Für das Team von Hifistatement war auch in diesem Jahr der Rundgang keine Routine, da wir wieder auf der Suche nach für uns und unsere Leser interessantem Neuen waren. Zudem präsentierten wir in Halle 1 eine klanglich optimierte Anlage für 5000 Euro und waren gespannt, wie die Besucher diese kommentieren würden.
Überhaupt bot die High End 2019, so mein persönlicher Eindruck, ein besonderes, dynamischeres Flair. Das begann bereits mit der Pressekonferenz, die wie stets am ersten Messetag, der in diesem Jahr ausnahmsweise kein Feiertag war, gleich morgens stattfand. In den vergangenen Jahren habe ich die Teilnahme daran als Pflichtübung absolviert. Mit ähnlicher Erwartung ging auch diesmal dorthin und erlebte eine Dynamik, die die bedeutendste Hifi-Messe der Welt über alle vier Tage bestimmte. Der neue Vorstand und Stefan Dreischärf als Geschäftsführer der High End Society Service GmbH präsentierten sich und die zu vermittelnden Informationen mit Elan und kurzweilig. Anschließend folgte man gerne dem Vortrag von Dynaudio: Er stellte die Unheard-Initiative vor, die jungen, unbekannten Musikern weltweit im mobilen Dynaudio Aufnahme- und Studio-Containern den Einstieg in das Musik-Geschäft ermöglicht. Dies fand auch mit mehreren Aufnahme-Sessions auf der High End statt, und so konnten die Besucher der Messe im Freigelände zwischen Halle drei und vier miterleben, wie in einem Container die Künstler musizierten und in dem anderen der preisgekrönte Produzent und Tonmeister Ashley Shepherd am Mischpult agierte. Die Künstler behalten bei Unheard sämtliche Rechte an ihrer Musik. Das Streaming-Portal Qobuz ist ebenfalls in Dynaudio Unheard involviert und verbreitet die Performance der Künstler im Netz.
Das besondere Highlight der Pressekonferenz war der Auftritt des diesjährigen High-End-Markenbotschafters Steven Wilson, der nicht nur als stilprägender Musiker, sondern auch durch audiophile Remixes bekannter Alben namhafter Bands wie King Crimson, Jethro Tull oder Chicago in der Musikszene einer der gefragtesten Macher ist. Steven Wilson beantwortete die vielen Fragen sehr genau und auch persönlich und gab uns so ein Bild von seinen privaten und professionellen musikalischen Vorstellungen. Nach der Pressekonferenz war Steven Wilson dann auch für alle Messebesucher da und signierte auf Wunsch mitgebrachte Schallplatten oder CDs.
Das neue High-End-Veranstalter-Team hatte sich viel einfallen lassen, um diese Messe zusätzlich zu ihrer Eigendynamik zu beleben. So öffneten sie am ersten Messetag für die Fachbesucher zwei Stunden länger, was natürlich viel mehr Gespräche und Hörerfahrungen ermöglichte. Am Sonntag kostete die Eintrittskarte nur fünf Euro, was viele junge Leute und Familien auf die High End lockte. Das hob die Stimmung auch bei den Ausstellern, zu denen Hifistatement in besonderer Weise gehörte. Denn nur zwei Hifi-Magazine, nämlich Low Beats und Hifistatement und dazu eine Vielzahl von Ausstellern waren der Einladung des Veranstalters gefolgt, unter der Überschrift „Sounds Clever“ eine Hifi-Anlage zusammenzustellen und auch vorzuführen, die maximal 5000 Euro kosten durfte. Die Informationen über diese Hifistatement-Anlage finden Sie hier. Wir haben uns auch bemüht, eine Playlist zusammenzustellen, die alle musikalischen Genres berücksichtigt. Folgende Titel haben wir gespielt:
Uns hat die Teilnahme an Sound Clever viel Spaß gemacht, weil wir uns als Fachmagazin musikalisch nachvollziehbar präsentieren konnten. Ist doch klar, dass wir uns über die vielen Komplimente bezüglich des Klanges unserer Anlage riesig gefreut haben. Hier einige Fotos von Hifistatement „Sounds Clever“:
Es gab darüber hinaus eine Vielzahl von Sonderthemen, technischen Vorträgen und musikalischer Events auf dieser High End. So wurden die Musik-Produzentin Eva Mair-Holmes und der Musiker und Grafiker Klaus Voormann mit dem „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ geehrt. Klaus Voormann hat seit den sechziger Jahren mit einer Vielzahl berühmter Musiker aufgenommen. Die meisten von uns kennen ihn als prägenden Part bei Manfred Mann und als grafischen Gestalter des Beatles-Album Revolver. Auch er stand dem Publikum für Autogramme zur Verfügung. Nur für ausgesuchte Journalisten gab es eine Videokonferenz mit Jennifer Warnes und ihrem Bassisten und Produzenten Roscoe Beck. Das Thema war neben den vielen Highlights ihrer Karriere das neue Album „Another Time, Another Place“. Länger als eine Stunde erzählten die beiden Musiker vieles aus ihrem musikalischen Leben.
Hier einige Bilder von der Pressekonferenz mit Steven Wilson und seiner Autogrammstunde, Dynaudio Unheard und Jennifer Warnes: