Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Allnic Audio The Puritas |
Tonarm | Kuzman 4Point mit durchgehender Verkabelung |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (150 Ohm) |
Musik | „How Deep Is The Ocean“ |
Downloadgröße | 115,9 mb |
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Allnic Audio The Puritas |
Tonarm | Kuzman 4Point mit durchgehender Verkabelung |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (150 Ohm) |
Musik | „Duet“ |
Downloadgröße | 131,5 mb |
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Allnic Audio The Puritas |
Tonarm | Kuzman 4Point mit durchgehender Verkabelung |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (150 Ohm) |
Musik | „Griff“ |
Downloadgröße | 158,1 mb |
Für alle diejenigen, die Hifistatement erst während der letzten beiden Monate kennengelernt haben, sei hier noch einmal kurz zusammengefasst, was unsere Klangbibliothek leisten kann und was nicht – wenn Sie sich denn durchringen, sie zu benutzen. Denn leider erschließen sich die Eigenschaften der in dieser Reihe vorgestellten Komponenten – in erster Linie Tonabnehmer, dann aber auch Tonarme und Phonoentzerrer – nur denjenigen Analogfreunden, die der Digitaltechnik ein wenig aufgeschlossen gegenüberstehen. Zudem sollten Sie über ein möglichst hochwertiges digitales Wiedergabesystem verfügen. Den bisherigen Erfahrungen nach macht es keinen Sinn zu versuchen, beispielsweise die oft subtilen Unterschiede zwischen hochwertigen Tonabnehmern in CD-Qualität aufzunehmen und wiederzugeben. Dazu braucht man Dateien mit mindestens 24 Bit und 96 Kilohertz. Aber auch bei solchen dürfen Sie nicht erwarten, dass Ihnen das Herunterladen und Abspielen der Bespiele eins zu eins vermittelt, was eine der vorgestellten Komponenten in Ihrer Kette zu leisten vermag. Dafür ist der Einfluss der Analog-Digital-Wandler in der Nagra und Ihres digitalen Abspielsystems doch etwas zu groß. Allerdings sollte im Vergleich mit anderen Beispielen aus unserer Bibliothek schon klar werden, in welche Richtung die klangliche Reise mit der vorgestellten Komponente geht. Sie können schon einmal entscheiden, ob sich beispielsweise der Aufwand lohnt, einen Tonabnehmer auszuleihen und in der eigenen Anlage auf Kompatibilität zu prüfen. Außerdem hilft der Vergleich der eigenen Eindrücke mit den Schilderungen eines Autors, mehr über dessen Hörgewohnheiten in Erfahrung zu bringen, denn in Zukunft sollen selbstverständlich auch die Tonabnehmer, die Kollegen testen, nach dem Fotografieren zumindest für unsere drei Referenzstücke auf meinem Plattenspieler landen. Bis auch diese Prozedur Redaktionsalltag ist, wird es aber wohl noch ein wenig dauern.
Ich hatte auch schon einmal erwogen, die Klangbeispiele gleich zusammen mit dem – oder, da man sich in diesem Medium verpflichtet fühlt, möglichst täglich etwas Neues zu präsentieren, zumindest direkt nach dem – Test zu veröffentlichen. In diesem Falle kam aber zuerst unser Advent-Aktion dazwischen, und auch die übrigen Verzögerungen haben sich schließlich als positiv herausgestellt: In der Zwischenzeit habe ich das Puritas nämlich noch etliche Stunden rein zum Genuss gehört. Nachdem die Justage der Dämpfung wie beschrieben für jede Menge zusätzliche Raumillusion gesorgt hatte, habe ich dann wieder ein paar Millimeter davon für ein noch klangfarbenstärkeres Klangbild eingetauscht, in dem ich von dem zuvor gewählten Abschlusswiderstand von 300 Ohm doch wieder auf 150 Ohm zurückgewechselt bin.
Da das Puritas besonders mit der Dämpfung des Kuzma 4Point zur Hochform aufläuft, habe ich diesmal auf einen Umbau in den SME V-Tonarm verzichtet. Auch so finden Sie in unserer Bibliothek drei Songs zum Vergleich, die sich lediglich in einem Punkt von den hier neu hinzugefügten unterscheiden: In den Beispielen sieben bis neun ist das Lyra Olympos zu hören – ein würdiger Herausforderer für das Allnic.
Wie sich inzwischen herumgesprochen haben dürfte, betreiben meine Gattin und ich – zuerst lediglich als Hobby, aber nun mit zunehmend mehr Engagement – ein Schallplattenlabel: sommelier du son. Das führte unter anderem dazu, dass wir für Edel:Kultur eine LP produziert haben, auf der Joo Kraus und seine Band Tales In Tones mit Stücken zu hören sind, die zuvor auf ihren letzten beiden erfolgreichen CDs, Songs From Neverland und Painted Pop veröffentlicht wurden. Einen Vorgeschmack auf die LP, die in der ersten Hälfte des nächsten Jahres erscheinen soll, bot das Bayerische Fernsehen mit einem Beitrag in seinem Medienmagazin Einblicke. Hier geht‘s zum Video.
Am kommenden Freitag werden wir wie im letzten Jahr zum Jahresabschluss im Birdland in Neuburg an der Donau Deutschland spannendstes Gitarren-Duo analog aufnehmen: Helmut Kagerer und Helmut Nieberle. Vor zwölf Monaten hatten wir das Konzert der beiden zumindest digital gleich zweifach mitgeschnitten. Einmal waren vier Mikrofone im Einsatz, jeweils ein Großmembran-Röhren-Mikro vor dem Verstärker und je eine Kleinmembrane vor der Gitarre. Das andere Mal hat ein einzelnes Stereomikrofon das gesamte musikalische Geschehen, viel Raum und ein wenig Publikum eingefangen. Die beiden Helmuts, meine Frau und ich haben viel diskutiert und sind doch zu keinem Ergebnis gekommen. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Was liegt also näher, als erfahrene Audiophile um ihre Meinung zu bitten? Nämlich Sie, unsere Leser.
Um möglichst vielen von Ihnen die Möglichkeit zu geben mitzumachen, bieten wir den Song in den Varianten Multi-Mikrofonie und Einpunkt-Stereo lediglich in CD-Qualität an. Hören Sie also bitte genau hin und schreiben Sie uns (redaktion@hifistatement.net) mit einer kurzen Begründung, ob Sie Version A oder B bevorzugen. Bitte vergessen Sie Ihre Anschrift nicht – diese ist übrigens der Grund dafür, über unsere E-mail-Adresse und nicht öffentlich über das Kommentar-System zu kommunizieren –, da wir unter allen Einsendern drei sommelier du son-LPs verlosen: Goodbye Pork Pie Hat, eine Scheibe, die das letzte gemeinsame Konzert von Charlie Mariano und Dieter Ilg dokumentiert. Der Rechtsweg ist bei der Verlosung wie üblich ausgeschlossen.
Am besten nehmen Sie sich am kommenden Freitagabend, dem 16. Dezember ein wenig Zeit, reisen in die im Winter besonders idyllische Renaissance-Altstadt und verbringen den Abend im Jazz-Club im Keller der alten Hofapotheke. Vor allzu viel vorweihnachtlicher Sentimentalität brauchen Sie sich nicht zu fürchten: Auch wenn wir hier aus gegebenem Anlass ein Weihnachtslied ausgesucht haben, wird das völlig neu erabeitete Programm von Helmut Kagerer und Helmut Nieberle in der Hauptsache fein swingende und groovende Jazz-Standards umfassen. Unter www.birdland.de oder 08431/41233 können Sie Karten und Plätze reservieren. Es würde uns freuen, Sie zu treffen.
Kagerer/Nieberle Oh Tannenbaum Version A 16 bit / 44,1 kHz ca. 34,3 mb (wav) |
Kagerer/Nieberle Oh Tannenbaum Version B 16 bit / 44,1 kHz ca. 35,6 mb (wav) |
Ortofon beansprucht, mit dem SPU das erste MC-System gefertigt zu haben, Joseph Grado will derjenige gewesen sein, der diese Konstruktion erdachte – auch wenn seine Tonabnehmer nach dem Moving-Iron-Prinzip arbeiten. Wie dem auch sei: Seit der Einführung der Stereoschallplatte treffen wir meist auf ein und dieselbe Bauform bei Moving-Coil-Abtastern. Auf einem Nadelträger, an dessen einem Ende ein Diamant befestigt ist, der den Auslenkungen der Schallplattenrille folgt, sitzt ein Spulenträger – ein quadratisches oder kreuzförmiges Plättchen, auf den der Draht für die Spulen der beiden Stereokanäle gewickelt wird. Das Plättchen besteht entweder aus Weicheisen, einem hochpermeablen Material, das für eine weitaus höhere Ausgangsspannung sorgt, als die Spulen allein im selben Magnetfeld generieren könnten, oder aus einem Kunststoff oder gar Rubin. Die letztere Variante – wie man sie beispielsweise im Benz Ruby findet – soll ein besonders reines Signal liefern. Der Spulenträger mit seinen Wicklungen liegt dann auf einem Dämpfungsgummi auf, der zusammen mit dem Spanndraht am anderen Ende des Nadelträgers bewirkt, dass die Spulen samt Träger nach der Auslenkung durch die Rille in ihre Nulllage zurückkehren.
