Noch vor ein paar Monaten hätte ich es für ausgeschlossen gehalten, in Hifistatement über einen mobilen Player für Musikdateien zu schreiben. Aber der Colorfly ist eben nicht nur ein schlichtes Abspielgerät, sondern auch ein separat nutzbarer Wandler und Sample Rate Converter. Zudem kommt er mit der Anmutung einer Tannoy Westminster daher.
Die Designer von Colorful kann man nur als ausgesprochen mutig bezeichnen. In Zeiten, in denen Apple mit reduziertem Design in der Braun-Nachfolge breite Käuferschichten nahezu vergessen lässt, dass andere Hersteller technisch zumindest gleichwertige Produkte im Angebot haben, die darüber hinaus oft auch noch deutlich erschwinglicher sind, setzt man beim Colorfly auf satiniertes Messing und Amerikanisches Nussbaumholz, das gar von Hand graviert worden sein soll. Statt dem Gerätchen einen Touchscreen zu spendieren und es für eine Bedienung mit Fingergesten zu programmieren, bietet man dem wahrscheinlich ein wenig älteren und betuchteren Besitzer ein User-Interface, das einerseits aus schnöden Plastiktasten besteht, andererseits aber durch einen Alps Audio Pro Schieberegler überzeugt.
Ein Grund dafür anzunehmen, der Benutzer eines Colorfly sei recht gut betucht, ist der Preis des sogenannten Pocket Hifi Players. Der liegt nämlich bei 600 Euro – und damit anderthalb mal so hoch wie der für den größten iPod touch, der für diesen Preis ein doppelt so großes Flash- oder Solid State-Laufwerk mitbringt. Der Colorfly hat zwar nur 32 Gigabyte an Bord, besitzt dafür aber eine Aufnahme für Micro-SD-Karten, die bei einer Kapazität von 32 Gigabyte so um die 50 Euro zusätzlich kosten. Beim Colorfly geht es also weniger um eine „stylische‟ Erscheinung noch um ein Maximum an Speicherplatz. Der Player wurde konzipiert, um auch unterwegs bestmöglichen Klang zu bieten. Und dafür wird ein beträchtlicher Aufwand getrieben: Im Inneren des Colorfly findet man im Analogteil der Schaltung Elna Sicmic II Black Gold Kondensatoren und einprozentige SMT Widerstände, in der Stromversorgung Elna RVO Audio Kondensatoren, einen Cirrus Logic CS4398 Wandler-Chip sowie den Cirrus Logic Sample Rate Converter CS8422. Dieser soll in Kooperation mit einem C4 Clock-Generator und zwei „TCXO high-precision Crystal Oscillators‟ den Jitter unter zwei Picosekunden drücken. Mit der Cirrus-Bestückung ist der Colorfly dann auch in der Lage, hochaufgelöste Musikdateien bis zu 24 Bit bei 192 Kilohertz wiederzugeben. Dank seines S/PDIF-Ein- und Ausgangs kann er sowohl als Sample Rate Converter wie auch als externer D/A-Wandler dienen.
Damit die Vorteile der für einen Taschenspieler wohl einmaligen digitalen Schaltungstopologie auch unterwegs erfahrbar werden, spendierte Colorful das bereits erwähnte Alps-Poti und – wie das Blockschaltbild verheißt – separate Kopfhörerverstärker für den rechten und linken Kanal, die in der Lage sind, mehr als 200 Milliampere Ausgangsstrom und genug Spannung zu liefern, um auch 300-Ohm-Kopfhörer kraftvoll zu treiben. Da solch hochwertige Kopfhörer in der Regel nicht mit 3,5-Millimeter-Steckern bestückt werden, bietet der Colorfly neben der Mini-Klinkenbuchse auch eine 6,3-Millimeter-Variante. Weiterhin weist das Anschlussfeld des Players noch eine USB- sowie zwei Cinch-Buchsen auf. Diese geben kein analoges Singal aus, sondern dienen als S/PDIF-Ein- beziehungsweise Ausgang. Wer möchte, kann den Colorfly dennoch als Player oder auch nur als Wandler für die heimische Anlage nutzen: Man benötigt lediglich ein Kabel mit 6,3-Millimeter-Stereo-Klinkenstecker auf der einen und zwei Cinchsteckern auf der anderen Seite. In dieser Anschlussvariante ist die Ausgangsspannung des Colorfly bei voll aufgezogenem Regler dann – anders als beispielsweise beim iPod classic – ähnlich hoch wie die eines üblichen Wandlers für den Heimbetrieb. Und damit ist es nur eine Frage der Klangqualität, ob der Pocket Player auch in der heimischen Kette eine vollwertige Programmquelle darstellt. Doch dazu später mehr, erst einmal muss er zeigen, was er als mobiles Abspielgerät leistet.Und dazu müssen sich sowohl iPod Classic als auch Colorfly mit dem iGrado Kopfhörer begnügen, da er es ist, mit dem ich für gewöhnlich in der Zeit kurz vor dem Einschlafen noch ein wenig Musik höre. Der Grado lässt die Unterschiede zwischen den Playern eher erahnen, als dass er sie differenziert beschreibt: Das Klangbild des Colorfly wirkt ein wenig luftiger, differenzierter und auch besser fundiert. Mit dem sehr bassstarken Beyerdynamik DT 1350 wird der Abstand zwischen den Playern von Apple und Colorful dann größer: So bringt letzterer noch ein wenig mehr Druck im Bass, spielt aber dennoch mit höherer Präzision. Auch die bei Kopfhörern so schwer fassbare Raumanmutung gelingt dem Colorfly besser.
Beim vom Jecklin Float abgeleiteten Ergo 2 gibt der iPod dann auf – er erreicht nur mittlere Pegel und wirkt gebremst –, während der Colorful mit diesem auf dem Kopf auf- statt an den Ohren anliegenden Kopfhörer dem Klang hochwertiger Lautsprecher schon sehr nahe kommt. Hier fängt wirklicher Hörgenuss auch für denjenigen an, der ansonsten eine sehr gute stationäre Anlage gewohnt ist – was aber gewiss auch ein klein wenig mit dem Tragekomfort des Ergo 2 zu tun hat. Wie nicht anders zu erwarten, bedarf der Colorfly eines gleichwertigen Spielpartners, der seine Fähigkeiten gebührend zu würdigen weiss.
Mit dem Ergo 2 und Gianluigi Trovesis wunderbarem Album Profumo Di Violetta (ECM 2068) probiere ich dann den Sample Rate Converter des Colorfly aus. Bis zum Test des PS Audio Perfect Wave DAC erschien mir ein SRC als Garant für besseren Klang. Heute würde ich sagen, je nach Auslegung des Wandlers kann ein SRC den Klang minimal verbessern oder verschlechtern. Es kommt eben auf das gesamte Paket an. Beim Colorful gibt es ein wenig mehr Offenheit und eine entsprechend weitere Raumanmutung, wenn die Daten nach CD-Standard auf 176,4 Kilohertz und 24 Bit umgerechnet werden. Mit nicht geradzahligen Vielfachen der Ausgangsfrequenz habe ich nicht experimentiert – jede Frequenz auszuprobieren, würde den Rahmen des Artikels sprengen. So, und jetzt befreie ich mich vom Kopfhörer und lasse wieder die Lautsprecher den Schall wandeln.Der Colorfly arbeitet in direkter Konkurrenz zum M2Tech Young als Converter für die Daten aus dem Wadia 3200: Bei Marty Kystalls „Davy The Bavy‟ vom Album Seeing Unkown Colors (MA Recordings M015A) lässt der Pocket Player als Wandler – ohne direkten Vergleich – keine Wünsche offen: Die Bass-Drum poltert mit ungeheurem Druck – und das ist genau richtig so –, Saxophon und Trompete strahlen um die Wette, und man kann die Instrumente im Raum fast greifen, derart plastisch wird die Illusion einer tiefen Bühne erzeugt. Der Young hat zwar in puncto Offenheit und Feinzeichnung noch ein wenig mehr zu bieten. Dennoch: Soviel Spielfreude, Klangfarbenpracht und Druck hätte ich dem Colorfly nicht zugetraut. Die beschriebenen Fähigkeit zeigt er immerhin in einer selbst kleine Schwächen nicht vergebenden High-End-Kette. Sein Wandler dürfte für viele stationäre, ein wenig in die Jahre gekommene CD-Player eine echte Bereicherung sein.
