Wie im Artikel über den Besuch bei der Chord Company bereits versprochen, folgt nun der Testbericht über die Neuauflage der legendären Signature-Reihe. Während der Entwicklung der ChordMusic-Serie gemachte Erfahrungen und Erkenntnisse inspirierten zum Signature XL. Es markiert eine neue Qualitätsstufe innerhalb der Signature-Serienhistorie.
Den Vertriebschef von DREI H, dem deutschen, in Hamburg ansässigen Vertrieb von the Chord Company – und Melco –, erkenne ich bei unserem Treffen sofort. Das Erkennungszeichen: die Tragetasche mit The-Chord-Company-Aufdruck. Praktisch. In zweierlei Hinsicht. Erstens identifiziere ich den, nebenbei bemerkt überaus sympathischen, Vertriebler in seinem Stammcafé dank der Tasche sofort als meinen Ansprechpartner und zweitens ist die Tragetasche selbst, die ursprünglich für die Becken eines Schlagzeugs vorgesehen war, wie gemacht zum Transport oder Lagern von Kabeln. So beginnt dieser Test nicht mit einem Besuch bei oder von einem Versanddienstleister, sondern mit Fachsimpelei bei einem Espresso. Eine angenehme Abwechslung zur sonst üblichen E-Mail- oder Telefonkorrespondenz.
Außerdem kündigte sich während des Testzeitraumes Besuch aus England an. So hatte ich das, Glück Martin Cobb, zuständig für die Entwicklung des internationalen Chord-Company-Vertriebsnetzes, kennenzulernen. Als Musikliebhaber und passionierter Hi-Fi-Mensch vertritt Martin das Firmenimage mehr als authentisch.
Für den Test stand mir ein Signature XL in drei Metern Länge zur Verfügung. Der Aufbau ist auf den ersten Blick denkbar einfach, bei genauerem Hinsehen jedoch kompromisslos durchdacht und aufwendig in Handarbeit konstruiert. Beide Leiter mit je 5,26 Quadratmillimetern oder 10 AWG Querschnitt sind komplett getrennt voneinander geführt, einzeln isoliert, geschirmt, gemantelt und erst dann gegeneinander verdrillt. Auf beiden Seiten werden die Einzelkabel mit Alu-Kabelklemmen in Form gehalten und zu einer Einheit verbunden. Es gibt sowohl eine zweifarbige Variante mit rotem und schwarzem Geflechtschlauch, eine einfarbige in Schwarz und auf Wunsch auch andere verfügbare Farben. Die Verarbeitung ist makellos und die Verlötung der Bananenstecker ist perfekt ausgeführt. Auf Wunsch wird statt Bananas mit Kabelschuhen terminiert.
Die Bananas sind Eigenentwicklungen von Chord und hören auf den Namen ChordOhmic. Zum Schutz vor Korrosionen beschichten viele Hersteller die Kontaktflächen ihrer Stecker mit Gold, Rhodium oder anderen Materialien. Chord hat sich dafür entschieden, Silber zu verwenden, schließlich verfügt es über die höchste Leitfähigkeit aller in Frage kommenden Materialien. Zwar läuft Silber bei Raumtemperatur aufgrund einer Reaktion mit dem Schwefelanteil des Luftgemischs an, jedoch oxidiert es erst bei deutlich höheren Temperaturen. Bekannt ist dieser Vorgang von Silberbesteck oder nicht beschichtetem Silberschmuck. Zur Reinigung gibt es verschiedene Methoden, die einfachste ist das Abreiben des sich gebildeten Silbersulfids mit einem Tuch. Durch seine besondere Bauform greift der Stecker überdurchschnittlich fest in Lautsprecherterminals, was zum einen eine größere Kontaktfläche herstellt und zum anderen bereits genug Kraft ist, um eine Reinigungswirkung hervorzurufen. Somit sollte das manuelle Reinigen der ChordOhmic-Stecker entfallen. Schaden kann es jedoch nicht, selbst nachzupolieren, schließlich möchte man sein Equipment immer bei höchster Leistungsfähigkeit einsetzen.
Eine weitere Spezialität von Chord ist der Einsatz von exklusiven Isolationsmaterialien. So findet sich in den absoluten high-end Serien ChordMusic und Sarum T sogenanntes Taylon® als Isolationsmaterial, das optimale Eigenschaften als Isolator bieten soll. Da dieses Material jedoch sehr teuer ist, bleibt es den beiden Top-Serien vorbehalten. Nichtsdestotrotz war es der Wunsch, ein erschwingliches Material zu finden, welches das im Signature Reference bisher eingesetzte PTFE qualitativ übertrifft. Im Signature XL kommt deshalb vernetztes Polyethylen (XLPE) zum Einsatz, das durch seine Vernetzung gleichzeitig widerstandsfähiger und flexibler als normales Polyethylen ist. Außerdem hat sich in Hörtests der Kabelspezialisten bei Chord eine akustische Überlegenheit herauskristallisiert.
Die Wertigkeit, die das Signature XL bei der Handhabung und später im Hörtest vermittelt, begeistert mich nachhaltig und erinnert mich daran, weshalb ich Hifi so sehr liebe. Zwar mag weniger Technik-Begeisterten der finanziell betriebene Aufwand für das Hobby nicht immer ganz adäquat erscheinen, wenn sich jedoch die eigene Leidenschaft und Hingabe auch beim Hersteller widerspiegeln, spricht dies für sich. Bei der Chord Company ist dies definitiv der Fall und so kann man sicher sein, ein bis ins kleinste Detail durchdachte und perfektionierte Produkt in Händen zu halten.
Passend zur Jahreszeit höre ich als erstes ein Album, das in letzter Zeit ohnehin viel in meiner Playlist auftaucht: Quiet Winter Night - an acoustic jazz project des norwegischen Hoff Ensembles. Aufgenommen in der für ihre gute Akustik bekannten Sofienberg Kirche in Oslo, ist das gesamte Album ein echtes Klangerlebnis. Sowohl die Musiker als auch die Aufnahmetechnik sind exzellent. Der Mitschnitt in DXD, also bei einer Samplingrate von 352,8 Kilohertz und einer Bittiefe von 24 Bit, wurde über Komponenten von Millennia und Merging Technologies mit DPA-Mikrofonen realisiert, wie man dem Booklet entnehmen kann. Perfekte Grundvoraussetzungen für ein gelungenes Mastering: So verbreitet das sehr natürlich klingende Endprodukt eine winterliche Ruhe, garniert mit einer Menge Dynamik. Das erste Stück „Dronning Fjellrose“ beginnt mit einem kurzen Intro des Bandleaders Jan Gunnar Hoff am Piano und der Sängerin Helene Bøksle, bevor auch Percussion und Bass nacheinander einsteigen. Die Klarheit und Präzision der ersten Klavieranschläge sind bereits sehr faszinierend. Die verschiedenen vom Instrument erzeugten Frequenzen klingen derartig differenziert, dass ich das aktuelle Frequenzspektrum vor dem inneren Auge geradezu sehen kann. Die Stimme fügt sich perfekt ein und klingt genauso linear, wie ich es auch von meinen Studio-Monitoren gewohnt bin. Bisher hatten die Tieftöner meiner Lautsprecher noch nicht sonderlich viel zu tun, aber ich habe bereits das Gefühl, als seien die verschiedenen Chassis meines Dreiwegelautsprechers zu einem großen Ganzen verschmolzen. Sobald Rune Arnesen an der Percussion und Arild Andersen am Bass den unteren Frequenzbereich mit Leben füllen, verstärkt sich dieser Eindruck noch. Das Ersetzen der Serien-Bi-Wiring-Kabelbrücken durch Kabelbrücken aus der Signature-Serie zahlt sich aus. Die Kabelkombination intensiviert die Eigenschaften meiner Lautsprecher, die ich an ihnen so mag und entlockt ihnen das letzte Quäntchen Detail und Räumlichkeit. Dabei tritt die Charakteristik des silberbeschichteten Edelleiters deutlich zu Tage: neutral und ausgewogen, bei herausragender Feinauflösung und Hochtonbrillanz. Letztere hält perfekt die Waage zwischen strahlend präzise und anmutig geschmeidig. Der Bassbereich ist im Gegenzug minimal zurückgenommen, dennoch kraftvoll und äußerst kontrolliert. Der Mittenbereich ist frei von Verfärbungen jedweder Art. Kurzum einfach nur Eleganz in Reinform.
Von norwegischem Jazz zu spanischen Legenden gepaart mit musikalischen Einflüssen aus aller Welt, die sich auf Ana Alcaides Album Leyenda finden lassen. Das fünfte Stück „La Mujer Muerta“ handelt beispielsweise von einer Sage rund um eine bekannte Bergformation in der Sierra de Guadarrama. Ebenfalls ein Stück ruhiger Natur, das mit wenigen Instrumenten auskommt und dessen Dreh- und Angelpunkt die eindrücklich gesungene Sage ist. Nicht nur werden Instrumente und Stimme sehr ausgewogen reproduziert, sondern erhalten eine durchdringende Präsenz, die ich bisher so nicht kannte. Überraschenderweise höre ich über weite Strecken viel lauter als gewöhnlich, denn trotz der angesprochenen Präsenz bleibt die Wiedergabe überaus entspannt und unbeschwert. Die musikalische Performance erklingt so hypnotisch wie noch nie. Von der Schärfe, die oft mit silberhaltigen Kabeln assoziiert wird, ist hier wirklich nichts zu hören. Ganz im Gegenteil, bei der Rückkehr zu einem reinen Kupferkabel vermisse ich nun die hochauflösende Komponente des Signature XL.
Doch bevor ich das Kabel wieder abgeben muss, darf nach zwei eher akustischen Exkursen ein Rock-Song nicht fehlen. Diesmal ohne übermäßig viel Geschrei und nach meinem Dafürhalten durchaus einer der massentauglicheren Songs aus meinem Repertoire. So sehr ich Schönklang und akkurate Wiedergabe schätze, so sehr liebe ich gleichermaßen deftige Gitarrenriffs und treibende Drums und nehme dafür gerne die eine oder andere unzureichende Aufnahme in Kauf. Bei der Zusammenstellung meiner Komponenten ist mir eine gewisse Allroundtauglichkeit also immer ein Anliegen. Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Das Signature XL entscheidet auch diese Disziplin klar für sich. „Virgin“ vom Album Simple Math der Band Manchester Orchestra ist zwar ganz und gar kein Beispiel für eine missglückte Produktion, allerdings auch nicht das, was sich der Audiophile in seiner Liste der zehn bestklingendsten Alben vermerkt. Hier kann ich mich noch einmal von den Qualitäten des Kabels überzeugen lassen: überragende Musikalität, genau das richtige Maß an Strahlkraft des Hochtons und eine sehr impulstreue Durchzeichnung über den gesamten Frequenzbereich. Besonders der Snare-Sound fällt als sehr natürlich und plastisch, ja sogar ein bisschen bissig auf. Näher an der Realität geht wohl kaum noch. Trotz seiner Neutralität wird das Signature XL absolut nicht langweilig und ist wie ein Geschenk an die angeschlossenen Lautsprecher.
Gehört mit
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Computer | ThinkPad 470s, Intel i5-6300U @ 2,4 GHz, 12GB DDR4-RAM @ 2400MHz, Windows 10 (Roon, foobar2000) |
DAC, Vorstufe | Mytek Brooklyn DAC+ |
Endstufe | NAD C 275BEE |
Kabel | Sommer, Vovox, Cordial, Intona |
Herstellerangaben
The Chord Company Signature XL
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Leitermaterial | silberbeschichtetes, hochreines, sauerstofffreies Kupfer |
Isolierung | XLPE |
Konfiguration | Verdrilltes Doppelkabel |
Schirmung | Einzelgeschirmte positive und negative Leiter, hochdichte Folie und 95% Abdeckung mit Metallgeflecht, durchsichtiger, äußerer PVC-Mantel |
Querschnitt | AWG 10, 5,26mm² |
Durchmesser | 2 x 8,5mm |
Paarpreise | 1,5 Meter: 1.095 Euro 3,0 Meter: 2.195 Euro 5,0 Meter: 3.695 Euro Extra Mono-Meter: 375 Euro |
Herstellerangaben
4er Set SIGNATURE OHMIC Kabelbrücken
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Preis | Kabelschuh auf Banane: 195 Euro Kabelschuh auf Kabelschuh: 250 Euro |
Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
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Anschrift | Mika Dauphin Kedenburgstraße 44 Haus D / 1. OG 22041 Hamburg |
mika.dauphin@drei-h.biz | |
Telefon | +49 40 37507515 |
Cayin offeriert bis zum Jahresende großzügige Sonderkonditionen für den kompakten Hi-Res-Digital-Musik-Player N3, den neuen N5iiS HiRes Digital Audio Player und das Bundle aus N3 und dem In-Ear-Hörer Sigmot EN 700 Pro.
Der Hi-Res-Digital-Musik-Player N3 bildet ein perfektes Paar mit dem dynamischem In-Ear-Monitorkopfhörer, einem HiFi-Kopfhörer mit abnehmbarem Kabel und passives Noise Cancelling. Seine Balanced-Armature-Treiber sorgen für kristallklaren, ausgewogenen Klang mit höchster Bandbreite. Kurzum, der ideale Partner für Cayins Hi-Res-Audio- Player, gekleidet in ein leichtes, aber robustes Aluminium-Gehäuse für perfekten Sitz im Ohrkanal. Das besondere Set wird komplettiert durch Hybrid-8-Kabel aus hochwertigem 6N-Single-Crystal-Kupfer und mit langlebigem Y-Splitter. Mit diesem Set genießen Sie Musik nicht nur mit maximaler Bandbreite, sondern auch einen attraktiven Preis-Vorteil. Schließlich bekommt man für 349 Euro einen Top-Player mit Top-Kopfhörer.
Der neue Cayin N5MK2S überzeugt gegenüber seinem Vorgänger durch ein verbessertes Erscheinungsbild mit Edelstahlchassis und 3,5 Zoll großem IPS-TFT-Bildschirm mit Multi-Touch-Funktion von LG. Verbessertes Streaming und Apps von Drittanbietern werden mit 2 GB RAM und 64 GB internem Speicher unterstützt. Außerdem gibt es zwei MicroSD-Slots für zusätzliche 800 GB Speicherplatz. Dazu kommt das Beste aus zwei Welten: ein symmetrischer 2,5-Millimeter-Kopfhörer-Ausgang und ein vollständig unabhängiger 3,5-Millimeter-Mini-Klinkenausgang. Der Cayin N5MK2S wurde mit großem Aufwand entwickelt, um mit dem hochwertigen DAC-Chipsatz ESS 9018k2m den unverwechselbaren Cayin-Sound in hoher Auflösung zu liefern.
Der Digital Audio Player ist flexibel und erweiterbar. Dafür sorgen ein 2V-Line-Ausgang in Desktopqualität und umfassende digitale Ein-/Ausgabeoptionen. Sein Audio-Prioritäts-Modus maximiert die Audioleistung für anspruchsvolle Hörer. Der Quad-Core-Prozessor des Cayin N5MK2S bietet intuitive Benutzererfahrung und außergewöhnliche digitale Audiofunktionen. Der mobile Hi-Res-Player unterstützt damit auch DST- und DTS-codierte Formate. Seine maximale Auflösung erreicht 64 Bit/384 Kilohertz und auch DSD256 wird nativ wiedergeben. Minimale Störgeräusche und saubereren Klang erreicht der N5MK2S dank verbesserter Tantal-Polymer-Kondensatoren in den analogen Leistungsfilterkreisen. Der eingebaute Akku reicht für bis zu 12 Stunden Betrieb und lässt sich in 3,5 Stunden wieder aufladen. Die mitgelieferte Lederhülle schützt den edlen Cayin N5MK2S vor Beschädigungen. Der Preis liegt bei 569 Euro.