In den meisten Systemen befindet sich ein Permanentmagnet ein gutes Stück oberhalb des Nadelträgers, und zwei sogenannte Joche vor und hinter dem Spulenträger fokussieren das Magnetfeld für den Generator. Van den Hul bietet eine Variante mit einem den Nadelträger umgebenden Ringmagneten hinter den Spulen an, und Transfiguration setzt einen deutlich größeren, geschlitzten Ringmagneten ein, in dessen Spalt sich der Spulenträger bewegt. Aber selbst von den beiden letztgenannten Spezialfällen abgesehen bietet die – nennen wir sie einmal – klassische Bauform des Moving-Coil-Systems die Möglichkeit zu ungezählten Varianten. Das beginnt beim Material und dem Durchmesser des Spulendrahts und der Anzahl der Windungen, die auf den – wie schon erwähnt – aus verschiedensten Materialien zu fertigenden Spulenträger aufgebracht werden, und führt über Nadelträger aus Aluminium- oder Boron-Röhrchen oder -stäbchen und unterschiedliche Magnetmaterialien bis zum Spanndraht aus Metall oder Kunststoff. Und den Einfluss von verschiedenen Dämpfungsgummis hat nicht nur Benz-Chef Abert Lukaschek lange untersucht. Ortofon unterhält sogar eine eigene Gummifabrikation. Wie unter anderem Koestu mit seinen Halbedelsteinen oder Ortofon mit dem Selective Laser Melting beweisen, geht auch die Struktur des Gehäuses mit in den Klang ein. Aber das ändert nichts daran, dass fast alle angebotenen MC-Tonabnehmer Varianten ein und derselben Bauform sind.
Einen eigenen Weg geht seit Jahren Clearaudio mit seinen Moving-Coils, bei denen die Spulen sowie die entsprechenden Magnetsysteme drehpunktsymmetrisch zum Lagerpunkt angeordnet sind. Hier werden die benötigten Rückstellkräfte allein durch das Lagergummi erzeugt, die patentierte Konstruktion kommt ohne Spanndraht aus. Die Spulen sitzen hier auf keinem speziellen Träger, sondern werden direkt auf den Nadelträger aus Boron gewickelt.
Doch egal, ob die klassische oder die Clearaudio-Variante: Die Abtaster unterscheiden sich strukturell doch sehr erheblich von der Apparatur, mit der die Musik in Rille gelangt, dem Schneidekopf. Hier arbeiten als Antrieb zwei Spulen in einem Magnetfeld, die in einem Winkel von 90 – oder von der Senkrechten aus gesehen – zweimal 45 Grad angeordnet sind. Die Bewegung der beiden Spulen wird über sogenannte Treibstangen auf den Schneidarm übertragen, dem beim Abstastsystem der Nadelträger entspricht. Im Scheidarm ist der auswechselbare, weil verschleißanfällige Schneidstichel – meist aus Rubin gefertigt – befestigt. Dabei ist der Abstand vom Angriffspunkt der beiden Treibstangen zum Stichel extrem kurz. Die Magneten und Spulen für die beiden Kanäle hingegen sind räumlich recht weit voneinander entfernt.
Allnic näherte sich nun erstmals mit seinem Tonabnehmer Verito dem Aufbau eines Schneidekopfes an. Auf den Nadelträger ist hier nicht wie üblich ein quadratischer oder kreuzförmiger Spulenträger montiert, sondern ein im rechten Winkel gebogenes Röhrchen aus Polycarbonat, dessen beiden Seiten in einem Winkel von 45 Grad zur Senkrechten stehen. Auf die Enden des Röhrchens sind die Spulen für den rechten und linken Kanal gewickelt. Sie tauchen jeweils in einen recht tiefen Ringmagnet ein. Während bei den MCs klassischer Bauart der Spulenträger relativ weit von der Diamantnadel entfernt, dafür aber sehr nah beim Lagerpunkt sitzt, weshalb die Spulen von den Auslenkungen der Platte auch nur über geringe Distanzen bewegt werden, platziert Allnik sein spulentragendes, gewinkeltes Röhrchen etwas weiter vom Lager entfernt, näher zur Nadel. Daraus resultieren dann größere Auslenkungen der Spulen durch den Nadelträger. Die längeren Wege führten – so Allnic in der Produktinformation – zu einer detaillierteren Wiedergabe. Die Verschiebung der Spulen in Richtung Nadelspitze sei möglich geworden, da das Polycarbonat-Röhrchen samt Wicklungen deutlich leichter sei als ein Weicheisenplättchen. Schade, dass Allnic die bewegte Masse seiner Konstruktion nicht beziffert. Lediglich das Gewicht der aus einem hochreinen Kupferdraht mit einem Durchmesser vom 16 Mikron gewickelten Spulen war in Erfahrung zu bringen: Eine jede soll 800 Mikrogramm auf die Waage bringen. Als Spanndraht verwendet Allnic nach eigenen Angaben eine rostfreie Pianosaite.
Der Aufbau des Puritas unterscheidet sich nicht vom dem des Verito, allerdings weist es eine minimal höhere Nadelnachgiebigkeit und einen geringeren Innenwiderstand auf. Das Spitzenmodell wurde statt mit einem Aluminium-Nadelträger mit einem solchen aus Boron ausgestattet und die Nadel des Puritas wurde mit einem MicroRidge-Schliff versehen, während das Vertito mit einem elliptischen Diamant vorlieb nehmen musste.
Bei der Übergabe des Systems versicherte mir Peter Schmitz, Inhaber des deutschen Allnic-Vertriebes, dass ich vom Puritas eine Abtastfähigkeit von 50 Mikron erwarten dürfte, was mich dann doch eher irritierte als begeisterte. Die Zeiten, in denen ich glaubte, mit meiner aktuellen Arm-System-Kombination eine Esther-LP oder ersatzweise mindestens 100 Mikron verzerrungsfrei abtasten zu müssen, sind glücklicherweise über 30 Jahre vorbei. Aber so 60, 70 Mikron dürfen es auch heutzutage gerne noch sein. Ich entschied mich also für einen Tonarm der eher gewichtigeren Gattung, den Kuzma 4Point – und darin tastete das Puritas nach einer einfachen Antiskating-Einstellung 70 Mikron sauber ab, bevor es anfing zu verzerren. Zumindest an der Papierform des Allnic gibt es nichts auszusetzen.
Um ein System nach längerer Ruhepause – das Puritas war, bevor ich es bekam, schon bestens eingespielt – wieder an seine Arbeit zu gewöhnen, lasse ich sehr gern Art Farmer und Jim Halls Big Blues (CTI 7083) laufen: Die LP kann sich gewiss nicht mit dem Prädikat audiophil schmücken – dazu fehlt es einfach an ein wenig mehr Druck im Bass –, die klangfarbenstarke Melange aus Flügelhorn, Gitarre, Vibraphon, Bass und Schlagzeug macht wohlbekannte Songs wie „Whisper Not‟ jedoch zu einem Hochgenuss: Die Melodien fließen, teils recht heftige Einsätze des Blechs und der Gitarre verhindern aber, dass alles nur voller Wohlklang dahin plätschert. Und das Puritas lässt die Musik strömen, perlen und den Zuhörer mitreißen, obwohl dieser ja eigentlich nur mit halben Ohr hinhören und vorrangig dem Tonabnehmer ein wenig Bewegung verschaffen wollte. Ganz spontan fühlte ich mich an das Continuum-Laufwerk mit dem Cobra-Tonarm erinnert: Die Kombination und zu mehr als 50 Prozent auch der Arm allein auf dem Brinkmann LaGrange vermochten Musik von der Platte auf eine unheimlich geschmeidige und stimmige Art zu reproduzieren, die alle Aspekte der mechanischen Abtastung vergessen machte und der Wiedergabe eines guten Tonbandes auf einer Studiomaschine nicht unähnlich war. Verstehen Sie mich nicht falsch: Das Puritas hebt LaGrange und Kuzma nicht in solche Sphären, dass man nicht mehr vom australischen Über-100000-Euro-Laufwerk träumen möchte, es scheint – zumindest dem ersten Eindruck nach – aber jenseits aller üblichen Hifi-Einzeldisziplinen diese so schwer in Worte zu fassende Spielweise zu besitzen, die von mechanischen Beimengungen weitgehend frei ist und die Musik weiter in den Vordergrund treten lässt.
Als ich mich dann etwas näher mit dem System beschäftigte, stellte ich fest, dass die Abschlussimpedanz der Phonostufe bisher 85 Ohm betrug, für den Innenwiderstand des Puritas von 18 Ohm also wahrscheinlich ein gutes Stück zu niedrig war. Entsprechend der Faustformel „Innenwiderstand mal 10 bis 20‟ probierte ich dann die Abschlussstecker mit 150 und 300 Ohm aus: Schon bei 150 Ohm wird die imaginäre Bühne ein Stückchen größer, die Musiker legen einen Hauch mehr Spielfreude an den Tag und rhythmisch spricht einen der Song stärker an. Mit 300 Ohm lassen sich in allen genannten Kriterien weitere Verbesserungen erzielen, so dass ich es dann ganz ohne Abschlussstecker mit einem Widerstand von 1000 Ohm probiere. Hier tut sich aber leider auch tonal so einiges: Die Becken drängen sich ungebührlich in den Vordergrund, die Klangbalance verschiebt sich zu weit ins Helle, Überstrahlte. Ich belasse es also bei 300 Ohm.
Der Kuzma 4Point bietet erfreulicherweise die Möglichkeit, die Bewegungen des Armes zu bedämpfen – und zwar getrennt für die Horizontale und Vertikale. Wie immer hatte ich auch beim Puritas für die ersten Eindrücke beide Dämpfungsspikes herausgedreht. In einem ersten Durchgang habe ich dann mit der horizontalen Dämpfung experimentiert, und dabei verhielt sich das Puritas auch nicht anders als ein in klassischer Bauform ausgeführter Abtaster. Anfangs wirkt die Dämpfung wie ein Potentiometer für die räumliche Darstellung: Je weiter man den Spike in die silikongefüllte Wanne dreht, desto größer, luftiger und offener gerät die Abbildung. Allerdings beginnt die Lebendigkeit der Wiedergabe ab einem gewissen Punkt zu leiden. Sobald man diese Schwelle erreicht hat, sollte man den Spike etwa 180 Grad zurückdrehen – und schon ist der ideale Kompromiss zwischen Räumlichkeit und Dynamik gefunden. Mit der feinfühligen Dämpfungseinrichtung des Kuzmas ist dies kein Problem. Ebenso einfach lässt sich das Optimum für die vertikale Dämpfung finden, allerdings kommt man hier mit noch weniger Eintauchtiefe des Spikes aus als bei horizontalen Einstellung.
