Der unter anderem mit dem Echo-Jazz Award 2012 ausgezeichnete Drummer heißt Jonas Burgwinkel und sein Projekt Source Direct. Mit von der Partie sind der britische Saxophonist Julian Argüelles, der auch schon mit Carla Bley und Steve Swallow CDs eingespielt hat, Jonas Burgwinkels langjähriger Partner am Bass, Robert Landfermann, und Rainer Böhm am Flügel, den wir bei den Aufnahmen zu Dieter Ilgs LP Otello ein wenig näher kennenlernen durften. Das hochkarätig besetzte Quartett interpretierte Kompositionen des einzelnen Bandmitglieder, aber auch Standards von Billie Holiday und Herbie Hancock. Dabei werden die Vorlagen, wie Jazzthetik es einmal formulierte, dekonstruiert und dennoch völlig auf den Punkt gebracht. Christian Wurm, dessen gelungene Portraits wir hier wieder einmal verwenden dürfen, bezeichnete die wunderbare Musik des Trios in einer längeren Bildunterschrift in der Neuburger Rundschau, die leider keine der sonst an dieser Stelle gern zitieren Konzertkritiken veröffentlichte, als Jazz voller Poesie.
Die Mikrofonierung im Birdland ist inzwischen zur Routine geworden: Als Hauptmikrofon dient entweder ein Neumann SM69 FET, dessen beiden in der Richtcharakteristik aus der der Ferne umschaltbare Mikrofonkapseln als Achten in Blumlein-Konfiguration eine sehr breite Bühnendarstellung garantieren, oder eine Jecklin-Scheibe mit zwei Kugelmikrofonen aus Gefell, die ebenfalls noch das Neumann-Logo ziert. Der Theorie nach, die aber mit vertretbarem Aufwand nur schwer umzusetzen ist, müssten die Signale etwaiger Stützmikrofone gegenüber dem Hauptmikro minimal verzögert werden, um die größere Laufzeit vom Instrument zum Stereomikrofon auszugleichen. Da das bei reinen Analogaufnahmen so gut wie unmöglich ist, verzichten wir auch bei digitalen Mitschnitten für die Statements From Birdland auf diese Manipulation. Bei Source Direct wurde der Bass mit einem MBHO 603 A/KA 200 N Kleinmebranmikro gestützt und der Bösendörfer mit dem bewährten, stereophonen Earthworks PianoMic-System. Wir sind der Meinung, dass auch ohne Laufzeitkorrektur im Millisekundenbereich ein recht realistischer Raumeindruck eingefangen wurde.
Auch was die Dynamik anbelangt, ziehen wir eine puristische Herangehensweise vor: Wir verzichten auf Limiter und Kompressoren und arbeiten lieber mit ausreichend Luft nach oben. Bei einer Wortlänge von 24 Bit brauchen wir uns um die Auflösung keine Gedanken machen, auch wenn wir über weite Bereiche eines Songs über sechs Dezibel „verschenken“. Bei unserem heutigen Stück sorgt ein einzelner kräftiger Schlag auf die Snare dafür, dass der Song im Vergleich zu kommerziell produzierten CDs recht leise wirkt. Aber unseres Erachtens sorgt gerade eine unbeschnittene Dynamik dafür, dass eine Tonkonserve dem Konzerterlebnis nahekommt. Scheuen Sie sich also nicht, den Lautstärkeregler bei diesem Download ein wenig weiter nach rechts zu drehen.
Für den Download habe ich eine ungemein spannende Interpretation des Billie-Holiday-Klassikers „Don't Explain“ ausgewählt:
Jonas Burgwinkels Source Direct Don't Explain 16 bit / 44,1 kHz ca. 88,1 mb (wav) |
Jonas Burgwinkels Source Direct Don't Explain 24 bit / 192 kHz ca. 575 mb (wav) |
PS: Immer mal wieder erreichen uns Anfragen, ob man die Musik-Dateien denn nun auf dem Computer anhören oder doch auf der eigenen Festplatte speichern könne. Natürlich ist letzteres möglich. Hier erst einmal eine kleine Bedienungsanleitung für Mac-User: Führen Sie einen sogenannten Sekundärklick durch, je nach Trackpad-Einstellungen durch Tippen mit einem Finger unten rechts auf das Trackpad oder an beliebiger Stelle durch Tippen mit zwei Fingern. Bei der Magic Mouse kann man den Sekundärklick mit Druck auf die rechte (Standardeinstellung) oder linke Maus-Hälfte ausführen. Daraufhin erscheint ein Auswahlfenster, in dem man „Verknüpfte Datei laden‟ oder „Verknüpfte Datei laden unter‟ anklickt. Schon wird die gewünschte Datei heruntergeladen.
Wie es unter Windows funktioniert, hat Wolfgang Kemper für Sie notiert: Mit der rechten Maustaste das Download-Symbol anklicken und „Ziel speichern unter...‟ auswählen.
Dann erscheint das Fenster, in dem Sie den Speicherort bestimmen können. Dort den „Speichern‟-Button anklicken und schon läuft´s.
Vielleicht ist Ihnen ja in den letzten Jahren schon einmal die Marke Aura begegnet. Genau, dass sind diese kleinen, stylishen, gut klingenden Komponenten mit Chromfront. Und dabei bezahlbar. Simon Lee von April Music macht aber auch deutlich Highendigeres. Über Aura sind noch zwei höherwertige Linien angesiedelt. Das ist zum einen die Marke Stello, die es schon länger gibt, und zum anderen die Top-Linie aus dem Hause April Music, die sich Eximus nennt und seit etwa einem Jahr auf dem Markt ist.
Wie bin ich nun zu gerade auf diese hier bei uns noch recht unbekannten Marken gekommen? Nun, ich suche schon seit einiger Zeit für mich privat einen guten USB-D/A-Wandler mit Kopfhörerverstärker. Beim „Googeln“ tauchte dann letzten Herbst plötzlich häufiger ein Eximus DP1 auf, der optisch und technisch höchst interessant wirkte. Da, wie schon gesagt, Eximus in Deutschland noch nicht so weit verbreitet ist, habe ich mich direkt an Herrn Valdin von Transparent Acoustic, den deutschen Eximus-Vertrieb, gewandt. Schon wenige Tage später waren der Eximus DP1 und gleich noch eine Eximus S1 Stereo-Endstufe bei mir zum Ausprobieren zu Hause. Ein toller Service in der heutigen Zeit…
Die klanglichen Leistungen dieser beiden Komponenten einzeln und im Zusammenspiel waren so vielversprechend, dass ich Dirk Sommer einen Test vorgeschlagen habe. Er war erfreulicherweise gleich einverstanden. Ursprünglich wollte ich dann noch eine zweite Eximus S1 hinzunehmen, da sich dieser Stereoverstärker auch brücken lässt und dann als Mono-Endstufe 500 Watt an 8 Ohm leistet. Zwischenzeitlich kam aber der brandneue Stello AI700 Vollverstärker auf den Markt, der praktisch zwei S1 Endstufen mit einer neu entwickelten diskret aufgebauten Vorstufe in sich vereint. Laut Simon Lee von April Music sollte nun der AI 700 in Verbindung mit dem Eximus DP1 das Beste sein, was er bisher gebaut hat. Ich war sehr gespannt, als dann Mitte Dezember 2012 alle Geräte in meinem Regal standen. Der Test beschäftigt sich also entgegen der ursprünglichen Absicht mit dem Eximus DP1 und dem Stello Vollverstärker AI700. Da ich aber auch eine S1 zur Verfügung hatte, werde ich natürlich die – übrigens sehr guten – Leistungen der Eximus DP1 mit der S1 hier ebenfalls kurz vorstellen.
Die Eximus-Linie steckt in extravaganten Gehäusen, die in Kalifornien von Alex Rasmussen entworfen wurden, der unter anderem auch für Ayre und Resolution Audio arbeitet. Das Oberteil enthält ein eingeprägtes frühlingshaftes Blättermotiv, das sich auch auf der Vorderseite an den Einschaltern und am DP1 in der Form des Lautstärkestellers wiederfindet: Es soll an den Firmennamen April erinnern. Die Verarbeitung der Alu-Gehäuse ist exzellent, die Gehäuseabmessungen sind mit einer Breite von knapp 21, einer Tiefe von 29 und einer Höhe von nur sechs Zentimetern überschaubar. Wandler und Endstufe nebeneinander ergeben die Standardbreite einer Hifi-Komponente. Das ist praktisch und platzsparend.
Die Vorderseite des DP1 wird auf der rechten Seite von dem fein rastenden Lautstärkesteller eingenommen. Auf der linken Seite gibt einen kleinen Kippschalter zum Ein- und Ausschalten. Dazwischen liegen drei kleine Taster für die Quellenwahl, eine Anhebung des Bassbereichs, die nur auf den Kopfhörerausgang wirkt, und das Upsampling auf 96 oder 192kHz. Auf der Rückseite finden sich hochwertige XLR- und Cinch-Anschlüsse. Der DA-Wandler verarbeitet über seine digitalen Eingänge – USB 2.0 asynchron, AES/EBU und zweimal S/PDIF – bis zu 24bit/192kHz. Zusätzlich gibt es noch einen analogen Eingang. Die Ausgänge sind in XLR und Cinch vorhanden. Der Aufbau ist symmetrisch ausgeführt, und die Platinen sind sehr hochwertig bestückt. Die digitalen Eingänge werden durch einen Cirrus Logic CS8416 gemanagt, die Wandlung besorgen zwei TI PCM 1794A. Der Kopfhörerverstärker ist eine Eigenentwicklung und diskret aufgebaut. Wir haben also einen hochwertigen, kleinen Preamp zur Ansteuerung von Endstufen oder auch Aktivboxen vor uns. Das einzige, was mir manchmal schmerzlich gefehlt hat, ist eine Fernbedienung. Die gibt es leider nicht, aber ab und zu etwas Bewegung bei langen Hörsessions soll ja auch gesund sein…
Die Eximus S1 Stereo-Endstufe für knapp 2300 Euro arbeitet in Class-D und leistet zweimal 125 Watt an 8 Ohm. Die Schaltung basiert auf dem bestens beleumundeten ICEpower Modul 250ASX2 von B&O. Zur Technologie und Funktionsweise dieser digitalen Endstufe möchte ich auf die Website „www.icepower.bang-olufsen.com von B&O hinweisen. Dort ist das Konzept toll – allerdings nur in Englisch – erklärt. Gebrückt per DIP-Schalter an der Rückseite wird aus der S1 ein stattlicher 500-Watt-Monoblock. Die Eingänge sind in XLR und Cinch ausgeführt und lassen sich ebenfalls über DIP-Schalter auf der Rückseite anwählen. Vorne gibt es den gleichen Kippschalter zum Einschalten wie an der DP1, mehr nicht. DP1 Und S1 passen optisch perfekt zusammen.
So, jetzt geht es endlich ans hören. Die Geräte waren eingespielt. Fabrikneuen Geräten sollte man circa zwei Wochen Einspielzeit gönnen. Dann fangen sie an, ihr eigentliches Potenzial freizusetzen. Ich hatte bis dato noch keinen Class-D Verstärker gehört und war vom ersten Ton des S1 an beeindruckt, was dieses kleine „Brikett“ leistet. Man sucht unwillkürlich die große Endstufe, die doch irgendwo versteckt sein muss. Das Zusammenspiel zwischen DP1 und S1 gelingt ausgezeichnet. Der Wandler lieferte über seine digitalen Eingänge eine überzeugende Vorstellung ab, die vom S1 perfekt an meine Myro Rebell Monitore weitergegeben wurde. Gehört habe ich über die AES/EBU- und S/PDIF-Ausgänge meines AVM CD-Players und den USB-Ausgang meines Windows Notebooks. Die AES/EBU-Verbindung übernahm ein Vovox link direct SD Digitalkabel, S/PDIF wurde mit dem sündhaft teuren Audioquest Wild Digital verbunden und die USB Verbindung lief über ein Audioquest USB Digital Audio Carbon. Über AES/EBU mit dem Vovox klang es schon sehr ausgeglichen, aber die S/PDIF Verbindung mit dem Audioquest erspielte sich deutlich hörbare Vorteile. Alles klang noch ein stückweit selbstverständlicher. Die Musik floss, der Fuß wippte. Perfekt, aber dieses letzte Quäntchen mehr Klangqualität hat natürlich seinen Preis. Hoch aufgelöstes Material in 24bit/96kHz oder 192kHz über USB, abgespielt mit Foobar, lieferte dann ein wirklich erlesenes Musikerlebnis. Es klang im besten Sinne analog!
Der Eximus DP1 bewegt sich souverän auf dem schmalen Grad zwischen Musikalität und Analytik überzeugend. Hören sie sich beispielsweise einmal die CD The Trinity Session von den Cowboy Junkies an, aufgenommen live in einer Nacht im November 1987 mit einem einzigen Stereo-Mikrofon in einer Kirche in Toronto. Margo Timmins steht in der Mitte vor dem Mikro, die Band gruppiert sich hinter ihr. So offen, räumlich und dabei doch musikalisch geschlossen habe ich die CD bei mir zuhause bisher noch nicht gehört. Oder legen Sie mal Nils Landgrens Sentimental Journey in Ihren CD-Player und hören Sie sich die Interpretation von Stings „Fragile“ an. Da ist Gänsehaut garantiert. Diese CD habe ich auch in 24bit/96KHz bei highresaudio.de heruntergeladen: Dynamik, Bassauflösung, Stimmenwiedergabe, alles legte noch einmal ein ganzes Stück zu. Für die Eximus Kombi kein Problem. Abschließend hörte ich noch Klassik von der CD, hier vom FIM Ultra HD The Super Telarc Sound 1 Sampler einen Ausschnitt aus Strawinskis „Feuervogel“ mit extremen Dynamiksprüngen. Klassik über USB in 24bit/96kHz oder 192kHz, zum Beispiel Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung“ vom New Zealand Symphony Orchestra mit Peter Breiner (Download ebenfalls bei highresaudio.de erhältlich) wird dann zu einem Hörerlebnis allererster Güte. Raumaufteilung, Durchhörbarkeit des Orchesters und Klangfarben befinden sich auf allerhöchstem Niveau. Das Alles meistert der DP1 auch in Kombination mit dem S1 mit stoischer Gelassenheit. Bevor ich's vergesse, noch mein Eindruck von der Möglichkeit des Upsampelns: Die Klangunterschiede habe ich als sehr gering empfunden. Für meinen Geschmack wird das Klangbild durch das Upsampeln etwas offener, aber auch härter. Mir hat es ohne Upsampling besser gefallen.
Zum Abschluss habe ich den Analogeingang des DP1 mit zwei Phono-Preamps getestet. Auch hier eine insgesamt gute Vorstellung, wenn der Eingang aus meiner Sicht auch nicht ganz die Qualität des Digitalteils erreicht. Für den Test der Kopfhörersektion steht mir ein AKG K701 zur Verfügung, den ich schon seit einigen Jahren besitze und gut kenne. Man sagt dem K701 eine sehr gute Mitten- und Höhenwiedergabe bei einem etwas schwachen Bass nach. So habe ich ihn bisher auch gehört, aber am DP1 gesellt sich zu der sowieso schon hervorragenden Mitten- und Hochtonwiedergabe auf einmal ein tiefer, trockener Bass. Ich war immer der Meinung, das könne der AKG nicht, aber der Eximus entlockt dem K701 eine Bassperformance, wie ich Sie bisher nicht für möglich gehalten habe. Die mögliche Anhebung des Bassbereichs auf Tastendruck um sechs Dezibel machte da keinen Sinn: Das war dann deutlich zu viel des Guten. Ich denke, auch Kopfhörer-Freunde sollten sich den DP1 unbedingt einmal anhören, denn ich nehme an, da geht noch mehr als mit meinem AKG…
Das Highlight habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben: Der Stello AI700, ein brandneuer Vollverstärker von Simon Lee zum Preis von knapp 6000 Euro, enthält wie erwähnt zwei komplette S1 Endstufen mit vorangestellter, neu entwickelter, diskret aufgebauter, analoger Vorstufensektion. Das heißt, er leistet beeindruckende zweimal 500 Watt an acht Ohm. Der Stello AI 700 tritt als rund zehn Kilogramm schwerer, massiv gebauter symmetrischer Hochpegel-Vollverstärker in 43-Zentimeter-Standardbreite auf, besitzt ein großes auch vom Hörplatz gut abzulesendes Display und ist zu meiner großen Freude mit einer hochwertigen Alu-Fernbedienung ausgestattet. Auf der Rückseite befinden sich zwei XLR- und drei Cinch-Eingänge. Pre-Out und Bypass sind ebenfalls vorhanden. So weit, so gut. Jetzt noch den DP1 – natürlich symmetrisch – angeschlossen und wie von Herrn Valdin vorgeschlagen, den Lautstärkesteller des Ausgangs auf 15:30 Uhr gestellt: So soll es am besten klingen. Ich habe es mir nicht nehmen lassen, meinen CD-Player nicht nur als Datenliefanten zu nutzen, sondern ihn ebenfalls symmetrisch mit dem eingebauten Wandler zu hören. Der Plattenspieler samt Entzerrer bekam einen Cinch-Eingang spendiert. Nun konnte ich die Eingänge nicht nur bequem mit der Fernbedienung umschalten, sondern auch die Lautstärke schön untereinander angleichen, denn jeder Eingang des Stello behält seine einmal eingestellte Lautstärke bei. Sehr bequem!
Wie klingt es nun? Sie müssen sich das ungefähr so vorstellen: Die Kombination aus Eximus DP1 und S1 fühlt sich an wie das Fahren mit einem Golf GTI. Das macht schon sehr viel Spaß. Mit dem AI700 kommt es Ihnen dann vor, als wenn Ihr Golf GTI einem Motortuning unterzogen wurde, das Ihnen gefühlt unbegrenzte Leistung zur Verfügung stellt. Das ist schon nahe am ultimativen Fahrspaß. Es klingt bis zu gehörschädigenden Lautstärken unglaublich offen und sauber. Dazu gesellt sich eine gesteigerte Fein- und Grobdynamik und der Raum wird nochmals breiter und tiefer. Wie schon bei Eximus DP1 + S1 ist auch hier eine leichte Tendenz ins Warme dabei, die mir persönlich sehr gut gefällt. Das macht es möglich, mit beiden Kombinationen viele Stunden ermüdungsfrei Musik zu genießen. Wobei ich mich dabei ertappt habe, mit dem Stello AI700 eigentlich immer lauter als sonst üblich zu hören. Der Tritt auf’s Gaspedal macht mit diesem Vollverstärker einfach unheimlich viel Spaß!
Meinen Plattenspieler habe ich wieder mit den zwei schon am analogen Eingang des DP1 eingesetzten Phono-Preamps Otto-Musikant und Primare R20 gehört: Für gelegentliches Plattenhören reicht der DP1 vollkommen aus. Sollten Sie aber hochwertiges Analog-Equipment Ihr eigen nennen, kommen Sie am Stello AI700 nicht vorbei. Die Unterschiede zwischen den Phono-Preamps arbeitet er noch deutlicher heraus. Mit dem Primare am Stello landete eine Scheibe nach der anderen auf dem Plattenteller. Dazu ein gutes Glas Rotwein und der Feierabend nach einem langen, arbeitsreichen Tag war so entspannend, wie schon lange nicht mehr. Last but not least eine für mich leicht deprimierende Randnotiz: Der DA-Wandler des Eximus DP1 ist dem internen Wandler meines CD-Players nicht haushoch, aber doch in allen Belangen hörbar überlegen.
GEHÖRT MIT | |
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Plattenspieler | Musical-Life Jazz Reference, Tonarm Musical-Life Conductor Vocalitas, Tonabnehmer Musical-Life Denon DL 103 |
Phono-Preamp | Otto-Musikant, Primare R20 |
CD-Player | AVM CD3NG |
Vollverstärker | AVM A3NG |
Lautsprecher | Myro Rebell |
Kopfhörer | AKG K701 |
Kabel | Inakustik Black & White NF und LS 1202, Whitezombieaudio Zeropointzero XLR Reinsilber Kabel, Sommer Epilogue NF, Audioquest Digital Audio Carbon USB, Audioquest Wild Digital S/PDIF, Vovox link direct SD AES/EBU |
HERSTELLERANGABEN Eximus DP1 | |
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Digitale Eingänge | 1 x USB 2.0, 1 x I2S, 2 x Coax (Cinch), 1 x AES/EB, 1 x optisch USB 2.0 Windows OS mit Treiber, MAC OSX |
akzeptierte Frequenzen | 44,1kHz, 48kHz, 88.2kHz, 96kHz, 176.4kHz und 192kHz |
Upsampling | 96kHz, 192kHz, BYPASS |
Dynamic Range | 132 dB |
THD+N | 0.0004% |
Frequenzgang | 2Hz - 95kHz (-3dB) |
Analoge Eingänge | 1 x Cinch, 1 x MINI JACK |
Eingangsimpedanz | 1 MOhns |
Analoge Ausgänge | 1 x Cinch, 1 x XLR, 1 Kopfhörer |
Ausgangsimpedanz | 75 Ohms |
Ausgangspegel | 3,0 Vrms (Cinch), 6,0 Vrms (XLR) |
Stromverbrauch | 16Watt (max 25Watt) |
Maße (B/H/T) | 208/291/62mm |
Gewicht | 3,6 kg |
Preis | 3000 Euro |
HERSTELLERANGABEN Stello AI700 | |
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Ausgangsleistung | 2 x 500 Watt an 8 Ohm |
Frequenzgang | 20Hz – 20kHz (+/- 0,5dB) |
THD + N | 0,003% bei 1 Watt |
Dynamic Range | 121dBA |
Dämpfungsfaktor | >500 |
Eingansimpedanz | 100kOhm (Cinch), 1MOhm (XLR) |
Analoge Eingänge | 2 x XLR, 3 x Cinch, Bypass (XLR und Cinch) |
Analoge Ausgänge | 1 x Banana/Spade Plug, 1 x Cinch (Pre-Out) |
Maße (B/H/T) | 432/88/396mm |
Gewicht | 10,6kg |
Preis | 6000 Euro |
VERTRIEB Transparent Acoustic | |
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Anschrift | Dmitry Valdin Frankfurter Str. 3 61476 Kronsberg |
Telefon | 06173/993810 |
Internet | www.transparent-acoustic.de |
In der Redaktion standen nun zwei Pakete zur Abholung bereit, der S-5 ist nämlich – im Gegensatz zu dem kleineren Modell S-3 – zweiteilig aufgebaut. Bei dem neuen Modell sind Netzteil und Steuereinheit in getrennten Gehäusen gleicher Größe untergebracht. Wie bei Ayon üblich, sind diese aus 12 Millimeter dickem, schwarz gebürsteten Aluminium gefertigt. Und wie bei Ayon ebenfalls üblich, hinterlässt die Verarbeitung einen hervorragenden Eindruck.
Der S-5 ist als Universalgerät gedacht und vereint Vorstufe, Streamer und Wandler in einem Gehäuse. Ein CD-Laufwerk existiert nicht, es hätte wohl auch keinen Platz mehr im Gehäuse gefunden. Über analoge Eingänge kann man auch andere Geräte mit Line-Ausgängen anschließen, ebenso existieren alle gängigen Anschlussmöglichkeiten an den internen Wandler, einschließlich I²S. Der Streamer kann sowohl im WLAN Modus als auch über Ethernet verkabelt betrieben werden.
