Donnerstag, 18 Juli 2019 12:55

Vision Ears stellt neuestes Topmodel vor

Vision Ears ist eine Firma mit Sitz in Köln, die sich ausschließlich auf die Herstellung von Ohrhörern spezialisiert hat. Beim neuen Topmodell Elysium handelt es sich um einen In-Ear-Monitor aus der Premium-Produktlinie. Interessant dabei ist, dass hier drei verschiedene Treibertechnologien eingesetzt werden.

Den Hochtonbereich übernimmt beim Elysium ein Elektrostat, die Mitten werden von einem dynamischen Treiber übertragen und die Bässe von einem – im In-Ear-Bereich gängigen – Balanced Armature Treiber. Hier eine stimmige Balance zu finden, dürfte eine der größten Herausforderungen gewesen sein.

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Zudem werden die Systeme individuell hergestellt, das bedeutet, dass der Hörer passgenau nach einem Ohrabdruck gefertigt wird. Damit ist ein optimaler Sitz gewährleistet und die Klangbalance verbessert sich üblicherweise auch noch. Um das Ganze weiter zu individualisieren kann man unter verschiedenen Farben und Mustern für den Korpus und die Kopfplatte wählen. Hierfür gibt es auf der Homepage der Firma einen Konfigurator, der das zu erwartende Ergebnis anzeigt. Der Elysium wurde entwickelt, um in der absoluten High-End Klasse mitzuspielen. Wir werden sehen. Sein Preis liegt übrigens bei 2.900 Euro.

Hersteller
Vision Ears GmbH
Anschrift Luxemburgerstr. 51
50674 Köln
Telefon +49 221 80064334
E-Mail info@vision-ears.de
Web vision-ears.de

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Mittwoch, 17 Juli 2019 12:08

Sonderaktion von HifiPilot

Im Rahmen einer speziellen Werbe-Aktion erlässt HifiPilot bei Bestellungen über die Website bis einschließlich dem 31.08. sämtliche Versandkosten.

Zusätzlich präsentiert sich die gesamte HifiPilot-Webseite nun im neuen, modernen Gewand mit zahlreichen Komfort-Verbesserungen für die Besucher. Auf der neuen Webseite sind nun auch endlich die globalen High-End-Bestseller von Buchardt Audio, die Kompaktlautsprecher S400 in allen drei Farbvarianten verfügbar:

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Als besonderes Schmankerl gibt es zudem auch die beliebten IOTAVX SA3 und PA3 im rabattierten Set-Angebot.

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Vertrieb
HifiPilot GmbH
Anschrift Höhenstr. 7
75239 Eisingen
Telefon +49 7232 3640155
E-Mail kontakt@hifipilot.de 
Web www.hifipilot.de

Weitere Informationen

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Dienstag, 16 Juli 2019 07:23

Audio Exklusiv R7

Alle bisher an dieser Stelle vorgestellten Vor- und Endstufen von Audio Exklusiv überzeugten durch ihr durchdachtes Konzept, ihren Klang und ihre sehr gute Verarbeitung. Hinzu kam eine enorm kundenfreundliche Preisgestaltung. Trifft das alles auch für die Vorstufe R7, die erste Komponente aus der Reference Line, zu?

Dass es eine über den bisherigen Geräten angesiedelte Serie geben wird, dürfte für Hifistatement-Leser keine Überraschung sein. Schon vor beinahe zwei Jahren konnte ich Ihnen in einer unserer raren Erlkönig-News einen sehr frühen Prototyp des R7 vorstellen und einige Konstruktionsmerkmale verraten: Das in einem separaten Gehäuse untergebrachte, strikt kanalgetrennt aufgebaute Netzteil verfügt über insgesamt sechs Trafos. Gleichgerichtet wird sowohl mit Röhren als auch mit sehr schnellen Dioden. Auch bei der Signalverarbeitung hängen Firmenchef Andreas Schönberg und sein Entwickler keinem Dogmatismus an: Der Röhrenstufe folgt ein mit Transistoren aufgebauter Buffer, um das Signal für den Transport zur Endstufe möglichst niederohmig und damit weitestgehend immun gegen Kabeleinflüsse zu machen. Da man sich bei der Reference-Serie keinen finanziellen Beschränkungen unterwirft, wird die Lautstärke mit einem vierkanaligen, 64-stufigen, fernbedienbarem Lautstärke-Steller von Khozmo geregelt, bei dem die Widerstände per Relais geschaltet werden.

55 Kilogramm feinste Vorstufentechnik in zwei Gehäusen
55 Kilogramm feinste Vorstufentechnik in zwei Gehäusen

Dass die Lautstärkeregelung vierkanalig ausgelegt wurde, ist ein Indiz für den vollsymmetrischen Aufbau der R7. Ebenso weltoffen wie bei den aktiven Bauelementen ist Andreas Schönberg auch bei diesem Thema – im Gegensatz zu mir, zumindest wenn es um meine eigene Kette geht: Da lege ich Wert auf symmetrische Eingänge und eine ebensolche weitere Signalführung, denn die Studio-Tonbandmaschinen und meine Phonostufe – bei einer symmetrischen Quelle wie einem MM- oder MC-Tonabnehmer ist eine entsprechende Signalverarbeitung wirklich sinnvoll – liefern ausschließlich symmetrische Ausgangssignale. Zudem ziehe ich diese Anschlussvariante auch beim D/A-Wandler, dem Chord Electronics DAVE vor. Damit wir uns nicht missverstehen: Ich halte Geräte mit symmetrischer Signalverarbeitung nicht prinzipiell solchen mit unsymmetrischer für überlegen.

Die Lösung zur Lautstärkeregelung bezieht Audio Exklusiv von Khozmo: per Relais geschaltete Widerstände inklusive Drehgeber, Display und Fernbedienung
Die Lösung zur Lautstärkeregelung bezieht Audio Exklusiv von Khozmo: per Relais geschaltete Widerstände inklusive Drehgeber, Display und Fernbedienung


Wenn ich in meiner Beschäftigung mit Hifi- und Studiotechnik eins erfahren habe, dann, dass Bauteile oder Schaltungsvarianten nie monokausal guten Klang garantieren. Es kommt immer darauf an, wie gut ein Entwickler die von ihm präferierten Lösungen in einem Gesamtkonzept umsetzt. Dennoch fände ich es in meiner Kette schade, die aufwändig erzeugten oder von sich aus symmetrischen Signale per Adapter mit einer unsymmetrischen Vorstufe zu verbinden. Mit Vorverstärkern, die durch XLR-Buchsen, denen dann ein Trafo oder IC zur Desymmetrierung folgt, mehr scheinen wollen, als sie wirklich sind, will ich mich lieber gar nicht erst beschäftigen. Natürlich kam so etwas auch für Audio Exklusivs bisherige Vorstufen nicht in Frage. Übrigens sind Vorstufen mit mehr als zwei XLR-Eingängen relativ selten. Die R7 hingegen bietet gleich vier davon. Jeder dieser Eingänge besitzt alternativ eine Cinch-Buchse für den Anschluss unsymmetrischer Quellen, deren Signal dann aber im auf eine Konstantstromquelle arbeitenden Differenzeingangsverstärker symmetriert wird, so dass es keiner zusätzlichen Symmetrierstufe bedarf.

Der P7 bietet vier Eingänge, die mit symmetrischen oder unsymmetrischen Quellen verbunden werden können. Die Signalverarbeitung erfolgt in jedem Fall vollsymmetrisch
Der P7 bietet vier Eingänge, die mit symmetrischen oder unsymmetrischen Quellen verbunden werden können. Die Signalverarbeitung erfolgt in jedem Fall vollsymmetrisch

Andreas Schönberg hat mir freundlicherweise nicht nur eine der ersten R7 zur Verfügung gestellt, sondern auch bereitwillig einige technische Details mitgeteilt: Die Schaltung ist ein direktgekoppelter Kathodenfolger mit zwei TUNG-SOL 12AU7 pro Kanal, dem dann eine doppelte FET-Ausgangsstufe in Single-Ended-Class-A folgt, um eine Ausgangsimpedanz von 30 Ohm und eine hohe Stromlieferfähigkeit zu erreichen, so dass der R7 weder exotische Kabel noch Endstufen mit geringem Eingangswiderstand Probleme bereiten können. Das absolut gegenkopplungsfreie Design soll „zu einem perfekten Klirrverhalten, Dynamik sowie zeitrichtigem Verhalten wie aus dem Lehrbuch“ führen. Im Hochvolt-Netzteil mit der Gleichrichterröhre GZ34S von JJ-Elektronik und einem zweistufigen Spannungsregler kommen zur Siebung ausschließlich MKP-Folienkondensatoren – eine Kombination von Intertechnik- und Mundorf-Kapazitäten – zum Einsatz. Zusätzlich soll bei der Heizung und der Anodenspannung eine Spannungspufferung mit MKP-Kondensatoren direkt an den Röhren für mehr Schnelligkeit, Auflösung und Luftigkeit sorgen.

Diese Lampe am Netzteilgehäuse macht den phasenrichtigen Netzanschluss zum Kinderspiel
Diese Lampe am Netzteilgehäuse macht den phasenrichtigen Netzanschluss zum Kinderspiel

Die drei Trafos pro Kanal stellen jeweils eine Gesamtleistung von 210 Watt bereit. Die Siebung übernehmen – außer im Hochvoltnetzteil – Panasonic-FC-Kondensatoren. Andreas Schönberg weist ausdrücklich darauf hin, dass er sich bei der Entscheidung für Bauteile weder von in audiophilen Kreisen angesagten Herstellernamen noch hohen Preisen habe leiten lassen, sondern ausschließlich von langwierigen Hörversuchen. So habe sich die Auswahl von Kondensatoren – sowohl denen zur Kopplung, als auch denen im Netzteil –, Widerständen und Kabeln über insgesamt zwei Jahre hingezogen. Schließlich habe man sich für Intertechnik-True-Copper-Koppelkondensatoren und PRP-, Manganinfolien- und Z-Foil-Widerstände entschieden. Letztere könnten je nach Wert schon mal bis zu 20 Euro pro Stück kosten. Da fallen dann die gasgefüllten Reedrelais zur Quellenwahl finanziell nicht mehr ins Gewicht. Dass sich Audio Exklusiv auch intensiv mit dem Thema Resonanzminimierung auseinandergesetzt hat, weiß man spätestens seit der Präsentation der d.C.c-Feet, -Base und der Silentplugs vor etwa zehn Jahren. Das nie näher benannte weiße, schwingungsabsorbierende Material kommt natürlich auch in der R7 zum Einsatz. Darüber hinaus werden die beiden Gehäuse der Vorstufe aus zehn respektive 15 Millimeter starken Aluminiumplatten aufgebaut: Der Mechanik der Vorstufe widmete Andreas Schönberg ebenso viel Aufmerksamkeit wie der Bauteileauswahl und dem Schaltungsdesign. Kein Wunder also, dass die Vorstellung der R7 auf der hifideluxe gleich bei zwei Kollegen Begehrlichkeiten weckte. Aber wenn es endlich eine vollsymmetrische Audio-Exklusiv-Vorstufe gibt, wollte ich mir die Beschäftigung mir ihr einfach nicht nehmen lassen.