Nach lediglich ein, zwei Stündchen Feintuning verwöhnt einen das Puritas mit einer Schallplattenwiedergabe auf allerhöchstem Niveau. Da mag der eine den brutaleren Bass eines EMT-Derivats vermissen, ein anderer die Detailflut eines Clearaudio, ein dritter die Klangfarben eines Koetsus: In Einkriterien will das Puritas nicht mit den genannten Spezialisten in Konkurrenz treten. Es bringt in allen Teilbereichen sehr gute, aber keine herausragenden Ergebnisse und überzeugt viel mehr durch seine Geschlossenheit und fließende Musikalität nahe frei von mechanischen Beimengungen. Doch bevor ich mich haltloser Schwärmerei hingeben, verspreche ich Ihnen lieber, noch im Laufe einer Woche in unserer Rubrik „Klangbibliothek‟ Beispiele für den Klang des Puritas einzustellen. Vielleicht können Sie ja dann dank digitaler Kostproben erahnen, warum mich dieser Tonabnehmer derart fasziniert.
GEHÖRT MIT | |
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Brinkmann 12.1, Kuzma 4Point |
Tonabnehmer | Lyra Olympos, Brinkmann EMT ti |
Phonostufe | Einstein The Turntable’s Choice symmetrisch |
Bandmaschine | Studer A 80 |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Brinkmann Monos |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Kabel | Precision Interface Technology, Sunwire Reference, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S |
Zubehör | PS Audio Power Plant Premier, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode, Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus |
HERSTELLERANGABEN Allnic Audio The Puritas | |
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Prinzip | Moving Coil |
Ausgangsspannung | 0,3 mV / 7 cm / sec (1 kHz) |
Innenwiderstand | 18 Ohm |
Nadelschliff | MicroRidge |
Nadelträger | massives Boron, 0,28 mm Durchmesser |
Nadelnachgiebigkeit | 7 x 10-6 dyn / cm (100 Hz) |
Kanaltrennung | > 30 dB |
Kanalunterschied | < 0,2 dB |
Empfohlene Auflagekraft | min. 2,1 gr (+/- 0,2 gr) |
Gewicht | 11 gr |
Garantie | 2 Jahre |
Paarpreis | 3800 Euro |
VERTRIEB Preference Audio | |
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Anschrift | Sommerstraße 14 81543 München |
Telefon | 089/47077691 |
Internet | www.preference-audio.de |
schmitz@preference-audio.de |
Anders als beim schlichten Squeeze-upgrade-Netzteil handelt es sich beim äußerlich sehr viel attraktiveren Palmer Power Plant oder kurz PPP – er ist im gleichen Aluminiumgehäuse mit gebogener Lochblechfront untergebracht wie der Wandler – um eine Akku-Stromversorgung mit integriertem Netzteil. Dieses speist das Ladegerät und stellt den Betrieb auch bei leeren Energiespeichern sicher. In diesem Fall wird der extrem rauscharme 15-Volt-Spannungsregler, der hinter den Akkus sitzt und für sehr „sauberen‟ Strom sorgt, direkt mit einem Vorregler im Netzteil verbunden: Der angeschlossene Young kann auch während des Ladevorgangs unbehelligt weiter musizieren.
Die Akkus sind Lithium-Polymer-Typen, die thermisch und elektrisch als recht empfindlich gelten – wenn auch nicht in dem Maße, wie etwa Lithium-Ionen-Akkus. Aber das braucht niemandem Kopfzerbrechen zu bereiten, da der Palmer selbstverständlich Schutzschaltungen gegen Tiefenentladung, Überspannung durch Fehler in der Ladeschaltung oder zu große Entladeströme bereithält. Wie M2TECH dem glücklichen Besitzer eines PPP in der Bedienungsanleitung vorrechnet, kann er sich bei den 4,4 Amperestunden des Akkus und den mindestens 500 möglichen Ladezyklen auf mehr als zwölf Jahre Musikgenuss ohne Akkutausch freuen, selbst wenn er den Young täglich zwei Stunden in Betrieb hat.
Einer der beiden Schalter auf der Front des PPP fungiert als Netzschalter, der andere (de)aktiviert die beiden Ausgangsbuchsen auf der Rückseite des Gerätes, die eine Gleichspannung von 15 Volt bereitstellen. Ein Kabel mit verschraubbarem Stecker für die Versorgung des Young ist beigepackt. Je nachdem, welcher der beiden Schalter gedrückt wird, kann man den PPP dazu bringen, dass er auch bei noch nicht weit entleerter Batterie einen Ladezyklus beginnt oder entgegen den Werkseinstellungen bei schwächer werdenden Akkus nicht auf Netzbetrieb umschaltet, sondern den Young bis zum Erreichen der Schwelle zum Schutz vor Tiefenentladung aus den Lithium-Polymer-Speichern versorgt.
Direkt nach dem Eintreffen habe ich den PPP mit dem Young verbunden und erst einmal den Akku nachgeladen, wobei eine LED neben dem Schalter für die Ausgänge signalisiert, dass Strom fließt, und erlischt, wenn der Akku seine volle Kapazität erreicht hat. Die Handhabung des Palmer ist ebenso einfach wie logisch, kann einen Audiophilen aber zumindest in einem Punkt ins Grübeln bringen: In den Anfangszeiten der Digitaltechnik hat man die Erfahrung gemacht, dass es vor allem Wandlern ungemein gut tut, beständig am Netz zu sein. Wenn man sämtliche Gedanken zum Thema Energiesparen einmal verdrängt, wünschte man sich für den Palmer eine Schaltungsvariante, die den Young per Netz ununterbrochen unter Strom hält und dann zum Hören auf Tastendruck die Energie aus den Akkus bereitstellt – zumindest theoretisch: Noch habe ich beim Young nicht überprüft, ob er auf temporären Stromentzug mit klanglichen Einbußen reagiert. Ich habe in Phasen der Inaktivität einfach das dem Young beigepackte Steckernetzteil verwendet und so für eine konstante Temperatur der Bauteile des Wandlers gesorgt.
Nachdem der Akku vollständig geladen war, habe ich den Young dann wieder mit dem Squeeze-upgrade Netzteil verbunden. Ob es nun an den wohltemperierten Bauteilen, der Stromversorgung oder den Audio Exklusiv d.C.d. Feet unter dem Young liegt, mag dahingestellt sein: Schon dieses „Paket‟ lässt mich bei wohlvertrauten Testscheiben wieder staunen, auf welch hohem Niveau die Wiedergabe digitaler Medien heute angekommen ist, ohne dass man wie noch vor fünf oder zehn Jahren Unsummen in die dafür benötigten Komponenten investieren muss.
Aus dem vom Amarra verwalteten Cache des iMac strömt Jonas Hellborgs „Iron Dog‟ zum Wandler, der die akustische Bassgitarre in einem leicht technisch wirkenden, imaginären Raum erklingen lässt. Die schnelle Abfolge von Impulsen ist immer wieder faszinierend, und die Energie dieses einen Instruments beeindruckt auch nach Jahrzehnten noch. Was wollte man da noch mehr? Das weiß man erst, wenn das Palmer die Stromversorgung übernommen hat. Um es ein wenig plakativ zu formulieren: mehr Emotion! Nun klingt der trotz aller Virtuosität Hellborgs packende Song subjektiv empfunden sogar noch ein Stückchen lauter, dynamischer und wirkt sogar etwas schneller gespielt. Der Zwang, den Fuß mitwippen zu lassen, wird beinahe unwiderstehlich. Die gesamte Darbietung gerät einfach eine Spur dramatischer.
Bei einem weiteren Test-Klassiker, Ravi Shankars „West Eats Meet‟ mit seiner abwechslungsreichen Instrumentierung, bringt der Einsatz des Palmer ebenfalls klare Vorteile: Der imaginäre Raum wirkt ein gutes Stück größer, wobei er vor allem in der Höhe hinzugewinnt. Vom Squeeze-Netzteil versorgt bildet der Young nach oben hin ein wenig eingeschränkt ab. Der PPP sorgt hingegen nicht nur für großzügigere Platzverhältnisse, sondern differenziert das teils recht dichte musikalische Geschehen auch deutlich feiner. Eine opulentere Farbigkeit trägt ebenfalls nicht unbeträchtlich zum größeren Musikgenuss bei. In all den genannten Einzeldisziplinen stellen die beschriebenen Verbesserungen keine Quantensprünge dar, in der Summe bringt der Palmer den Young aber auf ein eindeutig höheres Qualitätslevel.
Das ist auch bei Schostakowitschs „Polka‟ nicht anders: Hier zaubern die Akkus die Illusion von mehr die Instrumente umgebender Luft hervor und lassen die Klangfarben kräftiger und vor allem wärmer strahlen. Die Melodien kommen spielerischer, tänzelnder daher: Rhythmisch wird das Stück einfach einen Tick spannender. Trotz des mitreißenden Flusses der Musik erscheint die Wiedergabe aber keineswegs weichgespült: Impulse erklingen ein wenig schroffer, und das Rauschen und -rumpeln des alten Bandes, das der Überspielung zugrunde liegt, ist dank besserer Auflösung deutlicher zu vernehmen. Mit dem Palmer Power Plant hört man einfach mehr.
