High End 2019 – Messerundgang mit Peter Banholzer – Teil 1
17.05.2019 // Peter Banholzer
Viele Hersteller nutzen die High End, um Weltneuheiten vorzustellen. Bei vielen Vorführungen war ich dabei und wurde nicht enttäuscht. Exklusive Komponenten haben mich schon immer fasziniert. Umso mehr war ich überrascht, wie die von Hifistatement präsentierte Anlage unter 5.000 Euro im Rahmen der Sounds Clever Initiative klang.
Nicht umsonst heißt es, wer nicht hören will, muss zahlen. Klar ist aber auch, dass man um das letzte aus einer Anlage heraus zu kitzeln, den Geldbeutel leider doch weit öffnen muss. Bei vielen besonders hochpreisigen Produkten sprechen die Hersteller ganz offen darüber, dass das meiste davon nach Fernost und Asien exportiert wird. Der Markt für High End Komponenten im hohen sechsstelligen Bereich ist in Deutschland doch überschaubar. Gott sei Dank gab es aber auch eine Vielzahl preisgünstiger, pfiffiger Produkte auf der Messe, die ich hier auch gerne vorstelle. Begleiten Sie mich auf einen Spaziergang durch die High End.
Dynaudio überraschte mit einer Live Band, die in das Projekt „Unheard“ eingebunden ist. Es bietet jungen Musikern durch mobile Dynaudio-Studio-Container die Chance auf eine Karriere im Musikgeschäft
In der Life-Vorführung spielten Lautsprecher der Confidence-Serie und Moon Elektronik, die Dynaudio seit kurzem im Vertrieb hat.
Bei der Evoke 30, die erst kürzlich bei Hifistatement erfolgreich getestet wurde, kommt exklusive Technik von Dynaudio zum Einsatz. So besteht der Air-Flow Magnet beim Hochtöner Cerotar aus einer Neuentwicklung aus Strontiumcarbonat-Ferrit / Keramik
Das Topmodell aus der Dynaudio Confidence Serie ist die Confidence 60, das neue Flaggschiff der dänischen Edelmarke. Sämtliche Chassis dieses Ausnahmelautsprechers sind Neuentwicklungen. Zum Paarpreis von 40.000 Euro steht dieser Lautsprechertraum bei Ihnen zu Hause
Back to the roots heißt es bei Transrotor, denn das erste erfolgreiche Modell der Nobelmarke hatte ebenfalls eine Acrylhaube. Ein neues stylisches Modell kommt demnächst auf den Markt und wird preislich in der Region zwischen 3.500 – 5.000 Euro liegen
Hier sieht man das Lager des neuen Transrotor Modells
Dasselbe Modell, dessen Name noch nicht feststeht, gibt es auch in schwarz
Die meisten Exemplare des Transrotor Artus werden nach Asien verkauft. Firmenchef Jochen Räke verriet mir, dass er für die Herstellung dieses ab 128.000 Euro erhältlichen Laufwerks rund 400 Kilogramm Messing verarbeitet
Eine Weltpremiere gab es bei TAD: Neben dem neuen Lautsprecher TAD E1 TX musizierten die Vorstufe D1000MK2 mit integriertem DAC und SACD Laufwerk zusammen mit den Endstufen M1000. Die exzellente Vorführung war stets gut besucht und vermittelte genau das, was sehr anspruchsvolle Audiophile erwarten
Die formschöne TAD E1 TX bewies, dass der Slogan WohlTAD für die Ohren seine volle Berechtigung hat. Die Bassreflex 3-Wege-Box mit Bi-Directional-Aero-Dynamic-Slot soll einen besonders natürlichen und facettenreichen Bass ermöglichen. Neben einem 2,5-Zentimeter-Beryllium-Hochtöner und dem 9-Zentimeter-Magnesium-Mitteltöner kommen im Bassbereich zwei 16-Zentimeter-MACS-Treiber zum Einsatz. Kostenpunkt: 25.000 Euro für das Paar
Detailansicht der neuen TAD D1000MK2 Vorstufe mit SACD/CD Player der neuesten Generation und einem DAC, der PCM Audio Daten bis 384 Kilohertzund DSD bis zu 5.6 Megahertz verarbeitet
Chord feierte 30-jähriges Firmenjubiläum und zugleich die Weltpremiere der Endstufen Ultimate 2 und 3. Hier die 750 Watt leistende und 86 Kilogramm schwere ULTIMA 2. Bei großem Presseandrang war die Stimmung ausgelassen
Nach dem Pressetrubel entspannt sich CEO John Franks und zeigt die ULTIMA 2, welche die SPM 6000 MKII zukünftig ersetzt. Bei der ULTIMA-Topologie handelt es sich um ein hochmodernes Verstärkerdesign und die neueste Schaltungsentwicklung von John Franks. ULTIMA soll die derzeit beste Technologie für ultraschnelle Verstärker auf dem Markt sein
Eine weitere Weltpremiere zeigte Chord mit dem kompakten Phonoverstärker Huei. Das ab dem Spätsommer erhältliche Gerät bietet neben unsymmetrischen und symmetrischen Ausgängen auch eine separate Stromversorgung