Das Beste noch einmal zum Schluss: Im Rahmen unserer Weihnachtsaktion bis zum 31. Dezember sichern Ihnen folgende Gutscheincodes festliche Rabatte:
Lassen Sie sich diesen Vorteil nicht entgehen. Geben Sie einfach bei Ihrer Bestellung im Store www.cayin.com den Gutscheincode ein und schon klingt Weihnachten noch besser.
Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
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Anschrift | An der Kreuzheck 8 61479 Glashütten-Schloßborn |
Telefon | +49 6174 9554412 |
Fax | +49 6174 9554424 |
info@cayin.com | |
Web | www.cayin.de |
Wer die Klangsignatur des legendären ersten Modells des HIFIMAN HE1000 schätzt und sich preislich nicht auf dem Niveau seiner Nachfolgermodelle HE1000 V2 oder HE1000se bewegen möchte, für den hat HIFIMAN jetzt einen neuen Magnetostaten im Portfolio.
Der HIFIMAN Arya verbindet die Klangqualität des HE1000 mit einem guten Schuss Wärme und verbessert zusätzlich den Tragekomfort, indem er die bewährte Konstruktion des Edition X V2 verwendet. Die Kopfbandaufhängung des ganz in Schwarz gehaltenen HIFIMAN Arya besteht aus einem leichten Metallbügel und Aluminiumgabeln zur Halterung der offenen, ovalen Hörmuscheln. Mit einem Gewicht von nur 404 Gramm sitzt der Hörer auch bei langem Musikgenuss bequem. In den Hörmuscheln sind die bewährten, schwarz lackierten „Window Shade Grills“ zum Schutz des Treibers angebracht, der wiederum auf denen des ersten HE1000 basiert. Wie auch bei anderen HIFIMAN-Modellen liegt die Dicke der Trägermembran im Nanometer-Bereich. Der Arya verwendet eine asymmetrische Magnetstruktur, das heißt: Die innen, zum Ohr hin angebrachten Magnete sind kleiner als die außen sitzenden. Dies führt zu verringerten Beugungseffekten und somit natürlicherem Klang.
Der Arya wird mit Ohrpolstern des Typs Ultrapads V2 ausgeliefert, einer Kombination aus außenseitigem Kunstleder, Polyester-Bezug und perforiertem Kunstleder auf der Innenseite. Das beiliegende, 1,5 Meter lange HIFIMAN-Kabel besteht aus monokristallinem Kupfer in einem schwarzen Geflechtschlauch. Es ist eingangsseitig mit einer großen Klinke und an den Hörmuscheln mit zwei 3,5-Millimeter-Stereoklinken konfiguriert. Im Inneren ist das Kabel vieradrig ausgeführt, um das Übersprechen der Kanäle zu minimieren.
Der Arya bevorzugt Verstärker mit kräftigen Kopfhörerausgängen oder Kopfhörerverstärker mit einer Leistung ab 1 Watt bei einer Impedanz von 35 Ohm. Von der Kombination mit Mobiltelefonen ist abzuraten. Der Hifiman braucht rund 120 Betriebsstunden, um vollständig frei und luftig zu klingen. Einmal eingespielt bietet er ein Klangbild, das gleichzeitig satt und detailliert erscheint und mit üppigem Raum gesegnet ist.
Herstellerangaben
HIFIMAN Arya
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Prinzip | offenes Kopfhörerdesign, magnetostatischer Treiber |
Impedanz | 35 Ohm |
Kennschalldruck | 90 dB |
Frequenzgang | 8 Hz – 65 kHz |
Gewicht ohne Kabel | 404g |
UVP | 1.799 Euro |
Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
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Ansprechpartner | Jan Sieveking |
Anschrift | Plantage 20 28215 Bremen |
Telefon | +49 421 6848930 |
kontakt@sieveking-sound.de | |
Web | www.sieveking-sound.de |
„Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen“ – das muss das Leitmotiv für den südkoreanischen Hersteller SOtM bei der Konzeption seiner Geräteserie Advanced II gewesen sein. Aus dieser Serie hatten wir den brandneuen Netzwerk-Player sMS-200ultra Neo, das Netzteil sPS-500 und die Masterclock sCLK-OCX10 sowie das USB Hub tX-USBultra zum Test bekommen.
SOtM ist seit etwa 10 Jahren am Markt und zwischenzeitlich ein anerkannter Spezialist für digitale Audio-Lösungen. Angeboten wird eine beeindruckende Produktpalette, die von der Top-Linie Ultimate mit Server, DAC/Vorstufe und Endstufe bis zu Tuninglösungen wie LAN-Isolatoren, hochwertigen Filtern, USB-Signal-Regeneratoren sowie Kabeln reicht. Zu einem wahren „Renner“ hat sich in diesem Produktportfolio, der vor einigen Jahren vorgestellte Netzwerk-Player SMS-200 entwickelt. Doch was ist eigentlich ein Netzwerk-Player genau?
Kurz zur Erinnerung: In einer Audio-Netzwerklösung – ganz gleich, ob nach UPnP/DLNA-Standard oder bei ROON - gibt es drei Hauptfunktionen: den Media-Server, den Renderer und den Control Point. Der Server enthält unsere Musik-Dateien, der Renderer empfängt die Dateien vom Server und wandelt diese in einen digitalen Audio-Datenstrom um, den er dann an einen DAC weiterreicht. Der Control Point schließlich übernimmt die Steuerung zwischen Media Server und Renderer und die Visualisierung. Alle drei Funktionen können Hardware-technisch auf ein und demselben Gerät ausgeführt werden oder auch auf getrennten Geräten laufen, die über ein Netzwerk miteinander verbunden sind. Hinter der Idee, für jede Aufgabe ein getrenntes Gerät zu verwenden, steht die Überlegung, dass die Geräte dann optimal auf ihre jeweilige Aufgabe hin zugeschnitten werden können. Und genau an dieser Stelle kommt der SOtM Player ins Spiel, ein hochspezialisiertes „kleines Rechnerlein“, das speziell für die Renderer-Funktion ausgelegt wurde. Das Ziel des sMS-200ultra Neo ist es, Rauschen und Jitter im digitalen Bereich möglichst weit zu reduzieren, bevor es an den DAC geliefert wird. Funktionell ähnelt der sMS-200ultra Neo dem bestens bekannten Aries von Auralic. Während der Aries über die hauseigene Software Lightning DS verwaltet und gesteuert wird, setzt SOtM sowohl auf offene Standards wie MPD/DLNA als auch auf Roon.
Der SotM Player kommt in einem solide verarbeiteten, aber eher unspektakulär designten Metallgehäuse daher, dessen einziges Bedienungselement ein grün beleuchteter Schalter ist, mit dem der Player hoch- und heruntergefahren werden kann. Doch lassen Sie sich vom ersten Eindruck nicht täuschen, denn ein Blick auf das rückwärtige Anschlussfeld lässt bereits vermuten, dass da mehr sein muss. Zunächst einmal sehen wir eine Buchse für den Anschluss eines externen Netzteils, einen Reset-Knopf und einen microSD-Kartensteckplatz, der das Betriebssystem enthält. Neben dem RJ 45 Ethernet Anschluss finden wir drei USB Anschlüsse, von denen einer senkrecht eingebaut ist und die Bezeichnung „Audio USB“ trägt. Und schließlich gibt es noch einen BNC-Anschluss, der nicht beschriftet ist – doch dazu gleich mehr.
Spätestens beim Blick in das Innere des Geräts wird die Vermutung zur Gewissheit: der sMS-200ultra Neo hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich. Da ist zunächst das Board mit dem eigentlichen Computer, das mit einem kleinen Dual-Core-ARM-Prozessor arbeitet und 2 GB Hauptspeicher besitzt – soweit noch nichts Besonderes. Bemerkenswert ist schon eher, dass es sich hier um kein Board aus dem Regal eines der großen Zulieferer handelt, sondern um eine Eigenentwicklung von SOtM, bei der allein die Audio-Wiedergabe im Vordergrund stand. Alles, was nichts mit Audio zu tun hat, hat man konsequent weggelassen und stattdessen wurde lieber in eine aufwendige Spannungsversorgung investiert. Vom Prozessor-Board geht es auf direktem Weg zu einem ebenfalls eigenentwickelten USB-Board, das direkt hinter der mit „Audio USB“ gekennzeichneten Buchse sitzt. Dieses Board ist mit äußerst rauscharmen Spannungsreglern bestückt und arbeitet mit Active Noise Canceller Technik. Damit soll dem DAC am USB-Anschluss ein möglichst rausch- und jitterarmes Signal zur Verfügung gestellt werden.
Das eigentliche Highlight ist für mich das Clock-Board, das für Motherboard und USB-Board die benötigten Clock-Signale zur Verfügung stellt. Diese Clock-Signale sind – was Präzision, Rausch- und Jitter-Armut betrifft – den üblicherweise an diesen Stellen verwendeten Standard-Clocks weit überlegen. Auch wenn diese Clock-Signale keinen Bezug zu den Audio-Sample-Rate-Frequenzen haben und nicht unmittelbar in die Signalwandlung eingebunden sind, liegen sie doch zweifellos auf der digitalen Wegstrecke zu unserem DAC. Bei SOtM ist man der Meinung, dass deren klanglicher Einfluss nicht zu unterschätzen ist. Doch es geht noch mehr: Gegen Aufpreis hat SOtM unserem sMS-200ultra Neo einen rückseitigen Master-Clock-Eingang spendiert – genau, das ist unser nicht beschrifteter BNC-Anschluss. Mit dieser Option lässt sich die Taktpräzision durch die externe Master-Clock sCLK-OCX10 dann vollends auf die Spitze treiben. Standardmäßig wird der sMS-200ultra Neo von einem kleinen Stecker-Netzteil mit Strom versorgt. Als mögliches Upgrade kommt hier das hauseigene Netzteil sPS-500 in Betracht – mehr dazu später.
Auch Software-seitig hat der sMS-200ultra Neo einiges zu bieten. Als Betriebssystem kommt ein schlankes Linux-System zum Einsatz. Bedient wird das Gerät ausschließlich über die von SOtM auf den Namen „Eunhasu“ getaufte Weboberfläche. Um diese Oberfläche aufrufen zu können, schließen wir den sMS-200ultra Neo über ein LAN-Kabel an unser Heimnetzwerk an und tippen in den Browser unseres Tablets oder PCs „http://eunhasu“ oder bei Apple-Geräten „http://eunhasu.local“. Damit können wir dann aus einer Vielzahl von Server- und Renderer-Varianten auswählen - von kostenlosen Lösungen wie MPD/DLNA, Squeezelite/Logitech Media Server oder MinimServer bis hin zum kostenpflichtigen Roon. Daneben stehen noch HQPlayer NAA, Shairport und LibreSpot zur Auswahl. Wenn Sie jetzt ob der vielen Möglichkeiten erschlagen sind, dann geht es Ihnen nicht anders wie mir.
Vielleicht stellen wir uns erst einmal die Frage, in welchen Konstellationen wir den sMS-200ultra einsetzen wollen und entscheiden dann über die Auswahl der Software. Wir beschließen, den sMS-200ultra in drei unterschiedlichen Konfigurationen auszuprobieren: als Minimallösung mit direkt angeschlossener USB-Festplatte, als reinen Renderer in einer UPnP/DLNA-Netzwerkumgebung sowie als Player im Roon Umfeld.
Die erste Konfiguration mit einer kleinen USB-Festplatte widerspricht für meinen Geschmack zwar etwas dem Grundgedanken des sMS-200ultra Neo, muss doch nun zusätzlich ein Server auf dem nicht allzu rechenstarken Gerät laufen, aber der Minimalansatz mit einer USB-Festplatte hat durchaus seinen Charme. Zunächst konfigurieren wir den Renderer/Server MPD/DLNA. Für ein optimales Klangergebnis sollten wir auf die digitale Regelung der Lautstärke durch unsere App verzichten. Hierzu wählen wir bei „Mixer type“ den Eintrag „none“ aus. Dann setzen wir noch jeweils ein Häkchen bei „Library auto update“ und bei „OpenHome“. Damit haben wir den MPD Renderer konfiguriert. Bei der Verwendung von Apple-Geräten sollte man jetzt noch tunlichst auf die kostenpflichtige App MPDluxe zurückgreifen, da nur mit dieser App die auf dem USB-Laufwerk gespeicherten Dateien erkannt werden. Um in der Auswahl von Control Point Apps flexibler zu sein, installieren wir deshalb noch MinimServer. Mit einem Klick auf das MinimServer-Icon in „Eunhasu“ starten wir die einfach und schnell ablaufende Installation. Wichtig ist nun, dass wir in das „Content directory“-Eingabefeld den richtigen Pfad mit /mw/data/music/USB1 eingeben. Danach kann es etwas dauern, bis MinimServer die Festplatte durchsucht hat und sich im Netzwerk einsatzbereit zeigt. Hier macht sich bei größeren Musikbibliotheken einfach die fehlende Rechenleistung bemerkbar. Als Control Points auf dem Tablet kann ich Ihnen fidata, Linn Kazoo oder auch Lumin empfehlen. Das Surfen durch die Musikbibliothek selbst geht im praktischen Betrieb flüssig und absturzsicher von der Hand. Noch wichtiger: der klangliche Eindruck überrascht und weiß zu überzeugen.
Zunächst einmal erstaunt mich die hervorragende Klarheit der Wiedergabe. Auf „Wonderland“ von Nils Lofgren (Nils Lofgren: Acoustic Live) wird jede noch so kleine Berührung der Gitarre perfekt eingefangen. Im „Pasadoble“ aus dem Album Kind of Spain (Wolfgang Haffner: Kind of Spain – ACT) pulsiert die Rhythmik und der sMS-200ultra Neo überzeugt mich mit seinem Farbenreichtum und seiner Spielfreude. Von dem oft so nervigen Computer-Sound ist nichts zu hören. Als erstes Zwischenergebnis können wir festhalten: es dürfte schwer sein, für den Einstieg eine klanglich bessere Lösung zu finden – vorausgesetzt die Musikbibliothek ist nicht zu umfangreich.
Sollte Letzteres der Fall sein, dann ist es besser, die Musikbibliothek auf ein NAS-System oder einen Server im Netzwerk auszulagern. Damit sind wir bei meiner zweiten Testkonfiguration angelangt, für die ich sowohl meinen recht einfachen Windows Home Server als auch meinen mit AudiophileOptimizer getunten Musikserver mit XEON Prozessor und Windows Server 2012R2 im Core Mode ohne jede grafische Benutzeroberfläche verwendet habe. Auf beiden Systemen läuft MinimServer, der vom sMS-200ultra Neo problemlos im Netz erkannt wird. Da der sMS-200ultra Neo nun als reiner Renderer mit MPD fungiert, können wir die jetzt überflüssige Ausführung von MinimServer auf dem sMS-200ultra Neo stoppen und den kleinen Prozessor entlasten. Alle Geräte sind über LAN-Kabel und den AQ-Switch SE von Aqvox miteinander verbunden.
