Vertrieb
Hama
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Anschrift | Dresdner Str. 9 86652 Monheim |
Telefon | +49 9091 502960 |
Web | www.avinity-cable.com |
Dynaudio hat mit der X44 ein neues Topmodell der Excite-Serie auf den Markt gebracht – wir haben nicht lange über einen Test der eleganten Standlautsprecher nachgedacht.
Ambitionierte HiFi-Liebhaber kennen natürlich die deutsch/dänische Firma Dynaudio, die seit fast 40 Jahren hochwertige High-End-Lautsprecher fertigt. Ich habe lange überlegt, ob ich der Firma in der Beschreibung das Attribut „renommiert“ beifügen soll. Bei aller Wertschätzung fand ich jedoch, dass man Dynaudio damit allein nicht gerecht wird, das Wort „innovativ“ muss in diesem Fall hinzukommen. Michael Holm sang einmal „Tränen lügen nicht“, Dynaudio strickte daraus die Legende „Dänen lügen nicht“. Vor allem aber ruhen sie sich auf Ihren verdienten Lorbeeren niemals aus. Mit einem neuen Forschungs-und Entwicklungszentrum am Stammsitz in Skanderborg hat man auch die Mitarbeiteranzahl in Forschung- und Entwicklung verdreifacht! Da wundert es nicht, dass Produktinnovationen mit großer Energie vorangetrieben werden. Erst auf der diesjährigen High End in München präsentierte Dynaudio die neue Contour-Serie, die ich in einer Pressevorführung mit Begeisterung hören konnte.
In der hierarchisch darunterliegenden Excite-Serie übernimmt die X44 nunmehr die Spitzenposition, die vorher die X38 innehatte. Das hat auch mit einer anderen erfolgreichen Dynaudio-Serie zu tun, den aktiven Modellen Focus600XD und 400XD. Hausintern entstand durch diese Modelle eine neue Benchmark, quasi eine neue interne Referenz – vor allem in den Disziplinen der räumlichen Abbildung und der Bassgenauigkeit. Dieses Niveau soll nun auch die X44 erreichen. Während aber die aktiven Modelle mit DSP-basierter Frequenzweiche und einem eigenen Verstärker je Chassis ausgestattet sind, ist es technisch ungleich schwieriger, dieses Entwicklungsziel mit einem klassischen Passivlautsprecher zu erreichen.
Deshalb wurde die X44 gegenüber der X38 nicht einfach nur hochskaliert sondern zum Großteil komplett neu entwickelt. Das fängt schon mit dem 20-Zentimeter-Tieftöner an, der nur die MSP-Membran und den Aluminiumguß-Chassiskorb von den bisherigen 20-Zentimeter-Dynaudio-Bässen übernommen hat. Neu sind hier neben der Magnetgröße und –stärke die Glasfaser-Spulenträger, eine extra große und flexible Spulenzentrierung und eine Schwingspule aus Kupfer. Anders als bei Mittel- oder Hochtönern ist bei Basstönern die bessere Leitfähigkeit und mechanische Stabilität von Kupfer klanglich entscheidender als die geringere bewegte Masse, die man mit der Verwendung von extrem leichten Aluminiumdraht-Spulen erzielt. Mit einem größeren Gehäusevolumen und jeweils zwei der neuen Tieftöner soll eine akkurate und sehr tiefe Basswiedergabe bis 27 Hertz möglich sein.
Ebenfalls neu in der Excite-Serie ist der Hochtöner, der auch in der Aktivbox Focus 600 XD zum Einsatz kommt. Als Besonderheit weist er ein kegelförmiges rückseitiges Schallabsorbtionsgehäuse mit durchbohrtem Magnetkern und eine sogenannte „Precision Coating“-Kalotte auf. Das ist ein äußerst gleichmaschiges Gewebe verbunden mit einer extrem gleichmäßigen Beschichtung. Mit einem größeren Mitteltöner als in der X38 darf der 14-Zentimetere Esotec+ in der X44 zum homogenen Klanggeschehen beitragen. Wie beim Basstöner besteht die Membran aus dem Dynaudio-eigenen MSP-Material (Magnesium-Silikat-Polymeren), das eine gute Balance aus Steifigkeit, Leichtigkeit und innerer Dämpfung gewährleisten soll.
Die reine Abstimmung gestaltet sich – wie erwähnt – bei einem Passivlausprecher jedoch deutlich schwieriger als bei einer Aktivbox, wo über die DSP-Programmierung die Schallabstrahlung exakt vertikal und horizontal austariert werden kann. Dennoch ist das auch bei einer Passivbox möglich, wenn man exakt weiß, wie sich die einzelnen Chassis verhalten. Da Dynaudio seine Chassis ausschließlich selbst fertigt, ist man hier natürlich klar im Vorteil. Die Platzierung der einzelnen Chassis auf der Schallwand wurde präzise ausgearbeitet, und Frequenzübergänge in Bezug auf Flankensteilheit und Phase optimiert.
Gegenüber dem bisherigen Topmodell X38 der Excite-Serie ist die X44 im Gehäusevolumen sowie in allen Dimensionen deutlich gewachsen und wiegt mit fast 30 auch 7Kilogramm mehr. Die Dynaudio Excite X44 ist nun eine wirklich „ausgewachsene“ Standbox, dennoch wirkt Sie mit ihrer schlanken, eleganten Form sehr wohnraumfreundlich. Sehr gut gelöst hat Dynaudio auch die standfeste Aufstellung mit den über die Gehäuseabmessungnen hinausragenden Metallfüßen. Dabei hat man dann noch die Wahl, parkettfreundliche Gummiringe oder Spikes einzusetzen. Ich habe zur besseren Entkopplung die Spikes benutzt und war angenehm überrascht, wie bedienerfreundlich und durchdacht deren Einsatz ist. Dazu muss man lediglich mit einem mitgelieferten Inbusschlüssel die gut von oben erreichbaren Spikes herausdrehen. Das kann man bequem ganz alleine ohne fremde Hilfe und Verrenkungen bewerkstelligen – vorbildlich.
Die Excite44 ist als Drei-Wege-Bassreflexbox ausgelegt und wird mit Bassstopfen ausgeliefert. In meinem eher größeren Hörraum habe ich letztendlich aber auf die Bassstopfen verzichtet, da damit einfach noch ein Quentchen mehr an Dynamik einher ging. Dynaudio Produktmanager Roland Hoffmann sagte mir bei der Lieferung der Lautsprecher, dass die Excite X44 bereits etwas eingespielt sind, wir ihr aber noch ein paar Aufwärmrunden gönnen sollten. Ich muss zugeben, dass meine Neugierde groß war und ich nur allzu gerne herausfinden wollte, was in den neuen Dynaudios klanglich steckt. Schon in den Aufwärmrunden klang die Excite X44 sehr vielversprechend. Nach ein paar Tagen wurde es dann Ernst. Als erste durfte die Sängerin Carol Kidd mit „Dad Dere“ ran. Die X44 schaffte es, eine knisternde Spannung aufzubauen und brachte auch die Klavieranschläge prägnant und sehr gut ortbar rüber. Carol Kidd durfte dann nochmals mit dem langsameren Lied, „Angel Eyes“ ran: Gleich am Anfang des Stücks gibt es eine schwierige Klavierpassage. Die Dynaudio brachte sie genauso perlend zu Gehör, wie Carol Kidds gehauchte Stimme glaubwürdig erschien.
Bei Altmeister Eric Claptons „Leyla“ in einer unplugged Version konnte man gut nachvollziehen, wie es die Excite X44 schafft, einzelne Instrumente zu differenzieren. Trotz guter analytischer Fähigkeiten fehlt nie die nötige Wärme im Klangbild. Das bewies sie auch bei Allan Taylors „Dedicatet to“, wo die Dynaudio seiner warmen Stimme auch den nötigen Glanz verlieh. Ein großes Frequenzspektrum offenbart sich bei „Dark Day“ von der Blues Company. Der Tiefbass war hier sehr gut körperlich spürbar, er kam mit enormen Druck und Präzision. Aber auch hohe Töne von Schlagzeugbecken standen nicht nur imaginär im Raum, sondern waren exakt ortbar. Gitarrenimpulse blieben auch im Ausklingen äusserst stimmig.
Auch wenn es eine alte Aufnahme ist, kann man aus Maria Callas Interpretation von „La mamma morta“ von Umberto Giordana vieles heraushören: Die Excite X44 traf die Stimmung perfekt und vermittelte wohlige Schauer. Wenn ich ein gefülltes Sektglas im Wohnzimmer gehabt hätte, hätte ich fast befürchten können, dass es bei den glasklaren, sehr sauberen Höhen, die jedoch keinerlei Schärfe erkennen ließen zersprungen wäre.
Generell muss man sagen, dass man mit den Dynaudios stundenlang ermüdungsfrei und genussvoll Musik hören kann. Für mich ist das ein enorm wichtiges Kriterium – unabhängig davon, ob ein Lautsprecher in einem Teilaspekt Höchstleistungen vollbringt. Oft habe ich es erlebt, dass die ein oder andere Passage mit irgendeinem Lautsprecher enormen Spaß macht, aber man ungern das ganze Lied damit hört.
Aufgefallen ist mir auch, dass die Excite X44 besonders bei vermeintlich schwierigen Aufnahmen und solchen mit komplexen Klanggeschehen überzeugt: So erlebte ich bei Friedemanns „Passion and Pride“ eine faszinierende Dynamik und tolle Klangfarben. Bei Marianne Melnäs „Julsäng“ konnte man neben Ihrer Sopranstimme im Chor einzelne Stimmen gut wahrnehmen, erkennen,, dass die Aufnahme in einer großen Kirche aufgenommen wurde und den Transport einer wunderbaren Weihnachtsstimmung auch mitten im Sommer erleben. Zum Schluss hieß es dann bezeichnenderweise „I call off the search“ mit Katie Melua. Auch hier war es nicht leicht für mich, ein Haar in der Suppe zu finden, denn seidige Streicher harmonierten mit einer sehr offenen Stimmwiedergabe der georgisch-britischen Sängerin.
Dynaudio hat mit der Excite 44 das selbst definierte Enwicklungsziel erreicht: Die energiereiche, souveräne Tiefbasswiedergabe eines großen Standlautsprechers, verbunden mit der hervorragenden Abbildungspräzision und Räumlichkeit eines guten 2-Wege-Monitors. Zugleich zeigt sich, welches Potenzial nach wie vor in Passivlautsprechern steckt. Da die Excite Serie generell so angelegt ist, das sie mit vergleichsweise geringer Verstärkerleistung auskommt, ist auch der Preisvorteil gegenüber Aktivlautsprechern nicht zu unterschätzen.
