Montag, 28 August 2000 01:30

NativeDSD Music

Vertrieb
NativeDSD Music v.o.f.
Anschrift Waaldijk 76
4171CG Herwijnen
The Netherlands
Telefon +31 418 581800
E-Mail gear@nativedsd.com
Web gear.nativedsd.com

Weiter geht’s in Sachen Lichtwellenleiter für Ethernet: Da hätten wir als erstes den audiophilen Medienkonverter des amerikanischen Herstellers Sonore, der sich mit dem günstigen 10Gtec messen muss. Anschließend geht es um die Qualität der in den Melco S100 integrierten Medienkonverter, die in dessen Test unberücksichtigt geblieben waren.

Sonore ist eine amerikanische Firma, die Zubehör für Computer-Audio entwirft und fertigt. Sehr früh hat man schon auf Lichtwellenleiter gesetzt und bietet neben dem opticalModule, wie hier der Medienkonverter heißt, auch die „Rendu“-Serie an, eine Reihe von Geräten, die je nach Ausführung einen Eingang für optisches oder Kabel-Ethernet und einen USB-Ausgang besitzen. Ein kleiner DAC mit USB- und S/PDIF-Eingang und ein 47-schrittiger Lautstärkeschalter runden das Programm ab. Das opticalModule wird mit einem SPF-Modul geliefert, dessen Hersteller tp-link sein dürfte, denn es firmiert unter der Bezeichnung TL-SM311LM. Die bei den Tests im vorausgegangenen Artikel eingesetzten tp-link-Module tragen die Bezeichnung TL-SM311LS. Das „M“ beim mit dem Sonore gelieferten Modul steht für Multimode. Damit ist es zu Lichtwellenleitern mit einem Faserkern oder Kernglas in einer Dicke von 50 oder 62,5 Mikron und einer Wellenlänge von 85 Nanometer kompatibel.

Das Sonore opticalModule ist nur wenig größer als ein SFP-Modul. Das im Lieferumfang befindliche Modul ist nur zu Multimode-Lichtwellenleitern kompatibel
Das Sonore opticalModule ist nur wenig größer als ein SFP-Modul. Das im Lieferumfang befindliche Modul ist nur zu Multimode-Lichtwellenleitern kompatibel

Das „S“ der bereits vorgestellten Module weist darauf hin, dass sie für Singlemode-Lichtwellenleiter mit einem Kernglas von lediglich neun Mikron ausgelegt sind. Somit kann das mit dem opticalModule gelieferte Modul nicht mit den bisher verwendeten Kabeln und 10Gtec-Medienkonvertern verwendet werden. Sonores Wahl eines tp-link-Modules werte ich mal als Empfehlung und statte das opticalModule für einen ersten Vergleich mit dem TL-SM311LS aus: Die Abbildung gerät etwas größer und minimal näher als beim 10Gtec mit dem StarTech-Modul. Die Wiedergabe besitzt beim opticalModule ein paar mehr Ecken und Kanten, wirkt dynamischer und – fast möchte ich meinen – eine Spur lauter. Die Menge der Details verringert sich bei der emotionsgeladeneren Spielweise erfreulicherweise nicht.

Beim opticalModule befinden sich der Schacht für das SFP-Module und der Port für das Ethernet-Kabel auf gegenüberliegenden Seiten. Ein Netzteil wird nicht mitgeliefert, ein Linearnetzteil ist aber bei Sonore im Angebot
Beim opticalModule befinden sich der Schacht für das SFP-Module und der Port für das Ethernet-Kabel auf gegenüberliegenden Seiten. Ein Netzteil wird nicht mitgeliefert, ein Linearnetzteil ist aber bei Sonore im Angebot


Wenn es jedoch um die letzten paar Zentimeter Raumtiefe geht, hat das 10Gtec mit dem StarTechmodul ganz knapp die Nase vorn. Da tut sich der Aufnahmeraum noch minimal größer und plastischer vor dem Hörer auf. Dabei stellt sich natürlich die Frage, wie viel dieses Effekts dem jeweiligen Medienkonverter und wie viel dem SFP-Modul geschuldet ist. Bei einem weiteren Teststück wechsele ich zwar die Konverter, der Lichtwellenleiter bleibt aber mit dem StarTech-Modul verbunden: Beim Sonore wirkt der Hintergrund nun eine Spur ruhiger und schwärzer, die Instrumente werden von mehr Luft umgeben, der Raum erscheint minimal größer. Bliebe noch die Frage zu beantworten, wie der Sonore-Konverter mit dem 10Gtec-Modul harmoniert: recht gut, die Raumdarstellung gelingt zwar nicht ganz so atmosphärisch und ausgedehnt wie beim StarTech, dafür kommt man aber in den Genuss von etwas mehr Tieftonenergie und etwas satterer Klangfarben. Da der Sonore-Konverter in Sachen Luft und Bühnentiefe sowieso etwas mehr zu bieten hat als der 10Gtec, optimiere ich an dieser Stelle nicht weiter in Richtung dieser Kriterien, sondern entscheide mich für die genussvollere Variante mit dem 10Gtec-Modul. Aber das hat jetzt erst einmal Pause.

Unten in der Mitte ist der sehr hochwertige, extrem Jitter-armer FEMTO-Oszillator zu erkennen. Außerdem fallen die vier integrierten Spannungsregler auf
Unten in der Mitte ist der sehr hochwertige, extrem Jitter-armer FEMTO-Oszillator zu erkennen. Außerdem fallen die vier integrierten Spannungsregler auf

Im Artikel über das später mit dem Statement In High Fidelity ausgezeichneten Melco-Switch S100 hatte ich mich mangels Lichtwellentechnik ausschließlich mit dessen Fähigkeiten in Sachen Ethernet-Kabel beschäftigt. Jetzt werde ich hören, was die in den Melco integrierten Mediakonverter zu leisten vermögen – und zwar erst einmal im Vergleich zum 10Gtec-Konverter. Die Verbindung vom S100 zum 10Gtec, dem Melco N1Z H60/2 und dem Aries G1 stellen dabei Lacorde Statement Ethernet von Göbel High End her. Das Switch bezieht seine Energie wie üblich nicht vom mitgelieferten Schaltnetzteil, sondern von einem SBooster MKII. Bevor ich mich mit einigen einschlägigen Titeln auf das S100 eingehört habe, lief seit langem mal wieder Ray Browns Soular Energy: Die Trio-Aufnahme in 192 Kilohertz ist wirklich ein klanglicher Hochgenuss – und musikalisch noch immer ausgesprochen anregend. Aber das nur als kleiner Musik-Tipp am Rande.

Der Melco S100 wirkt äußerlich recht schlicht, ist aber sehr gut ausgestattet, zum Beispiel mit zwei Medienkonvertern
Der Melco S100 wirkt äußerlich recht schlicht, ist aber sehr gut ausgestattet, zum Beispiel mit zwei Medienkonvertern

Der Melco beeindruckt mit schönen, satten Klangfarben und einen enorm stabilen Bassfundament. Zwar verwöhnt das Ansuz-Switch im firmeneignen Umfeld mit einer noch spektakuläreren Raumdarstellung und einer minimal besseren Durchzeichnung, aber das geht für mich vor allem mit Blick auf die beträchtliche Preisdifferenz völlig in Ordnung. Ohne direkten Vergleich – oder bei einer nicht ganz so hoch auflösenden Anlage? – lässt das S100 schon in dieser Anschlussvariante keine Wünsche mehr offen. Ich muss zugeben, dass ich den japanischen Computer-Peripherie-Spezialisten durchaus zutraute, in ihr audiophiles Switch Medienkonverter eingebaut zu haben, die den momentan verwendeten 10Gtec klanglich noch ein wenig übertreffen. Also trenne ich die Ethernet-Verbindung zwischen dem gerade verwendeten Medienkonverter und dem Melco und stecke das 10Gtec-SPF-Modul mit angeschlossenem Lichtwellenleiter in den Schacht des S100. Und wirklich: Die Trommeln und Perkussionsinstrumente Patrice Herals scheinen bei der „Improvisation“ auf Le Concert Des Parfums noch ein Stück tiefer im halligen Refektorium des ehemaligen Klosters in Noirlac zu stehen. Der völlig unbedämpfte Raum hat – so der akustische Eindruck – noch ein wenig an Volumen zugelegt. Wie Van Morrisons „Whatever Happend To PJ Proby?“ beweist, hat sich tonal und dynamisch durch die direkte Verbindung des SPF-Moduls mit dem S100 nichts geändert. Der – für meinen Geschmack überproduzierte – Song springt einen direkt an, der grundsolide Tieftonbereich und die leichte Betonung des Präsenzbereichs des Melco werden auch in dieser Anschlussvariante deutlich.


Die integrierten Medienkonverter hinter den Schächten für die SFP-Module sind denen von 10Gtec klanglich überlegen
Die integrierten Medienkonverter hinter den Schächten für die SFP-Module sind denen von 10Gtec klanglich überlegen

Ich habe dann mal wieder „Child In Time“ angeklickt, aber nicht von Deep Purple, sondern von The Bassmonsters. Selbst bei diesem tieftonlastigen Opus war nach dem Umstecken des SPF-Moduls in den Medienkonverter von 10Gtec sofort klar, dass er in Sachen Luftigkeit und Durchzeichnung dem im S100 integrierten unterlegen ist. Wenn das kein Traumergebnis ist: Melco-Besitzer können sich einen Medienkonverter, das passende Linear-Netzteil und ein hochwertiges Ethernet-Kabel sparen, wenn sie das SFP-Modul in den entsprechenden Schacht des S100 stecken, und werden dafür auch noch mit mehr Wohlklang belohnt. Im vierten Teil wird es dann um eine weitere, kurze Lichtwellenleiter-Strecke zwischen Switch und Aries G1 gehen. Inzwischen werde ich auch ausprobieren, was das Sonore opticalModule direkt hinter dem Router bringt.

