Montag, 13 Juni 2016 02:00

SPL Director

Sound Performance Lab oder kurz SPL ist einer der bedeutenden Hersteller in der internationalen Profi-Musikszene. Nun will man auch im anspruchsvollen, puristischen HiFi-Segment mit einer neuen Produktlinie Fuß fassen. Eine ungewöhnliche Technologie ist die Visitenkarte. Das Zauberwort heißt Voltair.

Die rote Alu-Front ist eine von drei Optionen neben dezenterem Silber oder Schwarz. Dies gilt nicht nur für den Director, sondern für die gesamte Professional-HiFi Linie
Die rote Alu-Front ist eine von drei Optionen neben dezenterem Silber oder Schwarz. Dies gilt nicht nur für den Director, sondern für die gesamte Professional-HiFi Linie

Schon seit Jahren gibt es von SPL Produkte, die uns HiFi-Freunden Spaß machen: Da ist vor allem der Phonitor Kopfhörerverstärker zu nennen, der in seiner Urversion und auch in der Weiterentwicklung als Phonitor 2 bei Hifistatement getestet wurde. Der Phonitor unterscheidet sich von anderen hochwertigen Kopfhörerverstärkern durch eine ausgeklügelte Schaltung, die der Lokalisation im Kopf entgegenwirkt und das Klangbild vor dem Hörer entstehen lässt. Das kommt dem Empfinden, man würde Lautsprecher hören, deutlich entgegen. Ein anderes, sehr spezielles HiFi-Gerät des Herstellers vom Niederrhein war der PSD 4000 HiFi-Vitalizer. Er diente bei der Wiedergabe über die heimische Anlage der Aufbereitung weniger gelungener Aufnahmen und fand bei Nicht-Puristen viel Zuspruch, da mit seiner Hilfe Tonträger, die es nötig hatten, mittels diverser Filter und Regelungen feinfühlig aufgepeppt werden konnten. Ihn gibt es heute bei SPL nicht mehr in der HiFi-Ausführung, jedoch in mehreren Profi-Versionen. SPL aus Niederkrüchten fertigt ein sehr breites Sortiment an Elektronik für den Studio-Betrieb und den professionellen Musik-Bereich. Die erwähnten HiFi-Modelle sind nur ein sehr kleines Segment der Produktpalette. Umso größer und erfreulicher ist der Schritt, den SPL aktuell macht: Nicht weniger als fünf Geräte gehören zu einer neuen Familie, die Professional Fidelity getauft wurde. Sie wurzelt in der Studio-Technik, wurde jedoch speziell zur Anwendung bei der Musikwiedergabe zuhause entwickelt. Die in den professionellen SPL-Mastering-Geräten übliche 120-(+/- 60)-Volt-Technik, für die im HiFi-Bereich die Bezeichnung „Voltair“ kreiert wurde. findet auch in den neuen Komponenten Anwendung. Allein hierdurch unterscheidet sich die neue Linie konstruktiv von den Produkten fast aller anderen Hersteller. Einzig T+A setzt eine vergleichbare Technologie in den HV-(High Voltage)-Komponenten ein, die sich allerdings in deutlich höheren Preisregionen bewegen, was wohl auch den enormen Entwicklungsaufwand für Schaltungen mit derart hohe Spannungen geschuldet sein dürfte. Schon seit 1998 verwendet SPL diese Technologie bei Single-OP-Amps und hat sie inzwischen bis in die vierte Generation optimiert. Auch der erwähnte Phonitor 2 ist mit der 120-Volt Technologie ausgestattet, trägt jedoch nicht die Bezeichnung Voltair, da er ursprünglich für den Profi-Bereich entwickelt wurde. Erste Geräte mit 120-Volt-Technik wie die Mastering Konsole MMC 1 kamen im Jahr 2000 auf den Markt. Viele bekannte Studios wie das des Mastering-Genius Bob Ludwig arbeiten mit solch einer Konsole. Neben den Single-OP-Amps gibt es bei SPL seit 2013 auch symmetrische Ein-Ausgangs-Treiber, die mit 120 Volt Betriebsspannung arbeiten.

Rückseitig hat der Director auch einen Netzschalter, der ihn komplett vom Strom nimmt. Die zwei Mini-Klinken links neben den analogen Ausgängen stellen die Steuerspannung für zwei Performer s800 Endstufen zur Verfügung
Rückseitig hat der Director auch einen Netzschalter, der ihn komplett vom Strom nimmt. Die zwei Mini-Klinken links neben den analogen Ausgängen stellen die Steuerspannung für zwei Performer s800 Endstufen zur Verfügung

Was macht nun diese in den SPL-Verstärkern im analogen Segment angewandte 120-Volt-Technologie aus und wo liegt ihr Vorteil? Das Kunstwort „Voltair“ setzt sich zusammen aus „Volt“ für Spannung und „air“ für Luft. Damit wird angedeutet, dass die ungewöhnlich hohe Betriebs-Spannung dem Audio-Signal mehr Raum, mehr Headroom lässt. Bei der Voltair-Technologie geschieht die Verarbeitung des Audio-Signal mit einer bis zu viermal so hohen Arbeitsspannung wie sonst üblich. Gebräuchlich sind in elektronischen Schaltungen 30, seltener 36 Volt. Auf der Website von SPL finden sich auch graphisch dargestellte Vergleiche zu gebräuchlichen Betriebsspannungen. Mit der Voltair-Technologie lassen sich die Messwerte extrem verbessern: Klirrwerte und Rauschverhalten werden damit beachtlich reduziert – und zwar soweit, dass bestimmte Parameter gar nicht mehr ermittelt werden können, weil sie beispielsweise durch die eigenen Verzerrungen oder das eigene Rauschen selbst hochwertiger Messelektronik überlagert werden.

Erinnern Sie sich noch an die Zeiten im Automobilbau, wo Spritverbrauch und Abgaswerte nicht im Vordergrund standen, sondern die Leistungsentfaltung des Motors das Kriterium schlechthin war? Da gab es doch diesen Slogan: „Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, außer durch mehr Hubraum.“ Dem entspricht der Grundgedanke hinter der Voltair-Technik: Je höher die Betriebsspannung einer Schaltung ist, desto größer kann der verarbeitete maximale Pegel sein. Das heißt nichts anderes, als dass der tatsächliche Dynamikumfang deutlich zunimmt. Musikalisch hat dies erfreuliche Auswirkungen. Dank der großzügig dimensionierten Spannung geschieht die Aufbereitung der Musik nahezu unlimitiert. Die Voltair-Operationsverstärker und -Treiberstufen arbeiten praktisch nie im Grenzbereich.


Links die beiden IR-PGM-Taster, mit deren Hilfe sich jede Infrarot-Fernbedienung zur Regelung der Lautstärke und zur Wahl eines der sechs Eingänge zu am Director programmieren lässt
Links die beiden IR-PGM-Taster, mit deren Hilfe sich jede Infrarot-Fernbedienung zur Regelung der Lautstärke und zur Wahl eines der sechs Eingänge zu am Director programmieren lässt

SPLs neue Professional Fidelity Linie besteht aus insgesamt fünf Komponenten: Das sind die beiden neuen Versionen des Phonitor-Kopfhörer-Verstärkers, von denen einer auch als Vorstufe nutzbar ist. Weiterhin gibt es eine Phono-Stufe für MM- und MC-Tonabnehmer mit bis zu 70 dB Verstärkung namens Phonos und die Endstufe Performer s800 mit zweimal 185 Watt an acht Ohm. Wer mehr will, kann sie auch als Mono-Endstufe, dann mit 450 Watt, einsetzen. Nummer Fünf ist der Director, unser Digital-Analog-Wandler-Vorverstärker. Der arbeitet nur im analogen Teil mit der Voltair-Technik. Diese ist im digitalen Bereich nicht anwendbar. Dort werden wesentlich niedrigere Betriebsspannungen von 3,3 bis 5 Volt benötigt. Die Entwicklungsverantwortlichen bei SPL um Wolfgang Neumann erkannten die gravierende Schwachstelle bei üblichen DA-Wandlern in der Schnittstelle vom digitalen Bereich zum Analogen. Dort bestehe sozusagen ein Flaschenhals, weil das Signal mit der niedrigen Betriebsspannung von nur 3,3 Volt weiterverarbeitet werde und seine im Digitalen vorhandenen, guten Werte wie etwa den großen Dynamikumfang in erheblichem Umfang einbüße. SPL habe den Flaschenhals an dieser Schnittstelle im Director eliminiert: Die analoge Stufe arbeite auf 120 Volt-Niveau und könne so das klangliche Potential des Wandlers voll nutzen.

Auf der separaten Digital-Platine oben rechts ist der Atmel USB-Chip zu erkennen. Die beiden Murata DA 101 MC darunter sind hochwertige Übertrager nach AES/EBU-Standard. Der große IC in der Bildmitte ist der Xilinx FPGA. Der DA-Wandler von Analog Devices ist zwischen den beiden gold-schwarzen Kondensatoren angeordnet. Das Goldstück darüber mit der Aufschrift 25.576 ist der Clock Oszillator von Crystek und generiert die aufgedruckte Frequenz in MHz
Auf der separaten Digital-Platine oben rechts ist der Atmel USB-Chip zu erkennen. Die beiden Murata DA 101 MC darunter sind hochwertige Übertrager nach AES/EBU-Standard. Der große IC in der Bildmitte ist der Xilinx FPGA. Der DA-Wandler von Analog Devices ist zwischen den beiden gold-schwarzen Kondensatoren angeordnet. Das Goldstück darüber mit der Aufschrift 25.576 ist der Clock Oszillator von Crystek und generiert die aufgedruckte Frequenz in MHz

