziell für die diskrete Platzierung in Lowboards, Sideboards und TV-Möbeln entwickelt wurde. Aus diesem Grund entschied sich Lyngdorf auch für eine horizontale Bauweise.
Die Bassreflexöffnung ist an der Front angebracht und nach vorne gerichtet. Der Hochtöner ist angewinkelt und erhöht. Diese spezielle Platzierung reduziert Schallbrechungen an den Kanten innerhalb des Möbels und verbessert dadurch die Audio-Wiedergabe. Für eine optimale Klangleistung basiert der Lyngdorf CS-1 auf demselben Mittel- und Hochtönerkonzept wie der erfolgreiche Zweiwege-Lautsprecher FR-1. Aufgrund des Bassreflexes mit Frontport und eines Frequenzbereichs bis zu 42 Hertz be-nötigt der CS-1 keine Subwoofer-Unterstützung. Der leistungsstarke 6,5-Zoll-Tiefmittelton-Treiber ist mit einem sehr starken Magneten ausgestattet, so dass sich eine kräftige Basswiedergabe aus einem kleinen Gehäuse erzielen lässt. Der CS-1 wurde für die Platzierung in Schränken entwickelt und besteht aus einer soliden MDF-Konstruktion mit einer haltbaren und leicht zu reinigenden Oberfläche in mattschwarzem Lack.
Die Lautsprecher werden mit selbstklebenden Gummi-Pads geliefert, um Kratzer auf der Möbeloberfläche zu vermeiden und Resonanzen zwischen Möbeln und Lautsprecher zu absorbieren. Der CS-1 wird ohne Frontgrill geliefert, um die klarste Klangwiedergabe zu erzielen – beispielsweise hinter den Stoffgewebetüren von TV-und Hifi-Möbeln. Die ideale Möglichkeit, einen CS-1-Lautsprecher unterzubringen, sind natürlich die Hifi-Möbel des dänischen Herstellers Clic.
„Wir haben den CS-1 entwickelt, um der wachsenden Nachfrage nach formschönen Schrankmöbeln zur Unterbringung von Lautsprechern und Audiogeräten gerecht zu werden. Mit dem CS-1 können Kunden, die es aus Platz- oder optischen Gründen vorziehen, Lautsprecher zu verbergen, Musik und Videoton auf höchstem Qualitätsniveau genießen, wofür Lyngdorf Audio ja weithin anerkannt ist.“
(Anker Haldan, CCO, Steinway Lyngdorf)
Die Highlights:
Mehr anschauliche Informationen bietet das Präsentationsvideo.
Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
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Anschrift | Mika Dauphin Kedenburgstraße 44 Haus D / 1. OG 22041 Hamburg |
mika.dauphin@drei-h.biz | |
Telefon | +49 40 37507515 |
Seit November 2020 ergänzen die Lautsprecher des französischen Herstellers Apertura das Vertriebsprogramm von Sieveking Sound. Der Manufakturbetrieb fertigt mit Liebe zum Detail große und kleine Zwei-Wege-Lautsprecher, vom Kompaktmonitor bis zur Referenzsäule.
Besonders ins Auge sticht dabei das ungewöhnliche Design der größeren Lautsprechergehäuse, bei der Front und Rückseite schräg zueinander stehen und die Seiten konvex geformt und versetzt zueinander angeordnet sind. Bei Apertura wird jeder Lautsprecher von Hand zusammengesetzt. Verwendet werden hochwertige Materialien, die dem hohen eigenen Anspruch entsprechend modifiziert sind. Jedes verwendete Chassis wird vorm Einbau geprüft und mit einem Exemplar gepaart, das die gleichen Messwerte aufweist. Passend dazu wird von Hand eine Frequenzweiche aufgebaut. Die Dämpfung wird für jedes Lautsprecherpaar sorgfältig angepasst und im Inneren angebracht.
Apertura-Lautsprecher sind Konstruktionen für Menschen, die in die Musik hineingezogen werden wollen. Sie brauchen schnelle Transistorverstärker oder kräftige Push-Pull-Röhren und die richtige Aufstellung. Dann punkten sie mit plastischer Stimmwiedergabe, samtigen Höhen, einem prägnanten Bass und klingen hochgradig emotional. Eben nach Musik, nicht nach HiFi – und das bei hervorragenden Messwerten. Apertura bietet elegant spielende, hervorragend verarbeitete Schallwandler, die nicht in die Preisregionen eines Mercedes-Neuwagen vorstoßen.
Verfügbare Modelle:
Swing: 2.200 Euro
Sensa: 3.200 Euro
Armonia Evolution: 5.500 Euro
Edena Evolution: 8.300 Euro
Adamante: 14.900 Euro
Enigma Mk 2: 22.900 Euro
Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
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Ansprechpartner | Jan Sieveking |
Anschrift | Plantage 20 28215 Bremen |
Telefon | +49 421 6848930 |
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In den USA übertraf der Verkauf von LPs kürzlich wieder den von CDs: Leben wir in goldenen Zeiten für Analoges? Nicht wirklich: Jelco stellte die Tonarmproduktion kurzfristig ein und auch die Arme eines Britischen Traditionsherstellers sind nicht wie gewohnt verfügbar. Doch ein Lichtblick kommt aus Bergisch Gladbach: Transrotor fertigt den TRA 9.
