Mit dem Debut PRO feierte Pro-Ject sein 30-jähriges Jubiläum. Die upgedatete Version Debut PRO B verfügt nun über eine symmetrische Mini-XLR-Ausgangsbuchse und den neuen Pick it PRO Balanced Tonabnehmer. Dadurch kann man den Plattenspieler mit einem optional erhältlichen True Balanced-Phonokabel in der True Balanced- Konfiguration verwenden.
Der neue Pick it PRO Balanced Tonabnehmer ist eine überarbeitete Version des Pick it PRO, die eine „True Balanced“- Signalübertragung ermöglicht. Dieses voreingestellte, symmetrische MM-Tonabnehmersystem ist das erste seiner Art weltweit! Der große Vorteil einer symmetrischen Verbindung ist die Fähigkeit, auf dem Signalweg „eingefangene“ Störungen und Interferenzen wieder zu entfernen. Das Pro-Ject True Balanced-Kabelsortiment bietet für jeden das perfekte Kabel, um einen True-Balanced- Plattenspieler an einen der symmetrischen Pro-Ject-Phono-Vorverstärker Phono Box 3 B, Phono Box DS3 B oder Tube Box DS3 B anzuschließen.
Debut PRO B Highlights
Der Pro-Ject Debut PRO B ist ab sofort in schwarz und bald auch in der White Edition zum Preis von 900 Euro verfügbar.
Vertrieb
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In meinem Bericht über die diesjährige High End habe ich bereits über Final Audios Forschungen zum Thema Timbre Physical Personalisation berichtet. Vor Ort wurde ein detaillierter 3D-Scan meines Oberkörpers und des Kopfes inklusive der Ohren erstellt, auf dessen Grundlage ein Paar ZE8000 In-Ears für mich personalisiert wurde.
Das Prozedere basiert auf der Annahme, dass die individuelle Oberkörper-, Kopf- und Ohrenform nicht nur das räumliche Hören beeinflusst, sondern auch der Timbre-Wahrnehmung einen individuellen Stempel aufdrückt. Diese Klangveränderung soll gemessen und durch ein individualisiertes Filter für die ZE8000 nachgebildet werden. Auch wenn diese In-Ears bereits aus der Vorgängergeneration stammen, verfügt ihr interner Soundprozessor über genug Leistung, um ein spezielles „Reference-Preset“ verarbeiten zu können. In diesem Test setze ich mich ausdrücklich nur mit der Timbre Physical Personalisation auseinander und werde – insbesondere da es sich beim ZE8000 um ein Vorgängermodell der aktuellen Generation handelt – den übrigen Funktionsumfang der In-Ears nicht weiter bewerten und Ihnen außerdem ein Statement schuldig bleiben; schließlich geht es um einen Technologieausblick. Einzig sei angemerkt, dass ich die Passform als sehr angenehm wahrnehme, da nicht versucht wird, die gesamte Elektronik in die Hörmuschel zu quetschen.
Wie bereits im High-End-Messerundgang berichtet, wurde in einem ersten Schritt mein Oberkörper, der Kopf und die Ohren vermessen. Während für letztere ein Spezialscanner notwendig war, konnten Oberkörper und Kopf bereits mit einem handelsüblichen iPhone, allerdings mit einer speziellen App, in ein 3D-Modell überführt werden. Im Final-Hauptquartier wurden dann die detaillierten Scans der Ohren eingefügt und der so entstandene „Acoustic Avatar“ in einer von Final entwickelten Softwareumgebung in einem virtuellen Raum vermessen.
Wenige Wochen nach der High End folgte dann eine Online-Session, zu der ich mich mit dem Global Sales & Marketing Manager Satoshi Yamamoto und Haruto Hirai, einem jungen Ingenieur von Final, der am Entwicklungsprozess beteiligt ist, verabredet hatte. In dieser Session verwendete ich ein Paar ZE8000, das ich auf der High End erhalten hatte, um einen kleinen Test-Parcour zu durchlaufen. Es standen verschiedene vorausgewählte Musikstücke zur Verfügung. Neben einigen Solo-Instrumenten und -Stimmen und kleinen Ensembles gab es einen handelsüblichen Querschnitt durch verschiedene Genres zu hören. Die Stücke waren dabei nicht ausgesprochen audiophil, sondern ganz normale Aufnahmen verschiedenster Aufnahmequalität. Per Fernbedienung des Final-Computers in Japan galt dann, mit einem frei gewählten Stück, in insgesamt sieben Schritten im Vergleich zwischen jeweils drei möglichen Klangoptionen einen Favoriten zu wählen. Das Augenmerk lag hierbei nicht darauf, das Gehörte möglichst genau zu analysieren, sondern ich sollte einfach frei nach meinem Geschmack oder sogar Bauchgefühl wählen. Mitunter waren die Unterschiede leicht herauszuhören: verschiedene Bass- oder Höhenquantitäten beispielsweise. Andere Unterschiede waren deutlich schwieriger zu identifizieren, und ich entschied mich für die Einstellung, die subjektiv am angenehmsten für meine Ohren klang, ohne dabei aber meine Hörpräferenz außer Acht zu lassen. Manchmal konnte ich keinen Unterschied wahrnehmen und habe die entsprechenden Auswahlmöglichkeiten übersprungen. Anhand meiner Favoriten wurde dann mein individuelles Hörprofil finalisiert und fest auf ein weiteres Paar ZE8000 mit dem Zusatz JDH aufgespielt, das ich wenige Wochen später über den deutschen Vertrieb ATR erhielt und gegen das Paar ZE8000, das ich auf der High End erhalten hatte, austauschte.
Nach dem durchweg angenehmen und kurzweiligen aber ungewöhnlichen Prozedere halte ich also endlich ein Paar speziell auf meinen akustischen Fingerabdruck abgestimmte In-Ears in Händen. Ich habe nicht so richtig eine Vorstellung davon, was ich erwarten soll. Die während der Feinabstimmung gehörten Unterschiede waren, isoliert betrachtet, eher gering. Auf welche Faktoren wirkt sich die Timbre Physical Personalisation tatsächlich aus und wie stark?
Mit „Hell and Highwater“ von Karen Elsons Album Double Roses höre ich mein Referenzsetup zum ersten Mal und es tritt etwas ein, was mir bisher sehr selten passiert ist. Viele In-Ears, Lautsprecher, und HiFi-Komponenten im Allgemeinen beeindrucken mich beim ersten Hören. Aber nicht selten gibt es einen kurze Adaptionsphase. Gerade wenn Komponenten sich stark unterscheiden, treten diese Unterschiede besonders im Direktvergleich initial hervor – logisch. Aber auch ohne eine vorherige Referenz, bin ich oft in der Lage, das Gehörte einzuordnen und zu beurteilen. Ungefähr so, wie wenn man aus dem Gedächtnis ein Musikstück singt und auch ohne absolutes Gehör oder Stimmgabel genau die richtige Tonlage erwischt, einfach aus Gewohnheit oder doch aus einer Art musikalischer Erinnerung? Mit diesem Phänomen habe ich mich bei weitem nicht tiefgreifend genug beschäftigt, um einem wissenschaftlichen Standard gerecht zu werden, aber es ist eine Beobachtung, die ich nicht nur bei mir, sondern auch bei befreundeten Musikern aus meinem Umfeld machen konnte. Ähnliches gilt umgekehrt meiner Meinung nach auch für das Gehör. Wir hören zwar im höchsten Maße relativ und dieser Fakt muss immer wieder klug umschifft werden. Beim Abmischen eines Musikstücks ist es beispielsweise unabdingbar, auf Referenztracks zurückzugreifen, um nicht in eine falsche Richtung zu mischen und beispielsweise immer hochtonlastiger zu werden. Aber dennoch gibt es meiner Meinung nach eine Art Ankerpunkt, der es uns ermöglicht, ausgehend von – ja, wovon denn eigentlich? – unserer Gewöhnung oder doch ganz natürlichen Hörgewohnheit oft in Sekundenbruchteilen festzustellen, ob beispielsweise ein Lautsprecher oder ein In-Ear für uns „richtig“ klingt oder nicht. Und genau das ist der Fall mit meinem Reference Profil der ZE8000 JDH. Ich habe sofort das Gefühl, dass alles stimmt und nehme die Musikwiedergabe frei von einem Eigenklang der In-Ears wahr. Einen Adaptionsprozess meiner Ohren oder viel mehr meines Gehirns kann ich kaum wahrnehmen. Ich höre eins zu eins, was auf der Aufnahme enthalten ist. Das Stück wird von Percussion und tiefen Klavieranschlägen eröffnet. Der hart nach rechts gepannte Hall der Trommel ist klar getrennt vom Piano wahrnehmbar. Kurz nach dem Einsatz Karens, deren Stimme genauso klingt, wie ich es von dem Album gewohnt bin, folgt die Bass Line, die sich wiederum klar vom Klavier absetzt und deutlich trockener wahrnehmbar ist. Während die tiefen Klaviersaiten einen klaren metallischen Kern haben, ist der der Basssaiten eher rund und warm, wenngleich auch er beim genauen Hinhören einen minimalen metallischen Kern offenbart. Gemeinsam mit dem Schlagzeug steigt auch die Harfe ein. Im nächsten Song-Abschnitt verschwindet die Trommel auf dem linken Kanal und wird durch eine Gitarre mit Nylonsaiten ersetzt. Es gibt also eine ganze Menge Details zu hören, die Instrumente heben sich schön voneinander ab, der gesamte Frequenzbereich ist fein aufgelöst und sehr gut durchhörbar. Zwar bin ich gerade erst am Anfang der Hörsession, aber der Eindruck einer großen Leichtigkeit und Unaufdringlichkeit der Wiedergabe bleibt auch bei langen Hörsessions und vor allem bei für mich eher ungewöhnlich hohen Lautstärken bestehen.
Okay, soweit, so gut. Die Timbre-Anpassung sorgt tatsächlich, und das sollte eigentlich nicht überraschend sein, für eine maßgeschneiderte Hörkurve. Das klingt weniger spektakulär als es technisch ist. Denn auch wenn ich in der Online-Hörsession eine geschmackliche Richtung vorgeben konnte, basiert das Ergebnis überwiegend auf einem 3D-Scan meines Körpers. Und das ist schon spannend: Final übersetzt meine Physiologie in eine akustische Präferenz. Nicht nur der Prozess an sich ist faszinierend, sondern Final muss auch die eigenen In-Ears aufs Genauste vermessen haben und eine sehr gut ausgemittelte Referenzkurve erstellt haben. Denn es hilft ja nichts, zu wissen, wie das natürliche Filter meiner Physiologie aussieht, wenn man dieses auf einen In-Ear spielt, dessen Frequenzgang gänzlich von dem abweicht, was dem Ohr schmeichelt. Ich wäre durchaus neugierig zu erfahren, wie viel tatsächlich aus dem 3D-Scan mehr oder weniger ablesbar, respektive errechenbar ist und wie viel interpretiert werden muss. Aber verständlicherweise möchte Final in dieser Hinsicht nicht unbedingt seine Geheimnisse preisgeben. Welche Effekte hat die Timbre-Anpassung noch und vor allem, wie ist diese denn schlussendlich einzuordnen? Dazu schalte ich in erster Instanz die Anpassung einfach mal ab. Der Unterschied fällt dabei weitaus größer als erwartet aus. Denn nicht nur verschiebt sich das Timbre in Richtung fülliger Bässe und satter Tiefmitten, an die ich mich nach einiger Zeit durchaus gewöhnen könnte, aber gleichzeitig verschwindet überraschenderweise die vorher wahrgenommene Transparenz und Präzision. Außerdem klingen die Instrumente und Karens Stimme schlicht und ergreifend nicht mehr so natürlich, wie sie es vorher taten. Dies ist eine besonders relevante Feststellung, denn sie zeigt, wie unheimlich wirkungsvoll die Anpassung tatsächlich ist. Es ist nicht so, dass Finals ZE8000 durch ihre Treiber prinzipbedingt Detailauflösung oder Akkuratesse fehlt, sondern dass schlicht und ergreifend die Abstimmung nicht perfekt mit meinem akustischen Fingerabdruck übereinstimmt und deshalb Details auf der Strecke bleiben. Das gibt mir, nebenbei bemerkt, über diesen Test hinaus zu denken. Außerdem, und auch dieser Punkt ist nicht unentscheidend, fällt die schöne Tiefenstaffelung, die sich mit dem Reference-Setting im Zentrum zwischen den beiden In-Ears aufbaut, in sich zusammen. Beim erneuten Einschalten des Filters wird regelrecht Platz um die Mitte geschaffen, die Instrumente heben sich besser voneinander ab und verteilen sich viel deutlicher, nicht nur in der Tiefe, sondern auch im Stereopanorama. Insbesondere der Stimme kommt dies zugute und sie wirkt regelrecht von jeglichem Ballast befreit. Die Timbre-Optimierung sorgt demnach auch für eine Verbesserung der räumlichen Wahrnehmung, obwohl dies gar nicht das erklärte Hauptziel von Final ist. Es gilt aber zu betonen, dass ich trotzdem das Gefühl behalte, mit In-Ears Musik zu hören. Es ist nicht so, dass ich plötzlich das Gefühl habe, in einem Konzertsaal, oder meinem Wohnzimmer vor zwei Lautsprechern zu sitzen – was ja auch nicht das Ziel ist. Ich habe aber sehr wohl das Gefühl, viel deutlicher hören zu können, welche Art von Räumlichkeit auf der Aufnahme vorhanden ist. Sämtliche Feststellungen gelten für sämtliche anderen Musikstücke gleichermaßen, das Reference Tuning ist für mich in sämtlichen Genres gleichermaßen effektiv, was ich von anderen Abstimmungen nicht immer behaupten kann. Um den Rahmen hier nicht zu sprengen, werde ich aber nur bei diesem einen konkreten Beispiel bleiben.
Beim Vergleich mit meinen Vision Ears VE7 folgt eine weitere Erkenntnis: Wenn Final mit den ZE8000 JDH tatsächlich sehr nah an den maßgeschneiderten Idealsound für mein Gehör kommt, dann liegt es nahe, dass ich die VE7 ebenfalls dementsprechend und zu Recht als meine Referenz ausgewählt habe. Denn sie unterscheiden sich in ihrem Timbre nur geringfügig. Die Unterschiede spielen sich im Detail ab. Mit den Vision Ears scheint der Bass etwas flächiger und minimal weniger greifbar abgebildet zu werden, Karens Stimme gerät einen Hauch spitzer, die Harfe etwas weniger spritzig, aber dafür vielleicht sogar einen Hauch besser aufgelöst. Die herausstechende Stärke der VE7 liegt ohne Frage im Hochton, besonders die Becken oder die Rassel im späteren Verlauf des Stücks sind noch einmal höher aufgelöst. Und doch wirkt beispielsweise die Rassel mit den Finals organischer und etwas weniger wie eine Aufnahme. Detailauflösung ist eben auch nicht immer die ganze Lösung. Die Sologitarre auf dem linken Kanal geht mir mit den Finals geschmeidiger ins Gehör. In Sachen Räumlichkeit liegen meine Vision Ears trotz allem in jeglicher Hinsicht vorne. Was Final mit der Timbre Physical Personalisation macht, ist demnach keine Zauberei und gerade Besitzer verschiedener ausgefallener, teilweise hochpreisiger In-Ears sollten keine Wunder erwarten. Dennoch ist sowohl das Ergebnis als auch die dahinterstehende Technologie faszinierend. Auch wenn meine VE7 in Teilbereichen beeindruckender spielen, erreichen sie dennoch nicht die Unangestrengtheit der Finals mit meinem Reference Filter. Ein weiteres Reifen der Technologie bedeutet zusätzlich, dass man nicht mehr ewig lange nach dem für den persönlichen Geschmack – und wie inzwischen deutlich geworden sein sollte, für den persönlichen akustischen Fingerabdruck, der wohl eng mit dem Geschmack verwoben ist – perfekten In-Ear suchen muss: Man kann ihn sich diesen mittels eines 3D-Scans von Final maßschneidern lassen. Bis das allerdings flächendeckend möglich sein wird und die Technologie so weit ausgereift ist, dass nicht mehr manuell von den Ingenieuren bei Final Hand angelegt werden muss, wird es wohl noch etwas dauern. Wer sich allerdings für die Annehmlichkeiten von Bluetooth In-Ears interessiert, sollte den Fortschritt bei Final im Auge behalten. Nachdem ich mich selbst mit Bluetooth In-Ears eigentlich immer schwergetan habe, weil mir die „Mainstream“-Abstimmungen nie gefallen haben, ist Final hier für mich ein Durchbruch gelungen und ich bin dankbar, dass ich mitten im Forschungsprozess einen Einblick in die wohl kommende Technologie der Zukunft erhalten konnte.