Den Netzwerkkomponenten ist bei dieser Konfiguration erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken. Pauschale Aussagen, dass Ethernet-Streaming der zuvor genannten Variante automatisch überlegen sei, kann ich in dieser allgemeinen Form nicht teilen. So klingt „High Life” (Jazz at the Pawnshop Volume I - LIM UHD 71) insgesamt etwas runder, wenn mein Windows Home Server der Zuspieler ist; allerdings geht dies eindeutig zu Lasten von Klarheit und Transparenz, so dass der ausgeprägte Live-Charakter der Aufnahme etwas an Intensität verliert. Das gefällt mir mit der ersten Konfiguration besser. Wechsle ich aber zu meinem Musikserver, ist dieser Effekt vollständig verschwunden. Besonders deutlich wird dies bei menschlichen Stimmen. Bei „The Man Who Sold The World“ in der Interpretation von Claire Martin mit interessanten Jazz- und Tango-Elementen (Linn Records FLAC Studio Master) stehen Sängerin und Begleitinstrumente über meinen Musikserver wesentlich klarer gestaffelt und prägnanter im Raum – mir drängt sich das Bild mit dem beiseite gezogenen Vorhang auf.
Ebenso überzeugend ist das Zusammenspiel mit Roon, unserem dritten Test Set up. Jedes Roon-System besteht aus einem zentralen Media Server, der in der Roon Welt Core genannt wird. Dieser versorgt einen oder mehrere Control Points (Roon Remote) mit Informationen und sendet die Musikdaten an einen oder mehrere Outputs (Renderer). Die Verknüpfung der Funktionseinheiten erfolgt über das Netzwerk mit dem von Roon entwickelten Streaming-Protokoll RAAT (Roon Advanced Audio Transport). Nun ist Roon, was die Anforderungen an die Hardware des Core betrifft, erheblich anspruchsvoller als andere Programme und benötigt deshalb einen potenten Rechner, was der sMS-200ultra Neo genau nicht ist. Deshalb arbeitet er im Roon-Umfeld als reiner Renderer.
Wir benötigen also erst einmal einen weiteren Rechner, auf dem der Roon Core (Media Server) läuft. In meiner Audio-Netzwerklösung ist das mein oben genannter Musikserver. Sobald Roon Core gestartet ist, aktivieren wir auch beim sMS-200ultra Neo über „Eunhasu“ Roon. Bei dieser Gelegenheit wird der MPD Player gestoppt. Über Roon Remote auf dem Tablet sehen wir, dass der sMS-200ultra Neo von Roon im Netzwerk erkannt wird und verpassen ihm zunächst einen Namen. Anschließend klicken wir auf das neben dem sMS-200 erscheinende Fragezeichen und werden direkt auf die Eunhasu-Oberfläche zu den „Roon ready config“ Einstellungen weitergeleitet.
Wir sehen, dass mein PS Audio DirectStream DAC korrekt erkannt wird und wählen bei den Einstellungen „Fixed volume“ und als DSD mode „DOP“. Zurück in Roon setzen wir die Konfiguration fort, wählen die MQA-Unterstützung ab und folgen im Übrigen den von Roon vorgeschlagenen Einstellungen. Komfortabler und einfacher geht es nicht. Der sMS-200ultra Neo ist jetzt spielbereit und beherrscht alles, was mein PS Audio Direct Stream DAC verarbeiten kann, einschließlich DSD 128 und DXD 352.8 Dateien. Die Bedienung im laufenden Betrieb ist – wie von Roon gewöhnt ungemein geschmeidig und jederzeit vollkommen stabil. Das macht einfach Spaß.
Noch mehr Spaß kommt auf, bei dem, was ich nun zu hören bekomme. Es spielt die „Suite Española - diesmal in der kürzlich erschienen Version von High Definition Tape Transfers in DSD 128 (Albéniz Suite Española - Frühbeck De Burgos New Philharmonia (Pure DSD) - HDTT7447). In dieser Komposition nimmt Isaac Albéniz uns mit auf eine überaus abwechslungsreiche, musikalische Rundreise zu verschiedenen Regionen der iberischen Halbinsel. Jede der Regionen wird dabei kompositorisch in eine musikalische Form gebracht, die für die jeweilige Gegend charakteristisch ist. So wird in "Sevilla" (Sevillanas), einem der bekanntesten Stücke, eine lyrische Melodie in die Form eines Tanzes andalusischer Herkunft im typischen Flamenco-Rhythmus gegossen.
Der sMS-200ultra Neo glänzt hier mit einem großartigen rhythmischen Antrieb und zaubert eine atemberaubend breite und tiefe Klangbühne. Hören wir jetzt noch die aus dem gleichnamigen Ballett abgeleitete und von Tchaikovsky selbst arrangierte Nussknacker-Suite (op. 71a) mit dem Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Efrem Kurtz aus dem Jahr 1958 (Tchaikovsky: The Nutcracker, Op. 71 – Suite from the Ballet – Hi-Q Records xrcd24). Der „Pas de Deux“ erklingt zu Beginn in den Streichern und der begleitenden Harfe erhaben und majestätisch und steigert sich zu einem ausdrucksvollen, intensiven Schluss im Fortissimo. Die Streicher bleiben mit dem sMS-200ultra Neo jederzeit angenehm rund und die Bläser drängen sich niemals aufdringlich in den Vordergrund. Die gesamte Durchhörbarkeit ist beeindruckend, wirkt auf mich zugleich aber niemals überanalytisch oder gar nervend. Ich habe Roon selten so überzeugend gut gehört.
Für heute legen wir eine kleine Verschnaufpause ein. Doch bitte bleiben Sie dran. Gehen Sie mit mir im zweiten Teil der spannenden Frage nach, welchen Einfluss das Netzteil sPS-500, das USB Hub tX-USBultra und vor allem die Super Clock sCLK-OCX10 auf die Wiedergabe des sMS-200ultra Neo haben und in wieweit sich damit das bereits überzeugende klangliche Ergebnis noch weiter steigern lässt. Ich verspreche Ihnen, es lohnt sich.
Gehört mit
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Computer | Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 mit AudiophileOptimizer 2.20, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil Windows Home Server mit Intel Atom Prozessor |
Software | MinimServer, JPlay 6.2, Roon |
D/A-Wandler | PS Audio DirectStream DAC |
Vorstufe | Erno Borbely , Omtec Anturion |
Endstufe | Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Kabel und Zubehör | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, Aqvox AQ-Switch SE |
Herstellerangaben
SOtM Netzwerk-Player sMS-200ultra Neo, Netzteil sPS-500, USB Hub tX-USBultra, Masterclock sCLK-OCX10
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Server und Renderer | MPD/DLNA/UPnP, Squeezelite/LMS, Roon, HG-Player, BubbleUPnP-Server, MinimServer, LibreSpot, Shairport |
Wiedergabe PCM-Formate | bis 32bit/768 kHz |
Wiedergabe DSD-Formate | bis DSD 512x |
Ausgänge (digital) | 1 x USB zum Anschluss von DACs |
Eingänge (digital) | 2 x USB für externe Festplatte oder WLAN-Stick, 1x Ethernet |
Gewicht | 1,5 kg |
Abmessungen | 106 x 48 x 227 mm (B x H x T) |
Preis | 1.445 Euro (mit Master-Clock-Eingang) |
Vertrieb
digital-highend Higoto GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | +49 201 832 5825 |
info@digital-highend.com | |
Web | www.digital-highend.de |
Der dänische Lautsprecherhersteller Dynaudio präsentiert Evoke: eine neue, fünf Modelle umfassende Serie passiver Lautsprecher, die sich durch High-End-Chassistechnologie, höchste Verarbeitungsqualität und beste Klangqualität auszeichnen soll.
Evoke wurde von Grund auf neu konzipiert und entwickelt. Diese Lautsprecherserie ist mit fortschrittlichen Technologien ausgestattet, die direkt aus den High-End-Serien Contour und Confidence stammen, deren neueste Generation erstmals im Rahmen der High End 2018 gezeigt wurde. Die Serie umfasst zwei Kompaktlautsprecher, Evoke 10 und Evoke 20, zwei Standlautsprecher, Evoke 30 und Evoke 50, sowie den Center-Lautsprecher Evoke 25C, mit dem ein Heimkinosystem aufgebaut werden kann.
Die Evoke ist die neueste Kreation aus den Dynaudio Labs: em hochmodernen Forschungs- und Entwicklungszentrum bei Dynaudio in Skanderborg. Die Entwicklung der Evoke führte zu technologischen Neuerungen, gefolgt von intensiven Analysen im beeindruckend großen Jupiter-Messraum. Aber natürlich wäre sie nicht denkbar gewesen, ohne die unersetzliche Hörerfahrung.
Bei der Evoke Serie kommt erstmals der Cerotar-Hochtöner zum Einsatz: Dies ist eine völlig neue Entwicklung, die auf dem Esotar-Forty-Jubiläums-Hochtöner und dem neuen Esotar3 aus der neuen Confidence Serie basiert. Unter der 28-Millimeter-Soft-Dome-Kalotte befindet sich hier der neue Hexis-Dom, ein Element, das für die Confidence Serie entwickelt wurde. Hexis optimiert den Luftstrom hinter der Kalotte, um den Frequenzgang des Hochtöners zu glätten und unerwünschte Resonanzen zu eliminieren. Das neue Antriebssystem des Hochtöners ist zur weiteren Erhöhung des Wirkungsgrades mit besonders starken Strontiumcarbon-Ferrit+-Keramikmagneten ausgestattet.
Die Membranen der neuen Esotec+ Tieftonlautsprecher bestehen aus dem von Dynaudio selbst entwickelten Material MSP (Magnesium-Silikat-Polymer) – so wie alle Hi-Fi-, Studio- und Car Hi-Fi-Lautsprecher, die Dynaudio in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat. Bei den 14-Zentimeter-Chassis, die in den Modellen Evoke 10, 30 und 25C zum Einsatz kommen, vergrößern neue Sicken und verbesserte Ferrit+-Magnetsysteme den Membranhub, den Frequenzumfang und die Dynamik im Bassbereich. Gleichzeitig werden Mitten in herausragender Qualität wiedergegeben. Bei den 18-Zentimeter-Chassis der Evoke Modelle 20 und 50 kommen Technologien aus den Serien Contour und Confidence zum Einsatz, die Dynamik und Timing hörbar verbessern. Der Mitteltöner der Evoke 50 basiert auf dem Contour 60 Mitteltöner. Er verwendet einen starken Neodym-Magneten sowie leichte Materialien, darunter eine Aluminium-Schwingspule, die speziell für den Mitteltonbereich optimiert wurden. Alle Evoke-Lautsprecher verfügen über hochwertige Frequenzweichen, deren Komponenten für die bestmögliche Klangqualität ausgewählt wurden.
Die minimalistischen, eleganten Gehäuse dieser Lautsprecherserie sind das Ergebnis monatelanger, sorgfältiger Entwicklung und Verfeinerung. Sie sind in vier verschiedenen Ausführungen erhältlich: Hochglanz Schwarz, Hochglanz Weiß, Nussbaum und Blonde Wood. Neue Lackiertechniken verleihen den Hochglanzvarianten ein atemberaubendes, nahezu glasartiges „Look & Feel“. Die Holzvarianten wiederum zeichnen sich durch offene Furniere und eine warme, natürliche Anmutung aus.
„Wir haben Evoke geschaffen, damit jeder Musikfreund genießen kann, was im Zentrum unserer Arbeit steht: echte High-End-Klangqualität. Und das, ohne Möbel umzustellen, sich von liebgewonnenen Geräten zu trennen oder Bauchschmerzen wegen hoher Preise zu riskieren. Wir haben Evoke für Menschen geschaffen, die vor allem eines beschäftigt: die Frage, was sie als Nächstes hören möchten.“, so Produktmanager Otto Jørgensen.
Die Evoke 10 für 1.400 Euro pro Paar ist ein Zwei-Wege-Kompaktlautsprecher mit einem Langhub-Tief-Mitteltöner mit 14 Zentimeter Durchmesser. Als Hochtöner kommt – wie auch bei den anderen neuen Evoke-Modellen – der neue Dynaudio Cerotar mit 28 Millimeter Durchmesser und dem neuen Hexis-Dom zum Einsatz.
Die Evoke 20 für 2.000 Euro pro Paar ist der größere der beiden Evoke-Kompaktlautsprecher. Bei diesem Zwei-Wege-Lautsprecher steht dem Cerotar-Hochtöner mit 28 Millimeter Durchmesser ein Langhub-Tief-Mitteltöner mit 18 Zentimeter Durchmesser zur Seite.
Die Evoke 30 für 3.200 Euro pro Paar ist ein kompakter 2.5-Wege-Standlautsprecher. Er ist nur knapp einen Meter hoch und sorgt mit zwei 14 Zentimeter durchmessenden Tief-Mitteltönern sowie dem 28-Mitteltöner-Cerotar-Hochtöner für eine kraftvolle Wiedergabe.
Die Evoke 50 für 4.400 Euro pro Paar ist ein großer Drei-Wege-Standlautsprecher. Als größter Lautsprecher der Evoke Serie bietet er eine beeindruckende Ausstattung: zwei 18 Zentimeter durchmessende Tieftöner, einen 15-Zentimeter-Mitteltöner sowie den Cerotar-Hochtöner mit Hexis-Dom.
Die Evoke 25C für 1.200 Euro ist ein 2.5-Wege-Centerkanal-Lautsprecher, der mit zwei 14 Zentimeter durchmessenden Tief-Mitteltönern sowie dem Cerotar-Hochtöner mit Hexis Innenkuppel bestückt ist. Er sorgt in Evoke-Mehrkanalsystemen für klangliche Ausgewogenheit.
Vertrieb
Dynaudio Germany GmbH
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Sind die dänischen Designskulpturen Jern 14 ES nun Einrichtungsgegenstand, Kunst oder High-End? Vielleicht ja alles zusammen. Aber welche Rolle spielt der schwarze Kasten dabei?
Die Dänen sind nach diversen Erhebungen das zufriedenste Volk der Welt und mögen es gemütlich oder „hyggelig“, wie der Däne es nennt. Wobei den eher ernst-besorgten Deutschen diese tiefe Zufriedenheit, die dem Begriff innewohnt, kaum zu erklären ist. Da die Dänen sich außerdem gern mit schönen Dingen umgeben, haben sie einen Hang zu klassischem und modernem Design, das sich bis in simple Alltagsgegenstände fortsetzt. Stühle von Arne Jacobsen oder Lampen von Louis Poulsen sind bis heute Ikonen modernen Designs. Und da man sich auch mit seinen Hifi-Geräten wohlfühlen soll und sich diese möglichst nahtlos in die stilvolle Umgebung einfügen sollen, könnte man die zum Test angelandeten Jern 14 ES durchaus neben den bereits angesprochenen Designstücken platzieren oder auch in leuchtend rot in eine Einrichtung von Verner Panton stellen.
Gemessen daran, dass es in Dänemark gerade mal 5,8 Millionen Einwohner gibt, ist die Fülle an Hifi-Firmen bemerkenswert. Dabei ist es nicht nur das Design, sondern oft auch ausgefallene technische Besonderheiten, die hervorstechen. Jern ist mir auf den Norddeutschen Hifitagen 2017 das erste Mal aufgefallen. Allerdings habe ich sie da nur so nebenbei registriert, Messen sind für Redakteure von Hifistatement in erster Linie Arbeit, und das bedeutet fotografieren und aufschreiben. Allerdings hat mir schon damals der Entwickler ein kleines rundes Gehäuse in die Hand gedrückt und sich richtig gefreut, als ich das Ding fast habe fallen lassen. Die schmucken Lautsprecher, die meine Kinder zu Hause spontan an Barbapapa erinnert haben, sind in einem Stück aus Gusseisen gegossen und erschütternd schwer für die Größe. Bei dem Experiment konnte ich auch noch einen Blick und zwangsweise Griff auf die wabenförmige Innenstruktur erheischen, dann musste ich aber schon weiter. Eine genauere spätere Betrachtung bringt dann zutage, dass hinter der Konstruktion diverse sinnvolle Ansätze stecken.