Gehört mit
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Plattenspieler | Le Tallec Stad S |
Tonarme | Clearaudio Souther, Eminent 1 |
Tonabnehmer | Van den Hul Grashopper |
Musikserver | Aurender N100 |
D/A Wandler | MYTEK Brooklyn mit Audiobyte Hydra Z USB Bridge |
Vorverstärker | Classé Audio Omega |
Endstufen | mt-audio-design Monoblöcke |
Lautsprecher | Wilson Audio MAXX |
Kabel | Audioquest, HABST, Sun Wire Reference |
Zubehör | Copulare Aural Endstufenständer, Copulare Laufwerkstisch |
Herstellerangaben
Dynaudio Excite X44
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Empfindlichkeit | 89 dB |
Empfohlene Verstärkerleistung | >100 Watt |
IEC Langzeit-Belastbarkeit | >250 Watt |
Impedanz, nominal | 4 Ohm |
Frequenzumfang (±3dB) | 27 Hz – 23 kHz |
Gehäusevolumen | 55 Liter |
Gehäuseprinzip | 3-Wege Bessreflex |
Gewicht | 29,9 kg |
Abmessungen (B/H/T) | 226/1210/344 mm |
Paarpreis | 4000 Euro |
Furniere | Nussbaum und Palisander, seidenmatt schwarz und seidenmatt weiß |
Vertrieb
Dynaudio Germany GmbH
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Anschrift | Ohepark 2 21224 Rosengarten Germany |
Telefon | +49 4108 41800 |
Fax | +49 4108 418010 |
mail@dynaudio.de | |
Web | www.dynaudio.de |
Hersteller
MUTEC Gesellschaft für Systementwicklung und Komponentenvertrieb mbH
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Anschrift | Siekeweg 6/8 12309 Berlin |
Telefon | +49 30 7468800 |
Fax | +49 30 74688099 |
contact@mutec-net.com | |
Web | www.mutec-net.com |
Ja, den EL-8 Closed Back habe ich an dieser Stelle schon vor mehr als einem Jahr vorgestellt. Aber die Titanium-Variante gewährt einen spannenden Blick in die nahe Zukunft und verrät einiges über die Modellpflege bei Audeze.
Reden wir nicht lange drumherum: Der EL-8 Titanium entspricht technisch hundertprozentig dem aktuellen EL-8 Closed Back. Er unterscheidet sich optisch in zwei Punkten: Das den magnetostatischen Treiber umgebende Gehäuseteil besitzt kein Holzdekor, sondern eine strukturierte, schwarze Oberfläche, und der Ring zwischen diesem und den Gehäusedeckeln schimmert beim Titanium in mattem Silbergrau statt in Schwarz. Insgesamt wirkt die neue Gehäusevariante auf mich technischer und cooler, während der EL-8 Closed Back eher die Nähe zur LCD-Serie betont. Viel interessanter als diese Äußerlichkeiten ist aber das zweite dem Titanium beigepackte Anschlusskabel, das bisher nur in Verbindung mit diesem erhältlich ist, in Zukunft aber wohl auch einzeln angeboten werden wird. Statt eines 3,5- oder 6,3-Millimeter-Klinkensteckers besitzt das sogenannte CIPHER-Lightning-Kabel einen Lightning-Stecker. Zumindest Besitzer von neueren iPhones, iPads und iPods dürften bei diesem Begriff hellhörig werden, ist dies doch der Name für die einzige Schnittstelle an den genannten Geräten, von der Kopfhörerbuchse einmal abgesehen – und die soll Gerüchten zur Folge zumindest bei der nächsten iPhone-Generation der Vergangenheit angehören. Dann wird der Anschluss eines Kopfhörers ohne „aktive“ Kabel, also solche mit integriertem D/A-Wandler und Kopfhörerverstärker, nicht mehr möglich sein. Audeze greift dieser Entwicklung ein wenig vor und bietet schon heute das klanglich überlegene CIPHER-Lightning-Kabel an.
Das Kabel verwandelt den EL-8 auch in ein Headset: Im kleinen integrierten Gehäuse wurde zusätzlich noch ein Mikrofon und ein A/D-Wandler untergebracht, so dass man den Achter nicht abnehmen muss, um zu telefonieren oder mit Siri zu kommunizieren. Drei Drucktasten zur Einstellung der Lautstärke und zur Steuerung des Players im iPhone finden ebenfalls noch im Gehäuse Platz. Die Befehle setzt aber nicht nur iTunes um, sondern auch die deutlich besser klingende Onkyo-HP-Player-App. So soll es bei einer von Apple als MFi – oder: Made For iPhone/iPad/iPod – zertifizierten Komponente ja auch sein. Zudem bietet Audeze auch noch eine eigne kostenlose App an, mit der sich der Klang mit Hilfe eines zehnbandigen, graphischen Equalizers beeinflussen lässt. Man kann zwei persönliche Einstellungen als Preset speichern und wieder abrufen.
Der Regelbereich des Equalizers wird mit ±10 Dezibel angegeben, was mir allerdings ein wenig übertrieben erscheint. Die wahrnehmbaren Änderungen fallen deutlich subtiler aus. Und das ist gut so. Denn auf diese Weise gerät der Klang auch bei Extremeinstellungen nicht völlig aus dem Lot. Das CIPHER-Lightning-Kabel ist trotz der eingebauten Wandler, des Verstärker, des Mikrofons und der Steuertasten übrigens nur sechs Gramm schwerer als das übliche Kabel. Da es bisher nicht separat angeboten wird, gibt es auch keinen offiziellen Preis dafür. Die Differenz zwischen einem EL-8 Closed Back und einem Titanium, die sich – wie gesagt – vor außer dem Design nur durch das zusätzliche CIPHER-Kabel unterscheiden, beträgt gerade mal 66 Euro.
Ich habe den Titanium erst mit dem Standardkabel des Audeze mit der Klinkenbuchse meines 6S verbunden, einen Song über Onkyos HF-App abgespielt und danach das CIPHER-Kabel an der Lightning-Buchse verwendet, um dasselbe Lied noch einmal wiederzugeben. Da braucht man nicht zweimal hinzuhören: Wenn statt des im iPhone eingebauten Wandlers und Verstärkers die entsprechenden Baugruppen im CIPHER-Lightning-Kabel aktiv sind, gewinnt die Wiedergabe an Klangfarben, Dynamik, rhythmischer Präzision und emotionaler Intensität. Da ist es fast nebensächlich, dass die aktive Lösung dem Magnetostaten auch noch größere Lautstärken entlocken kann. Wer diesen Vergleich gemacht hat, auch nur hin und wieder mal über sein Mobiltelefon Musik genießen möchte und sowie so mit dem Kauf eines EL-8 liebäugelt, wird den Mehrpreis für das CIPHER-Kabel gerne entrichten.
Ohne Vergleich mit einer externen Wandler/Kopfhörer-Kombination scheint mir die obige Beschreibung der Leistungen des CIPHER-Kabels etwas blass. Aufgrund ihrer Größe und ihres Preises sind mein Chord Mojo oder gar der Hugo keine geeigneten Vergleichsobjekte. Aber da wäre ja noch der Audioquest Dragonfly Red, für dessen Betrieb am 6S man allerdings auch noch den „Lightning auf USB Kamera-Adapter“ für 35 Euro benötigt. Damit wäre diese Variante mehr als dreimal so teuer wie der Aufpreis für das CIPHER-Kabel. Die Audioquest-plus-Adapter-Kombination deklassiert den Klinkenausgang des iPhones ähnlich klar, wie es zuvor das CIPHER-Lightning-Kabel tat. Natürlich klingen Audioquests „USB-Stick“ und Audezes Aktiv-Kabel nicht gleich: Der Dragonfly überzeugt mit noch etwas mehr Luftigkeit und Feinzeichnung, das CIPHER-Kabel nimmt denn Hörer mit einem minimal wärmeren Klangbild und einem Hauch mehr Druck im Bass für sich ein. Für mich spielen die beiden aktiven Lösungen auf demselben hohen Niveau.
Der Dragonfly ist in Verbindung mit Onkyos HD Player in der Lage, auch Files mit einer Auflösung von 24 Bit und 96 Kilohertz zu reproduzieren. Diese hochaufgelösten Dateien werden über das CIPHER-Kabel zwar ebenfalls wiedergegeben, allerdings reduziert der HD Player in diesem Fall die Abtastrate auf 48 Kilohertz – das Maximum, für das die Audeze-Elektronik Apples Spezifikationen entsprechend ausgelegt wurde. Der teurere Dragonfly ist sicherlich die universeller einsetzbare Variante, während Audezes aktives Kabel die haptisch ansprechendere, platzsparendere und unkompliziertere Version darstellt. Klanglich liegen beide – wie gesagt – so weit über dem, was das iPhone allein zu bieten hat, dass sich Diskussionen über die marginalen klanglichen Unterschiede zwischen Dragonfly und CIPHER-Kabel erübrigen.
Eigentlich wollte ich die technischen Daten aus dem Artikel über den EL-8 Closed Back einfach kopieren, doch dann fiel mir auf, dass Audeze bei diesem das Gewicht mit 480 Gramm und den Wirkungsgrad mit 100 Dezibel angab. Nun werden sowohl für den Closed Back auch für den Titanium 460 Gramm und 102 Dezibel genannt. Sollte in der Zeit zwischen dem ersten Bericht über den Achter und diesem eine Weiterentwicklung stattgefunden haben? Der Vergleich des aktuellen Titanium mit meinem EL-8 Closed Back aus der ersten Produktionsserie könnte da Klarheit bringen. Dazu bekommen die beiden das beste Signal, das ich ihnen bieten kann: Sie werden vom Bryston BHA-1 gespeist. Der aktuelle EL-8 ist wirklich hörbar lauter, und es liegt gewiss nicht nur am höherem Pegel, dass sein Klangbild auch noch minimal detailreicher, offener und luftiger wirkt. Damit kommt der jetzt erhältliche geschlossene EL-8 meinem LCD-X noch ein kleines Stückchen näher. Eine wirklich überzeugende Modellpflege!