Gehört mit
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DAP | FiiO M11 Plus ESS (FiiO Music App, Qobuz) unterstützt aptX |
Herstellerangaben
Final Audio ZE8000
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Verbindungsstandard | Bluetooth 5.2 |
Unterstützte Codecs | SBC, AAC, Qualcomm aptX, aptX Adaptive |
Spieldauer | 5 Stunden (15 Stunden bei Zwischenladung im Case) |
Ladedauer | 1,5 Stunden (Kopfhörer), 2 Stunden (Case), Schnellladen der Kopfhörer 5 Minuten für bis zu 45 Minuten Spieldauer |
Batteriekapazität | 54 mAh (je Kopfhörer), 420 mAh (Case) |
IP-Schutzart | IPX4 |
Vertrieb
ATR - Audio Trade
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Anschrift | Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH Schenkendorfstraße 29 D-45472 Mülheim an der Ruhr |
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Vor einer Woche standen an dieser Stelle der berufliche Werdegang des darTZeel-Gründers und die schaltungstechnischen Besonderheiten seiner patentierten Endstufe im Blickpunkt. Im Folgenden geht es um die Mitarbeiter der Firma, kommende neue Geräte, die spezielle darTZeel- 50-Ohm-Verbindung und Hervé Delétraz' musikalische Vorlieben.
Dirk Sommer: Seit wann kannst Du von Deiner Hifi-Firma leben?
Hervé Delétraz: Erst sehr spät! Ab etwa 2010, es hat ziemlich lange gedauert, bis ich davon leben konnte. 2010 konnte ich meine andere Arbeit aufgeben. Aber es ist immer noch schwierig. Man muss wirklich leidenschaftlich bei der Sache sein. Sonst hätte ich wirklich schon oft aufgehört, weil es nicht so einfach war. Aber ich liebe es. Also werde ich nicht aufhören. Weißt Du, inzwischen ist es einfacher, davon zu leben.
DS: Wie viele Mitarbeiter hast Du heute?
S2: Heute sind wir neun in dem Bereich, den Du besucht hast, plus die Jungs von PRO, dem Wiedereingliederungsunternehmen, die die Vormontage machen ("PRO: Entreprise Sociale Privée d'Intégration et de Réinsertion Professionnelle" ist eine Stiftung, der auch das Gebäude gehört, in dem darTZeel untergebracht ist. ds). Es sind zwischen zwei und sechs. Das hängt von den Bedürfnissen ab, die wir haben. Nicht alle neun Mitarbeiter haben eine Vollzeitbeschäftigung, sondern einige arbeiten in Teilzeit. Die Ingenieure in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung arbeiten zum Beispiel zu 60 oder 80 Prozent, weil ich den Leuten gerne etwas Freiraum gebe. Wenn sie entspannter sind, arbeiten sie einfach besser. Ich möchte sie nicht stressen. Die Ergebnisse sind viel besser, wenn sie nicht gestresst sind. Wir konzentrieren jetzt alles in den Räumen, in denen Du warst. Vorher haben wir auch einige Forschungs- und Entwicklungsarbeiten an einem weiter entfernten Ort durchgeführt. Aber es war nicht so einfach, eine gute Synergie zu erzielen, wenn man nicht direkt mit seinem Ingenieur sprechen kann. Spontane Lösungen sind nicht möglich, wenn man nur 100 Kilometer weit weg ist. Weil es zu kompliziert ist. Wenn Kollegen in den USA oder in anderen Ländern 1000 oder 2000 Kilometer voneinander entfernt sind, ist es nicht einfach, ein Design zu entwerfen, von dem man sicher sein kann, dass es sein Baby ist. Ich möchte etwas haben, das zuerst mir gefällt und von dem ich hoffe, dass es auch den anderen gefällt. Bis jetzt war es in Ordnung. Ich hoffe, dass ich diesen Weg fortsetzen kann.
S1: Was sind Deine nächsten Entwicklungen?
S2: In der Tat haben wir eine Menge Dinge in der Schublade. Auf unserer Website kann man sehen, dass wir gerade die Jubiläumsausgabe der Vor- und Endstufe auf den Markt bringen. Wir haben etwas an der Elektronik verändert. Wir werden nur eine limitierte Serie herstellen. Vor 25 Jahren hat der 108 seinen ersten Schrei ausgestoßen und deshalb werden wir 108 Sets des Verstärkers und des Vorverstärkers herstellen. Beim 108er haben wir etwas an der Stromversorgung geändert, um die Ausgangsleistung zu erhöhen. Als wir vom Modell 1 zum Modell 2 übergingen, konnten wir die Ausgangsleistung erhöhen, ohne das Netzteil zu verändern, weil wir die Schaltung ein wenig verändert haben, um den Spannungshub besser zu nutzen und näher an das Maximum des Hubs zu kommen. Beim ersten Modell blieben vielleicht 5 oder 6 Volt des Spannungshubs ungenutzt. Das machte einen Unterschied in der Ausgangsleistung. Aber im nächsten Schritt können wir das nicht mehr machen, weil wir schon sehr nah am maximalen Spannungshub sind. Jetzt werden wir den Transformator und die Kondensatoren im Inneren tauschen, um die Spannung zu erhöhen. Wir werden die Ausgangsleistung von 150 auf 250 pro Kanal bei 8 Ohm erhöhen.
Wir haben jetzt mit der Anniversary Edition angefangen. Aber es sind schöne Sommertage und alle sind im Urlaub. Nichtsdestotrotz haben wir bereits einige Bestellungen erhalten, aber ich denke, im nächsten Monat und in den Monaten danach werden es noch viel mehr sein. Das Ziel ist es, im Oktober mit der Produktion zu beginnen. Je nachdem, wie viele Bestellungen wir erhalten, können wir früher oder später alle Teile einkaufen. Es hängt also davon ab. Aber das Ziel ist, am 20. Oktober anzufangen, weil dieses Datum auch der 20. Geburtstag von darTZeel Audio sein wird, weil wir im Oktober 2004 als eingetragene Firma angefangen haben. All diese Zahlen kommen also zusammen, aber die Anniversary Edition ist nicht wirklich ein komplett neues Produkt, weil wir die bestehende Endstufe verbessern werden. Wir werden auch den Vorverstärker mit einer noch leiseren Phonostufe aufwerten und wir werden die Netzteile im Inneren verbessern. In den alten Netzteilen verwenden wir hocheffiziente Spannungsregler. Aber alle diese Regler haben ihre eigene Gegenkopplung, um Spannungsschwankungen zu kompensieren. Mein Ziel ist es also, eine neue Art der Regelung ohne Gegenkopplung zu entwickeln und diese in den Vorverstärker zu implementieren. Allein das wird einen großen Unterschied in der klanglichen Leistung ausmachen. So viel zur Anniversary Editon.
Dann haben wir noch zwei Einsteigerprodukte, die wir bald auf den Markt bringen werden: Eine kleine Stand-Alone-Phonostufe und einen kleinen Stand-Alone-Streamer/DAC wie den LHC 208, aber ohne Verstärker im Inneren. Er wird kleiner sein, ohne Bildschirm, aber mit einer LED-Anzeige für die Abtastrate und so weiter. So können wir die hohe Qualität beibehalten, realisieren aber einen günstigeren Preis. Wir hatten geplant, diese beiden Geräte diesen Sommer auf den Markt zu bringen – aber es gab wie üblich einige Verzögerungen und vielleicht wird es eher Ende des Jahres oder Anfang nächsten Jahres soweit sein. Ich hatte vor, den Streamer/DAC zuerst auf den Markt zu bringen, aber vielleicht werden wir die Phonostufe zuerst auf den Markt bringen, weil diese kleine Phonostufe zusammen mit einer größeren entwickelt wird, die zu unseren High-End-Tonabnehmern passt.
DS: Und wie hoch wird der Preis der neuen Phonostufe sein?
HD: Ich hoffe, dass der Preis für die neuen zwei kleineren Geräte bei 12.000 bis 15.000 Schweizer Franken liegen wird. Das Problem mit den Schweizer Produkten ist, dass sich viele Leute beschweren: „Eure Produkte werden immer teurer.“ Ja. Aber das liegt nicht an uns, sondern am Schweizer Franken. Der Wechselkurs des Schweizer Frankens ist schlecht für die Euro-Währung. In diesem Juni sind die Preise in Dollar und in Euro zum ersten Mal leicht gesunken, weil diese Währungen gegenüber dem Schweizer Franken etwas stärker waren. Aber das ist sehr selten. Normalerweise ist das Gegenteil der Fall. Die Preise steigen und steigen und steigen. Der Preis für den LHC 208 liegt heute bei 25.000 oder 27.000 Euro, ich weiß es nicht genau. Das Ziel ist es, Einstiegsprodukte fast zum halben Preis zu machen. Für darTZeel sind das wirklich Einsteigerprodukte. Und auf der anderen Seite haben wir auch einen neuen Flaggschiff-Vorverstärker in der Schublade, der besser zu den großen Monoblöcken passen soll. Wir arbeiten schon lange daran, aber es ist nicht einfach, unseren bestehenden Vorverstärker zu schlagen, weil er so gut ist. Es ist auch nicht einfach, einen besseren zu bauen. Wir denken also darüber nach und werden nicht etwas herausbringen, das nicht wirklich besser ist. Wenn das nicht der Fall ist, bin ich nicht der Typ, der sagt: „Das ist neu. Also ist es besser.“ Nein, ich will es auf den Markt bringen, wenn es wirklich besser ist. Das ist nicht einfach, denn der ursprüngliche Vorverstärker verwendet zurm Beispiel einige optische und analoge Bauteile, um die Lautstärke zu regeln, und er ist sehr transparent. Es ist sehr schwierig, das zu übertreffen. Wir arbeiten daran. Der Plan ist auch, einen kleineren Monoblock zwischen dem 108 und dem großen Monoblock herauszubringen, sowohl was den Preis, als auch die Leistung angeht. Wir haben eine ganze Reihe von Projekten. Das Einzige, was uns fehlt, ist die Zeit und das Geld, um mehr und schneller zu entwickeln.
DS: Sind eure 50-Ohm-Eingänge nicht ein Problem, weil die Kunden keine anderen Komponenten haben, die dazu passen?
HD: Ja. Aber wir haben in unseren Geräten ja Cinch-, BNC- und XLR-Anschlüsse. Wenn Du also einen darTZeelVorverstärker und eine Endstufe einer anderen Marke hast oder eben anders herum, kannst Du diese immer miteinander verbinden. Aber es ist keine Frage: Wenn man zwei darTZeel-Geräte mit unseren 50-Ohm-Verbindungen hat und die passenden Kabel verwendet, wird man sofort einen Unterschied hören. Wenn man also zwei darTZeel-Komponenten, die wir Instrumente nennen, mit unserem Kabel verbindet, hat man mehr als nur die Summe der einzelnen Teile, man hat etwas Größeres, weil das Kabel den Instrumenten hilft, mehr zu glänzen.
DS: Was ist der technische Vorteil dieser Verbindung?
HD: Ich habe vor 20 Jahren eine Abhandlung über den Vorteil einer vollständig angepassten Verbindung geschrieben. Ich habe mich für 50 Ohm entschieden, weil eine solche Terminierung bereits vorhanden war. Ich brauchte also kein spezielles Kabel zu entwickeln, weil es bereits welche in 75 und 50 Ohm gab. 75 Ohm wurden in der Digitaltechnik verwendet. Ich wollte keine Verwirrung stiften, also wählte ich 50 Ohm für mich. 50-Ohm-Kabel wurden auch für Telekommunikationsnetze und das Internet verwendet. Wenn sie koaxial waren, kamen sie auch in Messlabors und für Antennen für den Rundfunk zum Einsatz. Damals war fast alles 50 Ohm. Wenn man sich also für 50 Ohm entscheidet, hat man eine breitere Auswahl an Kabeln in dieser Branche. Wenn man sich für 75 Ohm entscheiden würde, hätte man nicht die gleiche Auswahl. Ich habe also meine Abhandlung geschrieben und gezeigt, dass man mit einer Impedanzanpassung von Anfang bis Ende alle Echos im Kabel auslöschen kann.
Viele Kabelhersteller geben an, dass ihre Kabel eine Anstiegszeit hätten. Wenn man eine Anstiegszeit im Kabel hat, liegt das nur an den Echos, denn die Echos gehen hin und her. Wenn man das Bild auf einem Oszilloskop vergrößert, sieht man, dass es sich nicht um eine Flanke handelt, sondern um Stufen. Ich habe das in meiner Arbeit gezeigt. Aber wenn man die Impedanz anpasst, hat man keine Echos und die Rechteckwelle ist ein Rechteck, egal wie groß die Länge des Kabels ist. Das Signal hat am anderen Ende eine Anstiegszeit von fünf Nanosekunden, weil es zeitlich verzögert ist. Die Ausbreitungszeit im Kabel beträgt etwa fünf Nanosekunden pro Meter oder so. Das war's. Als ich den Artikel 2001 in Stereophile veröffentlichte, war das lustig: Alle Kabelhersteller sagten mir, ich sei ein Gauner und würde lügen. Aber es war nur Physik und. Dann sagten sie, dass die Echos nur bei sehr hohen Frequenzen auftauchen. Das ist schon in Ordnung. Aber weißt Du, das menschliche Hörsystem ist ziemlich komplex, und man kann Dinge hören, die man nicht messen kann, ganz sicher. Wenn man Musik mit einer Verbindung mit angepasster Impedanz oder einer ohne hört, kann man den Unterschied sofort feststellen. Sobald die Impedanz angepasst ist, klingt es, als hätte man einen Schleier entfernt: Es ist einfach sauber, kristallklar. Also habe ich beschlossen, alle meine Verbindungen so zu gestalten.
Bei den Lautsprechern ist das anders, denn Lautsprecher haben leider keine konstante Impedanz. Es ist also schwierig, ein passendes Kabel herzustellen, oder man muss das mit einem Netzwerk auf der Rückseite des Lautsprechers machen, um die Impedanz zu kontrollieren. Aber das ist ein bisschen kompliziert, weil man ein solches für jedes Lautsprechermodell individuell anfertigen müsste. Ich werde sowieso bald ein Lautsprecherkabel vorstellen, das auf einem anderen physikalischen Ansatz beruht. Ich mag es nicht, Dinge herzustellen, die ich nicht erklären kann. Schlangenöl ist nicht mein Ding! Ich kritisiere die Leute nicht, die Lautsprecherkabel herstellen: Es gibt viele sehr gute Lautsprecherkabel, aber wir haben keine Erklärung dafür, warum das eine Kabel anders klingt als das andere, weil wir es nicht messen können. Das ist die Herausforderung, die Erklärung dafür zu finden. Ich bin nahe dran an der Antwort.
DS: Meine letzte Frage: Was ist Dein Musikgeschmack?
HD: Zu der Zeit, als ich jung war, habe ich keine französische Musik gehört. Überhaupt nicht. Denn wir waren Teenager – und wir waren Idioten. Französische Musik ist schön, wenn man älter ist, weil man auf die Texte hören kann. Hörst Du jetzt deutsche Musik? Als Du jung warst, hast Du sie vielleicht nicht gehört.
DS: Nicht in meiner Jugend und auch jetzt nicht.
HD: Ich mochte alle englischen und amerikanischen Gruppen, und damals war es Pop/Rock. Wir hörten Led Zeppelin, Deep Purple, Asia, Supertramp, Jethro Tull, Genesis und natürlich Pink Floyd, viele dieser Pop/Rock-Gruppen zu dieser Zeit. Zum Jazz bin ich erst später gekommen, in den späten 90ern. Aber ich habe nicht mit Jazz angefangen, sondern mit Pop und Rock. Meine Eltern hörten keine Musik, also hatte ich keinen Leitfaden für klassische Musik. Meine Mutter mochte es sehr, wenn ich Popmusik spielte: Ich spielte sie sehr laut in meinem Schlafzimmer und sie konnte in der Küche hören, was ich hörte. Dann habe ich ihr ein paar Kassetten für ihr Auto gemacht. So hörte sie meine Musik in ihrem Auto.
Wir hatten nie diese klassische Musikausbildung. Jetzt kenne ich natürlich eine ganze Menge Leute, die klassische Musik mögen. Wenn sie klassische Musik spielen, mag ich sie, ja ich liebe sie sogar. Aber für mich ist es schwierig, eine Platte aus dem Regal zu nehmen und zu sagen, warum ich sie gerne höre. Ich habe keine Ahnung von dieser Musik. Besonders klassische Musik ist für mich kompliziert, weil man nicht einfach Mozart oder Beethoven auswählen kann: Es gibt so viele Sinfonien und jede Sinfonie wurde von so vielen Dirigenten dirigiert, es gibt so viele Versionen aus so vielen Ländern. Für mich ist das eine Welt für sich. Aber ich schätze es, wenn ein Freund, der sich damit auskennt, für mich Vinyl mit klassischer Musik spielt. Nicht nur in der klassischen Musik, sondern auch im Jazz habe ich ein kleines Problem: Ich mag es nicht besonders, wenn nur ein Instrument spielt, weil ich dann einschlafe, weißt Du. Zum Beispiel das sehr prestigeträchtige Köln Concert von Keith Jarrett: Ich kann es mir nicht anhören, weil ich in der Mitte einschlafe, weil nur Klavier gespielt wird. Ich mag es, wenn es mehr als ein Instrument gibt. Auch in der klassischen Musik vermisse ich manchmal die Stimmen. Deshalb höre ich lieber Opern oder Operetten, weil sie für mich etwas Lebendigeres sind als klassische Instrumentalmusik. Sie sind reicher. Bei instrumentaler Musik vermisse ich etwas.
DS: Ich danke Dir vielmals.
HD: Es war mir ein Vergnügen.
Der Vollverstärker Rotel A8 ist ein Gamechanger. Als neuer Einstieg in die preisgekrönte 14er-Serie bietet er ein unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis mit der gewohnt hohen Qualität von Rotel in Klang und Technik – zu einem Preis, der zuvor unmöglich schien.
Mit über 60 Jahren Erfahrung in der Entwicklung und Herstellung hochwertiger Audiokomponenten muss Rotel keine Kompromisse bei der Qualität eingehen. So basiert der als Class-AB-Verstärker konzipierte Rotel A8 auf einem im eigenen Haus gefertigten Hochstrom-Ringkerntransformator und liefert pro Kanal 40 Watt an 4-Ohm- Lautsprecher. Das Ergebnis ist eine Musikwiedergabe mit tiefen, kontrollierten Bässen, einem kultivierten Mitteltonbereich und geschmeidigen Höhen. Die Souveränität der Wiedergabe und die detailreiche und weiträumige Klangbühne täuschen über die Abmessungen des nur 60 Millimeter flachen, handwerklich exzellent verarbeiteten Chassis hinweg.
Drei Cinch-Eingänge und eine Moving-Magnet Phono-Stufe gewährleisten die Kompatibilität mit allen analogen Quellen, einschließlich klassischer Schallplattenspieler. Die Bass-, Höhen- und Balance-Regler auf der Vorderseite ermöglichen eine individuelle Klangabstimmung und machen es leicht, das Hörerlebnis ganz nach Geschmack zu gestalten. Mit der mitgelieferten IR-Fernbedienung kann man das Gerät bequem ein- und ausschalten, die Lautstärke regeln und die Quelle auswählen.
An der Vorderseite befindet sich eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse zum Anschluss eines Kopfhörers. Die robusten Lautsprecheranschlüsse auf der Rückseite akzeptieren Bananenstecker oder Kabelschuhe von einem Paar Lautsprecher. „Rotel investiert kontinuierlich in Produktinnovationen, und der A8 war eine Herausforderung, die von den Ingenieurteams gerne angenommen wurde“, sagt Daren Orth, Chief Technology Officer von Rotel. „Die Möglichkeit, einen leistungsstarken Vollverstärker zu entwickeln, der kompromisslos auf den Einstiegspreis ausgerichtet ist, ist ein Beweis für das Engagement, die Leidenschaft und den Einsatz, den Rotel für alle Musikliebhaber auf der ganzen Welt aufbringt.“
Der Rotel A8 ist in stilvollem Schwarz und elegantem Silber erhältlich. Der empfohlene Verkaufspreis beträgt nur 400 Euro. Der neue Rotel A8 ist ab August bei autorisierten Rotel-Händlern erhältlich.
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Stark und so klein wie möglich lautet meine Übersetzung von Minissimo Forte, dem Namen des Lautsprecher von Crystal Cable aus den Niederlanden. Man sieht ihnen schon an, dass sie etwas Besonderes sind. Zudem ist der technische Aufbau einzigartig und soll ihnen zu bemerkenswerter Musikalität verhelfen.
Das erste Kennenlernen kam für mich bereits auf der HighEnd 2022, als ich im Präsentationsraum der International Audio Holding, zu der die Marken Siltech, Crystal Cable und neuerdings durch Zukauf auch HMS gehören, erstmals den Minissimo Forte begegnete. Es war damals ein Vormodell, vom jetzigen Serienmodell noch ein gutes Stück entfernt, jedoch im technischen Konzept bereits fast identisch.
Die verwandten Marken Siltech und Crystal Cable haben eindeutig ihre Produktschwerpunkte bei ihren weltweit angesehenen Kabeln. Dennoch begrenzt sich der kreative Ingenieur und Musiker Edwin van der Kley Rynveld zusammen mit seiner die Marke Crystal Cable repräsentierenden Ehefrau und Pianistin Gaby Rynfeld nicht auf die Technologie in der Entwicklung und Fertigung von Kabeln. Vielmehr schufen sie und ihr Team schon seit Jahren unter den Markennamen Siltech sowie Crystal Cable sowohl Verstärker als auch Lautsprecher. Dass diese wenig bekannt sind, ist sicher aus dem Renommee der Kabel zu erklären, aber auch, so scheint mir, der Extravaganz der Verstärker und Lautsprecher. Außergewöhnlich in mehrerlei Aspekten ist auch der Minissimo-Forte-Lautsprecher. Erstens ist da die optische Erscheinung. Der zweite Grund liegt in der hier angewandten einzigartigen Technik, die dem Minissimo Forte zu besonderen klanglichen Fähigkeiten verhelfen soll. Diese erlebte ich damals im Mai 2022, als ich mich eigentlich für Crystal Cable und Siltech Kabel interessierte. Ein Paar Minissimo Forte, noch mit ausgelagerter Frequenzweiche, spielte dort im Vorführraum und zog mich mit seiner stimmigen, feindynamischen und unaufdringlichen Spielweise gleich in seinen Bann. Edwin van der Kley Rynveld erzählte mir damals, was er mit diesem auf dem passiven Lautsprecher Arabeske Minissimo aufbauenden Konzept vorhabe und wo seine technischen Besonderheiten lägen und hinführen sollten. Trotz des Umgebungs-Lärms und Rummels war dies damals auf der HighEnd bereits hörbar nachzuvollziehen. Also bat ich um einen Test, sobald die Minissimo Forte in den Handel gelangen.
Da sind wir nun angelangt, und es gibt die Lautsprecher seit einigen Monaten serienmäßig in drei verschiedenen optischen Varianten: Champagne, Fire Glow Red und Matt Black. Auf Wunsch sind auch andere Farben zu bekommen. Wie schon damals auf der HighEnd 2022 zu sehen war, gehört eine separat zu erwerbende Top-Abdeckung zur idealen Ausstattung der Minissimo Forte. Sie nennt sich Scala, ist ein schweres, aus massivem Aluminium in Stufen gefrästes Element, das weniger der Resonanzunterdrückung – denn die hat das aufwändige Gehäuse kaum nötig – als vielmehr der Perfektionierung des Abstrahlverhaltens dienen soll. Warum sie nicht direkt zum Lieferumfang gehört, sondern zum Paarpreis von 1440 Euro separat dazu erworben werden soll, habe ich auf der diesjährigen HighEnd Edwin van der Kley Rynveld gefragt und seine Antwort war plausibel: Sie seien separat entwickelt worden, würden aber möglicherweise zum festen Bestandteil der Minissimo Forte. Später mehr zu deren klanglicher Relevanz. Die Minissimo Forte sind kleinvolumige Lautsprecher, durch Verschraubung fest zu einer Einheit mit einer schwarzen Säule als Ständer verbunden, in dem sich die Frequenzweiche mit ihrer Elektronik befindet. Standfest wird das Ganze durch die große runde Basis in der Farbe des Lautsprecher-Kabinetts. Unter dieser befinden sich unsichtbar vier justierbare Füße zum Austarieren der Einheit. Unten rückseitig an der Säule findet man ein Paar hochwertiger WBT-Anschlüsse und einen 220-Volt-Netzanschluss samt Ein-/Ausschalter.
Ein Stromanschluss, obwohl es sich nicht um einen aktiven Lautsprecher im klassischer Sinne handelt? Und dazu noch mit einer in den Ständer integrierten 150 Watt Endstufe, einem speziellen Hypex N-Core Modul? Ja, denn dieser Verstärker ist Bestandteil einer besonderen Frequenzweichen-Technologie, wie sie bereits in Siltechs mächtigem Symphony System Premiere hatte. Was diese einzigartige Technologie ausmacht, erläuterte mir Edwin van der Kley Rynveld sinngemäß so: „Wir nennen unser Konzept passiv-aktiv, weil sich dieser Weg radikal von DSP-korrigierten aktiven Lautsprechern unterscheidet. Ein DSP korrigiert Fehler bei einer bestimmten Frequenz und ist daher statisch. Unglücklicherweise neigen Lautsprecher bei Musik dazu, ihre Parameter deutlich zu verändern, wodurch die DSP-Korrektur nicht immer perfekt funktioniert. Nach unseren Erfahrungen führt dies sogar dazu, dass der Hörer recht schnell ermüdet, weil das Gehirn diese unlogischen Fehler korrigieren will oder muss, während unser System sehr natürlich funktioniert. Ein passiver Lautsprecher verwendet Kondensatoren, Induktivitäten und Widerstände, um das Frequenzspektrum in zwei oder mehr Teile aufzuteilen. Die Filter sind direkt mit den Lautsprechern verbunden. Diese Lautsprechertreiber haben keinen flachen Impedanzverlauf und sind unterhalb der Resonanz kapazitiv und oberhalb der Resonanz induktiv. Außerdem sind die Resonanzen der Lautsprecher je nach Lautstärke nicht statisch, sondern verschieben sich. Ein passives Filter kann nicht alle diese Veränderungen mitmachen, egal wie gut es konstruiert ist. Es wird unterschiedlich klingen, je nachdem, wie laut gespielt wird. Unsere einfache Lösung ist im ersten Schritt: Wir behalten das gleiche Filter bei, belasten es mit einem Präzisionswiderstand von 4 oder 8 Ohm, und das Filter wird ideal funktionieren. Aber jetzt können wir das Filter nicht mehr direkt mit den Lautsprechern verbinden, da deren Impedanz zu niedrig ist und variiert.
Deshalb schalten wir einen hochohmigen Strompufferverstärker mit niedriger Verstärkung zwischen unser Filter und den Lautsprecher. Unabhängig von den sich ändernden Eigenschaften während der Musikwiedergabe wird das Crossover-Filter immer das Gleiche tun. So klingt die Musik unabhängig von der Lautstärke immer gleich. Es gibt weniger dynamische Kompression, da die Filter nicht mehr mit den Variablen des Lautsprechers belastet werden. Auch die gemessenen Verzerrungen sinken um bis zu 70 Prozent. Zudem verbessern sich die Impulsantwort und der Bass deutlich, sowohl messtechnisch als auch in der subjektiven Wahrnehmung. Jetzt haben wir einen zweiten Vorteil entdeckt: Da wir einen modifizierten Hypex N-Core als Impedanzpuffer verwenden, konnten wir die Filterkomponenten auf kleinere Werte reduzieren, indem wir die Impedanz von 4 oder 8 Ohm auf 16 Ohm erhöhen. Verstärker klingen am besten, wenn die Ströme niedriger sind, und zwar jede Art von Verstärker egal ob digital, Transistor oder Röhre. Denn die Verzerrungen steigen mit dem Strom. Jetzt, wo wir bei 16 Ohm angekommen sind, stellen wir fest, dass wir keine Induktivitäten mehr brauchen, sondern sie durch viel linearere und besser klingende Widerstände ersetzen können. Für ein 12-Dezibel-pro-Oktave-Filter braucht man normalerweise eine Spule plus einen Kondensator und oft einige Korrekturnetzwerke. Bei 16 Ohm können wir zwei sequentielle 6-Dezibel-RC-Filter verwenden, so dass jedes nur einen Widerstand und einen Kondensator benötigt. Der einzige Nachteil liegt im Leistungsverlust von 3 Dezibel, aber wegen unseres Pufferverstärkers ist der Wirkungsgrad trotzdem hoch. Man muss bedenken, dass auch Induktivitäten in üblichen passiven Weichen Verluste haben.