Das Netzteilgehäuse mit den drei Trafos pro Kanal. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass zwei gekapselte Ringkerntransformatoren übereinander montiert wurden
Das Netzteilgehäuse mit den drei Trafos pro Kanal. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass zwei gekapselte Ringkerntransformatoren übereinander montiert wurden

Als Andreas Schönberg dann mit der Vorstufe im Auto in Gröbenzell erschien, hätte ich meine Unnachgiebigkeit gegenüber den Wünschen der Kollegen beinahe bereut: Die Vorstufe bewegt sich in einer Gewichtsklasse, die gemeinhin Endstufen vorbehalten ist. Das Netzteil bringt 33 Kilogramm auf die Waage und das Gehäuse, in dem die Signalverarbeitung stattfindet, immerhin noch einmal 22 Kilogramm. Da beide gleich raumgreifend sind, fiel es nicht leicht, sie ins Artesania-Rack zu integrieren. Ohne die eigentlich für Laufwerke vorgesehenen Krion-Plattform hätte der Platz nicht gereicht. So steht das Netzteil nun auf der oberen Ebene und das zweite Gehäuse auf der 45 Millimeter starken Aufsatz-Plattform. Nachdem wir die ersten schon recht überzeugenden Töne gehört haben, probiert Andreas Schönberg erst eine d.C.c.-Base, dann zusätzlich vier, fünf und schließlich sechs d.C.c.-Feet zwischen Basis und Gerät aus. Dank der höhen Auflösung der Vorstufe und des Rests der Kette wird schnell klar, dass in dieser Aufstellungsvariante die Basis und fünf Füße am besten mit der Anlage harmonieren.

In der Hochvoltsektion des Netzteils kommt eine Gleichrichterröhre von JJ-Electronic zum Einsatz: die GZ34S
In der Hochvoltsektion des Netzteils kommt eine Gleichrichterröhre von JJ-Electronic zum Einsatz: die GZ34S

Zwar hatten wir vor dem ersten Umstecken auf die R7 noch kurz zwei Stücke über Einsteins The Preamp gehört, aber nach den Experimenten mit der Aufstellung konnten wir getrost auf weitere Vergleich verzichten. Schon vorher war klar, dass die Audio Exklusiv perfekt in meine momentane Anlage passt – und nicht nur, weil ich jetzt ohne Kabel umstecken zu müssen, ganz bequem zwischen Studer A80, DAVE und dem Phonoentzerrer umschalten kann. Wie aufmerksame Leser der „Gehört mit“-Rubrik bestimmt festgestellt haben werden, zählt die Göbel Epoque Aeon Fine momentan zu meinen beiden Schallwandler-Favoriten. Im Zusammenspiel mit dem Raum – sie strahlt über einen großen Frequenzbereich als Dipol ab – ist sie aber im Präsenzbereich kein Kind von Traurigkeit. Mit anderen Worten: Schlechte Aufnahmen etwa mit leicht überzogener Brillanz oder blutleerem Tieftonbereich entlarvt sie gnadenlos – schien es mir zumindest bisher.

Mundorf-und Intertechnik-MKPs in der Siebung der Röhrenstromversorgung
Mundorf-und Intertechnik-MKPs in der Siebung der Röhrenstromversorgung


Die P7 macht aber schnell klar, dass die ungemein lebendige Einstein-Vorstufe im besagten Frequenzspektrum auch nicht völlige vornehme Zurückhaltung walten lässt. Die Audio Exklusiv verzichtet auf jegliche noch so kleine – und oft auch euphonische – Abweichung vom Pfad der Linearität und harmoniert so mit der hochauflösenden Aeon Fine nahezu perfekt: Denn trotz des Verzichts auf jegliche noch so leichte Überbetonung im oberen Frequenzbereich verwöhnt sie den Zuhörer mit noch mehr Detail- und feinsten Rauminformation als The Preamp. Dabei bleibt das Klangbild immer auf der angenehmen, ausgewogenen Seite. Da gibt es nicht den leichtesten Anflug von Rauigkeit oder Nervosität. Die P7 erlaubt entspanntes Hören, ohne der musikalischen Darbietung Spannung zu nehmen. Einfach ideal!

Das Gehäuse für die Signalverarbeitung: Die Koppelkondensatoren sind True-Copper-Typen von Intertechnik
Das Gehäuse für die Signalverarbeitung: Die Koppelkondensatoren sind True-Copper-Typen von Intertechnik

Unter den Stücken, die ich unbedingt mal mit der Audio Exklusiv erleben wollte, ist das dank Studiotechnik ungemein vielschichtige „Malinye“ von der LP Codona 2: Collin Walcott, Don Cherry und Nana Vasconcelos sind hier mit einer Vielzahl von Melodie- und Perkussionsinstrumenten zu hören. Das Klangbild sprüht vor Farbigkeit, Pauken kommen mit Macht, der Hall sorgt für einen tiefen imaginären Raum und Don Cherrys Pocket Trumpet schwebt über allem – und das, obwohl eine weitreichende Höhenabbildung nicht zu den Paradedisziplinen der Aeon Fine zählt: Die beiden mächtigen Alublöcke begeistern mich mehr und mehr, zum Beispiel mit der ungeheuren Dynamik der Trompete zu Anfang auf der selten gehörten, zweiten Seite von Codana 2.

Das System zur Lautstärkeregelung von Khozmo mit zwei Widerstandsleitern pro Kanal
Das System zur Lautstärkeregelung von Khozmo mit zwei Widerstandsleitern pro Kanal

Damit der Artikel nicht in eine kritiklose Schwärmerei ausartet, will ich nicht unerwähnt lassen, dass es bei der Bedienung der P7 eine kleine Ungereimtheit, sprich zwei unterschiedliche Mute-Schaltungen gibt – übrigens aus gutem Grund: Zum einen werden die Ausgänge während der Hochlaufphase des Verstärkers stumm geschaltet, was auch die LED über dem Lautstärkesteller signalisiert: Rot steht für Mute, blau für Betriebsbereitschaft. Diese Mute-Schaltung lässt die auch über den kleinen Drehknopf links auf der Frontplatte aktivieren oder deaktivieren. Aber auch die metallene Fernbedienung für die Lautstärke besitzt eine Mute-Funktion, bei deren Einschalten auf dem zweistelligen Display statt der Zahlen von 00 bis 63 lediglich zwei kurze Striche angezeigt werden. Diese Mute-Schaltung, die in die Lautstärkeregelung des Khozo-Systems integriert ist, kann auch nur wieder per Fernbedienung ausgeschaltet werden. Die beiden Mute-Schaltungen sind also völlig unabhängig voneinander. Das mag ungewöhnlich sein, stellte nach einer kurzen Phase der Gewöhnung aber nicht das geringste Problem dar. Und zur Gewöhnung an die P7 hatte ich glücklicherweise jede Menge Zeit, denn bis diese nach Wochen den Hörraum für einen kurzen Termin im Fotostudio verlassen musste, habe ich ausschließlich mit ihr gehört und mich auch beim Test der Keces und des Aries G1 mit gutem Gefühl auf sie verlassen.


Die Spannungsverstärkung übernimmt ein Kathodenfolger mit zwei TUNG-SOL 12AU7
Die Spannungsverstärkung übernimmt ein Kathodenfolger mit zwei TUNG-SOL 12AU7

Nach einem leider viel zu kurzen Aufenthalt in Bretagne las ich im neusten Krimi mit Kommisar Dupin vom „bretonischen Keith Jarrett“, Didier Squiban. Der Pianist und Komponist verbindet Jazz mit traditioneller bretonischer Volksmusik, so in den Symphonien Iroise und Bretagne. So schön die Musik ist, so mittelmäßig gerieten die Aufnahmen. Die P7 holt aus dem leicht verhangenen Sound eine überraschende Menge Informationen heraus und geizt dabei nicht mit Klangfarben. Zwar schafft auch sie es nicht, die Illusion eines Symphonie-Orchesters auf einer tiefen Bühne zu erzeugen, aber sie erlaubt es, die Musik intensiv zu erleben und die Schwächen der Aufnahme zu vergessen. Die fast einschmeichelnde Tonalität bei sehr guter Durchhörbarkeit und großer Detailfülle nehmen mich immer wieder für die Audio Exklusiv ein.

Die aufrecht stehenden „Plättchen“ sind die sehr hochwertigen Z-Foil-Widerstände
Die aufrecht stehenden „Plättchen“ sind die sehr hochwertigen Z-Foil-Widerstände

Abschließend habe ich die R7 dann doch noch einmal mit zwei Songs gegen Einsteins The Preamp gehört und brauche meine vorherige Einschätzung nicht zu revidieren, höchstens ein klein wenig zu ergänzen: Beim Einstein gibt es wie beschrieben ein bisschen mehr Energie im Präsensbereich, die tonale Balance ist durch einen Hauch mehr Druck im Tieftonbereich dennoch stimmig. Der P7 legt den Begriff High Fidelity etwas strenger aus, garantiert aber auch ohne diesen Anflug von charmanter Loudness-Flunkerei mindesten ebenso viel Spaß.

STATEMENT

Allein wenn man das solide Gehäuse, die sehr gute Verarbeitung und die extrem hohe Bauteilequalität ins Kalkül zieht, muss man auch Audio Exklusivs Referenz-Vorstufe ein kundenfreundliches Preis/Leistungsverhältnis attestieren. Viel wichtiger ist aber, dass die R7 das Kunststück vollbringt, eine famose Durchzeichnung, eine enorme Detailfülle und eine realistisch anmutende, raumgreifende Bühnenillusion – auch in der Höhe! – mit einer farbstarken, stimmigen Tonalität zu verbinden, die stundenlangen ermüdungsfreien Musikgenuss garantiert. Trotz einiger noch hochpreisigerer Boliden am selben Ort: Die R7 zählt zu den besten Vorstufen, die je in meinem Hörraum zu Gast waren!
Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm SME V, Einstein The Tonearm 12
Tonabnehmer Transrotor Tamino, Einstein The Pickup
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Bandmaschnine Studer A80
NAS Melco N1ZH/2, WDMyCloud
Streamer Auralic Aries G1
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE
Up-Sampler Chord Electronics M-Scaler mit PowerAdd
LAN-Switch SOtM sNH-10G i mit Keces P8
10-MHz-Clock SOtM SCLK-OCX10 mit Keces P8
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Eintein The Poweramp
Lautsprecher Göbel Epoque Aeon Fine
Kabel Göbel High End Lacorde, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, SOtM dBCL-BNC, Forcelines
Zubehör Audioquest Niagara 5000 und 1000, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Audio Exklusiv R7
Eingänge 4 x XLR/Cinch
Ausgänge 2 x XLR/Cinch
Frequenzgang 10 Hz - 200 kHz (-3dB)
Geräuschspannungsabstand 112 dB
Fremdspannungsabstand 102 dB
THD+N 0,0035 %
IMD 0,059 %
Kanaltrennung (10 kHz) 75 dB
Eingangsempfindlichkeit 185 mV
Eingangsimpedanz 100 kOhm
Ausgangsimpedanz 30 Ohm
Verstärkungsfaktor 3
Leistungsaufnahme 72 Watt
Abmessungen (B/T/H) 480/465/150mm
Gewicht 33 kg (NT), 22 kg (Signal)
Preis 25.000 Euro

Hersteller/Vertrieb
Audio Exklusiv
Anschrift Andreas Schönberg
Sudetenstrasse 11
63691 Ranstadt
Telefon +49 6041 9624217
Fax +49 6041 9624218
E-Mail info@audioexklusiv.de
Web www.audioexklusiv.de

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  • Social Introtext Alle bisher an dieser Stelle vorgestellten Vor- und Endstufen von Audio Exklusiv überzeugten durch ihr durchdachtes Konzept, ihren Klang und ihre sehr gute Verarbeitung. Hinzu kam eine enorm kundenfreundliche Preisgestaltung. Trifft das alles auch für die Vorstufe R7, die erste Komponente aus der Reference Line, zu?

