JIB Germanys Kabelserie Boaacoustic ist in der Redaktion für hervorragende Verarbeitung und höchste Klangqualität inzwischen bestens bekannt und beliebt. Umso mehr freut es mich, ein Set bestehend aus einem Cinch- und einem Lautsprecherkabel aus der Kupfer Serie zu testen.

Ich würde mich als Mensch mit einer ausgesprochenen Kabelliebe bezeichnen. Dies hat seinen Ursprung allerdings eher in meinem hauptberuflichen Kontext. Nach einer erfolgreichen Theatervorstellung oder einem gelungenen Konzert in Ruhe das auf der Bühne entstandene Kabelchaos zu beseitigen und jedes Kabel sauber aufzuschießen, hat einen meditativen Charakter. Für mich ein schönes Ritual, um nach dem Stress des Tages wieder etwas zu entspannen. Außerdem läuft ohne ordentlich zusammengelegte und -geklettete Kabel wirklich gar nichts. Jeder, der mal eben schnell ein Kabel aus einem nicht sauber sortierten und gewickelten Haufen ziehen möchte, weiß wovon ich rede – Kabelsalat par excellence. Nebenbei bemerkt ist mir relativ egal, ob es nun Kabel oder Leitungen heißt. Wie dem auch sei, in der Bühnenwelt der elektrische-Energie-transportierenden Verbindungen geht es in erster Linie darum, dass die Kabel robust, langlebig und vor allem überhaupt erst mal in ausreichender Anzahl vorhanden sind. Es gibt ein paar große Marken, die jedem in der Branche bekannt sind und quasi als anerkannter Standard gelten. Die Qualität des Leitermaterials ist weniger bedeutend, das Aussehen für den Bühnenalltag möglichst un- oder auffällig gestaltet, und in vielen Fällen wird sogar selbst auf passende Längen konfektioniert, so entscheidet das eigene Lötkönnen über die Haltbarkeit und Fertigungsqualität. Die Frage nach Kabelklang gibt es nicht. Kein Kabel klingt vordergründig schlecht, außer es ist kaputt. Im Bühnenalltag gibt es viel wichtigere Faktoren, die das Ergebnis beeinflussen, wie beispielsweise die Auswahl und Positionierung der Mikrofone oder die Erfahrung und das Können des Tontechnikers im Umgang mit Equalizern, Kompressoren, Effektgeräten und dergleichen.

Sowohl das Palladium als auch das Neutron sind extrem solide und hochwertig verarbeitet
Sowohl das Palladium als auch das Neutron sind extrem solide und hochwertig verarbeitet

In der HiFi-Welt sieht das allerdings etwas anders aus. Man kann sich viel mehr Zeit nehmen, testen, vergleichen und mit verschiedensten Kabelkombinationen experimentieren. Es geht nicht darum, überhaupt ein Kabel in der Stereokette zu verbauen, sondern möglichst genau DAS Kabel. Es muss zum Gesamtkonzept passen: sowohl klanglich, als auch optisch, die Verarbeitungsqualität soll etwas hermachen und auch der Preis spielt eine entscheidende Rolle. Es macht keinen Sinn, ein Kabel zu verwenden, das ein Vielfaches der anderen Komponenten kostet. Als Startpunkt gibt es sehr gute preisgünstige Kabel. Für Cinch-Verbindungen verwende ich beispielsweise gerne Cordial, eine Entlehnung aus dem Bühnenalltag, da überzeugende Verarbeitungsqualität bei ausreichend linearer Übertragung geboten wird. Im Lautsprecherbereich kommt meine Preis-/Leistungsreferenz von Sommer Cable: selbstkonfektioniertes SC-Orbit 240 MKII mit vier Quadratmillimetern Querschnitt. Doch ab einer gewissen Qualität des Rests der Stereokette möchte man einfach mehr. Genau hier kommt JIB ins Spiel. Die vergleichsweise junge Kabelmanufaktur nahe Berlin greift auf über Jahre perfektionierte Arbeitsprozesse ihrer Partner in Japan und der eigenen Kollegen in der internationalen Fertigung zurück. Hervorragende Grundvoraussetzungen für die Vollendung in Handarbeit der Boaacoustic-High-End-Kabel in Deutschland.

In diesem massiven Y-Stück teilen sich die beiden Leiter des Lautsprecherkabels
In diesem massiven Y-Stück teilen sich die beiden Leiter des Lautsprecherkabels


Für meinen Test höre ich zwei Kabel aus der Kupfer-Serie. Mal abgesehen davon, dass die Preisgestaltung der Silber-Serie nicht zum Rest meiner Kette passt, bin ich ein Kupferfan und mag seinen tendenziell eher zurückhaltenden Klang. Als Lautsprecherkabel kommt das Neutron (SB-001) mit BFA-Hohlbananas zum Einsatz. Mit 2,5 Metern Länge für 700 Euro stellt es den Einstieg in die Serie dar. Das Neutron gibt es auch noch mit austauschbaren Steckern, da ich jedoch ausschließlich Bananas benötige, kann ich auf diese Variante verzichten. Zwar ist das Konzept genial, allerdings versuche ich, unnötige Übergänge zu vermeiden, wo es nur geht. Der Querschnitt von 2,0702 Quadratmillimetern, respektive 14AWG je Leiter setzt sich aus sechs innen- und sechs außenliegenden Litzen zusammen. Letztere wurden mittels patentiertem OCC-Verfahren zu 99,9999-prozentiger Reinheit getrimmt. Beide Leiter sind bis zur Y-Auflösung gemeinsam und ungeschirmt in einer PVC-Isolierung und einem PVC-Mantel geführt, dessen Außenseite ein Nylongeflecht ziert und schützt. Die Gehäuse der Stecker und der Y-Auflösung sind verchromt und mit Carbonfaser veredelt, die BFA-Bananas zum Korrosionsschutz mit 24 Karat vergoldet.

Als NF-Kabel habe ich mir ein Kabel mit ungewöhnlichem Aufbau empfehlen lassen: Das Palladium (BP-004) in einem Meter Länge für 250 Euro. In seinem Inneren befinden sich zwei Leiter mit einem Querschnitt von 0,3614 Quadratmillimetern (22AWG), doppelt geschirmt durch verzinntes Kupfergeflecht und ableitfähiges PVC. Beide Leiter werden in den verchromten Cinch-Steckern gemeinsam an die vergoldeten Pins aufgelegt und der Querschnitt somit verdoppelt. Abgerundet wird das Konzept durch eine Außenhaut aus Baumwollgeflecht und zwei große Ferritringe zur weiteren Minderung der Störanfälligkeit. Beide Kabel kommen ordentlich aufgewickelt und mit Kabelkletts in Form gehalten in einer edlen Verpackung mit einer kurzen Anleitung. Sämtliche Stecker und auch die Y-Aufteilung sind mit dünnen Plastikhülsen vor Kratzern geschützt. Das Gesamtpaket strotzt geradezu vor Qualitätsanmutung und macht allein schon beim Auspacken Freude.

Die Pfeile auf den Cinch-Steckern kennzeichnen die Laufrichtung der Kabel
Die Pfeile auf den Cinch-Steckern kennzeichnen die Laufrichtung der Kabel

Zunächst möchte ich nur ein Boaacoustic Kabel in mein System einbringen und verbinde die beiden Palladiums mit dem Mytek Liberty DAC und meiner NAD C 275BEE Endstufe. Als Lautsprecherkabel nutze ich weiterhin meine Preis-/Leistungs-Referenz. Dass es sich um Cinchstecker mit Schraubklemmfunktion handelt, habe ich natürlich im Eifer des Gefechts übersehen und mich gewundert, weshalb ich die Stecker einfach nicht auf die Buchsen bekomme. Also erst aufschrauben, dann stecken, dann zuschrauben. So befestigt halten die Stecker wirklich bombenfest, beruhigend in einer Festverkabelung. Für mich, der viel probiert und umsteckt, etwas umständlich.

Zwei Ferritringe sorgen für besonders geringe Störanfälligkeit
Zwei Ferritringe sorgen für besonders geringe Störanfälligkeit

Als ersten Song wähle ich St. Paul and the Broken Bones „Let it be so“ vom Album Half the City in 88,2/24 FLAC. Ein melancholischer Bläsersatz, wabernde Hammond-Sounds und zurückhaltende rhythmische Begleitung in der Strophe, wandeln sich im Refrain zu bluesig stampfender Perfektion. Schon das einleitende Bläser-Intro scheint so zart und gleichzeitig energisch auf, dass ich mich auf die dynamische Achterbahnfahrt freue, die mich im Verlauf des Stücks erwartet. Denn tatsächlich lebt das Palladium die Lautstärkeunterschiede zwischen Strophe und Refrain fein und geschmackvoll aus, selbst wenn die achtköpfige Besetzung richtig loslegt, bleibt die Wiedergabe entspannt und angenehm. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen, denn mein sonst oft eingesetztes Cordial würde spätestens jetzt anstrengend und leicht schneidend wirken. Ganz so, als würde das Palladium eine Spur Lieblichkeit und doch gleichzeitig eine spritzige, energische Komponente hinzufügen. Alles erscheint frischer, spielfreudiger und lebendiger. Doch etwas mehr ins Detail. Welche Veränderungen kann ich exakt benennen und wie ordne ich den Gesamtklang des Kabels ein?


Angefangen im tiefsten Frequenzkeller wirkt das Palladium aufgeräumt und leicht zurückgenommen, was dem E-Bass im gehörten Song einen trockenen Charakter verleiht und zu einer friedlichen Koexistenz mit der Bass Drum führt. Die beiden Instrumente vermischen sich gerade im richtigen Maß und verfügen immer noch über genügend Rundheit und Druck, denn an den richtigen Stellen ist durchaus genügend tieffrequente Energie vorhanden. Ebenfalls aufgeräumter klingt der Bereich der Tiefmitten. Pauls Stimme hat etwas weniger Fülle als gewohnt, erhält im Gegenzug dafür eine bisher unbekannte durchdringende Präsenz – was sich durch leichte Betonung des höheren mittleren Frequenzbereichs erklären lässt. Diese Abstimmung führt zu einer etwas räumlicheren Wahrnehmung, da bei der Mischung verwendete Halleffekte prominenter zu Tage treten. Das Tastensolo im späteren Verlauf profitiert gleichermaßen von dieser Eigenschaft und wirkt etwas flächiger. Auch im Hochtonbereich tut sich etwas: Becken erhalten mehr Schimmer, ihre Klangfarben werden noch stärker herausgearbeitet, hauptsächlich nimmt jedoch ihr Attack deutlich zu. Alles in allem spielt das Palladium sehr prägnant und differenziert, betont den räumlichen Charakter einer Aufnahme und bringt einen guten Schuss Klangpersönlichkeit mit. Ein Kabel, das für Abwechslung in der Stereokette sorgt, denn meiner Meinung nach ist seine Stärke weniger eine möglichst lineare Wiedergabe, sondern eher das Angebot einer möglichst spannenden und klangfarbenfrohen Alternative zum Experimentieren.