Als nächsten Schritt haben wir das Filter verdoppelt, es zu einem symmetrischen Filter gemacht. Das bedeutet, dass es unempfindlich gegenüber elektromagnetischen Feldern und Erdschleifen ist. Die Kosten sind dadurch leider höher, da wir Silber/Gold- und Silber-Öl-Kondensatoren und hochpräzise Audiograde-Widerstände verwenden. Durch den Pufferverstärker werden die Differenzen zwischen den Treibern verringert, wodurch sich auch die Toleranzen verringern. Das liegt daran, dass der Verstärker nun das Verhalten der Lautsprecher kontrolliert. In unserem Fall sank die Verzerrung im mittleren Frequenzbereich von 0,3 auf sehr niedrige 0,1 Prozent. Die Bassleistung und -qualität hat sich verbessert, da die Gegen-EMK des Tieftöners nicht mehr mit der Frequenzweiche interferiert. Für den Hochtöner trennen wir nun bei 1.400 Hertz. Dies wäre passiv nicht möglich, da die Resonanz des Hochtöners die Kurve des Crossover-Filters im Bass ruinieren würde. Die Toleranz zwischen den Treibern wurde von 0,5 passiv auf jetzt 0,3 Dezibel in unserem passiv-aktiven Konzept reduziert. Für diese Gesamtlösung ist ein weltweites Patent angemeldet.“
Aber auch die Standsäule, das Lautsprechergehäuse und seine Bestückung zeugen von erheblichem Aufwand. Die Treiber der Minissimo Forte sind zwei hochwertige Chassis aus der Illuminator-Linie von ScanSpeak, dem D3004/6640-00, einem 1-Zoll-Beryllium-Kalotten-Hochtöner, und dem 15WU/8741T-00, einem 5,5-Zoll-Papier-Tief/Mitteltöner Diese benötigen wegen ihrer speziellen Beschichtung der Sicken eine längere Einspielzeit. Edwin sprach von 200 Stunden bis zum perfekten Verhalten. Ich habe die Lautsprecher gegenphasig angeschlossen und mit der Front gegeneinander ein paar Tage eingespielt. Das lohnte sich. Eine Frontabdeckung gibt es nicht. Die Illuminator Schmuckstücke muss man auch nicht unbedingt verstecken. Gewünscht hätte ich mir allerdings schwarz eloxierte Schrauben statt solchen aus Edelstahl, damit sie optisch unauffälliger wirken. Das Kabinett besitzt eine ungewöhnliche Form, die gleiche wie die passive Arabesque Minissimo. Dieses Design spielt auch bei der Aufstellung eine Rolle: Es gibt einen linken und einen rechten Lautsprecher. Wichtig ist, den Teil des Gehäuses, der sich sozusagen um den Ständer schlingt, jeweils nach außen zeigen zu lassen und demnach den Teil nach innen, wo der Scala Akustik-Aufsatz am höchsten ist. Das Gehäuse selber ist aus einem einzigen Block einer PU-Aluminium-Legierung gefräst und extrem steif. Im Inneren verhindert die mit Hilfe der kostspieligen Computersoftware Comsol ermittelte, ausgeklügelte MADTM-Lamellen- oder Rippen-Struktur weitestgehend Resonanzen und unterbindet im Zusammenspiel mit einem zusätzlichem Diffusor hinter dem Hochtöner jede stehende Welle. MADTM steht für Multiple Absorption and Dispersion. Mittels Computersimulation wurde auch das spezielle Profil-Design des Bassreflex-Austrittrohrs unten im Gehäuse entwickelt. Am Übergang zum Ständer gibt es eine abgestimmte Vibrations-Entkopplung. Der Ständer aus Aluminium ist laut Crystal Cable selber akustisch so gut wie unauffällig und soll keine Eigenschwingungen erzeugen. Zum Lieferumfang der Fonissimo Forte gehören Stromkabel aus Crystal Cables Diamond-Serie von zweieinhalb Meter Länge. Auch sie haben klanglich ihren Einfluss.
Zu Beginn des Hörtests stellte ich die Minissimo Forte mit etwa gut einem Meter Abstand zur Rückwand frei im Hörraum auf, so, wie ich auch meine Phonar Veritas SE oder die Epsylon Vollbereichs-Bändchen üblicherweise betreibe. Dabei winkelte ich sie leicht zum Hörplatz hin an. Sofort auffällig war eine enorm ausladende Bühne, das Klangbild insgesamt schwächelte aber in den tiefen Tonlagen. Hier fehlte eindeutig Volumen. Also rückte ich die über alles 107 Zentimeter hohen Minissimo Forte inklusive Scala-Top in mehreren Schritten dichter in Richtung Rückwand, bis ich mit einem Abstand von 50 Zentimetern, gemessen von der Gehäuse-Front, die richtige Position fand. Die Tiefenstaffelung wurde dadurch zwar geringer, geriet aber realistisch dimensioniert und vor allem klar umrissen. Der intensivere Grund- und Tiefton sorgte nun für eine stimmige Tonalität. Dabei schafften es die Minissimo Forte, das Klangbild nicht nur räumlich in der Tiefe zu ordnen, sondern auch in der Höhe. In der Breite wuchs es über die Lautsprecherbasis hinaus und zeichnete dabei glaubwürdige Proportionen. Instrumente bekamen authentische Maße und Stimmen erklangen nicht überbreit sondern präzise platziert. Dennoch, das Klangbild in Verbindung mit unterschiedlichen digitalen Quellen gefiel mir nicht hundertprozentig. Denn mein Soulnote A2 scheint hier kein geeigneter Partner. Ohrenscheinlich kollidierten hier tonale Charakteristka, so dass es zu einer leichten Überzeichnung in den oberen Mitten kam, was langes Hören nicht zur Freude werden lässt. Das Phänomen ist nicht sehr ausgeprägt und mag manchem durchaus gefallen. Aber in dieser Preis- und Anspruchsklasse muss alles stimmen. Mein 30 Jahre alter NAD-Verstärker harmoniert da tonal sehr viel besser, ist jedoch hinsichtlich Feinzeichnung und anderem nicht adäquat. Als ich dies Edwin van der Kley Rynveld erzählte, war seine Reaktion in sympathischer Weise verständnisvoll, er vermutete auch ein „mismatch“ und bot mir an, ihren Crystal Cable Cube Integrated zu schicken, einen hochwertigen Vollverstärker in unüblicher, aber eleganter Bauweise.
Im Zusammenspiel mit dem Cube Integrated Verstärker kommt jetzt Freude auf. Nicht nur, dass die tonale Balance nun ausgewogen und musikalisch stimmig wirkt. Vielmehr zeigen die Niederländer nun ihre spezifischen Stärken, die sie vom Gros auf dem Lautsprecher-Weltmarkt positiv unterscheiden. Auffällig ist eine frappierende Feindynamik, die die Details in der Musik präzise abbildet und beleuchtet, so dass Instrumente wie Stimmen nicht nur mit echter und ehrlicher Farbe erklingen, sondern durch ihren Nuancenreichtum bestechen. Die Minissimo Forte begeistern mit einer Auflösung, die sie als allerfeinste Monitore qualifiziert. Das Album Folkocrazy von Rufus Wainwright (Qobuz 96/24) lässt da gleich an mehreren Stellen aufhorchen. Man darf sich bei der Minissimo Forte bei dieser wandnahen Aufstellung, die in den meisten Hörräumen wohl leicht realisierbar sein dürfte, gedanklich schnell von der Vorstellung lösen, dass hier ein kleinvolumiger Lautsprecher spielt. Nicht nur wegen des doch beachtlichen Preises, sondern vielmehr wegen seines musikalischen Auftritts ist der Anspruch hier nicht geringer als bei einem großvolumigen Lautsprecher, der dann womöglich Probleme bei seiner Aufstellung macht. Denn die beiden Minissimo Forte glänzen in allen Disziplinen. Das Frequenzspektrum wirkt nach unten nicht beschnitten, da hier Schnelligkeit und Klangfarbe dafür sorgen, dass der Tiefbass imponiert. Eine Kleinigkeit als Beispiel: Im Rufus Wainright-Song „Going to a Town“, den er mit Anhoni darbietet, ist die Bass Drum beeindruckend plastisch, aber nicht vordergründig zu erleben. Die Minissimo Forte löst das Schlaginstrument so filigran dezent auf, dass man es nicht nur hört, sondern förmlich spürt. Ebenso schön und lebensecht körperlich klingen die vielen unterschiedlichen Stimmen, mit denen Rufus Wainwright auf diesem Album zusammen singt, weil diese Speaker enorm fein auflösen und so den Gesang jedes Interpreten hinsichtlich Klangfarbe und Nuancen exakt differenzieren.
Die Minissimo Forte verwischen nichts, geben Instrumenten und Gesang individuellen Raum und unterstreichen die authentischen Klangfarben. Es fällt leicht zuzuhören, und Edwin van der Kley Rynveld scheint Recht zu haben mit seinem Versprechen, denn ich werde nicht müde zu hören. Dabei darf es auch gerne spät werden und leises Hören zur Pflicht. Kein Problem für diese Lautsprecher! Ich kenne keinen anderen, der seine tonale Balance so zu bewahren in der Lage ist. Es ist egal, mit welchem Pegel Sie die Minissimo Forte musizieren lassen, denn es tut der Ausgewogenheit keinen Abbruch. Bei extrem niedrigen Lautstärken, über die man bei anderen Boxen gar nicht erst redet, weil man längst abgeschaltet hätte und auf Kopfhörer umgestiegen wäre, mag ich sie immer noch hören. Es lässt sich mit Freude feststellen, wie die Minissimo Forte ähnlich erstklassigen Monitoren kleinste Details hörbar machen. Da stellt auch großorchestrale Musik kein Problem dar. Schumanns Symphonien, eine Gesamtaufnahme mit Daniel Barenboim und der Staatskapelle Berlin (Qobuz 96/24), belegen beispielhaft das Auflösungs-Können dieser Lautsprecher. Neben der schönen Räumlichkeit sind die Klangfarben der Instrumente ein Vergnügen. Es scheint mir müßig, die Qualitäten der Minissimo Forte in einzelnen Frequenzbereichen zu beschreiben, da Homogenität und musikalischer Fluss ebenfalls zu ihren überzeugenden Eigenschaften zählt. Nur, weil man's ihnen halt von der Größe nicht zutrauen mag, sei der Tieftonbereich auch in diesem Kontext gelobt. Er gibt dem Orchester das angemessene Volumen und hält sich auch bei tieffrequentem Schlagwerk nicht zurück. Jedes Mehr wäre hier zu viel. Mit dieser Ausgewogenheit reproduzieren die Minissimo Forte die Streicher ebenso klar wie unaufdringlich, von Schärfe keine Spur.
Auch mit dem Beginn von Mahlers Symphonie Nr. 3 mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks lässt sich beweisen, dass die Minissimo Forte im Tiefbass glänzen. Die Hörner im Intro strahlen bei ihrem „Weckruf“ und spätestens bei der Wucht und Präzision des Schlagwerks verliert sich jeder Zweifel an der Tiefton-Potenz, auch wenn ich hier bemerke, dass bei meinen Triangle Grand Concert die Tiefbass-Energie noch mehr aus der Tiefe nach vorn rollt. Je länger ich dieser meisterhaften Aufnahme zuhöre, desto mehr begeistert mich die Feinzeichnung der Niederländer, weil sie mit prächtigen authentischen Klangfarben einhergehen. Und die Dynamik, ob grob oder fein – fantastisch!
Nach längerem Hören mit dem bestens harmonierenden Crystal Cable Vollverstärker bot sich eine andere Verstärker-Option. Mein Freund L. wollte gern mit seinem Soulnote A-1 vorbeikommen und diesen im Vergleich zum A-2 hören. Ich hoffte, mit dem A-1 eine geeignete preisgünstige Kombination zu finden. In Sachen Leistung reichen laut Crystal Cable ja bereits 15 Watt an 16 Ohm, um die Minissimo Forte zu betreiben. Der Hörtest bestätigte unsere Spekulation. Der A-1 ist weniger hochauflösend als sein teurer Bruder und harmoniert mit den Minissimo Forte ganz hervorragend. Aber: ganz so überzeichnend wie mein A-2 noch vor Wochen musizierte, klang die Kombination nun auch nicht mehr. Die weitere Einspielzeit hat hier zu mehr Harmonie geführt. Es ist also Geduld gefragt. Dennoch: trotz des günstigeren Preises qualifiziert sich der A-1 hier als der besser geeignete Partner.
Gemeinsam haben wir uns auch mit dem Scala Aufsatz beschäftigt, und zwar am Crystal Cable Integrated. Die Scala dient nur beiläufig eventueller Resonanz-Unterdrückung. Ihre Existenz begründet sich mit der Optimierung des Abstrahlverhaltens, weil an der Oberkante des Kabinetts nun kein harter Abriss mehr erfolgt. Die Wirkung der Scala ist leicht zu hören und auf Anhieb nachvollziehbar. Mit ihr on top gewinnen die Lautsprecher klar an Hochton-Strahlkraft und bilden dadurch auch den Raum noch tiefer und luftiger ab. Nimmt man die Scala weg, klingt es gar nicht schlecht, jedoch zurückhaltender, weniger glanzvoll und dafür etwas sanfter. In einem stark gedämmten Hörraum, dürften die Scala die Musik aufblühen lassen, in meinem Falle – wenig Dämpfung, aber auch nicht hart oder gar hallig – gefallen die Minissimo Forte auch ohne Scala. Somit ist es gar nicht schlecht, dass die Scala zur Zeit noch als Zubehör angeboten werden. Sie haben so die Wahl, und falsch machen kann man mit diesem einzigartigen Lautsprecher ohnehin nichts.
Gehört mit
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CD-Laufwerk | Wadia WT 3200 |
Streamer | PS Audio BridgeI |
Server | Antipodes Oladra G4 mit Roon |
Switch | Chord Company English Electric 8 |
Reclocker | Mutec M-3+ Smartclock USB |
DA-Wandler | PS Audio Direct-Stream-DAC mit Trafo-Tuning und Plixir Elite BDC Linearnetzteil für die Analog-Platine oder Sonic Frontiers SFD-1 |
Vollverstärker | Soulnote A-2, Crystal Cable CCI, NAD 306, Soulnote A-1 |
Lautsprecher | Phonar Veritas P9.2 SE, Analysis-Audio Epsylon |
Label | Text |
Herstellerangaben
Crystal Cable Minissimo Forte
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Frequenzweiche | Semiaktives symmetrisches Filter zweiter Ordnung mit niedrigem Q |
Innenverkabelung | Crystal Cable Infinite Crystal Silber |
Wirkungsgrad | 95dB/2,83V |
THD | >0,2% |
Impedanz | 16 Ohm |
Maximaler SPL | 105dB |
Frequenzgang | 48Hz bis 38KHz (+/-3dB) |
Bassendstufe-Ausgangsleistung | 150 Watt |
Gehäuse-Ausführungen | Champagne, Fire Glow Red, Matt Black |
Preis (Paar) | Minissimo Forte 24.000 Euro; Scala 1.440 Euro |
Hersteller und Vertrieb
IAH - Crystal Cable
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Anschrift | Edisonweg 8 6662 NW Elst Netherlands |
Ansprechpartner | Werner Kempf |
Telefon | +49 1520 2055552 |
werner@internationalaudioholding.com | |
Web | crystalcable.com |
Hersteller und Vertrieb
IAH - Crystal Cable
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Anschrift | Edisonweg 8 6662 NW Elst Netherlands |
Ansprechpartner | Werner Kempf |
Telefon | +49 1520 2055552 |
werner@internationalaudioholding.com | |
Web | crystalcable.com |
Schon vor der High End hatte ich einen Test von darTZeels Vor/End-Verstärker-Kombination NHB-18S und NHB-108 geplant. Im Ausstellungsraum frage ich dann den Firmengründer Hervé Delétraz nach technischen Details seiner Kreationen. Er schlug vor, sich am Firmensitz und in seinem privaten Hörraum in der Nähe von Genf ausführlich darüber zu unterhalten.
In der ersten Juli-Hälfte war es dann soweit: Wir besuchten darTZeel in Plan-les-Ouates. Die Firma residiert dort in Räumen eines großzügigen Gebäudekomplexes einer Stiftung, deren Mitarbeiter auch Teile der Fertigung für die High-End-Schmiede übernehmen. Aber mehr darüber erfahren Sie von Hervé Delétraz direkt, der sich im folgenden Interview als erfreulich offen und auskunftsfreudig zeigte – egal, ob es um konstruktive Lösungen seiner Elektronik oder Details seiner Vita ging. Ich finde seine Ausführungen so spannend, dass ich mich entschlossen habe, Sie Ihnen so gut wie unbearbeitet und ungekürzt – allerdings ins Deutsche übersetzt – zu präsentieren, aufgrund ihres Umfangs jedoch in zwei Teilen. Doch bevor wir mit dem ersten beginnen, sollten Sie noch erfahren, dass der Firmenname darTZeel ein Kunstwort ist, das Hervé Delétraz aus den Buchstaben seines Nachnamens zusammengesetzt hat, ein Anagramm. Besser lässt sich die Verbundenheit des Entwicklers mit seinem Produkt wohl nicht dokumentieren.