GEHÖRT MIT | |
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Computer | iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.6.7 |
D/A-Wandler | M2TECH Young mit Squeeze-Netzteil |
CD-Laufwerk | Wadia WT3200 |
Audioplayer | Amarra 2.3 |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Brinkmann Monos |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, AudioQuest Coffee (USB), Audioplan Powercord S |
Zubehör | PS Audio Power Plant Premier, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Audio Exklusiv d.C.d Feet, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus |
HERSTELLERANGABEN M2TECH Palmer | |
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Ausgangsspannung | 15 V Gleichstrom |
Ausgangsstrom | 1 A (Spitze) |
Ladezeit | 3,5 Stunden (+/-0,5 Stunde) |
Kapazität | 4,4 Amperestunden |
Maße (H/B/T) | 50/200/200 mm |
Gewicht | 2 kg |
Preis | 800 Euro |
HERSTELLER M2TECH Srl | |
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Anschrift | Via Giuntini, 63 - Incubatore Polo Tecnologico I-56023 Navacchio di Cascina (PI) Italy |
Telefon | +39 (0)50 7519600 |
Fax | +39 (0)50 754707 |
Internet | www.m2tech.biz |
VERTRIEB digital-highend | |
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Anschrift | Higoto GmbH Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | +49 201 832 5825 |
info@digital-highend.com | |
Internet | www.digital-highend.de |
Die Hifi-philosophischen Betrachtungen von Andreas Schönberg und die Aufgeschlossenheit, mit der er neuen oder anderen Sichtweisen entgegentritt, begegnet man nicht alle Tage. So betrachtet war es nicht verwunderlich, dass die Performance seines Audio Exklusiv Line-Vorverstärkers P7 und des Phonovorverstärkers P2 bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Wäre mein Dukatenkämmerlein prall gefüllt, hätten beide Geräte meinen Hörraum wohl so schnell nicht wieder verlassen. Einen nicht unbeträchtlichen Anteil an der beeindruckenden Vorführung schien mir auch das Tuningzubehör von Audio Exklusiv – bestehend aus Gerätebasen, Unterstellfüßen und Abschlusssteckern – zu haben, das an jenem Sonntagnachmittag zum Einsatz kam. Andreas Schönberg war so freundlich, mir dieses für weitere „Feldversuche“ zur Verfügung zu stellen.
Die Anwesenheit teurer Racks bedeutet nicht zwangsläufig auch die Abwesenheit einer grundsätzlichen mechanischen Problematik, die Audio-Komponenten zwangsläufig mit sich bringen. Die Welt der unerwünschten Schwingungen ist groß, die Bekämpfungsstrategien von Resonanzen und Vibrationen sind noch größer: An- oder Entkopplung beziehungsweise inwiefern elektronische Bauteile in welchem Maße (nicht) schwingen sollen oder dürfen – darüber streiten sich bereits einige audiophile Generationen, auch wenn alle nur das Eine wollen: ein sauberes, unverfälschten Signal. Bei den Gerätebasen hat sich Audio Exklusiv für einen kombinatorischen Weg aus Entkopplung und Dämpfung entschlossen. Hierbei steht d.C.d. für “deCoupling damping”. Die d.C.d Base besteht aus zwei speziellen, lackierten MDF-Platten. Sowohl das MDF als auch der Lack sind laut Hersteller unter Aspekten der Eigenresonanz ausgewählt. Diese sollen den Eigenklang, den viele Basen oder Racks mit sich bringen, möglichst auf ein absolutes Minimum reduzieren. Die obere MDF-Platte besitzt auf der Innenseite eine Aushöhlung mit eingeklebter Schwermatte. Zwischen den beiden Platten befindet ein komplexes Spezialgewebe, das unter Flächenbelastung stabil, unter Punktbelastung nachgiebig reagiert. Verständlicherweise lässt sich Audio Exklusiv bezüglich des Gewebes nicht in die Karten schauen, ein spezielles Saucenrezept verlässt die Geheimnisküche der Starköche ja auch nicht. Vom geschilderten Konzept verspricht sich der Hersteller nicht nur die Minimierung von Eigenresonanzen, sondern auch die Unterbindung von Schall- und Vibrationsweiterleitung – ohne Resonanzverschiebungen in akustisch „angenehme“ Regionen und Dynamikeinbußen. An meinen Lovan Sovereign und TAOc-Racks führten die zusätzlichen d.C.d. Basen zu erheblichen Verbesserungen, sowohl CD-Player und Plattenspieler als auch Netzteile profitierten deutlich: Das Klangbild legte zwei Deute an physischer Präsenz zu. Andreas Schönberg führt diese positive Auswirkung auf vorher bestehende, gegenphasige Schwingungsvorgänge zu, die dem Klangbild Energie entzogen hätten. Instrumentenkörper und vor allem Stimmen traten deutlicher hervor, die zum Teil nicht von der Hand zu weisende Grundnervosität meiner Kette wurde deutlich gemildert. Erstaunlich auch, was sich in Sachen Durchzeichnung im Hoch-/Mitteltonbereich tat: Dieser wirkte differenzierter und natürlicher. Kyrie/Misa Criolla der legendären Philipps-Aufnahme mit José Carreras zu lauschen, machte so gleich doppelt Spaß – kein Stimmenbrei, sondern eine organische, sauber differenzierte Darbietung des Chors! Ich denke, dass die durchaus berechtigte Existenz so mancher Unterstellfüße nach der Anschaffung von d.C.d Basen neu hinterfragt werden muss.
Die Unterstellfüße von Audio Exklusiv basieren auf dem gleichem Dämpfungs-/Entkopplungskonzept wie die d.C.d. Basen und bestehen aus zwei Aluminiumelementen. Das obere Teil ist mit einem speziellen akustischen Kunststoff-Dämmmaterial kombiniert, das auch in den Silentplugs, zu denen ich später noch komme, verwendet wird, um bestmögliche Resonanzbedämpfung zu erreichen. Zwischen den beiden Aluminiumelementen befindet sich das gleiche Spezialgewebe, das auch in den d.C.d. Basen verwendet wird, eine abschließende Filzscheibe soll die Entkopplungswirkung vom Untergrund weiter verstärken. Die d.C.d. Feet durchliefen in meinem Hörraum zwei Tests: Einmal ohne und einmal in Kombination mit den d.C.d. Basen: Für sich alleine stehend bewirken die d.C.d. Feet ähnliche Klangresultate wie die Basen. Während bei den Basen überall eine deutliche Verbesserung wahrnehmbar ist, sind die Füße etwas stärker abhängig von der Gehäusekonzeption der zu entkoppelnden Geräte. Doch auch hier verrichten diese ihr Werk zum Teil besser als die von mir zuvor eingesetzten Füße. Richtig spannend wird es jedoch erst mit der Kombination aus Audio Exklusiv Füßen und Basen. Beide ergänzen sich ganz hervorragend, alle geschilderten klanglichen Verbesserungen legten noch einmal eine Schippe zu. Vor allem die Feindynamik profitierte erheblich von der Kombination. Selten habe ich Roy Buchanans Gitarrensolo in „Sweet Dreams‟ so unangestrengt-nuanciert gehört – ohne tonale Veränderungen. Dreidimensionalität, Tiefenstaffelung und Ortbarkeit gewinnen mit der Kombination deutlich, der Sound löst sich besser von den Lautsprechern.
In seinen Geräten betreibt Audio Exklusiv einen beträchtlichen Aufwand, um der Anregung von Mechanik durch Luft- beziehungsweise Trittschall zu begegnen. Durch die Verbindung, die alle mechanischen Teile miteinander haben, entsteht zudem noch eine Art Vervielfältigungseffekt. Sowohl Gehäuse als auch Platinen und Bauteile etcetera werden mit der d.C.d-Technolgie bearbeitet, um das durch Schwingungen modulierte Musiksignal und damit Auslöschungen, Überlagerungen und/oder Verstärkungen zu bekämpfen. Dabei kommt den Steckverbindungen, die aufgrund ihrer Konstruktion oftmals noch empfindlicher reagieren, besondere Aufmerksamkeit zu. Für diese entwickelte Audio Exklusiv eigens die Silentplugs, die vier verschiedene Funktionen erfüllen sollen: leichte Abschirmung, Beruhigung des Federkontaktes, Beruhigung der Buchse an sich (damit auch der Montagefläche und weiterführend des Gehäuses) und Staub- beziehungsweise Korrosionsschutz der Buchsen. Die Werkstoffauswahl für die Silentplugs fiel ebenfalls auf Aluminium, das durch seine „Weichheit“ weniger ausgeprägte Eigenresonanzen aufweist. In der Mitte befindet sich ein, im Korpus fünf weitere Kunststoffstifte. Der Mittelstift soll die Kontaktfeder beruhigen, der Rest die Buchse respektive alles „Dranhängende“. Die Resonanzen werden in den Kunststoff „aufgesogen“ und dort eliminiert – dies funktioniert laut Hersteller breitbandig. Handelsübliche, aus Kupfer oder anderen Werkstoffen gefertigte, Abschlusskappen bestehen im Inneren meistens aus einer Tefloneinlage, um das Eindringen von unerwünschten Hochfrequenzen in das Gerät zu verhindern. Oftmals wird jedoch berichtet, dass dieses mit spürbaren Dynamikeinbußen erkauft wird – eine Auswirkung, die ich mit den Audio Exklusiv Silentplugs, nach circa drei Monaten Einsatz nicht ausmachen konnte Die verminderte Einstrahlung von HF-Signalen und vom Hersteller versprochene Beruhigung der Buchsenelemente äußerten sich mit den Silentplugs in einer besseren Wahrnehmbarkeit von Detailinformationen und wirkten sich durch Minderung des Grundrauschens extrem positiv auf die „Schwärze“ des Hintergrunds aus. Speziell meine Phonovorstufe und mein Vorverstärker sind Nutznießer der eintretenden Effekte. Auch hier konnte ich durch den Einsatz der Silentplugs keine tonalen Veränderungen feststellen.