Merkmal der neuen Professional Fidelity Riege ist rein äußerlich ein recht schmales, flaches Gehäuse, das wahlweise mit einer schwarz, silbern oder rot eloxierten Aluminium-Front erhältlich ist. Optisch wirkt der Director mit seiner nur 278 Millimeter breiten und 57 Millimeter hohen Front recht zierlich. Er ist mit wenigen Bedienungselementen ausgestattet: Die Lautstärkeregelung erfolgt im analogen Segment, nicht zuletzt wegen der analogen Eingänge. Zudem brächte eine digitale Pegel-Einstellung bei Lautstärken unterhalb von null Dezibel eine verminderte Auflösung und damit klangliche Nachteile mit sich. Neben dem motorisch angetriebenen Lautstärkeregler, einem Big Blue von Alps mit hervorragender Kanal-Gleichheit, findet sich rechts ein Kipp-Schalter für die Inbetriebnahme aus dem Stand-By-Modus. Ein ebensolcher, haptisch sympathischer Schalter ist links neben dem zentralen SPL-Logo zur Anwahl der vier digitalen und zwei analogen Eingänge platziert. Zwischen diesen Schaltern liegt das Fenster für die Anzeige von gewähltem Eingang und digitaler Signal-Auflösung. Unter dem Director-Schriftzug befindet sich das Empfänger-Fenster für die IR-Fernbedienung. Statt dem Director irgendeine zugekaufte, einfache Plastik-Fernbedienung beizulegen oder eine hochwertig anmutende für viel Geld anzubieten, ist man einen ganz anderen Weg gegangen und hat sich etwas wirklich erfreulich Originelles einfallen lassen: Der Director ist für die Funktionen Lautstärke- und Eingangswahl auf jede (!) beliebige Infrarot-Fernbedienung programmierbar. Das muss kein lernfähiger Infrarotgeber sein, verwenden Sie doch einfach die Fernbedienung, die Sie am liebsten mögen. Darauf programmieren Sie den Director ganz einfach mittels zweier Taster auf der Rückseite. Dabei behält die Fernbedienung ihre ursprüngliche Funktion für die bisherige Nutzung bei. Eine geniale Idee, die sich nur realisieren ließ, indem man einen Chip des US-Herstellers SIS einbaute. Auf der Unterseite des Director ist ein sechsfacher DIP-Schalter zugänglich. Der gestattet einige Grundeinstellungen wie Verstärkungsfaktor, Stummschaltung bei fehlendem Signaleingang oder Zuordnung des DA-Wandler-Signals direkt zu den symmetrischem XLR- und/oder Cinch-Ausgängen ohne Pegel-Regelung. Man scheint an jede Eventualität gedacht zu haben. Im Inneren des Director herrscht Ordnung und volles Haus zugleich. Insgesamt dreizehn rechtwinklig zur digitalen und analogen Platine eingebaute Voltair-Platinen nutzen das Volumen intensiv. Der gekapselte Ringkern-Trafo ist direkt am Gehäuse montiert. Die separate, relativ kleine, digitale Platine fällt durch zwei große, quadratische Chips auf: Da ist zum einen der Atmel SAM3U1C zur Aufbereitung des USB-Signals. Der große, zentrale IC-Baustein ist ein Xilinx Spartan-6, ein FPGA. Der D/A-Wandler-Chip selber ist ein schon etwas länger gebautes, etabliertes Modell. Man hat den Analog Devices 1955 gewählt, weil er im Hause SPL in ausgiebigen Tests mit seinen klanglichen Fähigkeiten überzeugte. In diesen Versuchen schnitten die heute üblichen, landläufig bekannten Chips rein musikalisch weniger überzeugend ab.

Rechtwinklig zur Hauptplatine hier ein Teil der Voltair Operations-Verstärker-Boards
Rechtwinklig zur Hauptplatine hier ein Teil der Voltair Operations-Verstärker-Boards


Der erste Hörtest erfolgte mittels Computer über den USB-Anschluss an der NAD Masters M 22 Endstufe mit meinen Analysis Audio Vollbereichs-Bändchen. Mein bewährter Antelope Zodiac plus DA-Wandler stand zum Vergleich bereit. Der Anschluss an den Rechner mittels Audioquest Diamond und eines Jitter-Bugs ließ sich durch Trennung der USB-Stromleitung vom Rechner zum SPL Wandler noch verbessern. Dazu habe ich den kleinen, preisgünstigen SBooster-Vbus2-Unterbrecher-Stecker in die Verbindung integriert. Das ist an dieser Stelle möglich, weil der SPL Director keine Stromversorgung für den USB-Eingang vom Rechner benötigt. Er stellt diese selber zur Verfügung. Somit kann die klanglich destruktive Stromleitung, die im USB-Kabel verläuft und verunreinigten Strom vom Rechner führt, totgelegt werden.

Die Voltair-Treiber-Platinen sind etwas größer als die dahinter liegenden OP-Amps
Die Voltair-Treiber-Platinen sind etwas größer als die dahinter liegenden OP-Amps

Schon nach wenigen Minuten mit dem neuen Album (Flac 24/96) von Gregory Porter, Take Me To The Alley, war klar: Den Antelope brauche ich gar nicht erst anzuschließen. Da reicht die Erinnerung. Der SPL zeigt mit einem deutlich offeneren, besser gestaffelten, sauberer konturierten, im Detail dynamischeren und prägnanteren Klangbild eindeutig seine Überlegenheit. Dass der Director mehr zu bieten hat als der Antelope, hatte ich nicht nur wegen des höheren Preises erwartet. Aber ein derartiger Niveau-Unterschied überraschte mich dann doch. Frappierend ist die Leichtigkeit und Offenheit, mit der der SPL die Musik darbietet. Dabei übertreibt er nicht sezierend, sondern belässt jedem Song eine ganz leichte, angenehme Wärme. Ganz wundervoll farbenprächtig und druckvoll lässt er Quiet Winter Night vom Hoff Ensemble (Flac 24/96) erklingen, die auch an diesen warmen Tagen richtig Spaß machte. Ich habe etliche Abende stundenlang vor dieser Kette gesessen und wurde des Zuhörens nicht müde. Nervosität kennt der Director nicht. Davon ist er frei, ohne zu schönen. Er klingt grundehrlich und spielt völlig locker auf. Sein dynamisches Verhalten und seine musikalische Sprungbereitschaft sind extrem gut. Er schöpft hier sozusagen aus dem Vollen und hat immer noch Luft nach oben. Dies ist genau das, was SPL dank der Voltair-Technologie verspricht.

Oben rechts befindet sich die separate Digital-Platine. Die gelben Bauteile sind Relais von Panasonic. Links unten zwischen Frontplatte und der dahinter parallel montierten Platine kann man auf dieser den kleinen Fernbedienungs-Chip von SIS erkennen
Oben rechts befindet sich die separate Digital-Platine. Die gelben Bauteile sind Relais von Panasonic. Links unten zwischen Frontplatte und der dahinter parallel montierten Platine kann man auf dieser den kleinen Fernbedienungs-Chip von SIS erkennen

Um zu erleben, was der Director an anderen digitalen und analogen Eingängen kann, integrierte ich ihn nach etlichen Tagen in meine Triangle-Anlage, denn nur dort stehen adäquate Tonquellen zur Verfügung. Als erstes legte ich Ella Fitzgeralds These Are The Blues als MonoLP auf den Brinkmann Bardo: Großartig, wie der Director die Stimme körperhaft und gleichzeitig präzise, nuanciert in den Raum stellt. Ella Fitzgerald holt Luft und kann ihre Stimme kraftvoll entfalten. Dies gilt in gleichem Maße für die Instrumente ihrer fünf Musiker. Roy Eldridges Trompete tönt farbenreich überwiegend im Hintergrund. Wild Bill Davis' Orgel wimmert und jauchzt, als wäre sie nur wenige Meter entfernt. Fein- und grobdynamisch öffnen sich akustisch neue Türen in meiner Anlage. Dabei schleicht sich nicht die kleinste Spur von Härte ins Klangbild. Der SPL gestaltet den Bühnenraum nach hinten und zu den Seiten weit geöffnet und konturenscharf. Darüber hinaus erstreckt sich dieser aber auch nach vorn. Die Musik spricht an, geht richtig los. Da lege ich eine Scheibe nach der anderen auf. Der Beatles letztes Album Let It Be wurde vom SPL mit Drive und Rhythmus, mit perfektem Timing interpretiert. Das habe ich oftmals viel träger gehört. Symphonische Musik, Deep Purples Concerto For Group And Orchestra in der Drei-LP-Version, glänzte durch flirrende, farbintensive Streicher, packende Impulse und ein unglaublich transparentes und dennoch homogenes, angenehm warmes Klangbild.


Eines der vier Standbeine und der DIP-Schalter. Hier lassen sich diverse Grundeinstellungen vornehmen
Eines der vier Standbeine und der DIP-Schalter. Hier lassen sich diverse Grundeinstellungen vornehmen

Natürlich interessierte mich auch in dieser Anlage der Klang des USB-Eingangs. An den des extrem aufwändigen Audio-gd-DA-Wandlers reichte der des Director nicht ganz heran. Allerdings gefiel mir Klang des Audio-gd-Wandlers über die Vorstufe des SPL besser als über meinen Audio-gd-Vorverstärker. Die Hochpegel-Stufe des Director ist wirklich ein Gedicht. Abschließend wollte ich wissen, wie gut der D/A-Wandler des SPL mit einem CD-Laufwerk klingt und schloss meinen Primare per AES/EBU als Zuspieler an. In dieser Konfiguration war der Director meinem Audio-gd zu meiner Überraschung mindestens ebenbürtig. Seine Überlegenheit gewinnt er aus diesem kleinen Schuss Wärme, den er ins Klangbild einbringt. Cecilia Bartoli mit St.Petersburg hatte ihren Auftritt, und der gelang so prächtig farbenfroh, leicht, locker und dynamisch, dass ich wirklich hin und weg war. Oft habe ich mit geschlossenen Augen gehört. Da hatte ich das Gefühl, ein mit exzellenten Röhren bestückter, dank eines üppig dimensionierten Netzteils vor Kraft strotzender, großer Vorverstärker würde hier zu Werke gehen. Die musikalischen Impressionen wollen kaum zu den zurückhaltenden Proportionen des SPL passen. Bei The Hunter brachte der Director Jennifer Warnes' unvergleichliche Stimme gepaart mit der vielseitigen Instrumentierung packend zur Geltung. Die Bass-Töne in „Way Down Deep“ zerplatzen beinahe wie Seifenblasen vor meinem Hörplatz. Es macht ungemein viel Spaß, mit diesem Director Musik zu erleben: Er ist nie aufdringlich, kann aber einfach alles. Ich möchte sogar so weit gehen zu behaupten, dass die Voltair-Technologie den Director selbst als reinen Vorverstärker für seinen Preis attraktiv macht. Die D/A-Wandler-Stufe gibt's praktisch kostenlos obendrauf. Da bin ich jetzt schon gespannt, was die Endstufe mit Voltair-Technik aus der Professional-Fidelity Linie zu bieten hat.