Und das wäre auch in Zeiten ohne Probleme bei der Verfügbarkeit von Armen anderer Hersteller eine ebenso überraschende wie positive Nachricht: Im nächsten Jahr wird Transrotor-Gründer Jochen Räke das 50. Jubiläum seiner Firma, der Räke Hifi / Vertriebs GmbH, feiern können. Er entwirft und baut anfangs allein und seit geraumer Zeit mit seinem Team Laufwerke, die nicht nur klanglich überzeugen, sondern auch durch ihr Design aus der Masse der Mitbewerber herausragen, wovon auch eine Vielzahl von Auftritten seiner Kreationen in deutschen Film- und Fernsehproduktionen zeugt. Bisher beschränkten sich Jochen und Dirk Räke, der seit etwa einem Dutzend Jahren mit seinem Vater die Geschicke von Transrotor lenkt, allein auf Schallplatten-Laufwerke. Ab Werk statteten sie diese unter anderem mit Armen der beiden oben erwähnten Hersteller aus, die auch spezielle Varianten für Transrotor fertigten. Aber nicht nur im täglichen Umgang mit diesen Armen sammelten die beiden eine Menge Erfahrungen. Dirk Räke, der auf Kundenwunsch weltweit den Aufbau und die Justage der Topmodelle Artus FMD und Argos – deren Preise bewegen sich übrigens im sechsstelligen Bereich – übernimmt, hat auch schon eine Menge ebenso exotischer wie extrem kostspieliger Tonarme in Händen gehabt und sie auf den entsprechenden Transrotor-Modellen installiert. Darunter befinden sich so einige Raritäten, mit den auch der Autor gerne ein wenig gespielt hätte…
Als die Herren Räke vor etwa zwei Jahren erkannten, dass es zumindest mit einem ihrer Tonarm-Lieferanten schwierig werden könnte, beschlossen sie, einen eigenen Arm zu konstruieren. An praktischen Erfahrungen mit den besten Armen des Weltmarktes mangelte es – wie erwähnt – dabei ebenso wenig wie an einschlägigen Kenntnissen und dem Zugang zu modernsten Fertigungsmethoden. Jochen Räke schrieb leichte Bedienbarkeit, einfache Justierbarkeit und eine gewisse Masse ganz oben ins Pflichtenheft. An der Entwicklung des Arm hat neben Vater und Sohn Räke auch Lars Hornung einen nicht unbeträchtlichen Anteil. Der Konstrukteur war – wie seine drei damaligen KollegInnen – übrigens schon im Februar 2001 bei meinem ersten Besuch in Bergisch Gladbach für Transrotor tätig. Fluktuation von Mitarbeitern scheint es hier nicht zu geben.
Doch zurück zum Thema: Beim Tonarmrohr ist Resonanzfreiheit von entscheidender Bedeutung. Daher entschied sich das konstruierende Triumvirat für eine zweiteilige Lösung mit einem konisch zulaufenden Teil, das mit dem Lagerblock verbunden wird. Erst war geplant, in dieses ein zugekauftes zweites Rohr einzustecken, an dessen anderem Ende dann das Headshell befestigt wird. Bei einer größeren Überlappung der Rohre würden sich diese dann gegenseitig bedämpfen. Allerdings war auf dem Markt kein Standardrohr mit den für diese Anwendung benötigten extrem engen Toleranzen zu finden. Deswegen wird auch das vordere Rohrstück aus dem Vollen herausgearbeitet und gebohrt. Aber nicht nur die unterschiedlichen Abmessungen der beiden Rohre führen zur Resonanzminimierung. Die Erfahrungen beim Bau der Plattenspieler machten es möglich, verschiedene Aluminium-Legierungen so zu kombinieren, dass sie sich optimal bedämpfen. Aber bei einem Arm geht es ja nicht nur um Schwingungskontrolle, sondern auch um die schnellstmögliche Ableitung derselben. Deshalb verwarf man die Idee, die beiden Rohre zu verkleben. Dank der sehr geringen Toleranzen berühren sich die Rohre großflächig und brauchen lediglich durch drei Schrauben fixiert zu werden.
Der Lagerblock ist recht massiv und oben völlig eben. Hier kann man, etwa um die waagerechte Ausrichtung des Arms zu überprüfen, bei der Justage eine Libelle auflegen, die demnächst auch zum Lieferumfang gehören dürfte. Der Arm, der in Gröbenzell eintraf, ist zwar ein Serienmodell, die Anleitung, die Verpackung und das Zubehör entsprechenden jedoch nicht hundertprozentig dem zukünftigen Auslieferungszustand. Und bei einem besonders cleveren Detail ist das wirklich schade. Zwar liegt dem Arm eine einfache Schablone zur Einstellung des Überhangs bei, aber ich greife lieber auf meine bewährte Dennesen-Einstelllehre zurück. Die besitzt eine Spitze, die genau auf den Tonarmdrehpunkt ausgerichtet werden muss, was bei Armen mit einer kleinen Vertiefung an dieser Stelle den korrekten Einbau des Tonarms stark vereinfacht. Eine kleine Bohrung auf den Fläche der Lagerblocks erschien Jochen Räke jedoch zu wenig elegant. So wird in Kürze eine im Kunststoff-3D-Druck erstellte, aufsteckbare Brücke diesen Punkt markieren. Eine tolle Idee.
Wichtiger als solche Details, die hauptsächlich für solche Analogfans von Bedeutung sind, die häufiger Tonabnehmer wechseln, ist natürlich, welche Art Lager der Block umschließt. Begonnen habe man die Studien mit Metallkugellagern von SKF, verrät Jochen Räke. Die seien zwar von guter Qualität, würden aber wie auch die der Mitbewerber vorrangig auf eine hohe Drehzahl und Belastung hin ausgelegt. Da sich das Lager bei hohen Drehzahlen nicht unwesentlich erwärme, müsse es dementsprechend viel Spiel aufweisen – nicht gerade das, worauf es bei einem Tonarm ankommt. Hier seien extrem geringe Losbrechkräfte und sehr geringes Spiel entscheidend. Für die horizontale Lagerung setzt man nun auf japanische Stahllager. Vertikal wird der Arm von Keramiklagern geführt. Um die Lager spielfrei zu bekommen, werden sie gegeneinander verspannt. Die dabei verwendeten Standardmuttern säßen jedoch nicht in einem exakten 90-Gradwinkel auf der Achse, so dass sie die Lager ungleichmäßigen Kräften aussetzten, erläutert Jochen Räke. Daher drehe man für diese Anwendung Spezialmuttern, die wirklich einen 90-Grad-Winkel mit der Achse bildeten. Wenn man diese mit einer zweiten Mutter kontere, würde dabei aber die zuvor penibel eingestellte Spannung verändert. Daher habe man sich dazu entschlossen, die mit dem gewünschten Druck angezogenen Spezialmuttern mit Siegellack statt einer zweiten Mutter zu sichern. Mir scheint, bei Transrotors Erstlingswerk in Sachen Tonarm blieb so gut wie kein Detail unbeachtet.