Dennoch überlasse ich jetzt dem Young die Wandlung, dem der Colorfly und der Wadia die Daten schicken, wohl wissend, dass der Vergleich gleich aus mehreren Gründen nicht ganz gerecht ist: Das Wadia-Laufwerk kostete in der zweiten Hälfte der 80-er Jahre zehnmal so viel wie der Colorfly – vorausgesetzt, man setzt die Kaufkraft in Mark damals der heutigen in Euro gleich. Zum anderen spielt der Wadia die Original-CD ab, die vor Jahren einmal mit einem Windows-Laptop für iTunes als aif-Datei gerippt, dann auf einen Mac übertragen und dort in eine wav-Datei konvertiert wurde, bevor sie auf den Pocket Player gelangte, der das Abspielen von aif-Dateien verweigert. Diese Umwege macht der M2Tech dann auch hörbar: Von der CD kommt die Illusion eines größeren Raumes und ein wenig mehr Vehemenz im Tiefbassbereich. Zumindest der Vorteil bei der räumlichen Darstellung schwindet aber beträchtlich, wenn der Colorfly die Daten über seinen Sample Rate Converter mit 24 Bit und 176,4 Kilohertz an den Young sendet. Der Jitter Killer und das Abspielen der Daten aus dem Festspeicher können zwar durchaus ansprechende klangliche Resultate vorweisen. Wunder kann der Colorfly aber auch nicht vollbringen: Vielfach konvertierte Daten klingen nicht plötzlich besser als das Original. Wer einen Colorfly sein eigen nennt, kann ja einen ähnlichen Test mal wiederholen: mit einen guten Ripp-Programm, einem bewährten Laufwerk und keinen weiteren Datei-Umwandlungen. Ich bin gespannt.Der Vollständigkeit halber probierte ich den Colorfly auch noch als Sample Rate Converter zwischen Wadia und Wandler – und erlebte zwei Überraschungen: Die erste ist ein kleiner Schönheitsfehler: Nicht immer werden die Daten mit der Frequenz ausgegeben, die man im Menü für den SRC angewählt hat. Hin und wieder bleibt es bei derjenigen, die man über die Wipptaste, mit der man auch verschiedene Equalizereinstellungen wählen kann, beim Abspielen von Dateien direkt angewählt hat. Zudem vertauscht der SRC die Kanäle. Wo ich gerade dabei bin ein letzter kleiner Kritikpunkt: Bei der Wiedergabe über den S/PDIF Ausgang folgt am Ende eines Stückes auf die Musik kurz Stille, die dann von einem Rauschimpuls gestört wird. Das bereits angekündigte Firmware Update sollte hier Abhilfe schaffen.
Und nun zur zweiten Überraschung, die der Einsatz des Sample Rate Converters bereithält: Der Colorfly zwischen Laufwerk und M2Tech lässt den virtuellen Aufnahmeraum plötzlich deutlich größer und luftiger wirken. Die Instrumente erscheinen greifbarer, das elektronische Schlagzeug kommt ein gutes Stück differenzierter rüber, und der Bass grollt noch intensiver und subjektiv tiefer. Zumindest in High-End-Kreisen wird eine derartige Klangverbesserung nicht selten für weit mehr erkauft, als der ganze Colorfly kostet. Einfach Klasse!
Gehört mit
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Computer | iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB mit Amarra 2.1 |
CD-Laufwerk | Wadia WT3200 |
D/A-Wandler | RME Fireface 400, M2TECH YOUNG, Prototyp |
Mobiler Player | iPod classic |
Kopfhörer | iGrado, Beyerdynamic DT 1350 |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Brinkmann Monos |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, AudioQuest Wild Blue Yonder, Wildwood, Audioplan Powercord S |
Zubehör | PS Audio Power Plant Premier, Sun Leiste, Audioplan Powerstar,HMS-Wandsteckdosen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus |
Herstellerangaben
Colorful Pocket Hifi Player Colorfly
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Eingänge | 1 x S/PDIF, 1 x USB |
Ausgänge | 2 x Kopfhörer (3,5 und 6,3 Millimeter Klinke), 1 x S/PDIF |
Abspielbare Formate | mp3, wav, APE, FLAC (jedoch nicht 24/192) |
Abmessungen (B/H/T) | 75/125/25 mm |
Gewicht | 260 g |
Preis | 600 Euro |
VERTRIEB
Colorful Technology (Europe) GmbH
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Anschrift | Habichtstraße 4122305 Hamburg |
Telefon | 040 61135-615 |
sales-marketing@colorful-europe.de | |
Internet | www.colorfly.eu |
Vertrieb
Colorful Technology (Europe) GmbH
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Anschrift | Habichtstraße 41 22305 Hamburg |
Telefon | +49 40 61135615 |
sales-marketing@colorful-europe.de | |
Web | www.colorfly.eu |
Hier kommt die vor einiger Zeit versprochene Bedienungsanleitung für den XXH Audioplayer in Kurzfassung, die wegen anderer Themen leider ein wenig in Vergessenheit geraten war, von Leserseite aber schließlich angemahnt wurde.
Die Einstellmöglichkeiten des XXH Players sind sehr umfangreich, und man kann die Musikwiedergabe ganz nach seinen Hörgewohnheiten konfigurieren: mehr jazzig oder analog. Die Beschreibung aller möglichen Varianten würde den Rahmen dieses Berichts sprengen, weshalb auf die Homepage (www.phasure.com) von Peter Stordiau verwiesen wird. Dort werden – allerdings nur in Englisch – alle Einstell- und Tweak-Varianten bestens erläutert. Oberste Priorität haben zwei Punkte:
Im Folgenden beschreibe ich die von den meisten Anwendern präferierten Einstellungen, die auch in meiner Kette hervorragend klingen.
Bedienungsfeld links oben:Hier finden sich die Schiebeleisten für die Einstellung der Lautstärke und des Upsamplings sowie die Vorwahltasten für andere Funktionen, wie ArcPrediction, Linear, AntiImage et cetera. Hier die Einstellungen für die Musikwiedergabe mit einem WEISS Minerva:
Senkrechtes Bedienungsfeld (nach Betätigung der Werkzeugleiste):Wichtige Hardware Voreinstellungen:
Senkrechtes Bedienungsfeld unterer TeilWichtige Voreinstellungen:
Gehört mit
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Musik PC | ACER Aspire mit 8GB RAMIntel Core 2 Duo E7400 Prozessor (i5)2,8GHz |
Betriebssystem | Windows VISTA SP2 |
CD-Player | Reimyo CDP-777 |
D/A-Wandler | Weiss Minerva |
Vorverstärker | Dartzeel NHB-18NS |
Endstufe | Dartzeel NHB-108 model one |
Lautsprecher | YG Acoustic Anat II Reference Studio |
Kabel | Entreq Signal Challenger |
Zubehör | PS Audio Power Plant 500 |
Herstellerangaben
XXHighEnd Audio Player
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Daten | 44.1 kHz, 16/32-bit kompatibel zu |
Preis | 72 Euro |
Vertrieb
Phasure B.V.
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Anschrift | 8167LG Oene / Holland |
Web | www.phasure.com |
Nichts geht ohne saubere Stromzufuhr. Wer da spart, spart am falschen Ende, kann doch hinten nicht mehr raus kommen als man vorne reinsteckt. Zumindest nicht, wenn es um hohe Qualität von strombasiertem Bild und Ton geht. Denn nichts anderes als modifizierten Netzstrom hören und sehen wir, wenn wir vor der Hifi- oder Heimkino-Anlage Platz nehmen.
Spinnt man das konsequent weiter, sollte man in Betracht ziehen, sich unweit des Sicherungskastens ein eigenes Kraftwerk in den Garten zu stellen. Das muss ja – auch wenn die aus Altbestand gerade günstig zu haben sind – nicht gleich ein AKW sein. Ein Windrad tut es ja vermutlich auch. Wer jedoch nicht gar so radikal drauf ist oder keinen Garten besitzt, den dürfte es trösten, dass informierte Kreise fern der Kraftwerks- und Windradlobby darauf setzen, dass es auf den letzten Einmeterfünfzig vor der Hifi-Anlage klangentscheidend ankommt. Meine Erfahrung zu diesem Sujet lautet: Die Wahrheit liegt wie so häufig in der Mitte zwischen der Maximal- und der Minimalforderung, also zwischen dem eigenen Kraftwerk und den letzten Einmeterfünfzig. Tatsächlich kommt hinten bereits richtig gut Musik raus, wenn man ab Panzersicherung, zumindest aber ab Sicherungskasten für optimalen Stromfluss zur Hifi-Anlage sorgt. Dazu gehört natürlich auch die optimale Stromverteilung nach der Wand-Steckdose in einer Netzleiste. Vor allem eine Stromverteilung, die einen ungebremsten Stromfluss zu den einzelnen Hifi-Geräten zulässt, ohne dass von diesen erzeugte Störsignale, wie etwa aus Schaltnetzteilen oder digitalen Schaltkreisen, andere aus der Steckleiste mit Strom versorgte Geräte zumüllt. RC-Netzleisten von HMS sind so aufgebaut, dass sie einen vollen Stromfluss möglichst störungsfrei zu den angeschlossenen Geräten liefern.