STATEMENT

Wer nach dem letzten bisschen Offenheit und Raum strebt, kommt um das Sonore opticalModule – das ist trotz des irreführenden Namens ein Medienkonverter – nicht herum. Wie im High-End-Bereich üblich muss man auch hier für ein wenig mehr Wohlklang deutlich mehr investieren. Aber zumindest für Melco-S100-Besitzer gibt es ja Sparpotenzial: Sie können die eingebauten Medienkonverter nutzen, und die sind mindestens so gut wie der von Sonore.
Gehört mit
NAS Melco N1Z H60/2, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic G1
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler mit PowerAdd
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE
LAN-Switch SOtM sNH-10G mit Keces P8, Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme
10-MHz-Clock SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8
Vorverstärker Audio Exklusiv R7, Einstein The Preamp
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Göbel Epoque Aeon Fine
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Ansuz Darks D-TC Supreme adjustable
Herstellerangaben
Sonore opticalModule
  • nur für Gigabit-Netzwerke geeignet
  • vier hochwertige, extrem rauscharme, analoge Spannungsregler regulators
  • sehr hochwertiger, extrem Jitter-armer FEMTO-Oszillator mit fester Frequenz
  • RJ45-Buchse
  • SFP-Transceiver für Lichtwellenleiter im Lieferumfang
  • Buchse für externe Spannungversorgung: 2.1mm x 5.5mm (+ innen)
  • Eingangsspnnung: 5-9V Gleichstrom
  • Abmessungen (B/H/T): 5,5/1,9/10,2cm inkl. SFP_Modul
  • systemOptique zertifiziert
  • Preis: 300 Euro

Vertrieb
NativeDSD Music v.o.f.
Anschrift Waaldijk 76
4171CG Herwijnen
The Netherlands
Telefon +31 418 581800
E-Mail gear@nativedsd.com
Web gear.nativedsd.com

Herstellerangaben
Melco S100
Anschlussmöglichkeiten 4 Ports 100Mb/E RJ45, 4 Ports 1000Mb/E RJ45, 2 x Optisch SFP/LC
Stromversorgung 12V, 1A, 5,7mm-Coax
Abmessungen (B/H/T) 215/61/269mm
Gewicht 2,5kg
Preis 2.000 Euro

Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
Anschrift Mika Dauphin
Kedenburgstraße 44
Haus D / 1. OG
22041 Hamburg
E-Mail mika.dauphin@drei-h.biz
Telefon +49 40 37507515

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/20-08-28_sonore
  • Social Introtext Weiter geht’s in Sachen Lichtwellenleiter für Ethernet: Da hätten wir als erstes den audiophilen Medienkonverter des amerikanischen Herstellers Sonore, der sich mit dem günstigen 10Gtec messen muss. Anschließend geht es um die Qualität der in den Melco S100 integrierten Medienkonverter, die in dessen Test unberücksichtigt geblieben waren.
Donnerstag, 27 August 2020 00:01

Hana Umami Red

Hana ergänzt seine MC-Tonabnehmer um ein State-of-the-art System: Umami Red nennt Hana das neue MC-System, womit der japanische Tonabnehmer-Spezialist bereits durch die Namensgebung ein Hörerlebnis der Extraklasse verspricht

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-08-27_hana_Hana_head1.jpg

Mit dem japanischen Wort Umami erklärt man einen besonders würzigen oder auch fleischigen Geschmack, der neben süß, sauer, salzig und bitter als fünfte gustatorische Ausprägung gilt. Den audiophilen Gourmet begeistert ein Umami Red somit analog mit einem „herzhaften“ Klangbild, das realistische Klangfarben und klar umrissene Körper in eine scheinbar unendlich weite Abbildung stellt.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-08-27_hana_umami_1.jpg

Hana-Chefentwickler Okada-san persönlich wählte für sein Top-System die erlesenen Zutaten ohne nennenswerte Kostenrestriktionen aus. Das CNC-gefräste Duralumin-Gehäuse wurde von ihm als Auricle™-Body konzipiert, um mit vorderseitig eingefasstem Ebenholz eine akustisch wirksame Sandwichkonstruktion zu kreieren. Die aus einem Block A7075-Aluminum herausgearbeitete Form imitiert die Physis des äußeren menschlichen Ohrs. So erhält der aufwendig umbaute Open-Air-Generator eine akustisch hilfreiche Arbeitsumgebung, die etwaige Resonanzen maßgeblich hemmt. Auch die nach einem traditionellen Verfahren aufgebrachte rote Urushi Lackierung ist ein vom Meister durchdachter Schritt zur klanglichen Perfektion.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-08-27_hana_umami.jpg

Japanische Handwerkskunst wird beim Umami Red geschickt mit erlesenster Feinmechanik und Jahrzehnte langer Erfahrung kombiniert. Kräftige Samarium-Cobalt-Magnete und ein per Kryogenik optimierter Generator stellen das energetische Herz des MC-Systems. Die quadratisch gewickelten Reinkupfer-Spulen liefern respektable 0,4 Millivolt Ausgangsspannung. Als Diamant verbaut Hana einen nackten Edelstein mit Microline-Schliff. Höchste Feinauflösung und angenehme Laufruhe ist damit garantiert. Der leichtgewichtige und extrem steife Nadelträger besteht aus dem seltenen Halbmetall Bor. Weniger Verfärbungen mit nochmals gesteigerte Feinauflösung und Dynamik sind das Resultat. PEEK ist das Material der Wahl für die Trägerplatte der 24 Karat vergoldeten Anschlusspins. Trotz des bis ins kleinste Detail betriebenen Aufwands soll das Umami Red in seiner Leistungsklasse mit einem überzeugenden Preis-Leistungs-Verhältnis brillieren. Im Hana Sortiment ist das Umami Red ab sofort die unangefochtene Referenz.

Das Hana Umami Red wird in Deutschland ab der zweiten Septemberhälfte bei ausgewählten Hifi-Studios für 3.700 Euro erhältlich sein.Hana gewährt auf seine Tonabnehmer zwei Jahre Herstellergarantie.

Technische Daten:

  • Frequenzgang: 10 - 50.000 Hz
  • Kanalabweichung: 0.5 dB / 1 KHz
  • Kanaltrennung: > 30 dB / 1 KHz
  • Ausgangsspannung: 0.4mV / 1KHz
  • Empf. Auflagekraft: 2g
  • Eigenimpedanz: 6 Ω / 1KHz
  • Empf. Abschlussimpedanz: > 60 Ω
  • Abtastfähigkeit: 70 μm / 2g
  • Dyn. Nadelnachgiebigkeit: 10 x 10(-6) cm/dyne (100Hz)
  • Estimated: 16 x 10(-6) cm/dyne (10Hz)
  • Eigengewicht: 10.5g

Nähere Informationen zum Hana Umami Red und einen Händlernachweis hält der Hana-Vertrieb, das High-Fidelity-Studio, auf seiner Website www.high-fidelity-studio.de oder per Telefon 0821-37250 bereit.

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/20-08-27_hana
Mittwoch, 26 August 2020 00:01

iFi Audio ZEN CAN

Innerhalb weniger Monate haben sich der ZEN Blue und der ZEN DAC als Spitzenprodukte in der Kategorie der Desktop-DACs unter 200 Euro etabliert. Jetzt erweitert iFi Audio die Produktreihe um den ZEN CAN – einen analogen Kopfhörerverstärker in Class-A im gleichen kompakten Aluminiumgehäuse und mit dem gleichen günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-08-26_ifi_pic-1.jpg

Bei einem Verkaufspreis von 165 Euro weist der ZEN CAN viele Funktionen auf, die normalerweise wesentlich teureren High-End-Kopfhörerverstärkern vorbehalten sind. Die Fähigkeit, schwierige Kopfhörer anzutreiben, das symmetrische Schaltungsdesign, die verschwindend geringen Verzerrungen und die vielseitigen klanglichen Anpassungsmöglichkeiten zur Optimierung der Klangqualität sind alles Eigenschaften, die bei einem so überaus attraktiven Preis nicht zu erwarten sind.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-08-26_ifi_pic-2.jpg

Als rein analoger Kopfhörerverstärker verfügt der ZEN CAN über keinen Digital-Eingang wie USB oder S/PDIF. Er kann an jede analoge Audioquelle, wie zum Beispiel DAP, CD-Player, Phono-Vorverstärker oder ähnliches angeschlossen werden. Natürlich lässt er sich hervorragend mit dem ZEN Blue oder ZEN DAC kombinieren, um Bluetooth Empfang zu ermöglichen oder die Kopfhörerverstärkerstufe des ZEN DAC aufzuwerten. Zudem lässt er sich als Vorverstärker für eine Endstufe oder Aktivlautsprecher verwenden.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-08-26_ifi_pic-3.jpg

Der ZEN CAN verfügt über drei analoge Eingänge - einen symmetrischen 4,4-Millimeter-Pentaconn, einen 3,5-Millimeter-Klinke und zweimal Cinch. Ihren Kopfhörer verbinden Sie über die 6,3-Millimeter-Klinke oder den symmetrischen 4,4-Millimeter-Pentaconn-Anschluss mit dem ZEN CAN. Über einen Taster auf der Gerätefront lässt sich die Verstärkung in vier Schritten einstellen (0 dB, 6 dB, 12 dB und 18 dB). Direkt neben den Kopfhöreranschlüssen finden Sie einen Taster, über dem die neuesten Versionen iFi‘s Klanganpassung für Kopfhörer – XBass und 3D Holographic Sound – aktiviert werden können. iFi‘s analoge 3D-Holographic-Sound-Matrix erzeugt eine lautere, tiefere Klangbühne und vermittelt Ihnen das Gefühl, dass die Musik nicht nur im Kopfhörer zu hören ist, sondern, dass der Künstler bei Ihnen im Raum ist. Das analoge Basskorrektursystem XBass korrigiert die Basswiedergabe von Kopfhörer und Lautsprecher, um einen strafferen, tiefen und satten Bass zu liefern. Die Ausgangsstufe des ZEN CAN kommt von iFis Referenz, dem Pro iCAN, mit einer vollsymmetrischen Dual-Mono-Verstärkerschaltung, die maximal 1.600 Milliwatt liefert und so das volle Potenzial von 32-Ohm- bis 600-Ohm-Kopfhörern ausschöpfen kann.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-08-26_ifi_pic-4.jpg

Der ZEN CAN ist ab sofort lieferbar. Die ersten 1000 Einheiten werden mit iFis Ultra Low Noise Stecker-Netzgerät iPower im Bundel zum Preis von 185 Euro angeboten. Wenn diese Einheiten verkauft sind, kommt der ZEN CAN mit Standard Stecker-Netzgerät für 165 Euro.

Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
Anschrift Westendstr. 1a

61130 Nidderau
Telefon +49 6187 900077
E-Mail info@wodaudio.de
Web www.wodaudio.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/20-08-26_ifi
Freitag, 25 August 2000 12:52

Audio Note

Vertrieb
Audio Note Deutschland
Anschrift Stefan Wörmer
Max Planck Str. 6
85609 Aschheim
Telefon +49 89 90422466
E-Mail sw@audionote-deutschland.de
Web www.audionote-deutschland.de

Achtung, befangener HiFi-Redakteur: Die Audio Note M2 Phono ist meine, die ich mir schon vor einiger Zeit gekauft habe und ich liebe sie. Der Vertrieb hat die 2A3-Endstufe Vindicator Silver zum Test beigestellt, für mich als 2A3-Maniac die obligatorische Wahl. Einen objektiven Test wird von mir jetzt hoffentlich niemand erwarten!