Zur Montage des Arms, der anders als die beiden Tonabnehmer mit ihren Namen aus der Opernwelt ganz prosaisch TRA 9, was für Transrotor Arm mit einer Länge von neun Zoll stehen dürfte, getauft wurde, bieten die Plattenspielerspezialisten zwei Aufnahmen an: eine kreisförmige mit einem Lochkreis von 55 Millimeter Durchmesser und eine längliche, die die Montage auf Flächen erlaubt, die mit Langlöchern für Arme des schon angesprochenen britischen Herstellers vorbereitet sind. Egal, für welche der beiden Tonarmaufnahmen man sich entscheidet: In der Bohrung für den Tonarmschaft befindet sich eine geschlitzte Kunststoffhülse, die mit zwei Inbusschrauben an den Arm gedrückt wird. So gibt es zum einen, wie Jochen Räke erläutert, eine Resonanzunterbrechung und zum zweiten wird der Armschaft bei der Höheneinstellung nicht verkratzt. Wer häufiger Systeme wechselt, wird das Phänomen kennen: Bei Armaufnahmen ohne eine Hülse hinterlassen die fest angezogenen Schrauben Eindrücke im Armschaft, die es erschweren, den Arm minimal höher oder tiefer zu fixieren. Die Schraube sucht sich ihren Weg zurück in die zuvor entstandene Vertiefung. Das kann beim TRA 9 nicht passieren.
Zur Höheneinstellung liefert Transrotor ein Parallelogramm aus Plexiglas sowie zwei Gewindestangen mit, die in die entsprechenden Gewindebuchsen in die Platte geschraubt werden, die auch auch den Lift und die Raste für den Arm in Ruheposition trägt. Mit Hilfe der beiden Stangen lässt sich der Arm sehr feinfühlig rauf und runter bewegen. Allerdings sollte man die beiden Stangen möglichst parallel bewegen und auch die Klemmschrauben für die Kunststoffhülse nicht zu weit lockern, damit sich der Arm nicht verkantet. Das mag sich kompliziert anhören, geht aber spätestens beim Einbau des dritten Tonabnehmers locker von der Hand.
In der ruhigen Zeit um den letzten Jahreswechsel verkabelte Jochen Räke einen der Prototypen und begann mit der ersten praktischen Erprobung. Dabei fiel ihm auf, dass die Tiefenresonanz des Armes sehr stark ausgeprägt war. Sein Gegenmittel: Er erhöhte die Masse des Gegengewichtes, so dass es näher zum Drehpunkt kam. Bei der Neukonstruktion achtete er auch darauf, dass sich ein nicht geringer Anteil der Masse unterhalb des Lagerpunktes des Armes befand. Allerdings ist ein höheres Gewicht nicht mit sehr leichten Tonabnehmern kompatibel. Daher sitzen nun unter dem schwarzen Alublock zwei verchromte Messinggewichte. Diese können im Bedarfsfall einfach gegen leichtere oder noch schwerere ausgetauscht. Beim meinen Arm/System-Kombinationen traten jedenfalls kein auffälligen Tiefenresonanzen auf.
Dank der mitgelieferten Lehre für den Bohrungsabstand ist es sehr einfach, die Armaufnahme auf einer der Basen des LaGrange exakt im Abstand von 215 Millimetern zu platzieren. Die Auflagekraft nach dem Einbau des Systems erst grob und, nachdem die endgültige Position des Systems gefunden ist, genau einzustellen, ist die reine Freude für jemanden, der präzise Mechanik schätzt. Die Bewegung des Gegenwichtes per Schraube geht so geschmeidig und fein vonstatten, dass mithilfe einer entsprechenden Waage selbst Veränderungen im Bereich von ein, zwei Hundertstel Gramm möglich sind. Die Justage der per Magnet erzeugten Antiskating-Kraft gestaltet sich dank satt laufender Mechanik ebenso erfreulich. Wie erwähnt funktioniert auch die Höheneinstellung des Armes problemlos. Die Justage des Überhangs gestaltet sich ohne die erwähnte Brücke, die den Tonarm-Drehpunkt anzeigt, ein bisschen weniger komfortabel. Aber dennoch ist nach nicht allzu langer Zeit der Tonabnehmer aus meiner aktuellen Lieblings-Arm/System-Kombination montiert: Statt im Headshell von Einsteins The Tonearm 12“ hängt das Transrotor Tamino nun im Kopf des TRA 9. Und dort soll es vor irgendwelchen Vergleichen auch eine Weile bleiben und seine schwachen Signale durch die neue Innenverkabelung sowie das ebenfalls noch nicht eingespielte symmetrische Reinsilber-Tonarmkabel schicken.
Dazu habe ich ein paar ältere Scheiben ausgesucht, aber auch relativ aktuelle, die ich bisher aus Zeitmangel nicht gehört habe wie etwa Maceo Parkers Roots Revisited The Bremen Concert: Im Vergleich zur altbekannten Studio-Einspielung überrascht die Aufnahme von Radio Bremen mit einem Höchstmaß an Klarheit und feinster Durchhörbarkeit. Die Dynamik lässt keine Wünsche offen, und die Klangfarben tendieren eher in Richtung Pastell: Alles sehr schön, vor allem die Auflösung und Detailfülle, aber ich habe das Tamino farbkräftiger und einen Tick wärmer in Erinnerung. Schon bei der nächsten Scheibe, Karl Seglems ebenso spannendem, wie ruhigen Album Nordic Balm auf Ozella Music, steht für mich fest, dass der TRA 9 das Tamino weder seiner schönen Farben noch des satten Bassfundaments beraubt. Der mächtige Viersaiter Sigurd Holes erklingt warm, voll und rund. Die Becken strahlen golden, die Bass Drum kommt mit sanfter Wucht und das Saxophon Karl Seglems verströmt geschmeidig und ohne Härten inspirierte Melodien. Die Platte ist auch klanglich ein Hochgenuss. TRA 9 und Tamino lassen die beiden so unterschiedlichen Aufnahmen zu ihrem Recht kommen. Wirklich nicht schlecht für einen Tonarm, dessen Verkabelung noch keine 20 Stunden eingespielt ist.