Bei Göbel High End beeindruckte die brandneue Divin Noblesse, die ihren Namen alle Ehre machte und für 195.000 Euro auch ihre Sinne betört. Zweifellos eine der besten Vorführungen auf der Highend
Vorgeführt wurden die Göbel-Lautsprecher mit feinstem Equipment. Hier die schwedischen Engström ERIC-Röhren-Monoblöcke mit Firmengründer Timo Engström, die ihr Konto allerdings mit knapp 143.000 Euro belasten
Diamonds are a girls best friend, aber Carolin Göbel schmückt auch das Ausnahmekabel Göbel Lacorde Statement für 4.500 Euro, das sie stolz präsentiert
Als erstes Modell einer brandneuen Serie von insgesamt drei Lautsprechern überzeugte die Kawero! Furioso, die zu einem Paarpreis von 12.000 Euro erhältlich ist
Ein weiteres Messehighlight gab es ebenso bei Kawero!. Das exzellent klingende Referenzmodell Grande schlägt mit exakt 222.222,22 Euro zu Buche wie mir Chefentwickler Rainer Weber verriet. Er deutete an, dass er bei den beiden Stellen hinter dem Komma beim Preis durchaus Verhandlungsspielraum sieht. Die Kawero! Grande wiegen 285 Kilogramm und haben einen hohen Wirkungsgrad von 96 Dezibel
Wie immer beeindruckend ist die Fertigungsqualität bei Kawero!. Das Oberteil des zweiteiligen Gehäuses ist mit echtem Kupfer verkleidet, das Unterteil des Gehäuses besteht aus funiertem Panzerholz
Ganz neu ist die Melco Intelligent Music Library, bei deren Entwicklung die Firmen SongKong und MinimServer involviert sind. Diese leistungsstarke Musiksuch- und Matadatensoftware ist für alle digitalen Melco-Musikbibliotheken verfügbar, einschließlich der neuen Kompakt-Chassis-Modelle N10 und N100, und wird auch als Firmware-Update für bestehende Melco-Benutzer verfügbar sein
Das sind die Köpfe hinter der neuen Melco Intelligent Music Library (von links nach rechts): Paul Taylor von SongKong, Simon Nash von Minim Server und Alan Ainslie von Melco. Rechts daneben Dirk Sommer und Dr. Roland Dietl von Hifistatement
Der beliebte Melco N10 Netzwerkstreamer mit UpNP-Netzwerkserver ist jetzt auch in schwarz erhältlich und kostet mit dem separatem Linearnetzteil 7.495 Euro
Ideal für Einsteiger in die Melco Technologie ist der N100 Netzwerkstreamer über USB für 1.995 Euro
WOD Audio zeigte sowohl High-End-Träume als auch pfiffige preisgünstige Komponenten. Die großartigen Cessaro Alpha II Lautsprecher kosten 75.000 Euro und wurden von Ypsilon Endstufen zur Höchstleistung getrieben
Der Ares von Thrax ist ein neues modulares audiophiles Vollverstärkermusiksystem, das ab 10.000 Euro erhältlich ist. Das Gewicht von 20 KIlogramm sieht man dem formschönen Gehäuse nicht an. Dahinter verbirgt sich geballte Technik, so dass zum Musikhören nur noch Lautsprecher benötigt werden
Teil der WOD Vorführanlage sind stets die Laufwerke von Bergmann. Hier das neue Einstiegsmodell Magne mit luftgelagertem Laufwerk und luftunterstütztem Tangentialtonarm, das sowohl in weiß als auch in schwarz erhältlich ist
Die Power Station von ifi ist eine ganz neue aktive Netzleiste, die den auch separat erhältlichen ifi ACiPurifier bereits integriert hat, ein Netzfilter der Polaritäts-und Erdungsfehler anzeigt
Hier ist der integrierte ifi-ACiPurifier gut zu sehen. Die Netzleiste soll deutlich unter 500 Euro kosten und gehört damit zu den Schnäppchen im Bereich von aktiven Netzleisten. Der integrierte ifi-ACiPurifier ist auch separat für 119 Euro erhältlich
Der Stromaufbereiter Niagara aus der 5000er Serie von audioquest ist mittlerweile bei vier Hifistatement Redakteuren im Einsatz – mehr muss man zur Qualität wohl nicht sagen…
Garth Powell, der Audioquest-Entwickler der Niagara-Serie und der neuen Netzkabel hielt auf der Highend einen gutbesuchten Vortrag zu seinen revolutionären Produkten
Eines der neuen Audioquest-Lautsprecherkabel, das Thunderbird Zero. Mit der ZERO-Technologie hat AudioQuest ein Kabel ohne typische Impedanz entwickelt. Das gesamte Signal wird praktisch völlig unbeeinflußt, ohne Kompression und Verzerrung, weitergegeben. Ein zwei Meter langes Kabel ist ab 4.199 Euro erhältlich