Um mit dem Thema ungebremster, voller Stromfluss zu beginnen: Jede lösbare Stromverbindung, also jeder in einer Steckdose, sei es in der Wand-Steckdose oder in einer Netzleisten-Steckdose steckender Schuko-Stecker stellt ein mehr oder weniger großes Hindernis für die Stromleitung dar, weil der über eine Leitung mehr oder weniger üppigen Querschnitts angelieferte Strom sich durch die Kontaktstellen zwischen den Steckerstiften und Steckdosenbuchsen zwängen muss, die durch Kontaktflächen gekennzeichnet sind, die genau betrachtet keiner zusammenhängenden Fläche, sondern einer wilden Kraterlandschaft ähneln, was anstelle eines Flächenkontakt zahlreiche Punktkontakte zur Folge hat, die dem Stromfluss ordentlich Widerstand entgegen setzen. Da geht es also aus Sicht des Stroms recht eng zu, zumal der Kontaktdruck üblicherweise auch noch stark zu wünschen übrig lässt. Diese sich auf den Klang einer Hifianlage und das Bild von Fernsehern und sonstigen Bildschirmen negativ auswirkende Situation wurde von HMS bereits vor einiger Zeit als Grundübel von Steckdosen und Schuko-Steckern aber auch von Kaltgerätesteckern – und buchsen erkannt und mit Kontaktelementen aus Kupfer und mit deutlich erhöhtem Kontaktdruck wirksam bekämpft. Selbstredend finden sich in den RC-Netzleisten entsprechende Steckdosen und Kaltgeräteverbinder, und HMS-Netzkabel sind mit adäquaten Kontaktpartnern bestückt, so dass bei entsprechender Ausrüstung einem nahezu ungehindertem Stromtransport von der HMS-Wandsteckdose zur RC-Netzleiste und von dieser zu den Geräten nichts im Wege steht.
Thema Störsignalunterdrückung. Selbstverständlich ist es wünschenswert, dass nicht nur die mit der Netzleiste verbunden Geräte sich nicht gegenseitig stören, sondern dass auch im Stromnetz vagabundierende Störungen nicht in die Hifi-Anlage eindringen können. Zu diesem Zweck gibt es Netzfilter, wobei jede Netzleisten-Steckdose ihren eigenen Filter benötigt, um die angeschlossenen Geräte immun gegen gegenseitige Störungen zu machen. Filter haben vor allem in audiophilen Kreisen keinen guten Ruf, verdächtig man sie doch global, den Klang mehr oder weniger stark auszubremsen. Diesen Effekt kann man zum Beispiel dann feststellen, wenn sämtliche Geräte an einem gemeinsamen Netzfilter hängen. Mitunter werden auch Netzfilter eingesetzt, deren Wirkung sich in einem Frequenzbereich entfaltet, in dem die typischen Störsignale nicht vorkommen. Schließlich können nicht optimal ausgelegte Filter den hohen Strombedarf von Endstufen nicht verkraften. Dass HMS es versteht, Filter einzusetzen, die einerseits gezielt wirksam sind und andererseits Endstufen nicht ausbremsen, weiß man spätestens seit der Markteinführung der Energia Definitiva, ihres Zeichens der Hightech-Stromverteiler schlechthin für alles, was da tönt und Bilder erzeugt. Deren unbestritten ohne klangschädliche Nebenwirkungen wirksamen Filtertechnik, über deren Einzelheiten HMS Schweigen wahrt, bedienen sich sämtliche RC-Netzleisten von der kleinen 1/1 über die mittlere 3/1 bis zur großen 4/3, von deren Unterschieden jetzt die Rede sein soll.
Die Energia RC 1/1 ist ausgangsseitig mit einer Schuko-Steckdose mit universeller Filterfunktion zum Anschluss eines stromziehenden Geräts und mit einen ungefilterten Kaltgeräteanschluss zur Anbindung einer weiteren Netzleiste ausgerüstet. Der Stromzufuhr dient wie bei allen RC-Netzleisten nicht etwa ein fest integriertes Stromkabel, sondern ein per Kaltgeräteanschluss anzuschließendes Stromkabel, das im Falle der RC 1/1 nicht zum Lieferumfang gehört.
Die Energia RC 3/1 besitzt neben einem Kaltgeräteanschluss wie bei der RC 1/1 ausgangsseitig drei Schukosteckdosen mit individuellen Filterfunktionen, einer Dose für Endstufen und zwei für digitale beziehungsweise analoge Quellengeräte. Wie bei der nächstgrößeren Energia, der RC 543, gehört ein Netzkabel zum Anschluss der Leiste an die Wandsteckdose zum Lieferumfang. Womit wir bei der Energia 4/3 angelangt sind, die drei Schukosteckdosen für Quellengeräte und eine für eine Endstufe und zusätzlich zur ungefilterten Kaltgerätebuchse zum Anschluss einer weiteren Netzleiste zwei gefilterte Kaltgeräteanschlüsse für Endstufen aufweist.
Zum „versöhnlichen“ Abschluss soll wieder die Rede von Gemeinsamkeiten der drei Energias sein. Unter anderem zu Trafobrummen führender Gleichstrom wird konsequent außen vorgehalten, Strom steht an den Ausgängen bis zu 16 Ampère nur dann zur Verfügung, wenn das Stromzuleitungskabel richtig gepolt und entweder der Netztaster auf der Vorderseite der Energia gedrückt oder aber die optional gelieferte Fernbedienung aktiviert ist, die es in zwei Ausführungsformen, einmal als reiner Ein/Ausschalter und einmal mit Programm- und Timerfunktion gibt. Damit Geräte, die zur Erzielung optimalen Klangs gerne nonstop Strom saugen, wie etwa D/A-Wandler und Vorstufen, können entsprechende Steckdosen von Ausschaltvorgang ausgeschlossen werden. Selbstredend kommen goldene Schaltkontakte mit dauerhaft geringem Übergangswiderstand zum Einsatz, und das Einschalten läuft einschließlich einem Haussicherungen schonenden Softstart dreistufig ab, wobei die Schaltkontakte erst dann mit ins Spiel kommen, wenn Funkenbildung ausgeschlossen ist. Da die drei Energias keine unansehnlichen Kästen sind, die man möglichst außer Sichtweite unterbringt, sondern wahre Prachtstücke in schicker Pultform, sollte man sie auch sichtbar im Hifi-Regal präsentieren, möglichst auf halber Regalhöhe, damit die als Antennen für Störstrahlung wirkenden Gerätezuleitungen optimal kurz ausfallen können.
Ausprobiert habe ich die drei Energias mit meinem aktuellen Stromkabelbestand von Kubala-Sosna und mit einem Satz Gran Finale Jubilee, den mir HMS mitsamt zum Anschluss an die Kaltgerätebuchsen der RC 4/3 und die Ayre-Endstufen konfektionierte, also beidseitig mit Kaltgeräte-Steckern beziehungsweise Buchsen bestückte und damit bezüglich der Phasenlage festgelegte Stromkabel zur Verfügung gestellt hat. In beiden Fällen diente zunächst das mit den beiden größeren Energias gelieferte Stromkabel als Netzanschlusskabel. Was ich nicht für möglich gehalten hätte: Die Sauberkeit der Klangwiedergabe per Kubala-Sosna Stromkabel bei vorgeschalteter Netzleiste RC 4/3 legte nochmal nicht nur einen Tick, sondern eine ganze Klangklasse zu, ganz so, als ob auch die letzten Schlieren auf dem Fensterglas beseitigt worden wären und der Blick auf auf die Landschaft allenfalls noch durch das Bewusstsein abgelenkt wird, dass einen das Medium Glas vor der direkten Berührung mit der Natur abschirmt. Noch näher an die unverbaute Natur gelangt man mit den Gran Finale Jubilee: Wie von Zauberhand entfernt ist da jetzt kein Medium Glas mehr im Fensterrahmen auszumachen. In beiden Fällen entfalten also die Filter in der Netzleiste ihre Durchblick fördernde Wirkung, wobei es bei durchgehender HMS-Stromzufuhr zur einer Synergiewirkung kommt, die ich auf die Kontaktierung per Kupferkontaktelemente und erhöhtem Kontaktdruck zurückführen möchte.Mit beiden Stromkabelvarianten gewinnt man über die RC-Netzleisten deutlich mehr feinstoffliche Information, die sich in präziserer Raumdefinition mit einem Extra an Luft zwischen Klangquellen, feinerer Klangfarbenabstufung und einem längeren Verklingen von Tönen äußert. Die überaus neutrale, jedoch keinesfalls langweilige Gangart der kompletten Stromversorgung per HMS-Netzleiste und HMS-Stromkabel stellt für mich eine faszinierende Alternative zu der üppigeren Gangart per Kubala-Sosna Stromkabel mit und ohne Energia RC dar, wobei es mir schwer fallen wird, zukünftig auf die eine oder andere Energia zu verzichten.