Aber ich wollte ich mich mit Bewertungen ja noch zurückhalten und mache mit dem Three-Blind-Mice-Reissue von You Are my Sunshine weiter: Darauf sind hin und wieder leichte Verzerrungen zu vernehmen. Ob es daran liegt, dass die TBM-LPs oft mit hohen Pegeln geschnitten sind und dass das Tamino nicht gerade zu den Abtastwundern zählt? Das wäre aus meiner Sicht kein Problem, denn bei vielen absoluten Weltklasse-Tonabnehmern stehen Wohlklang – und Preis – in einem reziproken Verhältnis zur Abtastfähigkeit. Da aber die LP bei mir in absolute Vergessenheit geraten ist – ich wusste nicht einmal mehr, dass ich sie besitze –, kann ich bei diesem Zufallsgriff aus dem Plattenregal nicht sagen, wie kritisch die Scheibe wirklich geschnitten ist. Deswegen möchte ich es auch nicht bei der Mutmaßung zu den Fähigkeiten des Tamino in besagter Disziplin belassen, sondern wissen, welche Rolle der TRA 9 an den aufgetretenen Verzerrungen hat.
Da komme ich um einen frühen Vergleich mit Einsteins The Tonearm 12“ wohl nicht herum. Also bereite ich einen möglichst schnellen Umbau des Tamino in den Einstein-Arm vor. Auflagekraft und Höhe sind ja noch richtig eingestellt, da sollte es genügen, den Tonabnehmer einzubauen, den Überhang zu justieren und das Tonarmkabel umzustecken. Letzteres klappt schon einmal nicht, da der abgewinkelte Stecker des TRA 9 nicht an The Tonearm passt. Da bleibt es beim Einstein eben beim ForceLine-Phonokabel. Aber egal welcher Arm und welches Kabel: Bei „Willow Weep For Me“ in der Interpretation des George Otsuka Trios sind leichte Verzerrungen zu vernehmen.
Natürlich hatte ich vor dem Umbau mit dem TRA 9 noch einen meiner Testklassiker, Bang Baa-room And Harp, gehört. Den spiele ich jetzt nochmal, nachdem das Tamino im Zwölfzöller montiert ist. Der sorgt dafür, dass Transrotors Abtaster nun auch in puncto Raumtiefe brilliert. Zudem verhilft er dem System zu einem Hauch mehr Offenheit, als es zuvor das Transrotor-Duo zu bieten hatte. Der Umbau des Systems hat trotzdem bisher nur eindeutig bestätigt, dass die Three-Blind-Mice-Scheibe mit mehr Pegel geschnitten ist, als dem Tamino gut tut. Der Einstein-Arm samt ForceLine-Kabel klingt zudem minimal freier und räumlich ausgedehnter als der TRA 9 mit dem mitgelieferten Kabel. Aber das konnte bisher maximal 20 Betriebsstunden sammeln.
Da komme ich um den zweiten Umbau des Tamino innerhalb von einer Stunde nicht herum. Als es dann wieder im Transrotor-Arm hängt, schickt es seine Signale zwar immer durch dessen auch nicht länger eingespielte Innenverkabelung an die fünfpolige Buchse, von der es dann aber über die ForceLines zur Einstein-Phonostufe weitergeht: Schon bei den ersten Takten des „Buck Dance“ wird klar, dass die ein oder andere Rauminformation und ein wenig Luftigkeit im so gut wie neuen Phonokabel des TRA 9 hängengeblieben sind. Der TRA zeichnet Dick Schorys Perkussion-Ensemble ebenso fein durch wie The Tonearm und platziert es auf einer ähnlich weitläufigen Bühne. Wirklich beeindruckend – vor allem, wenn man bedenkt, dass der TRA 9 nur ein wenig mehr als die Hälfte des Einsteinschen Zwölfzöllers kostet!
Ich hätte nicht übel Lust, es mir mit ein paar alten und einigen noch nicht gehörten Scheiben im Hörraum gemütlich zu machen. Aber dann könnte ja jemand auf den Gedanken kommen, der TRA 9 harmoniere nur mit dem firmeneigenen Tonabnehmer. Deshalb verzichte ich erst einmal auf weitere klangliche Genüsse und baue das Lyra ETNA in den Räke-Arm. Bis auf die Einstellung des Überhangs mit der Dennesen-Lehre ist das eine Sache von Minuten. Ich freue mich schon auf die Nachlieferung der Brücke zur Anzeige des Tonarmdrehpunkts. Damit dürfte der TRA 9 dann endgültig zu den wenigen sehr unkompliziert und schnell zu justierenden Tonarmen zählen.
Gewicht, Nadelnachgiebigkeit und Auflagekraft – ich erreiche hier wirklich die empfohlenen 1,72 Gramm! – stellen den TRA 9 nicht vor die geringsten Probleme. Und nach zwei Seiten ist das ETNA dann aus seinem Dornröschenschlaf erwacht und spielt genauso überzeugend wie das Tamino. Dabei bleiben die jeweiligen Charaktere natürlich bestens erkennbar: Das ETNA zeichnet seine ungeheure Lebendigkeit und Spielfreude aus, das Tamino seine enorme Klangfarbenpracht und Autorität: Da mag ich mich genauso wenig entscheiden, wie zwischen einem spritzigen Winzersekt oder einem gehaltvollen Rotwein. Schön, wenn man je nach Stimmung beides haben kann. Der TRA 9 legt einen dabei nicht im mindesten fest.