Die BFA-Hohlbananas erlauben ein sehr schnelles Umverkabeln
Die BFA-Hohlbananas erlauben ein sehr schnelles Umverkabeln

Auch bei John Williams Score zum siebten Teil der Star-Wars-Saga The Force Awakens in PCM 192/24 ist das Hörerlebnis anders als gewohnt. Die gefühlte Größe des Orchestersaales nimmt zwar nicht merklich zu, jedoch wird der Klang weniger diffus und einzelne Instrumentengruppen treten klarer umrissen hervor. Die Kontrabässe spielen gleichzeitig druckvoller und straffer. Dynamikunterschiede wirken stärker und nachdrücklicher. Es ist an der Zeit, das Neutron-Lautsprecherkabel aus der Versenkung, vielmehr der samtausgeschlagenen Edelverpackung, zu heben und zu verkabeln. Die Hohlbananas sind eine Wohltat, da ich sonst gewohnt bin, gefühlte vier Quadratmeter blanke Litze in die Anschlussterminals der Endstufe und der Lautsprecher zu würgen. Wo das NF-Palladium lebhaft und spezifisch zu Werke geht, bleibt das Neutron extrem ausgewogen und natürlich. Dabei belebt es die Treiber meiner Lautsprecher geradezu, so spielen sie impulsfreudiger und scheinbar absolut unbeschwert, vor allem der Hochtöner scheint wie von einer Last befreit. Zusammengefasst erzeugt das Neutron vor allem zwei Dinge: Klangrealismus und uneingeschränkte Hörfreude. Das Orchester klingt fantastisch authentisch mit sehr viel Tiefe und wahrnehmbarer Rauminformation. Der Konzertsaal wirkt extrem plastisch und greifbar. Alle Instrumente sind bis ins kleinste dynamische und klangcharakteristische Detail durchgezeichnet. Besonders die Streicher erhalten genau die warme, organische Qualität, die ich in meiner Kette bisher so manches Mal vermisst habe. Paukenschläge verfügen über eine unerwartete Wucht und Tiefgang bei gleichzeitiger Präzision und Anschlagdynamik. Soloinstrumente sind noch klarer im Stereopanorama zu lokalisieren, obwohl das Neutron ihnen viel mehr Ausdehnung und Raum beschert. Diese Kombination aus großzügiger Räumlichkeit bei gleichzeitiger Lokalisationsschärfe ist ein echtes Erlebnis und dem hervorragenden Zusammenspiel der Cinch- und Lautsprecherkabel zuzuschreiben. Zwei scheinbare Antagonisten, deren Aufeinandertreffen zu einer überraschenden und sehr überzeugenden Symbiose führt.

STATEMENT

Das mit interessanter Persönlichkeit auftretende Palladium ist nicht nur hochwertig verarbeitet, sondern auch hochinteressant anzuhören und ein starker Kandidat, um etwas farblos spielende Ketten aufzuwerten. Das durchweg realistisch und gelassen aufspielende Neutron ist der nötige kraftvolle Ruhepol für eine lineare Wiedergabe – und außerdem eine perfekte Ergänzung zum Palladium.
Gehört mit
Computer Intel i7-2600K @ 3,4GHz, 16GB RAM @ 1600MHz, Windows 7 Professional SP1 (Roon, foobar2000)
DAC Mytek Liberty DAC
Endstufe NAD C 275BEE
Lautsprecher Magnat Quantum 807
Kabel Cordial, Sommer, Vovox
Herstellerangaben
Palladium (BP-004)
Signalleiter Kupfer OCC (6N), 22AWG 20/0.10BC+1/0.51BC
Schirmung 2-fach
Ummantelung 8,5 mm schwarzes PVC + Baumwollgewebe
Stecker Cinch (24k-vergoldet)
Gehäuse Vollmetall (verchromt)
Preise 1 Meter, 1 Paar: 250 Euro
1,5 Meter, 1 Paar: 340 Euro
2 Meter, 1 Paar: 430 Euro
weitere Längen auf Anfrage
Herstellerangaben
Neutron BFA (SB-001)
Signalleiter Kupfer OCC (6N) + Baumwollgeflecht, 14AWG 6*28/0.12+6/0.19
Ummantelung 12,8±0,2 mm perlweißes PVC + Nylongewebe
Stecker BFA Lautsprecher Bananas (24k-vergoldet)
Gehäuse Karbonfaserhülse
Preise 2,5 Meter, 1 Paar: 700 Euro
3 Meter, 1 Paar: 800 Euro
weitere Längen auf Anfrage

Hersteller/Vertrieb
JIB-Germany Technology GmbH
Anschrift Am Großen Rohrpfuhl 25
12355 Berlin
Telefon +49 30 70762768
E-Mail kontakt@jib-germany.de 
Web www.jib-germany.de 

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/18-10-05_jib
Samstag, 04 Oktober 2008 00:43

M.A.D. Anja Hobbs

Vertrieb
M.A.D. Anja Hobbs
Anschrift Hardenberger Strasse 71
42549 Velbert
Telefon +49 2051 4177600
E-Mail info@acoustic-energy.de

Mit dem Öffnen der Türen füllten sich auch am Sonntag die Hallen der Bonner Nobelherberge trotz Sonnenschein und milden Temperaturen abermals sehr schnell. Ruckzuck wurden die Fahrstühle besetzt um in die oberen Etagen zu gelangen oder das umfangreiche Langspielplatten-Angebot im Erdgeschoss zu inspizieren

Einige Stunden später langweilten sich die freundlichen Damen im Eingangsbereich, die jedem Besucher mit einen Programm nebst Tragetasche versorgten, ein wenig. Das schöne Wetter kühlte ab der Mittagszeit den Besucherstrom etwas ab. Ein Umstand, den die zahlreichen Besucher im Haus sicher goutierten, ergab sich doch so die Chance, einen guten Platz in einer der Vorführungen zu ergattern. Und praktisch überall lohnte die Einkehr, denn die Qualität des Gebotenen war ebenso hoch, wie die Vielfältigkeit des Angebotes. Mein schönstes Erlebnis: eine Besucherin die versunken und selig lächelnd der fabelhaften Musik lauschte. Leider verbietet es der Datenschutz, das dazugehörige schöne Bild hier zu veröffentlichen.

Fazit: Trotz der etwas geringeren Resonanz und der gesunkenen Ausstellerzahl waren die Westdeutschen HiFi-Tage ein gelungenes Event und ich freue mich darauf, im nächsten Jahr wieder durch die Gänge von Vorführung zu Vorführung zu lustwandeln.

 

Weitere Informationen

  • Imagefolder events/18-10-02_wdht

Wieder einmal ist das Bonner MARITIM Hotel Bühne für das in diesem Jahr bisher größte HiFi-Event im Rheinland, die Westdeutschen HiFi-Tage. Zum neunten Mal öffneten sich am Samstag die Türen für viele HiFi-Enthusiasten die zum Teil hunderte von Kilometern in die ehemalige Bundeshauptstadt anreisten.

Die Erwartung aller auf hoch musikalische und vergnügliche Stunden in der Nobelherberge war spürbar, hatten doch die acht vorangegangen Shows schon bewiesen, wie eindrucksvoll es hier tönen kann. Wie gut sich die Organisatoren von HIFI LINZBACH mit Ihrer Arbeit in der Branche positionieren konnten, bewiesen die randvoll mit audiophilen Leckerbissen gefüllten 60 Hotelzimmer, die elf großen Konferenzräume und etliche Quadratmeter Ausstellungsfläche. Aber, das sei nicht verschwiegen, in diesem Jahr waren es ein paar Räume weniger, die erobert werden wollten. Für diese Entwicklung ursächlich dürfte die in diesem Jahr rasant angestiegene Zahl an HiFi-Messen sein. Dennoch ist die Auswahl an klangvollen Produkten so umfangreich, dass sie in den zwei zur Verfügung stehenden Messetagen kaum komplett erlebt werden kann.

Die Vielfältigkeit der Audio-Branche wird hier zwischen Bad Godesberg und der Bonner Innenstadt trefflichst dargestellt. Branchengrößen wie die Lautsprecherspezialisten ELAC und Dynaudio, die beide (Welt-)Neuheiten am Start hatten, treffen auf viele kleine Manufakturen, die teils wunderbare Exponate im Gepäck hatten. Einträchtig ohne dogmatische Diskussionen wurden die unterschiedlichsten Tonquellen in den Vorführungen eingesetzt, oft auch innerhalb eines SetUps. Wobei der Einsatz von Vinyl kein aufgesetzter Hype mehr ist, sondern gelebte Normalität – wer hätte das vor einigen Jahren gedacht?

Und während überaus fein produzierte Röhrenverstärker gewaltige Hochwirkungsgrad-Schallwandler antreiben, versorgen andernorts winzige Schaltnetzteile Komponenten, die in eine Handfläche passen. Einen kleinen Einblick hinter die Türen der Vorführräume der Westdeutschen HiFi-Tage 2018 vermitteln die anliegenden Bilder. Zeitnah folgt dann der zweite Teil.

 

Weitere Informationen

  • Imagefolder events/18-10-01_wdht

Vor kurzem hat sich Dirk Sommer ausführlich mit dem arfi-dac2xt von artistic fidelity beschäftigt und ihn als Überraschung des Jahres bezeichnet. Ein Alleinstellungsmerkmal dieses Gerätes ist das „arfi-optical“-Konzept. Grund genug für mich, sich mit dem externen USB-Modul zum Anschluss beliebiger Digitalquellen im Zusammenspiel mit dem afi, einem reinen Digitalinterface, noch einmal ausführlich zu beschäftigen.