Gusseisen hat eine wesentlich höhere innere Dämpfung als zum Beispiel Aluminium. Der Guss in einem Stück verleiht darüber hinaus extreme Stabilität, besonders bei dieser Größe. Davon abgesehen, dass die runde Form jeder stehenden Welle effektiv den Garaus macht, wird durch die angesprochene Innenstruktur, die wohl nicht zufällig an die Flächen in Messräumen erinnert, jede Reflexion innerhalb des Lautsprechers noch einmal ins unzählige Vielfache gestreut. Viel effektiver kann man ein Gehäuse kaum gestalten. Durch die nötige Entgratung per Hand ist jeder Jern-Lautsprecher ein Einzelstück, weil zwangsweise keiner dem anderen ganz gleicht.
Hinter Jern – was übersetzt ganz unprosaisch „Eisen“ bedeutet – steht Ole Lund Christensen, der mit dem lustigen Gewichtstest. Seine Vita würde hier den Rahmen sprengen, es sei aber so viel erwähnt, dass er neben diversen bemerkenswerten Projekten um Beschallung und High-End der Gründer von GamuT ist und für Amphion 18 Lautsprecher entwickelt hat: Unter Anderem zeichnet er für die Entwicklung der hervorragenden Amphion ION+ verantwortlich.
Trotz der Gehäusekonstruktion konnte nicht ganz auf Dämmmaterial verzichtet werden. Allerdings besteht dieses aus so wenig Schafwolle, das dies selbst in einer Bassreflexkonstruktion schon wenig wäre. Für einen geschlossenen Lautsprecher ist es an sich gar nichts. Wobei wir bei einer anderen Besonderheit wären: Der 13-Zentimeter-Tiefmitteltöner mit Fiberglassmembran und belüfteter Schwingspule von Scan-Speak arbeitet auf ein Volumen von nur 3,2 Litern ohne bassverstärkende Ventilierung wie eine Bassreflexöffnung oder einen Transmissionline-Kanal, wobei letzterer in dem Gehäuse nun wirklich nicht mehr untergebracht werden könnte. Im Hochtonbereich werkelt eine Gewebekalotte von 20 Millimetern Durchmesser mit großem Hub, ebenfalls von Scan-Speak. Diese sitzt in einem sternförmig ausgestanzten Ring aus Schafwolle, mit der die Frontplatte beklebt ist. Dies soll die Abstrahlung optimieren und Interferenzen unterdrücken. Da der Hochtöner nach hinten versetzt arbeitet, soll die Wiedergabe phasenlinear erfolgen, wozu auch die Anordnung beider Antriebe der Chassis auf einer Ebene beitragen soll. Getrennt wird über eine flache Weiche mit sechs Dezibel pro Oktave Flankensteilheit, die aus hochwertigen Bauteilen besteht. Diese Filter versprechen ein sauberes Impulsverhalten und eine gute Transientenwiedergabe, allerdings müssen die Chassis in der Regel durch die große Überlappung weite Frequenzbereiche beackern, was zu höherer Belastung führen kann. Da es sich in diesem Fall um kleine Vertreter ihrer Gattung handelt, ist an sich mit wenig Einschränkungen zu rechnen.
Geschlossene Gehäuse bei Kleinlautsprechern sind selten. Dabei hat das Prinzip an sich Vorteile. Es gibt keine Mitteltonanteile, die durch eine Reflexöffnung störend in den Raum gelangen könnten, die Aufstellung ist unproblematischer, da nur eine Tieftonabstrahlung mit dem Raum interagiert, und es ergibt sich in diesem Fall ein relativ steiler Abfall hin zu tiefen Frequenzen von zwölf Dezibel pro Oktave. Mit Vorteilen wie sauberer Sprungantwort und Gruppenlaufzeit wollen wir gar nicht erst anfangen. Das wissen natürlich andere Entwickler auch, verzichten aber darauf, da das Prinzip, gerade bei kleinen Gehäusen, an sich keinen Tiefbass mehr produziert. Auch die Jern können die Physik nicht ändern, und so ist bei 90 Hertz Schluss nach unten. In einem angemessenen Bassreflexgehäuse könnte man den Scan-Speak durchaus halbwegs linear zu 60 Hertz überreden, aber eben nicht so sauber. Den fehlenden Tiefbass nimmt Ole Lund Christensen gern in Kauf und sieht die Jern 14 ES von vornherein für den Betrieb mit einem Subwoofer vor, den man im Set gleich mit erwerben kann.
Alle Jern Lautsprecher der Serie 14 haben die selben Abmessungen und Gewicht. Die ES für 2900 Euro pro Paar sind die meistverkauften Lautsprecher der Marke in Deutschland. Es gibt noch die 14 EH, die über eine hochwertigere Innenverkabelung und einen anderen Hochtöner verfügen, dann aber gleich mit 4000 Euro pro Paar zu Buche schlagen. Die dazugehörigen Subwoofer sind immer die gleichen.
In diesem Fall landet auch ein kleiner hochglanzschwarzer Kasten bei mir an. Es handelt sich dabei um den aktiven Subwoofer REL T/5i, der den Bassbereich der Jern 14 ES nach unten erweitern und sie damit zu einem vollwertigen Drei-Wege-System ausbauen soll. Je nach Raumgröße wird der Einsatz von einem oder zwei Woofern empfohlen. Für meinen 19 Quadratmeter großen Hörraum sei einer ausreichend. Der schmucke Quader auf viereckigen Metallfüßen beheimatet einen 20-Zentimeter-Metall-Tieftöner mit breiter Sicke und hoher Auslenkung, der von einem 125-Watt-Verstärker im Class A/B getrieben die tiefen Töne gen Boden bläst – man nennt das auch downfire. Das Gehäuse ist geschlossen, und die untere Grenzfrequenz liegt bei für Subwoofer sehr moderaten 32 Hertz. Der Tieftonquader ist auch in erster Linie für Musik gedacht, wo Präzision wichtiger ist als das letzte Quäntchen Tiefton. Anschlüsse gibt es für ein Mono-Hochpegelsignal vom Mehrkanalreceiver, der dann die Einsatzfrequenz und Entzerrung vornimmt, und für den Betrieb an einem Vorverstärker (oder Vollverstärker mit entsprechendem Ausgang) sowie eine Speakon-Buchse, die das Signal direkt aus den Lautsprecherausgängen von Verstärker oder Endstufe abgreift.
Dafür liegt ein zehn Meter langes Kabel mit Speakon-Stecker auf der einen und drei losen Kabelenden auf der anderen Seite bei. Die Enden werden einfach an Plus- und Minuspol des einen Kanals zusätzlich zu den Lautsprechern mit angeklemmt, beim anderen Kanal reicht ein Kabel an den Pluspol. Über Drehregler lassen sich Pegel und Einsatzfrequenz des Subwoofers justieren, zur Phasenumkehr gibt es einen Kippschalter. Auf eine Weiche, die ein gefiltertes Hochpasssignal an einen auftrennbaren Voll- oder Endverstärker ausgibt, wurde verzichtet.
Damit der Subwoofer in allen Räumen die gleichen Arbeitsbedingungen vorfindet, bietet Jern eine gusseiserne Unterstellplatte an, die sich als sehr empfehlenswert herausgestellt hat, aufgrund ihres Gewichts beim Platzieren des Tieftonlautsprechers im Raum aber anfänglich nicht nur Freude macht.
Die Aufstellung der Jern ist auch nicht ganz ohne. Der Hersteller liefert Untersetzringe aus Gummi mit, die auf normale Lautsprecherständer gelegt werden können. Die Dinger erinnern mich an diese bunten Ringe, die man früher im Garten über Stocke werfen sollte. Vielleicht hat ja der eine oder andere noch welche im Keller die passen, farblich bestimmt ganz lustig. Die Jern werden in die Mulde gestellt, was an sich ganz praktisch ist, da die Lautsprecher so gut vom Untergrund entkoppelt werden und auch nach Gusto geneigt werden können. Dies war auf meinen Ständern mit 70 Zentimetern auch nötig, da das Abstrahlzentrum der 14 ES auf Höhe des Tiefmitteltöners liegt und man sie so leicht nach hinten kippen konnte respektive musste. Es dauert allerdings ein wenig, bis man das auf beiden Seiten gleich hinkriegt und sie dabei auch gerade bleiben. Jedes Mal, wenn man die Lautsprecher etwas zurechtrückt, fällt einem unweigerlich die superbe Verarbeitungsqualität und sprichwörtliche Solidität der Konstruktion auf. Es macht auch einfach Spaß, die Gehäuse in die Hand zu nehmen. Die soliden WBT-Lautsprecher-Terminals unterstreichen diesen Eindruck noch einmal extra.
Das Einpegeln des Subwoofers an die Jern 14 ES hatte ich mir insgesamt problematischer vorgestellt. Die Jern selbst sind völlig unkritisch. So lange man sie nicht verkehrtherum stellt, ist fast alles gut. Trotzdem lohnt es sich natürlich, etwas zu experimentieren, aber weder Nähe zur Rück- oder Seitenwand nehmen sie wirklich übel. Lediglich die Basisbreite sollte zweieinhalb Meter nicht weit überschreiten, sonst zerfällt das Klangbild. Auch wenn die Positionierung des REL T5/i insgesamt auch nicht schwer war, macht es die Platte aus Gusseisen mit ihren immerhin 23 Kilogramm auf weichen Gummifüßen nicht zum Kinderspiel, den Subwoofer mal so eben durchs Zimmer zu schieben. Der REL neigt prinzipiell aufgrund der geschlossenen Bauart zu präzisem Bass, die Anregung ist geringer, als wenn noch ein zweiter Kanal Tieftonenergie in den Raum werfen würde. Auch die Dröhnneigung ist geringer. Und hat man dann den richtigen Punkt gefunden, wo der Bass strukturiert, sauber und trotzdem kräftig klingt, kann es endlich losgehen mit der Anpassung. Da sich die Jern wie erwähnt relativ steilflankig selbst nach unten aus dem Verkehr ziehen, ist der richtige Übergang – bei dem der Subwoofer akustisch verschwindet - nach einer Stunde intensiven Hörens und Probierens gefunden. Innerhalb der nächsten Tage waren dann nur noch leichte Nachjustierungen nötig.
Lohn der Mühe ist ein komplettes Klangbild, das man beim besten Willen auf den ersten Blick nicht mit den kleinen Lautsprechern in Verbindung bringen kann. Und auch wenn man den Subwoofer sieht, traut man ihm derartiges eigentlich nicht zu – so groß ist er ja nun auch nicht. Im Grunde hat man jetzt ein Fullrange-Drei-Wege-System mit dem Vorteil, dass die eine Bassquelle viel besser an den Raum anzupassen ist als zwei. Aber wie klingt das Ganze denn jetzt?
Am Anfang spielt man ein basslastiges Stück nach dem nächsten. Es ist schon beeindruckend, was ein einziges aktiv geregeltes 20 Zentimeter Basschassis veranstaltet. Sehr tief mit vollem Pegel, sauber, konturiert und dabei aufreizend informativ und souverän. Die bisher beste Bassperformance, die ich im Zimmer hatte. Ich sollte vielleicht mal über einen Subwoofer nachdenken. Natürlich haben daran auch die Jern 14 ES ihren Anteil. Der REL ergänzt ja nur die schlackenlose und präzise Basswiedergabe der Lautsprecher nach unten. Im Rahmen der Basserprobung kam natürlich wieder Nik Bärtsch in den CD-Player. „Modul 42“ und im Anschluss „Modul 41C17“ von der Holon. Während ich auf die wirklich fiesen Bassimpulse warte, mache ich mit einigen anderen Eigenschaften der Jern Bekanntschaft. Es öffnet sich – beziehungsweise ist von Anfang an da – eine Bühne. Das ist kein millimetergenaues analytisches Umreißen irgendwelcher Instrumente oder Personen in einer imaginäre Ebene, sondern ein plastisches Ins-Zimmer-Stellen eines musikalischen Ereignisses.
Das ist nicht live, aber so, wie der Produzent – in diesem Fall Manfred Eicher von ECM – sich das wohl gedacht hat. Äußerst klar und in seiner Position räumlich absolut nachvollziehbar mit glaubhafter Größe. Dazu trägt auch bei, dass es keinerlei Verdeckungseffekte gibt, wenn Saxophon und Klavier tief übereinander spielen. Wobei es diese Art von Klarheit gibt, die sich aus einer regelrecht aufpolierten gläsernen Durchhörbarkeit ergibt – mit viel Glanz und aufgesetztem Licht. Nichts davon bei Jern und REL. Die Kombination reproduziert sehr natürlich und dreidimensional. Die Produktion entscheidet dabei über epische Weiten oder realistische Raumdarstellung. Kommt es dann zu diesen absurd machtvollen Bassdrum-Attacken, bleibt alles, auch bei hohen Lautstärken, am angestammten Platz. Die Grobdynamik in diesem Fall ist bemerkenswert – besonders dann, wann man mal wieder einen Blick auf die beteiligten Geräte wirft.
Anderes Beispiel: Mark Griffin alias MC 900 Ft. Jesus besingt in „New Year's Eve“ auf dem Album On Step Ahead Of The Spider einen US-Amerikaner, der – mutmaßlich allein und sozial deklassiert – vor dem Fernseher auf den Jahreswechsel wartet. Dies mit etwas Percussion und einem Schlagzeug im Hintergrund. Davon abgesehen, dass die Musik witzig und seit mindestens 25 Jahren in meinem Besitz ist, ist die Aufnahme ausgezeichnet. Eigentlich echtes High-End, darf man nur nicht schreiben. Die Jern machen ein Fest aus dem frustrierten und schimpfenden Bill, der sich über die Feiernden lustig macht, nach der Nationalgarde ruft und dann doch vor Mitternacht frustriert einschläft. Es ist, als wenn man bei der Aufnahme dabei ist. Klare räumliche Abgrenzung mit Umgebungsluft, sehr viel Feindynamik bei Schlagzeug und Percussion, ein glänzend aufgelegter Sänger oder Sprecher vor dem Ganzen. Auffällig die Fähigkeit der Lautsprecher dabei, kurze Schläge auf Becken nicht aufzuweichen. Von Gewebekalotten war ich bisher an sich gewohnt, dass sie entweder ein wenig milder spielen oder im oberen Mitteltonbereich mehr Pegel haben, um dann im wirklichen Hochtonbereich leiser zu spielen. Irgendwie schaffen es die Scan-Speak, auch ordentlich Pegel im Hochton zu machen, ohne den Weichzeichner zu bemühen. Wer hier jetzt eine Penetranz oder Überbetonung vermutet, liegt allerdings komplett daneben.
Durch die Lockerheit der Darbietung, die Sauberkeit insgesamt und die Reserven des REL ist man manchmal versucht, richtig laut zu hören, was auch funktioniert. Es gibt aber auch eine Grenze, wo die Jern in die Kompression kommen. Man ist hier zwar schon bei ordentlichen Pegeln, aber darüber werden die Lautsprecher doch anstrengend,und alles kippt ins Lästige. Wir reden hier aber von in der Regel sozial unverträglichen Lautstärken, die einem ob der Sauberkeit gar nicht so richtig auffallen, bis jemand mit zugehaltenen Ohren durchs Zimmer geht.