Mit der Behauptung, der Transrotor-Arm sei leicht zu justieren, habe ich mich jeglicher Ausrede beraubt, die gegen einen Versuch mit einem weiteren Tonabnehmer anzuführen gewesen wäre. Da ich die Bandbreite in Frage kommender Abtaster ausloten möchte, probiere ich nun ein eher exotisches System, einen Prototypen von van den Hul, der zwar die Bezeichnung Colbri-XGW trägt, sich aber zum Beispiel durch die dicken, lackierten Kupferdrähte, die vom Generator durch eine Seite des hölzernen L-förmigen Holz-Minimal-Gehäuses hindurchführen und dort als – extrem dünne – Anschlusspins dienen, von den serienmäßigen Colibris unterscheidet. Das System zählt zu den eher leichten Vertretern seiner Gattung und kommt mit einer Auflagekraft von 1,35 bis 1,5 Gramm aus. Die Nadelnachgiebigkeit ist auf dem handbeschrifteten Holzkistchen nicht angegeben. Das Colibri lässt sich perfekt ausbalancieren und auch die geringe Auflagekraft problemlos einstellen, ohne die beiden verchromten Gewichte im Gegengewicht wechseln zu müssen. Ich habe den Tonabnehmer mehrere Jahre nicht gehört, der Klang wirkt aber auf Anhieb stimmig. Bei einer Auflagekraft von 1,45 Gramm und einer Scheibe mit Höhenschlag ist die Relativbewegung des Nadelträgers zum Gehäuse für mein Empfinden ein wenig zu groß, ohne dass sich dieser optische Eindruck klanglich niederschlagen würde. Die effektive Masse des TRA 9 liegt für das van den Hul an oder ein wenig über oberen Grenze. Überraschenderweise nehmen die Relativbewegungen stark ab, sobald ich die Auflagekraft auf 1,40 Gramm reduziert habe. Transrotors Arm ist wohl noch flexibler einsetzbar, als ich es ihm zugetraut hätte. Spielpartner wie das Tamino oder ETNA passen meines Erachtens nach aber besser zum TRA 9. Lassen Sie sich nicht dadurch irritieren, dass die für diese absoluten Top-Tonabnehmer nötigen Investitionen teils fast doppelt so hoch sind wie die für den TRA 9: Transrotors erste Eigenentwicklung wird auch diesen vollkommen gerecht!
Gehört mit
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Thales Simplicity II, Einstein The Tonearme 12“ |
Tonabnehmer | Transrotor Tamino, Lyra Olympos SL |
Vorverstärker | Audio Exklusiv R7, Einstein The Preamp |
Endstufe | Einstein The Poweramp, Audio Exklusiv R7 |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Swiss Cables, Audioquest Dragon BASS und ZERO |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Arya Audio Revopods |
Herstellerangaben
Transrotor TRA 9/2.1
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Effektive Länge | 232,8mm, circa 9“ |
Tonarmdistanz | Mitte Teller bis Tonarmdrehpunkt 215mm |
Überhang | 17,8mm |
Kröpfung | 23,66º |
Nullpunkt Innen | 66mm |
Nullpunkt Außen | 121mm |
Effektive Masse | 18g (mittelschwer) |
Anschlusskabel | Länge ca.130cm |
Kabelmaterial | Reinsilber (van den Hul) |
Lieferumfang | Tonarm je nach Modell, Tonarmkabel (van den Hul Reinsilber, Cinch oder XLR), 2x Inbusschlüssel, 2x Höhenjustierschrauben, elektrische Tonarmwaage, Parallelogramm zu waagerechten Justierung, Lehre für Bohrungsabstand, Mittelachse Tonarm, Stahlmaß 30cm, Spitzzange zum Montieren der Systemstecker |
Preise | 4.300 Euro Ausführung Schwarz Matt 4.900 Euro Ausführung Schwarz / Chrom 5.300 Euro Ausführung Schwarz / Gold 5.600 Euro Ausführung Ruthenium |
Hersteller/Vertrieb
Räke HIFI Vertrieb GmbH
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Anschrift | Irlenfelder Weg 43 51467 Bergisch Gladbach |
Telefon | +49 2202 31046 |
transrotorhifi@t-online.de | |
Web | www.transrotor.de |
iFi Audio, bekannt durch eine Vielzahl an Lösungen für erstklassige Musikwiedergabe zu erschwinglichen Preisen, hat eines seiner beliebtesten und erfolgreichsten Produkte neu gestaltet und den Micro iDSD Signature entwickelt, der eine Vielzahl an Verbesserungen zur Steigerung der Leistung und Benutzerfreundlichkeit bietet.
Der neue Micro iDSD Signature baut auf dem Ruf seines Vorgängers für außergewöhnliche Klangqualität und Vielseitigkeit auf. Dabei wurde das Schaltungsdesign in kritischen Bereichen verbessert, handverlesene Bauteile wurden verbaut und er erhielt einen neuen 4,4-Millimeter-Pentaconn-Ausgang. Der DAC/Kopfhörerverstärker kommt im bekannten 177 mal 67 mal 28 Millimeter großen Aluminiumgehäuse und wird wie sein Vorgänger über einen internen 4800 MilliWatt Akku versorgt. Vorteile des Akkus sind der netzunabhängige Betrieb, wie zum Beispiel auf Reisen oder am Arbeitsplatz, sowie eine ultra-saubere und stabile Versorgungsspannung. Je nach angeschlossenem Kopfhörer und Betriebsart beträgt die Spielzeit des Akkus zwischen sechs und zwölf Stunden.
Herz des neuen Micro iDSD Signature sind zwei Wandler-Chips von Burr Brown, die iFi aufgrund ihrer natürlich klingenden Musikalität und True-Native-Architektur bevorzugt. Die zwei Chips werden in einer kundenspezifischen „Interleaved“-Konfiguration verwendet. Diese Konfiguration ermöglicht vier Paar Differenzsignale, zwei pro Kanal, was dazu führt, dass der Rauschpegel sinkt, sich die Kanaltrennung verbessert und die Fähigkeit zur Detailauflösung und Mikrodynamik steigert. Damit ist der Micro iDSD Signature in der Lage, PCM Signale bis zu 32 Bit und 786 Kilohertz, DSD bis DSD512, DXD und 2xDXD sowie MQA wiederzugeben.