Will man seine Musiksammlung digital verwalten und speichern, kommt man ohne einen Computer in irgendeiner Form nicht aus. Aus klanglicher Sicht ist so ein Rechenknecht in aller Regel eine nicht gerade optimale Lösung. Moderne Computer sind mit ihrem auf hohe Rechenleistung gezüchtetem Innenleben wahre Dreckschleudern, die ein breites Spektrum an hochfrequenten Störungen erzeugen. Ein besonderes Augenmerk sollte deshalb auf die Entkopplung der Computer-Seite vom hochempfindlichen Audio-Bereich gerichtet werden.

Oben das schwarze USB-LWL-Modul, unten der afi und vorne obenauf die Adapter-Box von RJ 45 auf XLR
Oben das schwarze USB-LWL-Modul, unten der afi und vorne obenauf die Adapter-Box von RJ 45 auf XLR

Doch gerade die im Heimbereich inzwischen gängigste Verbindung von Audio-Geräten über USB mit einem Computer kann dazu erst einmal nicht allzu viel beitragen. In den Spezifikationen dieser Schnittstelle ist eine galvanische Trennung zur Störentkopplung der miteinander verbundenen Geräte grundsätzlich nicht vorgesehen. Das ist nicht weiter verwunderlich, war doch die ursprüngliche Zielsetzung bei der Konzeption dieser Schnittstelle, verschiedene Peripherie-Geräte, wie Maus, Tastatur, externe Speichermedien oder Drucker, möglichst einfach mit einem Computer zu verbinden. Ohne zusätzliche Maßnahmen werden über USB also alle im Computer generierten Störungen mehr oder weniger ungehindert an das angeschlossene Audio-Gerät übertragen. Eine zusätzliche galvanische Trennung ist prinzipiell eine gute Basis, aber nicht zwingend alleine ausreichend. Je nach Beschaffenheit des verwendeten Koppelelementes wirkt die physikalische Trennung beider Seiten nämlich nicht perfekt und meist auch nur in einem bestimmten Frequenzbereich.


Vor diesem Hintergrund ist es der Ansatz von artistic fidelity, alle aus dem Computer kommenden HF-Störungen möglichst vollständig aus der Audiosignalverarbeitung herauszuhalten und dem angeschlossenen DAC ein perfekt getaktetes Signal zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zweck hat Ralf Koschnicke das „arfi-optical“-Konzept entwickelt. Kurz zusammengefasst basiert diese Technologie auf zwei Säulen, nämlich der optischen Übertragung von Daten per Lichtwellenleiter und der vom Audio-Datenstrom getrennten Taktführung einschließlich Re-Clocking. Wie das im Einzelnen funktioniert, schauen wir uns jetzt genauer an.

Der Stecker des Duplex-LWL
Der Stecker des Duplex-LWL

Das schwarze USB-LWL-Modul nimmt das vom Computer kommende USB-Signal in Empfang und schickt es im AES3-Format zum afi weiter, wobei die Übertragung optisch über einen Strang des Duplex-Lichtwellenleiters erfolgt. Der notwendige Takt wird über den anderen Strang aus dem afi zugeliefert. Gleichzeitig geht das Taktsignal im afi zu einem unmittelbar benachbarten Re-clocking-Baustein, über den das ankommende AES3-Signal geführt wird. Weil das sendende externe USB-Modul bereits auf dieser Taktinformation läuft, kann der ankommende AES3-Stream auch von genau dieser Taktinformation re-clockt werden. Eine Taktrückgewinnung aus dem AES-Stream findet in diesem Konzept an keiner Stelle statt. Und genau hier liegt der entscheidende Unterschied zu einer Toslink-Verbindung, die ja bekanntlich ebenfalls optisch arbeitet, bei der aber die so wichtigen Taktinformationen in den Audio-Datenstrom mit eingebettet sind. Den Taktinformationen können HF-Störungen des Computers in Form von Jitter aufgeprägt sein und dieser Jitter lässt sich später nur sehr schwer wieder vollständig entfernen.

Das schwarze USB-LWL-Modul mit USB-Buchse rechts und links daneben die Buchse zum Anschluss einer externen Stromversorgung, die mit dem kleinen Schiebeschalter aktiviert wird
Das schwarze USB-LWL-Modul mit USB-Buchse rechts und links daneben die Buchse zum Anschluss einer externen Stromversorgung, die mit dem kleinen Schiebeschalter aktiviert wird

Das „arfi-optical“-Konzept vereint somit die Vorteile einer optischen Verbindung mit den Vorteilen einer getrennten Taktführung. Die Verbindung über Lichtwellenleiter gewährleistet eine perfekte galvanische Trennung, maximale Unterdrückung von Störungen, verhindert unerwünschte Masseströme, ist immun gegen Störeinstrahlung und strahlt garantiert nicht selbst ab. Die getrennte Taktführung vermeidet die schwierige Taktrückgewinnung aus dem Audio-Stream. Der klanglich relevante Takt wird ausschließlich im afi wirksam und die finale Taktqualität wird vom Re-clocking-Baustein festgelegt. Der Weg über den Lichtleiter liefert nur den Basistakt zum Funktionieren der USB-Schnittstelle und ist klanglich nicht relevant, so dass Jitter an dieser Stelle keine Rolle spielt. Der dritte Lichtwellenleiter ist lediglich für die Übermittlung des Schaltsignals für die Abtastratenfamilien 44,1- oder 48Kilohertz zuständig.


Die Verlagerung der Takterzeugung in den afi und damit an das andere Ende der Übertragungsstrecke hat noch einen weiteren Vorteil. Im afi sitzen die dafür notwendigen Oszillatoren über die optische Verbindung räumlich gut getrennt von der Störquelle Computer und auch von der USB-Schnittstelle selbst. Letztere arbeitet – was vielleicht weniger bekannt ist – ebenfalls mit einem leitungsfähigen Prozessor, der an dieser Stelle wieder hohes Störpotential bedeuten kann. Die optischen Kabel sind standardmäßig in Längen von 2 und 6 Metern erhältlich, so dass der Computer mit dem USB-Modul auch weiter entfernt von der Audio-Elektronik aufgestellt werden und die USB-Verbindung selbst sehr kurz gehalten werden kann. Zu den perfekten Arbeitsbedingungen gehört darüber hinaus das spezielle, gegen hochfrequente Einstreuungen abgedichtete Gehäuse des afi.

Adapter von RJ 45 auf XLR und BNC sowie Adapterkabel von BNC auf Cinch
Adapter von RJ 45 auf XLR und BNC sowie Adapterkabel von BNC auf Cinch

Vom afi geht es zum DAC im AES/EBU Format über den aus dem Netzwerkbereich bekannten Verbindungsstandard RJ 45. Als Steckverbinder kommt hier die robuste Ethercon-Variante mit zusätzlichen Steckerhülsen ähnlich der XLR-Verbindungen zum Einsatz. An dieser Stelle merkt man ganz deutlich, dass die artistic-fidelity-Geräte ihren Ursprung im Profi-Bereich haben. Da allerdings bei den meisten DACs die herkömmlichen XLR-, Cinch- oder BNC-Anschlüsse zu finden sind, gibt es von artistic fidelity ein umfangreiches Sortiment an Adapterkabeln respektive Adapterboxen auf praktisch alle gängigen Formate. Verarbeitet werden Signale im PCM-Format bis 192 Kilohertz. Auf DSD muss man verzichten. Ralf Koschnicke steht diesem Format – wie bereits Dirk Sommer in seinem Bericht erläutert hat, eher ablehnend gegenüber (PDF).

Die Stromversorgung des afi übernimmt in der Grundausstattung ein kleines Schaltnetzteil, das sorgfältig ausgewählt ist und sicher deutlich besser als der Durchschnitt an kleinen Schaltnetzteilen arbeitet. Damit kann man durchaus leben, zumal wenn man diesem Netzteil noch einen zusätzlichen Netzfilter spendiert und die anderen Geräte in der Anlage gut gefiltert hat und wenn man dieses Netzteil vor allem von anderen – insbesondere analogen - Kabeln fernhält. Seit kurzem ist optional das größere Netzteil arfi-psu2 im Metallgehäuse erhältlich, das bei den großen Geräten der xt- und pro-Serie intern als genau diese gekapselte Einheit verbaut ist. Das Gehäuse des Netzteils ist mechanisch wie elektrisch (dichte Schirmung) solide, aber optisch nicht gerade ein Highlight und deshalb dazu gedacht, unauffällig in einem Regal zu verschwinden. Deshalb gehört zum Lieferumfang auch ein deutlich längeres Verbindungskabel als auf unseren Fotos zu sehen ist. Ich persönlich kann mit einer derartigen Lösung sehr gut leben. Im Design zum afi passend und zum Vorzeigen im Regal gibt es schließlich noch das Systemnetzteil arfi-psu für Versorgung von bis zu vier Geräten, das aber deutlich teurer und für meinen Geschmack für einen afi allein dann doch etwas überpowert ist. Das USB-Modul wird im Standard über das USB-Kabel vom angeschlossenen Computer mit Spannung versorgt. Zusätzlich verfügt das Modul über einen kleinen Schiebeschalter, mit dem eine Buchse für den Anschluss einer externen Stromversorgung aktiviert werden kann.

Die Rückseite des afi: links die optischen Eingänge, in der Mitte der Anschluss für die externe Stromversorgung und rechts der RJ 45 Ausgang
Die Rückseite des afi: links die optischen Eingänge, in der Mitte der Anschluss für die externe Stromversorgung und rechts der RJ 45 Ausgang


Nach so viel Technik geht es Ihnen nun bestimmt so, wie es mir ging, und Sie wollen wissen, was der ganze Aufwand in klanglicher Hinsicht überhaupt bringt. Begonnen habe ich meinen Hörtest deshalb ganz bewusst mit meinem Sony Notebook, auf dem die bewährte Konfiguration mit dem über den AudiophileOptimizer getunten Betriebssystem Windows 10 Pro, MinimServer in Verbindung mit JPLAY sowie mit Roon läuft. Die Musik kommt von einem externen G-Technology 4 TB G| USB-C Laufwerk, das wiederum von einem HDPLEX 200W Linear-Netzteil mit Strom versorgt wird. Bewusst deshalb, weil mein Sony Notebook mit den diversen Optimierungsmaßnahmen einerseits sicherlich besser klingt als so manch anderes Gerät von der Stange, aber andererseits mit speziellen Audio-Servern nicht mithalten kann. Die spannende Frage ist, ob das „arfi-optical“-Konzept hieran etwas ändern kann. Die unter Windows obligatorische, aber lästige Installation des entsprechenden Treibers war problemlos und funktionierte auf Anhieb. Ausgangsseitig habe ich den afi über den dafür vorgesehenen Adapter symmetrisch über AES/EBU mit dem entsprechenden Eingang an meinem PS Audio DirectStream DAC verbunden.