Bereits vor über zehn Jahren hatte ich mir einmal eine gebrauchte Audio Note M2 Phono gekauft, damals befanden sich die Eingangs- und Ausgangsbuchsen sogar noch auf der linken Gehäuseseite, was ich allerdings etwas unpraktisch fand. Ich konnte nämlich kein anderes Gerät direkt daneben stellen ohne die Biegeradien der Kabel arg zu strapazieren und außerdem wollte ich die Kabel – genau wie heute – grundsätzlich lieber auf der Rückseite des Geräts verborgen wissen. Jedenfalls war dieser Vorverstärker klanglich eine Wucht und insbesondere im Tiefton prägte er meiner ganzen Kette diesen typischen „Audio Note Punch“ auf. Kenner der Marke wissen, wovon in rede, später dazu mehr.

Unterschiedliche Farbvarianten in seliger Eintracht: gebürstetes Aluminium bei der Vorstufe und schwarze Acrylfront mit Kupferdeckel bei der Endstufe
Unterschiedliche Farbvarianten in seliger Eintracht: gebürstetes Aluminium bei der Vorstufe und schwarze Acrylfront mit Kupferdeckel bei der Endstufe

Allerdings musste das Gerät irgendwann leider dem augen- und ohrenscheinlich wenig zimperlichen Umgang seines Vorbesitzers Tribut zollen und mir war etwas bange hinsichtlich der allgemeinen Betriebssicherheit, an dieser Stelle möchte ich mich diesbezüglich aber nicht weiter in langweiligen Details verlieren. Anstatt das Gerät nun also zum Service zu Audio Note zu schicken, entschloss ich mich, das Geld dafür zu sparen und lieber gleich in ein Neugerät zu investieren. Die M2 Phono fand also ein neues Zuhause und ich wurde stolzer Besitzer einer nagelneuen Audio Note M1 Phono. Diese spielte viele Jahre als Konstante in meiner Kette und sie war meiner alten M2 Phono subjektiv – da gute 15 Lenze jünger und technisch entsprechend weiterentwickelt – nahezu ebenbürtig. Aber eben nur nahezu. Die Neugier nagte in mir und ich wollte irgendwann – dieses „Irgendwann“ war Ende 2019 – doch wissen, wie meine alte Liebe, die M2, denn in der heutigen Inkarnation klingt und habe sie mir angehört. Das hätte ich mal besser gelassen, denn kurze Zeit später habe ich sie mir bei Stefan Wörmer, dem neuen Audio Note Vertrieb in Deutschland, bestellt und mein Konto um 4650 Euro erleichtert. Aber ich war so verblüfft vom klanglichen Quantensprung im Vergleich zu meiner alten M2, dass ich einfach nicht anders konnte und auch nach einigen Monaten Erfahrung mit „der Neuen“ darf ich sagen, dass sie jeden Cent mehr als wert ist, soviel schon mal vorab.

Klare Kante: bewährtes, robustes Design ohne Schnörkel und Schnickschnack bei der Vorstufe Audio Note M2 Phono
Klare Kante: bewährtes, robustes Design ohne Schnörkel und Schnickschnack bei der Vorstufe Audio Note M2 Phono


Die M2 Phono ist innerhalb von Audio Notes hausinterner Hierarchie (dem so genannten Level-System von null bis fünf) dem zweiten Level zuzuordnen. Gleichwohl gibt es innerhalb eines Levels von ein und demselben Gerät noch verschiedene Varianten, die sich unter anderem durch ihre Bauteilequalitäten unterscheiden. Oberhalb der hier getesteten M2 Phono rangiert noch eine Variante mit dem Namenszusatz „Balanced“, die über eine 5814a statt der 6SN7 in der Line-Stufe verfügt sowie über Ausgangsübertrager und symmetrische Ausgänge. Preislich greift man dann freilich noch einmal deutlich weiter oben ins Regal…

Ausreichende Anschlussmöglichkeiten für alle Lebenslagen auf der Rückseite des Vorverstärkers mit den beiden Feedback Kippschaltern unten rechts
Ausreichende Anschlussmöglichkeiten für alle Lebenslagen auf der Rückseite des Vorverstärkers mit den beiden Feedback Kippschaltern unten rechts

Von Modeschnickschnack scheint Audio Note glücklicherweise nicht viel zu halten und so hat sich am grundsätzlichen und bewährten Gehäusedesign der M2-Reihe seit Jahrzehnten auch nichts geändert. Sie sieht aus wie ein großer, schwarzer Schuhkarton, nur eben aus Metall und Acryl wie bei meiner schwarzen Version, Knöpfe vorn, Eingänge hinten, innen ausschließlich Röhren inklusive Röhrennetzteil. So muss das sein. Für meinen persönlichen Geschmack sind selbst die goldfarbenen Bedienknöpfe noch zu viel Zierrat, ich muss Stefan Wörmer mal fragen, ob es auch schwarze Knöpfe gibt… eher so Steampunk-mäßig. Ich schweife schon wieder ab. Eine Fernbedienung gibt es übrigens nicht. Gut so, ich mag die Dinger nämlich nicht und kein Röhren-Amp sollte über solch modernes Teufelszeug verfügen! Die M2 Phono hat neben dem Phono-MM-Eingang noch drei Line-Eingänge – CD, Tuner und Aux – sowie einen Tape-Ein- respektive Ausgang. Weiterhin stellt sie zwei Ausgänge in Richtung Endstufe(n) bereit.

Um die Phonosektion vor Einstreuungen des Netzteils zu schützen, ist dieses durch ein abschirmendes Blech separiert
Um die Phonosektion vor Einstreuungen des Netzteils zu schützen, ist dieses durch ein abschirmendes Blech separiert

An einer Stelle allerdings verlässt Audio Note den eigenen Pfad der Tugend, zumindest optional: Auf der Rückseite befindet sich für jeden Kanal ein mit „Feedback“ gekennzeichneter Kippschalter, der bei Bedarf eine leichte Rück- beziehungsweise Gegenkopplungsschleife aktiviert und das Signal dabei um sechs Dezibel absenkt. In der Praxis habe ich nie klangliche Unterschiede zwischen beiden Betriebsmodi festgestellt, außer, dass das Signal bei Aktivierung eben entsprechend leiser wird. Bei mir bleibt die Funktion „Feedback“ jedenfalls stets aus.


Netzteil: Gleichrichterröhre 6X5 links und ECL82 als Stabilisator rechts
Netzteil: Gleichrichterröhre 6X5 links und ECL82 als Stabilisator rechts

Die M2 Phono ist sehr gut verarbeitet, eben so, wie es sich für ein Gerät dieser Preisklasse gehört, keine Frage. Gehäusestabilität, entgratete Kanten, blitzsaubere Lötarbeit innen, vernünftige Kabelführung, hier stimmt einfach alles. Rein schaltungstechnisch hat Audio Note fürderhin das Rad nicht neu erfunden: In der Line-Stufe kommt eine 6SN7 zum Einsatz, eine ECC83 sowie eine 6DJ8 (ECC88) bilden den Phono MM Zweig. Das Schmankerl dieses Verstärkers stellt gewiss das Röhrennetzteil dar, in welchem eine 6X5 als Gleichrichter und eine ECL82 Verbundröhre – eine Röhre mit einem Trioden- und einem Pentodensystem in einem Glaskolben – als Stabilisator verbaut sind.

6922 von Electro Harmonix in der Phonosektion als Pendant zur 6DJ8 beziehungsweise ECC88
6922 von Electro Harmonix in der Phonosektion als Pendant zur 6DJ8 beziehungsweise ECC88

Eine Anmerkung zur 6SN7, dem Vorläufer der Miniatur-Doppeltrioden mit Novalsockel wie den ECC81, ECC82 und ECC83: Mit jeweils einem Triodensystem pro Kanal dieser weit verbreiteten Doppeltriode lässt sich aufgrund des hohen Verstärkungsfaktors eine Line-Stufe realisieren. Dabei wird die Phase um 180 Grad gedreht. Das war mir beim Kauf der M2 Phono ebenso bewusst wie die Tatsache, dass sie damit eigentlich nicht zu meiner Sun Audio Uchida 2A3-Endstufe passte: Diese dreht die Phase nämlich nicht und sie hat aufgrund ihres dreistufigen Designs eine zu hohe Gesamtverstärkung für die M2. Also habe ich eine kleine Umbaumaßnahme an meiner 2A3 vorgenommen und die Eingangs- und Treiberstufen kurzerhand parallelgeschaltet. Damit sank die Gesamtverstärkung meiner Endstufe und sie drehte die Phase jetzt ebenfalls, nun passte es perfekt. Und das alles nur, um die Audio Note M2 Phono in meine Kette integrieren zu können. Diese kleine Anekdote zeigt: Alte Liebe rostet nicht!

Die 6SN7 von Electro Harmonix in der Line-Stufe
Die 6SN7 von Electro Harmonix in der Line-Stufe


Natürlich bietet Audio Note seinerseits auch passende Endstufen an, wie zum Beispiel die hier vorgestellte Vindicator Silver mit der Leistungstriode 2A3. Wir bewegen uns jetzt übrigens auf Audio Notes „Level 3“. Das „Silver“ im Gerätenamen indiziert übrigens nicht die Gehäusefarbe, sondern weist das Gerät als die mittlere Variante der drei Stereoendstufen Vindicator, Vindicator Silver und Vindicator Silver Signature aus. Die hier getestete Silver-Version verfügt gegenüber der Einstiegsvariante über besondere Tantalum-Widerstände, Kupferfolienkondensatoren sowie IHiB-C-Kern-Ausgangsübertrager – IHiB steht für improved high permeability grain oriented electrical steel – alle selbstredend aus Audio Notes eigener Produktion, wie die britische Manufaktur überhaupt über eine außerordentlich hohe Fertigungstiefe verfügt und dabei verständlicherweise wenig Detaileinblicke darin gewährt, was hier technisch denn so geköchelt wird.

Die Seitenansicht der Vindicator Silver offenbart die große Tiefe des Chassis. Der Kupferdeckel wird laut Vertrieb übrigens zukünftig ausschließlich Level 5-Geräten dem ONGAKU und dem GAKU-ON vorbehalten sein.
Die Seitenansicht der Vindicator Silver offenbart die große Tiefe des Chassis. Der Kupferdeckel wird laut Vertrieb übrigens zukünftig ausschließlich Level 5-Geräten dem ONGAKU und dem GAKU-ON vorbehalten sein.