GEHÖRT MIT | |
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CD-Player | Lector CDP-7 TL |
Laufwerke | Nottingham Analogue Hyperspace mit Origin Live Encounter MK2 Tonarm, Fuchs Tonarm und Dr. Fuß Netzteil, Garrard 301 mit Thomas Schick Tonarm, Decca Unipivot Tonarm, Technics SP10 MK2 mit Trans-Fi Audio T3 Pro Tonarm |
Tonabnehmer | Lignolab Denon DL-103, Decca Super Gold, Audio Technica AT33PTG, Lyra Kleos |
Vorverstärker | Fonel Renaissance |
Endstufen | Tubeguru EL156 SE-Monoblöcke |
Subwoofer | XTZ Sub Amp 1 |
PhonoPreamp | Tubeguru Phono Preamplifier |
Kabel | Reality Cables, Bastanis Epilog und Reference, Oyaide Tunami |
Lautsprecher | Bastanis Atlas mit Chrystal Upgrade |
Zubehör | Schallwand Biophotone, Little & Big Foot, FPH Akustik Dämpfer, Steinmusic Harmonizer H2, Naturals & Magic Diamonds, HMS Damping Clamp, Allnic Audio SpeedNic |
Racks | Taoc AS-3, Lovan Sovereign |
HERSTELLERANGABEN d.C.d. Base | |
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Abmessungen (B x T x H) | 500 x 450 x 40 mm |
Belastbarkeit | 40 kg |
Preis | 300 Euro |
HERSTELLERANGABEN d.C.d. Feet | |
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Abmessungen (B x T x H) | Durchmesser 55 mm, Höhe 26 mm |
Belastbarkeit | 24 kg/4er-Set |
Preis | 250 Euro (4er-Set) |
HERSTELLERANGABEN Silentplugs | |
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Preis | 60 Euro (2er-Set) 100 Euro (4er-Set) |
HERSTELLER/VERTRIEB Audio Exklusiv | |
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Anschrift | Andreas Schönberg Altkönigstr. 20 61194 Niddatal |
Telefon | 0 60 34 - 90 70 85 |
Fax | 0 60 34 - 90 70 86 |
info@audio-exklusiv.de | |
Internet | www.audio-exklusiv.de |
Da geschah allerdings einige Zeit vor den Hifistatement-losen Spätsommermonaten, während derer ich die Schallwandler ausführlich hören konnte. Da zu dieser Zeit aber noch nicht klar war, wie es mit unserem Magazin weitergeht, gingen die Halcyon anschließend zurück nach Bad Berleburg – ohne fotografiert worden zu sein. Als dann feststand, dass diese Seiten wieder online gehen, hielten es Hersteller und Autor für zu aufwendig, die Boxen noch einmal für ein paar Bilder nach Gröbenzell zu verfrachten. Schließlich akzeptierte auch unser Fotograf Helmut Baumgartner in diesem speziellen Falle einige der wirklich gelungenen Bilder, die Musical Life zur Verfügung stellte. Ergänzende Detailaufnahmen – Chassis sind eben ein wenig leichter zu verschicken als über 40 Kilogramm schwere Boxen – wurden natürlich in bewährter Qualität hier vor Ort gemacht. Warum ich das alles so detailliert schildere? Es gehört – trotz dieser Ausnahme – schließlich zum Konzept von Hifistatement, in den Testberichten ausschließlich eigene Fotos zu verwenden. Und daran wird sich auch nach dem Neubeginn nichts ändern.
Doch zurück zu den Halcyon und dem Besuch ihres Entwicklers: Nachdem die Lautsprecher im Hörraum standen und wir ein wenig verschnauften, war natürlich die erste Frage, warum sich Michael Stolz vom Plattenspielerbau ab- und dem Lautsprecherbau zuwendet: Da werde zum einen der Markt für gute Laufwerke immer enger. Trotz der Renaissance der Schallplatte sei der Absatz von Plattenspielern nicht gerade explosionsartig angestiegen, die Zahl der Mitbewerber hingegen ganz erheblich. Zum anderen folge er hier ganz einfach seinen Vorlieben, denn schon seit dem zarten Alter von 15 Jahren habe er immer wieder mit Spaß Lautsprecher konstruiert. Ja, ganz prinzipiell finde er die Beschäftigung mit Schallwandlern um einiges spannender als die mit Laufwerken und Elektronik. Momentan bietet er wie erwähnt drei Modelle an, von denen die Halcyon das mittlere ist. Seit unserem ersten, kurzen Bericht über die Musical-Life-Lautsprecher ist die Perpetuum neu hinzugekommen: Auch das derzeitige Topmodell mit seinen sieben Chassis ist noch im vierstelligen Preisbereich angesiedelt. Michael Stolz ist es ein Anliegen, Komponenten zu entwickeln und zu fertigen, die einer Vielzahl von Musikfreunden zugänglich sind und nicht nur einigen wenigen extrem finanzkräftigen Zeitgenossen vorbehalten bleiben – eine ebenso sympathische wie in unseren Zeiten leider auch seltene Einstellung.
Wer die Halcyon in seine vier Wände geschafft hat, wird auch ihr ein absolut überzeugendes Preis/Leistungs-Verhältnis bescheinigen können: Hier beeindrucken Materialeinsatz und Verarbeitungsqualität – noch bevor der erste Ton erklingt. Das über einen Meter hohe Gehäuse aus 25 Millimeter MDF mit Füßen aus Eiche bringt nicht zuletzt wegen der Gehäuseversteifungen, deren Positionen mithilfe eines Messkopplers ermittelt wurden, 43 Kilogramm auf die Waage. Die perfekten Oberflächen unseres Testexemplars erstrahlen in grau metallic. Dem Kunden stehen aber alle Auto- und Industrielacke sowie eine Vielzahl von Furnieren zur Wahl. Und dafür verlangt Musical Life nicht mal einen Aufpreis, sondern nur ein wenig Geduld: Die Lieferzeit für die individuellen Gehäusevarianten beträgt sechs Wochen. Das einlackierte Firmen-Logo, die hochwertigen Lautsprecherterminals und der Verzicht auf Bi-Wiring-Anschlüsse runden das positive Bild ab – zumindest für meinen Geschmack: Nach meinen Erfahrungen bringt ein hochwertiges Lautsprecherkabel in den meisten Fällen mehr als deren zwei, die – den gleichen Preis für beide Lösungen vorausgesetzt – dann von geringerer Qualität sein müssen.
Eine besondere Herausforderung lag für Michael Stolz darin, ein wirklich homogenes Drei-Wege-System zu erschaffen. Bei zwei Wegen sei es recht einfach, Tiefmittel- und Hochtöner bruchlos miteinander zu verbinden. Bei den meisten Drei-Wege-Konstruktionen sei es ihm aber möglich, der Übergang vom Tief- zum Mitteltöner wahrzunehmen, und diese Inhomogenität störe ihn besonders bei der von ihm bevorzugten klassischen Musik. Bei der Halcyon setzt er im kritischen Bereich Chassis mit „natürlichen‟ Membranmaterialen ein. Aluminium-, Magnesium- und Keramikmembranen könnten zwar in Einzeldisziplinen glänzen, überzeugten ihn aber nicht in der Summer ihrer Eigenschaften. Das gelang vielmehr dem Scan Speak 12-Zentimeter-Mittel- und dem 18-Zentimeter-Tieftöner. Ersterer komme dank einer relativ kleinen Schwingspule auf einen Titanträger und der Papiermembran auf eine bewegte Masse von gerade einmal 4,5 Gramm, und beim Tieftöner seien es auch nicht mehr als 10 Gramm. Ein vergleichbar großes Keramikchassis bringe da hingegen schon 18 Gramm auf die Waage, begründet Michael Stolz seine Chassis-Auswahl. Ab fünf Kilohertz übernimmt dann ein Swans-Magnetostat, der sich bruchlos ins Klangbild eingliedere. Die Trennung erfolgt hier ebenso wie die zwischen den beiden Tief- und dem Mitteltöner bei 220 Hertz mit einer Flankensteilheit von 12 Dezibel. Die Bauteile für die Frequenzweichen bezieht Musical Life von Intertechnik und Premiumhersteller Mundorf. Silber/Gold-Folien-Ölpapier-Kondensatoren, Flachband- und für den Bassbereich Null-Ohm-Trafokern-Spulen beweisen, dass auch an dieser Stelle an nichts gespart wurde. Eine Impedanzkorrektur im Bass sowie ein Wirkungsgrad von 90 Dezibel stellen sicher, dass die Halcyon eine leicht zu treibende Last darstellt, die keiner speziellen Elektronik bedarf. So ab 20 Röhrenwatt geht laut Michael Stolz der Spaß los.
Nach einigen kurzen Experimenten kommen die Halcyon an genau der Stelle zu stehen, die noch kurz zuvor die LumenWhite eingenommen haben. Auch wenn die Musical Life bei einer ersten Betrachtung die Erwartungen an einen Lautsprecher ihrer Preisklasse deutlich übertrafen, erscheint es mir fast unfair, sie so kurz nach meiner vielfach teureren Keramik und Diamant bestückten persönlichen Referenz zu hören. Doch weit gefehlt! Die Halcyon spielt so einschmeichelnd, so gewinnend und stimmig, dass ich gerne eine Weile auf die immense Auflösung, sezierende Genauigkeit und – ja auch – gewisse Kühle meiner akustischen Lupe verzichte. Die Musical Life machen einfach so viel Spaß, und das auch bei weniger gelungenen (CD-)Einspielungen, dass die Frage nach der klanglichen Wahrheit rein akademisch wirkt. Ich lege ein paar wohl bekannte Stücke auf – und genieße. Bei der Halcyon kommt es einem erst gar nicht in den Sinn, auf Einzelkriterien zu achten: Sie stellt die Musik in den Vordergrund, statt sich selbst in Szene zu setzen, und diese Bescheidenheit macht sie für alle Musikfreunde zu einen Objekt der Begierde. Wer allerdings vorgeschaltete Quellen und Elektronik penibelst bewerten möchte oder muss, sollte zu einem noch höher auflösenden Werkzeug greifen, selbst wenn es weniger Genuss verheißt.