Bewegen wir uns bis hierher schon in den oberen Gefilden des Klangparadieses, erreichen wir das Nonplusultra durch eine relativ einfache Maßnahme: durch Ersetzen des mitgelieferten HMS-Netzkabels durch ein Gran Finale Jubilee. Hans Strassner hatte mich gewarnt, dass das passieren würde, obschon er keine wissenschaftlich fundierte Erklärung dafür präsentieren kann, sollte es doch bei der Stromzufuhr zu den Energias nicht in diesem Maße auf die Kabelqualität ankommen. Sei es wie es sei, ich kann mit dem sich in entspannterer Musizierweise und noch schwärzerem Hintergrund äußernden bloßen Resultat dieses Kabeltausches gut leben.Einen klanglichen Unterschied zwischen Energia 3/1und 4/3 konnte ich nicht ausloten, weil meine zwei Monoendstufen in der kleineren Netzleiste neben der Vorstufe und einem Quellengerät keinen Platz finden. Die Energia 1/1 kam an meiner Audioanlage gar nicht erst nicht zum Einsatz, weil sie in meiner Heimkinoanlage vom ersten Tag an klar gemacht hat, dass ein großes Bild ohne sie nur halb so viel Spaß macht
Gehört mit
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Laufwerk | Ayre Digital-Laufwerk C-5xe MP |
Vorstufe | Ayre KX-R Vorstufe |
Endstufen | Ayre MX-R Endstufen |
Zubehör | HMS-Wandsteckdosen Copulare Basen Finite Elemente Resonator 1000 |
Preise
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Energia RC 1/1 585 Euro, exklusive Netzanschlusskabel | |
Energia RC 3/1 1875 Euro, inklusive Netzanschlusskabel | |
Energia RC 4/3 2550 Euro, inklusive Netzanschlusskabel | |
Funkfernbedienung Energia RC 260 Euro | |
Fernbedienung mit Programm- und Timer-Funktion 480 Euro | |
Garantie: 2 Jahre; verlängerbar auf 5 Jahre |
HERSTELLER
HMS Elektronik
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Anschrift | Hans M. Strassner GmbH Am Arenzberg 42 51381 Leverkusen |
Telefon | +49 2171 734006 |
Fax | +49 2171 33852 |
mail@hmselektronik.com | |
Web | www.hmselektronik.com |
Im Bericht über das Soundsmith Sussurro hatte ich bereits angekündigt, dass drei Audio-Files folgen würden, die – hoffentlich – die enormen (fein-)dynamischen Fähigkeiten und die gute Raumabbildung dieses Moving Iron Systems hörbar machen. Nach dem Einbau des Systems in den SME V glaubte ich erst nicht, dass es gelingen würde, das riesige Potential des Sussurro in dieser Konfiguration digital zu dokumentieren: Piano, Gitarre und Bass klangen auf Oscar Petersons recht willkürlich zum Einspielen aus dem Regal gezogenen The Good Life (OJC 627) so blutleer und dünn, dass ich schon eine Unverträglichkeit zwischen SME und Soundsmith befürchtete. Nachdem ich dann Maceo Parkers bekanntermaßen gut aufgenommene Roots Revisited (Minor Music 1015) aufgelegt hatte, waren aber alle Bedenken zerstreut: Vor der OJC-Wiederauflage der Pablo-Scheibe kann man aus klanglichen Gründen nur warnen. Auch wenn der Kuzma 4Point das Sussurro noch in ein wenig wärmeres Licht setzt, genießen kann man das Soundsmith auch im Fünfer. Viel Spaß beim Hören!
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Soundsmith Sussuro |
Tonarm | SME V |
Verkabelung | Forcelines |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (940 Ohm) |
Musik | „How Deep Is The Ocean‟ |
Downloadgröße | 114 mb |
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Soundsmith Sussuro |
Tonarm | SME V |
Verkabelung | Forcelines |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (940 Ohm) |
Musik | „Duet‟ |
Downloadgröße | 131,5 mb |
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Soundsmith Sussuro |
Tonarm | SME V |
Verkabelung | Forcelines |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (940 Ohm) |
Musik | „Griff‟ |
Downloadgröße | 158,8 mb |
Der Vorteil eines MC-Abtasters im Vergleich zu einem MM-Modell ist unter anderem die geringere bewegte Masse: Die Spulen sind leichter als die Magnete, die bei einem klassischen MM mit dem Nadelträger verbunden sind, sich zwischen den im Gehäuse fest montierten Spulen bewegen und so eine – oder bei einem Stereoabtaster zwei – Spannungen generieren. Bei einem Moving Iron System wird statt der Magneten ein deutlich leichteres, oft kreuzförmiges Element aus Eisen oder einem hochpermeablen Material zwischen den Spulen in einem permanenten Magnetfeld von der Nadel bewegt und moduliert so den Magnetfluß, wodurch in den Spulen eine Spannung erzeugt wird. Diese Idee, mit der man einen Tonabnehmer mit noch geringerer Masse als bei einem MC realisieren kann, ist allerdings nicht neu: Ich habe ein amerikanisches Patent für ein Moving Iron System gefunden, das Isamu Ikeda für Fidelity-Research bereits im Jahr 1980 erteilt wurde.
Das Besondere beim Sussurro ist seine niedrige Ausgangsspannung, die mit einem geringen Innenwiderstand korreliert. So argumentiert beispielsweise Grado, das mit seinem Top-Modell Statement ebenfalls einen Tonabnehmer mit MI-Generator und relativ geringer Ausgangsspannung anbietet, nicht die geringere bewegte Masse sei der Hauptvorteil eines MCs, sondern sein niedriger Gleichstromwiderstand und die geringe Induktivität. Mit diesen komme der nachfolgende Verstärker sehr gut zurecht, was sich in einem sauberen Signal niederschlage. Bei den üblichen MM- und MI-Tonabnehmern jedoch verändere sich innerhalb des wiedergegebenen Frequenzspektrums die Impedanz, worauf die Phonostufe mit hörbaren Verzerrungen reagiere. Ideal sei deshalb eine Kombination der sehr geringen bewegten Masse eines Moving Iron Tonabnehmers in Verbindung mit einer verstärkerfreundlichen, niedrigen Impedanz und Induktivität, wie sie üblicherweise nur MCs eigen sei.
Auch wenn der Innenwiderstand des Sussurro so um die zehn Ohm liegt, ist die Bezeichnung „Moving Coil Preamp Compatible MOVING IRON Cartridge‟ ein wenig euphemistisch: Bei einem MC-System läge der optimale Abschlusswiderstand um den Faktor zehn bis 20 über der Impedanz des Systems. Für das Sussurro empfiehlt Soundsmith aber mindestens 470 Ohm, da beim Unterschreiten dieses Wertes die Höhen zu stark bedämpft und die Ausgangsspannung vermindert würden. Idealerweise habe der Phonoentzerrer einen Widerstand zwischen einem und 4,7 Kiloohm. Diese Werte können gewiss nicht alle MC-Phonoeingänge bieten. Hier sollte man sich vor der Entscheidung für ein Sussuro sicher sein, ob es mit der eigenen Phonostufe auch wirklich kompatibel ist. Bei Einsteins „The Turntable‘s Choice‟, die in der symmetrischen Variante ohne Widerstandsstecker eine Impedanz von knapp einem Kiloohm besitzt, gibt es keine Probleme. Die Soundsmith Phonostufe mit stufenlos einstellbarer Impedanz wurde zwar zusammen mit dem Tonabnehmer geliefert, auf das passende Netzteil aber warte ich noch immer. Da es in hifistatement aber an der Zeit war, mal wieder über Analoges zu schreiben und das Sussurro ganz gewiss einen eigenen Artikel wert ist, habe ich mich entschlossen, auf den Bericht über die MCP2 vorerst zu verzichten und gegebenenfalls nachzureichen.
Noch einmal kurz zurück zur bewegten Masse: Für Soundsmith besitzt die Reduzierung der Masse der durch die Rille respektive Nadel zu bewegenden Teile eines Generators höchste Priorität. Je leichter Nadel, Nadelträger und Eisenplättchen ausgelegt werden können, um so schneller sind sie zu beschleunigen und wieder abzubremsen. Sie folgen daher der Rille deutlich besser als eine schwerere Baugruppe. Bei dieser könne es sogar dazu kommen, dass die Nadel immer wieder kurzzeitig den Kontakt zur Rille verliert, und so nur Teile – Soundsmith-Chef Peter Ledermann spricht in diesem Zusammenhang von Samples – der Rilleninformation ausliest. Außerdem lasse sich das sogenannte „Ringing‟ einer leichten Baugruppe sehr viel einfacher bedämpfen. Diesen Vorteilen stehe allerdings der enorme Aufwand gegenüber, den es erfordert, ein wohl konstruiertes Moving Iron System mit der nötigen Präzision zu fertigen.
Eine weitere Besonderheit des Sussurro stellt die Möglichkeit dar, den Azimuth der Nadel zu verstellen – und zwar, indem man die Position des gesamten Gehäuses im Montagebügel aus Messing verändert. Dazu ist vorsichtig eine größere Inbusschraube im Bügel leicht zu lockern, damit mit zwei kleineren Schräubchen das Gehäuses minimal um die Längsachse gedreht werden kann. Diese Konstruktion erlaubt auch ein leichtes Kippen nach vorn oder hinten, um den vertikalen Abtastwinkel einzustellen. In der Bedienungsanleitung wird aber nachdrücklich darauf hingewiesen, dass sowohl der Azimuth als auch der VTA – wenn möglich – am Arm zu justieren sind. Veränderungen der Position des Tonabnehmergehäuses im Montagebügel seien nur als ultima ratio anzusehen. Auch wenn es auf den ersten Blick so wirkt, besitzt das Sussurro kein Holzgehäuse. Die handgefertigte Holzhülle verkleidet lediglich eine Konstruktion aus speziell behandeltem Metall, die den Generator auf allen sechs Seiten umgibt und so für eine hermetische Abschirmung gegen Brummeinstreuungen sorgen soll.