Wie bei allen Geräten legt Ayon großen Wert auf eine stabile Stromversorgung. Drei kräftige R-Core Transformatoren versorgen getrennt digitale und analoge Baugruppen. Zudem wird das Netzteil für die Versorgung der Ausgangsröhren als Choke-Netzteil ausgelegt, dabei sorgen wechselweise Kondensatoren und große Spulen für die Filterung. Diese aufwändige Netzteilart liefert hervorragende Ergebnisse, ist aber mancherorts aus Kostengründen schnell wieder in der Schublade verschwunden. Die Gleichrichtung für den Analogteil übernehmen vier 6Z4 Doppel-Gleichrichterröhren in Graetz-Brückenschaltung. Mit dieser Schaltungsvariante erreicht man bereits nach dem Gleichrichter eine weniger wellige Spannung, den Rest glätten dann die Folienkondensatoren und Choke-Filter. Zudem ergibt sich eine bessere Stromlieferfähigkeit bei Impulsen, verglichen mit nur einer Gleichrichterröhre in der Schaltung.
Die Ausgangsstufe ist natürlich mit Röhren aufgebaut, hier werden wieder die indirekt geheizten russischen 6H30EB Doppeltrioden eingesetzt. Mit diesem Röhrentyp hat Ayon ja einschlägige Erfahrung. Die Röhre wurde ursprünglich für russische Militärs gebaut, der hier verwendete EB Typ war mehr für industrielle Anwendungen gedacht. Je nach Ausführung kann die Röhre mit Standzeiten bis zu 10000 Stunden aufwarten. Die 6H30 hat ein μ von 15, also eine mittlere Verstärkung, in etwa vergleichbar mit einer ECC82. Im Gegensatz zu dieser kann sie allerdings Spitzenwerte von 2-3 Ampere Strom liefern, was für eine Miniatur Doppeltriode schon ein erstaunlicher Wert ist. Den mittleren Verstärkungsfaktor halte ich für eine praxisgerechte Lösung, weil eine zu hohe Verstärkung lediglich an anderer Stelle wieder heruntergeregelt werden muss. Viel entscheidender ist hier ein ausreichend großer Headroom, aber das ist wieder ein ganz anderes Thema. Die beiden Triodenhälften sind als Parallel-Single-Ended-Variante geschaltet und arbeiten somit zwangsläufig im Class A Betrieb. Auf eine Gegenkopplung wurde völlig verzichtet. Zur besseren Anpassung an den Rest der Anlage kann man über einen Kippschalter den Ausgangspegel abschwächen, was man als Besitzer eines Hochwirkungsgrad-Lautsprechers dankend annimmt.
Zur Koppelung der Röhren an den Ausgang verwendet Ayon Mundorf-Kondensatoren vom Typ Supreme Silver-Gold; die Qualität der hier eingesetzten Kondensatoren spielt eine entscheidende Rolle für das Gesamtergebnis. Die Lautstärkeregelung erfolgt analog über ein Widerstandsnetzwerk, womit die Probleme einer digitalen Regelung bei geringen Lautstärken umgangen werden. Eine transformatorgekoppelte Regelung, wie bei der großen Vorstufe Spheris II wäre natürlich toll gewesen, hätte aber den finanziellen Rahmen gesprengt. Und den räumlichen möglicherweise auch.
Interessanterweise setzt Ayon auf den bewährten Burr Brown 1704 DAC Chip. Dieser wurde ab 1998 gefertigt, wird aber schon seit einiger Zeit nicht mehr produziert. Um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, hat sich Ayon-Chef Gerhard Hirt einen „gewissen“ Vorrat an 1704 Chips zugelegt. Mittlerweile kenne ich mehrere Hersteller, die aus klanglichen Gründen die „alten“ R2R Wandler-Chips wie TDA 1541, PCM 63 oder eben BB 1704 den modernen Sigma-Delta Wandlern vorzienen. Beim R2R System liegt an einem Widerstandsnetzwerk eine Referenzspannung an, die Widerstände fungieren hier als Spannungsteiler. Vereinfacht ausgedrückt steuern die einzelnen Bits die Widerstände; Bit=“0“ bedeutet Widerstand liegt an Masse, Bit „1“ Widerstand liegt an der Referenzspannung. Somit trägt jedes einzelne Bit zur resultierenden Ausgangsspannung bei. Dabei wird aber auch klar, dass die Widerstände mit allerhöchster Präzision gefertigt werden müssen, im Falle des BB 1704 sind sie lasergetrimmt. Wegen des hohen technischen Aufwands bei der Herstellung waren die Chips schon immer relativ teuer. Zusätzlich werden hier pro Kanal vier Chips parallel geschaltet, womit der Rauschabstand verringert und natürlich das Ausgangssignal erhöht wird.
Die Streaming Einheit stammt vom österreichischen Spezialisten StreamUnlimited. Dessen Fachkompetenz hat sich auch international schon herumgesprochen, so dass auch andere namhafte Hersteller auf dessen Lösungen zurückgreifen. Hierbei handelt es sich übrigens um Mitarbeiter des ehemaligen Philipswerks aus der Gründerzeit der CD. Wenn diese Jungs es nicht drauf haben, wer dann...
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit dem S-5 Musik zu hören. Die einfachste wäre, eine kleine portable USB Festplatte anzuschließen und los gehts. Diese sollte allerdings auf FAT32 formatiert sein, weil das Gerät nicht alle Formatierungen, beispielsweise nicht die für Mac OSX akzeptiert. Ängstliche Gemüter wären damit vom Netz und dessen Viren unabhängig, könnten dann allerdings auch kein Internetradio hören. Das kann der S-5 nämlich auch. Ob man allerdings einen Sender mit 64kbits/s Übertragungsgeschwindigkeit auf einer großen Anlage hören will, ist wieder eine andere Frage. Andererseits gibt es natürlich hochinteressante Musikproduktionen beispielsweise bei BR Klassik zu hören, auf die ich nicht verzichten will. Diese werden wenigstens mit 128kbits/s gesendet.
Die favorisierte Verbindungsart ist natürlich nicht USB: Der S-5 möchte gerne an das Netzwerk angeschlossen werden und die Daten von der Netzwerkfestplatte holen. Hier fangen natürlich für manchen Leser die Probleme schon an. Nicht jeder ist ein verkappter Netzwerktechniker oder möchte einfach zum Musikhören nichts damit zu tun haben. Das kann ich gut verstehen. Andererseits ist der Aufbau eines solchen Mini-Netzwerks nicht sonderlich kompliziert und in einer beiliegenden Broschüre ausführlich und leicht verständlich beschrieben.
Neben einer LAN-Verbindung kann der S-5 auch über WLAN betrieben werden, das funktioniert problemlos, wenn das Empfangssignal ausreichend stark ist. In diesem Fall beschränkt sich der Netzwerkaufbau auf die Eingabe des Verschlüsselungscodes des Routers in den S-5.
Man kann sich nun anhand von vier Selektionstasten und einem kleinen 3,5 Zoll-TFT Monitor am Gerät bis zu der gesuchten Musik durchklicken; professionelle Zapper nehmen hierfür die Fernsteuerung zur Hand. Die Darstellung der Cover und Metadaten auf dem Minimonitor ist sehr schön gemacht, man sollte aber trotzdem die Finger davon lassen. Denn Ayon hat für die Auswahl der Alben eine viel bessere Lösung parat: Es gibt ein kostenloses APP für iPAD, iPhone und wie sie alle heißen, natürlich auch für Androidsysteme. Via UPnP werden sämtliche Metadaten einschließlich der Cover auf das iPAD geladen, so dass man die gesamte Bibliothek vom Sofa aus steuern kann.
Die Oberfläche unterscheidet sich optisch vom gewohnten Bild von iTunes, schließlich handelt es sich hier um eine eigene Entwicklung. Im Gegensatz zu letzterem werden hier allerdings hochauflösende Formate bis 24/192 problemlos wiedergegeben. Der S-5 schaltet dann auch automatisch zwischen den Formaten um, wenn diese wechselweise gespielt werden.
Gehört habe ich mit zwei Varianten: über eine tragbare USB Festplatte und über ein Netzwerk bestehend aus Fritzbox, Western Digital Netzwerkfestplatte und CAT6 Verkabelung. Interessanterweise bestehen durchaus tonale Unterschiede zwischen den beiden Anschlussarten. Die USB-Platte direkt angeschlossen ergibt ein feines, luftiges und offenes Klangbild. Über die Netzwerkfestplatte klingt es voller und organischer, bei gleicher Auflösung. Inwieweit hier die Qualität des Routers oder des CAT Kabels eine Rolle spielt, kann ich nicht beurteilen. Irgendwann sind wir dann soweit, dass wir uns sechs Router im Vergleich anhören. Da mache ich dann aber nicht mehr mit.
Zurück zum S-5: Wie bei jedem Röhrengerät sollte man den eingesetzten 6H30 eine gewisse Einbrennzeit gönnen, der Hersteller empfiehlt 30 – 50 Stunden, was sicherlich eher die untere Grenze darstellt. In dieser Phase ändert sich das Klangbild immer wieder; wobei man geduldig bleiben sollte und nicht die kurzfristig veränderte Tonalität hektisch durch irgendwelche Tuningmaßnahmen anpassen sollte. Diese Einbrennphase ist keine Eigenart der 6H30, sondern spielt sich bei allen neuen Röhren ab. Röhrenfans kennen dies natürlich. Gegen Ende der Einbrennzeit macht der Raum weit auf, die Auflösung nimmt nochmals zu und der Bass wird nochmals kontrollierter. Die Musik wirkt souveräner, erwachsener.
Als erstes habe ich mir Puccinis Oper La Bohème in der Aufführung mit Herbert von Karajan sowie Mirella Freni und Luciano Pavarotti in den Hauptrollen herausgesucht. Bei Puccini denkt man vielleicht nicht unbedingt zuallererst an Karajan, aber die Interpretation ist hervorragend, die Berliner spielen hier, als hätten sie italienisches Blut in den Adern. Zudem ist die Klangqualität – wie bei fast allen Aufnahmen aus der Decca Glanzzeit – hervorragend.
Hier zeigt sich gleich am Anfang des dritten Aktes, dass die Ausgangsstufe locker in der Lage ist, die Endstufen anzutreiben und den spektakulären Orchestereinsatz glaubwürdig ins Wohnzimmer zu holen. Zudem kann der Server die Bühne in seiner ganzen räumlichen Ausdehnung hervorragend darstellen. Die Bewegungen der Sänger und die einzelnen Positionen untereinander sind leicht zu erkennen. Aber es geht hier natürlich um mehr; ich habe diese Oper in München seinerzeit mit Mirella Freni gehört und die Zuhörer reihenweise mit dem Taschentuch in der Hand gesehen. Wenn diese Stimmung nicht rüber kommt und man nebenbei Zeitung lesen kann, dann macht die Anlage etwas Entscheidendes falsch. Jedenfalls habe ich diese Aufnahme über digitales Equipment noch nie so dramatisch und emotional erlebt, wie mit dem S-5.
Szenenwechsel, Joe Newman at Count Basie’s. Der Altmeister am Piano spielt hier nicht mit, es handelt sich hier um eine Aufnahme aus dem Jazzclub Count Basies in New York. Newman hat selbst in der Basie Bigband gespielt und versuchte später eine Brücke zwischen der ausklingenden Swingära und der Bebob Zeit zu schlagen. Bei dieser Aufnahme ist die Clubatmosphäre ungewöhnlich gut eingefangen. Man hört genau, wie die Musiker untereinander kommunizieren und sich gegenseitig anfeuern. Die Geräuschkulisse des Publikums in den leisen Passagen vermittelt das Gefühl, mit dabeizusein. Dies sind natürlich nur Nebengeräusche und haben mit der Musik nichts zu tun, aber bei Live-Aufnahmen sind sie einfach das Salz in der Suppe. Insbesondere, wenn sie so natürlich wie hier übermittelt werden. Beim ersten Titel, „Caravan“, geht es gleich richtig zur Sache. Hier fetzt die Band ganz schön los, was im Zusammenhang mit der Geräuschkulisse eine unheimlich brodelnde Live-Atmosphäre vermittelt. Die eingangs vehement gespielten Tom-Toms von Ed Shaughnessy am Schlagzeug sind förmlich im Raum zu sehen, auch wenn Shaughnessy hier zwei Meter lange Arme zu haben schien. Ein alter Aufnahmefehler aus den Anfängen der Stereozeit, mit dem man die Vorzüge der Stereowiedergabe verdeutlichen wollte.
Beethoven Klaviersonaten, interpretiert von András Schiff. Ein Konzertflügel gehörte schon immer zu den Instrumenten, die schwierig wiederzugeben sind. Ältere Leser kennen vielleicht noch Schröder von den Peanuts mit seinem Kinderklavier. Bei manchen Klavieraufnahmen fallen mir sofort diese Comics wieder ein. Die Schwierigkeiten liegen nun nicht nur am Tonumfang von bis zu acht Oktaven – die tiefen Basssaiten reichen bei einem Konzertflügel Flügel bis zum Subkontra A mit einer Frequenz von 27,5 Hertz, beim Bösendorfer Imperial 290 sogar bis 16,4 Hertz –, sondern auch an der extremen Dynamik, zu der dieses Instrument fähig ist. Schiff spielt hier auf einem „tiefergelegten“ Steinway Grand, umgebaut von Angelo Fabbrini in Pescara. Tuning gibt es also nicht nur bei Autos. Allerdings sind die Instrumente von Fabbrini wohl so perfektioniert, dass namhafte Interpreten wie Pollini, Ashkenazy, Barenboim oder eben András Schiff bevorzugt auf diesen Instrumenten spielen.
Dies liegt auch daran, dass die Instrumente der einzelnen Hersteller heutzutage immer mehr einen einheitlichen Klang produzieren und die Künstler eben vermehrt nach individuellen Eigenschaften suchen. Und Fabbrini scheint hier eine der besten Adressen zu sein. Fabbrini kauft die Flügel bei Steinway in Hamburg, baut klangentscheidende Teile nach seinen Vorstellungen nach und tauscht diese in dem Flügel aus. Die Aufnahme von ECM in der Züricher Tonhalle ist – wie immer – hervorragend. Über den S-5 hört man nicht einfach ein Klavier zwischen den Lautsprechern, sondern man kann sich die Größe des Instruments sehr gut vorstellen. Die Wucht, mit der die angeschlagenen Saiten die Töne in den Raum stellen, ist schon beeindruckend. Ansonsten würde der dritte Satz der Apassionata viel von seiner Ausdruckskraft verlieren und das Ganze wie oft mehr nach Berieselung denn nach Beethoven klingen. Noch eine Anmerkung für Räumlichkeitsfanatiker: Mit dem S-5 ist sehr viel Luft um das Instrument, man kann leicht hören, dass der Flügel in der leeren Tonhalle steht.
Die Ausgangsstufe des S-5 ist mit dem geringen Ausgangswiderstand von 700 Ohm und der Stromlieferfähigkeit der 6H30 so druckvoll, dass die Endstufen direkt und ohne zusätzlichen Vorverstärker angeschlossen werden können. Auch über längere Kabel. Dies erspart zusätzliche Elektronik im Signalweg, allerdings hat mich diese Variante in anderen Fällen nie so richtig überzeugt. Mit dazwischengeschalteter Vorstufe klang es immer harmonischer, irgendwie überzeugender. Mit dem S-5 ist dies anders. Direkt an die Endstufe angeschlossen, ergibt sich ein organisches, wie selbstverständlich wirkendes Klangbild. Man beschäftigt sich nicht mehr mit Details wie Dynamik, Basskontrolle oder Auflösung, sondern das Ganze wirkt wie aus einem Guss. Die genannten Kriterien sind im Überfluss vorhanden, bleiben aber integraler Bestandteil der Musik und machen nicht ständig auf sich aufmerksam. Spektakulär wird dies auch bei Großorchestralen Werken wie bei Richard Wagners Ring, Götterdämmerung mit Georg Solti. Die Crescendi-Passagen aus „Trauermarsch“ dieses alten Decca-Schlachtrosses überfordern die meisten Anlagen, so dass man eher geneigt ist leiser zu drehen, oder besser gleich abzuschalten. Mit dem S-5 kommen die Orchestereinsätze ansatzlos, die riesigen Dynamiksprünge werden locker aus dem Ärmel geschüttelt. Hier spielen natürlich auch die dynamischen Fähigkeiten des WVL A100i Lautsprechers eine entscheidende Rolle. Die Tonalität des S-5 liegt mehr auf der neutralen Seite, hat aber rein gar nichts mit einer nüchternen, teilnahmslosen Wiedergabe zu tun. Wer bei Röhren an wohlig weiche und kuschelige Wiedergabe denkt, wird hier bei dem ersten Impuls einer Bassdrum jäh aus dem Halbschlaf gerissen. Der alte Spruch: Für schlechte Aufnahmen hat Gott die Röhre erschaffen, ist hier überflüssig. Hier wird nichts nivelliert, der S-5 lässt uns über die Aufnahmequalität der einzelnen CDs nicht im Unklaren. Aber lässt sie uns anhören.
Zudem kommt die schwierige Wiedergabe einer Violine schon mit erstaunlicher Performance. Grundvoraussetzung sind natürlich auch perfekt gerippte CDs, über iTunes codiert verschenkt man die Hälfte. Dazu mehr finden Sie im Test des RipNas. Wie bei allen Anlagen prägt die Vorstufe entscheidend den Klang. Ayon hat hier konsequent die Ausgangsstufe des S-5 auf einen Level gehoben, bei dem man sich eine externe Vorstufe eigentlich sparen kann. Oder aber man hat im Lotto gewonnen, einen Ölscheich als Mäzen, oder ist selbst ein Scheich, so dass man sich die absoluten Top-Vorstufen der Firma leisten könnte.
Muss ich jetzt bei dieser Performance unbedingt ein Haar in der Suppe finden? Hm, beim Umschalten der Eingangsquellen hört man ein Knackgeräusch im Lautsprecher, welches wohl von den Relais stammt. Dieses wirkt bei einem hochempfindlichen Hornsystem natürlich störender, als bei einem Lautsprecher mit 86 Dezibel Kennschalldruck. Auf eine Rückfrage bei Ayon erfuhr ich, dass eine Kompensation zu einer klanglichen Verschlechterung führen würde.
GEHÖRT MIT | |
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Laufwerk | Ayon CD-T |
DAC | Borbely Audio |
Server | Ayon S-5 |
Vorstufe | Shindo Monbrison |
Endstufe | Shindo Cortese, Thomas Mayer 6HS5 PSE, 45 SET |
Lautsprecher | WVL A100i |
HERSTELLERANGABEN Ayon S-5 | |
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Max. Ausgangspegel | 0 – 2 Vrms regelbar oder 2 Volt fest eingestellt |
Frequenzbereich | 20 – 22000 Hz |
Ges. Harmonische Verzerrung | 0,002% |
Abmessungen (B/H/T) | 480 x 120 x 390 mm |
Gewicht Server | 12 kg |
Gewicht Netzteil | 17 kg |
Preis | 14700 Euro |
HERSTELLER Ayon Audio | |
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Anschrift | Hart 18 A-8101 Gratkorn |
VERTRIEB Audium | |
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Anschrift | Catostr. 7b 12109 Berlin |
urban@audium.de | |
Internet | www.ayonaudio.de |
So war dann auch der Andrang am ersten Tag gleich so groß, dass man am Aufzug in den 18.Stock Geduld üben musste. Nach dem frühen Ansturm entschärfte sich dieser Stau aber wieder. Auf insgesamt sechs Hotel-Etagen waren die Aussteller verteilt und mittels des vom Veranstalter, dem HifiStudio Bramfeld, am Eingang ausliegenden Lageplans leicht auffindbar. Es war alles prima organisiert. Trotz der gefühlt enormen Besucherzahl gab es kein Gedränge und man fand in jeder Vorführung noch ein oder zwei Plätzchen. Die Aussteller gaben sich erkennbar viel Mühe, ihre Produkte durch vernünftige, gemäßigte Lautstärken angenehm zu präsentieren, was nach meinen Messe-Erfahrungen ein Lob wert ist. Als sehr gelungen empfand ich die zurückhaltenden Präsentationen in den kleineren Räumen. Da standen dann mal die großen Lautsprecher zur Besichtigung an der Seite, und musiziert wurde über kleinere Modelle. Das machte in solchen Räumen mehr Sinn und gewiss mehr Spaß. Auch das Musikmaterial war vielseitig. Es gab die audiophilen Messe-Dauerhits, aber auch Unbekanntes und Neues zu hören. Amüsiert hat mich, wie viele Hörer per Smartphone-App die vorgeführten Musikstücke zu erkennen suchten und für sich abspeicherten – warum nicht.
Analog wurden Schallplatten wie auch mehrfach von der Bandmaschine Mastertapes zu Gehör gebracht. CD, Computer-HiFi per USB oder gestreamt, selbstredend auch hoch aufgelöst, gab es reichlich im Angebot. Das Thema Kopfhörer war sehr oft vertreten. Es gab neue Modelle, es gab Premieren und sogar Vertriebe, die hier erstmals in Deutschland ihr Publikum suchten. So viel wurde gezeigt und vorgeführt und durch engagierte Aussteller gerne auf Wunsch erklärt, dass ich mein selbst gestecktes Ziel, Ihnen von allen Ausstellern einen kleinen Eindruck zu vermittelnn in zwei Tagen nicht erreicht habe. Wer wollte, konnte die HiFi-Komponente seiner Wahl auch kaufen. Mehrere Aussteller boten aktuelle Geräte für diese zwei Tage besonders günstig an. Wie zuvor wurden auch wieder CDs und Schallplatten von verschiedenen Anbietern feilgeboten. Es gibt Gründe genug für HiFi-Freunde, im nächsten Jahr selber diese Ausstellung zu besuchen. Denn für den norddeutschen Raum hat das HifiStudio Bramfeld hier eine Institution etabliert, die ich an Attraktivität durchaus mit der berühmten High-End im Gravenbruch-Kempinski gleichsetzen möchte. Mein Tipp: Schon mal eine Reservierung im eigenen Smartphone oder im traditionellen Kalender für das erste Wochenende im Februar 2014 vornehmen.
Hauptsächlich nehme ich aus zwei Gründen teil: um Fotos und Informationen für meinen Messebericht zu sammeln und um interessante Produkte für zukünftige Tests zu finden. Ohne die Fotos und Informationen hätten die Herausgeber nicht zu veröffentlichen. Und ohne die Verabredung von Tests interessanter Produkte, hätten Sie später im Jahr nichts, was Sie lesen könnten.
Manchmal ist es nicht einfach, sich für den Besuch der Messe zu begeistern, doch wenn ich einmal hier bin und anfange, durch die Gänge zu schlendern, erinnere ich mich daran, warum ich mich für Audio-Komponenten besser Qualität begeistere, die mir helfen, meine alles verzehrende Liebe zur Musik zu leben. Ich weiß die Leidenschaft, die viele der Hersteller, Entwickler, Vertriebe und anderer Aussteller bei diesen Messen – zumindest am ersten oder zweiten Tag – erkennen lassen, wirklich zu schätzen. Ich bin immer enttäuscht, wenn in einen Raum oder eine Vorführung komme und keine Leidenschaft der dort agierenden Personen spüre. Wenn sie sich nicht für Ihre Produkte begeisten können und leidenschaftlich dafür einsetzen, warum sollte ich oder irgendjemand sonst es tun?