Dirk Sommer: Hervé, wie bist Du zu HiFi gekommen? Normalerweise sagt fast kein Firmeninhaber oder Entwickler, dass er geplant habe, in der HiFi-Branche zu arbeiten. Sie kamen mehr oder weniger zufällig dorthin. Wie ist Deine Geschichte?
Hervé Delétraz: Ich bin 1962 geboren. Mitte der 70er Jahre hatte man nicht viele Freizeitbeschäftigungen, nur Musik, Kino, kein Telefon, kein Internet, was auch immer. Also habe ich gerne Musik gespielt. Angefangen habe ich mit dem Radiohören. Meine Eltern hatten ein Philips-Röhrenradio mit einem alten Plattenspieler, und ich hörte anfangs keine Musik, sondern Geschichten auf Vinyl. Es waren Geschichten wie Märchen oder so. Das hat mir gefallen. Und eines Tages beschloss ich, das Radio, das sich in einer Truhe befand, auszubauen. Also nahm ich es heraus und stellte es in mein Schlafzimmer, wo ich anfing, Radio zu hören. Damals gab es die Langwellensender wie France Inter und Europe 1. In der Nacht gab es Sendungen mit sehr schöner Musik. Und sie sprachen über die Musik und die Musiker, und sie sprachen schon damals über Jazz. Aber ich mochte es nicht so sehr, weil es neu für mich war. Aber ich habe mich daran gewöhnt, diese Musik zu hören.
Mein Bruder, der ernster war als ich, arbeitete im Sommer, um etwas Geld zu verdienen. Er hatte mehr Geld als ich, um sich eine Hifi-Anlage zu kaufen. Er hatte also eine schöne Hifi-Anlage. Also habe ich lange Kabel von seinem Zimmer in mein Zimmer gelegt, um seine Musik über mein Radio hören zu können. Am Anfang war das ganz nett. Er hatte einige japanische Komponenten und Thorens-Lautsprecher, die flachen Paneele, die vor langer Zeit hergestellt wurden und einen Wirkungsgrads von 98 Dezibel hatten. Ich erinnere mich nicht mehr an die Namen der großen Modelle. Sie waren schön, aber mit dem Klang der japanischen Verstärker war ich nicht zufrieden, für mich war er ein bisschen hart und trocken. Dann habe ich angefangen, Revox-Verstärker und andere Revox-Komponenten zu kaufen, weil mir der Klang viel besser gefiel: Er war weicher, schöner, weniger hart. Ich hatte nie das Geld, um mir eine Bandmaschine zu kaufen. Ich hatte also die ganze Anlage von Revox, aber nicht die Bandmaschine. Ich hatte immer die letzte Version, die sie gemacht haben, da ich dann auch im Sommer gearbeitet habe, um Geld dafür zu verdienen. Als ich dann zur Schule ging und 13 Jahre alt war, beschloss ich, Elektronik zu studieren, weil ich diese Dinge mochte. Ich interessierte mich dafür, was im Inneren der Geräte vor sich geht. Also ging ich auf die Ingenieurschule in Genf. 1984 habe ich meinen Abschluss gemacht. Ich bekam mein Diplom als Ingenieur im Bereich der Elektrotechnik. Es hieß auf Französisch „Génie Électrique“. Ich machte mein Diplom in der elektrischen Fakultät mit einer Spezialisierung auf Telekommunikation.
Meine Diplomarbeit bestand darin, einen Verstärker zu bauen. Das hat Spaß gemacht, weil ich damals, 1984, einen digitalen Verstärker gebaut habe, Class-D. Das war schön, weil es keine kompletten Chips gab, also war alles diskret mit integrierten Schaltungen. Man musste seinen eigenen Diskriminator und Komparator bauen, und das war eine Herausforderung. Nach der Schule beschloss ich dann, meinen eigenen Verstärker zu entwickeln, allerdings analog und nicht mehr digital. Es war eine lange, lange, lange Zeit mit Versuch und Irrtum. Dann sagte mein Vater eines Tages zu mir: „Vielleicht wäre es schön, wenn du anfangen würdest, zu arbeiten und einen Job zu haben.“ „Okay, Papa.“
Also begann ich meinen ersten Job bei LeCroy. Ich weiß nicht, ob Du dich daran erinnerst: LeCroy war eine Firma, die digitale Oszilloskope herstellte, und sie waren mit die ersten. Es war ein amerikanisches Unternehmen, aber in Genf hatten sie eine Niederlassung. Und dort gab es einige sehr brillante Ingenieure. Sie entwickelten damals ein neues digitales Oszilloskop, das alle Marken wie Tektronix oder Phillips schlug. Ich habe nur zwei Jahre dort gearbeitet. Dann eröffnete ich mit einem Freund ein Geschäft, um Produkte für die Telekommunikation zu importieren und zu vertreiben. Es ging nicht um Hifi, sondern um Produkte wie Fax- und Kommunikationssysteme. Zu dieser Zeit kamen die Mobiltelefone auf, die man das nordische Mobiltelefon nannte. Es war nicht GSM, es war viel früher als dieses. Aber um die Geschichte kurz zu machen, in den 90er Jahren mussten wir dieses Geschäft aufgeben, weil die Wirtschaft nicht gut lief. Bevor wir aufhörten, wechselten wir in den Computerbereich, und mein ehemaliger Kollege arbeitet immer noch dort. Aber ich wusste nicht, was ich machen wollte.
Dann sah ich eine Stellenanzeige in der Zeitung, in der es um eine Stelle als Beamter bei der Stadt Genf ging. Ich bekam die Stelle und war dafür zuständig, die ersten tragbaren Computer für die 80 Politiker der Stadt Genf zu beschaffen. Ich war für die Auswahl des Computermodells zuständig. Dann wurde ich der „Guru“, denn wenn die Politiker ein Problem hatten, riefen sie mich. Damals hatten wir Windows 3.1 oder 3.1.1. Das ist schon lange her. Ich habe acht Jahre lang für die Stadt Genf gearbeitet, aber meine Leidenschaft wurde immer stärker: Ich wollte Verstärker bauen. Und so habe ich nie aufgehört, über mein Projekt nachzudenken. Ich habe es versucht, ich bin gescheitert, ich habe es wieder versucht und bin wieder gescheitert. So war ich froh, diesen Job in der Stadt zu haben, denn wir mussten am Ende des Monats etwas zu essen haben.
Es hat insgesamt 16 Jahre gedauert, die ich über meinen ersten Verstärker nachgedacht habe. Im Jahr 1999 habe ich einen Prototyp des ersten darTZeel-Verstärkers gebaut, er hieß Model Zero. Er war sehr groß, weil ich nicht wusste, welche Größe ich im Inneren brauche. Also habe ich ihn größer gemacht, als ich brauchte. Jetzt ist er immer noch da und wenn man hineinschaut, ist er fast leer. Als ich den Verstärker zum ersten Mal eingeschaltet habe, hatte ich Angst, dass er in Flammen aufgeht. Aber es war alles in Ordnung. Ich erinnere mich, dass mein Sohn in den Keller kam und ich ihn in den Arm nahm und sagte: „Es funktioniert. Es funktioniert.“ Ich war so glücklich. Das war 1999. Und dann fing ich an, meine erste Schöpfung einfach zu genießen.
Freunde kamen und hörten sich die Endstufe an und sagten: „Du kannst nicht nur eine machen. Du musst eine für mich und für mich und für mich machen. Weil wir sie haben wollen.“ „Okay, Leute.“ Nun, zu dieser Zeit war es ziemlich kompliziert, weil wir nicht all diese modernen Programme hatten, um Zeichnungen und so weiter zu machen. Zu der Zeit hatte ich nicht die Mittel, AutoCAD zu benutzen, aber es gab eine kleine Software zum Entwerfen namens AutoSketch, die von AutoCAD abgeleitet war, aber für Anfänger. Um die Form, die gesamte Elektronik, die Mechanik und alles andere für diesen Verstärker zu entwerfen, habe ich vielleicht zwei bis drei Jahre gebraucht.
DS: Warst Du zu dieser Zeit noch für ein anderes Unternehmen tätig?
HD: Ja. Ich war immer noch Beamter bei der Stadt Genf, und in diesem Job hat man nicht viele Probleme. Die Arbeit ist sicher, und man hat etwas Freizeit. Ich habe diese freie Zeit genutzt, um meine Verstärker zu entwickeln. Und sie waren gut, sie waren wirklich gut. Um das Jahr 2000 baute ich die ersten Verstärker und plante, sie auf einer Messe auszustellen. Aber ich wollte in die USA gehen, denn das schien mir der richtige Ort für uns zu sein. Wenn ich in Genf, in der Schweiz, anfangen würde, wäre es nicht möglich, bekannt zu werden. Also stellte ich 2002 in New York auf der von Stereophile organisierten Show aus. Ich erinnere mich, dass die Ausstellung im Juni im Hilton Hotel stattfand. Ich hatte viele Sachen mitgebracht, um sicherzugehen, dass ich alles habe, außer Lautsprecher, denn die waren zu groß. Zwei wirklich nette Amerikaner boten mir an, zwei Paar Lautsprecher in den Raum zu stellen, ich könnte sie mir anhören und die, die ich lieber hätte, behalten, um meine Vorführung zu machen. Die amerikanischen Jungs waren wirklich nett.
Als ich in den Raum kam, sah ich zwei große Holzkisten. Was war das? Ich wusste nicht, dass sie die Lautsprecher in eine Holzkiste packen. Ich war Lautsprecher in einer Pappschachtel gewohnt. Ich hatte kein Werkzeug, um die Kisten zu öffnen. Ich brauchte einen elektrischen Schraubenzieher. Ich ging in den Flur und jemand lieh mir einen elektrischen Schraubenzieher. Das war wirklich nett. Ich baute die Anlage auf, und es gab eine Menge Leute, die sich mein System anhören wollten. Ich benutzte einen Nagra-Vorverstärker, weil ich damals keinen eigenen Vorverstärker hatte. Und ich hatte auch einen Studietto Goldmund Plattenspieler. Ich habe fast eine Tonne Material dorthin gebracht. Das war unglaublich und es war eine schöne Show. Im Jahr darauf, 2003, hatte ich meinen ersten Vertriebspartner. Ich habe mit ihm in den USA angefangen und er war mehr als 20 Jahre lang mein Vertrieb. Letztes Jahr ist er gestorben, weil er Krebs hatte. Und dann mussten wir einen Ersatz finden. Jetzt haben wir wieder einen neuen Mann in den USA.
Aber alles begann in den USA. Für mich sind die USA einfach der beste Ort für High End, weil die Leute wissen, was es ist. Die können den Unterschied zwischen angeblichem High End und echtem High End erkennen und wissen die Qualität der Produkte zu schätzen. Ich will nicht sagen, dass es in Europa keine solchen Menschen gibt, aber viel weniger. Aber in den USA ist es üblicher, dass sie den Unterschied zwischen Hifi und High End erkennen. Noch heute mache ich meine größten Umsätze in den USA, auch wenn Asien ein ziemlicher Konkurrent ist, weil sie auch viel kaufen. In Asien kaufen die Leute bis her mehr deshalb, weil sie etwas Teures wollen als etwas Gutes. Ja, das ist ein bisschen kurz gegriffen und es ändert sich, aber das war in der Vergangenheit schon so.
DS: Du hast gesagt, dass Du ein Patent für Deinen Verstärker hast. Wofür hast Du es bekommen?
S2: Es ist für die elektronische Schaltung im Audioteil. Man kann das Patent sogar im Internet sehen. Meine Schaltung ist so einfach, dass meine Mutter, als ich den Prototyp gebaut habe, zu mir sagte: „Weißt du, das ist fantastisch, aber du musst es patentieren lassen.“ „Warum Mama?“ „Weil du es nicht benutzen kannst, wenn dich jemand kopiert.“ Ich fragte einen Anwalt, wie ich vorgehen sollte. Er recherchierte in der ganzen Welt, ob jemand eine ähnliche Schaltung gebaut hatte, und fand heraus: Nein. Also konnte ich das Patent anmelden. Meine Arbeit basierte auf der Überzeugung, dass negative Gegenkopplung nicht gut für den Klang ist. Damals las ich über Matti Otala. Er kämpfte gegen die globale Gegenkopplung und hat drei Entwürfe mit sehr geringer Gegenkopplung gemacht. Es war ein Design für Harman Kardon, eines für B&O und eines für Revox. Matti Otala hat die große Endstufe mit den VU-Metern entworfen, die A740. Ich liebe sie. Sie hat kein globales negatives Feedback, aber eine ganze Menge lokaler Feedback-Schleifen, die schneller reagieren. Aber für mich hatte sie immer noch zu viele Stufen, zu viele Bauteile.
Ich habe Matti Otala kontaktiert und wir hatten einige Zeit lang einen Briefwechsel. Und das war sehr schön. Er war zu der Zeit schon recht alt und im Ruhestand. Wir tauschten uns aus und ich erzählte ihm, was ich machen wollte. Er antwortete: „Schön. Super. Mach weiter.“ Ich wollte seine Arbeit nicht stehlen. Ich wollte meine eigenen Forschungen anstellen, und für mich war klar, dass es umso besser ist, je weniger Komponenten im Signalpfad enthalten sind. Also habe ich versucht, alle Stufen meines Revox-Verstärkers zu entfernen, bis er nicht mehr funktionierte, weil nichts mehr drin war. Also habe ich es mit zwei Stufen, drei Stufen, vier Stufen et cetera versucht. Und dann hatte mein erster 108er am Ende drei Stufen: Nur eine Eingangsstufe, eine Verstärkungsstufe und eine Ausgangsstufe und die hatten keine Verbindung über eine Gegenkopplung. Die Eingangsstufe ist unabhängig. Sie besitzt keine Gegenkopplung. Die mittlere Stufe hat eine geringe Gegenkopplung für die Einstellung der Verstärkung, diese ist aber aufgeteilt in eine geringe Gegenkopplung für den positiven Pfad und die für den negativen Pfad. Sie ist also getrennt. Das hilft dem Verstärker, besser auf die Spannung zu reagieren, wenn diese nicht gleich ist. Die Ausgangsstufe ist ein bipolarer Transistorfolger mit einer vollständig offenen Schleife. Viele Leute und auch Konkurrenten sagen, dass ihre Verstärker keine Gegenkopplung haben, aber das ist nicht ganz so. Wenn man sich die Schaltpläne anschaut, gibt es immer eine gewisse Gegenkopplung an einem bestimmten Punkt. Der einzige Schaltplan, den ich kenne, bei dem die Gegenkopplung extrem gering ist, ist mein Entwurf. Das Problem war auch, wie man eine hohe Bandbreite erreichen kann. Denn wenn man keine Gegenkopplung hat, ist die Bandbreite begrenzt, um Stabilität zu erreichen.
In den 90er Jahren war das sehr schön: Ich hatte damals Glück, denn Motorola hatte gerade eine neue Art von Transistoren auf den Markt gebracht, bipolare Transistoren speziell für Audioanwendungen, und ich glaube, ich war einer der ersten, der sie damals einsetzte. Heute verwendet sie jeder. In allen Verstärkern findet man die gleichen Transistoren, den MJL3..., wie auch immer Motorola sie bezeichnete, Sie änderten ihren Namen in Semi und nun ist es nicht mehr Motorola. Aber sie stellen sie immer noch her, Sanken stellt sie her, Toshiba stellt sie her und alle Hersteller stellen sie unter ihrem Namen her. Aber das Original wurde um 1995 von Motorola hergestellt. Und es ist lustig, dass jeder Verstärkerhersteller denselben Transistor verwendet. Ich bin froh, dass ich einer der ersten war, der sie damals verwendet hat, denn diese Transistoren waren gut, weil sie die Verstärkung beibehalten, auch wenn man viel Strom einspeist. Je mehr Strom man einem Transistor entnimmt, desto geringer wird normalerweise die Verstärkung. Man kann nicht alles haben. Mit diesen Transistoren kann man die Verstärkung konstant halten, egal wie hoch der Ausgangsstrom ist. Wenn man also nicht zu viel Strom verbraucht, kann man die Bandbreite erhöhen. Ich mache das und dann geht mein Verstärker ohne Gegenkopplung bis zu 1 Megahertz mit -6 Dezibel.