Die insgesamt filigrane Anmutung des Systems mit seinem Rubin-Nadelträger hat mich dann dazu verleitet, es für einen ersten Höreindruck in den gerade freien Brinkmann-Arm einzubauen. Nach der Lektüre der Produktinformation, in der ich die Auflagekraft nachgeschlagen habe, sehe ich dann doch den schwereren Kuzma als den geeigneteren Spielpartner an, da die Nadelnachgiebigkeit des Sussurro lediglich bei zehn Mikrometern pro Millinewton liegt. Da der Tonabnehmer aber nun schon einmal montiert ist, siegt die Neugier, und ich lege die erste Platte auf: Hajo Weber und Ulrich Ingenbolds Winterreise (ECM 1235) ist mal ein Dialog zwischen zwei Gitarren, mal einer zwischen Gitarre und Flöte. Hier geht es also nicht um Grobdynamik, sondern eher um eine sehr feine Differenzierung der einzelnen Saiten und der Intensität, mit der sie angeschlagen werden. Und in Sachen Fein- oder Binnendynamik zählt das Sussurro zum Besten, das ich seit langem gehört habe. Tonal verhält es vorbildlich neutral: kein noch so schöner, aber aufgesetzter Glanz, keine zusätzliche Wärme, wo die Platte sie nicht von sich aus mitbringt. Das Soundsmith enthält sich nicht nur jeglicher Effekthascherei, sondern ist auch erstaunlich frei von störenden technischen Artefakten. Ich fühle mich schon jetzt stark versucht, dem System einen hohen Grad an Natürlichkeit zu attestieren – ein Begriff, den ich in Klangbeschreibungen sonst geflissentlich vermeide. Dass das Sussurro aber zu den sehr ehrlichen Vertretern seiner Zunft zählt, das musikalische Geschehen feinstens durchzeichnet und selbst minimale dynamische Abstufungen deutlich macht, kann ich schon jetzt feststellen.
Am Abend gönnen meine Gattin und ich uns ein seltenes Vergnügen: Bei einem Glas Wein hören wir eine wohlbekannte LP, die wir ansonsten nur partiell für Testzwecke verwenden, einmal am Stück – ohne jeglichen Vergleich und völlig frei von jeglicher Erkenntnisabsicht. Diesmal ist es Codona 2 (ECM 1177), und bis zur Mitte von „Malinye‟ – das so oft Aufschluss über eine zu bewertende Komponente brachte – bleiben wir den guten Vorsätzen treu, uns lediglich auf die Musik zu konzentrieren. Dann aber merkte meine Gattin an, so differenziert habe sie die wohlbekannte Scheibe noch nie gehört – eine Aussage, der ich in mich ihrer Absolutheit keineswegs, in der Tendenz aber gerne anschließe.
Der Einbau des Sussurro in den Kuzma ging dann nicht so leicht von der Hand, wie beim Brinkmann, bei dem ich wie üblich die Dennesen-Lehre verwenden kann. Bei der liegt der Aufsetzpunkt für die Nadel auf einer Linie, nach der man den recht langen Nadelträger des Sussurro ausrichten kann. Das führt nicht nur theoretisch zu besseren Ergebnissen als eine Justage des System anhand der Gehäusekanten. Der Kuzma Tonarm mit seinem VTA-Tower baut aber so hoch, dass ich statt der Dennesen-Lehre die „Drehtonarmeinstellschablone‟ von Cleraraudio verwenden muss. Und die bietet lediglich in einigem Abstand zum Aufsetzpunkt parallele Linien zur Ausrichtung des Tonabnehmergehäuses. so dass die Justage nach dem Nadelträger unmöglich ist. Da die Vorderseite des Soundsmith aber nur ein sehr kurze Vorderkante besitzt, von der man zudem nicht weiß, ob sie einen exakten 90-Grad-Winkel zum Nadelträger bildet, gerät die Einstellung hier zum Vabanquespiel – zumindest, wenn einem an größtmöglicher Präzision gelegen ist.
Nach einigen Mühen zieht mich dann das Sussurro mit seinen schon im Brinkmann-Arm gezeigten Fähigkeiten in seinen Bann: einer phänomenalen Feindynamik und einer völlig ungekünstelten, authentischen Spielweise. Bei einem alten Testklassiker, Rodrigos Concierto de Aranjuez (Philips 900563) demonstriert das Sussurro, dass es nicht nur geringe Dynamikabstufungen penibel nachzeichnen kann, sondern auch massive Orchestereinsätze mit Vehemenz rüberbringen. Mindestens ebenso faszinierend gerät hier die Schaffung einer Raumillusion.
Eigentlich hatte ich mir bei der geringen Nadelnachgiebigkeit des Sussurro vom Wechsel aus dem Brinkmann-Arm in den Kuzma 4Point mehr versprochen. Dass das Soundsmith hier nicht auf Anhieb mehr zu bieten hat, liegt aber nicht daran, dass die hier etwas schwierigere Justage nicht geklappt hätte. Ich hatte routinemäßig die horizontale und vertikale Dämpfung auf null gestellt. Und beim Sussurro bringt die Annäherung an die Werte, die sich beim AirTight PC-1 Supreme als Ideal erwiesen, nicht nur eine noch großzügigere räumliche Darstellung, sondern auch noch etwas mehr Wucht im Bass und etwas erdigere Klangfarben. Keith Jarretts „Wrong Blues‟ vom Album Standards Live (ECM 1317) wird so zum Genuss: eine Schwelgerei in Groove, Klangfarben, Dynamik und Raum! Einfach großartig.
PS: Nach diesen so positiven Erfahrungen mit dem Sussurro werde ich mir unter dem Vorwand, unsere Klangbilbliothek zu erweitern, von unserem Herausgeber demnächst einmal das Topmodell von Soundsmith ausleihen. Á propos Klangbibliothek: Die Files mit dem Sussurro werde ich in Kürze produzieren, so dass sie noch in dieser Woche online gestellt werden können.
GEHÖRT MIT
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil Röschlau und Lorenzi Viella |
Tonarm | Brinkmann 12.1, SME V, Kuzma 4Point, Röschlau und Lorenzi 12J2 |
Tonabnehmer | Lyra Titan i, Air Tight PC-1 Supreme |
Phonostufe | Einstein The Turntable’s Choice symmetrisch |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Brinkmann Monos |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Kabel | Precision Interface Technology, Sunwire Reference, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S |
Zubehör | PS Audio Power Plant Premier, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus |
HERSTELLERANGABEN
Soundsmith Sussurro
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Funktionsprinzip | Moving Iron |
Ausgangsdivnung | 0,3mV (5 cm/sec) |
Nadelnachgiebigkeit | 10 mm/M |
Nadelträger | Rubin |
Nadelschliff | „Optimized Contour‟ Nude Contact Line |
Empfohlene Auflagekraft | 18 - 22 mN |
Empfohlene Lastimpedanz | 470 - 47000 Ohm |
Kanaltrennung | > 34 dB |
Gewicht | 8,8 g |
Preis | 4950 Euro |
Garantie | 2 Jahre |
Vertrieb
AMS-Hifi – Audio Marketing Service GmbH
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Anschrift | Wallstadter Straße 59 68526 Ladenburg |
Telefon | 06203 402888 |
Web | Die Website des Vertriebs befindet sich noch im Aufbau, mehr Infos beim Hersteller: www.sound-smith.com |
Der Lautsprechermarkt gilt heutzutage als bis zum Bersten überfüllt. Wenn sich ein neuer Hersteller mit seinen Produkten in diesen Markt drängeln will, hat er meist etwas ganz besonderes an Design und Technik zu bieten, um sich von den Konkurrenten zu unterscheiden und im Getümmel überhaupt wahrgenommen zu werden. Solche Neuheiten bewegen sich oft eher im höheren Preisbereich. Im Basissegment sind die Pfründe traditionell verteilt. Wer versucht, hier neu mit zu mischen, muss entweder nicht aus Geld achten oder hat tatsächlich etwas komplett Neues anzubieten. Um so erstaunter war ich, als sich zum Test ein Pärchen Kleinlautsprecher für gerade mal 500 Euro ankündigten – wohl gemerkt für das Paar, nicht pro Stück. Q-Acoustics? Nie gehört. Als ich im Netz die ersten Bilder fand, wurde ich tatsächlich neugierig. Keine Kugeln, Mini-Säulen oder oktaederfömigen Designklöpse, sondern völlig normale Kleinlautsprecher mit konservativer Bestückung.