Anderseits bin ich lange genug dabei um zu erkennen, wenn ein Aussteller die Musik so ausgessucht hat, dass ihre spezifische Charkteristik die Stärken einer Kette ins richtige Licht rückt und ihre Schwächen maskiert. Audiophile Aufnahmen von langweiligem Jazz und Sängerinnen mögen ja ganz nett klingen, sagen in Wirklichkeit aber nichts über ein Produkte aus. Lassen Sie lieber ein paar Minuten das laufen, was immer ich auch dabei habe, oder haben einfach ein paar Scheiben mit „echter“ Musik da. Das hilft mir nicht nur, Ihrem Produkt näherzukommen, sondern beweist mir auch, dass Sie Ihrem Produkt vertrauen.
Denn – bitter für Ihr bestens getuntes State-Of-The-Art-System mit sechsstelligem Preis –nicht alle echte Musik ist ein Jazztrio mit Sängerin und auch nicht so gut aufgenommen. Dafür ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass nicht alle „Testscheiben“, die ich dabei habe, audiophile Klassiker sind. Das ist Musik zu der ich eine Beziehung habe, die ich mag, die mir sehr schnell ziemlich viel darüber sagt, ob Ihre Anlage etwas Besonderes leistet und etwas ist, das ich im Messebericht erwähnen oder später einmal testen möchte. Wenn Sie aber sagen „Nein, das können wir nicht spielen“, erwarten Sie nicht, dass Ihre Geräte in einem meiner Artikel erwähnt werden.
Ich habe ähnliches vor Jahren immer wieder bei großen Messen der Fotoindustrie gesehen, wo die Hersteller ihre teuren Drucker für Profi-Labore, Fotopapiere, Filme und Chemikalien mit sogenannten „Referenz-Bilder“ demonstriert haben – alle sehr glänzend, voller satter Farben und mit hohem Kontrast. Für alle, die sich in der Fotoindustrie nicht so auskennen: Satte Farbe sind einfach zu reproduzieren, aber Qualität zeigt sich in den Pastelltönen, Zwischentönen und Schatten. Wenn ich Drucker der Firma vorführte, für die ich arbeitete, wählte ich immer Negative und später digitale Dateinen mit Pastell- und Hauttönen und feinen Farbabstufungen. Zu der Zeit waren wir der größte Hersteller der Welt für Foto-Endbearbeitungsgeräte, obwohl niemand außerhalb der Industrie je von gehört hatte, weil wir keine Produkte für Endverbraucher machten. Ich forderte unsere Kunden auf, sich ein Bild wie das beschriebene auch mal auf den Ständen unserer Mitbewerber ausdrucken zu lassen. Üblicherweise bekamen sie dort nicht den gewünschten Ausdruck, aber ich hatte meinen Standpunkt klar gemacht.
Die Sache ist einfach die: Es gibt einen Grund, warum Messen gerne die Aufmerksamkeit der Presse haben möchten, und warum die Hersteller dort Vertreter der Presse braucht. Auf die ein oder andere Art positiv in der Menge der Messeberichte hier und in all den anderen online-gestellten oder gedruckten Websites und Magazinen erwähnt zu werden läuft auf kostenlose und nutzbringend Werbung hinaus. Sie bekommen Aussagen wie „Der beste Klang auf der Messe“ oder „Toller Klang der mit Anlagen mit dem doppelten Preis mithalten kann“ oder ähnliches, das sich wunderbar zitieren lässt. Es ist also also für jeden Aussteller gut, wenn die Messen die Beachtung der Presse bekommen.
Gleichwohl, Räume, in denen man auf einer kleinen Anzahl Demo-Tracks oder audiophilen Favoriten bestand, die Diane Krall – oder schlimmer: Patricia Barber – auf mich losließen und sich weigerten, etwas zu spielen, um das ich oder mein Sohn, dessen Demo-CD interessanter und unterhaltsamer war als meine, gebeten hatten, kommen in diesem Artikel einfach nicht vor. Sorry, denn es gab immer noch zu viele Räume zu sehen und nicht genug Zeit.
Soweit, so gut. Ich werde in einem Artikel von der CES und T.H.E. Show berichten. Uns anders als in vorangegangenen Messeberichten werde ich einige Räume wegen ihres außergewöhnlich guten Klanges hervorheben, sei es nun guter Klang überhaupt oder – für mich noch wichtiger – herausragender Klang zu einem vernünftigen Preis. Wenn Sie einige Dollar-Zeichen ($$$) beim Namen eines Ausstellers entdecken, ist das ein Hinweis auf ein beides, einen herausragenden Klang und einen ebensolchen Gegenwert, aber keinesfalls ein Zeichen für einen hohen Preis.
Außer habe ich, weil dies die erste CES war, an der mein 19 Jahre alter Sohn teilnahm, mehr Zimmer mit hochpreisigem Equipment besucht. Solche, die üblicherweise übergangen wäre. Ich hatte aber das Gefühl, der müsste auch die Geräte sehen, über die ich normalerweise nicht schreibe. Wenn Sie aber die von Ihnen bevorzugten hochpreisigen Geräte nicht in diesem Artikel finden, besteht dennoch eine große Chance, dass ich die entsprechenden Räume auf der Suche nach erschwinglichen Angeboten einfach ausgelassen habe. Und hier ist nun einigermaßen alphabetischer Reihenfolge, unabhängig vom Preis, was wir gesehen haben.
Angels City Audios Trinity Lautsprecher (2599 Dollar) wurden mit Melody Verstärker und digitalen Frontend von Onyx vorgeführt, wie üblich seit Angel City der US-Importeur dieser Marken ist. Die Trinity Lautsprecher, die gerade in der Ausgabe 64 von Positive Feedback besprochen wurden, und die übrige Kette klangen wie immer auf Messen: dynamisch, detailreich, lebendig und sehr melodisch.
Avatar Acoustic, der Importeur von Abbington Music Research (AMR) und den Rosso Fiorentino Lautsprechern, der kanadische Hersteller Tri Audio Art und Current Cables teilten sich eine Suite im Venetian: sehr guter Klang und sehr unterhaltsamen. Das System bestand aus einem AMR DP-77 Wandler (4995 Dollar), dem CD-777 CD-Player (10995 Dollar), der nur als Transport diente, einer Reihe von Tri Art Audio Elektronik und den Rosso Fiorention Conquerer Lautsprechern (5995 Dollar). Verbunden war alles mit Current Cables mit Preisen zwischen 1495 und 2995 Dollar.
Hier war auch der schöne, ganz aus Bambus gefertigte Tri Art Plattenspieler zu sehen (2900 Dollar inklusive Tonarm). Diese Jungs haben es wirklich raus: Sie haten eine große Auswahl an Musik dabei um zu zeigen, wie musikalisch ihre Kette spielen konnte. Wo sonst hätte man Songs von Flight of the Conchords auf Vinyl hören können. Klang Klasse!
Es wurde auch AMRs preisgünstige iFi Micro Linie gezeigt, die aus dem iDAC (299 Dollar), dem iUSD Netzteil (199 Dollar), dem iPhono (399 Dollar) und dem iCan Kopfhörerverstärker besteht, und die ich alle sehnsüchtig für einen Test erwarte. Zu sehen war auch Tri Art Audios „The Bam-Bam“ (1495 Dollar), ein Vollverstärker in Class-D-Technik mit einer Leistung von 20 Watt pro Kanal, der wie alles, was Tri Art baut, in einem kompletten Bambus-Gehäuse geliefert wird. Während ich mit den freundlichen Leuten über die Geräte diskutierte, spielten sie eine breite Auswahl von Vinyl und Digitalen und auch viel von der Demo-CD meines Sohnes. Das klang alles großartig.
Ich hatte B&O gern erwähnt und ein paar Fotos von ihren immer sehr cool aussehenden Komponenten gezeigt. Da trotz dieses Schildes die Tür offenstand, bin ich eingetreten und wurde gleich gefragt, ob ich einen Termin hätte. Als ich sagte, ich wolle nur ein paar Fotos machen, sagte man mir, ich möge in ein paar Tagen, vielleicht am Donnerstag wiederkommen, um zu sehen, ob es dort freie Termine gebe. Ich tat es nicht.
Bluebird Audio, der Vertrieb von Chord, Peak Consult und van den Hul, zeigte ein gut klingendes System mit einem Gesamtpreis von 94985 Dollar: Peak Consult InCognito XII Lautsprecher (26000 Dollar), Chord Red Reference Mk III CD-Spieler (25000 Dollar), Chord SPM 1200 Mk II Verstärker (14000 Dollar), van den Hul MC 3T NF-Kabel (2900 Dollar) und Nova Cumulus 3T Lautsprecherkabel (6995 Dollar). Die Kette klang großartig, aber für mich war das wirklich aufregende Teil der preisgünstigere Chordette QuteHD Wandler (1795 Dollar)
Von Chords QBD76 für 8500 Dollar abgeleitet und voll DSD-kompatibel macht der QuteHD Wandler Chords hoch entwickelte Technologie einem breiteren Publikum zugänglich.
CEntrance, dessen DACport LX momentan eine meiner beiden Referenzen bei sehr preisgünstigen USB-Wandlern ist, zeigte verschiedene Produkte und darunter ihr Mini-Desktop-System. Die wichtigste Neuheit ist aber ihr tragbarer Wandler-Kopfhörerverstärker, der HiFi-88, den hier CEntrances Geschäftsführer und Chef-Entwickler Mike Goodman zeigt. Der 24/192-USB-Wandler soll bald für 699 Dollar erhältlich sein. Darauf darf man sicherlich gespannt sein.
Colleen Cardas Imports zeigte ein beeindruckend klingendes und preislich moderates System. Die teuerste Komponente war der Unison Research Unico CD-Player mit einem Upgrade in Form eines Doppel-Mono-Wandlers mit optischem Eingang für 4120 Dollar. Der Rest der Kette beinhaltete Unisons Simply Italy, einen Vollverstärker mit zwölf Watt aus EL34 (2450 Dollar), den neuen Unison UPower-Booster-Verstärker (2895 Dollar) und Opera Gran Mezza Speaker (2795 Dollar), die natürlich alle mit Cardas Kabeln verbunden waren.
Der UPower-Booster-Verstärker arbeitet anders als frühere Konzepte anderer Firmen in diese Richtung, da er sowohl Spannung als auch Strom verstärkt, um sicherzustellen, dass die Klangcharakteristik des ersten Verstärkers erhalten bleibt. Er verstärkt dessen Ausgangsleistung um den Faktor vier, bis insgesamt 100 Watt. In Verbindung mit dem Simply Italy ergeben sich also 48 Watt. Wie schon erwähnt klang das System beeindruckend, tonal überzeugend, mit jeder Menge Dynamik und sehr detailreich.
Am letzten Tag hatten wir die Gelegenheit, die auf einem Ständer montierten Mezza-Lautsprecher von Opera (1495 Dollar) zu hören. Wir spielen eine großer Bandbreite von Musik darüber, und ich bin sicher, sie sind für alle Konkurrenten dieser Klasse ein ernsthafter Herausforderer. Während der vier Messetage verbrachten viel Zeit in diesem Raum. Während wir Musik hörten, konnten sich unsere Füße erholen und unsere Ohren entspannen. Während einer Messe sollte man einige solcher Räume finden: Sie müssen allerdings einen exzellenten Sound bieten.
John DeVore neben seinen neuen Lautsprechern Gibbon X (11000 Dollar), deren Bambus Gehäuse genauso schön wie der Klang sind. DeVore ist einer dieser Hersteller, dessen Lautsprecher egal wo und mit was ich sie höre, diese Magie haben, nach der ich suche. Ein „echtes“ Well Tempered Labs Laufwerk mit einem Van den Hul Frog MC und Naim Elektronik zu benutzen, hat sicher auch nicht geschadet.
Einige Aussteller haben über die Jahre gesehen immer einen gute Sound. Dan Meinwald, der Importeur von E.A.R., Marten, Jorma, Townsend, ist einer von ihnen. Dieses Jahr präsentierte Dan die neuen Marten Django L (9000 Dollar), den kleinen Bruder der Django XL für 15000 Dollar. Mit von E.A.R. Elektronik inklusive E.A.R. Plattenspieler (28000 Dollar) und Jorma Kabel, hatte diese Kette absolut alles. Ein durch und durch wundervoller Klang, bei allem was wir spielten. Obwohl sicher nicht günstig, war der Preis weit entfernt von den richtig teuren Räumen, die wir besuchten. So kann man hier definitiv von einem hohen Gegenwert sprechen.
ESS Laboratories zeigte sein komplettes Programm feinst klingender Lautsprecher auf der Basis der Heil AMT Treiber. Als wir da waren, spielte das große Transar System, und mir kommt es so vor, als würde es jedes Mal besser klingen.
Wie auch immer, der wirkliche Hammer war der Prototyp eines mini Transar. Ich hoffe, dass es auf der Newport Show schon eine geben wird.
Anthony Gallo Acoustics ist schon seit langem einer meiner Favoriten. Es gibt einfach bei all seinen Lautsprechern eine besondere Qualität im Klang, die mir zu liegen scheint. Dies war das erste mal, dass ich seine Reference Strada hören konnte. Gezeigt wurde die neue Stada Reference 2 (1998 Dollar pro Paar) mit den optionalen Ständern (425 Dollar) und dem TR-3 (985 Dollar) für einen Gesamtpreis von 3408 Dollar. Der Klang war exzellent trotz der wenig idealen Raumbedingungen.
GoldenEAR Technology scheint seinen erfolgreichen Weg mit einem weiteren neuen Lautsprecher in hervorragender Qualität, aber für wenig Geld fortzusetzen. Die neuen Triton 7 (1398 Dollar) haben zwar nicht den aktiven Bass der größeren Triton Serie, aber immer noch die Passivmembranen für die Tiefbass-Unterstützung. Wir hörten mehrere Stücke – Firmeninhaber Sandy Gross wurde zum Rebelution-Fan – und der Sound war bei weitem besser, als wir es von einem Lautsprecher in dieser Preisklasse erwartet hätten, besonders im Bass und der Transparenz über den gesamten Frequenzbereich. Die sehr teure Audio Research Elektronik hat sicherlich auch etwas dazu beigetragen. Ich habe schon ein Paar für einen Test angefragt.
Ich habe die Lautsprecher von Legacy Audio zwar immer nur auf Hifishows gehört, war aber von den Produkten der letzten Jahre sehr beeindruckt. Das neue Modell diesen Jahres, die Aeris für 17750 Dollar, könnte bis jetzt das beste sein. Sie liefen an einem CODA 15.0 Amp (10000 Dollar), CODA 07 Preamp (6500 Dollar) und einem Ayon CD 2S Player (6350 Dollar). Verkabelt war die Kette mit Morrow Audio SP7 LS-Kabel (1499 Dollar für zwei Meter), MAP3 Netzkabel (369 pro Meter) und MA3 (199 Dollar) und MA6 (899 Dollar) NF-Kabel.
In der große Suite war der Sound genau so , wie man ihn von einer teuren Kette erwartet; dynamisch, detailreich, abgrundtiefer Bass und superbe Klarheit und Räumlichkeit von Legacy`s neuem Dual Air Motion Tweeter System. Teil des Systems ist ein 1000 Watt Bassamp und eine 24-bit Frequenzweiche mit Raumkorrektur. Wir kamen mehrmals wieder um zu hören.
Nicht mit Linn Products zu verwechseln. Linn Audio ist ein in Oakland, Kalifornien, beheimateter Hersteller für teure, große, Hochwirkungsgrad-Lautsprecher. Hier zeigten Sie ihr 80000 Dollar teures Athenaeum System.
265000 Dollar nur für die Lautsprecher sind sicherlich nicht gerade ein Schnäppchen für jedermann. Aber andererseits schätze ich mal, zahlt man für die komplette Anlage und einen kleinen Ferrari obendrauf, immer noch weniger als für einen Bugatti Veyron. Es kommt eben immer auf den Standpunkt an. Wie dem auch sei, mit Titeln von The Who und Bob Marley als 24/88 Files, die von der LP überspelt waren, war dies für mich wahrscheinlich der beste Raum der Show – unabhängig vom Preis. Die Wiedergabe hatte unendliche Dynamik, eine riesige Frequenzbandbreite und klang hoch musikalisch. Dies war der erste Raum, in dem wir waren, und alle folgenden mussten sich an ihm messen.
Selbstverständlich zeigte McIntosh wie üblich eine Menge hochpreisige Geräte, aber es gab auch den neuen McAire (3000 Dollar) zu sehen. Er ist ein Highend All-in-One System für iTunes. Beim kurzen Reinhören klang es wirklich nett und sieht definitiv besser aus, als jeder andere Table Top Player, den ich gesehen habe.
McIntosh zeigte auch den bildhübschen Plattenspieler MT5 für um die 6000 Dollar. McIntosh weiß einfach, wie man schöne Hifi Geräte baut.
Wie immer zeigte Roy Hall eine große Auswahl an vernünftig kalkuliertem Audio-Equipment, wie seine eigene Marke Musik Hall, aber eben auch Produkte von Creek, Epos, EAT, Bellari und Aktimate, die er im Vertrieb hat. Bei Musik Hall bekommt man alles, um eine hoch qualitative Anlage zusammenzustellen, ohne gleich sein Haus beleihen zu müssen oder das Studiengeld seiner Kinder zu riskieren.
Musik Hall hat eine ganze Reihe bezahlbarer, aber hochwertiger Plattenspieler im Program. Obwohl diese immer empfehlenswert und gut fürs Geld sind, ist die Optik meist eher schlicht. Das wird sich mit dem neuen Musik Hall Ikura sicherlich ändern ( unter 1000 Dollar, mit Arm ). Der sieht in echt sogar noch besser aus als auf dem Foto.
Wer so viele Plattenspieler verkauft, muss sich natürlich auch um den Plattenwaschmaschinen-Markt kümmern. Die WCS-2 (595 Dollar) hat einen extrem starken Motor und trocknet die Platten in nur einer Umdrehung.
Der Musik Hall A70.2 Vollverstärker (1499 Dollar) ist mit Phono-MM und einer Fernbedienung ausgestattet, leistet 125 Watt und wiegt sportliche 15 Kilo.
Obwohl ich den Raum beinahe nach ein paar Minuten wegen einer Diana-Krall-DVD auf einem Soundbar fluchtartig verlassen hätte, bin ich froh, dass ich es doch nicht gemacht habe. Ansonsten wären mir nämlich zwei sehr interessante und günstige Lautsprecher entgangen. Der größere auf dem Foto, der TSx550r (1000 Dollar pro Paar), geht laut Daten angeblich bis 28 Hertz runter, klang offen, energetisch, kraftvoll und sauber bei ein paar älteren Steve Miller Stücken, die man für mich spielte. Die kleineren TSx33r, konnte ich zwar leider nicht hören, sie kosten aber nur 599 pro Paar. Es gibt noch ein mittleres Modell für 800 Dollar, und ich hoffe, dass im Laufe des Jahres ein Paar zum Testen zu bekommen.
PranaFidelity stellte sein Lautsprechermodell Fifty90 (3950 Dollar pro Paar), den 400 Watt Puma Verstärker (8950 Dollar) und einen Vorverstärker-Prototypen aus. Die Kette klang richtig gut, mit außergewöhnlicher Griffigkeit und Detailreichtum, besonders die akustischen Rebelution Stücke auf der Demo CD meines Sohnes.
Precision Transducer Engineering (PTE) zeigten ihren Phoenix Aktivlautsprecher (5700 Dollar), wie auf fast allen Shows ,die ich in den letzten Jahren besucht habe. Diese in Kalifornien beheimatete Firma ist eine der wenigen, die sich dem audiophilen Mainstream widersetzt und aktive Lautsprecher anbietet. Wirklich schade, dass sich so wenige Audiophile für Aktivlautsprecher begeistern können, denn diese haben mich bis jetzt jedes mal wieder beeindruckt. Bedenkt man, dass die Verstärker schon mit dabei sind, ist der Preis tatsächlich mehr als vernünftig.
Pro-Ject präsentierte eine ganze Reihe hoch qualitativer und zugleich bezahlbarer Plattenspieler, alles bereits ab 299 Dollar. Selbst das absolute Spitzenmodell aus dem Hause kostet nur 14000 Dollar. Das ist ein Zehntel des Preises des teuersten Laufwerks, das mir auf der Messe unter die Augen kam. Eine Diskussion über bezahlbare Plattenspieler ist ohne Pro-Ject einfach nicht vorstellbar.
Rega, seit langem einer der etablierten Könige im Bereich des bezahlbarem Audio , zeigte seinen neuen RP8 Plattenspieler ($2999), auf dem oberen Bild ohne Staubschutzhaube und Basisplatte. Gut, dass Rega seinem Weg treu bleibt, die Grenzen für bezahlbare Plattenspieler stets zu pushen. Den Klassiker RP3 gab es noch in der Union Jack Edition zu sehen: die neueste Version des Plattenspielers, der für viele bis 1000 Dollar die Referenz darstellt.
Rogue Audio brachte ein paar neue, außergewöhnliche und günstige Modelle seiner in Amerika produzierten Elektronik. Basierend auf dem Hybridverstärker (Röhre/Class D) vom letzten Jahr zeigten sie den neuen Sphinx Hybrid Vollverstärker mit 100 Watt (1295 Dollar, optionale Fernbedienung 100 Dollar), der mit einem MM-Phonoteil und einem Kopfhörerverstärker ausgestattet ist. Einer dieser Verstärker spielte an den ziemlich großen und teuren Egglestonworks Lautsprechern (18000 Dollar pro Paar) richtig gut.
Der zweite neue Verstärker war der etwas teurere Hybrid Pharaoh (175 Watt, 3495 Dollar) inklusive MM- und MC-Phonoteil und Kopfhörerverstärker. Meine Erfahrungen mit dem Rogue Perseus Magnum Vorverstärker zeigten mir schon letztes Jahr, dass Rogue absolut genau weiß, wie man exzellente Phonostufen baut. Jede neue Erweiterung des Rogue Audioprogramms ist bemerkenswert, und besonders freut es mich, dass man Produkte im unteren Preissegment bringt, anstatt ultrateure Statementprodukte.
Der australische Hersteller SGR zeigte sein 60000 teures aktives Lautsprechersystem MT3F mit Musikserver (10000 Dollar einschließlich DAC von MSB und analogen Ausgängen, 5000 Dollarohne DAC mit digitalen Ausgängen). Das System hatte einen sehr kraftvollen und direkten Klang mit einem sehr tiefen und kontrollierten Bass. Wir haben viel Zeit bei SGR verbracht und hörten eine Menge guter Musik einschließlich unserer eigenen Scheiben. Das Team von SGR, Beldinda Walsh, Aditya Caprihan und der Geschäftsführer Stuart Ralston waren mit die nettesten, die wir während der Woche getroffen haben.
Ich verfolge die Entwicklung von Randy Bankerts Sonist Speakers schon seit vielen Jahren. Dieses Mal demonstrierte er, wie einfach seine Lautsprecher zu treiben sind indem er sein Topmodell Concerto 4 (5895 Dollar) mit einem durchaus günstigen Verstärker, dem Amp 1 von Glow Audio (5 Watt, EL84 Röhren, 840 Dollar). Sanft, musikalisch, verführerisch und für mich musikalisch einfach richtig.