Warum 1 Megahertz? Das macht angeblich keinen Sinn, weil wir nicht so hoch hören. Aber das Ziel war auch, so wenig Phasenverschiebung wie möglich im Audioband zu haben. Und wenn man weniger als ein Grad Phasenverschiebung an den Frequenzgang-Extremen haben will, braucht man eine Bandbreite, die 50 Mal höher oder niedriger ist. 50 mal 20 Kilohertz ist 1 Megahertz. Wenn man dies erreicht, kann man eine sehr geringe Phasenverschiebung bei 20 Kilohertz und auch im Bass haben. Ich mag keine Gleichstromkopplung, weil sie meiner Meinung nach gefährlich ist. Der Verstärker ist also wechselstromgekoppelt, aber mit einer sehr, sehr niedrigen Grenzfrequenz.
Es ist sehr einfach, einen Verstärker mit einer Rechteckwelle zu testen, denn mit einer Rechteckwelle kann man in den Höhen die Anstiegszeit sehen und in den Bässen kann man sehen, ob das Plateau flach ist, man sieht den Phasenfehler in den Bässen. Und was sehr lustig ist, ist, dass niemand etwas über die Basswiedergabe veröffentlicht. Unsere Verstärker sind bis 20 Hertz recht flach. Da die Phasenverschiebung im unteren Bereich fast nicht vorhanden ist, hat man das Gefühl, dass die Endstufe eine Oktave tiefer geht. Wenn man einen darTZeel-Verstärker an irgendwelche Lautsprecher anschließt, ist der Bass konsistenter, nicht lauter, aber eben präsenter.
Den zweiten Teil des Interviews mit Hervé Delétraz können Sie in einer Woche an dieser Stelle lesen.
Der offene elektrostatische Stax Omega SR-007 Reference MK2 in Verbindung mit dem OTL-Röhren-Treiberverstärker Stax SRM-700T ist ein Klassiker im Bereich der ohrumschließenden Kopfhörer. Es ist Zeit für eine Neubetrachtung dieses Heiligen Kopfhörer-Grals von Stax, jenen japanischen Profis, die nie kurzlebigen Trends nachlaufen.
In einem ist sich Stax zu meiner Freude immer treu geblieben. Sie sind nie auf Marketing-Züge des Wettbewerbs aufgesprungen, sondern haben seit 1960 mit stoischer Gelassenheit immer ihr Ding gemacht. Ihr Ding, das ist die Fertigung von Referenz-Kopfhörern nach dem elektrostatischen Prinzip. Wohlwissend, dass sie die Besten sind. Punkt. Denke ich an HiFi-Kopfhörer, kommt mir zuerst der Name Stax in den Sinn. Das mag auch daran liegen, dass mein allererster Kopfhörer, den ich mir bereits vor ungefähr drei Dekaden kaufte, ein Stax SR-5 Gold BL war. Mit HiFi an sich beschäftige ich mich noch viel länger und rückblickend kommt mir die persönliche Auseinandersetzung mit all den Geräten häufig vor wie die ständige Jagd nach dem Heiligen (klanglichen) Gral. Nach einer Perfektion, die es nicht gibt, nicht geben kann. Oder doch? Jedenfalls gibt es Geräte, die dem Hörer abseits des Perfektions-Kriteriums eine derart tiefe Zufriedenheit vermitteln, dass kein Wunsch nach einer weiteren Veränderung der Gerätschaften mehr aufkommt. Stax-Geräte gehören aus meiner Sicht zu diesem Kreis, insbesondere die hier vorgestellte Kombination Stax Omega SR-007 Reference MK2 und SRM-700T.
Der Omega SR-007 Reference MK2 wechselt für 2850 Euro den Besitzer und verfügt über feste Kabelanschlüsse an beiden Ohrmuscheln, die zu einem insgesamt zweieinhalb Meter langen flachen Kabel zusammengeführt werden. Die einzelnen Leiter sind aus langkistallinem, sauerstofffreien Reinkupfer (PCOCC) gefertigt, weisen eine sehr niedrige Kapazität auf und laufen in einem fünfpoligen Stecker mit vergoldeten Anschlüssen zusammen. Obligatorisch zum Betrieb ist ein passender Stax-Treiberverstärker mit 580 Volt Gleichspannung. Haptisch vermittelt der Kopfhörer aufgrund seines relativ geringen Gewichts von 365 Gramm sowie des lederbezogenen Ohrpolsters ein sehr angenehmes und äußerst hochwertiges Gefühl. Beide Ohrmuscheln sind axial unabhängig voneinander drehbar, so dass sich die festen Kabelanschlüsse der Kopfneigung anpassen können und das Kabel stets senkrecht nach unten weglaufen kann. Das Kopfband lässt sich stufenlos einstellen und auch der Anpressdruck an Kopf und Ohren ist genau richtig, besser kann man den Tragekomfort eigentlich nicht gestalten.
Der elektrostatische Wandler im Omega SR-007 Reference MK2 verfügt über eine deutlich dünnere Membran als die kleineren Modelle im Stax-Portfolio. Hierin liegt ein großer Vorteil, denn je leichter die anzutreibende Masse, desto höher die mögliche Dynamik, jedenfalls in der Theorie. Beim elektrostatischen Prinzip (Kondensatorprinzip) befindet sich der Wandler, also die leitfähige, statisch vorgeladene Membranfolie, zwischen zwei Statoren, die die Folie einem magnetischen Feld aussetzen. Das ist mechanisch also ähnlich dem magnetostatischen Prinzip, allerdings fließt das Audiosignal durch die Statoren und nicht durch die Membran. Leiterbahnen sind beim Stax dadurch obsolet und die Masse der Membran fällt geringer aus, wodurch Impulstreue und Auflösungsvermögen unmittelbar profitieren. Im Umkehrschluss erfordert diese Technik einen aufwendigen und robusten Treiberverstärker mit hoher elektrischer Vorspannung, ein Betrieb an den normalen Kopfhörerausgängen üblicher Verstärker ist nicht möglich.
Ein solcher Treiberverstärker liegt in Form des Stax SRM-700T vor. Der kostet 3950 Euro und ist genau genommen ein OTL-Röhren-Treiberverstärker mit zwei 6SN7 Doppeltrioden. OTL steht für Output Transformer Less, das heißt, die Röhrenstufe verfügt über keinen Ausgangsübertrager zur Kopplung. Nun sind Ausgangsübertrager normalerweise ein notwendiges Übel: Röhren arbeiten konstruktionsbedingt mit hohen Betriebsspannungen und wollen am Ausgang prinzipiell gerne hochohmige Lasten sehen, was zwar nicht besonders gut zu üblichen dynamischen Lautsprechern passt, im Fall von hochohmigen elektrostatischen Kopfhörern sieht das aber schon wieder anders aus. In diesem (hochohmigen) Fall können die Ausgangsübertrager nämlich entfallen. Nur der guten Ordnung halber möchte ich erwähnen, dass es von Stax auch den Treiberverstärker SRM-700S gibt, der technisch vergleichbar, in der Ausgangsstufe jedoch transistorbestückt ist. Der verfügt dann auch nicht über die beiden auffälligen Buckel auf der Gehäuseoberseite „unseres“ röhrenbestückten Modells, welche die Positionen der beiden Doppeltrioden andeuten. Einen tieferen technischen Sinn dafür konnte ich ehrlich gesagt nicht ausmachen, für mich eher ein optisches Gimmick und womöglich gewolltes Unterscheidungsmerkmal zwischen den Modellen SRM-700 “S“ und „T“.
Stax-typisch, und wie zu diesem Preis nicht anders zu erwarten, ist der Treiberverstärker (wie selbstverständlich der Kopfhörer auch) hervorragend verarbeitet. Auf der Vorderseite in der Mitte der Frontplatte befinden sich gleich zwei Anschlüsse für Stax-Kopfhörer der Pro-Serie mit 580 Volt Betriebsspannung, links sitzt der Netzschalter und rechts der Lautstärkeregler mit zwei auf der Achse sitzenden Potis, getrennt für den rechten und linken Kanal. Durch das Verdrehen der beiden recht fest zueinander beweglichen Potis ergibt sich die Balance-Funktion, beim sahnig-leichten Drehen des gesamten Lautstärkereglers ändert sich die Balance also nicht. Das ist technisch sehr clever und erinnert mich einen alten Rotel-Verstärker, den ich einmal besaß. Ansonsten zeigt ein kleines grünes Lämpchen noch an, ob das Eingangssignal via Cinch oder XLR ankommt. That´s all Folks, eine sehr aufgeräumte, übersichtliche und anwenderfreundliche Frontplatte ohne viel Schnickschnack eben, wie man das von den Nippon-Profis kennt. Und schätzt.
Eingangsseitig verfügt der Stax SRM-700T wie gerade erwähnt über einen symmetrischen und über einen unsymmetrischen Eingang, die sich auf der Geräterückseite über einen kleinen Drehschalter umschalten lassen. Das Eingangssignal kann man übrigens auch durchschleifen, als unsymmetrischer Ausgang steht hierfür ein Pärchen Cinch-Buchsen parat. Allerdings handelt es sich um einen echten Bypass-Modus, die Lautstärke lässt sich also nicht regeln.
Der eigentliche Hörtest war für mich ein fast schockierendes Erlebnis – in positiver Hinsicht. Zwar besitze ich den eingangs erwähnten Stax SR-5 Gold BL schon lange nicht mehr, doch dessen Offenheit und Transparenz sind mir bis heute noch im Ohr und Ähnliches erwartete ich in dieser Hinsicht von der Kombi Stax Omega SR-007 Reference MK2 und SRM-700T. Aber das hier war qualitativ wie von einem anderen Stern und, ehrlich gesagt, hätte ich Derartiges von Kopfhörern nicht erwartet: Ein förmlich faszinierendes Auflösungsvermögen gepaart mit einer derart unangestrengten Leichtigkeit hätte ich nicht für möglich gehalten und das ist meiner Erfahrung nach weit jenseits dessen, was man von dynamischen Lautsprechern erwarten kann. Auf Urban Hymns (Virgin, 1997) von The Verve sang Richard Ashcroft mit „Lucky Man“ einen meiner Allzeit-Lieblingssongs derart involvierend und natürlich, dass es schon fast süchtig machend war und ich die Nadel immer und immer wieder in die Anfangsrille dieses Titels setzte. Jeder Anflug von Härte war dem Stax dabei fremd, ein potenzieller Kritikpunkt, der dem elektrostatischen Prinzip ja hin und wieder nachgesagt wird.
Als U2-Fan war für mich in 2023 der Kauf des Albums Songs of Surrender (Island, 2022) genauso obligatorisch wie enttäuschend. Diese müde Neuinterpretation von 40 ihrer eigenen Songs hatte mich bislang wahrlich nicht aus den Socken gehauen. Das Album fiel mir nun eher zufällig wieder in die Hände und landete für die Stax-Hörsessions auf dem Plattenteller. Zu meiner Überraschung war die Wiedergabe mit dem Omega SR-007 Reference MK2 scheinbar eine völlig andere, als ich sie bisher kannte: Stücke wie „Bad“, „Every Braking Wave“ oder „Ordinary Love“ waren plötzlich viel spannender und machten riesigen Spaß. Wieder katapultierte mich das enorme Auflösungsvermögen der Stax-Kombi fast ins Studio, als konnte man dem Entstehungsprozess der im Wesentlichen von Bono und The Edge arrangierten Neuinterpretationen beiwohnen.
Aber auch grobdynamisch war alles im Lot: Stücke wie „Überlin“ des Albums Collapse into now von R.E.M. (Warner Brothers, 2011) und „Man on the Moon“, „Everybody Hurts“ oder „Nightswimming“ (Automatic for the People, Warner Bros. Records, 1992) waren einfach mitreißend. Die Stax-Kombination spielte so sehr aus einem Guss, dass es mir schwerfällt, einzelne Kriterien hervorzuheben. Kritikpunkte oder Schwächen konnte ich jedenfalls keine ausmachen und selbst der Bassbereich ließ keine Wünsche offen, ein Bereich, bei dem Kopfhörer naturgemäß keine Wucht in der Magengegend wie große Standlautsprecher entfalten können. Dennoch: Bei Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ (Yehudi Menuhin, His Master´s Voice, 1985) vermittelten mir ein spielerisch leichter, fast federnder und sehr lebendiger Tiefton eine riesengroße Raumabbildung. Auch das Album Aion (4Ad, 1990) von Dead Can Dance bereitete mit seinen Tracks im Renaissance-Stil mit gregorianischen Gesängen und traditionelleren Liedern mit altertümlichen Instrumenten wie Drehleier oder Dudelsack dank der blitzschnellen, schlackenfreien Wiedergabe im Tiefton eine unglaubliche weiträumige Atmosphäre.
Abschließend bleibt für mich festzuhalten, dass der Stax für mich persönlich in keiner Hinsicht Wünsche offenließ und die Hörsessions wie im Fluge vergingen. Dieser Kopfhörer kann mitreißende Emotionen vermitteln und entzieht sich dabei schlichtweg klassischen HiFi-Kriterien, hier stimmt einfach alles.
Gehört mit
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Phonovorverstärker | Pro-Ject Phono Box S2 Ultra mit Pro-Ject Accu Box S2 |
Plattenspieler | Pro-Ject Debut PRO + Plattenpuck PRO |
Tonabnehmer | Pro-Ject Pick it PRO |
Zubehör | Pro-Ject Phono NF-Kabel, Connect-it RCA-E |
Möbel | Hi-Fi Racks Ltd |
Herstellerangaben
Stax Omega SR-007 Reference MK2
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Geräteart | offener Kopfhörer, elektrostatisch, ohrumschließend |
Frequenzgang | 6Hz-41kHz |
Wirkungsgrad | 101db/100Veff |
Max. Schalldruck | 118dB |
Impedanz | 170Ohm |
Betriebsspannung | 580V/DC |
Elektrostatische Kapazität | 94pF |
Anschlusskabel | Länge 2,5m, nicht abnehmbar |
Farbe | schwarz |
Gewicht | 365g (ohne Kabel), 512g (mit Kabel) |
Preis | 2850 Euro |
Herstellerangaben
Stax SRM-700T
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Geräteart | OTL-Röhren-Treiberverstärker |
Röhren | 2x 6SN7 Doppeltrioden |
Eingänge | 1x symmetrisch, 1x unsymmetrisch |
Ausgänge | 2 Kopfhörerausgänge, 1 unsymmetrischer Ausgang (RCA) |
Frequenzgang | 1Hz-100kHz |
Verstärkung | 60dB |
Klirrfaktor | 0,01% (bei 100Veff Ausgangsspannung und 1kHz) |
Eingangsimpedanz (symmetrisch) | 2x 50kOhm |
Eingangsimpedanz (unsymmetrisch) | 50kOhm |
Maximale Ausgangsspannung | 340Veff bei 1kHz |
Betriebsspannung Kopfhörer | 580V/DC |
Leistungsaufnahme | 54W |
Maße B x H x T | 240 x 103 x 393mm |
Farbe | silber (Front) / schwarz (Gehäuse) |
Gewicht | 5,7kg |
Preis | 3.950 Euro |
Vertrieb
ATR - Audio Trade
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Anschrift | Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH Schenkendorfstraße 29 D-45472 Mülheim an der Ruhr |
Telefon | +49 208 882660 |
email@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
Das italienische Unternehmen Ubsound, das weltweit in über 65 Ländern vertreten ist, bringt anlässlich seines 13-jährigen Bestehens die neuen handgefertigten Fullrange-Standlautsprecher F85 auf den Markt, die außergewöhnliche Leistungen versprechen. Diese Serie wird die aktuelle Produktpalette der Marke ergänzen.
Ungefähr zwei Jahre Forschung und Entwicklung flossen in die Entwicklung dieses Modells, mit vielen Prototypen und hunderten von Tests in reflexionsarmen, halbschalltoten und häuslichen Umgebungen. Die F85-Serie ist die Speerspitze der Ubsound-Philosophie, die im Laufe der Jahre akustische Natürlichkeit ohne Frequenzweichen zu ihrem Aushängeschild gemacht hat. „Wir sind stolz darauf, diesen einzigartigen Lautsprecher entwickelt zu haben, der das Zeug dazu hat, bald als der beste Fullrange-Standlautsprecher aller Zeiten zu gelten. Wir haben zusammen mit unseren Ingenieuren und Designern intensiv an den drei Problemen gearbeitet, die mit den üblichen mit Fullrange-Lautsprechern auf dem Markt verbunden sind. Ich meine zunächst die Belastbarkeit, bei der wir eine sehr hohe Leistung von 5 bis 250 Watt bei einer Impedanz von 8 Ohm und einer Empfindlichkeit von 90 Dezibel erreicht haben, so dass die F85 ein erstaunlicher Lautsprecher für viele Verstärker sein kann. Die zweite Hürde, die es zu überwinden galt, war der Frequenzgang, der in der Regel bei Breitbandlautsprechern immer begrenzt ist, aber wir haben es geschafft, die Dynamik mit einer sensationellen und kohärenten Klangbühne im Detail zu verbinden, die präzise, aber nicht zu analytisch ist und sogar 26 Hertz im Tieftonbereich und 22 Kilohertz im Hochtonbereich erreicht. Damit sind alle Beschränkungen, die normalerweise mit Breitbandlautsprechern verbunden sind, aufgehoben. Schließlich war die Designphase sehr intensiv und es wurden nur wenige Feinheiten ausgewählt: Wir haben akribisch dara gearbeitet, das Konzept eines Luxuslautsprechers als elegantes Accessoire in den prestigeträchtigsten Hörumgebungen bestmöglich zu kontextualisieren“, erklärt Marzio Gasparro,CEO der Ubsound-Gruppe.
Die handgefertigten Fullrange-Lautsprecher F85 sind in einem einzigen eleganten Finish erhältlich, der Lackierprozess entspricht dem in der Automobilindustrue. Die reflektierende, glänzend lackierte, modische schwarze Farbe ist so außergewöhnlich, dass sie das klassische Klavierlackschwarz in der Audiobranche sowohl optisch als auch haptisch übertrifft. Das Modell F85 kann ab sofort mit einer Vorlaufzeit von 10 bis 12 Wochen für die Produktion bestellt werden und ist auf den internationalen Märkten zu einem Preis von 30.000 Euro pro Paar erhältlich. Die erste Charge ist bereits in Produktion und wird in Kürze fertig sein, um die ersten Anfragen unserer internationalen Wiederverkäufer zu erfüllen.
„Natürlich ist der Einsatz von italienischen Fachkräften und hochwertigen Rohstoffen für ein vollständig handgefertigtes Produkt sehr kostspielig, aber es ist eine Entscheidung, die mit unserer Philosophie in Bezug auf die Exzellenz des echten Made in Italy verbunden ist, die wir mit diesem Modell in jedem einzelnen Teil einschließlich der exklusiven vergoldeten hinteren Anschlussstecker, dem konischen Bassreflex-Horn, den Treibern, den abnehmbaren magnetischen Schutzgittern mit einem speziellen akustisch Design, auf die Spitze getrieben haben. Dazu kommen die internen schallabsorbierenden Materialien gemäß unserer exklusiven HDNSS-Audiotechnologie, die interne Beschichtung des Holzes, die speziellen Gummigel-Kupplungsfüße und die internen, vollständig von Ubsound hergestellten, hochwertigen Kabel. Mit anderen Worten, vielleicht haben wir die besten Breitbandlautsprecher aller Zeiten geschaffen, die sich an kompetente Audiophile richten, die Schönheit, echtes Made in Italy und vor allem den maximalen Ausdruck von High-Fidelity-Klangnatürlichkeit lieben, ohne elektroakustische Hindernisse auf einem direkten Weg vom Verstärker zum Treiber. Alles Eigenschaften, die wir gerne als einfache Leidenschaft für perfekten Klang und echte italienische Klasse definieren“, schließt Marzio Gasparro.
Herstellerangaben
Ubsound F85
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Ubsound Group ist ein italienisches Unternehmen, das sich auf Audioprodukte spezialisiert hat und 2011 in Mailand gegründet wurde. Das Kerngeschäft des Unternehmens konzentriert sich auf hochwertige, handgefertigte Premium-Lautsprecher, die in Mailand entworfen und in Italien hergestellt werden. Ubsound investiert den Großteil seiner Ressourcen in Forschung und Entwicklung, mit einer tiefen Leidenschaft für Audio seit 2011.
Internetadresse: www.ubsound.com
Immer mehr Hersteller und Vertriebe verewigen ihre Besuche bei Hifistatement auf Handy-Fotos, um diese dann in den sogenannten sozialen Medien zu posten. Ähnliches haben wir nicht geplant, aber manchmal ist es wirklich schade, dass Sie nicht sehen können, was gerade im Hörraum passiert. Den Aufbau des J.Sikora haben wir für Sie dokumentiert.
Dabei war eine solche Foto-Story gar nicht geplant. Es sollten nur einge Fotos zur Garnierung des Test entstehen. Doch es wurden viel mehr. Als wir schließlich erkannten, dass damit faktisch der gesamte Aufbau optisch protokolliert wurde, beschlossen wir Ihnen die Bilder nicht vorzuenthalten. Aber Bedenken, Sie müssten in Zukunft auf Helmut Baumgartners hochaufgelöste, ebenso ästhetische wie informative Fotos aus unserem Studio verzichten, sind nicht angebracht – auch nicht für den anstehenden Test des J.Sikora Reference-Laufwerks mit den KV12-Max-Tonarm und dem Top-Tonabnehmer von Aidas, dem Mammoth Gold. Um Überschneidungen damit zu vermeiden, werden wir hier auf erläuternde Bildunterschriften verzichten und lediglich zeigen, wie Robert Sikora, der Geschäftsführer der Firma, und Adam Niezbecki, sein Stellvertreter, das Analog-Monument auf der Krion-Basis des Artesania-Rack in meinen Hörraum aufgebaut und präzise justiert haben. Es ist geplant, dass Sie spätesten in sechs Wochen den Test in der gewohnten Form an dieser Stelle finden können
Vertrieb
LEN HIFI
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Anschrift | Exklusive Musiksysteme Björn Kraayvanger Herkenweg 6 47226 Duisburg |
Telefon | +49 2065 544139 |
Mobil | +49 176 64772261 |
info@lenhifi.de | |
Web | www.lenhifi.de |
Die beiden Streamer im Programm von Ideon Audio, der Absolute Stream sowie der Eos Stream werden ab sofort mit einem integrierten Roon Core sowie einer 4 TB SSD ausgeliefert.
Der Eos Stream war dem einen oder anderen Musikfreund zu hell. Standardmäßig kann der Benutzer des Eos DAC nun die Displayhelligkeit zwischen zwei Optionen wählen: normale oder niedrige Helligkeit. Auf Wunsch bietet Ideon auch die Möglichkeit, das Display vollständig auszuschalten. In diesem Fall sind die Optionen normale Helligkeit und vollständiges Ausschalten, beides vom Benutzer umschaltbar.
Der Eos DAC, der high-endigen Anspruch mit Bezahlbarkeit vereint, wurde aufgrund im Praxisbetrieb gewonnener Erfahrungen auf Alltagstauglichkeit hin optimiert. Den ursprünglich sehr hohen analogen Ausgangspegel verträgt nicht jeder Verstärker. Jetzt bietet der Eos DAC die Option eines hohen und normalen Ausgangspegels, um sich auf unterschiedliche Verstärkereingänge anpassen zu lassen und das volle Potenzial des DAC und des Verstärkers auszuschöpfen. Im Hochpegelbetrieb liefert er 4,4 Volt rms bei 0 Dezibel, während der normale Pegel 2,2 Volt rms bei 0 Dezibel beträgt. Dies ist standardmäßig über einen Schalter auf der Rückseite des Eos DAC wählbar.
Das neue LAN-Kabel Electra wird zu 100 Prozent im eigenen Haus bei Ideon gefertigt. Die Herstellung eines Kabels dauert mehr als zwei Tage. Ideon kombiniert Leiter, Steckverbinder und hervorragende dielektrische Materialien, um die beste Datenübertragung über Ethernet-Netzwerkverbindungen zu erreichen.
Weiterhin lebenslange Gewährleistung bei über CM-Audio erworbenen Produkten: Die Ausfallraten geben keinen Anlass, daran irgendetwas zu verändern, sagt Torsten Fink, Geschäftsführer von CM-Audio Neuss. „Die extrem hohe Basisqualität in Verbindung mit dem modularen Aufbau schließt Ausfälle nahezu vollständig aus.“
Vertrieb
CM-Audio - Flöter Technology Service
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Ansprechpartner | Torsten Fink |
Anschrift | Kölner Straße 46 41464 Neuss |
Telefon | +49 2161 6782451 |
info@cm-audio.net | |
Web | www.cm-audio.net |
Der B&T Hifi Vertrieb freut sich, das mit Spannung erwartete Atalante Ebony Finish der Elsässer Lautsprecherspezialisten Revial Audio vorzustellen, die neueste Ergänzung der renommierten Atalante-Serie.
Das Atalante Ebony Finish, das als Reaktion auf zahlreiche Anfragen entwickelt wurde, strahlt einen eleganten und unauffälligen Luxus aus und erscheint bei schwachem Licht fast schwarz. Bei hellerem Licht tritt das dunkelrote Holzmaserungsmuster hervor und verleiht dem Gehäuse einen hochwertigen Touch. Die exquisite Furniertextur verstärkt sowohl die optische Attraktivität als auch das taktile Erlebnis, während die dunkel thematisierten Logos auf der Front und der Seite ein zusammenhängendes, raffiniertes ästhetischen Bild bewahren.Das Atalante Ebony Finish ist für alle Modelle erhältlich, einschließlich Atalante 3, 4 und 5.
Die Atalante-Serie repräsentiert den Höhepunkt der Ingenieurs- und Designphilosophie von Revival Audio. Bekannt für ihre unvergleichliche Klangqualität und atemberaubende visuelle Attraktivität kombiniert die preisgekrönte Atalante-Serie fortschrittliche Audiotechnologie mit herausragender Verarbeitungsqualität, um ein außergewöhnliches Hörerlebnis zu schaffen.
Revival Audio, gegründet von leidenschaftlichen Branchenexperten, widmet sich der Herstellung hochwertiger Audioprodukte mit einem Engagement für Exzellenz und Innovation. Mit tiefem Respekt für das Audioerbe und einem Fokus auf sorgfältiges Design und Ingenieurwesen liefert Revival Audio durch seine Produkte Klangqualität und ästhetische Anziehungskraft auf höchstem Niveau.
Vertrieb
B&T hifi vertrieb GmbH
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Anschrift | Hauptstr. 14 40699 Erkrath |
team@bthifi.com | |
Web | www.bthifi.com |
Der Galder, das bisherige Top-Laufwerk der dänischen Analog-Manufaktur, war an dieser Stelle bereits Thema eines Tests und der Odin-Tonarm sogar schon zweimal. Jetzt hat Johnnie Bergmann von beiden eine „Signature“-Version vorgestellt, die ich mir nach all den positiven Erfahrungen mit seinen Komponenten natürlich nicht entgehen lassen wollte.
Wer die von Johnnie Bergmann entwickelten und, wie sich bei einem Besuch in seiner Firma zeigte, auch zum aller größten Teil selbst fertigten Produkte kennt, weiß, dass alle seine Tangential-Tonarme ebenso luftgelagert sind wie die Teller seiner Laufwerke. Letztere schweben auf einem dünnen Luftkissen, wodurch das Lager in der Vertikalen entlastet wird. Außerdem soll das Luftkissen eine gute Entkopplung von der Stellfläche bewirken. Horizontal werden die Teller durch eine Stahlachse geführt, die in einer Buchse aus einem sehr reibungs- und verschleißarmen Polymer läuft. Das einzige Modell, bei dem der Teller auch seitlich durch Luftdruck geführt wurde, war der Sleipner, den ich vor zehn Jahren näher kennenlernte und noch immer für eines der besten gänzlich berührungslos gelagerten Laufwerke überhaupt halte. Das Modell wurde leider schon vor Jahren eingestellt.
Das Wichtigste zur Konstruktion des Galder im allgemeinen – die Luftlagerung des Tellers in der oben beschriebenen Weise – ist ja schon gesagt. Für alle, die den entsprechenden Test nicht gelesen haben, sei angefügt, dass die Motorbasis vom eigentlichen Chassis getrennt ist und beide aus einem vollen Aluminium-Block gefräst und ihre Oberflächen abschließend pulverbeschichtet wurden. Die Verbindung zwischen Chassis und Motorbasis stellt eine zehn Millimeter starke Aluminium-Bodenplatte her. Die beiden Aluminiumteile sind miteinander verschraubt, berühren sich aber nicht direkt, da zwischen Motorbasis und der Bodenplatte Entkopplungselemente montiert sind. Die Motoreinheit bietet auch Platz für die Bedienungselemente: zwei große Tasten zum Start des Laufwerks mit 33⅓ oder 45 Umdrehungen pro Minute und zwei kleine Taster zur Geschwindigkeits-Feineinstellung. Beim ersten Druck auf eine der großen Tasten startet der Kompressor, beim zweiten dann der Motor, der durch abermaliges Betätigen der entsprechenden Taste gestoppt wird. Nach zwei Minuten schaltet sich der Kompressor dann automatisch aus. Wie bei all seinen Laufwerken hat Johnnie Bergmann auch beim Kompressor des Galder viel Wert darauf gelegt, dass er möglichst geräuscharm arbeitet, so dass man ihn bedenkenlos im Hörraum unterbringen kann. Das hat bisher überzeugend geklappt und ist auch beim Galder Signature nicht anders.
Was sind dann die Unterschiede zwischen dem „normalen“, nun „Galder Classic“ genannten Laufwerk und dem Galder Signature? In einer kurzen E-mail führt der Entwickler aus, dass einige der Aluminium-Teile des bekannten Modells beim Signature durch solche aus Edelstahl ersetzt worden seien. Der nun zweiteilige Teller bringe 36 Kilogramm auf die Waage und sei damit dreimal schwerer als der des Classic. Auch die drei höhenverstellbaren Füße, in deren Innerem jeweils drei kleinere Keramikkugeln Kontakt zu einer größeren herstellen, würden beim Signature aus rostfreiem Stahl gefertigt. Eine größere Armplatte beim Signature mache die Verbindung des gesamten Tonarms mit dem Galder-Chassis steifer und stärker. Durch diese Änderungen bekomme der Signature einen volleren und transparenteren Klang, der lebensechter sei. Aus kosmetischen Gründen würden natürlich auch die Drucktasten und das Firmenlogo auf der Frontseite des Signature aus Edelstahl hergestellt.