Als Essenz aus fast 50 Jahren technischer Highend-Expertise stellt der britische HiFi-Spezialist Naim jetzt die dritte Generation seiner renommierten NAIT und SUPERNAIT-Vollverstärker der Referenzklasse vor. Die neuen NAITs warten gleich mit einer ganzen Reihe von Innovationen auf, inklusive einer zusätzlichen Phono-Vorstufe.

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Die Faszination für Musik zeigt sich in vielen verschiedenen Facetten: angefangen bei HD-Streamingdiensten bis zur Sammelleidenschaft von Vinylplatten. Für Liebhaber der schwarzen Scheiben kündigt sich schon beim Blick auf die Front von NAIT und SUPERNAIT gut sichtbar eine kleine Sensation an: Der Phono-Eingang trägt dem Trend zu analogen Retro-Technologien und die Renaissance der Schallplatte Rechung. Denn für viele HiFi-Fans ist die Schallplatte immer noch der einzig wahre Weg zu authentischem Musikgenuss, exakt nach den Vorstellungen der Toningenieure und natürlich mit einem kleinen Schuss Nostalgie. Ganz im Sinn dieses Trends bieten die neuen NAITs nun wieder einen Phono-Eingang für den direkten Anschluss eines Plattenspielers. Der dreistufige Phono-Vorverstärker besteht aus einem Eingangsverstärker, einem passiven Korrekturnetzwerk und einem Ausgangsverstärker mit aktiver Entzerrung. Diese Schaltungstechnik besitzt ein exzellentes Rauschverhalten, korrigiert nach RIAA bis weit über den hörbaren Bereich hinaus und bietet großzügige Übersteuerungsreserven.

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Für die Phono-Vorstufen im klassischen Naim-Design werden nur die allerbesten audiophilen Bauelemente verwendet – jedes einzelne sorgfältig selektiert und aufeinander abgestimmt. Alle Kondensatoren des RIAA-Korrekturnetzwerks sind Durchsteckbauteile in Folientechnik, die eine äußerst geringe Mikrofonie und ein ausgezeichnetes Impulsverhalten besitzen. Obwohl der Phono-Eingang prinzipbedingt rund 1000-mal empfindlicher ist als ein normaler Analogeingang, wird so eine exzellente Klangqualität erreicht. Zudem ist der Phono-Vorverstärker mit einer Eingangsimpedanz von 47kΩ parallel mit 100pF perfekt an die bewährten Moving-Magnet (MM) Tonabnehmersysteme mit 5mV Ausgangsspannung angepasst. Die neuen Top-Verstärker NAIT XS 3 und SUPERNAIT 3 erschließen damit nun auch Freunden der Schallplatte wieder den sprichwörtlichen Naim Sound.

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Dass es sich bei den neuen Flaggschiff-Verstärkern nicht nur um reine Modellpflege handelt, zeigt ein Blick auf die weiteren, umfangreichen Neuerungen: Zunächst konnte das Naim-Entwicklerteam die Geschwindigkeit der Spannungsverstärker mehr als verdoppeln. Damit steigt auch die Reaktionsgeschwindigkeit der Endstufen entsprechend. Zudem kommt die zweite Verstärkerstufe jetzt ohne Kaskodenschaltung aus. So muss die Stufe weniger bedämpft werden, reagiert wesentlich schneller und liefert eine deutlich höhere Dynamik.

Mit ihrer sprichwörtlichen Liebe zum Detail und immer mit dem Ziel möglichst authentischer Musikwiedergabe vor Augen haben die Naim Audio Ingenieure den NAIT XS 3 und den SUPERNAIT 3 mit einer ganzen Reihe exklusiver Funktionen ausgestattet:

  • Die Class-A-Vorverstärkerstufe kann alternativ als hochwertiger Kopfhörerverstärker verwendet werden
  • Die Keramikisolatoren der Kühlkörper minimieren Klangverzerrungen, die durch kapazitive Kopplung zwischen Ausgangstransistoren und Gehäuse auftreten können
  • Die schwingungsarme Leiterplattenmontage reduziert Mikrofonie
  • Die galvanische Trennung der Mikroprozessorsteuerung und die Eingangswahl über Reed-Relais halten störende Einflüsse vom Signalpfad fern
  • Die Lautstärke wird über ein Alps Blue Velvet Potentiometer geregelt, das sowohl über die Fernbedienung via Motor als auch manuell gesteuert werden kann

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Mit dem Schritt vom NAIT XS 3 zum SUPERNAIT 3 erschließen sich den audiophilen Musikliebhabern weitere aufwendige Besonderheiten, die ihn noch näher an das musikalische Ideal führen:

  • Die 24-Volt-DR-Module bieten die Reinheit und Dynamik der einzigartigen Naim Discrete Regulation Technologie aus Einzeltransistoren, die einen deutlich höheren Rauschabstand erreicht
  • Der größere Ringkerntransformator lädt die Speicherkondensatoren des Netzteils schneller nach und besitzt höhere Leistungsreserven
  • Der bevorzugte Einsatz bedrahteter Bauelemente im Signalpfad reduziert Mikrofonie und thermische Einschwingvorgänge auf ein Minimum
  • Die Anschlussbuchsen sind mechanisch entkoppelt an der Rückwand montiert und von Hand mit den Leiterplatten verdrahtet, um störende Vibrationen von der Elektronik fernzuhalten

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Die optimierten Endstufen des NAIT XS 3 und SUPERNAIT 3 lassen Musik jetzt noch druckvoller, detailreicher und transparenter erklingen – sowohl über Lautsprecher als auch über Kopfhörer. Und wie ihre legendären Vorgänger werden auch die beiden neuen Vollverstärker in Salisbury von Hand gefertigt. Das Gehäuse der NAITs besteht wie gewohnt aus einem hochwertigen Alu-Gussmantel. Die hochwertigen Regler an der puristisch-eleganten Vorderseite bestehen aus Aluminium mit leuchtenden Positionspunkten und ermöglichen eine feinfühlige Anpassung an die Hörsituation. Vorbildlichen ist auch die „Raumordnung“ im Gehäuseinneren: Der mächtige Ringkerntrafo nimmt fast die Hälfte des Geräts ein. Daran schließt sich das Netzteil mit seiner Reihe von Kondensatoren an, die den Trafo räumlich von den Schaltungen auf der Platine trennen.

Die Vollverstärker sind ab dem 31. Juli im Fachhandel verfügbar. Der unverbindliche Verkaufspreis beträgt 2.700 Euro für den NAIT XS 3 und 4.300 Euro für den SUPERNAIT 3.

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Vertrieb
music line Vertriebs GmbH
Anschrift Geschäftsführer: Andreas Kayser
Hainbuchenweg 14–18
21224 Rosengarten
Telefon +49 4105 77050
Fax +49 4105 770529
E-Mail info@music-line.biz
Web www.music-line.biz

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Sonntag, 12 Juli 2009 08:46

Gordon / Gow Technologies Inc.

Hersteller
Gordon / Gow Technologies Inc.
Anschrift 6448 Pinecastle Blvd #101 Orlando, Florida 32809
E-Mail joe@tributariescable.com
Web www.claruscable.com

Bis vor wenigen Monaten war Clarus für mich kein Begriff, den ich mit einem Hifi-Produkt in Verbindung gebracht hätte. Die amerikanische Marke für hochwertige Audio-Kabel wird neuerdings in Europa vom Digital-Geräte-Spezialisten Mytek verkauft. Das macht neugierig, und die nähere Betrachtung lohnt sich.

An Kabeln herrscht auf dem hiesigen Audio-Markt wahrlich kein Mangel. Wenn aber die rührigen, kreativen und weltweit erfolgreichen Mannen des polnisch-amerikanischen Digital-Wandler-Herstellers Mytek sich der Clarus Kabel annehmen, sollte man hellhörig werden. Denn die Mytek-Leute haben es merkantil keineswegs nötig, ihr professionelles und für die Hifi-Kundschaft optimiertes Geräte-Portfolio durch irgendein zweitklassiges Fabrikat zu ergänzen. Das Kabel-Angebot von Clarus umfasst die beiden Produktgruppen Aqua – als preisgünstiges Sortiment – und Crimson, preislich und vom Anspruch darüber angesiedelt. Beide Sortimente enthalten digitale Leitungen aller Art, Stromkabel, Lautsprecherkabel und symmetrische wie asymmetrische Audio-Verbindungen. Grundsätzlich liegt beiden Linien die gleiche Technologie zugrunde. Die klanglichen und preislichen Unterschiede zwischen Aqua und Crimson resultieren aus einem unterschiedlichen quantitativen Material-Aufwand.

Alle Clarus Kabel besitzen eine Laufrichtung und sind entsprechend durch eine Manschette mit einem Richtungspfeil markiert – hier das Clarus Crimson Cinch-Kabel
Alle Clarus Kabel besitzen eine Laufrichtung und sind entsprechend durch eine Manschette mit einem Richtungspfeil markiert – hier das Clarus Crimson Cinch-Kabel

Auf der HighEnd lernte ich den Firmenchef Joe Perfito kennen, der mir die Technologie und Historie von Clarus beschrieb. Clarus ist ein Markennahme der Gordon J.Gow Technologies Inc. in Orlando in Florida. Eine weitere Marke – Tributaries – desselben Hauses stellt ebenfalls Audiokabel her, aber weniger aufwendig und weniger kostspielig. Der Firmengründer und Präsident Joe Perfito arbeitete von 1975 bis 1990 für McIntosh und auch für Gordon Gow, der im Sommer 89 verstarb. Bereits 1978 hatte Joe Perfito die Schwester von Gordon Gow geheiratet. Joe Perfito beendete 1990 sein Engagement bei McIntosh und gründete mit seiner Frau Pam vor nunmehr fast 30 Jahren das Unternehmen Gordon J.Gow Technologies Inc. Der Markenname Tributaries ist als Homage an Gordon Gow von Tribut Cables abgeleitet. Clarus hingegen kommt aus dem Lateinischen und wird laut Pons-Wörterbuch mit klar, hell, leuchtend oder glänzend übersetzt.