SPL sorgt mit der Voltair-Technologie für ein beeindruckendes klangliches Erlebnis
SPL sorgt mit der Voltair-Technologie für ein beeindruckendes klangliches Erlebnis

STATEMENT

SPL genießt in der anspruchsvollen Profi-Musikszene aufgrund der musikalischen Qualitäten seiner Komponenten weltweit ein hervorragendes Renommee – völlig zu Recht, wie der Director eindrucksvoll beweist. Am überaus gelungenen Auftritt in High-End-Gefilden hat gewiss auch die exklusive Voltair-Technik ihren Anteil: Der Director begeistert nicht zuletzt mit seiner packenden, völlig unlimitiert wirkenden Dynamik
Gehört mit
Computer Apple MacMini mit OS X El Capitan, Amarra 3.0.3, Audirvana Plus und Qobuz
DA-Wandler Antelope Zodiac plus oder Audio-gd Master 7
CD-Player Primare DVD 30
Plattenspieler Brinkmann Bardo mit Musical Life Conductor 10 Zoll oder Kenwood KD-990 mit Kenwood Kunststeinauflage
Tonabnehmer Audio Technica AT33PTG/II, Clearaudio Da Vinci
Phono-Vorstufe Plinius Koru oder Primare R-20
Vorverstärker Audio-gd Master 9
Endstufe für Bass zwei Primare A-32
Endstufe für Mittel-Hochton Spectral DMA-100, Air Tight ATM-3, NAD Masters M 22
Lautsprecher Triangle Magellan Grand Concert, Analysis Audio Epsilon
Zubehör Audioquest Diamond oder Carbon USB, Inakustik Black&White NF-1302, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis
Herstellerangaben
SPL Director
Analoge Eingänge 2 x Cinch, Impedanz 10 kOhm,
max. Eingangspegel +32,5 dBu
Digitale Eingänge AES/EBU (XLR), koaxial SPDIF (Cinch),
optisch TOSLINK (F06), USB (B)
Abtastraten 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4, 192, 352,8, 384kHz (PCM), DSD64, DSD128
Analoge Ausgänge XLR (symmetrisch), Cinch (unsymmetrisch)
Frequenzgang (analog) 4 Hz bis 300 kHz ( -3 dB)
Übersprechen bei 1 kHz -95 dB (analog); -100 dB (digital)
Klirrfaktor 0,0008 % (analog 0 dBu); 0,0004 % (digital -1 dBfs)
Rauschen (A-bewertet) -105,1 dB (analog); -96,8 dB (digital)
Dynamikumfang 137,6 dB (analog); 120,8 dB (digital)
Interne Betriebsspannungen +/- 60 V (analog), + 5 V und + 3,3 V (digital)
Netzspannung 230 V AC, 50 Hz / 120 V AC, 60 Hz
Leistungsaufnahme max. 40 VA
Sicherung T 500 mA (230 V), T 1 A  (115 V)
Stromaufnahme 0,7 W (Standby)
Maße inkl. Füße (B/H/T) 278/57/328 mm
Ausführungen Front in Aluminium schwarz, silber oder rot
Gewicht 3,3 kg
Preis 2859 Euro

Hersteller
SPL electronics GmbH

Anschrift Sohlweg 80
41372 Niederkrüchten

Telefon +49 2163 98340

Fax +49 2163 983420
E-Mail info@spl.audio
Web www.spl.audio

Weitere Informationen

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Im zweiten Teil meines Berichts über die Geräte von SOtM aus der Ultimate Reihe werde ich mich, wie versprochen, mit dem DAC sDP-1000EX beschäftigen. Ein kurzer Blick auf das rückwärtige Anschlussfeld macht klar, dass es sich beim sDP-1000EX nicht nur um einen DAC, sondern um einen DAC und Vorverstärker handelt.

Eine Kombination, die durchaus nahe liegt, da ja für jeden DAC ohnehin eine Line-Stufe zur Auskopplung des Signals erforderlich ist. Doch in der Praxis ist das gar nicht so einfach umzusetzen, handelt man sich doch damit unweigerlich die Frage nach der Lautstärkeregelung ein: digital oder analog. Für eine digitale Lautstärkeregelung spricht, dass viele moderne DAC-Chips diese ohnehin bereits integriert haben; dagegen ist einzuwenden, dass man dann auch analog angelieferte Signale, wie die von einer Phonovorstufe, zuerst in die digitale Ebene umwandeln muss, was einen zusätzlichen Analog-Digital-Wandler erfordert und einen Bruch der analogen Wiedergabekette bedeutet. Umgekehrt ist eine gute analoge Lautstärkeregelung, insbesondere wenn sie auch noch fernbedienbar sein soll, nicht so ganz einfach zu realisieren. Die Gefahr von Kompromissen zu Lasten der Klangqualität ist vor diesem Hintergrund recht groß.

Die Rückseiten von Netzteil (oben) und Server (unten). In der Mitte das umfangreiche Anschlussfeld von DAC und Vorstufe: links analog, rechts digital
Die Rückseiten von Netzteil (oben) und Server (unten). In der Mitte das umfangreiche Anschlussfeld von DAC und Vorstufe: links analog, rechts digital

SOtM lässt hier nichts anbrennen. Der sDP-1000EX besitzt einen vollständig analogen Signalpfad mit drei Line-Eingängen – zwei asymmetrisch für Cinch und einer vollsymmetrisch für XLR – und zwei Ausgängen, einmal Cinch und XLR. Die Verstärkerschaltung ist vom Eingang bis zum Ausgang einschließlich der Lautstärkeregelung vollsymmetrisch und gleichspannungsgekoppelt, also ohne Kondensatoren im Signalweg aufgebaut. Die Spannungsverstärkung übernehmen spezielle, für den symmetrischen Audio-Betrieb optimierte Operationsverstärker von Burr Brown. Gerade bei vollsymmetrischen Konzepten ist die Lautstärkeregelung aufwendig und ein kritischer Punkt. Ist sie schlecht gemacht, werden an dieser Stelle die Vorteile der Symmetrie teilweise oder gar vollständig aufgehoben. SOtM realisiert die Lautstärkeregelung vollständig analog mit einem speziellen Chip von JMC (New Japan Radio Co.), der für den vollsymmetrischen Stereo-Betrieb vier getrennte Lautstärkeregler mit einem Ladder-Widerstandsnetzwerk bereitstellt. Hiermit lässt sich die Lautstärke in einem Bereich von -75dB bis +10 dB in 0,5 dB Stufen sehr feinfühlig einstellen. Der Vorteil einer solchen elektronischen Lösung ist der extrem gute Gleichlauf zwischen den einzelnen Lautstärkereglern und die einfache Umsetzung einer Fernbedienbarkeit. Ein im täglichen Betrieb sehr angenehmes Feature des sDP-1000EX ist, dass für jeden Eingang _ ganz gleich ob analog oder digital – die für diesen Eingang zuletzt eingestellte Lautstärkeposition abgespeichert wird.

Das Innenleben: links abgeschirmt die digitale Eingangssektion, rechts eine große Platine für Digital-Analog-Wandlung und analoge Vorstufe, rechts unten das Akku-Netzteil
Das Innenleben: links abgeschirmt die digitale Eingangssektion, rechts eine große Platine für Digital-Analog-Wandlung und analoge Vorstufe, rechts unten das Akku-Netzteil

Auf digitaler Seite stehen Eingänge für XLR (AES/EBU, 110 Ohm), zweimal RCA (S/PDIF) und BNC (S/PDIF, mit jeweils 75 Ohm), TOSLINK (S/PDIF) sowie ein USB-Eingang zur Verfügung. Der USB-Eingang kann PCM bis 32 Bit / 384 Kilohertz sowie DSD64 und DSD128 verarbeiten. Die übrigen Eingänge akzeptieren PCM bis 24 Bit / 192 Kilohertz.


Für die Digital-Analog-Wandlung setzt SOtM auf den AK 4490EQ des japanischen Spezialisten AKM (Asahi Kasei Microdevices), einen 32-Bit-DAC, der PCM bis 32Bit / 768 Kilohertz und DSD bis 11,2 Megahertz (DSD256) unterstützt. Bemerkenswert an diesem Chip ist ferner, dass es, wenn man dem Blockschaltbild Glauben schenken darf, einen direkten Signalweg für DSD gibt, der die komplette PCM-Abteilung umgeht und so die Integrität des DSD-Signals gewährleistet. Darüber hinaus ermöglicht der Digitalteil des sDP-1000EX eine up-conversion des PCM Signals; auf diese Möglichkeit werde ich später noch zurückkommen.

In der Mitte halb links der Wandler-Chip von AKM
In der Mitte halb links der Wandler-Chip von AKM

Eine weitere Besonderheit des sDP-1000EX ist sein Akku-Netzteil. Die Stromversorgung einer Audioschaltung mittels Akku hat einen großen Charme, wird doch durch den Akku eine besonders reine Gleichspannung zur Verfügung gestellt, die sich in aller Regel besonders positiv auf den Klang auswirkt. Auf der anderen Seite handelt man sich das Problem ein, dass der Akku immer wieder geladen werden muss. Das Nachladen muss so rechtzeitig erfolgen, dass eine zu weit gehende Entladung vermieden wird, damit weder der Akku selbst noch die damit versorgten Schaltungsteile Schaden nehmen.