Was sofort ins Auge sticht – pardon – zu hören ist: Der Klang über den afi ist außerordentlich musikalisch und rund, da insbesondere den Höhen jede Schärfe fehlt. Das „Concierto Andaluz for 4 Guitars and Orchestra“ von Joaquin Rodrigo ist eine Hommage an die Landschaft und Musik Andalusiens, die vor allem in den charakteristischen Flamenco-Formen Bulerias, Zapateado und Sevillanas zum Vorschein kommt und das von dem berühmten Romero-Quartett selbst in Auftrag gegeben wurde. In der Aufnahme mit dem Orchester Academy of St. Martin in the Fields unter der Leitung von Neville Marriner (Joaquin Rodrigo: Complete Concertos for Guitar and Harp – Philips Classics) spielen die vier Gitarristen wie aus einem Guss mit atemberaubendem Tempo und kongenial begleitet vom großartigen Orchester. Mit dem afi gewinnen die Streichereinsätze an Brillanz ohne jedoch scharf oder hart zu klingen. Das kommt dem Gitarrenklang entgegen und lässt die Virtuosität jedes Solisten für sich noch besser hörbar werden. Zugleich ist die räumliche Wiedergabe von großer Tiefe, wobei die in einem Orchester weiter hinten sitzenden Instrumente jederzeit klar zu verorten sind und sich nicht in einem imaginären Raum verlieren. Die erstaunliche Klarheit der Wiedergabe über den afi kommt jeder Art von Musik entgegen. Bei „The Man Who Sold The World“ in der Interpretation von Claire Martin mit interessanten Jazz- und Tango-Elementen (Linn Records FLAC Studio Master) stehen Sängerin und Begleitinstrumente klar gestaffelt und prägnant im Raum, wobei die Wiedergabe durch ihre Geschlossenheit besticht.

Im ersten Eindruck mag der afi aufgrund der gerade beschriebenen Eigenschaften vielleicht etwas zurückhaltend klingen, aber glauben Sie mir, dieser Eindruck täuscht. Seine besondere Stärke sind gerade die Klangfarben und zwar ganz gleich, ob weich oder hart, hell oder dunkel oder in Zwischenschattierungen. Auf Dee Dee Bridgewaters Album Memphis...Yes, I'm Ready kann man die Sängerin mal glatt, mal düster, mal hart, mal leidenschaftlich hören. Der afi zeichnet jede Stimmung in Dee Dee Bridgewaters Stimme exakt nach, das Schlagzeug kommt knochentrocken und knallhart und die Begleitband steht exakt hinter der Sängerin. Da geht es richtig zur Sache.

Der afi mit dem schwarzen Standardnetzteil und darunter mit dem optionalen Netzteil Arfi-PSU2
Der afi mit dem schwarzen Standardnetzteil und darunter mit dem optionalen Netzteil Arfi-PSU2

Das habe ich so mit meinem Sony Notebook noch nicht gehört. Es besteht für mich kein Zweifel, mit dem afi wird die Wiedergabe auf ein ganz anderes Niveau gehoben. Ist jetzt alles gut – und kann man nun darauf verzichten, der Quelle besondere Aufmerksamkeit zu schenken? Leider nein! Aufgrund der überzeugenden Ergebnisse mit dem Sony Notebook hatte ich aus reiner Neugier beschlossen, den afi auch noch mit meinem selbstgebauten Audio-Server zu verbinden. Dieser Server ist ein reines Studienobjekt, mit dem ich die klanglichen Auswirkungen unterschiedlicher Maßnahmen untersuche. Das Gerät arbeitet mit einem XEON-Prozessor, getrennten Festplatten für Betriebssystem und Musik-Dateien sowie einer separaten PCIe-Steckkarte von JPLAY für die USB-Strecke. Alle Baugruppen werden über mehrere separate Linear-Netzteile versorgt. Die Installation gestaltete sich hier recht aufwendig, was allerdings nicht am afi lag, sondern der Tatsache geschuldet ist, dass der Server mit dem Betriebssystem Windows Server 2012R2 im Core Mode ohne grafische Benutzeroberfläche läuft und in diesem Modus die Installation von Treibern überaus mühsam ist.


Sollte ich nur für einen Augenblick erwartet oder erhofft haben, dass mit dem afi keine oder allenfalls nur noch geringe Unterschiede im Vergleich zu meinem Sony Notebook zu hören sein würden, so wurde ich schnell eines Besseren belehrt. Zugegeben, der Abstand mag vielleicht etwas kleiner sein als sonst, aber Unterschiede sind nach wie vor vorhanden und klar zu hören. Es ist schon erstaunlich, wie viel mehr Feininformationen hier mit dem afi noch freigelegt werden. Hören wir wieder einmal „España“ von Emmanuel Chabrier mit Ataulfo Argenta und dem London Symohony Orchestra (Decca Legacy Volume Two - FIM UHD 90). Die Aufnahme sprüht vor Temperament und lebt von ihrer reichhaltigen Instrumentierung. Mit dem afi wird dieser großartige Detailreichtum in den feinsten Verästelungen brillant heraus gearbeitet, bleibt aber jederzeit fließend und zerfällt vor lauter Details dabei nicht in seine Einzelteile, so dass ein faszinierend geschlossener Gesamteindruck entsteht.

Zum Abschluss noch ein Wort zu den verschiedenen Varianten der Stromversorgung. In allen von mir getesteten Konstellationen führte das externe Netzteil arfi-psu2 zu einem deutlich hörbaren Zugewinn gegenüber dem Standard-Netzteil. Die vorstehend beschriebenen klanglichen Eigenschaften treten damit noch deutlicher in Erscheinung. Der musikalische Fluss verbessert sich, alles wirkt nochmals ruhiger und entspannter. Für den moderaten Aufpreis eine klare Empfehlung meinerseits. Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, sollte auch dem USB-Modul eine eigene Stromversorgung gönnen. Wie nicht anders zu erwarten, waren hier die klanglichen Effekte bei meinem Sony Notebook wesentlich größer als bei meinem Audio-Server, bei dem die JPLAY USB-Karte bereits über eine hochwertige eigene Stromversorgung verfügt. Ich habe an dieser Stelle eine Eigenlösung mit einem extrem rauscharmen Spannungsregler verwendet; Dirk Sommer hatte in seinem Test des arfi-dac2xt gute Erfahrungen mit einem schon älteren SBooster-Netzteil aus der ersten Baureihe gemacht. Das Schöne an der modularen Lösung von artistic fidelity ist, dass man sich der endgültigen Ausbaustufe in Schritten annähern kann.

STATEMENT

Das „arfi-optical“-Konzept überzeugt auf der ganzen Linie. Die damit bei Verwendung einer USB-Verbindung zu erzielende klangliche Verbesserung ist mehr als erstaunlich. Eine klare Empfehlung für den afi+USB!
Gehört mit
Computer Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows 10 mit AudiophileOptimizer 2.20, G-Technology 4 TB G| USB-C Laufwerk mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil. Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 mit AudiophileOptimizer 2.20, JPLAY USB Card, HDPLEX 200W Linear-Netzteil
Software MinimServer, JPlay 6.2, Roon
D/A-Wandler PS Audio DirectStream DAC, M2Tech Young
Vorstufe Erno Borbely, Omtec Anturion
Endstufe Omtec CA 25
Lautsprecher Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1
Kabel Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable
Herstellerangaben
artistic fidelity isolator und USB-Audio-Interface
Eingänge (digital) 1 x USB 2.0
Ausgänge (digital) 1 x RJ45 Ethercon AES/EBU
PCM-Formate 16 bit bis 24 bit und alle Samplingraten von 44,1 kHz bis 192,0 kHz
Abmessungen USB Modul 55x35x140 mm (B x H x T)
Gewicht USB Modul 0,2 kg
Abmessungen afi 137x54x181 mm (B x H x T)
Gewicht afi 0,9 kg
Optionen Netzteil arfi-psu2: 290 Euro; 6m LWL statt 2m LWL: 67 Euro; Adapterboxen für RJ45 auf Cinch, BNC oder XLR: 62 Euro
Preis 1.250 Euro

Hersteller
artistic fidelity by Acousense
Ansprechpartner Ralf Koschnicke
Anschrift Eleonorenstraße 5
55597 Wöllstein
Telefon +49 6703 305230
E-Mail info@artistic-fidelity.de
Web www.artistic-fidelity.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/18-09-28_artisticfidelity
Freitag, 26 September 2008 13:01

MRV – Matthias Roth

Vertrieb
MRV – Matthias Roth
Anschrift Wurzerstrasse 16
53175 Bonn
Telefon +49 228 92394292
E-Mail info@mrvaudio.de
Web www.mrvaudio.de
Dienstag, 25 September 2018 00:18

Westdeutsche HiFi-Tage 2018

Zum bereits neunten Mal öffnet am kommenden Samstag einer der größten HiFi-Shows in Nordrhein-Westfalen für zwei Tage ihre Pforten.Das Bonner MARITIM Hotel bietet mit seiner exklusiven Atmosphäre wie in den Jahren zuvor unzähligen Marken nebst deren Vertretern/innen eine erstklassige Ausstellungsfläche. 

Zwischen der Bonner Innenstadt und dem ehemaligen Diplomaten-Hot Spot Bad Godesberg an der Bundesstraße 9 gelegen, stehen hier den Machern der Audio-Szene zwei Säle, elf Salons und weit über fünfzig Suiten und Hotelzimmer Verfügung.

b_850_0_16777215_10_images_content_events_18-09-25_wdht_content.jpg

In den vielen geschlossenen Ausstellungsräumen, wird nicht nur präsentiert, sondern auch vorgeführt. Und ein Blick in die Aussteller-Liste verspricht überaus hochkarätige Demonstrationen. Neben den akustischen Freuden kann zudem fachkundiger Rat aus erster Hand eingeholt werden. Diese audiophile Vielfalt und das gute gastronomische Angebot garantieren etliche genussvolle Stunden in der vormaligen Bundeshauptstadt.