Maßgeblich für das technische Design der Clarus Kabel ist Jay Victor, der seinen Aufgabenbereich mit Orbital-Entwicklung benennt. Mit Orbital ist meines Wissens das Wellen- und Molekular-Verhalten in Kabeln gemeint. In dem auf der Clarus-Website hinterlegten Whitepaper aus dem März 2013 erklärt Jay Victor ausführlich die technologischen Hintergründe und Zusammenhänge seiner aktuellen Kabel-Entwicklung. Darin beschreibt er Clarus Aqua und Crimson Kabel zusammengefasst wie folgt: Als Basis werden sehr verschiedene Leitertypen in jedem Kabel verwendet. Diese sind so aufgebaut, dass sie unterschiedliche Frequenzspektren optimal übertragen. So dienen den Bässen schwere, runde, massive Leiter am besten, die Mitten werden durch flache, einadrige Leitungen verlustarm geführt und hohe Frequenzen fließen besonders gut über eine spiralförmige Anordnung dünner Kupferfolie um einen nicht leitenden Kern aus Polyethylen. Die verschiedenen Leiter sind individuell isoliert. Die Flussdichte in unterschiedlich starken Kupferadern oder der Skin-Effekt sind nur zwei von vielen Forschungs-Kriterien. Diese Erkenntnisse bedurften etlicher Jahre. Fünf Patente resultierten aus der Forschung für Clarus®. Als Leiter-Material wird hochwertiges, nach dem Ohno-Stranggussverfahren hergestelltes, lang-kristallines Kupfer verwendet (PCOCC). Das Whitepaper im Original zu lesen lohnt die Mühe, denn Jay Victor erklärt sehr detailliert das Für und Wider unterschiedlicher Optionen und Theorien. Zu meinen Test-Kandidaten aus dem Hause Clarus gehörten ein Paar Lautsprecherkabel und Cinch-Kabel aus der preisgünstigen Aqua-Linie sowie ein Stereopaar Cinch-Kabel aus der Crimson Linie. Letzteres kostet ungefähr doppelt soviel wie das Aqua.


Wirklich erkennen kann man den Kabelaufbau auch hier am Crimson Cinch-Kabel nicht, wohl aber die massive Abschirmung
Wirklich erkennen kann man den Kabelaufbau auch hier am Crimson Cinch-Kabel nicht, wohl aber die massive Abschirmung

Angefangen habe ich meine Hörsitzungen mit dem Aqua Lautsprecherkabel zwischen der NAD 2200 PE und den Analysis-Audio Epsilon Vollbereichsbändchen. Das ovale, mit schwarzem, blaudurchwirkten Gewebe ummantelte Aqua Speaker Cable besitzt eine ovale Form und lässt sich ausgezeichnet verlegen. Dank seiner Masse und Flexibilität folgt es jedem gewünschten Verlauf. Dadurch sind im Vergleich zu störrischen Kabeln auch kleine Radien möglich. Logischerweise bezieht sich diese sympathische Beweglichkeit auf die schmale Seite des Kabel-Ovals. Insgesamt ist das Clarus Aqua sehr gut verarbeitet und besitzt eine markierte Laufrichtung. Sie können wählen, ob Sie einseitig oder beidseitig Gabelschuhe oder Hohl-Bananas möchten. Am Preis von 1510 Euro für ein Stereo-Paar mit knapp 2,5 Meter Länge – so das Test-Set – ändert das nichts. Zum Vergleich diente mein sehr ausgewogen musizierendes Lautsprecherkabel Real-Cable HD-TDC.

Das Aqua Cinch-Kabel ähnelt dem Crimson, ist jedoch mit anderen RCA-Steckern konfektioniert
Das Aqua Cinch-Kabel ähnelt dem Crimson, ist jedoch mit anderen RCA-Steckern konfektioniert

Die erste CD im Primare Player war Scandinavian Tunes, eine Produktion der High End Society Marketing GmbH, dem Veranstalter der High End, mit unterschiedlichen Interpreten und diversen Stilrichtungen. Es dauerte nicht lange und bedurfte nicht des mehrfachen Kabel-Wechselns, um Klarheit zu haben. Real-Cable und Clarus Aqua lagen tonal ganz dicht beieinander. Das Aqua bot ein wenig mehr Energie in den tiefsten Lagen, was mir gefiel. Der evidente Mehrwert des Aqua bestand in dessen Akkuratesse, Prägnanz und feinfühligen Zeichnung, so dass die Klangfarben der Instrumente und Stimmen sehr schön zur Geltung kamen. Gleichzeitig begeisterte mich diese exakte Darstellung durch ein hohes Maß an Unaufdringlichkeit. Dabei fesselte mich das groß gezeichnete Klangbild an die Musik als Ganzes, lockte aber auch, den Details Aufmerksamkeit zu schenken.


Beim zweiten Satz der Symphony No.3 von Camille Saint-Saëns mit dem Boston Symphony Orchestra und Charles Munch war dann zusätzlich zur farbenreichen Transparenz und Präzision der Schmelz der Streicher ein wahrer Genuss. Die Orgel ertönte mächtig und konturiert. Das Real-Cable konnte da in Sachen Nuancierung nicht mithalten und wirkte im Vergleich besonders bei den Streichern ein wenig langweilig – trotz dieser herrlichen Musik. So hörte ich noch Frank Zappas Yellow Shark und Joni Mitchells Ladies of the Canyon, die beide den gewonnenen Eindruck untermauerten. Ich habe außer bei der Orgel-Symphony, wo ich zum direkten Vergleich den zweiten Satz gewählt hatte, alle CDs komplett gehört und vor allem genossen. Das Clarus Aqua Speaker Cable macht das intensive Musikhören angenehm leicht.

Das Aqua Speaker bekam ich verstärkerseitig mit Hohl-Bananas und lautsprecherseitig mit Gabelschuhen. Alle Variationen gibt’s ohne Aufpreis
Das Aqua Speaker bekam ich verstärkerseitig mit Hohl-Bananas und lautsprecherseitig mit Gabelschuhen. Alle Variationen gibt’s ohne Aufpreis

Nun war es an der Zeit, die gewohnte In-Akustik NF-1302-Verbindung zwischen Antelope Zodiac+ Wandler und der NAD Endstufe gegen eines der Clarus Cinch-Leitungen auszutauschen. Ich entschied mich zuerst für das Aqua und spielte wieder den zweiten Satz aus der Symphony No.3. Schnell fiel mir auf, dass die Höhen eine Spur dezenter klangen. Dabei wirkten sie keineswegs weniger offen. Der Glanz der Streicher gefiel in seiner feinen Auflösung. Bezogen auf den Detailreichtum im gesamten Frequenzspektrum bot das Clarus Aqua noch etwas mehr Klangfarben-Vielfalt. Die Bühne mochte vielleicht eine Spur weniger tief erscheinen, aber das gesamte Klanggeschehen war beeindruckend stimmig. Die Merkmale des Aqua Lautsprecherkabels besitzt das Aqua NF in ähnlicher Weise und verstärkte so die Konturenschärfe, Feinzeichnung und Intensität der Farbigkeit. Am auffälligsten war für mein Empfinden, dass die Darbietung noch mehr innere Ruhe vermittelte und dabei gleichzeitig die feine Dynamik ein wenig steigern konnte. Mit dem gleichen Musik-Material kam nun das Clarus Crimson anstelle des Aqua zum Einsatz und zeigte tonal, dynamisch und in den Auflösungs-Qualitäten, dass es aus dem gleichen Holze geschnitzt war. Recht schnell wurden seine Vorzüge evident, die vor allem mit einer nochmals gesteigerten Feindynamik einhergingen. Zudem glänzte das Crimson farbenprächtig mit abermals gesteigerter Feinzeichnung und überlegener Tiefenstaffelung. Dadurch gewann das räumliche Bild und die Bühnendarstellung zusätzlich zur großflächigen Abbildung. Technisch unterscheiden sich Aqua-NF und Crimson-NF nicht grundsätzlich. In beiden Typen ist das hochwertige PCOCC- Kupfer verwendet, ebenso die oben beschriebenen drei frequenz-spezifisch sehr unterschiedlichen Leiter und deren Isolierung. Allein die Stärken dieser drei Stränge machen den Unterschied.

In diesem solide verschraubten Gehäuse wird das ovale Aqua Speaker in Einzelleitungen für Plus und Minus aufgeteilt
In diesem solide verschraubten Gehäuse wird das ovale Aqua Speaker in Einzelleitungen für Plus und Minus aufgeteilt

Durch ihre klanglich leicht dezente Intensität im obersten Frequenzspektrum fürchte ich, sind das Clarus Aqua und das Clarus Crimson Cinch-Kabel nicht in allen Fällen jedermanns Liebling. Im direkten Vergleich mag man möglicherweise vorschnell den vermeintlich offeneren Klang eines In-akustik oder ähnlichen bevorzugen. Das würde den beiden Clarus jedoch nicht gerecht. Es wäre schade, wann man durch eiligen Vergleich die Qualitäten dieser zwei musikalisch sehr stimmigen Cinch-Kabel nicht würdigte. Es lohnt, sich Zeit zu nehmen und sich auf ihre feinen Charakterzüge einzulassen. Denn nichts fehlt und gar nichts nervt. Auf Frank Zappas Album Yello Shark wimmelt es nur so von Klangfarben-starken Titeln. Die Clarus Cinch-Kabel präsentieren dem Hörer diesbezüglich einen herrlich bunten Blumenstrauß. Die Musik, über Aqua oder Crimson wiedergegeben, konnte mich nicht ermüden, im Gegenteil: es klang immer hochgradig spannend.


Alle Clarus Steckverbindungen sind von ausgezeichneter Qualität und sitzen stramm in oder auf ihren Gegenparts
Alle Clarus Steckverbindungen sind von ausgezeichneter Qualität und sitzen stramm in oder auf ihren Gegenparts

Ich gebe gerne zu, dass ich wohl selten irgendeine Audio-Komponente so lässig und entspannt getestet habe wie diese Kabel von Clarus. Ganz sicher waren da nicht die sommerlichen Temperaturen verantwortlich, sondern eindeutig die Eigenschaften von Aqua und Crimson. Wenn ich mich sonst schon mal leicht genervt fühle, sobald ich mir einen Musiktitel, um ganz sicher zu urteilen, mehrfach nacheinander anhören muss, war das bei Clarus kein Problem, sondern ich habe es mit Vergnügen getan. Denn Clarus Aqua und Crimson haben einen ganz speziellen Charakter. Sie sind so unauffällig wie kaum ein anderes mir bekanntes Kabel. Unauffällig ist im Sinne der musikalischen Natürlichkeit ein Kompliment. Artefakte oder Verfärbungen scheint schon das preisgünstige Aqua-NF nicht zu kennen. Die Stärke der drei Clarus sehe ich in der klanglichen Qualität, vor allem jedoch in der begeisternden Fähigkeit, mich als Hörer entspannt an die Musik zu fesseln. Bei den beiden Cinch-Kabeln Aqua und Crimson gewinnt das Crimson, weil es noch ein wenig feiner, noch eine Spur dynamischer und noch großartiger musiziert. In Verbindung mit dem Aqua Lautsprecher-Kabel ist aber – solange man das Crimson nicht kennt – bereits das Aqua-Cinch ein stimmiger und faszinierender Mitspieler.