Stimmen sind einfach nur Stimmen. Marjana Lipovsek singt die „Alt-Rhapsodie“ von Brahms unter Abbado mit den Berlinern stabil und klar vor Orchester und Chor mit etwas Luft um sich herum. Es gibt Lautsprecher, die hauen einem die Phrasierung um die Ohren, andere bringen besonders viel Volumen und Artikulation. Die Jern lassen die Sängerin einfach in Ruhe mit Kraft und viel Ausdruck singen, unabhängig vom Hintergrundpegel. Dies sogar bei vollem Orchester- und Choreinsatz des hervorragenden Ernst-Senff-Chors. Abgesehen von den fein- und grobdynamischen Fähigkeiten kommt hier auch die wunderbare Auflösung zum Tragen. Nichts verschmiert oder driftet auf der Bühne, Chor, Solostimme und Orchester sind ausgezeichnet zu verfolgen, ohne zerlegt zu werden. Dies ist preisklassenunabhängig absolut beeindruckend. Ich bleibe bei Brahms und kann auch bei der „Symphonie Nr. 1“ unter Günther Wand mit den Sinfonieorchester des Norddeutschen Rundfunks Hamburg die gemachten Eindrücke nachvollziehen. Manchmal ist mir die Abbildung dabei ein wenig zu klein, und den Pauken fehlt der allerletzte Druck. Dies ist wohl der Preis, wenn man ein ganzes Orchester auf einer Breite von zwei Meter fünfzig neutral ins Zimmer transportieren möchte. Bei kleineren Besetzungen, unabhängig von der Stilrichtung, ist mir derartiges nicht aufgefallen.
Eine letzte Bemerkung zur angesprochenen Klarheit. Während des Tests hatte ich nur einen alten Plattenspieler mit Mittelklassesystem und billiger Nachbaunadel zur Verfügung. Dieser kann weder dynamisch noch in der Abtastsicherheit auch nur im entferntesten mit der digitalen Konkurrenz mithalten. Die Jern/REL-Kombi holte aus dem an sich minderwertigen Material so viel Information heraus, dass man auch damit noch genussvoll Musik hören konnte. Bei schlechten Produktionen hilft das allerdings auch nicht, die decken die Jern 14 ES mit Leichtigkeit auf.
Gehört mit
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PC | Acer Espire, I3 CPU 1.70 GHz, 8 GB RAM |
Interface | Audioquest Jitterbug |
Software | Foobar2000 |
CD-Laufwerk | Technics SL-P471A |
Wandler | Audioquest Beetle |
Verstärker | Creek 5350 SE, NAD 302 |
Lautsprecher | Spendor A5 |
Kabel | TaraLabs, Vovox, Sommer, Funk-Tonstudiotechnik, Audioquest |
Herstellerangaben
Jern 14 ES
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Übertragungsbereich | 90Hz bis 20Khz / -6 dB |
Abmessungen (BxHxT) | 210 x 300 x 190 Millimeter |
Gewicht | 12,54 kg |
Preis | 2900,00 Euro / Paar |
Herstellerangaben
REL T5/i
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Untere Grenzfrequenz | 32 Hz / -6 dB |
Ausgangsleistung | 125 Watt (RMS) |
Abmessungen (BxHxT) | 267 x 317 x 322 Millimeter |
Gewicht | 12 Kilogramm |
Preis | 750,00 Euro |
Herstellerangaben
JERN Gusseisen Basis
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Gewicht | 13 Kilogramm |
Preis | 400,00 Euro |
Vertrieb
Hörgenuss für Audiophile
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Anschrift | Fichardstr. 56 60322 Frankfurt |
Telefon | +49 69 40326292 |
Fax | +49 69 40326293 |
info@hgfa.de | |
Web | www.hgfa.de |
Da gibt es einen Lautsprecher-Konstrukteur, der will den Lautsprecher neu erfunden haben – solcherlei Erfolgsstorys haben Sie sicher schon einmal gehört. Diesmal könnte allerdings einiges daran sein. Ralph C. Mantel von RCM Technology hat nicht nur den Lautsprecher neu erfunden, sondern den Subwoofer gleich mit.
Offen für lupenreinen Klang: Dipole sind recht eigenwillige Lautsprecher, denn als speziell konstruierte Schallwandler strahlen sie akustisch bidirektional nach vorne und hinten ab. Der „Dipolith“ von RCM Technology geht dabei neue Wege und arbeitet kontrolliert offen – bei verschiedenen Frequenzen mit unterschiedlicher Richtwirkung. So erreichen seine Schallwellen allein die Zuhörer und gelangen kaum in den Nebenraum.
Da die Schallwand frei „durchatmen“ kann, reduzieren sich zudem Vibrationen und Raumresonanzen. Das raffinierte, teilweise geöffnete System namens „Controlled Directivity Pattern“ macht die innovativen Lautsprecher-Systeme von RCM unglaublich pegelfest bis in tiefste Frequenzen. Mit dieser eigens entwickelten, bahnbrechenden Konstruktion erreicht der Dipolith höchste Klangqualität bei jeder Art von Audio-Wiedergabe.
So kann die enorm gut klingende Lautsprecherkonstruktion überhaupt auch im heimischen Wohnzimmer zum eindrucksvollen Erlebnis werden: Der Dipolith bewegt jede Menge Luft für ein atemberaubendes Klangvolumen und optimiert die Schallanpassung an den Raum durch perfektes Abstrahlverhalten selbst im Tiefbass-Keller. Seine aktive Vierwegetechnologie brilliert über das gesamte hörbare Frequenzspektrum.
Offen und direkt harmoniert der Dipolith vorzüglich mit der Raumakustik, denn die einzigartige Richtwirkung verringert klangverfälschende Reflexionen und Raumresonanzen, während seine als Schallwand ausgeführte Basskonstruktion Gehäuseresonanzen unterbindet. Der voll aktive Dipolith wird von integrierten Class-D-Verstärkern mit implementierter Aktivweiche effizient und klangstark angetrieben. Der Anschluss an Vorverstärker oder Streaming-Gerät erfolgt problemlos über ein symmetrisches XLR-Kabel. Alternativ lässt sich optionale „Wireless“-Technik zur drahtlosen Klangübertragung diskret in der Verstärkersektion verbergen.
Auch der ebenfalls erhältliche Dipol-Subwoofer von RCM spielt – dank gleicher Richtwirkung wie der Dipolith – transparent und präzise bis in die untersten Basslagen. Mit diesem Tiefton-Turbo erhalten konventionelle HiFi-Lautsprecher und insbesondere Flächenstrahler anderer Hersteller ein tiefgreifendes Bass-Tuning auf höchstem Dipolithen-Level. Hauptzielgruppe des Dipol-Subwoofers sind Tonstudios, wo es besonders auf die Basspräzision ankommt.
Farbenvielfalt inklusive: Der Dipolith wird serienmäßig in Schwarz oder Weiß angeboten, auf Wunsch aber auch in jeder denkbaren Lieblingsfarbe. Das abdeckende Akustikvlies ist in Schwarz, Hellgrau, Hellblau oder Gelbgrün erhältlich, die Applikationen in Chrom, Kupfer oder Echtgold. Der Dipol-Subwoofer ist standardmäßig in Schwarz und gegen Aufpreis in der Lieblingsfarbe erhältlich.
RCM nimmt sich gerne Zeit für den Kunden und führt seine Dipolithen und Dipol-Subwoofer in den hauseigenen Hörräumen vor. Dazu kann gerne ein passender Termin bei RCM vereinbart werden. Hier beraten die RCM-Experten den Musikfreund dann umfassend und planen das individuelle Design und die technische Konfiguration der jeweils persönlichen Dipol-Schallwandler. Selbstverständlich wird auch darüber gesprochen, wie sich das Klangerlebnis auf jeden gewünschten Raum beim Kunden zuhause übertragen lässt.
Vertrieb
RCM Technology GmbH
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Anschrift | Mühlenstrasse 14 33098 Paderborn |
Telefon | +49 5251 878960 |
info@dipolith.audio | |
Web | www.dipolith.audio |
Vertrieb
RCM Technology GmbH
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Anschrift | Mühlenstrasse 14 33098 Paderborn |
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Laufwerke zum Konvertieren von CDs in Computer-Formate sind daheim längst etabliert. Jetzt bringt Melco ein neues externes optisches Laufwerk auf den Markt, das nicht nur im Zusammenspiel mit den hauseigenen Musik-Servern bemerkenswert ist.
Seitdem Computer-Hifi eine Rolle spielt, besitzt beinahe jeder von uns ein geeignetes Laufwerk zum Rippen von CDs. Viele Musik-Server, auf denen die konvertierten CDs neben hoch aufgelösten Musik-Dateien gesammelt werden, sind mit einem integrierten Laufwerk zum Wandeln auf Flac, Wav, AIFF oder auch mal MP3 ausgestattet. Wer mit hohem qualitativen Anspruch eigenhändig am Computer CDs rippt, hat sich vor Jahren bereits entsprechendes Rüstzeug zugelegt. Sowohl solide Laufwerke wie von Plextor, Teac oder anderen und auch entsprechende Ripp-Software wie dbpoweramp oder vergleichbares sind weit verbreiteter Standard. Solche CD-Laufwerke, wie auch die Software zur Konvertierung, sind preislich eher Kleinkram, gemessen an den Investitionen, die sich viele Musik-Begeisterte ansonsten leisten.
Damit macht Melco nun Schluss. Knapp 1000 Euro kostet das Melco D100-B, und es verspricht, das Auslesen von CDs auf ein neues klangliches Niveau zu hieven. Neben CDs kann es auch DVD- und Blu-ray-Datendiscs lesen. Letzteres kann in Verbindung mit einem Computer durchaus interessant sein. Entwickelt wurde das D100-B in erster Linie zur Ergänzung der Melco Musik-Server. Aber auch zusammen mit jedem Computer, egal ob unter Windows oder MacOS, ist es bestens geeignet. Dabei ist das Ripping seine vorrangige Bestimmung. Zusätzlich kann es einen Melco-Server auch zu einem komfortablen CD-Player erweitern. Diese Player-Funktion ist auch am Computer möglich, wenn hier eine Software zur Steuerung zur Verfügung steht.
Das Melco D100-B besitzt zwei USB-3.0-Anschlüsse. Wie für externe optische Laufwerke üblich, dient ein mit „To Host“ beschrifteter Anschluss der Verbindung mit einem Melco-Server oder einem Computer. An dem mir zur Verfügung stehenden Melco HA-N1A H60/2 finden sich rückseitig und auch an der Front korrespondierende USB-Eingänge. Beim Computer ist die Sache ohnehin klar. Sollte dort kein USB-3.0 Anschluss vorhanden sein, ist dies wegen der Abwärts-Kompatibilität zu USB-2 kein Problem. Der zweite USB 3.0-Ausgang am D100-B ist mit „To Device“ benannt und für eine optionale direkte Verbindung mit einem Digital-Analog-Wandler vorgesehen. Da dieser Anschluss praktisch ein bi-direktionales Durchschleifen darstellt, lassen sich hier auch USB-Zuspieler, wie etwa eine externe Festplatte anschließen. Da wurde gut nachgedacht. Denn Nicht-Besitzer eines Melco-Servers mag es an Anschlüssen mangeln. Die Laufwerksteuerung mit den üblichen Funktionen wie Play, Pause und so weiter erfolgt am Melco Server mit den Tasten auf der Geräte-Front. Das Display meines Melco HA-N1A zeigt in großen, weißen Lettern Titel-Nummer und Zeit. Am Computer benötigt man, wie oben erwähnt, eine Player-Software. Dazu geeignet ist beispielsweise das kostenlose Foobar 2000.
Aus diesen Einsatzmöglichkeiten des neuen Melco Laufwerks ergeben sich interessante Fragestellungen: Wie klingen mit ihm konvertierte CDs auf dem Melco-Musikserver oder auf der Festplatte eines Computers, wo sie in meinem Falle mit Audirvana Plus abgespielt werden? Diese Software habe ich sowohl auf meinem Apple MacMini als auch auf meinem Windows-10-Pro-Laptop im Einsatz. Wie klingt der neue D100-B als reiner CD-Spieler?
Was bringt der direkte Anschluss an einen D/A-Wandler im Betrieb als CD-Spieler? Für Viele von uns dürfte wohl die erste Frage von vorrangiger Bedeutung sein. Melco als Hersteller klanglich hochwertiger Musik-Speicher hat logischerweise ein Interesse an einem perfekten Zuspieler, weil damit die klangliche Qualität der Server steht und fällt, wenn es um CDs geht. Genau deshalb dürfte der D100-B entwickelt worden sein.
Mit seinem Nettogewicht von 3,5 Kilogramm hebt sich der D100-B deutlich ab von allem, was ich an externen optischen Laufwerken je erlebt habe. In dem soliden, sauber gefertigten Gehäuse aus Stahlblechen, Aluminium und Kunststoff-Seiten ist ein Pioneer-BDR-209MBK-Laufwerk eingebaut. Es besitzt anstelle des für CD-Laufwerke üblichen Infrarot-Lasers den Blu-ray-typischen Ultraviolett-Laser. Dieser tastet die Oberfläche der Datenträger mit seinem nur 0,58 µm großem Laserpunkt – gegenüber 2,11 µm beim CD-Infrarot-Laserpunkt – präzise ab und liefert eine enorm saubere Daten-Information. Das interne Laufwerk-Gehäuse ist großflächig oben und unten von Aluminiumplatten fest im Sandwich verklemmt. Die Platten sind zudem mit einem blauen, elastischen Kunststoff verklebt. Auf diese Weise dürfte jegliche Vibration des Laufwerkgehäuses ausgeschlossen sein. Die stabilisierenden Alu-Platten sind beeindruckend hochwertig glänzend poliert. Da ist es eigentlich schade, sie mit dem gebürsteten Aluminium-Deckel unsichtbar werden zu lassen. Der verdeckt selbstverständlich auch die interne Peripherie des Laufwerks. Die Üppigkeit der Elektronik ist für ein externes optisches Laufwerk beachtlich. Sie beinhaltet unter Verwendung ausgesuchter Kondensatoren die Steuerschaltung nach audiophilen Standards und den jitterarmen Taktgenerator. Die Stromversorgung erfolgt mittels eines ausgelagerten 12-Volt-Netzteiles. Ob an dieser Stelle mit einer aufwändigeren Stromversorgung wie etwa von BOTW oder Keces-Audio noch mehr möglich ist, habe ich nicht ausprobiert, wäre aber nicht uninteressant zu erfahren – vielleicht später. Die Schublade des Pioneer-Melco läuft einwandfrei. Darunter befindet sich die Taste zum Öffnen und Schließen der Lade. Die dazugehörige blaue LED befindet sich am rechten Rand der Alu-Front. Mit ihr korrespondiert links die gleiche blaue Illumination für den eingeschalteten Zustand des D100-B. Ist der nur ans Netz und nicht auch per USB an einen Computer oder den Melco Server angeschlossen, bleibt er trotz Betätigen des Netzschalters ausgeschaltet. Denn über die USB-Leitung erfolgt auch die benötigte Trigger-Steuerung.