Information
Westdeutsche Hifi-Tage 2018
Ort der Veranstaltung MARITIM Hotel
Godesberger Allee, 53175 Bonn    
Zufahrt über Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 1
Öffungszeiten Samstag 29.09.2018, 10 Uhr - 18 Uhr
Sonntag 30.09.2018, 11 Uhr - 17 Uhr 
Eintritt kostenlos
Anfahrt mit dem Auto MARITIM Hotel Bonn, Godesberger Allee, Zufahrt über Kurt-Kiesinger-Allee 1, 53175 Bonn - Parkplätze sind im Umfeld des Hotels in großer Anzahl vorhanden
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ab Hauptbahnhof: U16, U63 und U66
ab ICE Bahnhof Siegburg: U66
jeweils bis Haltestelle "Olof-Palme-Allee / Deutsche Telekom oder Robert-Schuman-Platz“

Weitere Informationen

  • Imagefolder events/18-09-25_wdht
Mittwoch, 24 September 2008 01:53

CM-Audio - Flöter Technology Service

Vertrieb
CM-Audio - Flöter Technology Service
Ansprechpartner Torsten Fink
Anschrift Kölner Straße 46
41464 Neuss
Telefon +49 2161 6782451
E-Mail info@cm-audio.net
Web www.cm-audio.net
Montag, 24 September 2018 01:33

Lab12 Gordian

Der Lab12 Gordian ist ein Stromfilter ganz besonderer Art. Neben seiner Aufgabe, Unsauberkeiten aus dem Stromnetz weitestgehend zu eliminieren, besitzt er die Begabung, kontinuierlich Informationen über die Qualität der Stromversorgung zur Verfügung zu stellen, wann immer sein Benutzer dies wünscht.

Zum Lieferumfang gehört das Lab12 Knack-Netzkabel mit speziellem Kaltgeräte-Anschluss und 20 Ampere Belastbarkeit
Zum Lieferumfang gehört das Lab12 Knack-Netzkabel mit speziellem Kaltgeräte-Anschluss und 20 Ampere Belastbarkeit

Lang ist es her, dass ich mich an den Ausschlägen der großen Zeiger der grün illuminierten VU-Meter meiner beiden McIntosh Endstufen ergötzte. Nicht deren Ästhetik allein war da so fesselnd, sondern auch der Informationsgehalt bezüglich der Ausgangsleistung. Die manchmal überraschenden, angezeigten Werte klärten über den aus Impulsen resultierenden Leistungshunger auf. Das lenkte sehr vom eigentlichen Musikgenuss ab und führte nach nicht langer Zeit dazu, dass die Anzeige stets in den Ruhezustand geschaltet wurde. Ausnahmen waren die Vorführungen für mit derart edlen Komponenten wenig vertraute Bekannte. Dann wurden die McIntosh mit all ihrem Vermögen und Glamour bei gedimmtem Raumlicht inszeniert – stets mit Erfolg. Heute, Jahrzehnte später, schalte ich die Displays auch bei CD-Spielern gerne aus, sobald die Musik erklingt. Beim Hören vom Apple- oder Windows-Rechner mit Audirvana plus wird der Bildschirm nach dem Start eines Albums verdunkelt. Ich bin da sehr puristisch geworden und vermeide visuelle Ablenkungen.

Vier schwarze Schuko-Anschlüsse sind für weniger Strom-bedürftige Verbraucher vorgesehen, zwei blaue sind für Verstärker gedacht
Vier schwarze Schuko-Anschlüsse sind für weniger Strom-bedürftige Verbraucher vorgesehen, zwei blaue sind für Verstärker gedacht

Jetzt habe ich mit dem Gordian von Lab12 ein Netzfilter in meinen Hörräumen stehen, das mit ständig aktualisierten Informationen auf sich aufmerksam macht und mich so an diese alten Zeiten erinnert. Was der Gordian mitzuteilen hat, ist vielfältig und hoch interessant. Er informiert in umfangreicher Weise über die Beschaffenheit des Stroms. Dabei ist nicht nur der Strom aus der Steckdose relevant. Vielmehr liest der Gordian auch die Einwirkungen aller angeschlossenen Geräte. Seine Aufgabe ist, diese Werte dahingehend zu kompensieren, dass für alle an ihm angeschlossenen Komponenten bestmöglicher, gesäuberter Strom zur Verfügung steht. Der Gordian kommt aus der griechischen Hauptstadt Athen. Elektroingenieur Stratos Vichos entwickelte ihn vor Jahren für sich selber und seine kleine Firma Lab12. Die zwölf war die Nummer der Garage, in der er damals startete – die Story kommt irgendwie bekannt vor. Er brauchte für seine Röhrenverstärker-Kreationen stabile und saubere Voraussetzungen in Sachen Netzstrom. Inwieweit Herr Vichos den Gordian mit dem gordischen Knoten in Verbindung bringt, von dem an Legenden Interessierte wohl gehört haben, da Alexander der Große den kunstvollen Knoten mit einem Schwerthieb gewaltsam zerlegt haben soll, weiß ich nicht. Im heutigen Sprachgebrauch meint man mit „den gordischen Knoten lösen“, die Lösung schwieriger Problemstellungen, und zwar durchaus auch gewaltfrei.


Im Lab 12 Gordian wurde eine Menge Material sauber verbaut
Im Lab 12 Gordian wurde eine Menge Material sauber verbaut

Als Stratos Vichos seine Marke Lab12 auf dem Newcomer-Forum der Münchener HighEnd 2012 erstmals einem großen Publikum präsentierte, war der Gordian mit von der Partie und bekam unerwartete Aufmerksamkeit. Inzwischen ist er am Erfolg der Athener Manufaktur erheblich beteiligt und das am meisten verkaufte Lab 12-Gerät bei CM-Audio-Flöter Technology Service, dem Vertrieb in Deutschland. Dort bietet man interessierten Kunden den Service einer leihweise Zurverfügungstellung eines Gordian nebst zugehörigem, speziellen Netzkabel an. Denn, will man wissen, was eine Netzstrom-Optimierung in der eigenen Anlage bewirkt, muss man bei sich zuhause testen. Eine Vorführung in einem Hifi-Studio ist da nur begrenzt hilfreich. Und so ist auch mein Testbericht subjektiv und unter sehr günstigen Bedingungen entstanden. Denn ich wohne auf dem Lande und habe im Vergleich zu Anderen, die Industrie oder, was weiß ich, für Stromverschmutzer in ihrer Umgebung ertragen müssen, eine gute Stromqualität. Ich habe schon erlebt, dass Netzfilter im Vergleich zu einer einfachen, soliden Netzleiste kaum Verbesserungen mit sich bringen. Auch die von mir standardmäßig verwendete MudrAkustik Max Leiste mit ihren Trenntrafos bringt nicht in jedem Fall Verbesserungen, ist aber ein Garant für gleichbleibende Testbedingungen.

Lab12 hat sich in den Jahren zu einem erfolgreichen Unternehmen entwickelt, dessen Produkte weltweit in 19 Ländern verkauft werden. Die Firma ist mehrfach in größere Produktionsstätten umgezogen, aber noch immer entwickelt und fertigt man in Griechenland. Mit dem Gordian muss ein spezielles Netz-Anschlusskabel erworben werden. Das Lab12 Knack ist mit einem IEC C-20 Anschluss versehen und kann 20 Ampere liefern. Standardmäßig wird es in 1,5 Meter Länge geliefert, auf Wunsch sind auch größere Längen verfügbar.

Hier werden Volt, Netzfrequenz, Ampere und Watt angezeigt
Hier werden Volt, Netzfrequenz, Ampere und Watt angezeigt

Der Gordian ist auch ein ständig agierender Strom-Prüfer. Mit einer Taktfrequenz von 256 Messungen pro Sinuswelle, ermittelt der Messprozessor in acht Präzisions-Modulen praktisch kontinuierlich die Stromverhältnisse, die aus dem Netzstrom und den an den Gordian angeschlossenen Geräten entstehen. Genau ergeben sich bei unserer Netzfrequenz pro Sekunde 8 x 256 x 50, also 102.400 Messungen. Die Reinigungs-Arbeit des Gordian ist nicht statisch, sondern passt sich den Strom-Unsauberkeiten an, die er stetig ermittelt. Dies ist ein ganz entscheidendes Merkmal, da er auf diese Weise seine Filter-Leistung bestmöglich dosiert und nicht übertreibt. Statische Filter können durchaus klangliche Nachteile bewirken, wenn zu viel gefiltert wird. Im Gegensatz zu etlichen anderen Netzfiltern sind die einzelnen Strom-Ausgänge des Lab12 nicht voneinander entkoppelt. Sie hängen bewusst alle im selben Mess- und Regelbereich. Auf diese Weise werden auch die Wechselwirkungen der Geräte zueinander bei der Intensität und Wirkung der Filter berücksichtigt. Das Ausmaß der Strom-Bereinigung des Gordian unterscheidet sich für Vollverstärker oder Endstufen und alle anderen, weniger Strom zehrenden angeschlossenen Geräte. Die leistungshungrigen Verstärker werden weniger intensiv gefiltert, um Auswirkungen im dynamischen Verhalten zu vermeiden. Für sie stehen je 3500 Watt an zwei blauen Steckdosen zur Verfügung. An den vier schwarzen Schuko-Anschlüssen für weniger stromhungrige Komponenten bietet der Gordian pro Ausgang 1000 Watt. Damit ist er auch für Spitzen im Leistungsbedarf großzügig dimensioniert.