STATEMENT

Die Clarus Kabel Aqua und Crimson begeistern den anspruchsvollen und geschulten Musik-Liebhaber. Sie bestechen nicht durch Effekte, sondern durch ihre Natürlichkeit. Sie überzeugen in allen relevanten musikalischen Kriterien und schaffen es, dem Hörer Entspannung – körperlich – und Spannung – musikalisch – gleichzeitig zu vermitteln.
Gehört mit
DA-Wandler-Vorverstärker Antelope Zodiac plus
CD-Player Primare DVD 30
Endstufe NAD 2200PE
Lautsprecher Analysis Audio Epsylon
Zubehör JIB Boaacoustic Krypton AES/EBU, DH-Labs Silver Sonic SPDIF, In-akustik Black&White NF-1302, Real-Cable HD-TDC, Mudra Akustik Max Netzleiste und Netzkabel, Audioquest Hurricane Source Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Raum-Absorber von mbakustik und Browne Akustik
Möbel Audio Exklusiv d.C.d. Basis
Herstellerangaben
Clarus Aqua Speaker
Preise pro Mono-Kabel CASP-060 695 Euro - 6 Fuß gleich etwa 1,83m
CASP-080 755 Euro - 8 Fuß gleich etwa 2,44m
CASP-100 815 Euro - 10 Fuß gleich etwa 3,05m
CASP-120 875 Euro - 12 Fuß gleich etwa 3,66m
Jede weitere etwa 30cm (ein Fuß): 25 Euro
Herstellerangaben
Clarus Aqua Audio
Preise für Stereo-Cinch CAA-005 445 Euro - 50cm
CAA-010 495 Euro - 100cm
CAA-015 545 Euro - 1,5m
CAA-020 595 Euro - 2m
jeder weitere Stereo-Meter bis zu 10m Länge 100 Euro
Herstellerangaben
Clarus Crimson Audio
Preise für Stereo-Cinch CCA-005 845 Euro - 50cm
CCA-010 995 Euro - 100cm
CCA-015 1,145 Euro - 1,5m
CCA-020 1,295 Euro - 2m
jeder weitere Stereo-Meter bis zu 10m Länge 300 Euro

Hersteller
Gordon / Gow Technologies Inc.
Anschrift 6448 Pinecastle Blvd #101 Orlando, Florida 32809
E-Mail joe@tributariescable.com
Web www.claruscable.com
Vertrieb
HEM Electronics Marcin Hamerla
Anschrift Aleje Jerozolimskie 475
05-800 Pruszków
Poland
Telefon +48 22 823 7238
E-Mail info@hem-e.com
Web ferrum.audio

Weitere Informationen

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  • Social Introtext Bis vor wenigen Monaten war Clarus für mich kein Begriff, den ich mit einem Hifi-Produkt in Verbindung gebracht hätte. Die amerikanische Marke für hochwertige Audio-Kabel wird neuerdings in Europa vom Digital-Geräte-Spezialisten Mytek verkauft. Das macht neugierig, und die nähere Betrachtung lohnt sich.
Donnerstag, 11 Juli 2019 00:01

AudioQuest stellt den DragonFly Cobalt vor

Im Jahr 2012 mischte der AudioQuest DragonFly den DAC-Markt gründlich auf. Für viele Newcomer war der DragonFly eine Offenbarung. Inzwischen mussten aber selbst die erfahrensten Audiophilen anerkennen, was dieser kleine D/A-Wandler zu leisten vermag. Der DragonFly Cobalt soll noch einmal Vieles besser machen.

In den ersten Monaten des Jahres 2015 übertraf AudioQuest den DragonFly mit den Modellen Black und Red, die ein günstigeres Preis/Leistungs-Verhältnis mit noch besserer Klangqualität und der Update-Fähigkeit durch kostenlose Firmware verbanden. Zudem waren die DragonFlys nun mit Apple®- und Android®-Smartphones kompatibel.

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Und jetzt kommt der DragonFly Cobalt zum Preis von knapp 300 Euro: das neue DAC-Flaggschiff von AudioQuest. Der Cobalt soll einen natürlicheren, schöneren und verführerischen Sound bieten und entfernt Unschärfen und Schleier, die man erst im Nachhinein wahrnimmt, wenn Cobalt sie beseitigt hat. Wie der DragonFly Red verfügt der Cobalt über einen robusten 2,1-Volt-Ausgang, mit dem nahezu jeder Kopfhörer angesteuert werden kann. Er verwendet eine perfekte digitale Lautstärkeregelung für ein hervorragendes Signal-Rausch-Verhältnis, ist mit Apple- und Android-Geräten kompatibel und ein außergewöhnlich leistungsstarker und erschwinglicher MQA-Renderer.

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Wie die Vorgängermodelle verwendet der Cobalt den von Gordon Rankin entwickelten StreamLength®-USB-Code für asynchrone Übertragung. Darüber hinaus werden in Gordons monoClock®-Technologie die ESS-Chipfunktionen sowie alle Mikrocontroller-Funktionen von einem einzigen, aus dem ESS ES9038Q2M-DAC-Chip erzeugten Ultra-Low-Jitter-Takt ausgeführt. Dank dieser überlegenen Clock soll der DragonFly Cobalt eine höhere Auflösung und Klarheit bieten können als DACs mit mehreren Uhren.

Die ersten 10.000 Einheiten von DragonFly Cobalt werden mit Gutscheinen für Testabonnements für die Musik-Streaming-Dienste Tidal und Qobuz geliefert. Cobalt-Kunden können ihre musikalischen Reisen mit zwei neuen AudioQuest-Wiedergabelisten beginnen: „On a AudioQuest“ und „Making Connections“, die auf Tidal respektive Qobuz verfügbar sind.

Bisher gibt es eine Vergleichstabelle für die DragonFlys Black, Red und Cobalt leider nur in Englisch (PDF).

Was ist neu?

  • der ESS ES9038Q2M DAC-Chip mit einem Minimum-Phase-Slow-Roll-Off-Filter für einen noch natürlicheren Sound
  • der neue Mikrochip PIC32MX274 Mikroprozessor verbraucht weniger Strom und arbeitet 33 Prozent schneller
  • eine verbesserte Filterung der Stromversorgung erhöht die Immunität gegenüber WiFi-, Bluetooth- und Handy-HF-Störungen
  • ein Dragon Tail USB-A (female) auf USB-C (male) Adapter liegt bei
  • ein kleineres, konturiertes Gehäuse

Was bewirkt das?

  • eine dramatische Verbesserung des Klangs von MP3-Files, YouTube et cetera
  • High-End-Wiedergabe von von High-Res- und MQA-Files
  • der Bit-perfekte, regelbare Ausgang treibt Kopfhörer, Aktiv-Lautsprecher oder Endverstärker
  • der Festpegel-Ausgang speist Vorverstärker oder AV-Receiver

Kompatibilität

  • Windows 7 und später
  • Apple macOS 10.6.8 und später
  • iOS 5 und später (mit Apple-USB-Adapter)
  • Android 5 und später (mit Micro-USB DragonTail, USB-C DragonTail oder einem anderen USB Adapter)
  • Linux (AudioQuest leistet hier keinen technischen Support)

Sample Rates/Wiedergabe-Status (von Mehrfarb-LED angezeigt)

  • Standby (rot)
  • 44.1kHz (grün)
  • 48kHz (blau)
  • 88.2kHz (amber)
  • 96kHz (magenta)
  • MQA (violet)

Der Dragonfly Cobalt ist ab sofort für einen Preis von 300 Euro verfügbar.

Vertrieb
AudioQuest BV
Anschrift Hoge Bergen 10
4704RH Roosendaal
Niederlande
Telefon +31 165 54 1404
E-Mail rdrees@audioquest.nl
Web www.audioquest.de

Weitere Informationen

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Dienstag, 09 Juli 2019 08:36

Volumio Primo HiFi

Eher zufällig habe ich auf der High End den Volumio Primo entdeckt: ein unscheinbares, kleines Kistchen, das sich bei näherer Betrachtung als vielseitige digitale All-in-one-Lösung entpuppt. Das Gerät ist für alle interessant, die auf der Suche nach einer gut klingenden digitalen Musikquelle mit attraktivem Preis-Leistungs-Verhältnis sind.

Der Primo mit angeschraubter Antenne für WiFi
Der Primo mit angeschraubter Antenne für WiFi

Volumio ist ein schlankes Musik-Player-System auf der Basis von Linux, das sich besonders gut mit Raspberry Pi und anderen Micro-Computern versteht, aber auch mit Windows-, Mac oder Android-Computern läuft. Volumio ist für Endverbraucher in der Grundversion kostenlos. Daneben gibt es spezielle OEM-Versionen für Hersteller. Der Primo ist nun die erste dedizierte Hardware von Volumio. Das Gerät kommt in einem schlichten, schwarzgrauen Metallgehäuse ohne irgendwelche Bedienungselemente oder Anzeigen daher. Nicht einmal ein Netzschalter ist vorhanden. Im Inneren des Volumio Primo finden wir keine beweglichen Teile, wie Lüfter oder drehende Festplatten. Das Herzstück des Geräts besteht aus einem ASUS Tinkerboard S mit zwei Gigabyte RAM-Hauptspeicher. Der auf dem Board verbaute Prozessor Rockchip-SoC 3288 enthält vier ARM-Cortex-A17-Kerne, die mit maximal 1,8 Giganhertz laufen. Die Volumio Software ist auf dem 16-Gigabyte-Onboard-Speicher installiert.

Der Primo von hinten mit seinen umfangreichen Anschlussmöglichkeiten
Der Primo von hinten mit seinen umfangreichen Anschlussmöglichkeiten

Auf dem Tinkerboard befindet sich eine weitere Platine, welche die D/A-Wandler-Sektion enthält. Beide Platinen sind über den 40-poligen GPIO-Stecker miteinander verbunden. Als Wandler-Baustein ist ein ES9028q2m SABRE von ESS Technology verbaut, ein 32-Bit-Stereo-Audio-D/A-Wandler, der insbesondere für audiophile „Mobile Device Anwendungen“ entwickelt wurde. Der Wandler verarbeitet PCM-Audiodateien bis zu 32-Bit/768 Kilohertz und DSD bis DSD512. Es gibt eine integrierte Lautstärkeregelung und verschiedene Digital-Filter. Auf diesem Board befindet sich auch die recht aufwendige Spannungsregelung. Die Ausgabe des Analog-Signals erfolgt über einen RCA-Ausgang.

Wer den Primo als reine Streaming-Bridge betreiben will, freut sich über die Möglichkeit, über einen der vier rückseitigen USB-Anschlüsse PCM-Signale bis 32-Bit/768 Kilohertz und DSD-Signale bis DSD512 an nahezu jeden beliebigen DAC ausgeben zu können. Der digitale RCA-Ausgang (S/PDIF) verarbeitet Audiosignale bis zu 24-Bit/192 Kilohertz. Mit dem heimischen Netzwerk tritt der Primo über seinen RJ-45-Gigabit-Ethernet-Anschluss oder drahtlos per WiFi in Kontakt. Ach ja, einen HDMI-Video-Ausgang zum Anschluss eines externen Bildschirms gibt es auch noch.

Aktualisierung der Software auf die aktuellste Version zu Beginn der Einrichtung
Aktualisierung der Software auf die aktuellste Version zu Beginn der Einrichtung


Der Primo spielt Musik von einer lokal angeschlossenen USB-Festplatte oder Netzlaufwerken sowie von internetbasiertem Radio oder Streaming-Diensten. Um mit vernetzten Musikservern zusammen arbeiten zu können, beherrscht der Primo auch das UPnP/DLNA-Protokoll mit Open Home Support. Es werden alle gängigen Audio-Dateiformate, wie WAV, FLAC, Alac, Aac, Mp3 und DSD, unterstützt. Bedient wird das Gerät über jeden beliebigen Web-Browser. Die Bedienungsoberfläche ist klar in die drei Bereiche „Durchsuchen“ (der Musik), „Wiedergabe“ und „Warteschlange“ gegliedert; die Optik kann in weiten Bereichen an den persönlichen Geschmack angepasst werden. Besonders hervorzuheben sind die vielfältigen und durchdachten Einstellungsmöglichkeiten des Systems. So kann für die DSD-Wiedergabe zwischen „Native“ oder „DoP“ gewählt werden, bei der Lautstärkeregelung kann man zwischen Software- oder Hardware-seitiger Einstellung entscheiden. Für den DAC stehen drei verschiedene Filter-Typen zur Auswahl. Es würde an dieser Stelle zu weit führen, alle Möglichkeiten im Detail zu beschreiben. Wichtiger ist vielleicht meine Empfehlung, für die Steuerung über Mobile Devices, ganz gleich ob auf iOS- oder Andriod-Basis, die jeweils entsprechende Volumio App (um die zwei Euro) zu verwenden. Die Bedienung geht damit einfacher, flüssiger und angenehmer von der Hand als über den Browser dieser Geräte.

Ein Blick in die Systemeinstellungen
Ein Blick in die Systemeinstellungen

Der Volumio Primo HiFi wird mit der vorinstallierten Superstar Lifetime Lizenz ausgeliefert. Diese beinhaltet die native TIDAL- und Qobuz-Integration in die Volumio Oberfläche, CD-Wiedergabe und Ripping und die Verwendung von MyVolumio auf bis zu sechs Geräten (erfordert MyVolumio-Konto). Ich bin mir nicht sicher, ob ich jetzt irgendein Feature vergessen habe, aber es dürfte klar sein, dass dieser „Zwerg“ es faustdick hinter den Ohren hat. Und wenn jetzt noch das klangliche Ergebnis stimmt… Um das festzustellen, habe ich den Primo in drei Konfigurationen ausprobiert: als Minimallösung mit direkt angeschlossener USB-Festplatte, in einer Netzwerkumgebung mit NAS-Laufwerk sowie als Renderer in einer UPnP/DLNA-Netzwerkumgebung mit einem dedizierten Musikserver. Alle drei Konstellationen habe ich dann noch jeweils über den internen DAC und über einen externen DAC angehört. Ja, so ein kleiner Test kann schnell richtig aufwendig werden.

Innenansicht des Primo: Das DAC-Board ist mit den Bauteilen nach unten eingebaut
Innenansicht des Primo: Das DAC-Board ist mit den Bauteilen nach unten eingebaut

Doch bevor wir beginnen: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen den Varianten, insbesondere NAS versus Musikserver? In beiden Fällen sind die Musikdateien sowohl auf meinem recht einfachen Windows Home Server als auch auf meinem mit AudiophileOptimizer 3.0 getunten Sony Notebook mit Windows Server 2019 gespeichert. In der NAS-Variante fungieren Windows Home Server und Sony Notebook als reine Netzwerkspeicher (quasi wie eine Festplatte im Netzwerk), während in der UPnP-Variante die beiden Geräte als Musikserver arbeiten. Zunächst einmal ist diesen beiden Varianten gemeinsam, dass die Musik zentral im Netzwerk auf den genannten Geräten gespeichert ist. Unterschiedlich ist jedoch die Art der Steuerung und wie die Daten zum Primo kommen, nämlich entweder per Pull in der NAS-Variante oder per Push in der UpnP-Variante.


Das Mapping der Netzlaufwerke
Das Mapping der Netzlaufwerke

Bei der NAS-Variante sitzt die Intelligenz im Primo: Er liest die Musik-Dateien des NAS-Systems, indexiert diese, wertet deren Metadaten aus und stellt die Musikauswahl nach Artist, Album, Genre et cetera sortiert auf seinem User-Interface zur Verfügung. UPnP spielt in diesem Szenario überhaupt keine Rolle, auch wenn der Primo UPnP-fähig ist. In der UPnP-Variante dagegen befindet sich die Intelligenz im Wesentlichen auf der Seite des Musikservers. Hier indexiert der Server die Media-Dateien, wertet deren Metadaten aus und stellt diese auf Wunsch dem Renderer, in unserem Fall also dem Primo, zur Verfügung. Unser Tablet, der Control Point, sagt dem Musikserver, dass er die Musik zum Primo senden soll, so dass dieser nur noch ein bloßer Empfänger ist. Der Anschluss einer lokalen USB-Festplatte an den Primo ist was Zugriff (Pull) und Steuerung betrifft eng mit der NAS-Variante verwandt, nur dass die Musik jetzt eben nicht zentral im Netzwerk liegt und dass der Primo auf die Musikdaten über USB und nicht über das Netzwerk per Ethernet zugreift.

Die Einstellungen zur Audio-Ausgabe
Die Einstellungen zur Audio-Ausgabe

Starten wir mit der USB-Festplatte: Dieser Minimalansatz hat Charme. Allerdings sollte die USB-Festplatte über ein eigenes Netzteil verfügen, da die Stromlieferfähigkeit der USB-Anschlüsse des Primo doch arg begrenzt ist. In den Einstellungen wählen wir unter Musik dann USB aus. In der NAS-Variante müssen wir zuerst das Netzlaufwerk in den Einstellungen entsprechend mappen. Übrigens: beide Varianten können auch parallel betrieben werden.

Album-Ansicht
Album-Ansicht


Das Einlesen der Musikdateien kann bei größeren Musikbibliotheken schon mal etwas dauern. Hier macht sich einfach die begrenzte Rechenleistung unseres „Kleinen“ bemerkbar, aber das Einlesen der gesamten Bibliothek ist ja ein einmaliger Vorgang bei der Installation. Nach dem dieser abgeschlossen ist, bin ich erst mal nicht so ganz zufrieden. Der Primo hat viele Album-Cover nicht erkannt und die meisten Compilations in Einzeltitel zerhackt. Noch erstaunlicher ist, dass die Alben offensichtlich zuerst nach der Verzeichnis-Struktur auf der Festplatte sortiert werden und dann auch noch nach Album Artist und nicht nach Album Name, wie ich es gewohnt bin. Nach einigem Probieren stelle ich fest, dass der Primo auf nicht so ganz perfekte Meta-Daten ziemlich zickig reagiert. Repariert man die Meta-Daten, läuft alles einwandfrei. Aber wer bitte, kann von sich behaupten, seine Musikbibliothek perfekt getagt zu haben? Andere Musikverwaltungssoftware, wie MinimServer, JRiver oder Twonky sind hier toleranter. Ich bin mir sicher, dass Volumio das mit einem der nächsten Updates noch perfektionieren wird.

Wiedergabe-Ansicht
Wiedergabe-Ansicht

In der UPnP-Variante laufen auf meinem Windows Home Server und auch auf dem Sony Notebook MinimServer und JRiver Server, die vom Primo problemlos im Netz erkannt werden. Da wir uns nun in einer UPnP/DLNA-Netzwerkumgebung befinden, können wir auf unserem Tablet sogar auf die Apps von Drittanbietern zur Steuerung zurückgreifen: Fidata, Linn Kazoo oder Lumin haben beispielsweise problemlos funktioniert. Mit diesen Apps ist dann auch das Thema Meta-Daten erledigt – also genug gemeckert. Das Surfen durch die Musikbibliothek selbst geht im praktischen Betrieb in allen Varianten geschmeidig und absturzsicher von der Hand. Der Primo lässt sich ausgesprochen angenehm bedienen. Und was noch viel wichtiger ist: klanglich kann mich der Primo auf der ganzen Linie überzeugen und zwar unabhängig davon, welche der getesteten Varianten zum Zuge kommt.

Ansicht der in der Warteschlange befindlichen Titel
Ansicht der in der Warteschlange befindlichen Titel

Was immer begeistert, ist der wunderbar runde Klang des Primo ohne jede Härte und Sprödigkeit. Von dem oft so nervigen Computer-Sound ist so rein gar nichts zu hören. In der Aufnahme des „Concierto Andaluz for 4 Guitars and Orchestra“ von Joaquin Rodrigo mit dem Orchester Academy of St. Martin in the Fields unter der Leitung von Neville Marriner (Joaquin Rodrigo: Complete Concertos for Guitar and Harp – Philips Classics) erklingen die Streichereinsätze warm und rund mit dem notwendigen Schuss Brillanz. Die räumliche Wiedergabe ist von großer Tiefe, wobei die in einem Orchester weiter hinten sitzenden Instrumente klar zu orten sind und sich nicht im Nichts eines imaginären Raums verlieren. Die Gitarren haben Volumen und klingen nicht wie „dünne Zigarrenkistchen“; sie sind jederzeit klar voneinander und vom Orchester abgegrenzt zu hören.


Noch einmal aus anderer Perspektive das DAC-Board
Noch einmal aus anderer Perspektive das DAC-Board

Auf Dee Dee Bridgewaters Album Memphis...Yes, I'm Ready kann man die Sängerin in den verschiedensten Facetten hören: mal glatt, mal düster, mal hart, mal leidenschaftlich. Der Primo zeichnet jede Stimmung in Dee Dee Bridgewaters Stimme realistisch nach. Mit diesem Album kann man auch sehr schön den Unterschied zwischen USB-Festplatte und NAS-Variante hören und der liegt für meinen Geschmack insbesondere in der Dynamik. Wird die Musik über NAS zugespielt, kommt das Schlagzeug noch trockener und härter, die Bläsereinsätze fetziger, so dass es einfach noch mehr zur Sache geht. Einen nicht geringen Anteil an dem gelungenen Gesamteindruck hat sicherlich die Basswiedergabe. Die Titel auf dem bekannten Album Hell Freezes Over von den Eagles (XRCD) kommen mit einem prägnanten und fülligen Bass, der einfach Spaß macht.

Das Computer-Board unten
Das Computer-Board unten

Spätestens an dieser Stelle wird die unvermeidliche Frage nach dem Netzteil kommen. Ja, der Primo wird von einem kleinen Schaltnetzteil versorgt und ja, wir können es gegen ein Linear-Netzteil austauschen. Und ja, der Einfluss ist hörbar. Allerdings habe ich gewisse Hemmungen ein Netzteil zu empfehlen, das annähernd so teuer ist wie der Primo selbst. Aber ich mache Ihnen einen anderen Vorschlag, der in meinen Augen einen größeren Klanggewinn verspricht.

Und damit sind wir bei der UPnP-Variante. Der Primo arbeitet hier nur als Renderer, wodurch der kleine Prozessor von der Verwaltung der Musikbibliothek entlastet wird. Das dürfte mit einer der Hauptgründe sein, warum mich diese Konstellation klanglich am meisten überzeugt hat. Wir hören den dritten Satz aus dem „Divertimento K. 136“ von W.A. Mozart mit der Academy of St. Martin in the Fields unter der Leitung von Neville Marinner. Der Streicherklang auf dieser Aufnahme ist herausragend aufgenommen, kann aber auch schnell extrem anstrengend, um nicht zu sagen unerträglich werden. Doch davon ist jetzt nichts zu bemerken – alles wirkt wieder ungemein rund und entspannt, aber die Musik fließt einfach noch besser und natürlicher, ohne dass alles in einem undefinierbaren Brei versinkt. Ein Hinweis zu dieser Variante am Rande: Auf vielen NAS-Geräten von QNAP oder Synology kann ein Server, wie beispielsweise MinimServer, installiert werden.


Einen Großteil der gerade beschriebenen Eigenschaften schreibe ich der Computer-Sektion des Primo zu. Wie gelungen hier Hard- und Software zusammenarbeiten, erkennen wir, wenn wir an den Primo einen DAC von der Klasse eines PS Audio DirectStream anschließen. Bei dieser Konstellation sollten wir im Hinterkopf haben, dass USB und S/PDIF direkt vom Computerboard kommen. Die Verbindung über den S/PDIF-Ausgang vermag mich nicht vollständig zu überzeugen. Bei USB ist der Einsatz eines JitterBugs oder eines ähnlichen Detoxers eine gute Idee und bringt dann deutliche Vorteile gegenüber S/PDIF.

Volumio hat die diversen Audio-Server im Netzwerk erkannt
Volumio hat die diversen Audio-Server im Netzwerk erkannt

Hören wir zum Abschluss noch eine meiner Lieblingsaufnahmen: „España“ von Emmanuel Chabrier mit Ataulfo Argenta und dem London Symohony Orchestra (Decca Legacy Volume Two - FIM UHD 90). Die Aufnahme sprüht vor Dynamik und glänzt mit ihrer reichhaltigen Instrumentierung. Der Primo arbeitet den großartigen Detailreichtum dieser Aufnahme gekonnt heraus. Natürlich bleibt dabei das eine oder andere Detail im Vergleich zu absoluten Spitzengeräten auf der Strecke. Aber darauf kommt es gar nicht an: Viel wichtiger ist der stets geschlossene Gesamteindruck, der die Aufnahme zu keiner Zeit vor lauter Details in ihre Einzelteile zerfallen lässt. Irgendwie erinnert mich der Primo klanglich an einen klassischen Röhrenverstärker. Seine Stärken sind ohne Zweifel die Klangfarben und die Geschlossenheit der Wiedergabe insgesamt. Das heißt aber nicht, dass der Primo ein Langweiler ist.

STATEMENT

Der Volumio Primo ist eine Klasse digitale All-in-one-Lösung – vielseitig einsetzbar und gut zu bedienen. Es dürfte schwer fallen, zu diesem Preis klanglich etwas Überzeugenderes zu finden.
Gehört mit
Computer Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows Server 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, G-Technology 4 TB G| USB-C Laufwerk mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil Windows Home Server mit Intel Atom Prozessor
Software MinimServer, JRiver Media Center 24
D/A-Wandler PS Audio DirectStream DAC
Vorstufe Erno Borbely, Omtec Anturion
Endstufe Omtec CA 25
Lautsprecher Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1
Kabel und Zubehör Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, Aqvox AQ-Switch SE
Herstellerangaben
Volumio Primo HiFi
Server und Renderer MPD/DLNA/UPnP
Wiedergabe PCM-Formate bis 32bit/768 kHz
Wiedergabe DSD-Formate bis DSD 512x
Ausgänge (analog) 1x RCA Stereo
Ausgänge (digital) RCA (S/PDIF)
Ein-/Ausgänge (digital) 4 x USB für externe Festplatten, USB-Sticks und DACs, 1x Ethernet, 1x WiFi
Preis 599 Euro

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/19-07-09_volumio
  • Social Introtext Eher zufällig habe ich auf der High End den Volumio Primo entdeckt: ein unscheinbares, kleines Kistchen, das sich bei näherer Betrachtung als vielseitige digitale All-in-one-Lösung entpuppt. Das Gerät ist für alle interessant, die auf der Suche nach einer gut klingenden digitalen Musikquelle mit attraktivem Preis-Leistungs-Verhältnis sind.
Montag, 08 Juli 2019 08:29

Ethernetkabel von WireWorld

Wireworld stellt die Ethernet-Patchkabel der zweiten Generation vor. Diese neuen Kabel der Serie 8 verwenden dreilagige Abschirmungen mit höherer innerer Dichte und eine Composilex® 3-Isolierung, die die Qualität weiter verbessern. Insbesondere Übersprechen und externe Interferenzen wurden verringert.

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Wireworlds Designer und Gründer David Salz merkt dazu an: „Unsere Ethernet-Kabel isolieren Netzwerkstörungen, …und bieten eine Klangqualität, die der Klarheit eines lokalen Solid-State-Laufwerks nahekommt.“ Der besondere Aufbau der WireWorld Ethernet Kabel als nicht verdrillte Twinax-Kabel gleicht dem in Internet-Server-Installationen verwendeten 100-Gbit/s-Ethernet-Kabeln (QSFP +), die ebenfalls als Twinax-Kabel ausgeführt sind. Das patentierte „Tite-Shield™“ -Design, das in diesen Wireworld-Kabeln verwendet wird, platziert die Leiter parallel, wobei jedes der vier Paare durch dichte dreilagige Abschirmungen von den anderen isoliert ist.

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Dieses radikal flache Design ist so effektiv, dass bereits das Ersetzen des letzten Kabels im Netzwerk die Klangqualität erheblich verbessern kann. Mit der Leistung und Vielseitigkeit der nächsten Generation bieten die Ethernet-Kabel der Wireworld-Serie 8 Gen2 Audio-/Video-Verbrauchern und Profis eine objektiv überlegene Netzwerkgenauigkeit.

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Ausführungen und Preise für 1 Meter:

  • Chroma 8: sauerstofffreie OFC Kupferleiter 95.- EURO
  • Starlight 8: silberbeschichtete OFC-Leiter 210.- EURO
  • Platinum Starlight 8: OCC-Massivsilber (Ohno Continuous Cast) mit einer Reinheit von 7 N (99,99999%). 850,-- EURO

Vertrieb
Phonar Akustik GmbH
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Freitag, 05 Juli 2019 08:39

Buchardt Audio S400

Nach dem furiosen Debüt bei Hifistatement mit der S300 Mk II legt Buchardt Audio mit der S400 nach und will die bereits bemerkenswerten Eigenschaften des Basismodells noch gesteigert haben.

Für Spannung war gesorgt. Das Abschneiden der Buchardt Audio S300 Mk II im Test bei Hifistatement war für Größe und Preis außergewöhnlich. Als sich die S400 ankündigte, folgte natürlich gleich der Versuch, ein Exemplar zur Besprechung zu bekommen. Allerdings verzögerte sich erst die Auslieferung, und dann waren die Lautsprecher gleich ausverkauft. Hören war nur auf Messen drin, von denen es jeweils hymnische Berichte zu lesen gab. Im Grunde musste der Inhaber Mads Buchardt überhaupt keine Werbung für die Lautsprecher machen. Monate vor der Marktauslieferung war das Internet voll von Hörberichten und Kaufabsichten. Als dann die ersten Exemplare ausgeliefert wurden, gab es auf Youtube geradezu liebevolle Vorstellungen und Besuchsberichte beim glücklichen Besitzer. Wenn Hifi jemals virales Onlinemarketing erfahren hat, dann hier. Und so hat es ewig gedauert, bis Hifistatement – als erstes Magazin in Deutschland – ein Pärchen ergattern konnte.

Inzwischen haben die Lautsprecher aus Dänemark auch einen deutschen Vertrieb und werden durch Hifipilot in Eisingen betreut, die die den Hifistatement-Lesern bestens bekannten Produktlinien von IOATVX und XTZ vertreten. Bekommt man die S400 endlich in die Hände, ist man erstaunt eingedenk der Tatsache, dass sie von den Abmaßen her kleiner sind als ihre immerhin 700 Euro billigeren Geschwister. Betrachtet man den Aufbau wird schnell klar, wohin die zusätzlichen Investitionen geflossen sind. Sind die S300 Mk II sehr konventionell aufgebaute Lautsprecher, haben sich Mads Buchardt und Entwickler Kaspar Raun bei der Buchardt Audio S400 einiges einfallen lassen. Bei beiden Modellen handelt es sich um ein Zwei-Wege-Design im handlichen Format, das sich am wohlsten auf einem stabilen Ständer fühlt.

Passivmembran statt Bassreflexrohr. Da die Membranfläche doppelt so groß wie der Tiefmitteltöner mit Antrieb sein soll, musste in dem relativ kleinen Lautsprecher eine ovale Variante zum Einsatz kommen
Passivmembran statt Bassreflexrohr. Da die Membranfläche doppelt so groß wie der Tiefmitteltöner mit Antrieb sein soll, musste in dem relativ kleinen Lautsprecher eine ovale Variante zum Einsatz kommen

Besonderes Augenmerk wurde bei der Entwicklung auf die Abstrahlcharakteristik gelegt, weswegen der 19-Millimeter-Gewebekalottenhochtöner nach unten gewandert ist und am Ende eines großen tiefen Waveguides sitzt. Darüber angeordnet auf ganzer Frontbreite ein 150-Millimeter-Konus-Tiefmitteltöner aus Aluminium. Die Wahl der Chassis wird zum einen mit der Fähigkeit zur sauberen Höchsttonwiedergabe der Kalotte und zum anderen mit der hohen Belastbarkeit und strukturellen Integrität des Konustöners begründet. Um das bei Aluminiumchassis gefürchtete Aufbrechen zu hohen Frequenzen hin zu unterbinden, bekommt die Membran Prägungen, die an entsprechender Stelle derartiges verhindern soll. Getrennt wird bei 2000 Hertz mit einer Weiche mit jeweils zwölf Dezibel/Oktave. Dies ist durchaus sportlich für eine Kalotte mit so einem kleinen Durchmesser. Das klassische Spielfeld solch kleiner Hochtöner ist an sich ein Einsatz ab drei bis vier Kilohertz in Drei-Wege-Konstruktionen. Und hier kommt der Hornvorsatz beziehungsweise das Waveguide ins Spiel. Einerseits wird der Schalldruck gesteigert und dem Chassis zu tiefen Frequenzen hin Hub erspart, andererseits das Abstrahlverhalten optimiert. In diesem Fall ist das auch nötig, sonst wäre eine so tiefe Ankopplung des Hochtöners technisch gar nicht machbar. Die genannten Positiveffekte sind dabei gern mitgenommene Zugaben. Um die daraus resultierenden Phasenverschiebungen auszugleichen, wurde dann die Anordnung des Hochtöners unten gewählt und die Front um zwei Grad angeschrägt, weswegen man den Lautsprecher möglichst nicht umgedreht betreiben sollte. Der Hersteller beschreibt das zwar als Möglichkeit, das ist dann aber eher Glückssache. Nach Angaben von Mads Buchardt sind die Chassis von SB-Acoustics – abgesehen vom homogenen Abstrahlverhalten – rein nach klanglichen Gesichtspunkten ausgewählt worden. Die Verarbeitung der in Schleiflack weiß, schwarz und mit Eichenfurnier erhältlichen Lautsprecher ist übrigens ausgezeichnet. Die beiden ersten Varianten sind jeweils für 2000 Euro erhältlich, die Variante mit Echtholzfurnier gibt es für einen maßvollen Aufpreis von zusätzlichen 150 Euro. Passende Ständer kann man für 275 Euro gleich dazunehmen, diese gibt es allerdings nur in schwarz.


Ein weiteres Schmankerl findet sich auf der Rückseite. Anstatt die vom Basschassis rückwärtig abgestrahlte Energie mittels Helmholtzresonator (Bassreflexrohr) in den Raum zu werfen, kommt eine ovale Passivmembran zum Einsatz, die drei Viertel der Rückseite des Lautsprechers einnimmt. An sich eine simple Sache. Diese Membran muss ungefähr die doppelte Abstrahlfläche haben und gleichzeitig den doppelten Hub des aktiven Chassis machen und wird über die träge Masse der Membran abgestimmt. An sich hat das Prinzip nur Vorteile: Es gibt keine Strömungsgeräusche vom Bassreflexrohr und damit einen unbeeinflussten Mitteltonbereich und die Impulswiedergabe auf der Abstimmfrequenz im Bass ist so sauber wie bei einer geschlossenen Konstruktion. An sich eine technisch schöne Lösung. Warum das nicht alle machen? Ist halt erheblich teurer und aufwendiger, als einfach ein Rohr in ein Gehäuse zu setzen.

Der 19-Millimeter-Hochtöner im Waveguide aus Aluminium wurde unten platziert, um Phasenverschiebungen zu eliminieren
Der 19-Millimeter-Hochtöner im Waveguide aus Aluminium wurde unten platziert, um Phasenverschiebungen zu eliminieren

Der Lohn des ganzen Aufwands soll eine Basswiedergabe in Qualität und Tiefe sein, die großen Standboxen in nichts nachsteht und die dazu noch vom Aufstellungsort nahezu unbeeinflusst abgerufen werden kann. Das stimmt auch – wenn man von extremen Situationen wie der Platzierung in Raumecken oder auf dem Fussboden einmal absieht. Dies ist wirklich bemerkenswert; trotzdem ist die Aufstellung nicht ganz so trivial wie bei der kleineren Schwester. Das Abstrahlzentrum sitzt genau zwischen Waveguide und Tieftöner, weswegen dieser Bereich mindestens auf Ohrhöhe sitzen sollte. Da der Hochtöner durch den Waveguide stark richtet, schaden einige zusätzliche Zentimeter in der Höhe auch nicht. Es lohnt sich in jedem Fall, hier ausführlicher zu testen, das Potential für Verbesserungen ist nicht unerheblich.

Auch die S400 preist Mads Buchardt auf seine betont zurückhaltende Art als reinen High-End-Lautsprecher mit den Abmaßen eines Schuhkartons, aber dem Bass einer ausgewachsenen Standbox. Am besten gefällt mir ein Satz aus der Produktbeschreibung: „Um das klar zu machen: Das ist nicht irgendein kleiner Hifi-Monitor, der nur gut klingt, wenn kleine Mädchen singen und dazu auf ihrer Gitarre spielen.“ Irgendwie stellt sich mir die Frage, wie der Hersteller mit dieser Marketingstrategie jemals einen Standlautsprecher vermarkten möchte. Aber vielleicht hat er das ja gar nicht vor. Nach den Erfahrungen mit dem kleineren Modell wird die Buchardt Audio S400 nach dem Auspacken und Platzieren auf den Ständern erst mal angeschlossen und leise mit Musik zurückgelassen. Das schnieke Lautsprecherterminal mit sehr hochwertigen Polklemmen gibt es im Rahmen eines Upgrades übrigens jetzt auch an den S300 Mk II. Der Hersteller empfiehlt eine Einspielzeit von 50 bis 100 Stunden, und nach meinen Erfahrungen brauchen die Lautsprecher von SB Acoustics durchaus eine Weile, bis sie ganz da sind.

Der Tiefmitteltöner von SB Acoustics aus Aluminium erhielt genau berechnete Einkerbungen, um das Aufbrechen zu hohen Frequenzen hin zu verhindern
Der Tiefmitteltöner von SB Acoustics aus Aluminium erhielt genau berechnete Einkerbungen, um das Aufbrechen zu hohen Frequenzen hin zu verhindern


Und tatsächlich tut sich mal wieder einiges, besonders in der Abbildungsschärfe legen die S400 noch ordentlich zu. Und natürlich fühlt man den Lautsprechern nach den ganzen Ankündigungen erst einmal mit schwerer Kost auf den Zahn. Electronic mit „Smitten“ von Inga Copeland hämmert schon manisch tief vor sich hin, um dann auch noch von einem bösen Synth-Bass unterlegt zu werden. Und da man solche Musik nur laut hören kann, wird gleich mal geguckt, ob die Chassis wirklich so viel Hub machen können. Die einzelnen synthetischen Bassschläge kommen mit Wucht und Nachdruck, wie ich es an sich tatsächlich nur von wesentlich größeren Lautsprechern gewohnt bin. Aber das ist nicht alles. Der Tieftonbereich bleibt dabei absolut fest, ohne das bei Bassreflexlautsprechern fast immer vorhandene Nachschwingen. Erinnert mich an geregelte aktive Bässe oder eher an geschlossene Lautsprecher, die vor dem für das Gehäuse an sich zu großen Tieftöner einen zusätzlichen Hochpasskondensator haben, der den Bassbereich ausdehnt. Nur begrenzen solche Konstruktionen bei höheren Lautstärken recht schnell, was die S400 definitiv nicht macht. Selbst bei sehr hohen Pegeln bleibt sie auch von heftigsten Bassattacken und Dynamiksprüngen komplett unbeeindruckt und sauber. Das ist nun doch etwas unerwartet, selbst wenn man die in dem Bereich sicher nicht ausgemergelt spielende kleine Schwester kennt. Dazu kommt, dass es keine Überhöhung im Oberbass gibt. Zwischen 50 – 80 Hertz sind die Buchardt voll auf der Höhe und produzieren so richtig Druck, verschmieren aber darüber eben auch nichts. Nun besteht Musik ja nicht nur aus Bass.

Da der Lautsprecher konstruktiv schon viel richtig macht, musste die Weiche nicht aufwendig sein. Filter zweiter Ordnung und eine Entzerrung des Hochtöners im Waveguide reichen
Da der Lautsprecher konstruktiv schon viel richtig macht, musste die Weiche nicht aufwendig sein. Filter zweiter Ordnung und eine Entzerrung des Hochtöners im Waveguide reichen

„Romance“ von Beth Gibbons, Sängerin von Portishead und Rustin Man, Bassist von Talk Talk, zusammen auf out of season. Gibbons‘ Stimme vor Bass, Bläsern und Streichern mit Hintergrundchor. Das projizieren die Buchardt sehr präzise und plastisch in den Raum, setzen die Hallfahnen der Hintergundsänger ab. Die Bläser intonieren genau richtig, viele feine Dynamiksprünge machen den langsamen Song zum Genuss. Gibbons‘ immer etwas brüchige Stimme kommt ungewohnt facettenreich daher. Überhaupt gibt es kein Fragezeichen, wie jetzt was wo passiert und vor allem nicht warum. Es wohnt den Buchardt eine große Selbstverständlichkeit inne, da sie ihre Abbildungsschärfe nie einbüßen, dabei aber nicht nur Strukturen, sondern auch Körper frei im akustischen Rund verteilen. Wie schon oft bei Lautsprechern mit Waveguide im Hochton beobachtet, läuft der abgebildete Raum nicht automatisch bis unter die Decke, oder weit über die Ränder links und rechts hinaus, sondern orientiert sich an der Aufnahme. Große Kuppel bei Arvo Pärt? Vorhanden. Weiter Raum bei trockener Studioaufnahme? Fehlanzeige. Man könnte die S400 durchaus als Monitor verwenden. Als sehr ausgeglichen ohne Ausreißer kann man sie beschreiben. Lediglich im Hochtonbereich scheinen sie mir im Pegel manchmal etwas reduziert. Dabei bleibt dieser Bereich aber immer sauber neutral. Besser so, als wenn sie einem die Ohren zersetzen.

Die Abdeckungen halten magnetisch und verwandeln die Buchardt Audio S400 in einen optisch völlig unauffälligen Lautsprecher
Die Abdeckungen halten magnetisch und verwandeln die Buchardt Audio S400 in einen optisch völlig unauffälligen Lautsprecher


Um eine Einordnung vorzunehmen, sei gesagt, dass die Buchardt Audio keine „lieben“ Lautsprecher sind. Sie zerlegen zwar die Musik nicht in alle Einzelteile, machen aus einer kalten Aufnahme aber auch keine Wohlfühloase, dafür sind sie einfach zu genau. Ich habe im Netz bei den Beschreibungen oft gelesen, dass die Buchardt den neuen glücklichen Besitzer „weggeblasen“ haben und so „groß“ klingen. Stimmt ja alles, aber machen solche Attribute diesen Lautsprecher wirklich aus? Nein, das kann ja nicht alles sein. Und da kommt mir der vierte Satz (Allegro Poco Mos) der „Cellosonate in A-Dur“ von Cesar Franck gespielt von Martha Argerich und Mischa Maisky gerade recht. An sich wunderschön und gefällig am Anfang wird die Aufnahme hundsgemein. Extrem dynamisch und richtig druckvoll habe ich schon hoch angesehene und auch sehr teure Lautsprecher räumlich auseinanderfallen und ins Dröhnen gehen gehört, wenn das Cello ins Tutti geht und Frau Argerich so richtig in die Tasten haut. Da der Satz sehr leise anfängt, dreht man am Anfang eigentlich immer zu weit auf und macht dann irgendwann instinktiv leiser. Die Buchardt Audio S400 lassen beide Instrumente unabhängig vom Pegel an ihren Plätzen, gehen jeden harten Klavieranschlag inklusive Resonanz mit, ohne aufzuweichen, und auch das Cello darf den ganzen Körper in den Raum werfen, ohne den Anstrich einzubüßen. Dabei kommen Druck und Volumen, ohne das Gebilde auseinanderfallen zu lassen und eben ohne lästig zu werden. Der nicht besonders große Raum bleibt stabil, die Instrumente plastisch voneinander getrennt ohne Verdeckungseffekte. Mit den Buchardt hat man in diesen Fall nicht leiser gedreht und möchte den beiden Musikern nach dem letzten Ausklang am liebsten applaudieren.

STATEMENT

Monitor? Audiophiles Kabinettstückchen? Fullrangelautsprecher? Universaltalent? Klassik? Jazz? Pop? Ja!
Gehört mit
CD-Laufwerk Denon DCD-1290, Technics SL-P471A
Wandler/Streamer Phonosophie DAC1, Audioquest Beetle, Lindemann Limetree Network
Verstärker Creek 5350 SE, Thorhauge ST.ONE, Rotel RB-980BX
Lautsprecher PMC Twenty5 .22, Dynaudio Evoque 30
Kabel Wireworld, Funk-Tonstudiotechnik, Supra Cable, Audioquest, Sommer Cable
Zubehör Apollo Stands
Herstellerangaben
Buchardt Audio S400
Lautsprecher – Typ 2-Wege Kompaktlautsprecher mit Passivmembran
Hochtöner 19mm spezialgewebtes Textil mit CDC-Wellenleiter aus Aluminium
Tiefmitteltöner 150-mm-Aluminum-Tiefmitteltöner mit Auflösungsoptimierung
Passivmembran 125x200 mm Langhub-Tieftöner
Frequenzgang (+/- 3dB) 47 - 40.000 Hz (im Raum: 33 - 40.000 Hz)
Impedanz 4 Ohm
Wirkungsgrad (2,83 V / 1 m) 88 dB
Belastbarkeit (Musik / Dauer (IEC 268-5)) 300 W / 200 W
Abdeckung magnetisch, schwarz
Anschlüsse vergoldetes Terminal
Abmessungen (B x H x T) 180 x 365 x 240 mm
Gewicht 9 kg
Farben Schwarz Matt, Weiß Matt, Eichen Furnier
Herstellergarantie 20 Jahre
Einspielzeit 50 - 100 Stunden
Preis ab 2000 Euro

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