Übrigens wollte ich zuerst eigentlich die 45er-Endstufe Paladin zum Test bestellen, die aber mit ihren knapp zwei Watt Ausgangsleistung schon ein sehr spezieller Vertreter ihrer Zunft ist und deren Einsatz die Verwendung von Lautsprechern mit einem Wirkungsgrad ab circa 96 Dezibel pro Watt und Meter bedingt. Stefan Wörmer hat mich daher überredet, doch die Vindicator Silver mit der 2A3 zu testen. Nach ungefähr eineinhalb Jahrzehnten persönlicher Erfahrung mit 2A3-Verstärkern kann ich Ihnen zudem versichern, dass man mit diesen dreieinhalb Watt dagegen schon ab einem Wirkungsgrad von circa 92 Dezibel pro Watt und Meter aufwärts auch bei Rockmusik und sehr gehobenen Zimmerlautstärken glücklich werden kann – in meinem Fall in einem knapp 50 Quadratmeter großen Hörraum –, womit sich ein deutlich weiteres Spektrum an möglichen Lautsprechern erschließt.

Das Herzstück des Verstärkers bilden die beiden 2A3 Trioden (hier noch von Sovtek). Mittlerweile liefert Audio Note den Vindicator mit 2A3 Nachbauten von Psvane aus.
Das Herzstück des Verstärkers bilden die beiden 2A3 Trioden (hier noch von Sovtek). Mittlerweile liefert Audio Note den Vindicator mit 2A3 Nachbauten von Psvane aus.

Vor vielen Jahren war die „normale“ Vindicator übrigens für die Dauer einiger Wochen leihweise als Gast bei mir zu Hause und sie ist damit für mich also keine gänzlich Unbekannte. Grundsätzlich sollte sich der zukünftige Besitzer vorab einige Gedanken über die Aufstellung der Endstufe machen. Das Ding ist mit circa 45 Zentimetern Tiefe womöglich schon eine Herausforderung für das eine oder andere Rack, auf dem es seinen Platz finden soll. Für die Audio Note Vindicator Silver sind derzeit 5100 Euro über die Ladentheke zu schieben und wie bei der M2 Phono brauchen wir uns über die Fertigungs- und Bauteilequalität nicht weiter unterhalten, hier stimmt einfach alles. Punkt. Rein schaltungstechnisch haben wir es hier mit einem sehr minimalistischen zweistufigen Design zu tun: Die Eingangs- beziehungsweise Treiberstufe wird von einer einzigen Doppeltriode vom Typ 6SL7 gebildet, immerhin eine anständige NOS Type, wobei jedes der beiden Triodensysteme in diesem kleinen Kolben für einen Kanal zuständig ist. Sie tritt auch schon der 2A3 von Sovtek ins Kreuz, einem späten russischen Nachbau, den es auch heute noch günstig an jeder Ecke zu kaufen gibt.


Bei der Positionierung der 5R4GY Gleichrichterröhre hat sich unser Fotograf eine kleine künstlerische Freiheit herausgenommen: Hier steckt die NOS Röhre von GE im Sockel der Treiberröhre…
Bei der Positionierung der 5R4GY Gleichrichterröhre hat sich unser Fotograf eine kleine künstlerische Freiheit herausgenommen: Hier steckt die NOS Röhre von GE im Sockel der Treiberröhre…
…während die 6SL7 Treiberröhre an die Stelle der Gleichrichterröhre gerückt ist
…während die 6SL7 Treiberröhre an die Stelle der Gleichrichterröhre gerückt ist

Die 2A3 als New Old Stock-Ware in seriöser Qualität dagegen gibt es heute ja nur noch bei ganz wenigen ausgesuchten Dealern, die sich übrigens explizit nicht in der „Bucht“ tummeln… Und ein gematchtes Pärchen 2A3 in der Single Plate-Ausführung ist quasi gar nicht mehr aufzutreiben, und wenn, dann fängt der Spaß im vierstelligen Eurobereich an. Natürlich habe ich für den Hörtest auch einige meiner 2A3 Single Plates ausprobiert und es spricht für die Qualität der Vindicator Silver, dass die Klangunterschiede zwischen den Sovteks, meinen „normalen“ alten 2A3 sowie deren Single Plate Varianten – unter anderem von RCA Cunningham und Ken-Rad – sehr deutlich zu Tage traten, aber ich will nicht vorgreifen. An dieser Stelle möchte ich allerdings kurz die Gelegenheit nutzen und mit einer alten Mär aufräumen, die eine sehr spezielle Sonderform der 2A3, nämlich die Raytheon 2A3H betrifft. Es gibt auch mit National Union oder Goliath gelabelte Typen, für die das Gleiche gilt: Diese Röhre darf nicht als Ersatztype in einem 2A3-Verstärker eingesetzt werden! Sie ist die einzige indirekt geheizte 2A3 und benötigt gemäß Spezifikation 2,8 Ampere statt 2,5 Ampere Heizstrom. Ihr Einsatz in einem 2A3-Setup hätte eine signifikante Unterheizung zur Folge und würde unweigerlich sehr schnell zum Tod der Röhre führen. Bieten Sie mir bitte lieber jede 2A3H zum Verkauf an, ich habe dafür Verwendung…

Das ganz am Heck des Gehäusechassis' befindliche Netzteil besteht aus einem relativ großen Netztrafo, der wie die Übertrager unter einer mit Lüftungsschlitzen versehenen Haube verborgen wird, sowie aus der Gleichrichterröhre 5R4GY. Diese NOS-Röhre stammt von GE und fristet ihr Dasein wenig prätentiös eingequetscht zwischen Netztrafo und Übertragern. Wie gerne hätte ich sie an einer besser sichtbaren Position auf dem Chassis postiert gesehen! Auf der Geräterückseite befinden sich neben dem Netzstecker und dem Ein-Aus-Schalter die Lautsprecheranschlüsse für vier und acht Ohm („Bananas“), eingangsseitig steht ein Pärchen Cinch-Buchsen bereit.

Die Rückseite unter anderem mit den Anschlüssen für Lautsprecher mit vier Ohm und acht Ohm, in der Regel dürften acht Ohm die klanglich bessere Wahl sein
Die Rückseite unter anderem mit den Anschlüssen für Lautsprecher mit vier Ohm und acht Ohm, in der Regel dürften acht Ohm die klanglich bessere Wahl sein


Jetzt kommt der Teil des Berichts, vor dem ich mich gerne drücken würde: der Hörtest. Am liebsten würde ich einfach immer eine abgestufte Empfehlung aussprechen, ob und für wen sich ein eigener Hörtest lohnt. Schließlich wird nur ein verschwindend geringer Prozentanteil der Leser meine Musikauswahl teilen und nachvollziehen können. Aber ich weiß, damit komme ich weder bei Ihnen noch beim Chefredakteur durch. Also los!

Die Audio-Note-Kombi lädt zum Neuentdecken der eigenen Plattensammlung ein und ich habe mal wieder einen der für mich besten Bluesrock-Songs aller Zeiten ausgebuddelt: „Ride on“ von AC/DC (Dirty Deeds Done Dirt Cheap, Atlantic Records, 1976). Wenn du ein und denselben Song so wie ich sieben- oder achtmal am Stück hintereinander hörst – nein, genießt! –, kann der Verstärker schon mal soviel nicht falsch machen. Mit welch unglaublicher Lässigkeit und gleichzeitig eindringlicher Wehmut Bon Scott hier singt, das habe ich zuvor wohl so bewusst noch nie gehört. Ein großartiger Sänger, der auf etwas obskure Art im Alter von nur 33 Jahren gestorben ist, als wolle er alle Klischees typischer Rockstars erfüllen. Ein Jammer jedenfalls nicht nur für ihn persönlich, sondern für alle Rockfans, wenn man sich vor Augen führt, wie viele großartige Songs der Musik- und Fanwelt dadurch vorenthalten wurden. Nichts gegen Brian Johnson, aber Scotts Leichtigkeit hat dieser einfach nie erreicht. Das sind alles Gedanken, die mir beim Hören von „Ride on“ kommen.

Unter dem Bodendeckel offenbart sich der blitzsaubere elektrische Aufbau der Audio Note Vindicator
Unter dem Bodendeckel offenbart sich der blitzsaubere elektrische Aufbau der Audio Note Vindicator

Drums und Gitarrenakkorde sind ungemein kraftvoll und energiegeladen und alle Töne schwingen in einem großen Raum richtig schön lange aus. In solchen Instrumental-Passagen wird der bereits zuvor erwähnte „Audio Note Punch“ besonders deutlich: Einzelne Töne – auch Obertöne von Gitarrenakkorden – sind so präsent, als hätten sie eine Extraportion Energie mit auf dem Weg in mein Ohr bekommen, große Trommeln klingen dunkel, substanziell, wuchtig und dennoch präzise und schnell. Die Audio Notes vereinen hier eher im Gegensatz zueinander stehende Eigenschaften: Schnelligkeit und hohes Auflösungsvermögen werden mit Druck und Wärme kombiniert. Das können nur ganz wenige Audiokomponenten in dieser Form und ich glaube, diese Eigenschaften gehen im Wesentlichen auf das Konto der exzellenten Röhrennetzteile sowie der außergewöhnlich guten Ausgangsübertrager der Vindicator.

Drummer Phil Rudd spielt in diesem Stück übrigens in einem der für ihn seltenen Fälle ein kleines Ride-Becken, das meiner Erinnerung nach über die meisten Musikanlagen eher silbrig-stumpf und trocken-matt klingt. Über die Audio Note Verstärker erscheinen die Patterns eher in goldfarbenen, warmen und glänzenden Klangfarben, fast schon in Richtung Rotgold driftend. Herrlich!


Natürlich habe ich noch ganz, ganz viel weitere Musik gehört, aber das kann ich unmöglich auch noch in dieser Ausführlichkeit beschreiben. Ich werde mich jetzt auch nicht in Banalitäten wie „Bass, Mitten, Höhen“ verlieren, wenn ich solche Vokabeln andernorts im Zusammenhang mit HiFi-Komponenten lese, bekomme ich immer die Krätze. Jedoch möchte ich noch erwähnen, dass der Vindicator wie kaum ein anderer mir bekannter 2A3-Verstärker eine akustische Lupe auf die verwendete Endröhre zu legen scheint. Natürlich können Sie mit den beigelegten Sovteks sehr gut Musik hören, keine Frage. Aber wie viel Leichtigkeit und Auflösungsvermögen diese Endstufe mit alten 2A3 Single Plates von RCA Cunningham oder Ken-Rad gewinnt, das ist schon bemerkenswert und lässt weitere Rückschlüsse darauf zu, über welche exzellenten Qualitäten dieses Gerät verfügt. Bei einem Durchschnittsgerät asiatischer Herkunft würden Sie womöglich gar keinen Unterschied bei der Verwendung verschiedener Endröhren feststellen… Jedenfalls lädt diese Audio Note Kombination zum Schwelgen ein und lenkt die Aufmerksamkeit ausschließlich auf die Musik.