Gehört mit
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Digitalplayer | iPhone 6S |
NAS | Melco N1A und N1ZH60 |
D/A-Wandler | Chord Hugo, Mojo und DAVE, Mytek Brooklyn, Audioquest Dragonfly red |
Kopfhörerverstärker | Bryston BHA-1 |
Kopfhörer | Audeze LCD-X, EL-8 Closed Back |
Kabel | SwissCable, Audioplan Powercord S, Audioquest Diamond, Göbel High End |
Zubehör | PS Audio Power Plant Premier, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Füße und Room Tuninig Disks, bfly Basen und Füße |
Herstellerangaben
Audeze EL-8 Titanium
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Bauform | ohrumschließend, geschlossen |
Prinzip | magnetostatisch |
Magnet | Neodym |
Größe des Treibers | 100mm |
Maximale Belastbarkeit | 15W für 200 ms |
Schalldruck (SPL) | >130 db |
Frequenzgang | 10 Hz bis 50 KHz |
Harmonische Verzerrungen (THD) | < 01% bei 1 kHz und 1 mW |
Impedanz | 30 Ohm |
Wirkungsgrad | 102 dB/1mW |
Empfohlene Verstärkerleistung | 200mW - 4W |
Gewicht | 460g |
Zubehör | CIPHER Kabel (integrierte 24 bit DSP/DAC/AMP-Lösung mit Lightning-Connector und Mikrofon), 2 m Audeze Kopfhörerkabel mit 3,5 auf 6,3 mm Adapter |
Preis | 900 Euro |
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Vertrieb
Henry Audio - Børge Strand-Bergesen
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Anschrift | Hvalstadlia 4 1395 Hvalstad Norwegen |
Telefon | +47 90639918 |
borge@henryaudio.com | |
Web | www.henryaudio.de |
Was hat ein Wandler mit nur einem USB-Eingang im Blechgehäuse für 220 Euro bei Hifistatement im Test zu suchen? Und warum kann der Highres-Audio? Und was hat Open Source damit zu tun?
Während Hifi und High-End zu früheren Zeiten eher eine technikorientierte Domäne waren und man als Hersteller mit Daten und Schaltungsdetails protzte, hat heutzutage eine gewisse Geheimhaltung bis hin zur mystischen Überhöhung Einzug gehalten. Da werden Bauteile vergossen, Gehäuse hermetisch abgeriegelt und bekannte Schaltungen – wie behauptet – modifiziert, damit kein Mensch die dahinter stehenden Kniffe nachvollziehen kann. Klar, der zu verteilende Kuchen ist kleiner geworden, die Konkurrenz groß, und keiner lässt sich gern in die Karten gucken.
Der Ansatz bei der Entwicklung des Henry Audio USB DAC 128 mkII war da ein gänzlich anderer und zwar: Open Source. Diese Philosophie aus dem Bereich der Softwareentwicklung – und da besonders im Linux-Umfeld genutzt – legt den Quellcode der Software – also in diesem Fall alle technischen Details – des Gerätes offen, und fordert alle, die sich berufen und in der Lage fühlen, an der Entwicklung mitzuarbeiten. Wer sich da durcharbeiten möchte, findet im Internet eine komplette Dokumentation und diverse Blogs, die keine Fragen offen lassen, wenn ein gewisser Wissenshintergrund vorhanden ist.
Dahinter steht Børge Strand-Bergesen, der Kopf und Gründer von Henry Audio aus Norwegen, dessen besonderes Augenmerk auf dem Platinenlayout, dem Filterdesign und der strikten Trennung von analogem und digitalem Zweig bei der Entwicklung des USB DAC 128 mkII lag. Aber wir greifen vor.
Der Henry Audio USB DAC 128 mkII ist bisher nur über das Internet zu bestellen und kostet 219 Euro. Nun muss man sich natürlich auch fragen, warum und wie ein so günstiges und einfaches Gerät den Weg zu Hifistatement gefunden hat. Erst mal hat Børge Strand-Bergesen ganz freundlich bei Dirk Sommer angefragt, ob wir den Wandler nicht mal testen wollen, und schrieb mir eine Mail mit den Details. Und ich, ich konnte gar nicht anders, nachdem ich die diversen Reviews gelesen und vor allem dieses komplett unspektakuläre und simple Gehäuse gesehen hatte, und habe sofort einen geordert. Ich mag ja günstiges, einfaches und – nebenbei – auch konsequentes Design.
Bekommt man den Henry Audio USB DAC 128 mkII das erste Mal in die Hand, ist man trotz des Standardgehäuses nicht enttäuscht. Klar wiegt das Ding gar nichts, aber die Frontplatte hat eine hübsche Gravur, und die Konstruktion ist erfreulich stabil. Es handelt sich um einen reinen USB DAC mit einem – wer hätte es gedacht – USB-Mini-B-Anschluss und einem Paar Cinch-Ausgangsbuchsen. Auf der Rückseite gibt es noch zwei Druckschalter, an der Front eine LED – das war's. Zwar wäre ein weiterer Digitaleingang möglich gewesen, dies hätte aber den – sowieso schon sehr engen – Preisrahmen gesprengt. Darüber hinaus ist der Entwickler davon überzeugt, dass ein Umschalter die gebotene Qualität erheblich einschränkt und das Konzept der direkten kurzen Wege verwässern würde. Das klingt jetzt aber schon ganz schön nach High-End.
Was kann er? Unterstützt werden Samplingraten von 44.1, 48, 88.2, 96, 176 und 192 Kilohertz mit bis zu 32 Bit Auflösung in Abhängigkeit der USB-Audio-Class (UAC). Der Wandler ist ein Asahi Kasei AKM4430 DAC, die Stromversorgung erfolgt über den Anschluss am Rechner, analoge und digitale Baugruppen sind streng separiert. Im Netz fordert Børge Strand-Bergesen übrigens explizit dazu auf, mit einer externen Stromversorgung zu experimentieren oder sich die analoge Ausgangsstufe ruhig selbst auf- oder umzubauen. Ehrensache ist natürlich, dass jeder, der etwas Sinnstiftendes herausfindet, dies auch mit der Community teilt. Ich persönlich finde diesen Ansatz sehr sympathisch.
Lustig war die Inbetriebnahme an meinem Notebook mit Windows 10. Nachdem ich den quasi ASIO-Treiber installiert hatte, habe ich das Gerät als Output-Device in Foobar2000 angewählt. Der Henry Audio meldete Betriebsbereitschaft mittels der grün leuchtenden LED auf der Frontplatte, die UAC1 signalisiert. Das kann Windows übrigens einfach so, und es werden 48 KHz/24 Bit realisiert. Es empfiehlt sich in diesem Fall 44 Khz/16 Bit in den Einstellungen des Windows Sound Device zu setzen, um ein Resamplen des internen Rechnerchips zu unterbinden. Das funktioniert auch so lange gut, bis man hochauflösende Dateien abspielen will. Hierfür muss man beim Betrieb mit Windowsrechnern (Linux und Mac können das mal wieder so) in UAC2 wechseln. Dazu wird auf der Rückseite des Henry Audio der Program Button so lange gedrückt, bis die LED von grün zu rot wechselt, und die Prozedur mit dem Reset Button bestätigt.
Nach dem Wechsel passierte beim Abspielen aller Dateien mit Foobar2000 absolut nichts mehr. Hätte ich mir den Installationshinweis zu dem an sich bevorzugten Player für Windows, dem JRiver, durchgelesen, hätte ich als Output gleich den Asio-Treiber gewählt, nämlich „ASIO UAC2“ anstatt des Gerätenamens. Zusätzlich muss man in den Optionen von Foobar2000 die Komponente „ASIO-Support“ hinzufügen. Meine Schuld! Børge Strand-Bergesen hat auf meine Anfrage hin übrigens sofort reagiert – obwohl ich einfach nur das Manual hätte lesen müssen – und innerhalb eines Tages eine idiotensichere Installationsanleitung ins Netz gestellt. Das ist gelebter Service. Man sollte auch auf die Empfehlung hören, mindestens einen Rechner mit Core-2-Duo / 2 GHz Prozessor zu verwenden. Einen älteren XP-Rechner, mit dem sowieso nur UAC1 möglich gewesen wäre, zum Betrieb mit dem Wandler zu überreden, scheiterte krachend. Ein Hinweis vorab. Ich empfehle grundsätzlich den Betrieb mit UAC2. Zum einen wird so die Datenrate des DAC automatisch an die Quelle angepasst – es findet kein Up- oder Downsampling statt – und zum anderen klingt es so einfach besser, auch mit 44.1 KH /16 Bit.
Für wen soll der Henry Audio USB DAC 128 mkII denn nun eigentlich sein? Auf der Homepage wird erläutert, dass der Wandler viel besser klingt als die Ausgabe über den Lineausgang des PC. Die Zielgruppe sind also Nutzer, die ihre Musiksammlung ausschließlich über den PC hören. Das ist löblich, kann doch auf diesem Wege vielleicht die mutmaßlich nicht unbedingt nach Qualitätskriterien entscheidende Zielgruppe für bessere Wiedergabe sensibilisiert werden. Ein höherer Preis wäre hier sicherlich nicht zielführend.
Den ersten Soundcheck mache ich über ein Paar Selbstbaulautsprecher, die an einem kleinen Tripath-Chip-Verstärker hängen. Allein optisch ist das sehr weit weg von heutigem High-End: Ein Notebook, das neben zwei winzigen Schachteln steht. Diese werden nur durch geschicktes Verdrehen der viel zu schweren und dicken Cinchkabel daran gehindert, halb in der Luft zu hängen. Anhängern von Plattenspielern, offenen Röhrenverstärkern und Tonbandmaschinen mögen mir verzeihen, aber man kann damit durchaus auch Musik hören und das auf hohem Niveau.
Trotzdem darf der Henry Audio USB DAC 128 mkII nach einem kurzen Test natürlich in der normalen Anlage zeigen, was er so kann. Als Dateien, Entschuldigung, Files, habe ich auf mit Exact-Audio-Copy gerippte CDs, die in verschiedenen Auflösungen vorliegende Tracks aus der Hifistatement-Datenbank und auf einige der hervorragend aufgenommenen Titel von www.highresaudio.com zurückgegriffen.