Die beiden Akku-Packs
Die beiden Akku-Packs

Das Akku Netzteil des sDP-1000EX ist allerdings insofern ungewöhnlich, als es gleich mit zwei Akku-Packs arbeitet. Während der eine Akku-Pack die Schaltungen des sDP-1000EX mit Strom versorgt, wird der andere Akku-Pack geladen und umgekehrt, wobei das Hin- und Herschalten vollautomatisch erfolgt. Der Benutzer braucht sich hier also nicht darum kümmern, ob der Akku gerade geladen ist, wenn er Musik hören möchte. Der sDP-1000EX muss deshalb über das mitgelieferte Schaltnetzteil ständig mit dem Stromnetz verbunden sein, da ja sonst einer der beiden Akkus nicht geladen werden könnte. Hierauf werde ich nachher in Verbindung mit der Stromversorgung sPS-1000 noch zurückkommen. Alle Schaltungsteile des sDP-1000EX werden zu jeder Zeit über einen der beiden Akkus mit Strom versorgt. Ich habe dies überprüft, in dem ich bei vollgeladenen Akkus den sDP-1000EX ganz einfach vom Netzteil getrennt habe und weiterhin uneingeschränkt Musik hören konnte.


Die Front des sDP-1000EX mit Display und Tasten für Lautstärke, Eingangswahl und Mute
Die Front des sDP-1000EX mit Display und Tasten für Lautstärke, Eingangswahl und Mute

Der sDP-1000EX benutzt ein von den Abmessungen identisches Gehäuse wie der Server und das separate Netzteil. Das Gehäuse aus massiven Aluminiumteilen ist von den Abmessungen etwas kompakter als die übliche Norm und wirkt dadurch für meinen Geschmack ausgesprochen zierlich, auch wenn die drei Geräte übereinander stehen. Auf der Frontseite findet sich ein gut ablesbares OLED Display, das die Lautstärke, den gewählten Eingang, den Empfang des Signals (Signal Lock Status), die Abtastrate der gerade abgespielten Musik und den Ladezustand der beiden Akku-Packs anzeigt. Auch die Fernbedienung ist aus Aluminium und hebt sich wohltuend von den vielen Fernbedienungen aus Plastik ab.

Das gut ablesbare OLED Display im Detail
Das gut ablesbare OLED Display im Detail

Für den Hörtest habe ich den sDP-1000EX ausgangsseitig direkt mit dem Einstein The Poweramp verbunden. Eingangsseitig war der sDP-1000EX über USB abwechselnd sowohl mit meinem JPLAY dual PC Setup unter Windows 10 als auch natürlich mit dem hauseigenen Server sMS-100SQ WE verbunden. Die USB-Verbindung funktionierte in jeder Konstellation mit allen Sampling-Raten und Daten-Formaten völlig reibungslos.

Der sDP-1000EX ist ein extrem neutral und sauber klingendes Gerät. Es gibt keinen warmen und heimeligen Sound, sondern die nüchterne Wiedergabe dessen, was auf der jeweiligen Aufnahme zu finden ist. Sehr gut hören kann man das, wenn man den 1. Satz aus der Symphonie Nr. 34 von W.A. Mozart einmal in der Interpretation des Freiburger Barockorchesters unter René Jacobs (Mozart: Symphonies 38 & 41) mit der Interpretation des Royal Philharmonic Orchestra unter Josef Krips (Mozart: Symphony 35 & 41) vergleicht. Hier der überaus analytische, schlackenlos und manchmal fast schon hart tönende Klang der Freiburger auf ihren Originalinstrumenten, dort der warme, deutlich weichere Klang der klassischen Interpretation des Royal Philharmonic Orchestra. Die jeweiligen Aufnahmetechniken verstärken diesen Klangeindruck sicherlich noch. In beiden Aufnahmen werden kleinste Details nuancenreich und ausgesprochen exakt wiedergegeben. Der sDP-1000EX klingt dabei sicher eher schlank und ausgesprochen schnell, ohne aber überanalytisch oder gar hart zu wirken.


Unabhängig von der Komplexität der Musik öffnet der sDP-1000EX einen weiten Raum mit ausgezeichneter Tiefenstaffelung. Hinzu kommt die faszinierende Feindynamik. Beides zusammen lässt gute Orchesteraufnahmen mit klassischer Musik beeindruckend klingen. Orchesterstücke wie „Cadris“ oder „EL Baile De Luis Alonso“ aus dem Album Music of Spain mit dem National Orchestra of Spain unter der Leitung von Rafael Frühbeck de Burgos (Music of Spain - Rafael Fruhbeck De Burgos Conducts the National Orchestra of Spain – HDTT 24/192), die von der farbenprächtigen Vielfalt der Instrumentierung und der stupenden Dynamik leben, klingen im Zusammenspiel mit der phantastisch eingefangenen Tiefe der imaginären Klangbühne einfach umwerfend. Die hervorragende Geräuscharmut des sDP-1000EX führt zu einer tiefen Ruhe vor und hinter der Musik, so dass sich diese selbst umso kontrastreicher anhebt. Wie aus dem Nichts steht Lyn Stanley zu Beginn von „How Long Has This Been Going On?“ (Lyn Stanley: Interludes) glasklar zwischen den Lautsprechern, einfach Klasse.

Welcher Teil des sDP-1000EX – DAC oder Vorstufe – für diesen Klangeindruck verantwortlich ist, lässt sich nicht so einfach beantworten. SOtM betrachtet den sDP-1000EX als Einheit. Dies lässt sich auch daran erkennen, dass es zu meinem Bedauern keine Möglichkeit gibt, das Signal des DACs unter Umgehung der Vorverstärkersektion und der Lautstärkeregelung auszukoppeln und an einen Vorverstärker zu senden. SOtM empfiehlt für diesen Fall die Lautstärke auf 0 dB zu setzen, was aber nichts dran ändert, dass das Signal die gesamte Vorstufe durchläuft. Ich bin deshalb den umgekehrten Weg gegangen und habe meinen M2Tech Young DAC, der sonst an der Omtec Anturion Vorstufe hängt, an einen der beiden Line-Eingänge des sDP-1000EX angeschlossen. Schnell steht für mich fest, dass die vorstehend beschriebenen Klangeigenschaften uneingeschränkt auch für die Vorstufe allein gelten. Mit einem Wort: neutral.

Bis jetzt habe ich Ihnen eine Funktion des sDP-1000EX verschwiegen: den etwas ungewöhnlichen Sample Rate Converter. Neben off gibt es hier drei Einstellungen Sx1, Sx2, Sx4, die nur mit der Fernbedienung ausgewählt werden können. Allen drei Einstellungen ist gemeinsam, dass alle Daten im DSD-Format unverändert bleiben, während Daten im PCM-Format auf 32 Bit Wortbreite erweitert werden. In der Stellung Sx1 werden alle Daten mit 44,1, 88,2 oder 176,4 Kilohertz Abtastfrequenz auf 44,1 Kilohertz gesampelt. Die gleichen Daten werden in der Einstellung Sx2 auf 88,2 Kilohertz und in Sx4 auf 176,4 Kilohertz gesampelt. Daten mit den Abtastraten 48, 96 oder 192 Kilohertz werden mit Sx1 auf 48 Kilohertz, mit Sx2 auf 96 Kilohertz und mit Sx4 auf 192 Kilohertz konvertiert.

Das führt dazu, dass der sDP-1000EX je nach Abtastrate des angelieferten Datenmaterials up- oder down-sampelt oder die Abtastrate unverändert lässt. Beispiel gefällig? Sendet man Daten im Format 16 Bit / 44,1 Kilohertz an den sDP-1000EX und wählt Sx1, dann werden die Daten in 32 Bit / 44,1 Kilohertz konvertiert; sendet man in der gleichen Einstellung Daten mit 24 Bit / 88,2 Kilohertz oder 24 Bit /1 76,4 Kilohertz, werden diese ebenfalls auf 32 Bit / 44,1 Kilohertz konvertiert und down-gesampelt. Nimmt man die Einstellung Sx2 und die gleichen Daten im Format 16 Bit / 44,1 Kilohertz, dann werden diese auf 32 Bit / 88,2 Kilohertz up-gesampelt, während die Daten mit 24 Bit / 88,2 Kilohertz auf 32 Bit / 88,2 Kilohertz gewandelt und jene mit 24 Bit / 176,4 Kilohertz auf 32 Bit / 88,2 Kilohertz down-gesampelt werden. Für mich etwas verwirrend, zumal ich keinen Sinn darin erkennen kann, originäre HighRes Files down-zu-sampeln.

Nach dem Motto, je höher desto besser, habe ich zunächst die Einstellung Sx4 ausprobiert, da hier alles auf 32 Bit / 176,4 Kilohertz oder 32 Bit / 192 Kilohertz konvertiert wird und Files mit den Abtastraten 176,4 und 192 Kilohertz nicht down-gesampelt werden. Das klingt im ersten Moment durchaus beeindruckend, prägnant und mit großer Räumlichkeit, bei etwas längerem Hören für meinen Geschmack aber auch irgendwie weniger natürlich. Selbst bei Daten im Format 24 Bit und 176,4 oder 192 Kilohertz führt alleine die Erweiterung der Wortbreite auf 32 Bit für mich eher zu einem Verlust an Natürlichkeit. Am ehesten Sinn macht mach meiner Meinung nach die Einstellung Sx2 für Daten in CD-Qualität mit 16 Bit / 44,1 Kilohertz, die durch die Konvertierung auf 32Bit / 88,2 Kilohertz dann etwas voller und in den Höhen abgerundeter klingen. Das mag in der einen oder anderen Analagen Konstellation durchaus vorteilhaft sein.


Die Rückseite des Netzteils mit den drei Ausgängen
Die Rückseite des Netzteils mit den drei Ausgängen

Zum Abschluss meines Berichts komme ich noch einmal auf das Thema Netzteil zurück. Das sPS-1000 von SOtM ist ein klassisches Linear-Netzteil mit großem Ringkerntransformator, ordentlichen Siebkapazitäten und rauscharmen Spannungsreglern. Es stehen gleichzeitig drei verschiedene Ausgangsspannungen bereit, die jeweils in vier Stufen eingestellt werden können. Ausgang 1 mit einem Spannungsbereich von 18 bis 21 Volt ist für den hauseigenen Server sMS-100SQ oder PCs mit niedriger Leistungsaufnahme gedacht, Ausgang 2 mit einem Spannungsbereich von 9 bis 12 Volt versorgt Audio-Geräte wie den sDP-1000EX und Ausgang 3 mit einem Spannungsbereich von 5 bis 7 Volt nimmt sich kleinerer Geräte wie USB-Hubs oder der hauseigenen USB-Karte von SOtM an. Alle Ausgänge sind gegen Kurzschluss und Überhitzung abgesichert.