Den ersten Hörtest habe ich an meinem MacMini gemacht, indem ich die CD Klangraumwelten von EternalArts mit schönen Beispielen klassischer Musik und anderer mit natürlichen Instrumenten und Stimmen per Copy and Paste im AIFF-C-Format direkt vom Melco D100 kopierte. Ich verglich mehrere Musikstücke mit der vor Jahren mit meinem Plextor Plexwriter II und dbpoweramp unter Windows generierten Datei. Der Unterschied war leicht wahrnehmbar und zeichnete sich durch eine wärmere Tonalität zugunsten des neuen Melco-Imports aus. Für mein Empfinden entsprach diese klangliche Balance der Natürlichkeit der Musik deutlich besser. Die sympathische Wärme der Klangfarben ging keineswegs zu Lasten von Feinheiten in der Musik. Da ich aber nicht weiß, ob diese bequeme Art des Kopierens der CD per Copy and Paste möglicherweise nur auf iTunes-Niveau stattfindet, wechsele ich in die Windows-Welt.
Zum direkten Vergleich installierte ich den Plextor und den Melco D100-B mit gleicher Verkabelung an meinen Rechner. Nacheinander rippte ich nun von beiden mit dbpoweramp und benannte die AIFF-Ordner entsprechend, um nachher erkennen zu können, von welchem Laufwerk das Musikstück stammte. Zum Hör-Vergleich legte ich die gewünschten Tracks in beiden Varianten in einen Ordner und spielte diesen über Audirvana plus ab. Dabei waren die beiden Ripp-Alternativen namentlich nicht unterscheidbar, lagen aber direkt hintereinander. So konnte ich bequem einen Blind-Test durchführen. Der klangliche Unterschied entsprach insgesamt dem, was ich zuvor am Apple-Rechner gehört hatte, jedoch noch ein wenig ausgeprägter. Nicht nur bei den Klangraumwelten, sondern auch bei anderen Genres wie The Well von Jennifer Warnes konnte der Melco die Vorzüge seines Klang-Charakters zur Geltung bringen. Im blinden Vergleich war das Erkennen der Melco-Version keine Schwierigkeit. So deutliche Laufwerk-Unterschiede kannte ich nicht von meinen bisherigen Konfigurationen. Um die Größenordnung etwas zu erklären: Sie sind vergleichbar mit klanglichen Veränderungen durch Ripp-Software unterschiedlichen Niveaus. Die Funktion als reiner CD-Spieler unter Windows mit Foobar als Steuerungs-Software gefiel mir etwas weniger gut als die Wiedergabe der Datei von der Festplatte mit meinem gewohnten Audirvana Plus.
Noch überzeugender war für mich der Einsatz des D100-B am Melco HA-N1A H60/2. Dort brillierten die von ihm im Flac-Format in die Datenbank eingelesenen Musiktitel durch eine überlegene Präsenz und Dynamik. Auch hier gefiel der Klang, weil wieder jegliche Härten oder Harschheit fehlte. Was ich oben mit musikalischer Wärme bezeichnete, trat auch hier wieder zum Vorschein. Keineswegs ist damit irgend etwas Negatives zu assoziieren. Die Transparenz und Auflösung im Detail sind erstklassig. Noch nie hat mir der Melco-Server so gut gefallen. Der D100-B ist die perfekte Ergänzung. Im reinen Player-Betrieb am Melco überzeugt die Wiedergabe ebenfalls. Die Unterschiede zum gleichen Stück von der Datenbank sind gering. Doch würde ich die mit dem D100-B gerippte Datei vom Server favorisieren. Allerdings wage ich nicht, die geringen Unterschiede zu benennen. Somit ist der Melco D100-B für beide Einsatzmöglichkeiten bestens geeignet.
Es bleibt die interessante Frage nach der Qualität der Wiedergabe vom Laufwerk über den zweiten USB-Anschluss direkt zum Digital-Analog-Wandler. Da es sich hier um ein Durchschleifen handelt, würden dann auch die Files vom Melco-Server über den D100-B wiedergegeben, wenn der Server selbst nicht direkt mit einem DA-Wandler verbunden ist. Daraus folgt, dass bei dieser Verbindung auch eine geeignete Verkabelung eine bedeutsame Rolle spielt und in die musikalische Bewertung einfließen muss. Somit ist diese Anschluss-Option nicht zwingend besser, als die USB-Verbindung von der Neutrik-Buchse am Melco-Server mit dem DA-Wandler und dem Anschluss des D100 an den Melco.
Im Ergebnis überzeugt das neue Laufwerk an beiden Computer-Systemen und insbesondere am Melco-Server. Der Anschaffungspreis dürfte vermutlich oftmals weniger gewichtig sein als der Gedanke, alle CDs noch einmal neu rippen zu wollen. Selten, wenn überhaupt, überzeugte mich die Musik von der Festplatte gegenüber der Wiedergabe direkt von einem guten CD-Spieler so sehr wie mit diesem Melco-Duo.
Gehört mit
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Computer | Apple MacMini mit OS X El Capitan, Audirvana Plus 3 und Qobuz, Dell G5 15 i7 Hexacore mit Windows 10 Pro, Audirvana Plus für Windows 10 |
Musik-Streamer | Melco HA-N1A H60/2EU |
DA-Wandler | Antelope Zodiac plus, Audio-gd Master 7 Singularity |
CD-Player | Primare DVD 30, Wadia WT-3200 |
Vorverstärker | Audio-gd Master 9 |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100, Air Tight ATM-3, NAD 2200PE |
Lautsprecher | Triangle Grand Concert, Analysis Audio Epsylon |
Zubehör | Audioquest Diamond oder Carbon USB, Audioquest Jitterbug, JIB Boaacoustic Krypton AES/EBU, DH-Labs Silver Sonic AES/EBU, DH-Labs Silver Sonic SPDIF, In-akustik Black&White NF-1302, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, Shunyata Andromeda LS mit Enacom LS, Real-Cable HD-TDC, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdose, Raum-Absorber von mbakustik und Browne Akustik, Levin Design Vinyl-Bürste |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella Basis |
Herstellerangaben
Melco D100-B
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Geräteart | Externes optisches Laufwerk |
Unterstützte Disc-Formate | CD, DVD / BD (Daten nur lesen) |
USB-3.0-Anschlüsse | 1 x Typ A: Anschluss für N1 oder PC/MAC, 1 x Typ B: Anschluss USB-DAC |
Kompatible Geräte | Modelle der N1-Serie, Windows 10 (getestet mit x86-Basis, Fall-Creatives-Update-Modell) , Mac OS (getestet mit High Sierra) |
Gehäusefarbe | Silber mit schwarzen Seitenteilen |
Abmessungen | B 215 x H 61 x T 269 mm |
Gewicht | 3,5 kg |
Stromversorgung | 12 Volt - 48 Watt mit externem Netzteil |
Preis | 995 Euro |
Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
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Anschrift | Mika Dauphin Kedenburgstraße 44 Haus D / 1. OG 22041 Hamburg |
mika.dauphin@drei-h.biz | |
Telefon | +49 40 37507515 |
Hersteller
Dodocus Design Konrad Metzger
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Anschrift | Inselstr. 10 28207 Bremen |
Telefon | +49 421 4340265 |
Mobil | +49 170 8872386 |
info@dodocus.de | |
Web | www.dodocus.de |
Dodocus Design hatte seine Produkte zum dritten Mal auf dem Analog Forum in Krefeld ausgestellt. Ein starkes Thema war die Stromversorgung. Hier ist Dodocus mit den Produkten UBox-P (Ersatz von Steckernetzeilen) und der UBox-F (Netzfilter) vertreten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Versorgung von Vorstufen und Plattenspielern.
Dodocus Design hat die Preise für die viel verlangten UBox3 und einigen Varianten über eine sehr lange Zeit konstant halten können. Leider haben – möglicherweise aufgrund der guten Wirtschaftslage – die meisten Zulieferer die Preise schon mehrfach erhöht, so dass wir nun auch mitziehen müssen. Ab Anfang Januar 2019 ändern sich die Preise, auf dieser Vorab-Liste sind die Änderungen grün markiert: Neue Preise ab Januar 2019
Die UBox-P gibt es bisher in 2 Varianten: Mit einer oder mit zwei Ausgangsspannungen. Die Nachfrage nach der Ausführung mit 2 Ausgangsspannungen ist eher gering. So haben wir uns entschlossen zukünftig nur noch eine UBox-P mit einer Ausgangsspannung anzubieten. Der Übergang dazu erfolgt nach Abverkauf der noch vorhandenen Gehäuseteile. Selbstverständlich ist es auch anschließend möglich, eine Sonderausführung zu bestellen.
Hersteller
Dodocus Design Konrad Metzger
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Anschrift | Inselstr. 10 28207 Bremen |
Telefon | +49 421 4340265 |
Mobil | +49 170 8872386 |
info@dodocus.de | |
Web | www.dodocus.de |
Viele Hersteller versprechen gerade dem wenig Computer-affinen Musikfreund den völlig problemlosen Genuss seiner Dateien von der Festplatte. Aber ich kenne keinen, der es dem User – der wahrscheinlich gar nicht so genannt werden will – so leicht macht wie Digitale Audio Systeme mit dem Model 4.
Roland Dietl erwog in seinem Bericht über das Topmodel von Digitale Audio Systeme – oder kurz DAS – nach der Schilderung seiner ungemein positiven ersten Höreindrücke zu Beginn der zweiten Seite, das Schreiben einzustellen, da das Wichtigste ja bereits gesagt sei. Dann entschied sich der Kollege aber doch, noch weitere siebeneinhalb Seiten voller technischer Beschreibung und Hörerfahrungen folgen zu lassen. Zumindest erstere macht mir das Leben jetzt nicht gerade leichter, denn die Ziele des DAS-Inhabers Alexej Ogorek – größtmögliche Klangqualität und ein perfektes User-Interface – sowie die Mittel, diese zu erreichen, sind bei beiden Modellen sehr ähnlich; oder anders ausgedrückt, von Roland Dietl fast schon zur Gänze beschrieben.
Das Model 4 ist, wenn man den Kopfhörer-Verstärker des Zweiers einmal herausrechnet um ein Drittel günstiger als das Topmodel. Dafür muss man auf Bedienungselemente und Anzeigen am Gerät verzichten. Außerdem gibt es hier keinen AES/EBU-Digital-Ausgang. Das Model 4 bietet auch keine symmetrischen Analog-Ausgänge, denn das Signal wird hier von insgesamt acht Non-OverSampling-DACs gewandelt, während im großen DAS acht Wandler-Chips pro Kanal ein symmetrisches Signal zur Verfügung stellen, das zur Abnahme an den Cinch-Buchsen per Lundahl-Übertrager desymmetriert wird. Wenn man also ein unsymmetrisches Signal an die nachfolgende Kette weiterleiten möchte, ist der Signalweg beim Model 4 sogar noch ein wenig direkter. Bei beiden Modellen verzichtet Alexej Ogorek auf eine analoge Ausgangsstufe. Die Wahl der Wandler-Chips begründet er so: Die beim Modell 4 verwendeten acht R-2R-Ladder-DACs aus der Medizintechnik lieferten ausreichend Strom für den Stereoausgang, seien deutlich schneller, präziser und leistungsfähiger als die üblichen Audio-DAC-Chips von ESS, AKM, TI und Co. und kämen ohne digitale Filter aus.
Von der Überlegenheit der NOS-Ladder-DACs ist der DAS-Chef also völlig überzeugt, nach dem Vergleich des Model 2 mit digitalen Wiedergabeketten, bei denen oft allein schon der Wandler in der Preisklasse des Zweiers spielt, entschied er sich aber, die Wandlersektion des Model 4 noch einmal zu überarbeiten. Hier werden jetzt weiterhin Chips aus der Medizintechnik eingesetzt, deren Bezeichnungen wie zuvor sorgfältig entfernt wurden. Die neuen DACs sollen im Zusammenspiel mit weiteren Modifikationen klanglich aber einen so beträchtlichen Fortschritt gebracht haben, dass jetzt auch das Model 2 einem Update unterzogen wird, damit es noch besser klingt als zum Zeitpunkt des Tests von Roland Dietl. Es passt aber nicht zum Stil von DAS, deshalb gleich eine MK-II-Version anzukündigen. Ähnlich dezent gibt man sich in Sachen Fernbedienung: Beim Model 4 wird auf der Homepage unter dem Punkt „Besonderheiten“ lediglich angemerkt „Bedienung ausschließlich über Tablet oder Mobile Phone (Apple iOS oder Android)“. Erst in einer Fußnote erfährt man, dass ein iPad der sechsten Generation mit 32 Gigabyte mit im Preis enthalten ist. Fast ebenso ungewöhnlich, wenn auch deutlich weniger kostspielig ist es, dass eine gedruckte und reichhaltig bebilderte Bedienungsanleitung ebenfalls zum Lieferumfang gehört.
Die Entscheidung für NOS-DACs, was hier nicht wie in der Röhren-Szene für „New Old Stock“ steht, mit R-2R-Ladder-Technik begründet Alexej Ogorek auf der DAS-Homepage ausführlich, denn sie dürfte vor allem bei Hifi-Fans, die auf das ewige „höher, schneller, weiter“ vertrauen, nicht unumstritten sein: Die HD-Player von DAS können zwar auch DSD64 und DSD128 wiedergeben – aber nur, weil es zuvor in ein 24-Bit-Signal mit einer Abtastrate von 176,4 umgerechnet wird. Auch bei PCM-Dateien folgt DAS nicht dem Hype um immer höhere Abtastraten. Man beschränkt sich auf 192 Kilohertz. Die konsequente Optimierung des Klangs für PCM-Dateien mit maximal dieser Abtastrate ist nicht beispiellos: Auch Ralf Koschnicke hat sich bei seinem hervorragenden Artistic Fidelity dac2xt für diesen Weg entschieden. Fragen Sie sich doch einmal, wieviele Dateien mit höheren Abtastraten oder wie viele wirklich native DSD-Files, die nie zuvor – etwa bei der Aufnahme oder Nachbearbeitung – in PCM gewandelt wurden, sich in Ihrer Sammlung befinden. Für diese vielleicht ein Dutzend Alben auch nur minimale klangliche Abstriche bei allen anderen Aufnahmen in Kauf zu nehmen, was bei den Konzepten von DAS und Artistic Fidelity unvermeidlich sein soll, wäre sicherlich krass unverhältnismäßig. Ganz besonders beim Model 4, das ja ohne das Zutun seines Benutzers völlig problemlos auch die Inhalte von DSD64- und DSD128-Dateien zu Gehör bringt. Ich jedenfalls kann mit den vermeintlichen Einschränkungen bei höchsten Sampling-Raten und nativer DSD-Wiedergabe ganz hervorragend leben, zumal ich festgestellt habe, dass selbst die meisten meiner unvermeidlichen Test-Stücke im klassischen CD-Format daherkommen: Eine gute Aufnahme inklusive gutem Mastering ist eben wichtiger als jede noch so hohe Abtastrate.
Ebenso wie das Model 2 ist auch der Vierer mechanisch sehr solide aus massiven Aluplatten aufgebaut, so dass Vibrationen weitest möglich unterbunden werden. In der unteren Etage des Gehäuses arbeitet ein Linux-Rechner, der von einem eigenen Schaltnetzteil gespeist wird, das – wie bei DAS üblich – sorgfältig geschirmt wurde. Zudem findet sich hier noch ein Ringkern-Trafo für das erste Linear-Netzteil. In der oberen Etage sind dann die beiden Zwei-Terabyte-Festplatten, die Digital-Interfaces, die Wandlerplatine und ein weiteres lineares Netzteil untergebracht. Auch hier werden die einzelnen, selbstverständlich galvanisch getrennten Funktionsgruppen zur Vermeidung von elektromagnetischen Interferenzen geschirmt.