Wenn vorurteilsbeladene High-Ender den Henry Audio sehen, werden sie sicher den Stab brechen, bevor sie den ersten Ton gehört haben, alle anderen werden staunen: Gestartet wird mit der Somewhere und „Deep Space Solar“ von Keith Jarrett, Jack DeJohnette und Gary Peacock. Der langsame Anfang verrät die Affinität zu Feinheiten und detailreicher Hochtonauflösung des schmächtigen Kistchens. Feine Hochtoninformationen der Klavieranschläge, ihre Verästelungen im Ausklingen und die Resonanz des Flügels sind sehr gut zu verfolgen und räumlich glaubhaft ausgeleuchtet. Eine kleine Vorliebe hegt der Henry Audio dabei für die leichten Besenwischer auf den Becken, die, obwohl recht leise, nicht untergehen und ihren metallischen Glanz zur Geltung bringen. Dies ist nicht mit hell gleichzusetzen, Klarheit ist der passende Begriff. Dabei ist der Raum ein weitläufiges Rund, das sich weiter in die Breite als in die Tiefe erstreckt. Nach vorne spielt er ein wenig zögerlich bis gar nicht. Interessant wird es, wenn der Bass einsetzt und die einzelnen Töne differenziert, durchhörbar und trotzdem mit Schmackes beziehungsweise dem gewissen Impetus kommen, der die Musik leben lässt. Der Informationsgehalt ist ungewöhnlich hoch. Ein zum Vergleich herangezogener TEAC UD-501 spielt zwar insgesamt druckvoller nach vorne heraus, das Maß an feinstofflicher Information kann er aber weder im Hoch- noch im Tieftonbereich liefern. Hier wird schon klar, dass man den USB DAC 128 mkII unbedingt ernst nehmen muss.
An dieser Stelle kommt eine Aufnahme aus der Rubrik Downloads von Hifistatement ins Spiel. Dephazz mit „Trashbox“ vom Album Garage Pompeuse bauen eine sehr intensive Atmosphäre im Berliner A-Trane auf. Live kongenial und voll analog eingefangen von unserem Chefredakteur. Dass der Titel in verschiedenen Auflösungen verfügbar ist, eröffnet ausgezeichnete Vergleichsmöglichkeiten. Spielt bei dieser Aufnahme das Wiedergabeequipment nicht mit, wird es schnell muffig. Nicht so beim Henry Audio. Wieder wirft er ein ganzes Pfund Bass, der bei dieser Aufnahme wirklich nicht schmächtig ist, in den Raum und lässt den tiefen Tönen ihren treibenden Charakter. Das Stampfen hat sehr viel Information, schmiert dabei die Nuancen in der Stimme von Sängerin Pat Appleton nie zu, auch das Saxophon bleibt unberührt und steht bombenfest im Raum. Interessant hier die Unterschiede der verschiedenen Überspielungen mit 44.1 KHz / 16 Bit, 192 Khz / 24 Bit und DSD. Ich persönlich bin ja der Meinung, dass eine wirklich gute Aufnahme auch mit den Limitierungen der CD schon so gut klingen kann, dass man hochauflösende Medien nur in den seltensten Fällen vermisst. Und diese Aufnahme ist einfach gut. Und so sind die Unterschiede – wenn man denn weiß, dass nicht noch ein extra Effekt reingemixt wurde, um die höhere Auflösung „hörbar“ zu machen machen, zwar vorhanden, aber die oft vielbeschworenen Welten sind es auch nicht. Gegenüber der CD-Standardauflösung bietet 192 Khz / 24 Bit mehr Luft, etwas definierteren Raum mit besser nachvollziehbarem Hall und klarerem Hochton. Im Bass sind die Unterschiede lässlich. DSD bringt noch etwas mehr Luft in die Sache und swingt mehr. Und womit hat man das jetzt so schön nachvollziehen können? Eben, mit einem 220,00 Euro DAC! Und das auch noch bei einer reinen Analogaufnahme.
Um nicht missverstanden zu werden: Natürlich sind die Unterschiede da, aber eben nicht ganz so brachial wie gern kolportiert. Mit seinem lebensbejahenden Charakter und der guten Auflösung kann ich auch gut Musik in CD-Qualität über den Henry Audio hören, ohne substanziell etwas zu vermissen. Manchmal ertappe ich mich sogar dabei, die tendenziell größer und grobkörniger dargebotenen Dateien den hochaufgelösten vorzuziehen. Knallt einfach mehr, und auch das braucht man ab und zu.
Beim folgenden Parforceritt durch die CD-Sammlung auf dem PC bestätigen sich die gewonnenen Eindrücke. Bei einigen Stücken fällt mir der Hang des USB DAC 128 mkII auf, im Grundtonbereich etwas zurückhaltend zu sein und die Abbildungsgröße von Einzelinstrumenten minimal zu reduzieren, Stimmen aber in den Dimensionen nicht anzutasten. Dafür ist der Bassbereich einfach ein Sahnestück. Schnell, präzise und bei aller Fülle durchhörbar und federnd. Wer mal einen großen, geschlossenen Lautsprecher mit aktiv entzerrtem Tieftonbereich gehört hat, weiß ungefähr, was ich meine.
Bei dem „Streichquartett Nr. 4“ von Bartók mit dem Belenus Quartett, wieder von highresaudio.com, bietet der Henry Audio tiefen Einblick in die komplexen Strukturen. Auch räumlich gibt es nichts zu meckern, beeindruckend auch die Mühelosigkeit. Massive Einsätze werden im Vergleich grobdynamisch etwas geschönt, dafür entdeckt man trotz des vielschichtigen Arrangements die ein oder andere Feinheit, die auch wesentlich teurere Wandler gern mal unterschlagen.
Gehört mit
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PC | Acer Espire, I3 CPU 1.70 GHz, 8 GB RAM |
Software | Foobar2000 |
CD-Laufwerk | Denon DCD-1290 |
Wandler | Teac UD-501 |
Verstärker | Unison Unico, Muse 20X, Topping TP60 |
Lautsprecher | Spendor A5, Heißmann Acoustics Cinetor |
Kabel | TaraLabs, RG142, Vovox, Sommer, Oehlbach, Baumarkt, Funk-Tonstudiotechnik, Supra Cable, Audioquest |
Herstellerangaben
Henry Audio USB DAC 128 mkII
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Eingang | USB mini B - asynchron |
Abtastraten | 44.1, 48, 88.2, 96, 176.4, 192 KHz |
Ausgang | Cinch |
Wandler | Asahi Kasei AKM4430 DAC |
Treiber | ASIO Treiber für Windows |
Abmessungen | B: 114.4mm, H: 32.8mm, T: 128mm |
Preis | 219 Euro |
Vertrieb
Henry Audio - Børge Strand-Bergesen
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Anschrift | Hvalstadlia 4 1395 Hvalstad Norwegen |
Telefon | +47 90639918 |
borge@henryaudio.com | |
Web | www.henryaudio.de |
Wenn einer der Kollegen einen Tonabnehmer beschreibt, dauert es naturgemäß etwas länger, bis dieser für die Aufnahmen zur Klangbibliothek in Gröbenzell zur Verfügung steht. Das Audio Exklusiv 103 ist vorgestern eingetroffen, und schon können Sie hören, wie es klingt.
Dabei ging es nicht allein darum, die Zeit zwischen der Veröffentlichung des Test und der Audio-Dateien möglichst kurz zu halten, es gab noch einen anderen Grund, sich ein wenig zu beeilen: Momentan sind die Temperaturen im Hörraum ziemlich erträglich, sie liegen selbst in der Nähe des Laufwerks mit immer noch beheiztem Tellerlager knapp unter 25 Grad. In den nächsten Tagen soll es aber zumindest draußen noch ein Stückchen wärmer werden. Und vor allem die Dämpfungsgummis eines Tonabnehmer arbeiten temperaturabhängig. Vor Jahren hat mich das bei einer länger anhaltenden Hitzeperiode ziemlich heftig umgetrieben, denn ich wollte weder Beschädigungen des Tonabnehmers noch solche von Schallplatten riskieren. Schließlich habe ich Albert Lukaschek, den Chef von Benz Micro Systems angerufen. Der gab Entwarnung: Es gäbe kein Hitzefrei für Tonabnehmer, zwar wären Klang und Messwerte durchaus temperaturabhängig, allerdings seien die klanglichen Auswirkungen von ein paar Grad mehr oder weniger nicht wirklich dramatisch. Und das Wichtigste: Um das Wohlergehen von Abtaster und Vinyl müsse man sich keine Sorgen machen, auch wenn es mal 30 Grad heiß wird. Zumindest Besitzer von Röhren- oder Class-A-Verstärkern werden aber unter solchen Rahmenbedingungen sowie keine Lust haben, ihre Zeit im Hörraum zu verbringen – außer sie sind nicht nur Hifi-, sondern auch Sauna-Fans.
Wie gesagt, bei der Aufnahme der drei charakteristischen Songs war alles im grünen Bereich. Natürlich spielte das Audio Exklusiv 103 dabei im für die Klangbibliothek üblichen Umfeld: Brinkmann LaGrange, SME V und Einsteins The Turntable's Choice. Hier stehen als Abschlussimpedanz 500 Ohm zur Verfügung, so dass ich mich nicht allzu weit von den von Wolfgang Kemper empfohlenen 470 Ohm entfernen musste. Aber bei der Klangbibliothek geht es ja mehr um einen klanglichen Fingerabdruck eines Tonabnehmers als um die exakte Wiedergabe dessen, was der testende Autor gehört hat. Dafür bringt beispielsweise schon die Qualität der verwendeten digitalen Abspiel-Kette zu viele Unschärfen ins Spiel. Am eindrücklichsten erschließen sich klanglichen Eigenheiten des jeweiligen Tonabnehmers natürlich im Vergleich mit dem Sound anderer Systeme. In unserer Bibliothek bietet sich dazu vor allem das serienmäßige Denon 103 an. Viel Spaß beim Vergleichen!
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Audio Exklusiv 103 |
Tonarm | SME V |
Verkabelung | Forceline |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (500 Ohm) |
Musik | „How Deep Is The Ocean“ |
Downloadgröße | 114,2mb |
Recorder | Nagra VI |
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Audio Exklusiv 103 |
Tonarm | SME V |
Verkabelung | Forceline |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (500 Ohm) |
Musik | „Griff“ |
Downloadgröße | 158,6mb |
Recorder | Nagra VI |
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Audio Exklusiv 103 |
Tonarm | SME V |
Verkabelung | Forceline |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (500 Ohm) |
Musik | „Duet“ |
Downloadgröße | 130,6mb |
Recorder | Nagra VI |
Im ersten Teil meines Beitrags über den Roon Music Player habe ich michn sehr ausführlich mit den vielfältigen Möglichkeiten des Programms zur Verwaltung einer Musiksammlung beschäftigt. Heute geht es um die wichtige Frage: Wie gut ist Roon klanglich? Geht der phantastische Bedienungskomfort womöglich zu Lasten des Klangs?
Eines sei allerdings vorausgeschickt: Die im Folgenden geschilderten Höreindrücke können nicht verallgemeinert werden. Roon mit den jeweiligen Einstellungen, das Betriebssystem, die Treiber für den DAC und nicht zuletzt die Hardware bilden immer eine Einheit. Roon auf anderer Hardware oder unter einem anderen Betriebssystem oder mit anderen Einstellungen installiert, kann zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen führen. Computer-Audio ist und bleibt leider eine komplexe Angelegenheit.