Der neue Micro iDSD Signature hat den bekannten OTG-USB-Eingang (USB3.0) sowie einen koaxialen Toslink/S/PDIF-Combo-Eingang. Zum Anschluss eines Kopfhörers befinden sich auf der Stirnseite eine 6,3-Millimeter-Klinken-Buchse und ein 4,4-Millimeter-Pentaconn-Anschluss. Mit bis zu 4100 Milliwatt ist der Micro iDSD Signature in der Lage, jeden noch so stromhungrigen Kopfhörer zu betreiben. Dabei wählen Sie aus einem der drei verschiedenen Betriebsmodi: Turbo, Normal oder Eco. Eine weiter Optimierung für empfindliche in-Ear-Monitore erfolgt über die iEMatch Technologie von iFi, die den Ausgangspegel an die in-Ears anpasst. Nach Aktivierung stehen zwei Stufen zur Verfügung: „High Sensitivity“ und „Ultra Sensitivity“.
Wie bei seinem Vorgänger lässt sich der Klang an Ihre Bedürfnisse anpassen. So bietet der Micro iDSD Signature eine Vielzahl an Filtern: „Minimale Phase“ und „Bit-Perfect“ für PCM-Dateien und „Standard Bandwidth“, „Extended Bandwidth“ und „Extreme Bandwidth“ für DSD.Diejenigen, die mit iFis Kopfhörerverstärker vertraut sind, werden die „XBass+“- und „3D+“-Einstellungen des Unternehmens wiedererkennen. Diese proprietären Schaltungen wurden auf den Micro iDSD Signature abgestimmt und können nach Bedarf ein- oder ausgeschaltet werden.
Der Micro iDSD Signature von iFi ist Ende Oktober lieferbar und kostet 700 Euro.
Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
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Synergistic Research ist unter HiFi-Kennern ein bekannter Name und assoziiert mit ungewöhnlichen und fortschrittlichen Audio-Produkten. Dazu gehören schon lange auch Geräte-Sicherungen. Kann so ein kleines Teil klanglich viel bewirken? Billig ist die Orange SR-Quantum-Fuse ja nicht, aber preiswert?
Herkömmliche Sicherungen in HiFi-Geräten gegen hochwertige auszutauschen, ist keine neue Idee, und es ist viele Jahre her, dass AHP hier wegweisend zeigte, dass die Schwachstelle Sicherung optimiert werden kann. Theoretisch ist unter klanglichen Aspekten wohl die beste Lösung, gar keine Sicherung im Stromweg einer Audio-Komponente zu haben. Nur, darüber brauchen wir nicht weiter nachzudenken, zumindest nicht an dieser Stelle. Und rein theoretisch ist es ja auch denkbar, dass eine Sicherung durch ihren Aufbau und Materialmix den Stromfluss derart verändert, dass es besser klingt, als sei keine Sicherung vorhanden. Im Alltag stellt sich das Problem und der Lösungsansatz erst einmal simpler. Wir tauschen einfach die vorhandene Sicherung gegen die mit Erwartung auf Verbesserung versehene aus. Wenn Sie dann nicht das Gewünschte hören, heißt erst einmal gar nichts. Denn in vielen Fällen muss die Laufrichtung der Sicherung ermittelt werden und dann bedarf es auch noch Geduld.
In meinem Falle gestaltete sich das Kennenlernen der SR Orange so: Als ich vor einigen Monaten die PS-Audio-Stellar-Komponenten Gain Cell Preamplifier, M1200 und PowerPlant 3 testete, schickte mir der deutsche Importeuer Jürgen Sachweh von HiFi2Die4 eine nagelneue Sicherung SR Orange für den Gain-Cell-Vorverstärker mit, Format: 5 x 20 mm, ein Ampere, träge. Ich fand erstens meinen PS-Audio-Testbericht bereits lang genug und außerdem die Sicherung so interessant, dass ich dem Thema einen eigenen Bericht, also diesen, widmen wollte. Der Grund hierfür liegt in der vor gut einem Jahr gemachten Hör-Erfahrung an meinem PS-Audio-DirectStream-DAC, in dem sich seitdem zwei SR Blue Sicherungen befinden. Bei denen war damals die klangliche Wahrheitsfindung in Anbetracht des Preises der Sicherung nicht einfach, aber letztlich dennoch überzeugend, was sowohl bei mir als auch bei Freunden, die mitgehört hatten, zum Kauf führte. Auf den letzten Norddeutschen Hifi-Tagen Anfang Februar führte mir Jürgen Sachweh an einer MSB-PS-Audio-Kette mit Lautsprechern von Stereokonzept aus Lübeck die Orange gegen die Blue vor. Der Unterschied war so überzeugend, dass ich mich ärgerte, die Blue gekauft zu haben. Das ist natürlich nicht angemessen, da die Orange zu dem Zeitpunkt ja noch nicht erhältlich war und auch, weil seinerzeit die Erfahrung mit der Blue mich lehrte, dass ihre musikalische Wirkung durchaus unterschiedlich ist, je nach Gerät, in das sie eingesetzt war. So überzeugte die Blue mich seinerzeit in meiner Plinius-Phono-Vorstufe Koru keineswegs, auch nicht im Vergleich zur Original-Bestückung. In vielen meiner Komponenten befinden sich AHP-Sicherungen. Ich gestehe jedoch, dass ich den letzten Jahren beim Austausch oder Neuerwerb von Audio-Geräten das Thema Sicherung und ihren Wechsel immer mal vernachlässigt habe, so auch beim Plinius Koru.