Diese Kette bestand aus den bemerkenswerten Tannoy Kingdom Royal Lautsprechern (55000 Dollar, Bericht von Jeff Day in PFO Issue 64), Cary CAD-211 Monos (19995 pro Paar), Cary SLP-05 Röhrenvorstufe (8495 Dollar), Cary CD-303T SACD Player mit DAC (6495 Dollar), komplett mit WyWires besten Kabeln und deren neuer Power Broker AC Distributor (2895 Dollar). Diese Kombination hatte diesen großformatigen und total mühelosen Klang, den leider viel zu wenige Anlagen darstellen können. Wunderbar in jeder Beziehung und definitiv eine aus einer Hand voll Anlagen, die den Titel „Best Sound at the Show“ verdient hat.
Für alle, die diesen Sound lieben, aber doch nicht ganz über das Budget verfügen, ging vielleicht im Nachbarraum die Rechnung auf. Die Kette bestand aus Cary Audio CD-303T SACD Player mit DAC, Cary Audio SLP-03 Röhrenvorstufe (1995 Dollar), Cary Audio SA-200.2 Endstufe (3995 Dollar), Tannoy Precision 6.4 Lautsprecher und WyWires Verkabelung . Das ganze kostete unter 20000 Dollar und hat allen Ernstes Ketten klanglich übertroffen, die zum Teil das fünffache gekostet haben.
Cary hat seine Geräteserie Audio Electronics im Segment für gutes Preis-Leistungs-Verhältnis wiederbelebt und zeigte den Lightning Dac (1295 Dollar), die Hercules Röhrenendstufe (1895 Dollar) und den Constellation Röhrenvorverstärker (1495 Dollar). Die Kombi spielte an den kleinen Tannoy Precision 6.1 Lautsprechern (1200 Dollar pro Paar) und WyWires Blue Kabel (249 Dollar). Als Quelle diente ein MacBook Pro mit Amarra Software.
Das System in einem der größeren Konferenzräume des Flamingo bestand aus: Voce Audio VA-3s Lautsprecher (35635 Dollar, incl. Stillpoint Ultra 5s), MSB DAC (7990 Dollar), MSB CD Player (7490 Dollar), MSB 203 Monoblöcke (27500 Dollar), Zesto Audio Andros PS1 Phono (4300 Dollar),Scheu Analog Premier MK III Plattenspieler, 9” Tacco Arm und 12” Classic Arm (4225 , 3995 und 995 Dollar), Soundsmith Hyperion Tonabnehmer (7500 Dollar), WyWires Gold und Silver Kabel und deren Power Broker AC Distributor (2895 Dollar) und schlussendlich noch ein Auraliti Music File Server (5000 Dollar). Alles zusammen für 118600 Dollar.
Wir haben hier wirklich viel Zeit verbracht und dieser Raum wurde zu unserem „sicheren Hafen“ im Flamingo. Tracks von meinem Sohn, wie Rebelution, Sublime, Jack Johnson und Local Natives klangen superb, und die vielseitige Auswahl an guter Musik machte klar, dass dieses System wirklich alles spielen konnte.
Bei dem Schild an der Tür von Wells Audio, war klar: Da muss ich rein!
Die gleichen Voce Audio Lautsprecher wie im vorherigen Raum, aber diesmal an Wells Audios Endstufe Innamorata (6000 Dollar) mit 120 Watt pro Kanal. Der kleinere Raum war weniger optimal für die Voces und der extreme Vorführpegel auch nicht gerade hilfreich. Wie auch immer, die Endstufe demonstrierte zumindest eindrucksvoll ihre Pegelfestigkeit.
Wie schon zu erwarten war, zeigten Zesto Audio ihren Andros Phonovorverstärker (4300 Dollar) und den Legato Vorverstärker (7500 Dollar) mit TAD Lautsprechern CR-1 an einer GaMut Endstufe und selbstverständlich alles mit WyWires verkabelt . Sie spielten eine ältere Bob Marley LP für uns und wie schon auch auf den letzten Shows, war der Sound absolut wunderbar, sicher unter den besten der Show.
Nachdem nun alles gesagt ist, freue ich mich schon auf T.H.E. Show in Newport im Juni. Ich hoffe, ich sehe Sie dort alle.
Over 30 years ago at the first High End in Düsseldorf, if my memory doesn't deceive me, next to the Rabox, the fine and sumptuous Audioplan Kontrast made quite a splash. Volker Kühn packed a great deal of high quality and expensive parts into his two-way speaker, and in doing so, pushed the boundaries of expectation with regard to such devices. And as was par for the course back then, the product's greatness was purely down to the passion of its creator. In those days there was no market analysis and marketing-concepts, just someone driven by the desire to create better music reproduction. Not someone who sought to realise their goal by simply using bigger and bigger transducers – but on the contrary - using those that would fit in your average living room. Johannes Rickert, who runs Stereokonzept with a partner operating in the background, might be too young to remember the presentation of one of the first audiophile two-way speakers, but not too young to have occupied himself intensively for the last fifteen years as an amateur speaker builder. In the very beginning he was still active in the do-it-yourself scene, but it quickly became clear to him that almost all of these projects were at the more affordable end of the scale. He was sure however that “Cheap is not the objective.” Where such an approach can lead is illustrated vividly by the Modell 3.0: the superbly processed speaker with the clear lines is in the price list at €14800.
Seriously, instead of simple parts and drivers, Johannes Rickert would rather experiment with coils and capacitors from Mundorf and drivers from Accuton or Scan-Speak. There is no experimentation however when it comes to the number of ways: If you restrict yourself to two, Johannes is convinced you will be rewarded with great homogeneity of sound, very good spatial imaging and high coherence of reproduction. Hence, the development goal for the Modell 3.0 was simply to create one of the best two-way speakers ever made. Despite advancing into a price range where it is common to see more diaphragm surface area and larger cabinet size, Stereokonzept could not be dissuaded from their project. There are of course clear examples of two-way concepts that find their buyers in similar, or far higher price ranges than those of Stereokonzept, one only needs bring to mind the B&W Signature Diamond or the Kharma Exquisite Mini.
After diverse experimentation, Johannes Rickert decided on Scan-Speak drivers for the Model 3.0. The bass is taken care of by an 18 centimetre driver with paper diaphragm. What sounds like tried and true is in fact the pinnacle of manufacturing technology. Two layers of paper with a stabilising embossment are glued together with special fibre admixtures at an angle of 60° to one-another. Thus the perfect stiffness, a minimum of weight and an optimum inner dampening are all combined, the developer explains. To drive these, neodymium magnets and extreme temperature resistant voice coils on a light titanium support are employed. In order to guarantee minimal distortion from respectively large oscillations at high levels, Scan-Speak set up this driver of the Illuminator series with a so-called “underhang” system – clearer is the description: short coil, long gap. A comparatively short voice coil moves in the long air gap with constant magnetic ratios, in order to maintain linearity from signal to oscillation, even at the highest levels. The magnet system and the basket are of course flow-optimised so as not to hinder the movement of the diaphragm.
In the high frequency range Stereokonzept uses Scan-Speak's ring radiator, that in recent years has been utilised more and more amongst high end manufacturers, also featuring a motor with neodymium magnet. The light-weight textile diaphragm blasts out frequencies beyond 30khz. Stereokonzept are not satisfied buying specially selected drivers, one has to provide such things with optimal surroundings. The ring radiator gets its signal from a crossover that is decoupled from the tweeter housing using suspension springs. Just as is the case with the filters for the bass midrange driver, the finest components are sourced from the house of Mundorf, such as silver/gold capacitors and copper voice coils. Knowing the value of the parts is however unimportant, a demonstration of this is the choice to encase the tweeter crossover. The crossover components for the bass midrange driver are microphonically insulated in a decoupled module in the lower housing. The components, always selected for their combination of performance in both measurement tests and extensive listening sessions are freely wired together.
Johannes Rickert confines himself however not only to the best drivers and extremely high-quality condensators and coils, their arrangement is just as important. Very special attention is devoted to the mechanics of the speaker, beginning with the housing material. The walls of the unit consist of a sandwich of 12 millimetre Corian (a DuPont developed acrylic-based solid surface) and 15 or 18 millimetre birch plywood. For increased stability the housing has a granite slab embedded in its base – no wonder then, that its weight is usually underestimated. Despite their modest measurements, each speaker weighs 54 kg.
The concept of binding to the floor is also very independent, beginning with a very large central spike. By contrast, four threaded rods in the jib exist simply to provide a steadfast position and are rounded at their ends to prevent the carpet they are resting on from being penetrated. Metalwork seems to be a favourite hobby of the Stereokonzept constructor actually, at first glance you don't notice any brand on the speaker, but closer inspection reveals the name engraved subtly on the front jib – a real love for detail! The brand name and model are also once more engraved in the powder dipped stainless steel plate on the rear, which fulfills two functions: firstly it draws our attention to the finely turned tapering round-ended aluminium bass reflex tube and secondly it acts as a counter-bearing bracing for the midrange driver. This arrangement provides considerable dampening for the magnets and the basket – that the plate is attached to the baffle via a stainless steel ring recessed in the housing seems not to be enough for these developers.
The base of the tweeter housing consists of a milled aluminium plate that like certain other metal parts in the speaker, is muffled using corkboard. Four rings of specially stiffened foam make contact between the tweeter module and the rest of the housing and two screws make sure it stays in position. When one considers the multitude of such subtle construction details, those that don't make the finishing of the Model 3.0 more rational, the quality of the materials utilised and how they're processed, it is easy to imagine that Stereokonzept have not calculated generously, even if the price (in absolute terms) isn't quite what on might call “low”.
I myself am by no means a friend of bi-wiring, unlike Johannes Rickert, who internally bridged the standard bi-wiring terminals before he accompanied his creations from Lübeck to Gröbenzell. Alas, the Stereokonzept standing in its place in the listening room comes across perhaps a little lost – next to the usually significantly larger and in the case of the LumenWhite, vastly more expensive alternatives. Attachment of the loudspeaker cable to the delicate terminals proved itself markedly difficult in that the prominent binding posts and angled cable spades got in each other's way, a little gentle persuasion though and the problem was solved. In the next series, binding posts of a slightly smaller size will come in handy.
As soon as the Stereokonzept speakers gave out their first sound, large and small mechanical adjustment problems evaporated from my thinking. The sound detached completely from the speaker itself and unfurled itself freely in the space. The acoustic pattern is very homogeneous and bass midrange and Ringradiator play together as one. Since the test of the famous Mytek D/A Converter, I have a new favourite piece for tests: the thirteenth song from Michel Godard's Le Concert Des Parfums, Carpe Diem CD-16277, an improvisation from percussionist Patrice Heral in the reverberant masonry of the Noirlac monastery. The Modell 3.0 conveys the atmosphere of the recording location unnervingly realistically – one can hear the specular reflection of a single beat and its incipient resonance is acutely comprehensible. Happily at the same time, despite all the rich detail, the sound pattern does not disintegrate into a collection of context free sound events, but retains its vividness and coherence. Above all, the size and depth of the reproduction go far beyond that which I had expected of the Stereokonzept: close your eyes and you experience a grand theatre for your ears. Acoustically speaking, the Stereokonzept grows way beyond what its constitution should allow. The vehemence of the drumbeats also leaves nothing to be desired. Only those who acoustically spoil themselves daily before their LumenWhite could critically remark that the space seems one or two centimetres deeper and that the diamond tweeter works just a smidgeon smoother than the ring radiator. Far more remarkable however, is that the Modell 3.0 performs at such a high level – as far as volume and diaphragm surface are concerned - that it demands a comparison with the far larger and vastly more expensive LumenWhite.
So after a couple of hours in the listening room allowing for acclimatisation, the freshly broken-in Stereokonzept can show its mastery of extreme challenges in the bass range. Once again Jonas Hellborg's Elegant Punk comes into play on the turntable: “Drone” makes clear that even when dealing with almost subsonic sounds, the Modell 3.0 cannot be prised from harmony with the laws of physics. In addition, a loudspeaker with such diaphragm surface area brings with it more impact. How many records do you know that feature such low frequency signals as Jonas Hellborg's solo bass album? I can't quickly think of any. The quick succession of low frequency impulses with the title “It's The Pits, Slight Return” cannot shake the low frequency resolve of the Stereokonzept. Although this speaker sounds a mite chunkier in the upper bass range than the Lumen, the impulses come very precisely, the most subtle of fingering sounds are there to be finely picked out, and the song's groove succeeds in inducing foot tapping. Even this enormously challenging material can be enjoyed pleasurably with Stereokonzept.
There you have it then, and instead of attempting to find the performance boundaries (more or less unsuccessfully) of the Modell 3.0, I will silently slide into some music. And here we are with the tape copy of the mixdown of Wolfgang Pusching's Chants (Quinton-CD Q-0102-2) on the Studer A80 and listening to “Peace” brings waves of bass vibrations flooding into the room. The bass drum comes in with noticeable punch and the alto sax and trumpet manage to shine and melt in the perfect balance of necessary aggression. It is a pure joy to hear Heinrich Schläfer captured larger than life and to pine after the perfectly vivid instruments, grafted into the perfectly suited hall space. The introduction from “Chanting” fascinates with the unbridled energy of a vibraphone, and when the bass drum powerfully kicks, you can practically see the foot machine.
Luckily I also had the chance to play this piece before Johannes Rickert embarked upon his return trip. In a typically dry northern German manner, he remarked that beforehand, that he wasn't aware quite how good the sound of his speakers was. Having had the Modell 3.0 in my hearing room for a number of weeks – and obviously a must with such pretty speakers – having set them up in my living room, I cannot disagree with the man. Rickert's speakers are really damn good – and not just with copies of mastertapes. And it doesn't matter if you look at it from the point of view of the seemingly wasteful, but at the end of the day, extremely well founded and effective use of materials, or just for the totally and utterly persuasive sound performance that the Stereokonzept brings to the fore. For what's on offer here, the relatively speaking considerable price of the Modell 3.0 seems frankly moderate. A true discovery!
USED FOR THE LISTENING TEST | |
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Turntable | Brinkmann LaGrange with tube power supply, Brinkmann Avance |
Tonearm | Brinkmann 12.1, Kuzma 4Point, Breuer Dynamic Type 8 |
Phono cartridge | Lyra Olympos, Brinkmann EMT ti, EMT JSD 5 |
Phono stage | Einstein The Turntable’s Choice symmetric, Lukaschek PP1 |
Computer | iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.6.7 |
CD transport | Wadia WT3200 |
D/A converter | Mytek Silver Preamp |
Tape machine | Studer A 80 |
Preamp | Brinkmann Marconi, Higher Fidelity 2623 |
Poweramp | Brinkmann Monos, Cello Encore Monos |
Speakers | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Cables | Precision Interface Technology, Sunwire Reference, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Audioquest |
Accessories | PS Audio Power Plant Premier, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS outlet box, Acapella Basen, Acoustic System feet and resonators, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty and Cerabase, Harmonix Real Focus |
BUILD SPECIFICATIONS Stereokonzept Modell 3.0 | |
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Principle | Dynamic two way loudspeaker with bass reflex housing and time optimised playback. |
Tweeters | 25mm Ringradiator with Neodymium magnets |
Bass/midrange | 18cm with paper membrane and Neodymium magnets |
Housing | Sandwich of 12 millimetre acrylic-based solid surface Corian® from DuPont™ and layer glued Birch plywood panels |
Measurements | (Width/Height/Depth) 20/94/37cm |
Weight | 54 kg |
Delivery includes | Loudspeaker in secure carry case that we take back after the delivery is complete. |
Price | €14800 ($19500) |
MANUFACTURER Stereokonzept | |
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Address | Johannes Rickert Helene-Lange-Straße 20 23558 Lübeck |
Telephone | +49 (0) 451 88069949 |
kontakt@stereokonzept.de | |
Internet | www.stereokonzept.de |
Zum ersten Mal gesehen habe ich die Platinum M50 auf der High End On Tour im November in Hamburg, wo das erste Serien-Exemplar debütierte. Es stand dort in weißer elanz-Lackierung und zog die Blicke auf sich. Die M50 wirkt schlank und wohlproportioniert. Das Gehäuse ist prima verarbeitet. Liebe zum Detail ist an den Gehäuse-Phasen der seitlichen und oberen Frontkante, den exakt eingepassten Chassis vorn und dem Bi-Amping-Anschlussfeld hinten erkennbar. Vorn oben ist der quadral-Schriftzug chic in die obere Phase integriert; das wirkt edel. Sieben Aluminiumstäbe schützen die beiden Basschassis im unteren Teil der Säule, die mit 1,13 Meter Höhe bei 23 Zentimeter Breite elegant im Raum steht. Optisch leicht macht den Lautsprecher der integrierte Sockel von zwei Zentimeter Höhe. Vier Aluminium-Applikationen an den Ecken geben ihm einem Zentimeter Abstand zum eigentlichen Gehäuse. In die Bodenplatte lassen sich die mitgelieferten Spikes einschrauben. Da die M50 nicht extravagant daherkommt und selbst bei kritischem Blick auf Details in der Verarbeitung überzeugt, ist sie auch in anspruchsvoll ausgestattete Wohnräume leicht zu integrieren. Neben der weißen Ausführung gibt es die Platinum Lautsprecher auch in glänzendem Schwarz.
Zu hören war die M50 auf der Hamburger Show nicht. In der Vorführung lief die neue Aurum Titan VIII, das Beste und Teuerste, was es derzeit im Hause quadral zu kaufen gibt, aber quadral-Verkaufsleiter Stefan Eisenhardt versprach, die brandneuen Platinum M50 gleich nach der Show zu mir zu bringen. Er bat mich, sie unbedingt einzuspielen, da sie nagelneu seien. Das ist zwar selbstverständlich, zeugt aber von Gewissenhaftigkeit. Schon Montag vormittags trafen die Lautsprecher bei mir ein – prima. Zwei Tage habe ich sie dann in einem Nebenraum angeschlossen und vor sich hin spielen lassen.
Die Zeit nutzte ich zum Telefonat mit Sascha Reckert. Er ist der Entwickler der quadral Lautsprecher und arbeitet nicht im Firmensitz in Hannover, sondern hat seinen kreativen Rückzugsort in Berlin, abseits des kommerziellen und logistischen Treibens. Sacha Reckert sieht sich mit der gewiss nicht leichten Aufgabe konfrontiert, die seit Jahrzehnten hochgelobten quadral Lautsprecher immer wieder zu verbessern. Die Platinum M50 ist der Nachfolger der Platinum M5, die mit dem in Fachkreisen hochgeschätzten RiCom-M Radial-Hochtöner ausgestattet war. Der M50 spendierte Sascha Reckert nun den neuen RiCom V, dem er ein enorm gleichmäßiges Abstrahlverhalten auch außerhalb der Achse und ein sehr breites Übertragungsspektrum attestiert. Das hohe Auflösungsvermögen des RiCom V soll sich mit elektrischer und mechanischer Betriebssicherheit paaren. Technisch beschreibt Sascha Reckert den Hochtöner so: „Der Hochtöner ist ein Ringstrahler mit einer weich aufgehängten ringförmigen Titanmembran, die V-förmig gestaltet ist und damit stabil und sauber bis zu höchsten Frequenzen von circa 50 Kilohertz spielt. Akustisch für uns die beste Alternative zum Bändchen, da die Klangeigenschaften sehr ähnlich sind.“
Die Platinum M50 ist ein Drei-Wege-Konzept mit insgesamt fünf Chassis. Der Radialhochtöner wird von zwei 135 Millimeter Aluminium-Mitteltönern in D´Appolito-Anordnung umgeben: ein Hochtöner in der Mitte zwischen zwei Mitteltönern. Dieses Prinzip soll Phasen- und Interferenz-Fehler verhindern und im Abstrahlverhalten mit seiner räumlichen Auflösung ausgezeichnet zum Charakter des radial abstrahlenden Hochtöners passen.
Die zwei Bass-Systeme mit 18 Zentimeter Durchmesser liegen hinter der Schallwand und werden durch die erwähnten sieben dekorativen Stäbe aus Aluminium geschützt. Alle vier Konus-Chassis, sowohl die zwei Mitteltöner, als auch die zwei Bässe, haben spezielle, neu entwickelte Membranen aus einer hochfesten Aluminium-Magnesium Legierung. Trotz ihrer äußeren Ähnlichkeit sind Tief- und Mittelton-Chassis unterschiedlich konstruiert und auf ihren Einsatzbereich hin optimiert. So ist die Membran des Tieftöners deutlich dicker als die des Mitteltöners. Bass- und Mitten-Lautsprecher werden mit kräftig dimensionierten Magneten angetrieben. Laut Sascha Reckert sorgen beim Basschassis vollständig von hinten belüftete Zentrierspinnen, verlustarme Sicken und Kapton-Schwingspulenträger für geringe mechanische Verluste. Diese sollen eine verbesserte Feindynamik bei niedrigen Lautstärken garantieren. Alle Konus-Chassis haben Körbe aus Kunststoff.
Die Frequenzweiche ist mit sorgfältig aufeinander abgestimmten Bauteilen bestückt. Hochwertige MKP Kondensatoren kommen dort zum Einsatz, wo es Sinn macht. Verlust- und klirrfreie Luftspulen arbeiten im Mittel- und Hochton-Segment. Im Bass greift Sascha Reckert zur Trennung der Frequenzen und zur Impedanz-Linearisierung wegen der dort notwendigen hohen Induktivitäten auf verlust- und klirrarme Spulen mit Trafoblechkernen zurück. Auch bei der M50 ist die quadral-BTC-Schaltung eingebaut, die den Bassbereich linearisiert, den Tieftöner vor subsonischen Frequenzen und vor damit unnötigen mechanischen Belastungen schützt. Der angeschlossene Verstärkers soll durch die BTC-Schaltung ebenfalls entlastet werden.
Als Innenverkabelung kommen bei der M50 Real Cable zur Anwendung. Real Cable ist ein Hersteller hochwertiger Verbindungen für den Audio- und Video-Bereich und wird von quadral in Deutschland vertrieben. Erfreulicherweise werden auch die beiden Anschlüsse des Bi-Wiring oder Bi-Amping-Terminal außen mit kurzen Kabeln dieser Qualität verbunden – und das ist einer Lösung mit vergoldeten Blechbrücken aus klanglichen Gründen deutlich vorzuziehen.
Die Platinum M50 ist nach dem Druckkammer-Bassreflex-Prinzip konstruiert. Die Austrittsöffnung des Bassreflexgehäuses ist rückseitig mittig auf der Montageplatte der zwei getrennten Frequenzweichen-Gruppen zu finden. Deshalb braucht die Box auch rückwärtigen Abstand, also eine freie Aufstellung zum Musizieren. Auch in den quadral Topmodellen der Aurum-Linie findet das Druckkammer-Konzept Anwendung: Um den Schalldruckpegel im Bassbereich zu erhöhen, wird den Tieftönern – wie sonst nur bei professionellen Studiomonitoren üblich –ein Luftvolumen vorgeschaltet. Die Kombination aus Bassreflex- und Druckkammer-Prinzip soll für einen weit ausgedehnten Tiefgang mit hoher Präzision und auch bei sehr hohen Pegel für eine konturierte Wiedergabe sorgen.