Bevor es losgehen kann, müssen wir noch die Audio-Ausgabe in Roon konfigurieren. Da ich die Version Roon Server auf meinem Sony Laptop unter Windows 10 installiert habe, müssen die entsprechenden Treiber für den verwendeten DAC auch auf diesem Gerät installiert sein, sonst kann Roon den DAC nicht finden. Ich habe mir für den Hörtest von Dirk Sommer den Mytek Brooklyn ausgeliehen, nicht zuletzt wegen seines ausgezeichneten USB-Treibers. Der Einfluss des USB-Treibers auf die Funktionalität des Systems und auch auf den Klang wird meist unterschätzt. Dem stolzen Besitzer eines DAC bleibt allerdings in aller Regel auch gar nichts anders übrig, als mit dem Treiber vorlieb zu nehmen, der vom Hersteller angeboten wird. Das ist dann umso ärgerlicher, wenn der Hersteller schnell einen Treiber hingeschludert hat. Beim Mytek Brooklyn gibt es in dieser Hinsicht allerdings wirklich nichts zu meckern!
Wir rufen in den Einstellungen von Roon den Reiter „Audio“ auf und Roon zeigt uns alle im Netzwerk vorhandenen Ausgabegeräte. Unter „Connectet to this Mac“ werden uns die Ausgabemöglichkeiten auf meinem Mac Book Pro angezeigt, das ich zur Steuerung von Roon verwende. Da der DAC aber an meinem Sony Laptop hängt, interessieren uns diese Einstellungen nicht weiter. Die an den Sony angeschlossenen Ausgabegeräte finden wir hingegen im Bereich „Connected to Core“. Wir sehen in der linken Spalte den Mytek einmal unter „Brooklyn Dac“ mit WASAPI-Treiber und ein zweites Mal als „Mytek USB Audio“ mit ASIO Treiber. Das sind auch die beiden grundsätzlichen Ausgabemechanismen, die Roon – entsprechende Treiber vorausgesetzt – unterstützt. Die Möglichkeit des Kernel-Streamings wird von Roon nicht angeboten.
Wir konfigurieren zunächst die Audio-Ausgabe über die Windows eigene Schnittstelle WASAPI, in dem wir dieser Audio Zone den Namen „Mytek WASAPI“ geben und klicken dann auf das kleine Zahnrädchen rechts daneben, das uns in die erweiterten Ausgabeeinstellungen bringt. Im Reiter „General“ wählen wir „Fixed Volume“ und deaktivieren damit die Lautstärkeregelung in Roon.
Wichtig sind jetzt noch die „richtigen“ Einstellungen im Reiter „Playback“. Von großer Bedeutung für die Klangwiedergabe ist dabei, einen Haken bei „Exclusive Mode“ zu setzen, denn nur dann übernimmt Roon die alleinige Kontrolle über unseren DAC und umgeht den internen Mixer des Betriebssystems Windows. Unter „Bit-Perfect Format Support“ zeigt uns Roon sehr komfortabel in grüner Schrift, welche Formate von unserem DAC unterstützt werden und in roter Schrift, welche Formate nicht unterstützt werden. Ein erstes Stirnrunzeln macht sich breit, müsste der Mytek Brooklyn doch die Formate 352.8 kHz und 384 kHz sowie DSD128 und DSD256 wiedergeben können.
Wir setzen deshalb noch einen Haken bei „Work around drivers that misreport device capabilities“ und Roon befragt nun noch einmal mit mehr Nachdruck, um nicht zu sagen ziemlich unfreundlich, den installierten Treiber/DAC, welche Formate er unterstützt. Und siehe da, nun erscheinen alle Formate in grüner Schrift mit Ausnahme von DSD256. Letzteres hängt damit zusammen, dass wir etwas weiter unten unter „DSD Playback Strategy“ die Auswahl „DSD over PCM v1.0 (DoP)“ getroffen haben und „DSD over PCM“ systembedingt nur die Wiedergabe von DSD-Dateien bis zum Format DSD128 unterstützt. Dies ist aber in der Praxis kein allzu großes Problem, da DSD-Dateien im Format DSD256 ohnehin kaum erhältlich sind. Bei den übrigen Wahlmöglichkeiten belassen wir es bei den von Roon vorgeschlagenen Einstellungen und speichern. Unser System ist jetzt zur Wiedergabe bereit.
Da wir aber nun schon einmal dabei sind, kämpfen wir uns auch gleich noch durch die Konfiguration der Ausgabe über die ASIO-Schnittstelle. Im Reiter „General“ wählen wir die gleichen Einstellungen wie oben bei WASAPI. Im Reiter „Playback“ müssen wir wieder eine Auswahl bei „DSD Playback Strategy“ treffen. Für die meisten DACs dürfte hier wieder „DSD over PCM v1.0 (DoP)“ die richtige Einstellung sein. Für den Mytek Brooklyn wählen wir aber „Native“, da der Mytek Brooklyn im Zusammenspiel mit seinem ASIO-Treiber auch „native DSD“ unterstützt. „Native DSD“ bedeutet in diesem Zusammenhang den direkten Versand von DSD-Daten über ASIO im Gegensatz zum Verfahren „DSD over PCM“, bei dem die ebenfalls nicht konvertierten DSD-Daten vor ihrem Versand zuerst in sogenannte PCM-Container verpackt werden.
Mit Roon lässt sich darüber hinaus auch sehr einfach ein Multi-Room-System aufzubauen. Hierzu rufen wir in den Einstellungen von Roon nochmals den Reiter „Audio“ auf. Roon zeigt uns nämlich hier auch alle sonstigen im Netzwerk vorhandenen Ausgabegeräte an. In meinem Fall sind das ein weiteres Mac Book Pro sowie zwei Apple Airport Express Geräte.
Roon bietet eine bequeme Möglichkeit, Musik auf Airplay-fähige Geräte zu streamen. Ich nutze diese Funktion, um so die Musik vom Roon Server in mein Arbeitszimmer zu leiten. Allerdings akzeptiert Airplay nur CD-Qualität (44.1kHz/16bit), so dass alle anderen Formate von Roon entsprechend umgerechnet werden. Für Hintergrundmusik im Arbeitszimmer kein Problem. Interessanter ist meiner Meinung nach die Möglichkeit, spezielle Roon-fähige Endgeräte einzubinden. Vielfach findet sich auf Geräten, wie DAC oder Streamer, der Hinweis „Roon Ready“. Damit kann die Audio-Wiedergabe vom Roon Server direkt auf ein solches Gerät gelegt werden. In der Konzeption von Roon ist diese Konfiguration sogar der bevorzugte Weg für die Musikwiedergabe in höchster Qualität. Hier kommt es zu einer vollständigen Trennung der Funktionen Verwaltung der Musik-Bibliothek (Roon Server), Steuerung (Roon Remote) und Musikwiedergabe (Roon Output) auf verschiedenen Geräten und verbunden über das Netzwerk. Leider konnte ich diese Konstellation in Ermangelung eines geeigneten „Endpoints“ nicht testen, aber das wird bei nächster Gelegenheit nachgeholt. Allerdings kann auch jeder PC mit dem kleinen Zusatzprogramm Roon Bridge ausgerüstet zu einem „Endpoint“ werden, an den dann ein (weiterer) DAC angeschlossen werden kann. Ich habe diese Konstellation mit dem Mac Book ausprobiert und es hat ganz ausgezeichnet funktioniert. Für den eigentlichen Hörtest wollte ich dann aber keinen weiteren PC in meiner Kette haben und gleichzeitig etwaige klangliche Beeinflussungen durch das Netzwerk soweit wie möglich ausschalten.
Ich habe deshalb den Mytek Brooklyn direkt an meinen Sony Laptop angeschlossen und zunächst über WASAPI angesteuert. Nach so viel Konfiguration und Häkchen setzen ist mir nach Spaß zu Mute und so wähle ich das Album Rumours von Fleetwood Mac (24bit /96kHz). „Don't Stop“ klingt großartig, Instrumente und Sänger werden auf ihren richtigen Plätzen abgebildet und der Bass ist knackig. Ich wechsle zum Album Nights From The Alhambra von Loreena McKennitt. Die Atmosphäre des Live-Konzerts wird sehr realistisch wiedergegeben. Von hier klettere ich die Auflösungsskala hinauf, zuerst auf 24bit/192kHz und dann auf 24bit/352.8kHz. Die Aufnahme von Joseph Haydns Trompetenkonzert mit dem Solisten Adolf Holler und dem Vienna Philharmusica Orchestra unter der Leitung von Hans Swarowsky (Haydn Trumpet Concerto - Saint-Saens Symphony No.3 -Urania - Hans Swarowsky conducting the Vienna Philharmusica OrchestraH - HDTT 24bit/352.8kHz) besitzt eine wunderbare Balance zwischen Solo-Trompete und Orchester und wirkt bei großer räumlicher Tiefe unglaublich geschlossen. Ich wechsle zu DSD-Dateien und bin wieder höchst angenehm überrascht. Die Bongos in „Night And Day“ oder das großartige Schlagzeug in „Fine and Dandy" in der Aufnahme mit dem Joe Holland Quartett (Joe Holland Quartett, The Joe Holland Quartet – Klipsch Tape Project Vol.II - HDTT DSD128) kommen einfach mitreißend. Das gesamte Album klingt umwerfend – erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die Aufnahme aus dem Jahr 1955 stammt.
Im nächsten Schritt probiere ich Wiedergabe über ASIO. Für meinen Geschmack bringt ASIO etwas mehr Druck aus dem Grundtonbereich heraus und klingt damit insgesamt kraftvoller und nachdrücklicher. Weil zugleich nichts verschmiert und das Timing hervorragend bleibt, liegt für mich der größte Unterschied in der damit einhergehenden größeren Klarheit. Sehr gut zu hören ist dieser Effekt bei Stimmen. Bei „Don't know why“ kommt die wunderbare und einfühlsame Stimme von Norah Jones (Come Away With Me; 96KHz) hier einfach noch besser zur Geltung. Das gleiche gilt für die Wiedergabe von DSD-Aufnahmen. Sollte hier die „native“ Wiedergabe der DSD-Dateien doch einen positiven Einfluss auf die Klangqualität haben? Ein Wechsel der Einstellungen in der ASIO-Ausgabe für die „DSD Playback Strategy“ auf „DSD over PCM v1.0 (DoP)“ spricht für meine Vermutung, auch wenn die Unterschiede nicht dramatisch sind.
