Einer CD-Player/Streamer-Kombination den Namen Dream Player zu geben, zeugt nicht gerade von Minderwertigkeitskomplexen. Aber warum sollte man die haben, wenn man zum Beispiel entscheidend an der Entwicklung der SACD beteiligt war? Andreas Kochs MPS-8 rechnet vor der Wandlung selbst die Signale von CDs auf DSD2048(!) respektive 90 Megahertz hoch.
Auch wenn dies den meisten Hifi-Freunden bekannt sein dürfte: Der gebürtige Schweizer Andreas Koch ist Gründer und Chef von Playback Designs und unter anderem durch die Konzeption des Ein-Bit-Aufnahme-Systems Sonoma maßgeblich an der Entwicklung der DSD-Technik beteiligt. Mit seiner jetzigen Firma wendete er sich – wie der Name schon sagt – der Wiedergabe-Seite und damit dem High-End-Markt zu, was aber nicht heißt, dass Playback Designs keinen Analog/Digital-Wandler im Programm hätte. Der Pinot aus der Sonoma-Linie ist einer der ganz raren ADCs, die Analoges auch in DSD256 umsetzen können. Aber das sollte für hifistatement-Leser ja nichts neues mehr sein, nachdem wir Ihnen mit dem Pinot produzierte DSD-Files in 2,8, 5,6 und 11,3 Megahertz zum kostenlosen Download angeboten haben. Playback Designs' neueste Produktlinie ist die Dream Series, die den D/A-Wandler MPD-8, den Transport MPT-8 und den Player MPS-8 umfasst, für den optional auch noch ein Streaming-Modul angeboten wird. Dabei ist der Player aber keine einfache Kombination aus DAC und Transport: Die Technik der beiden Einzelkomponenten wäre schon aus Platzgründen nicht in einem Gehäuse unterzubringen.
Ich sollte noch nachtragen, dass Andreas Koch die Komponenten selbstverständlich nicht komplett allein entwickelt: Er kümmert sich um sein Spezialgebiet, die Konzeption und Programmierung der Algorithmen, die die verwendeten Field Programmable Gate Arrays oder FPGAs erst zu Wandlern und Filtern machen. Für die analogen Schaltungen ist der Diplom-Ingenieur Bert Gerlach zuständig, dessen in Lindlar beheimatete Firma Finitus High-End Electronics auch den Service für Playback-Designs-Geräte übernimmt. Er war es auch, der mir einige Fakten zum MPS-8 mitgeteilt hat: Für die Wandlung kommt nicht wie in den meisten D/A-Wandlern ein Chipsatz zum Einsatz. Die Aufgabe übernehmen wie etwa auch bei den Wandlern von Chord Electronics FPGAs, programmierbare ICs mit hoher Rechenleistung. Allerdings hat Andereas Koch keine PCM-, sondern DSD-Wandler programmiert. Vor der Wandlung werden alle Signale, also auch solche von CD und hochaufgelösten PCM-Dateien auf das 32-fache der üblichen DSD-Abtastrate hochgerechnet. Das sind knapp 90 Megahertz. Die Auflösung des Prozesses gibt Bert Gerlach mit 72 Bit an. Die Vorteile der enormen Datenmengen liegen darin, dass dabei sehr „sanfte“ Noise-Shaper und Filter eingesetzt werden können – und die werden üblicherweise als „angenehmer“, weniger technisch klingend empfunden. Playback Designs verwendet „Adaptive Apodizing Filter“, die eine selbstanpassende, variable Transientenrekonstruktion ermöglichen sollen. Selbstverständlich handelt es sich bei den Algorithmen für diese Filter und den Wandler um exklusives, firmeneigenes Know-How.
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