STATEMENT

Ich mag euch Briten: Ich liebe britischen Humor, ich liebe die Romane von Douglas Adams und ich liebe HiFi-Geräte von Audio Note. Doch während in Adams' Science Fiction Epos „Per Anhalter durch die Galaxis“ die Frage nach dem Sinn des Lebens vom Supercomputer Deep Thought nach siebeneinhalb Millionen Jahren wenig befriedigend mit „42“ beantwortet wird, liefern die M2 Phono und die Vindicator Silver bereits nach nur wenigen Hörminuten eine viel plausiblere Antwort: „Musik hören!“
Gehört mit
Plattenspieler Rega Planar 8
Tonabnehmer Clearaudio Charisma V2
Lautsprecher Odeon Rigoletto 2020
Zubehör Reson LSK Lautsprecherkabel, Audio Note AN-S Interconnect Pure Silver NF-Kabel, Netzleiste AudioQuest PowerQuest 3
Möbel Hi-Fi Racks Ltd, Rega Wandhalterung für Rega Planar 8
Herstellerangaben
Audio Note Vindicator Silver
Geräteart Stereoendverstärker
Netzspannung 220/240V AC/50Hz
Eingänge Line 1 x Line (Cinch)
Eingangsimpedanz 100kOhm
Eingangsempfindlichkeit 250mV
Kanalabweichung +/- 0,3dB
Impedanz Lautsprecherausgänge 4 - 8 Ohm
Ausgangsleistung 2 x 3,5 Watt
Röhrenbestückung 1 x 6SL7GT, 2 x 2A3, 1 x 5R4GY
Schaltung Single Ended, Class A
Gehäusefarbe Schwarz / Kupfer
Frontblende Schwarz (Acryl) oder Aluminium
Abmessungen (B x T x H) 205 mm x 500 mm x 195 mm
Gewicht 20,0kg
Maximale Leistungsaufnahme 270VA
Preis 5100 Euro
Herstellerangaben
Audio Note M2 Phono
Geräteart Vorverstärker mit Phono MM
Netzspannung 220/240V AC/50Hz
Eingänge 3 x Line, 1x Tape (In und Out), 1 x Phono MM
Eingangsimpedanz 100kOhm Line, 47kOhm Phono
Eingangsempfindlichkeit 126mV für 1V Ausgangsspannung
Verstärkung @1kHz 23dB Line ohne Feedback, 17dB Line mit Feedback, 60dB Phono ohne Feedback, 54dB Phono mit Feedback
Ausgangsimpedanz 5kOhm ohne Feedback, 2,5kOhm mit Feedback
Röhrenbestückung 1x 6SN7WGTA, 1x 6DJ8, 1x ECC83, 1x 6X5, 1x ECL82
Gehäusefarbe Schwarz
Frontblende Schwarz (Acryl) oder Aluminium
Abmessungen (B x T x H) 295 mm x 450 mm x 140 mm
Gewicht 7kg
Maximale Leistungsaufnahme 55W
Preis 4650 Euro

Vertrieb
Audio Note Deutschland UG (haftungsbeschränkt)
Anschrift Stefan Wörner
Soltauer Straße 44
29646 Bispingen
Telefon +49 5194 5050599
E-Mail sw@audionote-deutschland.de
Web www.audionote-deutschland.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/20-08-25_audionote
  • Social Introtext Achtung, befangener HiFi-Redakteur: Die Audio Note M2 Phono ist meine, die ich mir schon vor einiger Zeit gekauft habe und ich liebe sie. Der Vertrieb hat die 2A3-Endstufe Vindicator Silver zum Test beigestellt, für mich als 2A3-Maniac die obligatorische Wahl. Einen objektiven Test wird von mir jetzt hoffentlich niemand erwarten!
Montag, 24 August 2020 00:01

SPL Phonitor se

Der Phonitor se verfügt über dieselbe Audiosignalververstärkung wie seine größeren Brüder Phonitor x und Phonitor xe und begeistert daher – Dank SPL VOLTAiR-Technolgie – mit demselben Klangerlebnis. Die hochwertige Optik und Haptik bleiben ihm natürlich erhalten.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-08-24_spl_Phonitor_se_front_black.jpgb_850_0_16777215_10_images_content_news_20-08-24_spl_Phonitor_se_back.jpg

Analoge Signale werden über einen unsymmetrischen stereo RCA-Eingang zugespielt. Digitale Quellen über den optionalen DAC768xs. Ein unsymmetrischer Kopfhörer-Anschluss auf der Front des Gerätes ermöglicht, leicht zugänglich, den Anschluß aller gängigen Kopfhörer-Typen. Dank der kräftigen Verstärkungsstufe bietet der Phonitor se genug Ausgangsleistung – zweimal füng Watt bei 250 Ω, 1 Kilohertz und einem Prozent Klirrfaktor – und kann so auch die anspruchsvollsten Kopfhörer bedienen.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-08-24_spl_Phonitor_se_front_silver.jpg

„Die Anschlussmöglichkeiten und Funktionen der großen SPL Kopfhörerverstärker sind für einige Gelegenheits-Kopfhörer-Hörer zu umfangreich. Nach dem ich mit dem Phonitor xe, den Nonplusultra-Kopfhörerverstärker entwickelt hatte, freue ich mich, dass wir jetzt mit dem Phonitor se eine im Funktionsumfang und Preis reduzierte Variante auf dem Markt haben.“ Bastian Neu, Entwickler

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-08-24_spl_Phonitor_se_front_red.jpg

Herstellerangaben
Preise
Phonitor se 999 Euro inklusive 19 % MwSt ab dem 01.01.2021
973,82 Euro inklusive 16 % MwSt bis zum 31.12.2020
Phonitor se mit DAC768xs 1.399 Euro inklusive 19 % MwSt ab dem 01.01.2021
1.363,73 Euro inklusive 16 % MwSt bis zum 31.12.2020

Hersteller
SPL electronics GmbH

Anschrift Sohlweg 80
41372 Niederkrüchten

Telefon +49 2163 98340

Fax +49 2163 983420
E-Mail info@spl.audio
Web www.spl.audio

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/20-08-24_spl

Im ersten Teil des Artikel über Medienkonverter hat sich gezeigt, dass auch bei dieser klanglich überaus interessanten und dabei erschwinglichen Technik die Güte von Netzteilen und zuleitenden Ethernet-Kabeln eine beträchtliche Rolle spielen. Nun geht es um integrierte Konverter, die Qualität von SFP-Modulen und die Stromversorgung des Routers.

Das letztgenannte Thema wird schon seit langer Zeit in einschlägigen Foren diskutiert, ließ die Kollegen und mich bisher aber immer recht kalt. Warum das bei mir so ist, kann ich leicht erklären: Ich verwende ja für den Hörraum ein eigenes, sogenanntes Audio-Netzwerk, das nicht mit dem Router respektive dem Internet verbunden ist. Wie beschrieben gibt es aber gute Gründe, sich von dieser Insellösung zu verabschieden, zumindest wenn diese nicht weiterhin deutliche klangliche Vorteile bietet. Ist aber die Fritzbox per Audioquest Diamond mit einem Medienkonverter verbunden, bezieht dieser seinen Strom vom Sbooster-Netzteil und wird der Konverter im Hörraum von einem Keces gespeist, kommt diese Konfiguration meinem Audio-Netzwerk schon recht nahe.

Nach den im ersten Teil geschilderten Experimenten konnte man in der Küche weder den Geschirr- noch den Kühlschrank öffnen. Auf dem finden üblicherweise der NAD-Receiver für die Küchenbeschallung, ein Aries Mini, der Router, eine Time Machine und ein NAS Platz. Nun aber kamen der Medienkonverter samt Sbooster hinzu, und die Türen werden von herabhängenden Netz- und Ethernet-Kabeln sowie einem Lichtwelllenleiter blockiert. Aufräumen war damit einfach unumgänglich. Vorher stellte sich jedoch die Frage, welches der beiden Linear-Netzteile – SBooster oder Keces P3 – im Hörraum oder in der Küche Verwendung finden sollte. Bisher war der jeweilige Standort eher zufällig gewählt. Qualitativ halte ich die beiden für ebenbürtig, das etwas teurere P3 bietet für den Mehrpreis einen zweiten Ausgang, der zwölf, 15 oder 16 Volt bereitstellt – und die Fritzbox 7590 wird von einem 12-Volt-Schaltnetzteil versorgt. Also wird ein Medienkonverter und das Keces mit ordentlich verlegten Kabeln auf dem Geschirrschrank platziert und das Netzteil mit dem Router verbunden: Die digitale Wiedergabekette klingt deutlich offener und dabei auch einen Hauch dynamischer, wenn die Fritzbox ihre Energie vom P3 bezieht. Die Verbesserung ist so groß, dass ich nun noch einmal das Audio-Netzwerk gegen die per Lichtwellenleiter verbundene Fritzbox höre: Bei Schostakowitschs „Goldenem Zeitalter“ ist so gut wie kein Unterschied zu hören, bei Patrice Herals „Improvisation“ auf Le Concert Des Parfums gerät die Abbildung minimal griffiger und größer, wenn das Audio-Netzwerk angeschlossen ist. Die Unterschiede liegen aber gerade einmal einen Hauch über der Wahrnehmungsschwelle. Da ist beispielsweise der Effekt der Versorgung des M Scaler durch einen PowerAdd-Akku größer. Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob ich im Blindtest sagen könnte, ob das Audio- oder mein mit dem Internet verbundenes Heim-Netzwerk gerade aktiv ist. Langfristig werde ich also mit der Fritzbox weitermachen, der Belkin-Router samt Sbooster-Netzteil bleibt aber an Ort und Stelle.

Die drei SFP-Module unterscheiden sich klanglich, wenn auch nicht erheblich
Die drei SFP-Module unterscheiden sich klanglich, wenn auch nicht erheblich

Da jetzt der Wechsel vom Ansuz-PowerSwitch zum SOtM sNH-10G inklusive der SOtM-Clock sCLK-OCX10 ansteht – das SOtM-Switch besitzt anders als das von Ansuz zwei Einschubschächte für SFP-Module und die dazugehörigen Medienkonverter –, höre ich beide Switches kurz vorher noch einmal im Vergleich und zwar im Audio-Netzwerk, um die klanglichen Qualitäten bei den folgenden Experimenten besser einschätzen zu können. Auch jetzt sind die Unterschiede in einer hochauflösenden Kette deutlich wahrnehmbar, aber alles andere riesig: Das Ansuz-PowerSwitch brilliert mit einer noch etwas tieferen Bühne, die gesamte Wiedergabe besitzt eine noch größere Klarheit, und Impulse wirken vor dem tiefschwarzen Hintergrund noch eine Spur beeindruckender. Bei Ravi Shankars „West Eats Meat“ profiliert sich das SOtM-Switch zwar durch eine kleine Portion mehr Druck im Bass, das PowerSwitch beweist aber dennoch dank der etwas großzügigeren Raumdarstellung und noch feineren Durchzeichnung seine Überlegenheit.