Q-Acoustics mit Sitz in England wurde 2006 gegründet und hat seitdem in der heimischen Presse bereits große Lobeshymnen für seine preisgünstigen Produkte einheimsen können. Pünktlich zum Modellwechsel kommen die Lautsprecher jetzt auch in Deutschland auf den Markt. Das Programm umfasst zwei verschieden große Regallautsprecher, einen Standlautsprecher, einen Center und einen aktiven Subwoofer – das ist alles. Für den Test wurde der mittlere Kompaktlautsprecher, der 2020, geordert. Von vorne mit 26,5 Zentimeter Höhe beziehungsweise 17 Zentimeter Breite sehr kompakt, holt der 2020 mit 27,8 Zentimetern in der Tiefe im Volumen kräftig auf. Auch bei der Bestückung gibt es nichts Außergewöhnliches zu bestaunen. Ein 12,5 Zentimeter Tiefmitteltonchassis mit Papiermembran (mit Micra-Partikeln?!) arbeitet auf das rückseitig angeordnete Bassreflexrohr und wird bei 2,9 Kilohertz von einer 25 Millimeter Gewebekalotte abgelöst, deren Schwingspulenspalt mit wärmeabführendem Ferrofluid gefüllt ist. Die Optik ist entspannend unspektakulär: Keine Zierringe um die Chassis und keine exotischen, verkaufsfördernden Werkstoffe als buntes Membranmaterial. Hoch- und Tiefmitteltöner sind von hinten in eine Kunststoffplatte geschraubt, die von vorne in das Gehäuse eingelassen und verklebt ist. Das Bi-Wiring-Terminal ist unsichtbar unterhalb des Lautsprechers eingelassen. Wahlweise wird als Zubehör ein passender Ständer oder eine Wandhalterung angeboten. Die Stopfen zur Abstimmung der Bassreflexöffnung auf wandnahe Aufstellung sind mit dabei.
Beim Auspacken fällt die extrem hochwertige Verarbeitung des Lautsprechers sofort ins Auge und in die Hand. Das in glänzendem Weiß lackierte Gehäuse ist makellos und handschmeichlerisch. Die Passungen würden selbst in höheren Preisklassen als vorbildlich durchgehen. Wer auf ein hoch glänzendes weißes oder schwarzes Gehäuse verzichten kann und stattdessen ein Finish in Graphit oder Walnuss wählt, kann den Preis für das Paar auf 430,- Euro drücken.
Die Aufstellung ist denkbar unproblematisch. Mit dem Stopfen in der Bassreflexöffnung können die 2020 direkt vor die Wand gestellt oder sogar in ein Regal verfrachtet werden, was bei der schönen Oberflächengestaltung allerdings schade wäre. Bei mir wandern sie ohne Stopfen auf passende Ständer. Der Bassanteil am Klanggeschehen kann über den Abstand zur Rückwand reguliert werden. Zum Glück dicken die Q-Acoustics schon ab circa 25 Zentimeter vor der Wand nicht ungebührlich auf. Etwas stärkeres Anwinkeln zum Hörplatz hin verschafft die Illusion, vor keinen ortbaren Schallquellen zu sitzen, die akustische Mitte wird schön aufgefüllt. Völlig frei im Raum sollte man sie aber nicht positionieren, das schaffen die kleinen Tieftöner in den bescheidenen Gehäuse einfach nicht.
Mit etwas gemischten Gefühlen geht es in die Hörsession, sind die 2020 ja schon günstig und irgendwo wird ja immer geknapst.
Wer aufgrund der Herkunft jetzt auf eine mittenverliebte Wiedergabe mit weichen Bässen und zurückgenommenen Höhen getippt hat, wird überrascht sein. Offen, klar und ziemlich spritzig gehen die Kleinen zu Werke. Und da ich gern atypisches Musikmaterial für den jeweiligen Kandidaten als Einstieg in den Hörtest nutze, durfte erst einmal Bruckners Siebte unter Mazur mit dem New York Philharmonic Orchestra (Teldec, 1991) elegisch, breit und mit viel Blech, Holz und Kontrabässen auf die 2020 einprügeln. Die nehmen das überhaupt nicht krumm und spannen ein bemerkenswert weites Panorama auf. Ok, Kontrabässen fehlt es untenrum ein wenig, Pauken werden verkleinert, dafür ist der Anstrich der Geigen sehr schön zu verfolgen, der Blick ins musikalische Geschehen ungetrübt. Holzbläser und Hörner sind schön im Orchesterrund lokalisierbar, die mittleren Lagen komen klar und plastisch, wenn auch nicht sehr körperhaft. Schnell kristallisiert sich eine kleine Vorliebe für die höheren Lagen heraus. Nicht im Sinne von stärkerer Betonung, sondern eher im Sinne von frech und frisch. Ohne in dem Bereich eine Lupe zu sein, servieren die Q-Acoustics viele Details mit guter Auflösung. Bei den ziejmlich gemeinen Dynamikattacken des Orchesters bleiben sie erstaunlich gelassen und unangestrengt. Dazu kommt eine ausgezeichnete räumliche Abbildung. Auch bei hohen Pegeln neigen sie nicht zur vorschnellen Kompression. Tonal geben sie sich total ehrlich und unverfärbt.
„Beautiful Silence“ vom Album (Listen for) The Rag and Bone Man (Normal, 2007) der ewig unterschätzten Band And Also the Trees' mit Schlagzeug, gezupftem Bass, Cello, Gitarre und Mandoline erzeugt bei einigen Lautsprechern gern mal, ungeachtet der Intensität der Darbietung, einen formidablen, muffigen Klangbrei. Hier trumpfen die Q-Acoustics mit ihrer Abstimmung auf. Der Bass hat für einen Lautsprecher dieser Größe und Preisklasse ordentlich Punch und stemmt die unterschiedlichen Instrumente auseinander. Da die Entwickler auf eine starke Anhebung des Oberbasses – bei Kleinlautsprechern ein beliebtes Mittel, den Bass kräftiger erscheinen zu lassen – verzichtet haben, dickt auch nichts ein. In der Mitte lassen die 2020 Luft und setzen oben ein paar Glanzlichter auf. Dabei agieren sie ausgesprochen locker und lassen auch die Stimme von Simon Huw Jones frei und ausdrucksstark vor die Schallfront treten.
Wenn Sigur Rós am Anfang ihres Albums Með suð í eyrum við spilum endalaust mit „Gobbledigook“ loslegen, bremsen die Q-Acoustics sie nicht aus, sondern entfachen einen fröhlichen musikalischen Drehkreisel im Raum und animieren zum Mitwippen und -tanzen. Dass dabei nicht das letzte Quentchen Druck erzeugt wird und die eh schon etwas hochtonlastige Nummer vielleicht ein klitzekleines bisschen zu stark fetzt, stört gar nicht. Wen das nicht mitreißt, der geht auch sonst allein in den Keller zum Freuen.
Dass es auch durchaus ruhiger geht, zeigt „Illgresi“ vom selben Album, bei dem die intime Stimmung zwischen Gitarre, Sänger und einer Geige fast schon zelebriert wird.
Donny Hathaway Live mit „What's Goin' On“ (Atlantic, 1972) bringt sich stattdessen mit viel Liveathmosphäre ein, das Publikum ist einem vielleicht etwas näher als gewohnt, geht aber dafür sehr enthusiastisch mit, die Percussion fetzt, und der Meister des Covers arbeitet sich inbrünstig durch seinen Protestsong.
Da die 2020 einen noch verträglichen Wirkungsgrad haben und sich insgesamt unkritisch verhalten, reichen Verstärker mit relativ bescheidener Leistung bereits aus. Trotzdem reagieren sie auf bessere vorgeschaltete Elektronik sehr dankbar. Diese darf ruhig etwas fülliger klingen und kräftige Bässe bevorzugen, dann laufen die Q-Acoustics noch ein bisschen runder. Der Stopfen im Bassreflexrohr wird tatsächlich nur beim Betrieb im Regal oder direkt vor der Wand benötigt.
Klar fehlt im Vergleich zu Full-Size-Lautsprechern Volumen und Fundament, auch in den Bereichen Auflösung und Raum ginge noch mehr. Und natürlich kann man die Q-Acoustics – wie fast alle anderen Lautsprecher auch – mit extrem basslastigem Material ans Limit treiben und auch Kammermusik mit Spinett und Violine sind vielleicht nicht ihr Spezialgebiet. Dafür bestechen sie mit ihrer klaren, temperamentvollen und fetzigen Wiedergabe. Für so wenig Geld einen schon so kompletten Lautsprecher für jede Art von Musik passend auf die Beine zu stellen, verdient Hochachtung.
