Irgendwann musste er ja kommen: der audiophile Router. Aber der Name täuscht. Der Wrouter kann auch als reines LAN-Switch oder als Upsampler fungieren. Er erkennt auch Geräte, die mit einem speziellen, audio-optimierten Waversa-Daten-Protokoll arbeiten, und verwendet dann dieses. Eine erste Annäherung an die digitale Welt von Waversa.
Mit Stefan Harms, ATRs Digitalspezialist, haben der Kollege Roland Dietl und ich den Test einer kompletten Waversa-Digitalkette vereinbart und außer dem Wrouter noch den Wsmart Hub, den Wcore 2.0 sowie das Topmodell unter den Wandlern, den WDAC 3T bestellt. Bei letzterem steht das „T“ für die Röhrenausgangsstufe. Den Roon-Core-Server erwarten wir in den nächsten Tagen, Hub und Wandler stehen schon im Hörraum des Kollegen, aber auf den Wrouter war ich viel zu neugierig, um ihn gleich aus der Hand zu geben. Natürlich wollte ich ihn gegen die schnöde, wenn auch durch ein Keces-Netzteil aufgewertete Fritzbox hören – was ich dann aber schnell wieder verworfen habe. Zwar kommt der Wrouter mit einer WAN-Buchse für die Verbindung zum Internet, aber allein schon, weil der Anschluss von DECT-Telefonen an den Waversa nicht möglich ist, kann er einen Router wie die Fritzbox, die auch für Voice over IP benötigt wird, nicht eins zu eins ersetzen. Auch ATR – Audio Trade empfiehlt den Wrouter vorrangig für den Aufbau eines audiophilen Subnetzes oder einfach als Switch.
Eine schwer zu leugnende Affinität zu dieser Gerätegattung sowie die oben bereits eingestandene Neugier brachten mich dazu, den Wrouter einfach mal in meine Digital-Kette einzuschleifen – und zwar anstelle des Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme. Dazu nahm der Waversa den Platz des momentan nicht genutzten SOtM sNH-10G i ein, der wegen Platzmangels in den beiden Racks auf dem recht massiven Aludeckel des Melco N1Z/2EX-H60 steht. Ich habe einfach die LAN-Kabel vom Ansuz auf den Wrouter umgesteckt, ohne mir Gedanken um etwaige Synergieeffekte zwischen dem PowerSwitch und den Ansuz-LAN-Kabeln zu machen, die ihre niederfrequente Wechselspannung weiterhin vom D-TC Supreme bezogen. Und der erste Eindruck vom Wrouter als Switch war ausgesprochen vielversprechend. Die klanglichen Unterschiede waren im Vergleich zum in Vollausstattung achtfach teureren Ansuz recht gering: Das Switch aus Dänemark konnte sich zwar mit einer etwas größeren Abbildung, einer minimal besseren Durchzeichnung und einem Hauch mehr rhythmischer Spannung profilieren, aber die Unterschiede waren deutlich geringer als etwa die, die beim Wechsel von der serienmäßigen Stromversorgung zur Akkuspeisung des M-Scalers von Chord Electronics auftreten. Und das, obwohl das PowerSwitch in einem optimalen Umfeld mit den firmeneignen Digitalz-LAN-Kabeln, den Darkz-Füßen und einem Mainz-Netzkabel, dessen Preis allein schon höher ist als der des gesamten Wrouter, zum Vergleich angetreten war.
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