Fragen Sie mich nicht warum, aber die Unterschiede zwischen den beiden Switches sind noch ein wenig geringer, wenn sie statt im Audio-Netzwerk im Heim-Netzwerk eingebunden sind. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass der Testsong, Muddy Waters' „Good Morning, School Girl“ vom kleinen Bass-Schub des SOtM profitiert. Beim Vergleich arbeitete das PowerSwitch in einer kompletten Ansuz-Umgebung – von den Füßen, über das Netz- bis zu den Ethernet-Kabeln, deren Schirme mit den niederfrequenten Wechselspannungen aus dem PowerSwitch verbunden sind. Das SOtM-Switch hingegen ist mit Göbel-Ethernet-Kabeln verbunden, das Keces P8, das auch die SOtM-Clock versorgt, bezieht den Strom über ein Audioquest NRG-Z3. Rein spaßeshalber verbinde das P8 auch einmal per Ansuz Mainz D2, immerhin das zweitteuerste Netzkabel in meiner Kette: Damit machen Keces und SOtM noch einmal einen großen Sprung nach vorne. Gerade in Sachen Raumdarstellung kommen sie dem PowerSwitch noch ein gutes Stückchen näher – und dabei ist das Mainz D2 nicht einmal Ansuz' Top-Netzkabel!

Das Keces-Netzteil versorgt den Medienkonverter und die Fritzbox (nicht im Bild). Die Router-Funktion der Time Machine wird nicht genutzt
Das Keces-Netzteil versorgt den Medienkonverter und die Fritzbox (nicht im Bild). Die Router-Funktion der Time Machine wird nicht genutzt

Doch jetzt, nachdem die Arbeitsbedingungen für das SOtM-Switch optimiert sind, zurück zu einem der Kernthemen: Wie verhält sich der 10Gtec-Medienkonverter zum im SOtM integrierten? Bei den ersten Minuten von Keith Jarretts Köln Concert ziehe ich eindeutig den integrierten Medienkonverter des SOtM vor: Das Instrument scheint von mehr Luft umgeben, die einzelnen Anschläge sind besser zu differenzieren, ohne dass das Klangbild ins Analytische kippt. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob diese positive Veränderung nicht mit einer schlankeren Tieftonwiedergabe erkauft wird. Das ist leider wirklich so: Abdullah Ibrahims „Calypso Minor“ klingt einfach noch ein bisschen satter und erdiger, wenn das 10Gtec-SFP-Modul mit dem Lichtleiter statt im Schacht des SOtM in dem des externen Medienkonverters steckt und dieser per Ethernet mit dem Switch verbunden ist. Da ist er wieder, dieser bekannte Effekt: Entzieht man der Wiedergabe auch nur Quäntchen Tieftonenergie, gewinnt dadurch die Feinzeichnung, und subtile Rauminformationen sind besser wahrzunehmen. Momentan könnte ich mich zwischen ex- und internem Medienkonverter im Zusammenspiel mit dem SOtM-Switch nicht entscheiden.

Vielleicht wird das ja bei der Verwendung eines anderen SFP-Moduls einfacher. Ich bleibe also erst einmal beim 10Gtec-Konverter und probiere, ob vielleicht das tp-link-Modul oder das von StarTech den Klang verbessern kann. Schade, dass man die Entscheidung nicht nach einem Song fällen kann, da wäre es einfacher, einen Favoriten zu benennen. Nach drei Teststücken habe ich die Ergebnisse dann gemittelt und bin beim StarTech gelandet. Das spielt sehr offen, schnell und räumlich, kommt aber ohne die leichte Präsenzbetonung des tp-link aus. Im Vergleich zu den beiden wirkt das 10Gtec manchmal zwar schmeichelhaft rund, aber leider auch ein wenig stumpf. Es bleibt dabei: Im Zusammenspiel mit dem 10Gtec-Mediakonverter gefällt mir das StarTech am besten. Insgesamt ist das Tauschen von Modulen eine sehr günstige Gelegenheit, die digitale Wiedergabekette ganz nach Geschmack fein zu tunen. Eine ähnliche Aktion mit Kabeln wäre sehr viel kostenträchtiger.

Jetzt suche ich mir drei weitere aussagekräftige Stücke heraus und wiederhole das ganze Spiel mit den Modulen noch einmal beim SOtM: Bei Also Sprach Zarathustra in der Interpretation des Chicago Symphony Orchestras unter Fritz Reiner trennt das tp-link am besten die tieffrequenten Störungen des Mastertapes von den dräuenden Orgelklängen. Die beeindruckendste Raumillusion kommt allerdings mit dem StarTech zustande. Bei Van Morrisons „Whatever Happened To PJ Proby?“ überzeugt das StarTech mit einer fetten Bass-Drum und nie aggressivem Gesang. Das tp-link zeichnet sich durch noch etwas mehr Tieftonenergie aus, lässt die Stimme aber gelegentlich rau und im Präsenzbereich etwas zu vorlaut erscheinen. Das 10Gtec wirkt im Vergleich langweiliger und im Mittelhochtonbereich nicht völlig ausgewogen. Abschließend habe ich dann noch in den Bass-Wellen von „Psychopomp“ vom Album Däfos gebadet. Die meisten Informationen zauberte hier das Modul von StarTech zutage. Und daher ist es in Summe auch beim SOtM das Modul der Wahl. Ich sollte wohl ein zweites StarTech bestellen, um es später auch einmal im Konverter auszuprobieren, der mit der Fritzbox verbunden ist…


Ganz rechts der Aries Mini, die Quelle für die Küchenbeschallung. Er muss ohne Linear-Netzteil auskommen.
Ganz rechts der Aries Mini, die Quelle für die Küchenbeschallung. Er muss ohne Linear-Netzteil auskommen.

Bleibt noch der abschließende Vergleich zwischen dem 10Gtec-Medienkonverter und dem im SOtM-Switch integrierten. Hier hat das Upgrade auf das StarTech-Modul den bisherigen Eindruck konterkariert. Mit dem 10Gtec kann man einen größeren Aufnahmeraum genießen, mit integrierten Medienkonverter ein wenig mehr angenehme Fülle im Bassbereich. Da kann ich mich wirklich nicht entscheiden. Vielleicht sollte ich einfach schreiben, dass das SOtM – egal mit welchem Medienkonverter – nicht ganz das Niveau des Ansuz-PowerSwitch erreicht und ich deshalb beim 10Gtec Medienkonverter plus Ansuz bleibe. Aber diese Ausrede verfängt nur solange, bis das Ansuz-Set zurück nach Dänemark muss.

STATEMENT

Die klarste Aussage ist in Sachen Router möglich: Wer seine Fritzbox 7590 in seiner digitalen Wiedergabekette benutzt und sie nicht mit sauberer Energie versorgt, ist selber Schuld. Es dürfte schwer – und teuer – sein, die hier verschenkte Klangqualität auf andere Art zurückzugewinnen. Die zum Glück recht günstigen Module besitzen alle ihre spezifische Klangcharakteristik und eignen sich daher hervorragend zum Fein-Tuning der Anlage. Die Medienkonverter des SOtM-Switch zu nutzen bietet sich zumindest für den Einstieg an, denn die Qualität entspricht zumindest der des 10Gtec. Vielleicht geht an dieser Stelle aber noch mehr.
Gehört mit
NAS Melco N1Z H60/2, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic G1
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Poweradd
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE
LAN-Switch SOtM sNH-10G mit Keces P8, Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme
10-MHz-Clock SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8
Vorverstärker Audio Exklusiv R7, Einstein The Preamp
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Göbel Epoque Aeon Fine
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Ansuz Darks D-TC Supreme adjustable
Informationen
Testobjekte
  • 2 x Gigabit Ethernet LWL Medienkonverter Glasfaser mit 1Gb Singlemode LC SFP, 10/100/1000M RJ45 zu 1000Base-LX
    Preis 33,00 Euro
  • 2 x TP-Link TL-SM311LS Gigabit SFP Modul (Single-Mode MiniGBIC)
    Preis: 17,00 Euro
  • 10Gtec Singlemode Duplex Glasfaserkabel Fiber Patch Cable LSZH für SFP, 30m
    Preis: 29,00 Euro
  • 10Gtec Singlemode Duplex Glasfaserkabel Fiber Patch Cable LSZH für SFP, 1m
    Preis: 9,00 Euro
  • Startech 1000BASE-EX SFP-SM LC-40 KM
    Preis: 75,00 Euro

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/20-08-21_ethernet
  • Social Introtext Im ersten Teil des Artikel über Medienkonverter hat sich gezeigt, dass auch bei dieser klanglich überaus interessanten und dabei erschwinglichen Technik die Güte von Netzteilen und zuleitenden Ethernet-Kabeln eine beträchtliche Rolle spielen. Nun geht es um integrierte Konverter, die Qualität von SFP-Modulen und die Stromversorgung des Routers.

Die neueste Version des Klassikers von Pro-Ject wurde deutlich aufgewertet. Neue Farben und Finishes sowie perfektionierte Detaillösungen sollen den Pro-Ject Debut Carbon EVO unschlagbar in seiner Preisklasse machen.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-08-19_project_Debut-Carbon-Evo-Walnut-LP-Dustcover-Shadow.jpg

Der Pro-Ject Debut ist mit fast einer Million verkaufter Plattenspieler eines der erfolgreichsten Produkte der Hifi-Geschichte. Seine minimalistische Ästhetik, die hochwertige Verarbeitung und der günstige Preis haben großen Anteil daran, dass Schallplattenwiedergabe weltweit wieder Mode ist. Jetzt, im Jahr 2020, ist es Zeit für die nächste und bislang beste Generation des Debut: Den Pro-Ject Debut Carbon EVO. Der Debut Carbon war angesichts seines Preises und der verwendeten Materialien bereits ein nahezu perfekter Plattenspieler.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-08-19_project_Debut-Carbon-Evo-Motor-Detail.jpg

Der Debut Carbon EVO bringt Verbesserungen an einigen (klang)entscheidenden Punkten:

  • Höhenverstellbare Drei-Punkt-Aufstellung: Der Debut Carbon EVO besitzt nun drei mit TPE bedämpfte, höhenverstellbare Metallfüße, um eine stabile, waagerechte Positionierung auf der Stellfläche zu gewährleisten.
  • Bedämpfter Teller: Ein Ring aus thermoplastischem Elastomer (TPE) eliminiert die Resonanzen des Plattentellers nahezu vollständig und erhöht das Gewicht zudem auf satte 1,7 Kilogramm. Da der Ring an der Außenseite des Tellers angebracht ist, erzeugt die zusätzliche Bewegungsenergie zudem einen den Gleichlauf stabilisierenden Schwungrad-Effekt.
  • Neue Motoraufhängung: Motorvibrationen werden an die Lautsprecher weitergegeben. Deshalb ist es wichtig, den Motor besonders sorgfältig vom Chassis zu entkoppeln. Im Debut Carbon EVO hat Pro-Ject seine bewährte Konstruktion weiterentwickelt und mit Hilfe von Bedämpfungstechniken, wie sie bei den High-End-Plattenspielern von Pro-Ject zum Einsatz kommen, die Übertragung von Vibrationen nochmals entscheidend reduziert.
  • Präzise kontrollierte Geschwindigkeit: Die Motorsteuerung mit elektronischer Geschwindigkeitswahl erlaubt es, die Wiedergabegeschwindigkeit komfortabel zwischen 33 und 45 U/min umzuschalten. Eine manuelle Einstellmöglichkeit von 78 U/min macht den Spieler zusammen mit einem optional erhältlichen Ortofon Stylus 2M 78 betriebsbereit zum Abspielen von Schellackplatten. Ein integrierter Sinusgenerator verbessert die Drehzahlgenauigkeit durch Quarzstabilisierung. Der Geschwindigkeitsumschalter befindet sich elegant unter dem Chassis versteckt integriert, um die reduziert-minimalistische Ästhetik des Debut Carbon EVO zu bewahren. 
  • Attraktive EVOlution: Die schwere und solide MDF-Zarge mit neuen, achtfach handlackierten Oberflächen sieht besser aus und fühlt sich besser an als je zuvor. Der Debut Carbon EVO ist wie bisher mit zeitlos schönen Hochglanzoberflächen in schwarz, weiß und rot lieferbar. Neu und ästhetisch richtungweisend ist das elegant ausgeführte Satin-Signature-Finish in fünf verschiedenen Farben. Die Ausführung in seidenmatt lackiertem, edlem Walnuss-Echtholzfurnier ist eine weitere, klassische Option.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-08-19_project_PJ-Debut-Carbon-EVO-lifestyle-1.jpg

Der Debut Carbon EVO konzentriert sich auf die Kernaspekte, die einen Plattenspieler aus der Masse herausragend machen: Technisch überzeugende Konstruktion und qualitativ hochwertige Materialien. Zusätzliche und meist unnötige Funktionen, die sich negativ auf die Klangqualität oder Langlebigkeit auswirken können, bleiben außen vor. Dieser in Europa handgefertigte Plattenspieler bereitet Musikgenuss und Freude ein Leben lang.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-08-19_project_Debut-Carbon-Evo-group-colour.jpg

Der Preis für den Pro-Ject Debut Carbon EVO beträgt 500 Euro. Weitere Informationen zum Pro-Ject Debut Carbon EVO sind hier zu finden: www.audiotra.de/pro-ject-debut-carbon-evo

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-08-19_project_PJ-Debut-Carbon-EVO-1.jpg

Vertrieb
ATR - Audio Trade
Anschrift Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
Schenkendorfstraße 29
D-45472 Mülheim an der Ruhr
Telefon +49 208 882660
E-Mail email@audiotra.de
Web www.audiotra.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/20-08-19_project

Manchmal kann man den Zeiten von Schallplatten und CDs schon nachtrauern: Damals war klar, ein kürzerer Signalweg ist meist der bessere. Das gilt bei Streaming und Computer-Audio leider nicht mehr. Daher werden nun bei Hifistatement Ethernet-Verbindungen per Lichtwellenleiter und Medienkonverter zum Thema.

Dass bei LAN-Verbindungen jenseits von Kabeln und Switches klanglich noch einiges herauszuholen ist, hatte schon vor rund fünf Jahren das SOtM ISO-CAT6 gezeigt, das unter anderem mit kleinen Trenntransformatoren für eine galvanische Trennung der angeschlossenen Geräte sorgte, allerdings mit 350 Euro auch nicht unbedingt zu den Schnäppchen zählt. Als noch kritischer als eine LAN-Verbindung gilt die USB-Schnittstelle beispielsweise zwischen Computer und D/A-Wandler. Dass hier – bei Verzicht auf Abtastraten oberhalb von 192 Kilohertz und DSD – eine Lichtleiterverbindung dem Klang ausgesprochen zuträglich sein kann, bewies Ralf Koschnicke mit dem Artistic Fidelity Isolator und USB-Interface. Das sorgt aber nicht nur für eine galvanische Trennung zwischen den angeschlossenen Geräten, sondern reclocked das USB-Signal zudem sehr präzise. Kein Wunder, dass Roland Dietl trotz des Preises ab 1250 Euro vom ArFi recht begeistert war.

Die wohl vollständigste Lösung, um den Wandler möglichst effektiv vor den den Musikdaten anhaftenden Störungen zu schützen, bietet Playback Designs mit seiner PLINK-Verbindung zwischen dem STREAM-IF Streaming-Modul und dem hauseigenen Wandler an. Der STREAM-IF verfügt sowohl über einen Ethernet- als auch einen USB-Eingang. Da PLINK eine ST-Lichtleiter-Verbindung benutzt – Wadia-Kenner werden sich erinnern –, sind Datenübertragungen bis 384 Kilohertz bei PCM und bis DSD256 zum Wandler möglich. Der STREAM-IF ist wie gesagt eine Streaming Bridge mit Datenaufbereitung und galvanischer Trennung. Dafür geht dann der Preis von fast 4.000 Euro in Ordnung. Bei den im Folgenden vorgestellten Lichtwellenleiter-Übertragungsstrecken bewegen wir uns in deutlich gemäßigteren Preisregionen. Und das macht diese Technik umso spannender.

Der Medienkonverter mit dem zum Singlemode Duplex Glasfaserkabel passenden SFP-Modul
Der Medienkonverter mit dem zum Singlemode Duplex Glasfaserkabel passenden SFP-Modul

Um ein per LAN-Kabel ankommendes, elektrisches Signal per Licht weiterzuleiten, bedarf es dreier Komponenten. Da wäre erst einmal der Medienkonverter, Mediakonverter oder englisch Media Converter. Dieser wird per Ethernetkabel mit dem – nennen wir es mal vereinfacht – sendenden Gerät, etwa einem Router, verbunden und ist mit einer oder mehreren Buchsen für ein SFP-Transceiver-Modul ausgestattet. Dabei steht SFP für „Small Form-factor Pluggable“. Das Modul setzt das vom Medienkonverter elektrisch bereitgestellte Signal in Lichtwellen um. Es gibt verschieden Module für Single- oder Multimode-Lichtwellenleiter mit jeweils unterschiedlichen Wellenlängen. Selbst wenn sich das eigentümlich anhören mag, existieren auch „Singlemode Duplex Glasfaserkabel“. Vom Modul geht es dann per passendem Lichtleiter weiter. Logischerweise benötigt man für eine Übertragungsstrecke nach dem Lichtwellenleiter ein zweites, auf Leiterart und Lichtwellenlänge abgestimmtes SFP-Modul sowie einen zweiten Medienkonverter, der dann per kurzem LAN-Kabel mit dem Empfänger verbunden wird. Es gibt allerdings auch für Audioanwendungen optimierte Switches wie das SOtM sNH-10G oder das mit dem Statement In High Fidelity ausgezeichnete Melco S100, die neben den LAN-Anschlüssen zwei Buchsen für SFP-Module besitzen. Da braucht man sich keine Gedanken über die Qualität des Medienkonverters zu machen und hat einen Teil der für die Lichtleitertechnik nötigen Investition gespart. Die ist aber – wie erwähnt – verglichen mit den in der Hifi-Szene in den letzten Jahren üblichen Preisen sowieso recht gering.


Lichtwellenleiter kommen meist zum Einsatz, wenn es gilt, Netzwerke über größere Entfernungen aufzubauen. So sollen sogar Strecken von bis zu 100 Kilometern möglich sein. Für die verschiedenen Anwendungsfälle gibt eine schier unübersehbare Anzahl von Modulen. Gut, wenn ein Anfänger wie ich Rat beim Hersteller eines bereits verwendeten Gerätes oder beim redaktionseigenen Netzwerk-Spezialisten findet. SOtM nennt auf seiner Website zum Switch beispielsweise den Medienkonverter vom tp-link, der bei einem weltweit bekannten Versender schon für etwas mehr als 15 Euro zu haben ist. Der Kollege Roland Dietl empfahl mir jedoch den hochwertigeren 10Gtec-Gigabit-Ethernet-LWL-Medienkonverter zum doppelten Preis, in dem allerdings schon ein SFP-Modul enthalten ist. High-End wäre seiner Meinung nach das „Sonore Optical Module – copper to fiber“ aus den USA, das hierzulande über nativeDSD für knapp 300 Euro zu haben ist und in Kürze in Gröbenzell eintreffen soll. Für erste Experimente habe ich zwei 10Gtec Medienkonverter inklusive der SFP-Module, zwei weitere TL-SM311LS-Module von tp-link für je 17 Euro sowie ein Startech-1000BASE-EX-SFP-SM für 75 Euro erstanden. Zwei 10Gtec „Singlemode-Duplex-Glasfaser-Patch-Kabel“ in einem und 30 Meter Länge für eine Wellenlänge von 1310 Nanometer runden mein Starter-Set ab. Ach ja, fast hätte ich die beiden Netzteile von SBooster und Keces vergessen, welche die den Konvertern beiliegenden Schaltnetzteile ersetzen können.

Der Medienkonverter besitzt einen Einschubschacht für das Modul und eine Ethernet-Buchse. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet der Anschluss für das mitgelieferte Schaltnetzteil
Der Medienkonverter besitzt einen Einschubschacht für das Modul und eine Ethernet-Buchse. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet der Anschluss für das mitgelieferte Schaltnetzteil

Bei dem Versuch, die digitale Wiedergabekette im Hörraum zu optimieren, bin ich bei einem eigenen Netzwerk, das ich Audio-Netzwerk nenne, für dieses Zimmer gelandet. Ein recht leistungsschwacher Router minimiert die Einflüsse auf den analogen Zweig der Anlage, und die fehlende Verbindung zum Internet wird mit einer ausgedehnteren Raumillusion und mehr Feinzeichnung bei der Wiedergabe entsprechender Musik-Dateien belohnt. Im Rest der Wohnung genieße ich hingegen das umfangreiche Streaming-Angebot von Qobuz. Aber es ist nicht nur der fehlende Zugriff auf ständig neue Musik, den die Abstinenz vom Internet zur Folge hat. Der Aries G1 und der Melco N1Z H60/2 müssen so ohne automatische Firmware-Updates auskommen. Wenn ich dann mal an diese denke, ist ein LAN-Kabel vom Fritzbox-Router in der Küche zum Switch im Arbeitszimmer zu ziehen und anschließend wieder wegzuräumen. Mit – abhängig vom verwendeten Switch – ein oder zwei Medienkonvertern, zwei SFP-Modulen und einem 30 Meter langen Singlemode-Duplex-Glasfaser-Patch-Kabel, das sich so gut wie unsichtbar verlegen lässt und daher an Ort und Stelle bleiben kann, wäre dieses Problemchen recht kostengünstig gelöst: Ich muss nur an die Updates denken, den Ausgang des Medienkonverters im Hörraum per kurzen LAN-Kabel mit dem Switch verbinden und nach dem Aufspielen der neuen Software die Ethernet-Verbindung wieder entfernen. Auch das Streaming von Qobuz wäre so möglich, etwa wenn Gäste die Kette lieber mit ihnen bekannter Musik hören möchten, die in meiner eher Jazz-affinen Sammlung nicht vorhanden ist. Selbst für diese wenigen Anwendungsfälle erscheint mir die Investition in zwei Medienkonverter und einen 30 Meter langen Lichtwellenleiter – in Summe nicht einmal 100 Euro – völlig gerechtfertigt.