Gehört mit
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Analoglaufwerk | Rossner & Sohn KML 15 |
Tonarme | Jelco SA-750SD, Linn Ekos 2 |
Tonabnehmer | Dynavector 20X, Ortofon 2M Black |
Phonopre | stst Agmen Phono |
Computer | iBook G4 / M2Tech HiFace |
Wandler | Heed Dactilus 2 / PSU |
CD-Spieler | Denon DCD-1290 |
Verstärker | Creek 4040S3, Audiolab 8200A |
Lautsprecher | Rogers Studio1, OHM Walsh AE 1000IS |
Kabel | TaraLabs, RG142, Vovox, Sommer, Oehlbach |
Herstellerangaben
Q-Acoustics 2020
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Belastbarkeit | 25 - 75 W |
Wirkungsgrad | ≥87 dB / W / m |
Frequenzgang | 64 Hz – 22 kHz |
Übergangsfrequenz | 2900 Hz |
Nennimpedanz | 6 Ohm |
Gewicht | 5 kg |
Abmaße (H x B x T) | 264,5 mm x 170 mm x 278 mm |
Garantie | 2 Jahre |
Paarpreis | 500 Euro |
VERTRIEB Günter Härtel Handelsvertretungen | |
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Anschrift | Lütge Straße18 59069 Hamm |
Telefon | 02385 - 5236/5711 |
info@haertel-vertrieb.de | |
Web | www.haertel-vertrieb.de |
Wir erinnern uns: Im Sommer 1982 stellte sich ein Herbert von Karajan vor die TV-Kamera und postulierte zugunsten der im darauffolgenden Jahr vom Stapel laufenden CD voller Inbrunst, dass davor „alles andere Gaslicht‟ gewesen sei. Die Realität war eine andere. Gaslicht gab es lange Zeit eher von der Silber- als von von der schwarzen Scheibe, zumal die behauptete 16 Bit Wortlänge des digitalen PCM-Signals näher an zwölf Bit lag, und die Player noch lange nicht an die Qualität analoger Plattenspieler heranreichten. Jahre später änderte sich die Situation drastisch durch Einführung der DVD-A, die nicht nur 24 Bit Wörter speichern konnte, sondern auch Abtastraten bis 192 Kilohertz zuließ. „Konnte“ deshalb, weil ihr das Licht im Systemstreit mit der mit DSD-Signalen beschriebenen SACD sehr schnell ausgeblasen wurde – der alte Systemstreit, der seit VHS versus Beta zu Lasten des Verbrauchers immer wieder fröhliche Urstände feiert. Heute sieht es so aus, als ob die SACD dasselbe Schicksal ereilen würde, manche sagen sogar: Bereits ereilt hat, findet Hochaugelöstes doch immer häufiger in Gestalt von Downloads den Weg in den PC und MAC und von dort über externe D/A-Wandler direkt in die Hifi-Anlage. Die Ironie des Schicksals will es, dass die CD mit Ihren 16 Bit und 44,1 Kilohertz zwar nicht gerade zu neuen Höhenflügen ansetzt – dazu geht es der Musikindustrie flächendeckend einfach zu schlecht –, sondern noch nie so gut geklungen hat wie heute. Schuld daran sind über lange Jahre ausgereifte Player mit integrierten Wandlern, von denen auch Herr Karajan anno 1982 nur träumen konnte. Trotzdem kann von Gaslicht auf Seiten der analogen Kollegen auch heute keine Rede sein, haben die sich doch ebenfalls kontinuierlich weiterentwickelt und stehen heute mitsamt der schwarzen Software so hoch im Kurs wie nie zuvor.
Jedenfalls haben Silberscheiben aller Formate für Audio und wohl auch für Video angesichts der heranrollenden Computer Hifi Welle ihren auflagenmäßigen Zenit längst überschritten, ohne dass auf absehbare Zeit der Nachschub wohl völlig ausbleiben wird. Das heißt aber auch, dass die Hifi-Hersteller zunehmend das Interesse an einer Weiterentwicklung reiner Player verlieren werden. Linn ist unlängst bereits aus dem CD-Player Geschäft ausgestiegen und etliche kleinere High End Manufakturen – Lindemann ist ein Beispiel dafür – haben ihre SACD-Player Aktivitäten bereits aufgegeben. Grund zur Endzeitstimmung in Sachen High Resolution auf der Silberscheibe? Noch nicht, wie ich meine. Aber: Der kluge Mann baut vor und legt sich für seine geliebte Silberscheibensammlung bereits jetzt seinen endgültigen Player zu, bevor es eines nicht fernen Tages zu spät sein wird. Am besten einen Universalplayer mit dem man die Endzeit der CD und der CD-Abkömmlinge durch Rückgriff auf die über Jahre gewachsene CD, DVD-A- und SACD-Sammlung unbeschadet überleben kann.
Diese Player-Spezies kommt auf High End Niveau nicht mehr gar so häufig vor. Der DX-5 bildet da die rühmliche Ausnahme und verkörpert beim amerikanischen High End Hersteller Ayre das Flaggschiff der Player, ausgestattet mit Genen des Mulitplayers C-5xe und des USB-Wandlers QB-9, einem gerüttelt Maß feinster Technik und für den Firmengründer und Chefentwickler Charles Hansen typischen unkonventionellen Schaltungskonzepten. Dessen Fingerabdruck findet sich im Netzteil ebenso wie in allen signalverarbeitenden Schaltungen bis hin zur analogen Ausgangsstufe. Netzteilseitig trifft man auf den berühmten Ayre’sche Aircondtioner, ein spezielles Netzfilter, dessen Drahtwicklung sich ununterbrochen von der Kaltgerätebuchse bis zum jeweiligen Netztrafo erstreckt, dessen Primarwicklung er bildet. Der größere der beiden Trafos versorgt nach Gleichrichtung und Glättung in einer Bank hochwertiger Kondensatoren alles Digitale an Bord des DX-5 einschließlich der Laufwerksteuerung und Fluoreszenzanzeige, deren Rückseite der Schirmung wegen vollflächig mit Kupfer beschichtet ist, während der kleinere für alles Analoge zuständig ist. Die Trafos stammen aus der Fertigung von Mercury Magnetics und sollen sich dank ihrer Schnittkern-Bauweise im Vergleich zu Ringkerntrafos durch eine geringere Streukapazität auszeichnen.
Jede Platine erfreut sich ihrer eigenen Spannungsregelung und der An-Bord-Gleichstrom/Gleichstrom-Wandler auf der zugekauften Videoplatine von Oppo, die dem Ayre-Grundsatz konsequenter analoger Gleichspannungserzeugung zuwiderläuft, ist außer Kraft gesetzt und durch ein rein analoges Netzteil ersetzt. Da die standardmäßig galvanisch an die Videoplatine angekoppelte HDMI-Schnittstelle ein offenes Tor für Störsignale von über sie an den Player angeschlossene Videoperipherie bildet, ist die HDMI-Buchse von der Videoplatine und diese sicherheitshalber von den restlichen Schaltungen ebenfalls galvanisch entkoppelt. Als Besonderheit umfasst der DX-5 als Ayre-Eigenentwicklung eine seperate HDMI-Audio-Schnittstelle zur exklusiven Ausgabe des digitalen Audiosignals im Audio-Only-Betrieb des Players an eine Video-Vorstufe oder einen -Receiver zur Mehrkanalwiedergabe. Während das ausschließlich für Mehrkanalfeaks interessant ist, dürfte den überzeugten Zweikanaler interessieren, dass das original für den Subwoofer der Mehrkanalanlage bereitgestellte mehrkanalige Audiosignal von einer (Audio-only-) Bluray-Disc den durch Downmix gewonnen Stereokanälen beigemischt wird, so dass auch im Zweikanaleinsatz keine Tieftoninformation verloren gehen muss.
Vom Computer eintreffende Signale werden von der asynchronen USB-Schnittstelle entgegengenommen, die derjenigen im QB-9 entspricht und seit unserem Test der 96 Kilohertz Version zwischenzeitlich im QB-9 ebenso wie im DX-5 Signale mit einer Taktfrequenz von 192 Kilohertz akzeptiert. Als der QB-9 auf den Markt kam, war eine asymmetrische USB-Schnittstelle noch richtig rar. Hier hat sich zwischenzeitlich einiges geändert, hat man doch spätestens seit der diesjährigen C.E.S schon fast den Eindruck, dass diese jitterarme Schnittstelle zum guten Ton eines seriösen Wandlers gehört. Im Falle von Ayre wurde die Software für den asynchronen Eingang von Wavelength’s Gordon Rankin für den Wandlerchip TAS1020B von Texas Instruments geschrieben, der von Charles Hanson in eine kompetente Hardware-Umgebung mit einem ausgefuchsten Taktgeber inklusive diskret aufgebautem Oszillator eingebunden wurde.
Im USB-Betrieb, auf den der Player selbständig umschaltet, sind sämtliche Videoschaltkreise vom Strom getrennt, um sicherzustellen, dass ja kein vagabundierender Videosignalschmutz den Musikgenuss stört. Das mag man als Overkill empfinden, sind HDMI-Schnittstelle und Videoplatine doch galvanisch vom Rest der Player-Welt entkoppelt; aber sicher ist nun einmal sicher.