Die mitgelieferten, farblich gekennzeichneten Kabel erleichtern den Anschluss von DAC/Vorstufe und Server an das Netzteil
Die mitgelieferten, farblich gekennzeichneten Kabel erleichtern den Anschluss von DAC/Vorstufe und Server an das Netzteil

Eine berechtigte Frage bei Verwendung des Netzteils für den sDP-1000EX ist allerdings, ob ein solches Netzteil überhaupt eine hörbare Verbesserung bringen kann, wenn die Stromversorgung von DAC/Vorstufe intern über Akkus erfolgt. Zum reinen Laden der Akkus erscheint das externe lineare Netzteil dann doch wohl ein wenig übertrieben zu sein, denn etwas anderes, als die Akkus zu laden, macht dieses Netzteil nicht. Aber das klangliche Ergebnis überrascht: Mit dem sPS-1000 legt das gesamte Klangbild in puncto Luftigkeit, Transparenz und Natürlichkeit zu. Die Höhen klingen nun runder und voller. In der hervorragenden Aufnahme MOZART Violin Concertos mit Marianne Thorsen & TrondheimSolistene gewinnen die Solovioline und die Streicher des Orchesters an Brillanz, ein winziger Rest an Schärfe ist verflogen und die Dynamik ist superb. Wie kann das sein?

Das Netzteil von innen: links oben Netzeingangsfilter, darunter der große Ringkerntrafo, rechte Hälfte mit Gleichrichtung, Siebung und Spannungsreglern
Das Netzteil von innen: links oben Netzeingangsfilter, darunter der große Ringkerntrafo, rechte Hälfte mit Gleichrichtung, Siebung und Spannungsreglern


Wie oben ausgeführt, ist der sDP-1000EX aufgrund seines komfortablen Akku-Managements permanent über das Schaltnetzteil mit dem Stromnetz verbunden, da ja abwechselnd einer der beiden Akkus geladen wird. Durch den Ersatz des einfachen Schaltnetzteils durch das Linear-Netzteil wird offensichtlich verhindert, dass Störungen, die vom Schaltnetzteil herrühren, weder über die Akkus in die empfindlichen Schaltungsteile des sDP-1000EX gelangen noch zurück in das Stromnetz fließen können. Nach meiner Erfahrung entfalten Akku-Stromversorgungen klanglich erst dann ihr volles Potential, wenn sie beim Musikhören wirklich vollständig vom Netz getrennt sind, was in den seltensten Fällen in letzter Konsequenz der Fall ist, da man sich damit wieder andere Probleme wie Betriebssicherheit oder mangelnden Bedienungskomfort einhandelt.

Bei Verwendung von Server und DAC/Vorstufe aus dem Hause SOtM wird das Linear-Netzteil fast schon zum „Muss“, denn in dieser Kombination werden gleich drei Geräte – Server, USB-Karte und DAC/Vorstufe – mit sauberer Gleichspannung versorgt und drei störbehaftete kleine Schaltnetzteile aus der HiFi-Kette eliminiert. Die damit einhergehende klangliche Verbesserung ist so erheblich, dass ich darauf nicht mehr verzichten möchte. Das Gesamtpaket von SOtM bestehend aus Server sMS-100SQ WE, DAC/Vorstufe sDP-1000EX und Netzteil sPS-1000 arbeitet – wie nicht anders zu erwarten­ ­– im täglichen Betrieb perfekt zusammen und ist klanglich hervorragend aufeinander abgestimmt.

STATEMENT

Der SOtM sDP-1000EX ist ein hervorragender DAC und Vorverstärker zugleich. Extrem vielseitig mit großem Bedienungskomfort und klanglich delikat mit fantastischer Auflösung und Dynamik. Zusammen mit dem Server sMS-100SQ WE und dem Netzteil sPS-1000 hat SOtM eine tolle Gesamtlösung für die digitale und analoge Musikwiedergabe zu bieten, die es in sich hat: optisch, technisch und klanglich.
Gehört mit
NAS Windows Home Server mit MinimServer
SOtM sDP-1000EX mit Roon Server
Computer JPlay Control PC: Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB Windows 10, Fidelizer 7
JPlay Audio PC: Intel Core Duo 2,2 GHz, 4 GB Windows 10, Fidelizer 7
Audioplayer JPlay 6.2, Roon
DAC M2Tech Young
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1
Kabel Van den Hul, JCAT USB, JCAT Reference LAN
Herstellerangaben
DAC/Vorstufe sDP-1000EX
USB-Eingang 32bit/384KHz PCM, DSD64, DSD128
Optischer, koaxialer und AES/EBU-Eingang max. 24bit, 32-192KHz
Eingangsimpedanz 75Ω (koaxial), 110Ω (AES/EBU)
Symmetrischer Eingang max. 4Vrms Ausgangsspannung,
> 10kΩ Eingangsimpedanz,
Frequenzgang 20~20KHz ±0.1dB
Unymmetrischer Eingang max. 4Vrms Ausgangsspannung,
> 10kΩ Eingangsimpedanz,
Frequenzgang 20~20KHz ±0.1dB
Symmetrischer Ausgang 3,8Vrms ±5% bei 0dB,
Ausgangsimpedanz 47Ω ±5%,
Frequenzgang 20~20KHz ±0.1dB
Unsymmetrischer Ausgang 3,8Vrms ±5% bei 0dB,
Ausgangsimpedanz 47Ω ±5%,
Frequenzgang 20~20KHz ±0.1dB
Harmonische Verzerrungen < 0.003% @ 1KHz, 0dB
Abmessungen (B/H/T) 360×68×245 (mm)
Gewicht ca. 4 kg
Stromversorgung 9 Volt Gleichspannung ±1%, max. 3A
Preis 4195 Euro
Herstellerangaben
Netzteil sPS-1000
Eingangsspannung 220-230V / 110-115, 50Hz / 60Hz
Stromaufnahme 2A / 4A
High level Ausgang 18, 19, 20 oder 21V Gleichspannung, max. 4A
Mid level Ausgang 9V, 10, 11 oder 12V Gleichspannung, max. 2A
Low level Ausgang 5, 5,5, 6 oder 7V Gleichspannung, max. 1A
Abmessungen (B/H/T) 360×68×245 (mm)
Gewicht ca. 4 kg
Preis 1195 Euro

Vertrieb
digital-highend Higoto GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon +49 201 832 5825
E-Mail info@digital-highend.com
Web www.digital-highend.de

Weitere Informationen

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Donnerstag, 08 Juni 2006 02:00

Hama GmbH & Co KG

Hersteller
Hama GmbH & Co KG
Anschrift Dresdner Str. 9
86653 Monheim
Telefon +49 9091 5020
E-Mail info.de@hama.com
Web www.hama.de
Montag, 06 Juni 2016 02:00

XTZ Divine 100.33

XTZ dürfte Hifistatement-Lesern schon seit Anfang des Jahres bekannt sein: Da testeten wir einen kleineren Kompaktlautsprecher. Die Topserie von XTZ heißt Divine, und wir hatten das Vergnügen, uns mit dem zweitgrößten Modell der schwedischen Firma zu beschäftigen.

Berthold Daubner, der Geschäftsführer von XTZ in Deutschland, ist eigentlich Spezialist für Raumakustik und betreibt auch ein eigenes Geschäft zur Optimierung der Akustik in Heimkinos, Wohnräumen und Geschäftsräumen. Während seines Wirtschaftsingenieur-Studiums absolvierte er vier Monate lang ein Praktikum bei XTZ in Schweden. Seit zwei Jahren bietet er die schwedischen Lautsprecher in Deutschland an und ist seither auch in die aktuelle Produktentwicklung eingebunden. Auf der diesjährigen High End in München traf ich ihn an seinem Messestand und sah etwas, was er uns bislang zum Test vorenthalten hatte: Massive, formschöne und toll verarbeitete 17 Kilogramm schwere Lautsprecherständer, genannt Divine Stativ. Daubner sagte, er hätte uns diese Ständer natürlich gerne gegeben aber offenbar gab es Lieferschwierigkeiten, die aber nunmehr behoben sind. XTZ ist für ein ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis bekannt und wurde 2004 von Olle Eliasson, dem jetzigen CEO gegründet. Sein Motto lautet: Das Leben ist kurz und wir sollten es genießen! Dem kann ich mich gerne anschließen und füge noch hinzu: Das Leben ist zu kurz, um mit schlechten Lautsprechern Musik zu hören!

Formvollendet und ästhetisch: Die konvexe Form verhindert erfolgreich die Ausbreitung von stehenden Wellen im Gehäuseinneren
Formvollendet und ästhetisch: Die konvexe Form verhindert erfolgreich die Ausbreitung von stehenden Wellen im Gehäuseinneren

Wir wünschen natürlich allen Lesern von Hifistatement nicht nur aus altruistischen Gründen ein langes Leben. Die Voraussetzungen, auch ein kurzes Leben mit den XTZ Divine musikalisch genießen zu können, sind von den reinen Fakten und Eckdaten her aber sehr wahrscheinlich. Dafür sorgt schon alleine die Bestückung der Chassis. Jeweils zwei Keramik-Accuton-Tiefmitteltöner vom Typ C 173-11-191 sind in einer D´Appolito-Anordnung ober- und unterhalb des Visaton-Keramik-Kalottenhochtöners KE 25 SC montiert. Bei einer D´Appolito Anordnung sind zwei Mitteltöner oder Tiefmitteltöner symmetrisch über -und unterhalb dem Hochtöner angeordnet und strahlen den Frequenzbereich bis zur Einsatzfrequenz des Hochtöners ab. Bedingt durch Phasenverschiebungen und Interferenzeffekte werden die nach unten und oben abgestrahlten Schallanteile minimiert. Damit soll auch eine bessere räumliche Abbildung einhergehen.