Ein Quervergleich mit JRiver Media Center 19 bestätigt die ausgezeichnete Klangqualität von Roon: Ganz gleich ob WASAPI oder ASIO, immer bevorzuge ich Roon aufgrund seiner größeren Klarheit und Natürlichkeit. Da stellt sich natürlich die Frage, geht da noch mehr? In der Audio-Ausgabe wähle ich deshalb aus der Liste der vorhandenen ASIO Geräte JPLAY aus, so dass die Wiedergabe über JPLAY geleitet wird. Bei JRiver habe ich mit dieser Konfiguration beste Erfahrungen gemacht. Auch bei Roon lässt sich damit die Klangqualität im Hinblick auf Räumlichkeit, Transparenz und Klarheit nochmals verbessern, auch wenn die Unterschiede nicht so groß wie bei JRiver sind. Wie sehr das Ganze aber von der verwendeten Hardware und den Treibern abhängig ist, zeigen meine Erfahrungen mit dem hoch optimierten Server von SOtM, auf dem ebenfalls die Serverversion von Roon lief. Hier konnte ich mit dem Einschleifen von JPLAY im Zusammenspiel mit dem SOtM DAC oder dem ZeroUno DAC keine Verbesserungen feststellen. Im Gegenteil: Ich tendierte sogar dazu, in dieser Kombination eher auf JPLAY zu verzichten.
Zum Abschluss noch einmal ein Wort zum Thema Stabilität. Auch die Audio-Wiedergabe und die Netzwerkfunktionalitäten arbeiten wie das gesamte übrige Programm extrem zuverlässig und ohne Abstürze oder „Hänger“. In der täglichen Praxis ein großer, nicht zu unterschätzender Vorteil! Roon zeigt eindrucksvoll, dass Stabilität, Bedienungskomfort und hervorragender Klang kein Widerspruch sein müssen.
Gehört mit
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Computer | Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB, Windows 10 |
Software | MinimServer, JPLAY v6.2, JRiver Media Center 19 |
D/A-Wandler | Mytek Brooklyn DAC/Vorverstärker |
Endstufe | Einstein – The Poweramp |
Lautsprecher | Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Kabel | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN |
Herstellerangaben
Roon Music Player
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Empfohlene Hardware | Intel Core i3, Ivy Bridge+ 4GB RAM SSD Systemfestplatte 1440 x 900 Bildschirmauflösung |
Unterstützte Systeme für Roon Core und Roon Remote | Windows 7+ (10 empfohlen) OpenGL 3.0 Unterstützung Media Packs erforderlich für Windows Server 2012 R1/R2 oder Windows |
N/K/NK | Mac OS X 10.8+ (10.11 empfohlen) Linux Intel x86_64 builds Core and Output functions. ARM builds only support Output functions. |
Unterstütze Tablets als Remotes | Android 4.4+ (5.0 empfohlen) Apple iPad mit iOS 8.0+ Windows Tablets Surface 3 und Surface 3 Pro |
Unterstütze Phones als Remotes | Android 4.4+ (5.0 empfohlen) Apple iPhone 5s oder höher mit iOS 8.0+ |
Testversion | 14 Tage frei |
Updates | frei in der Aboperiode |
Preis | Abo 1 Jahr: 119 USD Abo ohne zeitliche Begrenzung: 499 USD |
Hersteller
Roon Labs LLC
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|
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Anschrift | 6 Round Hill Dr, Briarcliff Manor, NY 10510 New York |
Web | https://roonlabs.com/ |
Hersteller
Suesskind Audio
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Anschrift | Immenhütte 10 59929 Brilon |
Telefon | +49 2961 9119989 |
Mobil | +49 160 91673925 +49 176 62173813 |
joachimgerhard@suesskindaudio.de | |
Web | www.suesskindaudio.de |
Ein kleines, etabliertes und weltweit erfolgreiches Familien-Unternehmen aus Serbien baut Verstärker, die ihren eigenen Stil haben. Heute würde man eigentlich einen derart ausgestatteten Vollverstärker, wie es der brandneue Dayens Ecstasy III Custom 2 ist, eher nicht erwarten.
Zutreffend ist das für die Version, die uns vom deutschen Importeur zum Test gegeben wurde. Wenn ich richtig informiert bin, ist dies hier die erste Besprechung des Ecstasy III in der neuen Custom-Version überhaupt. Es gibt international bereits sehr positive Tests vom Ecstasy III in der einfachen Regular-Ausführung. Das von Vater und Sohn Dobrins geführte, 1991 gegründete Unternehmen hat sich mit Verstärkern profiliert, die durch ein ungewöhnlich günstiges Preis-Klang-Verhältnis auffallen. Darüber hinaus gehören Lautsprecher und Kabel zum Angebot der Marke. Die kleinen Vollverstärker Ampino und Menuetto bieten nach Einschätzung von Experten weltweit enorm viel Klang fürs Geld. Dies außerordentliche Qualitätsniveau erreichen die findigen Entwickler durch ein musikalisch orientiertes technisches Konzept in Kombination mit der Verwendung von soliden, nicht zu kostspieligen Bauteilen. Gefertigt werden alle Dayens Produkte in Handarbeit in Serbien. Neben den kleinen Verstärkern gibt es inzwischen auch Vorstufen und Endverstärker. Der in AB-Technik konzipierte Ecstasy III Vollverstärker basiert auf seinem Vorgänger Ecstasy II und wird in drei Ausbaustufen angeboten. Allen drei Varianten des Ecstasy III ist zu Eigen, dass beim Aufwand im Innenleben der Spar-Modus aufgegeben wurde und nicht nur bessere, sondern hervorragende Bauteile verwendet werden. Äußerlich ist der Unterschied zwischen den drei zur Wahl stehenden Modellen auf der Geräte-Rückseite sichtbar. Während die Basis-Version des Ecstasy III dort ein vertrautes Bild mit einfachen, vergoldeten Chinch- und Lautsprecher-Anschlüssen liefert, fallen bei unserem Testgerät die WBT-0703-Cu-nextgen™-Polklemmen und zwei Paar WBT-0210-Cu-nextgen™-Cinch-Buchsen-Paare ins Auge. Die dritte Version bietet vier WBT-Cinch-Eingangspaare. Was die inneren Werte anbelangt, unterscheiden sich die zwei Custom-Versionen mit WBT nicht, die Grundversion Regular ist nicht ganz so kostspielig und aufwendig aufgebaut. Sie ist mit Mundorf MCaps Supreme bestückt, während in den WBT-optimierten Varianten Custom 2 und Custom 4 in der Eingangs-Stufe Mundorf MCaps Supreme SilberGoldverbaut sind.
Wenn man den Verstärker aus seiner schlichten, funktionalen Verpackung gehoben hat, ohne ihn, so wie ich, vorher durch Beschreibungen kennengelernt zu haben, darf man sich schon etwas wundern. Die eben beschriebenen rückseitigen Merkmale mit den qualitativ unterschiedlichen Cinch-Eingängen machen stutzig. Bei meiner Nachfrage beim deutschen Vertrieb bekam ich eine plausible Erklärung: Die drei Varianten werden angeboten, um den Kunden selber entscheiden zu lassen, was er benötigt und investieren möchte. Wenn man nicht mehr als zwei Tonquellen hat, bedarf es auch keiner vier kostspieligen WBT-Eingänge. Heutzutage ist es nicht unüblich, die digitalen Quellen über einen DA-Wandler zu vereinen und eine Phono-Stufe zu nutzen. Dann sind zwei Eingänge hinreichend. Etwas merkwürdig finde ich die Beschriftung der WBT-Inputs mit CD und Tuner. Die normalen, vergoldeten Cinch-Buchsen sind mit Aux 1 und Aux 2 benannt. Eine einfache Durchnummerierung Input 1 bis Input 4 wäre, denke ich, sinnvoller oder zumindest Phono statt Tuner. Andererseits ist dies nicht wirklich wichtig. Schließlich kommt es bei einem HiFi-Gerät auf ganz andere Dinge an, nämlich Verarbeitung, Betriebssicherheit und vor Allem auf den Klang.
Bemerkenswert sind die Cinch-Anschlüsse für Tape-In und Tape-Out. Hierbei handelt es sich um eine echte Monitor-Schleife zur Hinterband-Kontrolle, die mittels eines soliden Drehschalters auf der Front betätigt wird. Sagen Sie nicht, so etwas sein anachronistisch. Am Audio Markt gibt es ein steigendes Interesse an hochwertigen Tonbandkopien und somit auch für Tonbandmaschinen. Ob man selber aufnehmen möchte und die Monitor-Funktion braucht, bleibt eine offene Frage. Jedoch für eine andere, moderne Geräte-Gattung lässt sich diese Monitor-Schleife prima verwenden: Sie können komfortabel jegliche Art von Equalizer integrieren und bequem umschalten auf Mit- und Ohne-Betrieb. Dabei denke ich weniger an die klassischen graphischen oder parametrischen Equalizer. Hingegen sind moderne, digitale Raum-Kontroll-Prozessoren in manchen Fällen eine wirklich sinnvolle Ergänzung in der heimischen Audio-Kette. Es ist nicht zu unterschätzen, welch klanglicher Mehrgewinn damit möglich ist, wenn die räumlichen Gegebenheiten suboptimal sind. Sollten Sie weder die Tape-Funktion noch für das Einschleifen eines Prozessors benötigen, so haben Sie zumindest einen fünften Eingang und wer weiß, wozu man die Monitor-Schleife künftig noch brauchen kann. Schließlich ist eine Investition in den Ecstasy III für die Meisten eine Langzeit-Investition. Dass Dayens diesen Verstärker für viele, viele Jahre des Hörvergnügens baut, bestätigt der Blick ins Innere. Da zeigt sich ein sorgfältiges Layout. So werden die Bedienungselemente per Gestänge direkt auf der Platine betätigt. Kabelumwege mit entsprechenden Verlusten werden so vermieden. Die verwendeten Bauteile sind hochkarätig. Die Lautstärke regelt das motorisch unterstützte Alps RK27MC Blue Velvet Potentiometer. Zwei Paar bipolare Transistoren von Toshiba je Kanal generieren 100 Watt an acht oder 150 Watt an vier Ohm. Mundorfs MLytic AG Elektrolyt-Kondensatoren sind neben den bereits erwähnten Mundorf MCaps Supreme SilberGold verbaut. Ein 400-Watt-Ringkern-Trafo dominiert vielversprechend das Netzteil. Auch wenn im überdurchschnittlich schweren Gehäuse noch Platz ist, erfreuen der saubere Aufbau und das eingesetzte Material.