Das digitale Signal, das die USB-Eingangsschaltung durchlaufen hat, oder alternativ dasjenige, das aus der Silberscheibe gelesen wurde – sei es ein 16 oder 24 Bitsignal mit einer beliebigen Abtastrate oder ein DSD-Signal nach Dekodierung in einem Sony-Chip–, trifft auf einen Burr-Brown DSD1792 D/A-Wandler Chip, der es im nativen Zustand in analoge Form umsetzt. Das derart gewonnene Analogsignal durch läuft das von Ayre unter Aufwand unzähliger Mannstunden als Software geschriebene Minimum Phase Filter, das auch in der neuen MP-Generation der Ayre Player zum Einsatz kommt und im Gegensatz zu herkömmlichen, extrem steilflankigen FIR-Filtern für klanglich vorteilhaft geringes Signalvor- und -nachschwingen bei lediglich 16-fachem Oversampling sorgt. Die analoge Ausgangsschaltung wird w egen des enormen Filterungsaufwands nach der D/A-Wandlung mit einem Nutzsignal versorgt, das dem ursprünglichen Analogsignal vom Mikrophon so nahekommt, wie dies bei digitaler Signalspeicherung und anschließender Analogwandlung irgend möglich ist.
Die analoge Ausgangsstufe entspricht bis auf eine kleinere Schaltungsmodifikation, die ihr laut Philipp Krauspenhaar vom deutschen Ayre-Vertrieb einen kleinen, aber hörbaren klanglichen Vorteil verschaffen soll, derjenigen im QB-9, die ihrerseits aus der Ausgangsstufe der KX-R, der Flaggschiff-Vorstufe von Ayre, abgeleitet wurde und nach meiner Erfahrung klanglich nur schwer zu übertreffen sein dürfte. Wie heißt es doch in unserem QB-9 Testbericht: „Die analoge Ausgangsstufe des QB-9 bietet vollständige Transparenz für das durch Wandlung aus dem digitalen Datenstrom gewonnene Analogsignal, das wahlweise symmetrisch – der QB-9 ist vollsymmetrisch und soweit schaltungstechnisch realistisch rückkopplungsfrei ausgelegt – oder unsymmetrisch abgegriffen an einen Verstärker weitergeleitet werden kann.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
Auf einen Vergleich des DX-5 als USB-Maschine mit dem Wandler QB-9 musste ich mangels eines QB-9 verzichten. Da sich der Hardware-Unterschied im USB-Betrieb wie gesagt auf eine kleine Modifikation der Ausgangsstufe im DX-5 beschränkt, darf man auch ohne direkte Vergleichsmöglichkeit im Wesentlichen von einem klanglichen Patt ausgehen und sich als DX-5 Besitzer im Bewusstsein sonnen, dass diese Modifikation sicherlich positiv zu Buche schlägt, sei sie auch noch so klein. Zum klanglichen Vergleich stand mir der PWD von PS Audio zur Verfügung, der per USB-Eingang Digitalsignale bis zu einer Abtastrate von 96 Kilohertz und per Bridge, also über die Netzwerk-Anbindung meines MAC an den PWD auch Digitalsignale mit einer Abtastrate bis 192 Kilohertz akzeptiert. Der Wettlauf DX-5 gegen PWD auf USB-Ebene auf Basis desselben USB-Kabels von Oyaide – bis zu einer Abtastrate von 96 Kilohertz mit Amarra-Player auf dem MAC – endete in den Disziplinen Klangfarbe, Dynamik, Auflösung und Raum unentschieden.
Ein deutlicher Unterschied besteht hinsichtlich der Farbtemperatur: Der DX-5 tönt ein ganzes Stück wärmer als der PWD. Der wiederum tönt deutlich wärmer als der DAC2 von Weiss, der mir persönlich auf Dauer zu kühl klingt. Wenn ich mich zwischen DX-5 und PWD entscheiden müsste, was mir sehr schwer fällt, weil je nach Aufnahme einmal der eine und einmal der anderef ür mich die Nase vorn hat, würde ich den DX-5 ob seiner größeren Nähe zur einer analogen Kette mit einem hochwertigen Plattenspieler wählen.
Bei 192/24 ist ein Vergleich nicht wirklich aussagekräftig, weil der PWD mit eigenem Player in der Bridge und Netzwerkverbindung zum MAC in einer anderen Umgebung arbeitet als der DX-5, der auch 192/24 über USB-Kabel verarbeitet. Trotzdem sei eine Aussage gewagt: Zu hören ist derselbe Farbtemperaturunterschied und ein etwas größerer, differenzierterer Raum per DX-5. Andere Netzwerkparameter (Kabel/kabelfreie Übertragung) können diese „räumliche“ Erkenntnis allerdings relativieren oder ändern.
Bei der genetischen Nähe zum Ayreschen Multiplayer C-5xe nimmt es nicht Wunder, dass der DX-5 bei identischer Farbtemperatur, – also mit Neigung zu von vielen Analogen bevorzugter luxuriöser Wärme – Auflösung ohne Ende aus SACD und DVD-A zaubert, ohne dass man vor lauter Details jemals unbotmäßig vom musikalischen Fluss abgelenkt wird. Diesen Balanceakt beherrschen nur ganz wenige Digitalplayer und noch weniger beherrschen ihn auf dem Niveau des DX-5, der aufbauend auf die Technik des C-5xe und des QB-9 diesen sogar noch in der Freilegung allerfeinster klanglicher Details übertrifft. Was der C-5xe nicht kann: Audio-Blurays abspielen, die es beispielsweise vom norwegischen Label 2L gibt. The Nordic Sound heißt die blaue Scheibe, die sich bei mir immer wieder im DX-5 drehen durfte, um mir möglichst nachhaltig einzuprägen, zu was Highest Definition Audio in der Lage ist, nämlich zu schlackenfreier, bergbachklarer Wiedergabe jenseits des Niveaus derselben Titel von der SACD. Ein echtes Erlebnis auch für hartgesottene Tester. Aber auch mit digitaler Schmalkost von der CD versteht es der DX-5, eine leckere klangliche Mahlzeit anzurichten.
Gehört mit
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Vorstufe | Ayre KX-R |
Endstufe | Ayre MX-R |
Lautsprecher | Revel Voice2, SW30 |
Wandler | PS-Audio PerfectWave DAC |
Zubehör | Kubala Sosna Emotion Netz,- NF- und Lautsprecherkabel NEO by Oyaide USB-Kabel d+ USB class B HMS-Wandsteckdosen Copulare Basen Finite Elemente Resonator 1000 |
Herstellerangaben
Ayre DX-5
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Spielt alle Silberscheibenformate: CD, SACD, DVD-Audio, DVD-Video, Blu-ray | |
Asynchroner USB Anschluss bis zu 24 Bit/192 kHz | |
Preis | 10800 Euro |
Garantie | 5 Jahre |
Maße (B/H/T) | 44/9,5/32 cm |
Gewicht | 12 kg |
Vertrieb Sun Audio Vertriebs GmbH | |
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Anschrift | Schneckenburgerstraße 30 81675 München |
Telefon | +49 (0) 89 479443 |
info@sunaudio.de | |
Web | www.sunaudio.de |
Auf die Idee, den Tonabnehmer mal wieder einzubauen, brachte mich ein Besuch bei Peter Suchy in Erlangen, bei dem der in seiner Firma nur noch beratend tätige, ehemalige (?) Cleraraudio-Chef – die Geschäfte führen jetzt seine drei Kinder – stolz von einem neuen Goldfinger-System berichtete, das einen patentierten Generator mit zwölf Magneten besitzen soll. In die Hand nehmen und von allen Seiten betrachten ließ mich Peter Suchy das Schmuckstück, ein Hörtest war aber noch nicht möglich. Damit Ihnen und mir die Wartezeit auf das Goldfinger V3 nicht zu lang wird, blicken wir noch einmal auf das da Vinci zurück: Es ist der mittlere der fünf Tonabnehmer mit sternförmiger Montageplatte, die der Resonanzminimierung dienen soll. Das Gehäuse wird aus Aluminium gefertigt, das von einer harten Eloxalschicht umgeben ist. Der Nadelträger besteht aus Boron, den Nadelschliff bezeichnet Clearaudio als „micro HD‟ und die Ausgangsspannung liegt bei 0,8 Millivolt bei einer Schnelle von fünf Zentimetern pro Sekunde. Und der Klang? Hören Sie selbst: die Klangbeispiele 34 bis 36.
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Clearaudio da Vinci |
Tonarm | SME V |
Verkabelung | Forcelines |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (500 Ohm) |
Musik | „How Deep Is The Ocean‟ |
Downloadgröße | 110,6 mb |
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Clearaudio da Vinci |
Tonarm | SME V |
Verkabelung | Forcelines |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (500 Ohm) |
Musik | „Duet‟ |
Downloadgröße | 127,7 mb |
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Clearaudio da Vinci |
Tonarm | SME V |
Verkabelung | Forcelines |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (500 Ohm) |
Musik | „Griff‟ |
Downloadgröße | 155 mb |