Die eigentlich für den Test der PS Audio Stellar Gain Cell zur Verfügung gestellte Synergistic Research Orange ist identisch mit den Werten der in der Koru befindlichen. So war es naheliegend, hier einen Test zu starten, zumal ich nach der Enttäuschung mit der Blue an dieser Stelle den Klangcharakter der Orange aufgrund der Vorführung in Hamburg so einschätzte, dass diese Sicherung der Plinius-Phonostufe gut zu Gehör stehen könnte. Also setzte ich sie, neu und unbenutzt wie sie war, in den Sicherungshalter ein. Es klang ein wenig spröde. Ich drehte sie um, so dass die Strom-Laufrichtung sich änderte. Das klang besser, etwas seidiger. Um diesen Laufrichtungs-Check kommt man nicht herum, weil dies auch nicht, wie meist bei Kabeln so empfohlen, an der Beschriftung festzumachen ist, so sagte mir jedenfalls Jürgen Sachweh. Da der klangliche Unterschied im Richtungstest eindeutig anzeigte, wie herum es sinnvoll war, betrachtete ich diesen Punkt als abgehakt. Jetzt kommt der schwierigere Part: Eine Einspielzeit. 200 bis 300 Stunden ist die Empfehlung von Synergistic Research. Das ist für einen Testbericht nervig lang. Die Erfahrung lehrt erfreulicherweise, dass die ersten Tage, sagen wir 20 bis 30 Stunden einen erheblichen Einspiel-Fortschritt mit sich bringen und die Folgezeit zwar dieses Bild abrundet, aber keine Veränderungen mehr mit sich bringt, die das Ergebnis in eine andere Richtung führen würden. Das gilt für mich ganz allgemein für Kabel, Röhren, Lautsprecher, Schuhe und was sonst noch so eingespielt oder eingelaufen werden muss. Inzwischen sind einige Monate vergangen, in denen ich weit mehr als diese 30 Stunden erreicht habe.
Lassen Sie uns die Sicherung etwas näher betrachten. Die Orange SR-Quantum-Fuse ersetzt und ergänzt die zwei bisherigen Geräte-Sicherungen. Black und Blue. Die UEF Blue Fuse ist weiterhin erhältlich. Es gibt die Orange wie auch die Blue in vielen Varianten, sowohl träge als auch flink mit den Abmessungen 5 x 20 Millimeter oder träge und flink in der großen 6,3 x 32 Millimeter-Ausführung. Synergistic Research nennt seine Blue und Orange Sicherungen Quantensicherung. Die Orange basiert auf einer Technologie die das Unternehmen für ihre Galileo SX PowerCell entwickelt hat. Synergistic Research hat seinen Sitz in Kalifornien, genauer in Fountain Valley in Orange County, möglicherweise namensgebend für die Neue. Die Orange ist bereits die fünfte Entwicklungsstufe bei Sicherungen von Synergistic Research. Eine erstmalig angewandte, mehrstufige Hochspannungsbehandlung soll der Orange den niedrigsten Rauschwert aller jemals bei Synergistic Research entwickelten Sicherungen bescheren.
Nun zum Klang: Bei der Standard-Sicherung des Plinius habe ich mir selbstverständlich gemerkt, in welcher Richtung sie eingesetzt war und sich über viele Jahre einspielen konnte. Aus Interesse habe ich sie mal verkehrt herum eingesetzt und hörte einen ähnlichen Effekt wie bei der falsch eingesetzten SR Orange: das Klangbild geriet etwas spröde. Drei LPs hatte ich mir ausgesucht, einmal um unterschiedliche Genres abzudecken und zum anderen unter dem Hab-ich-Lust-drauf-Gesichtspunkt: Das waren Inga Rumpf White Horses, Seite C „Spooky Yesterday“, Edel AAA, bei deren Aufnahme ich in 2013 selber dabei sein durfte, danach Peter Gabriel, sein erstes Album in 2015 Remaster-Version mit 45 rpm, Seite 4 „Down the Dolce Vita“ und „Here Comes the Flood“ sowie Camille Saint-Saëns Syphony No.3 mit dem Boston Symphony Orchestra unter der Leitung von Charles Munch, Erster Satz, Living Stereo.
An diesen Vergleich ging ich keineswegs unvoreingenommen sondern mit einer gewissen Erwartungshaltung. Denn in den Wochen des Einspielens, wenn ich zur „Erholung“ von meinen Digital-Tests auf Schallplatte wechselte, hatte ich stets das Gefühl, das mein Plinius Koru nun etwas zarter und geschmeidiger intonierte, als er das vor dem Wechsel auf die SR Orange getan hatte. Bei Inga Rumpf war ich deshalb überrascht, weil ich nun keinen sehr großen Unterschied hören konnte. Wohl war die Räumlichkeit etwas tiefer gezeichnet, jedoch die raue Stimme der Sängerin klang für mein Empfinden ähnlich, wenn auch mit einer Spur mehr Energie. Auch wenn wegen der leicht überlegenen Plastizität der Darbietung, die Orange die Nase vorn hatte, war der Unterschied nicht so, dass ich nicht darauf hätte verzichten können. Es ist vielleicht auch so, dass diese kurzen Vergleiche nicht wirklich die Wahrheit offenbaren, weil der klangliche Gewinn oft nur in Nuancen liegt, die sich beim Langzeit-Höreindruck aber als sehr angenehm und musikalisch stimmig erweisen. Peter Gabriel sollte meine ersten Zweifel komplett und überzeugend vom Tisch wischen. Das Mehr an räumlicher Auflösung in die Tiefe war ebenso unüberhörbar wie den Genuss steigernd. Die Hochton-Auflösung gewann enorm. Mit der Standard-Sicherung verband sich eine Härte, die die Orange komplett wegnahm. Dabei – und das ist erstaunlich – wurde das Klangbild keineswegs dunkler oder auch nur minimal weniger offen. Die Detail-Darstellung war mit der Synergistic Research sogar besser. Nach dieser Hörerfahrung hätte ich die Sicherung gekauft, so überzeugend war ihr Mehrwert auch im Verhältnis zum stolzen Preis. Den macht man, so zumindest ich, gerne an der Sicherung als Kleinteil fest. Gemessen an ihrer Auswirkung und in Relation zum Preis der Koru gehen die 189 Euro spätestens nach Peter Gabriel absolut in Ordnung.