Die dicke, unten mit schöner Linienführung gestaltete Aluminium-Front des Ecstasy III ist auch ein Unterscheidungsmerkmal zu den berühmten Low-Budget-Verstärkern aus dem Hause Dayens. Auf ihr sind sechs Elemente untergebracht: Links der Ein-Aus-Kippschalter, symmetrisch gegenüber rechts das beinahe unsichtbare Fenster für den Infrarot-Sensor. Dem Ecstasy III ist keine hauseigene Fernbedienung beigelegt, Dayens bietet auch keine an. Falls Sie die Lautstärke fernbedienen möchten – nur diese einzige Funktion ist möglich – benutzen Sie bitte irgendeine frei programmierbare Infrarot-Fernbedienung Ihrer Wahl. Zwischen dem zur Mitte hin angeordneten Monitor-Drehschalter links und dem Eingangs-Wahl-Drehknopf rechts befindet sich der größere Lautstärkesteller mit umlaufenden Markierungen zur Rekonstruktion gewünschter Pegel. Eine kleine, grüne Betriebs-LED ist kaum zu sehen, wenn man sich vor dem Gerät nicht auf Augenhöhe befindet. Sie ist nämlich tief in die dicke Aluminium-Front eingelassen. Das Lämpchen ist auf Entfernung, am Hörplatz gut, aber nicht gleißend hell sichtbar.
Ich musste dem Ecstasy III schon etwa zwei Stunden Einspielzeit gönnen, bevor er meine Audio-gd / Spectral DMA-100 Vor-End-Kombi an den Legacy Audio Signature SE Premium ablösen durfte. Dieser Lautsprecher steht seit nunmehr etwa zwei Monaten in meinem Musikzimmer zum Test ,und der Spaßfaktor ist nicht nur ungetrübt, sondern wächst stetig. Zu diesem Vergnügen kann der Ecstasy III Custom 2 leicht beitragen, weil er zwar etwas anders, aber keineswegs weniger zu bieten hat als mein Audio-gd / Spectral Set. Nur kostet er erfreulicherweise einen Bruchteil. Im Laufe der folgenden Hör-Stunden und Tage gewann er zusätzlich an Musikalität, wurde noch feinsinniger und detailgenauer. Vater und Sohn Dobrins scheinen einen musikalischen Charakter kreiert zu haben, der gelungen ausbalanciert ist zwischen angenehmen Timbre und Transparenz. Es gibt nichts zu beanstanden. Der Ecstasy III Custom-2 besticht bei allen Musik-Stilen mit seiner zarten Wärme. Dabei gibt er auch nicht den kleinsten Anreiz, ihn der Schönfärberei zu beschuldigen. Dennoch klingt er schön.
Als ich Gregory Porters Doppel-LP Be Good auf dem Bardo mit dem Audio Exklusiv 103 abtasten ließ, war ich erstaunt, wie fein ziseliert und plastisch die Details herausgearbeitet wurden. Frappierend fand ich das Schlagzeug, bei dem ich den Durchmesser der Becken gefühlt zentimetergenau bestimmen konnte. Auch Gregory Porters Stimme beeindruckte durch Nuancen und war nur einen minimalen Hauch wärmer als gewohnt, was mir sehr glaubwürdig vorkam. An Feindynamik mangelt es an keiner Stelle. Joni Mitchells Musik von Lady Of The Canyon ertönte wunderschön, die Gitarre filigran flirrend. Auch hier empfand ich die Stimme als authentisch, ebenfalls ein klein wenig wärmer als bekannt. Bemerkenswert bei diesem Album war die Abwesenheit jeglicher Härte im musikalischen Geschehen. Die Bühne öffnet sich weit seitlich über die Lautsprecher hinaus. Kein bekanntes Detail, das nicht zu hören gewesen wäre. Auch die Sprachverständlichkeit ist hervorragend, was bei der modernen Version von Peter und der Wolf mit dem Titel Peter und der Wolf in Hollywood, interpretiert von Alice Cooper – ja, dem Hardrocker mit „School´s Out“ –, deutlich wird, bezogen in CD-Qualität von Qobuz. In deutsche Sprache gibt es dies Werk gesprochen vom Die-Toten-Hosen-Frontman Campino. Gefordert mit dem furiosen Bläser-Intro bei Jack DeJohnettes „Tin Can Alley“, glänzt der Ecstasy mit Farbenpracht und Wucht, auch bei größerer Lautstärke. Hier könnte er ein wenig schneller, dynamischer zur Sache gehen. Ich hätte mir etwas mehr Brutalität gewünscht. Bei orchestraler Musik kann er seine ganze Qualität zur Geltung bringen, beispielsweise bei Strawinskys „Pulcinella-Suite“ auf Decca mit Neville Marriner und der Academy of St. Martin-in-the-Fields. Er paart Transparenz mit farbigem Schmelz der Streicher. Die tiefen Streicher präsentiert er mit Kraft. Das Orchester wird bei dieser Aufnahme vor allem in der Tiefe schön gestaffelt. Der Dayens-Verstärker besitzt ein gewaltiges Sucht-Potential. Seine Art zu musizieren lässt nicht ermüden. Gern legt man noch eine LP auf den Teller oder startet noch ein File am Computer. Nur wenn ich maximalen Aufwand betreibe und die Legacy-Audio-Lautsprecher an meinen Air-Tight-Röhren-Monos betreibe, gewinne ich noch an räumlicher Offenheit und Feinzeichnung. Dafür ist steht der finanzielle Aufwand aber steht in einem fragwürdigen Verhältnis zum klanglichen Gewinn.
Nachdem der Dayens an den Legacy Audio Signature SE, die auch wegen ihrer Bestückung mit zwei AMT für den Mittel-Hochton-Bereich ein anspruchsvoller Mitspieler ist, eine derart gute Figur abgibt, möchte ich wissen, wie er sich an meinen Audio Analysis Epsilon Vollbereichs-Bändchen verhält. Das neue Album von Gregory Porter, Take Me To The Alley, startet den Testreigen als 96-kHz-File. Auch hier zeigt der Ecstasy seine Fähigkeiten in den Punkten überzeugende tonale Balance, authentischen Klangfarben und Transparenz. Großartig zelebrierte der serbische Vollverstärker das 96-kHz-File von van Beethovens Fünfter Symphonie mit Carlos Kleiber mit den Wiener Philharmonikern. Feinzeichnung und Klangfarben scheinen perfekt, auch dynamisch fehlt es an nichts. Der Ecstasy harmoniert sehr gut mit der Epsilon. Mir kam es so vor, als wäre er mit ihr sogar zu noch mehr Dynamik fähig. Auch in dieser Audio-Kette weckte der Dayens den Wunsch nach mehr Musik. Es ist ein Vergnügen, mit ihm zu hören, weil er so bestechend klar, sauber und angenehm musiziert.
Gehört mit
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Computer | Apple MacMini mit OS X El Capitan, Amarra 3.0.3, Audirvana, Plus und Qobuz |
DA-Wandler | Antelope Zodiac plus oder Audio-gd Master 7 |
CD-Player | Primare DVD 30 |
Plattenspieler | Brinkmann Bardo mit Musical Life Conductor 10 |
Tonabnehmer | Clearaudio Da Vinci, Audio Exklusiv 103 |
Phono-Vorstufe | Plinius Koru oder Primare R-20 |
Lautsprecher | Legacy Audio Signature SE, Premium, Analysis Audio Epsilon |
Zubehör | Audioquest Diamond oder Carbon USB, Inakustik Black&White NF-1302, QED Shunyata Constellation Andromeda mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Herstellerangaben
Dayens Ecstasy III
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Konzept | Transistor AB |
Fernbedienung | für Lautstärke mit Universal-Fernbedienung |
Leistung | 2 x 100 Watt an 8 Ohm, 2 x 150 Watt an 4 Ohm |
Anschlüsse | 5 Cinch, davon 1 Tape Monitor und 1 Tape Out |
Frequenz-Umfang | 1 Hz bis 200.000 Hz |
Geräusch-Abstand | 92 dB |
Abmessungen | B 460 x H 120 x T 400 mm |
Gewicht | 14 kg |
Preis | 2790 Euro |
Vertrieb
Hörgenuss für Audiophile
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Anschrift | Fichardstr. 56 60322 Frankfurt |
Telefon | +49 69 40326292 |
Fax | +49 69 40326293 |
info@hgfa.de | |
Web | www.hgfa.de |
Die Entwickler von Melcos N1A und N1Z hatten das Ziel, den Umgang mit Musik-Dateien bei ihren Geräten so einfach wie möglich zu gestalten, so dass man kein Computer-Experte sein musste, um sich fürs Streaming zu entscheiden. Das gelang auch wirklich überzeugend. Die neue Firmware bietet nun noch mehr Möglichkeiten.
Lassen Sie sich von den Fotos nicht täuschen. Hier geht es vorrangig um die bald erhältliche Firmware, die für alle Melcos dieselbe ist. Ich habe sie auf dem HA-N1A ausprobiert, auch wenn wir für die Bilder aus ästhetischen Gründen den schwarzen HA-N1ZH60 ausgewählt haben. Den bestücke ich gerade mit meinen Audio-Dateien. Der Test wird dann ein, zwei Wochen nach dem Besuch von Alan Ainslie, dem General Manager von Melco Syncrets Inc., in der Redaktion erscheinen. Denn dann können wir Sie mit Informationen aus erster Hand über den N1ZH50 versorgen, der in der Hierarchie zwischen dem N1A und N1A angesiedelt und mit zwei 3-Terrabyte-Festplatten bestückt ist. Bis dahin wenden wir uns wieder dem „kleinen“ Melco zu: Seit dem Test des HA-N1A vor etwa einem Jahr ist er in meiner Kette der bevorzugte Datenlieferant für den Auralic Aries Femto und in Folge den Mytek oder den Chord DAVE. Der Melco hat den iMac aus dem Hörraum verdrängt und dadurch den Klang gleich doppelt verbessert: Zum einen klingen die vom N1A gelieferten Daten besser als die vom iMac oder dem Western-Digital-My-Cloud-NAS (Network Attached Storage oder netzgebundener Speicher) zugespielten. Zum anderen steht seit der Verbannung des 27-Zoll-Bildschirms aus dem Hörraum keine glatte reflektierende Fläche mehr zwischen den Lautsprechern, was einen positiven Einfluss auf die Raumakustik hat.