Die Platinum M50 kosten 3000 Euro pro Paar. Da passt meine für die ersten Hörproben ausgewählte Vor-Endstufenkombination – der T+A P10 und die kleine Spectral-Endstufe im Nennwert von über 10000 Euro – preislich nicht wirklich. Sinnvoll ist der Einsatz hochwertiger Elektonik dennoch, um Unzulänglichkeiten in der Ansteuerung auszuschließen. Danach habe ich die Boxen dann mit dem Antelope Zodiac-plus Wandler, der ja auch einen analogen Eingang besitzt, und mit meiner reichlich betagten NAD 2200 Endstufe für seinerzeit umgerechnet 600 Euro betrieben. Alternativ kam auch eine Primare A 32 Endstufe zum Einsatz und für Bi-Amping deren zwei. Um für Bi-Amping gleiche Kabel zur Verfügung zu haben, bestellte ich zwei 4-Meter- Sets von Audioquests GO-4 mit DBS-Technik. Das Kabel weiß durch Homogenität, einen kräftigen Bass und reiche Klangfarben zu gefallen und klingt insgesamt sehr ausgewogen. Ich benutzte es für alle Vergleiche. Als analoge Tonquelle stand neben meiner üblichen Kombination zusätzlich der Transrotor Crescendo mit SME-Arm, Merlo Refernce System und der Phono 8MC Vorstufe zur Verfügung. Mit anderen Worten, es gab reichlich und unterschiedliche Spielpartner für die quadral Platinum M50.
In allen daraus resultierenden Konfigurationen behielt die M50 ihre individuellen Charakter. Sie zeigte dennoch die Fähigkeiten ihre Mitspieler auf, allerdings ohne ihren eigenen Stil zu verändern. Ganz deutlich stellte sie beispielsweise die Unterschiede zwischen den drei Endstufen dar. Allein diese Fertigkeit beeindruckte mich derart, dass ich daran denke, mir diesen Lautsprecher für künftige Tests anzuschaffen. Meine großartigen, aber mehr als zehnfach teureren Triangle GrandConcerto haben mir in der siebenwöchigen Testphase der M50 überhaupt nicht gefehlt. Die quadrals faszinierten durch ein stimmiges musikalisches Gesamtbild, das nichts vermissen ließ.
Die Platinum M50 vermittelt wahres Hörvergnügen: Schon bei den ersten Musikstücken war ich von der Losgelöstheit und offenen Darbietung des Musikgeschehens freudig überrascht. Der Raum öffnet großzügig nach hinten. Die Klangfarben sind glaubhaft, der Bass kräftig, aber niemals aufdringlich. Der Hochtonbereich glänzt und gibt Stimmen und Instrumenten ein Strahlen. Dabei kann die quadral das gesamte dynamische Spektrum unabhängig von der eingestellten Lautstärke – und das verdient besondere Anerkennung – nuanciert bis gewaltig reproduzieren. Dabei agiert die M50 auf einem Niveau, das in Ihrer Preiskategorie keinesfalls Standard ist. Dieter Ilgs Kontrabass auf der schlicht Bass betitelten LP wurde prägnant und zu Greifen nahe inszeniert. Nils Landgrens Album Sentimental Journey besitze ich auf CD und als Download von www.highresaudio.com als Datei mit 24 Bit und 96 Kilohertz: Deutlich beleuchtete die Platinum M 50 die Unterschiede und verführte so zum Hören weiterer Highres-Dateien wie Till Brönners Verve-Album (24/96) oder auch des interessanten Arrangements von Bachs Goldberg Variationen mit diversen modernen Jazz Titelns auf Iiro Rantalas My History of Jazz (24/88,2). Drei Alben in bester Qualtität habe ich in den folgenden Wochen dann noch etliche Male gehört – nicht zum Testen sondern einfach, weil es wunderbar klang.
Auch symphonische Musik, wie die Gustav Mahlers, wurde von der M50 herrlich zelebriert: auf einer großen imaginären Bühne, voller Klangfarbigen und mit einer Dynamik, die uns Musikfreunde schwärmen lässt. Bei Rockmusik wie Led Zeppelins Live-Album The Song Remains The Same aus der 12-CD Box von 2008 ging richtig die Post ab. Da war Attacke im Raum. Einer meiner nicht zufällig beim Testen der M50 anwesenden Hifi-Freunde, der von seiner hochwertigen Anlage recht verwöhnt ist, kommentierte die Leistung der quadrals schlicht mit „Gibt´s doch gar nicht“.
GEHÖRT MIT | |
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Computer | Apple MacMini / OS X 10.6.8 / Amarra 2.4 /Antelope Zodiac plus |
CD-Player | Primare DVD 30 /Antelope Zodiac plus |
Phono | Kenwood KD-990 mit Kunststeinauflage, Benz-Micro Glider L2, Primare R-20 Transrotor Crescendo mit SME 5009, Merlo Refernce, Phono 8 MC |
Vorverstärker | T+A P-10 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern |
Endstufen | Spectral DMA 100 S mit Enacom für Mittelhochton, NAD 2200, Primare A-32 (2 Stück bei Bi-Amping) |
Kabel | Audioquest Diamond und Coffee USB, Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, Audioquest GO-4, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen |
HERSTELLERANGABEN quadral Platinum M50 | |
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Typ | 3-Wege |
Prinzip | Druckkammer/Bassreflex |
Nenn/Musikbelasbarkeit | 200/300 Watt |
Wirkungsgrad | 90dB (1Watt, 1m) |
Übertragungsbereich | 23 bis 50000Hz |
Übergangsfrequenzen | 280Hz, 2300Hz |
Impedanz | 4 bis 8 Ohm |
Abmessungen | 112,7 x 23 x 31,9 cm (ohne Spikes) |
Gewicht | 28,3 kg |
Ausführungen | Hochglanz schwarz oder weiß |
Paarpreis | 3000 Euro |
Garantie | 5 Jahre |
VERTRIEB quadral GmbH & Co.KG | |
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Anschrift | Am Herrenhäuser Bahnhof 26-28 30419 Hannover |
info@quadral.com | |
Internet | www.quadral.com |
Mit dem Heed Obelisk Si und dem Netzteil X-2 sind alte Bekannte bei mir zu Gast, allerdings in ihrer aktuellen Ausführung. Ich hatte bereits früher Gelegenheit, die ältere Variante öfter ausgiebig zu hören. Das war zu einer Zeit, als die Heed Geräte noch Geheimtipps waren und der Obelisk Si in Deutschland kaum verfügbar war. Seit dem ging es mit den Geräten aus Ungarn, die auf eine eindrucksvolle Ahnengeschichte zurückblicken, nicht zuletzt durch die geradezu hingebungsvolle Betreuung durch Stefan Becker vom B&T-Vertrieb, steil bergauf. Pate stand bei der Entwicklung der Obelisk von ION, ehemals Nytech, die von Zsolt und Alpar Huszti seit 1987 nach Ungarn importiert wurden. Nach dem Aus von ION-Systems machten sich die Brüder daran, eigene Geräte zu entwickeln und fertigten als ersten Meilenstein die Steuerung Orbit für Rega und deren Plattenspieler. Seitdem wurde emsig an neuen Modellen gearbeitet und im Vorbeigehen haufenweise internationale Preise für die Geräte abgeräumt.
Als ich nun freudig den Verstärker auspacke, sehe ich es schon durch die Folie: Der Verstärker ist weiß! Warum muss Technik heute eigentlich immer im Apple-Style kommen? Was bei Notebooks schick ist, muss doch bei Hifi nicht funktionieren, das sind Spielzeuge für große Kinder und das soll nach Technik oder zumindest düster aussehen. Andererseits lässt sich sowas heutzutage wohl leichter an einrichtungsbewußten Freundinnen und Ehefrauen vorbeibugsieren. Blödes Klischee? Alles wahr! Immerhin passt die halbe Gerätebreite des Obelisk auch zu dem heute vorherrschenden Hang zur Verkleinerung. Alles soll klein, schick und unauffällig sein, aber mindestens so gut – wenn nicht noch viel besser – als die großen Sachen. Na gut, richtig klein ist der Oblisk mit seiner Breite von 22 Zentimetern und der Höhe von acht Zentimetern nicht, aber immerhin will der Hersteller auch 1390 Euro dafür sehen.
Auch die Front frönt dem simplen Ideal. Zwei Drehregler, einer für die Lautstärke und einer für die Quellenwahl, dominieren die Front des Gerätes. Mehr braucht der ambitionierte High-End-Liebhaber auch nicht. Auf der Rückseite sieht das zum Glück etwa anders aus. Fünf Hochpegleingänge und die Möglichkeit, ein paar Lautsprecher über gute, massive Klemmen entweder über Schraubanschlüsse oder mittels Bananenstecker Anschluss finden zulassen, sind erst mal nichts besonderes. Da der Obelisk Si aber mit der vorab eingebauten D/A-Wandlerkarte eintrifft, gibt es auch noch einen koaxialen Digitaleingang. Wahlweise kann man den Si auch mit einer Phono-MM-Karte bestücken lassen, über Jumper innerhalb des Gerätes den vorhandenen Vorverstärkerausgang als solchen nutzen oder zu einem Tape-Out (das es sowas noch gibt!) umbauen. In einem Forum fragte jemand letztens nach „diesen beiden Buchsen, die mit Tape-Out“ beschriften sind und wofür die wohl gut sein könnten.......
Die DAC-Karte schlägt mit 199 Euro zu Buche und verarbeitet bis zu 24 Bit bei 96 Kilohertz, die optionale Phono-MM-Karte, die auch im Questar MM verwendet wird, kostet 149 Euro. Wenn man die Qualitäten der Phonoverstärker von Heed kennt, sieht man dies als ein extrem faires Angebot.
Der Obelisk ist also durchaus variabel. Wenn man ihn solo, also ohne das optionale Netzteil X-2 nutzt, sollte man bei der Auswahl der geeigneten Stellfläche noch ein paar Millimeter zur Tiefe von 32,5 Zentimetern dazu rechnen, da die Buchse „PSU-IN“ einen Stecker oder zeitgeistig „Jumper“ aufnimmt, der ein ganzes Stück über das Gerät hinausragt und die Endstufe des Obelisk mit dem Netzteil verschaltet. Eine schicke, flache Fernbedienung gibt es natürlich auch, die allerdings nur die Lautstärke regeln kann.
Das Netzteil X-2 hat dieselben Abmessungen wie der eigentliche Verstärker und auf der Rückseite folglich nur einen Ausgang, um den Obelisk zu füttern. Interessanterweise können über ein angepasstes Kabel auch die hausinternen Phonostufen Quasar und Quester mit dem dann wirklich fett überdimensionierten Netzteil mit Strom versorgt werden.
Ohne die Unterstützung des Extranetzteils leistet der Obelisk relativ bescheidene 35/60 Watt an 4/8 Ohm. Da dem Verstärker aufgrund der Schaltung aber durch den Hersteller röhrenähnliche Eigenschaften nachgesagt werden, ist das, da ja jedes Röhrenwatt doppelt zählt (mindestens!) schon ausreichend, um auch an schwierigen Lautsprechern ohne hohen Wirkungsgrad keine Limitierungen erkennen zu lassen. Mit dem Einsatz des Netzteils X-2, dass dann nur die Endstufe mit Energie füttert, während sich das durchaus nicht sparsam dimensionierte Netzteil des eigentlichen Verstärkers nur der Vorstufensektion widmen darf, steigt die Leistung auf 50/80 Watt, wofür aber auch 799 Euro extra berappt werden müssen.
Das alles folgt guter, alter britischer Tradition, die so von Firmen wie Mission, Naim oder Nytech begründet wurde. Das klingt erst mal sehr konservativ und das es auch. Der technische Aufbau ist nach alter Väter Sitte rein analog, wenn auch sehr modern. Die Signalverarbeitung erfolgt streng getrennt, was sich bis zum Doppelmonoaufbau des separaten Netzteils durchzieht. Wenn man schon mit einem Schalter die Quellen umschaltet, dann bitte so, wie beim Obelisk über eine Mimik direkt auf der Platine – alte Mission Cyrus Verstärker lassen grüßen.
Insgesamt macht die Konzeption einen extrem durchdachten, professionellen Eindruck, Schrulligkeiten findet man hier nicht, und das ist auch gut so. Ein Zufallsprodukt ist der Obelisk bestimmt nicht. Nun ist das vorherige Spekulieren über Aufbau, Leistungsdaten und deren Auswirkung in der Praxis ja etwas müßig und entscheidend ist, wie immer, der Hörtest.
Bei diesem durfte sich erst der Obelisk solo präsentieren, im Anschluss mit dem X-2. Während des Tests wurde immer wieder zwischen dem Wandler des CD-Players und dem in den Obelisk intergrierten gewechselt. Obwohl sich der Obelisk Si vom ersten Takt an klanglich klar zu erkennen gibt, ist es gar nicht so einfach in Worte zu fassen, was ihn ausmacht. Ich starte mit Meredith Monks „Panda Chanted II“ von der grandiosen Do You Be: In einem Raum mit trockener Akustik stehen die Vokalartisten im Halbkreis und trampeln mit den Füßen zum Gesang, männliche und weibliche Stimmen bauen einen Rhythmus auf und am Ende des kurzen Stücks gibt es mehrmals meckerndes Lachen der Meisterin zu bestaunen. Ziemlich ernst. Das alles bringt der Obelisk sehr klar, plastisch, räumlich richtig und flüssig. Über einen normal guten Verstärker klingt das oftmals etwas akademisch. Der Si verrät zusätzlich, dass die Protagonisten dabei auch Spaß hatten und voller Leben sind. Das birst förmlich vor Energie, die, der Vorgabe folgend, sorgsam unter dem Deckel gehalten wird. Aber es brodelt! Dabei wird weder weich gezeichnet, noch überpointiert. Sehr faszinierend, wie bei einem an sich simplen Stück so viele Facetten aufgezeigt werden können. Wir bleiben beim Label ECM und gehen zu Arvo Pärts „Gloria“ aus der Berliner Messe von der Te Deum. Es ist diese Mischung aus harmonischer Wohligkeit und Gänsehaut, wenn ein Chor in einer Kirche anfängt zu singen. Das klappt an sich immer bei diesem Stück. Mit dem Heed glaubt man zusätzlich zu verstehen, was einem das Stück sagen soll, man erfasst das intuitiv. Es ist schon wieder dieser innere Zusammenhang der fasziniert. Um auch mal in etwas klassischeren Begrifflichkeiten zu bleiben: Die räumliche Abbildung ist ausgezeichnet, die Kuppel der Kirche zu sehen und die Akzentuierung der einzelnen Sänger im Chor ganz außergewöhnlich. Nicht nur Münder, auch der Brutkorb ist vorhanden.
Die Streicher haben einen feinen Obertonschimmer und seidigen Glanz, wirken als Klangkörper komplett, aber ohne zu verschmieren. Klangfarben leuchten so nebenbei und ohne, dass der Obelisk Si ins Helle abdriftet, wird viel Feininformation geliefert, werden Details ohne Analytik integriert. Die Plastizität erinnert auch hier eher an Röhrengeräte, ohne aber deren warmen Schimmer und das Gnädige, das schlechte Aufnahmen anhörbar macht, guten aber den letzten Rest Hochton abrasiert. Der Heed ist kein Weichspüler. Immerhin offenbart er, dass, Röhrenwatt hin oder her, in den tiefen Lagen zwar alles klar, sehr griffig und mit den nötigen Volumen kommt, der letzte Schub aber ein wenig fehlt.
Szenenwechsel. Auf der Radiohead Live-CD I might be wrong klingt das titelgebende Stück, als wenn jemand aus dem Publikum vom schlechten Platz aus seinen Walkman (erinnern Sie sich an den WMD6C von Sony?) aus dem johlenden Publikum irgendwie in Richtung PA gehalten hat. Die CD ist eine Fanveranstaltung und produktionstechnisch eine glatte Unverschämtheit. Als Bootleg? Na gut. Aber als offizielle CD? Der Obelsik schafft es, diesem Brei Spannung und Dynamik abzugewinnen, tatsächlich auch ein wenig Becken hervorblitzen zu lassen und den E-Gitarren Struktur und Druck zu verleihen. Die E-Gitarren am Anfang klingen plötzlich wie ein Fanal und lassen die Dramatik des sicher großartigen Abends wieder aufleben. Irgendwie ist die CD plötzlich doch ganz toll, und an sich war die Band an dem Abend ja wirklich gut drauf. Etwas zurückhaltend wieder der Bass, der zwar das Kunststück vollbringt, durchhörbar, griffig, farbig und dabei füllig zu sein, den letzten Druck aber etwas vermissen lässt. Fairerweise hätte ich einen Lautsprecher mit hohem Wirkungsgrad nehmen sollen, aber der ist leider gerade nicht zur Hand.
Björks „Hyperballad“ zeichnet sich an sich nicht durch besonders viel Filigranes aus. Der elektronische Bass zusammen mit den heftigen Impulsen bringt der Si druckvoll, wenn auch nicht übermächtig, schafft es aber, der synthetischen Basis was organisches einzuhauchen. Richtig packend wird es dann, wenn leicht im Hintergrund die begleitenden höheren Töne dazukommen. An sich ist dies nicht besonders lyrisch und auch recht kühl. Nicht so mit dem Si, der jedem Ton eine kleine Bedeutung zukommen lässt und so etwas wie eine Melodie entwirft. Es ergibt sich ein Dialog zwischen den verschiedenen Hintergrundebenen, die diesen fast etwas Enthusiasmus abtrotzen. Ein Effekt, wie er Hörern von Röhrengeräten geläufig sein sollte. Plastisch, echt, spielerisch. Nur beim Obelisk Si ohne den so oft eingesetzten Weichzeichner und nicht verfärbt. Dabei treibt und pumpt die Nummer vorwärts, dass es eine Freude ist, auch wenn der letzte Impetus in den tiefen Lagen fehlt. Die Stimme von Frau Guðmundsdóttir ist dabei facettenreich und innig intim, jede noch so kleine Akzentuierung wird nachverfolgt, was insgesamt für die Stimmenwiedergabe des Obelisk gilt. Um Musik mit dem Obelskk zu hören, braucht es übrigens keine hohen Lautstärken. Die beschriebene Charakteristik lässt sich bereits knapp über der Hörschwelle nachvollziehen.
Komplett neutral ist sicher etwas anderes. In dem Moment aber, in dem man mit dem Obelisk hört, hat man das Gefühl, dass das alles so sein müsse und eine andere klangliche Deutung an sich gar nicht zulässig ist. Dies wird landläufig als Zufriedenheit bezeichnet und stellt sich im Zusammenhang mit Geräten zur Tonwiedergabe leider viel zu selten ein.
Und da ich so eine sadistische Ader habe und Geräte immer das kriegen, wofür sie auf den ersten Blick nicht so richtig geeignet sind, folgt Brassed Off von Trevor Jones nach dem gleichnamigen Film mit Floral Dance und der Grimethorp Colliery Band. Da toben sich circa 25 Blechbläser und eine kleine Trommel aus, und wer das mit Umptata-Volksmusik assoziiert, sollte sich schnellstmöglich eines Besseren belehren lassen. Das fängt relativ leise, aber rhythmisch zwingend an und steigert sich in Tempo und vor allem in Großdynamik. Der Obelisk spielt fröhlich mit, lässt besonders das Volumen der Instrumente voll tönen und sorgt wieder für eine faszinierende Plastizität und Authentizität. Dabei blinkt und glitzert das Obertonspektrum wunderbar, das spezielle Timbre von Blechblasinstrumenten ist voll da. Wieder geht der Si sehr spielerisch zu Werke und trotzdem mit einem enormen Drive. Bei vollem Einsatz lässt er zwar alles ordentlich drücken, aber etwas am Limit ist er schon, Röhrenwatt hin oder her, in den unteren Lagen kommt für solche gemeinen Übungen einfach nicht genug nach. Ist aber, zugegeben, auch für leistungsfähige Verstärker kein Spaziergang und mindert die bereits angesprochenen Qualitäten in keinster Weise. Jetzt ist der Moment, das externe Netzteil anzuschließen, um dem Kleinen mal etwas Feuer zu geben.
Ist der Obelisk Si ohne das optionale X-2-Netzteil schon ein wunderbarer Verstärker, setzt er mit der Nobel-Stromversorgung nicht nur einen drauf, sondern geht glatt durch die Decke. Der Effekt ist in etwa so, als wenn man guten Lautsprechern einen großen Subwoofer zur Seite gestellt hat, der sehr sauber abgestimmt und angebunden ist. Der Mittelhochton spielt freier, mit mehr Luft und Auflösung. Der Hochtonglanz bekommt zusätzlich Kraft und Energie, die Farben schimmern nicht mehr nur, sondern leuchten kräftig. Details sind deutlicher zu vernehmen, bekommen unter Umständen auch noch eine räumliche Komponente. Das räumliche Gefüge gerät insgesamt weiter und tiefer allein deswegen, weil diese Informationen eigentlich immer auch ein Spektrum im Tieftonbereich haben. Die Abbildungsgröße wächst, das Panorama geht auch schon mal links und rechts über das eigentliche Stereodreieck hinaus. Was mach der Bass? Der bisher etwas vermisste Schub ist da, Trommeln und Pauken schwingen plötzlich kraftvoll nach, sind präziser im Raum verortet, Subbässe bekommen Gestalt, Energie und Farbe. Es wird auf einmal so viel mehr Luft bewegt, dass man den Effekt nur schwer glauben kann. Und die ganze Geschichte gerät auch noch schneller, die auch ohne Netzteil schon beachtliche Plastizität steigert sich ebenfalls in unvermutetem Maß.
Ein Partyverstärker wird der Obelisk Si übrigens auch mit dem X-2-Netzteil nicht. Für subbassgeschwängertes Dauergepumpe gibt es sicher geeignetere Kandidaten. Auch Hochtonauflösungsfanatiker werden woanders möglicherweise glücklicher werden. Dafür machte es besonders viel Spaß, LPs über den Verstärker zu hören, da der Obelisk die Modulation der analogen Abtastung besonders gut in Rauminformationen ummünzt und so teilweise eine atemberaubende Tiefe und Weite vermittelt. Gerade bei guten klassischen Aufnahmen wirkt das enorm eindrucksvoll. Dabei bleiben die eigentlichen Eigenschaften des Verstärkers zum Glück unangetastet. Da gerät nicht auf einmal irgendwas aus den Fugen, der Obelisk Si spielt trotzdem wie aus einem Guss, alles bleibt flüssig und geschmeidig.
Die integrierte Wandlerkarte will da auch mitspielen. Im Vergleich zu meinem CD-Player werden Details im größeren Raum präziser verteilt, der Hochtonbereich mehr und besser aufgelöst, was etwas zu Lasten der Plastizität und Fülle geht. Auch der Tiefton profitiert von dem Mehr an Auflösung. Dafür geht manchmal etwas Schub verloren, der Rhythmus wirkt etwas vertrackter, als er wirklich ist. Für mich persönlich geht etwas Swing verloren. Scheint ein persönliches Problem von mir zu sein oder ist dem Wahn der immer weiter getriebenen Auflösung geschuldet, wo halt irgendwas hörbar sein muss, obwohl an sich nichts zum Auflösen da ist. Die Vorgängermodell der Wandlerkarte habe ich als musikalisch passender in Erinnerung.
Allein sollte man den Obelisk Si möglichst mit etwas wirkungsgradstärkeren Lautsprechern betreiben, wenn man auch mal richtig laut hören möchte. Mit dem X-2 sind auch Wattvernichter zu hohen Pegeln zu bewegen, meistens schiebt in diesem Fall die Raumakustik eher einen Regel vor, als dass der Verstärker nicht mehr Herr der Lage wäre. Unterschiedliche Quellen reicht er zwar durch, brennt aber immer seine musikalische Signatur ein. Je hochwertiger die Quelle, um so besser spielt auch der Obelsik: Man kann aber auch schon mit einem kleinen, musikalischen CD-Player glücklich werden und auch die Schallplatte sollte zu den Tonquellen gehören, am besten an der internen MM-Karte oder an den superben separaten Phonovorverstärkern aus dem Sortiment von Heed.
GEHÖRT MIT | |
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Analoglaufwerk | TW-Acustic Raven .5, Dual CS 704 |
Tonarme | Rega RB 250 |
Tonabnehmer | Goldring G 1022GX, Audio Technica AT-440 Mla, Audio Technica 450E |
Phonopre | Heed Questar MM |
CD-Spieler | Denon DCD-1290 |
Verstärker | Roksan Kandy LIII, Mission Cyrus II |
Lautsprecher | Rogers Studio1 |
Kabel | TaraLabs, RG142, Vovox, Sommer, Oehlbach, Baumarkt |
HERSTELLERANGABEN Heed Obelisk Si | |
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Frequenzgang | 10 Hz-60 kHz (+-1 dB) |
Rauschabstand | 96 dB |
Klirrfaktor | 0,08% |
Eingangsspannung | 500 mv |
Eingangsimpedanz | 10 kOhm |
Ausgangsleistung (20Hz-20kHz) | 35W/60W (8/4 Ohm) |
mit X-2 Zusatznetzteil | 50W/80W (8/4 Ohm) |
Maße (B x H x T ) | 22 x 8,5 x 32,3 (cm) |
Preis | 1390 Euro |
Aufpreis weiß | 40 Euro |
HERSTELLERANGABEN Heed X-2 | |
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Maße (B x H x T ) | 22 x 8,5 x 32,3 (cm) |
Preis | 799 Euro |
Aufpreis weiß | 40 Euro |
Paketpreis (Obelisk Si + X-2) | 1990 Euro |
VERTRIEB B&T hifi vertrieb GmbH | |
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Anschrift | Hauptstr. 14 40699 Erkrath |
Telefon | +49 (0) 2104 175560 |
Internet | www.bthifi.com |
team@bthifi.com |
Auch wenn Danny laut Geburtsdatum nicht unbedingt der sogenannten iGeneration zuzurechnen ist, gehört er mental mit Sicherheit dazu – trotz seiner Begeisterung für High End, Vinyl und Tonbandmaschinen: Statt seiner digitalen High-End-Spiegelreflexkamera vertraut der Technikfan auf Messen immer öfter auf die optischen Fähigkeiten seines iPhones der neuesten Generation – und treibt Helmut Baumgartner, unseren Fotografen, damit beinahe zur Verzweiflung. In Sachen Bildqualität in Hifi-Publikationen herrschen eben – wie auch schon anlässlich der ersten Übernahmen von Artikeln aus Positive Feedback angemerkt – diesseits und jenseits des Atlantiks einfach andere Vorstellungen. Über die recht zeitnahe Zusendung des Messeberichts freuen wir – und hoffentlich auch Sie – uns trotzdem. Danke Danny!
Wie das technisch funktioniert und welche Software Möglichkeiten es hier gibt, kann man im Hifistatement Grundlagenartikel von Karl-Heinz Fink nachlesen. Als Musikliebhaber interessiert mich aber viel mehr, wie die klanglichen Unterschiede bei den einzelnen Methoden sind. Oder ob es überhaupt welche gibt.
Wegen der hohen Auflösung ist für einen derartigen Vergleich der Wolf von Langa A100i Lautsprecher wie geschaffen. Als Server diente La Rosita Beta, allerdings habe ich für diesen Test meinen eigenen DAC und meine Vorstufe verwendet. Der Borbely DAC bietet hier zusätzlich noch ein hohes Maß an Musikalität. Die Dateien wurden natürlich über Amarra abgespielt, weil das passende Plugin für LaRosita seinerzeit noch nicht verfügbar war. Zusätzlich wurden sämtliche Musiktitel auch über den brandneuen Ayon S-5 Server angehört, die gefundenen Ergebnisse haben sich auch damit bestätigt.
Als erstes muss der Mac ran. Der Gaudi halber und zum Abgewöhnen habe ich einen Titel aus der iTunes Bibliothek meiner Tochter im komprimierten MP3 Format und einer Datenrate von 128 kbits/s geladen. ZZ Top, La Grange. Müde, schlapp, verhangen, kein Drive. Als wären die langen Bärte der Musiker irgendwie zwischen die Saiten geraten. Nun können beide oben genannten Geräte im Zusammenhang mit dem Lautsprecher aber mit einer explosiven Dynamik aufwarten; ich möchte deshalb nicht wissen, wie das MP3-File über einen Standardlautsprecher klingt. Die vielgepriesene Steigerung auf 192 kbits/s bei einem anderen Titel habe ich mir dann erspart. Ich hoffe nun nicht, dass das unsere Zukunft ist!
Für den Vergleich habe ich verschiedene Musikrichtungen herausgesucht, um einen möglichst umfassenden Überblick zu bekommen:
Zunächst einmal wird über iTunes mit dem Apple Lossless Codierer gerippt. Lossless ist ein komprimiertes Format, ähnlich MP3, welches aber im Gegensatz zu diesem die Daten verlustfrei komprimiert. Die Dateien werden auf etwa 60 Prozent der Ausgangsgröße verkleinert, der Rechenaufwand zum Decodieren soll verhältnismäßig gering sein. Der Ripp-Vorgang wird zunächst ohne die mögliche Fehlerkorrektur gestartet, das Ganze dauert etwa 20 Sekunden pro Track. Das Ergebnis stellt sozusagen die Basisversion dar.
Die Frage ist jetzt, ändert sich etwas tonal, wenn ich die Fehlerkorrektur einschalte? Manche Hersteller raten ja davon ab. Hier muss man schon genau hinhören, aber die Wiedergabe ist nun im Hochtonbereich minimal belegter, mit der Betonung auf minimal. Man hört dies nur im direkten Vergleich, aber es ist nachvollziehbar. Ob dies auch noch nach einem halben Glas Rotwein der Fall ist, müsste man noch probieren.
Als nächstes wird der iTunes Codierer auf das Apple Format AIFF eingestellt. AIFF speichert die Daten unkomprimiert mit einer Bitrate von 1411 kbits/s. Die Dateien sind mit dem Original PCM Format der CD nahezu identisch. Der Auslesevorgang bleibt unverändert, lediglich das Speicherformat ist anders. Die Auslesezeit beträgt deshalb ebenfalls circa 20 Sekunden. Im Vergleich zu der komprimierten Lossless Version wirken die Streicher bei der Bartók Aufnahme transparenter. Rein technisch gesehen dürfte dies nicht sein, aber offensichtlich wirkt sich der zusätzliche Rechenvorgang für die Dekompression doch auf das Klanggeschehen aus. Bei der markanten Stimme von Gavino Murgia ist der Unterschied ebenfalls hörbar, aber weniger deutlich. Bei Lady Gaga wahrscheinlich noch weniger. Die AIFF Variante mit eingeschalteter der Fehlerkorrektur überspielt zeigt den gleichen Effekt wie bei Lossless, so dass ich zukünftig auf diesen Vergleich verzichten werde.
Nun werden im Netz verschiedene Codierer angeboten, zum Teil auch kostenlos. Einer davon ist der XLD Codierer für den Mac. Der Unterschied zu dem iTunes Codec liegt darin, dass schlecht lesbare Stellen auf der CD mehrfach gelesen werden, bis alles stimmt. Oder auch nicht. Dies ist einstellbar bis zu hundertfachem Auslesen. Jedenfalls betrug die Auslesezeit für den ersten Titel etwa 3 Minuten. Ich hatte auch eine CD, mit der XLD eine ganze Stunde beschäftigt war. Das Format blieb AIFF, lediglich der Auslesevorgang ist genauer. Dies kann man allerdings auch hören. Alle Dateien über den XLD codiert spielen wesentlich farbiger, offener und natürlicher als über iTunes codiert. Die Unterschiede sind wesentlich größer als zwischen Lossless und AIFF.
Ganz im Sinne von „Jugend forscht“ hat mich dann doch interessiert, ob sich eine Datei beim Wandeln vom verlustfreien FLAC Format in AIFF tonal verändert, oder nicht. Bisher wurden die CDs ja direkt ausgelesen und entweder in Lossless oder AIFF abgelegt. Hierzu habe ich mit Hilfe des Programms MAX eine CD über FLAC ausgelesen und anschließend mehrfach zwischen FLAC und AIFF hin und her codiert. Rein mathematisch gesehen dürfte sich dabei ja nichts verändert haben.
Nach jedem dieser Vorgänge habe ich mir die AIFF Datei wieder angehört. Die gute Nachricht ist: nach der ersten Umwandlung ist eigentlich nichts eindeutig Reproduzierbares zu hören. Aber wenn man fünfmal hin- und her codiert hat, kann man doch einen Verlust an Luftigkeit und Dynamik feststellen. Das Ganze erinnert mich irgendwie an das Kinderspiel „die stille Post“. Den gleichen Vorgang habe ich dann mit Umwandlungen WAF / FLAC / WAF wiederholt. Dies konnte ich dann nur mit dem Ayon S-5 anhören, das Ergebnis war aber identisch.
Für alle Tests hatte ich zunächst mein Laptop mit einer Dualcore CPU von 2.9 Gigahertz und 8 Gigabyte RAM Speicher benutzt. Interessehalber hatte ich einen zweiten Versuch mit einem älteren Rechner mit einer 1.6 Gigahertz CPU und 2 Gigabyte RAM Speicher durchgeführt. Über das alte Laptop codiert sind die Unterschiede deutlicher zu hören, so dass offenbar die Rechnerleistung ebenfalls eine Rolle spielt. Dies bedeutet aber auch, dass man sich bei Aussagen wie „besser“ oder „schlechter“ auf sehr dünnes Eis begibt, weil offensichtlich andere Faktoren das Ergebnis mit beeinflussen.
Schließlich kommen wir zu Thema unseres Tests.Nachdem ich keinen Windowsrechner zur Verfügung habe, hat die Firma Digital Highend freundlicherweise ein Gerät zur Verfügung gestellt dessen Codierer auf Windows Basis beruht. Das Programm heißt dBpoweramp und hat in Freak-Kreisen bereits hohes Ansehen erlangt. Das Gerät kann aber noch mehr, so dass es sich lohnt, einen genaueren Blick darauf zu werfen: Es handelt sich um den RipNAS Solid, und wie der Name schon andeutet, kann hier gerippt und gespeichert werden. Der RipNAS ist massiv gebaut und bringt deshalb ein ordentliches Gewicht auf die Waage. Das hat natürlich in erster Linie den Zweck, den Laufwerksmechanismus zu beruhigen. Zudem sind die Laufwerke mechanisch bedämpft und gekapselt, so dass die Festplatte im Betrieb praktisch unhörbar ist. Außerdem arbeitet RipNAS ohne Lüfter, der einem bei Pianissimo Passagen den Spaß an der Musik verderben könnte. Die Wärme wird hier über eine Heatpipe an massive Kühlkörper abgeleitet. Der Aufbau macht einen äußerst soliden Eindruck. Konstruiert wurde das Gerät, um auf einfachste Weise CDs zuverlässig, sicher und in höchster Qualität auf der Festplatte zu speichern. Plug and Pray!
Der RipNAS bekommt einen Ethernet-Anschluss an den Router und schon kann es losgehen. Na ja, Strom benötigt er auch noch. Die CD wird in das professionelle TEAC Laufwerk eingelegt und alles Weitere übernimmt der RipNAS. Sämtliche Dienste für die verschiedenen Streaming-Clients sind bereits fertig konfiguriert und sofort einsatzbereit. Dies gilt unter anderem für Arcam, Linn, Logitech, Naim, Sonos, T+A, iTunes und natürlich UPnP. Zudem werden alle erdenklichen Audioformate unterstützt, das gewünschte Format kann über eine beiliegende CD eingestellt werden. Ein standfestes CD-Laufwerk ist bei größeren Sammlungen schon angebracht, ich weiß nicht, wie fit das normale Computerlaufwerk nach der 1001ten gerippten CD noch ist.
Gleichzeitig holt sich RipNAS die Metadaten einschließlich der Cover bei fünf verschiedenen Providern im Netz, Klassikfans werden sich freuen, dass die auf Klassik spezialisierte Sonata Datenbank ebenfalls dabei ist. Diese bietet auch Cover in der Auflösung von 1000x1000 Pixel. Sollten beim Rippen einzelne Cover nicht mit dabei sein, muss man diese mit zusätzlichen Programmen aus dem Netz manuell zuweisen. Für den PC geeignet ist beispielsweise MediaMonkey, für Mac Songbird oder Jajuk.
Nach etwa vier Minuten ist der Auslesevorgang der kompletten CD abgeschlossen und diese wird anschließend automatisch ausgeworfen. Bei schwer lesbaren Tracks oder verkratzten CDs braucht das Gerät natürlich länger. Die Software ist aber noch wesentlich pfiffiger; über die Internetverbindung fragt sie in einer Datenbank nach, ob die ausgelesenen Daten mit den bereits vorhandenen Daten übereinstimmen. Dies ist über eine CRC Prüfsummenabfrage möglich. Wenn die Prüfsummen übereinstimmen, sind die ausgelesenen Daten mit großer Wahrscheinlichkeit korrekt. Schließlich soll ja nicht irgend ein ausgelesener Murks mit irgend einem anderen Murks abgeglichen werden. Gibt es keine Übereinstimmung, werden die Daten erneut ausgelesen, eventuell mit verlangsamter Geschwindigkeit.
Um die Auslesevorgänge bei schlecht lesbaren Stellen zu beschleunigen, greift dBpoweramp auf eine weitere Software namens C2 Pointer zurück. Diese bewirkt, dass beim wiederholten Auslesen nur die schadhafte Stelle mehrfach gelesen wird und nicht größere Teile des ganzen Titels. Die Daten werden auf einer internen Festplatte von 500 Gigabyte gespeichert, zudem existieren Einschübe für zwei weitere SATA 2.5 Zoll Festplatten. Man könnte natürlich auch SSD Platten benutzen, das wird aber dann nicht ganz billig. Jedenfalls momentan noch.
Zusätzlich lassen sich bis zu vier USB Festplatten anschließen, das System übernimmt dann automatisch nachts die Datensicherung. Sehr komfortabel! Man benötigt weder Computer, noch Monitor noch sonst was. Das führt mitunter dazu, dass man im Vorbeigehen schnell mal eine CD einlegt und auf dem Rückweg wieder abholt. Das kann richtig zur Sucht werden! Nach Freigabe des RipNAS-Laufwerks im Netz können die Dateien für die Musikwiedergabe natürlich direkt von der dortigen Festplatte übernommen werden. Noch einfacher geht es wahrscheinlich nur noch bei Raumschiff Enterprise.
Hat sich nun in tonaler Hinsicht auch etwas getan, oder ist das Ganze nur einfach komfortabler? Ich habe verschiedene CDs aus allen Musikrichtungen über XLD und dBpoweramp codiert miteinander verglichen. In jedem Fall war die RipNAS Variante offener, luftiger und hatte noch mehr Auflösung. Die Sprachverständlichkeit bei Opernaufnahmen war erheblich besser. Damit will ich nicht sagen, dass die XLD Software schlecht ist, ganz im Gegenteil. Aber das Bessere ist des Guten Feind. Wenn man die Dateien vom RipNAS Solid codiert einmal im Ohr hat, möchte man nicht mehr auf XLD zurückgreifen. Und auf iTunes schon gleich gar nicht.
Nun ist das Ganze natürlich eine Frage, was man erreichen will und wie hoch die Auflösung der eigenen Anlage ist. Manch einer wird bei seiner Anlage die gefundenen Ergebnisse nur teilweise nachvollziehen können. Klassikhörer werden um ein unkomprimiertes Format wahrscheinlich nicht herum kommen. Und hier konnte ich in allen Fällen mit dem RipNAS die besten Ergebnisse erzielen. Ob sich Formate wie AIFF oder gar High Resolution auch bei Lady Gaga lohnen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Tonal meine ich natürlich.
GEHÖRT MIT | |
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Laufwerk | Ayon CD-T |
DAC | Borbely Audio |
Server | LaRosita Beta Connect, Ayon S-5 |
Vorstufe | Shindo Monbrison |
Endstufe | Shindo Cortese, Thomas Mayer 6HS5 PSE, 45 SET |
Lautsprecher | WVL A100i |
HERSTELLERANGABEN RipNAS Solid | |
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Prozessor | Intel Atom Dualcore D525 |
Speicher | 500 GB Festplatte, 4 GB RAM |
Netzverbindung | Gigabit LAN |
Abmessungen (B/H/T) | 430 x 60 x 290 mm |
Gewicht | 6 kg |
Preis | 1695 Euro |
HERSTELLER hfx Austria | |
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Anschrift | Mollardgasse 85a 1060 Wien |
VERTRIEB Digital Highend | |
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Anschrift | Isenbergstr. 20 45130 Essen |
info@digital-highend.com | |
Internet | www.higoto.de |
Wie Hifistatement-Leser wissen, habe ich längst meinen Frieden mit der Musikwiedergabe per Computer gemacht. Mein betagtes Wadia-CD-Laufwerk kommt nur noch selten zum Einsatz, zuletzt übrigens bei der Wiedergabe von Charlie Haden, Egberto Gismonti und Jan Garbareks gerade erschienenem, aber schon 1981 aufgenommenen Doppel-Live-Album Carta de Amor (ECM 2280/81). Den Kauf der CDs voller wunderbarer Musik habe ich jedoch sofort bereut, als ich entdeckte, dass es diese – wie alle aktuellen ECM-Veröffentlichungen – bei highresaudio.com auch als 24-Bit-48-Kilohertz-Download gibt. Wie gesagt, mit dem Musikgenuss per Computer habe ich mich längst angefreundet. Das geht allerdings nicht soweit, dass ich Vinyl-Scheiben digitalisiere, nur um sie anschließend bequem auf der Festplatte verwalten und von dort per Maus-Click abspielen zu können. Dies dürfte aber für den Ayre – und auch für den M2Tech Joplin, der hier im Hörraum ebenfalls einer Besprechung harrt – der Hauptverwendungszweck sein. High-End-Firmen wie die genannten Amerikaner und Italiener wenden sich mit ihren A/D-Wandlern vorrangig an anspruchsvolle Hifi-Fans, die bereitwillig auch ein paar Dollar oder Euro mehr für ein schmuckes Gehäuse auszugeben bereit sind: Die Wandler stehen den übrigen Komponenten ihrer jeweiligen Produktpalette in puncto Verarbeitung und Design in nichts nach.
Wenn man seine LPs auf eine Festplatte bekommen möchte, ist es aber mit der Anschaffung eines hochwertigen A/D-Wandlers nicht getan. Der liefert zwar einen Datenstrom über S/PDIF an die Sound-Karte oder per USB direkt in den Rechner. Der Datenstrom ist aber leider noch keine Musikdatei. Man benötigt daher eine Aufnahme-Software, die aus den vom Wandler kommenden Daten eine .wav-, .aif- oder .flac- Datei macht. Da gibt es beispielsweise Audacity, das sowohl unter Windows als auch auf dem Mac läuft und kostenlos heruntergeladen werden kann. Speziell für die Bearbeitung von Schallplatten ausgelegt sind PureVinyl von Channel D, aus dem der Audio-Player PureMusic hervorgegangen ist, und Amarra Vinyl, das SonicStudio als Ergänzung zur seiner Amarra Wiedergabe-Software anbietet. Eine Alternative zu diesen Software-Lösungen ist die Verwendung eines Digital-Recorders wie der Nagra LB oder dem Tascam DV-RA1000HD. Diese besitzen zwar eingebaute A/D-Wandler, akzeptieren über ihre AES/EBU- oder S/PDIF-Eingänge aber auch Datenströme von externen Konvertern wie dem Ayre oder dem M2Tech und machen daraus dann .wav-Dateien, die auf dem internen Speichermedium abgelegt werden und sich anschließend via USB bequem auf die Computer-Festplatte kopieren lassen.
Schaltungstechnisch ist der QA-9 fest in der Ayre-Tradition verwurzelt, wie man gleich nach der Netzbuchse erkennt: Wie üblich sitzt dort das zum Patent angemeldete Ayre Conditioner genannte Filter gegen hochfrequente Netzverunreinigungen. Hinter den Analogeingängen nimmt sich eine völlig symmetrische, rückkopplungsfreie Schaltung in diskretem Aufbau des Signals an. Charles Hansen, Ayre-Gründer und Entwickler, gibt zwei Gründe für den hohen Aufwand an dieser Stelle an: Seiner Erfahrung nach sind es auch beim CD-Playern oder Wandlern hauptsächlich die Analogstufen, die den Klang ausmachen. Außerdem ist eine stabile, stromstarke Eingangstufe vor dem Analog-Digital-Wandler nötig, da dieser eine nicht leicht zu treibende kapazitive Last darstellt.
Auf die Ayre-Historie verweist auch die Kopplung der beiden mit Widerständen des Nobelherstellers Precision Resistor bestückten, kanalgetrennten Pegelschalter: Sie sind wie in der K-1xe mit einem Zahnriemen gekoppelt. Einer möglichst exakten Pegeleinstellung dienen die rechts und links im Display des QA-9 angeordneten Aussteuerungsanzeigen: Da im Gegensatz zu analogen Bandmaschinen, die bei zu hohen Pegeln in die Bandsättigung fahren, was in einem gewissen Rahmen sogar recht angenehm klingt, bei Digitalrecordern jegliche Übersteuerung zu harschen Verzerrungen führt, ist unbedingt zu vermeiden, dass die roten Balken aufleuchten. Sollte dies der Fall sein, empfiehlt Ayre völlig zu recht, die Aufnahme abzubrechen und mit niedrigerem Pegel neu zu beginnen.
Den Wandler-Chip bezieht Ayre von Arda Audio: Der AT1201 erlaubt Sampling-Frequenzen bis zu 384 Kilohertz und besitzt PCM-, Multi-Bit- und DSD-Ausgänge, wobei die beiden ersten Wortlängen von 24 Bit ausgeben. Die DSD-Ausgänge können beim Ayre nur genutzt werden, wenn man sich für die 800 Euro teurere Pro-Version entscheidet. Auf dem Arda-Audio-Chip befinden sich auch Digitalfilter für die verschiedenen Abtastraten. Charles Hansen verzichtet jedoch aus klanglichen Gründen auf den Einsatz dieser Filter und nutzt stattdessen den Multi-Bit Modulator, dem ein Moving Average Filter nachgeschaltet ist, das zeit- und phasenkorrekt arbeitet. So können schon aufnahmeseitig Vor- und Nachschwinger vermieden werden, die bei den sonst üblichen Filtern auftreten. Auch der QA-9 bietet also – wie von Ayre nicht anders zu erwarten – wieder eigenständige Lösungen, die mit teils hohem Bauteileaufwand umgesetzt werden.
Wie allen Wandlern habe ich auch dem QA-9 eine mehrwöchige Aufwärmphase gegönnt. Statt nun mit seiner Hilfe Songs von Schallplatten in Musik-Files umzuwandeln, was ich zumindest bei Tonabnehmertest für die Hifistatement Klangbibliothek hin und wieder mache, digitalisiere ich hier eines der drei Stücke, die Sie in besagter Klangbibliothek finden direkt von einer Mastertape-Kopie: „Griff“, ein Komposition Paul Kuhns zu Ehren Johnny Griffins, die der Pianist mit seinem Trio im Birdland einspielte und die auf dem Album Paul Kuhn, Live At Birdland zu finden ist. Die Auswahl dient übrigens nicht der Eigenwerbung, denn die Scheibe ist schon seit einiger Zeit vergriffen, lediglich im einschlägigen Vinyl-Handel wie beispielsweise bei DaCapo könnten noch einige Exemplare zu finden sein.