Einer der beiden jeweils 2,3 Kilogramm schweren 6,5-Zoll-Keramik-Tiefmitteltöner C173-11-191 der deutschen Edelschmiede Accuton
Einer der beiden jeweils 2,3 Kilogramm schweren 6,5-Zoll-Keramik-Tiefmitteltöner C173-11-191 der deutschen Edelschmiede Accuton

Der verwendete Akkuton 6,5-Zoll-Tiefmitteltöner genießt sowohl bei High-End-Liebhabern als auch in der Selbstbauszene einen sehr guten Ruf und ist mit einer 38-Millimeter Titan-Schwingspule und Neodym-Magneten ausgerüstet. Ein guter Ruf eilt auch dem Visaton-Hochtöner voraus: Die magnetisch geschirmte 25-Millimeter-High-End-Keramikkalotte soll für eine kristallklare und pegelfeste Wiedergabe ohne Verzerrungen sorgen. Eine sehr tiefe Resonanzfrequenz verspricht dabei die Polkernbohrung mit strömungsgünstigen Rundungen, dem bedämpften Hohlraum und belüfteten Schwingspulenträgern.


Die symmetrische D´Appolito Anordnung der Tiefmitteltöner zum Hochtöner trägt zur guten räumlichen Abbildung bei
Die symmetrische D´Appolito Anordnung der Tiefmitteltöner zum Hochtöner trägt zur guten räumlichen Abbildung bei

Sie wollen Geld sparen und diese Lautsprecher nachbauen? Vergessen sie es! Alleine für die verwendeten Chassis müssten Sie bereits die Hälfte des von XTZ verlangten Kaufpreises berappen. Dann haben Sie noch keine abgestimmte Weiche mit Luftspulen, hochwertigen MKP Kondensatoren und MOX Widerständen. Ganz zu schweigen vom perfekten mehrschichtigen Klavierlack des formschönen Gehäuses. Diese sich rund nach hinten verjüngende Form besteht aus mehrschichtigem MDF und ist an einigen Stellen sogar bis zu 65 Millimeter stark, was für eine extrem hohe Steifigkeit sorgt. Die Gehäusefront zur Aufnahme der Chassis besteht aus 38 Millimeter starkem MDF und bürgt für maximale Stabilität. Besonderen Wert wurde auch darauf gelegt, stehende Wellen zu vermeiden. Dies wird zum einen durch die konvexe Gehäuseform als auch eine dreifache Verstärkung im Gehäuseinneren erreicht. Trotz Ihrer eleganten und kompakten Form ist die XTZ Divine 100.33 kein Leichtgewicht und bringt 26,5 Kilogramm auf die Waage – kein Wunder beim gebotenen Gehäuseaufwand.

Den Visaton Keramik-Kalottenhochtöner KE 25 SC verwendet XTZ, weil er auch bei hohen Lautstärken kristallklare Töne ohne Verzerrungen liefert. Das Schutzgitter trägt innen einen akustischen Tiefbass, der erst ab 25 Kilohertz wirkt und dort die Materialresonanz bedämpft. Zudem bewirkt er eine Verbesserung des Rundstrahlverhaltens bei hohen Frequenzen
Den Visaton Keramik-Kalottenhochtöner KE 25 SC verwendet XTZ, weil er auch bei hohen Lautstärken kristallklare Töne ohne Verzerrungen liefert. Das Schutzgitter trägt innen einen akustischen Tiefbass, der erst ab 25 Kilohertz wirkt und dort die Materialresonanz bedämpft. Zudem bewirkt er eine Verbesserung des Rundstrahlverhaltens bei hohen Frequenzen

Eine Besonderheit der XTZ sind die umfangreichen Klanganpassungsmöglichkeiten auf der Rückseite des goldbeschichteten Bi-Wiring-Terminals, das natürlich auch für Bi-Amping geeignet ist. Da ich auch Lautsprecherkabel mit Ringösen verwende, bin ich über die komplett abschraubbaren Terminalbefestigungen dankbar. Mittels Steckbrücken lässt sich der Pegel des Hochtöners von der neutralen Einstellung um -2 bis -4 Dezibel absenken oder um 4 Dezibel erhöhen. Beim Bass sind drei verschiedene Einstellungen möglich, je nach Einsatz der mitgelieferten Bassstopfen.

Die formschönen, gewölbten Gitter des Accuton Tiefmitteltöners schützen die Keramik Lautsprecher ohne klangliche Einbußen
Die formschönen, gewölbten Gitter des Accuton Tiefmitteltöners schützen die Keramik Lautsprecher ohne klangliche Einbußen


Wie ist es möglich einen solchen Lautsprecher für einen Paarpreis von nur 3000 Euro anzubieten? Das geht natürlich nur durch eine Produktion 2.0 in China mit großen Stückzahlen und das Direktvertriebsmodell. Mein Kollege Matthias Jung brachte es beim Test eines kleineren XTZ Modells Anfang Januar auf den Punkt als er meinte, Industrieromantik geht anders. Jenseits aller Sentimentalitäten hat dieses Marketingkonzept für den Endverbraucher aber sehr wohl seine volle Berechtigung.

Rückseite mit den Bi-Wiring/Bi-Amping Terminals, den Steckbrücken zur Regulierung der Hochtonlautstärke und den Bassstopfen für die beiden Bassreflexrohre
Rückseite mit den Bi-Wiring/Bi-Amping Terminals, den Steckbrücken zur Regulierung der Hochtonlautstärke und den Bassstopfen für die beiden Bassreflexrohre

Der Name Divine steht ja bekanntlich für göttlich. Optik, Haptik und verwendete Bauteile stehen dem vielversprechenden Namen beileibe nicht im Wege. Jetzt wollen wir aber herausfinden, ob auch der Klang göttlich ist.

Die Pegelanpassung der Höhenwiedergabe ist in vier Schritten von -4 bis +4 Dezibel mittels Steckbrücken möglich. Gut sichtbar die vergoldeten Bi-Wiring-Terminals
Die Pegelanpassung der Höhenwiedergabe ist in vier Schritten von -4 bis +4 Dezibel mittels Steckbrücken möglich. Gut sichtbar die vergoldeten Bi-Wiring-Terminals

Als erstes wählte ich den Song „Warriors oft he World“ der amerikanischen Hard-Rock-Band Manowar, für High-End-Tests vielleicht ungewöhnlich, aber gerade für den Bassbereich sehr aussagekräftig. Dieser durchaus martialische Song bringt abgrundtiefe Bässe und verursachte bei mir gleich einmal ein heftiges Grummeln in der Magengegend. Die XTZ Divine bildete den Bassbereich knochentrocken und mit kräftigem Punch ab. Auch wenn ein Kompaktlautsprecher nicht in die extremen Tiefen mancher Standlautsprecher kommt, hatte man nicht das Gefühl, das im Tiefbass etwas fehlt. Manowar kann aber auch anders und in deren Fassung von Puccinis Nessun Dorma ist auch für Klassikliebhaber überraschend stimmig. Die Divine überzeugte hier mit einer guten räumlichen Abbildung, die niemals flach war. Die Stimme erschien in der in der richtigen Höhe, ein Aspekt der mir mich für eine realistische Raumabbildung besonders wichtig ist. Für meinen relativ großen Hörraum entschied ich mich nach mehreren Versuchen übrigens dafür, alle Bassstopfen einzusetzen, damit der Lautsprecher als geschlossene Box arbeiten kann.


Einer der beiden Bassstopfen im Bassreflexrohr zur variablen Tieftonanpassung
Einer der beiden Bassstopfen im Bassreflexrohr zur variablen Tieftonanpassung

Bei Ben Websters „Gentle Ben“ ist eine gute Mitten-/Höhenwiedergabe der Knackpunkt. Ich war angenehm überrascht, mit welch strahlenden Höhen die XTZ Divine 100.33 das Saxophon abbildete und wie detailliert feinste Anblasgeräusche beinahe greifbar wurden. Die Visaton Keramikkalotte, die bei einer Übergangsfrequenz von 2000 Hertz zum Einsatz kommt, leistet ganze Arbeit. Als nächstes lauschte ich mit geschlossenen Augen Schostakowitsch Symphonie Nr. 9 in der Fassung von Eliahu Inbal und den Wiener Symphonikern. Dabei offenbarte die Divine eine große Autorität und meisterte die schwierigen Dynamiksprünge und die zahlreichen Passagen, wo feindynamische Eigenschaften gefragt sind, mit Bravour. Ich hatte niemals den Eindruck, über einen Kompaktlautsprecher Musik zu hören. Mit Keri Nobles „Last Warning“ kann ich immer gut testen, ob ein Lautsprecher nicht nur vieles richtig macht, sondern auch Gefühle und Emotionen transportieren kann. Die Divine schafft das und bringt Keri Nobels kraftvolle Stimme warm und akzentuiert zur Geltung. Schön auch die realistische klangfarbenstarke Wiedergabe der Klavieranschläge bei diesem Song. Bei Ricky Lee Jones Fassung von „Dad Dere“ kann das Hören mit mittelmäßigen Lautsprechern sehr schnell nervig werden. Nicht so mit der XTZ Divine, wo ich mich dabei ertappte, engagiert im Takt mit den Füßen zu wippen und das Lied – entgegen meiner sonstigen Gewohnheit – auch zu Ende zu hören. Das Beste kommt zum Schluss? Unsere Tochter Sandra würde sagen ja, denn Sie durfte mit mir noch die Partytauglichkeit der XTZ testen. Mit Songs von Robin Schulz, Sugar und Felix Jaehn/Jasmin Thompson und deren Remake von „Ain´t Nobody“ groovte die Divine 100.33 bei hohen Lautstärken mit Verve und wurde auch nach längerer Zeit niemals lästig. Eine Eigenschaft, die sie auch mit unterschiedlichstem Musikmaterial zeigte.