Hier kommuniziert der Gordian die THD-Werte für Spannung und Strom
Hier kommuniziert der Gordian die THD-Werte für Spannung und Strom

Die Intensität des Filter-Eingriffs ist vom Benutzer manuell einstellbar. Dieses gilt für die CMF (Common Mode Filter), die DMF (Dual Mode Filter) und den Power Faktor, zu denen ich gleich noch im Einzelnen komme. Empfohlen wird jedoch die automatische Einstellung, der ich mich in diesem Bericht auch ausschließlich widme. Denn eine Verbesserung durch den manuellen Eingriff setzt zeitaufwändiges Probieren und Erfahrung voraus. Die manuelle Option lasse ich mit ruhigem Gewissen Ihnen gegenüber, liebe Leser, beiseite, da auch Herr Markus Flöter vom deutschen Vertrieb der Auffassung ist, dass der Automatik-Modus beste Ergebnisse bringt. Sobald der Gordian im Betrieb seinen Filter-Modus reguliert, weil sich die Stromverhältnisse maßgeblich änderten, ist es durch leises Relais-Klicken durchaus vernehmbar. Dies ist im Musik-Betrieb so gut wie unhörbar. Ein statisches Filterwerk kann das nicht. Theoretisch, bei sauberem Strom, würde der Gordian überhaupt nicht aktiv sondern nur ideale Werte anzeigen.

Zu sehen sind Gleichspannungs-Anteil und Power-Faktor
Zu sehen sind Gleichspannungs-Anteil und Power-Faktor

Kommen wir zu den interessanten Informationen, die der Gordian bekannt gibt und stetig aktualisiert: Das OLED Display zeigt in weißen Lettern auch auf Distanz prima lesbar die Werte an. Der Kontrast und damit ein wenig auch die Helligkeit sind einstellbar. Das Display ist abschaltbar, wenn man auf die Informationen verzichten möchte. Zudem lässt sich noch ein automatischer Einschaltmodus programmieren. Der Gordian schützt auch die angeschlossenen Komponenten vor Überspannung und Hochspannungsspitzen.

Unabdingbare Voraussetzung: Erdung und Polarität müssen stimmen
Unabdingbare Voraussetzung: Erdung und Polarität müssen stimmen


Als wichtige Basis-Information zeigt der Gordian seine Polarität und Erdung an. Deren Richtigkeit soll man prüfen, bevor eine Komponente an einen der sechs Ausgänge angeschlossen wird. Ist die Polarität des Gordian falsch, steckt man seinen Netzstecker um. Wie schön wäre es doch, würde er auch Polarität und Erdung aller angeschlossenen Komponenten erkennen und benennen. Das macht er leider nicht. Ich bin davon überzeugt, dass Stratos Vichos von Bestellungen geradezu überschüttet würde, täte der Gordian auch dieses. Also ist es von großer Wichtigkeit, alle Geräte phasenrichtig anzuschließen. Der heiße Kontakt der Schuko-Dosen ist, von vorn betrachtet; stets rechts. Ich habe einmal versehentlich meine Spectral-Endstufe falsch angeschlossen. Das führte zu einem deutlich vernehmbaren Qualitätsverlust in Puncto Hochton-Intensität und Auflösung. Würde ein Problem mit der Erdung angezeigt, sollte man dem Gordian für die Aufdeckung dieses Defektes sehr dankbar sein und einen Elektriker das Stromnetz prüfen lassen.

Der EMI-Wert erscheint in Millivolt
Der EMI-Wert erscheint in Millivolt

Mit dem linken Stellknopf auf der Front kann der Benutzer des Gordian die unterschiedlichen Informationen anwählen. Die erste Information gibt gleichzeitig die vier Werte für die aktuelle Spannung im Netz, die Netzfrequenz mit ihren Abweichungen von den idealen 50 Hertz, die aktuellen Ampere und viertens die Leistung in Watt an. Nach der Drehung im Uhrzeigersinn werden die Totalen Harmonischen Verzerrungen (THD) aufgelistet. Das sind hier die auf der Netzfrequenz von 50 Hertz liegenden Oberwellen-Schwingungen. Die Werte werden für Volt und Current (Strom) in Prozent angezeigt. Wenn Sie beide Werte miteinander multiplizieren, entspräche dies der THD der Leistung. Weil mich der THD-Wert des Stroms ob seiner hohen Prozentzahl erschreckte, habe ich mal die Veränderung protokolliert, die durch das Zuschalten einzelner Geräte geschieht. Schon mit nur im Standby oder gar nicht eingeschalteten Verbrauchern, zeigt mir der Gordian einen C-THD von 42 Prozent an. Als ich als erstes den Antelope DAC-Vorverstärker aus dem Standby aktivierte, stieg der Wert, stets etwas schwankend, um fünf Prozent. Mit der NAD 2200 PE gab es dann einen Sprung nach oben auf 59 Prozent. Erstaunlicherweise – und das regt mich zum Grübeln über die bösen Auswirkungen von Computern an – taumelte der C-THD nach Einschalten meines Dell-Laptops und Aktivierung von Audirvana plus für Windows zwischen 55 und 59 Prozent, sank also ein wenig. Im Spielbetrieb um die Mittagszeit bewegte sich die Strom-THD zwischen 55 und 70 Prozent. Am späten Nachmittag stieg der Wert sogar bis 90 Prozent. Als ich Herrn Flöter auf diese erschreckend hohen Werte ansprach, sagte er, dass nach seiner Erfahrung Einzelwerte praktisch keine Rückschlüsse zuließen und dass es auch keinen Schwellwert gäbe, der gut von schlecht trennt. Vielmehr ist das Zusammenwirken unterschiedlicher Störeinflüsse relevant. Nach seiner Praxis mit dem Gordian sind solche Prozent-Angaben nicht unnormal.

Die Fourier-Berechnung für Storm oder Spannung mit dazugehörigem Dämpfungsfaktor sieht man jeweils für einen Abschnitt von 300 Hertz
Die Fourier-Berechnung für Storm oder Spannung mit dazugehörigem Dämpfungsfaktor sieht man jeweils für einen Abschnitt von 300 Hertz

Jeder von uns weiß, dass die Netzspannung 230 Volt bei 50 Hertz betragen soll. Es ist auch eine klare Sache, wenn durch Drehen am Lautstärkeregler im erstgenannten Anzeigefenster die Leistungsangabe deutlich nach oben geht. Aber mit den THD und auch den folgenden Messwerten tue ich mich zum Teil in ihrer Interpretation schwer. Dennoch sind diese Werte nicht uninteressant, wie die eben erwähnte unerwartet positive Veränderung durch den Computer zeigt. Und es wird noch spannender. Drehen Sie den linken Wahlknopf weiter im Uhrzeigersinn, wird der Gleichspannungsanteil im Stromnetz angezeigt. Diese Angabe dient nur der Information und wird im Gordian bei der Filterung nicht berücksichtigt. Denn alle Filtermethoden, die erprobt wurden, hinterließen musikalisch nachteilige Eindrücke. Die DC-Filterung wirkte sich stets unterschiedlich bei den angeschlossenen Hifi-Geräten aus, auch durchaus klanglich zum Nachteil. So hält es Stratos Vichos für sinnvoller, es dem Anwender zu überlassen, bei Bedarf an dieser Stelle geräteindividuell zu ergänzen. So kann beispielsweise mit entsprechenden Filtern von HMS oder einem Trenntrafo von MudrAkustik oder Audioplan dem Problem bei Bedarf begegnet werden.


Empfohlen wird die automatische Korrektur der Blindleistung
Empfohlen wird die automatische Korrektur der Blindleistung

Gleichzeitig zeigt der Gordian neben dem Gleichstrom den Leistungsfaktor oder Power-Faktor PF an. Und das ist interessant: Der Power Faktor wird in der Elektronik auch als Blindleistung bezeichnet und benennt den Verlust aus einer Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung. Liegen die beiden Sinus-Halbwellen nicht mehr genau aneinander, geht, weil ja die Leistung aus Strom und Spannung generiert wird, durch den Phasenfehler Leistung verloren. Diese Verlustgröße ist die Blindleistung. Der Gordian korrigiert bedarfsgerecht durch Zuschalten von Kondensatoren die Phasenlage zeitlich passgenau. Er eliminiert die Blindleistung und generiert so maximale Leistung. Drehen Sie weiter am linken Bedienknopf des Gordian, zeigt er im nächsten Fenster, wie oben erwähnt, Polarität und Erdung an. Dann folgt die Angabe über durch magnetischen Einstrahlung entstandene Störungen, EMI. Die nächsten beiden Informationen geben im mathematischen Verfahren Fast Fourier Transformation, FFT, die auf verschiedene Frequenzen heruntergerechnete Netz-Störungen entweder für die Spannung oder für den Strom an. Durch Drücken und Drehen des linken Bedienknopfes zeigt Ihnen der Gordian die Störungen über den gewählten Frequenzbereich. Das Frequenzband beginnt mit der Anzeige von 50 Hertz und null Dezibel Dämpfung. In 300-Hertz breiten Abschnitten lässt sich dann das Frequenzspektrum bis 6,4 Kilohertz durchscrollen. Zu dem gewählten 300-Hertz-Frequenz-Ausschnitt wird der aktuelle Dämpfungswert in Minus-Dezibel angezeigt. Je größer die Minus-dB-Zahl desto kleiner ist die gemessene Störung.

Die Effektivität der Filterung kann man in zwei Stufen oder automatisch einstellen
Die Effektivität der Filterung kann man in zwei Stufen oder automatisch einstellen

Im achten Fenster können Sie die Korrektur des Power-Faktors zwischen auto, high, medium und low wählen. Ich habe, wie empfohlen, auto gewählt. Auch bei der folgenden Wahl des Filter-Effekts habe ich von den drei Möglichkeiten auto, high und low wieder auto gewählt. Wenn Sie möchten, können Sie im zehnten Auswahl-Fenster statt des Auto-Modus auch die Filter-Topologie CMF wählen, wo dann nur ein Filtertyp zur Strom-Reinigung genutzt wird. Meist werden mehrere Spulen als Filterglieder gekoppelt. Alternativ zu Auto oder CMF werden bei CMF + DMF auch andere Bauteile wie Kondensatoren mit den Spulen gekoppelt. Fenster elf erlaubt die Kontrast-Einstellung des OLED-Bildschirms. In Fenster zwölf können Sie den Schwellwert einstellen, an dem das OLED-Display ein- oder abgeschaltet wird. Zur Erinnerung: mit dem rechten Bedienknopf können Sie das Display auch ganz abschalten. Das ist wirklich viel Information, die der Gordian seinem Benutzer über die aktuellen Stromverhältnisse vermittelt. Wissen ist aber in diesem Falle nicht Macht. Denn die Arbeit macht der Gordian bevorzugt automatisch und das lässt sich hören.

