Wer ab und zu einen Blick in die Liste der für den Test verwendeten Komponenten wirft, dem dürfte aufgefallen sein, dass die Kawero! Classic schon lange in meinem Hörraum zu Gast sind. Bei diesem Bericht der etwas anderen Art werde ich auch nichts über die Technik schreiben – und dennoch werden Sie zum Schluss umfassend informiert sein
Meine Kollegen und ich genießen das Privileg, unsere Testobjekte unter vertrauten Bedingungen in der heimischen Kette erleben können. Wir brauchen uns nicht an im voraus reservierte Zeiten in irgendeinem Redaktionshörraum halten, und auch wenn wir jede Woche zwei längere Artikel online stellen, gibt es – auch Dank der Flexibilität unseres Webmasters – keine unumstößlichen Deadlines wie etwa bei ein- oder zweimonatlich erscheinenden Publikationen. Dieses Arbeiten ohne Druck – im doppelten Wortsinne – kommt unseres Erachtens nach unseren Erfahrungsberichten zugute: Da bleibt dann schon mal Zeit, sich in einer Fortsetzungsgeschichte mit einem Thema zu beschäftigen, bei dem man anfangs nicht ahnen konnte, wieviele Facetten es besitzt. Oder man bittet einen Kollegen, sich auch noch einmal aus seiner Sicht einem bereits beschriebenen Objekt anzunähern, wie das etwa beim Melco HA-N1A der Fall war, den ich als Computer-Ersatz und Roland Dietl als netzwerkgebundenen Speicher oder NAS beschrieb. Ich gebe gerne zu, dass ich bei den Kawero! Classic die möglichen Freiheiten recht ausgiebig genutzt habe, um immer mehr Erfahrungen mit diesem Lautsprecher zu sammeln. Das ging natürlich nur, weil er schon nach der ersten sorgfältigen Installation in meinen Hörraum so überzeugend spielte, dass ich sicher war, mich für die Beurteilung anderer Komponenten hundertprozentig auf ihn verlassen zu können. Doch der Reihe nach.
Bevor ich Ihnen verrate, welche Überraschung der Aufbau der Kawero! Classic für Hans-Jürgen Kaiser und Rainer Weber, deren Nachnamen für die ersten beiden Silben des Firmennamens verantwortlich sind, in meinem Hörraum bereithielt, möchte ich mit Ihnen einen kurzen Blick auf die Entstehung der exklusiven – und international deutlich bekannteren – Lautsprechermanufaktur werfen. Rainer Weber beschrieb die Geschichte der Entstehung von Kaiser Acoustics auf Nachfrage so: „Ich selbst beschäftige mich seit meinem zehnten Lebensjahr mit Lautsprecher-Selbstbau, denn ich habe einen acht Jahre älteren Bruder, der zu dieser Zeit auch HiFi als Hobby hatte. Mit 20 Jahren hatte ich die Gelegenheit, als Student in der Entwicklungsabteilung bei Nokia (jetzt Harman Becker) in Straubing zu arbeiten. Hier habe ich sehr viel über Lautsprecher-Treiber und Elektroakustik im allgemeinen gelernt. Ich habe da viele Messreihen im großen schalltoten Raum durchgeführt – damals noch mit analogen Bruel und Kjaer Equipment, MLSSA kam da erst auf – und viele Prototypen-Chassis zusammengeklebt.
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