Seit dem wir uns ein wenig intensiver mit Aufnahmen und der Produktion von Schallplatten beschäftigen, ertappe ich meine Gattin und mich beim abendlichen Entspannen bei einem Glas Wein und einer vorzugsweisen alten, lange nicht gehörten Scheibe dabei, dass wir kritisch über die Aufnahmequalität diskutieren, was man durchaus als déformation professionnelle bezeichnen könnte. Bei der Halcyon tritt diese erfreulicherweise weniger häufig auf: Hier kann man sich viel einfacher schwelgerisch in die bekannten Rhythmen und Melodien fallen lassen. Und das schönste dabei ist, dass man niemals das Gefühl hat, es fehle auch nur das geringste. Um es einmal – mit Verlaub – ein wenig zu plakativ zu formulieren: Die Halcyon macht die Musik eher zu einem emotionalen Erlebnis, denn zum Gegenstand analytischer Betrachtungen. Darin kommt sie unseren Lautsprechern in Wohnzimmer, in dem ich keine Hifi-Hoheit habe, sehr nahe: den Consensus Lightning. Auch sie zeigen sich dank einer zusätzlichen Prise warmen Oberbasses gegenüber mediokren Aufnahmen ein gutes Stück versöhnlicher und lassen es dennoch weder an Raum noch an Auflösung oder Basspräzison fehlen.
Ob auch die Musical Life trotz ihrer angenehmen, ganzheitlichen Spielweise über die nötige Tieftonpräzision verfügen, müssen sie bei Jonas Hellborgs Elegant Punk zeigen: Weder die fast subsonischen Tiefen von „Drone‟ noch das Slap-Gewitter auf „It‘s The Pits, Slight Return‟ können sie aus dem Tritt bringen: Da wummert nichts, da verschmieren keine Impulse. Auch bei hohen Lautstärken bleiben die Musical Life völlig souverän. So, jetzt bin ich doch wieder in die Betrachtung von Einzeldisziplinen verfallen, die dem Charakter der Halcyon so gar nicht entspricht. Aber sei‘s drum, Sie wollen bestimmt auch wissen, wie es die Musical Life mit Auflösung, Raum und Klangfarben hält. Letztere sind, wie zu erwarten, auf der kräftigen, vollen und warmen Seite und machen zu einem großen Teil den besonderen Charme dieser Schallwandlers aus.
Bei den Reissues einschlägiger RCAs verwöhnen die Halycon mit einer plastischen Raumdarstellung. Die imaginäre Bühne hat reichlich Breite und Tiefe, und ich wäre völlig zufrieden, wenn ich nicht wüsste, dass die LumenWhite eine noch etwas großzügigere Ausdehnung suggerieren würde. Aber hier gilt wieder die alte Hifi-Erkenntnis, dass ab einem gewissen Qualitätsstandard jede noch so kleine Verbesserung nur mit einem ganz enormen zusätzlichen Aufwand und dem entsprechenden Preis zu erzielen ist. Gleiches gilt, wenn es um die Präsentation von Details geht: Die Musical Life verschweigt so gut wie keines von ihnen, rückt sie aber nicht in so gleißenden Licht wie die DiamondLight. Auch nach der Einzelbetrachtung bleibt es dabei: Die Halcyon strebt nicht nach Höchstleistungen in Einzeldisziplinen, sondern bietet ein ganzheitliches Musikerlebnis auf extrem hohen Niveau.
In den Artikeln von Matthias Jung findet sich hin und wieder eine Formulierung, mit der ich mich immer etwas schwer getan habe: „Braucht man das wirklich?‟ fragt der Kollege sich und den Leser, wenn er irgendeinen Teilbereich aufgespürt hat, in dem eine andere Komponente noch etwas mehr zu bieten hat als die, über die er gerade schreibt. Nun verstehe ich ihn besser: Im Vergleich mit der Lumen wird schon klar, wo noch etwas mehr geht als das, was die Halcyon leistet. Aber nicht nur angesichts des immensen Preisunterschiedes stellt sich die Frage: „Braucht man das wirklich?‟ Wenn es allein um den Musikgenuss geht, scheint mir ein „nein‟ gar nicht so abwegig.
GEHÖRT MIT | |
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Ortofon 309i, Kuzma 4Point |
Tonabnehmer | Lyra Olympos, Ortofon SPU Reference |
Phonostufe | Einstein The Turntable’s Choice symmetrisch |
Computer | iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.6.7 |
CD-Laufwerk | Wadia WT3200 |
D/A-Wandler | M2Tech Young, Prototyp |
Bandmaschine | Studer A 80 |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Brinkmann Monos |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Kabel | Precision Interface Technology, Sunwire Reference, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S |
Zubehör | PS Audio Power Plant Premier, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode, Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus |
HERSTELLERANGABEN Musical Life Halcyon | |
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empf. Verstärkerleistung | > 20 Watt |
Wirkungsgrad | 90 dB/2,83 Volt/1 Meter |
Frequenzgang | 35 Hz – 35 kHz, -3 dB |
Übergangsfrequenzen | 220 und 5000 Hz |
Nennimpedanz | 4 Ohm |
Gewicht | 43 kg |
Abmaße (H x B x T) | 1090 x 210 x 410 mm ohne Fuß |
Garantie | 5 Jahre |
Paarpreis | 6000 Euro |
HERSTELLER Musical Life | |
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Anschrift | Michael Stolz Schützenweg 4 57319 Bad Berleburg |
Telefon | 02755 3869805 |
info@musicallife.de | |
Internet | www.musicallife.de |
Weindegustationen haben auf den von Dr. Ludwig Flich ohne jegliche Scheuklappen konzipierten Messen schon seit langem ihren festen Platz. Nun ist es gewiss Geschmacksache, ob man sich seinen Lieblingsscheiben bei einem Gläschen Single Malt, einem guten Wein oder lieber völlig nüchtern zuwendet. Für den Wein auf der Messe sprach bisher allein, das die österreichischen Hauptstadt auch zu den Weinbaugegenden zählt. Diesmal war die Verbindung zwischen einem der Kernthemen der klangBilder, der Musik, und dem Wein aber inniger als je zuvor: Am Freitagabend präsentierte Markus Bachmann die sogenannten Sonor Wines – Weine, die bei der Gärung mit Musik beschallt wurden.
Die besagten Weine wurden dem geneigten Publikum wie gesagt während der Messe kredenzt – allerdings ohne die Möglichkeit, diese mit der unbeschallten Variante zu vergleichen. Da der Audiophile im allgemeinen und der testende Redakteur im besonderen seine Urteile aber am liebsten im A/B-Vergleich findet, bat ich den Erfinder und Promoter der Sonor Wines, die gewünschte Gegenüberstellung möglich zu machen. Am späten Nachmittag des folgenden Tages erschien er dann mit dem Wein des ersten Experimentes am Stand von sommelier du son (und Hifistatement): Ein einfacher Grüner Veltliner des Jahrgangs 2009 mit 13,5 Prozent Alkohol war in der höheren Bundeslehranstalt und dem Bundesamt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg einmal auf übliche Weise ausgebaut worden, ein anderes Mal über einem im Gärtank installierten Unterwasserlautsprecher mit Mozarts vierter Symphonie in der Interpretation der Wiener Philharmoniker unter Leonard Bernstein beschallt worden. Und obwohl die beiden Flaschen während des Transportes etwas wärmer geworden waren, als ideal gewesen wäre, braucht man kein geschulter Sommelier zu sein, um die Unterschiede zwischen beiden Weinen festzustellen: Der „normale‟ wirkte etwas plump und eher marmeladig als fruchtig. Der von Mozart beflügelte Wein hingegen schmeckte leichter, spritziger und eleganter. Der Alkohol trat deutlich in den Hintergrund. Auf die Idee, dass man für das erste Experiment voller Vorsicht einen Landwein ausgewählt hatte, kam man beim Verkosten des „Jupiters‟ nun wirklich nicht.
Da wir den Wein auf der Messe probierten, können wir sicher ausschließen, dass etwa Gärdämpfe bei der Beurteilung vernebelnden Einfluss genommen hätten. Markus Bachmann hat auch eine durchaus plausible Erklärung für die Geschmacksveränderung: Die Bewegung des Weines soll selbst bei sogenannten Altweinen, bei denen der übliche Gärvorgang abgeschlossen ist, die bioaktive Hefe wieder zu weiterer Arbeit stimulieren. Diese führe dann dazu, dass höherwertiger, aber eben nicht, wie man vielleicht annehmen würde, mehr Alkohol produziert werde. Einen ähnlichen Effekt erreiche man durch die Beschallung während der ersten Gärung. Dadurch, dass der Wein bewegt werde und die Hefen keine Energie dafür verbrauchten, sich im Wein zu bewegen, könnten sie effektiver Arbeiten. Frequenzen von über 10 Kilohertz könnten übrigens im Wein nicht übertragen werden. Auch bedürfe es wechselnder Signale, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Sinustöne seien so gut wie unwirksam. Auf die abschließende Frage, wie man denn auf die Idee komme, Wein und Musik auf diese Weise miteinander zu verquicken, antwortete Markus Bachmann schmunzelnd: „Viel trinken.‟ Das dürfte bei seinen Kreationen nicht schwerfallen.