Die Lichtwellenleiter-Verbindung beständig statt des schwachen Routers im Hörraum zu nutzen, machte nur dann Sinn, wenn die Qualität der Wiedergabe nicht darunter leidet. Bei bisherigen Experimenten mit LAN-Kabeln hat die Verbindung mit dem Internet selbst beim Einsatz von High-End-Switches wie Melcos S100, SOtMs sNH-10G inklusive SOtM sCLK-OCX10 oder Ansuz Acoustics' PowerSwitch D-TC Supreme jedesmal eine klangliche Einschränkung nach sich gezogen. Für einen ersten Vergleich bleibe ich beim momentan verwendeten Ansuz-Switch und verbinde den einen Medienkonverter über ein Allerwelts-Ethernet-Kabel mit der Fritzbox, den zweiten über das Ansuz Digitalz D-TC Supreme, das sonst den Kontakt zum Router des Audio-Netzwerks im Hörraum herstellt, mit dem Switch. Ich brauche also nur ein Kabel vom Router auf den Medienkonverter umzustecken, um zwischen beiden Konfigurationen zu wechseln. Aber leider muss der Melco-NAS jedesmal neu gestartet werden, um in der aktuellen Konfiguration erkannt zu werden. Die beiden Medienkonverter werden übrigens von den beigepackten Schatznetzteilen mit Energie versorgt.

Das SFP-Modul ist beim 10Gtec im Lieferumfang enthalten und gibt damit Format und Wellenlänge für den Lichtwellenleiter vor
Das SFP-Modul ist beim 10Gtec im Lieferumfang enthalten und gibt damit Format und Wellenlänge für den Lichtwellenleiter vor


Ja, zwischen den beiden Netzwerken, dem mit Internet-Zugang und dem isolierten Audio-Netzwerk, gibt es Klangunterschiede. Aber die sind jetzt deutlich geringer als bei der Verbindung zum Internet per LAN-Kabel: Bei Keith Jarretts „God Bless The Child“ scheinen die Instrumente eine Spur weiter vom Hörplatz entfernt zu sein, der imaginäre Raum wirkt minimal größer und die Hi-Hat klingt ein bisschen weniger vordergründig, wenn die Steuersignale des iPad Pro vom Audio-Netzwerk empfangen werden. Diese Tendenz wird durch Schostakowitschs „Symphonie Nr. 25“ mit den Duisburger Philharmonikern unter Jonathan Darlington bestätigt: Auch hier agieren die Musiker scheinbar in einem kleineren Saal, wenn das Switch über die Fritzbox mit dem Internet verbunden ist. Der Hochtonbereich hat einen Hauch Geschmeidigkeit eingebüßt, die Durchzeichnung erreicht auch nicht ganz das Niveau, das ich bei der Integration der Digital-Komponenten ins Audio-Netzwerk gewohnt bin. Auch wenn die Verbindung mit der Außenwelt noch nicht die Qualität meiner bisherigen Insel-Lösung erreicht, klingt sie doch recht vielversprechend und ermuntert zu weiteren Optimierungsversuchen.

Der erste Schritt ist natürlich, das Schaltnetzteil des Medienkonverters im Hörraum gegen ein analoges auszutauschen – selbst wenn das mit dem drei- respektive vierfachen Betrag, der für den Lichtleiter-Übertragungsstrecke zu entrichten ist, zu Buche schlägt. Ich werde jetzt keine Vergleiche zwischen SBooster und dem etwas teureren Keces P3 anstellen, das dafür aber auch zwei unterschiedliche Spannungen bereitstellen kann. Denn je nach Anwendungsfall ziehe ich mal das eine, mal das andere Netzteil vor. Da das Keces zuerst eintraf, beginne ich auch gleich damit: Wie nicht anders zu erwarten, profitiert vor allem die Raumdarstellung von der sauberen Energie. Dank des P3 nähert sich das Niveau des Netzwerks mit Internet-Zugang dem des reinen Audio-Netzwerks ein gutes Stück weit an. Für recht unwahrscheinlich halte ich es, dass Tuning-Maßnahmen auf der anderen Seite der Übertragungsstrecke einen ebenso positiven Effekt haben. Trotzdem probiere ich einmal Audioquests Diamond statt der Allerwelts-Strippe zwischen Fritzbox und Medienkonverter aus. Glauben Sie mir, was ich gehört habe, hätte ich lieber nicht wahrgenommen: Mit dem Diamond zwischen Fritzbox und Medienkonverter erhält die Wiedergabe mehr Tiefe – und das im doppelten Sinne. Das Bassfundament wirkt noch eine Spur solider und die Bühne dehnt ich noch ein Stückchen weiter in den Raum aus. Dabei gewinnt sogar noch die Präzision der Abbildung. Ein Versuch, das fast Unerklärliche zu erklären: Wenn ein präziseres oder vielleicht saubereres Signal an den Medienkonverter geliefert wird, kann er dies auch für den Transport über den Lichtleiter besser aufbereiten. Zugegeben: Wenn man bedenkt, dass es sich um digitale Signale handelt, ein eher schwacher Erklärungsansatz.

Der Medienkonverter von innen
Der Medienkonverter von innen

Nichtsdestotrotz sollte ich ausprobieren, ob eine bessere Stromversorgung für den Medienkonverter hinter der Fritzbox sich ebenfalls bemerkbar macht. Glücklicherweise tut sie das nicht sehr deutlich. Ich hatte den Eindruck, dass der SBooster die Plastizität und Luftigkeit der Abbildung noch leicht verbessert habe, aber bevor ich mich hier weit aus dem Fenster lehne, höre ich lieber noch das ein oder andere Teststückchen. Aber egal, ob Schostakowitschs „Polka“ oder Van Morrison: Immer, wenn das analoge Netzteil mit im Spiel ist, macht die Musik mehr Spaß. Hier ist es ein Detail mehr, da eine etwas sattere Klangfarbe, dort ein minimal kräftiger Impuls, dann wieder ein wenig mehr rhythmische Spannung – mit dem SBooster sind die Stücke ein noch intensiverer Genuss, auch wenn es sich um Nuancen handelt, die man oft nicht einmal beim ersten Hören entdeckt, beim zweiten oder dritten Vergleich aber schon.

Deswegen bleibt auch das Sbooster-Netzteil aktiv, wenn ich abschließend noch einmal die hochgetunte Lichtleiter-Verbindung gegen das Audio-Netzwerk höre. Ich habe mit einer Menge sehr vertrauter Test-Klassiker häufiger als sonst die beiden unterschiedlichen Konfigurationen und selbstverständlich marginale Unterschiede gehört. Ein wenig öfter tendierte ich zum Audio-Netzwerk, aber den damit verbundenen Klang bin ich schon seit langem gewohnt. Dass die Anbindung ans Internet per Lichtwellenleiter schlechter klingt, kann ich ruhigen Gewissens nicht behaupten. Ich werde diese Variante einfach mal eine Weile hören. Wenn man auf Musik aus dem Netz nicht verzichten möchten, ist die Lichtleiter-Verbindung für mich ab sofort das Mittel der Wahl.


Das Thema Medienkonverter und Lichtwellenleiter wird uns noch eine Weile erhalten bleiben. Mich treiben unter anderem die Fragen um, wie sich die in Melcos S-100 oder SOtM sNH-10G integrierten Medienkonverter im Vergleich mit denen von 10Gtec machen, ob Lichtwellenleiter auch auf kurze Distanz klangliche Vorteile haben, wie sich die unterschiedlichen SFP-Module auswirken und ob ein audiophiler Medienkonverter wie der von Sonore noch etwas mehr Genuss bringt. Es dürfte spannend werden!

STATEMENT

Die erste Beschäftigung mit Medienkonvertern fällt ein wenig zwiespältig aus: Es ist wirklich überzeugend, um wie viel besser die optische als die elektrische Übertragung den Schmutz aus dem Internet vom Rest der digitalen Wiedergabekette fernhält. Andererseits finde ich es beinahe erschreckend, wie stark auch Medienkonverter von der Qualität der Zuleitungen und Stromversorgung abhängig sind. Aber wir haben ja nie behauptet, die digitale Audiotechnik sei simpel und pflegeleicht.
Gehört mit
NAS Melco N1Z H60/2, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic G1
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Poweradd
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE
LAN-Switch SOtM sNH-10G mit Keces P8, Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme
10-MHz-Clock SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8
Vorverstärker Audio Exklusiv R7, Einstein The Preamp
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Göbel Epoque Aeon Fine
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Ansuz Darks D-TC Supreme adjustable
Informationen
Testobjekte
  • 2 x Gigabit Ethernet LWL Medienkonverter Glasfaser mit 1Gb Singlemode LC SFP, 10/100/1000M RJ45 zu 1000Base-LX
    Preis 33,00 Euro
  • 2 x TP-Link TL-SM311LS Gigabit SFP Modul (Single-Mode MiniGBIC)
    Preis: 17,00 Euro
  • 10Gtec Singlemode Duplex Glasfaserkabel Fiber Patch Cable LSZH für SFP, 30m
    Preis: 29,00 Euro
  • 10Gtec Singlemode Duplex Glasfaserkabel Fiber Patch Cable LSZH für SFP, 1m
    Preis: 9,00 Euro
  • Startech 1000BASE-EX SFP-SM LC-40 KM
    Preis: 75,00 Euro

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/20-08-18_ethernet
  • Social Introtext Manchmal kann man den Zeiten von Schallplatten und CDs schon nachtrauern: Damals war klar, ein kürzerer Signalweg ist meist der bessere. Das gilt bei Streaming und Computer-Audio leider nicht mehr. Daher werden nun bei Hifistatement Ethernet-Verbindungen per Lichtwellenleiter und Medienkonverter zum Thema.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.