Auch bei der Filter-Anordnug darf man zwischen zwei Alternativen oder der Automatik wählen
Auch bei der Filter-Anordnug darf man zwischen zwei Alternativen oder der Automatik wählen


Gewaltige klangliche Veränderungen habe ich in meinem sehr guten Netz nicht bemerken können. Wäre dies der Fall, hätte ich jahrelang mit schlechten Strombedingungen für Sie getestet. Also bin ich ganz froh darüber. Dennoch ist ein musikalischer Gewinn durch den Gordian nicht zu leugnen, vor allem in der Anlage mit den Epsylon-Vollbereichs-Bändchen, wo eine solide Netzleiste die Referenz ist. An dieser Anlage habe ich den Gordian auch überwiegend getestet, und zwar mit eindeutig positivem Ergebnis. Der hörbare Vorteil durch den Gordian ist nachhaltig. Er lässt sich, wie oftmals bei Komponenten ohne Effekthascherei, erst nach etwas längerem Hören eindeutig beschreiben. Dann wird klar, dass der Gordian für Sauberkeit und mehr Ruhe sorgt, ohne dabei auch nur im Geringsten dynamisch einzuschränken. Im Gegenteil, oftmals erscheinen Impulse wie die von Schlagzeugbecken ungekannt glasklar und farbig. So versprühten die Becken bei „Freedom Jazz Dance“ vom Tana-Reid-Album Yours and Mine mehr Glanz. Wenn Nnenna Freelon live ihr „The Meaning Of The Blues“ singt, ist Ihre Stimme mit Strom vom Gordian weitaus nuancierter und steht freier auf der imaginären Bühne. Die Bass-Begleitung ist präzise und plastisch, dezent und tiefgehend. Ich habe mit dem Gordian nur Verbesserungen wahrgenommen, die aber nicht immer gleich ausgeprägt waren. Je nach Strom-Situation konnte der Lab12 mehr oder weniger verbessern.

Die musikalische Bedeutung des Gordian kann jeder interessierte Musikliebhaber durch das Test-Angebot des deutschen Vertriebes leicht für sich ermitteln. Ich habe sehr gerne mit dem Lab12 gehört, weil er die Musik stressfreier vermittelt, als ich es gewohnt bin. Wenn der Vertrieb zustimmt, werde ich den Gordian noch eine Zeit lang behalten. Denn beim Umgang damit kam mir der Gedanke, ihn als Strom-Aufbereiter für diverse einzelne Geräte zu verwenden. Die Tatsache, dass die angeschlossenen Komponenten auf das Filterverhalten Einfluss nehmen, lässt mich ausprobieren wollen, was ein Gordian an einer einzelnen Komponente wie CD-Spieler, Phono-Stufe oder Endverstärker bewirkt. Das würde dann jedoch eine kostspielige Lösung, was der Gordian so, wie er gedacht ist, nämlich als Strom-Optimierer für bis zu sechs Komponenten, sicher nicht ist: Der technische Aufwand ist beachtlich und der Preis gemessen daran sehr fair. Vor allem aber ist er ein Klangverbesserer und bereitete mir stets ein entspanntes Hörvergnügen.

Auf den ersten Blick könnte man den Gordian auch wegen seiner Breite von dreiundvierzig Zentimetern für ein normales Hifi-Gerät halten
Auf den ersten Blick könnte man den Gordian auch wegen seiner Breite von dreiundvierzig Zentimetern für ein normales Hifi-Gerät halten

STATEMENT

Mir hat der Gordian richtig Spaß gemacht. Nachdem ich mich einige Zeit sehr interessiert mit den immer wieder aktualisierten Daten zu meiner Strom-Situation beschäftigte, genoss ich die vor allem durch die Befreiung von Stress gesteigerte Musikalität bei abgeschaltetem Display mit dem guten Gefühl, dass der Gordian sein Bestes tut.
Gehört mit
Computer Apple MacMini mit OS X El Capitan, Audirvana Plus 3 und Qobuz, Dell G5 15 i7 Hexacore mit Windows 10 Pro, Audirvana Plus für Windows 10
Clock Mutec MC-3+Smart Clock USB
DA-Wandler Antelope Zodiac plus, Audio-gd Master 7 Singularity, Sonic Frontiers SFD-1
CD-Player Primare DVD 30, Wadia WT-3200
Plattenspieler Brinkmann Bardo mit Musical Life Conductor 10 Zoll
Tonabnehmer Audio Technica ART 9, Clearaudio Da Vinci
Phono-Vorstufe Plinius Koru
Vorverstärker Audio-gd Master 9
Endstufe für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100, Air Tight ATM-3, NAD 2200PE
Lautsprecher Triangle Grand Concert, Analysis Audio Epsylon
Zubehör Audioquest Diamond oder Carbon USB, Audioquest Jitterbug, JIB Boaacoustic Silver Digital Carbon SPDIF und Krypton AES/EBU, DH-Labs Silver Sonic AES/EBU, DH-Labs Silver Sonic SPDIF, In-akustik Black&White NF-1302, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, Shunyata Andromeda LS mit Enacom LS, Real-Cable HD-TDC, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, Groneberg Wandsteckdose, Raum-Absorber von mbakustik und Browne Akustik, Levin Design Vinyl-Bürste
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella Basis
Herstellerangaben
Lab 12 Gordian
Ausgänge zwei mit 3500 Watt, vier mit 1000 Watt
Eingang 20 Ampere IEC C20
Gehäuse matt grau oder matt schwarz
Abmessungen (B/H/T) 43 x 11 x 29 cm
Gewicht 8 kg
Lieferumfang Knack Netzkabel 20 Ampere
Preise Lab 12 Gordian: 1390 Euro
Knack Netzkabel 20 Ampere 1,5m: 249 Euro

Vertrieb
CM-Audio - Flöter Technology Service
Ansprechpartner Torsten Fink
Anschrift Kölner Straße 46
41464 Neuss
Telefon +49 2161 6782451
E-Mail info@cm-audio.net
Web www.cm-audio.net

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/18-09-24_lab12
Freitag, 21 September 2018 00:21

AHP Klangmodule III G und IV G

Dieser Test war schon seit Jahren geplant, kommt aber dennoch gerade zur rechten Zeit: Denn während der diesjährigen High End hat AHP-Chef Andreas Jungblut das Klangmodul IV G vorgestellt, das dem III G klanglich überlegen sein soll – was ich nicht einfach so glauben muss, sondern auch hören kann.

Es ist nun schon sechs Jahre her, dass ich die AHP-Feinsicherungen in fast allen Komponenten ausprobiert habe. Ich gebe gerne zu, dass ich vor Andreas Jungbluts Besuch recht skeptisch war, nach den Hörvergleichen in meiner Anlage aber alle von außen zugänglichen, serienmäßigen Sicherungen gegen die audiophilen Varianten von AHP getauscht habe. Einige Hifistatement-Autoren experimentierten danach ebenfalls ein wenig und stiegen in der Folge auf die speziellen Sicherungen um: Es dürfte für weniger als 20 Euro pro Komponente wohl nichts anderes geben, das derartige klangliche Verbesserungen bringt. Leider ist das Thema danach bei mir ein wenig in Vergessenheit geraten: So habe ich die ein oder andere Komponente gewechselt, ohne daran zu denken, die neuen Geräte auch mit den hochwertigen Sicherungen auszurüsten. Außerdem sind inzwischen die Feinsicherungen II erhältlich, die gegenüber den getesteten Varianten noch einmal besser sein sollen. Die Bestellliste ist schon geschrieben und in ein paar Wochen dürfte in meiner Kette nicht mehr das kleinste bisschen Wohlklang im Schmelzleiter oder in den Kontaktkappen einer gewöhnlichen Geräte-Sicherung hängen bleiben.

Andreas Jungblut (rechts) und sein Techniker Reinhard Petri haben die Kontrolle über die Stromversorgung meiner Anlage übernommen
Andreas Jungblut (rechts) und sein Techniker Reinhard Petri haben die Kontrolle über die Stromversorgung meiner Anlage übernommen

Da mich AHPs Feinsicherungen völlig überzeugten, nahm ich Andreas Jungbluts Angebot, auch die Klangmodule einmal auszuprobieren, sowie zwei Testexemplare dankend an. Den Einbau sollte man aber unbedingt einem Elektroinstallateur überlassen, wenn man nicht seinen Versicherungsschutz und im schlimmsten Fall Leib und Leben riskieren möchte. Aber ein verantwortungsvoller Repräsentant besagter Zunft folgt nicht einfach audiophilen Wünschen, sondern wird erst einmal prüfen, ob die Klangmodule allen Vorschriften entsprechen. So ging es auch mir. Mein Gegenüber nahm eines der Klangmodule mit und versprach, sich nach der Prüfung aller Formalien zu melden – was er aber nicht tat. Auf einer der immer zahlreicher werdenden Messen traf ich mal wieder Andreas Jungblut und erzählte ihm vom Stand der Dinge. Später schickte er mir dann das Datenblatt mit der IEC-Prüfnummer für seine Module zu, das dann leider bei mir im E-mail-Posteingang liegen blieb, statt den skeptischen Elektriker zu überzeugen. Vor ein paar Wochen beschlossen wir dann aber, Nägel mit Köpfen zu machen: Der AHP-Chef kündigte seinen Besuch in Gröbenzell an – und zwar in Begleitung seines Technikers, der als Elektroinstallateur auch den Austausch des für die Anlage relevanten Sicherungsautomaten gegen ein Klangmodul vornehmen darf. Da Reinhard Petri schon seit Jahrzehnten Musik- und Hifi-Fan ist, war er auch an den klanglichen Veränderungen interessiert, die der Umbau in meiner Anlage bewirken würde, und nahm sich die Zeit, gleich zwei Module in meinem Sicherungskasten zu installieren. So konnten wir erst vom Automaten zur Schmelzsicherung wechseln und danach relativ schnell vom Klangmodul III G zum IV G.