Als geradezu exemplarisch für das besondere Flair der klangBilder darf der Ausstellungsraum von AviTech gelten: Edvard Potisk, der untere anderem Bryston und PMC vertreibt, konnte Heinrich Schläfer – bisher eher durch die fantastischen Quinton-CD-Produktionen in Erscheinung getreten – für die Gestaltung gewinnen. Der Barrista aus Leidenschaft verbannte als erstes die wenig aufregenden hoteleigenen Sitzgelegenheiten aus der Suite, ersetzte sie durch echte Thonet-Stühle und Kaffeehaustische und installierte eine mächtige La Pavoni Pub 1EL Espresso-Maschine. Das i-Tüpfelchen in diesem so stimmigen Arrangement waren die selbstgebackenen Cantuccini, von denen ich ein paar nach Gröbenzell entführen konnte.
Wie schon bei meinen Mastertape-Kopien von Quinton, die nun ebenso wie die der Paul-Kuhn-LP über die Analogue Audio Association für jedermann verfügbar sind, widerstrebt es mir auch hier, Ihnen von Dingen vorzuschwärmen, derer Sie nicht habhaft werden können. Und deshalb habe ich Heinrich Schläfer zur Herausgabe seines Rezeptes gedrängt. Es kann ja nicht schaden, vor Weihnachten schon ein wenig zu üben: Viel Spaß also beim Backen und Genießen!
Zutaten für 100 Portionen
Was die Statements From Birdland anbelangt, war die nun beendete Zwangspause von Hifistatement weniger prekär als für den Rest des Magazins, fiel sie doch in etwa so lang aus wie die alljährliche sommerliche Auszeit unseres Lieblings-Jazz-Clubs. Dort ging es dann ab September wieder los. Die erste in der neuen Saison gemachte Aufnahme – vom Auftritt des Joris Dudli Sextetts – bedarf noch einer leichten Nachbearbeitung, so dass wir Ihnen hier einen Song aus dem Konzert des Helmut Kagerer Trios mit dem seinem Gast aus New York präsentieren. Wie man die beiden Stunden hochenergetischer Musik im Keller unter der Hofapotheke erlebte, schildert Thomas Eder, der bisher an dieser Stelle – und auf der Paul Kuhn-LP – vor allem mit seinen atmosphärischen Fotos hervorgetreten ist.
Bei der Aufnahme verließ ich mich auf Bewährtes: das Stereomikrofon AKG C 422 comb. und das MBHO 603 A/KA 200N als Stützmikrofon für den Kontrabass. Vorsichtshalber hatte ich noch ein Røde NTK vor dem Gitarrenverstärker platziert, da es sich schon beim Ninth Download From Birdland vor dem Amp von Helmut Kagerer bestens bewährt hat. Die beiden Schönheitsfehler der Aufnahme – die mangelnde Differenzierung der sehr dicht beieinander agierenden Musiker und die etwas zu dominierenden Becken – ließen sich aber auch durch das zusätzliche Mikro nicht beheben. Deswegen blieb es aus und die Aufnahme so puristisch wie möglich. Dass das Saxophon nicht wie angenagelt von einen speziellen Punkt auf der Bühne zu vernehmen ist, liegt in der Agilität Ralph Lalamas begründet: Mal stand er zentral und spielte in Richtung des Publikums, mal nahm er am Rande der Bühne Platz, dann wieder wandte sich bei seinen Improvisationen Helmut Kagerer zu. Die sparsame Mikrofonierung gibt meines Erachtens das Geschehen auf der Bühne recht hautnah wieder, gerade weil hier die geschliffene Eleganz vieler Studioproduktionen fehlt. Die Mischung der drei Signale besorgte wie so oft ein Audio Development AD 245 und die Wandlung in Daten und ihre Speicherung eine Nagra LB.
PS: Als Download Button haben wir das Cover von Ralph Lalamas aktueller CD gewählt, die er mit amerikanischen Kollegen einspielte und die über seine Homepage ralphlalama.com zu beziehen ist. Eine Aufnahme mit dem Helmut Kagerer Trio ist momentan leider nicht verfügbar.
Dass dieser Bericht vom Samstag statt in der Nacht erst im Laufe des Sonntags online geht, liegt an sonor wines: Weinen, die während der Gärung mit Musik beschallt wurden. So interessant die Verkostung am Freitag sein mochte, ein endgültigen Urteil mag sich der wissbegierige Audiophile natürlich erst nach dem allfälligen A/B-Vergleich bilden. Und den haben wir am Samstagnachmittag organisiert. Mehr Informationen zum Verfahren und die Ergebnisse des Vergleichs werden Sie in nicht allzu ferner Zukunft an dieser Stelle finden.
Das änderte sich auch im elften Jahr ihres Bestehens nicht: Der Service im Hilton, die kompetente Messeorganisation, eine Vielzahl von Ausstellern mit spannenden Produkten und reger Zuschauerzuspruch ab dem Mittag des ersten Tages sorgten überall für zufriedene Gesichter. Teil eins der Messeimpressionen finden im Anschluss, der zweite soll dann morgen folgen – vorausgesetzt die Arbeit am Stand und Workshops zu neunen Produktionen von Edel und sommelier du son lassen uns die Zeit dazu.
Eine Fahrlässigkeit, der ich mich selber zeihen muss, denn der Young steht geraume Zeit in meinem Hörraum und wechselt sich mit dem Prototyp eines später einmal deutlich teureren D/A-Wandlers dabei ab, die Daten aus dem Mac und ganz selten einmal die aus dem Wadia-Laufwerk in Musik zu übersetzen. Zwar hatte Carsten Hicking, Mitinhaber des deutschen M2TECH-Vertriebes dem – wie man neudeutsch wohl sagt – stylischen Konverterkästchen bald ein Netzteil von recht ansehnlichen Abmessungen hinterher geschickt. Aber dessen schwarzes Plastikgehäuse und der für den Anschluss an den Young unvermeidliche simple Netzteilstecker waren nicht in der Lage, auch nur eine Spur von audiophiler Experimentierfreude bei mir zu wecken.
Auch wenn ich seit einiger Zeit davon überzeugt bin, dass man mit einem gutem Wandler, einem entsprechenden Computer und einem adäquaten Media Player mindestens eine ebenso überzeugende Wiedergabe digital gespeicherter Musik erreichen kann wie vor Jahren allenfalls mit Boliden vom Kaliber eines dCS, Burmester oder Wadia, wünscht man sich doch manchmal in vergangene Zeiten zurück, in denen man ein Gerät, das seine Energie aus einem Steckernetzteil bezog, nicht einmal eines Blickes gewürdigt hätte. Damals war die Welt für die schreibende Zunft noch in Ordnung: Man konnte hinter Zentimeter dicken Frontplatten nach riesigen Trafos, edlen Kondensatoren, massiven Kupferschienen, schnellen Gleichrichtern oder mechanisch aufwändig gelagerten Laufwerken fahnden oder sich an die meist spannenden Schaltungsbeschreibungen von Herstellern und Vertrieben halten. Zum Young ließ sich lediglich in Erfahrung bringen, dass er mit Burr Brown PCM 1795 Wandlern, speziellen, eigens für diese Anwendung geschriebenen und auf einen programmierbaren Logik-Baustein hinterlegten Oversampling-Filtern sowie klangoptimierten Minimum-Phase-Filtern arbeitet. Die Daten ruft er im asynchronen USB-Modus ab – aber dass dies die bessere, weil weitaus jitterärmere Variante ist, war nicht nur in Hifistatement schon des häufigeren zu lesen. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal gegenüber den Mitbewerbern dürfte allerdings der von M2TECH selbst entwickelte Treiber für den USB-Ausgang des Computers sein, der eine Datenausgabe mit 32 Bit bei 384 Kilohertz erlaubt. Um die darin verarbeiteten Erkenntnisse vor der Konkurrenz zu schützen, verzichten Marco Manunta und sein Team sogar darauf, neben den Windows- und Apple-Treibern einen solchen für Linux-Betriebssysteme anzubieten.
Bei der Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, Songs mit der genannten maximalen Auflösung zu speichern, verlässt man sich am besten auf die Aussagen von Spezialisten: Wie mir erfahrene deutsche und schweizerische Digitalentwickler aus der professionellen und Heim-Hifi-Szene versicherten, klingen Aufnahmen mit 192 Kilohertz nicht per se besser als solche mit der halben Abtastfrequenz. Das deckt sich erfreulicherweise mit eigenen Erfahrungen: Bevor ich meine digitalen Sicherungskopien von Aufnahmen mit einer Nagra LB machte, war ein Alesis MasterLink mit 96 Kilohertz für mich das Maß der Dinge. Besser klang es allerdings, wenn ein externer dCS-Wandler samt Masterclock die Umsetzung in die digitale Welt bewerkstelligte – obwohl er nur mit 48 Kilohertz arbeitete.
Dass ich nun bei der Nagra doch hin und wieder mit 192 Kilohertz aufzeichne, liegt allein daran, dass ich eine spätere Verwendung der Aufnahmen in einem Download-Shop nicht ausschließen möchte. Und da zählt, wenn es um Preis und Attraktivität geht, vor allem die höhere Zahl. Das war zu den Anfängen der Digitalfotografie nicht anders. Da gab allein die Menge der Megapixel bei der Kaufentscheidung den Ausschlag. Die Qualität der Optik oder die Schnelligkeit des Autofokus wurden hingegen sträflich vernachlässigt. Ich kann also durchaus verstehen, dass M2TECH mit den 384 Kilohertz wirbt, sind diese doch beinahe noch ein Alleinstellungsmerkmal. Über die klanglichen Qualitäten sagt die Zahl aber so gut wie nichts aus. Da kommt man ums Hören einfach nicht herum. Fast ein Paradoxon: Je hoch technisierter die zu betrachtenden Geräte werden, desto mehr gewinnt die rein subjektive Einschätzung an Gewicht.