Zuerst verbinde ich die symmetrischen Ausgänge der Studer-Bandmaschine mit dem Analog-Eingängen der Nagra LB, deren A/D-Wandler, wie der Test des Forrsell Technologies Mada 2 zeigte, zwar recht gut, aber klanglich auch noch nicht das Ende der Fahnenstange sind. Für die zweite Aufnahme desselben Stückes wandelt dann der Ayre QA-9 die Signale vom Band in einen 24-Bit-192-Kilohertz-Datenstrom, der über ein Sun Audio Digisym Reference zum Digitaleingang der LB gelangt, die daraus eine .wav-Datei macht. Per AudioQuest USB Diamond gelangt das File dann auf die Festplatte des iMac. Trotz eines möglich exakten Pegelabgleichs per Frequenzgenerator unterscheiden sich die beiden Aufnahmen im Zehntel-Dezibel-Bereich. Diese minimalen Unterschiede gleiche ich mit SonicStudios soundBlade aus, mit dem ich auch die Anfänge und Enden ein ein wenig beschneide. Wenn man noch einige der ebenfalls mit der Nagra digitalisierten Versionen von der Schallplatte aus der Klangbibliothek im Ohr hat, ist man erfreut, wie viel besser es direkt von der Master-Kopie klingt. Die mechanischen Umkopierprozesse bei der Plattenherstellung haben doch ihre klanglichen Spuren hinterlassen. Was sollte der Ayre da mehr aus dem Master herausholen? Er bringt den Swing der drei Musiker noch besser auf den Punkt. Hier gibt es plötzlich rhythmische Akzentuierungen zu entdecken, die bei der Digitalisierung mit den Nagra-internen Wandlern einfach untergingen. Insgesamt ist die Auflösung des Ayre ein wenig höher, ohne jedoch jemals zu vordergründig zu wirken. Hier wird erfahrbar, dass der Korpus des Flügels aus Holz ist, der Glanz aber von den Saiten kommt. Bei der Nagra erscheint der Klang kompakter, zwar wuchtig und voller Glanz, nicht aber so differenziert. Auch Becken kommen bei der Aufnahme mit dem Ayre feiner und dabei klangfarbenprächtiger rüber. Um es kurz zu machen: Die vom QA-9 gewandelten Files sind einfach näher am Band.
Erlauben Sie mir und sich zum Schluss noch ein kleine tontechnische Abschweifung. Als ich vor Jahren anfing, mich auch mit digitaler Aufnahmetechnik zu beschäftigen, habe ich für digitale Sicherungskopien der analogen Mitschnitte einen ebenso preisgünstigen – und wie sich später herausstellen sollte – wie klanglich mediokren Alesis MasterLink benutzt, der immerhin schon mit 96 Kilohertz arbeitete. Bald darauf kam ich dann in den Besitz eines sehr betagten dCS 900 samt Master Clock. Da die sowohl die Clock mit beheiztem Quartz als auch der A/D-Wandler lediglich mit 48 Kilohertz zu Werke gingen, waren sie so gut wie unverkäuflich und daher wohlfeil zu haben. Ich war regelrecht erschrocken, als ich beim fröhlichen Experimentieren feststellte, dass das dCS-Duo den mit der doppelten Abtastfrequenz arbeitenden Alesis in den meisten Disziplinen in den Schatten stellte. Eigentlich kein Wunder, wenn man bedenkt, dass der dCS vor beinahe einem Vierteljahrhundert zum besten zählte, was in der Studiotechnik zu haben war. Werfen Sie nur mal einen Blick auf die Liste der Studios, die dCS verwendeten: http://www.dcsltd.co.uk/page/prolegends?p=proexperience. Der erste 24-Bit-Wandler samt Clock kostete selbst damals ein vielfaches des Ayre. Bei 48 Kilohertz musste sich die dCS-Kombi auch vor dem Forrsell nicht verstecken. Und deshalb habe ich nun „Griff“ noch zweimal mit 48 Kilohertz gewandelt, einmal mit den beiden dCS und einmal mit dem QA-9:
Zumindest über meine recht hochauflösende Kette machen die 900er noch immer eine verdammt gute Figur. Rhythmisch hat der Ayre aber auch hier die Nase vorn. Doch hören Sie selbst! Im Anschluss finden Sie die beschriebenen vier Versionen von „Griff“ zum kostenlosen Download. Da können Sie auch mal probieren, wie groß die Unterschiede zwischen einem mit 48 und 192 Kilohertz abgetasteten Song sind. Viel Spass beim Experimentieren!
PS: Ein Wunsch bleibt: Lieber Charles Hansen, wie wäre mit einem Pro-Modell, dass sich in Standard-Racks montieren lässt? Vielleicht passt neben einen QA-9 ja noch ein QB-9 als kongenialer Partner.
GEHÖRT MIT | |
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Computer | iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.8 |
D/A-Wandler | Mytek 192-DSD DAC |
Audioplayer | Amarra 2.4 |
A/D-Wandler | dCS 900 mit dCS 990 Master Clock |
Digital-Recorder | Nagra LB |
Bandmaschine | Studer A80 |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Einstein |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, AudioQuest Wild Blue Yonder, Diamond USB |
Zubehör | PS Audio Power Plant Premier, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus |
HERSTELLERANGABEN USB-Wandler Ayre QB-9 24/96 | |
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Analogeingang | 1 x XLR |
Eingangspegel | 10,0 V RMS – minimum Gain 0,75 V RMS – maximum Gain |
Eingangsimpedanz | 2 MOhm |
Digitalausgänge | 1 x USB, 1 x AES/EBU (XLR) |
Abmessungen | 22/29/8 cm (B/T/H) |
Gewicht | 2,3 kg |
Garantie | 5 Jahre |
Preis | 3980 Euro (schwarz Aufpreis 180 Euro) Pro Version Aufpreis 800 Euro |
VERTRIEB Sun Audio Vertriebs GmbH | |
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Anschrift | Schneckenburgerstraße 30 81675 München |
Telefon | 089-479443 |
Internet | www.sunaudio.de |
info@sunaudio.de |
Es war die Krönung eines unerwartet sonnigen Herbsttages. Dieser Abend hatte etwas Besonderes, ja für mich Einmaliges. Das Labes Edel:Content ließ Inga Rumpf und ihre Begleitmusiker für ein neues Vinyl Album aufnehmen. Produzent war Dirk Sommer. Ort des Geschehens ist das Studio des Pianisten JoJa Wendt in Hamburg. Seine Räumlichkeiten schufen eine Atmosphäre, die der Musik der drei Künstler und ihrem Publikum einen angenehm verbindenden Rahmen gaben. Es war ein alle begeisterndes Konzert, auch wenn es für die Musiker eine besondere Anstrengung bedeutet, zu wissen, dass alles auf Zwei-Spur-Band aufgezeichnet und anschließend keine Korrektur der Aufnahme möglich sein würde. Inga Rumpf wurde von exzellenten Musikern am Flügel und Kontrabass begleitet und vollbrachte die bewundernswerte Leistung, neben diesen Instrumenten stimmlich unverstärkt zu bestehen und nur in das Aufnahme-Mikrofon zu singen. Das Programm war abwechslungsreich, und jedes Stück ein Genuss. Keines davon möchte ich auf dem Live Album missen. Es soll im Mai 2013 auf den Markt kommen und man sollte es unbedingt schon jetzt in seinen Vinyl-Etat einplanen.
Im Rahmen dieses musikalischen Abends hatte ich überraschend die Möglichkeit, Dirk Räke, dem Sohn des Transrotor Firmengründers Jochen Räke, einige Fragen zu stellen. Er war ebenfalls für dieses Konzert nach Hamburg gekommen. Von ihm waren bereits per Post mehrere Pakete an mich unterwegs: Als wir etliche Wochen zuvor darüber sprachen, bei hifistatement den neuen Transrotor Crescendo zu testen, hatte ich mir ein komplettes Transrotor Vinyl-Frontend gewünscht.
Viele unter Ihnen, verehrte Leser, haben vielleicht wahrgenommen, dass dieses neue Laufwerk besonders viel Aufmerksamkeit in der Fachpresse erhält und bereits mehrere Testberichte darüber zu lesen sind. Was soll also ein weiterer von mir? Bereits Ende März dieses Jahres habe ich hier den Phono-Vorverstärker Phono 8 MC besprochen, der mir damals musikalisch sehr gefiel und auch durch sein attraktives Preis/Gegenwert-Verhältnis punktete. Wenn ich die Vielzahl ästhetisch beeindruckenden Laufwerk-Skulpturen namens Transrotor anschaue, die Variations-Möglichkeiten durch diverse Tonarme der Marken Jelco und SME, sowie verschiedene Motorsteuerungen sehe, stellt sich schnell die Frage: Welche Kombination mag stimmig sein? Also überlasse ich die Qual der Wahl dem Hersteller selber und bitte Dirk Räke, mir ein stimmiges komplettes Transrotor-Set zur Verfügung zu stellen, inklusive des besprochenen Phono 8 MC. Mein Wunsch soll in Erfüllung gehen und nun warte ich auf die Lieferung.
Jetzt und hier ist Dirk Räke zum spontanen Interview bereit und wir nehmen auf einem der bequemen Sitzmöbel im großzügigen Foyer Platz. Hier hat auch Dirk Sommer zusammen mit seiner Frau Birgit das imposante hochkarätige Aufnahme-Equipment aufgebaut. Da sich die meisten Gäste interessiert und fragend um diese Raritäten scharen, haben wir keine Mühe, uns in Ruhe zu unterhalten.
W.K.: Herr Räke, was trinken Sie lieber: Bier oder Wein?
D.R.: „Ein Bier, bitte!“
W.K.: Seit geraumer Zeit repräsentieren Sie als Sohn des Firmengründers Jochen Räke Ihr Unternehmen Transrotor. Ihr Vater ist auch weiterhin aktiv. Wie teilen Sie die Aufgaben unter sich?
D.R.: „Mein Vater ist ja weiterhin „Chef“, ich kümmere mich um unsere Auslandskunden und das meiste, was mit Öffentlichkeitsarbeit zu tun hat, so ganz genau kann man da aber keine Trennlinie ziehen. Und natürlich arbeiten wir ständig eng zusammen und besprechen alles, was die Firma betrifft. Dazu nehmen wir uns viel Zeit oder haben sie auf gemeinsamen Dienstreisen. Auch Konzepte für neue Geräte entwerfen wir zusammen, und zwar das optische, wie das technische Design. Natürlich hat einer von uns eine Idee, die wir dann gemeinsam entwickeln. So ist jedes Produkt eine gemeinsames Werk von Vater und Sohn. Die technischen Details werden dann mit unseren spezialisierten Mitarbeitern bis zur Produktreife weiterentwickelt.“
W.K.: Räke Transrotor hat seit vielen Jahren ein sehr umfangreiches Angebot an ansprechenden Plattenspielern in einem breiten Preisrahmen. Allesamt sind sie optische Meisterwerke mit hohem musikalischem Anspruch. Die klanglichen Unterschiede lassen sich in der Model-Vielfalt manchmal schwer ausmachen. Seit einiger Zeit scheint sich hier etwas zu ändern. Die klanglichen Fähigkeiten ihrer neuen Plattenspieler werden in der Fachwelt wahrgenommen. Gibt es in Ihrem Hause ein Konzept, das neben dem ästhetischen Anspruch auch den klanglichen in der Model-Hierarchie realisiert?
D.R.: „Der Klang der Plattenspieler stand ja bei uns immer im Vordergrund, aber warum soll man etwas, das schön klingt, nicht auch schön aussehen lassen? Wir haben allerdings in den letzten Jahren das Programm etwas „aufgeräumt“, so dass es weniger Designvarianten gibt. Und natürlich verbessert jede neue Entwicklung, vom Lager bis zum Netzteil, unsere Produkte. So werden zum Beispiel immer mehr Modelle mit unseren Magnetlagern als Standard ausgestattet.“
W.K.: Erfreulich ist auch, dass auch ältere Plattenspieler nachträglich aufgewertet werden können, wie zum Beispiel der Dark Star mit der erwähnten Magnet-Teller-Lagerungen.. Wie funktionieren TMD und FMD und wie unterscheiden sie sich?
D.R.: „Wenn es technisch möglich ist, wie beim Dark Star, eine Innovation auch nachträglich in ein Gerät einzubauen, bieten wir dies unseren Kunden natürlich gerne an. In diesem Falle lässt sich aus dem Dark Star ein Dark Star Reference machen. Unsere Magnetantriebe arbeiten nach dem gleichen Prinzip: Der vom Motor über einen Riemen angetrieben Teil des Lagers ist durch eine Magnetkupplung mit dem Plattenteller verbunden. Der Plattenteller wird also nicht direkt angetrieben, sondern durch Magnetkraft "mitgenommen". Dadurch erreichen wir eine gewisse Unabhängigkeit gegenüber ganz feinen Gleichlaufschwankungen des Motors, durch die hohe Schwungmasse und den elastischen Antrieb dreht der Plattenteller sich ruhig weiter, selbst wenn es eine Störung im Antrieb gibt. Das TMD Lager trennt die Antriebsscheibe und den Plattenteller mit Hilfe eines High-End-Kugellagers, beim FMD-Lager steht eine unabhängige Antriebseinheit ohne jeden mechanischen Kontakt unterhalb des Lagers. Die Vorteile liegen auf der Hand: Wir verbessern mit den Magnetantrieben die „Flutter“-Werte. Das heißt, dass kleine Drehzahlschwankungen (übertrieben gesagt wäre das ein Ruckeln des Plattentellers) vermindert werden. Klanglich drückt sich das so aus, dass das gesamte Klangbild ruhiger wird, Instrumente sind genauer positioniert und die Bassabbildung verbessert sich auch.“
Der zweite Teil des Inga Rumpf Konzertes beginnt und ich bedanke mich für das kurze Interview.
Am Montag darauf treffen bei mir zu Hause die Transrotor Pakete ein. Ich öffne sie, packe die zwei Teile des Phono 8 MC aus, das Netzteil und den eigentlichen Entzerrer-Vorverstärker, den schweren Teller des Crescendo, dessen hochglänzend polierte Aluminium-Oberfläche leicht beschlagen ist und lasse alles erst einmal akklimatisieren. Am späten Nachmittag gebe ich meiner Neugier nach und beginne mit dem vorsichtigen Aufbau des zwar vormontierten, aber dennoch transporttauglich aufgeteilten Laufwerks mit SME 5009 Tonarm. Die Bedienungsanleitung beschreibt präzise, was ich zu tun habe. Fachliche Qualitäten sind nicht gefragt, wohl aber Sorgfalt beim Zusammenfügen der edlen Teile. Die großflächige Grundschablone gibt an, welchen Raum der Crescendo benötigt und schreibt die Positionen vor für den Motorblock und die drei Basis-Platten, in die später die zugespitzten Füße des Laufwerks gesetzt werden. Auf meinem Creaktiv Audio Rack mit zusätzlicher Absorber-Ebene (B 50cm x T 48cm) ist für den Crescendo ausreichend Platz.
So folge ich den Anweisungen der Anleitung und schon bald steht der Crescendo spielbereit vor mir. Seinen Strom bekommt er über das Netzteil Konstant Studio, an dem ich auch ein- oder ausschalte, denn die Vinyl-Scheibe soll nicht bei drehendem Teller aufgelegt werden. Logisch, denn damit würden sich auf Dauer Staubreste in das Vinyl einreiben können. Das Hochlaufen auf die gewählte Geschwindigkeit – 33 upm oder 45 UpM sind möglich – erfolgt zügig. Wenn ich meine Bürste zum Reinigen der aufgelegten LP ein bis zwei Platten-Umdrehungen lang aufsetze, habe ich schon die gewünschte Drehzahl. Über versenkte und somit verstellsichere Justage-Schrauben an der Front des Konstant Studio Netzteils lässt sich die Drehzahl leicht einstellen. Kontrollieren kann ich die Umdrehung über die mitgelieferte, große Stroboskop-Scheibe, die ich nach der Einrichtung wieder entferne und für immer mit dem übrigen Justage-Material weglegen kann. Denn der Konstant macht seinem Namen Ehre und sorgt dauerhaft für Konstanz der Drehgeschwindigkeit.
Erfreut bin ich darüber, dass der Crescendo mit einem SME Tonarm bestückt zu mir kommt. Transrotor bietet grundsätzlich die freie Wahl zur Bestückung mit Armen der Marken Jelco oder SME. Nun ist es so, dass ich keinerlei Bedenken oder Ressentiments gegen den Jelco Tonarmn hege. Das wäre ja auch nicht angebracht. Ihre Preiswürdigkeit wird allgemein geschätzt. Jelco ist ein sehr renommiertes japanisches Unternehmen, gegründet 1920, und fertigt seit vielen Jahren Tonarme für namhafte Anbieter. Dennoch stehe ich hier zu meiner emotional begründeten Vorliebe für SME als britisches Markenprodukt mit Geschichte. Wie viele andere auch verbinde ich mit den Modellen des vergangenen Jahrhunderts Phasen meines Lebens, an die ich mich gern erinnere. Ein SME 5009 ist auf meinem Crescendo vormontiert.
Wie alle SME Arme ist auch der 5009 zur korrekten Justage im Tonarmschlitten vor-rückwärts-beweglich, ein Feature, was beim Crescendo jedoch nicht so bedeutsam ist, da sich der Ausleger am Laufwerk um seinen Befestigungspunkt – einen der drei Laufwerk-Füße – schwenken lässt. Somit kann der Tonarm leicht an den richtigen Punkt bewegt werden. Dies gilt für jeden Tonarm, den man auf dem Crescendo anbringt und ist für die freie Auswahl eines Armes prinzipiell ein nicht zu unterschätzender Vorzug. Der Schlitten des SME Arms macht die Feineinstellung leicht. Das SME Headshell hat keine Lang-, sondern zwei Rundlöcher zur Fixierung des Tonabnehmers. So kann der Tonabnehmer nicht versehentlich verkantet, jedoch auch der Kröpfungswinkel nicht absichtlich verändert werden. Im SME 5009 ist bereits der Merlo Reference Tonabnehmer vormontiert, eine Weiterentwicklung des berühmten Goldring Elite. Es ist ein MC mit 0,5 mV Output und einem Harmonic genannten elliptischen Nadelschliff mit Rundungen von 40µ x 8µ. Das Merlo Refernce soll bei 18 mN Auflagedruck sein Können optimal zeigen. Zur Einrichtung von Arm und System habe ich ausschließlich das mitgelieferte Justage-Material verwendet und auf die Nutzung meiner sonst geschätzten Schablonen verzichtet. Schließlich möchte ich ja erfahren, wie das Transrotor Gespann klingt, wenn es voreingestellt ins Haus kommt. Dank der Vormontage im Hause Räke sind SME 5009 und Merlo Refernce schnell am rechten Platz und die von mir verwendete Test LP von Erato bescheinigt ein ordentliches Abtastverhalten. Verbunden ist der SME Tonarm mit dem Phono 8 MC durch das von Van Den Hul gefertigte Silber-Hybrid-Kabel MCD 501. Dies ist sonst nur in den teuersten SME Armen zu finden.
Der Phono 8 MC bietet, wie in meinem Frühjahr-Test beschrieben, reichlich Anpass-Optionen. Um diese muss ich mich hier und heute jedoch nicht kümmern, denn er wurde bereits bei Transrotor optimal auf das Merlo Refernce eingestellt.
Spielbereit steht der Crescendo mit seinen ihm zugeteilten Mitmusikanten auf meinem Audio-Möbel. Seine optische Dominanz ist eindeutig. Meine Frau bemerkt ihn selbstredend bei einem Kurzbesuch im Musikzimmer auch sofort: „Der sieht aber schön aus!“ und bleibt bewundernd vor ihm stehen. „Was kostet so etwas?“ Als ich dann den ungefähren Preis nenne, verlässt sie den Raum mit der Bemerkung: „Aber Du hast ja schon einen guten Plattenspieler.“ und schließt die Tür hinter sich.
Es ist eine Augenweide, dieses Instrument aus hochglänzend poliertem Aluminium und weißem Acryl – ganz gleich aus welcher Position ich es betrachte. Wenn ich mich in meinen Hörsessel setze, wirkt das Acryl-weiße Chassis, das zweifellos jeden Auto-Begeisterten an einen Wankel-Motor erinnert, ästhetisch leicht. Es wird getragen von drei sich verjüngenden glänzenden Füßen, die in flachen Tellern aus dem gleichen edlen Material ruhen. Der Zylinder des Motorgehäuses schimmert im gleichen Material. In den massiven, zehn Kilogramm schweren Teller ist die weiße Acryl-Auflage eingelassen, auf der das polierte Plattentellergewicht ruht. Ich starte am Konstant Studio das Laufwerk mit 33 UpM und sehe nichts. Optisch steht das Laufwerk still. Besser kann man einen Plattenspieler nicht verarbeiten. Keinerlei Schattierungen im Material, keine Schwankungen in der mechanischen Linienführung – alles absolut ruhig. Beindruckend.
In den folgenden Tagen und Wochen höre ich nur Vinyl. Mein CD-Player und der Computer mit Wandler kommen nicht zum Einsatz. Dieser Crescendo und seine Transrotor Mitspieler überraschen mich stets aufs Neue. Die räumliche Offenheit des Systems ist begeisternd und wirkt bei jeder Art von Musik glaubwürdig. Detailreichtum und Farbe bilden ein derart faszinierendes Klanggemälde, das ich immer mehr Platten aus dem Regal hole. Der Bass ist stets trocken, rund, präzise. Die Höhen überzeichnen nie und sind dennoch nie belegt. Wie in einem Konzertsaal komme ich mir vor. Alles wirkt echt. Und diese Ruhe! Ganz sicher musiziert hier ein Gesamtkunstwerk, das für jeden Menschen, der nach einem anstrengenden Tag Entspannung in der Musik sucht, genau das ist, was er braucht: Unaufdringlichkeit, Wärme, Faszination durch Filigranes, Dynamik und Farbigkeit. Nichts nervt, nichts ist aufdringlich – einfach schön.
Aus der Vielzahl der gehörten Schallplatten aller Musikrichtungen möchte ich zwei hervorheben: Das Album Ege Bamyasi der Avantgarde-Rockgruppe Can von 1973 enthält auf Seite zwei zwischen den beiden Hits „Vitamin C“ und „Spoon“ zwei weitere Songs namens „Soup“ und „I´m so green“ mit einem für mein Empfinden beachtlichem Nerv-Faktor. Bis jetzt. Denn der Crescendo schafft es mit seiner farbenfrohen Detailauflösung und der Tiefenstaffelung der Instrumente das Musikgeschehen lebendig und interessant zu präsentieren, ohne zu nerven – eine völlig überraschende Erfahrung. Das andere Album, das ich erwähnen möchte, ist das von sommelier du son produzierte letzte Album von Charlie Mariano und Dieter Ilg am Kontrabass. Dem Abschieds-Lied, der Charles Mingus Komposition „Goodbye Pork Pie Hat“ gab Dirk Sommer durch eine spezielle Mikrofon-Anordnung eine sehr sphärischen Charakter, der beim Saxophon von Charlie Mariano besonders intensive rüberkommt. Dies wirkt sehr ergreifend, wenn man weiß, dass Charlie Mariano wenig später verstarb. Und diese ergreifende Stimmung aus Raum und verbundenem Miteinander des bodenständigen Kontrabasses und dem sphärischen Saxophon stellt der Crescendo wie ein Monument in den Raum – das hat mich tief berührt.