Wie der Kollege Roland Dietl und ich in unseren Artikeln über den N1A beschrieben haben, macht dieser es mit seinen speziellen Funktionen zugeordneten drei USB-Büchsen seinem Besitzer ausgesprochen leicht, Daten zu importieren, Backups anzulegen oder Musik von externen USB-Festplatten abzuspielen. Ja, der Melco kann sogar bei HighResAudio, OTOTOY oder e-onkyo-music erworbene Musikdateien herunterladen. Nicht nur für deren Kauf, sondern auch für das Einlesen der eigenen CDs benötigte man aber bisher noch immer einen Computer oder Laptop. Zumindest letzteres ändert sich mit der Firmware 3.0! Es ist nun möglich, einen CD-Drive über eine USB-Schnittstelle anzuschließen und die dort eingelegte CD einzulesen und mit den von Gracenote über das Netz bezogenen Metadaten auf der Festplatte des Melco zu speichern. Natürlich empfiehlt Melco dazu ein externes Laufwerk der Mutterfirma Buffalo, das wir Ihnen hier auch zeigen: das Buffalo BRXL-16U3. Es ist übrigens im einschlägigen Handel zu bekommen und wird nicht von G8 & friends vertrieben. Wie man die Firmware aktualisiert, ist in der gut gemachten pfd-Bedienungsanleitung beschrieben. Da der N1A in meiner Kette mit dem Internet verbunden ist, habe ich die Version 3.00 problemlos über das Netz aktualisiert. Dazu drückt man nur die entsprechenden Knöpfchen am Melco und folgt den Anweisungen auf dem Display.
Als es darum ging, eine Vorabversion von 3.10 per USB zu installieren, folgte ich den Anweisungen Alan Ainslies akribisch. Allerdings blieben alle Versuche eines Firmware Updates erfolglos. Ich bekam einen zweiten Link für den Download der Dateien, lud sie herunter und überspielte sie wie in der Bedienungsanleitung beschrieben auf einen USB-Stick. Aber wieder fand der Melco auf dem Stick keine Updater-Datei. Dann versuchte ich das Ganze noch einmal, aber statt mit meinem aktuellen MacBook mit einem älteren Mac, auf dem per Bootcamp auch Windows läuft: Die unter Windows heruntergeladene, entpackte und auf den USB-Stick kopierte Datei erkannte der Melco sofort. Ich beschreibe das Problem und seine Lösung nur für den Fall, dass auch Sie Schwierigkeiten mit dem Update per USB haben sollten. Übers Netz oder per USB unter Windows dürfte das Aufspielen neuer Firmware auch für Computer-Novizen ein Kinderspiel sein.
Zum Einlesen von CD-Daten schließt man das Buffalo-Laufwerk an die USB-3.0-Buchse an und legt einfach eine Scheibe ein, nachdem man sich im Menue zwischen Flac- und wav-Datei entschieden hat. Man kann auch noch wählen, wie oft der CD-Drive beschädigte Stellen ließ. Ich habe den Maximal-Wert eingestellt: dreimal. Danach geht alles, wie von selbst. Man schließt die Lade des Buffalo, und kurz darauf erscheint im Display des Melco die Frage, ob man die CD importieren möchte, wobei schon der Titel des Albums genannt wird. Nach der Bestätigung braucht es dann beispielsweise bei Carla Bleys neuem Album Andante El Tiempo nicht einmal vier Minuten, bevor der Melco meldet: Fertig. Für das Album wurde das Cover gefunden, Album- und Track-Artist stimmen ebenso wie die Titel und die Kategorie – ohne das geringste Zutun des Benutzers. Aber noch deutlich wichtiger als der Komfort ist natürlich der Klang: Trotz der sehr hohen Auflösung vom Wandler und den Lautsprechern meiner Kette, scheint es mir nahezu unmöglich, Unterschiede zwischen einer mit dem bestens beleumundeten dBpoweramp gerippten und einer vom Melco eingelesenen Datei aufzuspüren. Klingt eine von beiden wirklich mininal offener, die andere einen Hauch wärmer? Ich kann hier jedenfalls keine Qualitätsunterschiede entdecken. Und das spricht für die Software des Melco. Sehr überzeugend!
Die wohl wichtigste Neuerung in der Firmware-Version 3.10 ist, dass man das CD-Laufwerk auch zur direkten Wiedergabe der eingelegten CD nutzen kann, ohne diese zuvor importieren zu müssen. Das funktioniert allerdings nur, wenn man die Musik-Daten vom Melco ohne den Umweg über einen Network-Player oder eine Streaming-Bridge wie den Aries direkt über die USB-3.0-Buchse an einen USB-Wandler schickt. Das CD-Laufwerk wird dann über die „Expansion“-Buchse angeschlossen. Über das Menue und die Punkte „4 - Einstellungen“, „10 - CD-Laufwerk“ und „4 - CD transport (DE)“ gelangt man dann zum Player. Mit den vier Tasten auf der Front des Melco lässt sich nicht nur zwischen „Wiedergabe“, „Pause“, „Titelsprung Vor“ und „Titelsprung Zurück“ wählen, sondern auch zwischen „Titellaufzeit“ und „verbleibende Titelzeit“ sowie zwischen „einfacher Wiedergabe“ und „permanenter Wiederholung der gesamten CD“. Das dürfte für die meisten Anwendungsfälle wie beispielsweise auch das Einspielen eines angeschlossenen Wandlers reichen.
Bleibt die Frage, wie es klingt. Das hängt natürlich auch von der Qualität des verwendeten Laufwerks und seiner Stromversorgung ab. Beim Buffalo BRXL mit seinem beigepackten Stecker-Schaltnetzteil wirken Raum und Dynamik im Vergleich zu denselben auf der Festplatte des N1A gespeicherten Musik-Daten nur ganz leicht eingeschränkt – zumindest, wenn man ein hochwertigeres als das beigepackte USB-Kabel verwendet. Ich gebe gern zu, dass ich kurz überlegt habe, das Buffalo-Laufwerk mit einem SBooster-Netzteil auszuprobieren. Erstens kostet das mehr als das Doppelte des BRXL und zweitens ist die Bedienung des Laufwerks in Kombination mit dem Melco nicht so komfortabel, dass es für eingefleischte CD-Hörer attraktiv wäre. Aber die würden ja auch keinen Melco erwerben. Aber für denjenigen, der Streaming prinzipiell der CD-Wiedergabe vorzieht und seinen Melco direkt über USB mit einem Wandler verbunden hat, dürfte das neue Feature eine willkommene Möglichkeit sein, hin und wieder auch mal eine CD in ausgesprochen guter Qualität zu hören: nicht mehr und nicht weniger. Um das BRXL dennoch klanglich ein wenig einordnen zu können, habe ich mal kurz den Apple USB SuperDrive ausprobiert: Der kommt klanglich noch einen Hauch näher an die Wiedergabe von der Festplatte des Melco, aber ist dennoch keine Alternative zum Buffalo, da ich keine Tastenkombination am N1A finden konnte, die den SuperDrive dazu brachte, die CD wieder herauszugeben. Die ließ sich erst wieder auswerfen, als das Laufwerk mit dem Laptop verbunden war. Schade!
Gehört mit
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NAS | Melco HA-N1A, Melco HA-N1ZH60, WDMyCloud |
Wireless Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco |
D/A-Wandler | Chord DAVE |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Ayon Epsilon mit KT150, Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Kaiser Acoustics Kawero! Classic, LumenWhite DiamondLight |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon, Cardas Audio Clear Network |
Zubehör | PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste,Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Firmware-Update für N1A
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Download-Seite | d.buffalo.jp/HA-N1A/?dst=EU |
Version | 3.00 verfügbar, 3.10 in Kürze verfügbar |
Preis | kostenlos |
Herstellerangaben
Melco N1A
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LAN-Schnittstelle | IEEE 802.3ab (1000BASE-T) IEEE 802.3u (100BASE-TX) IEEE 802.3 (10BASE-T) |
LAN-Übertragungsgeschwindigkeit | 1000 Mbps Vollduplex (Auto-Negotiation), 100 Mbps Vollduplex/Halbduplex (Auto-Negotiation), 10 Mbps Vollduplex/Halbduplex (Auto-Negotiation) |
Anzahl der LAN-Anschlüsse | 2 Anschlüsse (unterstützt Auto-MDIX) |
LAN-Verbindungstyp | RJ-45 8-polig |
LAN-Protocol | TCP/IP |
LAN-Zugriffsmethode | CSMA/CD |
USB-Anschluss | 1 X USB 2.0-Anschluss (Serie A), 3 X USB 3.0-Anschluss (Serie 1), Rückseite |
Eingebaute Festplatte | Für die internen Festplatten verwendet HA-N1A Festplattenlaufwerke (Hard Disk Drives, HDD). Wenn eine Festplatte nicht korrekt funktioniert, wenden Sie sich für weitere Hilfe an den technischen Support von Buffalo |
Abmessungen (B/H/T) | 436/70/352 mm |
Gewicht | ca. 7 kg |
Stromversorgung | 100–240 VAC, 50/60 Hz |
Stromverbrauch (max.) | 60 W |
Betriebsumgebung | Temperatur: 5–35°C, Luftfeuchtigkeit: 20-80% (nicht kondensierend) |
Preis | 2200 Euro |
Herstellerangaben
Buffalo BRXL-16U3
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Interface | |
Standard Compliance | USB 3.0 |
Anschlussbuchse | USB 3 Type B |
USB 2.0 Anschlüsse | 0 |
USB 3.0 Anschlüsse | 1 |
Datenübertragungsraten | Max: 5 Gb/s |
Allgmeines |
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Abmessungen | 160 x 220 x 50mm |
Gewicht | 1,2kg |
Betriebsumgebung | 5-35°C, 20-80% (nicht kondensierend) |
Energieverbrauch (Max.) | 36 Watt |
Stromversorgung | Steckernetzteil, 100-240V, 50/60Hz |
Unterstützte Betriebssysteme | Windows 8.1, Windows 8, Windows 7, Windows Vista, Windows XP |
Preis | etwa 130 Euro |
Schreib- / Lesegeschwindigkeiten
Blu-ray™
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BD-R SL | 16x* / 12x |
BD-R DL | 12x / 8x |
BD-R XL (TL/QL) | 6x / 6x |
BD-RE SL | 2x / 8x |
BD-RE DL | 2x / 6x |
BD-RE XL (TL/QL) | 2x / 4x |
BD-ROM | 8x Read (DL) - 12x Read (SL) BD-R Single Layer LTH (6x / 6x) |
* nur mit Sony 6xBD-R Single Layer |
Vertrieb
G8 & friends GmbH
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Anschrift | Werner Möhring Ferdinand-Poggel-Str. 17 59065 Hamm |
Telefon | +49 5254 660188 |
info@g8friends.de | |
Web | www.g8friends.de |