Dass dem Model 4 ein iPad beiliegt, dürfte vorrangig Alexej Ogoreks Anspruch zu verdanken sein, dass sein HD-Player einen Großteil der Faszination der Beschäftigung mit Vinyl transportieren soll: Auf dem Pad werden – wenn in der Datei vorhanden – neben dem Cover auch die Rückseite des Albums sowie darüber hinaus etwaige Linernotes eines CD-Booklets dargestellt. Bei den meisten Download-Portalen werden zumindest diese mitgeliefert. Bei den Rückseiten der Alben ist die Versorgungslage leider weniger gut. Die ungemein benutzerfreundliche DAS-App, die auf den ersten Blick nicht sichtbar über den Browser läuft, ist bereits auf dem iPad vorinstalliert. Sie ermöglicht es auch, unabhängig von der Abtastrate der aktuellen Dateien ein Upsampling auf 176,4 oder 192 Kilohertz einzustellen oder ReplayGain, eine optimierte RMS-Normalisierung, zu wählen. Diese sorgt dafür, dass zwischen verschiedenen Alben während der Wiedergabe keine Lautstärkesprünge auftreten – vorausgesetzt, dass dem Album zuvor eine Lautheits-Information zuordnet und in den Metadaten gespeichert wurde.
Das Model 4 muss übrigens nicht in ein Lan- oder WLan-Netz eingebunden werden, um mit dem iPad zu kommunizieren. Der DAS ist als Access Point konfiguriert und wird vom iPad nach dem Einschalten sofort gefunden. Und eben deshalb gibt es diesmal auch ein Bild mit dem HD-Player und dem verbundenen Pad aus unserem Fotostudio, obwohl dort kein Netz vorhanden ist. Die Integration in meine Kette gestaltet sich dann extrem einfach: Das Model 4 wird mit dem Stromnetz und per Cinch-Kabel mit der Vorstufe verbunden. Nach dem Einschalten des Gerätes und des Pads kann es dann mit den wenigen Titeln, die DAS auf die Festplatten des HD-Players gespielt hatte, losgehen. Da ich soviel Komfort nicht gewohnt bin, habe ich Player und Pad dann auch noch einmal in mein Audio-Netzwerk eingebunden: Das geht genauso einfach. Auch, wenn das Model 4 als Access Point arbeitet, lässt sich seine Festplatte über diese WLan-Verbindung mit Musik-Dateien bestücken, was allerdings nicht sehr zügig vonstatten geht. Alexej Ogorek empfiehlt daher, die Festplatte des Model 4 über die USB-Anschlüsse zu befüllen. Ich habe meine Wunsch-Alben über das Audio-Netzwerk per WLan übertragen, was zwar nicht rasend schnell funktioniert, aber das bin von Daten-Übertragungen auf die Melcos oder die interne Festplatte des Auralic Aries G2 ja gewohnt.
Gewohnt bin ich auch die enorm weit ausgedehnte Raumdarstellung beim Le Concert Des Perfums – allerdings waren dann an der Wiedergabe der Melco N1ZH/2, die japanische Telegärtner-Switch, der Aries Femto und der Chord DAVE beteiligt und nicht allein der DAS Model 4! Nur zur Erinnerung: Allein der Preis des DAVE übertrifft den des DAS deutlich. Nun gut, es mag Zufall sein, dass das Model 4 gerade in meiner Lieblingsdisziplin mit derartigen Glanzleistungen auftrumpft. Also höre ich die vertrauten Tracks über den noch immer kalten DAS ein zweites Mal und kann erleichtert feststellen, dass Melco und Co. in Sachen Dynamik und Tiefbass-Druck doch noch ein bisschen mehr zu bieten haben. Deshalb gönne ich dem HD-Player eine viertägige, ununterbrochene Einspielphase – nicht ohne dabei immer mal wieder reinzuhören: Wenn es darum geht, die Illusion einer ungeheurer breiten und vor allem tiefen Bühne zu schaffen, ist der DAS in seinem Element. Hier leistet er mehr, als man bei einem Wandler seiner Preisklasse erwarten darf. Welche Preisklasse fragen Sie sich? Das Model 2 wird mit und ohne den symmetrisch aufgebauten Wandler angeboten, wobei der Preisunterschied hier 3.000 Euro beträgt. Dem entsprechend würde ich für den DAC des Model 4 etwa 2.000 Euro plus Gehäuse veranschlagen, also rund 2.500 Euro. Nein, in diesem Bereich kenne ich keinen Mitbewerber, der dem Wandler des Model 4 in Sachen Raum nahekommen würde. Oder sollte die so gelungene Vorstellung des Model 4 nicht allein dem DAC geschuldet sein?
Bevor ich mich dieser Frage widme, möchte ich aber noch wissen, wie es der DAS mit DSDs hält. Von Michel Godards Album Soyeusement – Live At Noirlac habe ich Files in PCM mit 192 Kilohertz und auch solche in DSD64. Übrigens: Zumindest ein Song des Albums, „A Trace Of Grace“, ist auf diesen Seiten unter Downloads kostenlos herunterzuladen – falls Sie einmal ein ähnliches Experiment machen möchten. Schon die PCM-Version lässt über das Model 4 keine Wünsche mehr offen: Tonal stimmt alles, die Musik fließt harmonisch ohne jeden Anflug von digitaler Härte, der Raum betört. Kurz: So geschmeidig habe ich eine digitale Variante dieses Stücks selten gehört. Das DSD-File wirkt noch eine Spur weicher, fließender und runder. Aber das ist zumindest für mich zu viel des Guten: Mir fehlen bei der DSD-Datei ein wenig die Ecken und Kanten, die die Musik spannend machen.
Noch einmal zurück zu der Frage, welchen Anteil der Server und welchen der interne Wandler des Model 4 an dessen hervorragenden klanglichen Leistungen hat. Da der Wandler des DAS nicht von außen angesteuert werden kann, bleibt mir nur die Möglichkeit, seine Serversektion mit dem Melco plus nachfolgendem Aries zu vergleichen. Zur D/A-Wandlung werden beide mit dem Chord DAVE verbunden, und zwar, weil das Model 4 nur über diesen einen Ausgang verfügt, über S/PDIF. Natürlich „klingen“ die gleichen Daten unterschiedlich, je nachdem ob sie vom DAS oder von Melco und Auralic Aries kommen: Melco und Aries spielen einen Hauch offener, dynamischer, klingen aber auch eine Spur heller und minimal härter. Der DAS sorgt für noch ein paar Millimeter mehr Bühnentiefe und verströmt einen Quentchen mehr Wärme. Ja, auch wenn es abgegriffen klingen mag: Ich empfinden den Klang des DAS einfach als näher am Analogen. Diese Aussage sollten Sie keinesfalls als Hinweis auf einen etwaigen Weichzeichnereffekt missverstehen: Der DAS – ganz gleich ob allein als Server oder als kompletter HD-Player – geizt keinesfalls mit Details. Und bei Van Morrisons Down The Road, meinem Paradebeispiel für einen Sound mit Härten und jeder Menge Kompression, wird’s auch mit dem Model 4 ab gehobener Zimmerlautstärke ein wenig grätzig.
PS: Vielleicht sollt man bei DAS mal darüber nachdenken, den Wandler als eigenständige Komponente – oder neudeutsch: als Stand-Alone-Gerät – herauszubringen.
Gehört mit
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NAS | Melco N1ZH/2, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco |
Server | Auralic Aries G2 mit 5GB HDD |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE |
LAN-Switch | Telegärtner (Japan) M12 Switch Gold |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Eintein The Poweramp |
Lautsprecher | Kaiser Acoustics Kawero! Classic |
Kabel | Forcelines, Goebel High End Lacorde, Audioquest Tornado und NRG-Z3 |
Zubehör | Audioquest Niagara 5000 und 1000, Clearaudio Matrix, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Digitale Audio Systeme Model 4
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Audioformate | Ogg Vorbis, FLAC, Opus, APE, WavPack, MP2, MP3, ALAC, MP4/AAC, MOD, Musepack, wave files, Dff, Dsf etc. |
Wiedergabe PCM-Formate | 16 bit bis 24 bit und alle Samplingraten von 44,1 kHz bis 192,0 kHz |
Wiedergabe DSD-Formate | DSD 64x und DSD 128x via PCM-Konvertierung auf 24bit /176,4 kHz |
Speicher | 4 TB aufrüstbar |
Frequenzgang | 1Hz (0dB) bis zur halben Samplingrate (-3dB) |
Verzerrungen | < 0,04% (THD) |
Jitter | < 3.5 Pico Sekunden |
Rauschabstand | -120dB bei 16Bit; -125dB bei 24Bit |
Flankensteilheit | 35V/mS |
Ausgänge (analog) | 1 Paar unsymmetrisch RCA, Ausgangsspannung max. 2,0 Vrms, Ausgangsimpedanz 85 Ohm |
Ausgänge (digital) | S/PDIF (Cinch) |
Eingänge (digital) | 2 x USB 2.0, 1 x Ethernet |
Gewicht | 10 kg |
Abmessungen (B/H/T) | 255/140/360 mm |
Preis | 8.000 Euro |
Hersteller
Digitale Audio Systeme
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Telefon | +43 18907030 |
office@digital-audio-systems.com | |
Web | www.digital-audio-systems.com |
Der Essener Distributor audioNEXT hat das kleine, aber feine Meisterstück schon vor dem Fest der Freude ausgepackt: Bereits auf der Krefelder Audiovista überzeugte der HiBy R6 die Zuhörer mit nahezu lebensechter Audioqualität in praktisch allen Musikanwendungen – ob lokal oder gestreamt.
Mit den dualen D/A-Wandler-Chips ES9028Q2M aus der ESS-Flaggschiff-Serie realisiert der HiBy R6 einen Störabstand von bis zu 120 Dezibel und geringste Verzerrungen von nur 0,0006%. „Die außerordentliche Präzision des Hiby R6 erfasst sozusagen die Musikwiedergabe im Ganzen und in einer in dieser Preisklasse bislang unbekannte Weise. Sie lässt den Benutzer die Feinheiten jedes Instruments erleben. Als erster Android-Hi-Fi-Musikplayer verwendet HiBy R6 die rückwärtskompatible Direct Transport Audio (DTA)-Architektur, die die Android Sample-Raten-Konvertierung (SRC) für alle installierten Apps umgeht und die Audiodaten bitgenau an den internen D/A-Wandler weitergibt“, erläutert Carsten Hicking, audioNEXT Geschäftsführer.
HiBy R6 ist der erste tragbare HiFi-Musikplayer, der auf dem Snapdragon 425-Prozessor basiert. 3 GB RAM, 32 GB interner Speicher, Micro-SD-Speichererweiterung und Dual-Band 2.4G/5G WLAN sorgen für eine flüssige Bedienung bei hoher Energieeffizienz. Die Verwendung von je zwei OPA1612 und TPA6120A Chips in Zweikanal-Konfiguration für Tiefpassfilterung und Verstärkung ermöglicht eine hohe Ausgangsleistung von bis zu 300 Milliwatt an 32 Ohm und sehr gute Stabilität. Dies ist die ideale Grundlage für die verlust- und verzögerungsfreie Wiedergabe hochauflösender Audioformate.
Mit einem entsprechenden Smartphone oder Computer verbunden, liefert HiBy R6 den perfekten Musikgenuss auch per Bluetooth. Und wenn der 4000-Milliampere-Stunden-Akku nach über acht bis zwölf Stunden mal leer werden sollte, ist er nach nur 140 Minuten wieder vollständig aufgeladen.
Optisch und haptisch überzeugt HiBy R6 durch ein robustes, handliches und edles Design. Das Gehäuse besteht wahlweise aus Aluminium oder schlagfestem Edelstahl. Der 4,2-Zoll-In-Cell-Touchscreen mit einer Auflösung von 768x1280 sowie die sechs Funktionstasten sind intuitiv und einfach zu bedienen.
Der HiBy R6 kann als USB-DAC entweder an einen Computer oder ein Smartphone angeschlossen oder als „Hi-Fi-Transport“ für weitere Audiosysteme verwendet werden. Der 3,5-mm-LO/Coax-Ausgang verbindet Kopfhörer- oder Lautsprecherverstärker und Aktivlautsprecher.
Der HiBy R6 unterstützt verlustfrei die meisten Hi-Res-Formate, einschließlich FLAC, APE, WMA, WAV, Apple LOSSLESS (ALAC), DSF und DSDIFF. Mit nativer Wiedergabe von DSD 128/256, PCM bis zu 384kHz/32bit und ISO DSD liefert HiBy R6 High Fidelity Audio vom Feinsten. Neben den gängigen Android Streaming Apps wie zum Beispiel Spotify, Tidal, Qobuz oder Deezer nutzen schon weltweit über 500.000 Musikfans auch die hauseigene App „HiBy Music 3.0“.
HiBy R6 ist für 600 Euro in Aluminium oder 700 Euro in Edelstahl über die audioNEXT Fachhandelspartner und online zu beziehen.
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Zurück in die Zukunft oder voran in die Steinzeit? Jörg Wähdel, der Chef und Gründer von BETONart-audio macht das Beste daraus und hat sich bei seinen Lautsprechersystemen für beide Wege entschieden. Die SYNO supreme gibt es erst seit September dieses Jahres, das Basismodell SYNO ist seit zwei Jahren auf dem Markt.
In den achtziger Jahren gab es einen Werbeslogan für Beton: Es kommt darauf an, was man daraus macht. Das gilt auch heute noch. Wähdel nennt den vom ihm entwickelten Werkstoff High-Performance-Gussbeton, bei dem Beton unter anderem auch Carbon beigemischt wird. Das Material hat er über lange Zeit entwickelt und die Fertigungsschritte stetig optimiert, um seinem Ziel, einer livehaftigen Musikwiedergabe, ganz nahe zu kommen. Jörg Wähdel stammt aus einer Architektenfamilie und hat ein Faible für die minimalistische Bauhaus-Architektur, was man seinen Lautsprechern und den Gerätebasen auch ansieht. Der studierte Physiker und Musikliebhaber beschäftigt sich seit den 90-er Jahren mit Lautsprechern. Beton ist für ihn das optimale Material für deren Gehäuse. Während bei Musikinstrumenten das Gehäuse durchaus schwingen darf, soll ein Lautsprechergehäuse idealerweise „tot“ sein und Resonanzen möglichst vollständig eliminieren. BETONart-audio Lautsprecher werden als Monolith in einem Stück gefertigt, um durch das hohe Gewicht und die hohe Steifigkeit die Impulsgenauigkeit zu verbessern sowie ein verfärbungsfreies Musiksignal zu reproduzieren.