Hochwertige Frequenzweiche mit MKP-Kondensatoren, MOX-Widerständen und Verkabelung von SUPRA aus Schweden
Hochwertige Frequenzweiche mit MKP-Kondensatoren, MOX-Widerständen und Verkabelung von SUPRA aus Schweden

STATEMENT

Die XTZ Divine 100.33 ist preislich bei High End Einsteigern angesiedelt, klanglich spielt sie in einer ganz anderen Liga. Ihren Namen Divine, also göttlich, trägt sie zurecht, da sie es schafft Musik und Emotionen kraftvoll und ausdrucksstark zu transportieren. Eine echte Empfehlung für ambitionierte Hifi-Liebhaber.
Gehört mit
Plattenspieler Le Tallec Stad S
Tonarme Clearaudio Souther, Eminent 1
Tonabnehmer Van den Hul Grashopper
Musikserver Aurender N100
D/A Wandler MYTEK Brooklyn mit Audiobyte Hydra Z USB Bridge
Vorverstärker Musical Fidelity M8 und Classé Audio Omega
Endstufen Musical Fidelity M8-700m, mt-audio-design Monoblöcke
Kabel Audioquest, HABST, Sun Wire Reference
Zubehör Copulare Aural Endstufenständer, Copulare Laufwerkstisch
Herstellerangaben
XTZ Divine 100.33
Typ 2-Wege Bassreflex Kompaktlautsprecher
Bestückung 1 x 25mm Keramik Kalettenhochtöner
2 x 180mm Keramik Tiefmitteltöner
Frequenzgang 37 - 40.000 Hz (+/- 3dB)
Impedanz 4 - 8 Ohm
Wirkungsgrad 89 dB
Belastbarkeit 350 W / 175 W
Anschlüsse Bi-Wiring, vergoldet
Einstellmöglichkeiten 3 über Bassreflex, 4 über Steckbrücken
Abmessungen (BxHxT) 270 x 600 cm x 400 mm
Gewicht 26,5 Kg
Farben Klavierlack schwarz und Echtholz-Nussbaumfurnier
Garantie 5 Jahre
Preis Lautsprecher 1500 Euro (Stück)
Preis Divine Stativ 280 Euro (Stück)

Vertrieb
XTZ-Deutschland
Anschrift Berthold Daubner und Jens Hörmann GbR
Höhenstr. 7
75239 Eisingen
Telefon +49 7232 3225616
E-Mail kontakt@xtz-deutschland.de
Web www.xtz-deutschland.de

Weitere Informationen

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Donnerstag, 02 Juni 2016 02:00

Die Klangbibliothek 2.0 wächst (9)

Erinnern Sie sich? Direkt vor der High End und damit kurz vor seiner offiziellen Premiere stellte ich Ihnen an dieser Stelle den phänomenalen Transrotor Tamino Tonabnehmer vor. Unsere kostenlos herunterladbaren Songs vermitteln Ihnen – entsprechendes Digital-Equipment natürlich vorausgesetzt – einen Eindruck von seinen enormen klanglichen Fähigkeiten

Langjährige Hifistatement-Lesern wissen längst, warum es bei der Klangbibliothek geht, die stetig steigenden Besucherzahlen lassen aber vermuten, dass in letzter Zeit eine Reihe neuer Interessenten hinzugekommen sein dürfte. Und für diese möchte ich die Idee hinter der Klangbibliothek noch einmal kurz darstellen: Sicher wäre es für Sie am aufschlussreichsten, wenn Sie zusammen mit den Autoren hören könnten, wie eine Komponente klingt. Da dies aber aus vielerlei Gründen nicht realisierbar ist, haben wir nach einer Lösung gesucht, die Ihnen zumindest einen Eindruck dessen vermittelt, was wir während eines Tests wahrgenommen haben. In den Artikeln Das Ende der Klangbeschreibung und Klangbeispiele statt Klangbeschreibung! sind wir zu dem Schluss gekommen, dass von den vor allem klangbestimmenden Schallwandlern – mechanisch in elektrisch und umgekehrt – nur unter kontrollierten und reproduzierbaren Bedingungen aufgenommene Tonabnehmer dazu geeignet sind, Sie möglichst nah beim Test dabeisein zu lassen. Im immer gleichen technischen Umfeld und nach einem peniblen Pegelabgleich zeichnen wir nun schon seit Jahren mit jedem getesteten Tonabnehmer drei von den Rechteinhabern freundlicherweise zur Verfügung gestellte Songs mit einem digitalen Recorder der Nobelmarke Nagra auf und bieten Ihnen diese zum kostenlosen Download an. Als wir mit der Klangbibliothek begonnen haben, war Computer- und HiRes-Audio noch nicht so verbreitet wie heute. Daher haben wir uns für Aufnahmen in 96 Kilohertz entschieden, da Abspielgeräte für 192 noch keinesfalls Standard waren.

Selbstverständlich können Sie mit Hilfe unserer Aufnahmen von Tonabnehmern nicht hundertprozentig prognostizieren, wie ihr Wunschmodell in Ihrem Tonarm spielen wird. Durch den Vergleich mit anderen Modellen sind Sie aber in der Lage, sehr gut die klangliche Richtung zu erkennen, in die sich ein System bewegt. Wie gut das möglich ist, hängt letztendlich von der Qualität Ihrer digitalen Wiedergabegeräte ab. Wenn Ihnen – wie mir beim Test – die mit dem Transrotor Tamino abgespielten Songs ganz besonders gut gefallen, macht Ihr Digital-Equipment sicher nicht viel falsch!

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Zur Klangbibliothek...

Weitere Informationen

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Klangbibliothek.

How Deep Is The Ocean

Tonabnehmer Transrotor Tamino
Tonarm SME V
Verkabelung Forceline
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (40 Ohm)
Musik „How Deep Is The Ocean“
Downloadgröße 118mb
Recorder Nagra VI
 

Klangbibliothek.

Griff

Tonabnehmer Transrotor Tamino
Tonarm SME V
Verkabelung Forceline
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (40 Ohm)
Musik „Griff“
Downloadgröße 162mb
Recorder Nagra VI
 

Klangbibliothek.

Duet

Tonabnehmer Transrotor Tamino
Tonarm SME V
Verkabelung Forceline
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (40 Ohm)
Musik „Duet“
Downloadgröße 133mb
Recorder Nagra VI
 
Donnerstag, 01 Juni 2006 02:00

NAD bei Dynaudio International GmbH

Vertrieb
NAD bei Dynaudio International GmbH
Anschrift Ohepark 2
21224 Rosengarten
Germany
Telefon +49 4108 41800
Fax +49 4108 418010
Web www.dynaudio.com
Web www.nad.de

I haven't introduced new tonearms to you for many years, which was due to the fact that – among the rest – really new solutions are extremely rare. Mostly, new models are about variations in the materials mix, in combination with different, known bearing kinds. With Acoustical Systems, however, this is different: The Aquilar tonearm is based on an entirely new calculated geometry.

However, before we turn to this, let me briefly introduce Acoustical Systems to you: Acoustical Systems is a family enterprise, founded by Axinia Schäfer in 1998. Meanwhile, her husband, Dietrich Brakemeier, an – in a positive sense – analogue-maniac, who at the very most will sometimes insert a CD when in the car, is employed there as a chief design engineer and looks after the technical developments. Axinia is responsible for the administrative and business sides of operations, as well as marketing, including website. The two traded during the first years with priority in New-Old-Stock-tubes and developed individual high-end system concepts for customers later on. While doing so, they introduced the Special Decoupled Platter (SDP) in 2009, a universal turntable upgrade of the special kind which, for example, makes the turntables of Micro Seiki, Verdier, or Brinkmann look much more imposing, and claims to catapult them sonically to a clearly higher level. The SDP virtually marks the transition to a reorientation of the company: From 2010 onwards, Acoustical Systems has been devoting itself exclusively to the so-called "analog front-end."

The Aquilar is an ideal visual fit for the Brinkmann LaGrange turntable. It also mates very well with Lyra Etna.
The Aquilar is an ideal visual fit for the Brinkmann LaGrange turntable. It also mates very well with Lyra Etna.

A year later, the UNI-Protractor and UNI-P2S were introduced, an unusual setting gauge for tonearm and cartridge, as well as the appropriate range finder for the tone arm. The following year, the quite unique arche-Headshell followed, which offers up-to-now unknown setting options, and whose design features also can be found in the Axiom tonearm introduced in 2013 and the Aquilar tonearm launched last year. Besides, the offer of Acoustical Systems still includes the setting gauge SMARTractor and various phono pickups like archon, astron, and aiwon, partly manufactured in limited edition only.

The Aquilar is the shorter and more affordable variation of the Axiom, the first tonearm from Acoustical Systems, which was recognized by a number of awards, above all in the Far East and – as Dietrich Brakemeier notes, not without a touch of pride – has found its place as tonearm of choice on the top models by Verdier, Kronos, Kondo and Continuum. But Acoustical Systems also calls the ten-inch variation Aquilar "Reference Tonearm" – understandable if one looks at the apparent design efforts or has the hidden ones explained. The externally simple looking tonearm wand consists, for example, of two concentric tubes made of titanium and carbon, which do not touch, but are braced against each other by the two end pieces. Thus, a rapid resonance transfer with maximum control of unwanted vibrations should be achieved. The delicate counterweight is manufactured on account of its high specific weight from a non-magnetic tungsten-nickel alloy which distinguishes itself through the attribute to virtually not allow itself to be stimulated into resonance.

The headshell allows adjustment of offset angle, overhang, and stylus rake angle
The headshell allows adjustment of offset angle, overhang, and stylus rake angle


The arm is guided by four nano-bearings in three sizes, so that the axes of the two planes respectively move in bearings of different sizes and with different resonance behaviour. The most important criterion for the selection of the bearings was an extremely low starting friction torque: With the Nano bearings of the Aquilar, it should lie in the low 2-digit Newton micron metre (µNm) range – which means nothing more than that the arm can be set in motion with very low force from the neutral position. Acoustical Systems considers it important that the nano bearings are manufactured in Germany, like all remaining components of the arm. A large part of the suppliers is even situated in the local region, which makes the personal contact easier. Serially, the tonearm can be ordered with continuously guided, aged, highly flexible pure silver strands ending in balanced or RCA termination, or with the classic male DIN-connector. But differing customer requirements are also served.