Wohl selten habe ich eine Komponente länger gehört als den Young, bevor ich darüber geschrieben habe. Leider machte ich – Stichwort Fahrlässigkeit – fast alle Erfahrungen mit dem serienmäßigen Netzteil. Daher ist es auch kein Wunder, dass beispielsweise der PS Audio Perfect Wave DAC, als er mit der Bridge im März diesen Jahres ein zweites Mal in meinem Hörraum zu Gast war, in puncto Detail und Luftigkeit ein bisschen mehr zu bieten hatte als der Young. Was den M2TECH aber so attraktiv macht, ist seine klangliche Stimmigkeit: Dass man im direkten Vergleich mit mehrfach teureren Wandler immer wieder die ein oder andere Disziplin finden wird, in der mit mehr Aufwand noch ein wenig mehr geht, ändert nichts daran, dass einem rein gar nichts fehlt, solange man den Young allein hört: Die Wiedergabe fließt, ist frei von jeglichen lästigen Artefakten und fasziniert mit Dynamik und Klangfarben. Stundenlanger, stressfreier Musikgenuss ist garantiert – selbst wenn die nachfolgende Kette wie die meine absolut keine Fehler verzeiht und jegliche Unstimmigkeit einer Quelle voller Stolz auf dem Silbertablett präsentiert. Da der Young sich in diesem Umfeld behaupten kann, wird ihm dies mit Gewissheit auch in den allermeisten anderen Anlagen gelingen.
Im Vergleich mit dem Wandler-Prototypen, dessen Identität ich erst enthüllen kann, wenn das Seriengerät verfügbar ist, macht der M2TECH ebenfalls eine gute Figur, obwohl jener mit einer noch großzügigeren Raumdarstellung und ein paar zusätzlichen Details auftrumpfen kann. Als ich während des Sommers so viel Zeit im Ruhrgebiet verbringen musste, dass ich währenddessen auf einen digitalen Arbeitsplatz nicht verzichten wollte, vertraute ich auf den Young, den iMac und ein Pärchen aktiver Adam Audio A5. In dieser eher untypischen Kombination zeigt der M2TECH ebenfalls seine Stärken: Die damit bearbeiteten Musikstücke vermochten auch über die hochauflösende Kette im heimischen Hörraum völlig zu überzeugen. Für den Einsatz im professionellen Umfeld wünschte man sich allenfalls noch symmetrische Ausgänge für den Young: Ein Forderung, die angesichts seines moderaten Preises allerdings ein wenig unverschämt wirken könnte.
Noch vor ein, zwei Jahren musste jede Komponente, die erstmals auf einem der Pagode-Racks im Hörraum zu stehen kam, eine kurze Tuning-Prozedur über sich ergehen lassen: Sie bekam ein HMS- oder Audioplan-Netzkabel und durfte auf verschiedenen Füßen mit dem Rack in Kontakt treten, bis die optimale Ankopplung gefunden war. Beim Young war das anders: Das mitgelieferte Steckernetzteil vereitelte Experimente mit der Stromversorgung, und teure Füße unter ein so schickes und im besten Sinne preiswertes Teil zu stellen, erschien mir widersinnig. Ich erinnere mich noch gut daran, welches Unbehagen mir beim Test der AudioQuest USB-Kabel das preisliche Missverhältnis zwischen den ebenso kostspieligen wir wirkungsvollen Edelkabeln und dem Young verursachte. Da ich das klangliche Potential des M2TECH aber ausschöpfen wollte, verdrängte ich den Gedanken an den Preis eines längeren Stücks AudioQuest Carbon, so dass der Young seine Daten auf einem der bestmöglichen Wege beziehen konnte.
Erst für den abschließenden Hörtest kam dann das Netzteil von Squeeze-upgrade mit ins Spiel. Es trägt den nicht gerade griffigen Namen „Best Of Two Worlds Solution‟ und stellt dem Young aus einem soliden Transformator, einem Gleichrichter mit Shottky-Dioden, sechs Rubicon 2200-Mikrofarad-Elkos sowie einem Spannungsregler die benötigten 15 Volt zu Verfügung. Kurz vor dem Stecker für die Netzteilbuchse ist ein sogenannter SBooster, den Squeeze-upgrade auch einzeln anbietet, um dem Strom von einfachen Schalt-Steckernetzteilen zu säubern, ins Anschlusskabel integriert. In Verbindung mit dem geregelten Netzteil soll der SBooster für eine nochmalige Stabilisierung und Säuberung des Stroms direkt vor der Eingangsbuchse des Verbrauchers sorgen. Squeeze-upgrade weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich beim SBooster nicht nur um ein passives Tiefpassfilter handeln soll – leider ohne dezidiert zu sagen, was der SBooster denn nun wirklich ist.
Wie dem auch immer sei, sobald der Young mit dem großen Netzteil musizierte, kam spontan richtig Ärger auf – nämlich über mich selbst, weil ich aus Gleichgültigkeit über so lange Zeit auf eine Menge mehr Musikgenuß verzichtet habe: Die heilsame Wirkung der Best Of Two Worlds Solution entfaltete sich nämlich exakt in den Disziplinen, in den der M2TECH bisher noch kleinere Wünsche offen gelassen hatte: Dank der sauberen und stabileren Stromversorgung ging der Young jetzt noch deutlich filigraner zu Werke. Feininformationen traten deutlicher hervor, wobei besonders diejenigen, die Auskunft über die räumliche Beschaffenheit der Aufnahmeumgebung geben, das Hörvergnügen ganz enorm steigerten. Die Verbesserung erweist sich als so signifikant, dass es keines Hin- und Hersteckens zwischen den Netzteilen bedarf, um zu einen sicheren Urteil zu gelangen: Das Netzteil von Squeeze-upgrade hievt den Young auf ein deutlich höheres Nievea – und das für gerade einmal 135 Euro! Ich wüsste nicht, wo man eine größere Klangverbesserung zu diesem Schmunzelpreis bekommt.
Nach dieser so ungemein positiven Tuning-Erfahrung mit dem Netzteil werfe ich alle guten Vorsätze über Bord und spendiere dem Young drei Nordost Pulsar Points in Alu und anschließend ebenso viele Audio Exklusiv d.C.d. Feet. Ob es mir – oder Ihnen – passt oder nicht: Auch die Aufstellung des M2TECH macht einen nicht unerheblichen Unterschied. Mit den Pulsar Points gerät die Wiedergabe prickelnder, lebendiger und emotionsgeladener. Die Tiefe der räumlichen Abbildung nimmt zu, insgesamt wirkt das Klangbild größer und luftiger. Die c.D.c. Feet bewirken sehr ähnliche Klangveränderungen, es gibt aber ein bisschen weniger überbordende Spielfreude, dafür mehr Kontrolle und Durchzeichnung. So eindeutig die Klangverbesserungen durch die bessere Ankopplung sind, so marginal sind die Unterschiede zwischen den beiden Konzepten: Weder spielt der Young auf den c.D.c Feet mit gebremsten Schaum, noch auf den Pulsar Points nervös oder gar unkontrolliert. Ich belasse es aber erst einmal bei den c.D.c. Feet und konfrontiere den so getunten M2TECH noch einmal mit dem Prototypen, der schon seit geraumer Zeit auf Pulsar Points ruht, allerdings solchen aus Titan: Ich habe mich nicht getäuscht, der Young hat durch die Tuning-Maßnahmen wirklich ungemein zugelegt und spielt nun in einer Liga mit meiner Referenz. Im M2TECH steckt jedenfalls eine Menge mehr klangliches Potential, als er auf den ersten Blick offenbart. Gut behandelt, entwickelt er sich zum wahren Favoritenschreck!
GEHÖRT MIT
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Computer | iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.6.7 |
D/A-Wandler | Prototyp |
CD-Laufwerk | Wadia WT3200 |
Audioplayer | Amarra 2.3 |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Brinkmann Monos |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors, Adam Audio A5 (aktiv) |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, AudioQuest Coffee (USB), Audioplan Powercord S |
Zubehör | PS Audio Power Plant Premier, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus |
HERSTELLERANGABEN
M2TECH Young
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Eingänge | 2 x S/PDIF (RCA und BNC), 1x AES/EBU (XLR), 1 x optisch (Toslink), 1x USB (Type B) |
Abtastraten | 44,1, 48, 88,2, 96 kHz 176,4, 192 kHz (alle Eingänge außer Toslink) 352,8, 384kHz (nur USB) |
Auflösung | 16 - 24 bit (S/PDIF, AES/EBU, optical) 16 - 32 bit (USB) |
Ausgänge | 1 x unsymmetrisch (Cinch) |
Ausgangspannung | 2,65Vrms (7,5Vpp @ 0dBFS) |
Frequenzgang | 0-90 kHz +0.1/-0.1dB (384 kHz) |
Fremdspannungsabstand | 121 dB (A bewertet, 192 kHz, 24 bit) |
Stromversorgung | Steckernetzteil 15-18 Volt, 240 mA (15V) |
Maße (H/B/T) | 50/200/200 mm |
Gewicht | 1 kg |
Preis | 1100 Euro |
HERSTELLER
M2TECH Srl
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Anschrift | Via Giuntini, 63 - Incubatore Polo Tecnologico I-56023 Navacchio di Cascina (PI) Italy |
Telefon | +39 (0)50 7519600 |
Fax | +39 (0)50 754707 |
Internet | www.m2tech.biz |
HERSTELLERANGABEN Squeeze-Upgrade Best of 2 Worlds | |
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Maße (B/H/T) | 88/64/124 mm |
Gewicht | 1 kg |
Preis | 135 Euro |
HERSTELLER Squeez-upgrade | |
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Internet | www.sqeeze-upgrade.com |
VERTRIEB
digital-highend
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