Die größere Armplatte erlaubt es, wahlweise zwei Cinch- oder eine DIN-Buchse für das Tonarmkabel zu montieren. Beim Classic ist nur die Installation der fünfpoligen Buchse möglich. Bei einem Tangential-Tonarm muss der Überhang null sein, hier soll die Nadel des Tonabnehmers sich ja auf einer Tangente bewegen. Um dies bei Abstastern mit unterschiedlichen Abstand zwischen Nadelspitze und Befestigungsbuchsen sicherzustellen, bietet der Odin-Arm keine Langlöcher im Headshell, sondern die Möglichkeit, die mit dem Chassis verschraubte Armplatte und die eigentliche Armbasis nach dem Lösen von zwei Schrauben gegeneinander zu verschieben. Dies muss beim Odin Signature nun nicht mehr per Hand gemacht werden. Johnnie Bergmann hat der Edelversion seines Arms nun eine Einstellschraube dafür spendiert: Auch einen „klanglichen Hochkaräter“, wie ich den Odin damals nannte, kann man noch besser machen.
Auch wenn ich schon öfter einen Odin justiert habe, freute es mich, dass Johnnie Bergmann und sein Vertrieb Werner Obst mich nach der High End besuchten, und der Schöpfer des Signature sein Ausstellungsmodell bei mir aufbaute – nicht nur, weil diese neue Variante 62 Kilogramm schwer ist. Da ist die Krion-Basis des Artesania Racks genau der richtige Standort für das Schwergewicht. Johnnie Bergmann installierte dann das Lyra Etna im Odin Signature, da es schon beim Vergleich des Magne ST mit dem Odin ganz hervorragend mit letzterem harmonierte. Es vermittelt einem einfach ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass ein System perfekt im Arm justiert ist. Und wer könnte das besser als der Entwickler des Tonabnehmers respektive des Tonarms?
Nach einem kurzen Funktionstest kam der Signature dann aber eher sporadisch zum Einsatz, unter anderem beim Test des E.A.T. E-Glo 2. Aber es standen noch die Beschäftigung mit der WestminsterLab Monologue sowie die mit dem DS Audio W3 an, und bei den dafür nötigen System- und Armumbauten hantierte ich lieber mit besser vertrauten Komponenten. Darüber hinaus wollte ich um keinen Preis Johnny Bergmanns Einstellungen am Odin Signature verändern. Außerdem hatte ich bei aller Begeisterung für die dänischen Analog-Pretiosen noch immer kleinen Vorbehalt gegen die Laufwerke: Ich habe gewiss schon häufiger geschrieben, dass ich kein Freund der Vakuum-Ansaugtechnik für Schallplatten bin. So schön es ist, leicht verwellte oder schüsselförmig gebogene LPs plan auf den Teller zu bekommen, so groß ist die Gefahr, dass auf der nicht gespielten Seite der LP etwa vorhandene Staubpartikel in die Oberfläche respektive in die Rille gedrückt werden.
Wie groß die Gefahr der Beschädigung für die Platte ist, hängt natürlich auch davon ab, wie hoch der Unterdruck ist, der die LP auf den Teller saugt. Schon bei den Tests der bisherigen Laufwerke hatte ich den Eindruck, dass Johnnie Bergmanns Konstruktion hier relativ moderat zu Werke geht: Auch wenn es bei keiner Platte Probleme gab, sie zu „glätten“, konnte man den Puck, der das Mittelloch um die Tellerachse luftdicht verschließt, mit sehr geringem Kraftaufwand von der Platte nehmen, ohne das Vakuum auszuschalten. Noch wichtiger ist aber penibelste Plattenhygiene. Seit mir dabei die ungemein benutzerfreundliche Degritter Mark II zur Hand geht, gebe ich mir dabei deutlich mehr Mühe. So habe ich jede LP gewaschen, bevor ich sie vom Signature auf dem Teller fixieren ließ. Nach diesem Prozedere habe ich der Plattenansaugung auch frei von Bedenken meine Lieblingsscheiben anvertraut. Zu denen gehört seit einer Zeit Carla Bleys Life Goes On. Schon die ersten Töne des Flügels im Auditorio Stelio Molo, einem großen Saal, machen die enormen Fähigkeiten der Lyra/Bergmann-Kombination deutlich. Mir war vorher klar, dass das Etna kein Kind von Traurigkeit ist, aber dass es einen mit den passenden Spielpartnern akustisch an einen so großen, luftigen Aufnahmeort versetzen kann, ist mir neu und geht auf Rechnung des Galder & Odin Signature.
Dass Steve Swallows verstärkte akustische Bass-Gitarre – hier ist unter anderem eine Ampeg-Box mit im Spiel – auf dieser Scheibe für seine Verhältnisse ungemein fett und druckvoll rüber kommt, habe ich bei der Erwähnung des Albums gewiss schon häufiger angemerkt. Aber weder vom High-Res-File noch von der LP besaß der Fünfsaiter zuvor soviel Schub. Auch die Transienten von Flügel und Saxophon kamen denen eines Live-Events sehr nahe. Gut, eine überschäumende Spielfreude zeichnet das Lyra Etna bekanntlich aus, aber so beeindruckend habe ich es in dieser Disziplin bisher nicht gehört. Galder & Odin wirken auf das Etna wie ein Turbo. Hätte ich mir nicht vorgenommen, technische Besonderheiten besser nicht speziellen klanglichen Aspekten zuzuordnen, würde ich spekulieren, dass die Fixierung der Platte auf dem Teller und seine extrem hohe Masse für diese unglaubliche Wucht der Wiedergabe verantwortlich sind.
Ich bin eigentlich kein Freund elektronisch erzeugter oder verfremdeter Tieftöne. Seit der Begegnung mit Bugge Wesseltoft und seiner mit viel Elektronik umgesetzten Kompositionen beginnt meine Ablehnung aber ein wenig zu bröckeln. Eine meiner letzten Vinyl-Neuerwerbung ist Space Sailor der Band Rymden, in der neben Bugge Wesseltoft auch Dan Berglund an Kontrabass und Electronics sowie Magnus Öström an Drums, Percussion und ebenfalls Electronic zu hören sind. Die beiden letzteren waren bis zum Unfalltod des Namensgebers auch Mitglieder der Esbjörn Svenson Trios. Beim Beginn von „The Life and Death Of Hugo Drax“ setzt ein so fetter und – gewollt – verzerrter Kontrabass ein, dass ich erst einmal erschreckt die Lautstärke zurückdrehe.
Nachdem dann klar ist, dass diese Sounds nicht auf einen Fehler bei der Abtastung der Scheibe hinweisen, sondern von den Musikern so beabsichtigt sind, fahre ich den Pegel wieder hoch und schiebe den Arm zurück in Richtung Einlaufrille: Mit Etna, Bergmann Signature und den Børresen 05 SSE lässt sich das Spektakel wirklich genießen: ein Bad in tieffrequenten Wogen. Auf „Söndan“ begleitet fast schon subsonisches Grollen tiefe Trommeln und eine schlichte, ruhige Melodie auf dem teils verfremdeten Flügel oder einem elektronischen Tasteninstrument: Die Musik von Rymden ist überaus spannend und abwechslungsreich und fasziniert nicht nur wegen der klanglichen Sensationen, die dank des Bergmann Signature besonders intensiv erfahrbar sind. Ich freue mich schon jetzt auf die übrigen drei Plattenseiten, für die ich aber erst nach der Fertigstellung dieses Texts Zeit finden werde.
So langsam wird es Zeit, die ein oder andere Testplatte aufzulegen, und eine nicht ganz so oft verwendete ist Jonas Hellborgs Elegant Punk, die sich wegen der famosen Bassfähigkeiten des Galder & Odin Signature ja geradezu aufdrängt. „Drone“ und das folgenden „Little Wing“ habe ich zuvor nie so sauber und dennoch ungemein dynamisch und druckvoll gehört. Der imaginäre Raum und die Fülle an Details machen die Scheibe mal wieder zu einem Hochgenuss, aber, wenn mich die Erinnerung nicht täuscht, gibt es hier in allen Disziplinen noch einen Tick mehr als je zuvor, woran der tiefschwarze Hintergrund einen nicht unbeträchtlichen Anteil hat.
Wenn es früher während eines rein privaten Tests einmal ein wenig Klassik sein sollte, habe ich dafür Mussorskys Bilder einer Ausstellung und daraus „Die Hütte der Baba Yaga“ und „Das große Tor von Kiev“ mit dem Chicago Symphony Orchester unter Carlo Maria Giulini gespielt – eine Testplatten-Empfehlung eines damals einflussreichen Hifi-Magazins. Aber warum sollte ich mich damit begnügen, wenn nun im Regal direkt daneben das Reissue der LSC-2201 mit demselben Orchester unter Fritz Reiner steht? Das verwöhnt mit einer Fülle warmer Klangfarben, wuchtigen Pauken weit in der Tiefe des Aufnahmeraums, einer Dynamik und einem Drive, die auch einen Jazzfan nicht regungslos und unbeteiligt im Hörsessel sitzen lassen und – ja, auch wenn ich beginne Sie damit zu langweilen – einem überaus soliden Tieftonfundament. Hinzu kommt, dass Etna und Signature so gut wie keine Rillengeräusche zu Gehör bringen und sich die Musik ansatzlos vor einer fast völligen Schwärze entwickelt: einfach großartig!
Zum Schluss lege ich noch eine weitere LSC auf: Aus der Numero 2322, Schostakowitschs Ballet Das Goldene Zeitalter mit dem London Symphony Orchestra unter Jean Martinon wähle ich die vertraute „Polka“. Als erstes fällt auf, dass zu Beginn keine rumpelnden Nebengeräusche stören. Die sind auf der Gold-CD-Version deutlich zu vernehmen, wurden bei der analogen Überspielung aber so gut wie komplett entfernt. So kann man ungestört in den breiten und tiefen Aufnahmeraum hineinhören und sich über die farbige Instrumentierung freuen. Dank der hohen Auflösung der Kette ist auch jederzeit der eher leise Beitrag der Perkussionisten hinten links im Raum zu verfolgen. Aber genug mit der audiophilen Erbsenzählerei: Mit Etna und dem Bergmann Signature macht diese Einspielung richtig Spaß!
Da braucht man keinen Galder & Odin Classic zum direkten Vergleich, um sicher zu sein, dass die Signature-Variante der bessere Plattenspieler ist. Alle, denen druckvoller, schneller und präziser Tiefbass so wichtig ist wie mir, dürften am Galder & Odin Signature sowieso nicht vorbeikommen. Johnnie Bergmann ist es gelungen, einen der raren analogen High-End-Träume noch erstrebenswerter zu machen. Unwiderstehlich!
Gehört mit
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Laufwerk | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | AMG 12JT, Einstein The Tonearm 9“ |
Tonabnehmer | Transrotor Tamino, Lyra Etna, DS Audio W3 |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym), WestminsterLab Monologue, DS Audio EQ-W3 |
Vorstufe | WestminsterLab Quest |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Force Lines, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme und Mainz D2, Ortofon TSW-5000 Silver |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Degritter Mark II, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Acapella Basis, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME |
Herstellerangaben
Bergmann Galder/Odin Signature
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Plattenspieler |
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Prinzip | Luftgelagerte Konstruktion, Plattenansaugung, Aufnahme von 2 weiteren Tonarmen radial- und linear abtastend möglich |
Antrieb | Tacho-Motor mit hochpräziser Rückkopplungssteuerung, 33 & 45 UpM, Riemenantrieb |
Chassis | schwarz beschichteter Aluminium-Druckguss |
Plattenteller/Lager | 2-teiliger Plattenteller aus Edelstahl luftgelagert mit 3 Millimeter Acrylmatte, zentriert durch eine harteloxierte Spindel in verschleißfestem Polymerlager mit geringer Reibung |
Gewicht des Plattentellers | 36 kg |
Standfüße | verstellbare Füße aus rostfreiem Stahl mit Ceraball |
Abmessungen (T/B/H) | 365/480/190mm |
Gesamtgewicht | 61kg |
Tonarm |
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Prinzip | luftgelagerter Tonarm mit linearer Führung |
Armrohr | Aluminium/Karbon, innen gedämpft Gegengewicht vom Tonarmrohr entkoppelt |
Einstellmöglichkeiten | VTA, Überhang, Nivellierung, Auflagekraft |
Tonarmkabel | reine Kupferlitze, Clips aus vergoldetem Kupfer |
Tonarmstecker | DIN oder Cinch vergoldet |
Effektive Masse | 14g |
Kompressor |
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Besonderheiten | leiser, sauberer, trockener und gleichmäßiger Luftstrom, auswechselbarer Filter, leicht zugänglicher Staubfilter für einfache Reinigung |
Abmessungen (T/B/H) | 390/420/210mm |
Gewicht | 30kg |
Preis |
41.500 Euro |
Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
Telefon | +49 6187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Web | www.wodaudio.de |
JCAT, ein führendes Unternehmen im Bereich hochleistungsfähiger Streaming-Produkte, ist stolz darauf, die USB Card XE EVO vorzustellen, eine verbesserte Version der hochgelobten USB Card XE. Das neue Modell bringt bedeutende Verbesserungen und Innovationen mit sich und setzt einen neuen Standard für USB-Audio-Performance.
Die USB Card XE EVO wurde für audiophile und professionelle Anwender entwickelt, die höchste Ansprüche an die Audioqualität stellen. Mit viel Liebe zum Detail und modernster Technologie bietet die XE EVO mehrere wichtige Verbesserungen gegenüber ihrem Vorgänger:
1. SMA-Anschluss für Master OCXO Clock: Der zusätzliche SMA-Anschluss ermöglicht eine nahtlose Integration mit der Master OCXO Clock von JCAT. Ein Schalter ermöglicht es dem Benutzer, zwischen dem eingebauten OCXO und einer externen Taktquelle umzuschalten, was eine größere Flexibilität und Präzision bietet.
2. Hochmoderne lineare Spannungsregler: Die XE EVO ist mit neuen linearen Spannungsreglern ausgestattet, die einen extrem niedrigen Rauschpegel von 0,46 µV RMS aufweisen, was fast der Hälfte des Rauschpegels der LT3045-Regler entspricht, die in der USB Card XE verwendet werden. Dies gewährleistet eine außergewöhnlich saubere Stromversorgung für angeschlossene USB-Geräte.
3. Eingebauter EMI-Rauschunterdrückungsfilter: Ein fortschrittlicher EMI-Rauschunterdrückungsfilter ist in den USB-Anschluss integriert, wodurch elektromagnetische Störungen erheblich reduziert werden. Das Ergebnis sind klarere, präzisere Audiosignale und ein insgesamt besseres Hörerlebnis.
4. Optimierte Firmware für hervorragende Klangqualität: Die neueste Firmware ist speziell auf hervorragende Klangqualität optimiert, wobei die Energieverwaltungsfunktionen ausgeschaltet sind, um die Audioleistung zu maximieren.
Die USB Card XE EVO ist ab sofort auf der JCAT-Website erhältlich. Kunden können die Vorteile des kostenlosen Versands in Anspruch nehmen. Der Verkaufspreis wurde auf 1200 EUR festgelegt.
JCAT ist ein hoch angesehener Hersteller von technisch hochentwickelten Computer-Audiokomponenten und Hochleistungs-Digitalkabeln. JCAT wurde von Marcin Ostapowicz gegründet. Er ist ein anerkannter High-End-Audio-Berater und einer der Pioniere des Computer-Audio. Der Miterfinder der preisgekrönten Software JPLAY ist ständig auf der Suche nach der Perfektion des Klangs. Er findet die Grundlagen für seine bahnbrechenden Lösungen in Bereichen, die vom Mainstream abgelehnt werden. JCAT Stromversorgungs- und Netzwerkkomponenten werden übrigens auch verwendet, um die Aufnahmequalität bei TRPTK zu verbessern, einem Musiklabel und einem Studio, das sich auf extrem hochaufgelöste Aufnahmen konzentriert.
Hersteller
JCAT
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