After loosening the thumbscrew on the right, the height of the arm. and hence the VTA. is regulated with the rotary knob on top during operation – on-the-fly
After loosening the thumbscrew on the right, the height of the arm. and hence the VTA. is regulated with the rotary knob on top during operation – on-the-fly

Finally, thanks to the design adopted from the arche-Headshell, the Auqilar offers a wealth of setting possibilities. Of course, there is the adjustment of the vertical tracing angle (VTA) and the antiskating force, here generated by magnets without contact, and customised to the tangential curve, can take place during operation. The overhang and the azimuth belong with the Aquilar, as with most arms to the variable parameters. In addition, also the bearing plane can be aligned precisely with the Acoustical Systems, independent of the arm board or the base on which it is mounted. Changes in the offset angle and the stylus rake angle (SRA) are also possible with the Aquilar – at the headshell. Because Dietrich Brakemeier has also extensive knowledge of analogue Hifi history, he knows that above all with Japanese models, even with gimbal bearings, a device for lateral balance was for a long time regarded as indispensable. With this, it is being made sure first of all that both horizontal bearings are evenly loaded, which is a prerequisite for the extremely low starting friction torque to unfold its effect. More important, however, is that in each arm with offset, the occurring breakdown torque is compensated, because otherwise the skating force clearly increases. If one does not have the luck that Dietrich Brakemeier has installed his design on the home turntable with the desired pickup – here the wonderful Lyra Etna, then with this fullness of setting possibilities one relies upon informative operating instructions. With the Aquiliar, one of these is enclosed, which, on account of its rich illustration, is also easy to understand. Thanks to Axinia Schäfer!

The counterweight can be comparatively petite, since it consists of a tungsten-nickel alloy with high specific weight
The counterweight can be comparatively petite, since it consists of a tungsten-nickel alloy with high specific weight

Now on to the special geometry of the Acoustical-Systems arms and how it has originated: For UNI-DIN the desired distortion profiles were defined first, and then the geometry was calculated from it. Here the distortion in the external range, where a longer route is completed for the same amount of information than inside, may be higher than with the tangential curves calculated by Baerwald and Loefgren already at the time of shellac and mono vinyl records. Consequently, the distortions do not increase as strongly towards the inner groove for UNI-DIN. While the intensity of the distortions rapidly increases with the usual arms after the 2nd null point, the UNI-DIN geometry is designed so that the increase in distortion towards the label is happening quite smoothly. Dietrich Brakemeier has selected this solution, because the human ear reacts very sensitively to fast and steep changes, but perceives gradual alterations less strongly. Therefore, the UNI-DIN was optimized not to achieve as low as possible average distortions over the entire groove, but to avoid a strong increase of the distortions above all towards the inner groove, which is more difficult to track because of the narrower radii – namely for acoustical-physiological reasons. After about the first 30 percent of the groove, the resulting distortions with UNI-DIN are claimed to be below the levels which are usual with the common standard geometries.


The Aquilar is one of the very few modern gimbal tonearms which have a device for the setting of the lateral balance
The Aquilar is one of the very few modern gimbal tonearms which have a device for the setting of the lateral balance

The considerations on the new geometry seem logical; the processing and the feel to the touch of the Aquilar are beyond any doubt. But how can the advantages of the Uni-Din be experienced? I can spontaneously think of a few records where it always comes to distortions near the labels: There was, for example, a dark blue ECM record with John Abercrombie on guitar, Dave Holland on the bass, Jack DeJohnette on drums and Collin Walcott, under whose name the record was released on tablas and sitar. With the last piece of the second side, unmistakable distortions repeatedly interfered at times, when I used conventional arms like Hadcock, Formula IV, or Linn Ittok, and these results even though my chain at the time, in terms of resolution, was far from what the current one has to offer. So I have put on Cloud Dance once more, have enjoyed the old songs of the second side, and have not perceived even a hint of distortion. Because it was so nice, I have for safety's sake still listened to the first side. Also again without any indication of difficulties – at least as far as "detected distortions" are concerned. With such fine resolution, so open and yet powerful and rhythmically thrilling, I had probably never perceived the songs before – if my memory serves me correctly.

With this screw, the anti-skating force is adjusted, which is generated by a magnet
With this screw, the anti-skating force is adjusted, which is generated by a magnet

Was I misled by memory with the choice of the record? As a precaution, I also put on once again after a long time the deep-blue ECM with the same line-up except Collin Walcott, namely Gateway: nostalgic musical enjoyment at the highest sound level, but on neither side even a trace of distortion. By the way, this cannot have been due to the pickup. At least in Ittok times I have listened almost exclusively to EMTs and they tracked 80 µm reliably. In comparison with that, the Lyra in general and the Etna in particular are rather little sensitive souls. Because they sound excellent in spite of less impressive measurements, I have stopped testing trackability almost completely during the last few years, at least when everything is right sonically.

Regardless of the armboard or base, the bearing plane of the tonearm can be aligned here
Regardless of the armboard or base, the bearing plane of the tonearm can be aligned here


Even more critical than the two ECMs, one of my wife's favourite discs has remained in my memory, which I heard more often than I would have liked: A Perfect Match, where the get-together of Ella Fitzgerald with the Count Basie Orchestra in Montreux is entitled very appropriately. "Basella" with his sparing piano-intro and Ella's improvisation duels with the tenor Eric Dixon and trombonist Mitchell 'Bootie' Wood is truly a great musical moment, but was sonically difficult to endure because the groove is cut to less than 1 centimetre from the inner label – especially when Ella fully exploits the dynamism of her voice. Thanks to Aquilar and Etna, the energy of the song will now be an entirely positive experience. No trace of excessive sharpness or even distortion. So the Acoustical Systems arm must be doing something damn right!

This mini-spirit level helps in aligning the bearing plane. It is also produced in Germany
This mini-spirit level helps in aligning the bearing plane. It is also produced in Germany

Still quite impressed by the ECMs, I then immediately indulged in Ralph Towners' Blue Sun, but this time not only the really groovy "C.T.Kangaroo," but the whole album. It's just great how organic and harmonious the interplay of Towner with himself comes across, which Jan Eric Kongshaug has recorded on several tracks. Kongshaug created spaces on the console that have size, the instruments seem sculptural, and the dynamism enthusiastic. In the mentioned disciplines, the Aquilar and the Etna offer a good bit more than I expected from the familiar record. The Acoustical Systems provides an enormous blackness, before which Towner's rhythmically accented songs are presented all the more impressively. The playback has grip, three-dimensionality, and inner peace, and yet – or because of that? – it is still full of vitality and playfulness. In the midst of the almost unbelievable new developments in the digital domain, I would have almost forgotten about how tremendous and involving records can sound – at least if they are tracked by such a high-carat duo like Etna and Aquilar.

The two perform in a similarly convincing way for the Stereo Laboratory reissue of the London 6790, Berlioz Symphony Fantastique with the Chicago Symphony Orchestra under Georg Solti. The orchestra plays on a wide and very deep stage, stretching beyond the stereo base, and the dynamism can nearly terrify – an appropriate volume being required. The imaging also remains absolutely stable in fortissimo passages, and the bass range is fascinating through its pressure and definition. This is quite an experience!

This elaborate gauge is part of the package
This elaborate gauge is part of the package


I will not be able to get by completely without one or the other of my test discs. The fact that the Aquilar has something special to offer in the bass range is now certain: Here differentiation, colours and force form an admirable alliance. This is proven particularly strongly with Jonas Hellborgs "Drone" and "Little Wing" on the album Elegantly Punk. The successful combination of energy, depth, quickness, and precision has already made the Aquilar in combination with the Etna an exception. But this is still complemented by a steadfast stability in the imaging, and in spite of the no doubt worn out grooves, still – relatively – an acoustical calm, which I do not remember. The Acoustical Systems is a tremendously dynamic stoic. Or rather a very stoic dynamicist? In any case: The Aquilar is simply one of the best arms that I have ever had the pleasure to hear. And this underlines Jonas Hellborg's "It's The Pits, Slight Return" once again quite emphatically: So much pressure from such a blackness is simply unique!

Of course, the Aquilar is delivered in an appropriate package!
Of course, the Aquilar is delivered in an appropriate package!

STATEMENT

The Uni-Din- geometry of the Aquilar is completely convincing: it also masters passages cut close to the label with high level signal absolutely easily. However, its mechanical integrity distinguishes it even more. In spite of dynamic top performance, it illustrates the musical events absolutely solidly at any time on an enormously big – imaginary – stage. And all that happens before an absolutely black background. The combination of all these virtues makes it one of the most worthwhile tone arms in general!

PS: I'd love to immediately inquire with Acoustical Systems, when an Axiom is available – although I cannot imagine, even with the best will in the world, what it could do even better.

Acoustical System holds a lot of base plates available so that the Alquiler can be easily mounted on suitably prepared bases or arm boards
Acoustical System holds a lot of base plates available so that the Alquiler can be easily mounted on suitably prepared bases or arm boards

Listened with
Turntable Brinkmann LaGrange with Tube power supply
Tonearm Thales Symplicity II
Cartridge Lyra Etna, Einstein The Pickup
Phono Preamp Einstein The Turntable's Choice balanced, Blue Amp Model 42
Preamp Einstein The Preamp
Power Amplifier Ayon Epsilon with KT150
Loudspeakers LumenWhite DiamondLight Monitors, Diapason Altera
Cables HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Swiss Cable Reference Plus
Accessories PS Power Plant, Sun strip, Audioplan Powerstar, HMS wall outlets, Acapella bases, Acoustic System feet and resonators, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly Bases and feet
Manufacturer's Specification
Acoustical Systems Aquilar – 10“ Reference Tonearme
Geometry UNI-DIN
Effective length according to Loefgren A 254mm
Fulcrum distance to turntable center 238mm
Offset Angle variable, about 17° - 25°
Overhang variable, about 5 to 16 mm
Effective moving mass 11,4g
Internal wiring highly flexible, aged pure silver strand
Resistance of the internal wiring 0,9 Ohm/m
Capacity of the internal wiring 25pF/m
Possible Cartridge weight 5,2 to 30g

Adjustment ranges
 
Setting of the level of the bearing +/- 6° horizontal
Height adjustment of the tonearm 15 mm
Setting of the offset angle +/- 4°
Overhang max. 11mm
Azimuth adjustment +/- 8°
Setting of the stylus rake angle 97° to 84°
Setting of the vertical tracing angle 28° to 14°
Price 7580 Euro
Manufacturer
Acoustical Systems
Address Axinia Schäfer
Alpenstr. 26
86935 Rott
E-Mail info@acoustical-systems.com
Web www.acoustical-systems.com

Weitere Informationen

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