Das Audioquest Thunderbird Zero im Detail in der Bi-Wiring Ausführung
Karl-Heinz Fink von FinkTeam sorgte mit dem Lautsprecher Borg bereits im letzten Jahr für Furore auf der Highend. Entwickler Norbert Theisges kann zurecht stolz sein auf diesen überaus musikalischen Lautsprecher. Feinste Komponenten wie ein eigens für FinkTeam hergestellter Air Motion Transformer von Mundorf sorgen für ein sehr dynamisches Klangbild
Der FinkTeam Borg Lautsprecher ist in vielen Farben erhältlich
Dan D’Agostino stellte Master Audio Systems vor, sein neues Referenzsystem
Die Rentless Monoblöcke des Referenzsystems sind eine echte Augenweide und bieten viele Superlative wie ein 5,5-Kilowatt-Netzteil, eine Leistung von 1.500 Watt an acht Ohm und einen Ausgangsstrom bis 400 Ampere. Nicht weniger als 258 Kilogramm wiegt einer dieser Monoblöcke
McIntosh überrascht mit dem Next-Generation-Wireless-Lautsprechersystem RS200, das alles beinhaltet, um Musiktitel aus der Cloud oder von Handheld-Geräten zu streamen, aber auch auf dem PC-gespeicherte oder aus analogen Quellen stammende Musik abzuspielen. Kostenpunkt: 3.780 Euro
Mit dem AURORA bietet ifi für nur 1.300 Euro ein All in One System, das Benutzerfreundlichkeit, hochwertigen Klang und Lifestyle in sich vereint. Das formschöne Gehäuse aus Bambus und Aluminium beherbergt einen Verstärker im Hybrid-Design, der nicht weniger als 8 integrierte Lautsprecher versorgt und HiRes-Audio bis 32 bit/192 Kilohertz offeriert
Die BOTW-Sbooster-Netzteile verbessern den Klang vieler Komponenten, wie beispielsweise DACs. Mit dem Modell BOTW Eco gibt es seit kurzem eine verbesserte MKII Version für 329 Euro, die Hifistatement ja bereits getestet hat.
WBT geht bei der Oberflächentechnik völlig neue Wege und setzt auf eine PVD-Plasma-Fertigung, um klangliche Vorteile und einen echten Qualitätssprung zu erzielen. Diese neue Nanotechnologie löst die konventionelle Galvanotechnik ab und schafft eine kristallin geordnete Struktur
Der Einsatz der Plasma-Technik, die man auch als den vierten Aggregatzustand bezeichnet, ist in der Halbleiter- und Flat-Panel-Fertigung etabliert, aber eine eigene Fertigungsstraße für Audio-Steckverbinder wie bei WBT ist ein absolutes Novum
Neben dem bekannten Goldring Tonabnehmersystem Elite, das 700 Euro kostet, zeigte der englische Hersteller das neue Top Modell Ethos (links im Bild). Dieses Moving-Coil-System hat ein Gehäuse aus Flugzeugaluminium. Durch den Linienkontakt-Diamantschliff besteht ein großer Kontaktbereich mit der Rillenwand. Kostenpunkt: 1.100 Euro
Heute steht zuerst ein Ausflug auf die Hifideluxe an, danach berichte ich über meine Highlights in der Halle 4 der HIGH END. Dort konnte man die ganze Bandbreite unserer Branche erleben, von audiophil grenzwertig, dafür aber optisch ein Hingucker, bis zu kostspieligem Nobelhifi. Und Dirk Sommer beschreibt den neuen Plattenspieler von Wilson Benesch. An meinen ersten Bericht über das Atrium 4.2 auf der HIGH END schließt sich die Hifideluxe im Schwabinger Marriott Hotel nahtlos an:…
Wie üblich nehme ich Sie ohne weitere Umschweife mit auf den zweiten Teil meines Messerundgangs. Die zu Beginn des ersten Teils gestellte Frage ist zum Messeende beantwortet worden. Alle Hersteller waren in der Pandemiezeit unglaublich produktiv. Bei so vielen Neuheiten haben wir selbst mit drei Redakteuren das ein oder andere übersehen. Im Vertriebsraum von WOD treffe ich praktischerweise wie alljährlich auch gleich auf Johnnie Bergmann und seine Plattenspieler. Dieses Jahr hat er den Plattenspieler Galder…
So hätte ich vielleicht besser nicht beginnen sollen. Der erste der vier Tage auf der HIGH END gestaltete sich als ein Erlebnis mit Gegensätzen. Für den Donnerstag hatte ich mir das obere Atrium 4.2 vorgenommen, einen sehr umfangreichen Bereich, wo sich viele klangvolle Namen präsentierten und Menschen, auf die zu treffen ich mich freute. Genau dies war der Grund, weshalb ich gleich hier startete. Was ich jedoch nicht bedacht hatte: Hier zeigten sehr viele Aussteller…
25.05.2022
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