Die bisher im Klangmodul III G verwendeten Sicherungen können auch in der IV-G-Version weiterverwendet werden
Die bisher im Klangmodul III G verwendeten Sicherungen können auch in der IV-G-Version weiterverwendet werden


Das neue Modul bietet neben einer, wie Andreas Jungblut erwähnt, von vielen Kunden gewünschten Auslösungsanzeige einen nochmals reduzierten Übergangswiderstand. Der wird einerseits durch einen höheren Anpressdruck und andererseits durch eine größere Kontaktfläche erreicht: Die Kupferhalterungen werden vor der Vergoldung feiner poliert, so dass danach eine noch glattere Oberfläche entsteht. Damit ich ähnliche Unterschiede hören konnte wie ein Besitzer des Klangsmoduls III G, der auf IV G umsteigt, hatte Reinhard Petri ein bereits eingespieltes Dreier- und ein nagelneues Vierer-Modul in meinen Sicherungskasten gebaut. Aber noch fließt der Strom für meine Anlage über den Sicherungsautomaten.

Ich sollte vielleicht noch vorwegschicken, dass ich bisher mit einer ganz normalen Elektroinstallation ausgekommen bin: Ein Sicherungsautomat war für alle Steckdosen im Wohn- und Arbeitszimmer und damit auch für die darin befindlichen Anlagen zuständig. Die drei einfachen Wandsteckdosen im Arbeitszimmer – eine für Analoges, eine für Digitales und die dritte für die Endstufen – hatte ich schon vor Jahren gegen solche von HMS ausgetauscht und später dann mit einem Ring aus Butylband, der den Übergang vom Stecker zur Dose umgibt, weitgehend gegen Resonanzen immunisiert, was klanglich leicht nachzuvollziehen war. Nicht zuletzt auch deshalb war ich durchaus zufrieden, als wir uns durch dreimaliges Hören eines der bekannten Testsongs den Klang der unveränderten Kette einprägten.

Reinhard Petri ist Elektroinstallateur und darf daher die nötigen Umbauten vornehmen
Reinhard Petri ist Elektroinstallateur und darf daher die nötigen Umbauten vornehmen

Dann ließ Reinhard Petri den Strom statt durch den Sicherungsautomaten durch das Klangmodul III G fließen. Für das Umklemmen hatte er dank der guten Vorbereitung nur ein, zwei Minuten benötigt. Etwas länger dauerte es, bis anschließend die Röhrenvor- und die Hybridendstufe wieder freischalteten und Melco und Aries hochgefahren waren. Aber den Klangunterschied hätte man auch noch bemerkt, wenn zwischen dem Hören der beiden Stromversorgungsvarianten mehr als eine Stunde gelegen hätte: Dank des Klangmoduls geriet die Abbildung größer und deutlich luftiger, das Klangbild war dynamisch interessanter, klarer und detailreicher, aber in einer Disziplin tat sich erfreulicherweise nichts: Tonal blieb alles so stimmig wie zuvor. Dabei waren die Unterschiede in den übrigen Bereichen alles andere als marginal. Das Klangmodul III G hievte die gesamte Anlage noch einmal auf ein höheres Niveau. Dabei ist der dafür nötige finanzielle Einsatz extrem überschaubar: 95 Euro für das Klangmodul III G, knapp 50 Euro für die 14-mal-51-Millimeter-Schmelzsicherung plus die Kosten für den Elektroinstallateur. Eine größere klangliche Verbesserung der gesamten Kette für weniger Geld kann ich mir wirklich nicht vorstellen!

Hier hat er die beiden verschiedenen Klangmodule in meinem Sicherungskasten so eingebaut, dass ein schneller Vergleich möglich ist
Hier hat er die beiden verschiedenen Klangmodule in meinem Sicherungskasten so eingebaut, dass ein schneller Vergleich möglich ist


Wir haben uns dann voller Genuss mit einem weiteren Teststück vertraut gemacht. Für Andreas Jungblut und Reinhard Petri war der Song komplett neu, für mich war neu, wie beeindruckend ihn die Kette inklusive Klangmodul III G nun reproduzierte. Wir hörten die etwas mehr als einminütige Passage dreimal hintereinander. Wenn man schon nach einmaligem Hören eine Veränderung vornimmt, auf einige Details aber erst im zweiten Durchgang aufmerksam wird, führt man diese vermeintlich zusätzlichen Informationen fälschlicherweise auf die Veränderung zurück. Aber einen die Kette fordernden Song zu hören, kann ja auch im dritten Durchgang noch ein Genuss sein. Das Umklemmen des Drahtes von der Dreier- zur Vierer-Variante des Klangmoduls gelang Reinhard Petri noch schneller als der Umbau zuvor – und natürlich war wieder eine Verbesserung wahrzunehmen. Die fiel deutlich geringer aus als die zuvor, unterschied sich qualitativ aber nicht von dieser: Es gab leichte Zugewinne in allen Disziplinen, wobei die tonale Stimmigkeit gewahrt blieb. Selbst wenn man unberücksichtigt lässt, dass in der Einspielphase noch mit weiteren Verbesserungen zu rechnen ist, sind die klanglichen Verbesserungen den Preisunterschied zwischen den beiden Klangmodulen meines Erachtens nach allemal wert. In der bis Jahresende dauernden Einführungsphase beträgt dieser 35 Euro, im nächsten Jahr sind es dann 65 Euro.

Laut Andreas Jungblut ist die Sicherung mit kupfernem Schmelzleiter und kupfernen, vergoldeten Kontaktkappen tonal die neutralste
Laut Andreas Jungblut ist die Sicherung mit kupfernem Schmelzleiter und kupfernen, vergoldeten Kontaktkappen tonal die neutralste

Da die klanglichen Unterschiede zwischen dem Sicherungsautomaten und den beiden verschiedenen Klangmodulen so klar herauszuhören waren, baute Reinhard Petri das III G aus und den Sicherungskasten wieder zusammen. Weitere Vergleiche erübrigten sich. Weil ich rundum zufrieden war, verließ ich mich auch auf Andreas Jungbluts Empfehlung in puncto Schmelzsicherung: Er hatte die Version mit kupfernem Schmelzdraht und massiven Kontaktkappen aus demselben Material ausgewählt, da diese tonal so gut wie keinen Einfluss auf den Klang nehmen – wenn denn die Kupferkappen vergoldet sind. Es gibt noch eine Version mit nicht vergoldeten Kupferkappen, die eine noch ein wenig weiträumigere Abbildung und ein erdigeres Klangbild mit sich bringen sollen. Wer in seiner Kette ein wenig Glanz und Präsenz vermisst, kann zur Sicherung mit silbernem Schmelzdraht und ebensolchen Kontaktkappen greifen.

Vor dem Einbau des Klangmoduls klaffte in der Abdeckung eine Lücke. Diese ist nun durch das Modul und mit Isolierband verschlossen
Vor dem Einbau des Klangmoduls klaffte in der Abdeckung eine Lücke. Diese ist nun durch das Modul und mit Isolierband verschlossen

Statt die beiden übrigen Varianten mit dem von Andreas Jungblut empfohlenen Typ zu vergleichen, der meine Kette ja ein gutes Stück nach vorn gebracht und mich in puncto Netzsicherungen erst einmal rundum glücklich gemacht hat, widmeten wir uns einem weiteren Produkt aus dem Jungblutschen Portfolio: den ebenfalls auf der High End vorgestellten SSC Big Magicpoints, die bisher nur als Prototyp existieren. Da das Artesania-Audio-Exoteryc-Rack ohne Böden auskommt und die unterschiedlichen Harmonix-Füße unter den Lautsprechern auch deren Neigung definieren, können wir die SSCs nur zwischen den Fliesen des Fußbodens und den Füßen von Einsteins The Poweramp ausprobieren. Dort machen sie zumindest in puncto Räumlichkeit den Harmonix BeauTone TU-666M ihren Platz streitig. Auf die Serienversion bin ich jedenfalls schon sehr gespannt: Die ersten Sätze sollen Anfang nächster Woche verfügbar sein. Einer davon wird nach Gröbenzell gehen, die anderen sind dann auf den Westdeutschen Hifi-Tagen in Bonn zu sehen und hören.


Das Klangmodul trägt eine IEC-Nummer und damit für seinen Verwendungszweck zugelassen
Das Klangmodul trägt eine IEC-Nummer und damit für seinen Verwendungszweck zugelassen

STATEMENT

Ich kenne keine andere Tuning-Maßnahme, die für deutlich respektive knapp unter 200 Euro Materialkosten eine größere klangliche Verbesserung bewirkt als die AHP Klangmodule III G oder IV G inklusive einer großen Schmelzsicherung. Und an dieser Einschätzung dürfte sich auch nichts ändern, wenn Sie die Aufwendung für den Elektroinstallateur hinzurechnen. Das Schönste dabei ist, dass die wirklich überschaubare Investition sich auf alle Quellen und die Verstärker gleichzeitig auswirkt. Selbst Schuld, wer sich jetzt nicht gebührend um die Stromversorgung seiner Anlage kümmert!
Gehört mit
NAS Melco N1ZH/2, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco
Server Auralic Aries G2 mit 5GB HDD
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE
LAN-Switch Telegärtner (Japan) M12 Switch Gold
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Thales Simplicity, Einstein The Tonearm 12
Tonabnehmer Lyra Olympos, Transrotor Tamino
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Eintein The Poweramp
Lautsprecher Kaiser Acoustics Kawero! Classic
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Audioquest Diamond
Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
AHP Klangmodule III G und IV G
  • Vergoldete Kontakte für ein noch homogeneres und natürlicheres Klangbild
  • Durch die grössere Bauform von Halter und Sicherung sind optimale Kontakte gegeben
  • Vergoldete Sicherungen von 16 - 50 A mit Kupfer-Innenleiter erhältlich
  • Besonders als Audio-optimierte Vorsicherung geeignet
  • Durch standardisierte Abmessungen im normalen Sicherungskasten auf der Hutschiene montierbar
  • Das Gehäuse ist aus hochwertigem Spezialkunststoff, der hohe Temperaturen verkraftet
  • zugelassen nach IEC 60947-3 und VDE 0660-107
  • Abmessungen: Breite x Höhe x Tiefe (in mm) 27 x 90 x 69
  • Gewicht in g: 97
  • Preis: 94 Euro (Klangmodul III G), 130 Euro (Klangmodul IV G, Einführungspreis), 160 Euro (Klangmodul IV G, ab 2019), 50 Euro Sicherung

Vertrieb
Audiophile Hifi-Produkte
Ansprechpartner Andreas Jungblut
Anschrift Bahnhofstraße 24
57555 Brachbach
Telefon +49 2745 9322119
E-Mail info@audiophiles-hifi.de
Web www.audiophiles-hifi.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/18-09-21_ahp

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.