Dabei besitzt ein aus diesem High-Performance Gussbeton gefertigtes Gehäuse die dreifache Dichte im Vergleich zu einem MDF-Gehäuse und ist auch deutlich schwerer. Die SYNO supreme ist ein ästhetischer und wirklich schlanker Zwei-Wege-Lautsprecher mit Bassreflexunterstützung im Tieftonbereich und bringt dennoch sage und schreibe 75 Kilogramm auf die Waage. Die Fertigung ist extrem aufwändig, sowohl was handwerkliches Know How, als auch was die zeitliche Dimension betrifft. Im Makers Book, das der sicherlich stolze neue Eigentümer mit den BETONart-audio Lautsprechern überreicht bekommt, ist akribisch mit Datum eine genaue Produktionsbeschreibung dokumentiert. Mein Testexemplar wurde demnach Ende Juni dieses Jahres zur Betonschalung vorbereitet. Drei Tage später wurde es dann mit einem Anteil von 185 Gramm Schwarzpigmenten gegossen – je nach Kundenwunsch sind hier auch andere Farben möglich –, partiell mit Carbon armiert und weitere drei Tage später erfolgreich ausgeschalt. Vier Tage darauf wurde der oval-elliptische Innenausbau eingegossen und nach Mitte Juni erfolgten die Endbearbeitungsschritte am Betongehäuse und der Einbau der Bedämpfung mittels Styrol-Buthadien-Kautschuk und Basotech-Komponenten. Tags darauf wurde das Gehäuse dann hydrophobiert und für die Assemblierung der elektrischen Komponenten finalisiert. Bis dahin sind schon vier Wochen vergangen. Solange dauert es, bis der Beton komplett ausgehärtet ist. Erst danach erfolgt der Einbau der Weiche und das Zusammenführen von Chassis und Weiche sowie zuletzt die abschließende Frequenzgangmessung, die auch im Makers Book dokumentiert ist und einen sehr linearen Verlauf zeigt.
Die BETONart-audio Lautsprecher werden ausschließlich direkt angeboten. Ausgiebige Hörtests sind dabei am Firmensitz in Leimen bei Heidelberg möglich. Gegen eine Kostenpauschale von 280 Euro, die beim Kauf angerechnet wird, können Interessenten auch eine Hörprobe in den eigenen vier Wänden erleben. Entscheidet sich ein Interessent zum Kauf, dann liefert Jörg Wähdel die Lautsprecher, stellt sie optimal auf und passt die Weiche an den Hörraum an. Da insbesondere modern gestaltete Wohnräume alles andere als ideal für den High-End-Genuss konzipiert sind, hat man dies bei der Auslegung der Weiche bereits berücksichtigt. In meinem Wohnraum habe ich vor gut einem Jahr so ziemlich alles für HiFi optimiert und Jörg Wähdel war überrascht, wie perfekt bedämpft der Raum ist. Wähdel sagt, es mache keinen Sinn, Lautsprecher für den Privatgebrauch auf Studiobedingungen zu entwickeln. In Räumen mit viel Nachhall ist seine Standardeinstellung sicher ideal. Bei mir haben wir die Höheneinstellung etwas nach oben angepasst. Grundsätzlich ist bei den SYNO supreme eine Anpassung der Höhen und auch des Mittenbereichs durch steckbare Clarity Caps möglich. Die Weiche ist sehr gut zugänglich und befindet sich auf der rückwärtigen Unterseite im Fußbereich des Gehäuses und ist dennoch räumlich völlig getrennt vom Hauptgehäuse. Zudem ist die freiverdrahtete puristische Sechs-Dezibel-Weiche schwingungsarm auf Buchenholz platziert und wird wie die Gerätefüße unter der Verwendung des Spezialgummis Sorbothane gelagert. Vor jedem Chassis werden nur jeweils eine Spule respektive ein Kondensator vorgeschaltet. Für die SYNO supreme kommen nur die hochwertigsten Mundorf-Komponenten wie die Supreme Silber-Gold Kondensatoren und CFC-Kupferfolien-Spulen sowie die bereits erwähnten Clarity Caps zum Einsatz, um die höchstmögliche Phasentreue und Phasenkohärenz zu erreichen.
Die Innenverkabelung erfolgt mit SUPRA RONDO während die bei HiFi-Liebhabern bestens beleumdeten WBT Nextgen als Bi-Wiring Terminals für den optimalen Signaltransport zur Verfügung stehen. Jörg Wähdel verspricht sich hier eine verbesserte Räumlichkeit und eine transparentere Wiedergabe feinster Nuancen. Bei der Auswahl der Chassis hat er sich bei diesem Modell für Wavecor-Komponenten entschieden. Für die Hochtonwiedergabe kommt hier ein 30-Millimeter-Kalottenhochtöner mit Gewebemembran und Waveguide zum Einsatz, der ab einer Frequenz von 1840 Hertz angekoppelt wird.
Die Trennfrequenz muss möglichst tief liegen, um ein perfektes Abstrahlverhalten nach D´Appolito zu erhalten. Um dies realisieren zu können, muss der Hochtöner eine tiefe Resonanzfrequenz und eine möglichst große Membranfläche besitzen. Der 30-Millimeter-Wavecor-Hochtöner mit seiner von Dr. Müller entwickelten Seiden-Kalotte soll alle diese Eigenschaften vereinen, sehr fein bis weit über 20 Kilohertz auflösen und bedingt durch eine extrem tiefe Resonanzfrequenz von 420 Hertz ein einzigartiges Klirrverhalten auch bei hohen Pegeln aufweisen. Die Konstruktion des Hochtöners mit Waveguide soll die Phasenlage und die Ankopplung der Tief-/Mitteltöner in puncto Abstrahlverhalten verbessern.
Unterhalb der Trennfrequenz arbeiten zwei Tief-Mitteltöner aus einer Sonderserie von Wavecor, die in einer D’Appolito Anordnung symmetrisch ober- und unterhalb des Hochtöners platziert sind. Der Anrieb erfolgt dabei parallel, um Phasenverschiebungen und Interferenzen zu minimieren und die räumliche Abbildung weiter zu verbessern. Die 15-Zentimeter-Tief-/Mitteltöner mit Glasfaser/Papier-Membranen und Aluminiumgusskorb sollen wegen des Phaseplugs im Abstrahlverhalten perfekt mit dem Hochtöner harmonieren. Sie ermöglichen eine schmale Schallwand von nur 17,5 Zentimeter, was für eine räumliche, vom Lautsprecher gelöste Wiedergabe optimal sein soll. Zudem sind sie mit der Balance-Drive-Technologie ausgerüstet. Das bedeutet, dass durch eine spezielle Formgebung des Polkerns das Magnetfeld weit über den Luftspalt hinaus in beide Richtungen symmetrisch bleibt. Damit lassen sich Verzerrungen auch bei größeren Membranhüben verhindern.
Auf meine Frage, warum er die von ihm eingesetzten Chassis nicht selbst entwickelt oder zumindest modifiziert, stellt mir Jörg Wähdel eine Gegenfrage: Wenn Sie die Aufgabe hätten, ein Formel 1 Auto zu bauen und könnten den kompletten Antriebsstrang von Mercedes oder Ferrari bekommen, würden Sie dann noch ernsthaft versuchen hier bessere Komponenten zu entwickeln? Er konzentriert sich hier lieber auf das perfekte Zusammenspiel der Komponenten. Dazu hat er beim Modell SYNO supreme auch den Innenraum des Gehäuses im Vergleich zur normalen SYNO deutlich optimiert. Zur Vermeidung von Reflexionen und stehenden Wellen gestaltete er einen oval-elliptischen 3D-Innenraum mit wechselnden Wandstärken zwischen zwei bis fünf Zentimeter, die das Gehäuse zudem noch deutlich schwerer und steifer machen. Die SYNO supreme legt vor allem deshalb gegenüber dem Basismodell um satte 15 Kilogramm zu.
Trotz des relativ hohen Gewichts war es ohne fremde Hilfe mit einer Sackkarre überhaupt kein Problem, die BETONart-Audio Lautsprecher in meinem Hörraum zu bekommen. Jörg Wähdel ist ein Perfektionist durch und durch. Er sagt selbstkritisch schmunzelnd über sich, dass das wohl an seinem Sternkreiszeichen Jungfrau liege. Die Konstruktion der Verpackung ist einfach und zudem genial. Man kann sie nach vorne wegziehen, da sie hinten und unten offen ist. Das geht natürlich nur deshalb, weil eine persönliche Anlieferung erfolgt. Kurz vor den Hörtests hatte ich gerade wie mein Kollege Dirk Sommer zum Feintuning das neue AHP Klangmodul IV G in meinen Sicherungskasten einbauen lassen, was den Klang der SYNO supreme sicher weiter positiv beeinflusste.
Da ich eine Woche zuvor ein Livekonzert von Till Brönner und Dieter Ilg genießen durfte, spielte ich als erstes „Scream & Shout“ aus deren aktuellem Album Nightfall. Auffällig war die sehr offene Wiedergabe der Trompete, die der Virtuosität von Till Brönner voll gerecht wurde und das griffige Kontrabassspiel von Dieter Ilg. Aus demselben Album gibt es das Stück „The Fifth Of Beethoven“, das der SYNO supreme strahlende Trompetenklänge bis in die höchsten Lagen entlockte und auch feinste Anblasgeräusche deutlich machte. Aber auch die sehr gut durchhörbare und sonore Wiedergabe des Kontrabasses sowie eine ansatzlose Dynamik begeisterten mich.
Beim Wechsel des Genres von Jazz zu Klassik stieß ich auf Antonio Vivaldi und die Opernsängerin Cecilia Bartoli. Die Arie „Solo Quella Guancia“ aus La Verita In Cimento kannte ich gut und musste unweigerlich schmunzeln. Sollte La Verita In Cimento etwa heißen: Die Wahrheit über Zement? Tatsächlich heißt es übersetzt: Die Wahrheit auf dem Prüfstand. Die Prüfung der BETONart-audio SYNO supreme bestand sie mit einer feinziselierten Wiedergabe von Bartolis Stimme bis in höchste Gefilde jedenfalls sehr erfolgreich.
Eine weitere Frauenstimme, die ich sehr schätze, ist die von Keri Noble. Bei „Last Warning“ geht es aber vor allem um einen Test des Mitteltonbereichs. Hier gibt es ein paar kritische Passagen, die besonders Verfärbungen im genannten Bereich aufdecken. Die SYNO supreme kann gerade im Mittenbereich besonders klar punkten: Man hängt förmlich an den Lippen der Sängerin. Die Stimme ist klar ortbar und wird herrlich musikalisch wiedergegeben. Die oft zitierte Gänsehaut wird hier real.
Schwierig in der Wiedergabe ist „My old Flame“ von Phil Woods aus dem Album Birds Of A Fever. Bei mittelmäßigen Schallwandlern klingt es dann schnell nervig, vor allem bei höheren Lautstärken. Ganz anders die BETONart-audio SYNO supreme, die das strahlende Saxophon von Phil Woods klanglich geradezu zelebrierte: völlig losgelöst und dynamisch und dennoch ohne jegliche Schärfe im Hochtonbereich. Dabei waren Becken gut durchhörbar und einzelne Instrumente klar aufgeräumt und gut ortbar. Gegen Ende des Stücks gibt es eine ungemein dynamische Passage. Hier schien die SYNO supreme beinahe zu explodieren, ohne die Übersicht zu verlieren. Ich hörte mir das mehrmals mit immer höherer Lautstärke an und genoss die mächtigen Paukenschläge, die in Anbetracht der Größe der Tieftöner erstaunlich druckvoll am Ohr ankamen.
Weniger grobdynamische Eigenschaften, sondern eher viel Feingefühl ist bei Jazz at the Pawnshop gefragt. Diesen audiophilen Klassiker hat Qobuz in einer 24-Bit-88,2-Kilohertz-Version mit dem Namen Jazz at the Pawnshop 30th Anniverversary neu im Programm. Die legendäre Aufnahme des „Limehouse Blues“ erweckt die SYNO supreme auf faszinierende Weise zu neuem Leben. Selten habe ich die Passage mit dem perlenden Vibraphon so schön und prägnant ausklingen hören. Generell spielt die SYNO supreme sehr lebendig auf, die Musik atmet mit ihr und macht einfach Spaß.
Als Jörg Wähdel seine Lautsprecher bei mir zu Hause wieder abholt, hören wir zusammen noch zwei Stücke. Bei Bert Kaempferts „Bye Bye Blues“ erstaunt, mit welcher Verve diese ältere Aufnahme wiedergegeben wird, wie knochentrocken der Bass rüberkommt und kein bischen nachschwingt, während die Bläser in einer überaus stimmigen Weise erstrahlen. Jörg Wähdel macht mich noch sehr neugierig als er erwähnt, dass er die SYNO auch schon öfter zusammen mit seinem aktiven 54 Zentimeter Bass verkauft hat. Den solle ich mir doch unbedingt einmal bei ihm zu Hause anhören. Kurz vor Weihnachten habe ich nun endlich schon einen guten Vorsatz fürs neue Jahr.
Die Auswahl des letzten Musikstückes überlasse ich ihm. Er wählt Ana Brun mit „Stay“ aus dem Album Leave Me Breathless. Die Wiedergabe ihrer wunderschönen, klaren Stimme mit der SYNO supreme macht einen tatsächlich sprachlos. Aber auch wenn Ana Brun förmlich bettelt und Stay With Me haucht, muss ich mich von der SYNO supreme verabschieden, so schwer es auch fällt. Das Gesamtkonzept hat mich voll überzeugt. Die SYNO supreme ist ein ungemein ausgewogener Lautsprecher, bei dem sich kein Frequenzbereich in den Vordergrund spielt – auch wenn ich den für die Wiedergabe des musikalischen Flusses überaus wichtigen Mittenbereich als ihre größte Stärke sehe. Oftmals klingen Lautsprecher mit einem sehr linearen Frequenzgang zwar neutral, aber auch langweilig. Von Langeweile kann bei diesem BETONart-audio Lautsprecher aber keine Rede sein – ganz im Gegenteil sind Dynamik, aber auch subtile Feindynamik weitere Stärken. Zudem erwirbt der Käufer der BETONart-audio Lautsprecher echte Unikate. Im Zeitalter industrieller Massenfertigung und der Digitalisierung erlangen gerade individualisierte Manufakturobjekte eine neue Bedeutung.
Gehört mit
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Plattenspieler | Le Tallec Stad S |
Tonarme | Clearaudio Souther, Eminent 1 |
Tonabnehmer | Van den Hul Grashopper |
Musikserver | Aurender N100 |
D/A Wandler | MYTEK Brooklyn DAC+ mit Keces 8 Netzteil, Audiobyte Hydra Z USB Bridge und Hydra ZPM Netzteil |
Vorverstärker | Grandinote Genesi |
Endstufen | Grandinote Demone Monos |
Kabel | Audioquest, HABST, Swiss Cables, Sun Wire Reference |
Zubehör | Ictra design Rack PROTO und Endstufenbasen, Sun Leiste, AHP Klangmodul IV G |
Raumakustik | Sonitus Leviter Absorber, Creation Baumann Deltacoustic Vorhangstoff, Deckensegel Ova Selecta Grande, Renz VPR 1 Verbundplattenresonatoren, Basotect Schaumstoffplatten, Vogl Akustikdesignplatten mit Streulochung |
Herstellerangaben
BETONart-audio SYNO supreme
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Material | High-Performance-Gussbeton in verschiedenen Farben |
Nennbelastbarkeit | 100 Watt |
Empfindlichkeit (2,82V) | 91 dB/1Watt |
Impedanz | 4 Ohm (linearisiert – auch für Röhrenverstärker geeignet) |
Übertragungsbereich | 44–25.000 Hz (- 3 dB) |
Übergangsfrequenz | 1840 Hz |
Maße (HxBxT) | 112 x 17 x 30 cm |
Gewicht | 75 kg/Stück |
Paarpreis | 10.830 Euro (inklusive Anlieferung und Anpassung der Weiche auf die Räumlichkeiten) |
Hersteller/Vertrieb
BETONart-audio
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Anschrift | Dipl. Phys. Jörg Wähdel Steige 2 69181 Leimen |
Telefon | +49 6224 994741 |
Mobil | +49 151 42427127 |
kontakt@betonart-audio.de | |
Web | www.betonart-audio.de |