Während der Zeit der Beschäftigung mit dem Crescendo war ich immer mal wieder versucht, das eine oder andere Element dieses Sets auszuwechseln, wie Tonabnehmer, Phono-Entzerrer oder auch nur das Auflagegewicht gegen meine Audioplan Plattenklemme. Das habe ich dann nicht getan. Wahrscheinlich hätte sich etwas verändert. Aber warum sollte es?
GEHÖRT MIT | |
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Vorverstärker | T+A P-10 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern |
Equalizer für Bass | LA-Audio EQ 231G |
Endstufen | Primare A-32 (2 x) für Bass, Spectral DMA 100 S mit Enacom für Mittelhochton, oder Air Tight ATM-3 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern |
Lautsprecher | Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping), alternativ Quadral Platinum M50 |
Kabel | Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen |
HERSTELLERANGABEN | |
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Preis Crescendo Bianco mit Konstant Studio | 4700 Euro |
Preis SME 5009 | auf Crescendo 2.080 Euro (sonst 2.600 Euro) |
Preis Merlo Reference | am Crescendo 960 Euro (sonst 1.200 Euro) |
Preis Auflagegewicht | gehört zum Lieferumfang |
Preis Phono 8 MC | 2.400 Euro |
VERTRIEB JR Räke HiFi / Vertrieb GmbH | |
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Anschrift | Irlenfelder Weg 43 51467 Bergisch Gladbach |
Telefon | 02202 31046 |
Internet | www.transrotor.de |
Often described as the “ecosystem”, the i-generation of products have in fact single handedly created billions of dollars worth of new industries. None have become more obvious than the stuff you actually listen to whilst cruising with music, namely your second most prized possession, your headphones. While the lower price segment has boomed, so has the segment catering to the upper echelon, nay, dare one say, the 1%. Walk across any University campus, college park, bustling shopping mall or your local airport and I bet you a can of soda pop that you’ll spot dozens if not more teens, twens and thirty-something’s wearing the latest in headphone couture.
The designs have become more hip, more cool and simply more acceptable than at any time throughout the history of portable Hi-Fi. Obviously, many, if not most of those solutions have been built to some sort of price point, in line with your typical portable Hi-Fi rolling rack investment. Thus, the $200-$500 price point has the highest density of Head-Fi, whereas the upper echelons obviously carry a bigger premium, for theoretically bigger, better sound. While traditional headphone brands, Sennheiser, AKG, Beyerdynamic, have seemingly somewhat struggled to get with the times – what’s more hip, a pair of Dr. Dre Beats or a pair of Sennheiser HD 800’s; you get my drift - they do populate that higher price point with aplomb.
Alas, as with so many other things in the history of audio (or any other product segment really), what is one man’s problem, becomes another man’s opportunity. Enter two young lads, Alex Rosson and Sankar Thiagasmudram who only a few short years ago, 2009, to be precise, launched their new company, Audeze to cater to exactly that crowd: the 1% seeking absolute sonic perfection. Their technology was different as it was ingenious: instead of using standard dynamic drivers, they went for something much more exclusive and better, planar magnetic driver technology.
Obviously, Alex and Sankar had a few tricks up their sleeves. As a result, the LCD-2 was born, and a short time later, the LCD-3, Audeze’s top of the line Überknüller Headphone. Retailing for $999 and $1999, respectively, these ‘cans were clearly marketed to a very specific segment of the market: the best, nothing less. Considering the many advantages headphones have over loudspeaker counterparts, ie. a more immediate, direct sound without the issues caused by room reflections, etc., there are of course some inherent drawbacks too. First, and I speak of personal experience, whatever is wrapped around my head, better fit me perfect. Second, you have 2 drivers pointed directly at your inner ear, meaning that any and all sound the drivers produce will be processed by your ears pretty much with zero delay, degradation, or outside influence. That, in my most humble of biased opinions, has been my Achilles heel for optimal headphone Hi-Fi sound: most headphones simply sound way, way, way too bright for me, with the exception of my trusted pair of custom molded in-ear-headphone JH Audio 13’s I now have had for almost 2 years. Utilizing multiple balanced armature drivers per channel, my 13’s have produced a most balanced of sounds, very similar in tonal density and organic imaging as my Zu Definition MK IV loudspeakers.
Even my “trusted” old pair of AKG 701’s, which I have had for almost 6 years, are barely used due to their incoherently bright image. Music simply does not sound like music when I use them, which obviously negates the point, hence their relegation to simple monitoring or “quick” source checking when converting some of my records to DSD. Another problem with headphones I have heard is the issue of bass. As in, bass that is real, not futzed with or bloated, just right. Here again, the only headphones that truly shine are my aforementioned JH-13’s, which produce exceptional bass that is congruent and in line with real life music.
Thus, when I met Alex and Sankar at a local Hi-Fi meet earlier this year, I was rather keen to hear what the “fuss” was all about. Google the name Audeze, and you’ll quickly see what I mean: from zero to Hero in .5 seconds it seems. Wow, I say, given the fact that they do not have the financial backing or multi-line parent company deals like AKG (Harmann Group), or Beyer (medical and aerospace) pulling their strings. Audeze it appeared, was truly a business of our times, organically grown through real world craftsmanship and artisan building skills.
Eagerly awaiting my pair of LCD-3’s I brushed up on my technical understanding of these new cans. Planar magnetic drivers are very similar to electrostatic speakers for your head. Powerful magnets move the entire diaphragm in a clean, piston like motion, thus giving little chance for modal break-up. Where planar magnetic drivers differ from the electrostatic brethren, is that they require far more magnetic force. Also, due to the fact the entire apparatus is rather large in size, comfort must be part of the entire design, otherwise, no one would be bothered wearing them. Like I said, if someone wants me to wrap something around my head, they better make sure its comfortable. “Don’t worry” Alex told me, you will love these.
A few weeks later, I was unpacking the LCD-3’s and was literally stunned with what I found. First, the fit and finish of these headphones is the finest and best I have ever seen. The supremely fine lambskin leather used for the earpad and headband would be more in line with a fancy Ferragamo leather coat, not your typical headphone. Next, the LCD-3’s speakers are housed in finely crafted Zebra wood, exuding confidence in these headphones like none other that I am aware of. Sennheiser’s HD 800’s, not to mention my AKG 701’s, by comparison appear almost flimsy and less durable all at once. Also included is an 8 foot cable, terminated on one end with a ubiquitous ¼’ headphone jack and split pair of mini-XLR connectors that attach to each earpiece.
So what do these sound like? Well, with one word: impressive. No, make that most impressive. Over the years I have heard many cans, from the AKG 1000’s, to various Stax models, alas, none, and I do mean that quite literally, have sounded like these. First, let’s start with my biggest headphone pet peeve: treble, or, exacerbated treble as is mostly the case. The LCD-3 managed to produce the finest, dare I say best treble response of any pair of headphones I ever owned or heard.
Listening to finely produced and crisply recorded electronica, like Yello, Kraftwerk, or even the likes of Tracy Thorn or James Blake, I was in awe of the sheer resolving power the 3’s produced. Never bright, never shrill, no, they played music with a natural amount of high frequency extension that was simply right sounding. Contrast that to the same tracks producing an overly bright and processed treble response via the AKG 701’s and you’ll quickly see where my preference lies. Harshness? No way. There is absolutely no sense of any sort of glare or harshness and what was once a fundamentally flawed listening experience with other headphones turned to real music with the LCD-3.
Bass response is also terrific, producing tight, well defined and supremely articulated low frequencies which seem proper in balance and as a whole begging you to play them louder and louder. Unlike cans that produce an unrealistic, overwhelming amount of bass (Dr. Dre, Ultrasone and others come to mind), the LCD-3’s quality is one of real-world bass presentation and output. Attack is lightning quick no matter the source. Be it the subterranean undertones of the American Beauty soundtrack, or the visceral impact of Stravinsky’s The Firebird, the LCD-3 produces bass that is supremely controlled and tightly defined. Sustain and decay flow from one to the next with pinpoint precision, never detracting with unnecessary bloat or swagger. Simply put, what’s there is there, nothing more, nothing less.
Mid-range texture is also extremely well defined and preserved. Here again, my experience has been that most ‘cans have an unnatural and processed bass to mid-bass transition, which after a while – try 5 minutes – becomes unnerving and quite frankly tiring. The LCD-3’s mid-range is liquid smooth, organic in nature, akin to the flow a great, no make that exceptional, Bourbon produces as it flows through your mouth, throat and intestines. All in all, the mid-range is stress free and equally balanced leading into the treble region with little to no attention drawn to itself – other than the music, naturally.
Rocking it out with a set of LCD-3’s proves perhaps the most stress free of endeavors one can encounter. Is low volume listening your preference? No problem, the Audeze will handle it; conversely, if jamming the last tunes down your ears is your thing, then these cans will do that equally well, and in my opinion, better than any other set of headphones I am aware of. Volume compression, listener fatigue or headaches from too tightly fitting headphones simply is not an issue, they will indeed play clean to ear-bleed levels.
Overall, the sound of the LCD-3 is engaging, powerful, and supremely inviting. Whatever your preference in music is, you will hear it anew, for perhaps the very first time. Those who appreciate premium quality will feel right at home with Audeze; those who want artisan, small batch productions and terrific sound will feel they struck gold with these headphones. If you can’t quite spring for the $1999 price of the LCD-3, feel free to indulge yourself with the $999 LCD-2. You’ll get quite close in overall sound for half the price, minus a few odds and ends here and there. Naturally, merely owning anything Audeze puts you in that illustrious club of those that get it. Clearly a Ferrari 458 owner doesn’t complain or quibble about not owning an FF or F12.
SPECIFICATIONS Audeze LCD-3 | |
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Planar Magnetic Transducers | |
Custom designed Zebra Wood (Zebrano) ear cups | |
Premium lambskin leather ear pads | |
Left and right transducers have matched sensitivity and frequency response within +/- 0.5 dB | |
Specially designed self-closing, acoustically transparent magnetic structure with highest grade Neodymium magnets | |
Frequency Response | 5 Hz - 20 KHz, usable high frequency extension 50 Khz |
Distortion | less than 1% even at full output |
Maximum diaphragm excursion | 2.5 mm p-p |
Efficiency | 93 dB/1 mW |
Maximum output | 133 dB, 15 W |
Transducer active diaphragm area | 6.17 square inches |
Input cable | custom cable with mini XLR connectors |
Weight | 550 g - without cable |
Price | 1945 Dollar |
MANUFACTURER AUDEZE | |
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Address | 10725 Ellis Ave, Unit E Fountain Valley, CA 92708 |
Phone | (657) 464 7029 |
info@audeze.com |
Mehr als die Hälfte dieser Zeit habe ich in der Hifi- und Musik-Industrie verbracht. Und warum ist dies überhaupt wichtig, wenn es um den VPI Traveler Plattenspieler geht? Ich habe Harry Weisfeld, den Gründer und Chef der Firma VPI kennengelernt, als ich als junger Punker bei Pearson Publishing – damals der Verlag von Absolute Sound, The Perfect Vision, Films In Review und anderen Magazinen, die ich vergessen habe – am Telefon saß. Etwa ein Jahr später habe ich für Harry Pearson Anlagen aufgebaut, eine ziemlich schwierige Aufgabe, gelinde gesagt, für einen jungen Kerl, der nur wusste, dass er Musik und guten Klang liebte. Harry Weisfeld war einer der ersten High-End-Hersteller, den ich traf, und er beurteilte mich nicht einfach nur nach meinem Alter. Glauben Sie es oder nicht, da gab es einige Hersteller und Vertriebe, die glaubten, dass ich, nur weil ich jung war, mich nicht wirklich für das gesamten Hifi-Thema interessierte. Man, lagen die falsch.
Harry Weisfeld nahm sich die Zeit, mir die grundlegenden Plattenspielereinstellungen zu erklären. Er erklärte mir Dinge wie den VTA, den vertikalen Abtastwinkel, und wie sie sich auswirkten. Zudem muss ich Ihnen noch mitteilen, dass der Traveler zu Ehren von Harry Weisfelds verstorbener Frau Sheila gebaut wurde. Ob ich glaube, dennoch völlig objektiv sein zu können? Ehrlich gesagt: Nein. Ich kann Ihnen jedoch versprechen, dass ich Harry Weisfeld angerufen und es ihm gesagte hätte, wenn mir der Traveler nicht gefallen hätte. Ich hätte auch den Test abgebogen. Ich hätte gesagt – und geglaubt –, das jemand anderes zweifellos etwas anderes gehört und gemocht hatte, das mir entgangen ist. Alle Arten der Kunst sprechen Menschen auf unterschiedliche Art an. Ich weiß nicht, wie Sie dazu stehen, aber das Gesagte gibt Ihnen einen Eindruck davon, wie sehr mir die gesamte Hifi-Szene am Herzen liegt und die Menschen voller Gutem Willen, die hart dafür arbeiten, sie am Leben zu halten.
Glücklicherweise mag ich den VPI Traveler Plattenspieler sehr gern, so dass ich mich mir um die zuvor geäußerten Bedenken keinen Kopf machen muss. Das Wiederaufleben des Vinyls ist eine fantastische Sache: Es macht die Leute hungrig auf besseren Klang. Ich starte hier keine Kampagne für Vinyl – ich selbst höre auch Musik aus dem Netz –, aber scheinbar verbindet alles Analoge die Menschen tiefer mit ihrer Musik. Wir sind schließlich analoge Lebewesen. Sie glauben gar nicht, wie vielen Menschen ich das erklären musste, wenn ich ihnen die Idee nahebringen wollte, einen besseren Wandler für ihren Computer oder ihr iPhone respektive iPad zu nutzen. Wir leben in einer digitalen Welt, in der das Wort so tief im Lexikon der populären Kultur verwurzelt ist, dass wir manchmal vergessen, dass wir keine Einsen und Nullen verarbeiten! Egal mit welch coolem technischen Spielzeug wir auch immer abrocken – sei es ein iPhone, iPod oder ein Android-Smartphone –, wenn wir das Audio-Signal wahrnehmen, ist es schon längst wieder ins Analoge gewandelt worden, damit unser Gehirn die Informationen aufnehmen kann.
Analog ist die natürlichste Quelle. Daran, denke ich, kann es keinen Zweifel geben. Moment mal, es geht hier schließlich um High-End-Audio. Und deshalb wird es sicherlich Widerspruch geben. Aber wen stört's?
Quintessenz: Der VPI Traveler bewirkt bei mir das, was ein großartiger CD-Player oder DAC oder auch ein großartiger Kopfhörer wie der Audeze LCD-3 – der Test folgt in Kürze – bewirkt haben: In den beiden Wochen nach der Messe in Newport habe ich mehr Musik gehört als im vergangenen Monat, und dabei bin ich ein Musiksüchtiger. Ich höre den ganzen Tag, und sogar auch, wenn wir schlafen. Wie dem auch sei: Typischerweise höre ich zu etwa 80 Prozent der Zeit Digitales von meinem Computer per DAC und den Rest Vinyl. Seit ich aber den Traveler hier für den Test stehen habe, änderte sich das Verhältnis auf etwa 50/50. Ich wühle mich durch meine, wie ich gern zugebe, nicht gerade große Plattensammlung – ein paar hundert Platten – und höre Sachen, die ich seit Jahren nicht mehr aufgelegt habe. Und genau das macht meiner Meinung nach eine großartige Audiokomponente aus: Sie hilft dir, diese magische Beziehung zur Musik aufzubauen. Während du hörst, denkst du an die Menschen in deinem Leben, die Orte, an denen du warst, empfindest Trauer und ungetrübte Freude. Ich denke, Sheile Weisfeld schaut gerade lächelnd herab.
In Ordnung, ich weiß schon, dass ich um ein bisschen Technik nicht herumkomme, wenn ich über einen Plattenspieler schreibe. Die traurige Wahrheit ist, dass ich meine Zeit lieber mit Musikhören verbracht habe. Aber wir tun, was wir tun müssen, um die Rechnungen zu bezahlen. Stimmt's? Wie zum Beispiel Hifi-Geräte hören und darüber scheiben, ein harten Leben. Ernsthaft: Bei Geräten wie diesem wünschte ich, ich könnte das hauptberuflich machen! Der VPI Traveler ist die perfekte Wahl für all jene, die ihre Vinyl-Scheiben mehr genießen möchten und bisher nur einen billigen Allerweltsplattenspieler hatten. Mit 1750 Euro ist der Traveler nach allgemeinem Verständnis nicht billig, aber das Verrückte ist – und die High End Audio Industrie ist ein wenig verrückt – für High High End Standards sind 1750 Euro billig. Wahrscheinlich wäre „erschwinglich“ hier das passendere Wort, um den Qualitäten des Plattenspielers gerecht zu werden. Auch wenn ich VPI damit einen Bärendienst erweise, muss ich sagen, dass ich den Klang des Traveler dem meines doppelt so teuren Scout vorziehe. Ich will nicht sagen, dass das Auflösungsvermögen identisch ist. Ich denke schon, dass der Scout noch ein wenig mehr Ruhe mitbringt. Aber die Leistung, die man beim Traveler für's Geld bekommt, ist – um es mal in Jugendsprache zu sagen – pretty freaking studpid!
Dieser Plattenspieler ist die perfekte, minimalistische Verschmelzung von Form und Funktion. Das Chassis besteht aus Aluminium und Acryl mit konischen Füßen, die zur leichten Ausrichtung höhenverstellbar sind. Der Aluminium-Plattenteller ist mit Edelstahl bedämpft. Der Traveler wird mit einem kardanisch gelagerten, wechselbaren 10-Zoll-Arm geliefert, der den Aufbau zum Kinderspiel macht. Da gibt es nichts zu meckern. Der Teller wird über einen Riemen von einem geräuscharmen Motor angetrieben, der mit 600 Umdrehungen pro Minute läuft und im Chassis montiert ist. Um von 45 zu 33 Umdrehungen pro Minute zu wechseln, braucht man lediglich den Riemen von einer zur anderer Rille des Pulleys auf der Motorachse zu bewegen. In wenigen Minuten hatte ich mein privates Referenzsystem, ein Ortofon 2M Blue installiert und wir begannen sofort zu hören. Um das gesamte analoge Front-End preisgünstig zu halten, verband ich den Traveler mit meiner batterie-gespeisten Ray Samuels F-119 Nighthawk Phonostufe – John Zureks Test finden Sie hier – und zwar mit einem Meter Black Cat Cables Morpheus NF-Kabel. Die sind eine Sensation für den Preis von 125 Dollar: Ich kenne kein anderes NF-Kabel, das den musikalischen Qualitäten des Morpheus nahe kommt und unter 400 oder 500 Dollar pro Meter zu haben ist. Die Kabel harmonierten perfekt mit dem Traveler. Der hat übrigens hinten auf dem Chassis montierte Cinchbuchsen als Stereo-Ausgang. Auch hier ist eine einfache Lösung die beste. Nun noch ein paar technische Fakten, wie man sie auf www.vpiindustries.com/table-traveler.htm findet:
Gleichlaufschwankungen | weniger als 0,02% |
Rumpel-Abstand | größer als 80 dB |
Abweichung von der Nenndrehzahl | unter 0,1% |
Gewicht | 11 kg |
Tellerunwucht | unter 0,08 mm |
Einen ersten Eindruck verschaffte ich mir mit James Blakes „Limit To Your Love“ auf einer 25-Zentimeter-Scheibe mit 45 UpM und die kam flüssig und stimmig rüber. Die gemeine, trällernde TB-303 Basslinie erschütterte den Raum, dennoch war der Tiefbass kontroliert. Das haute mich um! Dann legte ich Radioheads In Rainbows-LP (nicht die beste Pressung, aber auch nicht die schlechteste) auf den Plattenteller: „Nude“ ist mein Lieblingstrack auf dieser Scheibe und es klang warm und gut strukturiert – genauso wie ich es gewohnt bin.
Als nächstes legte ich dann meine neue Testplatte auf: Dusty in Memphis als QRP-Pressung. Bravo an Chad Kassem und seine Gang (die die Platte neu aufgelegt haben)! Der Sound triefte vor Soul, und die Bläser und Streicher kamen sehr üppig und plüschig. Die Bühne und der Raum rundherum waren sehr groß. Man konnte die Luft im Saal und um die Instrumente herum fühlen. Dusty Springfield klang wie auf vielen Spitzenanlagen und ich hatte das Gefühl, Arif Mardin, der Ko-Produzent und Arrangeur der Streicher und Bläser auf dieser Platte, wäre auf diese Art der Wiedergabe stolz gewesen. Meine anderen Favoriten auf dem Traveler waren Jack Whites Blunderbuss, eine durchgängig analoge Aufnahme, und Attack & Release von den Black Keys. Peter Gabriels Scratch My Back (Classic Records Pressung) ist eine unglaublich ruhige Scheibe, die einem erlaubt, sich in der Musik zu verlieren. Ich glaube ich habe mit dieser LP mehr Zeit verbracht als mit jeder anderen. Peter Gabriels getragene Cover-Version von Paul Simons „Boy In The Bubble“ ist eine hinreißende und einzigartige Interpretation, die wirklich aufzeigen kann, was ihre analoge Anlage richtig macht – oder aber falsch! Aber als ich die Platte mit dem Traveler gehört habe, dachte ich keine Sekunde an all das. Da waren nur Peter Gabriel und ich im Raum, und das ist was ich möchte. Es ist das höchste Ziel, wenn ich mit meiner Anlage Musik höre, alles Equipment, die Racks und den Raum zu vergessen und sich in der Bilderwelt der Klänge zu verlieren. Und das ist dem Traveler in der Kette einfach.
Ich werde dieses Testgeräz nicht mehr hergeben. Ich denke, das sagt mehr als jede hochgestochene Formulierung, die ich mir ausdenken könnte, um zu beschreiben, wie sehr ich diesen kleinen Plattenspieler mag. Es ehrt mich, über ein Produkt einer Firma schreiben zu können, mit deren Grundlagen mich ein lange Geschichte verbindet. Und deshalb stellte ich sehr hohe Erwartungen an den VPI Traveler. Und er übertraf sie alle und zwar in der Art, dass ich noch immer nach Platten greife und den Staub von ihnen wegblase, um sie zu hören. Ein höheres Lob kann ich dem Plattenspieler nicht aussprechen. Wenn Sie Vinyl mögen und nach einem Plattenspieler mit besserer Durchzeichnung suchen, suchen Sie nicht weiter. Der VPI Traveler ist es. Sie bekommen einen Teil der VPI-Magie zu einem Bruchteil des vorher üblichen Preises: Es ist, als kaufte man Gold zum Preis von Silber. Viel Spaß beim Hören!
Preise in Deutschland | |
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Travler Black | 1750 Euro |
Travler Rot, Blau, Silber | 1890 Euro |
VERTRIEB H.E.A.R. GmbH | |
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Anschrift | Rappstrasse 9 A 20146 Hamburg |
Telefon | 040 413 55 882 |
Internet | www.h-e-a-r.de |