Als dann die Orgelsymphony erklang, war der Effekt wieder etwas weniger ausgeprägt. Die Räumlichkeit gewann allerdings wieder und ebenso die Struktur im Grundton, was deutlich zu hören war, als die tiefen Streicher angerissen ertönten bevor die Orgel ihren Einsatz hatte. Auch gefiel mir der Schmelz der Streicher bei dieser Aufnahme ausgesprochen gut. Denn die Orange musizierte eine Spur feinsinniger und lieblicher bei reichlich Detail-Präzision. Ich möchte den Klang einmal unter einem anderen Gesichtspunkt einordnen: Wenn das Inga Rumpf-Album und auch die Orgelsymphony mit Munch sehr natürlich aber vergleichsweise leicht dunkel klingen, was wohl schon in der Aufnahme begründet liegt und keineswegs kritisch gemeint ist. sondern absolut zur Musik passt, steht Peter Gabriels Album mit seinem tendenziell Hochton-intensiven Remaster, das ich schon als leicht überspitzt empfinde, tonal anders da. Die Orange schafft es nicht nur, dieses subjektiv als minimale Zuviel Empfundene glatt zu bügeln, indem sie ins Angenehme sogar mit einem Hauch mehr an Dreidimensionalität korrigiert, sondern auf diese Art das Album auf eine weit höheres Genuss-Niveau zu heben. Dies wollte ich noch mit einer kritischen Aufnahme aus der klassischen Musik verifizieren, und suchte nach einer Einspielung, die musikalisch stimmig war, der jedoch im Vergleich zu Camille Saint-Saëns mehr Präsenz bei den Streichern anhaftete. Es gibt diese wunderbare Einspielung von Vivaldis Vier Jahreszeiten mit dem Stuttgarter Kammerorchester unter der Leitung von Karl Münchinger, erschienen bei Stereo Laboratory London Classics und heute leider auch gebraucht kaum zu bekommen. Obwohl diese Aufnahme bestimmt nicht in Präsenz oder Höhen überzogen ist, wirkt sie deutlich höhenitensiver und offener als die Orgelsymphony. Hier zeigt die SR Orange wieder, ähnlich wie beim Peter Gabriel-Album, einen überzeugenden klanglichen Vorteil. Auch wenn es hier keine Härte zu eliminieren gilt, wirken die Streicher begeisternd geschmeidig, flirrend, und wiederum gewinnt die räumliche Darbietung.
Mein Primare CD-Player ist mit dem gleichen Sicherungswert ausgestattet und bietet sich so zum Gegencheck an. In meinen PS-Audio Wandler will ich die Sicherung nicht einbauen, weil sie nicht von außen zugänglich ist, vor allem jedoch, weil ich derer zwei benötigte – eine für den digitalen, eine für den analogen Trakt – und die lange Einspielzeit für ein weiteres Exemplar da im Wege stünde. Der Primare Player ist bereits seit Jahren mit einer besseren Sicherung getunt und verspricht somit, ein harter Prüfstein zu sein. In seine Schublade kam die CD Genuine Negro Jig der Carolina Chocolate Drops, ein Album, auf dem Gitarre, Geige und das fünfsaitige Banjo brillieren, aber nicht unangenehm hart klingen. Was ich beim Wechsel auf die Synergistic Research Orange dann erlebte, stellte alle Erfahrung mit meinem Plinius Koru an Deutlichkeit in den Schatten. Die Wiedergabe erfuhr einen frappierenden Zugewinn an dreidimensionaler Tiefe, die Stimme Rhiannon Giddens war akzentuierter und gleichzeitig wärmer, was ihr deutlich mehr Authentizität verlieh. Kastagnetten hatten mehr Holz und Dom Flemons Bones-Percussion erhielt wesentlich mehr Fülle. Die Brillianz der Saiteninstrumente litt dabei überhaupt nicht. Nach diesem Vergleich ist für mich klar: Die Orange mag sich von Gerät zu Gerät und auch von Musikstück zu Musikstück mehr oder weniger intensiv auswirken, ihr positiver Einfluss auf die Klangqualität ist jedoch nicht zu bestreiten. Aus meinem CD-Spieler werde ich sie nur für die Fotos wieder herausnehmen und in meinen Plinius gehört sie künftig ebenso. Wenn beide eingespielt sind, werden sie auch im Directstream DAC ihre Qualitäten unter Beweis stellen dürfen, in dem sie immerhin schon auf die Synergistic Research Blue als Konkurrenten treffen werden.
Gehört mit
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Plattenspieler | Brinkmann Bardo mit Performance-Netzteil, Tonarm Musical Life Conductor 10“, Audio-Technuca AT-ART 9 |
Phonostufe | Plinius Koru |
Vorverstärker | Audio-gd Master 1 Vacuum |
CD-Player | Primare DVD 30 mit Mutec Reclocker |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 |
Equalizer | LA-Audio EQ231G für Bass |
Lautsprecher | Triangle Grand Concert |
Zubehör | Audioquest Diamond USB, Habst AES/EBU DIII, JIB-Boaacoustic Silver Digital Krypton XLR, In-akustik Black&White NF-1302, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, Supra XL Annorum LSmit Enacom LS, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC, Source und NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Levin Design Plattenbürste |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella Basis |
Herstellerangaben
Synergistic Research Orange
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Körper | Keramik |
Füllung | Kieselsäure |
Kontaktflächen | Messing vernickelt |
Elektrische Konditionierung | Mehrstufig mit Hochfrequenz 1.000.000 Volt, 2nd Stage Rev. 2.0 Molekularer Neuausrichtungsprozess |
Laufrichtung | ja |
Preis | 189 Euro 183,34 Euro bis zum 31.12.2020 |
Vertrieb
HiFi2Die4
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Anschrift | Austrasse 9 73575 Leinzell |
Telefon | +49 (0) 7175 909032 |
hifi2die4@gmx.de | |
Web | www.hifi2die4.de |